Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
178. Jahrgang
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Hamilienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen, verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Raum
Chronik) monatlich 50 Pfg. Beſtellunegen uachten;
enigegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Kabatt nach Tariſ. Anzeigen nehmen entgegen: die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 die Filialen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
turen, Anzeigenexped. des In= und Auslandes. Bei
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Der ſozialdemokratiſche Parteiſtreit. — Die Mißſtände im
Transportweſen Frankreichs. — Engliſche Verlegenheiten. — Mißſtimmung in Stalien. — Am Suezkanal. —
Friedens=
erörterungen in der Schweiz.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 28. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Durch das Feuer eines feindlichen Monitors
wurden in Weſtende=Bad 3 Einwohner,
darunter 2 Frauen, getötet.
An der Front entwickelten ſich zeitweiſe
lebhafte Artillerie=, Handgranaten= und
Minen=
kämpfe.
Am Hirzſtein erfolgte heute früh ein
fran=
zöſiſcher Vorſtoß, nähere Meldungen liegen noch
nicht vor.
Reger Zugverkehr auf dem Bahnhof
Soiſſons wird von unſerer Artillerie
be=
ſchoſſen. Die Franzoſen haben ſeit kurzem das
in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs liegende
Hoſpital, anſcheinend zum Schutz des Bahnhofs,
mit Rotekreuzflaggen verſehen. Zufallstreffer in
das Hoſpital ſind bei der Nähe desſelben zum
Bahnhof nicht ausgeſchloſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der Bereſina ſowie nordweſtlich von
Czartorysk und Bereſtiany wurden
ruſ=
ſiſche Erkundungsabteilungen abgewieſen.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
* Paris, 27. Dez. Das Marineminiſterium teilt
mit, daß ein deütſches Unterſeeboot das
Paket=
boot „Ville de la Ciotat” (Meſſageries Maritimes, 6738
Tonnen) am 24. ds. Mts. früh im öſtlichen Mittelmeer
torpediert und verſenkt hat. Die Paſſagiere und die
Mannſchaft wurden zum größten Teil durch das engliſche
Paketboot „Morvo” aufgenommen und am 26. ds. Mts.
in Malta gelandet.
* London, 27. Dez. Lloyds Agentur meldet,
daß von den Paſſagieren und der Beſatzung des
verſenk=
ten franzöſiſchen Dampfers „Ville de la
Ciotat” 80 umgekommen ſind.
Der britiſche Dampfer „Yeddo” aus
Glas=
gow (4552 Bruttotonnen Gehalt) iſt verſenkt worden.
Die Beſatzung wurde gerettet.
Der britiſche Dampfer „Cottingham” (513
Tonnen Gehalt) iſt verſenkt worden; ſieben Mann
wurden gerettet.
Der belgiſche Dampfer „Miniſtre
Beer=
naert” (4215 Bruttotonnen Gehalt) iſt verſenkt
worden; ſieben Mann wurden gerettet.
Der Krieg im Orient.
Der Angriff der Araber auf Aegypten.
* (Zenſ. Bln.) Ueber den Aufſtand der Araber
an der ägyptiſchen Grenze erfährt das Journal,
daß die Engländer Solum an der Bucht des gleichem
Nauens, 500 Kilometer weſtlich von Kairo gelegen, vor
einigen Tagen nach einem ſehr ernſten Treffen
räu=
men mußten. Außer der Küſtenbewachung ſtand in
Solum eine kleine Infanteriegarniſon unter dem Befehl
eines engliſchen Offiziers. 2 Kilometer von Solum
be=
findet ſich ein großes Araberlager, von wo der Angriff
gegen die engliſche Garniſon ausging. Bereits am
15. Dezember ſanden Kämpfe bei Matruh, 220 Kilometer
öſtlich der Grenze, ſtatt. Arabiſche Streitkräfte, die von
Gaafra Paſcha beſehligt wurden, 1200 Gewehre ſtark,
griffen mit Kanonen und Maſchinengewehren die
eng=
liſchen Truppen, die unter dem Befehl des Generals
Gordon ſtanden, heftig an. Obwohl der Angriff
abge=
wieſen wurde, mußten die Engländer ſich nachts in ihr
Lager zurückziehen.
Vorbereitungen in Aegypten.
* (Zenſ. Bln.) Der Mailänder Secolo meldet aus
Kairo: Die Engländer treffen äußerſt lebhaft
Vor=
bereitungen für die bevorſtehenden kriegeriſchen
Er=
eigniſſe in Aegypten. Fortwährend treffen
Eiſen=
bahnzüge mit Truppen aus Alexandrien ein, die in
Kon=
zentrationslager verteilt werden. Es ſind vorzugsweiſe
Auſtralier und Neuſeeländer, die über Suez eintrafen
und in Alexandrien ausgeſchifft wurden. 10000
Einge=
borene arbeiten an der Verdoppelung der
Eiſenbahn=
gleiſe der Linie Zagazik-Ismailia, einer Linie von
gro=
ßer ſtrategiſcher Bedeutung, die Aegypten mit der
längs des Kanals laufenden Bahn verbindet. Man
glaubt, daß die Arbeiten bis Ende dieſes Jahres
beendet ſein werden. Von der ägyptiſchen Weſtgrenze
wird berichtet: Die Senuſſen haben die Grenze bei
Solum überſchritten und rücken, wie es ſcheint,
ener=
giſch weiter gegen das Niltal vor, wobei ſie der
Kara=
wanenſtraße über die Oaſe Fajum folgen und die Straße
längs der Meeresküſte über Mariut meiden. Die
Eng=
länder legen dieſer Expedition jedoch ſehr geringe
Bedeu=
tung bei, die nur Plünderungszwecke habe und nicht mehr
als vielleicht 5000 Mann ſtark ſei. Auf alle Fälle ſeien
alle Einfallstore nach Aegypten gut beſetzt.
Der Balkankrieg.
Rumänien.
* Bukareſt, 27. Dez. (W.T. B. Nichtamtlich.) In
der Kammer der Abgeordneten führte bei der
Adreßdebatte der liberale Redner Dan ferner aus: Der
Vorredner iſt der Meinung, daß die Schlacht an der
Marne für Rumänien die Gelegenheit zum Eingreifen
war. An und für ſich war die Schlacht an der Marne
nichts anderes, als die Aufhaltung der deutſchen
Offen=
ſive in Frankreich, keineswegs aber die Niederzwingung
Deutſchlands, das erſt ſpäter ſeine mächtige Offenſive
gegen die Ruſſen entfaltete. Sie ſehen alſo, daß man
dieſelbe Tatſache unter verſchiedenen Geſichtspunkten
an=
ſehen kann. Eine andere Illuſion war der Eintritt
Ita=
liens. Sie glaubten, daß die Italiener über Valona in
Serbien einbrechen würden, um Oeſterreich=Ungarn
an=
zugreifen. Nichts davon iſt aber geſchehen. Der letzte
Zeit=
punkt, der Angriff auf Serbien, war ebenſo ungünſtig.
Wir hatten nicht die Sicherheit, daß Griechenland uns
helfen würde. Moldoveanu ſprach ſehr bewegt über
Ma=
ros und Siebenbürgen. Auch wir lieben es; aber wenn
wir zur nationalen Einheit gelangen wollen, müſſen wir
zuerſt behalten, was wir haben.
Italien und Griechenland.
* Lugano, 28. Dez. (Zenſ. Frkft.) Der
italie=
niſſch=griechiſche Intereſſenkonflikt in
Nordepirus ſpiegelt ſich mit ſeiner ganzen Schärfe
in der gereizten Sprache der italieniſchen Preſſe gegen
Griechenland. Dieſe ſteht in auffälligem Gegenſatz zur
geſtrigen verſöhnlichen Stefani=Note über eine Anfrage
des griechiſchen Geſandten bei der Conſulta wegen der
italieniſchen Truppenbewegungen in Südalbanien, welche
eine Griechenland befriedigende Antwort gefunden habe.
Namentlich die Nationaliſten ſind über die von der
Conſulta gegebenen Verſicherungen beunruhigt. Der
Ab=
geordnete Federzoni brachte ſofort eine
Interpel=
lation ein, daß der Miniſter des Auswärtigen dieſe
Verſicherungen näher erklären ſolle. Die Idea Nazionale
begreift nicht, wie Italien Griechenland Erklärungen
über die Vorgänge, welche zu den Kriegsoperationen ge=
hören, geben könnte, und läßt durchblicken, daß ſie
Grie=
chenlands Haltung auf das Schärfſte kommentieren würde,
wenn die Zenſur es erlaubte. Skuludis Schritt ſei wenig
glücklich; er habe weder die italieniſch=griechiſchen
Be=
ziehungen gebeſſert, noch die Lage im Nordepirus
aufge=
klärt. Secolo behandelt die Frage in einem Leitartikel;
er anerkennt den Nordepirus nicht als griechiſchen Beſitz
und fordert, daß die Entente ihre Kräfte in Saloniki und
Albanien verſtärke, da Griechenland nur durch Macht zu
beeinfluſſen ſei.
Die Heftigkeit der italieniſchen Preſſe iſt auch die
Folge der von London gemeldeten Erklärungen der
Miniſter Skuludis und Gunaris, daß
Griechen=
land eine Mitwirkung der Bulgaren und Türken an einer
Belagerung Salonikis unter gewiſſen
Garan=
tien erlaube. Auch der Salonikier Korreſpondent des
Corriere della Sera ſieht das baldige Erſcheinen der
Bul=
garen auf griechiſchem Boden voraus. (Frkf. Ztg.)
Die Griechen räumen Saloniki.
* (Zenſ Bln.) A Vilag meldet aus
Konſtanti=
nopel: Wie die militäriſche Zeitſchrift La Defenſe
er=
fährt, hat die Verfügung der griechiſchen Regierung, daß
die griechiſchen Truppen aus Saloniki abzuziehen haben,
bei den Vierverbandsgeneralen
Beſtür=
zung hervorgerufen. Sarrail verlangte vom
Prinzen Nikolaus, dem Beſehlshaber der griechiſchen
Truppen in Saloniki, vergebens Aufklärung. Er wies
den franzöſiſchen Geſandten in Athen an, zu verſuchen,
die Räumung von Saloniki durch die griechiſchen Truppen
hintanzuhalten. Der Geſandte ſprach beim
Miniſterpräſi=
denten Skuludis vor. Er bezeichnete die Räumung als
eine unfreundliche Haltung, da die Zentralmächte dadurch
freie Hand erhielten. Die Engländer wären in dieſem
Fall gezwungen, auch gegen Griechenland
vor=
zugehen. Skuludis nahm dieſen franzöſiſchen Proteſt
entgegen. La Defenſe meint, es ſei kaum anzunehmen,
daß der Miniſterrat die erlaſſene Verfügung rückgängig
machen wird.
Der ſozialdemokratiſche Parteiſtreit.
Die Spaltung der
ſozialdemokrati=
ſchen Reichstagsfraktion erfüllt die Preſſe der
Mehrheit mit ernſten Sorgen für die Zukunft der Partei.
Die Münch. Poſt und eine Anzahl anderer Blätter geben
entſprechende Ausführungen eines parlamentariſchen
Mit=
arbeiters wieder, der die Minderheit noch ſchonend
kriti=
ſiert und ſich mit der Hoffnung tröſtet, daß „mit dem
Weltkrieg auch die Spaltung der Fraktion beendet ſein
wird”. — Erſcheint dieſer Optimismus wegen der
gereiz=
ten Tonart, in der die Auseinanderſetzungen zwiſchen
Mehrheit und Minderheit ſtattfinden, ſehr wenig
begrün=
det, ſo iſt es für ſeine Haltloſigkeit beſonders
kennzeich=
nend, daß das Volksblatt für Anhalt, obwohl es ihm ſeine=
Spalten nicht verſchließt, ſelbſt doch ungleich
ſchwarzſehe=
riſcher urteilt. Das Anhalter Sozialiſtenblatt macht
zu=
nächſt auf die Folgen aufmerkſam, die der Diſziplinbruch
für die Reichstagsfraktion haben wird, indem
es ſchreibt:
„Was der heutigen Minderheit erlaubt iſt, kann
mor=
gen einer anderen Minderheit nicht verwehrt werden. Was
Liebknecht darf, darf jeder, wenn ein bloßer Tadel die
Folge iſt. Es gibt Mitglieder der heutigen Mehrheit, die
ſich über die dadurch gewonnene perſönliche Freiheit
freuen und von ihr baldigſt Gebrauch zu machen
gedenken. Wir gehen damit aber Zuſtänden entgegen, wie
ſie bei den franzöſiſchen Sozialdemokraten beſtanden.
Was ſoll aber dann noch eine Fraktion? Was nützt eine
Beratung und Beſchlußfaſſung, wenn hernach jeder
machen kann, waser will?‟
Dieſe treffenden Darlegungen liefern den richtigen
Maßſtab für die Bewertung der Sicherheit, mit der die
Leipz. Volkszig, als Minderheitsorgan erklärt:
„So wenig wie die Diſziplin, darf die Tradition zum
Fetiſch werden. Eutſcheidend bleibt unter allen
Umſtän=
den das Intereſſe der Partei, und die Rückſicht auf das
Weſen der Sache kann den Bruch mit der Form
gebiete=
riſch fordern.”
Auch dem Vorwärts ſollte jene Auffaſſung des
Volks=
blattes für Anhalt um ſo mehr zu denken geben, je
eifri=
ger er für die Erfüllung „aller demokratiſchen
Garantien” ſich ins Zeug legt. Daß zur oberſten
demokratiſchen Richtſchnur die Unterordnung der
Minder=
heit unter die Mehrheit gehört, hat freilich der Vorwärts
wegen der Erbitterung vergeſſen, mit der er die Mehrheit
des Parteivorſtandes deshalb angreift, weil ſie die
be=
kannte parteioffiziöſe Mahnung zur Wahrung der
Partei=
einheit an die Parteipreſſe geſchickt hat. Das wird ihr
vom Vorwärts in einem Ton vorgeworfen, deſſen
Erbit=
terung unter feindlichen Parteien kaum größer ſein könnte
Mutmaßlich glaubt das „Zentralorgan” der Parteieinheit
auch durch die Pflege eines derartigen Tones zu dienen.
Weshalb aber der Diſziplinbruch der Minderheit nicht nur
die Tätigkeit der Reichstagsfraktion, ſondern auch die
ſozialdemokratiſche Geſamtpartei gefährdet, das
legt das Volksblatt für Anhalt in folgenden Sätzen dar:
„Die ausdrückliche Verweigerung der Kriegskredite
durch die Zwanzig wird bei der kommenden
Reichs=
tagswahl eine große Rolle ſpielen. Sie wird
aus=
genützt werden nicht nur gegen die 20, ſondern gegen die
bekannten 43, ja gegen die ganze Sozialdemokratie.
Welche Erſchwerung für den Wahlkampf, wenn
die Kreditbewilliger die Kreditverweigerer mitten im
Wahlkampf von ſich abſchütteln müſſen. Die ganzen
Er=
rungenſchaften des 4. Auguſt 1914 ſind gefährdet. Und
wenn wir dann aus dem nächſten Wahlkampf um ſo viel
Mandate geſchwächt hervorgehen, dann fallen die
wichtigen Entſcheidungen in Fragen der Steuern, der
Sozialreform, der Kriegsverſorgung, der
Hinterbliebenen=
verſorgung uſw. gegen uns, dank der Schuld der heutigen
revoltierenden Minderheit.”
In der neueſten Ausgabe der Sozialiſtiſchen
Monats=
hefte hält der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Heine der
Gruppe Geyer einen Spiegel vor. Obwohl Heine für
parlamentariſche Abſtimmungen, die den Charakter
theo=
retiſcher Bekenntniſſe oder nicht völlig geklärter
Zukunfts=
wünſche haben, die Freiheit des Handelns als zuläſſig
be=
trachtet, lehnt er doch parlamentariſche Handlungsfreiheit
in Fällen ab, wo das Wohl des deutſchen Volkes
unmit=
telbar auf dem Spiele ſteht. Ein ſolcher Fall liegt jetzt
vor, weil unſere Feinde Deutſchland politiſch und
wirt=
ſchaftlich zur Ohnmacht zurückbringen wollen, an der wir
1815 bis 1860 krankten. Wegen dieſer feindlichen
Abſich=
ten iſt Heine vollkommen berechtigt, den
ſozialdemokrati=
ſchen Kriegskredit=Verweigerern folgendes zu ſagen:
„Die Verweigerung weiterer Kriegsmittel mitten im
Krieg würde, wenn ſie Erfolg hätte, die Niederlage
unſerer Heere und die Verwüſtung
Deutſch=
lands durch den Krieg herbeiführen. Man frage
unſere im Felde ſtehenden Genoſſen. Iſt es nicht immer
und immer wieder ihr Wunſch: nur damit mögen die
Unſeren verſchont bleiben, daß der Krieg zu ihnen ins
Land käme? Was würden unſere Kämpfer an den
Gren=
zen von einer Sozialdemokratie ſagen, die dem Rgich im
Krieg die Mittel verweigerte, auch fernerhin das deutſche
Gebiet gegen die Feinde zu ſchützen: Mittel, um für die
Heere Nahrung und Kleidung, Bewaffnung und Munition
zu beſchaffen, die Familien der Krieger zu unterſtützen,
die Verwundeten zu heilen?”
Ebenſo treffend weiſt Heine der Gruppe Geyer die
kriegsverlängernde Wirkung ihres Votums
mit den nachſtehenden Worten nach:
„Nichts ſchädigt jetzt die Friedensmöglichkeit ſo ſehr,
als was bei den Feinden der Gedanken erweckt,
Deutſch=
land wäre innerlich zerriſſen und deshalb nicht mehr fähig,
langen Widerſtand zu leiſten, oder was die umgekehrte
Vorſtellung hervorruft, Deutſchland wolle einen brutalen
Unterdrückungs= und Eroberungskrieg führen. Beide
Auf=
faſſungen würden aber im feindlichen Auslande erweckt
werden, wenn die Reichstagsfraktion die weiteren Mittel
zur Landesverteidigung verweigert hätte.”
Die pſychologiſche Wurzel des Vorgehens der Gruppe
Geyer erblickt Heine in der Angſt vor der Uebernahme
von Verantwortung, in der Gewohnheit
hergebrach=
ter, bequemer Denkformen und in der Scheu vor wirk=
lichem Handeln, kurz: in der mehr oder weniger
bewuß=
ten Sehnſucht nach dem alten Stall.
Das rumäniſche Getreide.
N. Nach einer in den Tageszeitungen
veröffentlich=
ten telegraphiſchen Meldung aus Bukareſt iſt das
Ab=
kommen über die Lieferung rumäniſchen
Ge=
treides, über das lange Zeit Verhandlungen
ſchweb=
ten, nunmehr zuſtande gekommen. Die Hauptſtreitfrage,
die ſich auf den in Gold zu entrichtenden Ausfuhrzoll
be=
zog, iſt dadurch erledigt worden, daß nur die Hälfte in
barem Gold in Rumänien ſelbſt bezahlt, der Reſt bis
nach dem Kriege bei der Reichsbank deponiert wird. Der
Abſchluß erſtreckt ſich auf 50000 Waggons. Dazu
kom=
men 800000 Tonnen ſchon gekauftes und in Rumänien
liegendes Getreide.
Die rumäniſche Zufuhr wird vor allem für unſere
Verſorgung mit Futtermitteln, und das iſt ja im
Augen=
blicke eine unſerer dringlichſten ernährungspolitiſchen
Angelegenheiten, eine gewiſſe Förderung und
Erleichte=
rung bringen. Ueberſchätzen darf man aber ihren
Ein=
fluß nicht; denn es kann ſich bei ihr ſchon aus ebenſo
naheliegenden wie zwingenden transporttechniſchen
Gründen nur um begrenzte Quantitäten handeln, die,
gemeſſen an unſerem Geſamtbedarf, keine
ausſchlag=
gebende Rolle zu ſpielen berufen ſind.
Der Lügenfeldzug.
* Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Dez.
Nach Pariſer Blättern wird dem Belgiſch Dagblad
im Haag von der holländiſch=deutſchen Grenze telegraphiert:
Neue und ernſte Unruhen ſind in
Deutſch=
land ausgebrochen, ſo u. a. in Köln und Münſter.
Der Grund dieſer Unruhen, die allmählich die Bedeutung
einer Revolution annehmen, iſt viel ernſter, als man
es vorausſetzte. Das Volk ſcheint aufzuwachen und will
ſich nicht länger vom Militarismus und der regierenden
Klaſſe führen laſſen. In beiden Städten war die Polizei,
vie dies auch kürzlich in Berlin der Fall war, ohnmächtig
und konnte die Menge nicht niederhalten. Militär mußte
zu Hilfe gerufen werden und es gab mehrere Tote.
In den deutſchen Gaſthäuſern kann man alles haben, doch
ſind die Preiſe fabelhaft. Die Erfriſchungsräume
der Bahnhöfe ſind dauernd geſchloſſen, und das Volk leidet
tatſächlich unter dem Hunger. Das K=Brot iſt
ungenieß=
ar, darum eſſen viele Sägemehl. Was von
Holland nach Deutſchland kommt, iſt nichts als ein Tropfen
in das Meer von Hunger. Der Widerwille und der Ekel
gegen den deutſchen Militarismus wird immer größer,
dagegen beweiſen die Ariſtokraten täglich eine große
Nei=
gung für die preußiſche Methode und deren Führer, den
Kaiſer. Die Frauen ſind ſogar noch verrückter als die
Männer. Hier ein Beiſpiel: Neuerdings ſind ſie dazu
übergegangen, Kinder vor den Schaufenſtern, in denen das
Bild des Kaiſers ausgeſtellt iſt, anzuhalten, und ſie zu
veranlaſſen, das Bild militäriſch zu grüßen.
Es wäre dieſem Blödſinn zu viel Ehre angetan, ihn des
nähern zu würdigen. Als neues Beiſpiel für die
Ver=
logenheit und den geiſtigen Tiefſtand unſerer Gegner in
Feindesland und in „neutralen” Blättern ſei er jedoch
niedriger gehängt.
Die Mißſtände im Transpertweſen Frankreichs
ſchildert das Journal unter dem Titel „Vor einer
drohen=
den Kataſtrophe‟: Die Kriſe iſt ſchärfer als
je=
mals. Wir ſtehen am Vorabend ſchrecklicher
Kataſtro=
phen, nämlich der Schließung von Tauſenden von
Han=
delshäuſern aus Mangel an Transportmitteln, die
Hun=
derttauſenden Arbeit und Unterhalt geben. Der
Kriegs=
miniſter muß unverzüglich allen Bezirkskommandanten
den Befehl geben, die geſamten Arbeitsmannſchaften
ſo=
fort zur Verfügung des Bahnhofsvorſtehers zu ſtellen,
um die Bahnhöfe frei zu machen, wobei Gefangene,
Depot=
mannſchaften und zum Hilfsdienſt kurz jeder Entbehrliche
brauchbar ſei. Das muß ſofort geſchehen, ſonſt verlieren
wir die größte Schlacht des Krieges, die Schlacht gegen
uns ſelbſt.
Der Pariſer Sozialiſtenkongreß.
* Paris, 27. Dez. Dem Pariſer
Sozialiſten=
kongreß wohnten, wie der Temps meldet, außer den
Miniſtern Guesde, Sembat, Albert Thomas auch Hervé
und der belgiſche Miniſter Vandervelde bei.
Der Deputierte Bracke forderte die Wiederernennung
eines einzigen politiſchen Leiters als Erſatz für Jaurés.
Die Generaldiskuſſion drehte ſich um die Partei in
ihrer Stellung zum Kriege. Der Deputierte
Compöre=Morel beſprach die Frage unter dem
Geſichts=
punkt, daß die Partei wie unter Jaurés und Vaillant
die Teilnahme an der nationalen Verteidigung
immer=
als ihre Pflicht anſehen müſſe. Redner verwies auf die
Scheidung der Partei in Leute, die den Frieden
durch=
den Sieg wollen, und ſolche, die nicht mehr glauben, daß
der Sieg errungen werden könne. Zum Schluß rief er
aus: Sie, die Sie von Frieden ſprechen, werden der
Reaktion vorarbeiten. Sie würden den ſchrecklichſten
Schlag gegen die Republik führen und gegen die
natio=
nale Verteidigung. Andernfalls werden Sie für den
Sieg der Alliierten ſtreiten. Kämpfen Sie für die ſoziale
Rerolution! Der folgende Redner forderte eine beſſere
Organiſation der nationalen Verteidigung, die
Entſen=
dung parlamentariſcher Kommiſſäre zu den Heeresteilen
und die Bildung eines Komitees für das öffentliche
Wohl. Bourderon reklamierte das Recht für
Zuſammen=
künfte mit deutſchen Sozialiſten unter dem Hinweis,
daß=
ſchon vor der Zimmerwalder Konferenz die Deputierten
Renaudel und Longuet mit Bernſtein und Kautsky
zu=
ſammengekommen ſeien. Er verlangte die Motive für
dieſe Zuſammenkünfte zu wiſſen, ſowie, wer der Urheber
davon war. Redner ſchließt unter der Verſicherung, daß
unter Billigung oder nicht, er und ſeine Freunde ihr
Werk fortſetzen würden. — Dem Petit Pariſien zufolge
formulierte Compöre=Morel die Frage betreffend den
Frieden folgendermaßen: Wenn die Alliierten über
mili=
täriſche, finanzielle und wirtſchaftliche Hilfsquellen
ver=
fügen, um die nationale Verteidigung zu einem guten
Ende zu führen, nichts von Frieden oder
Friedensver=
handlungen; wenn nicht, ſofort Frieden oder wenigſtens
nicht die Ohren verſchließen vor Friedensgerüchten.
Schwierigkeiten in der engliſchen Regierung.
* Von der italieniſchen Grenze, 27. Dez.,
wird der Köln. Ztg. gemeldet: Die allgemeine
Anſicht in London geht nach italieniſchen
Berich=
ten dahin, daß tiefgreifende
Aenderun=
gen in der engliſchen Regierung bevorſtehen. Die
all=
gemeine Kritik gegen die Regierung ſei ſo ſcharf, daß eine
Miniſterkriſis unvermeidlich ſei. Beſonders ſcharf
iſſt die Kritik des engliſchen Vorgehens gegenüber
Ser=
bien und an den Dardanellen. Asquith wird überdies
eine ſchwächliche Haltung in der Rekrutierungsfrage
vor=
geworfen. Von 23 Regierungsmitgliedern ſollen heute
12 gegen den Wehrzwang ſein.
Kitchener.
* Der Köln. Volksztg. wird aus Lugano gedrahtet:
Der Secolo meldet aus Indien, daß Lord Kitchener
zum Vizekönig von Indien ernannt worden ſei.
Die Voſſ. Ztg. ſchreibt dazu: Geht Kitchener wirklich
nach Indien, dann wäre dieſe Tatſache an ſich für uns
hocherfreulich, denn ſie zeigt nicht nur, wie ſehr die
eng=
liſche Herrſchaft dort ſchon zu wanken begonnen hat,
ſon=
dern auch die offenbare Angſt der Engländer vor einem
Angriff von außen her auf ihr indiſches Reich.
Der engliſche Sparſamkeitsfeldzug 1916.
C.K. Die Fehler in der engliſchen Rechnung, deren
immer deutlicher auftretende Folgen ſich nicht mehr völlig
verſchleiern laſſen, werden jetzt bereits in der Londoner
Preſſe auf ziemlich ungeſchminkte Weiſe erörtert. Man
verhehlt ſich nicht mehr in Großbritannien, daß vieles
anders gekommen iſt, als man gedacht und gehofft hatte.
England hat nicht nur ſein Preſtige als leitende
Welt=
macht eingebüßt, es hat auch ſeine führende finanzielle
Stellung als „Bankier der Welt” derart heftigen
Er=
ſchütterungen ausſetzen müſſen, daß der dringendſte Neu=
Im Lande des Handels und
der Händler.
Unſer auf der Reiſe ins türkiſche
Hauptquartier befindlicher Mitarbeiter
Paul Schweder ſchreibt uns:
Bukareſt, 21. Dezember.
Drei große Intereſſengruppen kann man in
Ru=
mänien deutlich unterſcheiden: die der Beamtenſchaft, zu
deren Laufbahn ſich die Intelligenz des Landes, mehr
als dieſem ſelbſt zuträglich iſt, drängt, die
Landwirt=
ſchaft, der über ein Drittel des Landes erſchloſſen iſt
und der Handel, dem die Händler das Gepräge geben.
In dieſen Kriegszeiten aber hält die letztere Gruppe das
Heft in den Händen, und mit Intereſſe verfolgt man ihr
Leben und Treiben, von dem wir draußen auch ſchon in
Friedenszeiten ſo viel zu ſehen bekamen, daß wir nach
ihm das ganze Rumänien als das Land des Handels
und der Händler einſchätzten.
Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend herrſcht
in meinem Hotel ein unabläſſiges Kommen und Gehen
von Großkaufleuten und Händlern aus allen Teilen
der Welt. Deutſche, Oeſterreicher, Ungarn, Türken und
Bulgaren auf der einen Seite, Franzoſen, Engländer,
Ruſſen, Italiener und Japaner auf der anderen
um=
ſchwärmen den rumäniſchen Getreide=, Petroleum=,
Fut=
termittel= und Viehlieferanten, und in ſchöner
Neutrali=
tät verkauft dieſer bald dem einen, bald dem andern
ſeine Ware. Dazwiſchen ſitzen flinke Amerikaner,
Schwe=
den, Holländer, Griechen und Spaniolen umher, eine
förmliche Börſe, die ſich nicht auf mein Hotel allein
be=
ſchränkt, ſondern die man im Vorraum eines jeden
Buka=
reſter Gaſthofs, aber auch in den Reſtaurants und
Kaffee=
häuſern, ja ſelbſt auf offener Straße, tagaus, tagein
berbachten kann.
Millionen und Millionenwerte gehen dabei hin und
her, eine völlige Verſchiebung aller landläufigen Begriffe
von Handel und Wandel iſt eingetreten, und man ver=
teht den ehrenwerten Bukareſter Geſchäftsmann, der mir
rklärte: „Da kann man nicht mehr mitmachen. Das iſt
ein Spiel um Leben und Seligkeit, um Vertrauen und
Exiſtenz; heute gewinnt nur der, dem nichts mehr heilig
iſt, der völlig vorausſetzungslos handelt und der ſelbſt
ſo wenig wie nur möglich hinter ſich hat, mit einem
Wort: der Schwindler und Hochſtapler!”
Man kann es den Rumänen nachfühlen, wenn ſie
dieſem internationalen Leben und Treiben auf dem
Boden ihres neutralen Landes mit einem heiteren und
einem naſſen Auge zuſchauen, wenn auch weite
Volks=
teile ſich davon nicht nur Gewinn verſprechen, ſondern
auch Gewinn davon ziehen. Denn ſie fürchten mit Recht,
daß alle Schwankungen in der Politik ihres Landes im
Verein mit den unbegrenzten Möglichkeiten, die ſich
gegenwärtig auf dem Balkan für Rumänien ergeben, von
kataſtrophaler Würkung für das ganze Land werden
können.
Und die Furcht vor dem, was morgen ſchon kommen
kann, lähmt den meiſten die zum Handel und zum
Han=
deln bereite Hand. Dagegen hat der wilde Tanz um das
goldene Kalb den Rücken aller derer geſtärkt, die im
trüben Gewäſſer der Balkanpolitik nach nnrechtmäßiger
Beute zu fiſchen trachten oder gar allerlei dunkle
Ge=
ſchäfte für die Alliierten abzuwickeln haben. Man raunt
und flüſtert nicht nur leiſe, ſondern man ſpricht ziemlich
offen und deutlich in Bukareſt, ſowohl in bezug auf die
eine wie die andere Kriegspartei.
Hat ſich da kurz nach meiner Ankunft der Chef des
Generalſtabes des 2. Armeekorps, Herr Joneseu, ein
Namensvetter des vielgenannten rumäniſchen
Ruſſen=
freundes, das Leben genommen. Er ſelbſt bezeichnet in
einem nachgelaſſenen Brief als Grund ſeiner Tat
hoch=
gradige Nervoſität. Aber das erſchien natürlich den
föderaliſtiſchen Politikern Rumäniens nur als ein
Vor=
wand. Sofort kamen ſie im Parlament mit einer
An=
frage, ob nicht Joneseu von deutſcher Seite beſtochen
worden ſei und wichtige Pläne an uns verkauft habe.
Mit Recht erklärte der neutral geſinnte Miniſterpräſident
Bratianu, der zugleich die Geſchäfte des Kriegsminiſters
führt, den Interpellanten, daß er die Anfrage als eine
Verunglimpfung der ganzen Armee betrachte und nicht
darauf erwidern werde. Beſchämt mußten ſich die
Herr=
ſchaften zurückziehen. Aber der Giftpfeil ſaß und ſitzt
heute noch im Volke, das durch die aufreizende Politik
der Take Jonescu und der übrigen Föderaliſten längſt
in eine deutſchfeindliche Stimmung hineingehetzt wurde,
die gerade in den jetzigen entſcheidungsſchweren Stunden
dem ganzen Lande verhängnisvoll werden kann.
Von den durch die Deutſchen verübten angeblichen
Preſſebeſtechungen ſprach ich ſchon. Die dahingehenden
Behauptungen haben ebenfalls die Herren Föderaliſten
auf dem Gewiſſen, und ſie ſtehen etwa auf derſelben
Stufe wie die Verleumdungen unſerer militäriſchen
Macht.
Natürlich ſind nur wir Deutſchen daran ſchuld, daß
die Leder= Papier=, Kohlen= und Eiſenpreiſe, vor allem
aber die der Lebensmittel von Tag zu Tag mehr
an=
ziehen, und daß ſich Rumänien jetzt in einer „Splendid
isolation” befindet, die ſich nicht etwa durch unſere Siege
über die Serben und unſer Bündnis mit Bulgarien,
ſondern mit Vorbedacht von den verbündeten
Armee=
leitungen herbeigeführt worden iſt, um Rumänien wider
ſeinen Willen an die Seite der Vierverbandsmächte zu
zwingen.
Und was den Deutſchen recht iſt, muß den verhaßten
Ungarn erſt recht billig ſein. Sie haben nach Anſicht der
ententefreundlichen Rumänen die Getreideausfuhr
ver=
hindert. Sie wollen mit Rückſicht auf die
Petroleum=
quellen in Galizien nicht, daß rumäniſches Petroleum
nach Deutſchland gelangt, und ſie ſind es natürlich auch,
die im ungeſchmälerten Beſitz Siebenbürgens bleiben
wollen und daher durch Tisza jede Verſtändigung
Ru=
mäniens mit den Zentralmächten hintertreiben laſſen.
Jetzt ja ſoll ſogar die Budapeſter Polizei mehrere Spitzel
nach Bukareſt entſandt haben, um gegen den neutraliſtiſch
geſinnten Miniſterpräſidenten Bratianu und den
Finanz=
miniſter Coſtinesen ſowie die beiden Föderaliſtenführer
Take Jonescu und Filipescu ein Dynamitattentat zu
verüben. Wer wie ich das große Fremdenſieb an der
rumäniſch=ungariſchen Grenze paſſiert hat, weiß, daß
auch nicht der harmloſeſte Fetzen Papier dort durchgelaſ=
jahrwunſch der leitenden engliſchen Kreiſe ſich in dem
Ruf nach allgemeiner ſtrengſter
Sparſam=
keit im nächſten Jahre äußert. Die Gründe für dieſen
„Sparſamkeitsfeldzug” des Jahres 1916 werden in der
Daily Mail ſehr draſtiſch auseinandergeſetzt: „Das
jähr=
liche Einkommen des engliſchen Volkes beläuft ſich auf
2 Milliarden 300 Millionen Pfund, die jährlichen
Aus=
gaben erreichen 2 Milliarden Pfund, ſodaß ein jährlicher
Ueberſchuß von 300 Millionen Pfund übrig bleibt.
Die=
ſen 300 Millionen ſtehen aber gegenwärtig jährliche
Kriegskoſten von 1 Milliarde 300 Millionen Pfund
gegen=
über, ſodaß im Weltkriege 1 Milliarde Pfund oder 20
Milliarden Mark allein zur Aufrechterhaltung des
Kampf=
zuſtandes auſgebracht werden müſſen. Die äußerſte
Spar=
ſamkeit iſt notwendig, um dieſe Gelder aufzubringen,
und die bisherigen Verhältniſſe haben erwieſen, daß im
bevorſtehenden neuen Jahre ein großer nationaler
Kriegsſparſamkeitsfeldzug unerläßlich iſt. Noch immer
iſt das Publikum in dieſer Beziehung zu leichtfertig, und
die Sparſamkeitsbeſtrebungen, die bisher geäußert
wur=
den. ſind allzu gering. Wie wichtig allgemeine
Ein=
ſchränkung in überflüſſigen Dingen iſt, läßt ſich z. B.
dar=
aus erſehen, daß durch die Verminderung des
Alkohol=
verbrauches um die Hälfte der bisherigen Menge allein
80 Millionen Pfund gerettet werden würden. Ein
all=
gemeiner Feldzug gegen Luxus und Leichtfertigkeit iſt
zumindeſt ebenſo dringend nötig, wie die Ausbildung
und Aufſtellung neuer Truppen.”
Einſpruchverſammlung gegen den Wehrzwang
in England.
* Am 18. fand eine Verſammlung von 58
Ab=
geſandten der London Trades and Labour Councils
ſtatt. 23 Organiſationen waren vertreten, 17
Gewerk=
ſchaftsvorſtände, 4 Londoner Arbeitervereine, die
Vor=
ſtände der engliſchen Sozialiſtenpartei und die Eaſt
Lon=
don Suffragiſts Organiſation. Es wurden nach
Mor=
ning Poſt vom 20. Dez. folgende Beſchlüſſe gefaßt:
Die Verſammlung bringt ihre Entſchloſſenheit zum
Ausdruck, ſich der Aufzwingung des Zwangsdienſtes
in irgend einer Form, ob induſtriell oder militäriſch, zu
widerſetzen. Der parlamentariſche Ausſchuß des
Kon=
greſſes des Gewerkvereinsverbandes wird aufgefordert,
ſofort den Beſchluß des Gewerkvereinskongreſſes in
Briſtol durch Einleitung eines nationalen Feldzuges
gegen den Zwangsdienſt in Kraft treten zu laſſen. Die
Verſammlung verpflichtete ſich ferner, die Verteidigung
derjenigen zu übernehmen, die ſich aus
Gewiſſensgrün=
den weigern, ſich geſetzlichem Zwange in militäriſcher
oder induſtrieller Hinſicht zu unterwerfen. Falls dem
Parlament irgendeine Maßnahme zur Einführung des
Zwangsdienſtes vorgelegt werden ſollte, ſollen die
Ver=
treter wieder zuſammenberufen werden!
Mißſtimmung in Italien.
* Ein Leitartikel des Popolo d’Italia geißelt mit
ſcharfen Worten die Zunahme der italieniſchen
Friedenspropaganda. Das Hetzblatt erklärt
dann, es ſei töricht, wenn viele Leute ſich beſchweren, daß
die Italiener nicht einmal Görz genommen haben. Dieſe
Leute werden nicht einmal zufrieden ſein, wenn wir
Trieſt haben. Wo ſind denn die großen Eroberungen
unſerer Verbündeten? Das einzige Heer, das 1915 in
feindliches Gebiet eindrang, und Hinderniſſe überwand,
die kein anderes Heer der Welt überwinden konnte, war
das italieniſche. — Salandra ſandte an die Präfekten ein
Rundſchreiben, in dem er ſie auffordert, ſtrengſte
Maß=
nahmen zur Unterdrückung der Drückebergerei zu treffen.
Aus Bern wird dem B. T. gemeldet: Aus
Nordita=
lien eintreffende Reiſende ſchildern die Verwirrung der
Geiſter infolge der Schreckensherrſchaft der Polizei und
Zenſur als unglaublich. Wenn auch die Blätter das
Gegenteil ſchreiben und von angeblicher
Kriegsbegeiſte=
rung ſprechen, ſei tatſächlich die Kriegsunluſt
all=
gemein. Wäre der richtige Mann da, ſagen dieſe in
ſämtlichen Schichten bewanderten Gewährsleute, ſo würde
Italien trotz des Londoner Vertrages Frieden ſchließen.
Aber ein ſolcher Mann iſt nirgends zu ſehen und von
Giolitti darf man heute gar nicht reden.
Am Suezkanal.
G* Die glänzenden Mißerfolge Englands in dem
Euphrat= und Tigrisgebiet haben in England und
Frank=
reich ſchnell die Erinnerung daran geweckt, daß man im
Grunde eine mosleminiſche Großmacht iſt, und daß man
da für die allahgläubigen Landsleute etwas tun müſſe.
Der franzöſiſche Senator Berenger wies voll Nachdruck
darauf hin, daß augenblicklich 100000 Mohammedaner in
der Champagne und in den Vogeſen in den franzöſiſchen
Reihen kämpfen. Und ſo nimmt man denn den
Schmink=
topf zur Hand und greift zur roſenroten
Verbrüderungs=
farbe. In Paris ſollen Moſcheen gebaut werden, um die
„fataliſtiſchen Brüderſchaften von Mekka bis Marokko” zu
verſöhnen. Dazu werden Verbrüderungsfeſte nach
alt=
bewährtem Rezept gefeiert, die aber, wie verlautet, aus
Kohlenmangel recht froſtig verlaufen ſind und ihren Zweck
verfehlten.
Weit kühler und ſachlicher geht England der
drohen=
den Gefahr zu Leibe, obgleich gerade ſeine
Weltmacht=
ſtellung am meiſten bedroht iſt. Faſt gleichzeitig mit der
erſten halbamtlichen Meldung, daß Feldmarſchall von der
Goltz=Paſcha in Aleppo in Syrien (auf halbem Wege
nach Aegypten) eingetroffen iſt, wurde bekannt gegeben,
daß der Verkehr durch den Suezkanal „eingeſchränkt‟
werde. Zuerſt wurde von niederländiſchen, dann von
franzöſiſchen und ſchließlich ſogar von engliſchen
Schiff=
fahrtslinien gemeldet, daß ſie ſtatt des bequemen und
kur=
zen Kanals von Suez den weiten und beſchwerlichen Weg
um das wegen ſeiner Stürme berüchtigte Kap der guten
Hoffnung einſchlagen würden.
Warum wohl? Der teuren Kohlen halber? Nun,
die Kohlen ſind an Afrikas Weſtküſte noch teurer als in
Aegypten, und die Fahrt um Afrikas Südſpitze herum
braucht drei Wochen mehr Zeit, als durch den Suezkanal.
Der Erhöhung der Durchfahrtsgebühren der
Kanalgeſell=
ſchaft halber? Allerdings ſind die Tarife im Laufe des
Krieges erheblich erhöht worden, dazu zwang die
Min=
derung des Verkehrs durch die Kriegswirren, die
Preis=
ſteigerung der Kohlen, und vor allem die Entwertung des
franzöſiſchen Geldes — die Kanalgebühren müſſen in
fran=
zöſiſchen Franken bezahlt werden. Aber all dieſe
Schwie=
rigkeiten hätten die Reeder mit in den Kauf genommen,
wenn die nötige Sicherheit des Verkehrs durch
den Kanal noch vorhanden wäre, was aber durchaus
nicht mehr der Fall iſt, und darum bereitet England
vor=
ſichtigerweiſe auf die Schließung des Kanals vor.
Welche Unſicherheit die Schiffahrt der ehemaligen
Königin der Meere beherrſcht, erhellt am beſten daraus,
daß Lloyds in London die Verſicherungsprämien für die
Fahrt durch den Kanal um volle 40 v. H. erhöht hat.
Dieſe hohen Sätze hätten die Reeder bezahlen müſſen,
und da England der Hauptaktionär des Kanals iſt, wäre
ihnen der Profit zugute gekommen: Britannien nimmt ja
gerne jeden Nutzen mit, gleichviel von welcher Seite er
kommt; aber das brauchte England nicht notwendigerweiſe
zu einer Verkehrsbeſchränkung im Kanal zu zwingen,
oder gar zu einer Schließung, wie bereits angekündigt
wurde.
England hat einen ganz anderen Grund für ſein
Vor=
gehen, nämlich den, im kritiſchen Moment an der
kritiſch=
ſten Stelle ſeines Weltreiches ohne fremde
Zu=
ſchauer zu ſein und zu bleiben. Möglich, daß
der Alarm etwas zu früh kam. In England wenigſtens
wird mit lauter Stimme inmer und immer wieder auf
die Sicherheit des Suezkanals hingewieſen, der durch
ſtarke Befeſtigungen auf der Oſtſeite geſchützt ſei, anders
wie im Vorjahre, wo türkiſche Truppenabteilungen bereits
bis an die Fluten des Kanals vorgeſtoßen waren.
Doch England begnügt ſich nicht mit der Sperrung
des Suezkanals: holländiſche Reeder ſind aufs höchſte
empört über die engliſche Ankündigung, daß auch die
Straße von Dover in den nächſten Tagen völlig geſperrt
werden ſoll.
Das internationale Recht geſteht keiner Macht das
Recht einer Sperrung des Suezkanals zu, dieſer iſt
viel=
mehr unter den denkbar ſchärfſten Formen als eine für
alle Fälle neutrale Waſſerſtraße unter die Bürgſchaft der
Großmächte geſtellt worden. Jetzt mit einem Male regt
ſich bei den Neutralen überall Empörung gegen Englands
Uebergriffe. Warum das? Hat nicht England während
des Krieges deutſche und öſterreichiſche Schiffe im
Suez=
kanal gekapert? Warum ſchwieg man da in Rotterdam
und Amſterdam? Hat ſich England nicht noch ganz andere
Vergewaltigungen der Rechte dritter zuſchulden kommen
laſſen, ohne daß jemand aufzumucken wagte? „Recht oder
Unrecht, mein Vaterland” heißt’s eben in England. Was
England nützt, iſt Recht; was ihm ſchadet, iſt Unrecht.
Und was bedeutet für England das Stück Papier, auf
dem am 28. Oktober 1888 der Vertrag niedergeſchrieben
und von allen Kulturmächten unterſchrieben wurde, nach
dem der Suezkanal unter keinen Umſtänden geſchloſſen
werden darf?
Engliſches Völkerrecht läßt das Schließen des
Kanals für England erſprießlich erſcheinen, drum wird
er geſchloſſen. Die Neutralen werden ſich auch diesmal
fügen, wie ſie ſich früher ſchon gefügt haben. Auch den
Verkehr durch den Kanal von Dover hat England ſchon
mehr als einmal geſperrt, ohne merkbaren Widerſpruch
zu finden.
Bleibt noch die Frage offen, warum die Türken nicht
ſchon vor einem Jahre die Fahrrinne des Suezkanals
ver=
ſchütteten, was mit ein paar Sprengpatronen leicht genug
zu machen geweſen wäre. Ja, die Türken waren eben
anſtändige Kerle im Gegenſatz zu den abgefeimten
briti=
ſchen Heuchlern; ſie reſpektierten das
Völker=
recht und nahmen vielleicht auch Rückſicht auf Italien
und die Balkanſtaaten, deren Zorn damals noch gefürchtet
wurde. Nach den Erfolgen auf dem Balkan aber und
nach dem ſchmachvollen Verrat Italiens wird die Türkei
ſchon bei erſter Gelegenheit ein paar Dynamitpatronen
dranwenden, um England im Suezkanal das Genick zu
brechen. Dem will England vorbeugen. In Aegypten
fängt es den Engländern überhaupt an, recht unbehaglich
zu werden: im Weſten des Nillandes haben ſich die
mäch=
tigen Senuſſi gegen die engliſchen Wüſtenpoſten in
Be=
wegung geſetzt, und aus dem Oſten droht von der Goltz=
Paſchas Marſchallſtäb herüber; der alte Haudegen hat ja
Aleppo inzwiſchen verlaſſen und dürfte den Engländern
erheblich näher gekommen ſein. Das Fell des britiſchen
Löwen wird alle Tage fadenſcheiniger.
Der Papft und die antikatholiſche Bewegung
in Rom.
* Köln, 26. Dez. Nach der Kölniſchen Volksztg.
führte der Papſt kürzlich beim Empfang des Vorſtands
der „Opera della Preſervazione della Fede in Roma”
(Verein zur Erhaltung des Glaubens in Rom) über die
daſelbſt belriebene antikatholiſche Propaganda
lebhafte Klagen, wobei er die von ihr angewandten
Me=
thoden ſcharf mißbilligte, einzelne hierbei gebrauchte
Wen=
dungen wurden als eine Mißachtung der Kritik der
deut=
ſchen Evangeliſchen gedeutet Ueber den Sinn der
päpſt=
lichen Kundgebung befragt, ſagte Kardinal Hartmann,
er kürzlich aus Rom zurückgekehrt iſt, auf Grund genauer
Informationen u. a.: Der Papſt dachte bei der Anſprache
ſen wird, und daß eine Durchſuchung bis aufs Hemd
ſtattfindet und Zweck und Sinn jeder Reiſe umſtändlich
feſtgeſtellt wird, um ja keinen Verdächtigen über die
Grenze zu laſſen. Und da ſollen Sendlinge der
Buda=
peſter Polizei ſogar Ekraſit bei ſich gehabt haben! Für
ein gewöhnliches Barbarenhirn iſt das vielleicht zu hoch,
für den temperamentvollen, geiſtig und ſinnlich weit
über uns ſtehenden Rumänen jedoch, der als Erbteil auf
der einen Seite einen tüchtigen Schuß ſlawiſcher Myſtik
und auf der anderen eine gehörige Doſis galliſchen
Eſprits mitbekommen hat, ſind ſolche Dinge die
ſelbſt=
verſtändlichſten von der Welt, und er kann ſehr böſe
wer=
den, wenn man auch nur den geringſten Zweifel an der
vollendeten Niedertracht der Vierverbandsmächte und
ihrer Politik hegt.
Das drolligſte aber dabei iſt, daß man dieſe Politik
für etwas ganz Selbſtverſtändliches hält und offen
er=
klärt, daß man es im gegebenen Falle ganz ebenſo machen
würde. Erſt nach einigem Nachdenken kommt man
darauf, daß man ja immerhin ſchon etwa 1500 Kilometer
zwiſchen ſich und Berlin gelegt hat und auf dem Balkan,
alſo auf einem Boden ſich befindet, der ſeit
Jahrhunder=
ten der Schauplatz wüſter Abenteurerpolitik,
verbreche=
riſcher Kriege und trügeriſcher Friedensſchlüſſe
ge=
weſen iſt.
Auch hier heißt es: „Alles verſtehen, alles verzeihen‟
Man verzeiht um ſo lieber, wenn man die Hoffnung
hegen darf, daß über kurz oder lang doch das
Intrigen=
ſpiel der Gegner hier ein Ende nehmen und dann unſer
Vorgehen, unſere Kriegsführung, unſere Politik und vor
allem unſere Erfolge Verſtändnis finden werden. Man
verſteht auch, daß die glänzende Vereinſamung
Rumä=
niens im gegenwärtigen Augenblick die Stimmung im
Lande auf das tiefſte niederdrücken muß, und daß man
unwillkürlich uns die Schuld daran beimißt, die wir doch
nichts anderes getan haben, als unſere Lebensintereſſen
auf dem Balkan wahrzunehmen. Unmöglich kann die
jahrzehntelange, ſachliche und ruhige Arbeit der
Deut=
ſchen Rumäniens, ihr friedliches Hineinwachſen in die
Verhältniſſe des Landes, ihre treue Mitarbeit an ſeinem
Wohlergehen und vor allem ihre einwandfreie Geſinnung
und unverbrüchliche Königstreue umſonſt geweſen ſein.
Und deshalb dürſen wir auch hoffen, daß nach der
bevorſtehenden Entſcheidung Rumäniens, die kommen
muß und kommen wird, dem deutſchen Weſen, der
deut=
ſchen Arbeit und den deutſchen Erfolgen ſich die
Sympa=
thien auch aller derjenigen zuwenden werden, die jetzt
die bittere Erkenntnis niederdrückt, daß ſie allzu lange
vor Rußland gezittert, vor Frankreich gekniet und auf
England gehofft haben. Daß dieſer Tag der Erkenntnis
ein Triumph für Deutſchlands Politik und ſeine
Diplo=
matie ſein wird, ſoll unſeren Schmerz darüber lindern,
daß wir jetzt noch als der ſchwarze Mann des Balkans
gelten, ſtatt daß man uns als Kulturbringer für die
ſchwergeprüften Länder auf der Balkanhalbinſel anſieht.
* Ueber die Eröffnung des deutſchen Theaters in
Lille wird dem Berliner Lokalanzeiger geſchrieben: In
Lille iſt der noch nicht ganz beendete Neubau des
fran=
zöſiſchen Theaters durch unſere Truppen fertig geſtellt
worden und am erſten Weihnachtsfeiertage wurde das
Theater mit der Aufführung von Goethes „Iphigenie”
er=
öffnet. Eine große Anzahl von Generalen war im erſten
Rang ſichtbar, unter ihnen ihr Oberbefehlshaber
Kron=
prinz Rupprecht von Bayern. Es war das Deutſche
The=
ater in Hannover, welches mit ſeinen beiden Direktoren
und einem Teil des Perſonals zum Gaſtſpiel
ge=
kommen war.
Die Vielweiberei der franzöſiſchen Kolonialſoldaten.
Die Einziehung der ſchwarzen Soldaten, zu der
die franzöſiſche Militärverwaltung ſich
ent=
ſchließen mußte, um die größten Lücken in ihren Armeen
wenigſtens einigermaßen auszufüllen, hat bereits zu
zahl=
reichen Mißſtänden und Nöten geführt, die kaum zur
all=
ſeitigen Zufriedenheit gelöſt werden können. Das letzte
„ſchwarze” Problem, das die Behörden Frankreichs
be=
ſchäftigte, betraf — wie im Journal des Débats
ausge=
führt wird — die Frage der Verſorgung der Negerfrauen,
deren dunkle Gatten zum Schutze des heiligen Frankreich
im Felde ſtehen. Einerſeits konnte man nicht umhin, den
Angehörigen der Negerſoldaten Kriegsunterſtützungen zu
gewähren, wie den weißen Franzoſen, andererſeits aber
ſchien die für dieſe Unterſtützung erforderliche Summe ins
Unermeßliche zu wachſen, da man nicht die Vielweiberei
der Neger in Betracht gezogen hatte. Denn die dunklen
Bewohner Afrikas gehen in ihrem Familienſinn ſo weit,
daß ſie ſich nicht mit einer einzigen Frau begnügen,
ſundern auf dieſem Gebiete einen wahren Sammlerfleiß
an den Tag legen. Sollte man nun jeder dieſer —
lei=
der geſetzlichen — Frauen die vorgeſehene
Kriegsunter=
ſtützung auszahlen? Der Generalſekretär von Guinea
äußerte ſich dahin, daß die Polygamie in Afrika geſtattet
ſei und darum jeder Frau die Kriegsunterſtützung
aus=
gezahlt werden müſſe. Doch der Generalgouverneur von
Franzöſiſch=Afrika erbarmte ſich der bedrohten
Staats=
kaſſe, indem er im Journal officiel du Dahomey das
fol=
gende ſalomoniſche Urteil fällte: „Da die Frauen eines
Negers in jeder Beziehung gemeinſam die Rechte und
Pflichten einer einzigen Frau haben, da ihr Mann ihnen
z. B. bei ſeinem Tode zuſammen nicht mehr hinterlaſſen
kann, als ein Weißer in denſelben Vermögensverhältniſſen
ſeiner einzigen Frau, haben ſie zuſammen auch nur
die=
ſelbe Kriegsunterſtützung zu erhalten, die einer einzigen
weißen Frau zukommt.” Man kann ſich denken, mit welcher
Freude die franzöſiſche Verwaltung ſich dieſem Urteil
an=
ſchloß.
C.K. Der Film in der Meerestiefe. Eines der am
ſchwerſten zu erforſchenden Gebiete der Natur war
bis=
her die Tiefe des Meeres. Doch Wiſſenſchaft und
Tech=
nik, die auch die verborgenſten Gebiete zu erobern ſuchen,
ermöglichten in neuerer Zeit durch Schaffung der
Unter=
ſeephotographie die freie Beobachtung und das Feſthalten
des Lebens unter der Meeresoberfläche. Die erſten
Ver=
ſuche auf dieſem Gebiete wurden bereits vor Jahren
an=
geſtellt, und alls einem der Erſten gelang es dem Zoologen
Dr. Francis Ward, praktiſche Erfolge in dieſer Hinſicht
zu erzielen. Wie einem der Unterſee=Photographie und
ihren letzten Errungenſchaften gewidmeten Artikel im
neueſten Heft der Umſchau zu entnehmen iſt, wurden die
an die „Opera della Preſervazione della Fede in Roma”
nicht im mindeſten daran, die deutſchen
Proteſtanten zu kränken. Hierzu iſt ja kein Grund
vorhanden. Die Anſprache richtete ſich gegen die beiden
Sekten der Methodiſten in der Via Nazionale und an der
Piazza Cavour, die, ſeit Jahren durch die Freimaurer
unterſtützt, mit allen Mitteln daran arbeiten, das römiſche
Volk der Kirche zu entfremden. Die Methodiſten
veran=
ſtalteten nach Kriegsausbruch Umzüge gegen die
Zentral=
mächte und hielten ſpäter Konferenzen „gegen die deutſchen
Barbaren” anläßlich der Torpedierung engliſcher und
fran=
zöſiſcher Schiffe ab. Die Nennung Luthers und Calvins
wurde auch mißdeutet. Der Papſt ſprach ſich nur dagegen
aus, daß deren Lehren in Rom zur Herrſchaft gelangen,
und niemand kann es dem Papſt verdenken, wenn er
da=
für ſorgt, daß in der Päpſteſtadt der katholiſche Glaube
unverſehrt erhalten bleibt. Die deutſchen Proteſtanten
ſind ſonach durch die Rede des Papſtes durchaus nicht
be=
rührt worden; ſie richtet ſich ausſchließlich gegen die
frei=
maureriſch=methodiſtiſchen Treibereien in Rom. (Notiz:
Die Ausführungen des Kardinals Hartmann decken ſich
im weſentlichen mit den Erklärungen, die dem Königlich
Preußiſchen Gefandten bei dem päpſtlichen Stuhl aus dem
Vatikan zugegangen ſind.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Dezember.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz=
2. Klaſſe wurde dem Kompagnieführer Leutnant d. L.
Heldmann (Bureaubeamter am Hoftheater in
Wies=
baden, ehemaliger Regimentsſchreiber im Inf.=Regt.
Nr. 115) verliehen. — Kreispfandmeiſter Brunner,
zurzeit Feldwebelleutnant bei der Fuhrpark=Kolonne 1,
der ſchon im Beſitz der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille iſt,
erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe.
Das Großh. Regierungsblatt, Beil. Nr. 18,
vom 28. Dezember enthält: 1. Bekanntmachung,
Vor=
arbeiten für eine elektriſche Straßenbahn von Darmſtadt
nach Offenbach betreffend. 2. Summariſche Ueberſicht
der Rechnung der Großherzoglichen Landes=Waiſenkaſſe
zu Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1913. 3. Ueberſicht
über die von Großherzoglichem Miniſterium des Innern
genehmigten Umlagen der iſraelitiſchen
Religions=
gemeinden Heppenheim und Wachenheim für das
Rech=
nungsjahr 1915. 4. Ordensverleihungen und
Charakter=
erteilungen.
Perſonalnachrichten der Kaiſerlichen Ober=
Poſtdirektion in Darmſtadt. Der Kaiſer hat dem
Ober=Poſtdirektor Milkau in Darmſtadt den Charakter
als Geheimer Ober=Poſtrat mit dem Rang eines Rats
zweiter Klaſſe, den Poſträten Pormann und Scherpe
in Darmſtadt den Charakter als Geheimer Poſtrat und
dem Ober=Poſtſekretär Bellaire in Darmſtadt den
Charakter als Rechnungsrat verliehen.
— Großh. Hoftheater, Heute Mittwoch geht Offenbachs
phantaſtiſche Oper „Hoffmanns Erzählungen” nach
län=
gerer Zeit wieder in Szene. B 20. Kleine Preiſe.
An=
fang 7 Uhr. Donnerstag, den 30., findet am Hoftheater
die 50. Aufführung von Shakeſpeares „
Sommernachts=
traum” ſtatt. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die
Damen Alſen, Hacker, Hinken, Meißner und Pils, ſowie
die Herren Baumeiſter, Ehrle, Hacker, Harprecht, Heinz,
Göbel, Jürgas, Kleinert, Peterſen, Schneider und Weisker.
Als Silveſtervorſtellung iſt für Freitag, den 31., 6 Uhr
abends, „Mein Leopold” in Ausſicht genommen. Unter
muſikaliſcher Leitung Generalmuſikdirektor Felix von
Weingartners iſt für Samstag, den 1. Januar, eine
Auf=
führung von Wagners „Die Meiſterſinger von Nürnberg”
angeſetzt. Dieſe Vorſtellung, die um 6 Uhr beginnt, fällt
den A=Abonnenten zu.
Vorarbeiten für eine elektriſche Straßenbahn
von Darmſtadt nach Offenbach. Die der
Aktiengeſell=
ſchaft für Bahn=Bau= und Betrieb zu Frankfurt a. M.
und der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft zu
Darm=
ſtadt zur Vornahme von Vermeſſungen und
Vor=
arbeiten für eine elektriſche Straßenbahn von Darmſtadt
über Arheilgen, Egelsbach, Langen, Sprendlingen,
Iſen=
burg nach Offenbach erteilte Erlaubnis iſt bis zum
31. Dezember 1916 verlängert worden.
erſten Unterwaſſeraufnahmen durch Einbauen eines
Glas=
hauſes in einem Teich bewerkſtelligt. Hinter einer
Glas=
wand, deren Dicke der Stärke des Waſſerdruckes entſprach,
wurden Momentaufnahmen von Waſſertieren gemacht, die
zum erſten Male das Leben dieſer Geſchöpfe in vollſter
Freiheit authentiſch vorführten. Später wurde von C.
Williamſon ein Apparat konſtruert, der in das Waſſer
verſenkt wird. Die Tauchkammer dieſes Apparates ſteht
durch ein elaſtiſches Rohr mit einem Waſſerfahrzeug in
Verbindung. In der aus Stahlblech hergeſtellten Kammer
nimmt der Operateur mit ſeinem Apparat Plaſtz. Die
Wandſtärke der Kammer iſt für einen Waſſerdruck in 244
Meter Tiefe berechnet. Zur Beobachtung und zur
Her=
ſtellung von Aufnahmen dient ein in die Kammer
waſſer=
dicht eingefügter Trichter aus Metall, der nach außen mit
einer ſehr widerſtandsfähigen Glasplatte von ungefähr
1½ Meter Durchmeſſer verſchloſſen iſt und ſich nach innen
bis auf ½ Meter Durchmeſſer verengt. An dem inneren
Ende des Trichters ſind zwei Glasſcheiben angebracht:
die eine für das Sehen, die andere als Bildausſchnitt für
die photographiſche Kamera. Da in klaren Gewäſſern
das eindringende Sonnenlicht verhältnismäßig ſtark wirkt,
iſt es unter günſtigen Waſſer= und Lichtverhältniſſen
mög=
lich, ſelbſt in großer Tiefe mit Belichtungszeiten von nur
½ Sekunden zu arbeiten, ſodaß ſelbſt ſehr raſche
Moment=
aufnahmen gemacht werden können. Dieſe Möglichkeiten
haben in neueſter Zeit auch den Spürſinn der
Kinoindu=
ſtrie erweckt. Durch Verbeſſerung der einzelnen Teile des
Tauchapparates zur Erzielung ſcharfer Aufnahmen bei
möglichſt kurzer Belichtungszeit iſt es geglückt,
einwand=
freie Unterſee=Filmaufnahmen herzuſtellen. Nunmehr hat
eine amerikaniſche Filmgeſellſchaft es zum erſten Male
unternommen, in großem Maßſtabe Kinobilder in der
Meerestiefe herzuſtellen. Zu dieſem Zweck wurde eine
Expedition nach den Bahama=Inſeln unternommen, da im
Gebiete dieſer Inſeln das Waſſer von ſeltener Klarheit
und die See reich an Flora und ſeltenen Tieren iſt. Die
Films die auf dieſer Reiſe aufgenommen wurden, billden
jetzt die neueſte Senſation der New=Yorker Kinos. Man
ſieht idylliſche Waſſergärten, den Kampf eines Tauchers
mit einem Haifiſch und Raubſiſche beim Verzehren eines
Pferdekadavers. Doch läßt die eingehendere Verwertung
dieſer neueſten photographiſch=techniſchen Errungenſchaft
ruch umfangseiche gein wiſſenſchaftliche Verwertungen zu.
— Meldepflicht der Ausländer. Am 1. Januar
1916 treten an Stelle der bisherigen neue Vorſchriften
über die Meldepflicht der Ausländer in Wirkung.
Nach den neuen Vorſchriften iſt jeder, der einen über
15 Jahre alten Ausländer entgeltlich oder
un=
entgeltlich in ſeiner Behauſung oder in
ſeinen gewerblichen oder dergleichen
Räumen (Gaſthäuſern, Penſionen uſw.) aufnimmt,
verpflichtet, ſich ſpäteſtens 12 Stunden nach der Auf
nahme des Ausländers darüber zu vergewiſſern, ob
dieſer ſich binnen 12 Stunden nach ſeiner Ankunft hier
unter Vorlegung ſeines Paſſes oder des deſſen Stelle
ertretenden behördlichen Ausweiſes auf dem Großh.
Polizeiamt perſönlich angemeldet hat. Da die An
meldung von dem Großh. Polizeiamt in dem Paſſ
oder dem Ausweiſe vermerkt ſein muß, wird derjenige,
der einen Ausländer aufgenommen hat, ſich den
Paß vorlegen laſſen müſſen, um ſich von der
Anmeldung überzeugen zu können. Falls die
An=
meldung aus dem Paſſe oder dem Paßausweiſe nicht
zu erſehen iſt, iſt derjenige, der den Ausländer
auf=
enommen hat, verpflichtet, dem Polizeiamt ſofort
Mit=
teilung zu machen und zwar, worauf ausdrücklich hin
gewieſen ſei, bei Meidung von Gefängnisſtrafe.
— Abgabe von Wurſtwaren uſw. aus ſtädtiſchen
Vor=
räten. Der Verkauf von Wurſtwaren, Konſerven und
Schmalz wird heute Mittwoch und nächſten Freitag
im Laden Mühlſtraße 16 fortgeſetzt. Die Abgabe
erfolgt in der gleichen Weiſe und zu denſelben Preiſen
wie in der vorigen Woche. Die Bevölkerung wird im
eigenſten Intereſſe gebeten, Stauungen zu vermeiden
Der Verkauf wird in den kommenden Wochen fortgeſetzt,
ſo daß ſich jeder noch genügend verſehen kann. Nach
Neujahr wird auch mit der Abgabe der Grießvorräte
be=
gonnen werden.
Geldſendungen an Kriegsgefangene in Frank
reich. Die franzöſiſche Regierung hat angeordnet, daß
vom 1. Januar 1916 ab bis auf weiteres von einem
Abſender an einem Tage nicht mehr als 180 Franker
auf Kriegsgefangenen=Poſtanweiſunger
nach Frankreich abgeſandt werden dürfen.
* Zur Beſchäftigung der Verwundeten. Um die
Beſchäftigung der Verwundeten zu ermöglichen, bittet
man um die Hergabe von überflüſſigem
Hand=
arbeitsmaterial, welches ſich mehr oder weniger
im Laufe der Zeit in manchem Haushalt aufſpeichert
und zwecklos daliegt. Mit ſolchen Reſtbeſtänden können
ſich unſere Verwundeten noch gut beſchäftigen und hilft
ihnen die leichte Handfertigkeit und die Freude an
Gelingen ihrer Arbeit über manche trübe Stunde und
Langeweile hinweg. Jede kleine Gabe wird dankbar
angenommen und kann man auf die Unterſtützung dieſes
guten Zweckes ſicher rechnen. (Siehe Anz.)
— Ausſtellung im Gewerbemuſeum. Die in der
letzten Jahren viel genannte Münchener Plakaſgruppe
„Die Sechs” denen außer F. P. Glaß, F. Heubner,
C. Moos, M. Schwarzer, V. Zietara bekanntlich auch der
Darmſtädter Emil Preetorius angehört, veranſtalltet
vom 30. Dezember 1915 bis 15. Januar 1916 eine
Aus=
ſtellung ihrer Arbeiten im Gewerbemuſeum (
Neckar=
ſtraße 3). Die Ausſtellung, die bereits in den
Kunſtgewerbemuſeen zu München, Zürich und Stuttgart
gezeigt wurde und ſich jetzt aun der Wanderung nach
den rheiniſchen Kunſtſtädten befindet, gibt ein überaus
charalkteriſtiſſiches Bild des modernen deutſchen Plakatzes,
der Reklame und der künſtleriſchen Broſchur. Die
Aus=
ſtellung iſt täglich geöſfnet von 11—1 Uhr und 4—6 Uhr.
Sonntags nachmittags geſchloſſen. Der Eintritt iſt frei.
— Der Jungfrauenverein der Martinsgemeinde (
Weſt=
bezirk) veranſtaltete am Montag eine
Weihnachts=
feier deren Reinertrag der Kriegshilfe der
Martins=
gemeinde überwieſen wird. Die Veranſtaltung, die unter
der bewährten Leitung des Herrn Pfarrer D. Waitz
ſtattfand, darf im allgemeinen als geglückt bezeichnet
werden. In einer längeren Anſprache ſchilderte Herr
Pfarrer Waitz den Eifer, mit dem die Feier vorbereitet
worden war. Das ſah man auch an den darauffolgenden,
teilweiſe ſehr ſchönen deklamatoriſchen und muſikaliſchen
Darbietungen. Den Höhepunkt des Abends bildeten drei
dramatiſche Aufführungen. Die erſte, ein Weihnachtsſpiel,
zeichnete ſich durch vielen und ſchönen Geſang aus. Das
darauffolgende Körnerſche Drama, in der Hauptſache von
Frl. Klockow vorgetragen, wirkte ungemein. Die
Schluß=
nummer des Abends, das Heldenmädchen von Lemberg,
übertraf unſtreitig alles Vorhergegangene. Dabei müſſen
hauptſächlich die Leiſtungen der Frls. O. und A. Molter
hervorgehoben werden.
* Taubſtummengottesdienſt. Am Sonntag, den
2. Januar, nachmittags 2 Uhr, findet zu Darmſtadt im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Taubſtummeng ottesdienſt
tatt. Wegen eines Bahnfahrtausweiſes wolle man ſich
an Pfarrer Kleberger, Kiesſtraße 60, wenden.
* Hoher Mut einer Frau. Man ſchreibt uns
Heute vormittag zwiſchen 10 und 11 Uhr rannte ein
durch=
gegangenes Pferd mit einem Kohlenwagen in vollem
Galopp um die katholiſche Kirche die Wilhelminenſtraße
hinab. Da ſprang ein von hohem Mut beſeeltes
Fräulein dem Fuhrwerk nach, fiel dem Pferde in die
Zügel und riß es im letzten Augenblick, ehe es entweder
direkt an der Bank für Handel und Induſtrie
wider=
rennen oder die abſchüſſige Wilhelminenſtraße
hinab=
ſtürzen konnte, herum, die Hügelſtraße hinab, brachte es
zum Stehen und verſchwand eilends, als die
Herbei=
geeilten ſich anſchickten, ihr Anerkennung zu Teil werden
zu laſſen.
Rotes Kreuz.
(Zentralabteilung, Krankenbeförderungsabteilung,
Per=
ſonalabteilung, Ausſchuß für Unterricht und berufliche
Fürſorge für Kriegsbeſchädigte, Rheinſtr. 34. Fernruf 25,
Materialienabteilung, Altes Palais, Fernruf 20,
Ver=
mißten=Ermittlung und Kriegsgefangenenfürſorge,
Ma=
thildenplatz 20, Fernruf 2576 und Paradeplatz 3,
Fern=
ruf 172, Verpflegungsſtelle im Hauptbahnhof, Fernruf 216.)
Bericht über die 41., 42. und 43. Fahrt des
Vereinslazarettzuges P 1.
Nachdem der ganze Zug in der Hauptwerkſtätte
Darmſtadt nachgeſehen und wieder inſtandgeſetzt war,
ging er in der Nacht vom 21. auf den 22. November zur
41. Fahrt wieder nach der Etappe ab. Dort blieb er
zu=
nächſt an mehreren Orten liegen. Am 25. November
feierte die Beſatzung den Geburtstag des Großherzogs in
der üblichen militäriſchen Form am Vormittag und am
Abend noch bei einem Glaſe heimatlichen Biers, das in
liebenswürdigſter Weiſe geſpendet worden war. Am
30. November früh morgens wurde in drei Abteilungen
mit Einladen begonnen und dieſes um 5½ Uhr
nachmit=
tags beendet. Mit 11 Offizieren und 247 Mann, Kranke
und Verwundete, fuhr der Zug nach der Heimat ab und
erreichte am 2. Dezember vormittags ſein Ziel: Dres.=
den. Dort wurde der entladene Zug am Abend in die
Werkſtätte F abgeſtellt, da er hier auf Abruf warten ſollte;
die Beſatzung erhielt Ortsunterkunft. Mit dem Tage der
Ankunft in der ſächſiſchen Hauptſtadt war T 1 gerade ein
Jahr im Dienſt. — Am 7. Dezember erfolgte Befehl zur
Abfahrt, Dresden wurde zur 42. Fahrt abends 11½ Uhr
verlaſſen. Zwei Tage ſpäter abends erreichten wir die
Etappe und begannen am 11. wieder das Einladen.
Abends 8½ Uhr trat der Zug mit 6 Offizieren und 253
Mann die Rückfahrt an, die ihn auf dem gewohnten
Etappenweg am 13. früh nach Augsburg führte, wo
ausgeladen wurde. Von hier ging T 1 am Nachmittag
des 17. Dezember zur 43. Fahrt ab, erhielt am Abend in
Ulm Gasfüllung und kam am Abend des 18. wieder an
ſeinen Etappenort. Am 21. früh morgens wurde T 1
beladen und ging am Abend mit 11 Offizieren und 250
Mann nach der Heimat ab. Am 22. nachmittags war das
Ziel Mainz erreicht; der Leerzug wurde am Abend zwecks
einiger Ausbeſſerungen nach Darmſtadt geleitet und
bleibt hier über Neujahr abgeſtellt.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 28. Dezember.
Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln,
100 kg 8,00 M.,
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
bis 15 Pfund,
das Pfd. 4½ Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund 28-30 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück 5—18 Pf.
Weißkraut, Pfund 5—6 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 10—12 Pf.
Stück 10—60 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. . 6 Pf.
Spinat, Pfund 14—15 Pf.
— Pf.
Erbſen
Tomaten, Pfund . 20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 18—20 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Pfund
20—30 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 3—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Apfelſinen Stück 8—12 Pf.
Zitronen, Stück 8—12 Pf.
Nüſſe, 100 Stück . 60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund — M.
Molkereibutter,
Pfund — M.
Landbutter,
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . 25—28 Pf.
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Gießen, 28. Dez. (Im Silberkranz.)
Provin=
zialdirektor Geheimerat Dr. Uſinger und ſeine Gattin,
geb. Noll, begehen heute das Feſt ihrer Silbernen
Hochzeit.
Angenrod (Oberheſſen), 28. Dez. (Heſſiſche
Be=
amte für Polen.) Der Vizepräſident der Zweiten
Heſſiſchen Kammer, Korell=Angenrod, wurde in die
Zivilverwaltung von Litauen mit dem Sitz in Tilſit
be=
rufen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 28. Dez. Zum Beſten
der Oſtarmee und des öſterreichiſch=
unga=
riſchen Landſturmes fand geſtern in der
Philhar=
monie in Berlin ein Konzert ſtatt, deſſen Protektorat
Generalfeldmarſchall von Hindenburg übernommen hatte.
Die Beteiligung war überaus zahlreich und man ſah unter
den Erſchienenen viele Mitglieder der Hofgeſellſchaft,
ferner Generaloberſt von Kluck, den Präſidenten des
Ab=
geordnetenhauſes Grafen von Schwerin=Löwitz, den
öſter=
reichiſch=ungariſchen Botſchafter von Hohenlohe=
Schillingsfürſt u. a. — Im Hauſe Wrangelſtraße 19
über=
fiel die fünfzehnjährige Anna Pokorowski ihre 22 Jahre
alte Schweſter Minna und verletzte ſie durch
mehrere Meſſerſtiche lebensgefährlich.
Anna Pokorowski ſprang dann aus dem Fenſter des
ritten Stockes auf die Straße; ſie iſt ſterbend nach
dem Krankenhauſe gebracht worden.
Trier, 28. Dez. (Zum goldenen
Prieſter=
jubilläum des Biſchofs Korum) waren der
Kar=
dinal von Hartmann, der Abt von Maria Laach und der
Miniſter von Schorlemer erſchienen. Kardinal Hartmann
feierte den Jubilar, dem er vom Papſt ein huldvolles
Handſchreiben mit der ſeltenen Auszeichnung, das
Pal=
lium tragen zu dürfen, überbrachte. Miniſter von
Schor=
lemer überreichte dem Biſchof den ihm verliehenen
Kronen=
orden erſter Klaſſe. Der Oberbürgermeiſter überbrachte
ein Dekret für das Ehrenbügerrecht der Stadt Trier.
Poſen, 28. Dez. (Amtlich.) (Eiſenbahnunglück.)
Heute morgen um 3 Uhr 40 Minuten iſt ein von Berlin
kommender Militärurlauberzug auf der
Durch=
fahrt auf dem Bahnhof Bentſchen entgleiſt. Von den
Ur=
laubern und dem Begleitperſonal ſind 18 getötet und
17 verwundet worden. Der Sachſchaden iſt bedeutend.
Stürme.
* Berlin, 28. Dez. Die B. Z. meldet aus
Kri=
ſtiania: Während der Weihnachtsfeiertage wurde die
Nordſee von ſchweren, orkanartigen
Stür=
men heimgeſucht, die in der norwegiſchen
Küſten=
ſchiffahrt ſchwere Verheerungen anrichteten.
Kriſtianſand iſt überfüllt von übereiſten Schiffen
und vielen Schiffbrüchigen. Mehrere
Menſchen=
leben ſind verloren. An der Küſte treibt viel
Wrack=
gut an.
* London, 28. Dez. (Reuter.) Ein gewaltiger
Sturm, wie er ſeit Jahren nicht vorgekommen iſt, hat
England heimgeſucht und großen Schaden
angerichtet. Die telegraphiſchen und telephoniſchen
Verbindungen ſind unterbrochen. Im ganzen Lande
wur=
den von vielen Hunderten von Häuſern die Dächer
weg=
gefegt. Berichte zahlreicher Schiffbrüche ſind
eingelaufen. Die Küſte iſt mit Wrackholz überſät.
Landwirtſchaftliches.
Darmſtadt, Schweinemarkt vom 27. Dez.
Auftrieb zuſammen: 6 Schweine. Ueber 80—100 Kilo=
6 Stück. Preis: Höchſtpreis. Beſtand: geräumt.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
An der beßarabiſchen Front und an dem
Dnjeſtr nordöſtlich von Zaleszeyiki wurden geſtern
wiederholte Angriffe ſtarker ruſſiſcher Kräfte
blutig abgewieſen. Beſondere Anſtrengungen
richtete der Feind gegen den Abſchnitt zwiſchen Pruth und
Waldzone nördlich Toporeutz. Nach Artillerievorbereitung,
die den ganzen Vormittag anhielt und ſich ſtellenweiſe
bis zum Trommelfeuer ſchwerer Kaliber ſteigerte,
erfolg=
ten in den erſten Nachmittagsſtunden 5 Infanterie=
Angriffe, die abgewieſen wurden. Ein anſchlie
ßender Maſſenangriff, 15 bis 16 dichte Reihen tief,
brach im Artilleriefeuer unter ſchwerſten
Verluſten zuſammen. Das gleiche Schickſal hatten
die feindlichen Angriffe nördlich des Dnjeſtr. Unſere
Verluſte ſind gering. Nachtsüber herrſchte Ruhe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
An der Tiroler Süd= und Südoſtfront
dauern die Geſchützkämpfe fort.
Montenegriniſcher Kriegsſchauplatz.
Von unſeren Kräften verfolgt, zogen ſich die
Montenegriner von Godijewo nach Bijoco
zu=
rück. Nächſt Kövren wurden drei
montenegrini=
ſche Geſchütze modernſter Konſtruktion von unſeren
Truppen ausgegraben.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
T.U. Kopenhagen, 28. Dez. Der Dampfer „
Cey=
lon” dier Schwediſch=Oſtaſiatiſchen Cy. iſt in der Oſtſee
von einem deutſchen Kriegsſchiff
aufge=
bracht und nach Swinemünde übergeführt
worden. Der Dampfer war auf der Reiſe von Nortland
nach Göteborg, um dort ſeine Ladung zu ergänzen, um
dann ſeine Fahrt nach Oſtaſien anzutreten.
* London, 28. Dez. Lloyds meldet: Der
bri=
tiſche Dampfer „Van Stirum” iſt verſenkt
wor=
den. Die Beſatzung iſt gerettet.
* Ymuiden, 28. Dez. Der Dampftrawler „Erin
Y 88” ſtieß geſtern früh beim Fiſchen in der Nordſee auf
eine Mine. 3 Mann der Beſatzung wurden getötet,
3 ſchwer verletzt. 8 Ueberlebende wurden mittags durch
einen anderen Ymuidener Dampftrawler hier gelandet.
Die Erledigung des deutſch=ſchwediſchen
Zwiſchenfalls.
* Stockholm, 28. Dez. Mit beſonderer
Genug=
tuung beſpricht die ganze Preſſe die Tatſache, daß der
deutſche Geſandte Frhr. von Lucius ſchon am 24.
De=
zember dem Miniſter des Aeußern das lebhafte
Be=
dauern ſeiner Regierung anläßlich der „Argo”=
Angelegenheit ausgedrückt hat. Auch radikale
Blät=
ter, die ſozialdemokratiſchen an der Spitze, heben hierbei
hervor, wie ſehr ſich die Deutſchen, die ſo ſchnell einen
Fehler zugeſtehen, von den Engländern unterſcheiden, die
ſchwer verſtehen, was die ſchwediſche Stimmung fordert.
Der Erfolg der ſchwediſchen
Vergeltungs=
maßregeln gegen England.
* Kopenhagen, 28. Dez. National Tidende
be=
eichtet aus Stockholm: Die von den Engländern
be=
ſchlagnahmte Paketpoſt iſt freigegeben
wor=
den, 191 Poſtſäcke ſind heute in Gotenborg angekommen,
weitere 339 werden erwartet. Trotz der Sperrung des
engliſchen Durchgangsverkehrs nach Rußland durch
Schwe=
den ſind heute 639 Säcke mit Paketen, die von England
nach Rußland beſtimmt ſind, eingetroffen. Die finniſchen
Zeitungen beklagen ſich, daß die Getreideeinfuhr von
Ruß=
land faſt ganz aufgehört hat, ſodaß ein großer Teil von
Finnland ernſtlich von Brotmangel bedroht iſt. Die
Blät=
ter fordern die Regierung auf, den Zoll auf ausländiſches
Getreide aufzuheben, damit ſich Finnland Getreide aus
Amerika verſchaffen könne.
Der engliſche Poſtraub.
* Amſterdam, 28. Dez. Die Blätter melden, daß
an Bord des Dampfers „Niew Amſterdam” der heute
nacht in Rotterdam angekommen iſt, im ganzen 582
Poſtſäcke mit Briefen von den Engländern
beſchlagnahmt worden ſind. Nach dem Haager
Nieuwe Courant beträgt die Zahl der Säcke mit
holländi=
ſcher Poſt, die in den letzten Wochen widerrechtlich
zurück=
gehalten worden iſt ungefähr 2000. Von der Poſt
des Dampfers „Friſia” iſt nur ein Teil zurückgegeben
wor=
den; der Reſt befindet ſich noch in England. Der Nieuwe
Courant, der das Vorgehen der Engländer einen
unge=
rechtfertigten Eingriff in die Souveränitätsrechte der
Niederlande nennt, erinnert daran, daß nach Artikel 9 des
internationalen Vertrages Nr. 11 dieſer nur dann in
An=
wendung kommen ſoll, wenn alle Kriegführenden
Teil=
nehmer an dem Vertrage ſind. Dieſes ſei aber nicht der
Fall. Außerdem hätten die Beſtimmungen der Poſtunion
zwiſchen Holland und England durch den Ausbruch des
Krieges ihre Gültigkeit nicht verloren.
Unberechtigte Vorwürfe gegen die Zentral=
Einkaufsgeſellſchaft.
* Berlin, 28. Dez. In einer Reihe von Zeitungen
wird erneut die Behauptung aufgeſtellt, daß die Zentral=
Einkaufsgeſellſchaft bei dem Verkauf
öſterreichiſch=
ungariſcher Eier durch eigene Preiszuſchläge und
durch unangemeſſene hohe Bezüge der von ihr mit dem
Einkauf beauſtragten Händler — dieſe ſollen angeblich
längere Zeit hindurch zuſammen 150000 Mark monatlich
verdient haben — das Ei um 5 bis 6 Pfennige verteuert
habe. Dieſer völlig unwahren Mitteilung iſt
bereits einmal in der Preſſe entgegengetreten worden.
Der urſprüngliche Einſender dieſer Zeitungsnotiz, ein
Dresauner Hotelbeſitzer, hat die Unrichtigkeit ſeiner auf
falſchen Informationen beruhenden Behauptungen
zuge=
geben. Bei weiterer Verbreitung dieſer Angaben wird
die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft, wie ſie mitteilt, die Hilfe
der Gerichte in Anſpruch nehmen.
Die amerikaniſche Friedensfahrt.
* Kopenhagen, 28. Dez. Wie Extrabladet erfährt,
wird der amerikaniſchen
Friedensexpedi=
tion in Kopenhagen verboten werden,
Verſamm=
lungen abzuhalten. Keinem Amerikaner wird es
ge=
ſtattet, weder öffentlich noch in geſchloſſenen
Verſamm=
lungen zu ſprechen. Das Verbot gründet ſich auf einen
Beſchluß, den die Regierung nach dem Björnſon=Skandal
gefaßt hat und nach dem keinem Ausländer mehr in
Kopenhagen erlaubt iſt, Vorträge über Fragen zu halten,
die mit dem Kriege in Verbindung ſtehen. Das Verbot
wird unzweifelhaft zur Folge haben, daß die Expedition
ſchnellſtens Kopenhagen wieder verläßt.
Friedenserörterungen in der Schweiz.
* Baſel, 28. Dez. Die Neue Zürcher Zeitung
veröffentlicht einen Artikel „Frieden sgedanken”.
der ſich mit angeblich in unterrichteten deutſchen Kreiſen
beſtehenden Fried enszielen des Deutſchen Reiches
befaßt. Der Artikel lautet in ſeinen wichtigſten Teilen:
Man denkt ſich in deutſchen Kreiſen die Grundzüge der
jetzt einzuleitenden Friedensverhandlungen wie folgt:
1. Belgien ſoll ſeine Unabhängigkeit und
Selb=
ſtändigkeit erhalten bleiben, ſofern es durch Verträge,
vielleicht auch durch Fauſtpfänder, eine Wiederholung der
Ereigniſſe des Jahres 1914 unmöglich macht. Ein
völ=
liges Aufſaugen Belgiens würde ſogar von der deut
ſchen Großinduſtrie aufs heftigſte bekämpft werden, weil
ein Fallenlaſſen der Zollſchranken zu unleidlichen
Situ=
ationen führen müßte, ſolange die Arbeiterverhältniſſe
Belgiens infolge des Mangels eines ausreichenden
Fabrikgeſetzes ſo weit hinter denen Deutſchlands
zurück=
ſtehen. Selbſt für eine Zollunion verlangt man ein
Uebergangsſtadium von mindeſtens fünf Jahren.
Bel=
gien hätte aber an Deutſchland eine jährliche
Kriegskon=
tribution zu bezahlen in Höhe des früheren Militär=
Budgets, wogegen Deutſchland bis zur endgültigen
Auszahlung die Polizeigewalt ausüben wird.
2. Die okkupierten franzöſiſchen Departe
ments würden ohne weiteres an Frankreich zurück
gegeben. Auch auf eine Kriegsentſchädigung ſeitens
Frankreichs würde Deutſchland verzichten, ſofern
Frank=
reich ſeine Forderungen an Rußland im Betrage von
etwa 18 Milliarden Francs an Deutſchland abtritt.
Selbſtverſtändliche Vorausſetzung dieſes Abkommens mit
Frankreich wäre die Rückgabe aller deutſchen Kolonien
durch England und die Räumung von Calais.
3. Ruſſiſch=Polen ſoll unter einem deutſchen
Fürſten als König von Polen vollſtändig ungbhängig
und ſelbſtändig werden. Dagegen hätte es an Deutſch
land eine Kriegskontribution auf gleicher Grundlage wiie
Belgien zu entrichten. Dem hiſtoriſchen Drange nach
dem Meere, der Rußlands Politik ſeit Jahrhunderten
beherrſcht, ſoll in der Weiſe entſprochen werden, daß
dem Zarenreiche ein Ausgang nach dem perſiſchen Golf
zugeſtanden wird.
4. Italien müßte auf die okkupierten türkiſchen
Inſeln verzichten, wogegen ſein status quo ante aufrecht
erhalten bleibe.
5. Bulgarien müßte ſelbſtverſtändlich
Mazedo=
nien zugeſprochen werden, ebenſo ein von Niſch bis
Se=
mendria reichender Korridor bis zur Donau. Das
frü=
here Altſerbien ſoll ſelbſtändig bleiben, oder aber mit
Montenegro zu einem Königreich vereinigt werden.
6. Albanien müßte ſeine früher zugeſtandene
Selbſtändigkeit unter einem ſelbſtgewählten Fürſten
tat=
ſächlich erhalten.
7. Die Anſprüche Rumäniens und
Griechen=
lands ſcheinen in dieſem Augenblicke noch nicht ganz
feſtzuſtehen.
Wir glauben, daß es die Pflicht der neutralen Preſſe
iſt, die Diskuſſion über dieſe Grundbedingungen des
künftigen Friedens zu erörtern, denn es kann keinem
Zweifel unterliegen, daß jene eine ſehr empfindliche
Verſchärfung erfahren würden, wenn weitere
grö=
ßere kriegeriſche Ereigniſſe zugunſten der Zentralmächte
entſcheiden würden. Man darf ſich darüber keiner
Täu=
ſchung hingeben, daß Deutſchland trotz ſeiner
aufrich=
tigen, tiefempfundenen Friedensſehnſucht mit neu
ent=
fachtem Grimm zum Schwert greifen wird, wenn die
dar=
gebotene Hand in tragiſcher Verkennung der wirklüchen
Situation zurückgeſtoßen würde.
Anmerkung: In der Schweiz will man in dieſem
Artikel einen von deutſcher Seite
ausgehen=
den Friedensfühler ſehen. Das W. T. B. iſt
ermächtigt zu erklären, daß dieſe Auffaſſſung
ſelbſtverſtändlich unbegründet iſt.
Die erſchütterte Stellung Asquiths.
T.U. Genf, 28. Dez. Die Pariſer
Regierungs=
preſſe will die aus engliſchen Oppoſitionsblättern
über=
nommene Nachricht von einer Erſchütterung der
Stellung Asquiths noch bezweifeln. Wie
ver=
ſichert würd, werde Asquith nach den Parlamentsferien
die Rekrutierungstätigkeit vollkommen rechtfertigen, aber
mittlerweile erlitt Asquith, deſſen politiſch=militäriſche
Vorausſicht bezüglich des Balkanvorgehens
durch eine lange Reihe von Tatſachen widerlegt worden
iſt, eine neue Schlappe denn mit der von Asquith
als durchaus britenfreundlich bezeichneten Halltung der
Senuſſſenleute wolle deren erfolgreicher Angriff
aus Sollum und Marſa nicht ſtimmen.
Die Stimmung im ruſſiſchen Heer.
T.U. Czernowitz, 28. Dez. Ein gefangener
ruſ=
ſiſcher Offizier berichtet, daß im ruſſiſchen Heere in der
letzten Zeit umfangreiche Meutereien
ausgebro=
chen ſeien. Als Urfache für die Demoraliſation
bei den ruſſiſchen Truppen gab der Offizier die lange
Dauer des Krieges an. Einige Regimenter hätten von
der Front ins Hinterland geſchafft werden müſſen. Die
Uebertreibungen gelegentlicher Plänkeleien in den ruſſiſchen
Kriegsberichten erklärten ſich daraus, daß die Heeresleitung
durch fingierte Siege den Mut der Truppen heben wolle.
Das Intendanturweſen habe ſich trotz der langen Dauer
des Krieges nicht gebeſſert, die Zufuhr durch den Train
funktioniere noch immer ſchlecht. Unterſchlagungen ſeien
an der Tagesordnung.
Die Abſperrung Rußlands.
* Kopenhagen, 28. Dez. National Tidende
be=
richtet aus Kriſtiania: Ueber hundert Schiffe,
zumeiſt amerikaniſche, engliſche und franzöſiſche, ſowie
einige norwegiſche ſind im Weißen Meere vom
Eiſe überraſcht worden, ſodaß ſie gezwungen
ſind, dort zu überwintern. Das letzte Schiff, das
rechtzeitig Archangelsk verlaſſen hat und damit der
Eis=
umklammerung im Weißen Meere entgangen iſt, war der
norwegiſche Dampfer „Modig”, der jetzt in Tromſoe
eingetroffen iſt. Das Schiff hatte einen furchtbaren
Orkan zu überſtehen. Die Beſatzung hat
ſchreck=
lich unter der ſtrengen Kälte gelitten. Nach einer anderen
Meldung iſt der Orkan, der zu Weihnachten an der
nor=
wegiſchen Küſte gewütet hat, der heftigſte ſeit
Menſchen=
gedenken geweſen. Zahlreiche Dampfer erlitten Havarie.
Das Schiff hat ſich nur dadurch vor dem Untergange
retten können, daß es ſeine Petroleumladung über das
Meer auspumpte. Der Küſtendampfer von Kriſtiania nach
Bergen hatte vier Tage Verſpätung. Mehrere Dampfer
ſind mit einer ſo dicken Eisſchicht bedeckt geweſen, daß
ſie einen Nothafen anlaufen mußten.
Die Eröffnung der bulgariſchen Sobranje.
T.U. Sofia, 28. Dez. Die Sobranje iſt geſtern
durch den König feierlichſt eröffnet worden. Punkt ½11
Uhr betrat Miniſterpräſident Radoslawow an der Spitze
des Miniſteriums den Saal, mit Hochrufen und
Hände=
klatſchen empfangen. Wenig ſpäter folgte König
Ferdi=
nand in Begleitung der Prinzen. Der König gedachte
in der Thronrede der vergeblichen Bemühungen
ſei=
ner Regierung, die von Serbien den Bulgaren liſtig
ent=
riſſenen Gebiete zurückzuerhalten. Weiter rühmt die
Thronrede die glänzenden Taten der bulgariſchen Armee,
die im Verein mit den tapferen Verbündeten den
Feind=
in weniger als zwei Monaten aus jenen Gebieten gejagt
habe, obwohl die Engländer und Franzoſen ſich dazu
hergaben, dem ſerbiſchen Uſurpator die Hand zu bieten.
— Heute wird die Kammer ihre Arbeiten beginnen.
Ra=
doslawow wird die Sitzung mit einem ausführlichen
Be=
richt über die auswärtige Lage eröffnen.
* Sofia, 28. Dez. Die Thronrede die der
König bei Eröffnung der Sobranje verlas, hat
fol=
genden Wortlaut:
Meine Herren! Ich und meine Regierung haben nach
Ausbruch des europäiſchen Krieges länger als ein Jahr
unerhörte Anſtrengungen gemacht, um eine Einigung mit
unſeren ſerbiſchen Nachbarn zu erzielen, damit er uns auf
friedlichem Wege Gebiete, die er uns heimtückiſch
genom=
men, zurückerſtatte. Dieſe Bemühungen ſcheiterten an der
unerſchütterlichen Hartnäckigkeit Serbiens, das ſich
wei=
gerte uns Mazedonien zurückzugeben. Nachdem wir alle
friedlichen Mittel zur Erreichung dieſes Zieles erſchöpft
hatten, war ich, um den Leiden unſerer geknechteten
Brü=
der ein Ende zu bereiten, gezwungen, unſerer Armee den
Befehl zu erteilen, in Serbien einzudringen, um unſere
Brüder zu befreien, und die Einheit unſerer Nation
her=
zuſtellen. Ich ſtelle mit Stolz feſt, daß unſere Truppen
ſich mit ungeſtümem Schwung und unerhörter Tapferkeit
auf den Feind geworfen haben, Schulter an Schulter mit
den braven, ruhmgekrönten Truppen unſerer
Verbünde=
ten, Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn, kämpfend,
ſchlu=
gen ſie in weniger als 2 Monaten den hinterliſtigen Feind
vollſtändig und warfen ihn aus ſeinem Gebiet heraus.
Sie haben ſodann etwas noch Ruhmvolleres getan: die
Truppen, die die zwei großen Mächte England und
Frankreich zur Schande der Ziviliſation und ihrer eignen
Länder gegen die bulgariſche Nation geſandt hatten, um
die ſerbiſche Tyrannei über ſie aufrecht zu erhalten, aus
Mazedonien verjagt. Heute ſteht kein einziger Soldat
auf dem unſeren Helden der Vergangenheit und der
ruhm=
reichen Gegenwart ſo teuren Boden.
Die ſiegreiche bulgariſche Armee die durch ihre
Tap=
ferkeit, ihre Ausdauer und ihren Schwung unſer
Vater=
land und unſere Waffen neuerdings berühmt gemacht hat,
ſie hat ſich die ewige Dankbarkeit ihrer befreiten Brüder
erworben. Sie war glücklich, ihre Freude und
Begeiſte=
rung zu teilen, als ſich rührende Szenen in den Städten
abſpielten, wohin ſie Freude gebracht, wo ſie die Ketten
der Sklaverei geſprengt.
Ich gedenke mit Ehrfurcht unſerer auf dem
Schlacht=
felde gefallenen Helden, die mit ihrem Blut das nationale
Ideal beſiegelt haben.
Meine Herren! Meine Regierung wird Ihnen
als=
bald ein Budget=Proviſorium für die erſte Hälfte 1916
unterbreiten, ſowie Kreditforderungen, welche notwendig
ſind für die Erforderniſſe des Krieges, für die Erhaltung
der Familien der armen Soldaten, für die
Aufrechterhal=
tung der Ordnung und Verwaltung in den von unſeren
Truppen eroberten und beſetzten Gebieten, ſowie für die
Organiſation der an beiden Ufern der Maritza gelegenen
Gebiete, die gemäß dem Uebereinkommen mit dem
ver=
bündeten türkiſchen Reiche an Bulgarien als Unterpfand
dauernder, freundſchaftlicher und glücklicher
Zuſammen=
arbeit, und entſprechend den hohen gemeinſamen
Inter=
eſſen der beiden Staaten abgetreten wurden
Meine Regierung wird Ihrer Genehmigung alle
Vor=
lagen unterbreiten, welche die Regierung in den wichtigen
gegenwärtigen Augenblicken ſofort ausgearbeitet und
an=
geſichts der durch die Erforderniſſe zur Fortführung des
Kriegs geſchaffenen Notwendigkeiten in Kraft geſetzt hat.
Meine Herren! Ueberzeugt, daß Sie durchdrungen
ſind von der Größe des gegenwärtigen Augenblicks und
vom Vertrauen des wahren Patriotismus, im Vertrauen
auf Ihre Einigkeit, deren das Vaterland jetzt mehr als je
bedarf, rufe ich den göttlichen Segen auf Ihre Arbeiten
herab und erkläre die zweite ordentliche Seſſion der
ſieben=
ten bulgariſchen Nationalverſammlung für eröffnet. Es
lebe die bulgariſche Nation, es lebe die tapfere bulgariſche
Armee!
T.U. Sofia, 28. Dez. Das perſönliche
Er=
ſcheinen des Königs in der Sobranje iſt ſelbſt
für die Abgeordneten eine Ueberraſchung geweſen,
da der König erſt im Laufe des geſtrigen Tages beſchloſſen
hatte, die Thronrede vor den verſammelten Vertretern
des bulgariſchen Volkes ſelbſt zu verleſen. Der König
äußerte ſich über den begeiſterten Empfang, der
ihm bereitet wurde und in deſſen Jubel auch die meiſten
Mitglieder der Oppoſition einſtimmten, ſehr
befrie=
digt. Er dankte dem Miniſterpräſidenten Radoslawow
mit aufrichtiger Herzlichkeit, und er ſprach den
Miniſter=
präſidenten dabei mit jenen Worten an, mit denen
Bul=
garien ſeit Jahren ſeinen größten Staatsmann nennt:
Djedo (Vater). Zu dem Finanzminiſter Tontſchew und
dem Vizepräſidenten der Kammer, Dr. Momtſchilow, mit
denen er nach ſeiner Unterhaltung mit dem
Miniſterpräſi=
denten ſprach, ſagte der König: der heutige Tag iſt ein
Feſttag für mich geweſen. Allgemein fiel auf, daß die
Thronrede Rußland trotz der Beſchießung Waruas
durch ruſſiſche Kriegsſchiffe mit keinem Worte
Er=
wähnung tat; das gleiche iſt bei Italien weniger
auffallend, da Itallien eine feindliche Haltung gegen
Bul=
agrien bisher nicht unternommen hat. An die
Parla=
mente in Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn und der Türkei
hat die Sobranje Begrüßungstelegramme
ge=
ſchickt. Die Sobranje tritt heute nachmittag zu ihrer
näch=
ſten Sitzung zuſammen.
* Sofia, 28. Dez. Nach Verleſung der
Thron=
rede begab ſich Zar Ferdinand in das
Miniſterrats=
zimmer und ſprach dort mit dem Miniſterpräſienten
Ra=
doslawow, dem Finanzminiſter Tontſchef und
dem Vizepräſidenten der Kammer Momtſchilow.
Insbe=
ſondere dankte er Radoslawow und drückte ihm ſeine
Be=
friedigung über den glänzenden Verlauf der Sitzung aus,
die eine Kundgebung der Einigkeit des bulgariſchen
Vol=
kes darſtelle. Mit dem Finanzminiſter ſprach der Zar
über gewiſſe Geſetzesvorlagen; er ſagte ſchließlich zu ihm
und zu Momtſchilow, daß dieſer Tag für ihn einen
Feſt=
tag bedeute.
Der Balkankrieg.
König Peter.
* Berlin, 28. Dez. Die B. Z. meldet: Dem
Be=
richterſtatter des Pariſer Le Journal gegenüber äußerte
König Peter der unter dem Namen eines Generals
Toptani in Italien weilt: Ich führe nicht länger
den Oberbefehl. Der Kronprinz führt das
Kom=
mando. Ich nehme nicht mehr an der Regierung teil; ich
bin nur Soldat und habe als ſolcher zu gehorchen.
Griechenland und Bulgarien.
TU Sofia, 28. Dez. Die Zeitung Narodni Prava
teilt mit, die griechiſche Regierung ließ durch ihren
So=
fioter Geſandten der bulgariſchen Regierung mitteilen, daß
Griechenland nichts dagegen habe, wenn
die bulgariſchen Truppen griechiſches
Ge=
biet betreten, wenn dies im Intereſſe der
militäri=
ſchen Operationen unumgänglich notwendig ſei.
Miniſter=
präſident Radoslawow nahm dieſe Erklärung der
griechi=
ſchen Regierung dankend zur Kenntnis und betonte die
bulgariſchen Truppen auf griechiſchem Gebiete werden
nicht die Intereſſen Griechenlands durchkreuzen, ſondern
im Gegenteil ihnen zum Vorteil gereichen.
TU Wien, 28. Dez. Radoslawow erklärte einem
hervorragenden Politiker, daß das griechiſche Kabinett
nach Informationen der bulgariſchen Regierung eine
Landung der Ententetruppen in Kawalla
nicht zulaſſen werde. Dieſen Beſchluß hätte die
griechiſche Regierung der Entente in Athen mitgeteilt.
Griechiſches Ausfuhrverbot für Lebensmittel
nach Saloniki.
TU Genf, 28. Dez. Der Athener Korreſpondent
des Petit Journal meldet, daß die griechiſche
Re=
gierung ein Ausfuhrverbot für
Lebens=
mittel nach Saloniki erließ. Die franzöſiſche
Preſſe drückt ihren Unwillen über dieſe Maßnahme
aus, die nicht nur die Zivilbevölkerung und die Soldaten
ſchädige, ſondern auch einen neuen Beweis des
böſen Willen der griechiſchen Verwaltung
bedeutet, die den Verbündeten unausgeſetzt
Schwierig=
keiten bereitet.
Der Beſuch Caſtelnaus beim König von Griechenland.
* Bern, 28. Dez. Der Sonderberichterſtatter des
Corriere della Sera meldet: Der Beſuch Caſtelnaus bei
dem König wird als Höflichkeit aufgefaßt, da er ſeitens
der franzöſiſchen Regierung weder neue Forderungen
vorgebracht, noch neue Erklärungen verlangt hat.
Caſtel=
nau ſoll dem König erklärt haben, die Alliierten ſeien
entſchloſſen, jeden feindlichen Vormarſch
auf Saloniki zu verhindern. Die jetzigen
Trup=
penbeſtände ſollen in Saloniki belaſſen und für den
Not=
fall weitere Truppen ohne Einſchränkung der Zahl
gelan=
det werden. Auch ſoll der General den König über die
Verteidigungsmaßnahmen der
Alliier=
ten unterrichtet und den Wunſch ausgeſprochen haben,
Griechenland möge weiterhin wohlwollende Neutralität
bewahren. König Konſtantin wiederholte Caſtelnatu
ſei=
nen Wunſch, die Neutralit ät und
Souveräni=
tät Griechenlands möchten nicht
geſchmä=
lert werden.
Griechenland und Italien.
* Bern 28. Dez. Die Mailänder Blätter
beſpre=
chen ausführlich das italieniſche Unternehmen
in Albanien, ſowie den Schritt des griechiſchen
Ge=
ſandten in Rom bei der italieniſchen Regierung. Der
Secolo beurteilt dieſen Schritt als ein weiteres
offen=
kündiges Zeichen dafür, daß die Hoffnungen der
deutſchfreundlich Geſinnten in Griechenland,
die jetzt wiberſpruchslös am Ruder ſeien, wieder
ſteigen. Die Tribung bedauert den Schritt und meint,
Skuludis habe dabei keine glückliche Hand gehabt.
Feder=
zoni hat eine Anfrage an das Miniſterium des Aeußern
überreicht, in der er weitere Aufklärungen über dieſen
Schritt der griechiſchen Regierung verlangt.
Die Audienz Schebekows bei König Ferdinand von
Rumänien.
TU Budapeſt, 28. Dez. Peſter Lloyd meldet aus
Bukareſt über die Audienz des Herrn Schebekow beim
König Ferdinand von Rumänien, daß, wie aus
unterrichteten Kreiſen verlautet, Herr Schebekow mit
dem Erfolg ſeiner Miſſion unzufrieden ſei.
Dazu wird dem Blatte A Vilag aus Bukareſt gedrahtet,
Schebekow ſoll dem König Ferdinand und der rumäniſchen
Regierung wei Anträge gemacht haben. Nach dem
erſten ſöll Rumänien dem Vierverband
beitre=
ten und den Mittelmächten den Krieg erklären, nach dem
zweiten Angebot, das ſich auf den Fall bezieht, daß
Ru=
mänien ſich nicht für den Vierverband entſchließt, ſoll
Rumänien einwilligen, daß ein ruſſiſches
Heer durch die Dobrudſchagegen Bülgarien
gehe. Außerdem hat Schebekow noch den Auftrag
mit=
bekommen, ſich zu unterrichten, welchen Standpunkt
Ru=
mänien einnehmen würde, wenn Rußland ohne
Erlaub=
nis den Durchgang durch rumäniſches Gebiet verſuchen
ſollte.
Eins Anſprache des Sultans.
* Konſtantinopel, 28. Dez. Bei der
vorgeſtri=
gen Uebergabe der Fahnen an die Trüppen
hielt der Sultan in Marſchallsuniſorm an die
Sol=
daten eine Anſprache, in der er ſeine hohe Befriedigung
ſiber die Fortſchritte der Armee ausdrückte, dem
All=
mächtigen für den Sieg dankte und ihn anflehte, daß
weitere folgen möchten. Der Feier wohnten der
Kriegs=
miniſter Enver Paſcha, alle übrigen Miniſter und der
bulgariſche Militärattaché bei.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 28. Dez. Bericht des
Haupt=
quartiers: Auf der Jrak=Front wurde eine
feind=
liche Abteilung mit zwei Maſchinengewehren und
einer ſtattlichen Zahl von Reitern, die, geſchützt von zwei
Monitoren vor Iman ali Guarbi, öſtlich Kut el
Amara gelegen hatte und Kut el Amara zu Hilfe kommen
wollte, in der Richtung auf Iman ali Guarbi
zurück=
geworfen.
Auf der Kaukaſus=Front zwangen einzelne
unſerer Patrouillen ſtarke feindliche Patrouillen
zur Flucht.
An der Dardanellen=Front warf ein Kreuzer
einige Bomben auf die vom Feind verlaſſenen Stellungen
bei Anaforta und Ari Burnu und zog ſich darauf
zurück. Bei Sedd ul Bahr warf die feindliche Artillerie
eine große Anzahl Bomben gegen unſeren rechten Flügel
und richtete ein ununterbrochenes Feuer mit
Maſchinen=
gewehren, Bomben und Lufttorpedos gegen unſeren
lin=
ken Flügel. Unſere Artillerie antwortete, brachte die
feind=
liche Artillerie zum Schweigen und zerſtörte einen
Teil der feindlichen Gräben. Am 25. Dezember
bewarfen feindliche Flieger erfolglos und ohne Schaden
anzurichten die Umgegend von Gala Takoy mit Bomben
Von den am Ufer von Buys Kemikli geſcheiterten
feind=
lichen Transportſchiffen nahmen wir die nützlichen
Gegen=
ſtände fort.
* Konſtantinopel, 28. Dez. Das Hauptquartier
teilt mit: An der Dardanellenfront wurde eines
von den Flugzeugen, die Ari Burnu überflogen, durch
das Feuer unſerer Artillerie beſchädigt und fiel ins
Meer; zwei Schiffe ſchleppten ſeine Trümmer gegen
Imbros. Bei Sedd=ul=Bahr dauert der
gegenſei=
tige Kampf mit allen Arten Bomben und Lufttorpedos
an. Ein Panzerkreuzer der Agamemnonklaſſe
be=
ſchoß unter dem Schutze von zwei Kreuzern, zwei
Moni=
toren und 8 Torpedobooten zeitweiſe mit Unterbrechungen
unſere Stellungen. Unſere Artillerie erwiderte und traf
mit zwei Haubitzen den Panzer. Am 27. Dezember warf
ein hinter der Inſel Merkeb aufgeſtellter Monitor 80
Gra=
naten auf die anatoliſche Küſte der Meerengen. Unſere
Batterien nahmen die Landeſtellen bei Teke Burun und
Sedd=ul=Bahr verſchiedene Male unter Feuer,
verhinder=
ten durch Treffer feindliche Transporte, verſenkten bei
Teke Burnu ein Boot und zerſtörten eine Anzahl Zelte
durch zwei Treffer. Eines unſerer Waſſerflugzeuge warf
nachts mit Erfolg Bomben auf das feindliche Zeltlager.
Sonſt nichts Neues.
* Konſtantinopel, 28. Dez. Infolge der
Siege über die Engländer und der Räumung
von Anaforta und Ari Burnu ließ der Sultan
dem Oberbefehlshaber der 5. Armee, Liman v. Sanders
Paſcha, ſeine kaiſerlichen Grüße übermitteln, wofür
dieſer durch Vermittelung des Kriegsminiſteriums dem
Sultan danken ließ.
* Konſtantinopel, 28. Dez. (Meldung der
Agentur Milli.) Das offizelle ruſſiſche
Kom=
m unigeé, abgedruckt im Temps vom 30.
November, meldet, daß die Ruſſen in der Umgebung des
Dorfes Tio, nördlich des Tortum=Sees, eine türkiſche
Ab=
teilung überraſchten und ihr eine Kanone abgenommen
haben. Die Nachricht iſt vollſtändig falſch.
Das=
ſelbe Kommunigué meldet, daß kurdiſche Truppen
in die Berge geflüchtet ſeien, nachdem ſie in der
Um=
gebung von Erdjich beträchtliche Verluſte erlitten hätten.
Die Wahrheit an dieſer letzten Nachricht iſt, daß ruſſiſche
Patrouillen kurdiſche Familien trafen, die aus dieſer
Gegend auswanderten, und daß bewaffnete Leute, die ſich
unter dieſen Auswanderern befanden, einen Kampf mit
dem Feinde begannen, um ſich zu verteidigen.
Der engliſche Rückzug bei Anaforta unter
dem Schutze der Genfer Flagge.
* Konſtantinopel, 28. Dez. (W.T. B.
Nichtamt=
lich.) Das Preſſebureau des Kriegsminiſteriums teilt mit:
Die Engländer behaupten, daß der Rückzug von
Anaforta und Ari Burnu mit geringen
Ver=
luſten einen Erfolg darſtelle. Wir ſind über dieſe
Behaup=
tung der Engländer, die die von ihnen ausgeführten
Rück=
züge überall als einen Erfolg anſehen und gewöhnt ſind,
ein Vergnügen dabei zu finden, wenn ſie
Rückzüge ausführen, nicht erſtaunt. Wenn
wir, wie die Engländer, die Geſetze der Menſchlichkeit
und Ziviliſation mit Füßen getreten hätten, dann wäre
dieſer Rückzug den Engländern ſehr teuer zu ſtehen
ge=
kommen. Wir haben mehrere Male mitgeteilt, daß die
Engländer Hoſpitalſchiffe zum Transport
geſunder Soldaten und von Kriegsmaterial
mißbrauchten. Trotzdem reſpektierten wir das
Zei=
chen des Roten Kreuzes und behinderten dieſe
Trans=
porte nicht durch unſer Feuer. Das ganze Geheimnis des
Erfolges des Rückzuges der Engländer beruht alſo im
Schutze durch die Genfer Flagge. Sie werden
niemals vergeſſen, daß ſie den Erfolg dieſer Flagge
ver=
danken, deren rötlicher Abglanz ſtets auf ihren Geſichtern
ruhen wird.
Zur Niederlage der engliſchen Truppen
bei Sollum.
T.U. Von der ſchweizeriſchen Grenze.
28. Dez. Die Exchange Telegraphen=Agentur gibt folgende
Einzelheiten von einem durch ein deutſches
Unter=
ſeeboot und aufrüreriſche Araberſtämme
zu=
gleich unternommenen Ueberfall auf den
engli=
ſchen Küſtenpöſten bei Sollum an der
ägypti=
ſchen Mittelmeerküſte. In Sollum befand ſich außer einer
tleinen Küſtenwache nür eine ſchwache Beſatzung
ägypti=
ſcher Inſanterietruppen, beſtehend aus 60 bis 80 Manit,
die von einem engliſchen Offizier beſehligt wurden.
Un=
gefähr eine Meile von Sollum entfernt beſindet ſich ein
Araberlager, von wo eine Abteilung Aufrührer den
Angriff gegen Sollum unternahm, während ſich vom
Meere her plötzlich ein deutſches Unterſeeboot der Küſte
näherte und die ägyptiſchen Truppen beſchöß.
Dieſe wurden ſo zwiſchen zwei Feuer genommen und
mußten unter Zurücklaſſung von ungefähr 20 Toten
zurückweichen.
* London, 28. Dez. Das Kriegsamt teilt zu
dem türkiſchen Heeresbericht vom 27. Dezember mit, daß
vom 14. Dezenber bis 21. Dezember kein Geſecht zwiſchen
britiſchen Truppen und Arabern an der Weſtfront
Aegyptens ſtattfand. Am 25. Dezember wurde
die arabiſche Streitmacht ungefähr acht Meilen
von Merſa Matruh angetroffen, angegriffen und
ausein=
andergetrieben. Die britiſchen Truppen hatten geringe
Verluſte.
Japans geheime Abſichten.
T.U. Haag, 28. Dez. Wie die Haager Abendpoſt
aus Batapfa, meldet, iſt es kein Geheimnis, daß in
Ja=
pan Stimmung gegen Niederlandiſch=
Indien gemacht und etwas ausgeheckt wird,
was zu ſeiner Verwirklichung nur den Friedensſchluß
er=
wartet. Obwohl man auf die mögliche Dazwiſchenkunft
Englands und Amerikas hofft, bleibt es fraglich, ob beide
Länder, falls ſie überhaupt gewillt, imſtande ſind,
wirk=
ſame Hillfe zu leiſten, während Holllland ſelbſt
völ=
ig machtlos ſei. Der Korreſpondent meint,
Hol=
land müſſe ſchleunigſt Annäherung an eine
ſtarke Seemacht ſuchen und in dieſem
Zuſammen=
hang iſt die Ernennung eines Diplomaten zum
Unter=
könig außerordentlich lobenswert, da man im Notfallle,
weil ja die Kolonien ſofort vom Mutterlande
abgeſchnit=
ten ſeien, jemanden braucht, der unterhandeln und
ent=
ſcheiden könne.
* Berlin, 28. Dez. Durch Radiotelegramm
er=
hielt die Voſſiſche Zeitung folgende Mitteilung aus New=
York: Eintauſend Dolllars ſind Ihnen durch das
hieſige Banlhaus Knauth, Nachod & Kuhne überwieſen
worden. Dieſer Betrag ſtellt die Spende der
deutſch=
amerikaniſchen Kinder dar, die vom Abendblatt
der New=Yorker Staatszeitung geſammelt wurde. Ich
bitte Sie, dieſe Gabe an die Kriegswaliſen in Deutſchland
und Oeſterreich=Ungarn in Form von Ein=Dollar=Spenden
zu verteilen. Viktor Ridder. — Die Voſſiſche Zeitung
be=
merkt dazu: Viktor Ridder, ein Sohn des kürzlich
verſtor=
benen Herausgebers der New=Yorker Staatszeitung,
Her=
mann Ridder, iſt ſeinem Vater in der Leitung des Beſitzes
nachgefolgt. Der Inhalt des Funkſpruchs zeigt, daß auch
bei dem Sohne der Geſinnung die Tat folgt. In welcher
Weiſe die hochherzige Spende aufgeteilt werden ſoll,
wer=
den wir demnächſt bekanntgeben.
* London, 27. Dez. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: Daß die indſiſchen Truppen aus
Frank=
reich entfernt wurden, geht aus der amtlichen
Meldung hervor, daß der Fürſt von Wales vor dem
Ab=
zug der indiſchen Armeekorps aus Frankreich den
Trup=
pen ein Telegramm des Königs überbracht hat, in
wel=
chem dieſer den Indern, die jetzt an einem anderen
Kriegsſchauplatz benötigt würden, warmen
Dank für die geleiſteten Dienſte ausſpricht.
* London, 28. Dez. (Reuter.) Miniſterpräſident
Ro=
manones hat erklärt, daß die Ernennung des Marquis
del Muni zum Botſchafter in Paris keineswegs
bedeute, daß die auswärtige Politik des
ſpa=
niſchen Kabinetts eine Aenderung erfahren habe.
* Petersburg, 27. Dez. Nach dem Rußkoje Slowo
hat die Regierung angeordnet, daß keine gerichtliche
Verfolgung gegen die höheren
Verwal=
tungsbeamten von Moskau, die beſchuldigt werden,
die Moskauer Deutſchenhetze im Mai begünſtigt
zu haben, eingeleitet werden ſoll. Alle Anſprüche auf
Er=
ſatz des vom Pöbel angerichteten Schadens ſollen privät
und außergerichtlich erledigt werden.
* Konſtantinopel, 28. Dez. Die Regieruug
hat in der Kammer einen Geſetzentwurf eingebracht, in
dem ſie ermächtigt wird, in Deutſchland einen
Vorſchuß von 20 Millionen Pfund
aufzu=
nehmen.
* Konſtantinopel, 28. Dez. Die Poſtdirektion
kündigt an: Am 1. Februar beginnt der
Poſtanwei=
ſungsverkehr mit Oeſterreich=Ungarn, Deutſchland,
der Schweiz, den Niederlanden, Skandinavien und
Bul=
garien
Letzte Nachrichten.
* Bern, 28. Dez. Nach einer Meldung der Agenzia
Stefani iſt im Bahnhof von San Lazaro bei Bologna in
der letzten Nacht ein von Ancona kommender Zug mit
einem Güterzug zuſammengeſtoßen. 12
Per=
ſonen wurden getötet, 20 ſchwer ad 50 leicht verletzt.
Handel und Verkehr.
* Bierlin, 27. Dez. In der abgelaufenen Bankwoche
nahm der Goldbeſtand bei der Reichsbank um
3,5 auf 2441,3 Millionen Mark ab. Bei den ſonſtigen
Veränderungen iſt zu beachten, daß infolge des
Weih=
nachtsfeſtes und des bevorſtehenden Jahhreswechſels ein
vermehrter Bedarf nach Zahlungsmitteln eingeſetzt hat.
Bei der Steigerung des Notenumlaufes um 170,6
Millio=
ſten entfallen 58 Millionen auf lleine Noten. Die
Dar=
lehenskaſſen wurden, größtenteils wegen der
wei=
teren Einzahlungen auf die Kriegsanleihe, mit 200,2
Mil=
lionen neu in Anſpruch genommen und der geſamte
Dar=
lehnsbeſtand erhöhte ſich auf 1519,1 Millionen. Die
Kapi=
talanlage der Reichsbank erhöhte ſich um 149,6 Millionen
und die bankmäßige Deckung allein um 130,5 Milllionen.
Bei Zuſammenrechnung der Neubelaſtung der
Darlehns=
kaſſen und der Reichsbank ergibt ſich eine
Neuinanſpruch=
nahme von 349 Millionen, die in der Zunahme der
frem=
den Gelder um 280 Millionen ein Gegengewicht findet.
Die Erhöhung der ſonſtigen Aktiva um 124,5 Millionen
hängt mit der Einlöſung der am 1. Januar fälligen
Zins=
ſcheine von Reichs= und Staatsanleihen für Rechnung
der Anleiheſchuldner zuſammen. Die Golddeckung des
Notenumlaufes verminderte ſich von 40 Prozent auf 38,9
Prozent, die Deckung ſämtlicher täglich fällligen
Verbind=
lichkeiten durch Gold von 31 auf 29,4. — Auf die dritte
Kriegsanleihe waren bisher pflichtgemäß 75
Pro=
zent zu zahllen, tatſächlich ſind bis 23. Dezember
ge=
zahlt 91,4 Prozent, gleich 11111,9 Millionen,
mit=
hin ſind ſeit 15. Dezember 394,9 Millionen neu
eingegan=
gen, von denen 233,8 Millionen mit Hilfe der
Darlehns=
laſſen gezahlt worden ſind. Insgeſamt haben dieſe für
die Zwecke der dritten Kriegsanleihe nur 781,2 Millionen
hergegeben.
* Berllin 28. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Bei geringer geſchäftlicher Betätigung wär die
Geſamt=
ſtimmung an der Fondsbörſe heute im allgemeinen etwas
freundlicher. Rüſtungspapiere und amerikaniſche Papiere
wurden zu etwas höheren Kurſen genannt. Ausländiſiche
Lechſelkurſe weiter feſt mit Ausnähme von Wien.
Vermiſchtes.
Banken und Heereslieferungen. Das
Verhältnis der Banken zum Handel und zur Induſtrie
hat ſich im Lauſe des Krieges geändert. Während im
Frieden die private Arbeit mit ihren Kreditanſprüchen
die Banken beſchäftigte, iſt im Kriege der Staat mit ſeiner
Anforderungen auf den erſten Platz gerückt. Die neuen
Aufgaben, die der Güterproduktion geſtellt wurden, haben
auch auf die Bedeutung der Kreditinſtitute zurückgewirkt.
Wie ſich das neue Verhältnis geſtaltet hat, wird in Nr. 19
der Wochenſchrift Der Staatsbedarf, Zentralorgans für
ſtaatliche und kommunalle Wirtſchaftspolitik und für das
geſamte Lieferungsweſen, (Verlag Auguſt Scherl G. m.
b. H. Berlin SW 68) in einem Aufſatz von dem
Finanz=
politiker Leo Jolles gezeigt. Die Beſchleunigung des
Güterumſatzes und der Umwandlung von
Verbrauchs=
gütern in Barkapital hat die Bedeutung des Kredits
ein=
geſchränkt und die Anſammlung greifbarer Mittel
geför=
dert. An die Stelle der Bankſchuldner ſind
Bankgläu=
biger getreten. Die fremden Guthaben, die den
Finanz=
inſtituten reichlich zur Verfügung geſtellt ſind, haben ihnen
u. a. eine umfangreiche Beteiligung an den Kriegsanleihen
ermöglicht. Auf dieſe Weiſe ſind ſie zu Umformern der
allgemeinen Kapitalkraft geworden. Sie verſenden den
Geldſtrom in das Hochſpannungsnetz, das ſich über die
ge=
ſamte deutſche Wirtſchaft breitet. Die Heereslieferungen
ſind mittelbar und unmittelbar in den Arbeitskrieg der
Banken eingeſchaltet worden und haben einen weſentlichen
Einfluß auf die Erträge des Bankgeſchäftes. Aber Jolles
weiſt darauf hin, daß die neuen Beziehungen zwiſchen
Kreditinſtituten und Induſtrie nicht überſchätzt werden
dürfen; denn gerade in der Stärkung der finanziellen
Eigenſchaften der Produzenten und Händler liegt der
Keim zur Selbſtändigkeit. Wer ſelbſt über Geld verfügt,
braucht ſich zur Finanzierung von Aufträgen nicht an die
Banken zu wenden. Deshalb wird ſich die Sollidität und
Arbeitsfähigkeit der deutſchen Finanzwelt erſt dann
wie=
der im richtigen Lichte zeigen, wenn die alten Grenzen des
Geſchäfts wiederhergeſtellt ſind.
B.B. Kriegsminiſterielle Maßnahme
gegen die Jugend=Schundſchriften. Die vor
einigen Jahren dankenswerterweiſe in die Wege geleiteten
Beſtrebungen zur Bekämpfung der Schundſchriften und
Schauerromane namentlich für die Jugend, iſt durch den
Krieg leider vollſtändig ins Hintertreffen geraten.
Allmäh=
lich haben gewiſſenloſe Buchverleger und Buchhändler den
alten Krempel wieder hervorgeſucht, ja, in neuer Auflage
drucken laſſen, und jetzt kann man die
Indianergeſchich=
ten, die Detektivgeſchichten mit blutrünſtigem Inhalt und
dergleichen faſt in jedem Buchladen erblicken, auch
wer=
den ſie durch Inſerate als Weihnachtsgeſchenke
angeprie=
ſen. Bereichert iſt dieſe Art Literatur durch
Kriegserzäh=
lungen, in denen Mord, Raub und Brand die
Haupt=
ſache ſpielen. Solche „Werke” werden den Feldgrauen
ſogar ins Feld nachgeſchickt, ſehr zum Schaden der
fein=
geiſtigen Literatur. Das Stellvertretende
Generalkom=
mando des 11. Armeekorps hat nun das Königliche
Kriegsminiſterium gebeten, eine Anordnung zur
Be=
kämpfung dieſer Schundſchriften für das ganze
Staats=
gebiet zu erlaſſen. Es ſandte auch gleichzeitig einen
ent=
ſprechenden Entwurf mit. Dieſer iſt im Königlichen
Kriegsminiſterium ſorgfältig geprüft worden und wird
dem Vernehmen nach binnen kurzem zur Bekanntgabe
gelangen.
Literariſches.
* Heſſiſche Chronik Monatsſchrift für
Fami=
lien= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio,
her=
ausgegeben von Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl. Das
Dezemberheft des 4. Jahrgangs hat folgenden Inhalt:
Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Der Rückgang in
der Zahl der evangeliſchen Pfarreien der heutigen
Pro=
vinz Rheinheſſen von 1618 bis zur Gegenwart. Hans
Knudſen: Vom jungen Dingelſtedt. Profeſſor D. Dr.
Wilhelm Diehl: Studien zur Gießener Matrikel, XI.
Regierungsrat Dr. Viktor Würth: Wappen blühender
heſſiſcher Bürgergeſchlechter, XV. Aus Zeitſchriften.
Aufruf an die Leſer der Heſſiſchen Chronik. Der
Be=
zugspreis beträgt vierteljährlich 1,50 Mk., jährlich 6 Mk.
Preis des Einzelheftes 60 Pf. Beſtellungen wolle man
richten an den Verlag, den Herausgeber oder an jede
beſſere Buchhandlung, durch die auch Probehefte
erhält=
lich ſind. Verlag der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei
in Darmſtadt.
Briefkaſten.
T. L. 49 Landſturmtauglichkeit wegen einer Herz=
Krankheit; L. 47„ wegen chroniſcher Krankheit der
At=
mungsorgane.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 406
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 118, 168; Reſerve=
Infanterie=Regiment Nr. 118. Weiter ſind erſchienen die
Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 237 und die Württembergiſchen
Verluſtliſten Nr. 321 und 322.
* Die Preußiſche Verlluſtliſte Nr. 407
enthält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117, 118;
Re=
ſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 221, 223. Weiter
ſind erſchienen: Sonder=Verluſtliſte des Deutſchen Heeres
(Unermittelte) Nr. 10 und die Württembergiſche
Ver=
luſtliſte Nr. 322.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Trauer-Kleidung
Schwarze Kleider
Schwarze Kostüme
Schwarze Röcke
Schwarze Mäntel
Schwarze Blusen
Schwarze Unterröcke
Auswahlsendungen in Trauerkleldung werden sofort erledigt.
E. Reilteid & Co., b. H. Speziuihaus
Ludwigstr. 5. (12682a) Telephon 2539.
Geſchäftliches.
Lebertran! Dieſes Wort iſt für ſolche Kinder, die
Löflunds Malz=Lebertran nicht kennen, ein
wahrer Schrecken. Es iſt dies auch leicht begreiflich,
denn ſelbſt in reinem Zuſtand wird durch Lebertran in
vielen Fällen Brechreiz hervorgerufen. Bei dem
Löf=
lundſchen Präparat wird dagegen der Tran durch ſeine
Vermiſchung mit Malzextrakt nicht nur leichter verdaut,
ſondern ſeine Wirkung findet auch durch die Nährſtoffe
des Malzextrakts eine vorteilhafte Unterſtützung, was
im Sommer ſehr von Wichtigkeit iſt. Löflunds Malz=
Lebertran beſteht nur aus reinem Malzextrakt und
Lebertran und erfreut ſich durch ſeinen angenehmen
Geſchmack bei Kindern und Erwachſenen großer
Be=
liebtheit.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,403
Bestellungen
auf das
Darmstädter Taablatt
mit illustriertem Unterhaltungsblatt
werden von allen Kaiserl. Postanstalten,
Briefträgern, von der Expedition (Rheinstr. 23)
den Zeitungsträgerinnen, sowie von den
Agenturen jederzeit entgegengenommen.
Familiennachrichten.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 28. Dezember verſchied Gott ergeben
nach langem, ſchwerem Leiden mein lieber
Gatte, unſer guter Vater, Großvater und
Schwiegervater
Hermann Becker
Oberbahnaſſiſtent a. D.
(17757
im 77. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am 30. Dezember,
nachmittags 3½ Uhr, von der Leichenhalle des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute mittag iſt meine liebe Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schwägerin und Tante.
Frau Eliſe Pfaunſtiel
geb. Repp
Witwe des Großh. Forſtmeiſters
plötzlich und unerwartet ſanft verſchieden.
Darmſtadt, 28. Dezember 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Kuhn, geb. Pfannſtiel
Karl Kuhn, Großh. Finanzrat
17755
und ein Enkel.
Die Einſegnung findet Donnerstag, den 30. ds.
Mts., nachmittags 3 Uhr, im Trauerhauſe
Ohly=
ſtraße 36, die Beiſetzung darnach auf dem
Fried=
hof Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Geſtern abend entſchlief nach kurzem Leiden
(17718
unſere brave, gute Pflegetochter
Berta Holzmann
im Alter von 16 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Holzmann,
Familie Friedrich Netz,
Kaupſtraße 10, p.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1915.
Die Beerdigung findet nach vorher erfolgter
Einſegnung am Donnerstag, den 30. Dezbr.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
die uns bei dem Ableben meines lieben Gatten,
unſeres treubeſorgten Vaters (17721
Herrn Oberingenieur
Srnſt Natt Daert
zuteil geworden, ſagen wir allen Verwandten und
Bekannten unſeren aufrichtigen Dank.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Henriette Illert,
Hanna Illert,
Heinrich Illert, z. Zt. im Felde,
Otto Illert.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Blumenſpenden
ſowie jedem Einzelnen für die letzte
Ehren=
bezeugung bei der Beiſetzung unſeres teueren
Entſchlafenen, insbeſondere Herrn
Schreiner=
meiſter Georg Willenbücher für das gewiſſenhafte
und treuſorgende Heimholen aus Feindesland,
unſeren tiefgefühlten Dank.
(*11157
Im Namen der Hinterbliebenen:
Die tiefgebeugte Mutter
Helene Pfadler Witwe.
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Hinſcheidens unſerer
lieben Verſtorbenen
Frau
Auguſte Ewald
in ſo zahlreichem Maße erwieſene Anteilnahme
ſagen herzlichſten Dank
(17758
Willy Ewald und Kinder
Ernſt Niemann und Frau.
Bergedorf, Darmſtadt, den 29. Dezember 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner lieben Frau, unſerer
unvergeßlichen Mutter
(B17756
Eliſabetha Mees
ſprechen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer
Wagner für die ſo troſtreiche Grabrede unſeren
herzlichſten Dank aus.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Mees u. Höhne.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1915.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Wechſelnd bewölkt,
ſtellenweiſe Regen, kälter.
Tageskalender.
Mittwoch, 29. Dezember.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. B): „Hoffmanns Erzählungen”
Vorſtellung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Unterhaltungsabend zum Beſten des Roten
Kreuzes um 8 Uhr im „Kaiſerſaal”
Spielabend des Schachklubs um 8 Uhr im Reſtaurant
„Kaiſerſaal”
Großh. Hofbibliothek, geöffnet: Montag bis
Freitag von 9—1 Uhr und 2—4 Uhr, Samstags von
9—1 Uhr.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
[ ← ][ ][ → ](17717
Vlächgsehtater
am Weissen Turm.
Ab heute u. a.:
Das uidehteiet
Moderner Sitten-Roman in 5 Akten
mit Betty Nansen in der Hauptrolle.
Mordischer
Säöt=
Kunstfilm.
Voranzeige!
Stuart Webbs!!!! kommt.
Ernst Reichert,,DasMitternachtschiff‟
Detektiv-Roman in 4 Akten
ab Samstag, den 1. Januar.
Germamd Eichtspleie
Grafenstrasse 12 (Haus Lautz).
Ab heute bis Freitag:
In den Fluten der Wolga
3 Akte!
3 Akte!
Grosses Liebesdrama
Ergreifendl
Spannend!
in 3 Akten.
Christian macht Seitensprünge
Eine ganz tolle Humoreske.
(*11142
2 Akte!
Um geliebt zu sein
Tiefergreifendes Drama.
2 Akte!
Der neueste Kriegsbericht.
Hierzu der hochinteressante Spielplan.
Schachklub Darmstadt.
Jeden Montag u. Mittwoch von 8 Uhr ab:
Spielabend
im „Kaiſerſaal” Grafenſtraße.
Gäſte ſtets willkommen. (15967a
Konservatorium fur Muskk
Mühlstrasse 70
(17744mo
Gegründet 1878.
Direktor Wilhelm Süß.
Anmeldungen bis 5. Januar vormittags erbeten.
IIn
Spanische Bonegazum kaplan
und Wein-Grosshandlung
Mühlstrasse 68 am Kapellplatz. Tel. 2556
Empfehlen auf Weihnachten u. für die Feiertage
meine SPANISCHEN WEINE weiße u. rote
per Liter von 90 Pfg. an.
Bei Abnahme von 10 Liter von 85 Pfg. an.
Im AusschAMK per ½ Liter von 25 Pfg. an.
Hochfeine Dessert- und Stärkungsweine
per Flasche mit Glas von Mk. 1.50 an.
Alle Bestellungen werden in der
Stadt franko ins Haus geliefert.
Gebrüder Brug a
17196a) Inhaber Luis Brugal
Filiale: Ravensburg und Tuttlingen (Württemberg)
I1
Heugans
Karten
in reichſter Auswahl
von 1 Pfg. an.
Jakob Skurnik
Poſtkarten=Großhandlung
Wendelſtadtſtr. 28, Fernruf 1791.
Billigſte Bezugsquelle für
Wiederverkäufer!
Taſchenmeſſer
Raſiermeſſer (alle Breiten)
Raſierapparate
Raſierklingen (alle Sorten)
Raſier=Pinſel
Raſiernäpfe
Raſierſeife (in Stückchen)
Streichriemen
Haarſchneidemaſchinen
Nagelſcheren
(B17394
Pferdeſcheren
Schleifereien u. Reparaturen
von Stahlwaren jeder Art bei
J. Wenz, Kirchſtr. 10.
Kiſten!
Wir fertigen ¾" u. 1‟ſtarke Kiſten
an, bei prompter Lieferung.
Darmstädter Holzindustrie
Weiterſtädterſtraße 80
Teleph. 2444. (17615sms
Eilsahenenstr. 7.
Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 29. Dezember 1915.
77. Abonnem.=Vorſtell. B 20.
Zum 25. Male am Hoftheater:
Hoffmann’s Erzählungen.
Phantaſtiſche Oper in 3 Akten.
Muſik von Jacques Offenbach.
Muſikal. Leiter: Erich Kleiber.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen:
Vorſpiel: In Lutter’s Keller.
Aug. Globerger
Hoffmann
. Anna Jacobs
Niklaus
Lud. Wenzel
Lutter, Wirt
Ed. Göbel
Nathanaell
Stud.
Adolf Klotz
Hermann
Erſter Akt: Olympia,
Hoffmann
. Aug. Globerger
. Anna Jacobs
Niklaus .
Coppelius, Brillen=
L. Schützendorf
händler .
Spalanzani, Prof.
der Phyſik.
Paul Peterſen
Cochenille, deſſen
Diener
. Otto Thomſen
Olympia.
Olga Kallenſee
Zweiter Akt: Giulietta.
Hoffmann
Aug. Globerger
Niklaus
. Anna Jacobs
Dapertutto, Kapit. L. Schutzendorf
Schlemihl
Heinrich Hacker
Pitichinaccio . . Otto Thomſen
Giulietta.
. Marg. Schreber
Dritter Akt: Antonia,
Hoffmann
. Aug. Globerger
Niklaus
. Anna Jacobs
Doktor Mirakel . L. Schützendorf
Creſpel, Muſiker . Alfr. Stephani
Antonia, d. Tochter Gt. Geyersbach
Franz, deſſ. Diener Otto Thomſen
Antonia’s Mutter
(Erſcheinung) . . Clem. Feiſtle
Nachſpiel: In Lutter’s Keller.
Hoffmann
. Aug. Globerger
Niklaus .
. Anna Jacobs
Lutter .
. Ludwig Wenzel
Nathanael
.Eduard Göbel
Hermann
. Adolf Klotz
Chöre: Robert Preuß.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½ —1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten= Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 Uhr. — Ende 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Donnerstag, 30. Dez. 78. Ab.=Vſt.
C 20. Zum 50. Male am
Hof=
theater: „Ein
Sommernachts=
traum”. Kl. Pr. Anf. 7 Uhr.
Freitag, 31. Dez. Außer Ab.
Silveſter=Vorſtellung zu
Abonnements=Preiſen: „ Mein
Leopol d’(mit Geſangseinlagen).
Anfang 6 Uhr.
Samstag, 1. Jan. 1916. 79. Ab.=
Vorſt. A 20. „ Die
Meiſter=
ſinger von Nürnberg.”
Ge=
wöhnl. Preiſe. Anfang 6 Uhr.
Dieſe Woche
(17739
2 Inpr u. R risch
fertig gewäſſert
6₰
Kochrezepte gratis
Nordsee-Kabeljau u. Schellfisch
Seeaal, Lengfisch
Portions- und Bratschellfisch
Seeroreien
das Pfund 36 ₰
2
ferner, wenn Fang:
Knurrhahn, Bratschollen
Rochen, Rotzungen.
Täglich friſche
Räucherwaren
Marinaden.
Ab 4 Uhr jeden Tag
Trisch gebackene Tischg
Feinste Salzheringe aus Makreien
Stück 22 ₰.
Cel. 2151.
F. Pöschl Nachf.
Kriegsküche
Heinheimerstrasse 59
I2 bis 2 Uhr guter Wiltragstisch
zu 60 Pf.
Wochenkarten zu Mk. 3.—,
Vereinbarungen für Familien mit Kindern,
Speisen über die Straße.
(17729a
Ien
Srheater
Rheinstr. 6 Teleph. 173
Ab heute:
Marerstenun
von Felix Salten.
Hervorragendes Lebensbild
in 3 Akten.
In der Hauptrolle
Waldemar Psylander
sowie Frl. Ebba Thomsen,
Frl. Eise Fröhlich
und Carl Alstrup.
Ein Hebesoprer
Nord. Kunstfilm in 3 Akten.
In der Hauptrolle die große
Filmtragödin
Betty Nansen.
Ein Stendichem
Lustspiel in einem Akt.
Die neuesten Bider
d. Kriegsschauplatzes
(17749
usw.
ist (
atsäch-
lich das
beste Mittel
F. „Subisg‟
weil es die
Haare!
sofort
schmerzias
mit Warzel entfarnt.
KeineHaufreizungAnerkaun
bestes Verfahren zur
Seibst-
anwendung. Garanttert
unschädtich u. erfolgreich.
Preis 3.50 ℳ.
Preisgekröntpeld. Medaille Vielellankschr.
Versand diskrei geg. Nachn.
od. Voreinsend.ſauchBriefm-)
Alleinverkauf: Fr. Tillmann,
Eliſabethenſtraße 21. (13945a
Gelegenheltskauf
(*11119
in
echt Silber, 800 geſt.
Silberne Teekanne
Silberne Zuckerdoſe
Silberne Milchkanne
2 ſilberne Zuckerdoſen
1 Kaffeekanne
1 Milchkanne.
Maſſiv Silber u. ſchöne Muſter.
Verkauf nach Gewicht.
Kurtz
Teleph. 1202. Pädagogſtr. 2.
a. Wiederverkäuf.
Holzſchuhe billigſt zu verkauf.
Anfragen unter H 56 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*11121
Stelteneereh
Meu
Onltormstuche
guterh., ſtets zu haben. (16651a
m. Oehlenschläger, Soderſtr. 14, I
Wäſche= und Bekleidungsſtücke für Bedürftige.
Für den kommenden Winter wird für Unterſtützungsbedürftige in der Stadt
um Ueberlaſſung von Schuhen, ſowie warmhaltender Wäſche und Kleider dringend
gebeten.
In ſehr vielen Haushaltungen werden ſich Wäſche= und Kleidungsſtücke, auch
Schuhe vorfinden, die nicht mehr getragen werden, die aber bei entſprechender
Her=
richtung Bedürftigen noch gute Dienſte leiſten können. Neben den anderen Stellen,
die ſolche Gaben in Empfang nehmen, iſt auch das ſtädt. Armen= und
Fürſorge=
amt, Waldſtraße 6, Fernſprecher Nr. 2419, bereit, Gaben obiger Art, auch
Geld=
zuwendungen für Bekleidungszwecke, in Empfang zu nehmen und ordnungsmäßig zu
verteilen oder zu verwenden.
(12630a
Jede Zuwendung wird mit herzlichſtem Dank angenommen.
Darmſtadt, den 3. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Beſtandsaufnahme von Kaffee, Tee u. Kakao.
Auf Grund der nachſtehenden Bekanntmachung des Stellvertreters des
Reichs=
kanzlers über eine Beſtandsaufnahme von Kaffee, Tee und Kakao vom 29. November
1915 und der Ausführungsbekanntmachung des Großh. Miniſteriums des Innern hierzu
vom 8. Dezember 1915 ergeht an alle diejenigen, die mit Beginn des 3. Januar
1916 Vorräte der in der Bekanntmachung bezeichneten Art im Bezirk der
Stadt Darmſtadt in Gewahrſam haben, die Aufforderung, Anzeige auf dem
vorgeſchriebenen Formular zu erſtatten. Die Ausgabe der Vordrucke erfolgt
auf den Polizeirevieren. Die Vordrucke ſind von dem Anzeigepflichtigen dort
in Empfang zu nehmen. An die Polizeireviere ſind die ausgefüllten Vordrucke
auch wieder abzuliefern. Die Ablieferung hat ſpäteſtens bis zum 5. Januar 1916
zu erfolgen. Die Anzeige muß von dem Anzeigepflichtigen oder ſeinem Stellvertreter
unterſchrieben ſein. Fehlt die Unterſchrift, ſo gilt die Anzeige als nicht abgegeben.
Auf die im § 2 der Bekanntmachung feſtgelegte Verpflichtung zur Anzeige und die
Strafbeſtimmungen im § 10 wird beſonders verwieſen.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1915.
(17754
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Bekanntmachung
über eine Beſtandsaufnahme von Kaffee, Tee und Kakao.
Vom 29. November 1915.
Auf Grund des § 1 der Verordnung des Bundesrats über Kaffee, Tee und
Kakao vom 11. November 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 750) wird folgendes beſtimmt:
§ 1. Am 3. Januar 1916 findet eine Aufnahme der Vorräte von Kaffee (
Bohnen=
kaffee und Bohnenkaffeemiſchungen), roh, gebrannt oder geröſtet, Tee und Kakao, roh,
gebrannt oder geröſtet, ſtatt.
§ 2. Wer mit dem Beginne des 3. Januar 1916 Vorräte der im § 1
bezeich=
neten Art in Gewahrſam hat, iſt vorbehaltlich der Vorſchriften im § 3 verpflichtet, ſie
auf dem vorgeſchriebenen Anzeigevordruck der zuſtändigen Behörde anzuzeigen, in
deren Bezirke die Vorräte lagern.
Vorräte von Kaffee und Tee, die zum Verbrauch im eigenen Haushalt beſtimmt
ſind, ſind nur anzuzeigen, wenn ſie bei Kaffee 10 Kilogramm, bei Tee 2,5 Kilogramm
überſteigen.
Vorräte in Gewahrſam von Gemeinden und ſonſtigen öffentlich=rechtlichen
Körperſchaften und Verbänden ſind gleichfalls anzuzeigen.
§ 3. Vorräte, die in fremden Speichern, Lagern, Schiffsräumen und dergleichen
lagern, ſind vorbehaltlich der Vorſchriften in Abſ. 2 und 3 vom Verfügungsberechtigten
anzugeben, wenn er die Vorräte unter eigenem Verſchluſſe hat. Iſt letzteres nicht der
Fall, ſo ſind die Vorräte von dem Verwalter der Lagerräume anzuzeigen.
Vorräte, die ſich mit dem Beginne des 3. Januar 1916 unterwegs befinden, ſind
von dem Empfänger unverzüglich nach dem Empfang anzuzeigen.
Vorräte, die ſich in den unter Zollaufſicht ſtehenden Niederlagen (öffentliche
Niederlagen, Privatlagern mit oder ohne amtlichen Mitverſchluß) mit Beginn des
3. Januar 1916 befinden, werden von den Zollbehörden, Vorräte, die ſich zu dieſem
Zeitpunkt in Zollausſchlüſſen und Freibezirken befinden, werden von den durch die
Landeszentralbehörden beſtimmten Behörden nachgewieſen. Die Nachweiſungen ſind
bis zum 10. Januar 1916 den Landeszentralbehörden oder den von ihnen beſtimmten
Behörden unmittelbar einzureichen.
§ 4. Die Anzeigepflicht erſtreckt ſich nicht auf:
a) Vorräte, die im Eigentume des Reichs, eines Bundesſtaats oder Elſaß=
Lothringens, insbeſondere einer Heeresverwaltung oder der
Marineverwal=
tung, ſtehen;
b) Vorräte, die im Eigentume der Zentral=Einkaufs=Geſellſchaft m. b. H. in
Berlin ſtehen.
§ 5. Die Erhebung der Vorräte erfolgt gemeindeweiſe. Die Ausführung der
Erhebung liegt den Gemeindebehörden ob. Die Aufforderung zur Erſtattung der
An=
zeige erfolgt durch öffentliche Bekanntmachung. Bei der Erhebung ſind die als
An=
lagen I und II beigefügten Muſter zu verwenden. Sie ſind für die Ausführung der
Erhebung hinſichtlich des Inhalts maßgebend.
§ 6. Die Herſtellung und Verſendung der Druckſachen erfolgt durch die mit der
Durchführung der Erhebung betrauten Landesbehörden. Die durch die Herſtellung
und Verſendung der Druckſachen enſtehenden Koſten werden den Landesbehörden erſetzt.
§ 7. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden
haben die Zuſammenſtellung über die ermittelten Vorräte (nach größeren
Verwaltungs=
bezirken getrennt) bis zum 25. Januar 1916 beim Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amte
ein=
zureichen.
§ 8. Die zuſtändige Behörde oder die von ihr beauftragten Beamten ſind
befugt, zur Ermittlung richtiger Angaben Vorrats= und Betriebsräume oder ſonſtige
Aufbewahrungsorte, wo Vorräte der im § 1 genannten Art zu vermuten ſind, zu
unterſuchen und die Bücher des zur Anzeige Verpflichteten zu prüfen.
§ 9. Die Landeszentralbehörden ertaſſen die zur Ausführung der Erhebung
erforderlichen Anordnungen und Bekanntmachungen.
§ 10. Wer die im § 2 vorgeſchriebene Anzeige nicht erſtattet oder unrichtige
oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder
mit Geldſtrafe bis zu fünfzehntauſend Mark beſtraft; auch können im Urteil Vorräte,
die bei der Beſtandsaufnahme verſchwiegen worden ſind, für dem Staate verfallen
erklärt werden.
§1. Dieſe Verordung trit mit dem Tage der Veröſentlichung in Kraſt.
Berlin, den 29. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Vor Ausfüllung iſt die Erläuterung durchzuleſen.
Beſtandsaufnahme von Kaffee, Tee und Kakao am 3. Januar 1916.
Anzeige
des
(Name)
(Stand)
in
(Wohnort)
(Straße u. Nummer)
Mit Beginn des 3. Januar 1916 befanden ſich bei mir folgende Vorräte:
in Kilogramm
1. Roher Kaffee (Bohnenkaffee)
2. Gebrannter oder geröſteter (auch gemahlener) Kaffee
(Bohnenkaffee oder Bohnenkaffeemiſchungen)
3. Tee .
4. Roher Kakao
5. Gebrannter oder geröſteter Kakao
Ich verſichere hiermit, die vorſtehenden Angaben nach beſtem Wiſſen und
Gewiſſen gemacht zu haben.
(Ort), den
1916.
Stempelabdruck der Firma)
(Unterſchrift)
Anleitung zur Ausfüllung der Anzeige.
1. Die Aufnahme erfolgt auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers
vom 29. November 1915 über eine Beſtandsaufnahme von Kaffee, Tee und Kakgo,
2. Zur Anzeige verpflichtet iſt, wer Vorräte der in der Anzeige aufgeführten
Waren mit dem Beginne des 3. Januar 1916 in Gewahrſam hat. Vorräte von
Kaffee und Tee, die zum Verbrauch im eigenen Haushalt beſtimmt ſind, ſind nur
anzuzeigen, wenn ſie bei Kaffee 10 Kilogramm, bei Tee 2,5 Kilogramm überſteigen.
Halbfertige Kakaverzeugniſſe, gebrauchsfertiges Kakaopulver und Schokolade
unter=
liegen nicht der Anzeigepflicht. Die Angabe hat in der Gemeinde zu erfolgen, in der
ſich die Vorräte am Stichtag tatſächlich befinden.
3. Vorräte, die in fremden Speichern, Lagern, Schiffsräumen und dergleichen
lagern, ſind vom Verfügungsberechtigten anzugeben, wenn er die Vorräte unter
eigenem Verſchluſſe hat. Iſt letzteres nicht der Fall, ſo ſind die Vorräte von dem
Verwalter der Lagerräume anzugeben.
Die Vorräte, die ſich mit Beginn des 3. Januar 1916 in den unter Zollaufſicht
ſtehenden Niederlagen (öffentlichen Niederlagen, Privatlagern, mit oder ohne
amt=
lichen Mitverſchluß) oder in Zollausſchlüſſen oder Freibezirken befinden, ſind in dieſer
Anzeige nicht aufzuführen.
4. Nicht anzeigepflichtig ſind Vorräte, die im Eigentume des Reichs, eines
Bundesſtaats oder Elſaß=Lothringens, insbeſondere einer Heeresverwaltung oder
Marineverwaltung, oder der Zentral=Einkaufsgenoſſenſchaft m. b. H. in Berlin ſtehen.
5. Anzeigen ohne Unterſchrift gelten als nicht abgegeben.
6. Vorräte, die ſich mit dem Beginne des 3. Januar 1916 unterwegs befinden,
ſind von dem Empfänger unverzüglich nach dem Empfang anzuzeigen. Für dieſe
Anzeige iſt bei dem Ortsvorſtand ein weiteres Anzeigeformular zu erheben.
7. Die zuſtändige Behörde oder die von ihr beauftragten Beamten ſind befugt,
zur Ermittlung richtiger Angaben Vorrats= und Betriebsräume oder ſonſtige
Auf=
bewahrungsorte, wo Vorräte der genannten Art zu vermuten ſind, zu unterſuchen
und die Bücher des zur Anzeige Verpflichteten zu prüfen.
8. Wer die vorgeſchriebene Anzeige nicht erſtattet oder unrichtige oder
unvoll=
ſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit
Geldſtrafe bis zu fünfzehntauſend Mark beſtraft; auch können im Urteil Vorräte,
die bei der Beſtandsaufnahme verſchwiegen worden ſind, für dem Staate verfallen
erklärt werden.
Vorräte von Kaffee, Tee, Kakao am 3. Januar 1916.
Anlage II.
Stagt:
Zuſammenſtellung.
Kaßee
Kaffee
Tee
gebrannt
roh
roh
gebrannt
oder geröſtet
Größere Ver=.
oder geröſtet
(auch
waltungsbezirke
gemahlen)
5
in Kilogr. in Kilogr. in Kilogr. in Kilogr. in Kilogr.
Ausführungsbekanntmachung.
Auf Grund des § 9 der Verordnung des Bundesrats vom 29. November 1915
über eine Beſtandsaufnahme von Kaffee, Tee und Kakao (Reichs=Geſetzbl. S. 791)
wird folgendes beſtimmt:
§ 1. Als Behörde, bei der von den Zollbehörden die Vorräte an Kaffee, Tee
und Kakao, die ſich in den unter Zollaufſicht ſtehenden Niederlagen (öffentlichen
Nieder=
lagen, Privatlagern mit oder ohne amtlichen Mitverſchluß) mit Beginn des 3. Januar
1916 befinden, nachzuweiſen ſind, ſowie als Behörde, die mit Durchführung der
Be=
ſtandserhebung betraut wird und die die Zuſammenſtellung über die ermittelten
Vor=
räte beim Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt einzureichen hat (§ 3 Abſ. 3, §§ 6, 7 der
Verordnung), wird die Großh. Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik beſtimmt.
§ 2. Zuſtändige Behörde im Sinne von § 2 Abſ. 1 der Verordnung iſt in
Städten von über 20000 Einwohnern der Oberbürgermeiſter, in den übrigen Städten
der Bürgermeiſter und in den Landgemeinden die Bürgermeiſterei.
Zuſtändige Behörde im Sinne von § 8 der Verordnung iſt das Kreisamt.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Krämer.
Ausgabe von Petroleumkarten.
Am Mittwoch, den 29. Dezember, vormittags 9 bis
1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden für die hieſige
Bürgerſchaft Petroleumkarten für Januar in den nachbezeichneten
Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Ge=
werbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Ein=
gang Nieder=Ramſtädterſtraße), Saal rechts, im Erdgeſchoß;
P) für den Bezirk des II. Polizeireviers im Schulhaus am
Ballonplatz (Lehrerzimmer rechts im Erdgeſchoß);
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle der
Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3);
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus der
Petrusgemeinde (Hofgartenſtraße Nr. 8);
f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle am
Kapellplatz:
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus der
Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im Erdgeſchoß).
Die Brotausweiskarte iſt mitzubringen.
(17691im
Darmſtadt, den 24. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Rechtsſchußz= und Auskunftsſtelle für Frauen
(Ortsgruppe Darmſtadt des Allg. Deutſchen Franenvereins.)
Sprechſtunden: Montag von 4—6 Uhr
Donnerstag von 9—11 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
(14273a
Erdgeſchoß links, Zimmer 1
Muffe, Stolas, Barette
werden eleg. angefer=
Falze tigt ſowie umgearbeitet
Ludwigsplatz 8, Vdh., III. (17238a
moderne Muſter, w.
Steppdeckell, von 3 Mark an gef.
Karlſtraße 41, Seitenb. (585a
geinlängen, Socken, Strümpfe
werd. bill. u. gut a. Maſch.
neu=
u. angeſtrickt. Graue Wolle a. Lager.
Sandbergstrasse 52, II. (B17054
ſäſche zum Waſchen u. Bleichen
wird angen., große St. 10 Pfg.,
(9768a
kleine Stücke 4 Pfg.
J. Plößer Ie, Malchen.
Waſch.=Knopflöcher w. gemacht
dauerhaft, ſchön u. bill. (*11137
Eliſabethenſtr. 23, 3. St.
Fuhren aller Art
An= und Abfuhr von Gütern
werden prompt erledigt. (B17737
Chr. Achtelstädter &. Co.
Telephon 895.
r. Sendung. eingetr.: la Alg.
rimburgerkäse j. Stein 86 Pf.,
Romadur- und Stangenkäse,
Schloss-
käschen, Bauernhandkäse 10 St. 85
u. 75 Pf., Sauerkr. Pfd. 1 2 Pf.,
Haus-
mach. Nud. Pfd. 60 Pf. Mollerſtr. 36. (*
Abzabe ſtädiſcher Warſtwaren und Kleiſchlonſernen,
In dem der Stadt überlaſſenen Laden Mühlſtraße 16 findet
morgen Mittwoch, den 29., und Freitag, den 30. Dezember d. Js.,
die Fortſetzung des Verkaufes von Wurſtwaren, Fleiſch= und
Wurſt=
konſerven und Schmalz in der gleichen Weiſe ſtatt, wie in der letzten
Woche. Als Ausweis für die Bezugsberechtigten gilt die
Brot=
ausweiskarte.
(17712
Darmſtadt, den 28. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 11, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
(10666a
Dr. Gläſſing.
Darmstädter Pädagogium.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=, Fähnrichs= und
Abiturienten=Examen (auch für Damen).
Seit Kriegsausbruch beſtanden 54 Schüler ihre Prüfungen.
M. Elias.
B.15312)
An den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt,
Großh. Polizeiamt Darmſtadt, die Großh. Bürgermeiſtereien
der Landgemeinden und die Großh. Gendarmerieſtationen
des Kreiſes.
Sie wollen den Befolg der nachſtehenden Bekanntmachung des Stellvertreters
des Reichskanzlers vom 28. Juni 1915 über das Verbot des Verfütterns von
Brot=
getreide, Mehl und Brot, ſowie der hierzu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen
Großh. Miniſteriums des Innern vom 14. Juli 1915 ſtreng überwachen. Auch
ſogenanntes Hinterkorn und Leſefrucht darf ohne ſchriftliche Genehmigung des
Kommunalverbands Darmſtadt (Kreiſe Darmſtadt und Dieburg) nicht zu
Fütterungs=
zwecken verwendet werden.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(17693
Fey.
Bekanntmachung
über das Verfüttern von Brotgetreide, Mehl und Brot.
Vom 28. Juni 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des §3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Es darf nicht verfüttert werden:
1. Brotgetreide, nämlich Roggen, Weizen, Spelz (Dinkel, Feſen), ſowie Emer
und Einkorn, allein oder mit anderem Getreide außer Hafer gemengt,
auch gequetſcht, geſchroten oder ſonſt zerkleinert;
2. Mehl aus Brotgetreide oder aus Hafer, das allein oder mit anderem
Mehl gemiſcht zur Bretbereitung geeignet iſt;
3. Miſchungen, denen ſolches Mehl beigemiſcht iſt;
4. Brotabfälle und Brot, die zur menſchlichen Ernährung geeignet ſind.
Die im Abſ. 1 genannten Erzeugniſſe dürfen auch zum Bereiten von
Futter=
mitteln, wozu auch das Schroten gehört, nicht verwendet werden.
§ 2. Brotgetreide, allein oder mit anderem Getreide außer Hafer gemengt, das
von dem Kommunalverbande, dem es gehört oder für den es beſchlagnahmt iſt, oder
von der Reichsgetreideſtelle als zur menſchlichen Ernährung ungeeignet freigegeben iſt,
darf verfüttert und zu Futtermitteln verarbeitet werden.
§ 3. Die Landeszentralbehörden können die Verwendung von mahlfähigem
Brotgetreide, insbeſondere das Schroten, ſowie die Verwendung von Mehl (§1 Abſ. 1
Nr. 2 und 3) zu anderen Zwecken als zur menſchlichen Nahrung noch weiter beſchränken
oder verbieten.
§ 4. Die Beamten der Polizei und die von der Polizeibehörde beauftragten
Sachverſtändigen ſind befugt, in die Räume, in denen Futtermittel hergeſtellt werden
oder in denen Vieh gehalten oder gefüttert wird, jederzeit, in die Räume, in denen
Futtermittel aufbewahrt, feilgehalten oder verpackt werden, während der Geſchäftszeit
einzutreten, daſelbſt Beſichtigungen vorzunehmen, Geſchäftsaufzeichnungen einzuſehen,
auch nach ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen
Empfangs=
beſtätigung zu entnehmen. Auf Verlangen iſt ein Teil der Probe amtlich verſchloſſen
oder verſiegelt zurückzulaſſen und für die entnommene Probe eine angemeſſene
Entſchädigung zu leiſten.
§ 5. Die Unternehmer von Betrieben, in denen Futtermittel hergeſtellt werden
oder Vieh gehalten wird, ſowie die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und
Aufſichts=
perſonen ſind verpflichtet, den Beamten der Polizei und den Sachverſtändigen auf
Erfordern Auskunft über das Verfahren bei Herſtellung der Erzeugniſſe, über den
Umfang des Betriebs und über die zur Verarbeitung oder zur Verfütterung
gelangen=
den Stoffe, insbeſondere auch über deren Menge und Herkunft, zu erteilen.
§ 6. Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung
und der Anzeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet über die Einrichtungen und
Geſchäftsverhältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen,
Verſchwiegen=
heit zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts= und
Betriebsgeheimniſſe zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidigen.
§ 7. Die Landeszentralbehörden können Beſtimmungen zur Ausführung dieſer
Verordnung erlaſſen.
§ 8. Der Reichskanzler kann Ausnahmen zulaſſen.
ehennnte Gelhſtanſte eintanſendſänſdundert Murt odet mit Geſcngnts
bis zu drei Monaten wird beſtraft:
1. wer dem Verbote des § 1 oder den auf Grund des § 3 erlaſſenen
Be=
ſtimmungen der Landeszentralbehörde zuwiderhandelt;
2. wer wiſſentlich Erzeugniſſe, die dem Verbote des § 1 oder den auf Grund
des § 3 erlaſſenen Beſtimmungen der Landeszentralbehörde zuwider
hergeſtellt ſind, verkauft, feilhält oder ſonſt in den Verkehr bringt;
3. wer den Vorſchriften des § 6 zuwider Verſchwiegenheit nicht beobachtet
oder der Mitteilung oder Verwertung von Betriebsgeheimniſſen ſich
nicht enthält;
4. wer den nach § 7 erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
In dem Falle der Nr. 3 tritt die Verfolgung nur, auf Antrag des
Unter=
nehmers ein.
§ 10. Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften des § 4 zuwider den Eintritt in die Räume, die
Beſichtigung, die Einſicht in die Geſchäftsaufzeichnungen oder die Entnahme
einer Probe verweigert;
2. wer die in Gemäßheit des § 5 von ihm erforderte Auskunft nicht erteilt
oder bei der Auskunftserteilung wiſſentlich unwahre Angaben macht.
Verfütterungsverbot.
§ 11. Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. Juli 1915 in Kraft. Der Reichskanzler
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Verordnung über das Verfüttern von Roggen, Weizen, Hafer, Mehl
und Brot vom 21. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 27), ſowie die Aenderung dieſer
Verordnung vom 31. März 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 201) werden aufgehoben. Die
von den Landeszentralbehörden erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen bleiben in
Kraft, ſoweit ſie mit den Vorſchriften dieſer Verordnung in Einklang ſtehen;
Zuwider=
handlungen gegen ſie werden nach § 9 beſtraft.
Berlin, den 28. Juni 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Bekanntmachung
über das Verfüttern von Brotgetreide, Mehl und Brot.
Vom 14. Juli 1915.
Auf Grund der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom
28. Juni 1915 über das Verfüttern von Brotgetreide, Mehl und Brot (Reichs=Geſetzbl.
S. 381ff.) wird folgendes beſtimmt:
§ 1 Die Verwendung von mahlfähigem Brotgetreide, insbeſondere des Schrotes,
ſowie die Verwendung von Mehl aus Brotgetreide oder aus Hafer, das allein oder
mit anderem Mehl gemiſcht zur Brotbereitung geeignet iſt, ebenſo von Miſchungen,
denen ſolches Mehl beigemiſcht iſt, zu anderen Zwecken als zur menſchlichen Nahrung
iſt verboten.
§ 2. Die nach § 4 der Verordnung zu beauftragenden Sachverſtändigen werden
auf Vorſchlag der Ortspolizeibehörde vom Kreisamt beſtellt und vereidigt.
§ 3. Die durch die Aufſichtstätigkeit der Polizeibeamten und Sachverſtändigen
entſtehenden Koſten ſind von den Gemeinden zu tragen.
§ 4. Unſere zu den Bekanntmachungen über das Verfüttern von Brotgetreide,
Mehl und Brot vom 5. Januar 1915 und über das Verfüttern von Roggen Weizen,
Hafer, Mehl und Brot vom 21. Januar bzw. 31. März 1915 erlaſſenen
Ausführungs=
beſtimmungen treten hiermit außer Kraft.
Darmſtadt, den 14. Juli 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Krämer.
Bekanntmachung.
Die Maul= und Klauenſeuche in Gräfenhauſen iſt erloſchen. Die Beſtimmungen
unſerer Bekanntmachung vom 19. November (Amtsverkündigungsblatt Nr. 244 vom
20. November) werden hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1915.
(17715
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
Amtliche Nachrichten des PolizeiamtsGroßh. Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 kleines Federmeſſer. 1
ſchwarz=
brauner Herrenpelzkragen. 1. Damenregenſchirm mit Silbergriff.
1 Damenregenſchirm mit grauem, geripptem Griff. 1
Damenregeil=
ſchirm mit braunem, gebogenem Griff. 1 Drücker und 1 kl. Schlüſſel
an einer Holzrolle. 1 ſchwarzſeidene Taſche mit Portemonnaie,
Schlüſſel, Spiegel und Kämmchen. 1 Stehumlegekragen und 1 Pgar
wollene Handſchuhe. 1 ſchwarzwollene Kindermütze. 1 Brille mit
Lederfutteral 1 ſilberne Damenuhr. 1 goldenes Kettenarmband.
1 Fünfmarkſchein. 1 Hundehalsband. — Zugeflogen: 1. Ente.
1 großer, ſcheckiger Hahn.
(17714
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 1 Pudel (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dort=
ſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(17716
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Verordnung des ſtellv. Generalkommandos
(8. Armeekorps zu Frankfurt a. M. vom 7. d. M., betr.
Anmelde=
pflicht der Ausländer, die mit Wirkung vom 1. Januar 1916
an die Stelle der Verordnung vom 27. Oktober 1914 tritt, bringen
wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Die nach der Verordnung zu erſtattenden Meldungen haben
nicht auf den Revieren, ſondern ausſchließlich auf unſerm
Bureau Hügelſtraße 31/33 zu erfolgen.
Auf die Vorſchrift des § 3 und des letzten Satzes des § 7 der
Verordnung werden alle die, die einen über 15 Jahre alten
Aus=
länder entgeltlich oder unentgeltlich in ihrer Behauſung oder in ihren
gewerblichen oder dergleichen Räumen aufnehmen, ausdrücklich
hin=
gewieſen.
Darmſtadt, 27. Dezember 1915.
(17704md
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Frankfurt a. M.,
XVIII. Armeekorps
den 7. Dezember 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. III b. Tgb.=Nr. 25300/11831.
Betr.: Anmeldepflicht der Ausländer.
Verordnung.
An die Stelle der Verordnung vom 27. 10. 1914 — IIIb
Nr. 36852/2621 — betr. Anmeldepflicht der Ausländer, tritt mit
Wirkung vom 1. Januar 1916 folgende Verordnung:
Auf Grund der §§ 4 und 9 des Geſetzes über den
Belagerungs=
zuſtand vom 4. Juni 1851 beſtimme ich
§ 1. Jeder über 15 Jahre alte Ausländer hat ſich binnen
12 Stunden nach ſeiner Ankunft am Aufenthaltsorte unter Vorlegung
ſeines Paſſes oder des ſeine Stelle vertretenden behördlichen
Aus=
weiſes (§ 1 Abſ. 2 und § 2 Abſ. 2 der Kaiſerlichen Verordnung vom
16. Dezember 1914, R.=G.=Bl. S. 251) bei der Ortspolizeibehörde
(Reviervorſtand) perſönlich anzumelden.
Ueber Tag und Stunde der Anmeldung macht die
Polizei=
behörde auf dem Paß unter Beidrückung des Amtsſiegels einen Vermerk.
§ 2. Desgleichen hat jeder Ausländer der im § 1 bezeichneten
Art, der ſeinen Aufenthaltsort verläßt, ſich binnen 24 Stunden vor
der Abreiſe bei der Ortspolizeibehörde (Polizeirevier) unter Vorzeigung
ſeines Paſſes oder des ſeine Stelle vertretenden behördlichen
Aus=
weiſes und unter Angabe des Reiſezieles perſönlich abzumelden.
Der Tag der Abreiſe und das Reiſeziel wird von der
Orts=
polizeibehörde wiederum auf dem Paſſe vermerkt.
§ 3. Jedermann, der einen Ausländer entgeltlich oder
unent=
geltlich in ſeiner Behauſung oder in ſeinen gewerblichen oder dergl.
Räumen (Gaſthäuſern, Penſionen uſw.) aufnimmt, iſt verpflichtet, ſich
über die Erfüllung der Vorſchriften im § 1 ſpäteſtens 12 Stunden
nach der Aufnahme des Ausländers zu vergewiſſern und im Falle
der Nichterfüllung der Ortspolizeibehörde ſofort Mitteilung zu machen.
§ 4. An= und Abmeldung gemäß § 1 und 2 kann mit einander
verbunden werden, wenn der Aufenthalt des Ausländers an dem
betreffenden Orte nicht länger als 3 Tage dauert.
§ 5. Die Ortspolizeibehörde (Reviervorſtand) hat über die ſich
an= und abmeldenden Ausländer Liſten zu führen, die Namen, Alter,
Nationalität, Paßnummer und Art des Paſſes, ſowie Tag der
An=
kunft, Wohnung und Tag der Abreiſe angeben; Zugänge, Abgänge
und Veränderungen dieſer Liſte ſind täglich in den Landkreiſen dem
Landrat, in den Stadtkreiſen dem Polizeiverwalter (Polizeipräſident,
Erſter Bürgermeiſter) mitzuteilen.
§ 6. Die über den Aufenthaltswechſel von Ausländern und
ihre periodiſche Meldepflicht für die Dauer des Krieges erlaſſenen
allgemeinen Beſtimmungen bleiben unverändert beſtehen.
§ 7. Ausländer, welche den Beſtimmungen der §§ 1 und 2
zu=
widerhandeln. werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft.
Die gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher dem § 3 zuwiderhandelt.
Der Kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
Ibgabe der ſtädtiſchen Reisparräte.
Die von der Stadt beſchafften Reismengen werden von jetzt ab
in den hieſigen Kolonialwarengeſchäften zum Preiſe von 60 Pfennig
für das Pfund an jedermann verabfolgt. Dabei iſt nur die
Brot=
ausweiskarte vorzuzeigen, um eine Abgabe an die in der Stadt
Darmſtadt nicht verſorgungsberechtigten Perſonen zu verhindern. Für
jede auf der Brotausweiskarte verzeichnete Perſon darf höchſtens
1 Pfund verabfolgt werden.
An die minderbemittelte Bevölkerung, als welche für dieſen
Fall alle diejenigen gelten, deren Brotausweiskarte den
Stempel=
aufdruck „Berechtigt zum Empfang ſtädtiſcher Lebensmittel” trägt,
wird das Pfund Reis zum Preiſe von 45 Pfennig abgegeben. Dabei
iſt nur erforderlich, daß ſich die Berechtigten Bezugsſcheine auf dem
Stadthauſe, Zimmer Nr. 7, abholen, und zwar diejenigen, deren
Namen beginnen mit
A- K am Mittwoch, den 29. Dezember,
L—2 am Donnerstag, den 30. Dezember,
vormittags von ½ 9—½ 1 Uhr und
nachmittags von ½ 3—6 Uhr.
Dieſe Bezugsſcheine ſind von den Kolonialwarengeſchäften zu
ſammeln und nach Beendigung des Verkaufs im Stadthaus,
Zim=
mer Nr. 44, abzulieſern, worauf Rückvergütung des
Preisunter=
ſchiedes erfolgt.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1915.
(17690md
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Siloiiſche Sparkahe Darmſael.
Am 31. Dezember nachmittags
ſind die Kaſſen geſchloſſen.
(17695md
Bentier Jehlas
Gg. Winckler’s Nachf.
jetzt (14360a
Kirchſtr. 19, II.
Spez. Gebiſſe ohne Platten.
Metentene
Zahnbehandlung
nur vormittags 11—12 Uhr
für Verwundete, unbemittelte
Frauen und Kinder im Felde
stehender Krieger.
Zahn-Praxis
Scharfscheer, vormals Pohl
Landgraf-Georgstr. 34, I.
(am Messplatz).
meistens
Zahnziehen, ganz schmerzlös
fast
Zahnplomben, unsichtbar
auch
Künstl. Zahne, ohne Platte
20 und 22 Karat
Goldkronen, ohne Löttuge
sofort
Reparaturen und dauerhaft.
Billige Preise. Grosse Beträge
auch 3—12 Monate Ziel. (*11128
Sprechst. v. 9 Uhr vorm, bis 7Uhr abends.
Sonntags v. 9 Uhr vorm. bis 2 Uhr nachm.
Damen
erhalten guten mittagstisch. (1975
Reform-Restaurant
Alexanderstraße 4, I.
Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Coppright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
1)
(Nachdruck verboten.)
Wie iſt es nur möglich, daß er mir ſolche Worte
ſchreibt, nachdem er mich in ſo ſchmählicher Weiſe
bloß=
geſtellt hat, dachte ſie verzweifelt.
Dann warf ſie ſtolz den Kopf zurück und zerriß mit
einem herben, verſteinerten Ausdruck die Karte.
Die Roſen gab ſie dem Diener zurück.
Stellen Sie die Blumen draußen in irgendeine
Vaſe — der Duft iſt mir zu ſtark.
Damit verbannte ſie Haßbergs Roſen von ihrem
Angeſicht.
Wenn er das gewußt hätte — er hätte wohl nicht
mehr in ſo fieberhafter Unruhe auf Nachricht von ihr
gewartet.
Mit einem düſteren Blick ſah Regina hinter den
roten Roſen her, die ihr wie lebendige Lügen erſchienen.
Tante Thereſe ſtand ſpäter in der Halle eine ganze
Weile nachdenklich vor den roten Roſen und zerbrach ſich
den Kopf, warum Regina, die doch entſchieden ein
gro=
ßes, faſt beängſtigendes Intereſſe an Haßberg
genom=
men, dieſem plötzlich ſo abweiſend gegenüberſtand.
* * *
Am Abend dieſes Tages ging es in den Grunowſchen
Weinſtuben ziemlich lebhaft zu. Die Offiziere nahmen
dort ihren Abſchiedstrunk, wo ſie ſo oft fröhlich
zuſam=
mengeſeſſen hatten. Wer von ihnen konnte wiſſen, ob er
heute nicht die letzte Flaſche Wein im Kreiſe der
Kame=
raden trank?
Die Begeiſterung ſchlug natürlich in hellen Flammen
empor und riß die anderen Beſucher der Weinſtuben,
meiſt alte Herren, von denen mancher 1870 im Felde
ge=
ſtanden, mit fort.
Auch Haßberg hatte es heute nicht allein zu Hauſe
gelitten. Er begab ſich gleichfalls zu Grunow und wurde
mit Halloh empfangen.
Die Kampfesluſt und der Tatendrang ſchäumten über.
Es wurden feurige Reden mit patriotiſcher Begeiſterung
gehalten, und ſelbſt ein paar nörgleriſche alte
Stamm=
gäſte, die ſich ſonſt über das übermütige Treiben der
jun=
gen Offiziere ärgerten, ſchauten heute nur wehmütig auf
die ſchlanken, kraftvollen Geſtalten, die alle ſchon in
feld=
grauen Uniformen ſteckten.
Als Haßberg eingetreten war, ſtießen ſich einige der
alten Herren an.
Da kommt der tolle Haßberg.
Man ſah faſt bewundernd an der ſchneidigen,
kraft=
vollen Geſtalt empor. Sie waren überzeugt, der junge
Rittmeiſter würde ſeinen Mann ſtehen im Kampfe mit den
Feinden des Vaterlandes. Schneid hatte er immer gehabt
und ſolche Draufgänger, wie er war, die konnte man da
draußen im Felde gut gebrauchen.
Im Laufe des Abends geſellte ſich auch Heinz von
Tondern zu den Offizieren. Seit er zuletzt mit Regina
Baldus geſprochen hatte, war er in einer wenig
benei=
denswerten Stimmung. Aber er ſuchte dieſe zu
verber=
gen und ſtimmte in die begeiſterten patriotiſchen Rufe laut
mit ein.
Seine Augen irrten aber immer wieder unruhig zu
Haßberg hinüber. Dieſer ſchien auf Tondern kaum zu
achten. Jedenfalls erkannte Tondern aus ſeinem
Beneh=
men, daß Haßberg keine Ahnung hatte von den Intrigen,
die er gegen ihn eingefädelt. Trotzdem machte das
Ton=
dern nicht ruhiger. Der Gedanke an das, was er Regina
durch ſeinen lügenhaften Bericht angetan, drückte ihn
nieder. Seit ſie ihn ſo energiſch von ſich gewieſen und ihm
geſagt hatte, daß ſie ihn nicht wiederſehen wolle, war es
ihm zur Gewißheit geworden, daß er alle Hoffnung auf
ihren Beſitz aufgeben mußte.
Es wollte ſich auch keine Befriedigung bei ihm
ein=
ſtellen, daß er auch Haßberg bei Regina unmöglich
ge=
macht hatte. Denn daß Regina nach ſeiner Eröffnung
jede Beziehung mit Haßberg abbrechen mußte, war ſicher.
Allerdings hatte er bis heute abend befürchtet, zwiſchen
Regina und Haßberg könne eine Ausſprache ſtattfinden,
die ſeinen Betrug ans Licht brachte. Die Unruhe darüber
hatte ihn jetzt hierher geführt, wo er Haßberg vermutete.
Zu ſeiner Erleichterung merkte er aus deſſen Weſen, daß
die gefürchtete Ausſprache nicht ſtattgefunden haben
konnte.
Morgen früh aber rückte Haßberg mit dem Regiment
aus, ſomit war ein Zuſammentreffen zwiſchen den beiden
für lange Zeit ausgeſchloſſen — vielleicht für
im=
mer. War Haßberg erſt im Felde, wer konnte wiſſen,
wie ſich dann alles fügte.
Er atmete auf, aber Erleichterung fühlte er nicht. Vor
ſich ſelbſt und ſeinen eigenen Gedanken mußte er
er=
ſchrecken. Er konnte nicht leugnen, daß er hoffte und
wünſchte, Haßberg möge nicht wiederkehren. Aber als er
nun alle Kameraden ſo herzlich und warm miteinander
verkehren ſah, überkam ihn doch eine tiefe Beſchämung,
ticht nur, weil er Haßberg den Tod wünſchte, ſondern,
weil er ſich unehrlicher Waffen bedient hatte, ihn als
Nebenbuhler unſchädlich zu machen.
Neujahrskarten
in reichhaltigster Auswahl. Neue Künstlerkarten.
Patriotische Karten. Kalender u. Geschäftsbücher.
Papierhandlung
Heinrich
Kaufz
Ecke Rhein- (17609a
und Grafenstrasse.
Wünschen Sie einen wirklich guten, deutschen
Magenbitter Eintor
zu kaufen,
dann verlangen Sie den Magenbitter-Likör
Weatenberg!
„Gutenberg” ist garantiert frei von
gveur
künstl.-äth. Oelen und Essenzen.
„Gutenberg” wird hergestellt unter
Ver-
wendung bester, magenstärkender
Kräuter, Wurzeln etc.
„Gutenberg” ist der beste Likör fürs
Haus und für unsere tapferen Truppen.
„Gutenberg‟ kostet: ½ Ltr.-Fl. Mk. 3.20,
½ Ltr.-Fl. Mk. 1.80.
„Gutenberg” ist zu haben in
Kolonial-
warenhandlungen und Restaurationen.
Verkaufsstellen sind durch Plakate
kenntlich.
(16799a
Viktoria-
Vertreter: W. Friedrichs strasse 26.
Fabrikant: Rich. Hannig, Bodenheim,
Likörfabrik, Edelobst- und Kognak-Brennerei.
Eine grbſten Sending
(81ime
Nürnberger Lebkuchenee
friſch eingetroffen.
Schokoladenhaus Eichberg
Ernst-Ludwigstrasse 6.
Feld
Tarbia Haus Lamipen
Taschenlampen, Batterien
Feuerzeuge, Wärmeöfchen
Feldkocher
empfehlen in grosser Auswahl u. in den besten Qualitäten
Haas & Bernhard, Rheinstr. 19.
17220a
ihomische Brauhicnien N
pro Zentner Mk. 1.— frei Keller, einschl. Oktroi, liefert
Fr. Schubkegel
(17279a
Holz- und Kohlenhändlung
Fernruf 516.
Landwehrstrasse 19.
Verzinkteiserne Waschkessel
Verzinnteisernes Kochgeschirr
fertigt und liefert in starker Ausführung un
16918a
Kupferschmiede Bernh. Gans
Telephon 955.
Rheinstrasse 47.
ucht= u. Flugkäfige, 100 Mtr.
J Stacheldraht, zu verk. Sparr,
Pankratiusſtraße 30½. (*11161
Wer ſchenkt ein. armen
Krieger=
frau einen Kinderwagen?
B17736) Beſſungerſtr. 72, Trumpfheiler.
Trauringe
ohne Lötfuge
Flach- u. Kugelform
in 8, 10, 14 u. 18 kar. Gold,
das Paar von 10—80 Mk.
Gravierung gratis.
Alle Größen stets vorrätig.
L. Borné
Hefuhrmacher und Hoflieferant
Uhren, Gold- und Silberwären.
25 Ernst-Ludwigstr. 25.
flamm. Gasherd billig zu verk
*11104) Marktplatz 7, Seitenb.
Schützet
die Feldgrauen
durch die ſeit 25 Jahren beſtbewährten
Millionen gebrauchen ſie gegen
Heiſerkeit, Verſchleimung,
Katarrh, ſchmerzendenHals,
Keuchhuſten, ſowie als
Vor=
beugung gegen Erkältungen,
daher hochwillkommen
jedem Krieger!
not. begl. Zeugniſſevon
6100 Aerzten und Privaten
verbürgen den ſicheren Erfolg.
Paket 25 Pfg., Doſe 50 Pfg.
Kriegspackung15 Pf., kein Porto.
Zuhabeninäpotheken ſowie bei:
Chr. Schwinn, Drog., Emanuel
Fuld, Fr. Bsckenhaub, Med.=
Drog., Ecke Schul= u. Kirchſtr.,
Anton Logel, Central=Drogerie,
Eliſabethenſtraße 30, Drog.
C. Watzinger, Großh. Hoflief.
Wilhelmſtr. 11, Peter Keil, Inh.
Friedr. Klockow, Ludwig Zink,
Inh. Wilh. Zink, Drog.
Wein=
bergſtr. 2, Gg. Petry,
Roßdörfer=
ſtraße 52, Fr. Seibert, Drog.,
Pallaswieſenſtr. 44, Ph. Huwert,
Ecke Wieners= u.
Roßdörfer=
ſtraße 21, Gg. Held,
Roßdörfer=
ſtraße 35, Karl Steinhäuser,
Niederramſtädterſtr., H.
Wagen-
brenner, Bavaria=Drog.,
Hei=
delbergerſtr. 17, Ad. Zachmann,
Bleichſtr. 46, Willi Ritsert jr.,
Grüner Weg 30, Ant, Fischer,
Adler=Drog., Frankfurterſtr.
12/14, Fr. Schäfer, Drögerie,
Otto Erb, Ph. Streb, Bismarck=
Drogerie, Carl Bleck, Nieder=
Ramſtadt, Adam Hartmann, Fr.=
Crumbach, G. Friedrich IV,
Brensbach, FriedrichBecker II.,
Reinheim, J. H. Stühlinger,
Rein=
heim, Ph. Aug. Hwald II.,
Roß=
dorf, Marie Brücher Nfl., Groß=
Zimmern, Hirsch-Apotheke,
Ober=Ramſtadt. (IX14205
Spanischer Garten.
Heute frisch eingetroffen:
1 grosse Partie spanische Mandarinen
sehr saftig und süss — lose und in Luxuspackung.
Empfehle dieselben das Pfund von 50 Pfg. an
und per Kiste von Mk. 3.25 an.
Ferner frische Orangen, frische Weintrauben
und getrocknete Trauben, Rosinen, Krach-
und geschälte Mandeln, Haselnüsse,
Wal-
nüsse, Paranüsse, Maronen u. frische Datteln
in Kartons.
(17752
Für Wiederverkäufer Preisermäßigung.
Juan Font
Kirchstrasse 17—19
Telephon 2218
Filialen: Rheinstr. 14 und Ludwigsplatz 4.
Schneider’s
Kunstausstellung
Rossmarkt 23
(Am Gutenbergdenkmal)
Waldemar Coste
(Landschaften — Interieurs — Bildnisse)
(elick.0nen
Prof. F. Ernst Morgenstern
(seine neuesten Bilder von Königstein)
Künstlern ersten Ranges
Liebermann-Thoma-Trübner u. a.
Junger zukunftsreicher Künstler
Einsdlworte 1on
Frankfurter Künstler. (15387n
in nur bester
Quali-
tät. Für Haltbarkeit
der Borsten wird
weitgehendste
Ga-
rantie geleistet.
IlE-EEh!
Niederlage der Zahnarzt Dr. Witzels
Kasmodont-Zahnbürste. 12081a
Preis: Stück —.50, —.60, —.80, 1.—, 1.25 und 1.50 Mk.
Parfümerie Gg. Frz. Frank
Elisabethenstrasse 9.
Telephon 886.
Bittſchriften und Geſuche
(17627a
aller Art fertigt ſofort Bureau Heß, Riedlingerſtr. 41.
Mahtauun
Mansauhanun
unnsannn
Spanische Weine
rote und weisse ber Liter von 90 Pf. an
Bei Abnahme voh 10 Liter Preisermässigung (17097a
im Ausschank per ½ Liter von 25 Pf. an
Feine kräftige Südweine
per Flasche mit Glas ven Mk. 1.50 an
Spanische Weinhalle, Mathildenpl. 8
Telephon 1936
Inh. Juan Prim
bei Fischer, Mollerstr. 2, und
Verkaufsstellen Hahn, N.-Ramstädterasse 45.
Aufpol. v. Möb.
Akkumulatoren Spezialität: uſw., ſowie alle
(17081a vorkomm. Schreinerarbeiten (13995a
werden geladen.
Karlstrasse 30, part. 1Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.
Du biſt ein Ehrloſer — du haſt kein Recht, mit den
Kameraden an einem Tiſche zu ſitzen. Wüßten ſie, was
du getan, ſie rückten in Verachtung von dir fort.
So dachte er und ſah beklommen in Haßbergs Geſicht,
deſſen Blick dem ſeinen begegnete. Da hob Haßberg ſein
Glas gegen ihn und ſah ihn mit ſeinen grauen Augen
offen und ehrlich en.
Proſit, Heinz! Was hinter uns liegt, ſoll vergeſſen
fein! Reich mir Deine Hand. Wer weiß, ob wir uns
wiederſehen. Jetzt wollen wir nur an eins denken: Mit
Gott für König und Vaterland!
Da ließ Tondern ſein Glas an das Haßbergs klingen.
Seine Hand zitterte und in ſeinem Herzen war eine tiefe
Beſchämung.
Proſit Hans! ſtieß er heiſer hervor. — Und er hätte
viel darum gegeben, wenn er ungeſchehen hätte machen
können, was er getan. Als der Abend ſchon weit
vor=
geſchritten war, kam Fritz von Trebin. Er wurde mit
Vorwürfen empfangen, weil er ſo ſpät kam.
Menſch, Leutnant, Trebinchen, wo ſteckſt Du denn den
ganzen Abend? Wir haben auf Dich gewartet, ſagte ein
funger Leutnant und zog Trebin an ſeine Seite.
Auch die anderen ſprachen auf ihn ein.
Es war doch ausgemacht, daß wir heute abend
zu=
ſammentreffen wollten, ſagte der kleine, rundliche Major
von Stechlin, der immer vergnügt zwiſchen den jüngſten
Offizieren ſaß.
Ich bin ja auch hier, Herr Major, erwiderte Trebin,
und ließ die glückſtrahlenden Augen über die Tafelrunde
ſchweifen.
Aber ſo ſpät. Jetzt müſſen wir bald in die Federn
kriechen, um noch ein paar Augen voll Schlaf zu nehmen.
Trebin atmete tief auf.
Dieſe Nacht iſt zu ſchön, um verſchlafen zu werden.
Der Major lachte.
Eigentlich hat er recht, ſagte er zu ſeinem Nebenmann.
Nun ſag’ bloß mal, Fritz, wo haſt Du denn ſo lange
geſteckt? forſchte der Leutnant, der Trebin an ſeine Seite
gezogen hatte.
Trebin begegnete Haßbergs forſchendem Blick. Dann
ergriff er ein volles Glas und erhob ſich.
Meine Herren Kameraden! Ich habe Ihnen etwas
mitzuteilen.
Na, dann ’raus mit der Sprache!
Trebin hob ſein Glas.
Meine Herren Kameraden, bitte, ſtoßen Sie mit mir
an auf das Wohl meiner Braut. Ich habe mich heute
abend mit Fräulein Gerta Werner, Tochter des Herrn
Konſul Werner, verlobt. Und da meine Eltern im Auto
auf einige Stunden von . . . . herübergekommen waren,
um mir Lebewohl zu ſagen, war ich bis jetzt in
Geſell=
ſchaft meiner Eltern und meiner Braut. Ich denke, das
entſchuldigt mein Säumen.
Haßbergs Glas war das erſte, das an das Trebins
anſtieß.
Alles Glück und eine frohe Heimkehr für Sie, lieber
Trebin, ſagte er ernſt und warm.
Trebin dankte ihm mit einem feſten Händedruck.
Auch die anderen gratulierten ihm herzlich.
Menſch, Trebinchen, das nenne ich Schneid! So kurz
vor Toresſchluß noch Anker geworfen vor dem Ehehafen!
Ein volles Glas auf Leutnant Fritz von Trebin und
ſeine Braut, Fräulein Gerta Werner.
Die Gläſer klangen aneinander.
Sagen Sie mal, lieber Trebin, bemerkte der kleine,
dicke Major, wenn Sie ſich die Sache ein bißchen früher
überlegt hätten, dann konnten Sie ſich doch kriegstrauen
laſſen.
Trebin ſchüttelte ernſt den Kopf.
Nein, nein — die Hochzeit ſparen wir uns für
fried=
lichere Zeiten auf.
Danach wurde es ein wenig ſtill. Die Offiziere ſaßen
alle mit nachdenklichen Geſichtern da. Dann hob einer das
Glas und hielt es gegen das Licht, als ſchaue er hindurch
in eine goldene Ferne.
Das war Haßberg.
Solveig, flüſterten ſeine Lippen.
Und ſo mancher andere mochte auch an ein fernes,
geliebtes Weſen denken.
Es kam keine frohe Stimmung mehr auf. Sie ſaßen
noch eine halbe Stunde beiſammen, dann trennten ſie ſich.
Als Tondern ſich von den Offizieren verabſchiedete,
ſagte er:
Auf baldiges Wiederſehen, Kameraden! In drei
Tagen bin auch ich marſchfertig. Hoffentlich kann ich Ihnen
folgen.
Auf Wiederſehen vor dem Feind!
Auf Wiederſehen!
Tondern ſchritt mit ſchweren, müden Schritten, wie
ein alter Mann dahin. Er hatte das Gefühl, als habe er
ſich ſelbſt ausgeſtoßen aus dem Kreiſe ſeiner früheren
Kameraden. Wenn ſie wüßten, was er getan — keiner
würde ihm mehr die Hand reichen. Ein Lügner, ein
Ver=
leumder, ein Intrigant war er! Damit hatte er ſich ſelbſt
ausgeſchieden aus dem Kreiſe ehrlicher Männer. Seine
Eiferſucht, ſeine Leidenſchaft für Regina hatten ihn ehrlos
gemacht.
(Fortſetzung folgt.)
Ablieferung von Oelfrüchten.
Wer Oelfrüchte, die aus Raps, Rübſen, Hederich und Raviſon,
Dotter, Mohn, Lein, Hanf und anderen Pflanzen gewonnen ſind,
in Gewahrſam hat, iſt verpflichtet, die vorhandenen Mengen, getrennt
nach Arten und Eigentümern, unter Nennung der letzteren bis zum
5. Tage eines jeden Kalendervierteljahres im Stadthaus, Zimmer 44,
anzuzeigen.
In der Anmeldung iſt anzugeben, von welchem Zeitpunkt ab
der Lieferungspflichtige zur Lieferung an den Kriegsausſchuß für
pflanzliche und tieriſche Oele und Fette, G. m. b. H. in Berlin,
be=
reit iſt. Gleichzeitig iſt anzuzeigen, welche Vorräte auf Grund des
§ 1 Abſ. 2 Nr. 2—5 der Bundesratsverordnung über den Verkehr mit
Oelfrüchten und den daraus gewonnenen Produkten (abgedruckt im
Amtsverkündigungsblatt Nr. 151 vom 25. Juli ds. Js.) beanſprucht
werden.
Nicht anzeigepflichtig ſind Vorräte, die vom 15. Juli ds. Js.
ab in der Hand desſelben Eigentümers insgeſamt 10 kg nicht
über=
ſteigen.
Wer eine ihm obliegende Anzeige nicht in der geſetzten Friſt
erſtattet, oder wer wiſſentlich unvollſtändige oder unrichtige Angaben
macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu Eintauſendfünfhundert Mark beſtraft.
(17549ddo
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Bekanntmachung.
Wir beabſichtigen einen zu Zuchtzwecken nicht mehr geeigneten,
gut gehaltenen, ſchweren Faſel=Ochſen, ſowie 4 Ziegenböcke zu
verkaufen.
Verkaufsbedingungen können während der Geſchäftsftunden
bei uns eingeſehen werden. Schriftliche Angebote ſind ſpäteſtens
Freitag, den 7. Januar 1916, vormittags 11 Uhr, bei uns
ab=
zugeben. Zu dieſer Zeit erfolgt Eröffnung.
Arheilgen, den 23. Dezember 1915.
(17696
Großh. Bürgermeiſterei Arheilgen.
I. V.: Benz.
Auszahlung der Kriegs=Unterſtützungen.
Die Auszahlung der Reichs=Kriegsunterſtützung
und des ſtädtiſchen Zuſchuſſes kann künftig nur am
1., 2., 3., 9., 16., 17., 18. und 23. jeden Monats
erfolgen. Fällt einer dieſer Tage auf einen Sonn= oder
Feiertag, ſo tritt an deſſen Stelle der nächſtfolgende
Werktag.
Die Kaſſe iſt an dieſen Zahltagen auch nachmittags
geöffnet.
Darmſtadt, den 8. März 1915.
(4162a
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Die Auszahlung der Kriegsunterſtützung
für die I. Hälfte Januar findet an folgenden Tagen ſtatt:
Donnerstag, den 30. Dezember, vor= u. nachmittags
Freitag, den 31. Dezember, vormittags,
Montag, den 3. Januar, vor= und nachmittags.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1915.
(17665im
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Tädagogium Neuenheim-Hoidelberg.
Seit 1895: 307 Einjährige, 183 Primaner (7/8. Kl.) Im
Kriegsjahr: 37 Einjährige, 17 Primaner, Familienheim.
Zur Beschurngung der Verwandeten
wird um freiwillige Hergabe von Handarbeitsmaterial
herzlich gebeten. In manchem Haushalt finden ſich
gewiß überflüſſige Reſte von Garn, Wolle und
Stickerei=
ſtoffen (Java, Stramin u. a.), die zu genanntem Zwecke
ſich noch gut verwenden laſſen. Jede kleine Gabe wird
dankbar angenommen.
Abzugeben im „Eliſabethenſtift‟
Erbacher=
ſtraße.
(*11114mf
Tafeläpfel
(großer Vorrat)
10 Pfund 1,40 Mk.
(*11132
und andere Sorten.
Wilh. Hofmann, Karlſtr. 26.
Ich zahle höchſte Preiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
Boden= und Kellerkram.
Poſt=
karte genügt.
(*11037im
J. Blum, Woogſtraße 1.
22!!
Wer dort? (17415a
hier V. Sehatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſe, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt
Entan
getragener Kleider, Uniformen,
Stiefel, Pfandſcheine,
Zahn=
gebiſſe, überhaupt alles. (17674a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſe 1.
Komme auch nach auswärts.
Sacke, Gumml,
alte Metalle, neue Tuchabfälle,
alte Wollſachen uſw. kauft ſtets
zu Höchſtpreiſen
(17544a
Zwickler, Schwanenſtr. 12
Telephon 1760.
Einfachen, modernen Gaslüſter
zu kaufen geſucht. Angeb. unt.
H 50 a. d. Geſchäftsſtelle. (*11113
Brillanten
Platin, Gold, Silber
ſowie (17730a
Pfandscheine
auf Wertgegenſtände kauft
Kurtz, Pädagogſtr. 2. Tel. 1202.
Fettſtelle, guterh., ſchmal, mit
Matr., zu kauf. geſ. Ang. u.
H 60 an die Geſchäftsſt. (*11135
Reitſtiefel
Größe 44, nur gute, wenig gebr.,
zu kaufen geſucht Schriftl. Angeb.
an Bauer, Neckarſtraße 8. (*11155
ofort zu kanf. geſ.: Küchenſchr.,
SStühle, 1tür. Kleiderſchr. Vertiko,
Sekret., Sofa, Bettz. Gardistenstr. 4. (*
Ilt. gestr. Wolls, u. Metall g. h. Pr.
zu kaufen geſ. Gardiſtenſtr. 4. (*
uterhalt. Plüſch= od. Aſtrachan=
Mantel (Gr. 44—46) zu kaufen
geſucht. Angeb. u. H 65 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*11143
Sofa, Tiſch, Deck= und
Unter=
bett zu kaufen geſucht. Angebote
mit Preis unter H 70 an die
Geſchäftsſtelle.
(*11156
Guterh. Kinder=
Klappliege=
wagen zu kauf. geſucht. Angeb. u.
H66 an die Geſchäftsſtelle. (*11151
eivar-Handelsschule
Gegr. 1892.
Leiter: Oskar Dierker.
Am 4. Januar Beginn der neuen
Tages- und Abendkurse.
Dauer 4, 6 und 12 Monate.
Einzelfächer können täglich begonnen werden.
Anmeldungen rechtzeitig erbeten. 17405a
Hessische Mehldele Lehrenlstall
Rheinstr. 6
Fernspr. 923
DARMSTADT
Schulmässiger Klassenunterricht in allen Handelsfächern.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 4. Januar.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
Diplomhandelslehrer Wilh. Siedersleben
gerichtlich beeidigter Bücherrevisor. (16148a
Die Kleinkinderſchule zu Darmſtadt
wird, wie ſeither, Entſchuldigungskarten bezüglich der konventionellen
Neujahrgratulationen ausgeben und hofft auf eine recht zahlreiche
Beteiligung zu Gunſten der fegensreichen Anſtalt.
Nachſtehende Herren haben die Güte, die Ausgabe der Karten
zu übernehmen: Staatsrat Dr. Beſt, Rechnungsrat Daub,
Mini=
ſterialreviſor Frank, Sanitätsrat Dr. med. A. Hoffmann,
Rechts=
anwalt Dr. E. E. Hoffmann, Profeſſor Dr. Ihle, Regierungsrat
Dr. Reinhart, Rechnungsrat Schilling, Hofrat Winter, ſowie die
Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts.
(17517a
Schreibmaschinen-Arbeiten
Vervielfältigungen, Stenogramm-Uebertragungen
Zeugnisabschriften, Diplomarbeiten, Dissertationsabschriften,
Schreibmaschinen- und Stenographie=Unterricht (Gabelsberger),
Verkehrs- und Redesehrikt. — Gelegenheit zum deben.
Schützenstrasse 5, I.
(17741a
7. Freussisch-Suddentsche
00)
255. Konlglich Freussische)
Kassen=LeRtoN%
Eienung u. Kl. am Zu und M2. Januar 191b.
Lose zu den amtlichen Preisen:
Halbe
Viertel
Achtel
Ganze
Mk. 20.-
Mk. 10.—
Mk. 40.—
Mk. 5.—
in jeder Klasse, haben noch abzugeben: (17747a
Die Königl. Preussisch. Lotterie-Einnehmer
in Darmstadt
H. Hilsdorf
Christian Kullmann
L. F. Ohnacker
Elisabethenstr. 2
Wilhelminenstr. 9
Ludwigstrasse 1
Telephon 314
Telephon 351
Telephon 84
O. Petrenz, Elisabethenstr. 5
Philipp I. Schmidt
1. Fa. Müller & Rühle, Hofbuchhandlung
Rheinstrasse 33
Telephon 220.
Telephen 127.
Dohealed
deer
Aer
erſcheint 2mal wöchentlich in der Auflage des Darmſtädter Tagblatts
und bietet ſomit die größte Gewähr für erfolgreichſte Bekanntmachung von Vermietungs=Anzeigen. Für den Wohnungs=Anzeiger beſtimmte Anzeigen müſſen ſtets
tagsvorher bis ſpäteſtens 12 Uhr mittags zur Aufgabe gelangen. Später uns zugehende Anzeigen können nur am Schluſſe des Blattes Aufnahme finden.
Miet Zimmer
Im neuen Bankgebände
dir Ralſen Zut
ſt der erſte Stock ſofort od. ſpäter
zu vermieten. Der Stock enthält
9— 10 Zimmer und iſt als
hoch=
herrſchaftliche Wohnung, auch für
Bureauzwecke, ſehr geeignet.
Warm=
waſſerheizung,
Warmwaſſerverſor=
gung, Entſtäubungsanlage, elektr.
Licht und Gas vorhanden. Wünſche
wegen Ausſtattung können noch
berückſichtigt werden. (14190ms
Näheres Deutſche Bank.
Wilhelmstr. 16, II.
ſchöne 8 Zimmerwohnung mit
all. Bequemlichkeiten der
Neu=
zeit. Zentralheizung,
Warm=
waſſerleitung, Staubſauger,
Garten, per ſofort zu verm.
Näheres Baubüro
Heinrich=
ſtraße 82. (13833ms
Kheinstlasse 43
iſt der 1. Stock, enthaltend 8
Zim=
mer, Badezimmer, mit reichl.
Neben=
räumen nebſt großer Veranda und
Gartenanteil für ſofort anderweit
zu vermieten. Gas und elektr.
Einrichtung.
Nähere Auskunft erteilt der
Be=
vollmächtigte Juſtizrat Dr. Bender,
Kaſinoſtraße 8. (14541ms
Neckarſtr. 10, I.,
Wohn. von 8 Zim., Bad, Balk., Gas,
elektr. Licht, p. ſofort zu vm. (13661ms
Einſumirtenhaug
Grüner Weg 86
10 Zim. mit reichl. Zubehör, Gas.
elektr. Licht, Zentralheizung und
Garten per ſofort zu vermieten
Näh. Ohlyſtr. 69, part. (B3272mselegant, Gas und elektriſch Licht
Einſamilienhaus
Kiesſtraße 101
mit Vor= u. Hintergart., 11 Zimmer, g
mit allem Zubehör, Gas u. elektr.
Licht, per 1. April 1916 unter ſehr
vorteilhaften Bedingungen zu
ver=
mieten. Näh. durch Firma Ludkwig
Alter, Eliſabethenſtraße. (B17328
Zmmmiee
Aliceſtr. 17, I., 7 Z., Bad, Balk.,
Ver., Gart., elektr. Licht. (15804ms
Frankfurterſtraße 40 6 Zim.=
Wohnung zu vermieten. (3659ms
Wilhelminenſtraße 5
2. Stock
6 Zimmer ſowie Badezimmer
nebſt reichlichem Zubehör per
ſofort. Näh. b. Hofrat Sander,
Deutſche Bank. (16308ms
mit
Heizung
O Zim.-Wonle modern,
m. a. Zbh. Grafenſtr. 23½. (15306ms
neuzeil.
Viktoriaſtr. 90, II., 6= Zim.=
Wohng. ſof. zu verm. (16564ms
Annastrasse 8
ſchöne 6 Zimmer=Wohnung mit
Veranda, Gas, elektr. Licht und
vielem Zubehör, per Anfang April
beziehbar, an ruhige Familie zu
vermieten. (B16960ms
Heinrichstrasse 103
herrſchaftliche Wohn. von 6 Zim.,
Bad, Veranda, Gas, elektr. Licht,
alles der Neuzeit entſpr., per
ſo=
fort zu verm. Näh. part. (14544ms
Schuchardstrasse 15
6 Zimmerwohnung. Zu erfragen
Nieder=Ramſtädterſtr. 49. (17339ms
Billbrinſtr. 47
ſchöne Sechszim.=Wohn. auf gleich
od. ſpäter preiswert zu vermieten.
17518a) Näh. bei Arnim, III. St.
17621
Blyſtr. 36 ms
I., iſt eine gr. 6 Zim.=Wohn. mit
2 Fremdenz., Badezim. und allem
Zubeh. bis 1. April zu vm. Auskunft
wird Rossdörferstr. 28½ erteilt.
Ecke Wilhelminen= und
Eliſa=
bethenſtraße
(14027m
6 ZZimmer-Wohnung
Balkon u. Veranda, ſofort z. vm
Taunusſtr. 4
Erdgeſchoß, 6 Zim., Küche, Badezim.,
2 Manſ. und 2 Keller per 1. April
zu vermieten. Näh. daſelbſt oder
1. Stock, ſowie Rheinſtraße 32 im
Geſchäftslokal.
(17726ms
6 Zim.=Wohnung mit Fremd.=
Zimmer in Untermietelzu vergeben.
B17731)
Näh. Geſchäftsſt.
Zimmer
Kerctrete 3 .
ſch. 5 Zimmerw. p. ſof. z. vm. Näh.
daſ. od. Breitwieſenberg 15. (13485ms
Kirchſtr. 19, III., gr. 5 Z.=W.,
700 ℳ. Näh. Binsengesch. Schnell.(B16642ms
Landwehrſtr. 24 im 1. Stock
eleg. 5 Zimmer=Wohn. per ſofort
anderweirlig zu vermieten. Zu
erfragen Landwehrſtr. 20. Wilh.
Wöhrn.
(14394ms
II., mod. 5 Zim=
Riedeſelſtr. 35, mer=Wohnung
mit Badezimmer, Veranda, Gas,
elektr. Licht u. ſonſt. Zubehör ſofort
oder ſpäter zu vermieten. Näheres
nebenan bei Junghans. (14543ms
Hochſtraße 30, 2. Stock, ſchöne
5 Zim.=Wohn. mit allem Zub. ſof.
zu verm. Preis 650 M. (B10784ms
elegante
Hotfmannstr. 39 5 Zimmer=
Wohnung mit Fremdenzimmer u.
reichl. Zubehör zu verm. (B6817ms
Frankturterstraße 6
I., 5 Zimmerwohnung, gegenüber
dem Herrngarten, mit allem
Zu=
behör ſofort oder ſpäter zu verm.
Näheres parterre. (15457ms
Herdweg 88, part., 5
Zimmer=
wohn., Bad, Fremdenz., Gas, elektr.
Licht u. allem Zubehör, per ſofort
zu vermieten. Näheres Grüner
Weg 31, II. (B7687ms
Eliſabethenſtr. 48, 5 Zimmer=
Wohn., auch zu Bürozwecken
ge=
eignet, zu vermieten. (13663ms
Hochſtr. 8, II., eine Wohnung,
5 große Zim., 3 Manſ.=Z., Trockenb.
u. reichl. Zubehör per ſofort zu
vermieten. Einzuſehen von 11—1
und 3—5 Uhr. Näheres
Karl=
ſtraße 20, 1. Stock. (17046ms
Bobrechtſtr. 3
herrſchaftl. 7 Zimmerwohn.,
Bad, Balkon, Veranda,
Zen=
tralheiz., elekt. Licht,
Garten=
anteil u. reichlichem Zubehör,
ſofort. Auskunft
Heidenreich=
ſtraße 29 I. und
Hofmöbel=
fabrik Glückert. (13884ms
Zm
Neckarſtr. 10, I.,
Wohn. von 6 Zim., Bad, Balk., Gas,
elektr. Licht, p. ſofort zu vm. (13660ms
Gergenstreats 6. I.
6 Zimmer=Wohnung zu vermieten.
(14200ms
Zu erfragen 1. St.
Wendelſtadtſtr. 32, 1. Stock,
6 Zimmer mit Balkon per ſofort.
Näheres Seitenbau. (14547ms
Wilhelmſtraße 40, Hochpart.,
herrſchaftl. 6 Zim.=Wohn. m. reichl.
Zubeh., Gas, elektr. Licht,
Zentral=
heizung, Warmwaſſerbereitung. ev.
mit Stallung, ſof. zu verm. Näh.
Heinrich Funk, Grafenſtr. 23½,
Telephon 446.
(B14553ms
Steinſtr. 36, Erdgeſch., 6 Zim.=
Wohn. mit Zubeh. w. Wegzug d.
Mieters ſofort zu verm. (14815ms
Ecke Hügelſtr.
Steinstr. 2, ſehr ſchöne
geräumige 6 Zimmerwohnung z.
1. April mit allen Bequemlichkeiten
(16701ms
zu vermieten.
Beckstrasse 64
zwei elegante 6 Zimmerwohnungen
mit Badez., Erker, Loggia Küche,
2 Kammern, Waſchküche, Bleichpl.,
Trockenboden, Vor= u. Hausgarten.
1. Stock ſofort, 2. Stock alsbald 5 Zim.=Wohnung nebſt Zubehör
(14545ms
beziehbar.
Entammenhäuser- und Herrschariche Wenlungen
von 5—8 Zimmern, mit u. ohne Zentralheizung, in beſter Lage, zu vermieten
durch Hch. Funk, Grafenſtraße 23½, Telephon 446.
(15775ms
Heidelbergerſtr. 79, part., 5 Z.=
Wohn. mit Zub. per ſofort zu
verm. Näh. II. (B7424ms
Grüner Weg 32, I. St., 5 bezw.
6 Zim.=Wohn. ſofort zu verm. Näh.
Erdgeſchoß oder 2. St. (B11780ms
Klappacherſtraße 15
Parterre=
wohnung, 5 Zimmer, Gas, Bad,
Veranda, Bleichplatz, Trockenboden
per ſofort. Zu erfragen
Schieß=
hausſtraße 22, Manſ. (B14552ms
Kiesſtr. 131, II., ſch., gr. 5
Zim=
merwohn. mit Bad, Gas, Speiſek.
u. ſonſt., reichl. Zub., wegen
Auf=
löſung des Haushalts zum 1. April
1916 anderweitig zu vermieten. Zu
erfr. Erdgeſchoß daſelbſt. (16385ms
Rieveſelſtraße 30, I.
Moderne 5 Zimmerwohn. mit
reichl. Zubehör Gas, elektr. Licht,
kompl. Bad. per ſofort zu verm.,
evtl. mit Stallung für 2 oder 3
Pferde. Näh. b. Junghans. (14396ms
Landweyrſtr. 8, I.
große 5 Zim.=Wohn mit Badez.,
Küche und Speiſekammer, Gas u.
elektr. Licht, Veranda n. d. Garten,
Bleichpl. uſw. per ſofort oder
ſpäter zu verm. (14201ms
Aekarſtr. 10, Erdgeſchaf
Wohnung von 5 Zimmern, Bad
Gas, elektr. Licht uſw. per ſofort
tober zu vermieten. (14198ms
Frankfurterſtraße 90, 1. Stock,
5 Zimmer, Badezimmer, u.
reich=
lichem Zubehör per ſofort
ode=
ſpäter zu vermieten — Näheres
parterre.
(15931ms
Roßdörferſtr. 81, pt., mod. 5 Z.=
Wohn. m. Gart. u. all. Zub. p. ſofort.
Näh. daſ. u. L. Koch, Dieburgerstr. 4. (14197ms
5 Zim.=
Viktoriastr. 24 Wohn.
mit Badekabinett u. Zubeh., part.
u. 1. St., per ſofort zu verm. Zu
erfr. Wendelſtadtſtr. 1, I. (13690ms
Wendelſtadtſtr. 31, Pdh., I.
15 Zimmer=Wohnung mit Bad,
Fremdenzim. u. Magdkammer per
ſofort billig zu vermieten. Näh. bei
Herrn Simon daſelbſt im 2. Stock
und Heyd, Ecke Grafen= u.
Eliſa=
bethenſtraße.
(17052ms
Frankfurterstrasse 16½
eine herrſchaftliche 5
Zimmer=
wohnung mit allem Zubehör und
Zentralheizung ſof. zu vm. Näh.
bei Diplom=Ing. Gg. Hinkel,
Frankfurterſtraße 18. (13480ms
Wittmannſtr. 42
Erdgeſchoß
Schöne 5 Zimmerwohn. m. Bad,
Veranda, elektr. u. Gaslicht, nebſt
Zub., p. 1. April od. früher z. verm.
Anzuſehen zwiſch. 10 u. 12 Uhr
vorm. u. 3 u. 5 Uhr nachm. Näh.
daſelbſt im 1. Stock oder
Heinrich=
ſtraße 95 bei Drott. (16617ms
hochpart.,5 Zim.,
Gartenstr. 19, Gas, nebſt
Zube=
hör, p. ſof. od. ſpät. an ruh. Familie
zu vermieten. Preis 520 Mk. Zu
erfragen 1. Stock. (14226ms
II., ſchöne, große
Karlstraße 49 5 Zimmerwohn.,
neu hergerichtet Gas, elektr. Licht,
Balkon und reichliches Zubehör, per
ſofort zu vermieten. (14241ms
Pallaswiesenstr. 38
ſchöne 5 Zim.=Wohn. im 2. St., mit
Gas u. all. Zubeh., p. 1. April 1916,
auch früher, zu verm. (14840ms
Ecke Umierlustrusse
Ireneſtr. 12 iſt das Erdgeſchoß,
be=
ſtehend aus 5 großen Zim.,
Fremden=
zim. u. a. Zubehör, neuzeitlich
ein=
gerichtet, auf Wunſch mit großem
Vorgarten, ſofort zu vermieten.
Näh. Bureau JuſtizratDr. Bender,
Kaſinoſtr. 8, od. Architekt Strecker,
Nied.=Ramſtädterſtr. 65. (15454ms
Wienerſtraße 58, 1. St.,
Fünf=
zimmerwohn. mit Zubeh. ſofort
oder ſpäter zu verm. (17341ms
Sandſtraße 1 ſonnige, ruhige
5 Zimmerwohn., die neu herger.
wird, zu vermieten. (17337ms
e
Landskrom 79 Wohndiele, tpl. Bad, elektr. Licht, Gas, elektr.
(ar3öne
Treppenbeleuchtung, 2 große Manſarden,
Aufzug, Müllſchlucker, 2 große Veranden,
jederzeit beziehbar — Warmw.=Bereitg., Garten, Blick Bergſtraße.
Saalbaustr. 7
per 1. November zu verm. (17488ids
Wimannstrase 45
5 Zimmer mit Zubehör und
großer Veranda nach Süden auf
ſofort.
(B15932ms
Wihelminenſtr. 17½,
herrſchaftliche 5 Zimmerwohnung
im 1. Stock mit allem Zubehör
und Zentralheizung zum 1. April
zu vermieten.
Näh. Frankfurterſtraße 18, bei
Dipl.=Ing. G. Hinkel. (17042ms
Oh. Blisabethenstr. 5,I.
ſchöne, geräumige
Geschäfts-
wohnung
5 Zimmer, jetzt oder ſpäter zu
vermieten. Näher. Zigarren=
Geſchäft im Hauſe. (B17376
Grafenſtr. 26
ſehr ſch. 5 Zimmerw., 800 Mk. (14676ids
Miktoristr. 50½, I.
neuz. 5 Z.=W. ſofort zu vm. (11790m
Grüner Weg 25, II. St., 5—6
Zimmer bis 1. April, auch früher.
Näheres parterre. (B15647m
iſt der 1. Stock,
Biswarckſtr. 45 5—6 Zimmer,
Badeanſchluß, Balkon u. Zubehör,
Südſeite, neu herger., per ſofort
zu verm. Näh. parterre. (11787m
Viktoriaſtr. 52, 1. Stock, mod.
5 Zimmerwohnung, elektr. Licht,
Gas und Badezimmer und allem
Zubehör per 1. April. (17700ms
Näheres daſelbſt im Laden.
Waldſtr. 50, 2. St., ſch. geräum.
5 Zimmerwohn., Veranda, Gas u.
Zubeh. ſof. Näh. part. (17698ms
Mathlidenstrasse 5
EEcke Nieder-Ramstädterstrasse)
iſt das Erdgeſchoß, beſtehend aus
5 Zimmern mit Erker, Badezim.,
Küche, 2 Nebenräumen, mit Gas
und Elektriſch verſehen, auch
ſonſt neuzeitlich eingerichtet, ſofort
zu verm. Nähere Auskunft durch
Frau Dr. Friedrich, Ohlyſtraße 36,
Fernruf 2114.
(B12374ms
Landskronſtr. 89, II., ſchöne
5 Zim.=Wohn., Badezim.,
Mädchen=
zim., 2 Balkone, Elektr. und Gas,
ſchöne Fernſicht, ſofort oder auf
1. April zu verm. Einzuſ. v. 10—12
u. 2—4 Uhr. Preis 800 Mk. Näh.
Landskronſtr. 91, pt. (B17735ms
Ohiystrasse 37
im Erdgeſch. 5 Zim.=Wohn. alsbald
oder ſpäter zu vermieten.
17723ms) Näheres daſelbſt.
Müllerſtr. 41, pt, geräumige
5 Zimmer=Wohn. mit Bad, Gas,
Veranda, Vorgarten u. reichlichem
Zubehör auf 1. April zu vermiet.
Näh. 2 Treppen hoch. (17706ms
Mer
Eckhardtſtr. 21, I., 4 Zim.=W.
ſof. od. ſpäter.
(15305ms
Beſſungerſtr. 41 ſchöne 4 Zim.=
Wohnung mit allem Zubehör.
Näheres im Laden. (B544ms
Neue Schwanenstr. 71, I.
gr. 4 Zim.=W. mit all. Komfort der
Neuzeit. ſofort zu verm. (13134ms
ſchöne 4 Z.=
Taunusstr. 12 Wohnung.
mit allem Zubehör per 1. April
od. früher an ruhige Leute zu verm.
Näheres part. links. (13664ms
Nied.=Ramſtädterſtr. 37 4 Zim.=
Wohn. mit Veranda, Bad im II.,
ver=
ſofort zu vermieten. (16085ms
Mollerſtr. 2, Ecke der
Pallas=
wieſenſtraße, geſunde, ſchöne 4 Zim.=
Wohnung ſofort zu verm. (15956ms
1. Stock
Aliceſtraße 20
ſchöne
4 Zimmer=Wohnung mit Zubehör.
Näheres 1. Stock.
(17239ms
Kiesſtr. 85, I., ſch. 4 Zimmerw.
m. Zub. i. ruh. H. f. 1. April ev.
früher z. v. Pr. 560 Mk. (16751ms
Die von dem im Felde gefall.
Hrn. Rittmeiſter v. Enckevort
inne=
gehabte Wohnung, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 65, 1. Stock, vier
Zim. u. Zub. nebſt Stallung, iſt
per ſof. od. ſpäter zu vm. Näh. b.
Architekt Strecker daſ. (16565ms
Hochſtr. 24 kl. 4 Z.=W. z. v. 25 ℳ.
Näh. Kahlertſtr. 30, part. (17051ms
Kranichſteinerſtr. 59½, iſt die
Part.=4 Zim.=Wohn., all. neuzeitl.
einger, welche von Hrn. Dr.
Dünn=
haupt bew. war, zu vm. Elektr. Licht
u. Gas vorh. Gleich beziehb. Zu erfr.
im Hauſe daſelbſt 1. Stock. (15162ms
4 Zimmer=Wohnung ll.
mit Gas= u. Waſſerleitung Balkon,
zu vermieten. Preis 520 Mk. Näh.
Pankratiusstr. 2¼, Laden. (16695ms
Schuknechtſtr. 57 neuzeitl. ſch.
4 Zim.=Wohn., evtl. auch 3 Zim.,
nebſt allem Zubehör per ſofort zu
vermiet. Näh. 1. Stock. (13831ms
4 Zimmer=
Geichhausſtr. 35, I., Wohnung
per 1. Januar zu vermieten.
Näh. Geiſenſee 7. (B13879ms
Mich. Aanſedteſt.65, I.
4 Zimmerwohnung m. allem
Zu=
behör und kompl. Badeeinrichtung
per 1. Januar. Näh. daſelbſt bei
Architekt Strecker. (14702ms
Karlſträße83, 2. Stock
4 Zimmer, Küche, Bad, 2
Neben=
räume und Keller für ſofort zu
vermieten.
(13689ms
prachtvolle
Seekatzſtr. 16, I., 4 Zimmer=
Wohnung (Eckhaus) an ruh. Leute
per 1. Febr. 1916 zu verm. Einzuſ.
111—5 Uhr. Näh. part. (B15505ms
Moosbergſtr. 79, I, 4=
Zimmer=
wohnung zu verm. (B13404ms
2. St., 4—5 Zim.
Lieburgerstr. 11, m. Zubehör, ſof.
oder ſpäter. Einzuſehen tägl. von
2—6 Uhr. Näh. bei H. Caſtritius,
Kahlertſtraße 38.
(B14083ms
In neuem,
Mluyi. treie Lage, ruh. Hauſe
4 Z.=Wohn., I.,
herrschalll. per 1. April od. fr.
z. v. Näh. Saderstr. 110, pt. (17086ms
Im Zentrum
Schulſtraße 2, 1. Hinterh., 2. St.,
für Heimarbeiter
4 Zim. mit Zubeh., auch als Lager.
N. part., Schneiderwerkſt. (14214ms
Heidelb. Str. 107, I., 4= Zimm.,
2 Balk., Manſ.=Z., Koch= u. Leuchtg.
ſof. od. 1. April. Näh. im 3. St. (B16550ms
Hölgesſtr. 10 geräumige 4= od.
5=Zimmerw. m. Veranda, Gas, Bad
u. a. Zub. p. 1. April 1916 (16588ms
Roosbergstrasse 35
4 Zimmerwohn. m. allem Zubeh. z.
1. April 1916 zu vm. 80 Mk. Näh
Wittmannſtraße 4. (B17055ms
Frankensteinstr. 58 p.
4—5 Z.=W. m. Badez u. all. Zub.,
Vor= u. Hintergart Preis 650 Mk.
Zu erfr. Alexanderſtr. 8, p.(13483ms
ere genenete en
2. Stock, Gas= u. elektr. Licht nebſt
Zubeh. per 1. April 1916 zu verm.
Zu erfr. Grafenſtraße 10, I. (17338m
Moosbergstr. 28, II.,
ſchöne 4 Zimmer=Wohnung mit
Veranda und allem Zubehör per
1. April 1916. Näheres dorten od.
Schützenſtr. 5 (Laden). (17251ms
Kaſinoſtr. 26, I. St., 4=, bezw.
5=Zimmerw., gr. Veranda u. allem
Zubeh. p. 1. April 1916, evt. früher.
Näheres daſelbſt.
(17340ms
oderne 4 Zim.=Whg. m. all
Zu=
behör im 1. St. ſüdöſtl.
Stadt=
teil für630 ℳ d. 1. April od. ſpät. Gefl.
Nachfr. u. 6 62 Geſchäftsſt. (17414a
5, 4, 3 und 2 Zimmerwohnungen
in größerer Auswahl in verſchiedenen Lagen (vorwiegend Nordoſtviertel) ſowie einige Läden
für ſofort zu vermieten. Verwaltungs- & Verwertungs-Gesellschaft für Imm obilien
16389ms)
Niederramſtädterſtraße 14, I., Fernſprecher 2464.
Mühlſtr. 60, II. (Kapellpl.),
eleg. möbl. Wohn.= u.
Schlaf=
zimmer in freier Lage auch
einzeln zu verm. (16693ms
Miteſtrnſte 25, 5
Zimme=
wohnung, Hinterhaus parterre.
Auskunft daſelbſt 1. St. (17382ms
Kiesſtr. 127, 2. St., 4 Zim. mit
Küche, Vorratsk., Veranda, ſofort
o. ſpäter. Ausk. 1. St. (15701ids
Bismarckſtr. 76, II.
4 gr. Zimmer m. reichl. Zubehör,
kompl. Badeeinr., Mk. 750, an ruh.
Mieter per 1. April wegzugshalber
zu verm. Näh. 1. Stock. (17177ids
Rhönring 1os ſch., bill. 3, evt. auch
4 Zimmerw. z. v. Näh. pt. (*10917di
III., 4 Zimmer=
Gütenbergstr. 11, Wohnung zum
1. April 1916 zu verm. Einzuſ. zw.
1u. 4 Uhr. Näh. Taunusstr. 7, I. (*10987fom
Ointorlastr. 79, part.
perſof ort 4 Zimmer=Wohnung
mit Zubehör zu vermieten. Näh.
daſelbſt 3. Stock.
(12747m
Viktoriaſtr. 65, 2. St., ſchöne
4 Zimmerwohnung mit allem
Zu=
behör per 1. April zu vermieten.
Näheres 1. Stock. (17699ms
Liebigſtr. 10 eine ſchöne 4 Zim.=
Wohnung mit Küche, Speiſek. u.
Manſarde, 2. St. z. vm. (17722ms
II., neuzeit=
Taunusſtr. 2 liche 4 Zim.=
Wohnungper 1. April 1916. Zu erfr.
Kranichſteinerſtr. 26, p., (17725ms
Inſelſtr. 25, pt., 4 Zim.=Wohn.
(3 gr., 1 kl. Zim.) auf 1. April z. vm.
Näh. Heidenreichſtr. 29, pt. (17724ms
Zimmer
2., 3=u. 4=
Zimmer=
wohnungen
in verſchied. Lagen der Stadt
zu vermieten durch Hch. Funk,
Grafenſtr. 23½, Tel. 446. (15930ms
Viktoriastr. 72
3 Zimmerwohnung w. Verſetzung
zum 1. Januar zu verm. (13867ms
Kranichſteinerſtr. 37, I., neuzeitl.,
ſchöne 3 Zimmerwohn. per ſofort
zu verm. Näheres part. (13665ms
Beſſungerſtr. 8, ſchöne 3 Zim.=
Wohn. ſof. zu verm. (B11655ms
Kiesſtr. 95 Manſ., 3 Zimmer u.
Küche ſofort zu verm. Näheres
Herdweg 56½.
(B13036ms
Hinterh, part,
Hoffmannſtr. 21 3 Zim.=Wohg.
mit Zubehör.
(B11231ms
Fuhrmannſtraße 14 eine
Drei=
zimmerwohnung, neuzeitl., m. Gas,
26 Mk., zu verm. (15456ms
Kiesſtraße 14 und 16 3 und
2 Zimmerwohn. zu verm. Näh.
Karlſtraße 20, 1. St. (16390ms
Stiftſtraße 83 I., große 3 Zim. per 1. November.
13630ms) Näh. Stiftſtraße 75 I.
Stiſtſtraße 35 neuhergerichtete
Wohnung mit Gas. (14078ms
Kranichſternerſtraße 59/10
im 3. Obergeſchoß große 3 Zim.=
Wohnung mit reichl. Znbehör auf
1. Januar 1916 zu verm. Näheres
daſelbſt 1. Stock im Baubureau
Sames, Pallaswieſenſtraße 26,
Telephon 190.
(13826ms
N.=Ramſtädterſtr. 52 ſch. 3 Zim.=
Wohn. per ſofort zu verm. (17050ms
Taunusſtr. 45, part, 3 Zim.=
Wohnung zu verm. (16084ms
Schießhausſtraße 7, I., ſchöne
3 Z.=Wohn., per 1. Okt. beziehb., z. v.
Preis 360 Mk.
(B14424ms
Im 1. Stock, Vorderhaus, ſchöne
3 evtl. 4 Zim.=Wohn. per ſofort
Zz. vm. Näh. Karlſtr. 30, I. (15772ms
Schießhausſtr. 69 ſchöne
Man=
ſardewohn., 3 Zim., bis 1. Januar
zu verm. Pr. 240 Mk. (B16712ms
Waldſtraße 25, Vordh. 1. St.
ſchöne 3 Zimmerw. mit all. Zubeh.
bis 1. April zu verm. (16905ms
Pankratiusſtraße 71 3 Zim.=
Wohnung, mit Gas per ſofort.
(17245ms
Näheres parterre.
Se
— Kaupſtraße 32 i
große 3 Zimmer=Wohnung mit
Gas und Veranda ſofort zu
ver=
mieten. Näheres bei Frau
Land=
mann, 3. St., daſelbſt. (B16911ms
In Arheilgen (Nähe d.
Straßen=
bahn) ſchöne 3 Zimmer=Wohnung,
Gas, Waſſerleitung u. ſonſt. Zub.
bis 15. Jan., evt. auch ſpät. z. verm.
*10869mms) Näh. Geſchäftsſt.
Schützenstrasse 14
3 Zimmer, 1 Nebenraum, Küche
und ſonſtiges Zubehör, Gas, ſofort
zu vermieten. Näh. Hügelſtr. 16,
Geſchäftslokal.
(17143ms
Heinheimerſtraße 74
(Ecke Kaupſtraße)
in freier, geſunder Lage, ſchöne
neu hergerichtete
3 Zimmerwohnungen
gegenüber dem Riegerplatz,
im 2. und 3. Stock, mit reichl.
Zubehör, zu verm. (17356ms
Schuchardſtr. 16
1. und 3. Stock, beſtehend aus je
3 Zimmern m. Zubehör, p. 1. April
zu vermieten. Einzuſ. v. 9—4 Uhr.
B17524ms) Näh. Beſſungerſtr. 19.
ſchöne 3 Zim.=
Gervinusſtr. 45 Wohnung
mit allem Zubeh. per 1. April oder
früher. Näh. daſ. 1. St. (17624ms
Neue Ireneſtr. 65
3 Zim.=Wohn. I. od. III. z. verm.
Näh. Frankfurterſtr. 85. (*11003ams
Mollerſtr. 45, 3. St. lls, ſchöne
3 Zimmerw. p. 1. Jan. z. v. Anzuſ.
vorm. Näh. Dieburgerſtr. 4, I. (16864is
Kiesbergſtr. 39, Erdgeſch., 3 Zim.,
Küche, Speiſekam., Bad, Gart. uſw.
p. 1. April 1916 z. Pr. v. 420 Mk. z. vm.
Näh. Wittmannſtr. 4. (B17625ms
Kiesſtraße 35, nächſt der
Hoch=
ſtraße, in neuem Hauſe, eine große
3 Zimmerwohnung mit Veranda,
Koch= und Leuchtgas, Bodenkam.,
Speiſekam., Baderaum, Trockenbod.,
Bleichpl. uſw., zu verm. (17701ms
2. Stock, 3 Zim.=
Wenckſtr. 60, Wohnung per
1. April 1916 zu verm. (*11096mfi
Erbacherſtraße 17
Hinth. ſchöne 3 Zimmer=Wohnung
zu vermieten. (17705ms
Eliſabethenſtraße 58 ſchöne 3
Zimmerwohnung, Hinterhaus, per
1. Januar zu vermieten. Zu
er=
fragen im Laden. (17745a
Lanteſchlägerſtr. 7, 2. St. lls.,
frdl. 3 Zimmerwohn. m. Gas und
Bodenkammer zu verm. (17697ms
3 Zimmer
Magdalenenſtr. 6, Seitenbau,
part., 2 Zimmerwohnung. Näheres
Waldſtr. 3, 2. Stock. (13339ms
Karlſtraße 53 zwei unmöbl.
Zimmer mit Veranda im Vorderh.
per ſofort zu vermieten. (13353ms
Forſtmeiſterſtr. 5 in ält. Haus
2 oder 3 Zim. mit Küche u. Gas.
Mk. 13½ u. Mk. 17. (B13673ms
ſchöne 2 Z.=
Wendelſtadtſtr. 49 Wohnung
ſofort zu vermieten. (14062ms
Arheilgerſtraße 83, mittlerer
Stock, hübſche 2 Zimmerwohnung
mit Gas, ſof. beziehbar, zu verm.
Preis 23 Mark mtl. (15303ms
Dieburgerſtraße 10 2= Zimmer=
Wohnung mit großer Kuche und
allem Zubehör.
(16587ms
2 Zimmer=Wohnung an kleine,
ruhige Familie ſofort zu vermieten.
Näh. Tannenſtraße 1. (B16763ms
Roßdörferſtraße 30, Hinths.,
2 Zimmerwohn. zu verm. (17336ms
Weinbergstr. 6a, Dachſt., 2 Z., Küche,
Gas uſw. z. Pr. v. 11 Mk. mtl. alsb. z.
vm. Näh. Wittmannſtr. 4. (B17626ms
Zimmer
Lichtenbergſtr. 73 ein leeres
Zim. per ſof. zu verm. (16168ms
Erbacherſtraße 9, Manſarde,
ſchönes, großes Zim. mit Kabinett
u. kleine Küche per 1. Jan. 1916 zu
verm. Näh. Laden. (16904ms
Alexanderſtr. 3, Vdh. 1. St., ein
gr. unmöbl. Zim. ſof. z. v. (16078is
Ballonpl. 6 1 Z. i. Stb., Gas, Kell.
a. einz. Perſ. ſof., mtl. 7 Mk. (17702ms
Une Zimmerzh
eine ſchöne ge=
Waldstr. 22a räumige
Woh=
nung im Seitenb. zu verm. (13340ms
Große Ochſengaſſe 22 eine
Parterre=Wohnung. (15448ms
Große Ochſengaſſe 32 kleine
Wohnung an alleinſteh. anſtänd.
Perſon zu vermieten. (16282ms
Manſarde=
Schießhausſtr. 25 Wohnung
für kleine Familie oder einzelne
Perſon zu vermieten. (B16400ms
Obergaſſe 24 kleine Wohnung
(16081ms
alsbald.
Erlichſtr. 10, Ar=
Neubau heilgen. 3 Zim.=
Wohnung im 1. St. mit Balkon,
evt. mit Manſardezimmer, per ſof.
od. ſpät. zu verm. Näh. b. Wilh.
Erzgräber, Rathausſtr. (17606ms
Me
In dem ſtädt. Gebäude am
neuen Hauptbahnhof iſt ein zu
Ge=
ſchäftszwecken geeigneter Raum
von 22 qm Bodenfläche alsbald zu
vermieten.
(15304ms
Näh. im Stadthaus Zimmer 62.
Darmſtadt, den 24. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Kiesſtr. 45 ſchönes, groß. möbl.
Zimmer zu verm. (14989ms
Rückertſtr. 27, Ecke Hochſtr., ein
gut möbl. Zim. zu vm. (B15007ms
Aliceſtr. 23, II., 2.3 g. mbl. Z. m.
Schreibt. Beſicht. b. 3 Uhr. (16258ms
Eliſabethenſtr. 21, III., gut
möbl., ſonniges Zimmer mit Gas
per 1. Januar zu verm. (17540ms
Karlſtr. 10 ſch.mbl. Z., wöchentl.
3.50 Mk. m. Kaffee z. vm. (16566ms
Privat=Hotel Germania
Rheinſtr. 35 (16627a
gut möbl. Z. m. Zentralheiz., elektr.
Licht, auf jede Zeitdauer bill. z. vm.
Stiſtſtr. 31, I., (nächſt der
Künſtlier=
kolonie) frdl. mbl. Z. z. vm. (16910ms
eeriume
Schönes Manſardenzim. zum
Möbeleinſtellen zu verm. Näh.
Wendelſtadtſtr. 48, part. (15788ms
z. Unter=
Große, trockene Räumeſtellen v.
Möbel für die Dauer des Krieges
z. vm. Näh. Aliceſtr. 27, I. (13657ms
Laden
Roßdörferſtr. 49, in welchem ein
Friſeur=Geſchäft mit Erfolg
be=
trieben wurde, nebſt Wohnung per
ſofort billig zu vermieten.
Näh. bei Flickinger, Inſelſtr. 19, p.,
oder Rheinſtr. 32, parterre. (14548ms
Karlſtr. 30, I., Laden mit
an=
ſtoß. 3 Zim.=Wohn., ſeit viel. J. Kol.=
Geſch., w. Todesf. ſof. o. ſp. (15445ms
Heinheimerstraße 22
Laden, für jedes Geſchäft geeignet,
per ſofort zu vermieten. Günſtige
Geſchäftslage. Näh. bei Wilh.
Nagel, Mauerſtr. 34. (14704ms
Eckhaus,
Aeue Niederſtr. 21, ein Laden
u. Wohn., ſehr gute Lage f.
Kolonial=
warengeſchäft, p. ſof. z. v. (B13199ms
Mitte der Stadt,
Ladeng mit oder ohne
1. Stock=Wohnung, preiswert zu
vermieten.
(17045ms
Näheres Schützenſtraße 4, 2. St.
Großer, geräumiger
Taven
Rheinſtr. 23
per 1. April 1916
zu vermieten. Näh.
durch die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (17688t
Möbl. Wohnung
enthaltend s Zimmer, Rüche,
mädehenzimmer u. Bad, zum
1. Januar 1916 zu verm. Rur
an kleine Familie. Auskunft
nur bei Joseph Trier,
Wilhelminenstr. 25. (16687ms
Schuchardſtr. 4 Laden mit
Wohnung zu vermieten. (16257m
Gleuen
helle Werkſtätte,
Hügelstraße 29 ca. 45 Om, mit
ca. 45 m Bodenraum u. Keller m
elektriſch. Kraft u. Licht, z. v (14191ms
Große, helle Werkſtätte (Lag.=
Raum, Atelier) u. Keller, mit Gas
alsbald im Südoſtviert. zu verm.
Näh. Fuchsſtr. 18, 1. St. (17694
Gr. Ochſengaſſe 22 ſofort ein
geräumiger, trock. Lagerkeller
zu vermieten.
(15449ms
Der Eiskeller
im Alten Palaisgarten (Eingang
a. d. Luiſenſtr.) iſt v. 1. Jan. 1916
an durch d. Grossh. Hofmarschallamt
anderweitig zu vermieten. (14390m
Ztelmer
Zu vermieten
Seatn
für 3 Pferde, kleine Remiſe, ſowie
Burſchenzimmer nebſt Zubehör
Wilhelmſtraße 16. Näh.
Bau=
bureau Heinrichſtr. 82. (14834ms
Nieder-Ramstädterstr. 65
Stallung für 2 Pferde, mit Box,
per ſofort od. 1. Januar. Näh. daſ.
bei Architekt Strecker. (14703ms
Sumenegrcet
Liebigſtr. 13, I., eleg. möbl.
Wohn= u. Schlafz. z. verm. (13338ms
Marbhaue
für mehrere Wagen zu
mieten geſucht in Mitte
der Stadt.
Angeb. unt. H 55 an
die Geſchäftsſtelle dieſes
Blattes. (17720mm
Freundl. 5 Zimmerwohnung
zum 1. April geſucht im Preiſe
von 700—750 Mk. Ang. u. H 11
an die Geſchäftsſtelle. (*11005sm
ſon ruhigen, kinderloſen Mietern
zwei 3 Zimmerwohnungen z.
1. April 1916 geſucht.
Angebote mit Preis unt. H 48
an die Geſchäftsſtelle. (*11102
eſucht für Dame 2 gr. Zim.
m. Penſ. u. aufmerkſam.
Be=
dien. in gut., ruh. Hauſe (Südviert.)
mit elektr. Licht. Ang. nur m. Pr. u.
H 49 an d. Geſchäftsſt. (*11100mdf
Peamtenwitwe m. 1 Kind ſucht per
1. April 1916 e. 3 Zim.=W. m. all.
Zubeh., nicht höh. als 2. St. Ang. m.
Pr. u. H 28 Geſchäftsſt. (*11099
elt. Ehepaar ſucht zum 1. April.
1916 3 Zimmerwohn. Gefl.
Angebote mit Preis unter H 68
an die Geſchäftsſtelle. (*11154
Jöbl. Zimmer, event. m. Bad,
von Offizier ſofort geſucht.
Nähe 25er Art.=Kaſerne.
Angebote mit Preisangabe unt.
H 61 an die Geſchäftsſt. (*11134
Etleanen
Peſſere junge Dame ſucht per
1. Jan. oder ſpäter Penſion in
gutem Hauſe. Schriftl. Ang. unt.
H 59 an die Geſchäftsſt. (*11130
Imerie
Einfamilienhaus
Wendelſtadtſtraße 3, geräumig,
modern und gut gebaut, m. ſchön.
Garten, wegzugshalber preiswert
zu verkaufen od. zu verm. (16558a
Verkauf
4=Zimmerhaus, in guter Lage,
preiswert zu verkaufen. Nehme
Hypothek, Baugelände od. andere
Werte in Zahlung. Angeb. unter
H 53 an die Geſchäftsſt. (*11117
Berdetr uese
Herrlich gelegene
Bau-
plätze in jeder Preislage
zu verkaufen. Nehme
Hypotheken, Wertpapiere u.
andere Werte in Zahlung.
Angebote unt. H 52 an
die Geschäftsstelle. (*11116
Gelereh
Darlehn
in j. Höhe gibt erſtkl. Firma u.
ku=
lant. Beding. Vertr. Fichtmüller,
Gutenbergſtr. 27, III. (17393a
Rheinstrasse 14, 1. St.
mbl. Wohn= u. kl. Schlafz. mit voller
Penſ. an beſſ. Dame z. v. (*10637sms
Schießhausſtr. 26 ſchön möbl.
Zimmer mit Penſion. (B17373ms
Heinrichſtr. 11, II., hübſch
möbl. Zimmer ſofort. (17048t
Saalbauſtraße 38, 3. St., gut
möbl., geſundes Zimmer. (16979t
Rheinstrasse 14, I. St.
mbl. Wohn= u. kl. Schlafz. mit voller
Penſ. an beſſ. Dame z. v. (*11062imd
Eliſabethenſtr. 62, Vdh., I. r.,
gut mbl. Zim. ſof. z. v. (17676ims
Grafenſtr. 26, II., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (17675t
a. d. Rheinſtr.,
Grafenstr. 4, I., beſſere Zimmer,
elektr. Licht, für Offiziere paſſend,
zu ermäßigten Preiſen. (16924a
Aliceſtr. 6 hübſch möbl. Balk.=
Zim., m. u. ohne Penſ., z. v. (16607a
2—3 ſehr gut möblierte
Zimmer, zuſammen oder
ge=
trennt, ſehr preiswert zu verm.
*10864mm) Karlſtr. 11, II.
Karlſtraße 73, 2. St., gut möbl.
Zimmer mit Schreibt. an ſol. Herrn
od. Dame zu verm. (*11118md
Schützenſtr. 10½, II., ſep. Zim.
möbl., an anſt. Perſ. ſof. (*11111mf
Schuknechtſtr. 59, 2. St. l., mbl.
Zimmer zu vermieten. (*11105
Grafenſtraße 8, 2. St., möbl.
Zimmer zu verm.
(*11115
Marktplatz 7, Seitenb., möbl.
Zimmer zu verm.
(*11103
Kiesſtraße 1, pt., ſchön möbl.
Zimmer, ſep. Eingang. (*11140ms
Schulſtr. 11, I., ſch. möbl. Zim.
m. Kaff. 16 Mk. alsb. z. vm. (*11136
Friedrichſtr. 11, II., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (*11122
Schützenſtr. 5, II., ſch. möbl. u.
1einf. möbl. Zim. z. vm. (17707t
Friedrichſtr. 16, II., gut möbl.
freundliches Zimmer in ruhigem,
beſſerem Haushalt. (17753ms
Magdalenenſtr. 6, I., fein möbl.,
Zimmer mit Penſion, Zentrum, Eine tüchtige Klavier=Lehrerin
für kürzere Zeit zu verm. (17750a
Zimmer zu vermieten. (17751a die Geſchäftsſtelle.
ſepar. Zimmer ſofort. (*11146 Kein Sitzenbleiben! IIndividuelle
Bhdlg. Schül.
Ein ſepar. Zimmer ſofort zu ver=aller Kl.ab7. Lebensſ. komm. b. uns
miet. Näh. Luiſenſtr. 6, II. (17748t vorw. Glänz. Erf. i. Einj. u. Abit. (1583sa
Wilhelminenſtr. 35, II., gemütl.! Reform-Institut, Kehl, Schulſtr. 4/138.
gutes Haus, für dauernd und auch für ein 15jähriges Mädchen zum
1. Januar 1916 geſucht. Angeb.
Eſchollbrückerſtr. 6, I., möbl. lmit Preisangabe u. H 64 an
(*11144
Geſchäftshaus zu vermieten.
Die ſtädt. Hofreite
Gardiſten=
ſtraße 1 (am Schloßgartenplatz),
in welcher dermalen ein
Kolonial=
warengeſchäft betrieben wird, iſt
vom 1. Februar 1916 ab anderweit
zu vermieten.
(13062ms
Nähere Auskunft wird im
Stadt=
haus, Zimmer 62, erteilt.
Darmſtadt, den 4. Juni 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
SdKue
Geſticht
eine 6 Zim.=Wohnung oder eine
5 Zim.=Wohn. mit einem oder 2
Zim. in der Manſarde in ruhiger
Lage zu mieten. Wenn möglich
mit elektr. Licht. Angebote unter
H 63 a. d. Geſchäftsſt. (B17732
Grafen-
Rochschuleklein, str. 13
Jg. Mädch. k. n. a. d. Unterricht der
beſſ. Küche (Kochen, Backen,
Ein=
machen) teilnehmen. (587a
Wer erteilt Anfängerin Unterricht
Wim Mandolinenſpielen 2
Angeb. mit Preisang. u. H 62
an die Geſchäftsſtelle. (*11147mf
Tera
Kanarien.
Tiefe, tourenreiche Sänger,
in allen Preislagen; eigene
Großzüchterei. (14866a
Gg. Wedel
Schuſtergaſſe 7.
junge Stallhaſen (belg.
Rieſen) m. Stall billig zu vert.
*11110) Rhönring 97, part.
m. all Währ=
Gutes Laufpferd ſchaftbillig zu
verk. Sparr, Pankratiusſtr. 30½. (*
Hering ung Pellkartoffeln.
Von Margarete von Kigewski.
(Nachdruck verboten.)
„. . . Und nun, meine liebe Frau Geheimerat, noch
eine Bitte, die Sie mir ganz gewiß nicht abſchlagen dürfen.
Nämlich — wir haben zu Donnerstag einige Bekannte
zu einer gemütlichen Abendplauderei gebeten, und da
dürfen Sie nicht fehlen. Natürlich ganz einfach.
Kriegs=
mäßig — nur Heringe mit Pellkartoffeln und als zweiten
Gang Pellkartoffeln mit Hering. Auch Herren ſind
will=
kommen, darum bringen Sie, bitte, Ihren Gatten auch
beſtimmt mit, er ſoll auch mal in luſtiger Geſellſchtft
auf=
leben und ſeine Sorgen um Ihren Jungen vergeſſen, dem
es — wie ich im Lazarett zu meiner Genugtuung und
Freude erfuhr — gottlob beſſer gehen ſoll. Alſo ich rechne
ganz beſtimmt auf Ihre Zuſage, mit der Sie herzlich
erfreuen würden Ihre
Sie ſaßen eben beim Morgenkaffee, der Geheimerat
über ſeine Morgenzeitung gebeugt, ſeine Frau mit dem
Leſen dieſes Briefes beſchäftigt, den der Briefträger
ſo=
eben abgegeben hatte. Frau Geheimerat fährt auf, was
bei ihrer Leibesfülle nicht ſo glatt abgeht, denn ſie muß
ſich dabei auf einen kleinen Tiſch ſtützen, der in ſeiner
Zier=
lichkeit beinahe zuſammengebrochen wäre.
„Das iſt aber ſtark!” platzt ſie hervor. „Solche
Zu=
mutung! — Oder ſoll es nur ein Scherz ſein? — Aber
auch in dieſem Falle ſehr wenig — — geſchmackvoll. —
Das hätte ich ihr wenigſtens nicht zugetraut!“
„Was gibts denn wieder?” beſchwichtigte der
Ge=
heimerat. „Rege dich doch nicht ſo frühmorgens ſchon auf.
Du weißt, daß dir das bei deiner Konſtitution
ſchäd=
lich iſt.”
„Nun, wenn ſchon — alſo man ſoll ſich nicht einmal
ärgern dürfen über ſolch eine — — Einladung! Schreibt
mir hier die gute Frau von S., wir ſollten doch am
Donnerstag zu einem gemütlichen Plauderabend
erſchei=
nen bei — — Hering und Pellkartoffeln — — hörſt du?
— — bei Hering und Pellkartoffeln! Das iſt ja unerhört!“
Der Geheimerat lachte laut auf. „Na, was iſt denn
dabei, das iſt doch auch eine Gottesgabe — und — am
Ende iſt es auch nur ſo eine Redensart, wie man jemand
zu einem „Löffel Suppe” bittet, um ihn ſchließlich mit
Hummerſalat und ſonſtigen Choſen lebensgefährlich
abzu=
füttern. Dir würde es übrigens auch gar nicht ſchaden,
wenn du mal eine Mahlzeit abends überſchlagen würdeſt,
um ſo beſſer ſchliefeſt du nachts und ſtörteſt mich nicht in
meiner Ruhe!”
„Aber du ſollſt ja auch durchaus mitkommen, um deine
Sorgen um unſeren Jungen bei „Heringen und
Pell=
kartoffeln” zu vergeſſen, und du weißt, daß dein Magen”.
„Dummes Zeug! Mein Magen ſehnt ſich gerade mal
nach ſo einem herzhaften Biſſen nach all dem ſchlampigen
Zeug, das einem von der feinen Küche aufgetiſcht wird.
Außerdem gehe ich ſehr gern mit, deine Freundin iſt eine
ſo kluge und liebenswürdige Frau.”
„Du hätteſt ſie ja heiraten können, dann hätteſt du ja
alle Tage bei Hering und Pellkartoffeln . . . . Und ich
möchte wiſſen, was es dabei für Getränke geben wird!“
„Getränke? — Dünnbier, mein Schatz — einfaches
Dünnbier, wie es der Brauer trinkt — ſo’n Hering will
ſchwimmen, und zu dieſer Delikateſſe paßt ja eigentlich
auch nichts anderes, es würde den Hochgenuß und — den
Effekt nur abſchwächen!“
„Ich glaube gar, du willſt mich noch mehr ärgern. Am
liebſten ginge ich gar nicht hin.”
„Aber ich gewiß. Du kannſt ja deine Migräne
vor=
ſchützen.”
„Ich würde Frau von S. aber doch ſehr kränken, wenn
ich abſagte. Es ſähe ſo aus, als geſchehe es nur wegen
des Herings, und als ob ich nur früher ihres franzöſiſchen
Kochs wegen hingegangen wäre, der doch jetzt fort iſt.”
„Na, ſiehſt du, das wird wohl der Grund ſein, daß
ſie jetzt auf die allereinfachſte Hausmannskoſt zurückgreifen
muß — „der Not gehorchend, nicht . . . uſw.”
„Ach Gott, die arme Frau, was wird ſie dieſen
Winter machen, wenn die Zeit der Geſellſchaften kommt —
ſie wird ja niemand einladen können!“
„Na, nun höre aber auf! Du tuſt ja gerade, als ob
wir gar nicht mehr ohne franzöſiſche Köche wirtſchaften
könnten. Wir können in Deutſchland — Gott ſei Dank! —
immer noch mit unſerem Menü — wollte ſagen
Speiſe=
zettel — ganz anſtändig ſatt werden, und die elegante
Aufmachung — du lieber Himmel! — Der Berliner ſagt:
„Wat ick mir dafor koofe!‟ Der Amerikaner ſagt: „All
forsshaw!‟ Und ich ſage — — na, ich ſage lieber gar
nichts, ſondern handle, und zum erſten Oktober — hörſt
du — wird auch unſerm deutſchen Koch gekündigt, und
die Frau Geheimerat wird ſich mit einer ganz einfachen
Köchin behelfen und gefälligſt ſelbſt ein wenig beim
An=
richten nach dem Rechten ſehen und ihr Talent etwas
auf=
friſchen, das ſie als Braut ſo glänzend‟.
„Aber nicht doch, Männchen, die Zeiten”
„... zeigen konnte. Und damit ihr das nicht zu
ſchwer=
wird geben wir zu unſerer nächſten Wintergeſellſchaft
ſelbſtgemachte friſche Blutwurſt mit Kartoffelſalat und
dazu helles Bier, pro Mann eine Flaſche für 15 Pfennig,
meinetwegen auch zwei. So! Nun weißt du’s — und
dabei bleibts! — Punktum!”
Die Frau Geheimerat ſteht mit offenem Munde da.
Hat ſie recht gehört? Iſt ihr Mann übergeſchnappt? Sie
geht leiſe und vorſichtig zu ihm heran, legt ihre Hand
auf ſeine Schulter und ſpricht ſo ſanft, alls ihr dies
über=
haupt nur möglich iſt:
„Alterchen, haſt du hein Vertrauen mehr zu mir?
Sprich dich doch aus — ſteht es ſo — — ſo — — ſchlecht
mit unſerem Vermögen, — — daß — — daß wir uns ſo
— ſo unerhörte Einſchränkungen auferlegen müſſen?
Denn nur ſo kann ich deine Anordnungen verſtehen —
oder — — iſt es mur eine Laune — — ein Scherz von dir?
„I wo, nicht im geringſten, es iſt mein blutigſter
Ernſt. Nicht weil unſer Vermögen irgendwie gefährdet
wäre, ſondern einfach, weil es unſer aller Pflicht und
Schuldigkeit iſt, in ſo ernſter Zeit mit dem Segen, den der
liebe Gott uns ſo reichlich beſchert hat, vernünftig zu
wirtſchaften und unſeren Ueberfluß dem Vaterlande
zu=
gute kommen zu laſſen; denn es wäre ſträflicher Leichtſinn
und eine Schmach, wenn wir hier praſſen und ſchlemmen
würden, wo unſere beſten Männer im Felde den größten
Entbehrungen ausgeſetzt ſind um uns die Segnungen
des vom Feinde unberührten deutſchen Landes zu ſichern.
Was wir an einer ſolchen Abfütterung, wie ſolche bisher
üblich war, erſparen, das wollen wir von jetzt ab unſeren
Feldgrauen und ihren Familien zukommen laſſen, und
wer bei aller deutſchen Geſelligbeit und Gemütlichkeit nicht
beſtehen kann, wenn er Hering und Pellkartoffeln
vor=
geſetzt erhält, der wird auch echt deutſche Innerlichkeit
und Gemütstiefe niemals verſtehen lernen, bei Auſtern
und Champagner — und der ſoll zu Hauſe bleiben — wir
werden ihn nicht vermiſſen. Zum Kuckuck, ſind denn
un=
ſere ganzen Wintergeſelligkeiten nur dazu da, um uns
gegenſeitig den Wanſt zu mäſten, und dann im Sommer
wieder für teures Geld in Marienbad oder Karlsbad
Zwangskuren zu unternehmen, nur um ſoundſoviel Pfund
dieſes Sündenfettes wieder loszuwerden? — Ich mache
nicht mehr mitt!“
Der Geheimrat hatte ſich ſo in Eiſer geredet, daß er
gar nicht bemerkt hatte, wie ſeine Gattin mit ſtummem,
beifälligen Nicken ſeinen Worten gefolgt war. Als er
nun ſchwieg, umfaßte ſie ihn und küßte ihn ſo innig, wie
ſie dies als Braut vor langen, langen Jahren wohl
ge=
tan haben mochte. Dann ſagte ſie:
„Dut haſt ganz recht, Alterchen, ſo ſoll es ſein, nur
es iſt wirklich ſchade — — daß”
„Na — — was denn — was iſt ſſchade?‟
„Daß die Frau von S. früher als wir dieſen guten
Einfall gehabt zu haben ſcheint. Nun, wir werden ja
ſehen!“
Sie lachten beide hell und fröhlich auf. Sie hatten
ſich in dem einen Gefühl und in dem einen Gedanken
zuſammengefunden, daß von nun ab alles — alles
an=
ders werden müſſe. Und als der Geheimrat jetzt zu Hut
und Stock griff, um ſeinem Beruf nachzugehen, da pfiff er
leiſe vor ſich hin, was er nur zu tun pflegte, wenn er mit
ſich ſelbſt zufrieden war — und das kam recht ſelten
vor.
(Schluß folgt.)
Vergnügungs=Anzeigen.
Das Reſidenztheater zeigt ſeinen
Beſu=
chern ab heute ein großes modernes Sittendrama, den
nordiſchen Kunſtfillm in 5 Akten „Das Glück tötet”. Betty
Nanſen, die bekannte nordiſche Künftlerin und Herr
Lau=
ritzen, welcher wohl allen Beſuchern der Kinematographen
bekannt iſt, haben die Hauptrollen übernommen. Der
Inhalt iſt ein ungemein feſſelnder Ausſchnitt aus den
Irrungen und Wiarungen des menſchliſchen Lebens. Otto
Reutter, der bekannte Humoriſt, erfreut mit einer köſtlichen
Komödie in 2 Akten „Ottos Glanzrolle‟ Die neueſten
Aufnahhmen von den Kriegsſchauplätzen und einige
klei=
nere Films beſchließen den Spielplan. Das 7.
Aben=
teuer des berühmten Detektivs Stuart Webbs (Ernſt
Reicher) „Das Mitternachtsſchiff” ein ſpannender
De=
tehtiwroman in 4 Akten, kommt über Neujahr auf den
Spielplan. (S. Anz.)
— Union=Theater (Rheinſtr. 6). Ein
hoch=
dramatiſches Werk mit außerordentlichen Effekten iſt das
dreiaſtige Drama von Felix Salten „Auferſtehung” mit
Pſylander in der Hauptrolle das den Mittelpunkt des
Programms bildet. Die Schilderungen der
Lebensſchick=
ſale eines armen reichen Mannes werden in den ſchärfſten
Farben wiedergegeben und halten das Intereſſe von
An=
fang bis zu Ende wach. Auch das zweite Drama „Ein
Liebesopfer”, in dem Betty Nanſen ihre unvergleichliche
Kunſt zeigt, kann als ein Schlager erſten Ranges bezeich=
net werden. Eine willkommene Abwechslung bildet das
drollige Luſtfpiel „Ein Stelldichein” das die Lacher auf
ſeiner Seite hat. Weitere Werke als Einlagen,
Naturauf=
nahmen uſw. vervollſtändigen das Programm. — In
Vorbereitung iſt das epochemachende Filmwerk „Kleine
weiße Sllaven”, das überall größtes Aufſehen erregte.
(S. Anz.)
Kalender=Literatur.
— Das Wappen Hindenburgs bildet ein herrliches
Andenken an die Eiſerne Zeit. Der bekannte
Wappen=
maler Profeſſor Otto Hupp hat dasſelbe in meiſterhaſter
Weiſe gezeichnet und in dem künſtleriſch ausgeſtatteten
Münchener Kalender für 1916 veröffentlicht.
Dieſer 32. Jahrgang des bekannten Wappen= und
hervor=
ragenden Kunſtkalenders kann zum Preiſe von einer
Mark, mit Porto 1,10 Mark, durch jede Buchhandlung
oder direkt durch die Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz
in Regensburg bezogen werden. Auch der bekannte
Kleine Münchener Kalender (Preis 50 Pf., mit
Porto 53 Pf.) iſt mit einer intereſſanten Tabelle über den
Aufbau des Heeres in ſeiner ſchmucken Aufmachung
er=
ſchienen. — Unter dem Titel „Der Verkehrsbote‟
iſt ein volkstümlicher Kalender für das geſamte deutſche
Verkehrsperſonal im Verlag der G. Braunſchen
Hofbuch=
druckerei in Karlsruhe erſchienen zum Preiſe von nus
35 Pf. Außer Kalendarium, Rückblick über den Weltkrieg,
über die Eiſenbahn= und Poſttätigkeit in dieſem Kriege,
bietet er einen umfangreichen Unterhaltungsteil. —
Wild= und Hund=Kalender. Taſchenbuch für
deutſche Jäger. 16. Jahrgang 1916. Herausgegeben von
der illuſtrierten Jagdzeitung „Wild und Hund”. Verlag
von Paul Paren in Berlin SW. Hedemannſtraße 10 u. 11.
Gebunden Preis 2 Mark. Es gibt ſo viele Dinge, über
die der Jäger ſchnell Auskunft haben muß, und oft
ge=
rade im Revier, wo man andere Bücher nicht zur Hand
hat. Bei dem Wild= und Hund=Kalender, den man
be=
quem in der Taſche trägt, wird er ſelten umſonſt fragen.
Ein Kalendarium und Tabellen für Wildſchadentaxation,
Abſchußliſten, Jagd=Ausgaben und=Einnahmen,
Treib=
jagdformulare und Adreſſenliſten bieten den nötigen
Raum für Aufzeichnungen. — Dr. Deſſauers
Hausarztkalender 1916. Bearbeitet von Dr.
Orlowski. Würzburg, Verlag von Curt Kabitzſch. Preis
1 Mark. Der Kalender enthält treffliche Leitſätze,
durch=
wegs neue ärztliche Ratſchläge und
Verhaltungsmaßre=
geln für Erkrankungsfälle ſowie geſundheitliche Winke
von einem lebenserfahrenen Arzt. Unverändert wurden
nur die ſogenannten Merkblätter übernommen. — In
der Franckhſchen Verlagshandlung in Stuttgart erſchien:
Kriegs= und Friedenskalender für den
deutſchen Feldſoldaten, Bürger und
Land=
mann auf das Jahr 1916. Mit Beiträgen von
Karl Bröger, Dr. H. Detker, Karl Ettlinger, Dr.
Lud=
wig Finckh, Dr. Kurt Floericke, Gorch Fock, P.
Lang=
bein, Hermann Löns, Alfons Petzold u. a. Herausgegeben
von Anton Fendrich. Mit Zeichnungen von Fritz
Ber=
gen, R. Oeffinger und Willy Planck. Preis 40 Pf.,
Sammler=Ausgabe 1 Mark.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vormittags und
3—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geſtorbene. 19. Dez.: Anna Eliſabetha Wolf, geb.
Geiſt, Wwe des Werkſtättearbeiters, 85 J., ev.,
Linden=
hofſtr. 7. 18. Dez.: Luiſe Marie Amme, geb. Kolbe,
Ehefrau des Wirts, 55 J., ev., Parcusſtr. 21. 19. Dez.:
Käthchen Stephan, Tochter des Bahnarbeiters, 6 J.,
ev., Blumenthalſtr. 103. 20. Dez.: Kathinka Himmler,
geb. Stromberger, Ehefrau d. Kanzliſten, 41 J., ev.,
Kaup=
ſtr. 25. 8. Febr.: Johannes Störger, Metzger und Wirt,
Gefreiter, 38 J., ev., Ludwigsplatz 8. 20. Dez.: Ludwig
Reinhardt, Schreiner, 67 J., ev., aus Pfungſtadt, hier
Erbacherſtr. 25. Peter Fornoff, Landwirt, 55 J., ev.,
aus Pfirſchbach, hier Erbacherſtr. 25. 8. Mai: Julius
Gröninger, Schloſſer, Wehrmann, 38 J., ev.,
Heinheimer=
ſtr. 80. 21. Dez.: Eliſe Schmidt, geb. Plitt, Wwe. des
Zimmermanns, 68 J., ev., Viktoriaſtr. 98. Margarete
Straub, geb. Daniel, Wwe. des Wagenſchreibers, 83 J.,
ev., Ballonplatz 10. Sophie Reich, geb. Bertz, Wwe. des
Weißbinders, 73 J., ev., Obergaſſe 44. 22. Dez.: Fritz
Schäfer, Schauſpieler und Schriftſteller, 72 J., kath.,
Schulſtr. 1. 1. Nov.: Auguſt Dietrich, Hausburſche,
Musketier, 23 J., ev., led., Wienersſtr. 68. 22. Dez.:
Eliſa=
beth Köhnemann, geb. Mertens, Wwe. d. Schuhmachers,
37 J., kath., Sandſtr. 40. Eliſabeth Keßler, ohne Beruf,
27 J., kath., led., Parcusſtr. 6. 17. Aug.: Hermann
Ganz, Buchdrucker, Unteroffizier, 37 J., ev., Neue
Irene=
ſtr. 63.
Diktate — Abschriften
Vervielfältigungen
Eiberr S Maschmen Schreib Dare
Rheinstr. 3 (11534a) Fernrut 2434.
Schreibmaschinen-Unterricht!
Stenographie (Gabelsberger)
-Schönschreiben-
Neue Kurse beglnnen 4. Januar (17742a
Anmeldungen: H. Opel, Schützenstrasse 5.
aasagle
Apfelsinen
von 7—15 Pfg. per Stück
3 Stück 20 Pfg.
Beſſ. Herr
Zitronen
von auswärts, 39 Jahre alt,
Stück 6—10 Pfg.
Wtwr., oh. K., ſchöne, vor=
Kiſte, 300 Stück, 17— 18 Mk.
nehme Erſch., m. 16000 ℳ
Kranzfeigen
jährl. Eink., ü. 100000 ℳ
Vermög., ſ. z. Heirat Dame beſte Qualität, per Pfd. 80 Pfg
in gl. Vermögensverh., w.
Edelkastanien
vertr. i. Abr. ang. Wtwe, o.
Pfd. 40 Pfg. (17671im
ſchuldl. geſch. Frau n.
aus=
braune Matäpfel u. Kochäpfel
geſchl. Strengſt. Diskr. zug.
Brüsseler Cicorée billigſt
u. verlangt. Angeb. u. H 67
an die Geſchäftsſtelle. (*11148
Großverkauf
Georg Crößmann, Saalbaustr. 27.
Neu= und Anſtricken
von Strümpfen ſow. Beinlängen
auf der Maſchine billig u. prompt
Heinheimerſtr. 22. Hahnes. (9997a
Der Betreffende, der am erſten
Feiertagmorgen zwiſchen 11
und 12 Uhr auf dem Perron im
Hauptbahnhof die Taſche, Inhalt
35 Mk., auf der Bank an ſich
ge=
nommen hat, iſt erkannt worden
und wird gebeten, dieſelbe auf dem
Fundbureau abzugeben,
andern=
falls Anzeige erfolgt. (*11081im
Wer Herr, welcher am 2.
Feier=
tag=Abend im
(*11120
Kaffee „Fürst Bismarck‟
ſeinen alten Schirm gegen einen
zanz neuen vertauſcht hat, wird
gebeten, am Kaffee=Büfett ſeinen
Schirm gegen Rückgabe des neuen
Schirms in Empfang zu nehmen.
gefangen. Dasſ.
Ein Fretichen kann der
Eigen=
tümer bei Herrn Bahnwärter Heil,
Eberſtadt, Wärterh. 30, abh. (11045im
1 Handtäſchchen mit
Verloren Schlüſſel und
Porte=
monnaie (Inhalt 7—9 Mark) von
Eliſabethenſtraße nach dem
Haupt=
bahnhof. Gegen Belohnung
abzu=
geben in der Geſchäftsſtelle. (*11163
Reform-Restaurant
Inh.: Johannes Horn — Alexanderstraße 4, 1. Stock
Erstes alkoholfreies Spelsehaus am Platze
Fleischküche und vegetarische Küche
feinste Zubereitung, erstklassige Zutaten.
Vorzüglichen Mittags- u. Abendtisch
zu verschiedenen Preisen.
Kein Trinkzwang- Alkoholfreie Getränke
Rauchfreie, helle Räume. Große Auswahl von
Zeitschriften. Geöffnet bis 10 Uhr abends.
Maſtgäuſe
garantiert junge Ware
per Pfd. Mk. 1.65 u. 1.75
empfiehlt für Neujahr (17711
Hoflieferant Held
Karlſtraße 24. Teleph. 478.
Speisezwiebeln
der Sack 12—14 Mk.
(mit Sack) (17727a
Gg. Crößmann, Grafenſtr. 16.
Telephon 2154.
Heyl&John, Hanufakturwarea (5709a
Hoßzſchuhe
in Segeltuch, warm gefütt.
Nr. 25—40, 2—3.95 Mk.
Holzſchuhe
in Leder, warm gefüttert
Nr. 28—40, 4—5.50 Mk.
Eigene Fabrikation.
Holzſchuhladen
Karlſtraße 79. (B17231
Halteſtelle Annaſtraße.
Wagenen
Scmorer
Coethestrasse 0 u. II.
Frankfurt a. M.
Unser
Inventur-Ausverkauf
beginnt Montag
den 3. Januar
* .
In kommender Woche, vom z. bis 8. januar, ist das
Geschäft von 1 bis 3 Uhr nachmittass geschlossen
Wadener
ZScholer
Coethestrasse 0 u. Me)
Frankfurt a. M.
(X,17703
Mee
Weidlich
Jüngeres Fräulein, welches die
Handelsſchule beſucht hat, ſucht
ſofort bei einer hieſigen Firma
Stellung. Angebote unter H 45
an die Geſchäftsſtelle. (*11097mii
Jüngere Kontoriſtin, in
Steno=
graphie, Maſchinenſchreib. u.
Buch=
führung bew., ſucht z. 1. Febr. oder
ſpät. anderw. Stellg. Ang. m.
Ge=
haltsang. u. H 58 Geſchäftsſt. (*
Aelteres Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt, auch Waſchen und Putzen.
*11133)
Langgaſſe 41.
Erfahrene Schneiderin nimmt
noch Kunden an, Spezialität:
Jackenkoſtüme, ins Haus.
Frau Dörr, Witwe, Herdweg 41,
Gartenhaus 3. Stock. (*11126mf
Frau, perfekt im Flicken und
Weißnähen, hat noch Tage frei.
(*11124)
Karlſtraße 26, I. r.
Männlich
ſucht in den
Buchhalter Abendſtunden
Beſchäftigung. Angeb unt. H 46
an die Geſchäftsſtelle. (*11107
Kaufmann (Kriegsinvalide) ſucht
Stellung. Angebote unter H 47
an die Geſchäftsſtelle. (*11106mdf
Ofe Stelle
Weiblieh
Tüchtiges
Fräulein
in Buchhaltung, Stenographie,
Schreibmaſch. praktiſch erfahr.,
evt. auch nur vormittags per
Anf. Januar geſucht. Ang. m.
Gehaltsang. unter H 57 an
die Geſchäftsſtelle. (B17733
Iin
Tüchtige
Papierabeitern
sucht J. Ph. Leuthner
17713md) Darmstadt.
11
Wir ſuchen zum Eintritt per 1. Februar einige
Verkäuferinnen
für verſchiedene Abteilungen. Nur ſolche mit guten
Empfehlungen wollen Angebote einreichen bei
Geschwister Knopf.
17719)
Tüchtige Kassiererin
die auch im Verkauf mit tätig sein muß und ähnlichen Posten
schon bekleidet hat, gesucht.
(17738
Wilhelm Lehrbach.
Handstrickerin
z. Anſtricken v. Wollſtrümpfen geſ.
*11123) Zu erfr. i. d. Geſchäftsſt.
Lehrmäochen
mit Handarbeitsvorkenntniſſen für
feinen Damenputz geſ. (*11061imd
A. Albrecht, Rheinstr. 14, I.
Wegen Krankheit unſeres
Mäd=
chens wird ſofort ein Mädchen,
welches kochen kann, geſ. (17391a
A. Braun, Alexanderſtr. 18.
morgens von
Lauffrau
8—10 geſucht.
Nieder=Ramſtädterſtr. 25, p. (*11074im
Wegen Erkrankung des
Mäd=
chens ein
tüch=
tiges, fleißiges Mädchen
geſ. Frau Beissinger, Neckarſtr. 18. (*
Kräft., willig., fleiß. Mädch. in
beſſ. Haushalt wegen Erkrankung
des ſeitherigen vorm. 3—4 Stund.
geſucht. Vorzuſt. 2—3 Uhr
Stirn=
weg 12, III. r., Hauptbhf. (*11109mi
Saubere, zuverläſſige
Lauffrau oder
Laufmädchen
für 2—2½ Std. vorm. für dauernd
geſucht. Hoffmannſtr. 23. (B17708
Lauffrau
gut empfohl., ſaub. u. ehrlich, von
8—11 Uhr vormitt. geſucht. Gute
Bezahlung. Karlſtr. 67, I. (B17709
Aelteres, ſaub., gut empfohlenes
u Mädchen
das bürgerlich kochen kann u. ſich
jeder Arbeit unterzieht, zum 1. Jan.
oder für ſpäter geſucht. (B17710
Karlſtraße 67, 1. St.
Tüchtiges, jüngeres
Mädchen
ſof. od. bis 1. Jan. geſ. Wirtschaft
„Braustübl”, am Hauptbahnhof. (*
Tücht. Mädchen, das koch. kann,
geſucht. Saalbauſtr. 10, I. (*11139
Saub. Mädchen von 8—12 Uhr
geg. monatl. Vergütung von 12 Mk.
geſ. Heidelbergerſtr. 74, I. (*11127
Suche Köchinnen, Hausmädch.,
Alleinmädchen die kochen können,
Küchenmädch., Servierfräulein für
Hotel u. Reſt., Kellner für Bahnhof.
Frau Minna Dingeldein, gewerbsmäßige Stel-
Ienvermittlerin, Elisabethenstr. 5, Tel. 531. (*
Fleißige, unabh. Lauffrau
von 9—½12 u. von 1—½3 Uhr geſ.
Näh. in der Geſchäftsſt. (B17746
Frau
(
od. Mädchen als Gartenarbeiterin
für dauernd geſucht. Arbeitszeit
von 7—7 Uhr. Anfangslohn 10 Mk.
pro Woche u. freien Mittagstiſch.
Ang. u. H 71 Geſchäftsſt. (*11158
Eine Lauffrau geſucht.
*11125) Wilhelminenſtr. 35, II.
Männlich
geſucht.
Ferwerfraulein
Ober=
gaſſe 3, „Ratskeller”. (*11153md
Lzuverl. Fuhrmannt ſof. geſ.
*11152md) Schött, Karlſtraße 54.
Angehender Gehilfe
ſofort geſucht.
Emannel Fuld
Kirchſtraße 1.
17740)
eufe
2 Rehtr
zur Abnahme von Granaten zum
ſofortigen Eintritt geſucht.
Motorenfabrik Darmstadt
A.-G. (17662im
Mehrere tüchtige
Dreher, Schloſſer
und ſonſtige
Maſchinenarbeiter
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Motorenfabrik Darmstadt
A.-G. (17659im
Wasserschiffspengler,
Kochkesselmonteure,
Herdmonteure.
Schlosser,
Spenigler,
Schweisser
Schleifer,
kräftiges, gewandtes
Versandpersonal
find. b. hoh. Lohn dauernde
(17418a
Beschäftigung.
Herdfabrik und
Emaillierwerk
m. b. H., Landwehrstr. 63.
Geprüfter Heizer
ſowie tüchtiger Maſchinenſchloſſer
geſucht. August Jacobi,
(17743mf
Landwehrſtraße 70.
zu 2 Pferd.
Eucht. Fahrburſche geſucht.
Hirſchinger, Magdalenenſtr. 6.
Hausmeiſter
geſucht geg. bill. Wohnung in gut.
Etagenhaus. Schriftl. Bewerbung.
an den Hausbeſitzerverein,
Wil=
helminenſtraße 19. (B17734
Junger Hausburſche
(Radfahrer)
per ſofort geſucht.
(*11101
Moriz Landau, Mathildenpl. 1.
Lehrling
für Drogen=Geſchäft geſucht.
Vorſtellung zwiſchen den Jahren
(17648om
erwünſcht.
Georg Liebig § Co. Nachf.
Luiſenſtraße 4.
Fraderhafe
von Mk. 5.— an
Crêpe, Schleier
Handschuhe
Hutflor
empfehlen (15944a
L. & M. Fuld
Kirchstraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
Sing.=Nähmaſch., w. neu, bill. zu
pk. Eliſabethenſtr. 23, III. (*11141
Sogssssssssssssss
Allen, die mir zu meinem
80. Geburtstage
in ſo liebevoller Weiſe
gratu=
lierten, ſage ich meinen
herz=
lichſten Dank.
(*11145
Joſeph Jagemann.
Goeg
Hoese