Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 350., Sonntag, den 19. Dezember.

[  ][ ]

Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
178. Jahrgang
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Naum
Chronik) monatlich 30 Pfg. Beſtellungen nehmen
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Kabatt nach Larif. Anzeigen nehmen entgegen: die
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Die Ancona‟=Angelegenheit. Die inneren Zuſtände in Rußland.
Barbareien der engliſch=franzöſiſchen Truppen. England und der Verkehr im Suezkanal. Italieniſcher Senat. Das
Kaiſerreich der Mitte. Der kleine Kreuzer Bremen und ein Torpedoboot verſenkt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 18. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Keine weſentlichen Ereigniſſe. Auf Metz
wurde ein feindlicher Fliegerangriff ausgeführt,
bei dem das ſtädtiſche Muſeum ſchwer beſchädigt
ſonſt aber kein Schaden angerichtet wurde.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die Zahl der zwiſchen Narosz=und Miadziol=
See eingebrachten Gefangenen hat ſich au
2 Offiziere und 235 Mann erhöht. Die Lage
iſt an der ganzen Front unverändert; es fanden
nur kleine Patrouillengefechte ſtatt.

Balkan=Kriegsſchauplatz.

Bei den Kämpfen um Bijelopolje wur=
den
im ganzen 1950 Mann, darunter eine ge=
ringe
Zahl Montenegriner, gefangen genommen.
Das Gebiet nordöſtlich der Tara, abwärts
von Mojkovac, iſt vom Feinde geſäubert.
Den öſterreichiſch=ungariſchen Truppen ſind
bei den erfolgreichen Kämpfen der letzten fünf
Tage in dieſer Gegend 13500 Gefangene
in die Hände gefallen.
Oberſte Heeresleitung.

Der Balkankrieg.
Die neutrale Zone.

* Athen, 16. Dez. (Meldung des Reuterſchen Bur.)
Der Miniſterpräſident hatte heute eine lange
Konferenz mit dem Kriegsminiſter und dem Chef des
Generalſtabs über den Zuſtand in Mazedonien.
Wie verlautet, bildeten den Gegenſtand der Beratung die
bulgariſchen Vorſchläge, eine neutrale Zone von
Monaſtir bis Gewgheli feſtzuſetzen und die Räumung
von Kenali durch die Bulgaren. In amtlichen Kreiſen
glaubt man, daß vorläufig keine deutſche Invaſion in grie=
chiſches
Gebiet zu erwarten ſei und es jedenfalls nur dann
dazu kommen werde, wenn ſie nicht mehr zu vermeiden ſei.
* Sofia, 17. Dez. Das offiziöſe Echo de Bulgarie
ſchreibt in einer Beſprechung des griechiſch=bulgariſchen
Abkommens, betreffend die Feſtſetzung einer neu=
tralen
Zone längs der neuen griechiſch= bulga=
riſchen
Gren ze: Man muß ſich zu dieſer weiſen Ent=
ſchließung
der beiden Regierungen beglückwünſchen. Sie
beweiſt auf bulgariſcher Seite den aufrichtigen Wunſch,
die Beziehungen guter Nachbarſchaft mit Griechenland
auszugeſtalten und zu feſtigen, und bezeugt ferner, daß
auch Griechenland von dem gleichen Wunſch erfüllt iſt.
Dieſe gegenſeitige Stimmung kann nur von Vorteil für
beide Länder ſein, die im Laufe des jüngſten Abſchnittes
der Ereigniſſe auf dem Balkan bewieſen haben, daß ſie
nicht beabſichtigen, ſich als Werkzeug für fremde Zwecke
herzugeben zum offenbaren Schaden ihrer eigenſten In=
tereſſen
und Unabhängigkeit.

Der Kampf um Albanien.

TU. Wien, 18. Dez. Das Neue Wiener Journal
läßt ſich aus Lugano drahten, in Rom habe die Nach=
richt
von dem ſcharfen bulgariſchen Vorgehen
gegen Elbafſan ſehr beunruhigt, da man eine Ein=
nahme
der albaniſchen Küſtenſtädte durch die Oeſterrei=
cher
und Bulgaren befürchtet. Man ſpricht von der Ab=
ſicht
der Oeſterreicher, gemeinſam mit der bulgariſchen

Armee Skutari, Durazzo und San Giovanni di Medna
zu erobern, um auf dieſe Weiſe den ſerbiſcheitalieniſchen
Adriaſtellungen auf immer ein Ende zu bereiten.
* Rom, 17. Dez. Die Tribuna betont, daß Al=
banien
in ein großes Verproviantierungs= und Reor=
ganiſationslager
umgewandelt ſei, wohin 150000 Ser=
ben
geflüchtet ſeien. Das Blatt wünſcht den Serben un=
ter
Mithilfe der Italiener Glück in dem jetzigen Kampf
um die Verteidigung der Tore Albaniens
und in dem großen Kampf, der noch bevorſtehe. Die Al=
baner
verzweiſelten nicht an einer beſſeren Zukunft
ihres Landes. Die Aktion Italiens bedeute den Anfang
des Kampfes auf dem albaniſchen Kriegsſchauplatz.

Die ſerbiſchen Flüchtlinge.

* Berlin, 18. Dez. Nach verſchiedenen Blättern
betrug am 10. ds. Mts. der Reſt des ſerbiſchen
Heeres in Albanien und Montenegro 60000 Mann.
Meldungen aus Durazzo bezeichnen die Lage der ſer=
biſchen
Flüchtlinge als entſetzlich; Hunderttauſende
entbehrten aller Nahrung. Während der Belagerung
Belgrads iſt der größte Teil der Einwohner geflohen.
Seit einigen Tagen kehren die Flüchtlinge aus dem
Innern des Landes wieder zurück und die Stadt beginnt
ihr alltägliches Ausſehen wieder anzunehmen.

König Peter in der Fremde.

* Von der Schweizer Grenze, 18. Dez. Wie
dem Matin aus Rom telegraphiert wird, hat König
Peter von Serbien das Angebot, im königlichen
Schloſſe zu Caſerta Italiens Gaſt zu ſein, angenom=
men
. Die Einrichtungsarbeiten ſind im Gange.

Italiens Beteiligung am Balkankriege.

* Mailand, 17. Dez. Der Secolo meldet aus Rom,
die glückliche Landung in Alban ien
werde allerſeits mit wahrer Befriedigung aufgenommen,
man dürfe aber ihre Bedeutung nicht übertreiben, um nicht
unverhältnismäßig große Hoffnungen zu erwecken. Be=
kanntlich
habe die Landesnatur Albaniens keine größere
Expedition erlaubt, wodurch man die Offenſive ins Herz
Mazedoniens tragen könne; der ſicherſte Weg dazu bleibe
Saloniki. Die Truppenlandung ſei hauptſächlich eine Hy=
pothek
Italiens auf diejenigen Gebiete, die ihm beſonders
am Herzen lägen und ein Beweis für die Solidarität
Italiens mit dem ſerbiſchen Heere. Hoffentlich würden
Ausſchiffungen in größerem Maße nicht nötig werden,
da Italien nützlichere und wichtigere Aufgaben habe.

Umtriebe in Rumänien.

* Wien, 18. Dez. Die Wiener Allgemeine Zeitung
veröffentlicht folgendes Telegramm aus Bukareſt vom
16. Dezember: Oppoſitionelle Blätter melden, es ſeien bei
Filipescu mehrere Individuen erſchienen und hätten ihm
geſtanden, daß ſie von der Budapeſter Polizei nach Buka=
reſt
entſendet worden ſeien, um gegen Bratianu, Coſti=
nescu
, Filipescu und Take Jonescu ein Dynamit=
attentat
zu verüben Es wurde tatſächlich Eskraſit bei
ihnen gefunden. Der Fall erregt geradezu Aufſehen.
Die Wiener Allgemeine Zeitung bemerkt hierzu: Es iſt
klar, daß es ſich hier um nichts anderes, als um eine
Machenſchaft der Feinde der Monarchie han=
deln
kann, die beſtimmt iſt, die öffentliche Meinung in
Rumänien gegen Oeſterreich=Ungarn zu erregen. Die
Sache iſt um ſo unſinniger, als es nicht nur ganz aus=
geſchloſſen
iſt, daß die ungariſche Behörde ſich der Anſtif=
tung
zu einem Verbrechen ſchuldig macht, ſondern auch
nicht einzuſehen iſt, welchen Nutzen, zumal bei der gegen=
wärtigen
politiſchen und militäriſchen Situation, ein
derartiger Anſchlag der Monarchie bringen ſoll. Die Auf=
werfung
der Frage cui prodest genügt wohl an ſich, um
jeden Zweifel darüber ſchwinden zu laſſen, um was es ſich
auch hier handelt. Es zeugt nur für die verzweifelte Situ=

ation, in der unſere Feinde ſich befinden, daß ſie ſich keinen
anderen Rat wiſſen, als zu ſolchen Mitteln zu greifen, um
Rumänien gegen die Zentralmächte aufz u=
hetzen
. Es zeugt aber auch für die Verworfenheit, daß
ſie vor nichts zurückſchrecken, um ihre Ziele zu erreichen.
In Oeſterreich=Ungarn kann dieſe neueſte Verleumdung
nur höchſte Entrüſtung hervorrufen.

Rumäniſcher Senat.

* Bukareſt, 18. Dez. Der Senat begann die Be=
rotung
der Adreſſe in Beantwortung der Thronrede.
Argetokanu bedauerte, daß die Oppoſition der Regie=
rung
nicht das Vertrauen ausſprechen könne. Der Redner
zitierte einen Artikel der Nationalul, in welchem die
Regierung beſchuldigt wird, bisher das ganze Parlament.
über die auswärtige Politik nicht auf dem Laufenden ge=
halten
zu haben. Die Regierung habe bei Beginn des
Krieges mit der einen oder anderen Partei gehen können.
Sie habe keines von beiden getan und eine abwartende
Haltung eingenommen. Günſtige Augenblicke für Ru=
mänien
zum Eingreifen waren: die Anwefenheit der
Ruſſen in den Karpathen. die Zeit nach der Einnahme von
Lemberg durch die Ruſſen, der Eintritt Italiens in den
Krieg. Ferner ſei es Rumänien nicht erlaubt geweſen, die
Zertrümmerung Serbiens zuzulaſſen. Heute ſei die
Kolle Rumäniens auf dem Balkan ausges
ſpielt. Der Redner erklärte, daß, wenn Bratianu eine
für das Land günſtige Politik machen wolle, die konſerva=
tive
Partei ihm alle Unterſtützung leihen werde. Abg.
Fernyck verlangte mehr guten Willen der Regierenden
im allgemeinen und bei der Behandlung von Handel
und Induſtrie im beſonderen. Er bedauerte, daß ein Teil
der Oppoſition nichts tue, als die Regierung anzugrei=
fen
und ſie zu verhindern, für das Wohl des Landes zu
arbeiten, ſowie ungerechtfertigterweiſe die Armee anzu=
greifen
Der Redner betonte daß Rumänien Forderungen
nach Oſten und Weſten habe, deren Verwirklichung aber
nur nach reifer Ueberlegung und unter beſtimmten Be=
dingungen
erfolgen könne. Er ſprach die Ueberzeugung
aus, daß Rumänien als Sitz der Ziviliſation mit fähigen
Männern und einer tapferen Armee zur gegebenen Stunde
ſeine Pflicht tun werde. Bratianu werde als erſter das
Beiſpiel geben. (Beifall.) Die Sitzung wurde unterbrochen.

Die Ancona‟=Angelegenheit.

* Waſhington, 17. Dez. (Meldung des Reuter=
ſchen
Bureaus.) Die Antwort Oeſterreich= Un=
garns
iſt immer noch nicht eingetroffen. Man
weiß, daß die Regierung die Note, wenn ſie ſo gefaßt iſt,
wie ſie in Preßtelegrammen dargeſtellt wird, als ganz un=
befriedigend
betrachten wird. Wenn Oeſterreich=Ungarn
bei der angedenteten Haltung bleibt, wird es zum Ab=
bruch
der diplomatiſchen Beziehungen kommen. Wie ver=
lautet
, wird vielleicht eine zweite Note an Oeſterreich= Un=
garn
gerichtet werden, in der die urſprünglichen Forderun=
gen
wiederholt werden, ohne daß man ſich auf eine Dis=
kuſſion
oder einen Meinungsaustauſch einlaſſen würde.
Die zweite Note würde noch dringender auf ſofortige Zu=
ſtimmung
beſtehen.
(Es muß erneut darauf hingewieſen werden, daß die
Meldungen des Reuter=Bureaus ſich wiederholt als ten=
denziös
und verlogen erwieſen haben, beſonders über
amerikaniſche Angelegenheiten, wo es gilt, gegen Deutſch=
land
zu hetzen.)
* Waſhington, 17. Dez. (Meldung des Reuter=
ſchen
Bureaus.) Die öſterreichiſche Note iſt nachts
hier eingetroffen. Sie wird heute dechiffriert.

Baueriſche Kammer.

* München. 18. Dez. Die Kammer der Ab=
geordneten
erledigte heute in einer Doppelſitzung den
Etat für Landwirtſchaft. Am Schluß der Sitzung ſprach
der Miniſter des Innern v. Soden der Landwirtſchaft
ſeinen Dank für das aus, was ſie geleiſtet und nur auf
Grund der Schutzzollpolitik leiſten konnte. Wäre dieſe
Schutzzollpolitik nicht durchgeführt worden, ſo ſtänden
wir jetzt am Ende des Krieges. Der Miniſter wies im
Laufe ſeiner Rede die von ſozialdemokratiſcher Seite ge=
machten
Vorwürfe energiſch zurück, daß die Großinduſtrie
der Großhandel und der Großgrundbeſitz das Grundübel
des Wuchers ſeiep. Er anerkannte das tätige Eingreifen
der Induſtrie auf den großen Gebieten der Technik zum
Schutze unſeres Heeres und des Vaterlandes rühmend.

[ ][  ][ ]

Der Miniſter ſchloß: Vaterländiſcher Sinn und Be
(geiſterung hat uns bisher über alle Schwierigkeiten
hinweggeholfen und wird es auch ferner tun bis zu
einem Siege, der von denen mit Gottes Hilfe errungen
wird, die im Schützengraben ſtehen und unſer Vaterland
verteidigen, die ſo viel mehr ertragen müſſen als wir
Ihnen gebührt unſer heißer Dank. Darauf vertagte ſich
das Haus bis Mitte Januar.

Meinungsverſchiedenheiten.

* Berlin, 18. Dez. Der Eindruck von dem Rück=
tritt
Frenchs iſt, wie ſich verſchiedene Morgenblätter
melden laſſen, beſonders in Italien ein ſehr ſtarker. Der
Avanti erklärt, die Kriegspartei habe ſeinerzeit die größ=
ten
Hoffnungen neben dem Großfürſten Nikolai auf
Joffre und French geſetzt und nun ſeien alle dieſe Hoff=
nungen
nacheinander geſchwunden. Der
Secolo beſtätigt, daß in Paris ſchwere, aber jetzt angeb=
lich
beigelegte Meinungsverſchiedenheiten
in der Auffaſſung der Balkanlage zwiſchen Frankreich
und England hervorgetreten ſeien.

Ruſſiſches.
Die inneren Zuſtände.

* Aus den ruſſiſchen Zeitungen geht immer deutlicher
hervor, warum das gelegentlich der plötzlichen Auflö=
ſung
der letzten Dumaſeſſion gegebene kai=
ſerliche
Verſprechen, die Duma ſpäteſtens im No=
vember
einzuberufen, nicht gehalten worden iſt:
Die Reaktionsparteien ſollen zweifellos zuvor Gelegen=
heit
bekommen, ſich noch ſtraffer zu konſolidieren, als
Gegengewicht zu dem liberalen Block, der der Regie=
rungspartei
in der letzten Dumaſeſſion zu unbequem
wurde, da er auf die Mißwirtſchaft und ihre Urheber zu
deutlich hinwies und eine Regierung, die das Ver=
trauen
des Volkes beſitzt verlangt hatte. Am 3. Dezem=
ber
wurde dann noch ein ſogenannter Kongreß der
Monarchiſten in Petersburg eröffnet, auf dem
Worte fielen, die den innerpolitiſchen Kampf
auf Leben und Tod in Rußland grell beleuchten.
Der Organiſator des Blockes der Monarchiſten, Profeſ=
ſor
Lewaſchow, ſagte in ſeiner Eröffnungsrede, nachdem
er die gegenwärtige Lage Rußlands in den trübſten Far=
ben
geſchildert hatte, daß die einzige Aufgabe der Rechts=
parteien
der Kampf gegen den fortſchrittlichen Block ſei,
der an ſich nichts anderes darſtelle, als die ſich erhebende
Hydra der Revolution. Der Exminiſter Schtſcheglowitow
erklärte u. a.: Auf der Heimaterde ſteht der äußere
Feind, im Innern herrſcht völlige Zerſetzung. Unſere
intelligenten Kreiſe, die aus Denkern ohne Verſtand
und Gelehrten ohne Wiſſenſchaft beſtehen, ſuchen die
Macht an ſich zu reißen. Angehörige der Monarchie,
die ein Miniſterium mit dem Vertrauen der Geſell=
ſchaft
verlangen, ſind keine Monarchiſten, deshalb müſ=
ſen
ſich alle wahren Monarchiſten vereinigen.
* Die ruſſiſchen Zeitungen. liberaler Richtung ſind
entrüſtet über die über alle Maßen heftigen Angriffe
des Monarchiſten=Kongreſſes gegen den
liberalen Block der Reichsduma. Man ſteht tat=
ſächlich
vor einem Rätſel, welchen Endzweck die Ultra=
Rechten damit verfolgen, bei den gegenwärtigen
troſtloſen inneren wirtſchaftlichen Zu=
ſtänden
auch noch Parteihader zu ſtiften. Es ſieht
faſt ſo aus, als ob die Monarchiſten, vor deren Provo=
kationen
die Progreſſiſten dank guter Parteidiſziplin
bisher die Maſſen mit Erfolg zurückhielten, jetzt ſchwe=
reres
Geſchütz auffahren, ihr Ziel zu erreichen: innere
Unruhen zu ſtiften, um die Verantwortung für den Zu=
ſammenbruch
dann auf andere ſchieben zu können. Der
liberale Djen vom 5. Dezember fragt empört:
Wem ſind Wirren vonnöten? Wer brandmarkt die
ganze enorme Arbeit, die die Geſellſchaft, die ſtädtiſchen
und landſchaftlichen Verbände geleiſtet haben, als ver=
brecheriſch
? Wer behauptet, daß die Gouvernements=

und Kreis=Kriegsinduſtrie=Komitees nicht für die Armee
von Nutzen ſind, ſondern eine Revolution vorbereiten?
Wer wirft der Kaufmannſchaft den Fehdehandſchuh hin
und beſchuldigt ſie, im Geheimen einen Umſturz zu
planen? Und wer behauptet, Moskau treibe Landesver=
rat
, Moskau, das im erſten Kriegsjahr allein an Spen=
den
60 Millionen Rubel aufgebracht hat? Da kommen in
Moment, wo die Lage außerordentlich geſpannt iſt, dieſe
Uſurpatoren, die ſich Retter des Vaterlandes nennen,
veranſtalten eine große Parade und erklären, daß die
Mitarbeit der Geſellſchaft unnötig iſt, daß man alle ihre
Organiſationen auseinander jagen müſſe, die doch ihre
Arbeit nur dem ruſſiſchen Heere gewidmet haben. Für
wen arbeiten dieſe Herren? Wir glauben, daß man in
Deutſchland, wo die Mitarbeit der Geſellſchaft für der
Krieg gerade unbegrenzte Dimenſionen angenommen hat,
hocherfreut die Reden dieſer ſchwarzen Patrioten leſen
wird.

Barbarelen der engliſch=franzöſiſchen Truppen.
Bulgariſcher Proteſt und Vergeltungs=
androhung
,

* Sofia, 16. Dez. (Meldung der Bulgariſchen
Telegraphenagentur.) Die Regierung hat den Ver=
tretern
der verbündeten und der neutralen
Staaten nachſtehende Note überreicht:
Im Lauſe der Kampfhandlungen, die ſich auf der
Südfront Mazedoniens abgewickelt haben, iſt
wiederholt in einer gänzlich unbeſtreitbaren Weiſe feſt=
geſtellt
worden, daß entgegen den Kriegsgebräuchen
und entgegen den entſchiedenen Vorſchriften der Haager
Abkommen, ſowie ungeachtet der wiederholten Einſprüch
der bulgariſchen Regierung die engliſchen und
franzöſiſchen Truppen von ſogenannten Dum=
dum
=Kugeln und einer anderen Art von Geſchoſſen
mit doppeltem Mantel Gebrauch machen, die beim Auf=
ſchlagen
auf das Ziel platzen. Die Berichte der maß=
gebenden
königlichen Behörden ſtellen ſämtlich feſt, daß
die Kugeln, indem ſie buchſtäblich das Fleiſch zerreißen,
die Knochen in Stücke zerſplittern und furchtbare Wun=
den
hervorrufen, die ſehr leicht infizieren und deren Hei=
lung
durch die gewöhnlichen Methoden faſt unmöglich iſt,
ſodaß in der Mehrzahl der Fälle, wo es ſich um Verwun=
dungen
von Gliedmaßen handelt, zur Amputation ge=
ſchritten
werden muß, wenn man das Leben deg Ver=
wundeten
retten will. Die Krankenhäuſer von Maze=
donien
, insbeſondere jene von Skoplie (Uesküb) ſind
auf dieſe Weiſe mit Verwundeten überfüllt, die wahr=
haft
unausſprechliche Grauſamkeiten und die quälend=
ſten
Leiden aufweiſen. Dieſe Art, wie die engliſchen und
franzöſiſchen Truppen den Krieg führen, erweckt den
Abſchen jedermanns, der die Opfer zu ſehen bekommt.
Im Namen der heiligen Pflicht, die ihr die Gefühle
der Menſchlichkeit auferlegen, erhebt die Königliche Re=
gierung
zum dritten Male ſeit dem Beginn des
Feldzuges entrüſteten Einſpruch gegen dieſe
barbariſchen Mittel, die die Ziviliſation aus der Welt
geſchafft zu haben glaubte. Die Regierung erklärt fer=
ner
, daß ſie, da ſie weder die Mittel noch den Wunſch hat,
zu einem Vorgehen gleicher Art zu greifen, genötigt
ſein wird, gegen die engliſchen und franzöſiſchen Kriegs=
gefangenen
und Staatsangehörigen die ſtrengſten
Vergeltungsmaßnahmen anzuwenden in
der Hoffnung, diejenigen, die die Truppen des Vierver=
bandes
in Mazedonien befehligen, zur Achtung der
Kriegsgebräuche der von ihren Regierungen unterzeich=
neten
Abkommen zu beſtimmen.

Die franzöſiſche Anleihe.

T.U. Rotterdam, 18. Dez. Der Matin beſpricht
an leitender Stelle die Ereigniſſe und erklärt, mit dem
Erfolg der franzöſiſchen Siegesanleihe nicht zufrie=
den
zu ſein. Nach ziemlich ſicheren Angaben ſollen nicht
mehr als allerhöchſtens 4 Milliarden gezeichnet worden
ſein.

England und der Verkehr im Suezkanal.

Die Meldung des Daily Telegraph, daß auch die
engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaften die
Fahrten durch den Suezkanal eingeſtellt
hätten, läßt es angezeigt erſcheinen, einige Zahlen und
Geſichtspunkte, die Dr. R. Hennig in der Flugſchrift Der
Kampf um den Suezkanal (Stuttgart, Deutſche
Verlagsanſtalt) anführt, in Erinnerung zu bringen. Eng=

lands Anteil am Kanalverkehr betrug im Jahre 1913 an
Netto=Tonnage 12,05 Millionen 60 Proz. des Geſamt=
verkehrs
. Da Frankreichs Anteil 4½ Prozent, Japans,
Rußlands und Italiens je 1½ Prozent des Geſamtver=
kehrs
ausmacht, iſt das überragende Intereſſe Englands
an der Offenhaltung der Snezſtraße unverkennbar. Die
Weg= und Zeiterſparnis, die der Suezkanal der Schiff=
fahrt
für den Verkehr zwiſchen London und einigen Welt=
häfen
gegenüber der Fahrt ums Kap der guten Hoffnung
bietet, verdeutlichen die nachſtehenden Angaben: die Weg=
erſparnis
für die Linie London-Jokohama beträgt 24,2
Prozent 22 Tage Zeiterſparnis, für die Linie London-
Hongkong 28,1 Prozent 18 Tage Zeiterſparnis, für die
Linie London-Singapore 31,7 Prozent 18 Tage Zeit=
erſparnis
, für die Linie London-Bombay 43,5 Prozent
24 Tage Zeiterſparnis.
Angeſichts dieſer Zahlen und des engliſchen Anteils
am Kanalverkehr glaubt Hennig nicht zu viel zu behaup=
ten
, wenn er ſagt, daß eine vollſtändige Sperrung des
Kanals für das Wirtſchaftsleben Großbritanniens eine
Kataſtrophe erſten Ranges bedeute. Die regel=
mäßig
den Suezkanal benützenden engliſchen Schiffe wür=
den
nämlich nicht in der Lage ſein, die Reiſe ums Kap=
rentabel
zu geſtalten. Dem Suezwege angepaßt, ſind
dieſe Schiffe wegen ihrer Kohlenräume auf das Anlaufen
eines Kohlenhafens binnen je 10 Tagen eingerichtet.
Hierzu haben ſie auf dem Suezwege die Möglichkeit; bei
der Fahrt ums Kap jedoch muß das Schiff nötigenfalls
18 Tage hindurch ohne Ergänzung des Kohlenvorrates
auskommen. Wollen alſo die Suezſchiffe die weitere,
wegen des größeren Kohlenbedarfes ohnehin koſtſpieligere
Reiſe machen, dann müſſen ſie außer dem Kohlenraum
noch einen Teil des allein nutzbringenden Frachten=
laderaums
für die Kohlenaufnahme zur
Verfügung ſtellen. Mit einem ſtark verringerten Frach=
tenraum
bei geſteigerten Betriebskoſten hören aber zahl=
reiche
Schiffe auf, eine beſtimmte Reiſe nutzbringend
zurückzulegen, wenn nicht die Frachtſätze ſtark erhöht oder
bedeutende ſtaatliche Zuſchüſſe gezahlt werden. Auf dieſe
Weiſe tritt für wichtige Maſſenartikel eine Verteuerung
ein, die ihren Abſatz ungemein erſchwert Andererſeits
geſtattet die Höhe der engliſchen Kriegsausgaben ſchwer=
lich
die Zahlung ſtaatlicher Zuſchüſſe. Ließen ſich aber
die durch geſteigerten Kohlenverbrauch und verminderten
Frachtraum entſtehenden Mehrausgaben durch Frachter=
höhung
ausgleichen, ſo iſt es immer noch zweifelhaft, ob
am Kapwege die nötigen Kohlenvorräte ſich be=
ſchaffen
ließen. Stellen doch die Bedürfniſſe der eng=
liſchen
Flotte und der Bundesgenoſſen Englands bei er=
ſchwerter
Kohlenproduktion ſehr hohe Anforderungen an
den engliſchen Kohlenmarkt. Die Verſorgung mit der
minderwertigeren aſiatiſchen Kohle würde entſprechend
größere Teile des Frachtladeraums beanſpruchen. Die
Aufrechterhaltung eines lohnenden Betriebes wird alſo
auch von dieſer Seite ungeheuer erſchwert.
Die wirtſchaftlichen Folgen einer dauernden Sper=
rung
des Suezkanals ſind deshalb für England uner=
meßlich
ſchwer.

* Berlin, 18. Dez. Durch die Schließung des
Suez=Kanals würden, wie die Voſſ. Ztg. aus Lon=
don
erfährt, die Frachtraten nach Indien bei großem
Mangel an Transportdampfern ſchnell ſteigen. Das Be=
kanntwerden
der Gefährdung des Kanals habe in den
beteiligten engliſchen Kreiſen Beunruhigung verurſacht.
Selbſt die Schiffahrtskreiſe rechneten noch nicht mit dieſer
Gefahr.
* (Zenſ. Bln.) Der Amſterdamer Korreſpondent der
Voſſ. Ztg. erfährt aus London: In England befürchtet
man, daß die Türken den Suezkanal im Nor=
den
und Süden verſchütten werden, wodurch

Am Plewnatag in Bukareſt.
Von Paul Schweder.

Unſer auf der Fahrt ins türkiſche Hauptquartier be=
findlicher
Mitarbeiter ſchreibt uns:
:: Bukareſt, 10. Dezember 1915.
Die blau=gelb=roten Fahnen flattern von Haus zu
Haus, als ich aus meinem Gaſthof trete, um einen Beſuch
im rumäniſchen Kriegsminiſterium zu machen. Aber
Seine Exzellenz, der Miniſterpräſident Bratianu, der zu=
gleich
auch der Kriegsminiſter Rumäniens iſt, wohnt heute
mit dem König Ferdinand einer Truppenbeſichtigung bei,
und ſein Adjutant bedauert daher ſehr, mich nicht melden
zu können. Denn es iſt der Tag von Plewna, der Sedan=
tag
des rumäniſchen Volkes, und da iſt Feiertag. Nicht
einer der gewöhnlichen zweihundert Feſttage, die das ru=
mäniſche
Volk dank ſeiner griechiſch=katholiſchen Ortho=
doxie
im Laufe eines Jahres feiern kann, und die es auch
gewiſſenhaft einhält, ſondern der größte Feiertag Rumä=
niens
, ein Feiertag, der von den Hängen der transſylva=
niſchen
Alpen herab, hinter denen die unerlöſten ſieben=
bürgiſchen
Brüder wohnen feſtlich begangen wird, bis
hinüber zum Schwarzen Meer, wo der Ruſſe heute wie
damals vor Plewna gegen den Türken kämpft und ſeine
Kriegsſchiffe vergeblich die Einfahrt in den Bosporus zu
erzwingen ſuchen. Feſttägliche Stimmung herrſcht heute
von den Grenzen Beßarabiens, hinter denen ſich die ruſſi=
ſchen
Truppen für den Frühjahrsfeldzug gegen Deutſch=
land
und Oeſterreich=Ungarn rüſten, während ſie zugleich
die Ungewißheit über die Abſichten der einſtigen Verbün=
deten
von Plewna foliert, bis zur Donau hinab, über die
der Blick zu den befeſtigten Lagern der Bulgaren und
ihrer deutſchen Freunde geht.
Der Tag von Plewna iſt ein Tag des Gedenkens an
die große Zeit Rumäniens vor 38 Jahren. Faſt auf den
Tag waren es 7 Jahre nach dem von Sedan, als unter
dem Oberbefehl des verewigten Königs Karol von Ru=
mänien
Ruſſen und Rumänen die von den Türken unter
Osman Paſcha zu einer ſtarken Feſtung umgewandelte
Stadt Plewng in Bulgarien zernierten und nach mehre=

ren vergeblichen Sturmangriffen (am 11. und 12. Septem=
ber
1877) zu einer förmlichen Belagerung übergingen
Vorher hatten die Ruſſen in ihrem Feldzuge gegen die
Türkei wiederholt die Uebermacht der türkiſchen Waffen
zu ſpüren bekommen, und ohne die rumäniſche Unter=
ſtützung
wären ſie wahrſcheinlich niemals nach Sofia ge=
kommen
.
Aus der Geſchichte her wiſſen wir, daß Rumänien
damals gerade auch unter einem Bratianu um die An=
erkennung
der Neutralität ſeines Territoriums kämpfte,
die panſlawiſtiſchen Hetzereien Rußlands mit Mißtrauen
beobachtete und durch den ruſſiſch=türkiſchen Krieg in die
Gefahr kriegeriſcher Verwickelungen mit Oeſterreich= Un=
garn
geriet, weil einige chauviniſtiſche Kreiſe die Gele=
genheit
benutzen wollten, das erſehnte Großrumäniſche
Reich unter Heranziehung Siebenbürgens zu gründen.
Nur durch die ruſſiſche Invaſion gezwungen, erfolgte der
Abſchluß des Bündniſſes mit Rußland, ohne daß es jedoch
Rumänien zunächſt gelang, irgendwelche weſentliche Gegen=
leiſtungen
dafür herauszuſchlagen.
Sogar ſeine militäriſche Leiſtungsfähigkeit wurde
hochmütig bezweifelt, ſpäter aber gern in Anſpruch ge=
nommen
, als ſchwere Niederlagen im Auguſt 1877 die
Ruſſen in Gefahr brachten. Im Kampfe um Plewna
zeigten ſich dann die ſchönſten Erfolge der Organiſation
und Ausbildung der rumäniſchen Truppen nach deutſchem
Vorbild und durch deutſche Inſtrukteure in ſo glänzender
Weiſe, daß nach der endlichen Einnahme der Feſte am 10.
Dezember der Führer der Türken ſich nicht zu den Ruſſen,
ſondern zu den Rumänen begab Aber die Ruſſen ver=
langten
die Auslieferung Osman Paſchas, obwohl inzwi=
ſchen
die Rumänen auch noch Widdin belagert und er=
obert
hatten, und den ſprichwörtlichen Undank Rußlands
bekamen ſie auch weiterhin zu koſten, als ſie zu den Ver=
handlungen
über den Frieden von San Stefano über=
haupt
nicht hinzugezogen wurden Ja, es kam ſo weit,
daß zwar die Unabhängigkeit Rumäniens, welche die
Kammern bereits im Mai proklamiert hatten, auf ruſſiſche
Einwirkung von der Türkei auch zugeſtanden wurde, doch
mußte bekanntlich Beßarabien an Rußland zurückgege=
ben
und die viel wertloſere Dobrudſcha dagegen einge=
tauſcht
werden, durch die heute Rußland ach, nur zu

gern ſeinen Durchmarſch nach Bulgarien antreten möchte.
Und wenn daher am Tage von Plewna in der Seele aller
Rumänen die Saite der großen Erinnerungen kräftig an=
geſchlagen
wird, ſollte doch auch die lebhaft mitklingen,
welche an das damals ſo hochmütige Verhalten des über=
mächtigen
Alliierten von einſt erinnert. Vielleicht wäre
es ganz nützlich, wenn in Rumänien an dieſem Tage auch
noch an all das gedacht würde, was ſeit jenen kriegeriſchen
Tagen durch den engen Anſchluß der äußeren Politik
Rumäniens an Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn für
das junge Königreich erreicht wurde.
Es iſt gewiß kein Zufall, daß gerade am Tage von
Plewna der einſtige Mniſterpräſident Peter Carp ſeine
Forderung nach dem Einmarſch Rumäniens in Beßara=
bien
wiederholt, und daß der jetzige Führer der Konſer=
vativen
, Marghiloman, dem König in einer Denkſchrift
ein Zuſammengehen mit den Zentralmächten empfiehlt.
Wir Deutſchen wiſſen, daß wir an dieſen beiden konſer=
vativen
Führern treue Freunde haben, und wenn der
mächtige und einflußreiche Marghiloman mit Rückſicht
auf die gegenwärtigen Strömungen im Lande auch vor=
ſichtig
und gemäßigt auftritt, ſo ſind wir verſtändig genug,
um darin nicht etwa einen Mangel an Energie oder gar
Müdigkeit zu erblicken. Dazu kommt noch, daß in den
letzten Tagen ein anderer einſtiger Miniſterpräſident Ru=
mäniens
, Majorescu, es offen ausgeſprochen hat, daß er
angeſichts der Zeitereigniſſe ſeinen bisherigen Neutrali=
tätsſtandpunkt
aufgebe und für eine ſofortige Kriegserklä=
rung
Rumäniens an Rußland eintrete. Die Haltung die=
ſer
drei um das Wohl ihres Landes tief beſorgten Män=
ner
ſticht auf alle Fälle vorteilhaft ab von dem würdeloſen
und demagogiſchen Gebaren der Take Jonescu, Filipescu
und ihres föderaliſtiſchen Anhanges, die ohne jede Rück=
ſicht
auf die bisherigen Mißerfolge des einſtigen Ver=
bündeten
, auf ſeinen militäriſchen und wirtſchaftlichen Zu=
ſammenbruch
, für ein abermaliges Zuſammengehen mit
Rußland, gleich dem vor 38 Jahren, eintreten. Sie ver=
geſſen
dabei nur woran der Tag von Plewna ſie doch
erinnern ſollte , daß damals Rußland nur gegen die
Türken zu Felde zog, während heute die deutſche Heeres=
macht
bereits tief in Polen ſteht und die öſterreichiſch=
ungariſchen
Bundesbrüder treue Wacht in den Schützen=

[ ][  ][ ]

auch den kleineren Kanonenbooten die Einfahrt in den
Kanal unmöglich gemacht würde, um ſich an den Ufer=
kämpfen
zu beteiligen. Am ganzen Kanal entlang haben
die Engländer jetzt ſtark befeſtigte Stellungen angelegt,
die den Feldgeſchützen Widerſtand bieten.
* Baſel, 18. Dez. Der Londoner Daily Telegraph
behauptet auf das beſtimmteſte, daß man demnächſt die
völlige Schließung des Suezkanals er=
warte
. Nach weiteren Londoner Meldungen ſind durch
die Schließung des Suezkanals die Frachtraten nach
Indien ſeit geſtern um 30 bis 40 Prozent geſtiegen und
ſie werden bei dem großen Mangel an Transportdamp=
fern
noch weiter ſteigen. Die allgemeine Anſchauung in
London iſt, daß der Krieg gegen die engliſchen Inter=
eſſen
jetzt ernſt werde. Offen wird in politiſchen
Kreiſen ausgeſprochen, daß jetzt die Zeit wirklich gekom=
men
ſei, wo ſich England entſchließen müſſe, zum Krieg
oder zum Frieden überzugehen.

Ein neutrales Urteil über Frenchs Abberufung.

* Der militäriſche Mitarbeiter der Züricher Poſt er=
klärt
zu der Ernennung Frenchs zum Ober=
befehlshaber
aller Streitkräfte in Eng=
land
: Dieſe Beförderung kommt in Wirklichkeit einer
Abſetzung gleich. Der Zeitpunkt für den Wechſel ſei
geſchickt gewählt, denn Joffres Beförderung laſſe die
engliſche Veränderung etwas zurücktreten. Es ſei auch
denkbar, daß Rangfragen inſofern mitſprächen, als ein
britiſcher Feldmarſchall nicht einem ausländiſchen Ober=
befehl
unterſtellt werden ſoll. Stimmt dieſe Annahme, ſo
wäre das angekündigte beſſere Zuſammenarbeiten mit
einer bedenklichen Erſcheinung eingeleitet. Vielleicht habe
auch die in Frankreich zunehmende Abneigung gegen
Frenchs Beſtreben, die engliſchen Truppen zu ſchonen, die
Abberufung beſchleunigt. Auf jeden Fall werde die Ab=
berufung
überall als engliſches Zugeſtändnis der bis=
herigen
Mißerfolge an der Weſtfront aufgefaßt werden.

Italieniſcher Senat.

* Rom, 18. Dez. Meldung der Agenzia Stefani:
Der Senat beſprach geſtern die von Sonnino am
1. Dezember namens der Regierung abgegebenen Erklä=
rungen
. In Beantwortung der Rede Barzelottis, welcher
die Politik der Regierung angriff, erklärte Salandra:
Barzelotti behauptet, er wäre einig mit der Regierung
in dem Kriegsziele, aber nicht mit den Mitteln, er kriti=
ſiert
die Regierung, weil ſie von den außerordentlichen
Machtbefugniſſen keinen guten Gebrauch mache. Barze=
lotti
kritiſiere, fügt Salandra hinzu, die Kriegsziele, er=
klärte
er doch, dem zuzuſtimmen, was ein Führer
der ſozialiſtiſchen Partei in der Kammer erklärte.
Dieſer aber bekämpfe nicht die Mittel, ſon=
dern
den Krieg ſelbſt. Es iſt alſo natür=
lich
, daß Barzelotti, der dem zuſtimmte nicht die Anwen=
dung
der Mittel zur Kriegsführung billigt. Salandra er=
klärte
weiter, daß Barzelotti hervorhob, daß die Regie=
rung
nicht die Anwendung der Mittel zur Kriegsführung
billigt. Weiter erklärte Salandra, Barzelotti hob hervor,
daß die Regierung nicht die Neutralität in wahrem und
gerechtem Sinne aufrecht erhielt. Die Neutralität wurde
loyal aufrecht erhalten und ebenſo loyal aufgegeben. Er
lege Wert darauf, das zu verſichern, damit nicht fremde
Kanzleien ſich zunutze machen, was Barzelotti ſagen zu
müſſen glaubte. Salandra wies die Beſchuldigungen
Barzelottis zurück, daß das Parlament von den bedeut=
ſamſten
Entſcheidungen der Regierung in der auswärtigen
Politik ferngehalten worden wäre. Er halte es nicht für
zweckmäßig, in Italien das Syſtem der Ernennung
dauernder Sonderausſchüſſe des Senats und der Kammer
einzuführen, um politiſche und diplomatiſche, ſowie mili=
täriſche
Fragen zu beurteilen. Salandra erklärte weiter,
es wäre unmöglich, in das Miniſterium die Häupter der
Oppoſition eintreten zu laſſen, weil in Italien keine Oppo=
ſition
beſtände, die mit der Regierung zuſammenarbeiten
könnte, ausgenommen die Sozialiſten, die aber nicht be=
züglich
der Kriegsmittel, ſondern der Kriegsziele anderer
Meinung ſeien. Weiter wies Salandra die Kritik Bar=
zelottis
bezüglich der inneren Politik zurück und erklärte,
daß, wie ſchon Marconi hervorgehoben hat, in keinem
Lande ſoviel Freihet wie in Italien beſtände. Salandra
verlangte ſchließlich, daß der Senat durch Annahme der
Tagesordnuna Muratori der Regierung das Vertrauen
ausſpreche. Dieſe beſagte, daß der Senat die Politik der
Regierung billige. Sie wurde einſtimmig angenommen.

Italieniſche Barbarei.

* Wien, 17. Dez. Aus dem Kriegspreſſe=
quartier
wird gemeldet: Das Reſervehoſpital,
das ſich bis zur Beſchießung am 25. und 26. im Zentrum
der Stadt Görz befand, wurde damals auf einen =
gel
oſtwärts der Stadt verlegt und durch Genfer
Flaggen von rieſiger Größe kenntlich gemacht.
Am 13. Dezember begannen die ſeindlichen Artilleriege=
ſchoſſe
in der Umgebung des Spitals einzuſchlagen. Die
Einſchläge näherten ſich dem Spital immer mehr, bis
um 11 Uhr 30 Min. vormittags die erſte Granate in den
Operationsſaal einſchlug, einen Sanitätsunteroffizier ſo=
wie
einen Sanitätsſoldaten tötete und zwei Soldaten
ſchwer verletzte. Der Saal wurde vollſtändig zertrüm=
mert
. Kurz darauf erhielt der Turm des Gebäudes mit
dem Waſſerreſervoir drei Treffer. Die Küche, der Offi=
ziersraum
und ein Krankenſaal erhielten ebenfalls je
einen Treffer. Der Leiter des Spitals ordnete den Ab=
transport
der Verwundeten an. Aber auch der Trans=
port
wurde von den Italienern unter Feuer genommen.
Es iſt nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß
dieſer die meuchleriſche und niedrigſte Brutalität über=
treffende
Ueberfall keine größeren Opfer forderte. Das
ganze Perſonal hat einſtimmig protokollariſch ausgeſagt,
daß die Beſchießung der Anſtalt keinem Zuſall zuzu=
ſchreiben
iſt, ſondern mit Abſicht und planmäßig durch=
geführt
wurde. Schließlich ſei feſtgeſtellt, daß ſich in der
Nähe des Spitals weder Batterien noch militäriſche Ma=
gazine
oder Truppenunterkünfte befanden, durch die die
Beſchießung allenfalls zu rechtfertigen wäre.

Mangel und Teuerung in Italien.

* Bern, 18. Dez. Faſt in jeder der letzten Num=
mern
der Venediger Zeitung Adriatico finden ſich Kla=
gen
über den Mangel und die Verteuerung der
notwendigſten Lebensmittel und Kohlen in
Venedig und der ganzen Provinz Venetien. Schon Ende
Oktober war in einigen Stadtvierteln von Venedig
Milch überhaupt nicht erhältlich. In Venedig gaben die
Bäcker bekannt, daß ſie das Brot nicht unter 60 Centimes
für das Kilo verkaufen könnten. Kohlenmangel herrſcht
auch in der Provinz Belluno. In Belluno ſind infolge=
deſſen
die Häuſer mit Zentralheizung ungeheizt. In
Udine und in Rovigo iſt die Gaserzeugung einſtweilen
aufgegeben worden.

Vergeltungsmaßnahmen Schwedens gegen
England.

* Stockholm, 18. Dez. Die überraſchende
Maßnahme der Engländer, betreffend die Paket=
poſt
von und zu den Vereinigten Staaten, die größtenteils
Weihnachtsgeſchenke umfaßt, ſowie die von der ſchwedi=
ſchen
Regierung beſchloſſenen Vergeltungsmaß=
nahmen
werden in der Preſſe lebhaft beſprochen
Konſervative Blätter, wie Stockholms Dagblad und
Svenska Dagbladet, finden, daß der entſchiedene Ein=
ſpruch
und die Vergeltungsmaßnahmen Schwedens von
den rechtdenkenden Menſchen als vollſtändig berechtigt an=
geſehen
werden müſſen. Hjalmar Branting beklagt ſich
in Socialdemokraten, daß die britiſchen Behörden dem
erſten Uebergriff in Kirkwall, der das ſchwediſche Volk
ſehr ſchmerzlich berührt habe, jetzt einen neuen hinzugefügt
haben.

Das neue Kaiſerreich der Mitte.

G* Die Vierhundert=Millionen=Republik an den Ufern
des Gelben Meeres hat nicht lange gedauert. Der ver=
ſchlagene
Juanſchikai, der Schüler des verſchlagenen Li=
hungtſchang
, hat von ſeinem Meiſter auch die Kunſt ge=
lernt
, mit der Regierung ſeine Meinung zu ändern. Wer
einmal durch das Loch gekrochen iſt, kommt auch zum
zweiten Male hindurch, mag ſich der ſchlaue, mit allen
Hunden gehetzte Juanſchikai geſagt haben, als er von der
etwas ſchäbigen Republik über Nacht zum Kaiſertum über=
ging
, mit dem ſeit geraumer Zeit ſchon in der Oeffentlichkeit

gräben Südpolens, der Bukowina und Siebenbürgens
halten, während im Süden der Bulgare ſoeben erſt pracht=
volle
Beweiſe ſeiner militäriſchen Stärke geliefert hat
und darauf breunt, dem Ruſſen und, wenn es ſein muß
auch ſeinen Hilfsvölkern einen Tag von Plewna zu
bereiten.
Ueber die Folgen, die das Auftreten der bezahlten
Ruſſenfreunde in Bukareſt bereits erzeugt hat, und daß die
Neutralität Rumäniens in diefem Weltkriege an manchen
Stellen zu einer Farce zu werden droht, werde ich noch
mancherlei zu erzählen haben, was nicht in den Rahmen
eines Rückblicks auf den Tag von Plewna hineinpaßt.
Für heute genügt auch wohl die Feſtſtellung, daß der Tag
zu keinerlei öffentlichen Kundgebungen für oder wider
die eine oder andere Kriegspartei führte. Ernſt und wür=
dig
begingen die Rumänen die Erinnerung an den großen
Tag, und es gab auch niemanden, der ihnen nach be=
rühmten
Muſtern etwa den Rat erteilt hätte, den Tag des
größten ihrer Siege nicht mehr zu feiern, weil er nun doch
ſchon 38 Jahre zurückliege und die Feier ihres Sedantages
nnangenehme Gefühle bei dem Gegner von einſt auslöſen
könnte.
Als ich um die Mittagsſtunde am Schloß vorüberging,
ertönte hinter mir die Hupe eines Kraftwagens in einer
Tonfolge, die wir alle kennen, und ebenſo erinnerte die
Livree des Wagenführers und Bedienten durchaus an
Potsdamer Vorbilder. Vom Schloßhof her erklang der
Hornruf der ins Gewehr tretenden Wache, und wenn
auch nicht des deutſchen Kaiſers Majeſtät dem Sitz=
gehäuſe
des Wagens entſtieg, ſo war es doch ein Herr=
ſcher
, den die angeſammelte Volksmenge ehrfurchtsvoll
grüßte, deſſen Wappenſpruch die Deviſe iſt: Nihil sine
Deo‟ (Nichts ohne Gott), und von deſſen weiſer Regie=
rung
wir nur das allerbeſte für Rumäniens Wohlfahrt
erhoffen, die wir im engen Zuſammenſchluß mit dem
alten Heimatland dieſes Fürſten und dem Nachbarſtaat
Oeſterreich=Ungarn erblicken.

Die Kriegsgefangenen in Deutſchland.

* Im Abgeordnetenhauſe zu Berlin hielt am Freitag
abend Profeſſor Dr. Backhaus, zurzeit Referent im Kriegs=
miniſterium
, über die deutſchen Gefangenen=
lager
einen Vortrag mit Lichtbildern. Der Ertrag
des Abends war für das Rote Kreuz, Abteilung für Ge=
fangenenfürſorge
, beſtimmt. Kammerherr Exzellenz Mohl
begrüßte im Namen des Roten Kreuzes die Erſchienenen,
die den großen Sitzungsſaal des Abgeordnetenhauſes bis
auf den letzten Platz füllten. Auf der Miniſterbühne
hatten Vertreter der Regierung, hohe Militärs und Ver=
treter
der Geſandtſchaften Platz genommen. Man be=
merkte
u. a. den früheren Staatsminiſter Dr. v. Studt,
Mitglieder der amerikaniſchen und ſpaniſchen Botſchaft,
den Rektor der Berliner Univerſität, Exzellenz Dr. v. Wila=
mowitz
=Moellendorf, Oberſt Friedrich vom Kriegsminiſte=
rium
, Oberſt Hopf, Träger bekannter Namen aus der Ge=
lehrtenwelt
und der Geſellſchaft, ſowie zahlreiche Offiziere.
Der Vortragende gab zunächſt eine Ueberſicht über
die allgemeinen Grundſätze des Gefangenenweſens. Die
ungeheure Zahl der Kriegsgefangenen ſei neben den vielen
glorreich gewonnenen Schlachten und 400000 Quadrat=
kilometer
eroberten Gebietes der beſte Beweis für die Er=
folge
der Waffen Deutſchlands und ſeiner Verbündeten.
Die 1½ Millionen Kriegsgefangene im Deutſchen Reiche
ſeien nicht mehr gefangene Regimenter und Armeen,
ſondern wie Völkerwogen über Europa hingeflutet. Wenn
man ſie durchs Brandenburger Tor marſchieren ließe, wür=
den
die Berliner 3 Wochen lang täalich 12 Stunden unter
den Linden ſtehen müſſen, um den Vorbeimarſch anzuſehen.
Andere ähnliche Vergleiche und Zahlen gaben einen Ein=
druck
von den ungeheuren Maſſen.
Die Frage wird nun aufgeworfen, ob die Behandlung
der Krieasgefangenen in Deutſchland ſo ſei, wie die feind=
lichen
Zeitungen es täglich berichten oder wie andererſeits
die Gefangenen ſelbſt in Briefen, von denen Proben ver=
leſen
wurden, es darſtellen, ob die widerſprechenden Nach=

richten der deutſchen Zeitungen mit der Wirklichkeit über=
einſtimmen
. Der Vortrag und die Lichtbilder zeigten,
daß man auch in dieſer Beziehung volles Vertrauen zu
der deutſchen Heeresverwaltung haben ſolle, und daß es
in dieſer großen Zeit deutſcher Einigkeit nicht angebracht
ſei, die Leidenſchaften durch übertriebene Schilderungen
anzufachen.
Es wurde nun eingehend geſchildert, wie die Kriegs=
gefangenen
in Deutſchland untergebracht ſind. 150 neue
Städte von durchſchnittlich 10000 Einwohnern mußten als
Kriegsgefangenenlager in wenigen Wochen aus der Erde
geſtampft werden. Auf 2 Millionen Mark Einrichtungs=
koſten
kann ein gut eingerichtetes Lager von 10000 Gefan=
genen
geſchätzt werden. Dieſe, ebenſo wie die Unter=
haltungskoſten
und auch die 1000000 M. wöchentliche Bar=
ſendungen
für die Kriegsgefangenen aus dem Auslande,
kommen aber der deutſchen Volkswirtſchaft wieder zugute.
Die Aufſicht und Bewachung der Kriegsgefangenen
iſt militäriſch organiſiert und ebenſo wie die anderen
Heeresleiſtungen Deutſchlands auf der Höhe. Von beſon=
derem
Intereſſe iſt die Ernährung der Kriegsgefangenen.
Sie bildet keine Gefahr für die Lebensmittelbeſtände
Deutſchlands, weil man alles das, was knapp und teurer
iſt, vermeidet, und trotzdem es fertig bringt, durch wohl=
durchdachte
Organiſation und wiſſenſchaftliche Grundlage
eine ausreichende Ernährung zu geben. Den Neid der
Hausfrauen müſſe es verurſachen, daß im November bei=
ſpielsweiſe
es möglich war, die Mannſchaft mit 65 Pf.,
die Offiziere mit 1,40 Mk. täglich ganz vortrefflich zu be=
ſpeiſen
. Es ſei deshalb auch dieſe Einrichtung vorbildlich
für die ganze Volksernährung im Kriege.
Daß es ohne verheerende Epidemien in den Kriegs=
gefangenenlagern
geblieben iſt, ſei der gut ausgebildeten
Körperpflege und der Krankenfürſorge zu danken. Die
Beſchäftigung der Kriegsgefangenen iſt in beſonders aus=
gedehntem
Maße durchgeführt. Viele Lücken, die infolge
der Einberufung der Wehrfähigen entſtanden ſind, wurden
ſo gefüllt, und durch gemeinnützige Arbeiten ſind durch

[ ][  ][ ]

Amerika geholt, ohne hierzu eigentliches Verſtändnis oder
Anhang gewinnen zu können.
Nur die Monarchie hat ſtarke Wurzeln im alten
chineſiſchen Kulturboden, das wiſſen auch die wenigen
überzeugten Republikaner ganz genau. Nur ein ſtarker
Mann mit ſtarker Hand kann China retten, und ein ſolcher
iſt Juanſchikai, der es meiſterhaft verſtand, das morſche
Schiff des Chineſenreichs durch die Klippen und Riffe der
inneren und äußeren Politik zu ſteuern.
Und für China iſt es das Beſte, daß der tatſächlich
regierende Mann auch nach außen hin die Zeichen der
höchſten Gewalt annimmt, nicht nur das Beſte iſt es, ſon=
dern
unbedingt notwendig, wenn das 400=Millionen=
Reich nicht die Beute der ringsum lauernden guten
Freunde und getreuen Nachbarn werden ſoll. Im Nor=
den
, im Oſten und Süden ſchneiden Rußland und Japan
ein Stück nach dem andern aus dem Körper des Rieſen=
reiches
, und da kann nur eine ſtarke Regierung Rettung
bringen.
Und Juanſchikai iſt der Mann dazu, das neue chine=
ſiſche
Reich zu halten und vorwärts zu bringen. An Liſt
und Verſchlagenheit kommt ihm keiner gleich, auch nicht
an durchdringender Klugheit und ſcharfer Berechnung.
Und ſein Gewiſſen wenn er eins hat iſt zu gut ab=
gerichtet
, daß es ihn niemals beirrt: Für Oſtaſien eine
nicht hoch genug zu ſchätzende Eigenſchaft.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

19. Dezember. Petrikau von den Oeſterreichern bei
der Verfolgung der Ruſſen erſtürmt. In Weſtgalizien
von den Oeſterreichern ſechsundzwanzigtauſend Ruſſen
gefangen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Dezember.

*Ernannt hat Se. Königl. Hoheit der Großher=
zog
den bisherigen ſtellvertretenden Bevollmächtigten
zum Bundesrat, außerordentlichen Geſandten und bevoll=
mächtigten
Miniſter am Königlich Preußiſchen Hofe, Wirk=
lichen
Geheimerat Dr.=Ing. Maximilian Freiherrn
von Biegeleben in Berlin mit Wirkung vom
1. Januar 1916 zum Bevollmächtigten zum Bun=
desrat
des Deutſchen Reichs.
* Juſtizperſonalien. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
hat den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Fürth
Joſeph Gehm zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Reichelsheim mit Wirkung vom 24. Januar 1916 ernannt.
* Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
hat dem Bürgermeiſter, Ortsgerichtsvorſteher
und Standesbeamten Jakob Heß VIII. zu Groß= Rohr=
heim
das Silberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Mummy
Fähnr. im Leib=Drag.=Regt. Nr. 24, jetzt in d. Erſ.=Esk.
d. Regts., zum Lt., vorläufig ohne Patent; zu Fähnrichen:
die Unteroffiziere: Gabriel, Loerbroks Wittich
im Inf.=Regt. Nr. 116, Darapsky, Allardt im Inf.=
Regt. Nr. 117, Meyer, Müllller (Paul), Allbrecht,
Fleckner, Hartmann im Inſ.=Regt. Nr. 118,
ſämtlich jetzt im I. Erſ.=B. d. genannten Regtr., An=
dreae
Keſſelkaull, v. Marx im Leib=Drag.=Regt.
Nr. 24, jetzt in d. Erſ.=Esk. d. Regts., Pfeiffer in d.
Train=Abt. Nr. 18, jetzt in d. Train=Erſ.=Abt. Nr. 18; zu
Hauptleuten: die Oberleutnants: Siebert (Ernſt) d.
Landw.=Inf. 1. Aufgeb. (Gera), jetzt im I. Erſ.=Batl. d.
Inf.=Regts. Nr. 118, Römheld d. Landw. a. D. ( Gie=
ßen
), zuletzt von d. Landw.=Inſ. 2. Aufgeb., jetzt im Erſ.=
Batl, d. Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 116, Schmitt d. Landw.
a. D. (I Darmſtadt), zuletzt von d. Landw.=Feldart.
2. Aufgeb., jetzt Adj. bei d. Imſp. d. Erſ.=Abt. d. Feldart.
d. XVIII. A.=K., Delp d. Landw. a. D. (I Darmſtadt),
zuletzt von d. Landw.=Feldart. 2. Aufgeb. Achenbach
d. Reſ. d. Feldart.=Regts. Nr. 25 (I Frankfurt a. M.),
letztere zwei jetzt in d. II. Erſ.=Abt. d. Feldart.=Regts.
Nr. 25, v. Kraewel d. Landw. a. D. (I Frankfurt a. M.),
zuletzt von d. Landw.=Feldart. 2. Aufgeb., jetzt in d. II.
Erſ.=Abt. d. Feldart.=Regts. Nr. 61, Hermanns d. Reſ.
d. Feldart.=Regts. Nr. 61 (II Cöln); zu Oberleutnants:
die Leutnants: Lahm d. Reſ. d. Inf.=Regts. Nr. 118
(Worms), jetzt im I. Erſ.=Batl. d. Regts., Kayſer d.
Reſ. d. Inf.=Regts. Nr. 118 (Worms), jetzt im Erſ.=Batl.
d. Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 118, Seiler d. Reſ. d. Inf.=

Regts. Nr. 117 (I Darmſtadt), jetzt b. Kriegsgefangenen=
lager
Worms; zu Leutnants der Reſerve: die Vizefeld=
webel
: Gockel (Soeſt), d. Inf.=Regts. Nr. 118, jetzt im
I. Erſ.=Batl. d. Regts., Kranz (Höchſt), jetzt im I. Erſ.=
Batl. d. Inf.=Regts. Nr. 118, Mann (Mainz), jetzt im
Erſ.=Batl. d. Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 118. Zum Aſſiſtenz=
arzt
d. Landw. 2. Auſgeb. befördert: der Unterarzt des
Landſturms: Heid (Gießen) bei d. Reſ.=San.=Komp. 52.
Kriegsauszeichnungen. Als der Kaiſer kürzlich
die Truppen in Galizien beſichtigte, zollte er ihnen hohes
Lob für ihr tapferes Verhalten in der Schlacht bei Sie=
mikowce
. Für das entſcheidende Eingreifen ſeines Ba=
taillons
in dieſer Schlacht erhielt Major Schau=
mann
vom 1. Batl. Reſerve=Inf.=Regts. Nr. 221 von
Seiner Majeſtät dem Kaiſer das Eiſerne Kreuz
1. Klaſſe. Die Kriegsauszeichnung des oldenburgi=
ſchen
Friedrich=Auguſt=Kreuzes 2. Klaſſe am rot=blauen
Bande erhielt Hofrat D. Szamatolski in Frank=
furt
a. M.
O Von der Techn. Hochſchule. Der Diplom=Ingenieur
Guſtav Wallenborn aus Oberreifenberg hat ſich am
16. d. Mts. an der Großherzoglichen Techniſchen Hochſchule
zu Darmſtadt der mündlichen Doktor=Ingenieur=
Prüfung im Maſchinenbaufach unterzogen und dieſelbe
gut beſtanden.
g. Provinzialausſchuß. Der ſogen. lange Graben in
den Gemarkungen Biblis, Groß=Rohrheim, Klein= Rohr=
heim
und Gernsheim bildet ſeit Jahren Anlaß zu Klagen,
da er nicht richtig hergeſtellt und rein gehalten wird die
Folge davon ſind ſtändige Ueberſchwemmungen bei Hoch=
waſſer
. Die mehr als 100jährigen Verhandlungen haben
noch nicht zu einer Einigung über die Koſtenaufbringung
zur Herſtellung des Grabens geführt. Nunmehr haben
ſich auf Veranlaſſung des Miniſteriums die Gemeinden
mit einem Projekt befaßt, das die Reinigungskoſten auf
etwa 5800 Mark veranſchlagt. Auch die Anlegung eines
Pumpwerkes bei Gernsheim iſt geplant, das 45000 Mark
koſten ſoll, die Jahresausgabe hierfür einſchließlich Ver=
zinſung
9600 Mark. Alle Gemeinden, mit Ausnahme von
Groß=Rohrheim, ſind bereit, ſich zu einem Verband zum
Zwecke der Reinigung des Grabens zuſammenzuſchließen.
Da Groß=Rohrheim durch Verhandlungen nicht zum Bei=
tritt
zu bewegen war, wurde die Sache dem Provinzial=
ausſchuß
vorgelegt, der geſtern dahin entſchied, daß die
beteiligten Gemeinden zu einem Verbande für die Rei=
nigung
und Unterhaltung des langen Grabens, ſowie zur
Aufbringung der Koſten hierfür zu vereinigen ſind.
Eine weitere Sache wurde zwecks Beweisaufnahme
vertagt.
Großh. Hoftheater. Heute geht Parſifal in Szene.
Anfang 4 Uhr. Nach Beginn des Vorſpiels und nach
Beginn der einzelnen Akte kann der Einlaß in den Zu=
ſchauerraum
nicht geſtattet werden. Der zweite Akt beginnt
6.45 Uhr, der dritte Akt 8.40 Uhr. Am Montag bleibt das
Hoftheater geſchloſſen. Dienstag, den 21. Dez., wird als
erſte Weihnachtskindervorſtellung Hänſel und Gretel und
hierauf die Puppenfee gegeben. Die Vorſtellung fällt
dem A=Abonnement zu; es gelten die kleinen Preiſe.
Mittwoch, den 22., wird Der fidele Bauer von Leo Fall
auf B 19 wiederholt. Als zweite Weihnachtskindervor=
ſtellung
iſt für Donnerstag, den 23. Dez., Aſchenbrödel
angeſetzt. Der allgemeine Kartenverkauf beginnt morgen
Montag. Freitag, den 24. und Samstag, den 25. bleibt
das Hoftheater geſchloſſen. Für Sonntag, den 26., 6½ Uhr,
iſt Lohengrin (C 19) in Ausſicht genommen.
* Beſchlagnahme von Wolfram und Chrom. Durch
Bekanntmachung Nr. M. 6172/2. 15. K. R. A. vom 15. März
1915 waren bisher Vorräte an Wolfram, Chrom, Molyb=
dän
, Vanadium und Mangan meldepflichtig. Da=
gegen
war eine Beſchlagnahme dieſer Metalle in
der Bekanntmachung nicht ausgeſprochen. Eine ſolche
Beſchlagnahme erfolgt jetzt durch die Bekannt=
machung
Nr. M. 15/12. 15. K. R. A. vom 15. Dezember
1915 für Wolfram und Chrom jedoch lediglich für
die Klaſſen 22, 24, 27, 28 und 31 der Bekanntmachung
M. 6172/2. 15. K.R. A. Betroffen von der neuen Verord=
nung
werden nach § 3 nur ſolche Perſonen, Firmen uſw.,
die bereits nach § 3 der Verordnung M. 6172/2. 15.
K.R. A. zur Beſtandsmeldung verpflichtet waren. Die
Beſchlagnahme kennzeichnet ſich auch in dieſem Falle
lediglich als eine Verfügungsbeſchränkung, deren nähere
Einzelheiten im § 5 der neuen Verordnung ausführlich
dargelegt ſind. Für das unmittelbar als Zuſatz zum
Stahlbad verwendbare Material der Wolframklaſſen 23,
24 und 27 wird im § 6 der Verordnung ein Höchſt=
preis
von 35 Mk. für je 1 kg Wolframgehalt bei Bar=
zahlung
frei Werk des Werkzeugſtahlfabrikanten feſtge=
ſetzt
. Die Verordnung wird in der üblichen Weiſe durch
Anſchlag, Veröffentlichung in amtlichen Zeitungen und
Tageblättern zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Ein
ſorgfältiges Studium des Wortlauts iſt im Hinblick auf
den nicht einfachen Inhalt der Vorſchriften für alle be=
troffenen
Perſonen und Firmen unerläßlich.

Zur Förderung des Goldmünzenumtauſchs.
Geſtern hat ſich die Ortsgruppe Darmſtadt für
die Förderung des Goldmünzenumtauſchs
und verwandter vaterländiſcher Zwecke
gebildet. Den Vorſitz hat Herr Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſſing übernommen, die Stellvertretung Herr
Geheimrat Dr. Dorfeld, das Geſchäftsführeramt Herr
Lehramtsaſſeſſor Dr. Abt. Ermutigt durch den Erfolg
bisheriger Anerbieten, bittet die Landesſtelle alle
Bankfirmen, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften und ſonſtigen
Geldanſtalten, gelegentlich der Hinausgabe von Konto=
Korrent= oder Depot=Auszügen und Hypothekzinsquit=
tungen
, ſowie der Beiſchreibung von Zinſen ein Werbe=
blatt
über die Notwendigkeit des Goldmünzen=
umtauſchs
unmittelbar an ihre Geſchäftsfreunde ge=
langen
zu laſſen. Der Vorſitzende der Landesſtelle, Ex=
zellenz
Braun, ließ mitteilen, daß bis jetzt innerhalb
weniger Tage allein für dieſen Zweck 81600 Werbe=
blätter
angefordert wurden,
* Erſatz von Nickelmünzen. Bekanntlich iſt eine
ſteigende Knappheit an kleinen Zahlungsmitteln, insbe=
ſonder
an Nickelmünzen hervorgetreten. Die zum Erſatz
der Nickelmünzen eingeleiteten Prägungen von eiſer=
nen
Fünfpfennigſtücken werden zwar von der
Reichsleitung nach allen Kräften gefördert; es beſteht
jedoch anſcheinend in weiten Kreiſen die Neigung, die ei=
ſernen
Fünfpfennigſtücke als ſog. Kriegsandenken zurück=
zubehalten
. Hierdurch wird aber erreicht, daß die eiſernen
Fünfpfennigſtücke ihrem eigentlichen Zweck, dem mit
ſchwerer Schädigung der Volkswirtſchaft verknüpften
Mangel an Zahlungsmitteln abzuhelfen, entzogen wer=
den
. Es darf hiernach von der Einſicht des Publikums
erwartet werden, daß derartige Anſammlungen von
Fünfpfennigſtücken als Kriegsandenken
auf eine ſpätere Zeit verſchoben werden, in
der ein Mangel an kleineren Zahlungsmitteln nicht mehr
beſteht.
Die Kriegsfürſorge der Großherzogin hat im Laden
des Goldarbeiters Jung in der Wilhelminenſtraße
eine Verkaufsſtelle für Heimarbeiten eröff=
net
, die geſtickte Hand=Beuteltaſchen in den Farben ſämt=
licher
heſſiſcher Regimenter, Kriegsandenken in Form höl=
zerner
Briefbeſchwerer aus der Gegend der Kampffelder
der heſſiſchen Truppen (mit jeweiliger Angabe des Orts)
und ſilberne Erinnerungskreuze, nach einem Entwurf der
Großherzogin, bringt, alles Gegenſtände, die ſich vortreff=
lich
zu Weihnachtsgeſchenken eignen. Wir möchten daher
nicht verfehlen, auf dieſe Verkaufsſtelle aufmerkſam zu
machen.
Vaterländiſche Feier. Die Schülerinnen der 1. und 2.
Klaſſe der Eleonorenſchule veranſtalteten vorgeſtern,
wie auch ſchon im vergangenen Jahre, eine wohlgelungene
vaterländiſche Feier zum Beſten unſerer Ver=
wundeten
. Eröffnet wurde der Abend durch den Hoch=
zeitsmarſch
aus Der Sommernachtstraum, woran ſich
ein ſtimmungsvoller Prolog und ein Melodram anſchloß.
Hierauf folgte ein vaterländiſches Spiel: Deutſchlands
Frauen in Deutſchlands großer Zeit das von den mit=
wirkenden
Schülerinnen mit wahrer Begeiſterung und viel
Geſchick zu Gehör gebracht wurde. Stilvolle Gewänder
ſchufen ein farbenprächtiges Bühnenbild von künſtleriſch
hervorragender Wirkung. Der reiche Beifall, der in großer
Zahl erſchienenen Zuhörerſchaft belohnte den Eifer der
Schülerinnen und der Lehrerin, Frl. Dietzſch, die auch
diesmal wieder ihre bewährte Kraft in den Dienſt der
guten Sache geſtellt und das Ganze geleitet hatte. Am
Samstag fand eine Aufführung für die Verwun=
deten
ſtatt, denen von den jungen Mädchen Gebäck und
Zigarren verabreicht wurden, die ſie ſelbſt und aus freiem
Antrieb mitgebracht hatten. Auch bei den Verwundeten
fand die Aufführung reichen Beifall. Vielſeitigem Wunſch
entſprechend wird die Feier am Montag, abends 5 Uhr,
in der Turnhalle der Anſtalt zur Wiederholung kommen.
* Ein Seegdler. Der in hieſiger Flur geſchoſſene
Seeadler, von dem wir berichteten, wird in der Tier=
ausſtopferei
Emil Schließmann ausgeſtopft und
Intereſſenten dort gerne gezeigt.
§ Aufgefundene Teelöffel. Am Herrngartenteich iſt
eine blecherne Zigarettenſchachtel mit 27 verſchie=
denen
gewöhnlichen Teelöffeln ohne jegliche Aufzeich=
nung
aufgefunden worden. Dieſelben rühren jedenfalls
von einem Diebſtahl her. Die Teelöffel können von ihrem
Eigentümer bei der Kriminalpolizei eingeſehen werden.

Rüſſelsheim, 18. Dez. (Entgleiſt.) Geſtern abend
entgleiſten im hieſigen Bahnhofe zwei Güterwagen aus
einem Zuge und verſperrten beide Hauptgleiſe. Die fälli=
gen
Perſonenzüge erlitten größere Verſpätungen, bis ein
Gleis frei war. Verletzt wurde bei dem Unfalle niemand.
Bad=Nauheim, 18. Dez. (Vom Kurbetrieb.)
Bis zum 16. Dezember 1915 ſind 23042 Kurgäſte ange=
kommen
. Bäder wurden bis dahin 315 504 abgegeben.

Kriegsgefangene neue Werte geſchaffen worden. Viel=
geſtaltig
zeigten ſich die Beſtrebungen zur Unterhaltung
der Kriegsgefangenen durch Muſik, Geſang, Sport und
Spiel aller Art. Den Segen der Religion hat man in
allen Gefangenenlagern den Inſaſſen zuteil werden laſſen.
Aber die deutſchen Barbaren haben noch mehr getan. Sie
boten auch den Kriegsgefangenen geiſtige Nahrung, Zei=
tungen
, Bücher, und ſie lehrten ſelbſt die Analphabeten
leſen, ſchreiben und rechnen. Dieſe Beſtrebungen ſeien
nicht übertrieben, ſie ſeien vielmehr wertvoll für die künf=
tige
Weltmachtſtellung Deutſchlands, für die Bekämpfung
der Lügennachrichten unſerer Feinde, und müßten auch
den in Feindeshand gefallenen Landsleuten wieder zu=
gute
kommen.
Es folgte nunmehr die Vorführung von mehr als 100
Lichtbildern aus den meiſten deutſchen Gefangenenlagern,
um das Gehörte auch dem Auge zu zeigen. In vielge=
ſtaltiger
, oft künſtleriſcher Weiſe zogen die verſchiedenſten
Szenen aus den deutſchen Gefangenenlagern mit ernſten
und heiteren Erklärungen des Vortragenden vorbei. Kein
Zuhörer konnte ſich des Eindrucks verſchließen der gewal=
tigen
wirtſchaftlichen Arbeit, die ſo hinter der Front ge=
leiſtet
iſt, und zugleich der Neuheit des Dargebotenen.
Zum Schluß folgten intereſſante Völkertypen aus den
Gefangenenlagern, um die Kämpfer für Freiheit und
Ziviliſation zu kennzeichnen. Der Vortragende ſchloß
damit, daß dieſe und andere Bilder feſtgelegt und in einem
Montanus=Band in 5 Sprachen und in Hunderttaufenden
von Exemplaren in aller Welt verteilt würden, um Zeug=
nis
abzulegen von dem Ruhm deutſcher Waffen und von
der wohldurchdachten Arbeit hinter der Front.

Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.

** Odenwald=Sagen benennt Prof. A. Hart=
mann
drei überaus reizvolle Kunſtblätter, Origi=
nal
=Linoleumſchnitte (Verlag von Johs. Waitz in Darm=
ſtadt
), die nicht nur durch ihre wunderbar einheitlich

durchgeführte, geradezu klaſſiſch anmutende Linien=
führung
feſſeln, ſondern auch durch ihre ganze zeich=
neriſche
Anlage und Durcharbeitung, ſowie durch die ganz
eigene plaſtiſche Behandlung einfachſter Verhältniſſe. Der
Vorwurf zu den vorliegenden drei Blättern iſt dem
Sagenkreis unſeres Odenwaldgebietes mit glücklicher
Wahl entnommen und ſie ſind benannt Der Rodenſtein
Der Siegfriedsbrunnen‟. Einhard und Imma‟. Das
erſte und wirkungsvollſte Kunſtblatt der Bilderreihe, die
noch fortgeſetzt werden ſoll, Der Rodenſtein iſt monu=
mental
in ſeiner Geſamtwirkung. Die meuartige Technik
läßt nur die Wirkung durch den Kontraſt zwiſchen hell
und dunkel zu, wodurch der zeichneriſchen Anlage die ent=
ſcheidende
Bedeutung zukommt, und dieſe Frage iſt vom
Künſtler ebenſo wie die ſonſtige Anpaſſung an die neue
Technik mit feinem Empfinden gelöſt worden. Die weichen
Linien im Verein mit den liebevoll behandelten dunklen
Partien, die trotz ihrer Maſſigkeit keine plumpe oder
ſchwerfällige Note in das Bild bringen, geben dem gan=
zen
eine romantiſche, geheimnisvolle und doch auch kraft=
volle
Stimmung. Die beiden anderen Kunſtblätter
ſind mehr dekorativ behandelt und es herrſcht mehr die
bewegte Linie vor. Auch hier feſſelt die zeichneriſche Be=
handlung
, die ſich dem Stoff harmoniſch anpaßt. Die
Kunſtblätter, denen Prof. Dr. Schrader ein Geleit=
wort
beigegeben hat, eignen ſich ſowohl als Wandbilder
als auch als Mappe.
In Schneider’s Kunſtausſtelllung am
Roßmarkt in Frankfurt ſind neu ausgeſtellt: Eine
Landſchaft vom Oberrhein bei Säckingen, 1893, gemalt
von Hans Thoma, die neueſte Schöpfung von Prof. Toni
von Stadler Fernſicht Oberbayern ein Hauptwerk des
Künſtlers, ein Stilleben des verſtorbenen Frankfurter
Künſtlers Otto Scholderer, von W. Trübner Starn=
berger
See mit ſeilſpringenden Mädchen ein Gemälde
von Georg Poppe Kriegeriſche Heimkehr eine Putte
mit Blumen von Prof. Ad. Hengeler, ein oberbayriſcher
See des deutſchen klaſſiſchen Landſchaftlers A. Lier, ſo=

wie ein farbenfrohes Bild des bedeutendſten deutſchen
Koloriſten und Humoriſten des vorigen Jahrhunderts
C. Spitzweg.
Von der Nachlaßausſtellung des gefallenen Frank=
furter
Malers Fritz Graetz wurden bis jetzt 20 Bilder
und 3 Studien von Privatſammlern erworben.

* Der Reviſor. Skizze der Rjetſch vom 3. De=
zember
n. St.:
Am Vorabend der Reviſion (auf einer
Eiſenbahn=Station).
Iwanow! Rufe die Beamten, Telegraphiſten, den
Kaſſier und den älteſten Bahnmeiſter.
Zu Beſehl.
Die genannten Beamten der Station Bedowka be=
geben
ſich zu dem Stationsvorſteher.
Ihr wißt, daß morgen zu uns der Reviſor kommt.
Seine hohe Exzellenz ſelbſt!
Natürlich, wir haben es gehört.
Wieviel nicht ausgeladene Waggons haben wir auf
der Station?
176.
Sofort nach Tſchertowka ſchaffen, dort fährt er nicht
hin.
Aber die leeren Wagen?
Auch dorthin.
Tag der Reviſion.
Der Reviſor: Wieviel unausgeladene Wagen ſind
hier auf der Station?
Drei, Eure hohe Exzellenz.
Das verſtehe ich, ſo iſts recht.
Stets gerne zu Dienſten!!!
Dazu iſt nicht viel nötig. Und, daß es immer ſe
bleibt, nie mehr als drei.
Zu Befehl, Eure hohe Erzellenz.
Der Reviſor: Das Frühſtück!

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 18. Dezember.

Kartoffeln u. Gemüſe: Schwarzwurzeln, Pfund
20- 30 Pf.
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln, Kopfſalat, Stück 38 Pf.
100 kg 8,00 M., Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
frei Keller.Endivien, Stück 510 Pf.
Speiſekartoffeln, Radieschen, Bündel 23 Pf.
bis 15 Pfund, Rettiche, Stück . 38 Pf.
das Pfd. 4½ Pf. Meerrettich, Stück 1535 Pf.
Blumenkohl, Stück 1060 Pf. Sellerie, Stück . 310 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
Grünkohl, Stück . 38 Pf.
23 Pf.
Roſenkohl, Pfund 28-30 Pf.
Obſt:
Wirſing, Pfund 45 Pf. Eßäpfel, Pfund 1018 Pf.
Stück 518 Pf. Kochäpfel, Pfund 810 Pf.
Weißkraut, Pfund 56 Pf. Eßbirnen, Pfund 1220 Pf.
Stück 830 Pf. Kochbirnen, Pfund 710 Pf.
Rotkraut, Pfund 1012 Pf. Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Stück 1060 Pf. Zitronen, Stück 812 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Nüſſe, 100 Stück . 60 Pf.
Stück 35 Pf.
Sonſtige Waren:
unterirdiſche,
Pfd. . 6 Pf. Höchſtpreis. Auslandbutter,
Spinat, Pfund 1415 Pf.
Pfund 2,55 M.
Erbſen
Pf.
Molkereibutter,
Tomaten, Pfund . 20 Pf.
Pfund 2,40 M.
Zwiebeln, Pfund 2324 Pf.
Landbutter
Gelberüben, Pfund 810 Pf.
Pfund 2,10 M.
Bündel . 6 Pf. Eier, Stück
. 25 Pf.
Roterüben, Pfund 810 Pf. Handkäſe, Stück 610 Pf.
Weißerüben, Stück 25 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.

Reich und Ausland.

Preußiſch=Stargard, 18. Dez. (Beſtrafter
Schwätzer.) Die Strafkammer verurteilte den
Schmiedemeiſter Nethowsli in Dirſchau wegen Verbrei=
tung
falſcher Gerüchte über das deutſche Heer und ſeine
Führer zu ſechs Wochen Haft.
London, 18. Dez. (Das Eiſenbahnunglück
bei Southſhields) hat ſich bei nebligem Wetter er=
eignet
. Sofort nach dem Zuſammenſtoß ſind vier Wagen
hinter der Lokomotive, in denen ſich viele Munitions=
arbeiter
befunden haben, durch ausſtrömendes Gas
in Brand geraten. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich,
daß man die laut um Hilfe ſchreienden eingeſchloſſenen
Paſſagiere nur ſchwer erreichte. Nach einer neueren
Meldung über das Eiſenbahnunglück bei Southſhilds
gelang es, bisher 10 Toſte und 52 Verwundete
zu bergen.

Handel und Verkehr.

Das amtliche Verzeichnis der Poſt=
ſcheckkunden
bei den Poſtſcheckämtern im
Reichspoſtgebiet wird im Januar 1916 neu heraus=
gegeben
werden. In das Verzeichnis ſollen die Poſtſcheck=
kunden
aufgenommen werden, denen bis Ende Dezember
1915 eine Poſtſcheckrechnung eröffnet iſt. Für diejenigen,
die dem Poſtſcheckverkehr beitreten und in das neue Ver=
zeichnis
der Poſtſcheckkunden noch aufgenommen werden
wollen, empfiehlt es ſich, möglichſt bald die Eröffnung
einer Poſtſcheckrechnung zu beantragen. Die Vordrucke
zu den Anträgen ſind bei jeder Poſtanſtalt erhiltlich.
* Berlin, 17. Dez. (WTB.) In dem Wochenaus=
weis
der Reichsbank kommen verſtärkte Nachfrage nach
Zahlungsmitteln im Zuſammenhang mit den Vorbe=
reitungen
zum Weihnachtsfeſt, ferner auch die Erforder=
niſſe
des 15. Dezember als Couponeinlöſungstermin zur
Geltung. Der Goldbeſtand nahm trotz erheblicher
anderweitiger Verfügungen um 1,5 Millionen Mark zu.
Die Darlehnskaſſen erfuhren eine ſehr beträchtliche Ent=
laſtung
um 128,1 Millionen Mark zum Teil infolge der
Abnahme der Kriegsanleihedarlehen. Noch erheblicher
verminderte ſich der Beſtand an Darlehenskaſſenſcheinen
bei der Reichsbank, nämlich um 140,7 Millionen Mark,
wobei zu berückſichtigen iſt, daß 12,6 Millionen Mark in
den Verkehr geſetzt werden mußten. Der Beſtand an
Reichskaſſenſcheinen verminderte ſich ſeit dem 7. Dezember
um 0,7 Millionen Mark und beträgt jetzt 45,9 Millionen
Mark. Die Kapitalanlage der Reichsbank nahm um
282,2 Millionen zu, die fremden Gelder um 98,4 Mil=
lionen
. Aus der letzterwähnten Feſtſtellung ergibt ſich,
daß ein großer Teil der der Reichsbank entnommenen
Beträge auf Girokonto eingezahlt wurde. Der Noten=
umlauf
nahm um 58,9 Millionen zu, wobei die großen
Erforderniſſe für die okkupierten Gebtete und die Löhnung
der Truppen zu berückſichtigen ſind. Die Deckung der
Noten durch Gold ſank von 40,3 auf 40 Prozent. Die
Deckung der ſämtlichen täglich fälligen Verbindlichkeiten
durch Gold beläuft ſich auf 31 Prozent gegen 31,6 Pro=
zent
in der Vorwoche. Auf die dritte Kriegs=
anleihe
ſind in der Berichtswoche 136,9 Millionen
neu eingezahlt, ſodaß bis zum 15. Dezember 10,717,8 Mil=
lionen
Mark gleich 88,1 Prozent der Geſamtzeichnung
gezahlt ſind. Die von den Darlehenskaſſen für Zwecke
der dritten Kriegsanleihe hergegebenen Darlehen haben
eine Verringerung um 31,7 auf 517,7 Millionen Mark
erfahren.
* Berlin, 18. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Der Börſenverkehr ließ keinen Anlaß zu einer lebhafteren
Geſchäftstätigkeit erkennen. Anfangs litten Induſtrie=
werte
etwas unter Angebot. Später ſchien ſich die Hal=
tung
der Rüſtungsunternehmungen etwas zu beſſern.
Rentenwerte erfuhren kaum eine Aenderung. Ausländiſche
Valuten waren insgeſamt matt.

Vermiſchtes.

Geneſungsheime für Feldzugsteil=
nehmer
aus Handel und Induſtrie. Die Für=
ſorge
für die verwundeten und erkrankten Kriegsteilneh=
mer
, welche die Deutſche Geſellſchaft für Kaufmanns=
Erholungsheime eingeleitet hat, iſt in dankenswerter
Weiſe von der Deutſchen Induſtrie und Kaufmannſchaft
und von zahlreichen Privatperſonen auch weiterhin leb=
haft
unterſtützt worden. Neuerdings ſtifteten: Baumann
& Lederer, Caſſel 10000 Mk., Stadtverwaltung Dort=
mund
5000 Mk., Hohenzollern A.=G. für Lokomotivbau,
Düſſeldorf=Grafenberg 4000 Mk., Dr. Schröter, i. Fa. A.=G.
der Spiegel=Manufaktur und Chem. Fabriken, Mann=
heim
=Waldhof 5000 Mk., A.=G. der Löhnberger Mühle,
Niederlahnſtein 3000 Mk., Direktor Ludwig Heinrichs=
dorff
, Rheinbrohl 5000 Mk., Elektrotechniſche Fabrik
Rheydt Mar Schorch & Cie., A.=G., Rheydt 25000 Mk.,
Generaldirektor Becker, Willich 5000 Mk., Röhm & Haas,
Chem. Fabrik, Darmſtadt 1000 Mk., Wagaonfabrik Gebr.
Gaſtell, G. m. b. H., Mainz=Mombach weitere 1005 Mk.,
Heinr. Berberich, i. Fa. Weſtenberger & Co., Mainz
1000 Mk.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

Wien, 18. Dez. Amtlich wird verlautbart:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Unverändert Ruhe.
Die Ruſſen behaupten in ihrem Tagesbericht vom
14. Dezember, ihre Kavallerie wäre bei Uscieczko am
Dnjeſtr auf öſterreichiſch=ungariſche Aufklärer in ruſſiſcher
Uniform geſtoßen. An dieſer Mitteilung iſt kein wah=
res
Wort. Wir verwenden derartige verwerfliche Mit=
tel
nicht.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

In Tirol wieſen unſere Truppen nördlich des Su=
anatales
mehrere feindliche Angriffe auf den Collo ab.
Im Flitſcher Becken wurden die Italiener in einer
ihrer vorderſten Stellungen überfallen. Görz ſtand vor=
übergehend
unter ſchwerem Feuer.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Der Raum ſüdöſtlich von Bijelopolje wurde
vom Feinde geſäubert. Die Zahl der bei der Ein=
nahme
dieſer Stadt in unſere Hand gefallenen Gefan=
genen
wuchs auf 1950.
Eine unſerer Diviſionen brachte in Nordoſtmontenegro
in den letzten vier Tagen insgeſamt 13500 Gefan=
gene
ein.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der kleine Kreuzer Bremen und ein
Torpedoboot verſenkt.

* Berlin, 18. Dez. (W. T. B. Amtlich.) Am 17
Dezember nachmittags wurde S. M. kleiner Kreuzer
Bremen und eines ſeiner Begleit= Torpedo=
boote
in der öſtlichen Oſtſee durch Unterſeeboots=
angriff
zum Sinken gebracht. Ein erheblicher Teil
der Beſatzung wurde gerettet.
Der Chef des Admiralſtabs der Marine.
Der kleine Kreuzer Bremen iſt 1903 vom Stapel
gelaufen; er hatte eine Waſſerverdrängung von 3250 To.,
die Maſchinen mit 12200 Ps gaben dem Schiff eine Ge=
ſchwindigkeit
von 23,2 Seemeilen, alſo mittlere Geſchwin=
digkeit
. Die modernſten kleinen Kreuzer entwickeln be=
anntlich
eine Schnelligkeit von 28, ja 29 Seemeilen. Der
Kreuzer Bremen war 110,6 Meter lang, hatte zwölf
Geſchütze, zwei Torpedorohre. Die Beſatzung zählte 303
Mann.

Der Seekrieg.

T.U. Berlin, 18. Dez. Der britiſche Dampfer
Rofford Hall, der mit Kriegsmaterial aus
den Vereinigten Staaten nach Wladiwoſtok unterwegs
war, iſt nach oſtaſiatiſchen Blättern am 6. d. M. bei Umi=
nato
an die japaniſche Küſte getrieben worden und zwei
Tage ſpäter infolge des heftigen Sturmes vollſtändig aus=
einandergebrochen
. Der japaniſche Kreuzer
Kumma Maru der dem Engländer zu Hilfe eilte,
wurde im Sturm ebenfalls ernſtlich beſchädigt.
43 Mann der engliſchen Beſatzung ſind ertrunken.
* Hamburg, 18. Dez. Das Hamburger Priſen=
gericht
kam in Sachen des eingebrachten amerika=
niſchen
Vollſchiffes Paß of Balmaha zu
dem folgenden Erkenntnis: Das Schiff mit Zubehör und
der Erlös aus dem Verkauf des Proviants iſt einzu=
ziehen
. Der Reinerlös der um 2,6 Millionen Mark ver=
kauften
Baumwolladung iſt freizugeben, weil die La=
dung
als neutral anzuſehen iſt.
** Amſterdam 18. Dez. Das Handelsblad er=
fährt
, daß die Frachtdampfer der Schiffahrtsgeſellſchaft
Neederland nach wie vor durch den Suezkanal
fahren.
* Neu=York, 18. Dez. (Reuter.) Geſtern ſank im
North River plötzlich ein Leichterſchiff, von
dem 533 Pferde auf einen Dampfer verladen wur=
den
. Die Pferde ertranken. Die Polizei hat eine Unter=
ſuchung
angeſtellt. Das Leichterſchiff ſank an demſelben
Anlegeplatz, bei dem kürzlich ein Schiff mit Zucker
durch eine Bombe in Brand geſteckt war.

Die nächſte deutſche Kriegsanleihe.

* Berlin, 18. Dez. Der Reichsſchatzſekretär hat be=
kanntlich
beim Reichstage die Bewilligung eines weiteren
Kredits von 10 Milliarden beantragt. Im
Anſchluß hieran iſt vielfach im Publikum die Meinung
verbreitet, daß der Genehmigung des Kredits durch den
Reichstag alsbald die Ausgabe einer neuen
Kriegsanleih e folgen werde. In der Preſſe iſt zwar
dieſe Auffaſſung bereits widerlegt worden; es erſcheint
indes angezeigt, nochmals darauf hinzuweiſen, daß der
Reichsſchatzſekretär im Reichstage mit voller Deutlichkeit
erklärt hat, vor März nächſten Jahres ſei kei=
nesfalls
die Ausgabe einer weiteren
Kriegsanleihe zu erwarten. Auf Grund der
für die bisherigen Kriegsanleihen feſtgeſetzten Emiſſions=
bedingungen
läßt ſich aus dieſer Erklärung folgern, daß,
wenn im neuen Jahre eine weitere Anleihe an den Markt
kommt, die Einzahlungen darauf nicht vor April zu leiſten
ſein würden.

Die Vereinigten Staaten und Oeſterreich=Ungarn

* London, 18. Dez. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Waſhington: Staatsſekretär Lanſing ſagte
auf ein dringendes Erſuchen um eine Erklärung, daß in
der öſterreichiſchen Antwort keine einzige Forderung der
Vereinigten Staaten bewilligt wurde. Weiter verlautet,
daß der Abbruch der Beziehungen vor einem
neuen Notenwechſel nicht wahrſcheinlich ſei. Man
könne deshalb nicht ſagen, daß die Kriſe in ihr letztes
Stadium getreten ſei. In der nächſten Note wird Lan=
ſing
wahrſcheinlich erklären, warum die Vereinigten Staa=
ten
mit der Antwort Oeſterreich=Ungarns ſich nicht zu
frieden geben.

Bevorſtehende Reiſe bulgariſcher Parlamentarier
nach Oeſterreich=Ungarn und Deutſchland.

IU Budapeſt, 18. Dez. Der Sofioter Mitarbeiter
des Az Eſt hatte eine Unterredung mit dem Vizepräſiden=
ten
der bulgariſchen Sobranje, Dr. Momeſilow, in welcher
dieſer dem Journaliſten mitteilte, daß mehrere So=
branjemitglieder
beabſichtigen, Budapeſt,
Wien und Berlin zu beſuchen. Man hat auch bei
dem türkiſchen Parlament angefragt, ob nicht auch tür=
kiſche
Parlamentsmitglieder an dieſer Reiſe teilnehmen
wollen, und ſomit den Parlamenten der verbündeten
Zentralmächte einen Beſuch abzuſtatten. Unter den bul=
gariſchen
Abgeordneten werden ſämtliche Parteirichtungen
vertreten ſein. Auch zwei Sozialdemokraten werden an
der Reiſe teilnehmen, die für Mitte Januar beſtimmt iſt.

Die Eiſenbahnbrücke von Semlin nach Belgrad
weder hergeſtellt.

* Wien, 18. Dez. Die Neue Freie Preſſe meldet, daß
die Eiſenbahnbrücke von Semlin nach Bel=
grad
, welche die Save überſetzt und bei Kriegsbeginn
geſprengt wurde, nunmehr wieder hergeſtellt iſt.

Ein ſauberer Vertreter des Lügenbureaus
Reuter.

* Kopenhagen, 18. Dez. Die Zeitung Politiken,
welche den hieſigen Reuter=Korreſpondenten Polſen Nors
als den Verfaſſer mehrerer in engliſchen Blättern erſchie=
nener
Dänemark feindlicher Artikel nannte,
ſchreibt heute: Polſen Nors, der ſich ſelbſt als den Vertre=
ter
des offiziellen Bureaus der engliſchen Regierung be=
zeichnet
, ſcheint ſich damit nicht zufrieden zu geben, daß
er Spektakelſzenen in dem vornehmſten Reſtaurant
Kopenhagens hervorgerufen hat; er veranlaßte auch lär=
mende
Auftritt im däniſchen Juſtizminiſterium, wohin er
geladen war, und wo er drohte, eine hervorragende Per=
ſönlichkeit
des Miniſteriums des Aeußern zu entlarven.
Er war jedoch gnädig genug, ſeine Enthüllungen bis
nach Friedensſchluß ausſetzen zu wollen. Der Miniſter
teilt dieſes Schickſal mit einer Reihe hieſiger Perſönlich=
keiten
, die der Korreſpondent auf der Straße und öffent=
lichen
Plätzen verleumdete, ſodaß wir Grund zu der Ver=
mutung
haben, daß die Geheimpolizei nicht bloß eine,
ſondern mehrere Klagen über ihn erhielt. Der Grund des
Unwillens des Reuter=Korreſpondenten gegen die däni=
ſche
Regierung ſcheint davon herzurühren, daß ſich die
Regierung in dieſem Sommer veranlaßt ſah, ihren Ge=
ſandten
in London anzuweiſen, beim Reuter=Bureau
Vorſtellungen zu erheben wegen einer Reihe von Polſen
Nors abgeſandter teils unrichtiger, teils zwei=
deutiger
, für Dänemark ſchädlicher Mel=
dungen
. Hierunter befand ſich die unrichtige Meldung
der Morning Poſt über den Mißerfolg der däniſchen An=
leihe
und die unwahre Meldung über das däniſche Preſſe=
geſetz
. Der Wert der Meldungen des Reuter= Korreſpon=
denten
geht ferner aus der Tatſache hervor, daß er im
Juli gemeldet hat, ein deutſches Munitionsboot ſei bei
Skagen und ein deutſches Unterſeeboot bei Fehmarn auf
einer Probefahrt untergegangen Neuigkeiten, die hier
ganz unbekannt waren. Ein ſchlagendes Beiſpiel für die
Berichterſtattung des Reuter=Korreſpondenten gibt auch
ein Artikel der Daily Chronicle vom 11. Dezember, in wel=
chem
ein Reuter=Telegramm aus Kopenhagen wieder=
gegeben
wird, das ohne den geringſten Grund ſämtliche
hieſigen Vertreter der engliſchen Preſſe verdächtigt. Wenn
das Reuter=Bureau den Ruf hat, unter die zuverläſſigen
Telegramm=Bureaus gezählt zu werden, dann muß man
annehmen, daß das offizielle engliſche Bureau aus der
übrigen Welt beſſer bedient wird, als aus Dänemark

Beſchlagnahme der däniſchen Poſt durch die
Engländer.

TU Kopenhagen, 18. Dez. Der däniſche Amerika=
dampfer
United States auf der Reiſe von Kopenhagen
nach Neu=York, wurde von den Engländern nach Greenock
eingebracht. 20000 Kopenhagener Poſtpakete
vurden an Land gebracht. Politiken bezeichnet
dieſes Vorgehen der engliſchen Behörden als völlig
unverſtändlich. (Hoffentlich geht Dänemark ebenſo
energiſch vor wie Schweden. D. Red.)

Das engliſch=däniſche Handelsabkommen.

* London 18. Dez. Ueber die Oberhaus=
ſitzung
vom 16. Dezember wird noch ausführlicher
gemeldet: Lord Portsmonth ſagte bezüglich des Hau=
delsabkommens
mit Dänemark er entnehme
aus einer Abſchrift des Abkommens, daß Dänemark Tee,
Kaffee, Kakao, Tabak, Biskuits, Makkaroni, Soda, wol=
lene
und baumwollene Tuche, ſowie Stahl, Eiſen, Ma=
ſchinen
und Werkzeuge nach Schweden und Norwegen
exportieren dürfe. Lord Middleton unterbrach und
fragte, ob man die Bedingungen des Abkommens erör=
tern
dürfe, bevor ſie auf den Tiſch des Hauſes gelegt
ſeien. Lansdowne erklärte, die Mitteilungen von Lord
Portsmouth kämen äußerſt ungelegen. Ports=
mouth
fuhr fort: Die Artikel, von denen unbegrenzte
Mengen nach Deutſchland exportiert werden
kürfen, umfaſſen Streichhölzer, Lederwaren, Holz, Kaf=
fee
, Schokolade, Tee, friſche und getrocknete Früchte, ſo=
wie
Frauenkleider, Kinderkleider und Uhren. Der Red=
ner
griff das Foreign Office an, das die Deutſchen mit
Nahrungsmitteln verſorge, die den britiſchen Arbeitern
entzogen worden ſeien. Das Abkommen habe einen un=
erfreulichen
Firanzgeruch; Redner forderte
eine Veröffentlichung des Abkommens. Lansdowne er=
klärte
, die Regierung beharre bei ihrem
Eutſchluß, das Abkommen nicht zu ver=
öffentlichen
. Die Veröffentlichung würde vom
Feinde ausgenutzt, der auf Dänemark einen Druck aus=
üben
könne. Die Veröffentlichung würde auch die Be=
kanntmachung
des Abkommens mit dem holländiſchen
Overzeetruſt, ſowie mit Schweizer und anderen Körper=
ſchaften
zur Folge haben. England verfolge die Politik,
ſolche Abkommen abzuſchließen. Der Abſchluß vorteil=
hafter
Abkommen ſei unmöglich, wenn alle bekannt
wären. Der Inhalt dieſer Abkommen beſchränke nicht
Englands Rechte als kriegführende Macht. England
wünſche aber den Neutralen die Unbequemlichkeiten der
Blockade möglichſt zu erleichtern. Es gäbe kein größeres
Unglück, als wenn England in dem Augenblick, wo alle
Kräfte des Feindes dagegen gerichtet ſind, alle Neutralen
gegen ſich hätte. Wenn keine ſolche Abkommen beſtän=
den
, wäre England außerſtande zu verhindern, daß der
Feind durch Nentrale unbegrenzte Mengen Vorräte er=
hielte
.

[ ][  ][ ]

Die ſchwediſchen Vergeltungsmaßregeln
gegen England.

* Kopenhagen, 18. Dez. Politiken beſchäftigt
ſich mit der Beraubung der ſchwediſchen Poſt
und bemerkt dazu: In den getroffenen Maßnahmen be=
finden
ſich, ganz abgeſehen von der Rechtsfrage, genug
Momente, die aufreizend wirken können. Es) iſt
ſchwierig, die engliſchen Abſichten zu verſtehen. Selbſt
wenn man unter den jetzigen unklaren völkerrechtlichen
Verhältniſſen den Kriegführenden die Macht und das
Recht einräumen wollte, die Paketpoſt auf neutralen
Schiffen nach Bannware zu unterſuchen, ſo fehlt doch
jede Begründung dafür, daß nicht nur von Amerika
kommende Poſt angehalten wird, ſondern daß auch die
Poſt, die von einem neutralen Lande nach Amerika geht,
beſchlagnahmt wird. Das erſcheint ganz plan=
los
, und das Planloſe reizt immer. Schweden
hat deshalb ſofort und mit viel Entſchloſſenheit Ver=
geltungsmaßregeln
vorgenommen. Das ge=
ſamte
ſchwediſche Volk ſteht dabei geſchloſ=
ſen
hinter der Regierung. Schweden iſt in der
glücklichen Lage, Vergeltungsmaßregeln ausüben zu
können, wenn es der Anſicht iſt, daß es in ſeinem guten
Recht durch England gekränkt wird.

Engliſches Unterhaus.

* London, 18. Dez. Lord Robert Cecil ſagte
im Unterhaus in Beantwortung einer Frage: Das
unmittelbare Ziel der Verbündeten iſt, die militä=
riſche
Lage in Saloniki zu regeln, und Bul=
garien
und den Mittelmächten jede direkte und indirekte
Beherrſchung Salonikis zu verwehren. Wir glauben,
daß dies den Wünſchen Griechenlands entſpricht. Die
Verhandlungen werden fortgeſetzt. Die Regierung hofft,
daß bald ein befriedigender Abſchluß erreicht wird. Zu
einer weiteren Frage führte er aus, daß Berichte ein=
gingen
, wonach beträchtliche Mengen an Lebensmitteln
in Poſtpaketen aus Amerika nach Deutſch=
land
geſandt würden. Die Regierung hätte ſich in die=
ſer
Frage mit den Vereinigten Staaten in Verbindung
geſetzt. Cecil erwiderte, es wäre ſehr unzweckmäßig,
Befehle für die Flotte mitzuteilen. Sir Scott Robert=
ſon
fragte, wieviele Zeppelinangriffe ſeit dem
13. Oktober mißlungen ſeien und ob London als ſicher
gegen Angriffe zu betrachten ſei. Mac Namara antwor=
tete
, kein Angriff ſei mißlungen; er könne
ſonſt den früheren Erklärungen nichts hinzufügen. Der
Attorney=General teilte mit, daß die Gehälter des
Attorney=Generals und Solicitor=Genet
rals etwa um 10000 Pfund Sterling ver=
mindert
ſeien. Tennant ſagte, die Verluſte des
Königlichen Fliegerkorps betrügen in den ſechs
Monaten von Inni bis November 20 Tote, 33 Verwun=
dete
, 10 Vermißte und 44 internierte Gefangene. As=
quith
kündigte an, daß das Parlament vom 23. De=
zember
bis 4. Januar vertagt werde. Mac Kenna teilte
mit, die Regierung beabſichtige die Ausgabe fünf=
prozentiger
Excheque=Bonds mit fünfjähriger
Laufzeit.
TU. Rotterdam, 18. Dez. Aus London wird
gemeldet: Im Unterhauſe teilte Unterſtaatsſekretär
Tennant auf die Anfrage des Abgeordneten Lynch
mit, daß das Kriegsminiſterium jetzt über ein ſehr wirk=
ſames
Werkzeug zur Beſtimmung der Schuß=
weite
auf Zeppeline verfüge.

Die engliſchen Finanzoperationen.

* London, 18. Dez. Citybericht der Daily Mail
vom 17. Dezember: Die City iſt durch die Ausgabe der
Schatzanweiſungen völlig überraſcht wor=
den
. Die Bekanntmachungen haben einen Kursfall
der Staatspapiere verurſacht, da die neuen fünf=
prozentigen
Bonds eine Konkurrenz für die Konſols und
die bisherigen Kriegsanleihen bedeuten.

Die täglichen engliſchen Kriegskoſten.

T.U. Haag, 18. Dez. Aus engliſch=franzöſiſchen Krei=
ſen
wird berichtet, daß nach der Aufſtellung der vierten
Million Mann Truppen, welche die Regierung von der
Kammer gefordert habe, die täglichen Kriegskoſten
Englands ſich auf 130140 Millionen Mark
belaufen.

Der Balkankrieg.
Ein franzöſiſcher Parlamentarier über die Balkanlage.

FU Bukareſt, 18. Dez. Hieſige Blätter erhielten
auf funkentelegraphiſchem Wege einen Artikel überſandt,
den der franzöſiſche Deputierte Coſtadan Roux im
Pariſer Rappel veröffentlicht hatte. Darin wird die Bal=
kanlage
äußerſt peſſimiſtiſch beurteilt. Die
Ausführungen des franzöſiſchen Parlamentariers, welche
in Rumänien großes Echo finden, lauten: Meine Anſicht
iſt dieſelbe wie die Clemenceaus. Dieſe Expedition war
ein wahnſinniges, mörderiſches Abenteuer, was durch
die Ereigniſſe auch beſtätigt wurde. Die Balkanſtaa=
ten
führen uns an der Naſe herum; Bulgarien
nahm bereits Stellung gegen uns; die Griechen ſind Ver=
räter
. Ich zweifle nicht daran, daß auch Rumänien ſo
handeln wird, und biete eine Wette von 10011, daß binnen
ſechs Monaten 500000 Bajonette gegen unſere Bruſt au
dem Balkan gerichtet ſein werden. Ueber Serbien kann
ich nur ſo viel ſagen, es war ſein Unglück, daß die Eiſen=
bahn
Berlin-Konſtantinopel gerade über Belgrad führt.
In Saloniki wurde uns eine Falle geſtellt. Daß wir Ser=
bien
zu Hilfe eilten, war ein ſchönes Theaterſtück; wir
mußten aber bedenken, daß hierzu eine halbe Million Sol=
daten
notwendig geweſen wären. Die Lage in Saloniki
iſt keinesfalls befriedigend. Ich ſage, daß auch Griechen=
land
uns rücklings mit dem Dolche angreifen wird.

Amerikaniſche Hilfe für Serbien.

TU Kriſtiania, 18. Dez. Der Neu=Yorker Korre=
ſpondent
der Londoner Daily News meldet: Binnen kur=
zem
werde die Regierung einen Dampfer mit =
waren
, Kleidern, Medizin uſw. abgehen laſſen,
der für Serbien beſtimmt iſt. Der Wert der La=
dung
beträgt 400000 Kronen. Die Hälfte des Geldes
wurde vom Rockefeller=Inſtitut geſtiftet, die andere Hälfte
wurde durch Sammlungen zuſammengebracht.

Griechenlands Verhandlungen mit der Entente.

* London. 18. Dez. Die Morning Poſt meldet aus
Athen: Die Geſandten der Entente verhandeln
mit Skuludis über die Schwierigkeiten zwiſchen den
Militärbehörden Griechenlands und des Vierverbandes
wegen der Befeſtigung Salonikis. Die Ange=
legenheit
wird befriedigend geordnet.

* London, 18. Dez. (Reuter.) Der Daily Tele=
graph
meldet aus Rom: Die griechiſche Regierung drohe,
alle Entente=Korreſpondenten des Landes zu
verweiſen. Sie hat den Befehl infolge diplomatiſchen
Proteſtes zurückgezogen.

Die Wahlen in Griechenland.

* Amſterdam, 18. Dez. Einem hieſigen Blatte zu=
folge
meldet die Times aus Athen: Für die bevorſtehen=
den
Wahlen ſind nur 450 Kandidaten aufgeſtellt, die
ſich faſt alle für die Neutralität ausſprechen. Die
meiſten ſind Anhänger des Miniſteriums, 40 Anhänger
des früheren Finanzminiſters Dimitrakopulos, ungefähr
zwei Drittel Parteigenoſſen des Miniſters des Innern
Gunaris. Angeſichts der Wahlenthaltung der Partei der
Venizeliſten ſind keine Wahlüberraſchungen
zu erwarten.

Hat Griechenland ſeine Entſcheidung ſchon getroffen?

Tl Athen, 18. Dez. In den letzten Miniſterbera=
tungen
in Athen, zu denen auch hohe Militärs hinzuge=
zogen
waren, hat Griechenland ſeine Entſcheidung
endgültig getroffen. (Eine Beſtätigung muß
noch abgewartet werden. D. Red.) Es heißt, daß dieſe
Entſcheidung auf Grund aller Vorausſetzungen erfolgte,
als dieſe bisher gemeldet wurden. Bei den künftigen Fr=
eigniſſen
werde Griechenland auch durchaus keine abwar=
tende
Haltung mehr einnehmen, ſondern ſich vielmehr
äußerſt tätig erweiſen.

Tumultſzenen im rumäniſchen Parlament.

TU Bukareſt, 18. Dez. Bei der geſtrigen Kam=
merdebatte
über die Preſſe wurde der 80jährige
Peter Carp fortwährend durch Lärmſzenen der Anhän=
ger
Filipescus unterbrochen. Peter Carp wies ſtandhaft
alle Angriffe der Ruſſophilen ab, was für dieſe die Ver=
anlaſſung
zu noch größeren Lärmſzenen war. Hierauf
ſtand Peter Carp auf, trat zu der Gruppe, wo am heftig=
ſten
geſchrien wurde und ſagte zu Jonesen, in deſſen
unmittelbarer Nähe er ſich befand: Wiſſen Sie, was
Sie ſind? Eine Kanaille! Jonescu erbleichte und
ächzte röchelnd: Ich zermalme Sie. Es entſtand hierauf
ein wüſter Lärm und die Sitzung mußte infolge der
tumultuariſchen Szenen geſchloſſen werden.
* Bukareſt 18. Dez. In der geſtrigen Sitzung
des Senats erklärte bei Fortſetzung der Adreß=
debatte
der Senator Gregor Proepiu, daß die
Oppoſition für ſich das Monopol des Patriotismus be=
anſpruche
. Er erhob Einſpruch gegen die Behauptung
der Oppoſition, daß die Regierung jede Beſprechung im
Parlament unterdrücken wolle. Die heutige Regierung
genieße das Vertrauen des Thrones, des Landes und
der Mehrheit im Parlament. In keinem ziviliſierten
Lande mit einer Verfaſſung erhebe ſich eine Stimme, um
von der Regierung in wichtigen ſchwerwiegenden Fra=
gen
Erklärungen zu verlangen. Nur in Rumänien ge=
ſchehe
dies. Niemand habe ein Recht, an den Gefühlen
der liberalen Partei zu zweifeln. Die Beſchuldigungen
der Federaliſten ſeien ſehr ungerecht. Das Land ſei
heute weder durch eine nationale Aktion, noch durch die
Federation vertreten. (Beifall.) Der Redner ſchloß:
Wir wollen und können nicht die Intereſſen
des Landes Kundgebungen unterordnen
hinter denen perſönliche Intereſſen ſte=
hen
. Was wäre aus dem Land geworden, wenn die Re=
gierung
der Federation gefolgt wäre. Das Anſehen
Rumäniens hat ſich heute erhöht. Seine Kräfte ſind
intakt und größer als je. Wenn die Stunde
ſchlägt, wird jeder ſeine Pflicht tun. Wir
ſind dem Miniſterpräſidenten dankbar, daß er ſich in kein
Abenteuer eingelaſſen hat. Statt Entzweiung hervor=
zurufen
, ſollte die Oppoſition ein Beiſpiel der Einigkeit
aller geben. Die Aktionen der Federation ſind nicht ge=
rechtfertigt
, denn ſie zielen nicht auf die Verteidigung des
Landes und den Schutz der höheren Intereſſen ab. Wir
müſſen ein hohes Beiſpiel geben, indem wir alle zur Ver=
wirklichung
unſerer Forderungen mit allen Kräften
beitragen. (Beifall.)

Der Feldzug der Senuſſen gegen
Aegupten.

TU Lugano 18. Dez. Wie der Zeitung Ordine
aus Kairo gemeldet wird, haben die Senuſſen unter Nuri
Bey, einem Vetter Enver Paſchas, den Krieg gegen
die Engländer in Aegypten eröffnet. Der
Groß=Senuſſe Sidi Ahmed hat ſich zurückgezogen und ſei=
nem
Bruder Sidi Halil freie Hand gelaſſen. Dieſer hat
im Einvernehmen mit Said Ydriß und Sidi Mohamed
el Abed und Nuri Bey den Kriegszuſtand in den
Gebieten an der Weſtgrenze Aegyptens er=
klärt
. In mehreren Gefechten haben ſich die Senuſſen
verſchiedener Oaſen bemächtigt und ſind bis auf fünf
Marſchſtunden von Marſa Mabruk vorgerückt. Mehrere
ägyptiſche Küſtenwächter ſind mit ihren Soldaten in Auto=
mobilen
zu den Arabern übergegangen und eine ägypti=
ſche
Batterie ſoll ſich geweigert haben, auf die Rebellen zu
feuern. (Lok.=Anz.)

Aus Perſien.

* Berlin, 18. Dez. Die B. Z. berichtet aus Buda=
peſt
: Aus Teheran iſt in Konſtantinopel die Nachricht
eingetroffen, daß der Schah den Prinzen Ejnad
Dewle zum Präſidenten des Staatsrates
ernannt hat. Die ruſſenfreundliche Partei hat ihren
Einſpruch gegen die Ernennung angemeldet, da bei der
jetzigen Organiſation der Staatsverwaltung dieſe Stel=
lung
einen Wirkungskreis erhielte, der einer Allein=
herrſchaft
nahekommt. Zu gleicher Zeit iſt Prinz
Ferman Ferma zum Miniſter des Aeußern ernannt
worden.

* Berlin, 18. Dez. Wie die vereinigten Tabaks=
zeitungen
von unterrichteter Seite erfahren, beabſichtigt
die türkiſche Regierung ein Ausfuhrverbot desein=
heimiſchen
Tabaks zu erlaſſen. Auch Bulgarien will
ſich ſolchem Vorgehen anſchließen, das in erſter Linie be=
zweckt
, den eigenen Bedarf und den der Verbündeten
ſicher zu ſtellen.
* Berlin, 18. Dez. Der Lokalanzeiger gibt be=
kannt
: Infolge Verbotes kann die heutige Nummer
unſeres Blattes nicht erſcheinen.
* Budapeſt, 18. Dez. In Anweſenheit von Ver=
tretern
des gemeinſamen Miniſteriums des Aeußern, des

gemeinſamen Finanzminiſteriums und ungariſcher Regie=
rungsſtellen
, ſowie faſt ſämtlicher ungariſcher wirtſchaft=
licher
Körperſchaften fand geſtern die Erweiterung den
bisherigen ungariſch=bosniſchen wirtſchaftlichen Zentrale
zu einer ungariſchen, Balkan= und bosniſchen
wirtſchaftlichen Zentrale ſtatt. Zu Ehren= Prä=
ſidenten
wurden u. a. Miniſterpräſident Tiſza, der gemein=
ſame
Miniſter des Aeußern Baron Burian und der ge=
meinſame
Finanzminiſter von Körber gewählt..
TU. Luxemburg, 18. Dez. Laut der Lurembur=
ger
Zeitung wurde in Paris ein Luxemburger
verhaftet, weil er geſagt hatte, die Bayern ſeien
beſſere Soldaten als die Franzoſen.
* Paris, 18. Dez. Die Kammer hat geſtern die=
Beratung der Interpellation über die ungünſti=
gen
Bedingungen gewiſſer Kriegslieferungen be=
endigt
und die von der Regierung gebilligte Tagesord=
nung
angenommen, nach der eine Kommiſſion zur Nach=
prüfung
der Kriegslieferungsverträge eingeſetzt werden
ſoll.
Kopenhagen, 17. Dez. Berlingske Tidende
ſchreibt: Ein Vortrag des Ingenieurs Seldings
von der hieſigen Feld=Artillerie=Vereinigung über ſeine
Studienreiſe an die deutſche Front mit Hilfe
vorzüglicher Lichtbilder erregte in einer Verſammlung,
die auch von der Küſten=Artillerie=Vereinigung, der
Pionier=Vereinigung und von Kriegsſchülern beſucht
war, großes Intereſſe. Seldings gab bemerkenswerte
Schilderungen über die Gefangenenlager Deutſchlands,
die Eroberung von Nowo=Georgiewsk uſw.
* Kriſtiania, 18. Dez. Ein ſogleich in Kraft
tretender Regierungserlaß beſtimmt, daß ausländi=
ſche
Militärperſonen, die in Norwegen
interniert ſind und den Internierungsort in uner=
laubter
Weiſe verlaſſen haben, oder zu verlaſſen ſuchen.
ſowie hier internierte ausländiſche Militärperſonen, die
dazu behilflich ſind, mit Arreſt oder Gefängnis bis zu
zwei Jahren beſtraft werden.

Letzte Nachrichten.

T.U. Berlin, 18. Dez. Der Reichstag wird au
Montag die Kriegsgewinnvorlage in zweiter
Leſung behandeln. Es iſt möglich, daß der Reichstag
noch an demſelben Tage eine zweite Sitzung abhält, um
die Kreditvorlage zu erledigen, und wird dann ſchon am
Montag in die Ferien gehen. Andererſeits ſind immer
noch Beſtrebungen im Gange, die darauf hinzielen, die
Reichstagsarbeiten noch vor Weihnachten völlig zu erledi=
gen
, um den Bedenken der Regierung gegen eine Januar=
tagung
entgegenzukommen und eine Kolliſion mit den Ar=
beiten
des preußiſchen Landtages zu verhindern.
* Berlin, 18. Dez. Der Staatsanzeiger veröffentlicht
eine königliche Verordnung wegen Einberufung der
beiden Häuſer des Landtags zum 13. Ja=
nuar
1916.
* Berlin, 18. Dez. Die Königin von Schweden
iſt heute vormittag hier eingetroffen.
* Madrid, 18 Dez. In dem geſtern abend abgehal=
tenen
Miniſterrat iſt der Miniſter für öffentliche Ar=
beiten
in Anbetracht der zahlreichen Verkäufe
ſpaniſcher Handelsſchiffe an das Ausland,
die geeignet ſind, Induſtrie und Handel Spaniens dadurch
zu ſchaden, daß ſie Spanien von fremden Flotten ab=
hängig
machten, für eine Vorlage eingetreten, die die In=
tereſſen
Spaniens ſchützt.

Landwirtſchaftliches.

* Verteilung von Getreideſchrot. Be=
kanntlich
hat die Reichsgetreideſtelle Getreide zu
Futterzwecken freigemacht und den einzelnen Bun=
desregierungen
zur Förderung der Milcherzeugung und
der Schweinemaſt zur Verfügung geſtellt. Die auf das
Großherzogtum entfallende Menge gelangt nunmehr
durch die Geſchäftsſtelle der Landesverteilungsſtelle für
Futtermittel, die Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen land=
wirtſchaftlichen
Konſumvereine in Darmſtadt, zur Ver=
teilung
. Die Beſtellungen ſind aus manchen Bezirken
nicht in dem Umfange eingegangen, wie das zu erwarten
geweſen wäre. Sehr gering hat ſich Rheinheſſen betei=
ligt
; wahrſcheinlich deshalb, weil daſelbſt viel Gerſte an=
gebaut
wird und die Landwirte dadurch in der Lage ſind,
die Hälfte ihrer ſelbſtgeernteten Gerſte verfüttern zu
können. Vielfach wurde die Höhe des Preiſes von
30,70 Mk. die 100 Kilogramm beanſtandet. Da der Preis
von Reichs wegen beſtimmt war, ſo hatte die Landes= auf deſſen Feſtſetzung keinen Einfluß.
Es muß allerdings anerkannt werden, daß der derzei=
tige
Roggenpreis zu dem Preis des Getreideſchrots in
einem Mißverhältnis ſteht. Auch war die Befürchtung
ausgeſprochen, es handele ſich um nicht einwandfreies
Getreide, das zur Verſchrotung komme. Das iſt nun er=
freulicherweiſe
nicht der Fall. Tatſächlich wurde faſt
ausnahmslos Weizenſchrot in guter Beſchaffenheit
geliefert, auch Weizennachmehl womit namentlich
die Schweinemäſter ſehr zufrieden ſein werden. Wer
alſo rechtzeitig zugegriffen und Beſtellungen gemacht hat,
hat dies nicht zu bereuen. Alle Beſtellungen konnten
ausgeführt werden, im ganzen nahezu 7000 Zentner für
Schweinemaſt und 18000 Zentner für Milchvieh. Das
Schrot iſt mit wenig Holzkohlenſtaub vergällt und da=
durch
äußerlich etwas unanſehnlich. Auf dieſe Vergäl=
lung
wurde ausdrücklich aufmerkſam gemacht. Trotzdem
liefen unberechtigte Beanſtandungen ein. Nach dieſen
Erfahrungen kann die Landesverteilungsſtelle denjenigen
Viehhaltern, die ſeither mit der Beſtellung von Getreide=
ſchrot
noch zurückgehalten haben, empfehlen, Nachbe=
ſtellungen
durch die örtlichen Verteilungsſtellen un=
verzügllich
einzureichen, wenn ſie noch berückſichtigt
werden wollen. Es iſt allerdings möglich, daß anſtatt
Weizenſchrot künftig auch Roggenſchrot geliefert wird.
Für ſpäter iſt eine Preisermäßigung von 2 Mk. in Aus=
ſicht
genommen, ſobald genügend Auslandgetreide von
den Donauländern hereinkommt, um entſprechende
Mengen Inlandgetreide verſchroten zu können. Für
minderwertiges Getreideſchrot braucht der Landwirt den
feſtgeſetzten Preis überhaupt nicht zu zahlen. Die Ware
muß nach den beſtehenden Beſtimmungen von mittlerer
Art und Güte ſein. Gegen Mängel iſt Preisminderung
zuläſſig. Ueber derartige Streitigkeiten entſcheidet ein
Schiedsgericht.

Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.

Emma Schwab, Im Märchenwald.
Erzählungen für kleine und große Kinder. Illuſtriert
von Hans von Schrötter=Graz. Deutſche Vereins=
druckerei
und Verlagsanſtalt. 1915. Emma Schwab,
die ſich bereits durch ihr vor zwei Jahren im gleichen
Verlage erſchienenes Buch Im Märchenſchloß als hoch=
begabte
Märchenerzählerin der Leſewelt hekannt gemacht

[ ][  ][ ]

hat, ließ nun eine Veröffentlichung ähnlicher Art unter
eingangs genanntem Titel folgen. Das Buch enthält
zwei Typen von Märchen. Die einen erinnern mit den
vertrauten Geſtalten der Rieſen, Zwerge und Kobolde,
den verwunſchenen Prinzen und Prinzeſſinnen an die
bekannten Volksmärchen, nur ſind ſie moderner gegoſſen.
Die anderen ſind teils poetiſche Bilder, in den Rahmen
eines Märchens gefaßt, teils ſinnige Erzählungen oder
Schilderungen irgendeiner wunderbaren Begebenheit eige=
ner
Erfindung, oft anknüpfend an Sagen oder geſchicht=
liche
Ereigniſſe. Eine Perle dieſer zweiten Gattung iſt
das reizende Märchen Glücksſterne, das wie ein heilen=
der
Troſttropfen in die wunden Herzen Vieler fallen
dürfte. Beſondere Erwähnung verdienen die künſtleriſch
ausgeführten Illuſtrationen von dem bekannten Meiſter=
ſtift
Hans von Schrötters, welche dem Buche, das, wie
ſchon der Titel ſagt, ſowohl für kleine als auch für große
Kinder beſtimmt iſt, einen ganz eigenen Reiz und Wert
verleihen.

Gefährdung von Feldpoſtſendungen.

In der letzten Zeit haben ſich die Brand=
unfälle
, denen Feldpoſtſendungen zum
Opfer gefallen ſind, beſonders gehäuft.
So ſind in Brand geraten: Erſtens: Am 9. Oktober
auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatze ein Eiſenbahn=
güterwagen
mit Feldpoſtpäckchen für eine Reſervediviſion.
Die Ladung iſt bis auf 30 Beutel ein Raub der Flammen
geworden; 2. am 16. Oktober im Oſten ein Kraftwagen mit
Poſt für eine Landwehrdiviſion. Von der Ladung ſind 2
von der Poſtſammelſtelle in Leipzig abgeſandte Beutel
mit Feldpäckchen faſt vollſtändig verbrannt. Größerer
Schaden iſt nur durch die beſondere Umſicht und Geiſtes=
gegenwart
des Wagenführers verhütet worden; 3. am 16.
Oktober ein Eiſenbahngüterwagen mit Feldpoſtpäckchen für
das Oſtheer. Von der aus 360 Beuteln beſtehenden Ladung
ſind 150 vernichtet worden, außerdem war der Inhalt von
60 Beuteln teilweiſe beſchädigt; 4. am 20. Oktober ein mit
Feldpoſt und Paketen für das Oſtheer beladener Eiſen=
bahngüterwagen
. Als das Feuer bemerkt wurde, hatte es
bereits ſoweit um ſich gegriffen, daß vom Wageninhalt
bis auf wenige Pakete und Gegenſtände aus verbrannten
Sendungen nichts mehr geborgen werden konnte; 5. am
26. Oktober auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz die La=
dung
eines Güterpoſtwagens. Trotz ſofortiger Löſchver=
ſuche
breitete ſich das Feuer infolge des herrſchenden ſtarken
Windes ſchnell aus, ſodaß der Inhalt von 5 Beuteln voll=
ſtändig
und von weiteren 10 zum Teil vernichtet wurde.
Alle dieſe Fälle ſind nach dem Ergebnis der Feſtſtel=
lungen
höchſtwahrſcheinlich auf Selbſtentzündung
feuergefährlicher Gegenſtände zurückzuführen.
Die beklagenswerten Vorkommniſſe beweiſen, daß die aus
Anlaß früherer Brände wiederholt ergangenen dringenden
Warnungen vor Verſendung feuergefährlicher Gegenſtände,
wie Streichhölzer, Benzin, Aether uſw., mit der Feldpoſt
zum Schaden der Allgemeinheit wie unſerer Krieger und
ihrer Angehörigen noch immer nicht die erforderliche Be=
achtung
finden. Die Mahnung, die Verſendung ſolcher ver=
botenen
Gegenſtände unbedingt zu unterlaſſen, wird
daher nachdrücklichſt wiederholt und zugleich erneut darauf
hingewieſen, daß Zuwiderhandlungen nach § 367 unter
5a St. G. B. ſtrafbar ſind und im Betretungsfalle aus=
nahmslos
gerichtlich verfolgt werden.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 392 ent=
hält
u. a.: die Infanterie=Regimenter Nr. 116, 117, 118;
die Reſ.=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 254; das Land=
wehr
=Infanterie=Regiment Nr. 118; das Kavallerie= Re=
giment
Nr. 23; das Feldartillerie=Regiment Nr. 61.
Weiter iſt erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 238.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 393 ent=
hält
u. a.: die Infanterie=Regimenter Nr. 115, 117, 118;
168; die Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 222;
das Landſturm=Infanterie=Batl. 4. Darmſtadt; das Land=
ſturm
=Infanterie=Erſ.=Bataillon 1. Darmſtadt. Weiter ſind
erſchienen: die Verluſtliſte Nr. 16 der Kaiſerlichen Schutz=
truppen
uſw. und die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 311.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 394 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 118, 168 (ſ. auch
Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 83); Reſerve=Infanterie=Regimenter
Nr. 118. 221 bis einſchl. 224; Landwehr=Infanterie= Regi=
ment
Nr. 116. Weiter ſind erſchienen die Sächſiſchen Ver=
luſtliſten
Nr. 231 und 232 und die Württembergiſche Ver=
luſtliſte
Nr. 312.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Denkf an uns sendef
Galem Aleikum
GalemGold
Sigaretten.
Willkommenste Liebesgabe!
Preis Ne 222
32 4 5 6 H 10 Pfgdstck.
20Sickteldpostmässigverpackt porfofrei!
50Stckfeldpostmässigverpackt 10 Pf. Parto!
Orient. labakuCigaretten-Fabr. Jenidze Dresden
Inh. HugoZietz, Hoflieferent STI.d Känigsusachsen
Trusttrei!

Versprich mir, dass Du nun endlich Sanatogen nehmen wirst.
SANATOGEN
Von 21000 Arzten anerkanntes Kräftigungs-
mittel
für Körper und Nerven. Sanatogen
schafft einen Kräftevorrat, aus dem jeder
Mehrverbrauch an Körper und Nervenkraft
ersetzt werden kann. So bietet es also auch
für unsere im Felde stehenden Krieger eine un-
vergleichliche
Möglichkeit zur Erhaltung der
Gesundheit und Widerstandskraft. Sana-
togen
-Feldpostbrief-Packungen erhältlichin
allen Apotheken und Drogerien. Broschüren
und Proben kostenlos und portofrei von
den Sanatogen-Werken, Berlin 48 N7,
Friedrichstrasse 231.

traup=Batsruſchen
enorme Auswahl. Einzel-
U. S0ds verkauf zu Engrospreiſen
Rudolf Wolff, Bismarckſtr. 55
Straußfedern=Engroshaus. (16425a

Fertige Damicnwasche
aus guten Stoffen.
Taschentücher
für Damen, Herren und Kinder.
Grosse Auswahl
Billige Preise.
. F. Erb Nachf.
Obere Elisabethenstr. (16860a

Einechter erienteppich
Eals Weinnachtsgahe
ist ein Gegenstand dauernder Freude für jeden Besitzer. Die un-
vergleichliche
Schönheit der Farben und Muster, die fast unbe-
grenzte
Haltbarkeit des Materials werden von keiner anderen
Teppichart übertroffen. Die im Vergleiche mit gewebten Teppichen
höheren Anschaffungskosten machen sich im Laufe der Zeit doppelt
bezahlt. Wir laden zu einer unverbindlichen Besichtigung unserer
reichen Auswahl prachtvoller Orientteppiche aller Grössen und
Preislagen ergebenst ein.
(17228sg
Gg. Ehrhardt & Söhne, Möbelfabrik,
Feldbergstraße Nr. 36.

Unſere geehrten
oſtbezieher
und ſolche, die es werden wollen, weiſen wir
darauf hin, daß die Einziehung der Zeitungs=
gelder
durch die Briefträger in der Zeit vom
15. bis einſchl. 25. des letzten Monats im Viertel=
jahr
koſtenlos erfolgt, ſowie daß die Brief=
träger
u. ſ. w. zur vollgültigen Quittungs=
leiſtung
über die erhobenen Zeitungsgelder
berechtigt ſind. Die Vorteile, welche dieſe Ein=
richtung
dem Publikum bietet, ſpringen in die
Augen, wenn man bedenkt, daß der regelmäßige
Bezug des Darmſtädter Tagblatts keine Unter=
brechung
erleidet, der Gang zur Poſt und das
Warten an den Schaltern, die am Vierteljahres=
ſchluß
beſonders ſtark in Anſpruch genommen
ſind, erſpart bleibt. (17436

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Heute entſchlief ſanft nach kurzem Leiden
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
(17430
Erau Magoalene Schopp
geb. Mann
im 78. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Stoltz, geb. Schopp,
Ludwig Schopp, Major und Ba=
taillonskommandeur
im Reſ.= Fuß=
art
.=Regt. Nr. 18, z. Zt. im Felde,
Prof. Dr. Karl Stoltz, Oberlehrer.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1915.
Die Beerdigung findet Montag, den 20. Dez.,
3½ Uhr nachmittags, auf dem Beſſunger Fried=
hofe
ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Kranz= und Blumen=
ſpenden
bei dem Hinſcheiden meines lieben Gatten,
unſeres lieben, unvergeßlichen Vaters, Onkels,
Schwiegerſohnes, Bruders und Schwagers
Herrn Auguſt Herzverger
ſprechen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer Waitz
für die troſtreichen Worte am Grabe, für die liebe=
volle
Pflege der Schweſtern der Martinsgemeinde,
ſeinen Herren Vorgeſetzten und Mitarbeitern des
ſtädtiſchen Gas= und Waſſerwerks, dem techniſchen
Perſonal, ſowie den Arbeitern und Arbeiterinnen
der ſtädtiſchen Arbeitszentrale Hallenſchwimmbad
unſeren herzlichſten Dank aus.
(*10749
Frau Anna Herzberger Witwe
und 4 Kinder.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1915.

Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
unſeres lieben Baters
(17427
Matthias Heedt
ſagen wir unſeren aufrichtigſten Bank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. Bezember 1915.

Statt beſonderer Anzeige.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
anläßlich des Todes unſeres unver=
geßlichen
Sohnes und guten Bruders ſagt
(17417
innigſten Dank
Dr. C. Krauch u. Familie.
Darmſtadt, Dezember 1915.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner lieben Frau
Sophie Dehn
geb. Gehbauer
(17450
ſage ich meinen herzlichen Dank.
Georg Dehn,
Soderſtraße 114.

[ ][  ][ ]

(17448
Nach ſchwerer Krankheit verſchied am 12. Dezember der
Major der Reſerve des Großherzoglichen Artilleriekorps
Heintich Breigenbach.
In ihm verliert das Regiment ſeinen älteſten Reſerve=Offizier, der als Führer der II. Erſatz=
Abteilung von Kriegsbeginn an in treuer, aufopfernder Pflichterfüllung ohne Rückſichtnahme auf
ſeine Geſundheit für ſein Regiment und alle aus ihm hervorgegangenen Formationen geſorgt hat.
Seine ritterliche Geſinnung und ſeine treue Kameradſchaft, die er allezeit dem Regiment bezeugt
hat, haben ihm die Liebe und Verehrung aller in hohem Maße erworben.
Sein Name und ſein Wirken wird im Regiment ſtets in dankbarem, ehrendem Ge=
denken
bleiben.
v. Auleck,
Oberſtleutnant und Kommandeur des Großherzoglichen Artilleriekorps,
1. Großh. Heſſ. Feldart.-Regts. Nr. 25.

Wetterbericht.

Wetterausſichten für Sonntag: Wechſelnd bewölkt,
ſtellenweiſe Nebel, ſonſt trocken, kälter, Nachtfroft.

Tageskalender.
Sonntag, 19. Dezember.

Großh. Hoftheater, Anfang 4 Uhr, Ende vor 10
Uhr (Ab. B): Parſifal.
Ausſtellung der Arbeiten der Induſtrieſchule St.
Mariä, Waldſtraße 21 (geöffnet von 97 Uhr).
Konzerte um 4 und 8 Uhr im Rummelbräu
Weihnachtsfeier der Jugendwehr des Martins=
viertels
um 7 Uhr im Mathildenhöhſaal.

Verſteigerungskalender.
Montag, 20. Dezember.

Nachlaß=Verſteigerung um 9 Uhr in der Stadt
Pfungſtadt.
Schwellen=Verſteigerung um 10¼ Uhr auf dem
Bahnhof Griesheim.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leikenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die hentige Nummer hat 16 Seiten,

ist meine Herren- und Knabenkleidung
die beste in Passform u. Qualität
T. Horr
die billigste im Preis mit ersten Neuheiten
Konfektionshaus
Tnlerkanf
die grösste Auswahl im schönsten Lokal
Grafenstrasse 23½.

Ausverkauff
Wegen Aufgabe der nachstehenden Artikel verkaufe ich solche mit einem
Nachlass von 30 bis 40%.
Es kommen nur ganz moderne Waren zum Verkauf; ich unterlasse es, an
dieser Stelle Preise anzuffihren, bemerke aber, dass mein Ausverkauf eine selten
11
dunstige Kaufgelegenheit
bietet, da meine Waren noch zu früheren Preisen ausgezeichnet sind.
Zum Verkauf gelangen:
Gewebte u. konfektionierte all.-Net Gar-
dinen
, Madras-Garnituren, Leinen- und
Rips-Dekorationen, Stores, Halbstores, Brises-
Bises, Rouleaus, Bettdecken, all.-Net Tülle.
H. Front
Spezial-Geschäft für Gardinen
(17198a
Elisabethenstrasse 17.

A
Mle

A
zu
Weihnachten:
Belichtesteheschenke
Uhren, Gold und
Silberwaren,
Grammophone
Operngläser.
Billigste Preise
eretere 1 e

Hofuhrmacher
Darmstadt
u. Hoflieferant
Ludwigsst. 20.
A
16709a

E Gierteihatene 20
en ſchten. Deinaſt. ie
Srteachten e. Sopfeft rit.
billig zu verkaufen Mühlſtr. 25, I Wert, für 30 Mk. zu verk. Näh.
od. Flieger billig zu verkaufen.
am Hallenſchwimmbad. (*10505dgin der Geſchäftsſtelle. (*10585fg Lichtenbergſtr. 62, Eckert.

Pelzwaren-Verkauf.
Ich setze meinen vergangenes Jahr in dem Weih-
nachtsmonat
begonnenen Weihnachts-Verkauf
auch dieses Jahr wieder fort.
Empfehle mich als der damals Kaiserstrasse 41
wohnende, bekannte
Brusseter
Felzharchiaeriane
Man findet passende Weihnachtsgeschenke in
enormer Auswahl und zu erstaunend billigen Preisen.
Niemand versäume die Besichtigung meines enormen
Lagers auch ohne jeden Kaufzwang.
Empfehle die neuesten Modelle in
Skunks, Alaska-Füchse,
: Blau-Schakaf, Wolf,
. Opossum-Skunks etc.
Verkaufe trotz des enormen Aufschlags
zu gewohnten billigen, alten Preisen.
Pelz-Haus Hevmann
Frankfurt a. M., Kaiserstr. 41.
Brüssel.
Sonntag geöffnet.
(X, 17404
S
2
S

Auslandsmehl Ntr. 45 M.
Reisbackmehl Ztr. 55 M.
Rttgt. Obermoys.
16522a) Tel. Görlitz 913.

Gewinn
der Roten Kreuz-Lotterie (Opfertag)
2 Radierungen von M. Faure
(Stuttgart) billig zu verk. (*10702
Soderſtraße 67, I

Privat-Handelsschule
Gegr. 1892.
Leiter: Oakar Dierker.
Am 4. Januar Beginn der neuen
Tages- und Abendkurse.
Dauer 4, 6 und 12 Monate.
Einzelfächer können täglich begonnen werden.
Anmeldungen rechtzeitig erbeten. 17405a

[ ][  ][ ]

rsneiklatamteli
lahf

Schürzen

für Damen: Trägerschürzen, Kleiderschürzen, Bundschürzen, Zierschürzen, schwarz und weiss.
für Mädchen: Kittelschürzen, Hängerschürzen, in weiss, schwarz und farbig, für alle Grössen vorrätig.

Unterröcke

Mohr=Unterröcke in nur guten Qualitäten und gediegener Verarbeitung.
Tuch-Unterröcke, sehr solide im Tragen, aus halbwollen und reinwollen Tuch, in schöner Ausführung.
Anstands-Röcke in grosser Auswahl, weiss und farbig.

Taschentücher

Taschentücher mit gestickten Ecken und Kanten, entzückende Neuheiten, in schönen Kartons eingelegt.
Batist-Taschentücher mit Hohlsaum und bedruckten Kanten, nur gediegene Muster, 6 Stück im Karton.
Taschentücher in Halbleinen und Reinleinen, in voller Grösse, weiss, farbig und feldgrau.

Damen-Wäsche

Damenhemden mit Vorder- und Achselschluss, aus Wäschetuch und Flockköper, von einfachster bis
elegantester Verarbeitung.
Damen-Beinkleider in Bündchen- und Knieform, aus soliden Wäschestoffen und vornehmer Ausführung.
Nachtjacken und Nachthemden in grosser Auswahl.

Haushalt-Wäsche

Damsst-Bettbezüge, 130/180 bis 160/180, aus glanzreichem Damast hergestellt, nur gute Qualitäten.
Kissenbezüge, gebogt, mit Einsatz und bestickt, aus bestem Wäschetuch hergestellt.
Bettücher und Ueberschlagtücher in Halbleinen, Reinleinen, Baumwollflanell und Doulas.
Bettücher und Mundtücher in gleichen Mustern, Damast, Jacquard und Drell nur das Neueste.
Handtücher, abgepasst, in grosser Auswahl.

Tischdecken: Reisedecken: Bettdecken: Teppiche: Vorlagen
Felle: Kissen: Steppdecken. Spezialität: Wollene Schlafdecken

Coei
110
Ludwigstr. 6
DARMSTADT
Fernruf 1074
(17396
Mitglied des Rabatt-Sparvereins.

Das schönste
Weihnachts-Geschonk
für unsere tapferen Krieger
im Schützengraben ist ein
Grammophon- (enza
Grameld
Apparat mit Platten.
IIlustrierte Preisver-
zeichnisse
über Apparate und
Platten auf Wunsch umsonst.
K. Jäger
Hoflieferant
Spezialgeschäft undoffizielle
Verkaufsstelle der D. G.-A.-G.
Georgenstr. 11 Tel. 2579.

Das beste Schönheits-
ist
stets das schöne
mittel Kleid‟. Wer sich bei
geringem Aufwand schön kleiden
will, wird es am besten tun nach
dem allbeliebten Favorit-Moden-
Album (nur 60 Pfg.). Favorit-
Schnitte z. Selbstschneidern sind
unübertrefflich. Erhältlich bei
X14708) Arthur Sittig, Luisenpl. 4.

Wichtig f. Magenleidende
Reformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von (16146a
Mark 3. an.
L. &M. Fuld
12 Kirchstr. 12
gegenüber der Stadtkirche.

Zidarrchbedtel
mit und ohne Firmadruck
liefert billigſt (*10450dg
Jakob Skurnik
Papierwaren
Wendelſtadtſtr. 28. Fernſpr. 1791.

Für
Tarkelt und
Tussböden
Parkett-Wachs
weiss und gelb
Terpentin-Ersatz
Stahl-Spähne
Ciranol Cirine
Parketol-Wachsin
Hasslachol
das beste Bodenöl
Patentamtl. geschützt.
Linoleum- und
Bernstein-
Fussbodenlack, schnell
trocknend
empfiehlt (16815a
Anton Tischer
Adler-Drogerie
Frankfurterstrasse 12/14.

[ ][  ][ ]

internationale Elastigen Compagnie m. b. H.
Fernsprechanschluss Nr. 713
Darmstadt
6 Alexanderstrasse 6
Iiinnni
11
Iazz
Karbid-Lamven
Vollkommener Ersatz für Petroleum-Lampen
Einfache Handhabung. Völig gefahrlos. Ruhiges Licht.
Geruchlos! Geringe Brennkosten.
(17409
Nr. 605
Nr. 603
Nr. 604
Nr. 602.
Nr. 600
Nr. 601
Hängelampe Kichen-od. Flurlampe
Hand-Laterne
Hängelampe
Tischlampe
Tischlampe
regulierbar,
regulierbar
regulierbar,
regulierbar,
regulierbar.
nicht regulierbar,
Zink poliert, Höhe 26 cm,
(für Stallungen. Baracken,
Eisenblech, f. aluminium- Zink, fein poliert und
Zink poliert
Zink poliert
Fulrwerk)
Brenndauer ca. 6 Stunden.
zaponiert
farbig gestrichen,
mit Milchglas-Schirm, von Weisblech. stark ge- mit Metall-Schirm
M. 5.75
mit Milchglas-Schirm, Milchglas-Schirm,
arbeitet, ganze Höhe (ohne
ganze Höhe 54 cm,
ganze Höhe 44 cm. ganze Höhe 54 cm,
Henkel) 34 cm,
ganze Höhe 40 cm,
Brenndauer ca. 6 Stunden. Brenndauer ca. 6 Stunden. Brenndauer ca. 6 Stunden. Brenndauer ca. 5 Stunden. Brenndauer ca. 6 Stunden. Nr. 606, etwas kleiner
M. 4.75
M. 13.
M. 9.50
M. 9.
M. 7.75
M. 5.

Denkaresskerbe
Wein Grruchtenorbe
Denkatesstristenen
empfehle zu Weihnachtsgeschenken
in allen Preislagen.
Feoder Stehmer
Hoflieferant. (17123gg

werden noch vor den Feiertagen
angefertigt. (*10586fsg
Spezialität: Goldkronen.
Künſtl. Zähne von 1.50 Mk. an.
Plomben naturgetreu.
obisse
Neparaturen ſofort.
I. 10SEPH, Dentist, Soderstr. 7.

Weihnachtsgeſchenke.
Eine Sammlung ſchöner, alter
Meerschaumpfeifen, alle mit
Silberbeſchlägen, zuſammen oder
einzeln, zu verkaufen. Näheres
(17422goi
Geſchäftsſtelle.

Kuterhaltene Ladeneinrichtung,
geeignet für Zigarrengeſchäft,
ſowie 3 Gaslampen per ſofort
abzugeben. Angebote unt. G 72
an die Geſchäftsſtelle. (*10756gid

Weihnachtsgeſchenk.
Vorzügl. Prismenglas, (Buſch)
9X Vergrößerung und ein Gverz=
Triéder=Prismenglas, 12X Ver=
größerung
, zu verkaufen. Näheres
(17423goi
Geſchäftsſtelle.

Weihnachtsgeſchenk.
Prachtv., mod. Bowle, verſilbert,
prakr. Gegenſt., vollſt. neu, b. abzug.
*10688sg) Gervinusſtr. 62, part.

Ivon Deutschlands
gewalfiger Zeit‟
Jeben den Nchkommen
KdeZghmen mi
Armee-Kameras für Film
und Platten 4½ X6 und 6 X9
17438) Mk. 28.00 21.00
empfiehlt als Weihnachtsgeschenk
Hubertus-Drogerie, Ballonpl. 5

Paſſndes
Weihnachtsgeſchenk!
Illuſtr. Geſch. des Weltkrieges
(Heſt 154) m. Einbandecke, ſowie
2 neue Brehmbände (Lurche), all.
ſehr guterh., billig zu verkaufen
*10449) Heinrichſtr. 154, part.

Schützenrock, diverſe Herren=
hüte
, Frackanzug, Saccoanzug,
Gehrockanzug, Hoſen für große
Figur, Jagdſtiefel und andere
Stiefel, Größe 45, zu verkaufen.
Sau9s) Heidelbergerſtr. 89, I.

Kntat. u. reinen
Ger
Sesam-Oel
Erdnuss-Oel
Oliven-Oel
Erdnussöl eignet sich
statt Fett und Butter sehr
gut zum Küchengebrauch.
Reformgeschäft
Arista‟
Ernst-Ludwigstr. 3 (17413a

Eisenbahnen, Dampfmaschinen, Laterna magicas, Kinematographen,
Stein-, Holz- u. Metallbaukasten, Helme, Trommeln, Säbel, Ge-
wehre
, Tornister. Zinn-, Holz- u. Elastolin-Soldaten, Festungen,
Kauonen, Kaufläden, Ställe, Frachtwagen, Tiere aus Stoff, Plüsch-
u
. Holz-Puppen (gekleidet u. ungekleidet), Puppenkleider, Puppen-
wäsche
, Puppenschuhe, Puppenköpfe, Puppen-Perücken, Puppen-
Reparaturen schnell und billig, Puppenküchen, Puppenstuben,
Puppenmöbel, Puppenwagen, Puppenbetten usw.
Gesellschafts- und Beschäftigungsspiele
(16547a
mehrere 1000 Stück am Lager.
Zetzsche & Co.
Gesellschaft mit beschränkter Iaftung
Ernst-Ludwigstrasse 19.
Ausgabe schwarz-weisser Rabattmarken.

Blanenuvehrmreien
Sinnigſter Gräberſchmuck, blüht unterm Schnee,
in Töpfen blühend,
ſowie andere
blühende und Blattpflanzen
billigſt in
17416a
C. Völkers Handelsgärtnerei
Hügelſtraße 89, Ecke Landgraf=Philipp=Anlage.

Hessische Handels-Lehranstalt
DARMSTADT
Rheinstr. 6
Fernspr. 923
Schulmässiger Klassenunterricht in allen Handelsfächern.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 4. Januar.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
Diplomhandelslehrer Wilh. Siedersleben
gerichtlich beeidigter Bücherrevisor. (16148a

ee e e
den, Damenkleid zu verkaufen
*10693gi) Arheilgerſtr. 38, part.

eter en en.
ſt. lange Hofen zu verk. (17442a
A. Getroſt, Rheinſtr. 5, II.

[ ][  ][ ]

XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 8. Dezember 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. III. b. Tab.=Nr. 25607/11914.
Betr.: Verbot der Ausfuhr von Pferden.

Bekanntmachung

Die nachſtehenden Bekanntmachungen betr. die Ausfuhr von Pferden aus dem
Pferdeaushebungsbezirk des Korpsbereichs werden zur nochmaligen Kenntnis gebracht:
1. Vom 1. 5. 1915 Ia IIIb 4225
Für den ganzen Bereich des XVIII. Armeekorps beſtimme ich:
Die Ausfuhr von Pferden aus dem Korpsbereich iſt verboten.
Ausnahmen bedürfen meiner Genehmigung.
2 Vom 3. 5. 1915 Ia IIIh 9530/4289
1. Von dem gemäß meiner Bekanntmachung vom 1. d. Mts. (Ia IIIb 4225) an=
geordneten
Ausfuhrverbot für Pferde aus dem Korpsbereich werden nicht be=
troffen
diejenigen Pferde, weiche ſeitens des ſtellvertretenden Generalkommandos
VIII. Armeekorps in den Kreiſen St. Goarshauſen, Limburg, Overweſterwald,
Unterweſterwald, Unterlahn, Altena, Arnsberg, Brilon, Lüdenſcheid, Meſchede,
Olpe, Siegen und Wittgenſtein freihändig angekauft oder ausgehoben werden.
2. Die Ausfuhr von Pferden aus dem übrigen Korpsbereich in die vorſtehend
genannten Kreiſe wird verboten.
3. Im Uebrigen gilt die Bekanntmachung vom 1. d. Mts.
3. Vom 1. 7. 1915 IIIb 1371716152
Im Anſalluß an die Bekanntmachung vom 1. Mai 1915 (Ia IIIb Nr. 4225)
und 3. Mai 1915 (Ia IIIb Nr. 9530/4289) beſtimme ich mit Zuſtimmung des
ſtellvertretenden Generalkommandos Xl. Armeekorps:
Aus den Kreiſen Hersfeld, Hünfeld, Marburg, Kirchhain, Ziegenhain
und Biedenkopf dürfen Pferde nur in den Bereich des XVIII. Armeekorps aus=
geführt
werden.
Ausnahmen bedürfen meiner Genehmigung.
Die vorſtehende Bekanntmachung ſowie die Bekanntmachung vom 1. und
3. Mai 1915 gelten nicht für ſolcht Ankäufer von Pferden, die einen von der
Remonte=Inſpektion neu ausgeſtellten Erlaubnisſchein beſitzen und beziehen ſich
nicht auf Fohlen bis zu ½ Jahre.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Bekanntmachungen unterliegen der Be=
ſtrafung
nach § 9b des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851.
Der Kommandierende General:
17445)
Freiherr von Gall,
General der Infanterie.

TllI. Armekorps.
Stellvertretendes Generalkommando.
Aht IIIb. Tab.=Nr. 25175/11824.
Frankfurt a. M., den 7. Dezember 1915.
Betr.: Verkauf und unbefugtes Tragen von Uniformen.
Verordnung

Nachtrag
zur Ortsbanſatzung für die Gemeinde Ober=Ramſtadt.

Antiche Rachrichten des Polſeiantscrosßt. Darnſadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Spitzhund, 1. Jagdhund, 1 Dobermann (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (17399

Die Behandlung der Jugtiere im Winter.

An alle Beſitzer von Zugtieren und Leiter von Fuhrwerken
richten wir die dringende Mahnung, bei Kälte und Straßenglätte
ernſtlich darauf Bedacht zu nehmen, daß die Zugtiere vor den nach=
teiligen
Einflüſſen der Witterung nach Möglichkeit geſchützt
werden, daß namentlich:
1. die Zugtiere niemals länger als unbedingt erforderlich
und niemals unbedeckt im Freien ſtehen gelaſſen werden,
2. das Zaumzeug im Stall aufbewahrt oder andernfalls vor
dem Anlegen das Gebiß erwärmt wird, und.
3. die Hufeiſen der Pferde zum Schutze gegen das Ausgleiten
gehörig geſchärft oder mit Stollen verſehen ſind.
(17315
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.

Süßer Tag.

Die ehemaligen Pflegerinnen von 1870/71 beabſichtigen am
24. Dezember einen ſogenannten ſüßen Tag für die Verwundeten in
den hieſigen Lazaretten zu veranſtalten.
Sie bitten dabei die Frauen und Mädchen Darmſtadts um
ihre gütige Unterſtützung. Erſucht wird jede Hausfrau um ein Glas
Gelee oder eingemachte Früchte. Wer das nicht hat, ſpende Süßig=
keiten
, Kuchen oder Lebkuchen. Auch Geldſpenden werden gerne an=
genommen
und Süßigkeiten dafür beſchafft. Die Gaben ſollen gleich=
mäßig
an die hieſigen Lazarette verteilt und damit unſeren tapferen
Kriegern eine Weihnachtsfreude bereitet werden. Die Gaben werden
entgegengenommen in der Kriegsnähſtube der Pflegerinnen am 20.,
21. und 22. Dezember, täglich von 25 Uhr, Marktpaſſage.
(17397
Darmſtadt, den 18. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Abgabe von Futtermitteln.

Die Landesverteilungsſtelle für Futtermittel in Darmſtadt hat
Futtermittel zu nachſtehenden Preiſen abaugeben:
zum Preiſe v. M. 30. bis 31.
Kleie (ausländiſche)
die 100kg
51.
Futtermais (ausländiſche)
ohne Sack
45.50
Reisfuttermehl (ſiameſiſches)
ab Mainz
55.
Ravsreſte (rumäniſche)
41.
Sonnenblumenkuchen (ausl.)
Melaſſefutter (Häckſel und Torfmelaſſe) laut Preisliſte, die den ört=
lichen
Verteilungsſtellen unterm 5. November zuging.
Zuckerfutter (nämlich Rohzucker vergällt) iſt vollſtändig verteilt und
können Beſtellungen darauf nicht mehr entgegengenommen
werden.
Die Beſtellungen auf dieſe Futtermittel ſind alsbald an die
Zentralgenoſſenſchaft der heſſ. landw. Konſumvereine in Darmſtadt
Sandſtraße 36, einzureichen.
Die Zuteilung erfolgt durch die Landesverteilungsſtelle nach
der Reihenfolge des Eingangs der Beſtellungen.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(17370
Z. V. Elert,

Verſteigerungs-Anzeige.

Dienstag, den 21. Dezember 1915, vormittags 10 Uhr,
werden im Pfandlokale, Rundeturmſtraße 16 (Reſt. zur Roſenhöhe)
in Darmſtadt
1. zwangsweiſe:
100 Flaſchen Moſelwein, 56 Flaſchen Kognak, eine Partie
Kantorowiz=Liköre, als: Unterberg=Boonekamp, Muttke,
Angoſturabitter, Allaſch, Cherry=Brandy, Anauas; ferner:
Kaiſerpunſch, Arrakpunſch und Rotweinpunſch
2. Auf freiwilliges Anſtehen:
1 Pianino, 1 großes Büfett, 1 Schreibtiſch, 1 Cauſeuſe,
2 Seſſel, 1 Salontiſch und 2 Zimmerteppiche
durch den Unterzeichneten gegen Barzahlung beſtimmt verſteigert.
Berbert, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt
Georgenſtraße 11, I.

Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgen=
den
Früchten und Verbrauchsgegen=
ſtänden
in der Zeit
vom 1. bis 15. Dezember 1915:
Land=Butter ½ Kilo Mk 2.10
Eier das Stück 2532 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 7.25
Kartoffeln je 100 Kilo Mk. 8.
2.
25
Kornſtroh 50 Kilo. . . Mk. 4.
Heu 50 Kilo . . Mk. 6.
Darmſtadt, 18. Dezember 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.

Steckbrief.
Der unten näher bezeichnete
Rekrut Heinrich Meckel vom Land=
wehrbezirk
1 Darmſtadt entzieht
ſich der militäriſchen Kontrolle.
Sämtliche Militär= und Zivil=
behörden
werden gebeten, ihn im
Ergreifungsfalle an die nächſte
Militärbehörde abzuliefern. (17449
Darmſtadt, 14. Dezember 1915.
Nau,
Generalmajor z. D. und ſtellv.
Bezirks=Kommandeur.
Beſchreibung:
Größe: 1,56 m. Beruf: Tag=
löhner
. Geboren 30. 9. 1895 zu
Pfungſtadt (Kreis Darmſtadt).

Bekanntmachung.
Die Brennholzverſteigerung vom
16. und 17. ds. Mts, iſt genehmigt.
Abfuhrſcheine können von Diens=
tag
ab gegen vorſchriftsmäßige
Bürgſchafts=Errichtung bei Großh.
Bürgermeiſterei Eberſtadt in Emp=
fang
genommen werden. (17428
Eberſtadt, den 17. Dei. 1915.
Gr. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Schaukelpferd billig zu verkaufen.
D Weinbergſtr. 14, II., I. 2(B17451

Seder Krugen 0 Pfs.
Herrenhemden 35 Pfg.
zu waſchen u. zu bügeln. (17326sg
Wäscherei Neukirch
mit elektr. Betrieb
Telephon 2039. Landwehrſtr. 45.
Pele
werden modern umgearbeitet zu
Kragen, Müffe, Barette. (16336a
Made-Snion
Mauerstrasse 20.

mufe, Stolas, Barete
werden eleg. angefer=
Pelz
tigt ſowie umgearbeitet
Ludwigsplatz 8, Vdh., III. (17238a

Jede Dame
iſt zufrieden, wenn ſie ihre Näh=
maſchine
bei Peter Rickert,
Mechaniker, Hölgesſtr. 3, repa=
rieren
läßt. Kein Laden. Poſt=
karte
genügt. Bitte genau auf
Hausnummer 2 zu achten. (*10602

Bekauntmachung.

Mittwoch, den 22. Dezember ds. Js., vormittags 11 Uhr,
ſoll im Bureau unterfertigter Stelle ein zur Zucht nicht mehr ver=
wendbarer
Faſelochs im Wege des öffentlichen Angebots verr eben
werden. Die Verkaufsbedingungen liegen während der Geſchäfts=
ſtunden
täglich bei uns offen. Schriftliche Kauf=Angebote müſſen bis
zu oben genanntem Termin bei uns abgegeben ſein. Die Beſichtigung
des Tieres iſt täglich während der Futterzeit geſtattet.
Arheilgen, den 17. Dezember 1915.
(17410go
Großh. Bürgermeiſterei daſelbſt.
J. V.: Benz.

Holz-Verſteigerung Nr. 1
(Harras)
Dienstag, den 21. Dezember I. Js., morgens 9 Uhr,
kommen im Saale des neuen Schießhauſes (Halteſtelle der Gries=
heimer
Straßenbahn) aus Abt. 30 (Brandſchlag) und Abt. 14 ( Wey=
gandsbuſch
) zum Ausgebot:
Stämme: Eichen: IV. Kl. 21 Stck. 8,59 fm; V. Kl. 12 Stck.
414 fm; VI. Kl. 1 Stck. 0,27 km. Ulmen: IV. Kl.
2 St. 0,98 fm; V. Kl. 1 Stck. 0,55 fm.
Fichten: V. Kl. 126 Stck. 26,69 fm.
Derbſtangen: Fichten: I. Kl. 238 Stck. 19,17 im; II. Kl.
10 St. 0,31 kw.
Nutzſcheiter: Eichen 15 rm Röller.
Brennholz: Scheiter: 9 rm Buchen. 106 rm Eichen, 29 rm Kiefern.
Knüppel: 12 rm Buchen, 54 rm Eichen, 29 rm Kiefern, 12 rm
Fichten.
Reiſigknüppel: 53 rm Eichen, 38 rm Kiefern, 6 rm Fichten.
Reiſigwellen: 8,5 Hdt. Buchen, 2,4 Hdt. Ulmen.
Stöcke (grob): 2 rm Buchen, 47 rm Eichen, 59 rm Kiefern und
23 rm Fichten.
Unterſtrichene Nummern werden nicht verſteigert.
Darmſtadt, den 13. September 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
(17214mg

Rechtsſchuß= und Ausktunſtosſtele für Franen
(Ortsgruppe Darmſtadt des Allg. Dentſchen Frauenvereins.)
Sprechſtunden: Montag von 46 Uhr
Donnerstag von 911 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Erdgeſchoß links, Zimmer 1.
(14273a

Darmstädter Faddgoglam.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=, Fähnrichs= und
Abiturienten=Examen (auch für Damen).
Seit Kriegsausbruch beſtanden 53 Schüler ihre Prüfungen.
M. Elias.
B.15312)

ueene e urpent. und
K Schrank, Kinderkleid, 1012 J.
bill z. vert. Nadaleustr. 19, Mtk. p.

Diskreten Aufenthaft
finden Damen in Villa bei mäß.
Preis. Anfr. unter P 39 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (16908a

Während meiner Abwesen-
heit
im Felde wird meine
Praxis von heute ab wieder
den ganzen Tagvon meinem
Vertreter ausgeübt.

Hofrat Hans R. Witt
Riedeselstr. 18 (*10663sg
z. Z. Feldzahnarztin Frankr.

etr 2
Unterſtutzungen Hilfe hier=
zu
durch das Bureau Heß, Darm=
ſtadt
, Riedlingerſtr. 41. (17121a
Neu= und Anſtricken
von Strümpfen ſow. Beinlängen
auf der Maſchine billig u. prompt
Heinheimerſtr. 22, Haanea, (9997a
Grabgarten
auch mit Obſtbäumen, oder größ.
Grundſtück zur Anlage eines
Grabgartens, möglichſt mit Waſſ.,
in der Nähe der Dieburgerſtraße
oder zwiſchen Dieburgerſtraße und
dem alten Arheilger Weg gelegen,
zu pacht. oder zukauf. geſ.
Gefl. Angebote unter & 34 an
die Geſchäftsſt. d. Bl. (17318fago

[ ][  ][ ]

bind Uin Bortobtos Wolhädchtsposchonk
Hausschürzen Blusen-Trägerschürzen Kleiderschürzen
Servierschürzen Backfischschürzen Wienerschürzen
Knabenschürzen Kinderschürzen
Weisse Schürzen Schwarze Schürzen
Die beliebte Weihnachte-Schürze . . Stück Mk. 1.30.
(17208mgm
Kalsruss am Raufaus
1

0

Zu Weihnachten empfehle mein reich ausgestattetes Lager in
sowie
Speise- und Kaffee-Serricen, in allen Küchen-Gerätschaften,
Wilh. Castan Wwe.
(17402a
Kirchstrasse 5.
Bitte meine Schaufenster zu beachten.
Emihimt
Kaal.ikonn gentitt su.
arskrxt. atsellrkt.

Weiblich

welches die
Jüng. Fräulein, Buchführung,
Stenographie u. Schreibmaſch. erl.
hat, wünſcht z. 1. Jan. Stellung. Ang.
u. 670 a. d. Geſchäftsſtelle (*10745

Aelteres, tücht. Mädchen
mit guten Zeugniſſen und beſten
Empfehlungen ſucht paſſende Stel=
lung
gegen geringe Vergütung für
Januar oder ſpäter. Herrſchaften,
die geſtatt., daß 3 jähr. Mädchen
mit Aufnahme find. kann, belieb.
Angebote unter G 40 an die Ge=
ſchäftsſt
. einzureichen. (*10621go

Ein Mädchen ſucht Waſchen und
Putzen. Langgaſſe 41. (*10750

Gut erzogenes
Kädchen
vom Lande, 17 Jahre alt, ſchon
längere Zeit in feinem Hauſe tätig,
gute Zeugniſſe, ſucht Stelle zum
1. oder 15. Januar, wobei Gelegen=
heit
geboten, in beſſerem Haus=
halte
auch im Nähen gründlich
auszubilden. Lohn nach Verein=
barung
m. Familienanſchluß. An=
gebote
u. 659 an die Geſchäfts=
ſtelle
des Blattes.
(*10700

Schweſter ſ. Privatpflege, über=
nimmt
a. Nachtwachen. Ang.
u. G 56 a.d. Geſchäftsſt. (*10696gm

Männlich

Junger Mann, 26 J, ſucht
leicht. Bureautätigkeit bei beſch.
Anſpr. Angebote unter F 80 an
die Geſchäftsſtelle. (*10359mfg
1
Weiblich

Lehrmädchen
mit Handarbeitsvorkenntniſſen für
feinen Damenputz geſ. (*10658sgd
A. Albrecht, Rheinstr. 14, I.

Suche ſof. brav., ehrl., ſauberes
Schul=Mädchen
von 58 Uhr abends. (17346sg
Wilhelminenſtr. 4, Laden.
Reinliche, unabhängige
Lauffrau
z. 1. Jan. zu kinderl. Ehepaar geſ.
*10611sg) Viktoriaſtr. 96, I.
Zum 3. Januar ein ſleißiges
Dienſtmädchen geſucht.
(*10741go) Waldſtr. 25, I., r.

Tüchtige,
ſaubere Waschfrau
wird geſ. Näh. Geſchäftsſt. (*10721

Tücht., zuverl.Lauffrauod. Mäd=
chen
vorm. 3 u. nachm. 2 Stund.
geſucht. Taunusſtr. 1, I. (*10723go
Männlich

Wasserschiffspengier,
Kochkesselmonteure,
Herdmonteure,
Schlosser,
Spengler,
Schweisser,
Schleifer,
kräftiges, gewandtes
Versandpersonal
find. b. hoh. Lohn dauernde
Beschäftigung. (17418a
Herdfabrik und
Emaillierwerk
G. m. b. H., Landwehrstr. 63.

Ein iteiter Schuhmacher über=
nimmt
Arbeiten von Geſchäften
*10730)
Holzſtraße 6.

Tüchtig., ſelbſtändiger (17362s

Gartner
geſucht. Angebote an J. Glückert,
Hofmöbelfabrik, Bleichſtr. 31

Tachtiger Raufmann
mit guter Handſchrift und buch=
halteriſchen
Kenntniſſen (auch Kriegs=
Invalide) findet ſofort angenehme
Stellung.
Nur handſchriftliche Angebote er=
beten
an
(17447
Verlagsanstalt Alexander Koch
Darmstadt.

Tücht., militärfr. Herr, Papier=
od
. Buchdruckereifachmann bevorz.,
für den 1. Januar 1916 geſucht.
Gebr. Bickelhaupt
Eberſtadt (Kr. Darmſtadt)
Papierwarenfabrik.
Perſönl. Meldg. v. 812 Uhr vor=
mittags
oder ausführl. ſchrift liche
Bewerbungen erbeten. (17325sg

She

Schöne 4=od. 5 Zim.=Wohn.
geſucht. Ang. mit Preisang. unt.
G 68 an die Geſchäftsſt. (*10738

Herr ſucht als Alleinmieter ſof. od.
* ſpät. fein möbl. Wohn= u. Schlaf=
zim
. mit aufmerkſ. Bed. unweit der
Saalbau= od. Heidelbergerſtr. Tel.,
elektr. Licht u. Bad erw. Ausf. Ang.
m. Pr. u. 6 73 a. d. Geſchſt. (*10767gi

Zuer

Dension f. 13jahr. Mädch., welch. die
Viktoriaſchule beſucht, f. 1. Jan.
geſucht. Angeb. mit Preisang. u.
G 49 an die Geſchäftsſt. (*10692

Unere

Individuelle
Kein Sitzenbleiben
Bhdlg. Schül.

allepstl.ab ſ. Lebensſ. komm.b. uns
vorw. Glänz. Erf. i. Einj. u. Abit. (15338a
Reformelnstitut, Kehl, Schulſtr. 4/138.

für Unter=Sekundaner der Ober=
Realſchule wird Nachhilfe
in Mathematik geſucht.
Angebote mit Preis unt. & 60
an die Geſchäftsſtelle. (*10704go

Lehrer geſucht.
Schönſchreiben. Ang. m. Pr. u.
G 53 an die Geſchäftsſt. (*10699

Geerle

4 Läufer-Schweine
preiswert abzugeben. (*10600sg
Peter Walter
Alter Arheilger Weg. Fernſpr. 2222
Eine ſchw., am Kalben ſtehende
ſehr gute Milchkuh u. ca. 25 Ztr.
Gelberüben zu verkaufen bei
Schmiedemeiſter Best, Brauns=
hardt
bei Darmſtadt. (*10643

anarienhähne zu verkaufen.
S17355a) Truffel, Bismarckstr. 28, I.
Kanarienhähne u. Zuchtweib=
Kchen bill. zu verk. (*10644sg
Mauerſtr. 9½, Stb., 1. St. rechts.
Grüner,
ſprechender Papagei
zu verkauf. Holzſtr. 19. (*10620sg
Plutfinken, 2 Lieder ſingend, zu
verk. Hölgesſtr. 3, I. (17057a
Schön., weiße Angora= Kaninchen=
felle
, gegerbt, preiswert zu
verkaufen.
(*10753
Heinheimerſtr. 81, 2. Stock.

zu verſchenken. (*
2 jähr. Hund Georgenſtr. 4, II.

Kiredale-Terrier
Kriegshund), Rüde, u. rauhhaar.
Pinſcherhündin, beide zweijährig,
mit beſtem Stammbaum, Pracht=
tiere
, billig abzugeben. (*10708
Eberſtadt, Walkmühle.

(Rüde), 1 Jahr
Ia Jagdnund alt, roh und un=
verdorben
, gegen raſſereinen Dackel,
rauh oder kurzhaar., wegen Platz=
mangel
zu vertauſchen, event. zu
verkaufen. Angebote unter 671
an die Geſchäftsſtellé. (*10748goi

braun, raſſe
Zwergrehpinſcher, rein, zu verk.
*10552fgm) Luiſenſtr. 32, II, b Wedal.

Zimmer

4 Zimmerwohnung (Manſ.) zum
1. Januar 1916 zu verm. Näh. i.
Laden Stiftſtraße 31.
(16478g

mit allem
3 Zimmer=Wohnung Zubehör.
Stb. Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal).
Näheres Büfett.
(*10498dgi
Neue Ireneſtr. 65 3 Zimmer=
Wohn., 1. od. 3. St., zu verm. Näh.
Frankfurterſtraße 85. (*10364mfg

Die Herrschaftswohnung
Wilhelmstrasse 30
iſt zum 1. April 1916 zu vermteten. Sie enthält in 2 Geſchoſſen
11 Wohnzimmer, Küche, 2 Speiſekammern, 2 Toiletten, 1 Bade=
zimmer
, viele Nebenräume im Dach= u. Kellergeſchoß, elektriſches
Licht, Gas, Waſſer, einen großen Hintergarten. Die Wohnung
wird vollſtändig renoviert. Auskunft erteilen: (17348a
Fa.: Joseph Trier, Wilhelminenſtraße 25 und
Fa.: Ludwig Alter, Eliſabethenſtraße 34.
Beſichtigung: Täglich von 11 bis 1 und von 3 bis 5 Uhr.

Moſdrſertr. 59, 2. Stek
3 Zimmer, Veranda ꝛc., Mk. 460.
per 1. April 1916. (17280gds

One Zimmerzh

kleine
Schlossgartenstr. 49 Wohn.
mit Gas ſofort zu verm. (*10564fg

Geeteäe

Schulſtr. 1, 1. Stock
23 Zim., als Büro od. Ge=
ſchäftslok
. geeign., z. v. (16696t

Leeräu

Mollerſtr. 44, Parterreräume z.
Möbel aufbewahren zu vermieten.
Näh. Wienerſtr. 65, pt. (168634

Mblierte Zimmer

Heinrichſtr. 11, II., hübſch
möbl. Zimmer ſofort. (17048

Saalbauſtraße 38, 3. St., gut
möbl., geſundes Zimmer. (16979t

Waldſtr. 33, II., I., gut möbl.
Zimmer zu vermieten. (17202a

Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (16156gik

Sep. Zimmer ſof. zu vermieten.
Näh. in der Geſchäftsſtelle. (*17381t

Grafenſtraße 4, Mittelb., part.
links, kleines möbl. Zimmer, Gas,
per Woche 3 Mk. (*10691

Rheinſtr. 28, Mtb., I., I., möbl. ſonn.
Manſ.=Z. z. vm. 2,50 Mk. v. W. (*10737

Jahle Hüchſte Hreiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
Wäſche uſw. Poſtkarte genügt.
A. Hochmann,
17287a) Kleine Ochſengaſſe 16.

Jacke, Gamm
alte Metalle, neue Tuchabfälle
uſw. kauft ſtets zu Höchſtpreiſen
Zwickler, Schwanenſtr. 12,
Telephon 1760. (17015a

Wauleniteluftschtäuche r. Fahr. 4. St. 40 Pf.
D G. Best, Ludwigshöhstr. 60. (17013a

Antan
getragener Kleider, Uniformen,
Stiefel, Pfandſcheine, Zahn=
gebiſſe
, überhaupt alles. (17222a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſe 1.
Komme auch nach auswärts.

Hasen- u. Rehfelle
kauft L. Rauis, Mathildenpl. 4,
Pfälzer Hof. Auf Verlangen im
Hauſe abgeholt. (*10483fsg

mit Strichplatte,
Leldſtecher 68 X Vergröß., zu
kaufen geſ. Angeb. mit Preisang.
unt. G 28 Geſchäftsſt. (*10573fg

Ein gebrauchter Puppenwagen
zu kaufen geſucht.
Ausk. Nieder=Ramſtädterſtr. 51,
Seitenbau, part. (*10695
aniok=, Mais=, Reis=,
Kartoffel= u. andere
Mehle kauft (16220a
M. Gießner, Moys.


2!!
19
Wer dort? (17415a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
1 Tisch, 46 Stühle
(Eichen poliert) zu kaufen geſucht.
Angebote unter 6 65 an die
Geſchäftsſtelle erbeten. (*10728
leiner eiſ. Fülloſen zu laufen
geſucht. Angeb. mit Preis u.
G 66 a. d. Geſchäftsſt. (*10729
Gute Mandoline
zu kaufen geſucht. Angeb. unter
G 57 an die Geſchäftsſt. (*10710
uterh. Kinderklappwag., Korb=
geflecht
, zu kauf. geſ. Ang. u.
G 61 an die Geſchäftsſt. (*10701
Suche gebr. Kinderliegewag. od.
Holzwagen zu kauf. Neudorf,
Pankratiusſtr. 48, Hth., I. (*10739
ner würde einer Kriegersfrau mit
W6kl. Kind. ein dunkl. Mantel bill.
verk. Ang. u. G 69 a. d. Geſchäftsſt.(*
gut erhaltene Ziehharmonika
zu kaufen geſucht. Angeb. mit
Preis u. G 63 Geſchäftsſt. (*10719
Gebrauchter, guterhaltener
Zeiß=Bücherſchrauk
zu kaufen geſucht. Angebote mit
äußerſter Preisangabe unt. G 64
an die Geſchäftsſtelle. (*10716go
preiswert
Gutgeſpielte Geige abzug.
*10707) Heinheimerſtr. 59, 2. St.
für 50 Mk.
Gold. Herrenuhr zu verk.
*17736) Roßdörferſtr. 53, part.
Faſt neu. Bahnmantel, 1 Ofizier=
& mantel u. Litewka, 1 Ulſter für
17 jähr. Jungen bill. zu verk. (*10751
Dietz, Woogſtr. 1, 2. Stock rechts.
Zu verkaufen:
Belgemälde
guter Meiſter,
Kupferstiche
darunter ſehr alte,
Sekretar
Bücherschrank (Mahagont).
*10747) Wienerſtraße 83, I.
Eingetroffen:
Henernachen
anerkannt beſte Ware.
Pfund 52 Pfg.
bei 10
51
25
50
100
49
A. Braunwarth
Ernſt=Ludwigſtr. 3.

[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.

34)
(Nachbruck verboten.)
Das das hat er Ihnen geſagt, rang es ſich tonlos
über ihre Lippen.
Tondern zuckte leiſe zuſammen bei dem wehen Ton
ihrer Stimme. Einen Moment zögerte er. Erſt jetzt kam
es ihm zum Bewußtſein, wie ehrlos ſeine Handlungs=
weiſe
und wie gewagt ſein falſches Spiel war. Eine Aus=
ſprache
zwiſchen Regina und Haßberg konnte ihn als
Lügner und Verleumder entlarven. Aber er war ſchon zu
weit gegangen, um noch zurück zu können. Jetzt mußte
er weiter auf dem Pfade, den er in ſeiner ſinnloſen Eifer=
ſucht
eingeſchlagen. Außerdem Haßberg hatte ihm ja
ſelbſt ſiegesſicher geſagt, er dürfe ihn ſogar verleumden.
Nun das hatte er getan, mochte jetzt daraus werden,
was wollte er führte ſeinen Plan zu Ende. Seiner
Stimme Feſtigkeit gebend, antwortete er:
Ja, mein gnädiges Fräulein, das hat er geſagt. Und
als ich ihn darüber zur Rede ſtellte, lachte er höhniſch auf.
behauptete, die Wahrheit geſprochen zu haben, und ſagte
ſogar, er ſei imſtande, hierfür Beweiſe zu erbringen. Im
übrigen hätte ich kein Recht, mich in ſeine Angelegenheiten
zu miſchen.
Regina ſank wie gebrochen in ihren Seſſel zurück. Sie
konnte an Tonderns Worten nicht zweifeln. Das, was er
ihr ſagte, mußte ihren Glauben an Haßberg vernichten,
denn nur Haßberg wußte, daß ſie ihn liebte, und daß ſie
ſich ihm tatſächlich als Frau angeboten hatte. Nur von
ihm konnte Tondern es wiſſen. Und daß er es wußte,
war ihr ein Beweis, daß Haßberg tatſächlich davon ge=

ſprochen hate. Mit glanzloſen Augen ſch ſie vor ſch hin,
Und ihr Herz krampfte ſich in wildem Schmerz zuſam=
men
. Nie niemals hätte ſie Haßberg einer ſo nied=
rigen
Handlungsweiſe für fähig gehalten. Sie konnte
ja nicht ahnen, auf welche Weiſe ſich Tondern in den
Beſitz eines Geheimniſſes geſetzt hatte, das außer ihr
nur Haßberg kannte. Ihr Vertrauen zu Haßberg war
mit einem Schlage vernichtet.
Sie erhob ſich plötzlich, als wolle ſie fliehen. Die
Scham drückte ſie zu Boden. Ihr war, als könne ſie
Tondern, als könne ſie keinem Menſchen mehr ins Ant=
litz
ſehen. Aber als ſie ſich entfernen wollte, taumelte
ſie. Tondern ſprang empor und fing ſie in ſeinen Armen
auf.
Regina, teure, angebetete Regina, werden Sie meine
Frau! Geben Sie mir ein Recht, Sie zu ſchützen. Wenn
Sie ſich jetzt mit mir verloben, ſoll niemand wagen,
Ihnen die leiſeſte Kränkung zuzufügen, flüſterte er hei=
ſer
und erregt und zog ſie, von ſeiner Leidenſchaft über=
mannt
, feſt an ſich.
Da raffte ſie ſich auf und ſtieß ihn, alle Kraft zu=
ſammennehmend
, von ſich.
Laſſen Sie mich! Gehen Sie! Ich will allein ſein!
rief ſie außer ſich.
Seine Augen glänzten wie im Fieber.
Regina, ich flehe Sie an ein letztes Mal, geben
Sie mir Ihr Jawort. Als meine Braut kann ich Sie
ſchützen!
Regina richtete ſich ſtarr empor und ſah ihn ernſt
an. Ihr Antlitz war bleich und ſchmerzverzogen und
um ihre Lippen ſpielte ein herbes, bitteres Lächeln.
Seien Sie froh, daß ich Sie nicht beim Worte nehme,
Herr von Tondern. Auch als mein Verlobter könnten
Sie Herrn von Haßberg nicht zur Rechenſchaft ziehen,

benn er ſprach die Wahrhel. Ich habeihm, ohne baß er
mich danach fragte, geſagt, daß ich ihn liebe ich habe
mich ihm auch als Frau angeboten. So nun wiſſen
Sie, daß er Ihnen die Wahrheit geſagt hat. Und nun
laſſen Sie mich allein.
Tondern fuhr ſich über ſeine heiße Stirn. Noch=
mals
trat er an ſie heran, kaum noch ſeiner Sinne mächtig.
Und wenn es auch Wahrheit iſt, Regina ich liebe
Sie ſo ſehr, daß ich das vergeſſen könnte, wenn Sie nur
meine Frau werden wollten. Ich will Sie auf meinen
Händen tragen, will Sie ſchützen und behüten. Meine
Liebe zu Ihnen iſt ſo ſtark, daß ſie Berge verſetzen
könnte. Werden Sie mein, Regina! Vergeſſen Sie Haß=
berg
, der Ihrer nicht wert iſt.
Regina trat von ihm zurück und lachte in bitterſtem
Weh auf.
Was wollen Sie, ſagte ſie in herber Selbſtironie, ich
finde, wir wären einander ſehr würdig geweſen, Herr
von Haßberg und ich. Eine Frau, die Herz und Hand
einem Manne anbietet, ohne daß er danach verlangte
und ein Mann, der dafür eine Frau an den Pranger
ſtellt und ihr törichtes Beginnen der Lächerlichkeit preis=
gibt
die ſind einander doch wert, nicht wahr?
Er ſah unruhig in ihr ſchmerzerſtarrtes Geſicht.
Wüten Sie doch nicht ſo gegen ſich ſelbſt, Regina
werden Sie meine Frau. Ich helfe Ihnen über das
alles hinweg.
(Fortſ. folgt.)

5i Rhenne, Gigt
und Nervenleiden
haben Togal=Tabletten gute
Dienſte geleiſtet. Aerztlich glänzend begutachtet. In
allen Apotheken erhältlich.
(I,17421

Sventauhfs
Srkauf!

75% Gabdtt
gewähren wir auf Konfektion, von den einfachsten bis zu den elegantesten Stücken
Plüsch- und Astrachan-Mäntel
Jackenkleider in den neuesten Formen
Mäntel in schwarz und farbig
Rostümröcke und Blusen
Feleſon 1177.
Luckwigeplats=
Gebrader Ged
17434

Pussende Weildchtsgeschenne
Von Bleibendem Werte
Eingerahmte Bilder, Kunstblätter
Photographie= und Postkarten-Rahmen
wie bekannt gut und äußerſt billig.
Franz Langheinz, Kaelſtr. 25, Ecke Hölgesſtr.
(16521a
Telephon 1747.

M. Schorlemmer
(15957a
Marktpassage
Taschentücher, Herren- u. Damenwäsche, Schürzen,

Mk.
(6586 3.50
von 195 Mk. an
Wecker
3.50
Taſchen=Uhren
mit Leuchtblatt 5.50
Armband=Uhren 5.50
mit Leuchtblatt 7.50
Reparaturen zu bekannt billigen
Preiſen. (17014a
Alles mit Garantie
im Uhrengeschäft
Grosse Ochsengasse 30.
NB. Von jetzt bis Weihnachten
wird für jede bei mir gekaufte
Uhr 50 Pfg. in Abzug gebracht,
jedem, der den Inſeratenausſchnitt
mitbringt.
guarinn, bepfl., m. Zierfiſch. (Poezil.)
A bill. zu verk. Hochſtr. 58. (*10742

wehr Nr. 891214
urmot,
Einne
Pater ist Soldat, da wünsche ick mir Weihnachten
nurfeldgraue Linebl-Soldaten und Feinde, die verhauen
werden können. Ich will auch immer recht brav sein.
Dein Grich.
Lineol-Soldaten
sind das schöngte Spleizeug für kinder. Nur echt mit der
Schutzmarke Linesl. Für in den besseren Geschäften
zu haben. Bezugsquellen werden nachgewiesen durch die Fabrik
Oskar Wiederholz Brandenburg a. H.

[ ][  ][ ]

ele

Schhelele

Eine grosse Partie
la Bouclé-, Axminster- Velvet-
und Tournay-Teppiche
in allen Grössen
zu ausserordentlich billigen Preisen.
Wilhelminenstr. 25
Joseph Trier
(17433

Dezirnsveren Hartisvierten
Die Jugendwehr des Martinsviertels hält am Sonntag, den
19. Dezember, abends 7 Uhr, im Malhildenhöhſaal eine
Weihnachtsfeier
ab und hat dazu die Mitglieder des Bezirksvereins eingeladen.
An unſere verehrten Mitglieder ergeht daher die Bitte, der
Einladung recht zahlreich Folge zu leiſten.
(17406
Der Eintritt iſt frei.
Der Vorſtand.

Blindenbeschäftigungsverein
für Darmstadt und Umgegend.

17400go)
Freundliche Einladung
zu der Montag, den 20. Dez., nachm. 4 Uhr, im Saal
der ev. Stadtmission, Mühlstr. 24, stattfindenden
Weinnachtsfeier.
Jedermann ist herzlichst willkommen. Eintritt frei.

A.

RheinstraßeTelephon 173
Programm für heute und morgen:
Eine Bummelfahrt mit Hindernissen
Hervorragendes Lustspiel in 2 Akten.
Mit den berühmten Komikern Gebr. Wolf aus Hamburg.
Originalaufnahme des Hagenbeckschen Tierparks.
Die neuesten Bilder vom Kriegsschauplatz.
in ihrer Glanzrolle
Anna Müller-Linke
Liebet die Männer
Lustspiel in 2 Akten
*10766
Kriminal- u. Sensat.-
Tele Erhen ues Gelzlluises Drama in 3 Akten

ornis=
Monatsverſammlung
Montag, den 20. Dez., abeuds 9 Uhr,
im Vereinslokal Stadt Pfungſtadt.
Verloſung von Futter. (

Spirituslampen
in allen Preislagen eingetroffen.
Klink & Bettberg (17408
Beleuchtungsgeschäft Darmstadt, Ecke Ludwigsplatzu. Schulstr.


2 erhalt. Winterüberzieher
für große Figur zu verkaufen.
Heidelbergerſtraße 89, I. (*10725

Frackunzug
wie neu, f. mittl. Fig., z. Höchſtpr.
z. vk. Schloßgartenſtr. 49, II. (*10724

a
Weihnachfsgabe
Moderne
Familien=Su
olaſelilte

WunetcheneGebeuen
Workodtbenwisbane-Kelodalutlun)kollaucod.
V

unerreichtes trockenes
Haarentfettungs=
mittel
, entfettet die
Falldbend Haare rationell auf
trockenem Wege, macht
iſte locer und leicht zu friſieren, verhindert Aluſtöhſen
eder Friſur, verleiht feinen Duft, reinigt die Kopfhaut.
Geſetzlich geſchützt. Aerztlich empfohlen. Doſen 0.80, 1.50 u. 2.50 bei
Damenfriseuren, in Parfümerien. Nachahmungen weiſe man zurück. (I, 17224

Hingegangene Gaben zur Weihnachtsbeſcherung in der Kinder=
ſchule
Mauerſtraße 5: von Herrn Sanitätsrat Hofmann; Frau
Geheimrat von Heſſe; Frau Kommerzienrat Diefenbach, geb. Römer;
Firma Glückert; Fräulein Wenk; Theodor Schwab; Frau von Hof=
mann
; Frau Dr. Clara Merck; Frau Rechnungsrat Schupp; Frau
Geheime Medizinalrat E. Merck; Frau Geheimrat Ackermann; Fräu=
lein
Herzberger; J. Karl Schmidt Frau Ludwig Homberger; Frau
Kommerzienrat Wittich; Frau Apotheker Stamm; Fräulein Anna
Kratz; Firma Keller u. Sohn; Frau Zahnarzt Stroh; Frau Eugenie
Jordis; Otto Kunkel und Frau; Gebrüder Becker Nachfolger: Frau
Dr. Jakob; Frau Ober=Lazarettinſpektor Steinmann; Fräulein Fel=
ſing
: Fr. Schmitt (Seifenfabrik); Fräulein von Loßberg; Frau
Oberbürgermeiſter Morneweg; Frau Gottfried Schwab; Frau Präſi=
dent
Keller; Fräulein Conradi; Fräulein Millet; Frau Hauptmann
Maurer; Fräulein Emilie Knorr; Frau Oberſtleutnant Frank; Herr
General von Hartmann. Allen Gebern herzlichen Dank! Um
weitere Gaben bittet freundlichſt
Der Vorſtand.

Milch-Separator s
neue ſchwediſche Muſtermaſchine,
ungebraucht, weit unter Preis zu
verkaufen. Näh. Wienerstr. 77, II.
falt neu bilig
Klöppelkiſſenlabzug. (*10524
Dieburgerſtr. 76, 1. St.

Schöner Puppen=Sp.=Wagen
ſchw. Sammetmantal für
Mädchen von 68 Jahren, gute
Schaftenſtiefel (Gr. 43) zu verk.
*10720) Erbacherſtraße 65, part.

Große Sendung. eingetr.: 1a Lim=
Sburgerkäſe, la Stang.= u. Roma=
durkäſe
, Bauernhandkäſe 10 St. 85
u. 75 . Arnold, Mollerſtr. 36. (*10734

Großh. Hoftheater.
Sonntag, den 19. Dezember 1915.
72. Abonnem.=Vorſtell. B 18.
Auf Allerhöchſten Befehl:
Parſifal.

Ein Bühnenweihfeſtſpiel in 3 Auf=
zügen
von Richard Wagner.
Perſonen:
Arnold Gabor
Amfortas
R. Perkins
Titurel .
Gurnemanz.
Alfr. Stephani
. Aug. Globerger
Parſifal
L. Schützendorf
Klingsor .
. Berta Schelper
Kundry
Erſter 1 Grals= Ed. Göbel
Zweiter ritter Rob. Kleinert
N. Malinowski
Erſter
Elſe Mickler
Zweiter S
. Otto Thomſen
Dritter
Vierter 1 (
Paul Peterſen
Olga Kallenſee
Mizi Marx
Clement. Feiſtle
Klingsors
Zaubermädchen Marg. Schreber
Frieda Meyer
Anna Jacobs
Chöre: Robert Preuß.
Nach dem 1. Aufzug findet eine
Pauſe von 1 Stunde, nach dem
2 eine ſolche von 45 Min. ſtatt.
Beginn des 2. Aufzuges: 6 Uhr
45 Min. Beginn des 3. Aufzuges:
8 Uhr 40 Min.
Der Beginn der Vorſtellung und
der Aufzüge wird durch Fanfaren
angezeigt.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
4.20 , 13.19. Reihe 3.40 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.90 , 6.8.
Reihe 2.35 Proſzeniumsloge
6.20 , Mittelloge 6.20 , Bal=
ronloge
5.20 , I. Rang 4.70 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.70 ,
7. u. 8. Reihe 2.15 , I. Galerie
1.35 , II. Galerie 0.75 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs=
bureau
von 91 Uhr. Im Ver=
kehrsbureau
werden auch tele=
phoniſch
Karten=Beſtellungen ent=
gegengenommen
. Tel. Nr. 582.
Anfang 4 Uhr. Ende vor 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Montag, 20. Dez. Keine Vorſt.
Dienstag, 21. Dez. 73. Ab.=Vſt.
A 19. Erſte Weihnachts=Kinder=
Vorſtellung: Hänſel und
Gretel. Hierauf: Die Pup=
penfee‟
. Kl. Pr. Anf. 6 Uhr.
Mittwoch, 22. Dez. 74. Ab.=Vſt.
B 19. Der fidele Bauer.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 23. Dez. Auß. Ab.
Nachmitt. 5 Uhr. Zweite Weh=
nachts
=Kindervorſtellung zu Volks=
vorſtellungspreiſen
: Aſchen=
brödel
od.: Der gläſerne
Pantoffel. Zaubermärchen
mit Geſang, Evolutionen und
Tänzen in 6 Abteilungen, nach
dem gleichnamigen Märchen bear=
beitet
, von C. A. Görner. Muſik
von Stiegmann.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz:
1.12. Reihe 1.65 , 13.19.
Reihe 1.15 , Parterre 1.15 ,
Proſzeniumsloge 1.85 , Mittel=
loge
1.85 , Balkonloge 1.85 ,
I. Rang 1.85 , II. Rang 1.15 ,
I. Galerie 0.55 , II. Galerie 0.45 .
Der allgemeine Kartenverkauf
beginnt am Montag, 20. Dez.,
zu den üblichen Kaſſeſtunden an
der Tageskaſſe.

[ ][  ][ ]

C
or
zu ausserordentlich billigen Weihnachtspreisen.
Sie finden bei uns eine grosse Auswahl
17426
Geschenk-Kleider in Weihnachts-Packung, reins Wolle
. . . . . . . . 1200 1050 850 750
Geschenk-Blusen in Weihnachts-Packung, hervorragend billig
. . . . . . . . . . . . . 500 4.50 400 800 275 225 200
Abgepasste Baumwollkleiderstoffe aus besten, waschechten Baumwollzeugen, für Aufwartekleider und Schürzen . . . 650 600 550 4.75
Fertige Aufwartekleider schwarze, weisse und solche aus echten Waschetoffen
Aufwarteschürzen und alle Arten Haus-, Blusen-, Aermel- und Zierschürzen neu
aechecht.
Gebrüder Höslein, Hoflieferant, Ludwigsplatz.

Mannaanannanananssunaannnaun
Für den Winter-Feldzuc
empfehle ich
Komplette Offiziers-Ausrüstungen, Offizierskoffer, Schlafsäcke,
Wäschesäcke, Sattel- u. Kartentaschen, Wickel-Gamaschen etc
Ferner für den Weihnachtsbedarf:
Damentaschen, Brief- u. Zigarrentaschen, Reisetaschen,
Reisekoffer, Postemonnaſes ete.
Alles in nur prima Qualitäten und bester Ausführung.
(17323fg
A. Aufnagel, Hoflieferant = Wilhelminenstr.
Telephon 1485.

Taſchenmeſſer
Raſiermeſſer (alle Breiten)
Raſierapparate
Raſierklingen (alle Sorten)
Raſier=Pinſel
Raſternäpfe
Raſierſeife (in Stückchen)
Streichriemen
Haarſchneidemaſchinen
Nagelſcheren
(B17394
Pferdeſcheren
Schleifereien u. Reparaturen
von Stahlwaren jeder Art bei
J. Wenz, Kirchſtr. 10.

Hoßzſchuhe
in Segeltuch, warm gefütt.
Nr. 2540, 23.95 Mk.
Hoßzſchuhe
in Leder, warm gefüttert
Nr. 2840, 45.50 Mk.
Eigene Fabrikation.
Holzſchuhladen
Karlſtraße 79. (B17231
Halteſtelle Annaſtraße.

Achtung!
Stadt und Land verwundert ſich
ſehr darüber, daß man ſo billig
kaufen kann in dem billigen Laden,
(17411
Lauteſchlägerſtr. 5.
Guterhaltene Herrenüberzieher,
Anzüge, Hoſen, Damenmäntel,
Damenkleider, Bluſen, Herren=
u
. Damenſtiefel und noch vieles
mehr, alles zu ſehr billig. Preiſen.
Samstag bis abends 10 Uhr, Sonn=
tagv
. 11 Uhr bis abends 7 Uhr offen.
Ladengeſchäft
Lauteſchlägerſtr. 5.

Schreivmaſchine
für Weihnachtsgeſchenk geeignet,
25 Mark.
Erbacherſtr. 5, III. Anzuſehen
Sonntag u. Montag von 112 Uhr.
Terrenüberzieher, (braun,
A warm) für mittlere Größe,
Seidentigerpelz, Knab.=Schuhe
f. Knab. v. 1314 J., alles. ſ. gut
erhalten, zu verkaufen. (*10727
Kranichsteinerstr. 55, ptr., Weinheimer.

Ais Weihnachtsgeſchente=
Oelgemälde, Kunſtblätter, Gerahmte Bilder
zu ſehr billigen Preiſen.
(17320a
J. Hergt
Schützenſtr. 1, am Ludwigsplatz.

Rhcmische Draunnenlen N
pro Zentner Mk. 1. frei Heller, einschl. Oktroi, liefert
Fr. Schubkegel
Holz- und Kohlenhandlung
(17279a
Landwehrstrasse 19.
Fernruf 516.

Unter dem heutigen
Tagespreis!
Grosses
Paket
Ven
Mk.
(17443
Vonker

Ecke Ludwig- und Kirchstraße.

Kios Asarenen
(Fabrikate des
Herrn E. Robert Böhme
Königl. und Fürstl. Hoflieferant
in Dresden)
liefere ich an Wiederverkäufer
zu Original-Fabrikpreisen.
Nikolaus Bauer
Wilhelminenstr. 6 (Laden)
(im Hause des Herrn Hof-Konditors
1. Grasmaun). (*10712

Für die ſteiſchloſen Tage!!
Getrocknete
Steinpilze
100 Gramm Mk. 1.20
(ausreichend für4-5 Perſonen)
Kochanleitungen
werden beigegeben.
Reformgeſchäft Ariſta‟
Ernſt=Ludwigſtr. 3. (17412

Leder=Jagdgamaſchen
guter Ruckſack, hohe Waſſerſtief.
lecht Juchten, Nr. 41), Pirſchſtiefel
mit Gummiſohlen (neu, Nr. 39),
genagelte Jagdſtiefel (Nr. 39),
Kleider für iungen Mann. ſeiner,
ſchwarzer Winterüberzieher für
älter., ſtark. Herrn Mk. 25, dunkler
Sackrock u. Weſte für ſtarke Fig.
15 M., Regenſchirm, Hüte, Schul=
ranzen
(Leder u. Seehundfell) 5 M.,
1 feiner Muff, wie neu, 15 M.,
1 Paar Damenknopfſtiefel (Gr.
391 6 M., uſw. billig zu verkaufen.
(17191t
Näh. Geſchäftsſtelle.

(Ein eleganter, ſchwerer Tuch=
E mantel preiswert z. verkaufen.
Mühlſtr. 44.
*10731)

ſchwarze, lange Damenjacke
1 (Größe 46), faſt neu, zu verk.
Bruchwieſenſtraße 28, 1. St. Ecke
(*10705
Schießhausſtraße.

Dupp.=Küchen,=Stuben, Lacken, Wa.
gen, alles mit Inhalt, bill. zu vk.
Näheres Kiesſtr. 24, part. (*10703
Jahrrad mit Torpebofreilauf
V billg zu verkaufen. Magda=
lenenſtraße
13, Hth., II. r. (*18276
Silb. Damen=
Zu verkaufen: uhr 15 Mark,
goldene Kette dazu 30 Mk. Näh.
(*10709
in der Geſchäftsſtelle.

Lud. Heyl Sohn
Grossherz. Hoflieferant
Darmstadt
Getwoeite= füvene
Aehuate
Cognac n
und sonstige
Spirituosen
in allen Preislagen.
Vortellhafte Bezugsquelle
für (13942a
Wiederverkäufer.

3r Meiteie
Ein faſt neuer, grauer Extra=
Militärmantel, ein faſt neuer,
blauer Infanterierock und ein Paar
Militärzugſtiefel Nr. 41, eine faſt
neue, eiſerne Bettſtelle mit Stroh=
matraße
billg
(*10757
Zürtz, Waldſtraße 18, part.

ſehr guterh., l
1 langer Plüſchmantel
(Rad) billig zu verk. (*10697gid
Näh. in der Geſchäftsſtelle.

Iyllite ital. Meiſter=Geige und
eine alte Meiſter=Bratſche
billig zu verkaufen (*10694gi
Kiesſtraße 70, part.

tfür 12 Platten
Phot. Apparat 3:12mit Stativ
u. Ledertaſche billig zu verkaufen
17440)
(Kiesſtr. 127, part.

mit
Sehr gut. Damenrad Torpedo.
freilauf zu verkaufen
17439)
Kiesſtr. 127, part.

Nuppen=Küche u. =Stube mit
Möbel billig abzugeben
(*10755)
Taunusſtr. 47.

Duppen=Wohn- u. =Sehlakzimmer,
Kaufladen u. neue Kinderstiefel,
35, zu verkaufen (*10754
Darmſtraße 49, I.

Enpfehle
Weisswein
per Liter 85 Pfg. ohne Glas
K. Schmidt, Gaſtwirt
Beſſungerſtr. 113. (*10446dgm

Guterh., eiſ. Kinderſchlitten
(*10713
billig zu verkaufen
Nieder=Ramſtädterſtr. 87, part.

faſt neu,
Dunkler Pelz, bill. zu ver=
kaufen
. Anzuſ. von 121 Uhr
*10711i
Hoffmannſtr. 2, part.

zum Selbſtaleßen
2 Formen v. Bleiſoldaten
bill. z. vk. Ernſt=Ludwigſtr. 21, I. (*

Ein Kinderklappſtuhl guterh.,
Ezu verkaufen. (*1071s
Lauteſchlägerſtr. 17, II. Vordh.

3 Tretmaſchinen,
1 Handmaſch., wie neu hergericht.,
unter Garantie billig abzugeben.
Rickert, Hölgesſtr. 3, p. (*10752

zu verkaufen.
Reiſiabeſen Steuerwald,
Beſſungerſtr. 72, Hinterbau. (B17429

Einger-Nähmasehine, wie neu, bill.
(*10745
zu verkaufen.
Eliſabethenſtraße 23, 3. Stock.
1a Zwiebeln
10 Pfd. 1.40 Mk. (ſolange Vorrat)
Peter Waller
Alter Arheilger=Weg. (*10613sg

Shriſtiame
große, ſchöne Auswahl. (17140a
Karlſtraße 61 (Hoß.

Salonbäume,
Chriſtbäumc. ſtolze Ware, ſpott=
billig
. Mollerſtr. 36. (*10232

[ ][  ]

Großh. Hoflieferant
Abadst
Ernst-Ludwigstrabe 25
1el. 140
Lobon Schorf
Fei Westen Feiz Paiswarmer
Dlevie S Fiitur Westen
zu stark herabgesetzten Preisen.
Alleinverkauf sämtlicher echten Professor
Dr. Jägers Normal-Artikel. Alleinver-
Iiintar-Ausstartungen
kauf von Wilh. Benger Söhne, Stuttgart, auch
in Halbwolle, Baumwolle und Seide. Dr.
Lahmanns Reform-Unterkleidung.
Warme Unterkleidung
(17424
Origlnal-Verkaufspreise.
sind sorgfältig gewaschen, daher gebrauchsfertig!
Kamelhaardecken Reise- und Steppdecken
Weisswaren,
BETTEN
Wollwesten
Damenwäsche
Leibbinden, Kniewärmer
Kinderbetten
Fertige Tisch- u. Bettwäsche
Kopfschützer, Pulswärmer Bettartikel
Herrenhemden
Barchente und Drelle
Brust- u. Rückenwärmer
Kragen und Manschetten
Normal- u. gestrickte Socken Reine, gewaschene,
Normal-Hosenträger
Fußschlüpfer, inere Fußtücher unbedingt staubfreie Gummi-Hosenträger
Gamaschen, Schlafsäcke Bettfedern und Daunen Taschentücher

Ein Postehe
Weihnachtsbeschenk
Orriziere
ist das neue, vorschriftsmässige
Seitengewehr.
Mit fein oxid. Stahlscheide, Klinge poliert,
mit Säge, zum Aufpflanzen eingerichtet
das Stück Mk. 1500
(17305a
empfiehlt
Robert Hübner
Grossherzogl. Hoflieferant
11 Ernst-Ludwigstrasse 11
Jagd-, Sport- und Militärausrüstung.

Scheuermann’s Bienenstände
Gartenstadt Hohlerweg 95 Telephon 1156
Bienenhonig, garant. rein. Naturhonig letzter Ernte
Verkaufsstelle nur:
(8139a
L. ENGELHARD Nachfolger, Darmstadt, Gr. Ochseng. 27.
Daselbst auch alle zur Bienenzucht nötigen Gerätschaften wie:
Wabenzangen, Imkerhandschuhe, Imkerschleier und-hauben,
Ia Kunstwaben. Schwarmverhinderer.
Honiggläser.
Bienenhonig in Taben-Feldpostpackung versandfertig.

Aie Welnahtsanten enttehfe
Tabakspfeifen aller Art
Zigarren Zigaretten Tabake
sämtliche Rauchartikel
Zigarren- und Zigaretten-Etuis und -Spitzen
Meerschaum- und Bernsteinwaren
Tabaksbeutel (*10392mg
Versandfertige Feldpost-Packungen.
Pfeifen-Spezialist Fr. Marguth
Schillerplatz 7, Eingang Große Ochsengasse
Zweiggeschäft: Marktstrasse 3.

Schurz
Tnankr

E
C.L.Wösr
ERANKEURT-N
Besteht seit 1811.
Niederlage bei: (17064a
J. Ph. Reinhardt
Schlossgraben 7.

Spezialgeschäft für
Sprechmaschinen u.
Schallplatten
Reparatur-
Werkstatt

für alle mechanischen Musik-
Instrumenten. 17169a
grösste Auswahl in AppA
raten, Saiteninstrumenten
und Weihnachtsplatten.
II Billige Preise!!
Valentin Bund
jetzt Schuchardstr. 12.

Eiller
Gee
eee
M

eh

wie neu, m.
Gebr. Gitarre, ſchönem
Ton, billig zu verk.
(*10466mg
Stiftſtr. 19, 3. St., bei Hofmann

Warnung.
Kauft keine Singer=Nähmaſchinen!
Haltet das Gold im Lande!
Wenn die Vertreter der Singer=Nähmaſchinen
darauf hinweiſen, daß die Singer Co. eine Fabrik
in Wittenberge betreibt, ſo wiſſet, daß dieſe Fabrik
nichts anderes iſt als ein Ableger des großen
Singertruſtes, der ſeinen Sitz in England und
Amerika hat, wohin auch der Gewinn fließt.
Vierzehn leitende Angeſtellte der Singer=Fabrik
in Wittenberge, darunter ein Direktor, ſind als
Engländer ſeit Ausbruch des Krieges in Ruhleben
bei Berlin untergebracht. Singer warnt in Eng=
land
vor den deutſchen Erzeugniſſen! Singer
hetzt in Frankreich mit Flugblättern gegen die
Deutſchen! Amerika liefert unſeren Feinden die
Geſchoſſe, die deutſche Männer töten!: Hieraus
ſpricht Gehäſſigkeit und Rückſichtsloſigkeit gegen
Deutſchland in noch nie dageweſener Weiſe.
Schließt darum die Tür vor den Vertretern
der Singer Co. (16933a
Unterſtützt deutſche Arbeit aus Liebe und Pflicht=
gefühl
für das deutſche Vaterland!
Man kaufe eine echt deutſche Nähmaſchine.
August Engel, Darmstadt.
Fernsprecher u28. Gegr. 1869. Schuchardstr. 3.
General=Vertreter der Firmen:
G. M. Pfaff, Kaiserslautern, Akt.-Ges.
vorm. Seidel & Naumann, Dresden.

Die besten Kriegsschuhe
sind unsere in eigenem Betrieb hergestellten
Lederschnärsiete un Holzschle
warm gefüttert, halten den
(16639a
Fuß trocken und warm
in allen Grössen, sehr preiswert!
Gebr. Blum
Markt 5
Markt 5.