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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Die Lehren des ſerbiſchen Feldzuges. — Der Kaiſer in Wilna.
Die Rede Helfferichs. — Der raſende Wilſon. — Deutſchland und die engliſche Preſſe. — Ruſſiſches. — Engliſches
Unterhaus. — Die Teuerung in Frankreich.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 15. Dez
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der Front hat ſich nichts von beſonderer
Wichtigkeit ereignet.
Ein am 12. Dezember auf der Höhe von
La Panne auf Grund geratener engliſcher
Dampfer wurde geſtern von unſeren Fliegern
mit beobachtetem Erfolg angegriffen.
Der Feind, der mehrere Flugzeuggeſchwader
gegen Bapaume=Peronne, nach Lothringen, auf
Müllheim (Baden) angeſetzt hatte, büßte im
Luftkampf oder durch Fener unſerer
Abwehr=
geſchütze vier Flugzenge, darunter ein
Groß=
flugzeug mit zwei Motoren, ein.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nichts Neues.
Balkau=Kriegsſchauplatz.
Südweſtlich von Plevlje iſt der Feind über
die Tara und weiter öſtlich über die Linie
Grab-Brodarevo zurückgeworfen. Mehrere
hundert Mann wurden gefangen genommen.
Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
* London, 14. Dez. Lloyds meldet: Der britiſche
Dampfer „Orteric” (6535 Bruttotonnen) iſt
ver=
ſenkt worden. Die Beſatzung wurde bis auf zwei
ge=
tötete und drei ſchwerverwundete Chineſen gerettet.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 14. Dez. Bericht des
Hauptquartiers: An der Jrakfront nimmt die
Tätigkeit der feindlichen Artillerie bei Kut=el=Amara von
Tag zu Tag infolge unſeres heftigen Gegenfeners ab.
Unſere Truppen näherten ſich infolge geglückter Angriffe
dicht der feindlichen Hauptſtellung. — An der
Kauka=
ſusfront mit Ausnahme von Scharmützeln der
Vor=
poſten nichts von Bedeutung. — An der
Dardanel=
lenfront beſchoß unſere Artillerie erfolgreich
feind=
liche Stellungen bei Anaforta und feindliche Schiffe bei
Kemikli=Liman und zwang ſie, ſich zu entfernen. Die
feindliche Artillerie antwortete nicht. Bei Ari=Burnn
Minenwerfertätigkeit und ziemlich heftiger, aber
ausſetzen=
der Artilleriezweikampf. Bei Sedd=ul=Bahr fand in der
Nacht vom 12. zum 13. Dezember gegen unſeren rechten
und linken Flügel ein Gefecht mit Bomben und
Lufttor=
pedos ſtatt. Unſere Artillerie beſchoß eine feindliche
Haubitzbatterie und ſprengte das Munitionsdepot dieſer
Batterie in die Luft. Am 13. Dezember fand ein ſehr
heftiges Bombengefecht gegen unſere Laufgräben im
Zen=
trum ſtatt. Unſere Artillerie nahm erfolgreich
Artillerie=
ſtellungen des Feindes unter Feuer, zerſtörte ein
Block=
haus und zwei Brücken über den Kerevizdare.
Der Balkankrieg.
Die Balkanexpedition der Entente.
TU Budapeſt, 14. Dez. Der Peſter Lloyd
mel=
oet von der griechiſch=bulgariſchen Grenze: Infolge der
noch immer völlig unklaren und ſich viel widerſprechenden
Nachrichten über die Ausſichten der Entente hält die
Erregung unter der Bevölterung an, doch
wird bemerkt, daß die griechiſchen Offizierskreiſe,
beſonders die Generalſtäbler, eine vollkommen
ruhige Haltung an den Tag legen, woraus
deut=
lich hervorgeht, daß in dieſen Kreiſen die Lage
keines=
wegs peſſimiſtiſch aufgefaßt wird. Man betrachtet die
Forderungen der Entente als ein Zeichen großer Furcht,
die dort vorherrſche, und will Beweiſe dafür geſammelt
haben, daß die Ententekreiſe vollkommen
den Kopf verloren und von einem Extrem in das
andere verfallen, nur in der Hoffnung, die Situation
noch vetten zu können. Die griechiſche Regierung
war=
tet aber ruhig den Gang der Ereigniſſe ab. Man iſt
auf allies vorbereitet und glaubt, daß die
En=
tente ſich wohl hüten werde, weitere Gewaltmaßregeli
gegen Griechenland in Anwendung zu bringen. Ueber
den Stand der Balkanaktion ſelbſt herrſcht in
griechi=
ſchen Militärkreiſen nur die eine Meinung vor, daß die
Verbündeten ſich vollkommen verrechnet
haben, als ſie dies gefährliche Unternehmen begannen.
Es iſt erſtaunlich, welche Unſummen für dieſe zweckloſen
Vorbereitungen hinausgeworfen wurden und noch
hin=
ausgeworfen werden; ebenſo erſtaunlich iſt, welche
Un=
kenntnis am Platze die Offiziere der Verbündeten an
den Tag legen. Man erzählt, daß dem General
Moſcho=
pulos für die Ueberlaſſung von fünf Tragtieren ein
Automobil angeboten wurde. Viele Automobile liegen
in Saloniki herum und fahren planlos durch die
Stra=
ßen, weil man ſie im Innern des Landes nicht
verwen=
den kann. Drei Hoſpitalſchiffe, angefüllt mit
Verwun=
deten, ſind jetzt wieder von Saloniki abgefahren. Die
furchtbare Kälte hat viele Oofer unter den Truppen
und unter dem Pferdematerial der Verbündeten
ge=
fordert.
* Bern, 14. Dez. Der Berichterſtatter des
Cor=
riere della Sera drahtet aus Saloniki: Die
Alliier=
ten haben die griechiſch=ſerbiſche Greuze
überſchritten. Es iſt alſo; den Angreifern
auch der letzte Fuß Erde überlaſſen worden, der
noch in Serbien von den Alliierten beſetzt war. Alle
franzöſiſch=engliſchen Truppen befinden ſich auf
griechi=
ſchem Boden auf der Linie Vardar=Höhen am Doiran=
Sec. Die Bulgaren haben an der griechiſchen Grenze
haltgemacht.
Bulgariens Lage.
* Sofia, 14. Dez. Utro meldet: Der
Miniſter=
rat hat beſchloſſen, die Sobranje auf den 28.
De=
zember einzuberufen. Er hat dabei feſtgeſtellt, daß
die Lage Bulgariens günſtig iſt. Der
Feld=
zug gegen Serbien ſei glücklich durchgeführt.
Bulga=
rien habe ſein Gebiet um 50000
Quadrat=
kilometer vergrößert. Seine Kräfte ſind ſo
un=
verſehrt, daß es im Verein mit ſeinen Verbündeten
allen Ereigniſſen gegenüber gerüſtet daſteht. Die
So=
branje wird ſich in erſter Linie mit finanziellen
Geſetzentwürfen befaſſen, namentlich mit einem
Kriegskredit von 150 Millionen. Die Tagung wird am
4. Januar zu Ende gehen. Die Regierung iſt
verſtän=
digt worden, daß ſie auf die Unterſtützung aller
Parteien, außer der Sozialdemokratie, rechnen kann.
In dieſer erſten Sitzung wird Radoslawow eine
Rede über die äußere und innere Politik halten.
Dle ſerbiſchen Flüchtlinge.
* London, 14. Dez. Die Times erfährt aus Athen,
daß noch 2000 ſerbiſche Flüchtlinge in Saloniki
angekommen ſind, wo ſie in Zelten und im ruſſiſchen
Spital untergebracht wurden. Man erwartet noch mehr
Flüchtlinge aus Doiran und Gewgheli. Es wird
be=
abſichtigt, den größten Teil davon nach den Inſeln im
Aegäiſchen Meer zu bringen.
Griechenland uud die Entente.
TU. Genf, 14. Dez. Je weiter die engliſch=
franzö=
ſiſchen Truppen gezwungen ſind, ſich gegen Saloniki
zurückzuziehen, umſo optimiſtiſcher lauten die
Meldungen über die Haltung Griechenlands
gegenüber dem Vierverbande, die die franzöſiſche
Regierung offenbar in der Abſicht durchläßt, die Leſer
üiber den Mißerfolg der Balkanexpedition
hinwegzutäuſchen. Unterſtützt werden dieſe Meldungen
durch tendenziöſe gegen Griechenland gehaltene Berichte
der in Saloniki und Athen weilenden
Sonderbericht=
erſtatter der Pariſer Blätter. Während geſtern und
vor=
geſtern die politiſche Lage noch in den düſterſten Farben
geſchildert wurde, glaubt die franzöſiſche Preſſe heute
annehmen zu können, daß die Verhandlungen zwiſchen
der griechiſchen Militärbehörde und den Verbündeten
zu einer befriedigenden Löſung führen werden.
* Paris, 14. Dez. Nach Blättermeldungen
be=
ſuchten die Geſandten des Vierverbandes den griechiſchen
Miniſterpräſidenten und verſtändigten ihn amtlich, daß
die wirtſchaftlichen Maßnahmen gegen
Griechenland aufgehoben worden ſeien; die in den
Häfen feſtgehaltenen griechiſchen Schiffe werden alsbald
freigelaſſen werden.
Deutſchland und Griechenland.
* Athen, 14. Dez. (Meldung der Agence Havas.)
Nach einer nichtamtlichen Meldung ſollen die
Deut=
ſchen von der griechiſchen Regierung verlangt
haben, daß die den Alliierten gewährten
Erleichterun=
gen mit der griechiſchen Neutralität im Einklang
ſtänden. Eine amtliche Bekanntmachung über den
grie=
chiſch=deutſchen Meinungsaustauſch iſt nicht erſchienen,
doch glaubt man, daß die Deutſchen nicht zu weit zu
ge=
hen wünſchen, da ſie anerkennen, daß die Umſtände für
Griechenland außergewöhnlich ſind.
Rumänien.
-er. Berlin, 15. Dez. Aus Bukareſt iſt die
Nach=
richt eingetroffen, daß der Führer der konſervativen
Partei Rumäniens, Marghiloman, vom König Ferdinand
in beſonderer Audienz empfangen worden ſei und ihm
ein Maſſengeſuch in Denkſchrift=Form überreicht habe,
worin der ſofortige Losmarſch Rumäniens an
der Seite der Zentralmächte und die
Be=
ſetzung Beßarabiens verlangt wird. Dieſe
Nach=
richt erregt große Ueberraſchung in den politiſchen und
diplomatiſchen Kreiſen Deutſchlands, die mit einiger
Sorge auf die ſog. zweite rumäniſche Spannung blicken,
die derzeit noch herrſchen ſoll. Gleichzeitig treffen auch
Mitteilungen über außerordentliche Maßnahmen
Ruß=
lands zum Angriff oder zur Verteidigung gegen
Ru=
mänien ein. Wir haben über dieſe auffallenden
Nach=
richten eine in Berlin lebende Perſönlichkeit befragt,
deren Beurteilung maßgebend und aufklärend ſein dürfte.
Unſer Gewährsmann äußert: Das Memorandum
Marghilomans iſt die unmittelbare Folge der Rede, die
Miniſterpräſident Graf Tisza kürzlich im ungariſchen
Abgeordnetenhaus gehalten hat und worin Rumänien
ernſthaft gemahnt wurde, daß es die Bürgſchaften ſeiner
Sicherheit nun endlich im Bündnis mit der
Donau=
monarchie und Deutſchland ſuchen müſſe. Tisza hat den
Geiſt König Carols heraufbeſchworen, und nicht
vergeb=
lich. Seine Mahnung hat in dem Teil der rumäniſchen
Preſſe, der nicht an Rußland rettungslos verraten und
verkauft iſt, ein ſtarkes Echo defunden. Es iſt ſchade, daß
man in deutſchen Blättern ſo wenig rumäniſche
Preß=
ſtimmen zu leſen bekommt. Man könnte ſich auf
allge=
meinpolitiſchem Gebiete noch ſchneller verſtändigen, als
dies auf dem des Getreidehandels nun geſchehen iſt. So
ſchreibt die Moldava, ein führendes rumäniſches Blatt:
„Der Vierverband wird ſelbſt im Fall ſeines Sieges wegen
ſeiner finanziellen Ueberlaſtung Rumänien nicht helfen
können. Tritt Rumänien aber in Aktion und gewinnt
Beß=
arabien, ſo wird es einen Machtzuwachs erhalten, der
ihm geſtattet, Armee und Budget in ihrer normalen
Lage zu erhalten, und das dankbare Deutſchland wird
Rumänien die Liquidierung ſeiner ſinanziellen Lage
er=
leichtern.‟ Dieſe Gedanken, nüchtern und durchaus
rumä=
niſch=egoiſtiſch erwogen, ſind heute die wirkliche
öffentliche Meinung in Bukareſt. Man wird
ſie in Marghilomans Memorandum wieder finden, wenn
deſſen Inhalt bekannt gegeben wird.
Ueber die Lehren des ſerbiſchen Feldzuges
bringt die franzöſiſche Zeitſchrift Journal vom 10.
De=
zember einen außerordentlich beachtenswerten Artikel
aus der Feder des franzöſiſchen Senators Humbert, der
auch in deutſchen Leſerkreiſen auf Intereſſe ſtoßen
dürfte, und der deshalb in Ueberſetzung hier folgen mag
„Je weiter der Krieg vorrückt,” ſo heißt es dort,
zum ſo wichtiger wird die Materialfrage. Ich hatte ſie
vorausgeſehen und vorausgeſagt. Aber all meine Worte
ſind bei weitem von den Tatſachen überholt worden, ir
einem Grade, daß ich ſelbſt den Eindruck habe, in meit
nen Forderungen furchtſam geweſen zu ſein. Die
Leh=
ren des deutſchen Feldzuges in Serbien ſind
in dieſer Richtung außerordentlich eindrucksvoll.
Unſere Feinde haben im Balkan eine ganz neue Taktik
eingeſchlagen., die darin beſteht, ein Minimum von
Truppen mit einem Maximum von Artillerie zu
ver=
wenden. Sie ſchonen ſo das Menſchenmaterial, zu
deſ=
ſen Erſchaffung ſie 20 Jahre nötig haben, und fordern
alle Ergebniſſe von ihren ſchweren Kanonen, die ihre
Induſtrie ihnen in unerſchöpflicher Fülle zu liefern
ſcheint. Man hatte gedacht, zur Erzwingung des
Donau=
überganges und zur Zurückwerfung der
bewunderungs=
würdig tapferen, noch dazu durch die Schwierigkeiten
des ihr genau bekannten Geländes unterſtützten
ſerbi=
ſchen Armee feien ungefähr 500000 Mann nötig. Nun
ſcheint Marſchall Mackenſen nur 150000—175000 Mann,
dazu noch 80000 Oeſterreicher zur Verfügung gehabt zu
haben. Wohl aber hat er Artillerie in einer Stärke mit
ſich geführt, die nach den alten Regeln für eine Armee
von 1 Million Mann genügt hätte. Mit anderen
Wor=
ten, er gebrauchte da mehr als 5 Kanonen, wo man bis
jetzt eine als genügende Unterſtützung angeſehen hätte.
Das Verhältnis der Artillerie zur Infanterie betrug in
ſeinem Heer mehr als das Fünffache des Normalen.
Und mit welchem Ergebnis! Nur äußerſt ſelten und
ganz ausnahmsweiſe ſind die Fußvölker miteinander in
Berührung gekommen. Die deutſchen Truppen
mar=
ſchierten unter Vortritt eines unwiderſtehlichen Feuers,
ſie haben unbedeutende Verluſte erlitten und ſich darauf
beſchränkt, die Stellungen in Beſitz zu nehmen, nachdem
eine wahre Sintflut von Granaten den Feind daraus
vertrieben hatte. . . . Was ſoll man anders daraus
ent=
nehmen, als daß Deutſchland ſich bemüht, nur noch mit
Maſchinen zu kämpfen, und daß es, dank ſeiner Arbeit,
ſeinen induſtriellen Hilfsmitteln, ſeinem
Organiſations=
geiſt, trotz ſeiner Erſchöpfung darauf rechnet, ſeine
Feinde in Reſpekt zu halten und vielleicht zu vernichten.”
Hieran knüpft dann Humbert die Mahnung, es
nachzumachen und vor allem Stahl zu fabrizieren
an dem es in Frankreich ſo ſtark mangele. Er ſchließt
mit den auf die Tätigkeit unſerer Unterſeeboote ein
intereſſantes Licht werfenden Worten: „ . Es exiſtiert
noch eine ſchwere Kriſe: die der Transporte zur See.
Es iſt eine weſentliche Pflicht der Regierung, ſie, mit
welchen Mitteln es auch ſei, zu löſen. Und zwar
eiligſt=
zu löſen, wenn wir nicht die Lahmlegung all unſerer
Fabriken und den Verluſt der für uns ſo koſtbaren
Meeresfreiheit durch eine minderwertige Urſache wollen.”
Der Kaiſer in Wilna.
* (Zenſ. Bln.) Der Kaiſer hat, wie die B. Z.
meldet, Wilna beſucht. Seine Ankunft erregte
begreif=
licherweiſe ungeheures Aufſehen. Nach ſeinem
Eintref=
fen wohnte der Kaiſer zunächſt einem Gottesdienſt in der
alten deutſchen Kirche bei. In ſeiner Begleitung
befan=
den ſich Prinz Oskar, der jetzt einen Vollbart trägt
und bereits die Majorsachſelſtücke hatte. Unter den
Offizieren, die das Gefolge des Kaiſers bildeten, befand
ſich auch Feldmarſchall Hindenburg. Nach dem
Gottesdienſt fand eine Parade am Schloßberg ſtatt. Der
Kaiſer und der Hofſtaat fuhren in Automobilen nach
dem Schloßberg. Feldmarſchall Hindenburg marſchierte
bei der Parade ſelbſt an der Spitze der Truppen voran
und blieb dann beim Kaiſer ſtehen, worauf die
Kom=
pagnien Glied für Glied vorbeizogen. Während der
Kai=
ſer dann zur Burg hinaufſtieg, wurde eine lange Reihe
von Mannſchaften und Offizieren aufgeſtellt, denen der
Kaiſer dann eigenhändig das Eiſerne Kreuz 1. und
2. Klaſſe überreichte. Jeder nannte ſeinen Namen,
Truppenteil und den Grund ſeiner Auszeichnung, worauf
ein kurzes Geſpräch folgte und der Kaiſer das Paket=
chen mit dem Kreuz hinreichte. Auf dem Platz
gegen=
über der Kathedrale hatte ſich eine dichte Menſchenmenge,
meiſtens Polen und Litauer, angeſammelt, die, als der
Kaiſer kam, plötzlich in ein tauſendſtimmiges Vivat
aus=
brachen und auch auf Polniſch Hoch riefen. Die Hochruſe
wiederholten ſich ſo lange, bis der Kaiſer in das
Gottes=
haus eingetreten war. Der Berichterſtatter erinnert
daran, daß vor hundert Jahren Napoleon an derſelben
Stelle vorübergezogen iſt. In Begleitung des Kaiſers
befanden ſich außer dem Prinzen Oskar und
Feldmar=
ſchall Hindenburg auch die Chefs des Generalſtabs und
Admiralſtabs, v. Falkenhayn und Holtzendorff,
ſerner Generalleutnant v. Ludendorff und der
Füh=
rer der Armee v. Eichhorn.
Die Rede Helfferichs.
* Berlin, 15. Dez. Die Morgenblätter ſtimmen
überein in der Meinung, daß die geſtrige Rede des
Schatzſekretärs Dr. Helfferich zur neuen
Kreditvorlage eine gewichtige Ergänzung zur
Kanzler=
rede bot.
Das Berliner Tageblatt findet es
dankens=
wert, daß der Reichsſchatzſekretär auch auf die Kehrſeite
der ungeheueren nationalen Anſtrengung in
finanziel=
ler Beziehung hinwies. Ebenſo wie England werde
auch uns ein ſchwerer Kampf um die Aufrechterhaltung
des Budgets bevorſtehen. Aber wir verzichten auf
je=
den Ueberfluß, wenn es ſein muß, wir wollen jede Not
lieber als des Feindes Gebot ertragen. Dieſen offenen
Worten werde man im ganzen deutſchen Volke
bereit=
willig zuſtimmen. Es ſei männlich, die Dinge ſo zu
ſehen, wie ſie ſeien, und ſich nicht durch Illuſionen
dar=
über hinweg zu täuſchen. — In der Poſt heißt es:
Man kann ſagen, daß der Staatsſekretär es verſtand,
durch ſeine feindurchdachte, tiefbegründete Rede nicht
nur die Volksvertreter, ſondern auch das Volk ſelbſt
davon zu überzeugen, daß wir feſt auf eigenen Füßen
ſtehen, nicht nur in militäriſcher, ſondern auch in
finanz=
politiſcher Beziehung. — Die Germania ſagt: Was
wir ſind und ſein werden, ſind wir aus uns ſelbſt:
mili=
täriſch, politiſch und wirtſchaftlich jetzt und in alle
Zu=
kunſt. Der Schatzſekretär habe der neuen
Kreditvor=
lage nicht leicht würdigere und ſchönere Begleitworte
mit auf den Weg geben können, als dadurch, daß er
zeigte, in wie hohem Maße unſere Kriegsanleihen
Volks=
anleihen im beſten Sinne des Wortes ſind. Das
Ver=
trauen, daß dieſe pflichtbewußte Gebefreudigkeit des
Volkes auch in Zukunft nicht erlahmen werde, werde
ganz gewiß nicht getäuſcht werden. — Im Berliner
Lokalanzeiger wird ausgeführt, daß der
Schatz=
ſekretär nicht nur die Notwendigkeit der Aufbringung
neuer Mittel erhärten wollte, ſondern auch dartun
konnte, daß wir dieſe Mittel aufbringen können, und
daß wir die alten nicht vergeblich aufgebracht haben. —
In der Voſſiſchen Zeitung wird als beſonders
intereſſant die Beleuchtung unterſtrichen, die der
Staats=
ſekretär dem Gegenſatz zuteil werden ließ zwiſchen der
foliden Fundierung der deutſchen
Kriegsanleihezeich=
nung und der Kriegsfinanzwirtſchaft unſerer Gegner.
In dieſem Rieſenkampf, der ſich zwiſchen Deutſchland=
und England entſponnen habe, komme es letzten Endes
darauf an, wer die meiſten Kriegsanleihen
aufzu=
bringen vermöge und weſſen Kapitalkraft am weiteſten
reicht. Englands Weltmacht ſei begründet auf ſeiner
Geldmacht, die weiter beruhe auf dem internationalen
Vertrauen, das man in Jahrhunderten Englands
Wäh=
rung, die man für unerſchütterlich hielt,
entgegenge=
bracht habe. Dieſe Grundlage engliſcher Macht ſei durch
den Rückgang des engliſchen Wechſelkurſes untergraben.
England ſei ein großes Bankgeſchäft. Habe es erſt
ein=
mal das Vertrauen der Welt verloren, ſo nütze ihm alle
Arbeit nichts, um das Verlorene einzuholen. Jeder
Tag, den der Krieg weiter dauere, laſſe in immer
größe=
rem Umfange ein Stück nach dem anderen von dem
Fundament engliſcher Weltmacht abbröckeln.
Die Mannſchaftslöhne.
* Berlin, 14. Dez. In der heutigen Sitzung des
Hauptausſchuſſes des Reichstags führte
be=
züglich der geforderten Erhöhung der
Mann=
ſchaftslöhne und der Verpflegungsſätze der
ſtellver=
tretende Kriegsminiſter Wandel aus: Die
Löhnungsver=
hältniſſe ſeien als ausreichend zu erachten. Die Ver=
pfegung der Truppen ſei anerkannt gut und
nur bei ſchwierigſten Verhältniſſen ſeien Störungen
in=
der Verſorgung möglich. Im allgemeinen ſei
ſowohl=
im Weſten wie im Oſten die Ernährung ſo, daß ſie zur
guten Erhaltung ausreiche. Es würden auch
Genuß=
mittel, Zigarren und Zigaretten gereicht. Manch älterer
Mann müſſe ſich allerdings an die gebotene Koſt
zunächſt=
gewöhnen. Die Beſchwerden würden geprüft. Zur
Kontrolle ſeien Ausſchüſſe aus Unteroffizieren und
Mannſchaften gebildet, die im Felde nicht viel nützen,
weil draußen nicht viel zu kaufen ſei. Die Lebensmittel
würden von Staats wegen geliefert. Die Erhöhung der
Verpflegungsſätze auf 1,20 Mark ſei nicht überall am
Platze, da bei gemeinſamer Küche oft billiger
durchzu=
kommen ſei.
Kriegsgetangenenpolt.
* Berlin, 14. Dez. (Amtlich.) Der
franzö=
ſiſche Kriegsminiſter Gallieni hat folgenden
Befehl erlaſſen: „Da die Briefe der gefangenen
Franzoſen, die in Deutſchland interniert ſind, trotz
Proteſtes der franzöſiſchen Regierung einer ſyſtematiſchen
Verſpätung von 10 Tagen unterzogen werden,
ſo habe ich beſchloſſen, daß künftig dieſelbe Maßregel für
die Briefe der deutſchen Kriegsgefangenen in Frankreich
getroffen werden ſoll. Bis auf weiteres werden die
Briefe, die von deutſchen Kriegsgefangenen abgeſchickt
werden, oder die für ſie ankommen, derſelben Verſpätung
unterzogen werden. Die Kriegsgefangenen dürfen ihre
Familien von dieſer Maßregel in Kenntnis ſetzen.”
Amtlich wird hierzu von deutſcher Seite bemerkt:
Aus militäriſchen Gründen erfolgt in Deutſchland die
Abſendung der Briefe der Kriegsgefangenen erſt
10 Tage, nachdem ſie geſchrieben ſind. Briefe in
dringen=
den geſchäftlichen und wichtigen Familienangelegenheiten
ſind unmittelbar zur Beförderung zugelaſſen. Für die
eingehende Poſt der Kriegsgefangenen beſtehen in
Deutſchland keinerlei Beſchränkungen. Der franzöſiſchen
Regierung ſind dieſe Grundſätze Deutſchlands für die
Behandlung der Kriegsgefangenenpoſt mit dem
Hinzu=
fügen bekannt gegeben, daß nunmehr in
Deutſch=
and auch die eingehende Poſt der franzöſiſchen
Kriegs=
gefangenen erſt 10 Tage nach ihrem Eintreffen
ausgehän=
digt wird. Dieſe Anordnung bleibt ſo lange beſtehen, bis
die Beſchränkung der eingehenden Poſt der
Kriegsgefan=
genen in Frankreich aufgehoben wird und die franzöſiſche
Regierung entſprechende Mitteilung hierher gelangen läßt.
Der raſende Wilſon.
*⁎* Die „Neutralität” des Oberhauptes der
Ver=
einigten Staaten von Amerika treibt immer
merkwürdi=
gere Blüten: England kann ihm unbekümmert allerhand
Unbill zufügen, nach Belieben die internationalen
Ver=
träge mit Füßen treten und in vollſter Willkür die Rechte
der Neutralen verletzen, ohne daß Wilſon dadurch gerührt
wird. Sobald aber Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn
bei ihren kriegeriſchen Aktionen zur See nicht verhindern
können, daß ein paar Yankees, die vielleicht, wie es im
Falle der „Luſitania” geſchah, leichtfertiger= und
heraus=
fordernderweiſe ein feindliches, mit Konterbande und
Kriegsmaterial beladenes Schiff benutzen, ihr Leben
ein=
büßen, wird Präſident Wilſon wild. Deutſchland hat
ſchon verſchiedentlich Zornesausbrüche über ſich ergehen
laſſen müſſen, ohne daß uns ſolches in unſerer
Kriegfüh=
rung beirrt hätte, und ſo wird denn auch Oeſterreich=
Un=
garn die Note der Waſhingtoner Regierung über die
Ver=
ſenkung der „Ancona” nicht allzu tragiſch nehmen und
ruhig Blut bewahren.
Die Worte „Völkerrecht” und „Menſchenliebe” ſind
Herrn Wilſon ſehr geläufig; es iſt nur ſchade, daß er ſie
nur im Munde führt und nicht danach handelt. Liegt ihm
die Achtung vor dem erſteren wirklich am Herzen, ſo kann
Uuanſchikais Weg zum Thron.
C) Schon lange haben gute Kenner des fernen Oſtens
Yuanſchikais Weg zum Throne vorausgeſagt. Dieſer Weg
wurde von dem einſtigen Oberrichter von Tſchili mit ſo
viel Kraft und politiſcher Schlauheit beſchritten, daß
ſpä=
tere Geſchichtsſchreiber argwöhnen werden, Yuanſchikai
habe den Macchiavell mit Nutzen geleſen; — aber ſo weit
geht ſeine Beherrſchung der abendländiſchen Literatur,
von der er mancherlei in Ueberſetzungen lieſt, nach den
Mitteilungen ſeines alten politiſchen Beirates Dr. Morris
denn doch nicht, und man darf ihn ſo wenig wie etwa den
Fürſten Ito den einſtigen „ungekrönten Kaiſer von Japan”
oder ſonſt einen erfolgreichen Staatsmann des nahen oder
fernſten Orients mit dem Maßſtabe der Politik des
Abendlandes meſſen. Das gilt auch für die folgende
Er=
zählung der dunklen Stunden, in denen die Würfel über
Yuanſchikais Zukunft fielen, und über die wir aus den
Aktenſtücken und Urkunden, die die Moderniſierung
Chi=
nas zugänglich gemacht hatte, denkwürdige Einzelheiten
erfahren.
Im Frühling 1898, kurz nach dem Tode des Prinzen
Kung, ſetzte in China unter der Leitung des Kaiſers
Kwangſü, dem die alte, energiſche Kaiſerin=Witwe damals
leidlich freie Hand ließ, die Aera der „Reform der
hun=
dert Tage” ein, die eine ſolche Fülle überſtürzter Edikte
zur Europäiſierung der Staatsverwaltung, des Heeres
der Preſſe und des Unterrichtes brachte, daß ihr Abdruck
allein einen hübſchen Band füllen würde. Als aber gar
eine kaiſerliche Kabinettsorder kurzerhand eine Zahl von
veralteten und unnützen Regierungsämtern und Sinekuren
auflöſte, „fette Pfründen, die ſeit Generationen Tauſende
von Müßiggängern im Genuſſe einträglicher Erpreſſungen
genährt hatten” ſchlug ſich die Kaiſerin=Witwe energiſch
auf die Seite der Reaktionäre. Kwangſü, im tiefſten
Grunde weltfremd, hatte keine Ahnung von der Gefahr,
die ihn zu umgarnen drohte. In der unheimlichen Stille
ſeines Winterpalaſtes, wo ihn der lautloſe Katzenſchritt
ſpionierender Eunuchen umlauerte, entrollte der ehrgeizige
Kaiſer das Ahnenbild des gehaßten großen Schihoangti,
und träumte von den Taten des gewaltigen Zwingherrn
und erſten Einigers Chinas, deſſen vom vergiftenden Haß
der Logen verfolgte berühmte Bücherverbrennung auch eine
Revolution großen Stils von oben bedeutet hatte. Aber
er war kein Schihoangti, dieſer verweichlichte,
launen=
hafte, mit allen Fehlern der Haremserziehung
unſym=
pathiſche Mundſchu=regulus, und der Mann, den er zum
Vertrauten ſeiner wilden Hoffnungen zum Regiſſeur
ſei=
ner Staatsſtreichpläne erkor, traute ſich die Kraft zu, ſelbſt
dem Rad der Zeit in die Speichen zu fallen. Dieſer
Mann hieß Yuanſchikai. Es war am 5. Auguſt 1898.
Zum letzten Male ſaß der Kaiſer auf dem großen
lackier=
ten Drachenthron, den bald wieder die Kaiſerin=Witwe
einnehmen ſollte, in dem düſteren Thronſaal, den die
Dämmerung kaum erhellte, und vor ihm kniete
Yuanſchi=
kai und ſchwor, „treulich den Dienſt eines Hundes oder
Pferdes zu verrichten, ſolange noch ein Atemzug ſeinen
Buſen belebt‟. Da ward er eingeweiht in den Plan des
Kaiſers, die Kaiſerin=Witwe zu entthronen und
gefan=
gen zu ſetzen und durch einen Staatsſtreich ein modernes
China zu ſchaffen. Mit Hilfe Yuans. Eine gewaltige
Rolle ſchien dem damaligen Oberrichter von Tſchili zu
winken — er aber kannte Kwangſü genug, der beſtenfalls
eine Nikolaus III.=Natur in ſtarker Verwäſſerung war,
und ſetzte keinen Dollar auf ſeine Beſtändigkeit und Kraft.
Er blieb loyal.
Schon der nächſte Morgen ſah Kwangſü als
Gefange=
nen auf der Ozean=Terraſſe am ſüdlichen Lotuſee im
Pekinger Winterpalaſt, wo ihn chineſiſche Aerzte mit den
alten heiligen Mixturen bei ſeiner unzweifelhaften
Nie=
renkrankheit bald zu Tode kurierten. Das weitere iſt noch
in unverblaßter Erinnerung: Wie Yuan ſchließlich ohne
gefährliche Erſchütterung des Rieſenreiches die Mandſchu=
Dynaſtie über die Grenze bugſierte, die chineſiſche Republik
ſchuf und ſich zum Präſidenten mit allmählich immer
auto=
kratiſcher bemeſſenen Vollmachten wählen ließ. Der Weg
zum Thron ſtand offen, um ſo mehr als ein ſeit mehr als
zwei Jahrtauſenden ſtreng monarchiſch regiertes Volk nicht
über Nacht zur alleinſeligmachenden Republik bekehrt
wird. Und China braucht gerade jetzt eine ſtraffe Hand.
* Der Schwindel mit den belgiſchen Banknoten. Aus
Brüſſel, 8. Dez., meldet die Neue Zürcher Zeitung: Die
gemeldete Verhaftung einer ganzen Bande
bel=
giſcher Finanzleute wegen ſchwindelhaften
An=
kaufs belgiſcher Banknoten und ihres nicht minder
ſchwindelhaften Verkaufs und wegen anderer
Betrü=
gereien hat hier und in ganz Belgien gewaltiges Aufſehen
hervorgerufen, denn es handelt ſich nicht um etliche obſkure
Perſönlichkeiten, ſondern um ſehr bekannte Namen. Die
Manipulation iſt die folgende geweſen. Die Mitglieder
der Bande verbreiteten ſich in Holland, England und
Frankreich in allen Kreiſen der dort angeſammelten
bel=
giſchen Flüchtlinge und riefen dort durch abſichtlich
herumgetragene ungünſtige Gerüchte über den Stand der
belgiſchen Nationalbank und der ſtaatlichen Sparkaſſe eine
wahre Panik unter den Beſitzern der belgiſchen
Bank=
noten hervor. Die Bande kaufte dieſe Banknoten
natür=
lich zu Spottpreiſen auf, oftmals eine
Hundertfranken=
note für fünfzig Franken und löſte ſie dann in der
Nieder=
ländiſchen Bank, in der Bank von England und in der
Bank von Frankreich zum Vollwert und noch dazu in
hol=
ländiſcher, engliſcher und franzöſiſcher Währung ein, was
einen neuen Gewinn darſtellte, natürlich auf Koſten der
belgiſchen Regierung, welche die Differenz zwiſchen den
Kurſen der belgiſchen und der fremden Währung zu
tra=
gen hat. Denn die Einlöſung der belgiſchen Banknoten in
Amſterdam, London und Paris wurde lediglich
eingerich=
tet, um den hilfsbedürftigen und in ihrem Vermögen
ſchwer geſchädigten Flüchtlingen aus Belgien einen ſehr
empfindlichen Kursverluſt zu erſparen. Als ſpäter die
Amſterdamer, Londoner und Pariſer Banken das
Um=
wechslungsrecht auf 300 Franken für zwei Wochen
be=
ſchränkten nahm die Bande ein ganzes Heer von
Stroh=
männern in ihren bezahlten Dienſt und ſetzte ſo ihr
Hand=
werk fort, das natürlich ſehr lohnend war und wie man
behauptet, den Gaunern mehrere Millionen
ein=
gebracht hat.
An der Spitze der Bande ſteht der ſehr bekannte
Brüſſeler Bankier Gaſton Haardt ein Mann
von niederer und dunkeler Herkunft. Seine Wiege ſtand
in der Amſterdamer Joden Bree=Straat, und ſeine Eltern,
er auch die Vergewaltigung desſelben durch England nicht
ruhig hinnehmen. Und würde ſein Tun allein von
Men=
ſchenliebe geleitet, ſo dürfte er unter keinen Umſtänden die
Kriegslieferungen gutheißen, welche zum großen Teil die
Schuld daran tragen, daß das Blutvergießen nicht ſchon
längſt ſein Ende erreicht hat. Durch dieſe
Kriegslieferun=
gen Amerikas ſind ſchon vieltauſendmal mehr Menſchen
ums Leben gekommen, als durch die Torpedos unſerer
und der öſterreichiſchen Unterſeeboote leichtfertige
Ameri=
kaner ihren Tod gefunden haben. Im übrigen ſind die
gegen Oeſterreich gerichteten Vorwürfe, da ſie noch nicht
bewieſen werden konnten, ſehr voreilig, und Herr Wilſon
hätte beſſer getan, erſt das Ergebnis der amtlichen
Unter=
ſuchung abzuwarten, ehe er unbegründete Behauptungen
aufſtellte und an die Wiener Regierung das Anſinnen
richtete, ſie ſolle die Verſenkung der „Ancona” als
un=
geſetzliche und unverantwortliche Tat bezeichnen und den
Offizier des Unterſeebootes beſtrafen. Bekanntlich iſt auch
ſogar von engliſcher Seite die Möglichkeit zugegeben
wor=
den, daß die „Ancona” der Aufforderung zum Halten nicht
folgte und zu entkommen verſuchte, was ja der
allge=
meinen Anſicht entſpricht. Wir glauben, Wilſon wird mit
ſeinen Wünſchen bei der öſterreichiſchen Regierung kein
Glück haben, ebenſowenig wird die Torpedierung der
„Ancona” von der Welt als unmenſchlich und barbariſch
verurteilt, und man hat auch noch nicht gehört, daß
Wil=
ſon die Abſicht Englands, das ganze deutſche Volk
auszu=
hungern, in gleicher Weiſe verurteilt hat. Die „Ancona”
anzuhalten, entſprach dem Kriegsrecht, und die Tatſachen,
aus dem Verhör des Kapitäns der „Ancona” ſich
er=
gebend und durch ein italieniſches Blatt (die Stampa)
bekannt geworden, beſtehen darin, daß die „Ancona” von
dem öſterreichiſch=ungariſchen Unterſeeboote einen
War=
nungsſchuß erhalten hat und trotzdem weitergefahren iſt.
Unter ſolchen Umſtänden mit der „Ancona” nach
Kriegs=
recht zu verfahren, ſteht ſogar im Einklange mit der
amerikaniſchen „Luſitania”=Note vom 10. Juni dſs. Js.
die wörtlich folgenden Satz enthält:
„Nur tatſächlicher Widerſtand gegenüber der
Kape=
rung oder die Weigerung, anzuhalten, wenn dies zu
Durchſuchungszwecken befohlen war, hätte dem Führer
des Unterſeebootes die Berechtigung geben können, das
Leben der an Bord Befindlichen in Gefahr zu bringen.”
Die zweite, von der amerikaniſchen Regierung nicht
beachtete Tatſache beſteht darin, daß nach der amtlichen
öſterreichiſch=ungariſchen Meldung der „Ancona”
hinläng=
lich Zeit gelaſſen wurde, ihre Fahrgäſte auszuſchiffen.
Sind trotzdem auf der „Ancona” noch Fahrgäſte geweſen,
als ſie, ſogar erſt nach verlängerter Friſt torpediert, ſich
noch geraume Zeit über Waſſer hielt, ſo trägt dafür nicht
das Unterſeeboot die Verantwortung, ſondern die
Hilf=
loſigkeit der Schiffsmannſchaft, die einer vom
öſterreichiſch=
ungariſchen Flottenkommando gemeldeten und auch vom
Reuterſchen Bureau eingeſtandenen Panik nicht Herr
wer=
den konnte. Wie bei dieſer Sachlage das Völkerrecht von
dem öſterreichiſch=ungariſchen Tauchboot verletzt ſein ſoll,
iſt unerfindlich. Vollkommen unverſtändlich iſt darum
auch das amerikaniſche Verlangen nach Beſtrafung des
Tauchboot=Kommandanten und nach Schadenerſatz für die
getöteten und verwundeten amerikaniſchen Fahrgäſte der
„Ancona”.
Deutſchland und die engliſche Preſſe.
H* In der Kreuzzeitung ſchreibt ein „genauer
Ken=
ner” amerikaniſcher Verhältniſſe: „Wohl hat
Deutſch=
land viele Reiſende und Gelehrte ausgeſandt, die die
fremden Weltteile gründlich erforſcht und bedeutende
Sachen darüber geſchrieben haben, aber in der
Beur=
teilung der politiſchen Verhältniſſe jener
Länder ſtanden wir immer zurück, beſonders
hinter den Engländern.”
Dies gilt ganz beſonders auch von der deutſchen
Preſſe, die in eigentümlicher Weiſe dieſem Mangel ab=
nere Uebel. Seth Low iſt ein grimmiger Deutſchenfreſſer
und Britenfreund, während George Mc. Clellan (
Pro=
feſſor an der Princetomn Univerſity), der frühere
Tam=
many=Major, auf ſeiten Deutſchlands ſteht.
Ein weiteres Beiſpiel dafür, wie ſehr Deutſchlands
Preſſe ſich von der engliſchen ins Schlepptau nehmen ließ,
führt der Türmer in ſeinem Aufſatz „America docet” an.
Er weiſt auf William Jenning Bryan hin, der bei uns
als verrückter Demagog und politiſcher Charlatan
geſchil=
dert wird. Bryan iſt aber der deutſch=freundlichſte
Staatsmann von Bedeutung, den die Union hat, der
ein=
zige, der mit Entſchiedenheit für ein Waffenausfuhrverbot
eintrat und die ſtrengſte Neutralität im Weltkriege
for=
derte. Aber der deutſche Michel trat und tritt noch für
die republikaniſche Partei und ihren Führer Teddy
Rooſe=
velt ein, an dem nichts Großes iſt als ſein Mundwerk,
und der unentwegt an den Strippen der engliſchen
Hinter=
männer hampelt und ſtrampelt. Die republikaniſche
Par=
tei in der Union war von jeher ſtockbritiſch und
angel=
ſächſiſch durch und durch und wird es auch bleiben. Aber
davon wußten die Leute, die in Deutſchland engliſche
Aufſätze überſetzten, natürlich nichts.
Kein Wunder daher, daß in der deutſchen
Zeitungs=
welt Wilſons Expektorate und die neue Flottenvorlage
ſo peſſimiſtiſch beurteilt werden. Wer die Verhältniſſe
drüben kennt, weiß, daß mit Ausnahme des jetzt gänzlich
einflußloſen Teddy Rooſevelt kein einziger amerikaniſcher
Staatsmann daran denkt, ſich in kriegeriſche Abenteuer
zu ſtürzen. Am Kriege ſoll verdient werden, die
See=
ſchiffahrt und der Export ſoll ſich heben, deshalb ſoll der
europäiſche Krieg recht lange dauern — aber ſelbſt zu
den Waffen greifen? Das gibts nicht!
Allen amerikaniſchen Drohungen gegenüber iſt nur
eins angebracht: Kaltes Blut und, wenn nötig, eine
deutliche, verſtändliche Sprache. Und an Deutlichkeit
wird es unſere Regierung angeſichts der echt angelſächſiſch
geſteigerten Dreiſtigkeit Amerikas nicht fehlen laſſen.
Beginnende Erkenntnis.
* Rom, 14. Dez. Der Secolo ſagt bei der weiteren
Beſprechung der Rede des deutſchen
Reichs=
kanzlers: Die im Auslande verbreiteten Nachrichten
über Ruheſtörungen in Berlin wegen der
Lebensmittel=
teuerungentſprächen nicht der Wahrheit. Leute,
die glauben möchten, daß Deutſchland durch eine
Revo=
lution zum Frieden gezwungen werden könne, ſeien
Opfer naiver politiſcher Phantaſien und
gefährlicher Uebertreibungen.
Vom letzten Kriegsrat.
T.U. Amſterdam, 14. Dez. Aus London wird über
die Dauerſitzung des Kriegsrates in Paris
gemeldet, daß Kitchener und Grey den Auftrag haben,
zuſammen das auszurichten, was Kitchener allein bisher
nicht gelungen iſt. Bei der franzöſiſchen Regierung
be=
ſteht große Abneigung gegen die Fortſetzung der
Balkan=
expedition, weil alle Meldungen der franzöſiſchen
Heer=
führer deren Ergebnisloſigkeit beſtätigen. In London
lie=
fen dagegen in den letzten Tagen immer ſchlimmere
Nachrichten über die gefährliche Lage der
Engländer in Aegypten und Meſopotamien
ein. Deshalb gingen Kitchener und Grey nach
Frank=
reich, um es zu veranlaſſen, die Lage auf dem Balkan zu
retten, während die engliſchen Streitkräfte ſofort nach
Aegypten befördert werden ſollen, um die dortige
Front zu verteidigen. Dieſer Plan fand bei den
Franzoſen jedoch keine Gegenliebe. Am
Frei=
ag abend beſchloß die Konferenz, Kitchener und Joffre
nach Saloniki zu entſenden, um die dortigen Ereigniſſe
an Ort und Stelle zu prüfen. Der Beſchluß kann aber
nicht ausgeführt werden, weil Kitchener im Auftrag des
engliſchen Kabinetts ſich ſobald als möglich nach Kairo
begeben ſoll. Bei dem geringen Intereſſe der Franzoſen
auf dem Balkan wird erwartet, daß Frankreich ohne eine
Verwandten uſw. betrieben das in Holland ſehr
verächt=
liche Geſchäft der „Linnentotſcher” d. h. ſic hauſierten in
Südamerika mit Leinen, die in Wirklichkeit bloß eine
ganz minderwertige Ware darſtellten. Der ſchöne
fran=
zöſiſche Vorname Gaſton ſollte offenbar dazu dienen,
die=
ſen dunklen holländiſchen Urſprung Haardts zu
ver=
ſchleiern. In Brüſſel war Haardt zuerſt
Krawatten=
händler und machte Bankrott. Plötzlich tauchte er dann
als Bankier auf, errichtete eine große Bank mit
zahl=
reichen Angeſtellten in der Rue Royale und war mehrere
Jahre hindurch mit ſeinem Schwager, Herrn Samuel,
einer der leitenden Geiſter der Brüſſeler Börſe. Sein
Luxus verdunkelte den der reichſten Leute. Er beſaß die
ſchönſten Automobile, eine Anzahl Bedienter in
präch=
tiger Lioree, hielt wertvolle Rennpferde, ſpielte auch den
reichen Mäcen und wußte ſich, wahrſcheinlich durch
An=
kauf, den Orden der franzöſiſchen Ehrenlegion zu
ver=
ſchaffen. Wie ſich jetzt herausſtellt, war dies alles bloß
Sand in die Augen. Er hat wahrſcheinlich niemals einen
Groſchen beſeſſen und lebte von den Geldern der Narren,
die ſie ihm anvertrauten. Schon vor dem Kriege war er
dem Zuſammenbruch nahe, und der Kriegsausbruch gab
ihm eben die Gelegenheit zu dem erwähnten
Banknoten=
ſchwindel, mit deſſen Hilfe er ſich wieder in die Höhe zu
bringen hoffte. Dabei waren ihm ſeine beiden Schwager
Jules und ArmandSamuel, deren Geſchäftsräume ſich
in der Rue Grétry in Brüſſel befinden, und ſein Vetter
Edmond=Debrées, alle drei „Bankiers” behilflich.
Eine viel intereſſantere Perſönlichkeit als dieſe drei
Komparſen iſt der fünfte Verhaftete. Omer
Bou=
langer, welcher das Ehrenamt eines Präſidenten des
belgiſchen Unterſtützungsausſchuſſes in Paris bekleidete
und ſo ſein Amt in ſchändlichſter Weiſe mißbrauchte.
Die=
ſer Omer Boulanger war früher Chauffeur beim König
Leopold II. und kannte als ſolcher die vielen
Liebes=
geheimniſſe ſeines Herrn Meiſters. Nach dem Tode des
Königs beſaß dieſer Chauffeur bei 300 Fr. Monatsgehalt
in „Privatvermögen” von 500000 Fr., deſſen Urſprung
noch ſehr der Aufklärung bedarf, und ging damit auf die
Börſe, wo er die Bekanntſchaft der Gaſton Haardt und
Genoſſen machte. Omer Boulanger heuchelte dann, als
der Krieg ausbrach, ſo hervorragende patriotiſche
Ge=
fühle und ſchimpfte ſo wacker auf die Deutſchen, die
Bel=
gien ruinieren, daß ihn ſeine Landsleute zum
Vorſitzen=
den des belgiſchen Unterſtützungsausſchuſſes in Paris
machten. Darauf kam es ihm eben an. Denn jetzt hatte
er die ſchönſte Gelegenheit, arme Unterſtützungsbedürftige
als Strohmänner für die Schwindler= und Gaunerbande
anzuwerben, der er ſelbſt angehörte. Nun ſitzen ſie alle
hinter Schloß und Riegel und werden hoffentlich ein paar
Jahre dort verbleiben. Die belgiſche Regierung, welche
durch die Machenſchaften der Bande um Millionen
ge=
ſchädigt wurde, hat ihre Erſatzanſprüche bereits
angemel=
det. Alle Verhafteten ſind Belgier, wenn auch von Omer
Boulanger abgeſehen, holländiſchen Urſprungs. Ihr
Verbrechen iſt deshalb um ſo ſchlimmer und verdient die
ſchärfſte Beſtrafung.
B. B. Das Deutſche Theater in Lille wird, endgül
tiger Beſtimmung zufolge, am erſten Weihnachtsfeiertage
eröffnet werden. Die Eröffnungsvorſtellung wird das
Deutſche Theater in Hannover geben, das zu einem
Gaſt=
ſpiel vom 25. Dezember bis zum 2. Januar gewonnen
worden iſt. Vom 3. Januar ab gaſtiert im Liller Theater
auf zehn Tage das Düſſeldorfer Schauſpielhaus unter
Leitung ſeiner Direktoren Dumont=Lindemann. Bei
Aus=
bruch des Krieges war der Bau des Theaters gerade
be=
gonnen. Nach der Beſetzung Lilles durch die Deutſchen
nahmen deutſche Architekten den Weiterbau in die Hand.
Jetzt iſt es bis auf Kleinigkeiten an der Innenausſtattung
fertiggeſtellt.
** „Datterich” in Feindesland Von der Weſtfront
wird der Frkf. Ztg. geſchrieben: Vor wenigen Tagen war
in einem kleinen franzöſiſchen Städtchen ein ſeltſames
Treiben. Die Frauen breiteten vor unſeren Augen die
Schätze ihrer Kleidertruhen aus, wir wählten und
pro=
bierten, beguckten uns im Spiegel, lachten und zogen end=
lich, jeder mit einem Bündel Kleider, zufrieden von
dan=
nen. — Unſer Infanterie=Regiment war nach
monate=
langem Schützengrabenleben in Ruhe gekommen, und
mit der Wiederherſtellung der körperlichen Kräfte ſollte die
Erfriſchung des Geiſtes vereint werden. Im Mittelpunkt
der geplanten Veranſtaltungen ſollte eine
Theater=
aufführung einer Kompagnie ſtehen. Unſere im
Kriege geſchulte Anpaſſungsfähigkeit feierte einen großen
Triumph. Der beſcheidene Saal hatte in kurzer Zeit eine
Umwandlung erfahren und prangte in einem
geſchmack=
vollen Feſtgewand. Die Regie vermochte die notwendigen
Bühnenbilder hinzuſtellen, nachdem die Schreiner, die
Maler und die Elektriker unter uns ihr Werk getan hatten.
Das Fehlende wurde gern von der Phantaſie der
feld=
grauen Zuſchauer hinzugetan. — Der Datterich”,
Niebergalls philoſophiſcher, unverwüſtlicher
Wein=
trinker, ging über die Bretter, trank und lachte, mogelte
beim Kartenſpiel und ſchröpfte die Dummen. Die Leiſtung
des den Titelhelden verkörpernden Mimen hätte die
Vermutung nahelegen können, dieſer „Datterich” ſei auch
außerhalb der Rampenbeleuchtung ein profeſſioneller
Trinker und Kümmelblättler. Möglich, daß das mit
pein=
lichſtem Naturalismus beſorgte Flaſchenleeren jede
Be=
fangenheit von ihm abſchüttelte, möglich auch, daß alte
Reminiſzenzen aus ſeinem weit zurückliegenden
bür=
gerlichen Leben ihn in ſeine Rolle hineinwachſen
ließen, — Tatſache iſt, daß er den Datterich
lebenswahr vor unſeren Augen erſtehen ließ. Hierzu
trat die meiſterliche, ihm angeborene Beherrſchung
der vorgeſchriebenen Mundart, deren Gebrauch auch den
übrigen Darſtellern, lauter Landſern aus Darmſtadt,
Frankfurt und Umgebung, leicht war. Die
Damen=
rollen, in den Händen fiſtelſtimmbegabter
Vaterlands=
verteidiger, legten der Aufführung keine Schwierigkeiten
in den Weg. Der Beifall, der die Darſteller am Schluſſe
eines jeden Bildes belohnte, legte Zeugnis ab von der
Dankbarkeit des feldgrauen Auditorinms.
erhebliche Unterſtützung ſeitens Englands nichts
unter=
nehmen wird. General Sarrail hält bereits einen Teil
der franzöſiſchen Truppen zur Einſchiffung in Salonik
bereit. In engliſchen Regierungskreiſen hat man nur ge
ringe Hoffnung, die Balkanſache zu retten. Grey iſt
wieder ziemlich krank und wird nach ſeiner
Rück=
kehr wahrſcheinlich einen Urlaub antreten.
Vertagung der italieniſchen Kammer.
* Rom, 14. Dez. Die Kammer vertagte ſich
geſtern bis zum 1. März. In einer kurzen
Schluß=
anſprache ſagte Miniſterpräſident Salandra, er ſei
überzeugt, daß die Kammer einig ſei in dem Wunſche
nach einem würdigen und ehrenvollen Frieden, der
je=
doch nur durch den Sieg zu erreichen ſei. Der Krieg
werde lang und hart, aber von unfehlbarem Triumph
gekrönt ſein. Kammerpräſident Marcora ſprach den
Wunſch aus, das italieniſche Volk möge Einigkeit
be=
wahren, die ihm den gewiſſen Sieg bringen werde. Unter
den üblichen Hochrufen auf die Armee und den König
wurde der Vertagungsantrag angenommen.
Ruſſiſches.
„Alles in ſchönſter Ordnung”.
* Es ſtellt ſich immer mehr heraus, daß der Wirr
warr auf den ruſſiſchen Eiſenbahnen
nich=
allein auf die Macht der Verhältniſſe, ſondern zum großen
Teil auch auf kraſſe Beſtechungswirtſchaft
zurück=
zuführen iſt. „Mit der Entlaſtung der Verkehrszentren
von den Waggon=Stauungen iſt es allein nicht getan”
meint Rjetſch; wir brauchen auch „Herausſchmeißer” für
den Ballaſt an diebiſchen Beamten.” Nach dem
Verkehrsminiſter, dem famoſen Herrn Trepow, iſt zwar
alles in ſchönſter Ordnung. Dieſer Standpunkt
iſt begreiflich, wenn man lieſt, wie der Herr Miniſter reiſt.
„Ein eleganter Extrazug fährt ein, der Herr Miniſter
be=
tritt den Bahnſteig; der Stationsvorſteher rapportiert,
daß alles in beſter Ordnung ſei; der Herr Miniſter fragt
noch, wohin von dieſer Station aus die Züge gehen, wirft
einen Blick in den Warteſaal und ſetzt dann, ohne
über=
flüſſige Zeit zu verlieren, ſeine Reiſe fort.”
Truppenzuſammenziehung in Finnland.
* Die Zeitung Nya Dagligt Allehanda meldet nach
dem Berl. Lok.=Anz. aus beſter Quelle, daß fortwährend
ruſſiſche Truppenzuſammenziehungen in
Finnland ſtattfinden. Die Anzahl der ruſſiſchen Sol
daten beläuft ſich augenblicklich auf 160000. Da in
Finn=
land keinerlei Unruhen ſtattfanden, vermutet man, daſ
militäriſche Kundgebungen gegen Schweden
beabſichtigt ſind. Der Zar iſt augenblicklich nach den
fin=
niſchen Schären abgereiſt, um die Flotte zu beſichtigen.
Auf dieſe Truppenzuſammenziehung wird die zweiwöchige
Unterbrechung der telegraphiſchen Verbindung
zurückge=
führt, die kürzlich und bei Beginn des Krieges, ebenfalls
wegen Truppenhäufungen an der
ſchwedi=
ſchen Grenze vorgenommen wurde. Allehanda
be=
merkt zu der Meldung: Sollte die Entente Schweden wie
Griechenland behandeln, ſo wäre das Ergebnis bald
ge=
klärt. Gegen ſolchen äußeren Druck und ſolche
Vergewal=
tigung ſind in unſerem Lande alle Parteien einig.
Der Telegraaf ſtellt feſt, daß in Rußland offenbau
Dinge vorgehen, die dem Auslande verſchwiegen werder
ſollen. Keine engliſche Zeitung empfängt
Privattele=
gramme ihrer Korreſpondenten. Das zuletzt eingetroffene
des Timeskorreſpondenten datiert vom 2. Dezember
Ein engliſches Eingeſtändnis der Schwäche.
S. Unter der Ueberſchrift „Wohin treiben wir?
veröffentlicht der engliſche Admiral Beresford in
der Times den folgenden Notſchrei:
„Wir befinden uns zurzeit in einem wahren
La=
byrinth von Verwirrung und
Mißwirt=
ſchaft. Unſere militäriſchen Unternehmungen werden
ohne Plan und Ziel geführt. Bloß nach der
Politik richtet man ſich bei uns. Im Kriege aber ſollte
Marine und Heer ausſchlaggebend für die Politik ſein.
Man hat ſich nicht darum bekümmert, ob auch die Men
ſchen und das Material da waren für die verſchiedener
vom Kabinett ins Werk geſetzten Unternehmungen. Ver
einzelte ſind gehört worden; nach der Geſamtmeinung de
Kriegsſtäbe hat man nicht gefragt. Unſere Herrſchaf
zur See haben wir nicht auszunützen verſtanden. In aller
Abteilungen herrſcht Zweifel, Zögern und Auf=die=lange=
Bank=ſchieben. Der Krieg aber verlangt ſchnelles Denken
und raſches Handeln. Die Frage, wie für den Rekruten
nachſchub des Heeres geſorgt werden ſoll, iſt ſchon einmal
hinausgeſchoben und wird wahrſcheinlich auch weiter auf
geſchoben werden. Fällt aber die Entſcheidung nicht gleich,
ſo wird es ein Jahr dauern, ehe die nach dem neuen
Syſtem ausgehobenen Rekruten ins Feld rücken können.
Das Volk hat eine Politik, die immer nur verlangt
Wartet’s ab! gründlichſt ſatt. Täglich tritt die
Ge=
fahr, die dem Reiche droht, deutlicher in Erſche
nung. Das Land wartet immer noch auf eine ſtark
zielbewußte Führung. Unſere jetzigen Methoden
ver=
längern den Krieg ins Endloſe. Wenn wir ſo weiter zau
dern, ohne in irgend einer einzigen mit dem Krieg
zuſam=
minhängenden Frage zum Entſchluß zu kommen, werde
wir geradewegs in unſer Unglück hineinrennen (we shal
plunge straight into disaster).‟
Engliſches Unterhaus.
* London 15. Dez. (W. T. B. Nichtamtlich.) In
der Sitzung des Unterhauſes vom Montag ſagte Lord
Robert Cecil auf eine Anfrage, daß die Regierung
beab=
ſichtige, Montenegro zum Ankauf von Lebensmitteln
eine Anleihe zu gewähren. Chamberlain erklärte auf
eine Anfrage, es ſei Grund, anzunehmen, daß das
Ge=
rücht deutſchen Urſprungs unwahr iſt, nach dem bisher
freundliche Araberſtämme in den Kämpfen in
Meſo=
potamien gegen die Briten Partei ergriffen hätten.
Mac Kenna ſagte auf eine Anfrage, er ſehe keine
Schwie=
rigkeit voraus, die notwendigen Anleihen unter
freiwilli=
gen Bedingungen zu erheben, ſodaß eine
Zwangs=
anleihe nicht notwendig ſei. Asquith erklärte, die
Regierung beabſichtige nicht, eine Herabſetzung der
Ge=
hälter der Miniſter und Bezüge der Abgeordneten zu
be=
antragen. Der Chefſekretär für Irland, Birell, ſagte, es
läge nicht in dem öffentlichen Intereſſe, mitzuteilen,
welche Maßregeln gegen die Verſuche, die
Rekrutie=
rung in Irland zu verhindern, ergriffen würden
Tennant ſagte, die Verteidigung Londons ge
gen Luftangriffe ſei dem Kriegsamt übertragen.
Admiral Scott werde das Kommando nicht behalten.
Terrell fragte, ob bei dem letzten
Gefangenenaus=
tauſch wohlgenährte, wohlgekleidete und geſunde
Deut=
ſche gegen gänzlich invalide, ſchlechtgekleidete, in vielen
Fällen halbverhungerte Engländer ausgetauſcht wurden.
(!) Tennant erwiderte: Von den ausgewechſelten
Deut=
ſchen waren 43 dienſtunſähig, 60 Mitglieder des
Sanitäts=
dienſtes. Die Invalidität der Deutſchen und Engländer
hat einander entſprochen. Die Kleidung der Englländer
war ſchlecht, aber einen halbverhungerten Eindruck
mach=
ten ſie nicht. Auf die weitere Frage, ob den Engländern
nicht wollene Kleidungsſtücke weggenommen würden,
er=
widerte Tennant, das entſpräche nicht ſeinen
Infor=
mationen. Asquith ſagte auf verſchiedene Fragen, die
Abkommen des Auswärtigen Amts mit neutralen
Ländern bedeuteten keine Aenderung der engliſchen
Politik und kein Eingeſtändnis der Regierung, daß die
Blockade nicht durchgeführt werden könne. Asquith
lehnte es ab, auf die neuliche Kritik Carſons in
einem Briefe an die Preſſe zu antworten und wich den
Fragen aus, ob vor Abſchluß des engliſch=däniſchen
Ab=
kommens beſtimmte Aemter befragt wurden und ob die
Frage dem Kabinett vorgelegen habe.
Die Stimmung der engliſchen Truppen.
TU Amſterdam, 14. Dez. Eine große Anzahl
Lords, meiſt Mitglieder des Oberhauſes, haben von der
Regierung die Erlaubnis erhalten, demnächſt den
eng=
liſchen Truppen an der Weſtfront einen
Be=
ſuch abzuſtatten. Man ſpricht in England viel
da=
von, daß die Truppen kriegsmüde ſeien, und dies
ihren Angehörigen in England durch Briefe kundgeben.
Wenn die Soldaten an der Weſtfront durch den Stillſtand
der Operationen kriegsmüde werden, ſollen ſie mit
Trup=
pen der anderen Kriegsſchauplätze wechſeln, wo eine
größere Tätigkeit herrſcht. Die Lords wollen nun von
den Truppen die Gründe ihrer
Friedensſehn=
ſucht erfahren. Die engliſche Regierung beabſichtigt,
allen Kriegsteilnehmern der unteren Chargen bis zum
Offizier eine Leben srente zu gewähren, die etwa
ein Viertel ihres bisherigen Arbeitseinkommens betragen
ſoll. Eine ſolche Vorlage beſchäftigt augenblicklich die
Miniſterien, und man hofft, durch Annahme dieſes
Ge=
ſetzes einen großen Einfluß auf die Werbungen
auszu=
üben.
England und die Neutralen.
* London, 15. Dez. In einem Leitartikel der
Daily News heißt es: England dürfe die
neutra=
len Länder Schweden, Holland und Dänemark nicht
vergewaltigen, wenn es ſie nicht in die Arme des
Feindes treiben und ſich ſelbſt einer moraliſchen und
materiellen Unterſtützung berauben wolle.
Selbſthilfeverſuche gegen die Teuerung
in Frankreich.
** Da die neuen Kammerbeſchlüſſe betreffs
Teue=
rungsmaßnahmen noch der Genehmigung des
Senats und der Ausführungsbeſtimmungen ermangeln,
müſſen in Frankreich weiter wie bisher die
dringend=
ſten Notſtände im Wege einſtweiliger Selbſthilfe
be=
handelt werden. Es kommt dabei lediglich die
Tätig=
keit der Gemeinde= und Polizeibehörden in Betracht,
die auf Grund ausgegrabener und zum Teil ziemlich
eigenwillig ausgelegter Beſtimmungen nach Möglichkeit
in den Lebensmittelverkauf eingreifen, ſo z. B. die
Pa=
riſer Polizeipräfektur mit tagtäglich neuen
Beſtimmun=
gen und — allein nach Meldungen vom 7. und 8.
De=
zember — die Städte Annecy, Bar=le=Duc, Bordeaux
durch Feſtſetzung von Höchſtpreiſen, und Orleans durch
Zuſchüſſe, Epinal und Marſeille durch öffentlichen
Ver=
kauf, alles Maßnahmen, die dem Vorgehen vieler
an=
derer Städte der letzten Zeit entſprechen.
So zahlreich dieſe Bemühungen ſind, nur in
Aus=
nahmefällen ſollen ſie den gewünſchten Erfolg, im
übri=
gen lediglich eine geringe Bremswirkung gegenüber der
unaufhörlichen Preisſteigerung gehabt haben. Dies
be=
ſagt der Matin vom 7. und 9.; die Information vom 6.
und Lhomme enchaine vom 8. reſumiert: „Die Pariſer
Polizeipräfektur behauptet zwar, die Lebensmittelpreiſe
gingen herunter, ihre eigenen Tabellen aber beweiſen
das Gegenteil.” Zur Kontrolle dieſer allgemeinen
Be=
hauptungen liegen uns zahlreiche neue Nachrichten
über die einzelnen Lebensmittelpreiſe vor.
Am 4. und 5. Dezember gab der Temps eine ſtatiſtiſche
Ueberſicht, aus der hervorgeht, daß von Oktober 1913
auf Oktober 1915 der Butterpreis um ein Drittel, der
Käſepreis um das Doppelte geſtiegen iſt, die Fiſchpreiſe
ſich verdreifacht haben und Gemüſe, wie z. B. Kohl,
drei=
einhalbmal ſo viel koſtet. Die Butter iſt ſeitdem weiter
geſtiegen, das Gemüſe etwas billiger geworden.
Immer=
hin empfiehlt der Temps vom 8., die bisher unbeachteten
zwildwachſenden Kräuter” als Gemüſekoſt. Wegen des
Fleiſchmangels bemüht man ſich um die Einfuhr von
Gefrierfleiſch, zuletzt der Miniſterrat vom 6. Dezember.
Die Kartoffelpreiſe nennt der Matin vom 9. „
unbe=
zahlbar” für die ärmere Bevölkerung. Ueber den ſeit
Kriegsbeginn aufs zweieinhalbfache geſtiegenen
Zucker=
preis verhandelte die Kammer den ganzen 25.
Novem=
ber. Die Gefährdung der Parfümerieinduſtrie durch die
Spirituspreisſteigerung (Petit Pariſien vom 8.) läßt
ſich wohl noch ertragen. Der Wein dahingegen
bedeu=
tet für Frankreich ſehr viel. Durch Krankheit infolge
Mangels von Kupferſulfat droht näch dem Journal
vom 7. „den Reben Frankreichs eine Kataſtrophe‟.
Dazu kommt die andere Gefahr nach dem Journal vom
6.: „Wird das Hochwaſſer der Seine die Ernährung
von Paris in Frage ſtellen?” „Dies hätte fürchterliche
Folgen!” (Information vom 6.) Vergleicht man damit
ſchließlich noch die Klagen der vergangenen Woche über
die Kohlennot, die die Exiſtenz der ärmeren
Bevölke=
rung in Frage ſtellten (Radical vom 22. November,
Humanité vom 1. Dezember) ſo beſtätigt uns all dies
wohl zur Genüge, daß eine wirkliche Linderung der
Not durch die wohlgemeinteſten Maßnahmen der
Poli=
zeibehörden und Kommunen tatſächlich bisher nicht
er=
zielt worden iſt.
Die Ausfuhr rumaniſchen Gstreides.
TU Budapeſt, 14. Dez. Dem Peſter Lloyd wird
aus Bukareſt gemeldet: Die Differenzen wegen
der Begleichung des Kaufpreiſes für
r u män iſches Getreide ſind beigelegt.
Der Preis von 110 Franken iſt bei der rumäniſchen
Nationalbank zahlbar, die Ausfuhrgebühr in Gold jedoch
bei Berliner Banken auf Konto des rumäniſchen Staates.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
16. Dezember. Deutſche Kriegsſchiffe beſchießen
Scar=
borough. Hartlepool und Whitby und kehren unbeſchädigt
zurück. Zwei engliſche Torpedobootszerſtörer werden
vernichtet, einer ſchwer beſchädigt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Dezember.
* Verliehen wurde das Ehrenzeichen für
Mit=
glieder freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs an Georg
Kei=
ſer Peter Jooß, Heinrich Siegel, Peter
Winne=
wiſſer, Johann Gottfried Siegel, Ludwig
Schle=
gel, Georg Michel, Ferdinand Diemer I., Joſeph
Salomon, Leonhard Heilmann II., ſämtlich von
Neckarſteinach.
— Der Finanzausſchuß der Zweiten Ständekammer
tritt heute zu einer Beratung zuſammen; im Anſchluß
daran wird der ſog. Kriegsausſchuß eine Sitzung
abhalten.
— Großh. Hoftheater. Heute wird Byrons „Kain”
in der Ueberſetzung und Bearbeitung des Intendanten
zum erſten Male wiederholt. Vorher wird Grillparzers
„Eſther”=Fragment, das mehrere Jahre nicht mehr auf
dem Spielplane des Hoftheaters erſchienen war, gegeben.
Anfang 7 Uhr. Dieſe Donnerstags=Vorſtellung fällt
aus=
nahmsweiſe dem A=Abonnement zu und gilt als
Erſatz=
vorſtellung für die dem A=Abonnement entfallene
Diens=
tags=Vorſtellung. Die Vorſtellung am Dienstag fiel dem
C=Abonnement zu, da ſonſt beide Gaſtſpiele Soomer im
A=Abonnement geweſen wären. Samstag, den 18., iſt
„Der gutſitzende Frack” als Volks= und
Garniſonsvorſtel=
lung zu ermäßigten Preiſen angeſetzt. Der Kartenverkauf
hierzu hat bereits im Verkehrsbureau begonnen.
Sonn=
tag, den 19., 4 Uhr nachmittags, wird „Parſifal”
wieder=
holt. B 18.
Erſtaufführung von „Rahab” und von
Der Schleier der Pierrette‟. Freitag, den 17.,
findet die Erſtaufführung der Oper „Rahab” von
Cle=
mens von Franckenſtein, die zu den erfolgreichſten
muſi=
kaliſchen Werken der letzten Jahre gehört, ſtatt. In
„Rahab” ſind die Damen Jacobs Mickler und Schelper,
ſowie die Herren Gabor, Mann, Peterſen, Schützendorf
und Thomſen beſchäftigt. Muſikaliſcher Leiter Hofrat
Ottenheimer, Spielleiter Otto Nowack. Unter muſikaliſcher
Leitung Erich Kleibers geht am ſelben Abend „Der
Schleier der Pierrette” von Schnitzler=Dohnany in Szene.
In dieſer tragiſchen Pantomime wirken die Damen Ehrle,
Müller, Müller=Hanno und Rehr, ſowie die Herren Ehrle,
Göbel, Jürgas, Peterſen Schneider und Weisker mit. Die
Spielleitung hat Otto Nowack. Der Abend beginnt um
7 Uhr. Es gelten die kleinen Preiſe.
Das Perſonalverzeichnis der Großherzoglichen
Techniſchen Hochſchule für das Winterſemeſter
1915/16 iſt im Druck erſchienen. In dasſelbe ſind, ebenſo
wie in den Perſonalverzeichniſſen für das Winterſemeſter
914/15 und Sommerſemeſter 1915 auch diejenigen
An=
gehörigen dek Techniſchen Hochſchule aufgenommen, die
ſeit 1. Auguſt 1914 unter den Waffen oder im
Heeres=
ſanitätsdienſt ſtehen. Es ſind dies 20 Profeſſoren, Lehrer
und Privatdozenten, 30 Aſſiſtenten, 20 Beamte und
Be=
dienſtete, ſowie 811 Studierende. Den Heldentod
für das Vaterland ſtarben bisher 1 Lehrer,
4 Aſſiſtenten und 89 Studierende. Das Eiſerne
Kreuz erhielten: 7 Dozenten, 6 Aſſiſtenten, 1 Mechaniker,
81 Studierende (darunter 4 die zweite und erſte Klaſſe);
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille: 3 Dozenten, 1 Mechaniker,
21 Studierende; andere Auszeichnungen: 3 Dozenten,
1 Aſſiſtent, 4 Studierende. — Nach der am Schluſſe des
Verzeichniſſes gegebenen Ueberſicht über die Zahl der
Studierenden, Hörer und Gäſte haben Vorleſungen belegt
in der Abteilung für Architektur 28 (darunter 4 Damen),
Ingenieurweſen 20, Maſchinenbau 30,
Papieringenieur=
weſen 4, Elektrotechnik 21, Chemie 21 (darunter 1 Dame),
Allgemeine 7 (darunter 3 Damen), zuſammen 131
Stu=
dierende und Hörer; hierzu kommen noch 66 Gäſte.
(darunter 47 Damen).
* Die Hundeſteuer=Verordnung. Bei
heran=
nahendem Jahresſchluß möchten wir unſere Leſer in
ihrem Intereſſe auf die Vorſchriften der
Hunde=
ſteuer=Verordnung aufmerkſam machen, welche
hin=
ſichtlich der Abmeldung von Hunden zu beachten
ſind. Wer nämlich den Beſitz eines Hundes aufgibt,
hat dies ſpäteſtens bis zum Ablaufe des Kalenderjahres
der Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes anzuzeigen. Die
Abmeldung muß durch den Beſitzer ſelbſt entweder
mündlich oder ſchriftlich geſchehen und iſt hierbei
anzu=
geben, an welchem Tage und an wen der abzumeldende
Hund abgegeben wurde. Bei mündlicher Abmeldung iſt
der im Hunderegiſter gemachte Eintrag von dem
Ab=
meldenden zu unterſchreiben. Ueber die erfolgte
Ab=
meldung erhält der ſeitherige Hundebeſitzer auf
Ver=
langen von der Bürgermeiſterei eine Beſcheinigung.
Dieſe Abmeldung iſt auch von demjenigen zu erſtatten,
der mit einem Hunde von ſeinem ſeitherigen Wohnſitze
in einen anderen Ort des Großerzogtums wegzieht.
Wer die Abmeldung bis über den Jahresſchluß hinaus
unterläßt, hat die Steuer für das folgende
Jahr weiter zu entrichten, wenn er nicht etwa
vor Ablauf des Jahres der Abſchaffung des Hundes
aus dem Großherzogtum verzogen iſt. Zugleich machen
wir auch darauf aufmerkſam, daß die geſetzliche
Be=
ſtimmung, wonach von der Hundeſteuer für je einen
Hund alle diejenigen Perſonen befreit waren, die infolge
ihres Berufes oder Gewerbes einſam wohnten und ein
Einkommen von weniger als 2600 Mk. verſteuern,
auf=
gehoben worden iſt und jetzt Steuerfreiheit nur
noch für Hirtenhunde beſteht.
Für die Beförderung von Poſtkarten mit
Abbildun=
gen nach dem Ausland treten infolge des in der
Bekannt=
machung des Herrn Reichskanzlers vom 1. Dezember 1915
erlaſſenen und im Reichsanzeiger Nr. 284 vom 2.
Dezem=
ber 1915 veröffentlichten Aus= und Durchfuhrverbotes
auf Grund des § 5 der Poſtordnung vom 20. März 1900
folgende einſchränkende Beſtimmungen in Kraft:
Ver=
boten ſind: Poſtkarten mit Abbildungen von Städten,
Stadtteilen, geographiſch genau beſtimmbaren Ortſchaften
und Landſchaften, beſonders hervorragenden Baulichkeiten
und Denkmälern Deutſchlands, Oeſterreich=Ungarns, der
Türkei, Bulgariens und der von den verbündeten
deut=
ſchen, öſterreichiſch=ungariſchen, türkiſchen und bulgariſchen
Heeren beſetzten feindlichen Gebiete. Nicht unter das
Verbot fallen: Poſtkarten mit Abbildungen der
be=
zeichneten Art a) nach Oeſterreich=Ungarn, der Türkei,
Bulgarien, ſowie den von deutſchen oder von mit
Deutſch=
land verbündeten Truppen beſetzten feindlichen Gebieten,
wenn die Abbildungen Städte uſw. des Beſtimmungs=
Landes oder=Gebietes der Poſtkarte darſtellen;b) im
Feldpoſtverkehr an Truppen uſw. oder Militärbehörden
in feindlichen Gebieten.
— Die Landesſtelle für die Förderung des
Goldmün=
zenumtauſchs und verwandter vaterländiſcher Zwecke
macht die im Entſtehen begriffenen Ortsvereine darauf
aufmerkſam, daß ſie ſich den Erfolg ihrer Arbeit dadurch
erleichtern können, daß ſie eine Goldſammelwoche
veranſtalten. Dieſe iſt zweckmäßig mit einer allgemeinen
Orts=Verſammlung einzuleiten, in der die Herren
Lehrer, Geiſtlichen, Beamten und andere angeſehene
Mitbürger gewiß gern das Wort ergreifen werden, um
Verſtändnis und Eifer für die Sache zu wecken. Wo
Ortsvereine noch fehlen, werden ſich wohl einige Herren
bereit finden laſſen, eine Verſammlung einzuberufen, in
dieſer die Ortsvereine zu bilden und die
Goldſammel=
woche vorzubereiten. Werbeblätter und Arbeitspläne
mögen bei der Landesſtelle angefordert werden.
* Ausſtellung von Lazarettarbeiten. Bei
Lazarettarbeiten Kriegsbeſchädigter muß zwiſchen ſolchen
unterſchieden werden, die ausſchließlich zur Beſchäftigung
und zum Zeitvertreib der Verwundeten dienen und
ſolchen, die zu Erwerbszwecken ausgeführt werden und
einen Berufswechſel vorbereiten. — Bei der in ſo
dankens=
werter Weiſe vor einiger Zeit in Darmſtadt vom Roten
Kreuz veranſtalteten Ausſtellung waren beide Zweige
der Beſchäftigung Kriegsbeſchädigter berückſichtigt, in
erſter Linie aber handelte es ſich um Arbeiten, die aus
dem Geſichtspunkt der Beſchäftigungstherapie
hervor=
gegangen waren. — Entſprechend den Aufgaben, die das
Landheim Eberſtadt auch im Frieden zu erfüllen
ſich bemüht, wurde in dem hier eingerichteten Lazarett
von allem Anfang an das Hauptgewicht darauf gelegt,
ſolche Tätigkeiten durch die Verwundeten ausführen zu
laſſen und ſie zu ſolchen anzuregen, die ſie eventuell auch
ſpäter unterbringend zu verwerten in der Lage ſein
ſollten. — Hierzu boten die bereits vorhandenen
Werk=
ſtätten gute Gelegenheit. Es ſind deshalb auch
aus=
ſchließlich praktiſche Gebrauchsgegenſtände, die ſelbſt in
großer Menge hergeſtellt, ihren Abſatz finden können,
die das Vereinslazarett Landheim Eberſtadt
jetzt in Eberſtadt im kleinen Saal des Gaſthofs
„Zur Traube” zur Ausſtellung gebracht hat.
Es gilt dies auch von dem Modell des Kampfes um
die Loretto=Höhe, bei dem faſt ausſchließlich von
Ver=
wundeten angefertigte und nach Schluß der Ausſtellung
verkäufliche Soldaten Verwendung fanden. Auch die
ausgeſtellten Bürſtenwaren, Schnitzereien, Wollſachen,
Korbwaren, Laubſäge= und Knüpfarbeiten ſind
ver=
käuflich. Der Erlös fließt den Kriegsbeſchädigten zu
und wird ſomit dazu dienen, ihnen eine
Weihnachts=
freude zu bereiten.
* Volksernährungsfragen. Man ſchreibt uns: Bei dem
Bericht über den von Herrn Dr. Seelheim=Berlin am
Freitag gehaltenen Vortrag über Verwendung und
Koch=
arten des Klippfiſches heißt es, daß dieſer Fiſch
nur in einem hieſigen Geſchäft zu haben ſei. Der Fiſch
wird aber in jedem guten Fiſchgeſchäft zu
haben ſein.
npt. Reichliche Spargelvorräte. Man ſchreibt uns:
Bei der geringen Abwechslung, die die Küche des
priva=
ten Haushaltes heute an Gemüſen zeigt, dürfte der
Hin=
weis freudig von jeder Hausfrau begrüßt werden, daß
eines unſerer köſtlichſten Gemüſe, nämlich der Spargel,
als Dauerware in Büchſen in ungewöhnlich
rei=
chem Maße vorhanden iſt. Die Spargelernte iſt
in den letzten beiden Frühjahren ſo vorzüglich geweſen
wie lange nicht, ſodaß wir in jedem Jahre etwazwölf
Millionen Kilogramm Spargel geerntet
haben, von denen der größte Teil in den
Dauer=
zuſtand übergeführt wurde. Da dieſer Spargel
infolge des Kriegszuſtandes im weſentlichen im Inlande
verbraucht werden muß, harren im Vergleich zu
Friedens=
zeiten unverhältnismäßig große Mengen dieſes
preiswer=
ten Nahrungsmittels der Käufer. Unſeren Hausfrauen
kann daher nur empfohlen werden, die günſtige
Markt=
lage auszunutzen und damit für den Tiſch eine angenehme
Abwechslung zu bringen.
— Seltene Jagdbeute. Auf hieſiger Flur wurde geſtern
ein ausgewachſener Adler von 2,30 Meter Spannweite
geſchoſſen, der ſich vermutlich aus ſchweizer Gebiet zu uns
verirrt hatte.
— Verwertung von Küchenabfällen. In letzter Zeit
ſind mehrfach Klagen laut geworden, daß die
bereitgeſtell=
ten Küchenabfalle nicht abge holt worden ſeien.
Dieſes iſt meiſt darauf zurückzuführen, daß die Abfälle erſt
dann bereitgeſtellt wurden, nachdem die Einſammler die
betreffenden Straßen ſchon durchzogen hatten. Es wird
daher nochmals darauf hingewieſen, daß die Abholung
der Küchenabfälle an den gleichen Tagen wie die
Entleerung der Müllkaſten erfolgt. Nur wird
darum gebeten, für die Vormittagsabholung die Abfälle
um 8 Uhr und für die Nachmittagsabholung um ½2 Uhr
bereitzuſtellen. Gleichzeitig ſei noch erwähnt, daß die
Küchenabfälle zurzeit wieder ſehr begehrt ſind und
da=
her jede deutſche Hausfrau beſorgt ſein ſoll, dieſes für
die Viehfütterung wertvolle Material nicht verderben zu.
laſſen. Klagen wegen etwa verſäumter Abholung wolle
man dem Tiefbauamt unterbreiten.
* Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſunger Str. 48)
wurden im Monat November 798 Bücher entliehen;
ein=
geſchriebene Leſer ſeit 1. April: 385. Das mit der
Bücher=
halle verbundene Beſſunger Leſezimmer iſt für
jedermann täglich geöffnet von nachmittags 5 Uhr bis
abends 9 Uhr. Unentgeltliche Bücherausgabe: Montags,
Mittwochs und Freitags, von abends 7½ bis 9 Uhr.
Da=
ſelbſt auch Bücherverzeichniſſe zu 20 Pf.
Vierfacher Lebensretter. Der Kriegsfreiwillige,
Gefreiter Moritz Offenbächer, cand. chem., in einem
Reſerve=Infanterie=Regiment, iſt am 25. September in
der Champagne bei den großen franzöſiſchen Angriffen
gefallen. Nach ſeinem Tode erhielt er von dem Deutſchen
Kaiſer die Rettungsmedaille. Er hatte, nachdem
er bereits im vorigen Jahr in Rußland drei Kameraden
vom Tode des Ertrinkens gerettet hatte, im Mai d. Js.
abermals einen Kameraden vom Tode des Ertrinkens
in der Aisne (Frankreich) gerettet. Hierfür erhielt er die
Auszeichnung.
Jugendwehren im Kreiſe Darmſtadt.
* Unter dem Vorſitze des Herrn Provinzialdirektors
Fey fand am Sonntag im Saale des Gaſthauſes „Zur
Oper” hier eine Verſammlung der
Bürger=
meiſter und der Führer der Jugendwehren
im Kreiſe Darmſtadt ſtatt. Der Vorſitzende
be=
grüßte die Erſchienenen, darunter als Gäſte den Herrn
General v. Lyncker und den Herrn Landesturninſpektor
Schulrat Schmuck, ſowie Herrn Direktor Müller für
den Heſſiſchen Landesverband der Jugendwehren. Herr
General Frhr. v. Heyl, der Vorſitzende des
Landesver=
bandes, war leider durch eine Sitzung im Kriegerverein
abgehalten, der Verſammlung anzuwohnen. Der
Vor=
ſitzende gedachte ganz beſonders ſodann der tapferen und
ſiegreichen Taten unſeres Heeres und derjenigen
Feld=
grauen, die früher Mitglieder der Jugendwehr geweſen
waren. Er ſprach allen Führern der Jugendwehren für
ihre ſeitherige eifrige und erfolgreiche Tätigkeit den beſten
Dank aus. Mit beſonderer Freude und mit ehrenden
Worten gedachte er hierbei der verſchiedenen, in der
Ver=
ſammlung anweſenden Führer und Förderer der
Jugend=
wehr, die bereits an der Front gekämpft haben und
ver=
wundet zurückgekehrt ſind.
Es wurde ſodann über den Stand der Jugendwehren
in den einzelnen Gemeinden geſprochen. Hierbei
beteilig=
ten ſich die Herren Emich=Pfungſtadt, Hofmann=
Griesheim, Bürgermeiſter Kunz=Griesheim,
Rückert=Ober=Ramſtadt, Schäfer=
Eber=
ſtadt, Bahnhofsvorſteher Wenner=Nieder=
Ram=
ſtadt, ſowie Profeſſor Finger=Darmſtadt, und
gaben Kenntnis von den durch ſie gemachten Erfahrungen.
indem ſie gleichzeitig einige Verbeſſerungen vorſchlugen.
Von verſchiedenen Rednern wurde dabei betont, daß
immer noch von manchen Eltern und in manchen
Gemein=
den die Bedeutung der militäriſchen Vorbereitung der
Jugend und ihr außerordentlicher Nutzen für den
Ein=
zelnen ſowohl wie für unſer Vaterland und deſſen
Wehr=
haftigkeit verkannt werde. Die Zeit, welche der Einzelne
dieſer Sache widme, erleichtere ihm ganz außerordentlich
das Eingewöhnen in das militäriſche Leben bei der
Ein=
berufung, und mache ihn den Anforderungen des
militä=
riſchen Dienſtes beſſer gewachſen; es erleichtere ihm
weſentlich den Dienſt bei der Truppe. Die ehemaligen
Jungmannſchaften hätten deshalb bei dem Militär ein
ganz beſonders gutes Fortkommen, da ſie ſich durch ihre
Vorkenntniſſe vor anderen, welche dieſe nicht hätten,
aus=
zeichnen könnten. Nach Briefen von Jungmannen aus
dem Felde komme ihnen die bei der Jugendwehr erlangte
Kräftigung, Stärkung und Gewandtheit, ſowie Umſicht ſehr
zu ſtatten.
Herr Buchdrucker Heydt=Traiſa ſchilderte die von
ihm als Leiter der Jugendwehr gemachten Beobachtungen
und gedachte mit beredten Worten der ſchönen Aufgabe,
unſere Jugend für alles Große und Edle zu begeiſtern
und das Intereſſe derſelben an der Jugendwehrſache zu
feſtigen. Herr Schulrat Schmuck ſprach über das
Ver=
hältnis der Turnvereine zur Jugendwehr und über die
gegenſeitige Unterſtützung dieſer beiden Einrichtungen
untereinander. Vom Vorſitzenden wurde beſonders die
Einrichtung der Jugendwehren und die ſtarke Beteiligung
in Arheilgen. Darmſtadt. Pfungſtadt und
Roßdorf anerkennend hervorgehoben. Herr
Kreisſchul=
inſpektor Profeſſor Luley ſprach über die Beteiligung
der Fortbildungsſchüler bei den Uebungen der
Jugend=
wehr, und gab bekannt daß zufolge einer kürzlich
ergan=
genen Verfügung des Kriegsminiſteriums in Berlin und
der heſſiſchen Miniſterial=Schulabteilung nun eine
Ver=
pflichtung der Fortbildungsſchüler zur
Anteilnahme an Uebungen ausgeſprochen
werden könne, was allſeitig mit Beifall begrüßt
wurde. Herr Hauptlehrer Heß in Roßdorf, deſſen 7
Söhne im Felde ſtehen und der die Roßdörfer
Jugend=
wehr leitet, gedachte mit vortrefflichen, von vaterländiſchem
Geiſte getragenen Worten der Jugend, ſowie der beſten
Art und Weiſe des Umgangs mit derſelben.
Von verſchiedenen Seiten wurde der Wunſch nach
engerem Anſchluß der einzelnen Kompagnien
untereinan=
der und nach öfteren Zuſammenkünften der Führer laut.
Herr Profeſſor Finger, Führer der 4 Darmſtädter
Kom=
pagnien, erklärte ſich auf Vorſchlag des Vorſitzenden in
dankenswerter Weiſe bereit, dies zu vermitteln und die
Oberleitung im Kreiſe Darmſtadt hierbei zu übernehmen.
Nachdem noch der Vorſitzende den gerade eingetroffenen
Tagesbericht von dem Siege der Bulgaren über
Englän=
der und Franzoſen verleſen hatte, der in der
Verſamm=
lung freudigſten Widerhall fand, ſchloß er unter der Bitte
an alle Anweſenden, ſich der großen vaterländiſchen Sache
der Jugendwehr auch fernerhin eifrig und erfolgreich zu
widmen.
— Jugenheim, 15. Dez. (Vortrags=Verein.)
Am letzten Sonntag hielt Herr Profeſſor Dr. Strecker
(Bad Nauheim) wieder bei uns einen Vortrag. Seine
anregenden und belehrenden Vorträge ſind ja allen, die
ſie gehört haben, vom letzten Winter noch in beſter
Er=
innerung. So war der Saal denn auch bis auf den
letzten Platz gefüllt. Herr Profeſſor Strecker ſprach
dies=
mal über ein Thema, das jetzt gerade reges Intereſſe
für ſich hat, aber das von Wenigen gut gekannt iſt:
„Der Balkan und die Balkanvölker‟ Jeder
Zuhörer wird wohl an dieſem Abend viel gelernt haben,
denn Herr Profeſſor Strecker wußte den Stoff ſehr klar
und einleuchtend darzuſtellen. Trotzdem der Vortrag
über zwei Stunden dauerte, lauſchten alle Zuhörer ohne
Ermüdung geſpannt bis zum Schluß. — Es wird die
Freunde Herrn Profeſſor Streckers freuen, daß es dem
Vortrags=Verein gelungen iſt, ihn für einen Vortrag im
Januar über „500 Jahre Hohenzollern” zu gewinnen.
Bensheim, 15. Dez. (Die Stadtverordneten=
Verſammlung) beſchloß, ſich mit 5000 Mark am
Städteeinkauf badiſcher Städte zu beteiligen. — Seit
Januar wurden etwa 400 Wohnungen auf eigene Koſten
und etwa 700 Wohnungen auf ſtädtiſche Koſten an das
Gasrohrnetz angeſchloſſen. — Der 1839 in Bensheim
ge=
borene, jetzt in der Schweiz lebende Karl Ludwig Becker
überwies der Stadt 25 Aktien der Schweizer Kreditanſtalt
zu 500 Franken zur Errichtung einer Stiftung, deren
Zinſen für Bensheimer Kriegsinvalide und
nach deren Abſterben für Ferienreiſen der oberen
Schul=
klaſſen verwendet werden ſollen.
Offenbach, 15. Dez. (Eine falſche
Sammle=
rin.) Im Auguſt dieſes Jahres ging die 12 Jahre alte
Schülerin Julianna Marie Maul von hier von Haus
zu Haus und ſammelte Beiträge für die Soldaten. Die
einzelnen Beträge ließ ſie ſich in ein kleines Heftchen
ein=
tragen. So ſammelte ſie etwa 40 bis 50 Mark, bis es
herauskam, daß man es mit einer falſchen
Sammle=
rin zu tun hatte. Sie war dabei ganz raffiniert zu
Werke gegangen Das Heftchen hatte ſie ſich gekauft. Vom
Schuldiener ließ ſie ſich den Schulſtempel darauf drücken
und ſagte, es wäre für den Lehrer. Dann ſchrieb ſie die
erſte Seite mit Namen von Schülerinnen voll und ſetzte
Beträge dahinter. So ausgerüſtet, ging ſie ans
Sam=
meln. Als hier und da zu niedrige Beiträge gezeichnet
wurden, ſetzte ſie andere Namen und höhere Beträge
da=
zwiſchen, um ſo die Spender zu höheren Zeichnungen zu
veranlaſſen. Von dem Gelde kaufte ſie ſich eine
Hänge=
matte, verſchenkte auch kleinere Beträge an Kinder. Geſtern
hatte ſie ſich vor dem Schöffengericht zu verantworten.
Der Amtsanwalt beantragte 14 Tage Gefängnis. Das
Gericht ließ jedoch mit Rückſicht auf die große Jugend
und den Umſtand, daß der Vater des Kindes an das Rote
Kreuz alles erſetzt hat, nochmals Milde walten und
er=
kannte auf 15 Mark Geldſtrafe.
Nieder=Ingelheim, 14. Dez. (Ein ſchwerer
Un=
glücksfall) ereignete ſich geſtern nachmittag in der
hieſigen Malzfabrik. Der von hier ſtammende Arbeiter
Philipp Baumgärtner kam bei der Arbeit der
Trans=
miſſion zu nahe, ſodaß er von dem Treibriemen erfaßt
und ſo gräßlich zugerichtet wurde, daß der Tod auf der
Stelle eintrat.
* Gießen, 14. Dez. (Von der
Landesuniver=
ſität.) Das Königl. Sanitätsamt 18. Armeekorps hat
durch Verfügung vom 7. September 1915 Nr. 11158 IV B
geſtattet, daß den in Lazaretten im Großherzogtum
Heſſen befindlichen Studierenden der Landesuniverſität
Gießen und der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, ſoweit
es ihr Krankheitszuſtand erlaubt, Gelegenheit gegeben
werden kann, Vorleſungen und Uebungen an den
genann=
ten Hochſchulen zu beſuchen und den hierauf gerichteten
Wünſchen um Verlegung nach Gießen oder Darmſtadt,
ſo=
weit angängig, zu entſprechen. Dem Wunſche der
Lan=
desuniverſität entſprechend hat das Sanitätsamt
nun=
mehr beſtimmt, daß obige Beſtimmung auf alle
Stu=
dierende ausgedehnt worden iſt, die ſich in
Lazaretten im Großherzogtum befinden, alſo auch auf
ſolche, die nicht an einer der beiden genannten Hochſchulen
immatrikuliert ſind.
Lauterbach, 10. Dez. (Todesfall.) Man ſchreibt
uns: Geſtern trug man hier einen Mann zu Grabe, dem
wir viel zu danken haben. Wilhelm Becker II. war
Mit=
begründer des Zweigvereins Lauterbach des
V. H. C. im Jahre 1881 und hat in 34 jähriger,
ſegens=
reicher, erſprießlicher Tätigkeit dem Verein als 1.
Vor=
ſitzender angehört. Wo überall es galt, die Schönheiten
unſerer engeren Heimat, unſer ſo ſchön gelegenes
Lauter=
bach mit ſeinem Kranze umliegender Berge, dem Hainig,
Altenberg, Vaitsberg und Steinberg bis hin zu den
Höhen des hohen Vogelsbergs, dem Taufſtein und
Hohe=
rodskopf zu hegen und zu pflegen, da trifft der Wanderer
Werke Becker’ſcher Schöpfung und Emſigkeit. Sei es eine
einſame Bank an ausſichtsreichem Plätzchen, ein ſtilles
heimeliges Waldpfädchen mit friſcher Quelle, oder die
gro=
ßen Wahrzeichen des Emporblühens unſeres V. H. E’s.,
die ſteinernen Denkmäler des Hainigs und des
Tauf=
ſteins auf ſagenumwobenen, altgermaniſchen Kultſtätten,
die jetzt einander grüßen — überall war unſres Becker
be=
ratende Stimme, ſein unermüdlicher Eiſer für unſere
ſchöne Sache am Werk. Nach dem Zerfall eines hölzernen
Turmes auf dem Hainig war ſein heißeſter Wunſch, einen
bleibenden, dauernden Ausblick vom Hainig zu ſchaffen.
1907 konnte das Werk eingeweiht werden. In ſtolzer
Schönheit überragt es die alten, tauſendjährigen Eichen
und grüßt weithin in die Lande hinaus; grüßt die Höhen
des Vogelsbergs, der Rhön und weithin bis zum Knüll
und dem heſſiſchen Hügellande. Manch frohe Runde tagte
zur Winterſonnenwende im traulichen Klubzimmer des
Turmes. Und Becker hat nie gefehlt. Nicht alles kann hier
aufgezählt werden, wofür ſein raſtloſes Streben immer
be=
müht war. Lange Jahre gehörte er auch dem Geſamt=
Vorſtand des V. H. C. an und hat an ſämtlichen 34
Hauptverſammlungen des V. H. C. teilgenommen. Der
2. Vorſitzende des Geſamt=Vereins Herr Dr. Bruchhäuſer=
Ulrichſtein, rief dem Heimgegangenen warme Worte nach.
Für den Zweigverein Lauterbach legte Geometer Rühl
Blumen am Grabe nieder. Des Verſtorbenen
Lebens=
werk, der Hainigturm, blickt nun auf ſeine letzte Ruheſtätte
hernieder, und kommenden Friedenstagen wird es vor=
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, den 15. Dezember.
Mein Leopold!
W-l. Das alte Volksſtück „Mein Leopold” beſtand bei
ſeiner heutigen Wiederaufführung von neuem die Probe
auf ſeine Zugkraft mit Erfolg. Es löſt immer noch
die=
ſelben Empfindungen der Freude und der Trauer aus;
der beſſere Teil, obwohl etwas rührſelig, iſt der letzte,
während der erſte poſſenhafter Beigaben nicht ermangelt.
Herr Weisker, der den ſchwergeprüften Vater Weigelt
darſtellte gefiel uns in dem tragiſchen Gewande des armen
Flickſchuſters noch beſſer, als in dem humoriſtiſchen des
protzigen Schuhmachermeiſters und Rentners, bot aber
dort wie hier eine trefflich charakteriſierte und die beſte
Leiſtung, die wir bisher von ihm geſehen haben. In der
Darſtellung des ungeratenen Sohnes bewährte ſich Herrn
Schneiders gereifte, dabei maßvolle ſchauſpieleriſche
Kunſt. Eine prächtige Vertreterin der munteren Emma
war Frau Gothe, die auch mit ihren Geſangsnummern,
namentlich dem Couplet von den verſchiedenen
Lebens=
altern, ſtürmiſchen Beifall erntete.
Das Stück hat ja außerdem noch eine große Zahl
dankbarer Rollen, unter denen wir beſonders den
biede=
ren und treuen Starke des Herrn Jürgas, die brave
Klara des Frl. Pils, den ulkigen Mehlmeier des Herrn
Göbel, die handfeſte Minna des Frl. Niedt, das
ehrenfeſte Haupt der Familie Zernicko, Herrn Kleinert,
den köſtlichen Lehrjungen des Frl. Hinken und den
ſtandesbewußten Unteroffizier des Herrn Peterſen
nennen.
Die Szene in dem Reſtaurationsgarten war
umge=
ändert und die Haupthandlung in den inneren Raum des
Lokals verlegt worden, hinter dem der Garten lag. Die
Aufführung, die, wie ſchon bemerkt, reichen Beifall erntete,
war erſt gegen 11 Uhr beendet.
behalten bleiben, das Gedächtnis des uns unvergeßlichen,
wackeren Mannes durch eine Tafel aus Stein in
Dank=
barkeit am Turme feſtzuhalten.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 15. Dez. In der heutigen Sitzung des
verſtärkten Haushaltsausſchuſſes des
Reichs=
tages wurde die Frage in vertraulicher Weiſe erörtert,
ob die ſtaatsrechtliche Stellung Elſaß=
Lothringens innerhalb des Deutſchen
Rei=
ches anders als bisher zu geſtalten ſein werde. Bei
Be=
ginn der Verhandlungen gab der Stellvertreter des
Reichskanzlers folgende Erklärung ab: Es iſt bekannt, daß
die Entwickelung der Verhältniſſe in Elſaß=Lothringen
Zweifel darüber hat entſtehen laſſen, ob der bisherige
ſtaatsrechtliche Zuſtand in den Reichslanden nach dem
Frieden aufrecht zu erhalten ſei. Dieſe Frage iſt auch in
der Preſſe ſchon wiederholt erörtert worden. Auch in
den Beſprechungen, die der Reichskanzler aus anderen
Anläſſen mit den leitenden Miniſtern der einzelnen
Bun=
desſtaaten gehabt hat, iſt dieſe Frage berührt worden.
Dieſe geſprächsweiſe Behandlung derſelben hat indeſſen
zu einem beſtimmten Programm nicht
ge=
führt. Auch die Regierung des führenden
Bundes=
ſtaates iſt zu einer Entſcheidung darüber, ob und in
wel=
cher Weiſe dieſes Problem in Angriff genommen werden
ſolle, noch nicht gelangt. Der Bundesrat iſt mit dieſer
Frage überhaupt noch nicht befaßt worden. Ich bin daher
nicht in der Lage, zu dieſer Frage namens des
Reichs=
kanzlers oder der verbündeten Regierungen Stellung zu
nehmen.
* Berlin, 15. Dez. Der Hauptausſchuß des
Reichstages faßte über eine Reihe von Anträgen
Beſchluß. Beſchloſſen wurden Reſolutionen der
ver=
ſchiedenſten Parteien über Kriegsmaßnahmen, wie
Kriegsunterſtützungen, Höchſtpreiſe, Butterkarten und
Herabſetzung der Altersgrenze in der
Reichsverſicherungs=
ordnung von 70 auf 65 Jahre.
TU. Berlin, 15. Dez. Mit Unterſtützung aller
Parteien, mit Ausnahme des Zentrums, hat der
Abge=
ordnete Schiffer im Reichstag folgenden Antrag
eingebracht: den Herrn Reichskanzler zu erſuchen,
er=
ſtens, Maßnahmen zu treffen, um unter völliger
Wah=
rung der Intereſſen des allgemeinen Geſchäftsbetriebes
die Unterſuchung und Feſtſtellung von Fällen
herbeizu=
führen, in denen durch Kriegslieferungen, die
Vorbe=
reitung, Vermittlung, Beſorgung oder Verſchaffung von
Kriegslieferungen oder eine andere Mitwirkung bei
ihnen ein übermäßiger oder unlauterer
Gewinn erzielt worden iſt; zweitens, einen
Geſetzentwurf vorzulegen, durch den für den
Reichs=
fiskus ein Anſpruch auf Herausgabe
ſol=
cher Gewinne begründet wird.
TU. Berlin, 15. Dez. Die
ſozialldemokra=
tiſche Fraktion machte ſich geſtern über ihre
Hal=
tung zu den angeforderten 10 Milliarden ſchlüſſig.
Für die Kreditvorlage ſtimmten von den
Fraktionsmit=
glieden 58, dagegen 38. Von 10 Fraktionsmitgliedern,
die durch Krankheit an der Sitzung teilzunehmen
ver=
hindert waren, oder vor der Abſtimmung ſich entfernen
mußten, waren protokollariſche Erklärungen abgegeben.
Von dieſen erklärten ſich 7 Abgeordnete für, 3 gegen die
Einwilligung, ſodaß insgeſamt 65
Fraktionsmit=
glieder für, 41 gegen die Bewilligung
eintraten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. Dez. Die
Büchſen=
ſammlung ergab an den Opfertagen vom 3., 4. und
5. Dezember faſt genau 100000 Mark.
München, 15. Dez. (Empfang
desneuernann=
ten Kardinals.) Der König und die Königin haben
heute vormittag 11 Uhr im Wittelsbacher Palais im
Bei=
ſein des Kleinen Dienſtes den neuernannten Kardinal
Pronuntius Dr. Frühwirth empfangen,
wel=
cher den zur Kardinalsfeier aus Rom hierher beorderten
Nobelgardiſten Grafen Colacicchi vorſtellte. Im Anſchluß
hieran wurde der päpſtliche Ablegat Monſignore Schioppa
empfangen, welcher das päpſtliche Breve überreichte. Der
König verlieh Monſignore Schioppa den Michaelsorden
2. Klaſſe mit Stern, dem Grafen Colacicchi das
Ehren=
kreuz des Michaelsordens.
Gleiwitz, 15. Dez. (Eiſenbahnunfall.) Infolge
Trennung des Zuges verunglückte der Güterzug
8854 geſtern nachmittag gegen 4,50 Uhr in der
Kilometer=
ſtation 1604 der Nebenbahn Orneſche-Gleiwitz. Ein
Hilfsſchaffner iſt getötet, ein anderer ſchwer verletzt
worden; der Materialſchaden iſt bedeutend. Der
Perſonen=
verkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten und die
Güterzüge über die Idaweiche geleitet. Die Störung
wird vorausſichtlich länger als 24 Stunden dauern. Die
Urſache des Unfalls iſt noch nicht geklärt.
Vermiſchtes.
Schreibt keine Jammerbriefe! Ein
Feldprediger ſchreibt ſeiner Heimatgemeinde aus ſeinen
Erfahrungen heraus die folgende, allgemein
beachtens=
werte Mahnung: Eine der ernſteſten Aufgaben der
Hei=
mat iſt, zur Stärkung der uns hier außen jetzt ſo
nöti=
gen Willensenergie beizutragen. Welch eine
unge=
heure Verantwortung liegt in dieſer Beziehung beſonders
auf unſeren Frauen und Müttern mit ihren Briefen ins
Feld. Wie oft leſen wir hier ſtatt Worte opferfreudiger
und darum aufmunternder Liebe ſelbſtſüchtige,
snieder=
drückende Klagen! Ich habe es an einzelnen Beiſpielen
geſehen, wie damit eine Entmutigung beginnt. Frauen
und Mütter, denket, wenn Ihr hinausſchreibet, immer an
die große Verantwortung, die Ihr mit Euren
Briefen habt! Welch eine Fülle von ergreifender
Stär=
kung kommt umgekehrt in mutigen, freudigen, ſelbſtloſen
Schreiben aus der Heimat! Das Heldentum der Gattin
macht den Gatten zum Helden. Seid ſtark, klaget und
jammert nicht, leget in Eure Feldpäckchen ein
ermuntern=
des Wort, einen auffriſchenden Spruch, zeigt Euren
Män=
nern, daß Ihr, ſtramm und feſt, als echte deutſche Frauen
Eure Aufgaben bezwinget, und auch ohne ſie, ſolange es
ſein muß, mit den Härten der Zeit fertig zu werden
im=
ſtande ſeid!
Neue Romane.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Margret und Oſſana. Roman von Georg
Freiherrn von Ompteda. Der neue Band der Ullſtein=
Bücher 1 Mark. Verlag von Ullſtein & Co., Berlin.
— Kronen=Bücher, Band 20. „Lebenswende‟
Roman von Walther von Molo (Kronen=Verlag G. m.
b. H., Berlin SWV 68). Preis 1 Mark.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 15. Dez. Amtlich wird verlautbart:
15. Dezember:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die von Plevlje aus vordringenden
öſterreichiſch=
ungariſchen Streitkräfte des Generals v. Koeveß haben
geſtern auch die montenegriniſchen
Stellun=
gen ſüdlich der Vrana=Gora in ganzer Breite
genommen. Eine Kolonne drang in der Verfolgung
bis an die Tara=Schlucht vor und zerſprengte bei
Glibaci ein feindliches Bataillon; andere Truppen
kamen bis Grab.
Auf den Höhen unmittelbar öſtlich von Berane
ſtehen nebſt unſeren Abteilungen auch Moslims und
Albaner gegen die Montenegriner im Kampf.
Die Zahl der geſtern eingebrachten Gefangenen
iſt 340 Soldaten und 150 Wehrpflichtige.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Kaſſer in Berlin.
* Berlin 15. Dez. (W. T. B. Amtlich.) Der Kaiſer
iſt nach einer längeren Reiſe zu den Armeen des
Befehls=
bereichs des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg und
einer Beſichtigung der Marineanlagen von Libau
zu vorübergehendem Aufenthalt in Berlin eingetroffen.
Die Rede Helfferichs.
* Wien, 15. Dez. In einer Beſprechung der
Ausführungen des Staatsſekretärs für das Reichsſchatzamt,
Dr. Helfferich, bei der Begründung der neuen Zehn=
Milliarden=Anleihe hebt die Neue Freie Preſſe die
leb=
hafte Zuſtimmung der Mitglieder des Deutſchen
Reichs=
tages zu den Worten des Staatsſekretärs hervor und ſagt:
„Mit dieſer Auffaſſung des Krieges, den
Helfferich als einen Daſeinskampf für das deutſche Volk
bezeichnet, fühlen ſich alle Parteien des
Reichs=
tages einig, und der Kredit wird ſo gut wie
einſtim=
mig von ſämtlichen Fraktionen und den Mitgliedern des
Reichstages bewilligt werden.‟ Das Blatt nennt die
Aeußerung des Staatsſekretärs, Deutſchland könne auch
arm ſein und trotzdem bleiben, was es iſt, ein großes,
ſtolzes und prächtiges Wort, das die Zuverſicht ausſpricht,
daß Deutſchland jedoch nicht arm ſein wird. Das Blatt
ſchließt: „Dr. Helfferich beendete ſeine Rede mit einem
Tone großen Ernſtes, aber mit dem Nachdruck der
Ueber=
zeugung, daß Deutſchland auch finanziell durchhalten und
ſiegen werde.”
Die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn.
* Wien, 15. Dez. Der Parlamentariſchen
Korreſpon=
denz zufolge hat die deutſche Arbeiterpartei eine
Kundgebung für eine engere
Wirtſchafts=
gemeinſchaft mit dem Deutſchen Reiche
be=
ſchloſſen, in der die Notwendigkeit der Schaffung eines
gemeinſamen Zollgebietes mit dem Deutſchen
Reiche betont wird und hierfür Grundſätze feſtgelegt
wer=
den. Ferner wird in ihr verlangt, daß bei der Regelung
der zukünftigen handelspolitiſchen Beziehungen zwiſchen
dem Deutſchen Reiche und Oeſterreich=Ungarn die
Ver=
bände der Angeſtellten und Arbeiter ſämtlicher Richtungen
hinzugezogen werden.
Kriegsfürſorge für die Deutſchen in der Schweiz.
* Zürich, 15. Dez. Unter dem Vorſitz des
Pro=
feſſors Arnold Mayer, Präſident des hieſigen
deut=
ſchen Hilfsvereins, fand eine von 60 Perſonen beſuchte
Verſammlung zur Gtründung eines
Hilfsbun=
des für deutſche Kriegerfürſorge ſtatt. Der
Bund bezweckt, die deutſche reichsgeſetzliche Fürſorge für
Kriegsteilnehmer und deren Familien zu ergänzen
und auch ſolchen Kriegsteilnehmern Hilfe zu gewähren,
die ſonſt keinerlei ausreichende Fürſorge genießen. Der
Sitz des Bundes iſt Zürich, die Geſchäftsſtelle das
Bureau des deutſchen Hilfsvereins. Der Bund läßt
ſeine Hilfe in erſter Linie den aus dem Kriege
zurück=
kehrenden, in der Schweiz wohnhaften, ſtellenloſen
oder kranken und invaliden Landsleuten zuteil werden.
Der Gründungsverſammlung wohnte der deutſche
Ge=
neralkonſul v. Faber du Faur bei. Der deutſche
Ge=
ſandte Freiherr v. Homberg in Bern hatte telegraphiſch
Grüße geſandt.
Deutſchland und Amerika.
TU Berlin, 15. Dez. In einem Interview mit dem
Berliner Korreſpondenten der Chicagoer Daily News
erklärte Staatsſekretär v. Jagow, die deutſche
Regierung habe nichts zu tun mit jener Propaganda, die
die Geſetze der Vereinigten Staaten verletzt. Uebrigens
ſei es ſinnlos, zu verſuchen, die gegen Deutſchland in
einer unfreundlichen Preſſe gemachten Anklagen in allen
ihren Einzelheiten zu entkräften. Wir wollen die
Auf=
rechterhaltung der freundſchaftlichen Beziehungen mit den
Vereinigten Staaten und ihrer Bevölkerung.
Bulgariens Beziehungen zu ſeinen Nachbarn
und ſeinen Verbündeten.
* Sofia, 15. Dez. Der Arbeitsminiſter Petkow
hat einem Vertreter des Blattes Utro erklärt: „Unſer
Ziel iſt erreicht, Mazedonien iſt befreit,
und kein ſerbiſcher, engliſcher oder franzöſiſcher Soldat
befindet ſich mehr dort. Ob unſere Armee die
Engländer und Franzoſen auf
griechi=
ſches Gebiet verfolgen wird? Wir meinen,
daß wir auf griechiſchem Gebiet nichts zu ſuchen haben.
Selbſtverſtändlich können wir uns nicht ſicher fühlen,
ſolange in der Nähe der Grenze der Feind lauert. Dar=
um ſtehen wir auf dem Standpunkt, die Engländer und
Franzoſen müſſen Griechenland verlaſſen. Ob in Güte
oder mit Gewalt, darüber werden die verbündeten
Mit=
telmächte beſchließen. Möglich iſt es, daß ihre
Trup=
pen den Befehl erhalten, die Engländer und Franzoſen
mit oder ohne Einwilligung Griechenlands vom
griechi=
ſchen Gebiet zu vertreiben. Möglich iſt auch ferner, daß
wir gemäß dem Vertrag mit den Verbündeten
einge=
laden werden, an der Vertreibung mitzuwirken. Ich
finde keine Urſache, warum Griechenland
die Entente zu fürchten hätte. Die engliſchen
und franzöſiſchen Truppen landeten in Griechenland.
um Serbien zu helfen. Jedes Weiterverbleiben in
Grie=
henland iſt zwecklos. Griechenland kann mit vollem
Recht verlangen, daß ſie ſein Gebiet verlaſſen,”
Ueber Rumänien erklärte Petkow: „Mit
Ru=
mänien ſind die Veziehungen gut. Es iſt unwahr,
daß wir uns vereint mit den verbündeten Truppen an
der rumäniſchen Grenze ſammeln, um Rumänien
anzu=
greifen. Unſere Schritte ſind Vorſichtsmaßnahmen
gegen einen etwaigen ruſſiſchen Einfall. Wir und unfere
Verbündeten haben keine aggreſſiven
Abſich=
ten gegen Rumänien. Wir wollen ein
freund=
ſchaftliches Einvernehmen mit Rumänien. Ich glaube,
daß, ſobald Rumänien zur Einſicht kommt, daß ſeine
In=
tereſſen ihm den Anſchluß an die Mittelmächte gebieten,
wir uns mit Rumänien verſtändigen können.”
Der Miniſter ſchloß: „Nach dem großartigen Siege
unſerer Armee, der die Beſetzung von Mazedonien
krönte, iſt die Lage Bulgariens geſichert.
Un=
ſere großen Verbündeten haben ſo große Intereſſen auf
dem Balkan, daß ſie nie eine werktätige Hilfe abſchlagen
würden, falls es notwendig ſein würde, gemeinſam
das bulgariſche Land zu verteidigen. Unſer Bund
mit Oeſterreich=Ungarn, Deutſchland und
er Türkei ſtellt eine der größten und
ſtärkſten Mächtegruppen dar. Darum können
vir ruhig in die Zukunft ſehen. Bis zum
Friedens=
ſchluß bleibt unſere Armee unter den Waffen. Die
Re=
gierung wird den Kriegern Gelegenheit geben, ihre
Kräfte aufzufriſchen und neue Kräfte zu ſammeln.”
* Sofia, 15. Dez. Das Echo de Bulgarie ſchreibt
in der Anknüpfung an die Reden des
Reichskanz=
lers und des Grafen Tisza: Bulgarien iſt ein
klei=
ner Staat mit beſchränkten Hilfskräften, aber ſein
Ein=
greifen in den Weltkrieg an der Seite der Mittelmächte
iſt von ſichtlichen Erfolgen begleitet, ſowie von
wirt=
ſchaftlichen und politiſchen Vorteilen, die die großen
Verbündeten nach ihrem vollen Werte einſchätzen.
Bul=
garien erlleichtert die Aufgabe der
Ver=
bündeten weſentlich. Das iſt die Feſtſtellung,
die man in den befreundeten Hauptſtädten ſo
bereitwil=
lig machte. Aber dieſe Feſtſtellung macht die Bulgaren
durchaus nicht eitel, denn ſie vergegenwärtigen ſich, daß
ihre Mitwirkung den Mittelmächten wohl von
unbe=
ſtreitbarem Nutzen war, daß aber andererſeits ein
Zu=
ſammenwirken mit dieſen Bulgarien den Beſitz ſeines
nationalen Erbteiles verſchaffte. Deutſchland und ſeine
Verbündeten blicken als Sieger auf allen Fronten mit
ruhigem Vertrauen in die Zukunft. Von dieſem
Ge=
fühl iſt auch die Rede des Reichskanzlers und ſeine
Ant=
wort auf die Interpellation der Sozialdemokraten
durch=
drungen. Dieſe Worte des Siegers, die frei von
Dro=
hung und Hochmut ſind, geben den beſten Beweis für
die Kraft und Gerechtigkeit unſerer gemeinſamen Sache.
Die ruſſiſche Truppenanſammlung an der
rumäniſchen Grenze.
* Budapeſt, 15. Dez. Der Peſter Lloyd meldet
aus Bukareſt: Nach verläßlichen Meldungen ſchaffen
die Ruſſen den größten Teil der an der beßarabiſchen
Grenze gegen Rumänien aufgeſtellten
Trup=
enkörper fort. Die telegraphiſche Verbindung
zwi=
ſchen Rußland und Rumänien iſt eingeſtellt.
Der betrübte Zar.
TU. Czernowitz, 15. Dez. Ein Flüchtling aus
em Tarnopoler Bezirk ſchilderte die dortigen
Verhält=
niſſe unter der Ruſſenherrſchaft. Der ganze
Be=
zirk beſtehe nur aus einem Militärlager und Spitälern.
Die Militärbehörde arbeitet fieberhaft an der
Wieder=
herſtellung der Eiſenbahnen nach Wolhynien und
Beß=
arabien. Tanſende von Flüchtlingen und Mitgeſchleppte
aus dem öſtlichen Galizien kampieren in Baracken in
den Wäldern. Am 28. November beſuchte ein General,
vermutlich Kuropatkin, die Truppen und überbrachte
ihnen den Gruß des Zaren. Er ſagte dabei: Der
Zar ſei tief betrübt über das Geſchick des
ruſſiſchen Volkes. Große Dinge ſtehen
bevor von deren Verlauf die Ehre oder die Schmach
Rußlands abhängt. Schmerzlich empfindet er den
Ver=
rat durch den eigenen Bundesgenoſſen. Die ruſſiſchen
Truppen müßten daher ihre letzte Kraft opfern.
um das Schickſal zu zwingen.
Bevorſtehender Rücktritt des ruſſiſchen
Finanzminiſters.
TU Stockholm, 15. Dez. In ruſſiſchen Bankkreiſen
heißt es, daß man mit der Möglichkeit des
Rück=
tritts des Finanzminiſters Bark rechnet.
Als ſein Nachfolger gilt der jetzige Präſident der
Mos=
auer Unions=Bank, Graf Tatiſchtſchew.
Italieniſches.
TU Wien, 15. Dez. Die Zahl der während des
Krieges ihrer Stellung enthobenen italieniſchen Generale
beträgt nicht weniger als 51. — Ein Erlaß des
Kriegs=
miniſters beſtimmt, daß die Vorbereitungsdauer zur
Er=
nennung von Reſerveoffizieren während des Krieges für
alle Waffen auf einen Monat herabgeſetzt wird.
* Zürich, 15. Dez. Nach einer Meldung der
Neuen Zürcher Zeitung aus Mailand verurteilte das
Kriegsgericht in Verona eine Anzahl
betrüge=
riſcher Kriegslieferanten zu Gefängnisſtrafen.
Der Direktor des Kriegskommiſſariats in Verona, Oberſt
Pasquato, wurde auf die Anzeige ſeines geſtern
ver=
hafteten Lieferanten feſtgenommen und ins
Unter=
ſuchungsgefängnis gebracht.
Das engliſche Viermillionenheer.
* London, 144. Dez. Im Unterhaus wurde
die Bill, durch welche die Legislaturperiode des
gegenwärtigen Parlaments verlängert wird, in
zweiter Leſung angenommen. Die Regierung
for=
derte einen ergänzenden Kredit für noch eine
Mil=
lion Soldaten, durch welche die ganze Heeresſtärke
auf vier Millionen Mann gebracht wird.
Die engliſch=franzöſiſche Anleihe.
* Neu=York, 15. Dez. Dem Vernehmen nach
kom=
men von der engliſch=franzöſiſchen Anleihe
im Betrage von 500 Millionen Doll. 180 Millionen
Dollars zur Verteilung an die Mitglieder des
Uebernahmeſyndikats. (Das heißt auf Deutſch,
daß annähernd 40 Prozent der Anleihe trotz der
gewalti=
gen Reklame nicht an das Publikum verkauft werden
konn=
ten. Daher iſt auch der Kurs um 4¼ Proz. geſunken.)
Zuſammenſtoß zwiſchen Briand und Clemenceau.
* Genf, 15. Dez. Der Berl. Lok.=Anz. meldet:
Zwi=
ſchen Briand und Clemenceau kam es bei der
geſtrigen Sitzung der Senatskommiſſion für auswärtige
Angelegenheiten zu einer ungewöhnlich ſcharfen
Auseinanderſetzung wegen des mißglückten
Bal=
kanfeldzuges. Briand verließ vorzeitig das
Sitzungs=
zimmer.
Vorſchüſſe an die Türkei.
* Konſtantinopel, 14. Dez. Die Kammer
genehmigte die am 1. Mai bzw. 20. April 1915 mit den
Regierungen Oeſterreich=Ungarns und Deut
ſch=
lands abgeſchloſſenen Verträge betreffend die der
Türkei gewährten Vorſchüſſe im Betrage von
47 250000 Kronen in Gold, bzw. im Betrage
von 80 Millionen, ſerner das proviſoriſche Geſetz vom
13. April 1915, durch das die Regierung ermächtigt wird,
auf Grund dieſer bei der Verwaltung der Osmaniſchen
Staatsſchuldenkaſſe vollſtändig in Gold hinterlegten
Vorſchüſſe Kaſſenſcheine im Betrage von
6 583 094 türkiſchen Pfund, rückzahlbar in Konſtantinopel
ſechs Monate nach der Beendigung des Krieges, mit
einem Zwangskurſe in der ganzen Türkei auszugeben.
Die Kaſſenſcheine ſind bereits ſeit Sommer in Umlauf.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 15. Dez. Das Hauptquartier
teilt mit: An der Jrakfront wurden die letzten auf
dem rechten Ufer des Tigris befindlichen Häuſer von
Kut=
el=Amara am 13. Dezember erſtürmt. Von zwei
feind=
lichen Monitoren, die in öſtlicher Richtung zu entkommen
verſuchten, wurde einer von unſerer Artillerie verſenkt,
der andere kehrte an ſeinen alten Platz zurück.
An der Kaukaſusfront hat ſich nichts ereignet.
An der Dardanellenfront örtliche
Feuer=
gefechte aller Art, beſonders mit Bomben und
Lufttor=
pedos. Unſere Artillerie zwang feindliche Schiffe, die in
der Bucht von Kemikli Liman Schutz ſuchten, bald zur
Flucht. Bei Ari Burnu zerſtörten zwei von uns auf
dem rechten Flügel zur Exploſion gebrachte Minen zwei
feindliche Gegenminen. Ein feindlicher Kreuzer beſchoß
wirkungslos unſere Stellungen auf dieſem Abſchnitt und
zog ſich dann zurück. Unſere Artillerie zwang einen
feind=
lichen Kreuzer, ſowie feindliche Torpedoboote, die ſich der
Küſte näherten, um unſeren linken Flügel zu beſchießen,
ſich zu entfernen und brachte ein Boot zum
Sinken.
TU Budapeſt, 15. Dez. A Vilag meldet aus
Kon=
ſtantinopel, die beiderſeits des Tigris geſchlagenen
engliſchen Truppen mußten zum größten Teile
ihre Artillerie zurücklaſſen. Die Türken
kämpfen jetzt unter günſtigeren Bedingungen, da die
Eng=
länder bei ihrem Vormarſche auf Bagdad die Straßen
fahrbar machten. Die Verluſte des Feindes in
den letzten Tagen ſind ſehr groß. Die Türken machten
auf dem linken Tigrisufer über 700 Gefangene.
* Konſtantinopel, 15. Dez. Der Sultan hat
dem Imam Fahia im Yemen in Würdigung ſeiner
treuen Anhänglichkeit, die er der Türkei und dem Kalifen
während des an der Seite der türkiſchen
Trup=
pen gegen die Engländer im Gebiete von
Aden geführten Kampfes bewieſen hat, die
Bril=
lanten zum Osmanie=Orden und die Goldene Imtiaz=
Medaille verliehen.
Der Balkankrieg.
Die Verfolgung der Ententetruppen.
T.U. Amſterdam, 15. Dez. Reuter meldet in einem
Telegramm aus Saloniki: Rumäniſche Berichte beſagen,
daß die Bulgaren und die Deutſchen nach der
Beſetzung von Gewgheli auf griechiſches Gebiet
vorgedrungen ſind.
Eine amtliche griechiſche Auslaſſung.
* Athen, 15. Dez. (Meldung der Agence Havas.)
Eine amtliche Meldung bezeichnet die Mitteilung, daß
die Bulgaren in griechiſches Gebiet
einge=
drungen ſeien, für unrichtig. Die durch den
Rück=
zug der Alliierten auf griechiſches Gebiet und die
An=
näherung der bulgariſchen und deutſchen Truppen an
die griechiſche Grenze geſchaffene Lage beſchäftige die
amtlichen Kreiſe lebhaft. Die griechiſche Regierung
ver=
folge den Gang der Ereigniſſe aufmerkſam und halte
ſich bereit, alle Entſcheidungen zu
tref=
fen, welche die höheren Intereſſen des
Landes erheiſchen ſollten.
Die Befeſtigung von Saloniki.
T.U. Haag, 15. Dez. Die von Strumitza ſich
zurück=
ziehenden franzöſiſchen Streitkräfte haben Anſchluß an
die engliſchen Truppen gefunden. Bald nach der
Ver=
einigung der engliſchen und franzöſiſchen Streitkräfte
unternahmen die bulgariſchen Truppen einen heftigen
Angriff. In den letzten ſieben Tagen ſind die
Ver=
bündeten etwa 20 Kilometer zurückgegangen.
Inzwiſchen kommen neue Verſtärkungen in großer Eile
in Saloniki an. Die in Form eines großen Halbkreiſes
Saloniki umgebenden Hügel ſind zu ſtarken
Befeſti=
gungen ausgebaut worden. Die großangelegten
Stellungen in Saloniki ſelbſt werden Tag und Nacht durch
die Arbeiten der Pioniere verſtärkt.
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der Entente und
Griechenland.
T.U. Köln, 15. Dez. Nach der Köln. Ztg. ſcheinen
noch ernſte Meinungsverſchiedenheiten
dar=
über zu beſtehen, wie groß das in Mazedonien von den
griechiſchen Truppen zu räumende Gebiet
fein muß. Italieniſchen Blättern zufolge machte
Oberſt Pallis geltend, eine vollſtändige Räumung
des ganzen Gebietes, welches der Vierverband für ſich in
Anſpruch nimmt, ſei unmöglich, wenn man nicht die
Sicherheit der griechiſchen Truppen gefährden wolle.
Gegen die Uebergabe der Verwaltung der Bahn von
Saloniki nach Mazedonien an die Ententetruppen hat die
griechiſche Regierung ſich deshalb erklärt, weil dieſe
Eiſen=
bahn für die Verpflegung jener griechiſchen Truppen, die
ſich öſtlich von Saloniki befinden, unumgänglich
notwen=
dig ſei.
T.U. Budapeſt, 15. Dez. Aus Saloniki wird
ge=
meldet: Die großen Erfolge der verbündeten
Zentralmächte erregen die Aufmerkſamkeit der
poli=
tiſchen Kreiſe. In Athen wird erwogen, Griechenland
müſſe tatſächlich endlich angreifen und entweder die
Ententetruppen entwaffnen oder ihren ſofortigen
Abtrans=
port aus Saloniki verlangen, ſonſt wäre das Nachfluten
der ſiegreichen Zentralmächte unabwendbar und das
grie=
chiſche Gebiet wird Kriegsſchauplatz, was
nicht zu verargen iſt, weil die Ententetruppen die
Neu=
tralität Griechenlands nicht achteten. Davon ſcheinen,
wie verlautet, auch die Ententevertreter überzeugt zu ſein.
Ueber die erwähnten zwei Möglichkeiten ſchweben
Ver=
handlungen; der griechiſche Standpunkt iſt die
Ent=
waffnung der Vierverbandstruppen.
Abfall albaniſcher Notabeln von Eſſad Paſcha.
T.U. Wien, 15. Dez. Aus Mailand wird gemeldet:
Die albaniſchen Notabeln der Bezirke Elbaſſan,
Tirana, Kraja und Karaja haben ſich in Tirana als
unab=
hängige albaniſche Volksvertretung konſtituiert und
da=
mit den Abfall von dem ententefreundlich geſinnten
Eſſad Paſcha vollzogen.
* Berlin, 14. Dez. Der Lokalanz., meldet: Den
Baſeler Nachrichten zufolge iſt geſtern morgen in
Mai=
land eine große Zahl hervorragender
So=
zialiſten verhaftet worden, weil ſie nachts an
vie=
len Stellen der Stadt ein Friedensmanifeſt
ange=
ſchlagen hatte.
* Leipzig, 15. Dez. Im hieſigen Miſſionshauſe
traf die am 8. Dezember von Madras abgegangene
tele=
graphiſche Mitteilung ein, daß auf dem am 21.
Novem=
ber dort abgegangenen Dampfer „Golconda” ſich auch
40 Angehörige der Leipziger Miſſion,
dar=
unter 28 Kinder, befinden. Man nimmt in Indien
an, daß der mit Hunderten von Deutſchen beladene,
über das Kap fahrende alte Frachtdampfer ſpäteſtens
Mitte Januar ſeinen holländiſchen Beſtimmungshafen
erreicht.
* Minden, 13. Dez. Die deutſche Zentrale
für Kriegslieferungen von
Tabakfabrika=
ten, Sitz Minden, Weſtfalen, hat in dankbarer
Würdi=
gung der Verdienſte des Kriegsminiſters Enver Paſcha
und der gemeinſamen deutſch=türkiſchen Kriegführung dem
deutſchen Komitee zugunſten des Roten Halbmondes einen
Betrag von 100000 Mark überwieſen. Den gleichen
Betrag von 100000 Mark hat die genannte Zentrale
aus Anlaß der großen bulgariſchen Waffenerfolge dem
deutſchen Hilfsausſchuß für das Rote Kreuz in Bulgarien
überreicht.
* Wien, 15. Dez. Die öſterreichiſchen
Staats=
bahnen ſowie alle größeren Privatbahnen
Oeſter=
reichs haben bekanntlich den Angehörigen von
kranken und verwundeten, oder an Krankheit oder
Wun=
den erlegenen öſterreichiſch=ungariſchen Kriegern für
die Fahrten zum Beſuch dieſer Perſonen
oder zur Teilnahme an deren Beerdigung die
Beförde=
rung zum halben Preiſe zugeſtanden. Auf Grund einer
mit der deutſchen Bahnverwaltung getroffenen
Verein=
barung wird nunmehr dieſe Begünſtigung mit
Gültig=
keit vom 15. Dezember 1915 ab dahin erweitert, daß die
bezeichneten Perſonen für ſolche Reiſen auch auf den
deutſchen Bahnen unter den dort geltenden
Vor=
ausſetzungen eine 50prozentige Fahrpreisermäßigung
in Anſpruch nehmen können.
* Amſterdam, 14. Dez. Der Chefredakteur
Schrö=
dey vom Telegraaf wurde heute von der Anklage, die
Neutralität Hollands in Gefahr gebracht zu haben,
frei=
geſprochen. Er bleibt, trotz des heute erfolgten
Frei=
ſpruchs von der Anklage, die niederländiſche Neutralität
durch eine Notiz in ſeinem Blatte gefährdet zu haben,
wegen einer anderen gegen ihn anhängigen
Strafverfol=
gung vorläufig in Präventivhaft.
TU. Genf, 15. Dez. Als verantwortlicher Leiter
der bekannten ſchweizeriſchen Monatsſchrift
Biblio=
theque Univerſelle, in welcher der Schriftſteller
Stapfer einen beleidigenden Artikel gegen
den deutſchen Kaiſer, den Reichskanzler und das
deutſche Volk veröffentlicht hatte, wurde geſtern in
Lau=
ſanne Profeſſor Maurice Milleond vom
Strafgerichts=
hof des Bundesgerichtes zu 500 Franken
Geld=
ſtrafe oder 100 Tagen Haft ſowie Tragung der Koſten
des Verfahrens verurteilt. Die Konfiskation von 73
beſchlagnahmten Exemplaren der Monatsſchrift wurde
aufrechterhalten.
* London, 14. Dez. (Reuter.) Die Aerzte des
Königs haben bekannt gegeben, daß der König
ſo=
weit hergeſtellt iſt, daß er ſeine Arbeit mit
ge=
wiſſen Einſchränkungen wieder aufnehmen kann. Der
König habe an Körpergewicht verloren, er ſoll, ſolange
er nicht vollſtändig geneſen iſt, alle Strapazen vermeiden.
* Kopenhagen 14. Dez. Die däniſche
Re=
gierung hat gegen Conrad Helm, den Verfaſſer des
Artikels „Preußiſches” in dem Blatt „Vortland‟
wegen neutralitätsfeindlicher Preſſeäußerungen Anklage
erhoben.
* Kopenhagen, 15. Dez. Nach der Berlingske
Tidende enthalten finniſche Blätter die Mitteilung, daß
der Landtag in Finnland wie die Duma nicht
zuſammentritt und die Tagung ebenſo wie bei der
Duma auf unbeſtimmte Zeit ausgeſetzt wird.
* Kopenhagen 15. Dez. Nach der Berlingske
Tidende hält die Unterbrechung des privaten
Telegrammverkehrs mit Rußland an, doch
ſcheint die Unterbrechung nur für Schweden, nicht für
Norwegen zu gelten.
* Kopenhagen, 15. Dez. Berlingske Tidende
meldet aus Stockholm: Der franzöſiſche General
Pan iſt geſtern von Rußland über Haparanda
abge=
reiſt; er beabſichtigt, einen längeren Aufenthalt in
Stockholm zu nehmen.
Letzte Nachrichten.
* Bern, 15. Dez. Bei. Beſprechung des Voranſchlags
der ſchweizeriſchen Bundesbahnen erklärte Bundesrat
Forrer, der Chef des Eiſenbahndepartements, daß die
Entſcheidung über das bei der Elektrifizierung
der Gotthardbahn anzuwendende Syſtem binnen
kurzem erfolgen werde. Nach den bei der Lötſchbergbahn
gemachten Erfahrungen werden ſich die zuſtändigen
Be=
hörden vorausſichtlich für das
Einphaſenwechſelſtrom=
ſyſtem entſcheiden. Mit dem Bau der notwendigen
Waſſer=
werke werde dann ſofort begonnen werden.
* Amſterdam, 15. Dez. Einem hieſigen Blatt zufolge
erfährt die Times aus Peking, daß ſich die hohen
Be=
amten im Palaſt verſammelt hatten, um Jüanſchikai
zu ſeiner Ausrufung zum Kaiſer zu
beglückwün=
ſchen. Jüanſchikai hat ſpäter die Leiter der Miniſterien
zu ſich berufen und ihnen erklärt, daß die Veränderung in
der Regierung ihm keine Freude bereite; er beauftragte
ſie, die Vorbereitungen zu den nötigen Reformen zu
treffen.
* Waſhington, 15. Dez. (Reuter.) Der
Marine=
ſekretär befürwortete in ſeinem Jahresbericht ein
fünfjähriges Bauprogramm, das 10
Dread=
noughts, 6 Schlachtkreuzer, 10 Aufklärungskreuzer, 50
Zer=
ſtörer, 15 Hochſee=U=Boote und 85 Küſten=U=Boote
um=
faßt, ſowie ferner eine Ausgabe von 6 Millionen Dollars
für den Flugdienſt vorſieht.
* Waſhington, 14. Dez. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Der Staatsſekretär des Kriegsamtes
befürwortet in ſeinem Jahresbericht die Bildung von
zehn neuen Infanterie=Regimentern, vier Regimentern
Feldartillerie, 52 Kompagnien Küſten=Artillerie, fünfzehn
Kompagnien Pionieren und vier Luftgeſchwadern. Das
ſtehende Heer ſoll um 400000 Mann verſtärkt
wer=
den, indem 130000 Mann zum dreijährigen Dienſte
aus=
gehohen werden.
Briefkaſten.
D. D. Wenn Sie bisher von Ihren Söhnen
unter=
halten wurden, bekommen Sie auch Unterſtützung.
K. O., Ober=Ramſtadt. Wenden Sie ſich mit Ihrer
Beſchwerde an den Kommunalverband Darmſtadt.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Donnerstag: Zunehmende
Bewölkung, vielfach Nebel, ſonſt meiſt trocken, wärmer.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 387
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regiment Nr. 117; Reſerve=
Infan=
terie=Regimenter Nr. 116, 222, 223, 254; Landwehr=
In=
fanterie=Regiment Nr. 116. Weiter ſind erſchienen die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 236 und die Württembergiſchen
Verluſtliſten Nr. 307 und 308.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 388
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 116 (beide
ſ. auch Landw.=Inf.=Regt. Nr. 83), 118, 168; Reſerve=
In=
fanterie=Regimenter Nr. 221 (ſ. auch Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 83), 223, 254 (ſ. auch Landw.=Inf.=Regt. Nr. 83);
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 116; Dragoner=
Regi=
menter Nr. 23, 24. Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 237, die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 229
und die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 309
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 389
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117, 118, 168 (ſiehe
auch Gebirgs=Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 240);
Re=
ſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 221; Landwehr=
In=
fanterie=Regimenter Nr. 116, 118; Feld=Maſchinengewehr=
Zug Nr. 97 (ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 118). Weiter find.
erſchienen die Liſte Nr. 2 des Vermißten=Nachweiſes, die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 237 und die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 310.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Känit der Kieiderſammeiſtelle
Friedrichſtraße 24.
(14125a
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten
die traurige Nachricht, daß heute nacht mein
innigſtgeliebter Gatte, unſer treubeſorgter Vater,
Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Ang. Herzberger
im Alter von 44 Jahren nach langem, ſchwerem,
mit Geduld ertragenem Leiden ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
(*10497
Im Namen der tranernden Hinterbliebenen:
die tieftrauernde Gattin
Anna Herzberger Wwe. u. Kinder,
Gardiſtenſtraße 19.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
Die Beerdigung findet Freitag, den 17. Dez.,
nachmittags 2 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
Nach langer Ungewißheit erhielten wir
heute die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer
lieber, unvergeßlicher Sohn und Bruder
Kriegsfreiwilliger
Wilhelm Reſſel
Reſ.=Inf.-Regt. 223/
am 5. November ſchwer verwundet wurde und
am 6. November ſeinen Leiden erlegen iſt.
Familie A. Neſſel.
Nieder=Ramſtädter Straße 55.
*10511)
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Geſtern verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſer innigſtgeliebter, treuſorgender
Vater, unſer lieber Schwiegervater, Großvater,
Schwager und Onkel
(17276
Matthias Heedt
im 72. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtiane Giloth Wwe., geb. Heedt,
Margarete Bläſing, geb. Heedt,
Luiſe Rathgeber, geb. Heedt,
Auguſt Bläſing, z. Zt. im Felde,
Louis Rathgeber, z. Zt. im Felde,
und 6 Enkel.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
Lauteſchlägerſtr. 24.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 17. Dez.,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
Fried=
bofes Nieder=Ramſtädter Straße aus ſtatt.
Einſegnung eine Viertelſtunde vorher in der
Friedhofskapelle.
Nachruf.
Geſtern verſchied unſer lieber, langjähriger
Mitarbeiter
Herr Matthras Heedi
Metteur
im Alter von 72 Jahren.
Wir verlieren in Herrn Heedt einen fleißigen
und pflichtgetreuen Arbeiter, der über 32 Jahre
in unſerem Hauſe tätig war. Durch ſeinen
ehrenhaften Charakter hat er ſich die
Hochach=
tung und die Wertſchätzung ſeiner Arbeitgeber
und ſeiner Mitarbeiter in hohem Maße
er=
worben.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken
bewahren.
(17292
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
glieds und Feldzugskameraden
HerrnMatthias Heedt, Schriftſetzer
findet am Freitag, den 17. Dezember,
nachmit=
tags 3 Uhr, vom Friedhof Nieder=Ramſtädter
Straße aus ſtatt.
(17293
Wir erſuchen alle Kameraden, ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.
Am 2. November ſtarb den Heldentod fürs
Vaterland mein einziger, hoffnungsvoller,
un=
vergeßlicher Sohn
(17289
Karl Albrecht Weiß
stud. rer. nat.
7. Komp., Reſ.=Inf.-Regt. Nr. 221
im Alter von 20 Jahren.
In tiefer Trauer:
Eliſe Weiß,
geb. Hartmann.
Darmſtadt, Moosbergſtraße 51.
Dankſagung.
Für die Beweiſe warmer
Teil=
nahme beim Heimgange meines lieben
Mannes ſpreche ich hiermit den
herz=
lichſten Dank aus.
(17290
In tiefſter Trauer:
Anna Breidenbach,
geb. Rummel.
Tageskalender.
Donnerstag, 16. Dezember.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10
Uhr (Ab. A):, „Eſther”, hierauf „Kain”.
Kriegsvortrag von Oberſt v. Dieſt um 8 Uhr im
„Kaiſerſaal”.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 17. Dezember.
Brennholz=Verſteigerung um 9½ Uhr im
Eber=
ſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft auf dem
Bäcker=
weg am Eingang des Waldes).
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und Arbeiterinnen
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merkung ſind bei dem Arbeitsamt,
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Hauſe abgeholt.
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zu ver=
Junger Wolfshund kaufen
*10448)
Woogſtr. 5, part.
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kaufen geſucht.
(*10506
Näh. Wilhelmſtr. 23, II.
zu kaufen
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Näh. in der Geſchäftsſt. (*10487
Gebrauchtes, guterhalt. Klavier,
event. mit Dammſchule zu kauf.
geſucht. Angebote unter G 8 an
(*10490
die Geſchäftsſtelle.
Weihnachtswunsch!
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unmünd. Kind. um abgel. Wäſche
u. Kleider geg. kleine Vergütung.
*10515) Näh. Karlſtr. 110, I.
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Gu. Puppenb. od. Puppenliegew. z. k.
geſ. Ang. u. F72 Geſchäftsſt. (*10320
Zahle höchſte Preiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
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A. Hochmann,
17287a) Kleine Ochſengaſſe 16.
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Darm-
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(*10357df
(17269
Donnerstag
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Pfund=Paket 43 ₰
SchueW
Füllgrabe
Verkaufsſtellen in allen Stadtteilen.
Amtliche Nachrichten des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Bei 2 Pferden in Weiterſtadt iſt die Räude feſtgeſtellt
worden.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
(17283
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
In Zwingenberg (Kreis Bensheim) iſt die Maul= und
Klauen=
ſeuche erlaſe
(*7268
Amtliche Nachrichten des Polizeiamis Großh. Darmnſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 2. Schäferhunde, 1 Spitzhund, 1 Pinſcher, 2 Jagdhunde
(zugelaufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem
5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht
ausgelöſten, Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um
10 Uhr, ſtatt.
(17264
Gewerbelegitimationskarten für 1916.
I. Nach § 44 der Reichsgewerbeordnung iſt derjenige, welcher ein
ſtehendes Gewerbe betreibt, befugt, auch außerhalb des
Gemeinde=
bezirks ſeiner gewerblichen Niederlaſſung perſönlich oder durch in
ſeinen Dienſten ſtehende Reiſende für die Zwecke ſeines
Gewerbe=
betriebs Waren aufzukaufen und Beſtellungen auf Waren zu
ſuchen. Das Gleiche gilt für Handlungsagenten, die ein ſtehendes
Gewerbe betreiben, in Anſehung der Befugnis, als Vermittler oder
Vertreter des Geſchäftsherrn den Ankauf von Waren vorzunehmen
oder Beſtellungen auf Waren zu ſuchen.
Hierzu iſt nach § 44a der Gewerbeordnung eine
Legitimations=
karte erforderlich, welche auf Antrag des Inhabers des
ſtehen=
den Gewerbebetriebs (Antrag des Reiſenden ſelbſt genügt nicht)
von der für deſſen Niederlaſſungsort zuſtändigen Verwaltungsbehörde
auf die Dauer eines Kalenderjahres und den Umfang des Reiches
ausgeſtellt wird.
II. Für Gewerbetreibende, welche in Darmſtadt eine
gewerb=
liche Niederlaſſung haben, iſt das Großh. Kreisamt Darmſtadt
zu=
ſtändig. Der Antrag iſt bei dem zuſtändigen Polizeirevier zu
ſtellen.
III. Die Legitimationskarte iſt zu verſagen:
1. wenn derjenige, für den ſie beantragt wird, entweder mit
einer abſchreckenden oder anſteckenden Krankheit behaftet oder
in abſchreckender Weiſe entſtellt iſt, oder
2. unter Polizeiaufſicht ſteht, oder
3. wegen ſtrafbarer Handlungen aus Gewinnſucht, gegen das
Eigentum, gegen die Sittlichkeit, wegen vorſätzlicher Angriffe
auf das Leben und die Geſundheit der Menſchen, wegen
Land= oder Hausfriedensbruchs, wegen Widerſtands gegen
die Staatsgewalt, wegen vorſätzlicher Brandſtiftung, wegen
Zuwiderhandlungen gegen Verbote oder
Sicherungsmaß=
regeln, betr. Einführung oder Verbreitung anſteckender
Krank=
heiten oder Viehſeuchen, zu einer Feiheitsſtrafe von
min=
deſtens drei Monaten verurteilt iſt, und ſeit Verbüßung
der Strafe drei Jahre noch nicht verfloſſen ſind, oder
wenn er
4. wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsſcheu Bettelei,
Land=
ſtreicheret, Trunkſucht über berüchtigt iſt.
Die Legitimationskarte darf außerdem verſagt werden, wenn
derjenige, für den ſie beantragt wird, wegen einer der vorſtehend
unter 3 bezeichneten ſtrafbaren Handlungen zu einer Freiheitsſtrafe
von mindeſtens einer Woche verurteilt iſt und ſeit Verbüßung der
Strafe fünf Jahre noch nicht verfloſſen ſind.
IV. Wer zum Zweck der Erlangung einer Legitimationskarte
wiſſentlich unrichtige Angaben über die für die Erteilung
der=
ſelben weſeutlichen Tatſachen macht, hat Geldſtrafe bis zu
150 Mark und im Unvermögensfalle Haftſtrafe bis zu vier Wochen
verwirkt. (§ 148, 6 Gewerbeordnung.)
Die oben bezeichnete Tätigkeit darf bei Meidung der gleichen
Strafe nicht früher begonnen werden als bis der
Gewerbe=
treibende im Beſitz der Legitimationskarte iſt. (§ 148, 5
Gewerbe=
ordnung.)
Wer ſeine Legitimationskarte einem Anderen zur Benutzung
überläßt, hat die gleiche Strafe verwirkt. (§ 148, 5 Gewerbeordnung.)
V. Da vor Einteilung der Legitimationskarte Ermittelungen
über die Perſönlichkeit desjenigen, für welchen ſie ausgeſtellt werden
ſoll, insbeſondere über ſeine etwaigen Vorſtrafen angeſtellt werden
müſſen (dies auch dann, wenn der betreffenden Perſon im
ver=
floſſenen Jahre eine Legitimationskarte ausgeſtellt war), fordern
wir alle Beteiligten auf, ihre Anträge rechtzeitig auf dem
zu=
ſtändigen Polizeirevier zu ſtellen, da ſie es ſich andernfalls ſelbſt
zuzuſchreiben haben, wenn die Ausſtellung der beantragten
Legitimationskarten durch das Großh. Kreisamt nicht bis zu
dem gewünſchten Zeitpunkte erfolgen kann.
(16769a
Darmſtadt, den 2. Dezember 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Brotkarten.
Am 19. Dezember d. Js. verlieren die roſafarbigen
Brot=
karten ihre Gültigkeit. Vom 20. Dezember ab darf gegen die
roſa=
farbigen Brotmarken nichts mehr verabfolgt werden. Von dieſem
Tag gelten die grauen Brotkarten. Nicht verwendete roſafarbige
Marken ſind zurückzugeben. Zuwiderhandlungen gegen dieſe
Vor=
ſchriften ſind ſtrafbar. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, dieſe
Vorſchriften zu überwachen und Uebertretungen anzuzeigen.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1915.
(17258
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Schmitt.
Einquartierung.
Einquartierung mit Verpflegung iſt laut der früheren
Bekannt=
machung mindeſtens 14 Tage, ſolche ohne Verpflegung 4 Wochen in
Quartier zu behalten.
Nach Ablauf dieſer Zeit kann vom Quartiergeber
Um=
quartierung auf unſerem Geſchäftszimmer, Stadthaus, Zimmer 11,
mit Vorlage des Quartierſcheines beantragt werden.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1915.
(17212md
Der Einquartierungs=Ausſchuß.
Kraftloserklärung von Pfandſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine
Nr. 37 085, 41125, 50066, 55035, 55510 und 60 191
werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche innerhalb 14 Tagen,
vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, in
unſerem Geſchäftszimmer — Kirchſtraße Nr. 9 — geltend zu machen,
widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt gemäß § 30 der Satzung vom
1. März 1913, betreffend das ſtädtiſche Leihamt Darmſtadt, die
Kraftloserklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.
(17257
Darmſtadt, den 13. Dezember 1915.
Städtiſches Leihamt.
Paul.
Rechtsſchutz= und Ausktauftsſtelle für Frauen
(Ortsgruppe Darmſtadt des Aüg. Deutſchen Frauenvereins.)
Sprechſtunden: Montag von 4—6 Uhr
Donnerstag von 9—11 Uhr
Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
(14273a
Erdgeſchoß links, Zimmer 1.
Aufforderung.
Das Einlagebuch der Sparkaſſe
der Darmſtädter Volksbank
Nr. 337
auf den Namen Fräul. Johanua
Traiſer lautend, iſt angeblich
ab=
handen gekommen. (16977dd
Wir fordern diejenigen, die
An=
ſprüche an dieſe Einlage zu
er=
heben haben, auf, ſpäteſtens
inner=
halb acht Wochen, von heute an,
dieſe bei uns unter Vorlage des
Buches anzumelden, widrigenfalls
das Einlagebuch als ungültig
be=
trachtet und ein neues als Duplikat
zu bezeichnendes Buch ausgeſtellt
wird.
Darmſtadt, den 8. Dez. 1915.
Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit
beſchränkter Haftpflicht.
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Prima vollfetter
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Die Herſtellung von 10000 Stück Zeugnisbüchern für die
Schüler und Schülerinnen der ſtädtiſchen Schulen ſoll vergeben werden.
Angebote hierfür ſind, unter Vorlage von Papier= und
Decken=
muſter, bis einſchließlich Montag, den 20. d. Mts., einzureichen.
Ein Muſterbuch liegt im Stadthaus, Zimmer Nr. 50, während
der Dienſtſtunden zur Anſicht offen.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1915.
(17259
Der Oberbürgermeiſter.
. V.: Schmitt.
verteigerung.
Dienstag, den 21. d. Mts., 9 Uhr vormittags,
findet auf dem Hofe des Traindepots in Darmſtadt,
Holzhof=
allee 13, eine Verſteigerung folgender Gegenſtände meiſtbietend gegen
Barzahlung ſtatt:
15—18 Bauernwagen und alte Eiſenteile,
5 Vorderwagen zu Bauernwagen,
1 Poſten Infanterieſpaten,
1 Poſten alte Back= und Brotzelte (Decken),
1 Poſten alte Kumte und Lederteile.
Die Gegenſtände werden in kleinen Loſen verſteigert.
17261)
Traindepot XVIII. A.=K.
Große Verſteigerung
aus dem Nachlaß des Generalmajors Lang, früher hier
nächſten Montag, den 20. d. M.,
vormittags 9 Uhr, im großen Saal der Reſtauration
zur Stadt Pfungſtadt, Eliſabethenſtraße 2.
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Tiſche, Rohrſtühle, Bauerntiſche, Schreibſeſſel, Hocker,
Wandbretter, Bücherregale, Spiegelſchrank, Ofenſchirme,
Handtuchſtänder, Eisſchrank, Kleiderhalter uſw. uſw.
Ferner:
Verſch. Korbmöbel, Klubſeſſel, Ottomane, Polſterſeſſel,
Kaſſetten, Koffer, Schließkörbe uſw.,
Vorhänge, Tiſchdecken, Teppiche, darunter ein
großer Smyrng.
Weißzeug:
feine Bett= und Leibwäſche, Tiſchtücher, Servietten,
Kaffeedecken, Tiſchläufer uſw.
Silber:
Beſtecke, ſilb. Becher, ſilb. Photographie=Rahmen,
Kaffeelöffel.
Bibliothek:
eine große Anzahl Bücher, geſchichtliche und
natur=
wiſſenſchaftliche Werke, beſonders kriegswiſſenſchaftliche
Bücher, Atlanten, Karten, Zeitſchriften uſw. uſw.
Dieſe Bücher werden im Ganzen oder einzeln abgegeben und
können vorher beſichtigt werden.
Die Verſteigerung wird nötigenfalls den nächſtfolgenden Tag
fortgeſetzt.
Die Beſichtigung findet Sonntag nachmittag von 3—5 Uhr und
eine Stunde vor der Verſteigerung ſtatt.
(17271do
Darmſtadt,
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Griesheim, Telephon Nr. 6.
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bringt täglich zweimal
die neueſten Telegramme von den
Kriegsſchau=
plätzen, ausführliche Berichte der zu den Heeren
entſandten Mitarbeiter und zuverläſſige
Nach=
richten aus dem Ausland. Das Feuilleton der
Doſſiſchen Zeitung zeichnet ſich durch zeitgemäße
Beiträge der führenden Seiſter deutſcher Kunſt
und Wiſſenſchaft aus. Beſondere Dflege läßt
die Doſſiſche Zeitung den wirtſchaftlichen
Infor=
mationen angedeihen, ihr „Finanz= und
Handels=
blatt” ſteht an der Spitze der großen deutſchen
Tageszeitungen. Die illuſtrierte Beilage „
Zeit=
bilder” bringt wöchentlich zweimal authentiſche
Aufnahmen von der Schlachtfront.
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Heinheimerſtr. 94, I.
Großh. Hoftheater.
Donnerstag, d. 16. Dezember 1915.
70. Abonnem.=Vorſtell. A 18.
Neu einſtudiert:
Eſther.
Drama in 2 Akten (Fragment)
von Grillparzer.
Perſonen:
der König . . . Hs. Baumeiſter
Haman, ſ. erſt. Rat Heinrich Hacker
Zares, Hamans
Fritzi Niedt
Frau.
Aridai, ihr Bruder Paul Peterſen
Bightan,
Mund=
ſchenk a. Babylon Eduard Göbel
Theres, ſ. Freund
u. Landsgenoſſe Frz. Schneider
Johs. Heinz
Mardochai
Eſther, ſeine Nichte Alice Hacker
Herm. Knispel
Rob. Kleinert
Drei Räte
Frz. Herrmann,
Hauptmann des
Königs . . . . Emil Kroczak
Hierauf:
Zum erſten Male wiederholt:
Kain.
Ein Myſterium in 2 Aufzügen
von Byron.
Perſonen:
Adam
. Johs. Heinz
Eva
Herta Alſen
. K. Ehrle
Kain
E. Kroczak
Abel
Adah .
Alice Hacker
Zillah.
Käthe Meißner
Engel des Herrn Hs. Baumeiſter
Luzifer . . . . K. Weſtermann
Nach „Eſther” u. dem 1. Aufzuge
von „Kain” längere Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7 Uhr. — Ende nach 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Freitag, 17. Dez. 71. Ab.=Vſt.
D 18. Zum erſten Male: „
Ra=
hab‟ Oper in einem Akt von
O. F. Mayer. Muſik v. Clemens
v. Franckenſtein. Hierauf, zum
erſten Male: „Der Schleier
der Pierrette‟ Pantomime
in 3 Bildern v. Arthur Schnitzler.
Muſik von Ernſt Dohnänyi. Kl.
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Samstag, 18. Dez. Außer Ab.
Fünfzehnte Volks= u. Garniſon=
Vorſtellung zu ermäßigt. Preiſen.
Der gutſitzende Frack”
Anf. 7 Uhr. Vorverkauf:
Mitt=
woch, 15. Dez., bis einſchl.
Sams=
tag, 18. Dez., nur im
Verkehrs=
bureau (Ernſt=Ludwigspl.).
Ver=
kauf der etwa noch vorhandenen
Karten an der Tageskaſſe im
Hof=
theater am Tage der Vorſtellung,
eine Stunde vor Beginn.
Sonntag, 19. Dez. 72. Ab.=Vſt.
B 18. Auf Allerhöchſten Befehl:
„Parſifal” Gewöhnl. Preiſe.
Anfang 4 Uhr.
Montag, 20. Dez. Keine Vorſt.
Dienstag, 21. Dez. 73. Ab.=Vſt.
A 19. Erſte Weihnachts=Kinder=
Vorſtellung: „Hänſel und
Gretel‟. Hierauf: „Die
Pup=
penfee‟ Kl. Pr. Anf. 6 Uhr.
Aus dem Spielplan.
Mittwoch, 22. Dez. 74. Ab.=Vſt.
B 19. „Der fidele Bauer.”
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
e e e ee
wird im kleinen Saale des Gaſthofs „Zur Traube” in Eberſtadt
(17260
(Halteſtelle der Straßenbahn) eine
Sonderausſtellung
der von Kriegsbeſchädigten in den Werkſtätten des
Vereins=
lazaretts Landheim, Eberſtadt, hergeſtellten Gegenſtände
eröffnet. — Zu dem Beſuche wird hierdurch ergebenſt eingeladen.
Beſuchszeit: Werktags nachm. von 2 bis 6 Uhr
Sonntags vorm. von 11 bis 1 Uhr
nachm. von 3 bis 6 Uhr.
Spielleiter: Hans Baumeiſter. Schluß der Ausſtellung: Mittwoch, den 22. Dezember 1915.
Elisaberenstr. 7.
Nach wie vor bin ich in der Lage, wirklich
billige, den Tagespreiſen entſprechend,
aller=
feinſte, lebendfriſche Fiſche zu liefern.
(17275
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fertig gewäſſert
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Seeaal, Lengfisch
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das Pfund 66 ₰
ferner, wenn Fang:
Knurrhahn, Bratschollen
Rochen, Rotzungen. 17275
Fernruf 2151.
F. Pöschl Nachf.
tute, alte Geige m. Kaſten und
Bog. f. 120 M. zu verk. (*10482dsi
Kaus, Heidelbergerſtr. 89, p.
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Halteſtelle Annaſtraße.
Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
32)
(Nachdruck verboten.)
Ja — das iſt wahr — ſie iſt zu gut für mich. Im
übrigen tue, was Du nicht laſſen kannſt. Glaube Du
immerhin, daß ich in meine alten Fehler zurückfalle, die
ich nicht beſchönigen und ableugnen will. Glaube Du
auch, daß ich mich Regina Baldus aus Berechnung
ge=
nähert habe. Mir genügt es, wenn Regina Baldus an
mich glaubt — und ihrer bin ich ſicher. Ich grolle Dir
nicht, daß Du mir ſo feindlich gegenüberſtehſt. Auf eine
Regina verzichtet man nicht leichten Herzens. Und wenn
Du gegen mich kämpfen willſt, weil Du mich nicht für wert
hältſt, eine Frau wie ſie zu erringen — ſo tue es. Ich
verzeihe Dir im voraus. Meinetwegen verleumde mich
ſogar bei ihr! Sie wird Dir doch nicht glauben! Sie
glaubt an mich! Und dieſer Glaube iſt es, der mich über
mich ſelbſt hinaushebt.
Tondern hielt Haßbergs Worte für Komödie. Er
hielt es für unmöglich, daß ſich ein Menſch ſo vollſtändig
geändert haben könne.
Während ihrer Unterredung war ein Plan in
Ton=
dern aufgetaucht, wie er Haßberg unſchädlich machen
könne. Er fragte jetzt nicht mehr danach, ob er recht oder
unrecht tat. Damit, daß er Haßberg den Kampf erklärt,
glaubte er entſchuldigt zu ſein für das, was zu tun er
ſich vorgenommen hatte.
Daß es ein böswilliges Intrigenſpiel war, geſtand
er ſich ſelbſt nicht ein. Die Eiferſucht hatte ihn jenſeits
von gut und böſe geſtellt. Er konnte Recht und Unrecht
nicht mehr unterſcheiden, oder wollte es wenigſtens nicht.
Auch redete er ſich ein, er tue das alles, um Regina vor
Unglück zu bewahren.
Kakt und ſörmlich berabſchiebeten ſich die beiden
Herren voneinander, Haßberg ſah Tondern eine Weile
nachdenklich nach. Dann zuckte er die Achſeln.
Ich kann ihm nicht helfen. Jeder iſt ſich ſelbſt der
nächſte. Und eine Regina gibt man nicht freiwillig auf!
Er warf ſich in einen Seſſel und zog Reginas Brief
nochmals hervor. So oft hatte er ihn ſchon geleſen, aber
er mußte es immer wieder tun. Und ſeine Lippen
drück=
ten ſich auf die Stelle, wo ihr Name ſtand.
Solveig — meine Solveig — verliere nur Du den
Glauben nicht an mich. Dein Glaube wird mich über
mich ſelbſt erheben, ſagte er leiſe vor ſich hin.
*
Regina war, nachdem ſie den Brief an Haßberg ſelbſt
zur Poſt gebracht, von einer nervöſen Unraſt befallen
worden. Nun der Brief abgeſchickt war, hätte ſie ihn am
liebſten wieder zurückgehabt.
Es hatte ſie überhaupt eine große Ueberwindung
ge=
koſtet, dieſen Brief zu ſchreiben. Das Geſtändnis ihrer
Liebe hatte ſie mit zitternder Hand niedergeſchrieben.
Und doch wußte ſie, daß ſie nicht anders hätte handeln
können. Sie wollte Haßberg dadurch zur Wahrhaftigkeit
zwingen.
Durch ihr rückhaltloſes Geſtändnis wollte ſie an alles
Gute und Edle in Haßbergs Herzen appellieren. Wenn
er der war, für den ſie ihn trotz allem hielt, dann mußte
er nach dieſem Briefe offen und ehrlich vor ſie hintreten
und ihr ſagen, warum er ſich um ſie bewarb. Das, was
in ſeinem Weſen ihr gegenüber nnecht war, mußte von
ihm abfallen. Nach dieſem Briefe konnte er ihr nur wahr
und ehrlich gegenübertreten. Er durfte ſich von ihrem
Mut zur Wahrheit nicht beſchämen laſſen, mußte ihr mit
gleicher Münze zahlen.
Aber dazwiſchen ſprach doch wieder eine ängſtliche
Stimme in ihrem Herzen:
Wenn er min doch anders iſt, als Du denſtr Wem
die andern recht hätten, die ihm ſchlimmes zutrauen?
Iſt es nicht möglich, daß er nun auf Deine Liebe
ſpekuliert, die du ihm ſo offen gezeigt? Vielleicht ſpielt
er dir nun erſt recht Komödie vor? Wenn er ſich nun
luſtig macht über dein Geſtändnis, das du mit deinem
Herzblut geſchrieben? Wenn er dich für eine verliebte
Närrin hält, die ihn durch dieſes Geſtändnis an ſich
feſſeln will?
Heiß und kalt wurde ihr bei dieſem Gedanken. Sie
erzitterte und wünſchte ſehnlichſt, den Brief nicht
abge=
ſchickt zu haben.
Aber dann rang ſie ſich wieder zu ihrer Zuverſicht
durch. Sie klammerte ſich an den Glauben, daß ſeines
Weſens Kern gut und edel ſein und daß er ihren Brief
auffaſſen würde, wie ſie es wünſchte. Ruhe und Raſt
fand ſie nicht in der Not ihres Herzens.
Sie wußte nicht, was ſie beginnen ſollte, um die Zeit
hinzubringen. Aus dem Hauſe wagte ſie ſich auch nicht,
wenn ſie auch nicht wußte, warum. Auf eine Antwort
Haßbergs hoffte ſie ſobald nicht und doch ſehnte ſie eine
ſolche herbei. Wenn er feinfühlend war, mußte er ahnen,
in welcher Stimmung ſie ſich befand und mußte ihr bald
wenigſtens ein Wort der Beruhigung ſenden.
Aber ſie hatte ihn ja ſelbſt gebeten, ſich alles in Ruhe
zu überlegen. Ach, hätte ſie ihn lieber gebeten, ihr ſofort
Antwort zu geben.
Aber dann wäre er möglicherweiſe gleich ſelbſt
ge=
kommen! Der Gedanke, ihm heute ſchon gegenüberſtehen
zu müſſen, jagte ihr das Blut in jäher Haſt zum Herzen.
So verbrachte ſie ihre Zeit in qualvoller Unruhe und
wußte nicht, was ſie hoffen und fürchten ſollte.
In dieſe qualvolle Unruhe hinein kam endlich
Haß=
bergs Burſche. Regina ging gerade durch das Veſtibül,
als der Burſche erſchien. Sie nahm den Brief in Emp=
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darauf hinweiſen, daß die Singer Co. eine Fabrik
in Wittenberge betreibt, ſo wiſſet, daß dieſe Fabrik
nichts anderes iſt als ein Ableger des großen
Singertruſtes, der ſeinen Sitz in England und
Amerika hat, wohin auch der Gewinn fließt.
Vierzehn leitende Angeſtellte der Singer=Fabrik
in Wittenberge, darunter ein Direktor, ſind als
Engländer ſeit Ausbruch des Krieges in Ruhleben
bei Verlin untergebracht. Singer warnt in
Eng=
land vor den deutſchen Erzeugniſſen! Singer
betzt in Frankreich mit Flugblättern gegen die
Deutſchen! Amerika liefert unſeren Feinden die
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Deutſchland in noch nie dageweſener Weiſe.
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fang und fertigte den Burſchen ſchnell ab. Dann eilte ſie
in ihr Zimmer und ſchloß ſich ein. Kraſtlos vor
Er=
regung ſank ſie in einen Seſſel und hielt den Brief in der
zitternden Hand. Sie wagte lange nicht, ihn zu öffnen,
Ihr war es, als bringe er ihr Leben oder Tod. Endlich
ermannte ſie ſich und öffnete ihn. Und als ſie zu leſen
begann, atmete ſie wie von einer ſchweren Laſt befreit
auf. Wieder und wieder las ſie die Worte: Ich warte
in Sehnſucht, daß ich zu Solveig kommen darf, um meine
Knie in Andacht vor ihr zu beugen und ihre lieben Häude
zu küſſen.
Ruhiger wurde ſie nicht durch dies Schreiben. Aber
ein wohltätiger Tränenſtrom löſte die Spannung ihrer
Nerven. Und ſie wußte nun, daß ſie recht getan.
Hatte ſie auch ihren Mädchenſtolz tief demütigen
müſſen, ſo hatte ſie es doch getan, um den Mann, den ſie
liebte, nicht klein werden zu ſehen vor ſich ſelbſt. Alle
Zweifel waren wieder geſchwunden. Sie wußte, er war
es wert, von ihr geliebt zu werden.
Am liebſten hätte ſie ihn nun gleich gerufen. Aber
dann kam doch wieder ein echt mädchenhaftes Bangen
über ſie vor der Situation, die ſich bei ihrem erſten
Zu=
ſammentreffen mit ihm ergeben mußte.
Einige Tage wollte ſie die Zuſammenkunft mit ihm
hinausſchieben. Sie mußte Zeit haben, ſich zu
ſam=
meln und es war auch gut, wenn er ſich alles reiflich
überlegte.
Dann dachte ſie auch an Tante Thereſe. Was würde
dieſe wohl ſagen, wenn ſie ahnte, was ihre Nichte an
Haßberg geſchrieben hatte? Ob ſie es ſehr
verdammens=
wert fand? Und wie würde ſie ſich zu Haßberg ſtellen,
falls dieſer jetzt offen und ehrlich um ſie werben würde?
Daß Haßberg ſie nicht aus Liebe zur Frau erwählte,
würde die Tante ſofort durchſchauen, und ſie würde
Re=
gina nicht verſtehen, wenn dieſe trotzdem Haßbergs Frau
werden wollte.
Regina ſtrich ſich aufſeufzend das Haar aus der Stirn.
Leicht würde das alles nicht ſein, aber doch nicht ſo
ſchwer, wie die fortwährende Angſt, daß Haßberg ihr
Komödie vorſpielen könne.
Schließlich würde Tante Thereſe ſich in alles fügen.
Sie hatte ihre Nichte viel zu lieb, als daß ſie ernſtlich
etwas dagegen einzuwenden haben würde, was Regina
ihrem Weſen nach tun zu müſſen glaubte.
Noch lange ſaß Regina grübelnd über dem
Brief=
chen. Sie las es wieder und wieder und immer
bedeu=
tungsvoller und wärmer erſchienen ihr Haßbergs Worte.
Wie im Traume ging ſie dann im Hauſe umher. Sie
ſchloß ſich gleichſam mit ihren Gedanken gegen die
Außen=
welt ab. In dieſer Stimmung kam ihr kaum zum
Be=
wußtſein, was alle Welt in dieſen Tagen in ſo atemloſe
Unruhe und Erwartung verſetzte — die am Himmel
auf=
ziehenden Kriegswolken.
Erſt als Tante Thereſe bei Tiſch davon ſprach, daß,
falls ein Krieg für Deutſchland nicht zu vermeiden ſei,
eine große Anzahl ihrer perſönlichen Bekannten mit ins
Feld ziehen müßten, ſchrak Regina aus ihrer Träumerei
auf.
Erſt jetzt dachte ſie daran, daß ja Haßberg einer der
erſten mit war, die dem Feind gegenübertreten mußten.
Sie ſchauerte angſtvoll zuſammen. Aber dann tat ſie, was
in jenen angſtvollen Tagen Tauſende von Frauen getan,
die um ihr Liebſtes zittern mußten — ſie wehrte dieſen
Gedanken von ſich ab. Es konnte ja nicht möglich ſein —
es durfte nicht ſein.
Aber die Brandfackel, die einen Weltenbrand
ent=
ſachen ſollte, war ſchon entzündet. Ringsum ſtanden
Feinde auf, um über Deutſchland in ſchnöder Mißgunſt
und Rachgier herzufallen.
Der nächſte Tag war der 31. Juli 1914.
Noch lag die unruhige Erwartung auf allen
Gemü=
tern. Die Zeitungen brachten das Ultimatum, das
Kai=
ſer Wilhelm an Rußland geſtellt.
Mit unruhig klopfendem Herzen hatte Regina die
Berichte in den Zeitungen geleſen.
Sie war heute nicht mehr fähig geweſen, ihren
üb=
lichen Morgenritt zu unternehmen — ſchon deshalb nicht,
weil ſie fürchtete, Haßberg zu begegnen. Deshalb ſchickte
ſie in aller Frühe zu Konſul Werner hinüber und ließ
ſich entſchuldigen.
Gerta Werner und ihr Vater waren ebenfalls nicht
in der Stimmung auszureiten. Sie hätten es nur
Re=
gina zu Gefallen getan. Da dieſe abſagte, blieben auch
ſie zu Hauſe.
Man wartete geſpannt auf die neuen
Zeitungsbe=
richte.
(Fortſetzung folgt.)
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Wie kann man Koſten erſparen?
Ein Mahnwort an Gläubiger und Schuldner.
(Nachdruck erwünſcht.)
Unſer Geſchäftsleben kann die Kreditgebung nicht
ent=
behren. Jede Kreditgewährung ergibt das Riſiko, ob die
geſtundete Schuld überhaupt oder doch rechtzeitig eingeht.
Der Krieg hat es mit ſich gebracht, daß mancher ſeinen
Verpflichtungen bei dem beſten Willen nicht rechtzeitig
nachkommen kann, weil auch ſeine Schuldner nicht zahlen.
Mögliche Koſtenerſparnis liegt in allſeitigem Intereſſe.
Gütliche Regelung iſt die beſte und billigſte. Auch wenn
ſolche nicht möglich ſein ſollte, und gerichtliche Hilfe
er=
forderlich wird, empfiehlt es ſich, auf möglichſt billigen und
einfachen Wegen das erwünſchte Ziel zu erreichen. Dieſe
Wege ſcheinen vielfach noch nicht genügend bekannt zu
ſein oder doch aus irgendwelchen Gründen oft nicht
be=
treten zu werden. Deshalb beherziget:
1. Schuldner, erledigt, ſobald es möglich, Eure
Ver=
pflichtungen. Könnt Ihr nicht bar zahlen, ſo könnt Ihr
vielleicht durch Abtretung eigener Forderungen Eure
Gläubiger befriedigen. Denkt daran, daß jede
Zahlungs=
ſtockung weitere Kreiſe ziehen kann.
2. Iſt Zahlung nicht möglich, ſo ſucht bei Euren
Gläu=
bigern um Befriſtung nach. Bei Sicherſtellung wird in
den meiſten Fällen Friſt freiwillig gewährt werden.
3. Wird Friſt nicht freiwillig gewährt, ſo ladet den
Gläubiger unter Anerkennung der Forderung vor das
Amtsgericht, vor dem der Gläubiger ſeinen allgemeinen
Gerichtsſtand hat, zur Verhandlung über Beſtimmung einer
Zahlungsfriſt (Bekanntmachung über die gerichtliche
Be=
willigung von Zahlungsfriſten vom 7. Auguſt 1914, § 2).
Es wird dann entſchieden werden, ob Euer Friſtanſpruch
begründet iſt.
4. Oder geht mit Eurem Gläubiger zu einem Gericht
oder Notar, und errichtet eine vollſtreckbare Urkunde (
ge=
mäß § 794’ Zivilprozeßordnung). Das iſt immer noch viel
billiger, wie ein verlorener Prozeß.
5. Gläubiger, ſchreitet nicht gleich zur Klageerhebung,
bevor Ihr billigere Erledigung verſucht habt. Will ſich
der Schuldner freiwillig zu nichts verſtehen, ſo verſucht
es mit dem amtsgerichtlichen Zahlungsbefehl.
Die=
ſer iſt billig, kann von jedermann ſelbſt beantragt
wer=
den, praktiſche Entwürfe der Anträge ſind billig zu kaufen,
die Gerichtsſchreiberei des Amtsgerichts nimmt Anträge
entgegen. Die Koſten werden im etwa nötigen Prozeß
als Prozeßkoſten angeſehen. Die etwaige Zeitverſäumnis
iſt geringfügig.
6. Schuldner, erhebt keinen Widerſpruch, wenn und
inſoweit derſelbe nicht begründet iſt. Die auf dieſe Weiſe
gewonnene Friſt muß ſehr teuer bezahlt werden.
7. Gläubiger, nehmt alle mögliche Rückſicht auf
un=
verſchuldete Notlage Eurer Schuldner. Durch
Koſten=
häufung gefährdet Ihr häufig Eure Forderung und müßt
die Koſten oft noch dazu aus eigener Taſche bezahlen.
Handel und Verkehr.
— Stand der Darmſtädter Volksbank, e. G.
m. b. H., am 30. November 1915. Aktiva. 1. a) Kaſſa,
Sorten und Kupons M. 42 045,84; b) Guthaben bei der
Reichsbank und dem Poſtſcheckamt M. 17509,37. Zuſ.
M. 59 555,21. 2. Wechſel= u. Deviſen=Konto M. 676 126,31.
3. Bankverkehr=Konto M. 395237,10. 4. Lombard=Konto
M. 329370,24. 5. Effekten=Konto M. 565 083,70: a)
in=
ländiſche Staatspapiere Nom. M. 416 700, —; b) ſonſtige bei
der Reichsbank und anderen deutſchen Notenbanken
beleihbare Wertpapiere M. 199,300—: c) ſonſtige
Wert=
papiere M. 79300, —. 6. Konto=Korrent=Konto Mark
2 863 605,18. 7. Vorſchuß= und Vorſchußwechſel=Konto
M. 625 392,31. 8. Rückwechſel=Konto M. 2021,80. 9.
Haus=
u. Immobilien=Konto M. 298 108,34. 10. Mobilien=Konto
M. 186,62. 11. Schrankfächer=Konto M. 1.—. 12. Beteiligung
am Schutzverein für Nieder=Modau M. 3000.—. 13. Haus=
und Immobilien=Unterhaltungskoſten=Konto M. 3835,41.
14. Verwaltungskoſten=, Steuer= und Verſicherungs=Konto
M. 65 238,93. Sa. M. 5 886 762,15. Paſſiva. 1.
Ge=
ſchäftsanteil=Konto M. 1388 674,23. 2. Reſervefonds=
Konto I M. 380 933,66. 3. Reſervefonds=Konto II, Effekten=
und Immobilien=Reſerve M. 136803,12. 4. Delkredere=
Konto M. 70000, —. 5. Penſions= und
Unterſtützungs=
fonds=Konto M. 210 197,63. 6. Darmſtädter
Volks=
bank=Stiftungsfonds=Konto M. 12 500,—. 7.
Darm=
ſtädter Volksbank= Stiftungsfonds= Zinſen=Konto
M. 666,65. 8. Hypotheken=Konto M. 66000, —. 9.
Akzep=
tationen= und Aval=Konto M. 76 900,—. 10.
Bank=
verkehr=Konto M. 4467,24. 11. Konto=Korrent=Konto
M. 298 933,87. 12. Sparkaſſen= und Scheck=Konto
M. 3 035 199,09. 13. Dividende=Konto M. 1520,96. 14.
Linſen=Konto M. 198 660,69. 15. Fonds für
Kriegs=
fürſorge M. 2430, —. 16. Verſchiedene Beiträge und
Ver=
gütungen M. 2875,01. Sa. M. 5 886 762,15. Umſchlag
im November M. 4 806835,32. Zahl der Mitglieder 1928.
* Berlin, 15. Dez. Börſenſtimmungsbild.
Im Börſenverkehr machte ſich bei ſehr geringen Umſätzen
vorwiegend Angebot bemerkbar. Für die meiſten Werte
waren daher niedrige Kurſe genannt. Beſonders
Schiff=
fahrtsaktien waren gedrückt. Behauptet blieben
Bismarck=
hütte, Phönix und Deutſche Erdölaktien. Auf dem
Ren=
tenmarkte waren die Kurſe im weſentlichen unverändert.
Oeſterreichiſche Renten waren etwas gebeſſert.
Auslän=
diſche Valuten wieder ſehr feſt, öſterreichiſche unverändert.
Am Geldmarkte hält die Flüſſigkeit an.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 7. bis 13. Dezember 1915.
Es ſcheint wirklich, als ob Deutſchland von
Rumä=
nien hinſichtlich der Getreidelieferung an der Naſe
herum=
geführt wird. Monatelang haben ſich alle Meldungen,
daß nunmehr die Schwierigkeiten bei der Ausfuhr von
Getreide beſeitigt wären, als irrig erwieſen, und auch die
letzte Meldung, daß zwiſchen Rumänien und den
Zentral=
mächten ein Abſchluß über 50000 Waggons ſtattgefunden
und der Transport ſchon begonnen habe, hat ſich wieder
als verfrüht herausgeſtellt. Nach neuen Berichten dauern
vielmehr die Verhandlungen über den Ankauf rumäniſchen
Getreides noch an. Man habe ſich bisher nur darauf
ge=
einigt, daß 50000 Waggons Getreide gekauft werden,
wobei das auf Schleppern verladene und bereits bezahlte
Getreide eingerechnet wird Die Bezahlung erfolge an
der Grenze. Die Art der Bezahlung ſei noch nicht
feſt=
geſetzt. Nach der neueſten Depeſche aus Bukareſt vom
10. Dezember hat die Zentralkommiſſion für den Verkauf
der Ausfuhr folgende Mindeſtpreiſe feſtgeſetzt: für Mehl
4200 bis 5700 Lei, Kleie 2000, Malz 1000, Maismehl 3000,
für je 10 Tonnen ab Verladeſtation. Alle ſonſtigen Koſten
zu Laſten des Käufers. Eine Meldung vom 8. Dezember
aus Bukareſt beſagt, daß die Ausfuhrkommiſſion des
Finanzminiſteriums die Erlaubnis für die Ausfuhr von
1000 Waggons Mehl nach der Türkei erteilt hat. Dem
Peſter Lloyd iſt am 10. Dezember aus Bukareſt
depeſchiert, daß die ganze Ernte des Jahres 1914
ausgeführt werden dürfe, und von der Ernte 1915 bei
Weizen 60 Prozent, bei Hafer 30 Prozent und bei Gerſte,
Bohnen und Erbſen 50 Prozent.
Auf dem Getreide= und Futtermittelmarkt iſt die
Stimmung in der abgelaufenen Woche etwas ſchwächer
geworden. Von den Angeboten ſind zu erwähnen:
Som=
merweizen 350 Mk. Poſen, 360 Mk. Hamburg,
Saat=
roggen 300 Mk. Poſen, Saatgerſte Hannah 520 Mk. Hbg.
la (Goldtop) 500 Mk. Parit. Schleswig. Saathafer
Pet=
kus. Gelbh. 1. Abſ. 495 Mk. Neue Serradella 590 Mk.,
Gelblupinen 480 Mk., Blaulupinen 470 Mk. Berlin.
Ta=
piokamehl 87½ Mk. Uerding. Tapiokablütenmehl 99½ Mk.
Duisburg. Kartoffelmehl 48½ Mk. mit Sack Kai Hbg.
la. holl. Blütenmehl 60 Mk. Holſt. Kartoffelkraftfutter
440 Mk. bto. mit Sack Harburg. Mais rum. 840 Mk., loko
Hbg. Maisfutter 810 Mk. mit Sack wgfr. Halle.
Mais=
futtermehl 670 Mk. bto. mit Sack wafr. Herford.
Seſam=
kuchen 18%, 355 Mk. mit Sack Magdeburg. Haſelnußkuchen
750 Mk. Harburg. Rapskuchenmehl rumän. 36—38%0
600 Mk. mit Sack Halle. Reisfuttermehl ital. 24—28%
590 Mk. Reiskleie feine 315 Mk. Hbg., grobe 310 Mk.
Mecklbg. Erdnußkleie 330 Mk. Hbg. Biertreber 510 Mk.
Bremerhaven. Getr. Rübenblätter Dezbr. 240 Mk.
Magde=
burg. Torfmelaſſe 75:25 215 Mk. Paderborn. Holl.
Torſ=
nelaſſe 200 Mk., Strohmehl 205 Mk. Hann., 200 Mk.
Heſſen und ab bad.=württ. Stationen, 190 Mk.
Haders=
leben, Strohmehl 240—250 Mk. Berlin, Häckſelmelaſſe
70:30 240 Mk. mit Sack Hrbg. Weizenkleie feine 500 Mk.
nit Sack Kai Hbg. Haferfuttermehl gar. rein 475 Mk.
Har=
burg, gedarrte, ausl. Eicheln 475 Mk. ab Lager Verden,
holl. gedarrte Eicheln 450 Mk. ab Hambg. Station.
Eichel=
uttermehl 480 Mk. ohne Sack Hrbg. Ausl. gedarrtes
Eichelmehl 470—480 Mk. Gelb. norw. Fiſchmehl 55—60%0,
P. und F. 14—18%, phs. K. 620 Mk., Spelzſpreumehl mit
Sack 250—260 Mk., Hamburg, Futterkartoffeln 66—68 Mk.
Hamburg, Pferdemöhren 86—90 Mk. Hamburg,
Speiſe=
nöhren 104—108 Mk. Hamburg, Winterweißkohl 64—66
Nark Hamburg. Ausl. Kaſtanien 170—175 Mk. Hamburg,
Steckrüben 46—48 Mk. Hamburg, geſchrot. inl.
Kakao=
chalen 305—310 Mk. Hamburg, geſchrot. ausl.
Kakao=
chalen mit 3& Beimiſchung denat. 300—305 Mk.
Ham=
burg per 1000 Kilogramm.
— Pferdeverſteigerung. Montag, den
20. Dezember, vormittags 10 Uhr kommen auf dem
Pferdemarktplatz in Darmſtadt ca. 50 Stück
kriegs=
unbrauchbare Pferde zum Verkauf. An der Verſteigerung!
können nur heſſiſche Landwirte teilnehmen, die
ſich verpflichten, die Pferde in ihrem Betriebe zu
ver=
wenden und ſie während der Kriegszeit nicht zu
ver=
kaufen. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
F.C. Frankfurt a. M., 15. Dez. Viehmarkt.
Auftrieb: 420 Schweine. Geſchäft flott; wird faſt
ge=
räumt. Bezahlt wurden: a) 108 M., b) 93 M., c) 118 M.,
d) 129 Mark.
Frucht= und Futtermittelmarkt. Der
Be=
ſuch iſt ſchwach, Handel und Umſatz gering; Getreide
ge=
ſchäftslos. Angebot in Futtermitteln wirkt immer beſſer.
Kokoskuchen 65—66 Mk., ausländiſche Kleie 50—52 Mk.,
Leinkuchen 75—77 Mk., Spelzſpreumehl 24—26 Mk., alles
pro 100 Kilogramm.
Kartoffelmarkt. 6,10 Mark für 100 Kilogramm
ab Station.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktien
keinerlei Verantwortung für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 3 des
Preſſegeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Wäre es nicht zweckmäßig, wie Brotmarken auch
Fett= reſp. Butterkarten auszugeben, beſonders im
Hin=
blick darauf, daß die bemittelten Stände ſtändige
Butter=
lieferanten haben, während der Unbemittelte ſeinen
Be=
darf in normalen Zeiten mit Margarine deckte, die
mo=
mentan ſo wenig wie Butter zu haben iſt? Erſtere
be=
kommen ihr Quantum an Butter trotz Mangels nach wie
vor, während bei richtiger Einteilung auch für die anderen
etwas zur Verfügung ſtände. Gleichzeitig würde dem
Einhamſtern einzelner Einhalt geboten.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Im Verlag der C. F. Winterſchen
Buchdrucke=
rei, Darmſtadt, ſind erſchienen der Guſtav=Adolf=
Kalender für 1916 (25 Pfennig) und der Heſſiſche
Hausfreund=Kalender für 1916 (25 Pfennig)=
Beide Kalender, die bereits im 63. bzw. 94. Jahrgang
er=
ſcheinen, ſind mit einem reich ausgeſtatteten Kalendartum
verſehen. Artikel allgemeinen, unterhaltenden Inhalts,
ſowie über die Kriegsereigniſſe, dazu ein reicher
Bilder=
ſchmuck, geben Stoff zur Unterhaltung und Belehrung,
insbeſondere auch für unſere Krieger im Felde und
un=
ſere Verwundeten in den Lazaretten.
„Wir halten durch!” Eine Geſchichte mit und
um Hindenburg. Der deutſchen Jugend erzählt von.
Ottomar Stühr. Mit Bildern von G. Bachem.
Ori=
ginaleinband Preis 3 Mk. Verlag von Georg Wigand in
Leipzig. Denkt man an die Ereigniſſe auf dem öſtlichen
Kriegsſchauplatze, denkt man auch unwillkürlich an
Hin=
denburg. Er iſt es auch, in deſſen Zeichen dies friſche und
lebensvolle Buch ſteht, das uns die Geſchichte dreier
Schul=
freunde erzählt, die als Kriegsfreiwillige auf den
ruſſiſch=
polniſchen Schlachtfeldern kämpfen. Es ſind alle drei
famoſe, kerndeutſche Jungen, die mit Begeiſterung ihren
Arm dem Vaterlande weihen. Vor allem gewinnt der
eine unſere Anteilnahme durch ſein eigenartiges
Schick=
ſal, dem der Krieg eine ganz beſondere Wendung gibt,
und der durch ihn einen Frieden gewinnt, den der Friede
ihm bislang vorenthielt. Das Intereſſe des Leſers
er=
lahmt in keinem Augenblick, und ſo dürften unſere Knaben
dies Buch begeiſtert aufnehmen.
— „Feldgraue Geſchichten” Bilder aus der
Zeit des großen Völkerringens 1914/15. Ein Jugendbuch
von Lehrern und Freunden der Jugend. Mit
Illuſtratio=
nen von W. Merker. Originaleinband Preis 3 Mk.
Ver=
lag von A. Anton u. Co., Leipzig. Ein ganz famoſes Buch,
dieſe feldgrauen Geſchichten. Knapp, klar, friſch und flott
geſchrieben, wie die Jugend das liebt. Mit großem
Ge=
ſchick haben die Verfaſſer es verſtanden, in hübſchen
Einzelbildern eine Geſchichte des ganzen Krieges zu
ſchrei=
ben, in den Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn verwickelt!
ſind. Deutſche und Oeſterreicher zeigen ihr Heldentum,
und dadurch erobert ſich das Buch ganz von ſelber einen
weiten Leſerkreis.
— Der lebendige Baum. Von Paul
Leh=
mann. Otto Hendel Verlag, Halle a. S. (Kart. 2. Mk.,
geb. 3 Mk.) Ganz abſeits von den jetzigen Kriegswirren,
ſteht dieſes neue Buch des feinſinnigen Akabjah=Dichters
doch im engſten Zuſammenhang mit den Hoffnungen und
ſehnſuchtsvollen Wünſchen, die wir an die Tage des
kom=
menden Friedens knüpfen und an die ſittliche Erhöhung
der geſamten Menſchheit.
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