Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 344., Montag, den 13. Dezember.

[  ][ ]

Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
178. Jahrgang
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.:
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Raum
Chronik) monatlich 90 Pfg. Beſtellungen nehmen
im Kreiſe Darmſtadt. 30 Pfg. auswärts 75 Pfg.;
enigegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
Rabatt nach Tariſ. Anzeigen nehmen entgegen: die
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnaßme nar
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Konkürs od. gerichtl. Beitreib. äll ed. Fahalt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptqnartier, 12. Dez. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Oeſtlich von Neuve=Chapelle (ſüdweſtlich von
Lille) ſcheiterte vor unſerem Hindernis der Verſuch einer
kleineren engliſchen Abteilung, überraſchend in unſere
Stellung einzudringen.
In den Vogeſen kam es zu vereinzelten Pa=
tronillengefechten
ohne Bedentung.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Schwächere ruſſiſche Kräfte, die in der Gegend des
Warſung=Sces (ſüdlich von Jakobſtadt) und ſüd=
lich
Pinsk gegen nuſere Stellungen vorfühlten, wurden
zurückgewieſen.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Den in den albaniſchen Grenzgebirgen verfolgen=
den
öſterreichiſch=ungariſchen Kolonnen fielen in den
letzten beiden Tagen
über 6500 Geſangene und Verſprengte
in die Hände. Zwiſchen Rozaj, das geſtern genommen
wurde, und Ipek hat der Feind
40 Geſchütze
zurücklaſſen müſſen.
Nach eutſcheidenden Niederlagen, die die Armee des
Generals Todorow in einer Reihe kühner und kräf=
tiger
Schläge während der letzten Tage den Franzoſen
und Engländern beibrachte, befinden ſich dieſe in kläg=
lichem
Zuſtande auf dem Rückzuge nach der grie=
chiſchen
Grenze und über dieſelbe. Die Verluſte der
Feinde an Menſchen, Waffen und Material aller Art
ſind nach dem Berichte unſerer Verbündeten außeror=
dentlich
ſchwer.
Oberſte Heeresleitung.

Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 12. Dez. Amtlich wird verlantbart:
12. Dezember:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Stellenweiſe Geſchützfeuer. Keine beſonderen Er=
eigniſſe
.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Im Abſchnitte der Hochfläche von Doberzo griff
eine italieniſche Infanteriebrigade unſere Stellungen
ſüdweſtlich von San Martino an. Sie wurde zu=
rückgeſchlagen
und erlitt große Verluſte. Sonſt herrſchte
an der ganzen Südweſtfront, von vereinzelten Geſchütz=
kämpfen
abgeſehen, Ruhe. Auch in Indicarien hat
die Tätigkeit des Feindes nachgelaſſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unſere Offenſive gegen Nordoſt=Montenegro führte
geſtern zur Beſetzung von Korita und Rozai und
zu Nachhutgefechten 12 Kilometer weſtlith von Ipek.
Wir brachten in dieſen erfolgreichen Kämpfen 6100
Gefangene ein und erbeuteten im Gelände zwiſchen
Ipek und Rozai 40 ſerbiſche Geſchütze.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Balkankrieg.
Die bulgariſche Einheit.

* Sofia, 11. Dez. Das Echo de Bulgaria ſchreibt
zu der Einnahme von Ochrida: Die Heimat des heiligen
Elemens von Ochrida des Gründers der bulgariſchen
Nationalliteratur, die Stadt, die unſere Nationalliteratur,
die Stadt, die unſere nationale Kultur verkörpert, kehrt
nach langen Jahren der Fremdherrſchaft wieder in das
bereits geeinte Bulgarien zurück. Für unſere Väter und
für das Ausland gab es, als die bulgariſche Frage ſich
der Diplomatie zum erſten Male aufdrängte, nur ein
bulgariſches Land, das ſich von Ochrida bis zum Schwar=
zen
Meer ausdehnte, aber Berechnung und die Eiferſucht
der Mächte verſtümmelten dieſen Organismus und die
Folgen dieſer Verſtümmelung ſpürt unſer Land noch
jetzt. Heute iſt die bulgariſche Einheit wiederhergeſtellt.
Bulgarien, das alle Kräfte wiedererlangt hat, wird für
Südoſtenropa ein wertvolles Element der Ordnung und
der wirtſchaftlichen Wohlfahrt ſein.

Die Einnahme von Ochrida.

Sofia, 12. Dez. Nachtrag zum amtlichen Bericht
vom 9. Dezember. In Ochrida fanden unſere Trup=
pen
eine unbeſchreibliche Aufnahme. Die
ganze Bevölkerung der Stadt war unter Führung ihrer
Prieſter unſeren Truppen entgegengezogen, die ſie mit
Blumen und grünen Kränzen überſchütteten. Die Ein=
wohner
vergoßen Freudentränen bei dem Anblick unſerer
Soldaten.

Bulgarien kämpft weiter.

* Sofia, 12. Dez. Das demokratiſche Blatt Pre=
poretz
ſchreibt in Beſprechung der Gerüchte über einen
baldigen Frieden: Auch Bulgarien möchte Frie=
den
. Aber es kämpft, weil es ſonſt nicht möglich iſt, ſein
Ideal zu verwirklichen. Bulgarien ſchließt erſt kann
Frieden wenn das bisher Gewonnene und das,
was es noch erkämpfen wird, ſichergeſtellt iſt.
Andere mögen auf halbem Wege ſtehen bleiben, Bulgarien
wird es nicht un. Unſer Volt erfüllt die
Pflicht gegen ſich ſelbſt und ſeine Verbün=
deten
. Es glaubt feſt, daß dieſe nur Frieden ſchließen,
wenn die Gegner das größere geeinigte Bulgarien an=
erkannt
haben. Wir müſſen das gegenwärtige leere Gie=
ſchwätz
vom Frieden nicht beachten, ſondern unſere Siege
fortſetzen.

Griechenland und der Vierverband.

* Athen, 12. Dez. (Meldung der Agence Havas.)
Die Geſandten des Vierverbandes haben
ſich geſtern zu Skuludis begeben. Gleich darauf wurde
ein Miniſterrat abgehalten. Man glaubt, daß es
ſich um einen neuen Schritt des Vierverban=
des
handelt.
* Athen, 12. Dez. (Meldung der Agence Havas.)
Die Lage zwiſchen Griechenland und den Ver=
bandsmächten
läßt ſich folgendermaßen bezeichnen:
In militäriſcher Hinſicht verlangen die Verbandsmächte
eine dringende Löſung bezüglich der Defenſive, ſowie
anderer durch den Rückzug notwendig gewordener Maß=
regeln
. Griechenland wird die erforderlichen Erleichte=
rungen
bewilligen müſſen. Die diesbezüglichen Beſpre=
chungen
finden in Saloniki zwiſchen den Generalen Sar=
rail
und Pallis ſtatt. Die Diplomatie der Ver=
bandsmächte
unterſtützt nachdrücklich die von Sarrail ver=
tretenen
Anſchanungen.

Fernſprechverbindung Berlin- Sofia.

* Sofia, 11 Dez. (Zenſ. Frkft.) Die telepho=
niſche
Verbindung zwiſchen Berlin und
Sofia, die durch ein Geſpräch beider Kriegs=
miniſter
eröffnet wurde, hat in allen bulgariſchen
Kreiſen ungeheuren Eindruck hervorgerufen. Die Preſſ=
betont
, daß das Land ſtolz ſein könne auf die täglich
neuen Erfolge, die Bulgarien gemeinſam mit den Bun=
desgenoſſen
auf den Schlachtfeldern, wie auf dem Feld der
Kultur erringe.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 12 De: Amtlicher Bericht
des Hauptquartiers: An der Jrakfront bemächtigten
ſich unſere Truppen durch energiſchen Augriff der vorge=
ſchobenen
Stellungen des Feindes bei Kut=el=Amara.
Der Feind wurde in ſeine Hauptſtellung zurückgeworfen.
Die Verluſte des Feindes in dieſen Kämpfen be=
trugen
mehr als 700 Mann, die unſeren an Toten und
Verwundeten noch nicht 200.
An der Kaukaſusfront im Abſchnitte von Mi=
lo
warfen wir mit Verluſten für den Feind einen Angriff
gegen unſere vorderſten Stellungen, der zwei Stunden
dauerte, zurück,
An der Dardanellenfront bei Anaforta
hielt das übliche Artillerieduell an. Unſere Artillerie traf
zweimal ein feindliches Schiff und dreimal ein Pan=
zerſchiff
bei Kemikliliman. Bei Ari Burnn hef=
tiger
Bombenkampf. Drei Kreuzer, ein gepanzerter Pon=
ton
und die Landbatterie eröffneten ein Feuer, das ohne
Unterbrechung eine Stunde währte, aber nur unbedeuten=
den
Schaden verurſachte. Unſere Artillerie erwiderte das
Feuer und traf zweimal einen Kreuzer, der
gezwungen wurde, ſich zu entfernen, und zerſtörte feind=
liche
Bombenwerferſtellungen bei Kanliſirt. Bei Sedd=
ül
=Bahr brachte unſere Artillerie das Schleudern von
Minen zum Stillſtand und zerſtörte einige feindliche Bom=
benwerferſtellungen
. Am 10. Dezember Minenwerfen und
Beſchießung gegen alle unſere Stellungen. Wir eröffneten
ein lebhaftes Gegenfeuer und brachten die feindlichen Bat=
terien
unſerem linken Flügel gegenüber zum Schwigen.
* Konſtantinopel 12. Dez. Bericht des Haupt=
quartiers
. An der Irakfront beſetzten wir den Ort
Cheikh Said, öſtlich Kut=el=Amara, an der feindl
lichen Rückzugsſtraße. Unſere Artillerie brachte
bei Küt=el=Amara einige feindliche Pontons und
einen Kriegsmonitor zum Sint
tel zwiſchen
An der Kaukaſusfront nur
Patrouillen und Vorpoſten.
öſſen ein Mo=
An der Dardanellenfront
man und einig
nitor und in Torpedobodt nörd!
Panzerſchiſfe bei Kemitlitiman unterkützt durch Be=
obachtungen
von Luftballons, nuſere Stellungen und das
Hoſpital von Torſſunkoeij, wo durch das ſeind=
liche
Feuer ſieben Soldaten getötet und einer verwundet
wurden. Bei Ari Burnn auf dem rechten Flügel fand

in der Nacht vom 10. zum 11. Dezember ein Kampf mit
Bomben ſtatt Unſere Artillerie zerſtörte äm 12. Dezem=
ber
einen Teil der feindlichen Schützengräben bei Kanli=
ſirt
. Bei Sedd=ül=Bahr machte unſere Artillerie
das ſeindliche Bombenwerfen wirkungslos, zerſtörte einen
Teil der ſeindlichen Schützengräben und einige Bomben=
werſerſtellungen
. Zwei Kreuzer beſchoſfen erfolglos
Atſchi Tepe und Umgegend.

Der Seskrieg.

* London 12. Dez. Der britiſche Dampfer
Buſiris (2705 Tonnen) wurde verſenkt. Die
Beſatzung wurde in Alexandrien gelandet.
* Athen, 11. Dez. (Reuter.) Nach amtlichen Be=
richten
wurde der griechiſche Dampfer Dimi=
trios
Goulandris (3744. Bruttotonnen), von Ale=
xandrien
mit einer gemiſchten Ladung nach England
unterwegs, 150 Meilen von Alexandrien durch ein deut=
ſches
U=Boot torpediert. Die Beſatzung verließ
das Schiff in den Booten, die vom U=Boot einige Zeit
ins Schlepptan genommen wurden. Ein britiſcher
Dampfer der ſich auf dem Wege nach Alexandrien
befand, nahm die Schiffbrüchigen auf, wurde aber am
ſelben Tage von demſelben U=Boot, 25 Meilen ve Ale=
randrien
torpediert. Die Griechen und Engländer
retteten ſich in Booten; ſie wurden von einem anderen
britiſchen Dampfer drei Meilen von Alexandrien auf=
genommen
und an Land gebracht.

Die militäriſche Lage.

* Bern, 11. Dez. Der Bund ſchreibt in Beſpre=
chung
der militäriſchen Lage: Heute ſteht die‟
Sache ſo, daß wir den Krieg anf Grund der geſchaffenen
Kriegslage zu Ende gehen oder einer neuen Kriegs=
periode
entgegengehen ſehen. Iſt ein Verſuch, dieſe
ſtrategiſche Ueberlegenheit auszugleichen, die Abſicht der
Verbandsmächte, ſo haben ſie eine Aufgabe vor, die un=
lösbar
iſt, ſofern nicht eine Erſchöpfung Deutſchlands
an Menſchen und Material ihnen zu Hilfe kommt. Offen=
bar
iſt Deutſchlands Verbluten die größte Hoffnung der
Entente, aber es iſt anzunehmen, daß heute die deut=
ſchen
Kraftreſerven durch die Erſchließung des Balkans
und des Orients auſs neue vermehrt worden ſind, und
daß es jetzt an den Zentralmächten iſt, das ſtrategiſche
Geſetz zu diktieren. Wir halten den Entente=
konzern
nicht für unfähig, den Krieg wei=
ter
zu führen und’zur Verſchleppung und vielleicht,
wenn noch dafür Zeit bleibt, durch eine allgemeine eiu=
heitliche
Offenſive im Oſten und Weſten den Ausgang
ſelbſt auf dem Balkan in Frage zu ſtellen, beizutragen,
aber wir fragen uns von dem Standpunkt des ſachlich
urteilenden Betrachters und dem Intereſſenſtandpunkt
der Neutralen, ja von dem Standpunkt allgemeiner
Menſchlichkeit, ob denn eine ſolche Perſpektive überhaupt
nvch die Fortführung des Krieges und= Ver=
nicht
ung der Wohlfahrt Enropas lohnt.

Unterſchlagungen der Agence Havas.

* Bern, 11. Dez. Von dem Privatkorreſpondenten
des WT2. B. Die Kanzlerrede, aus der die Pariſer
Blätter eine bloße Theaterkomödie machen wollen, die nur
angetan ſei, bei den Aliierten den Willen zum endgültigen
Siege über den Militarismus und Pangermanismus
zu bekräftigen, erſcheint in der von Havas übermittelten
Form an bedeutſamen Stellen arg verſtümmelt.
Der Zenſurſtift ſetzte dort an, wo der Kanzler von
den Kriegszielen des Vierverbandes
ſpricht, wobei das Zitat von Hannotaur Bekenntnis,
Frankreich habe den Krieg angefangen um Elſaß= Loth=
ringen
wieder zu gewinnen, fehlt. Selbſtverſtändlich ſind
die Ausführungen über engliſche Behand=
lung
der kleinen Staaten fortgelaſſen.
Saſonow, Viviani und Briand mit ihren Forderungen
erſcheinen ebenfalls bei Havas nicht. Auch erfährt die
öffentliche Meinung Frankreichs nichts von der gewiſſen=
lofen
Erzonzung und Verbreitung von Lügen,
die ven den Michten der Entente zu unſerem Schaden
ber ieben wird. Ebenſo euthält man ihr vor, daß der
nenzler ein Friedensangebot von deutſcher Seite, ſolange
die Verſtrickung von Schuld und Unkenntnis bei unſeren
Feinden weiterbeſtehe, als Torheit bezeichnet hat. Erſt
die Erklärung der Bereitſchaft zur Erörterung von Frie=
densbedingungen
findet ſich wieder, natürlich nur, um
daraus unſere Schwäche abzuleiten. Es fehlen auch die
Stellen, in denen die Verantwortung für das weitere
Elend abgelehnt wird.

Das Echo der Reichskanzlerrede.

* London, 12. Dez. Die Times meldet aus Neu=
York: Die Ren=Yorker Staatszeitung und andere
deutſch=amerikaniſche Blätter erklären, daß die Rede
des Reichskanzlers dem Präſidenten Wil=
ſon
Gelegenheit gebe, ſeine Vermittlung anzu=
bieten
. Sie dringen in den Präſidenten, die Gefühle der
Verbündeten zu ignorieren und alle Kriegführenden
aufzufordern, die Friedensbedingungen zu erwägen.
Bryan nimmt dieſelbe Haltung ein.
* London, 12. Dez. Daily News erklärt in einem
Leitartikel, daſ die Reichstagsdebatte eine große
Enttäuſchung bilde. Die deutſche Friedensdebatte biete
wenig, was Hoffnung erwecken könne. Die Reden der

[ ][  ][ ]

Sozialdemokraten ſeien nicht ermutigender als die Re=
den
des Reichskanzlers.
* London, 12. Dez. The Economiſt ſchreibt:
Wenn das auswärtige Amt, ungehindert durch
das Parlament, aber durch eine neue vernünftige Er=
klärung
unterſtützt, einen allgemeinen ehren=
vollen
Ausgleich herſtellen könnte, ehe der
ſchwerſte Bankerott Europa ergreifen würde,
würde die Nation Grund haben, dankbar zu ſein, das
iſt anſcheinend der Sinn der jüngſten, ſehr verſtändigen
Rede Bonar Laws geweſen. Das Blatt fährt fort,
daß jeder Monat die nationale Schuld ſo vergrößere, wie
die drei Jahre des Burknkrieges. Der Verlanf der mili=
täriſchen
Ereigniſſe iſt ungewiß. Die einzige Gewißheit
iſt, daß, je länger der Krieg dauert, es ſchwieriger wird,
die ſinanzielle Lage wieder in Ordnung zu bringen.
Die Rede des Reichskanzlers ſcheint von der
deutſchen Preſſe als Friedensrede betrachtet zu werden;
ſie enthielt jedenfalls kein Wort über die Räumung der
belgiſchen und franzöſiſchen Gebiete. Eine große Frage
iſt, ob ein ehrenvoller Friede möglich iſt. Wenn das
der Fall iſt, ſo wird die finanzielle Erſchöpfung aller
kriegführenden Mächte eine ſtarke Gewähr gegen Erneue=
rung
der Feindſeligkeiten bieten als alle Abmachungen
und Friedensreden.
* London, 12. Dez. Daily Telegraph ſagt in
einem Leitartikel: Die Lage iſt voller Gefahren
und in mancher Hinſicht ernſt. Die triumphierende Note
in der Rede des deutſchen Reichskanzlers über die mili=
täriſchen
und diplomatiſchen Erfolge der Zentralmächte
war nicht ohne Berechtigung. Die Zentral=
mächte
haben die Schranken durchbrochen, die ſie eineng=
ten
. Die Offenſive befindet ſich in ihren Händen. Die
Operationen auf Gallipoli ſtehen ſtill. Die Frage der
Sicherheit Aegyptens taucht von neuem auf. Auf
keinem Kriegsſchauplatz des Orient iſt unſere militäriſche
Lage befriedigend. Nirgends wurde ein Erfolg
erreicht. Das Blatt fährt fort: Die Balkanexpedition
muß entweder aufgegeben oder nach einem klaren, be=
ſtimmten
ſtrategiſchen Plan fortgeführt werden.

Der Lügenfeldzug.

* Berlin, 11. Dez. Londoner Blätter brachten am
20. November die völlig aus der Luft gegriffene Mel=
dung
, daß nach der Verſenkung des franzöſiſchen
Truppentransportdampfers Calvadoc
drei Mann dieſes Schiffes ſich an das Unterſeeboot
geklammert hätten und von deutſchen Ofſizieren mit
Fußtritten ins Meer zurückgeſtoßen worden ſeien. Na=
türlich
können ſelbſt die Engländer nicht glauben, daß
ſie trotz der weiten Verbreitung ihrer Lügenpreſſe
mit einer einzelnen, derartig plumpen, böswilligen Er=
findung
irgendwelchen Eindruck auf die Neutralen ma=
chen
. Aber in ihrem Vorgehen liegt Syſtem. Nach
dem Grundſatz: Die Maſſe muß es bringen, verbreiten
ſie in der eigenen und der von ihr abhängigen neutralen
Preſſe immer wieder die unglaubwürdigſten Schauer=
märchen
über angebliche deutſche Grauſamkeiten. Es iſt
auffallend bezeichnend für die dieſem Syſtem zugrunde
liegenden geheimen Abſichten, wie ſich dieſe engliſchen
Lügen gehäuft, ſeitdem durch eidliche Ausſagen einer
großen Zahl glaubwürdiger Perſonen einwandfrei ſeſt=
geſtellt
iſt, in welch unmenſchlicher Weiſe die Mannſchaft
und der Kommandant des Hilfskreuzers Baralong
deutſche Unterſeebootsleute ermordeten.

Die Vereinigten Staaten und Deutſchland.

* Neu=York 11. Dez. Durch Funkſpruch von
dem Vertreter des Wolffſchen Bureaus: Die Aſſociated
Preß meldet aus Waſhington: Staatsſekretär
Lanſing hat amtlich erklärt, das Erſuchen um Ab=
berufung
der deutſchen Aſttachés Boy=Ed
und v. Papen gründe ſich lediglich auf deren mili=
täriſche
Betätigung. Der Präſident billigte voll=
ſtändig
Lanſings Entſcheidung.
Die Tribune meldet aus Waſhington, das
Staatsdepartement habe wiederholt erklärt, daß Einzel=
heiten
an die Nachrichtenquellen in der Angelegenheit
Boy=Ed und v. Papen keinesfalls mitgeteilt würden. Es
würde keine Beſchuldigung wegen Teilnahme
an einer Verſchwörung gegen die beiden Atta=
chés
erhoben. Der Umſtand, daß Lanſing der deutſchen
Forderung nach Mitteilung der Gründe teilweiſe ent=
ſprechen
werde, wird in Waſhington als ein Zugeſtänd=
nis
im Hinblick auf die freundſchaftlichen Beziehungen
angeſehen. Andere Blätter äußern ſich in ähnlichem Sinne.
* Waſhington 11. Dez. (Reuter.) Das Staats=
departemenſ
erſuchte den britiſchen und franzöſiſchen
Botſchafter, Boy=Ed und v. Papen freies Ge=
leit
zu gewähren.

Englands Mißſtimmung.

* Englands öffentliche Meinung iſt von
einer tiefen Mißſtimmung durchſetzt, ungeachtet
der kleinen Ermutigung durch Wilſons neue Botſchaft.
Schon die eine Nummer der Times vom 8. ſpiegelt die
immer ſtärker werdende Beunruhigung deutlich wieder.
Die Wiſſenſchaft und der Krieg‟ Vortrag von Pro=
feſſor
Poulton in Orford, von der Times überſchrieben:
Unſere Mißerfolge im Kriege. England branche metho=
diſche
Erkenntnis und eine Tatkraft, die darauf beruhe.
Visher aber habe die Regierung mit der Unordnung der
Kriegsführung und der Vernachläſſigung der Wiſ=
ſenſchaft
ihr gut Teil beigetragen, Deutſchland aus ſei=
nen
Schwierigkeiten zu helfen. Faſt alle Niederlagen
im gegenwärtigen Kriege ſeien durch die Vernachläſſi=
gung
der Wiſſenſchaft und die übertriebene Vorherr=
ſchaft
des Advokatengeiſtes im Parlament, und be=
ſonders
in der Regierung, verſchuldet, einer Geiſtesart,
die dem Geiſt der Wiſſenſchaft völlig entgegengeſetzt ſei.
Wohin führt unſer Weg? offener Brief des Ad=
mirals
Beresford an den Herausgeber der Times. Wir
ſind jetzt in einem Knäuel von Verwirrung und Miß=
wirtſchaft
. Unſer Feldzug wird ohne jeden ſtrategiſchen
Plan und ohne jedes Endziel geführt. Man überdenkt
die Sache nur politiſch. Im Krieg muß die Politik
durch Heer und Flotte erzwungen werden. Die Stäbe
ſind nicht gefragt worden, ob ſie über den nötigen Vor=
rat
an Menſchen und Material verfügten, um die ver=
ſchiedenen
politiſchen Pläne durchzuführen, die das Ka=
binett
eingeleitet hat. Einzelne ſind um Rat gefragt
worden. Die kombinierte Stellungnahme der großen
Stäbe iſt unberückſichtigt geblieben. Der Erfolg iſt un=
heilvoll
in faſt jeder Beziehung. Wir haben unſere
Seeherrſchaft nicht voll ausgenutzt. Ueberall bemerken
wir Zweifel, Zaudern, Verzögerung. Der Krieg ver=
langt
aber ſchnelle Entſcheidung und promptes Handeln.
Die Frage der Rekrutierung iſt ſchon einmal vertagt
worden und ſcheint wiederum vertagt zu werden. Eru

Jahr wird vergehen, es ſei denn, mau entſcheide ſich un=
mittelbar
bis die Rekruten, die wir auf irgendeine
neue Art gewinnen, kriegstüchtig ſind. Die öffent=
liche
Meinung hat genug von der Politik des Wartens
und Wägens‟ Jeder Tag macht die Gefahr, in der das
Reich ſchwebt, bemerkbarer. Das Land verlangt ener=
giſche
, klare Führung. Unſere jetzigen Methoden wer=
den
den Krieg endlos verlängern. Wenn wir ſo weiter
zögern, ohne in einer einzigen Kriegsfrage einen feſten
Standpunkt einzunehmen, rennen wir gerade=
vegs
ins Verderben.
Rechnen die Kritiken dieſer angeſehenen Männer
mit der Kriegsführung ab, öffnen uns andere Spalten
der Times den Einblick in die volkswirtſchaftlichen Miß=
ſtände
. Lord Derbys Rekrutierungspropaganda iſt am
11. zu Ende, eine erregte Diskuſſion über den Erfolg,
die Notwendigkeit einer Verlängerung der Propaganda
und den ſchwierigen Entſchluß, was danach geſchehen ſolle,
beginnt. Jedenfalls iſt das Land ſchon gründlich von
Männern entblößt. Da Frauenarbeit nun geſucht iſt,
ſtrömen die meiſten weiblichen Dienſtboten in gutbezahlte
Fabriksſtellungen. Sie entfremden ſich dadurch, wie in
einem längeren, ſorgenvollen Artikel auseinandergeſetzt
wird, für immer der gleichmäßigen häuslichen Tätig=
keit
. Die Dienſtbotenfrage werde mit jedem Tage
ernſter.
Nicht zum mindeſten mag die in England ſehr ver=
wöhnte
Dienſtbotenſchicht das Sparen an Lebensmitteln
aus den Haushalten vertrieben haben, ein Sparen, deſ=
ſen
Notwendigkeit und Möglichkeit die Times an ver=
ſchiedenen
Stellen betont.. So wird ein Vorſchlag der
Direktrice einer großen Kochſchule in aller Ausführ=
lichkeit
wiedergegeben, wie am Weihnachtspndding und
anderen Speiſen vorteilhaft geſpart werden könnte.
So befaſſen ſich mehrere offene Briefe mit der Lebens=
mittelfrage
und ein energiſcher Herr Waſon, dem die
Times ofſenbar beiſtimmt, ſchlägt vor: 1. Schluß der
Theater und Reſtaurants um 10 Uhr. 2. Völlige Ein=
ſtellung
des Automobilverkehrs mit Ausnahme des ge=
ſchäftlichen
. 3. Schließung, der Kaufläden um 5 Uhr
nachmittags.
Wie man ſieht, England wartet und wägt und hat
ſeine frühere Selbſtſicherheit gründlich verloren.

Materialmangelſin Frankreich.

* Bern, 11. Dez. Die Schweizer Blätter beſprechen
den ernſthaften Mangel Frankreichs an rollen=
dem
Material. Infolgedeſſen hätten die großen,
für Schweizer Rechnung in Marſeille lagernden Vorräte
in den letzten Tagen kaum eine Verminderung erfah=
ren
. Der Handel Frankreichs ſei in gleicher Lage und
ſchreie förmlich nach rollendem Material. Auf dieſen
Mangel werde die allgemeine Teuerung zurückgeführt.
Die Regierung werde mit Eingaben überlauſen, dem
Uebelſtande ſchleunigſt abzuhelfen; Handel und Ge=
werbeſtänden
ſtill, in den Weinbaugegenden fehle
es vor allem an Brotfrucht. Anderwärts ſei es un=
möglich
, die notwendigen Futtermittel herbeizuſchaffen.
Ebenſo klagten die Händler, daß ſie an der Ausführung
der Verträge gehindert wurden. Eine Pariſer Zeitung
mache darauf aufmerkſam, daß 700 Bahnhöfe ohne rol=
lendes
Material ſeien. Andererſeits ſtünden in Blane=
Mesnil ſeit dem Beginn des Krieges 729 Wagen; auch
anderswo ſtänden Wagen und Lokomotiven unbenutzt.

Ruſſiſches.

* Petersburg, 11. Dez. Rjetſch ſchreibt in einem
Leitartikel, die von der Regierung angegebenen Gründe
für die Verſchiebung der Einberufung der
Duma ſeien nur Scheingründe, denn die Kommiſſion be=
faßte
ſich bereits mit der Vorbereitung des Berichtes und
der Entwürfe für die baldige Dumatagung. Der Haupt=
grundf
der Verſchiebung ſei die Bekämpfung des libera=
len
Blocks. Das Blatt ſagt weiter, eine Entſchließung des
Kongreſſes der echt ruſſiſchen Leute erkläre, daß die be=
ingſtigende
innere Lage Rußlands, der über=
handnehmende
Einfluß revolutionärer Nichtruſſen und die
Schwierigkeiten des Kampfes nach zwei Fronten, nämlich
mit dem äußeren und dem inneren Feinde, bereits An=
zeichen
einer herannahenden Revolution ſeien, gegen die
der Kongreß die ſchärfſten Maßnahmen empfehle. Die
nächſte Entſchließung über die Teuerung rief in dem
Kongreß große Unruhen hervor, weil eine Erörterung
verboten ſei. Die Verſammlung ſei deshalb geſchloſſen
worden. Abends beſuchten hervorragende Mitglieder des
Kongreſſes die Miniſter. Sie wieſen auf die oppoſitionelle
Stimmung in der Duma hin, die ernſte Ereigniſſe im
Lande hervorrufen könnte und verlangten deshalb, daß
die Duma nicht einberufen werde.

Die Lage in Indien.

* Köln, 11. Dez. Die Köln. Zeitung meldet aus
Kopenhagen: Nach amtlichen ruſſiſchen Meldungen aus
Tokio hat der japaniſche Miniſter des Auswärtigen
der Preſſe mitgeteilt, die Lage in Indien ſei be=
unruhigend
. Die Regierung habe ſichere Beweiſe
in den Händen, daß die indiſche Bevölkerung von einer
Anzahl Hindus, die aus Japan ausgeweiſen ſeien, auf=
gewiegelt
werde.
* Paris, 12. Dez. General Joffre beſtimmte für
das Amt des Chefs des Generalſtabes General
Caſtelnau, der den Rang als Kommandant einer
Armeegruppe beibehält.
* Paris, 12. Dez. Kitchener und Grey haben
Paris geſtern nachmittag wieder verlaſſen.
* Zürich, 12. Dez. Laut Zürcher Poſt meldet der
Avanti nach einer Mitteilung des Radikalen Fradeletto,
daß England Italien 3 Milliarden Lire geliehen
habe, die nicht in die gemeldeten 5 Milliarden
Kriegskoſten einbegriffen ſeien.
* London, 12. Dez. Der liberale Abgeordnete
Perci Alden teilt im Daily Telegraph eine Unter=
redung
mit Me Kenna mit, in welcher dieſer ſagte, es
werde vielleicht notwendig werden, 25 Prozent aller
Einkommen einzuziehen, teils durch die Steuer=
behörde
, teils durch die Arbeitgeber.
* London, 12. Dez. Daily Telegraph meldet aus
Neu=York: Die franzöſiſch=engliſche Anleihe
die am Dienstag auf den offenen Markt kommt, ſank auf
94, alſo einen Punkt unter den Emiſſions=
preis
. Die jüngſten Militärberichte waren dem Ver=
kauf
ungünſtig.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

13. Dezember. Deutſche Erfolge bei Lowicz in Nord=
polen
. 11000 ruſſiſche Gefangene.

Eine ſchwere Exploſion.

Le Havre, 11. Dez. Meldung der Agence Havas.
Eine heftige Exploſion erfolgte heute früh in den
pyrotechniſchen Werkſtätten der belgiſchen Regierung.
Einzelheiten fehlen, der Schaden ſoll erheblich ſein und
die Zahl der Opfer eine ziemlich große. Die Werkſtätten
befinden ſich in einer Entfernung von drei Kilometern
von der Stadt auf dem Gebiet der Gemeinde Graviſſel=
Saint=Honorie.
* Le Havre, 11. Dez. Meldung der Agence Havas.
Ueber die Exploſion wird weiter gemeldet: Die Ex=
ploſion
erfolgte um ¾ 10 Uhr in dem für die Ladung
von Granaten beſtimmten Pulverlager. Die Arbeiter
waren zu dieſer Zeit bei der Arbeit. Die ſchon geladenen
Geſchoſſe explodierten gleichfalls mit ſolcher Gewalt, daß
die Türen und Fenſter der benachberten Häuſer zer=
trümmert
wurden. Gegen Mittag war es noch unmög=
lich
, ſich der Stelle der Kataſtrophe zu nähern. Der
Schaden iſt zur Zeit nicht zu überſehen. Die meiſten
Arbeiter waren Belgier.
Le Havre, 12. Dez. (Agence Havas.) Bis
Mitternacht zählte man bei dem Exploſions=
unglück
110 Tote, darunter 107 Belgier. Die Zahl
der Verwundeten ſteht noch nicht feſt.
*Le Havre, 12. Dez. Nach Blättermeldungen ſoll
die Zahl der bei dem Exploſionsunglück ver=
letzten
Perſonen ungefähr tauſend betragen. Die
Zahl der Toten ſoll verhältnismäßig gering ſein. Die
Wohnungen in der Nachbarſchaft ſind in Mitleidenſchaft
gezogen. Die Arbeiterwohnungen ſind zerſtört. Mauern
von 24 Zentimeter Dicke flogen in die Luft. Die Truppen
der Garniſon beginnen, ſoweit möglich, die Aufräumungs=
arbeiten
.
Darmſtadt, 13. Dezember.
*Im Großh. Hoftheater begann geſtern abend
Herr Kammerſänger Walter Soomer vor vollbeſetztem
Hauſe und mit ſtarkem Erfolge ſein Gaſtſpiel als
Rigoletto, dem morgen ein zweites als Holländer
folgen wird. In beiden Particen hat Herr Soomer
ſchon früher hier gaſtiert. Wir kommen nach Beendigung
des Gaſtſpiels darauf zurück.
Metallſammlung. Eine von den Unterbe=
amten
der Reichspoſt= und Telegraphenver=
waltung
des Bezirks Darmſtadt veranſtaltete
Sammlung von alten Uniformknöpfen hat das
erfreuliche Ergebnis gehabt, daß nahezu 2 Zentner
Metall an die hieſige Sammelſtelle für Kriegsmetalle
abgeführt werden konnten.
Im Silberkranz. Geſtern feierten die Eheleute
Ludwig Traſer, Schloßgartenſtraße 21, das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit.

Letzte Nachrichten.

* Wattenſcheid, 11. Dez. Am Ende der heutigen
Morgenſchicht verunglückte auf der Zeche Hanno=
ver
in Hordel in den Nachſchwaden von Sprengſtoffen
ein Mann. Bei den ſofort aufgenommenen Ret=
tungsarbeiten
wurden weitere vier Leute und ein
Revierſteiger ebenfalls von den Nachſchwaden betäubt.
Wiederbelebungsverſuche waren, wie die Wattenſcheider
Zeitung meldet, erfolglos. Das Unglück ereignete ſich
in dem Aufzug Nr. 5 in der weſtlichen Abteilung der
615=Meter=Sohle.
* Neu=York, 11. Dez. Der Aſſocigted Preß wird
aus Peking gemeldet, daß Jüanſchikai die Kat=
ſerwürde
angenommen hat.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

rauß=Ratsrüſchen
enorme Auswahl. Einzel-
u
. B0ds verkauf zu Engrospreiſen.
Rudolf Wolff, Bismarckſtr. 53
(16425a
Straußfedern=Engroshaus.


Vornehme Blusen
jeder Art, fertig und nach Mass.
Alleinverkauf
der Echten Unganschen Blusen

und Kinder-Kleider

Unverwüstliches Tragen. Keiner Mode unterworfen

Becken
Leinen- und Wäsche-Haus (17152
17 Wilhelminenstrasse 17. odo

-Kopfwaschen 1.
mit Naturwellen
Samel (Ondulation) 1.50,
n auch Sonntags von 912 Uhr
in Darmstadts größtem Spezial-Geschäft
Fr. Müller u. Sohn Tel. 1466
nur Ludwigsplatz 1, neben Höslein. 16226a

Leder-Handschuhe
aus Glacé-, Dänisch-, Mocha-,
Wasch- u. Wildleder
Offiz.-Reit- u. Fahrhandschuhe
Wollene Handschuhe
Große Auswahl, billige Preise
Spezialqualität schwarze Ziegen- u. Dänische Handschuhe
Handschuh-Spezial-Geschäft (B4892
EM Däum, Wittmannstraße 26, part. Rabattmarken.

[ ][  ][ ]

Statt besonderer Anzeige.
Nach schwerem Leiden folgte mein lieber Mann
Amtsgerichtsrat
Heinrich Breidenbach
Major d. R., früher Kommandeur d. Ers.-Abt. d. Feldart.-Regts. 25
unserem lieben Sohn wohlvorbereitet in die Ewigkeit.
(17159
ImNamen der trauernd Hinterbliebenen:
Anna Breidenbach, geb. Rummel.
Darmsttadt, den 12. Dezember 1915.
Von Beileidsbesuchen bitte absehen zu wollen.
Die Beerdigung tindet statt von der Friedhofskapelle Nieder-Ramstädter Strasse aus
Dienstag, den 14. Dezember, vormittags 11 Uhr. Das Seelenamt wird Mittwoch, den
15. Dezember, vormittags 8¾/ Uhr, in der Pfarrkirche St. Ludwig gehalten werden.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Haus H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren, Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 4 Seiten.

Darmstädter Sprach- u. Handelsschule
Leiter: Emil Held u. Hieron. Schneider
Handelslehrer und beeid. Bücher-Revisoren
10 Luisenstrasse 10.

Tagesſalender.

Montag, 13. Dezember.
Konzert der Großh. Hofmuſik um 7½ Uhr im Hof=
theater
(Hauptprobe vormittags 10½ Uhr).
Spielabend des Schachklubs um 8 Uhr im Reſtaurant
Kaiſerſaal.

Verſteigerungskalender.

Dienstag, 14. Dezember.
Hofreite=Verſteigerung der Friedrich Lohnes
Witwe (Klappacherſtraße 40) um 10½ Uhr auf dem
Ortsgericht II.
Städtiſches Mufenm (Schloßaraden 9). Gebfiner
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und Freitags
von 111 und 24 Uhr, bei freiem Eintritt.
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 101 Uhr
(Eintritt 30 Pfg.).
Ständige Rettungswache dee Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.

Tageskurse, schulmässig, in allen kaufm. Fächern,
Abendklassen, bes. Stenogr., Masch.-Schreiben, Buchführung u. a. m.,
entspr. d. Kriegsverh, zu ermässigten Preisen
beginnen am 5. Januar.
Der Unterricht w. v. d. in langj. Praxis erfahrenen
Leitern selbst erteilt.
(16577a

(Za
Zi
Sttuck
ven Liebig und Fehling empfohlen, ist ein besonders
Mirissames WAT- und
Kräftigungsmittel
für Kinder und Erwachsene.
Uflunds Bonbons
als beste Austen-Bonbons seit 50 Jahren bewährt.
Man verlange stets in den
Apotheken u. Drogerien
die Original- Packungen von 0aii&

Bittſchriften & Geſuche
aller Art fertigt ſofort Bureau Heß, Riedlingerſtr. 41.
(16646a

ScHUTZz
MAKKE
G. L.WÜsT
ERANKEUREM.
Besteht seit 1811.
Niederlage bei: (17064a
J, Ph. Reinhardt
Schlossgraben 7.

1 Divan, (grüner Moguette=
Plüſch), 1 Sofa und 2 große
Seſſel, (Oliv=Plüſch), kleiner Bezug
preiswert, ſowie neue Ottomane.
H. Becker (*10028fsi
Riegerplatz 12, II.

Kl. eiſ. Ofen m.=
Zu verkaufen: Rohr 12 Mk.,
Gasherd m. eiſ. Tiſch 12 Mk., drei
Zeichenbretter, 96 I., 76 br., à 4,50
Mark, 1 kleines 1,50 Mk., Papagei=
(16995fi
käfig 4 Mk.
Anzuſ. vormittags Kiesſtr. 89.

Unformstücke
zut erhalten, ſtets zu haben.
16651a) Soderſtraße 14, I.

Neu! E. gr. Waſchkörb. 1.50 2.50.4e,
n. Böd. 0. 801. All. and. Rep. ſow.
d. Flecht. v. Stühlen billigſt. Arbeit w.
abgeh. Blinden=Korb= u. Stuhlflecht.
Gg, Treusch, Ballonplatz 5. (16626a

Anerk. Künſtler verk. ſeine
Brig.-Belgemälde
(Landſch., Stilleben, Porträts) zu
weit herabgeſ. Preiſen. Man w. ſ. u.
E94 a. d. Geſchäftsſt. d. Bl. (17008a
in Paar guterh. Reitſtiefel, Gr=
42. u. 1 Mandoline zu ver=
aufen
. Näh. Geſchäftsſt. (*10089si

Zahrrakis
Scharfscheer, vormals Pohl
Landgraf-Georgstr. 34, I.
(am Messplatz).
meistens
Zahnziehen, ganz schmerzlos
fast
Zahnplomben, unsichtbar
auch
Künstl. Zähne, ohne Platte
20 und 22 Karat
Goldkronen, ohne Lötfuge
sofort
Reparaturen und dauerhaft.
Billige Preise. Grosse Beträge
auch 312 Monate Ziel. (*10244
Sprechstunden v. 97, auch Sonntags.

Geſichts=
ausſchlag
,
Pickel, Miteſſer, Flechten uſw. ver=
ſchwinden
meiſt ſehr ſchnell, wenn
man den Schaum von Zucker’s
Patent-Medizinal-Seife (in
drei Stärken, à 60 Pf., M. 1.,
u. M. 1.50) abends eintrocknen
läßt. Schaum erſt morgens ab=
waſchen
u. mit Zuckooh-Creme
(60 u. 85 Pf). nachſtreichen. Groß=
artige
Wirkung, von Tauſenden
beſtätigt. Bei Fr. Schaefer, A. Logel,
Ch. Schwinn, Drog., Georg Liebig
Nachf., Hoflieferanten, u. Gg. Frz.
(E,586
Frank, Parfümerie.
Jeder Krugen 0 Ps.
Herrenhemden 35 Pfg.
zu waſchen u. zu bügeln. (17147go
Wäscherei Neukirch
mit elektr. Betrieb
Telephon 2039. Landwehrſtr. 45

Aufpol. v. Möb.
Spezialität: uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (13995a
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.

Nat 4
Unterſtützungen Hilfe hier=
zu
durch das Bureau Heß, Darm=
ſtadt
, Riedlingerſtr. 41. (17121a

Pelze
werden modern umgearbeitet zu
Kragen, Müffe, Barette. (16336a
Mode-Salon
Mauerstrasse 20.

Ofe


Wer dort? (16930a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.

Zahle höchſte Preiſe
für getragene Kleider, Schuhe,
Wäſche uſw. Poſtkarte genügt.
A. Hochmann,
16961a) Kleine Ochſengaſſe 16.

Sacke, Gumm
alte Metalle, neue Tuchabfälle
uſw. kauft ſtets zu Höchſtpreiſen
Zwickler, Schwanenſtr. 12,
Telephon 1760. (17015a

Aitertumer
eingelegt, geſchnitzt mit
Möbel: Säulch., runde Tiſche
mit Säulch., Kanapes, geſchn. od.
eingel., Glasſchränke. Oelbilder
all. Art, Stiche, Aquarelle, Mini=
aturen
, alle Perlſachen, Perltaſch.
u. P.=Bilder. Porzellan, Zinn=
u
. Glasgegenſtände, Gobelins,
Uhren, Waffen ꝛc. kaufe jederzeit
a. im defekt. Zuſtande zu höchſten
Preiſen. NB. Karte erbeten.
K. Weyrauch,
Heinheimerſtr. 25.
16174a)

Uer

Wersucht gr. 5 Z.-Wohng.?
mit Wohndiele und 2 Wohn-Mansarden mit Oefen.
Elektr. Licht mit Treppenbelchtg., Gas, vollst. Bad,
sehr grosse Veranden, Aufzug, Müllschlucker. Aus-
sicht
Bergstraße. Garten. Herrschttl, hergerichtet. Doppel-
fenster
. Sofort beziehbar. Kriegspreis. Telephon i. H.
Landskronstrasse 79.
(16950od
EnaagaTagg

Mlutfinken, 2 Lieder ſingend, zu
verk. Hölgesſtr. 3, I. (17057a

aſſereiner Pinſcher preis=
wert
zu verk.
(*9925dso
Rundeturmſtr. 15, 2. St. rechts

Eihramtohhaus
enthaltend 8 Zimmer mit allem
Zubehör, Bad, Verandas, hübſcher
Garten, in bevorzugter Lage, zu
verkaufen. Weiteren Aufſchluß
bei der Firma Sebaſtian Eckler,
Klappacherſtr. 7, Tel. 243. (B15581

Männlich

Ja. Mam., 30 3. ſed., .dauernde,
I. Bureautätigkeit bei kl. Anſpr.
Angebote unter E 81 an die
(*10003fso
Geſchäftsſtelle.

Ofene Stellen

Weiblich

A

Hochherrſchaftl. Wohnung
(5 Zimmer) im Stirnweg 16, I.,
gegenüber vom Hauptbahnhof, mit
allen Annehmlichkeiten der Neuzeit
ausgeſtattet, iſt wegen Einberuf.
des Inhabers zum Heere per
1. Januar 1916 zu vermieten ev.
mit hochherrſchaftl. Einrichtung.
Näh. z. erfrag. Stirnweg 16, I.,
vormittags 1012 Uhr. (16875a

Gere
Feldbergſtr. 28 im 1. St. ſchöne
Wohnung zu vermieten. (*10117sgo

Zteräue

Schulſtr. 1, 1. Stock
23 Zim., als Büro od. Ge=
ſchäftslok
. geeign., z. v. (16696t

Weyrauch’sche
Musikschule
Heinheimerstr. 25. (12306a
Gründlicher Unterricht in
Klavier Violine
u. allen Streich- u. Blasinstrumenten
Solo- u. Orchesterspiel.
Monatl. 5, 6 u. 8 Mk. Anmeld. jederz.

Ein arbeitsfrendiges
Fräulein
als Stütze geſucht, welches auch
zut im Weißzeugnähen bewandert
iſt. Hotel Köhler, Darmſtadt,
(17092so
Rheinſtraße.

Eine jüngere Lauffrau geſucht!
für abends 2 Stunden, Sams=
(*10245
tags halben Tag.
Näh. in der Geſchäftsſtelle.

Anſtändige Frau od. Mädch.
zum Putzen geſucht, für vormittags
2 Stund. u. nachm. 1 Stund. Näh.
Sandbergſtr. 46, 1. St. (*10196oi

Männlich

Fuhrmann geſucht (*10231go
Dieburgerſtraße 89.

Zu baldmöglichſtem Eintrilt werden von einer größeren Stat
(I 1679
eiſenhandlung
1 bis 2 branchekundige, jüngere
afedte
für Kontor und Magazin geſucht. Auch Kriegsbeſchädigte können
dieſe Poſten übernehmen. Angebote ſind zu richten an
Michael Friess, Eiſenhandlung
Memmingen.

Mollerſtr. 44, Parterreräume z.
Möbel aufbewahren zu vermieten.
Näh. Wienerſtr. 65, pt. (16863t

Rheinstr. 41, Remiſe u. Burſchen=Z.
z. Unterſt. v. Möbel z. verm. (17065a

Ofe Zimme

Wilhelminenſtr. 35, II., Ecke
Hügelſtr., ein eleg. Zim. od. ein kl.
Zim., ſch. Ausſ., ſonnig, feine Lage,
Zentr., auch für kurze Zeit. (16964a

Soderstr. 6½, III.,
gut möbl. Wohn= u. Schlaf=
zim
. evt. mit 2 Betten. (16477t
Heinrichſtr. 11, II., hübſch
möbl. Zimmer ſofort. (17048t

Saalbauſtraße 38, 3. St., gut
möbl., geſundes Zimmer. (16979t

a. d. Rheinſtr.,
Grafenstr. 4, I., beſſere Zimmer,
elektr. Licht, für Offiziere paſſend,
zu ermäßigten Preiſen. (16924a

Schützenſtr. 10½, II., möbl.
Manſ.=Zim. an anſt., ſaub. Mann
(*10010so
ſofort.

Kaſinoſtr. 10, 3. St., großes,
möbliertes Zimmer, auf Wunſch
2 Betten, ſofort. (*9996som
Grafenſtr. 26, II., freundl., mbl.
Zimmer zu vermieten. (17144t

Pareusſtr. 9 möbl. Parterre=
Zimmer mit Klavier, mit und ohne
Bett, ſofort zu verm. (*10193gom

[ ][  ]

Übernahme der Verlosungskontrolle von Wertpapieren. Kontrolle und
Dank für kanderund Maustrie Versicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust im Falle der Aus-
losung
. Wir übernehmen Barbeträge zur Verzinsung inlaufender Rech-
(Darmstädter Bank)
nung, auf provisionsfreien Scheckkonten oder gegen Einlagebücher.
Wilhelminenstraße 14 (Die Verzinsung beginnt von dem der Einzahlung folgenden Werktage ab.)
Landgraf Philipp-Anlage 6
5
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.

Ausgalbe von Broikarten und
Zuſatzbrotmarken.

Am Mittwoch, den 15. Dezember, vormittags von
9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden für die
hieſige Bürgerſchaft Brotkarten und die Zuſatzbrotmarken für die
Zeit vom 20. Dezember 1915 bis 16. Januar 1916 in den
nachbezeichneten Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der Ge=
werbeſchule
(Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße, Ein=
gang
Nieder=Ramſtädterſtraße), Saal rechts, Erdgeſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers im Schulhaus am
Ballonplatz;
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle der
Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße 3);
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus der
Petrusgemeinde (Hofgartenſtraße Nr. 8);
f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle am
Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus der
Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im Erdgeſchoß).
Bei der Brotverteilungsſtelle im Stadthaus werden Brotkarten,
die bei der allgemeinen Ausgabe abzuholen wären, nicht mehr ver=
abfolgt
.
Die Ausgabe von Brotkarten für den Inhaber von Monats=
karten
ſowie an Hotels und Wirtſchaften erfolgt von Donnerstag,
den 16. Dezember 1915 ab im Stadthaus (Zimmer 22) gegen
Vorlage der Ausweiskarten und nach erledigter Abrechnung über
den Verbrauch der Tagesbrotkarten im vorhergehenden Monat.
Jede mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und=Marken
wird ſtrafrechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu
6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw. ſind
jeweils ſofort zu melden.
Die Verſäumnis ſowie falſche Angaben werden gleichfalls mit
Strafe geahndet.
Für die Folge werden für neu auszuſtellende Brotausweis=
karten
50 Pfg. erhoben.
Gleichzeitig werden bei der Brotkarten=Ausgabe die Anmelde=
formulare
zum Zwecke der Zuweiſung von Milchkarten verabfolgt.
Dieſe Anmeldeformulare werden nur an ſolche Haushaltungen
abgegeben, in denen Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahre oder
kranke Perſonen, denen ärztlicherſeits Milch verordnet worden iſt, ſich
befinden. Die Formulare ſind nach Ausfüllung bis längſtens
18. Dezember im Stadthaus am Schalter in der Torfahrt ab=
zugeben
. Bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgelieſerte Anmeldebogen
finden keine Verückſichtigung bei der etwa nötig werdenden Einrich=
tung
der Milchkarten=Ausgabe.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
(17158
Fleussisch-Sdudenische Klassen-Loherte.
Zu der am 11. und 12. Januar 1916 stattfindenden
Ziehung der 1. Klasse der 7. (233.) Lotterie habe ich noch Lose
abzugeben, auch nach auswärts:
(17061a
Achtel Viertel Halbe Ganze
für jede Klasse.
Mk. 5. Mk. 10. Mk. 20. Mk. 40.
Darmstadt, Rheinstr. 33
Philipp J. Schmidt
Telephon 127.
Kal. Preuss. Lotterie-Einnehmer.

auf Gegen-
Gothder Lebensversicherungsbank zeitizkeit.
Bisher abgeschlossene Versicherungen:
2 Milliarden 235 Millionen Mark.
mit alsbaldiger Auszahlung
Kriegsversicherung der vollen Summe im Todeskall.
Neue vorteilhafte Versicherungsformen.
Vertreter und Beamter der Bank in Darmstadt:
Sebastian Eckler, Klappacherstr. 7, Tel. 243.

Blindenbeſchäftigungsverein
für Darmſtadt und Umgegend.

Um den blinden Mitgliedern unſeres Vereins auch in dieſem
Jahre eine kleine Weihnachtsfreude bereiten zu können, bitten wir
Alle, die ein Herz für dieſe ſchwer Geprüften haben, um gütige
Zuwend ung von Gaben, die bis ſpäteſtens 10. Dezember bei
Chr. Markwort, Ober=Poſtaſſiſtent, Steinackerſtraße 2, in
Empfang genommen werden.
Der Vorſtand.
16414soo)

Gegründef 1882.
ORIGINAU-
VERKAUFSPREISE

August
Luuwig Schus
Darmsfadt. Ernst-Ludwigstr23.ſel 1h8.
frikofagen-Strumpharen
Alleinverkauf sämflechtenDr JägersNormalartikel,
Alleinverkauf sämtlicher Bengerschenfabrikate.
auchin Halbwolle Baumwalle z Seide.
Dr. Lahmanns echte Reform-Unterkleider.
Wäsche-Ausstattungen

Rheinstrasse 19.

Deutsche, kauft deutsche Nähmaschinen!

Kauft keine Nähmaschinen von dem amerik. Singer-Trust, welcher die deutsche
Nähmaschinen-Industrie durch ihre zahlreichen
Provisionsreisenden schwer schädigt. :
Wir empfehlen erstklassige, deutsche Fabrikate in den
neuesten Ausführungen, als:
Schrank-u. Versenkmaschinen
in grösster Auswahl.
Haas & Bernhard

(16471a

6
Salatöl-Ersatz‟
D. R. P. a.
Beste Salat-Würze! Ersetzt reines Salatöl vollständig.
Auch an fettlosen Tagen dürfen
Sie Salat damit machen.
(II16945
Sie sparen Ihr Oel für Koch- und Backzwecke.
Wohlschmeckend und bekömmlich.
Tel.
BüsingSCo., Oelersatz-Labrik, Stuftgart, 12 600.
Vertreter übernſt gesucht.

1282a

Johannes
SSchäfer
6.
Schreinermeiſter
Gardiſtenſtr. 6
Telephau 1694
Beerdigungs=Geſchäft
übernahme von Transporten, Feuerbeſtattungen, Aufbahrungen,
ſowie alle hierzu nötigen Beſorgungen.
Reichhaltiges Sarglager.

Weisse lschweie
im Fass und Flaschen
Spiesheimer . die Flasche 0.75
0.80
Bechtheimer
0.90
Oppenheimer
1.05
Niersteiner
Roie Tischweine
im Fass und Flaschen
Languedoc . die Flasche 1.00
1.10
Ingelheimer .
1911 Ober-
1.50
Ingelheimer
bei 10 Flaschen Preisermässigung,
v. 30 Flaschen an Grosshandelspreis
(16909a
empfiehlt
Carl Malzi
Weinbau und Weingrosshandjung
18 Obere Schützenstraße 18
Fernsprecher 942.
Chriſtbäume
große, ſchöne Auswahl. (17140a
Karlſtraße 61 (Hof).
Vorzügl. Privatmittags= und
Abendtiſch f. beſſ. Herren u.
Damen. Hölgesſtraße 1, I. (13946a
Ze
Gesichtz- u. Körperharen
Damenwart
ist latssch-
lich
ds
Abeste Mittel
Sublto‟
weil es die
Haare
Sofort
schmerzies
mit Wurzei entternt.
KeineHautreizung. Anerkannt
bestes Verkahren zur Selbnr=
anwendung
. Garantiere
unschädich u. erfolgreich.
Preis 8.50 4
Preisgekrontgold. Hedzitte Vielebankscht
Versand diskret geg. Nachn.
od. Voreinsend (auchbriefm.)
Alleinverkauf: Fr. Tillmann,
(13945a
Eliſabethenſtraße 21.

Drei=
flammiger
Gasyerd
zu verkaufen
(17151oi
Bismarckſtraße 39, I.

Saloneinricht., noch wie neu,
geſchn., eich. Büfett bill. zu vk.
Näh. in der Geſchäftsſt. (*10198goi

Ll. Gash., 47 225, f. 4 Mk. z. vf.
K.99390od) Landar.=Georgſt. 36, III.

(1428a

ebr. Fahrrad zu
Mühlſtraße 23.

verkaufen.
(*10083so

Großh. Hoftheater.

Montag den 13. Dezember 1915.
Keine Vorſtellung.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Dienstag, 14. Dez. 68. Ab.=Vſt.
C14. Der fliegende Hol=
länder
. (Gaſtſpiel des Kam=
merſängers
Walter Soomer.) Ge=
wöhnl
. Preiſe. Anfang 7 Uhr.=
Mittwoch, 15. Dez. 69. Ab.=Vſt.
B 17. Neu einſtudiert: Mein
Leopold. Kl. Pr. Anf. 7½ Uhr.
Donnerstag, 16. Dez. 70. Ab.=
Vſt. A 18. Neu einſt.: Eſther.
Hierauf zum erſten Male wieder=
holt
: Kain. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Freitag, 17. Dez. 71. Ab.=Vſt.
Zum erſten Male: Ra=
Dierauf, zum erſten Male:
Der Schleier der Pier=
rette‟
. Kl. Pr. Anfang 7 Uhr.

Mk.
3.50

Düten und
Beutel
liefert billigſt
(*9901so
Jakob Skurnik
Papierwaren, Wendelſtadtſtr. 28
Fernſprecher 1791.

Mee e
Plakat-, Eilboten- und
Reinigungs-Institut
Ibel & Lotz, G. m. b. H.
Elisabethenst. 31 Telephon 461.
I. Hess. Versicherung gegen
Ungeziefer

Wecker
von 1.95 Mk. an
Taſchen=Uhren 3.50
mit Leuchtblatt 5.50
Armband=Uhren 5.50
mit Leuchtblatt , 7.50
Reparaturen zu bekannt billigen
Preiſen. (17014a
Alles mit Garantiea
im Uhrengeschäft
Grosse Schsengasse 30.
NB. Von jetzt bis Weihnachten
wird für jede bei mir gekaufte
Uhr 50 Pfg. in Abzug gebracht,
jedem, der den Inſeratenausſchnitt
mitbringt.

Vericlung don Ungesteter
jed. Art, wie Wanzen, Käfer,
Ratten, Mäuse, Motten,
Ameisen usw., billigst unter
schriftl. Garantie u. Diskr.

Für Hausbesitzer etc. Ver-
sicherung
gegen Ungeziefer
besonders zu empfehlen. Sehr
geringe Jahresprämie. (659a
Feinste Zeugnisse u.
Referenzen. Kostenlose
Aussprache an Ort u. Stelle.