Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 329., Sonntag, den 28. November.

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178. Jahrgang
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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Griechenland und der Vierverband. Die Beſchießung von Görz. Die Verſorgung mit
Lebensmitteln. Die andere Flotte Deutſchlands‟. Die Tagung des italieniſchen Parlaments. Die franzöſiſchen
sozialiſten. Kitchener auf Reiſen. Der Papft über den Krieg. Die Kriegsgewinnſteuer.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 27. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Auf dem
weſtlichen und öſtlichen Kriegsſchauplatz
keine weſentlichen Ereigniſſe.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Deſterreichiſch=ungariſche Truppen haben das
Gelände ſüdweſtlich von Mitrowitza bis zum
Klina=Abſchuitt vom Feinde geſäubert. Die
Zahl der bei und in Mitrowitza gemachten
Gefangenen erhöht ſich um 1700.
Weſtlich von Priſtina ſind die Höhen auf
dem linken Sitnica=Ufer von deutſchen Truppen
beſetzt. Weitere 800 Gefangene fielen in
unſere Hand.
Südlich der Drenica haben bulgariſche
Truppen die allgemeine Linie Goles-Stimlja
Jezerce-Ljubotin überſchritten.
Oberſte Heeresleitung.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 27. Nov. Das Haupt=
quartier
teilt mit: An der Jrakfront wurden die
ſtarken feindlichen Kräfte, die, wie in dem geſtrigen Be=
richt
gemeldet wurde, mit ungeheueren Verluſten unſere
vorgeſchobenen Stellungen weſtlich Kutelamara beſetzten,
durch unſeren kräftigen Gegenangriff beſiegt und mußten
ſich in Unordnung gegen Süden zurückziehen. Unſere
Truppen verfolgen den Feind. An der Kaukaſus=
front
warfen wir in der Gegend von Van einen von
einem Teil der feindlichen Kräfte unternommenen An=
griff
zurück und brachten dem Feinde Verluſte bei. Wei=
ter
nördlich nichts Wichtiges außer Scharmützeln zwiſchen
Patrouillen. An der Dardanellenfront die ge=
wöhnlichen
örtlichen Feuergefechte. Insbeſondere bei
Sedd ul Bahr dauert der äußerſt heſtige Kampf mit Artil=
lerie
und Bomben fort. Bei Anaforta beſchoſſen einige
ſeindliche Linienſchiffe und Monitore eine Zeitlang wir=
kungslos
unſere Stellungen. Unſere Artillerie erwiderte
und traf einen Monitor, der ſich vom Ufer entfernte. Bei
Ari Burnu beſetzten wir am 25. November morgens durch
Ueberfall einen großen Teil der feindlichen Schützengrä=
ben
. Unſere Artillerie traf ein feindliches Transportſchiff,
das ſich der Landungsſtelle bei Ari Burnu zu nähern
ſuchte, und zwang es, ſich vom Ufer zurückzuziehen. Wir
zerſprengten auch feindliche Truppen in der Umgebung
der Landungsſtelle. Bei Sedd ul Bahr ließ der Feind
vor unſerem linken und rechten Flügel drei Minen ſprin=
gen
, ohne eine Wirkung zu erzielen. Zwei davon trafen
im Rückſchlag den Feind ſelbſt.
* Konſtantinopel, 27. Nov. Mitteilung der
Agence Milli: Das Reuterſche Bureau brachte am 27.
Oktober eine Mitteilung ſeines Athener Korreſpondenten,
nach der ein engliſches Unterſeeboot im Mar=
marameer
den mit Munition beladenen Dampfer
Carmen verſenkt hätte. Wir ſind in der Lage,
auf das entſchiedenſte zu erklären, daß dieſe Reutermel=
dung
eine reine Erfindung iſt.

Die Beſchießung von Görz.

* Wien, 26. Nov. (Zenſ. Frkft.) Ueber die Be=
ſchießung
von Görz, in den letzten Tagen berichtet
die Neue Freie Preſſe:
Am 18. November begann die ſyſtematiſche Beſchießung
der Stadt; ſie dauerte zunächſt bis 12 Uhr mittags, dann

trat eine dreiſtündige Feuerpauſe ein, in der nur ver=
einzelte
Granaten und ziemlich viele Schrapnells in die
Städt flogen. Um 3 Uhr begann wieder ein wütendes
Bombardement, das bis 6 Uhr, alſo bis zum Eintritt
vollſtändiger Dunkelheit, währte. Da die Italiener um
dieſe Zeit nicht zielen konnten, ſcheint es erwieſen, daß es
ihnen nicht um Beſchießung militäriſcher Objekte,
ſondern lediglich um die Zerſtörung von Görz zu tun
war. Das Feuer wurde auf die ganze Stadt verteilt,
wirkte aber in manchen Teilen, wie auf der ſchönen
Piazza Grande und dem ſchönen alten Marktplatz, be=
ſonders
verheerend. Es wurde ſalvenweiſe geſchoſſen,
ſodaß immer gleichzeitig ganze Garben von Granaten
niederfielen. Die Piazza Grande der ſchönſte, auch künſt=
leriſch
wertvolle Platz, iſt in einen Trümmerhaufen ver=
wandelt
. Die einmündenden Straßen werden durch
Barrikaden von Stein und Ziegelhaufen verſtopft. Das
ſchöne ſloweniſche Vereinshaus iſt abgebrannt; eine Gra=
nate
fiel vor die alte Ignatiuskirche, erplodierte jedoch
nicht. Eine andere fiel neben der Kirche nieder, und der
von der Exploſion verurſachte Luftdruck war ſo mächtig,
daß die Uhr aus dem Turm flog und auf die Straße fiel.
Viel gelitten hat auch der Corſo Francesco Giuſeppe, die
ſchönſte Villenſtraße der Stadt. In der Via Caſtello flog
eine Granate in ein Zimmer und tötete dort vier Kinder:
mehrere Perſonen ſollen auch unter den Trümmern ein=
geſtürzter
Häuſer umgekommen ſein. Den ganzen Tag ſah
man über der Stadt auch Schrapnellvolken, und wenn
dieſe verſchwanden, kamen Flieger die über allen Teilen
der Stadt Bomben und Fliegerpfeile abwarfen und mit
Maſchinengewehren auf die Straßen herunterſchoſſen.
Am Donnerstag und Freitag bekam man in Görz nichts
zu eſſen, da alle Geſchäfte geſchloſſen und die Landleute
nicht nach der Stadt gekommen waren. Am Samstag
waren wieder einige Geſchäfte offen.

Der Balkankrieg.
Der Feldzug gegen Serbien.

* Berlin, 27. Nov. Oberſt Waſſitſch, der Be=
fehlshaber
der am Babunapaß geſchlagenen ſerbiſchen
Streitkräfte, richtete nach einer Meldung des Berliner
Lokalanz. an König Konſtantin die Bitte, im
Namen der Menſchlichkeit den geſchlagenen und von allem
Nötigen entblößten Truppen ungehinderten Durchzug
durch Griechenland nach Albanien geſtatten zu wollen.
* Berlin, 27. Aug. Laut Berliner Tagebl. beſagt
eine Depeſche des Petit Pariſien aus Saloniki, daß
die franzöſiſche Heeresleitung am Mittwoch den allge=
meinen
Rückzug der franzöſiſchen Truppen
von Krivolac über Kawardar und Demirkapu angeord=
net
habe. Vor ihrem Abzug zerſtörten die Franzoſen
alles, was ſie nicht mitnehmen konnten. König Nikita
ſiedele nach Skutari über; ſeine Familie werde in Cettinje
bleiben.
* (Zenſ. Bln.) Der Kriegsberichterſtatter der Neuen
Freien Preſſe berichtet: Nach der Ausſage eines gefan=
genen
ſerbiſchen Unteroffiziers, der bisher bei Paſſitſch
Dienſt tat, iſt der ſerbiſche Miniſterpräſident körperlich
vollſtändig niedergebrochen. Er iſt immer im Gefolge
des Königs, der den Eindruck eines Geiſteskranken
macht und oft ſtundenlang verſtört vor ſich hinblickt. Pa=
ſitſch
ſtand andauernd in drahtlichem Verkehr mit den
Verbündeten und konnte oft ſeinen Groll nicht verheim=
lichen
. Der König wollte fortwährend zu ſeinen Trup=
pen
, um mit ihnen zu ſterben.
* Rom, 27. Nov. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Aus Andrijevica in Montenegro wird gemeldet, daß
die bei der ſerbiſchen Regierung beglaubigten Geſand=
ten
Italiens, Frankreichs, Rußlands und
Englands dort eingetroffen ſind.

Griechenland und der Vierverband.

* Zu der Antwort Griechenlands an den
Vierverband ſchreibt die Köln. Ztg.:
Allmählich läßt auch die feindliche Preſſe die Wahr=
heit
durchſickern: keine Demobilmachung der griechiſchen
Truppen, keine Aufgabe der griechiſchen Neutralität. Wenn
man das Geſchrei bedenkt, das durch den engliſch= franzö=
ſiſchen
Preſſemald his in die letzten Tage gehallt iſt, wenn

man die Wünſche des Vierverbandes vergleicht
mit dem, was er in Athen erreicht hut; wenn man
den großen Anſprüchen jetzt die beſcheidene Erfüllung fol=
gen
ſieht, und die mißvergnügte Zukunſt, ſo darf man
getroſt ſagen: die Sache des Vierverbandes in
Athen iſt glänzend geſcheitert. König Kon=
ſtantin
hat ſich ſeine Unabhängigkeit gewahrt, die der
Vierverband ihm nehmen wollte. Die Gäſte wollten den
Herrn ſpielen und ſind gewiß nicht gerade ſanft
daran erinnert worden, daß ſie Gäſte und nichts anderes
ſeien, und daß unartigen Gäſten gegenüber vom Haus=
recht
Gebrauch gemacht werden würde.
Die Engländer und Franzoſen begehrten ja eine
klare Antwort Griechenlands. Jetzt haben ſieg
ſie, und ſie iſt ſehr eindeutig gehalten. Drohmittel genug
wurden König Konſtantin angekündigt, falls er dem
Vierverband nicht zu Willen ſei. Nach ſeiner Antwort
iſt davon nicht die Rede mehr: der Vierverband begnügt
ſich. Und gerade das ſcheint uns der beſte Beweis dafür
zu ſein, daß unſere Feinde ihr Spiel in Griechenland,
das dahin ging, ſich einen gefügigen Söldner gegen die
Mittelmächte zu ſchaffen, vom. Anfang bis zum Ende ver=
loren
haben.
* Paris, 27. Nov. Petit Pariſien bemerkt, daß die
Antwort Griechenlands auf die Note des
Vierverbandes äußerſt ſchnell erfolgt ſei und daß
Miniſterpräſident Skuludis in faſt allen Punkten Genug=
tuung
gewährt habe. Das Blatt führt aus:
Es hat ſich zunächſt darum gehandelt, einer eventuel=
len
Entwaffnung der engliſchen, franzöſiſchen und ſerbi=
ſchen
Truppen vorzubeugen: ſerner darum, den Gebrauch
der Eiſenbahn des Salonikier Netzes wieder zu gewin=
nen
, deren Benutzung durch die verſammelten griechiſchen
Streitkräfte um Saloniki teilweiſe ausgeſchaltet war.
Drittens handelte es ſich darum, daß dieſe Verſammlung
griechiſcher Streitkräfte um Saloniki einer vernünftigen
Verteilung auf verſchiedene Punkte der Grenze Platz
machte. Inbetreff dieſes dritten Punktes hat Skuludis
günſtige Antwort erteilt. In bezug auf den letzten Punkt
hat Skuludis mehr als Worte gegeben, zumal die Aus=
einanderziehung
der Truppen vereits begonnen hat. Man
braucht das erreichte Ergebnis nicht aufzubauſchen, doch
ſcheint es annehmbar.
* Berlin, 27. Nov. Die italieniſche Preſſe ſieht laut
Voſſiſcher Zeitung in der griechiſchen Antwort
keinen Erfolg des Vierverbands. Griechenland habe nur
bewilligt, was es ohnedies zu bewilligen bereit geweſen
wäre, und was den Wünſchen und Forderungen der
Zentralmächte nicht widerſpreche. Der Erfolg ſei
alſo auf ſeiten Griechenlands. Uebrigens
wiſſe man bis jetzt nicht, welche Bürgſchaft die griechiſche
Regierung dafür gegeben habe, daß ſie ihre Haltung in
den Punkten, in denen ſie nachgab, nicht mehr ändern
werde.

Penelopes Freier.

G.** Bis jetzt iſt es den vier Freiern ſtatt der pier=
zig
vor 3000 Jahren ſind’s hente nur vier, die um die Gunſt
der ſchönen Griechin buhlen in Saloniki und Umgebung,
wo ſie nach altem Vorbild ſchmauſen und praſſen,
noch nicht gelungen, die Gegenliebe der modernen Penc
lope zu erlangen. Sie ſträubt ſich gegen Vergewaltigung
mit allen Kniffen einer ſchlauen Staatskunſt, und das
Gewebe der Zuſagen, das ſie den Freiern bei Tage macht,
wird nachts wieder aufgetrennt. Reuter lügt inzwiſchen
das Blaue vom Himmel herunter, um glauben zu machen,
daß ſich die vielbegehrte Schöne engliſchem Liebeswerben
ergeben habe, doch er macht die alte Erfahrung jedes
Lügners, daß man ihm nach der erſten Lüge nicht mehr
glaubt.
Serbien kämpft jetzt den letzten Verzweiflungs=
lampf
auf dem Amſelfelde, und in der Vierverbands=
preſſe
tobt der Streit darüber, wo die Schlachten um
den Orient eigentlich geſchlagen werden ſollen. Ein
müßiger Streit, denn die Mittelmächte ſind es, die dem
Vierverband die Geſetze des Handelns vorſchreiben.
Rußland und Italien haben talte Füße bekommen, das
Wetter iſt ja auch zu ſchlecht; und nun iſt Lord Kitchener
in einſamer Größe auf die Suche nach dem zukünftigen

[ ][  ][ ]

Schlachtfelde gegangen, auf dem über das Morgenland
entſchieden werden ſoll, nachdem das Abenteuer von
Saloniki mit dem gleichen Erfolge zu enden ſcheint, wie
das von Gallipoli mit einem glänzenden Mißerfolge
nämlich.
Und darüber ging die Einigkeit des Vierverbandes
in die Brüche: der Sommernachtstraum von einem Stell=
dichein
in den Potsdamer Schloßgärten iſt längſt in
Nichts zerronnen, und die harte Wirklichkeit der Eigen=
intereſſen
der Verſchworenen tritt mehr und mehr hervor.
Rußlands Intereſſen liegen auf dem Balkan,
die Frankreichs aber im öſtlichen Mittelmeer und in
Syrien, Englands Schwerpunkt am Suezkanal, in
Aegypten und Indien. Wenn Rußland gezwungen wird,
und das iſt es heute ſchon, auf Konſtantinopel zu ver=
zichten
, dann heißt es beim Zaren: Der Krieg gfrait
mi nimmer, und um dem vorzubeugen, erfolgt eine
letzte verzweifelte Anſtrengung: Kuropatkin, der im Be=
ſiegtwerden
ſchon im japaniſchen Kriege reiche Erfahrun=
gen
geſammelt hat, taucht mit 200000 Mann an der
rumäniſchen Grenze auf, angeblich, um einen Marſch
durch Rumänien hindurch in den Rücken der Verbün=
deten
in Bulgarien zu wagen.
Die franzöſiſche Preſſe will in dem durch Mon=
tenegro
, Serbien und Albanien gebildeten Viereck den
Entſcheidungskampf um den Orient geſchlacſen wiſſen.
Hier ſei die mittlere Linie, auf die von Oſten die Ruſſen,
von Süden die Engländer und Franzoſen und von Weſten
die Italiener marſchieren müßten, um mit vereinten
Kräften die Deutſchen, Oeſterreicher und Bulgaren zu
vernichten. Sich auf die Verteidigung von Aegypten
zu beſchränken, hieße Serbien zu opfern (es iſt ja ſchon
geopfert!), dem Kaiſer ungeheure Ströme der Zufuhr
von Lebensmitteln (rumäniſches Getreide iſt längſt ſchon
auf der Elbe in Sachſen angelangt!) und Menſchen=
material
(haben wir in Deutſchland noch genug!) aus
der Türkei zu öffnen, ſagt der Matin, der es ſatt hat
die Kaſtanien für England aus dem Feuer zu holen.
Frankreichs Intereſſe fordert einen Vormarſch auf
Syrien, denn, wenn dieſes verloren geht, dann iſt der
Preis dahin, um den Frankreich auf dem Balkan und
im Orient ringt.
Lord Kitchener wäre ſicher nicht auf die Suche nach
einem Schlachtfelde im Orient gegangen, wenn die
Pariſer Wünſche irgendwie erfüllt werden könnten. Und
wenn die Verſuche in Saloniki auch weiter fortgeſetzt
werden, um Penelopes Herz zu erweichen, ſo werden
alle Mühen umſonſt ſein. Es iſt eben zu ſpät, der Bal=
kan
iſt erledigt und für den Vierverband verloren. Die
Weſtmächte verfolgen, wie es ſcheint, im Ernſte auch nur
das Ziel, Griechenland zu der Erklärung zu zwingen,
daß es gegen die Mittelmächte einſchreiten wird, wenn
ihre Truppen in der Verfolgung der Serben oder Eng
länder oder Franzoſen griechiſchen Boden betreten. Aber
auch dieſe Bemühungen werden ohne Erfolg bleiben!
Kitchener wird das geſuchte Schlachtfeld, den Punkt
öſtlich der Adria nicht entdecken, und ſo wird England
gezwungen ſein, den Kriegsſchauplatz viel weiter nach
Oſten, nach Kleinaſien zu verlegen, um für eine groß
angelegte Expedition Zeit zu gewinnen. Dann aber
läuft es Gefahr, auf aſiatiſchem Boden allein kämpfen
zu müſſen.
Kleinaſien iſt nicht zu verteidigen, ohne mit Frank=
reich
und Italien aus wirtſchaftlichen Intereſſen zuſam=
menzugeraten
. Der Kampf muß ſich alſo an der ägyp=
tiſchen
Grenze oder in Meſopotamien, oder noch wahr=
ſcheinlicher
an beiden Punkten zugleich abſpielen. Dabei
würde aber auch um das Schickſal Perſiens gekämpft
werden, über das bekanntlich ein ruſſiſch=engliſches Ab=
kommen
beſteht allerdings nur ein ſcheinbares. Der
uralte ruſſiſch=engliſche Gegenſatz, den Eduards VII.
Staatskunſt dürftig zu verkleiſtern verſtand, hat in Per=
ſien
, an Indiens Grenzen ſeine Spitze und empfindlichſte
Stelle. Wenn England in Meſopotamien durch einen

ruſſiſchen Vormarſch nach Teheran entlaſtet werden ſoll.
ſo wird man ſich in London wohl klar darüber ſein, daß
der ruſſiſche Bär ſich auf die Hinterbeine ſetzen wird, wenn
er nach getaner Arbeit wieder gehen ſoll.
Enver Paſcha war es, der zuerſt ankündigte, daß der
engliſche Löwe in Aegypten und am Perſiſchen Meer=
buſen
angegriffen werden müſſe, und vielleicht gehen die
Pläne weiter und ſind ſchon weiter gediehen, als es die
Stille im Orient vermuten läßt. Lord Kitchener wird
den Weg nehmen müſſen, den einſt die Weiſen aus dem
Morgenlande zogen, wenn er das britiſche Weltreich
retten will. Der Balkan iſt überwundener Standpunkt:
die Schlachten um Englands Weltſtellung werden im
Morgenlande geſchlagen!

Die Verſorgung mit Lebensmitteln.

* Berlin, 26. Nwv. An die Gewerkſchaften
atte ſich die halbamtliche Korreſpondenz Ernährungs=
fragen
gewandt. Sie hatte unter Würdigung der Ge=
verkſchaften
als nützliche und wertvolle, ja in gewiſſem
Sinne unentbehrliche Organe des nationalen Wirtſchafts=
und Gemeinſchaftslebens, denen wiederholt vom Regie=
rungstiſche
die Anerkennung der Nation ausge=
ſprochen
ſei die Gewerkſchaften aufgefordert, ihren gro=
ßen
Einfluß bei den Maſſen durch ſachgemäße Auf=
klärung
und Beruhigung über diie Nah=
rungsmittelfrage
einzuſetzen. Die Gewerlſchaf=
ten
brauchten auf keine Kritik zu verzichten. Dann hieß
es:
Es entſpricht doch nur ihrem eigenen, ſelbſt= und frei=
gewählten
Programm poſitiver Staatsbejahung und be=
dingungsloſen
Durchaltens bis zum glücklichen Ende
wenn ſie durch ſachgemäße Aufläärung und Beruhigung
mit dazu beitragen, daß jede, auch die geringſte Störung
und Hemmung unſerer Kriegsführung kurch die Ernäh=
rungsfrage
unterbleibt. Dies zu erreichen iſt durchaus
möglich, denn die Mißlichkeiten in der Lebensmittelver=
ſorgung
ſind nicht ſo ſchwerwiegend, daß man ſich mit
ihnen bei einigem guten Willen in einer Zeit, wo Millio=
nen
auf den Schlachtfeldern bluten, wo die Schickſale
führender Großſtaaten in den Schmelztiegel geworfen
ſind, nicht abfinden könnte. Die Gewerlſchaften werden
zweifellos in dieſem Punkt ganz ebenſo wie in ihrer
übrigen Kriegsarbeit weiterhin ihre vaterländiſche Pflicht
erfüllen. Sie haben im erſten Kriegswinter an der Volks=
belehrung
über die notwendige Einſchränkung des Mehl=
und Brotverbrauchs lebhaft mitgewirkt, ſie werden auch
im zweiten ihren Anteil an der allgemeinen nationalen
Aufklärungsarbeit übernehmen.
Dazu wird im Vorwärts bemerkt: Die Gewerk=
ſchaftsorgane
haben ebenſo wie die übrige Arbeiterpreſſe
in der Ernährungsfrage immer die Auffaſſung vertreten,
daß von einem wirklichen Mangel an Lebens=
mittelln
in Deutſchland nicht die Rede ſein könne,
daß eben deswegen die jetzt beliebte Preistreiberei
egal, von welcher Seite ſie komme den ſchärſſten Tadel
verdiene. Das iſt ein Standpunkt, der jede Störung und
Hemmung der Kriegsführung ausſchließt. Wenn im
Auslande Gerüchte über Lebensmittelmangel und Un=
zufriedenheit
in der deutſchen Bevölkerung verbreitet wer=
den
können, ſo trägt die Schuld daran die unberech=
tigte
Preistreiberei, nicht ihre Kritik. Die halb=
amtliche
Korreſpondenz weiſt ja ſelbſt die Zumutung zu=
rück
, daß die Gewerkſchaftsorgane ſich eine nach ihrer
Anſicht nötige Kritik verſagen ſollten. Das iſt eigentlich
eine Selbſtverſtändlichkeit, die nicht betont zu werden
brauchte. Man kann der Arbeiterpreſſe nicht gut eine
Auffaſſung des Burgfriedens zumuten, die lediglich die
Herſteller und Vermittler ſchützt, die Verbraucher aber
wehrlos preisgeben würde. Der Beruhigung der Bevöl=
kerung
und der Beſeitigung jeder Störung und Hemmung
in der Kriegsführung, bringen uns überdies nicht ſanfte
Worte näher ſondern jede Handlung, welche Nahrungs=
mittelproduktion
und Nahrungsmittelpreiſe in ein be=
rechtigteres
Verhältnis zu einander hinzwingen, alls dies
gegenwärtig in Deutſchland der Fall iſt. Wenn ſchon
von vaterländiſcher Pflicht geſprochen werden ſoll, dann
beſteht eine ſolche bei den Organen, die in der Lage ſind,
einen ſolchen Ausgleich herbeizuführen. Die Gewerk=
ſchaftsblätter
werden mit ihrer Anerkennung nicht kargen,
wenn das wirklich und ausreichend geſchieht.

Höchſtoreiſe für Sauerkraut.

npt. Man ſchreibt uns aus Berlin: Durch Bundes=
ratsverordnung
vom 10. d. M. iſt der Reichskanzler er=

mächtigt, Herſtellerpreiſe für Sauerkraut feſtzuſetzen. Wird
von dieſer Ermächtigung Gebrauch gemacht, dann ſind die
Gemeinden verpflichtet, auch Höchſtpreiſe im Kleinhandel
unter Berückſichtigung der beſonderen örtlichen Verhält=
niſſe
feſtzuſetzen. Der Reichskanzler iſt befugt, Vor=
ſchriften
über die oberen Grenzen dieſer Kleinhandels=
höchſtpreiſe
zu erlaſſen. Neuerdings iſt nun an vielen Or=
ten
eine Preistreiberei für Sauerkraut feſt=
geſtellt
, ohne daß hierzu irgendein berechtigter Anlaß vor=
liegt
. Mit Rückſicht darauf, daß das Sauerkraut gegen=
wärtig
für die minderbemittelte Bevölkerung ein unent=
behrliches
Nahrungsmittel bildet, muß ſolchen Preistrei=
bereien
ein Riegel vorgeſchoben werden. Es werden da=
her
ſchon in nächſter Zeit Herſtellerpreiſe für Sauerkraut
feſtgeſetzt werden. Sollten, wie berichtet wird, Be=
triebe
, die Sauerkraut herſtellen, unter der Einwirkung
eines ſpekulativen Zwiſchenhandels ihren Bedarf zu Prei=
ſen
eingekauft haben, die mit den kommenden Her=
ſtellerpreiſen
nicht in Einklang ſtehen, ſo wird darauf kei=
nerlei
Rückſicht genommen werden können. Die Ernte
an Kohl war ſo reichlich, daß kein Anlaß vorlag, weſent=
lich
höhere Preiſe als in normalen Zeiten anzulegen, und.
die Verbraucher dürfen nicht darunter leiden, wenn ſich=
auch
dieſes Nahrungsmittels die Spekulation bemächtiat
hat.

Die andere Flotte Deutſchlands‟.

* Mit dieſer Ueberſchrift erſchien im L’Oeuvre vom 21.
November der folgende beachtenswerte Leitartikel:
Gut informierte Leute (gibt es ſolche?) behaupten,
die deutſche Hochſeeflotte habe Kiel und Kuxhaven nie ver=
laſſen
. Ich bin anderer Anſicht: Seit den erſten Kriegs=
tagen
haben deutſche Kreuzer, deutſche Panzerſchiffe und
Ueber=Dreadnoughts uns ohne Unterlaß bombardiert.
Und denkt euch, wie dieſe Teufel von Boches zu
ſchießen verſtehen: Ihre ſchweren Granaten ſind mit=
ten
in Paris niedergegangen, von wo ein Bravourſtück
der Schießkunſt ihre Splitter ſich über ganz Frankreich
verteilten. Das außerordentlichſte aber: an Bord dieſer
deutſchen Schiffe bedienen die Geſchütze Franzoſen, ſogar
gute Franzoſen. Sollen wir eine Liſte dieſer Fahrzeuge
großen Tonneninhalts aufſtellen? Seit Auguſt 1914
haben wir mit eigner Hände Arbeit folgende Boches=Boote
gebaut, bewaffnet und gegen uns ſelbſt vom Stapel ge=
laſſen
. (Bateau Boot bezeichnet auch die Zeitungs=
Ente eine Uebertragung des Wortſpiels unterbleibt,
um den Wortlaut zu wahren):
Erſtes Boot (leichter Kreuzer): Die Soldaten des
Kaiſers haben zu kleine Stiefel, ſodaß ſie nicht marſchieren
können. Zweites Boot (Schlachtkreuzer): Die Soldaten
des Kaiſers ſchießen zu tief, ſodaß ihr Feuer ganz unwirk=
ſam
iſt. Drittes Boot (Torpedobootzerſtörer): Die bel
giſchen Gendarmen brauchen nur einen Obſtkuchen hinzu=
halten
, dann ergeben ſich die Soldaten des Kaiſers in=
Maſſen. Viertes Boot (Schlachtſchiff): Die Koſaken des
Generals Rennenkampf ſind fünf Tagemärſche von Berlin
entfernt, wo Panik herrſcht. Fünftes Boot (Panzerſchiff):
Von den 42=Mörſern gibt es nur drei und mindeſtens einer
zerſpringt jede Woche. Sechſtes Boot (Kreuzer): Dem
Kronprinz iſt ein Ohr abgehauen worden. Siebentes Boot.
(Kreuzer): Der Kronprinz iſt verrückt. Achtes Boot
(Schlachtſchiff): Der Kronprinz iſt tot. Neuntes Boot
(Ueber=Dreadnought): Deutſchland am Rand des Hunger=
todes
, es verzehrt mit Ekel ſein K.=K.=Brot. Zehntes Boot
(Ueber=Dreadnought): Die Boches, denen es am Notwen=
digſten
fehlt, müſſen nunmehr ihre Geſchoſſe aus Papier=
maché
und Senfmehl fabrizieren. Elftes Boot (Ueber=
Dreadnought): Die deutſchen Kanoniere ſind an ihre Ge=
ſchütze
angekettet. Zwölftes Boot (Ueber=Dreadnought):
Kamerad! Kamerad! Dreizehntes Boot (Ueber= Dread=
nought
): In Berlin ſind ſchwere Unruhen ausgebrochen.
Vierzehntes Boot: Die Dampfwalze . . . Fünfzehntes
Boot: Die Dreſchmaſchine . . . Sechzehntes Boot: Der
Vorſtoß ins Leere . . . Siebzehntes Boot: Niemals wird
Achtzehntes Boot: Niemals wird Grie=
Bulgarien.
chenland . . . Neunzehntes Boot: Niemals wird Rumä=
nien
All dieſe letztgenannten Boote ſind großen
Tonneninhalts. Und dazu, ich übergehe ſie ſtillſchwei=
gend
, kommen noch umfangreichere.
Man glaube nur nicht, daß ich dieſe Liſte mit der dia=
boliſchen
Freude eines Dr. Schwarzſeher aufſtelle, dem die
Freude, einen Mißerfolg feſtzuſtellen, den er angeſagt hat,
über die Enttäuſchung hinweghilft, daß irgend ein Erfolg
eintrat, den er nicht vorausſah. Nein, dieſe Liſte bereitet
mir Schmerz. Sie bedrückt mich ſchwer. Es iſt eine
von den ſo leicht möglichen Aufzählungen franzöſiſcher

Die ſingende Wolke.

Ueber die Landſtraße wälzt ſich gen Oſten durch das
von der Hochſommerſonne ausgedörrte Land des Feindes
eine dichte Wolke weißen Staubes. Ihr Anfang war
ebenſowenig zu entdecken wie ihr Ende. Sie hüllte Menſch
und Tier auf der Straße in undurchſichtbare Schleier, daß
ſie einander vor= und rückwärts nur wenige Schritte weit
erkennen konnten, und bedeckte ſie alle mit einer gleich=
mäßigen
grauen Schicht, daß einer dem andern glich,
ohne Unterſchied, der gemeine Soldat dem Offizier, der
Fuchs dem Schimmel.
Aber unter der hüllenden Decke ging ein gewaltiger
Lärm, ein Klirren und Knarren, ein Rollen und Rattern,
ein Stampfen und Stoßen, als ob eine ungeheure Gewalt
ſich vorwärts dränge. Und ein männlich ſtarker Geſang
aus rauhen Kehlen kämpfte ſich aus dieſem Lärm empor
und ſtieg in rkythmiſchem Wallen über die Staubwolke
hinweg in die gleißende Luft des ſommerlichen Himmels.
Oft ſchwoll er zu einem toſenden Brauſen an, als wollte
er die Wolke ſprengen, wie die Hochflut die engenden
Dämme, um den grenzenloſen Raum zu erfüllen. Denn es
war der Geſang eines Volkes, das mit hingebender Seele
hinein in die feindliche Ferne zu heiligem Streiten zog.
Längs der Landſtraße hatte tags zuvor der Kampf ge=
wütet
. Verlaſſene Schützengräben gruben ſich in ein leicht
nſteigendes Gelände, in dürre, magere Wieſen und zwiſchen
breitſtämmigen Eichen in einen alten Park. Von der Wucht
der Geſchoſſe war die Erde in tiefe Trichter aufgewühlt,
ſtand mancher Baum zerſplittert, lag das einſtöckige
Gutshaus mit geborſtenem Firſt wie ein Streiter, dem der
Kampf den Schädel geſpalten hatte.
Mitten unter die Zerſtörung waren Gräber eingeſtreut,
tleine, einander gleichende Hügel aus friſchen Stollen, die
geſtern noch feucht geweſen waren. Aus jedem wuchs bereits
ein hölzernes Kreuz, als einfaches Zeichen über dem Feind,
mit einer Name und Rang kündenden Tafel über dem
reunde

Unter einem jener Hügel ruhte am Rande des Parkes
in junger Kriegsfreiwilliger. Mit neunzehn Jahren war
hier bei dem Sturm auf die feindliche Stellung ſein jun=
ges
Leben im Kugelregen zuſammengebrochen.
Helm, Gewehr und der geöffnete Torniſter lagen
noch neben dem Grabe, in unmittelbarer Nähe davon
ein paar beſchriebene weiße Blätter, vom heißen Winde
hin und her bewegt, der in Staub gehüllt in kurzen
Stößen von der Landſtraße her über das Kampffeld fuhr.
Es waren Briefe und Aufzeichnungen, die ſich der
Wind aus dem offenen Torniſter herausgeriſſen hatte
nd in alle Richtungen zu zerſtreuen ſuchte.
Da war der Brief einer Mutter aus dem Volke, die
mit unbeholfenen und den zitterigen Schriftzügen
des Alters zu dem Sohne ſprach. Und es war, als
ob ſie in Gedanken ſeine junge Hand in ihrer welken, ver=
arbeiteten
Hand hielt und ihm liebevoll und aufmunternd
über das Haar ſtrich, als ſie ihm ſchrieb:
Mein Lieber Junge, du mußt nicht denken, wenn
ich dir ſo Wenig ſchreibe, daß ich nicht Lieb zu dir hatte,
das iſt nicht der Fall. Ich hab ja man nur einen Lieben
Sohn und der geht mich über alles. Jeden Abend und
jeden Morgen iſt der erſte Gedanke, bete zum Lieben
Gott, daß er meinen Jungen im=Felde behüten möge.
Aber daß du dir nur keine Gedanken mehr machſt, daß du
dich Freiwillig gemeldet haſt. Wir ſagen immer, daß das
eine Schickung Gottes wäre.
Ein zweites Blatt trug ein verſchlungenes Mono=
gramm
und die friſchen, lebendigen Schriftzüge einer
jungen Mädchenhand. Noch ſchien ſie die Scheu der Ju=
gend
zurückzuhalten, in Worten das zu ſagen, was jeder
Satz dennoch ahnen ließ:
Mein lieber Vetter! Eine größere Freude konnteſt
Du mir nicht machen, als uns Dein liebes Bild als Sol=
dat
zu ſenden. Ich will es in einen ſchönen Rahmen
neben das Bild meines lieben Bruders ſtellen, und wenn
ich morgens aufwache, fällt mein erſter Blick auf Ench
Lieben. Bleibe mir geſund! Ich denke immer an Euch

und an den Tag, wenn ihr als Sieger heimkehrt. Dann
feiern wir bei uns zuſammen das Wiederſehn. . .
Und in forſchen Schriftzügen ſchrieb auf einem ande=
ren
Blatt der Freund dem Freunde:
Menſch, haſt Du ein Glück, ſchon draußen im Felde
ſein zu dürfen! Wir werden hier noch immer gedrillt und
beneiden Dich alle. Weißt Du noch, wie wir zuſammen
ſprachen, daß wir ſiegen müſſen? Und wie gewaltig ſind
nun unſere Erfolge ſchon! Wir ſind dankbar, daß wir
mithelfen dürfen, an unſerem größeren Deutſchland zu
bauen. . . .
Einen letzten Fetzen Papier hat der Wind ſchon einige
Meter weit vom Grabe fortgetragen, ein aus einem
Notizbuch herausgeriſſenes Blatt. Es war mit einigen
Verſen dedeckt, die mit Bleiſtift wohl von dem Toten in
einer geweihten Stunde ſeines Lebens ſchnell hingeworfen
waren, als einfacher Empfindungsausdruck, ohne Anſpruch
auf dichteriſche Vollkommenheit:
Wir liebten des Lebens heiligen Born;
Doch wir ergriffen die Waffen im Zorn
Und kämpfen alle in ſchwerer Stunde
Zu Deutſchlands Ehr’ in heiligem Bunde
Und ſterben und ſiegen für deutſches Leben.
Der Wind trug die Blätter allmählich aber unaufhalt=
ſam
immer weiter fort von dem Grabe, und wo ſie liegen
blieben, begrub er ſie unter=dichtem weißem Staub.
In weißlichem Glanz flimmerte die heiße Luft. Hin=
ter
dem Grabe wölbten ſich zwei mächtige Eichen wie zu
einem Dom. Ueber ihm ſpannten ſich die Bogen des
Himmels ins Grenzenloſe.
Drüben auf der Landſtraße aber zog dem Feinde auf
den Ferſen das Volk in endloſen Kolonnen gen Oſten,
in eine Wolke weißen Staubes gehüllt, die den Einzelnen
nicht erkennen ließ. Und aus der Wolke ſtieg ein Singen
empor, das wie eine Verbeißung erſcholl.
Walter Georgi.

[ ][  ][ ]

Torheiten, zahlreich im Krieg, wie im Frie=
den
. Gewiß, marſchiert ſind wir wie ein Mann, marſchiert
und marſchiert aber ein Volk, bedroht wie wir es ſind,
darf nur unter guten Führern marſchieren und mit guten
Kanonen niemals darf es marſchieren in Anführungs=
ſtrichen!
(Der Doppelſinn von marcher hineinren=
nen
, angeführt werden iſt gleichfalls wörtlich nicht wie=
derzugeben
.)
Tatſache iſt es, daß in den ſchlimmſten Tagen des
Krieges in Belgien erwieſenermaßen deutſche Tauben
über Mons, Charleroi und Maubeuge Flugſchriften ab=
warfen
mit der Aufſchrift: Mut! Eure Beſchützer nahen!
Die deutſchen Heere werden zurückgetrieben. Morgen wer=
det
ihr gerettet ſein! Am folgenden Morgen aber er=
ſchienen
in Uebermacht die Pickelhauben. Enttäuſchung!
Abſturz! Zweifel und Entmutigung! Das von den Boches
erwünſchte Reſultat war da .. der Preis? ein paar Blatt
Papier.
So iſt es auch heutzutage in Paris. Die paar Blatt
Papier, das ſind unſere Zeitungen, geſchrieben, zuſammen=
geſtellt
und gedruckt von guten Franzoſen. Die Verant=
wortung
aber für dieſe Propaganda eines
Optimismus, der ahnungslos den Deutſchen Waſſer
in die Mühlen gräbt, dieſe Verantwortung fällt auf:
1. Die große‟ Preſſe. 2. Die Zenſur. 3. Unſere Nai=
vität
.
Die Einfältigen haben immer die große‟ Preſſe und
die Zenſur, die ſie verdienen. Heißt das nun, daß man
immer und überall die Wahrheit ſagen ſollte, die ganze
Wahrheit, nichts als die Wahrheit? Nein . . . die
ganze Wahrheit iſt nicht ratſam, vor allem
nicht in dieſem Augenblick. Nicht alles ſagen,
was wahr iſt, ſelbſtverſtändlich, aber nie etwas falſch be=
haupten!
Dies iſt meiner Anſicht nach das Prinzip, nach
dem Preſſe, Zenſur und Regierung ſich richten ſollten.
Man wird mir antworten, es ſei ſchwer für einen Jonr=
naliſten
. für einen Zenſor, und ſelbſt für einen Miniſter,
die Wahrheit herauszufinden aus dem Wuſt von Lügen.
Zweifellos aber deshalb ſollte man gerade, ſofern man
dieſe Unterſcheidungsgabe oder dieſe Unterſcheidungskennt=
nis
nicht beſitzt, weder Miniſter, noch Zenſor, noch Jour=
naliſt
werden: Es gibt genug Platz im Schützengraben,
aus dem unſere Soldaten, zugleich mit dem leicht zu be=
ſchaffenden
Peſſimismus den Optimismus auf Kommando
verbannt haben und die offiziellen Schreibkünſte. Denn ein
Schützenaraben iſt weder breit noch feucht genug für die
großen Boote einer Agentur Wolff.

Franzöſiſche Schulden und Forderungen in
Deutſchland uſwo.

Der Verband zur Sicherung deutſcher
Forderungen an das feindliche Ausland‟
Sitz Barmen, ſendet uns nachſtehenden Artikel aus Le
Journal, Paris, vom 22. Oktober 1915 ein, woraus er=
ſichtlich
iſt, daß unſere Gegner bereits den Weg beſchrit=
ten
haben, der eines der Hauptziele des Verbandes
bildet:
Die Pariſer Handelskammer iſt jetzt mit der durch
den Miniſter des Handels befohlenen Unterſuchung be=
ſchäftigt
, in Uebereinſtimmung mit dem Miniſter des
Aeußeren, mit dem Zweck, ein allgemeines Verzeichnis
der franzöſiſchen Schulden und Forderungen in Deutſch=
land
und Oeſterreich=Ungarn feſtzuſtellen. Diejenigen
Perſonen, die Angaben zu melden haben, finden vom
Montag, den 25. Oktober ab im Sekretariat der Handels=
kammer
Formulare für jedes dieſer Länder und für jede
Forderungskategorie.
Der Miniſter des Handels hat die Handelskammer in
Paris nur mit der Unterſuchung der Schulden und
Forderungen beauftragt, die einen kaufmänniſchen oder
induſtriellen Charakter haben; diejenigen mit zivilem
oder rein finanziellem Charakter gehören zu dem Juſtiz=
oder
Finanzminiſterium. Die genau ausgefüllten Bogen
werden zum Sekretariat der Handelskammer ( Sécré-
tariat
de ia Chambre de Commerce, 2 place de la
Bourse) vor dem 14. November zurückgeſandt, unter ab=
geſchloſſenem
Umſchlag mit der Ueberſchrift: Service
de Tenquéte‟ (Unterſuchungsdienſt).
Die mitgeteilten Angaben werden einen vertraulichen
Charakter haben und nur dazu gebraucht, die internatio=
nale
Regulierung der franzöſiſchen Forderungen an das
feindliche Ausland zu erledigen.

Die Erlebniſſe des Barons v. Korff.

* Kopenhagen, 26. Nov. Der frühere Gou=
verneur
von Warſchau, Baron v. Korff, der gegen
einen Austauſch aus der deutſchen Gefangenſchaft ent=

laſſen worden und in Riga eingetroffen iſt, erzählte
einem Vertreter der Rigaiſchen Rundſchau (der einzigen
noch erſcheinenden deutſchen Zeitung Rigas) über ſeine
Erlebniſſe in der Gefangenſchaft u. a. folgendes:
Es iſt nicht wahr, daß ich mich habe freiwillig ge=
fangennehmen
laſſen. Ich wollte den aus den beſetzten
Gebieten kommenden Strom von Flüchtlingen von War=
ſchau
ablenken und fiel dabei kurz vor Kutno einer
deutſchen Patrouille in die Hände. Auch die
Behauptung, daß ich einen großen Geldbetrag bei mir
geführt habe, trifft nicht zu. Ich wurde zunächſt nach
Thorn gebracht und von dort nach Zorndorf geſchafft.
Die Koſt war gut, nur waren die Portionen reichlich
klein, Brot gab es genug. In Zorndorf beſuchte
mich der frühere deutſche Generalkonſul in Warſchau,
Frhr. v. Bruen, wahrſcheinlich, um meine Identität ſeſt=
zuſtellen
. Schließlich kam ich nach Celle in Hannover
ins Lager der Zivilgefangenen. Dort war die Koſt
weniger gut, beſonders gab es wenig Fleiſch. Dafür
aber genoß ich eine Reihe von Vergünſtigungen und
Frekheiten, ich durfte Konzerte und Theater beſuchen,
konnte Tennis ſpielen und Zeitungen leſen.

Die Tagung des italieniſchen Parlaments.

*⁎* Dem Verlaufe der unmittelbar bevorſtehenden
Parlamentstagung in Italien darf man diesmal mit be=
ſonderer
Spannung entgegenſehen. Die äußeren Vor=
gänge
, unter denen die Deputiertenkammer und der Se=
nat
für den Krieg begeiſtert worden waren, ſind noch in
friſcher Erinnerung. Da die Regierung befürchtete, daß
die Ernüchterung nicht lange auf ſich warten laſſen werde,
ſſtellte ſie das Parkament kant und hätte ſich, wenn es irgend
möglich geweſen wäre, während der ganzen Dauer des=
Krieges am liebſten ohne Volksvertretung beholfen. Man
kann es ihr nachfühlen, wie peinlich es ihr ſein muß, vor
dem Parlament Rede und Antwort zu ſtehen und ſich her=
auszuſchwindeln
. Denn nur darauf wird es dem Kabinett
Sallandra ankommen, nachdem es das Land in grauen=
haftes
Unglück geſtürzt hat. Es wird die Lügen über die
Kriegsurſache wiederholen, den Verbündeten ein Lob=
lied
ſingen, die Taten der Armee verherrlichen und die
Opfer nach Möglichkeit verſchleiern. Ob aber die Volls=
vertretung
ſich mit ſolchen oberflächlichen Erklärungen zu=
friedengeben
, ob ſie nicht nach den kriegeriſchen Erfolgen
fragen und über die Opfer nähere Auskunft verlangen
wird? Die italieniſche Regierung befürchtet das und
dürfte ſich ſchon darauf vorbereitet haben, das Parlament
zu geeigneter Zeit mundtot zu machen, wenn es ihr un=
bequem
werden ſollte.
Furcht vor dem Parlament haben auch die außerhalb
der Regierung ſtehenden Kriegshetzer vom Schlage eines
dAAnnunzio, die nun mit Schrecken ſehen, was ſie an=
gerichtet
haben, als ſie der Volksvertretung den Willen
der Straße aufzwangen. Erſtere war in ihrer großen
Mehrheit gegen den Krieg, ſie ſtand auf ſeiten Giolit=
tis
und ließ ſich nur durch die Kriegshetzer einſchüchtern.
Sehr zum Unglück des Landes, welches ohne den Treu=
bruch
gegen die früheren Verbündeten die furchtbaren
Opfer an Gut und Blut geſpart und einen anſehnlichen
Gebietszuwachs erhalten hätte! Daß Italien dem wirt=
ſchaftlichen
Ruin nicht entrinnen kann, daß es aller un=
ter
dem Schutze des Dreibundes teilhaftig gewordenen
Errungenſchaften an Macht und Anſehen verluſtig
gehen wird, daran iſt nicht zu zweifeln, und wenn auch
die Deputierten verhindert werden dürften, öffentlich die
Frage zu ſtellen, bei ſich werden ſie ſicher fragen: War=
um
mußte das ſein? Die ſchweren finanziellen Sor=
gen
, vor denen Italien ſteht, gehen auch aus der ſtatt=
lichen
Reihe neuer Steuern hervor, wobei man ſogar den
Poſtverkehr nicht verſchont hat. Auch das dürfte zur Er=
nüchterung
der Italiener beitragen.
Interefſant wäre es, vom Kabinett Salandra etwas
Näheres über die Stellung Italiens zur Balkanfrage,
über die etwa eingegangenen weiteren militäriſchen Ver=
pflichtungen
und über die Haltung gegenüber Deutſch=

land zu hören. Doch nehmen wir an, daß die Regierung
über dieſe Fragen Zurückhallung beobachten wird.

Italieniſcher Stoßſeufzer.

* Mailand, 27. Nov. (Ueber Bern.) Der Cor=
riere
della Sera verſucht in einem längeren Leitartikel
darzulegen, daß der Vierverband militäriſch
verloren ſei, wenn er nicht eine einheitliche Kriegs=
führung
einführe und alle Kräfte einem einzigen Ziele
zuwende. Im erſten Kriegsjahre zwang Deutſchland
ſeinem Gegner überall die Kriegsentwickelung auf. Wo
Deutſchland die Offenſive ergriff, wurde gekämpft; wo es
in der Defenſive blieb, konnte ihm kein Gegner ſeine eigene
Offenſive aufzwingen. Das ungeheuerliche, barbariſche,
bewunderungswürdige und ſcheußliche Deutſchland drückte
dem Krieg überall ſeinen Stempel auf. (Dem ſpitz=
bübiſchen
Italien bis jetzt leider noch nicht! D. Red.) Bei
den Gegnern Deutſchlands trat dagegen überall
Mutloſigkeit und Kraftloſigkeit ein.

Die franzöſiſchen Sozialiſten.

Das ſozialdemokratiſche Volksblatt für Anhalt
hat jüngſt mit dürren Worten ausgeſprochen, daß die Er=
oberungspläne
der Entente von niemand heftiger ver=
ſochten
würden, als von der Mehrheit der franzöſi=
ſchen
Sozialiſten. Wie begründet dieſe Auffaſſung
iſt, geht aus einer neuen Polemik der Humanité gegen
den Vorwärts hervor. Sie betrifft jenen Vorwärtsartikel,
der die Kammerrede des franzöſiſchen Sozialiſtenführers
Renaudel als die Rückkehr zu einer geſunderen
Orientierung des franzöſiſchen Sozialismus beurteilt hat.
Dieſe Auffaſſung wird von Marcel Cochin in einem Leit=
artikel
der Humanité als vollkommen irrtümlich zurück=
gewieſen
. Ihr gegenüber vertritt Cochin folgenden
Standpunkt: Die Rede bedeutet oder enthält keinerlei
Aenderung der früheren Haltung und wie=
derholt
nur die alten Verſicherungen der franzöſiſchen
Sozialiſten. Ihr Ziel iſt noch immer dasſelbe, wie es
auf der Londoner Konferenz ausgeſprochen wurde. Wir
führen einen Verteidigungskrieg und verlangen, daß
jedes gewaltſam annektierte Volk, in Polen, am Balkan
und in Elſaß=Lothringen, das Recht der
Selbſtbeſtimmung zurückerhält. Belgien muß
befreit und entſchädigt werden. Daß ſie keinen Wunſch
nach Frieden ausſprechen können, hat Bernſtein ſelbſt
begründet.
Angeſichts einer ſo entſchiedenen Zurechtweiſung
hätte der Vorwärts allen Grund, ſein unzutreffendes
Urteil über Renaudels Kammerrede einer Nachprüfung
zu unterziehen.

Der endgültige Siea‟ Ribots.

* Paris, 26. Nov. Finanzminiſter Ribot legte
in der Kammer einen Geſetzentwurf für die Eröffnung
vorläufiger Kredite in Höhe von 8172817000
Francs für das erſte Vierteljahr 1916 vor. In ſeiner
Begründung erklärt Ribot, daß die finanzielle Lage
Frankreichs keineswegs beunruhigend ſei, da es Frank=
reich
gelungen ſſei, während der 16 Kriegsmonate alle
Ausgaben, ſo erheblich ſie auch geweſen ſein mögen, zu
decken, ohne die Kredite der Banque de France anzu=
taſten
und den Steuerzahlern neue Laſten aufzuerlegen.
Ribot fuhr fort: Zum erſten Male haben wir Einzah=
lungen
auf eine Rentenanleihe eröffnet, die die Mittel
für die nächſten Monate ſichern wird. Wir können mit
Zuverſicht auf die Zukunft blicken, da wir ſicher ſind, daß
das Land unerſchütterlich gewillt iſt, vor keiner Anſtren=
gung
und keinem Opfer zurückzuſcheuen, um den endgül=
tigen
Sieg zu erreichen.

Kitchener auf Reiſen.

* Athen, 26. Nov. (Zenſ. Frkft.) Verläßlich kann
über den Empfang Lord Kitcheners gemeldet
werden, daß König Konſtantin die mehr als ein=
ſtündigen
Ausführungen Kitcheners, ohne zu unterbre=
chen
, aufmerkſam anhörte. Die Gegeneinwände des
Königs waren ſehr höflich, aber kurz. Die Intereſſen
des ihm anvertrauten Landes wahrzunehmen, könne er
niemand für berufener betrachten als ſich ſelbſt. Dieſe
Intereſſen erforderten die Beibehaltung der Neutralität
Griechenlands. Als ihre Konſequenz, ſo erklärte der
König, werde die Entwaffnung der auf griechiſches Ge=
biet
übertretenden ſerbiſchen Heereskräfte durchgeführt
werden. (Frkf. Ztg.)
* Bern, 26. Nov. Mailänder Blätter melden aus
Rom: Kitchener hat ſich heute früh in Begleitung
des engliſchen Botſchafters nach dem Palazzo Braſchi
begeben, wo er von dem Miniſterpräſidenten Salandra
empfangen wurde. Darauf ſprach er auf der Konſulta
vor und hatte dort eine lange Unterredung mit dem
Miniſter des Aeußern Sonnino. Mittags wurde in
der engliſchen Botſchaft zu Ehren Kitcheners ein Früh=
ſtück
gegeben, an dem auch der Kriegsminiſter Zupelli,
der Unterſtaatsſekretär des Krieges Elia, der Kolonial=
miniſter
Martini u. a. teilnahmen. Am Nachmittag er=
ſchien
der Unterchef des Generalſtabes, Porro, in der
engliſchen Botſchaft und verblieb mit Kitchener in lan=
gem
Geſpräch. Später ſtattete Lord Kitchener der fran=
zöſiſchen
Botſchaft einen Beſuch ab. Er wird ſich in
einigen Tagen nach dem Hauptquartier begeben,
um mit Cadorna zu verhandeln und mit dem König
zuſammenzutreffen.

Engliſche Offiziersverluſte.

* Neu=York, 26. Nov. (Zenſ. Bln.) Die ameri=
aniſche
Preſſe veröffentlicht folgende Londoner Kor=

Venedig nach dem elften Bombardement.

S. Nach Frankreich war die Kunde gedrungen, daß
Venedig nur noch von franzöſiſchen Fliegern gegen feind=
liche
Angriffe aus der Luft verteidigt werden könnte. Der
Vertreter des Pariſer Journals, Jean de Bonnefon, der
vielen von ſeiner früheren Berliner Tätigkeit noch in gu=
ter
Erinnerung ſein dürfte, eilte ſchnurſtracks hin, um ſich
durch den Augenſchein von dem Stande der Dinge zu
überzeugen. Auf die ſelbſt geſtellte Frage, ob Venedig
auch verteidigt wäre, antwortete er zwar mit einem ſchwa=
chen
Ja, meint aber, die Zahl der Abwehrflieger wäre
zu gering. Bei ſeinem Beſuch in der Dogenſtadt merkt
er, daß dort das Leben mehr und mehr abſtirbt, und daß
Venedig in ſeiner heutigen Troſtloſigkeit
kaum wieder zu erkennen iſt. Bonnfon ſchreibt u. a.:
Drei Reiſende befanden ſich im ganzen Schnellzug von
Rom. Der Bahnhof liegt ſtill wie ein öffentlicher
Friedhof. Die lärmenden Gepäckträger befinden ſich
an der Front. Die ungezählten Angeſtellten, die die Fahr=
karten
zu kontrollieren, abzunehmen und mit einer Ver=
beugung
eventuell zurückzugeben haben, ſtehen nicht mehr
an ihrem Poſten. Die Gepäckabgabeſtelle iſt von einer
Wache beſetzt, die von einem Leutnant befehligt wird.
Eine einzige Gondel liegt an der Marmortreppe bereit.
Ein trauriger und ſchöngewachſener alter Mann iſt mein
Führer auf der Fahrt durch den Canale Grande, der leer
ausſieht wie ein ſilberner Sarkophag. Dann geht es in
die kleinen Seitenkanäle, aus denen die Lockrufe der Gon=
delführer
nicht mehr durch die Gäßchen hallen. Ueberall
ſieht man an den Fronten der Palazzi die ſchweren Holz=
jalouſien
heruntergelaſſen. Die großen Spitzbogen an
den hochherrſchaftlichen Fenſtern ſind mit ſchwarzem Pa=
pier
umkleidet und ſcheinen um eine gewaltige Vergangen=
heit
, um ehemalige Luſt und Wonne, um eingeſargte Liebe
zu trauern. Der Kirchhofsfrieden hat ſich über
die Stadt ausgebreitet. Nur die großen Gaſt=
höfe
zeigen Leben, ſie ſind gefüllt mit einer lärmenden
Menge, die an den Fenſtern ihre Köpfe ſehen läßt. Aber
die großen Gaſthöfe ſind weiter nichts als Militär= Laza=
rette
, ihre Gäſte ſind verwundete Soldaten, die es ſich

jetzt in den ſchönſten Gemächern bequem machen, wo ſonſt
die Ariſtokraten der ganzen Welt nach einer neuen Sen=
ſation
in dem auch im Alter noch liebeglühenden Venedig
ſuchten.
Die Bucht vor dem Markusplatz iſt geſperrt durch
die Kriegsſchiffe. Aber was ſehe ich da? Der Dogen=
palaſt
trägt eine Maske! Der Palaſt hat ſeinen
Panzer, eine ſchwere Rüſtung, die aber ſeine Schönheit
noch immer ahnen läßt. Auch die Baſilika von Sankt
Markus iſt außen und auch innen ähnlich wie der Dogen=
palaſt
geſchützt. Die Figuren der Engel tragen
alle Holzverkleidungen. Und der Berichterſtatter
fragt ſich, ob dieſe ſchwere Laſt von ſchützendem Eiſen und
Holz nicht allgemach zu ſehr auf die brüchigen Grundlagen
von Venedig drücken werde. Bei einem Gange unter den
Galerien der Prokuratien bemerkt er, daß alle Läden ge=
ſchloſſen
ſind. Die deutſchen Händler und Kaufleute ſind
geflohen. Sie bildeten die Mehrheit in dem ſchönen
Handelsrahmen von Venedig. Die jungen naiven Ehe=
pärchen
haben nie gewußt, daß ſie hier Porzellan aus
Sachſen, ſtatt aus Murano einkauften. Die Gaſt=
ſtätten
, Cafés und Teeräume waren alſo, wie die Läden
in deutſchem Beſitz. (2) Man ſieht noch die Aufſchriften
Pilſen, Bürgerbräu über den geſchloſſenen Toren.
Schon in der fünften Nachmittagsſtunde verſenkt ſich
Venedig in das Dunkel der Grabeskammern
Die Geſchäftsläden und die Häuſer werden hermetiſch
geſchloſſen. Die Straßenpaſſanten ſchleichen ſich wie
Schatten dahin und ſie wagen kaum noch das mit einem
grünen Schleier verhüllte Licht ihrer elektriſchen Taſchen=
lampen
, die die Behörde unter hundert Vorſichtsmaßnah=
men
tragen läßt, auf den Boden fallen zu laſſen. Aber
was nutzt all dieſe Vorſicht, wenn man die Glocken der
Kirchen die Stunden, die halben, ja auch die Viertelſtunden
ſchlagen läßt, wenn der Schall von den hundert Glocken
mit großem Geräuſch zu jeder Stunde dem Feinde die
Richtung auf ſeinem Fluge weiſen kann? Bonnefon
möchte haben daß auch die Glocken ihren Dienſt einſtellen,
damit über Venedig Totenſtille herrſcht und der Eindruck
von der Friedhofsruhe noch verſtärkt würde weil ſonſt
ſeine franzöſiſchen Flieger ihre Aufgabe nicht löſen könnten.

[ ][  ][ ]

reſpondenz der Aſſociated Preß über die britiſchen
Verluſte an Offizieren: Wie ſchwer die Kämpfe
an der Weſtfront vor kurzer Zeit geweſen ſind, geht aus
den Offiziersverluſtliſten für die mit dem 11. Oktober zu
Ende gegangenen zwei Wochen hervor. Die Liſten weiſen
aus, daß die Engländer an Offizieren allein 383
Tote, 646 Verwundete und 107 Vermißte in den 14
Tagen verloren. Das Verhältnis der Zahlen der Toten
zu den Verwundeten iſt höher als bisher. Beſonders
waren die Verluſte unter den Offizieren höheren Ranges
ſehr ſchwer. Zwei Generalmajore, zwei Oberſten, zehn
Oberſtleutnants ſind gefallen oder ſtarben an ihren Ver=
wundungen
. Außerdem werden zwei Brigadegenerale
als Verwundete und einer als vermißt gemeldet. Die
Offiziersverluſte von Beginn des Krieges betragen ins=
geſamt
18 210 Offiziere, von denen 5559 geſ=
fallen
oder ihren Wunden erlegen ſind, 11115 verwundet
wurden und 1536 vermißt werden.

Die Neutralität Spaniens.

* Madrid, 27. Nov. In der Kammerſitzung am
24. ds. Mts. erklärte Miniſterpräſident Dato, er ſehe
keine Möglichkeit, daß ſich Spanien am
Kriege beteilige, zumal Spanien ſeit Kriegsbeginn
beſtändig Sympathiebezeugungen von allen Kriegführen=
den
erhalten hat. Dato tadelte ſcharf diejenigen, die
glaubten, daß das Kabinett aus Furcht vor unvorherge=
ſehenen
Ereigniſſen zurücktreten wolle und ſagte, die Re=
gierung
bereite gerade angeſichts der fernliegenden Mög=
lichkeit
der Teilnahme am Kriege Reformen vor, die es
der Armee ermöglichen würden, alle nationalen Intereſſen
zu verteidigen. Der Miniſterpräſident ſagte ferner, daß
der König aus Gründen der Menſchlichkeit einen bal=
digen
Friedensſchluß erhoffe.

Die Rückkehr der deutſchen Miſſionare in Indien.

* Baſel, 26. Nov. Nach einer telegraphiſchen
Meldung aus Mangalur vom 20. November ſollten die
in Bellary gefangenen Basler Miſſions=
angehörigen
, ausgenommen die unordinierten
Miſſionare, am 21. November Madras auf dem Damp=
fer
Golconda verlaſſen, um über Kapſtadt nach Holland
gebracht zu werden, während die Abreiſe der in Kodaika=
nal
Gefangenen ſpäter erfolgen wird. Man glaubt, daß
die übrigen deutſchen ſüdindiſchen Miſſionsleute gleich=
zeitig
reiſen, und hofft, daß ſie im Januar in Europa
eintreffen werden. Nach brieflichen Nachrichten vom
24. Oktober traf in Bellary die Nachricht ein, daß die
Altersgrenze um 10 Jahre hinaufgerückt iſt. Demzufolge
müſſen auch die unordinierten Miſſionare bis zum 55.
Jahre zurückbleiben. In Ahmednagar haben alle ordi=
nierten
Miſſionare die Aufforderung erhalten, mit den Zi=
vilgefangenen
in ihr Vaterland zurückzukehren. Nach einem
an die Basler Miſſion ergangenen Schreiben des Gou=
verneurs
von Madras, der Ende Oktober die Miſſionare
Lüthi, Dr. Meyer und Eidenbenz vom Generalausſchuß
der Basler Miſſion empfing, iſt die Landung ordinierter
und unordinierter Schweizer Miſſionare in Indien nicht
mehr geſtattet.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

28. November. Der Kaiſer begibt ſich zum erſten
Male nach dem öſtlichen Kriegsſchaplatz.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. November.

* Ernannt hat Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
zum 25. November die Hofmuſiker Otto Bern=
hardt
, Georg Gims Albert Klinger, Wilhelm
Manecke zu Kammermuſikern.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Leutnant
der Reſerve: der Vizefeldwebel (Offizierſtellvertreter)
Pfeifer (II Darmſtadt), jetzt im Fußart.=Regt. Nr. 3;
zum Leutnant der Landw.=Fußart. 1. Aufgebots: der
Vizefeldwebel Lamby (Gießen), jetzt im 2. Erſ.=Batl.
des 2. Garde= Fußart.=Regts.: zum Oberlt.: der Leutnant
der Reſerve Rühl des Inf.=Regts. Nr. 115 (I Hanno=
ver
), jetzt im Landw.=Inf.=Regt. Nr. 116.
Kriegsauszeichnungen. Johs. Lotter, Maſchinen=
ſetzer
in der Tagblattdruckerei, jetzt im Armierungs=
bataillon
Nr. 87, erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe.
Der Werkmeiſter J. Falkenſtein von hier, zurzeit
im 39. Landwehr=Infanterie=Regiment, erhielt die Heſſ.
Tapferkeitsmedaille und wurde zum Gefreiten befördert.
n. Strafkammer. Durch abgefeimten Ladendiebſtahl
wurden gegen Ende vorigen Jahres binnen wenigen
Wochen zwei hieſige Geſchäfte um Pelzwerk im Werte von
500 Mark geſchädigt, ohne daß man längere Zeit hindurch
die Täterſchaft ermitteln konnte. Es war damals eine
Unbekannte als Käuferin im Laden erſchienen, hatte ſich
wertvolle Pelze zeigen laſſen, jedoch nichts erworben, und
nach ihrem Weggang wurden ein Marder, ein Skunks
und ein Nerz vermißt. In dem einen Falle hatte die
Diebin ein 10jähriges Kind bei ſich, für das ſie angeblich
etwas auszuſuchen beabſichtigte, in dem anderen Geſchäft
wählte ſie einen Pelz aus, und gab eine fingierte Adreſſe
an, wodurch ſie die Aufmerkſamkeit der Verkäuferin be=
ſchäftigte
. Stets hatte ihr ein weiter Mantel zum Ver=
bergen
des Geſtohlenen gedient. Erſt nach längerer Zeit
führte eine in Frankfurt erwachſene Unterſuchung auf
die richtige Spur, diejenige einer gewohnheitsmäßigen
Ladendiedin, der 37 Jahre alten Ehefrau Luiſe Schön=
berger
von Frankfurt a. M., und trotz ihres Leugnens
gelang der Schuldbeweis. Sie iſt im Laufe der letzten
Jahre des öfteren vorbeſtraft und weilt eben in der
Strafanſtalt Preungesheim, von wo ſie geſtern zur Ver=
handlung
hierher gebracht war. Den einen Pelz hatte
ſie damals verkauft, die Aneignung der beiden anderen
ſtellt ſie nach wie vor in Abrede. Demnächſt muß ſie in
Frankfurt abermals vor Gericht erſcheinen. Das hieſige
Urteil lautete auf 9 Monate Gefängnis. Fer=
ner
wurde der Taglöhner Georg Dähmer von Eber=
ſtadt
wegen Rückfalldiebſtahls zu 5 Monaten Ge=

fängnis verurteilt. Er hatte bei einem dortigen Brand
beim Ausräumen geholfen und die Gelegenheit zur Weg=
nahme
einer Taſchenuhr benutzt. Auch der 19jährige
Kellner Joſeph Meyer von Buch iſt des Diebſtahls im
Rückfalle, ſowie eines ſchweren Diebſtahls ſſchuldig und
muß dies mit 9 Monaten Gefängnis büßen. In
Ulm hatte er als Schlafburſche einem Stubengenoſſen
aus dem erbrochenen Schrank Kleider und anderes mehr
im Werte von 160 Mark entwendet und gleich darauf das
Uebernachten in einem hieſigen Hotel dazu benutzt, in der
Morgenfrühe 5 Paar Stiefel anderer Gäſte mitzunehmen.
Es gelang zwar, in Mannheim ſeinen Koffer mit der
Beute abzufaſſen, doch vermochte er ſelbſt zu entkommen.
Inzwiſchen iſt er anderwärts bei einem ähnlichen Dieb=
ſtahl
erwiſcht worden, verbüßt eben zwei Strafen und
ſieht einer weiteren Aburteilung entgegen. Die nicht=
öffentliche
Verhandlung gegen die 24 Jahre alte Bügle=
rin
Anna Abt Wwe, von hier wegen Kuppelei endigte
mit der Verurteilung zu 4 Monaten Gefängnis.
Großh. Hoftheater. Heute Sonntag findet die
erſte Nachmittagsvorſtellung ſtatt, und zwar geht um 2½
Uhr Alt=Heidelberg als Volksvorſtellung zu ermäßig=
en
Preiſen in Szene. Abends 7 Uhr wird nach längerer
Pauſe Der fidele Bauer wiederholt. Morgen
Montag bleibt das Hoftheater geſchloſſen. Für Diens=
tag
, den 30., iſt Schönherrs Weibsteufel angeſetzt. Die
erſte Wiederholung von Mozarts Gärtnerin aus Liebe‟
findet Mittwoch, den 1. Dezember, unter muſikaliſcher
Leitung von Hofrat Paul Ottenheimer ſtatt. Die Partie
der Violante ſingt an dieſem Abend Olga Kallenſee. Es
gelten die kleinen Preiſe. Am Donnerstag geht zum erſten
Male Wolzogens Luſtſpiel Ein unbeſchriebenes Blatt
in Szene. Für Freitag, den 3. Dezember, iſt der Evangeli=
mnann
unter muſikaliſcher Leitung von Robert Preuß in
Ausſicht genommen. Die nächſte Aufführung des Parſifal
ſt für Sonntag, den 5. Dezember, 4 Uhr nachmittags,
ngeſetzt.
* Darmſtädter Künſtler auswärts. Am 22. November
fand im Kurhaus zu Bad Nauheim ein großes Konzert
ſtatt, das von Raoul v. Koczalski veranſtaltet war, bei
dem Fräulein Tilli Geiger Lieder des Komponiſten
zu Gehör brachte. Die Nauheimer Kurzeitung ſchreibt:
Zum erſtenmal in Bad Nauheim hörten wir Fräulein
Geiger, eine Sängerin, die, wenn ihre Kraft mit dem
vorhandenen Willen zur Tat gleichen Schritt hält, eine
große Zukunft vor ſich hat. Dex hellklingende, angenehme
Sopran der jugendlichen Künſtlerin iſt ſehr vielverſpre=
chend
und bildet mit dem vorhandenen Gefühl für ver=
nunftgemäßes
Singen ein ſtarkes Fundament, auf dem ſich
weiter bauen läßt. Jedenfalls kann ſich der Komponiſt
ratulieren, daß ihm eine ſo ausgezeichnete, treffſichere
Künſtlerin zur Verfügung ſtand, die dem Publikum ſeine
Ideen vermittelte. Die Künſtlerin iſt vielen Darm=
ſtädtern
aus Wohltätigkeitskonzerten beſtens bekannt.
* Heſſiſche Landesverteilungsſtelle für Butter. Frank=
furter
Blätter melden: Mit dem 1. Dezember d. J. tritt
eine Stelle in Wirkſamkeit, deren Aufgabe es iſt, die im
Großherzogtum Heſſen hergeſtellte und von außerhalb ein=
geführte
Butter, entſprechend der Dringlichkeit des Be=
harfs
, auf die Kommunalverbände nach ein=
heitlichen
Grundſätzen zu verteilen. Zu dieſem
Zweck ſind die Molkereien, landwirtſchaftlichen Betriebe
und Händler auf Anordnung der Landesverteilungsſtelle
verpflichtet, beſtimmte Mengen Butter aus ihren Vorrä=
ten
an einen Kommunakverband oder an einen beſtimm=
ten
Händler gegen Barzahlung zu liefern. Der Verſand
oder die ſonſtige Verbringung von Butter nach außer=
heſſiſchen
Orten bedarf der Genehmigung der Landesver=
teilungsſtelle
, die ſie nur erteilt, wenn die Befriedſigung des
dringenden eigenen Bedarfs der Bevölkerung des Großher=
zogtums
ſichergeſtellt iſt. Die Landesverteilungsſtelle beſteht
aus je einem Vertreter der Landesſtatiſtik, der Landwirt=
ſchaftskammer
, des Verbandes der heſſiſchen landwirt=
ſchaftlichen
Genoſſenſchaften, der Vorſtände der Kommu=
nalverbände
, der Vorſtände der Städte mit mehr alls
20000 Einwohnern und der Großh. Handelskammern.
Höchſtpreiſe und Beſchlagnahme von Leder. Gleich=
eitig
mit der Bekanntmachung, die die Höchſtpreiſe für
Broßviehhäute und Kalbfelle regelt, tritt am 1. Dezember
1915 eine weitere Bekanntmachung in Kraft, die Höchſt=
preiſe
für Leder feſtgeſetzt und eine Beſchlag=
nahme
beſtimmter, für Militärzwecke zu verwen=
dender
Lederſorten ausſpricht. Die Höchſtpreiſe
betreffen Leder jeder Herkunft, jeder Gerbart und jeder
Zurichtungsart. Eine Preistafel verzeichnet die Preiſe
für die einzelnen Arten und Sorten von Leder. Der Ver=
kaufspreis
im Großhandel darf den feſtgeſetzten Grund=
preis
um nicht mehr als 3 v. H., der Verkaufspreis im
Kleinhandel um nicht mehr als 10 v. H. überſchreiten.
Die feſtgeſetzten Preiſe ſind für Leder beſter Beſchaffenheit
ungenommen. Beſchlagnahmt ſind beſtimmte Lederarten,
ſoweit ſie ſich im Eigentum, Beſitz oder Gewahrſam einer
Gerberei, Zurichterei oder Gerbervereinigung befinden.
Die Veräußerung und Ablieferung derartigen beſchlag=
nahmten
Leders iſt nur auf unmittelbaren ſchriftlichen
Antrag einer amtlichen Beſchaffungsſtelle der Heeres= oder
Marineverwaltung oder auf Grund eines von der Melde=
ſtelle
der Kriegs=Rohſtoff=Abteilung für Leder und Leder=
rohſtoffe
ausgeſtellten Freigabeſcheines erlaubt. Alle übri=
gen
Lederſorten unterliegen keiner Verfügungsbeſchrän=
kung
. Die Bekanntmachung, die eine ganze Reihe von
Einzelbeſtimmungen enthält, iſt im heutigen Anzeigenteil
enthalten.
Ein neues Merkblatt der Beſtimmungen über
den Poſtverkehr mit den Kriegs= und Zivilgefangenen
im Auslande iſt im Reichspoſtamt aufgeſtellt worden.
Das Merkblatt iſt in den Schaltervorräumen der Poſt=
anſtalten
ausgehängt und wird Nachfragenden auf
Wunſch auch von der Geheimen Kanzlei des Reichs=
Poſtamts zugeſandt.
Weihnachtsgaben für unſere Soldatenfrauen
und =Kinder. Die Sammelwoche für Weihnachts=
gaben
an unſere Soldatenfrauen und=Kinder beginnt
Montag, den 29. November. Die einzelnen
Sammelſtellen ſind aus der Bekanntmachung erſichtlich.
Es iſt gewiß eben für manche Kriegerfrauen ſchwer, neben
der Beſchaffung von Miete, Feuerung und Nahrungs=
mitteln
auch noch Geldmittel zur Neuanſchaffung von
Bekleidungsſtücken aufzubringen. Es ergeht daher in
erſter Linie an die Hausfrauen die herzliche Bitte, ihre
alten Beſtände durchzuſehen und das Ueberflüſſige an
den Sammelſtellen abgeben zu wollen. Da die ver=
ſchiedenen
hieſigen Nähverbände ihre Mithilfe beim An=
fertigen
und Umarbeiten der eingegangenen Gegenſtände
freundlichſt zugeſichert haben, werden Stoffe, ſowie neue
und alte Sachen ihre richtige Verwendung finden.
Stiefel und Schuhe, Spielzeug, Eßwaren und Geld=
beiträge
werden ebenfalls mit Dank entgegengenommen.
Alles Nähere iſt in der Bekanntmachung enthalten.
* Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger
hat beſchloſſen, für ihre Uebungsabende und Unterrichts=
kurſe
ein eigmes Vereinsheim zu ſchalfen. Paſſende

Räume in beſter Lage wurden im 1. Stock des Hauſes
Waldſtraße 7 gemietet. Dort werden täglich 5 Zimmer
zur Verfügung ſtehen, ſodaß in mehreren aufſteigenden
Abteilungen geübt werden kann, während ſie an anderen
Tagen für den Anſängerunterricht Verwendung finden
können. Es haben ſich erfreulicherweiſe mehrere Förderer
und eine Anzahl Mitglieder geſunden, die durch ihre hoch=
herzigen
Spenden die Durchführung des Planes und die
Ausſtattung und Einrichtung der Räume ermöglichten.
Dienstag, den 30. November, werden die Räume erſtmals
zum ſtenographiſchen Uebungsabend in Benutzung ge=
nommen
werden und Donnerstag, den 2. Dezember, ver=
den
die im Anzeigenteil angekündigten Stenographie=,
Maſchinenſchreib= und Buchführungskurſe zu mäßigen
Preiſen beginnen.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 812 und 36 Uhr. Zentral=Abteilung
und Krankenbeförderungs=Abteilung: Rheinſtraße 34,
Fernruf 25; Vermißten=Ermittelung und Gefangenen=
fürſorge
: Mathildenplatz 20. Finanzminiſterium, Bau=
abteilung
, Fernruf 2576; Bezirksausſchuß Darmſtadt für
vermißte und kriegsgefangene Deutſche: Paradeplatz 3,
Großh. Hochbauamt, Fernruf 172; Auskunftsſtelle: Rhein=
ſtraße
34, Fernruf 25; Materialien=Abteilung: Altes Pa=
lais
, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle am Hauptbahnhof,
Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken: Neckarſtraße 8,
Fernruf: 2421.)

Dankſagung.

Der Opfertag iſt vorüber. An ſein Ergebnis
knüpfen ſich zwar erfreuliche Vermutungen, aber eine mit
Zahlen belegte Ueberſicht über ſein Erträgnis ſteht noch
aus. Trotzdem oder vielmehr gerade weil und ſo lange
wir noch keine Summen kennen, drängt es uns.
ſchon heute allen, die zum Gelingen des
Werkes beigetragen haben herzlich und
aufrichtig zu danken. Denn wie es uns ernſt war
mit der Loſung: Jede, auch die kleinſte Gabe ſei will=
kommen
ſo iſt jetzt unſer Dank völlig unabhängig von
dem Erfolg der Sammlung und wertet in der Ueberzeu=
gung
, daß es vor allem auf die Geſinnung der Geber an=
kommt
, den Pfennig des Unbemittelten nicht geringer als
die ſtattliche Spende des Begüterten.
Ein ganzes Land iſt beim Opfertag am Werk hel=
fender
Liebe geweſen. Da mag es verzeihlich ſein, wenn
wir nicht aller mit Namensnennung dankend gedenken,
die in irgendeiner Form mitgewirkt haben. Vielleicht
laſſen dieſe nicht beſonders Erwähnten ſich am Bewußt=
ſein
genügen, gemeinſam mit anderen dem Roten Kreuz
neue Geldmittel zugeführt zu haben, damit es wie ſeither
nach beſten Kräften bemüht bleiben kann, den Schäden
des Krieges an Leib und Seele unſerer Soldaten zu weh=
ren
, im Leben und in der Geſundheit der ſeiner Obhut An=
vertrauten
koſtbare deutſche Volkskraft zur Erfüllung
neuer Pflichten in langer Friedensarbeit tauglich zu er=
halten
.
Wir danken den ſtaatlichen Behörden, den anord=
nenden
wie den ausführenden, den Großherzoglichen
Miniſterien und von den unterſtellten Aemtern insbe=
ſondere
den Kreisämtern und Bürgermeiſtereien, für ihre
tatkräftige Förderung und Hilfe beim Opfertag. Wir
gedenken dankbar auch des Entgegenkommens militäriſcher
Dienſtſtellen. Nicht minder danken wir den oberſten
Kirchenbehörden, den Geiſtlichen aller Bekenntniſſe, von
denen viele mit warmen Worten der echten Nächſtenliebe
und der rechten, höheren Auffaſſung des Opfertags den
Boden bereitet haben. Wir dehnen unſeren tiefempfun=
denen
Dank aus auf die Leiter und Lehrer der höheren,
mittleren und Volksſchulen in Stadt und Land für jedes
Wort der Aufklärung über unſer Wirken und Wollen,
das ſie an das heranwachſende Gefchlecht gerichtet haben.
Auch die wollen wir nicht vergeſſen, die ohne amtlichen
Auftrag ſich ſelbſtlos, freudig und ſo erſprießlich in den
Dienſt unſerer Sache geſtellt haben, vor allem die Aus=
ſchüſſe
, deren umſichtige Vorbereitungen und wohlge=
lungene
Veranſtaltungen zum Erfolg des Tages geführt
haben. Auch unſeren Hilfskräften, den unermüdlichen
Verkäuferinnen von Karten und Abzeichen, der rührigen
Jungmannſchaft der Jugendwehr und ihren Führern, den
Rednern, Künſtlern und Künſtlerinnen, kurz allen, die
ihre Zeit, Kraft und Begabung in den Dienſt des Roten
Kreuzes geſtellt haben, danken wir recht herzlich. End=
lich
, aber nicht zum wenigſten gilt unſer Dank allen
denen, die trotz knapper Zeiten an der Tür ihrer Woh=
nungen
und auf der Straße eine offene Hand und ein
offenes Herz für uns gehabt haben. Möge auch ihnen
der ſchönſte Lohn im Bewußtſein liegen, daß ſie mithelfen
durften an einem ſchönen Werk der Nächſtenliebe in ern=
ſter
Kriegszeit im Dienſte unſeres lieben Vaterlandes
und derer, die für uns in Sturm und Regen, Schnee und
Eis kämpfen, bluten, ſterben, ſiegen.

Wohltätigkeitsveranſtaltung im Mathilden=
höhſaal
.

2 In der jetzigen Zeit, wo alles wetteifert in dem Be=
mühen
, die durch den Krieg verurſachten Wunden zu
heilen, will auch unſere Jugend nicht zurückſtehen, und ſo
vereinigten ſich denn folgende Jugendvereinigungen zu
einer eigenartigen ſtimmungsvollen Veranſtaltung: das
Schülerinnen=Orcheſter der Viktoriaſchule, unter
Leitung des Herrn Oberlehrers Schuchmann, die Mäd=
chenhorte
, unter Leitung von Frl. Louiſe Wenk, die
Lauten= und Gitarrengruppe von Frau Ober=
bergrat
Chelius und Mitglieder der Jugendhilfe im
Kriege. Die Veranſtaltung, die geſtern abend im Mathil=
denhohſaale
ſtattfand, erfreute ſich eines ſehr guten Be=
ſuches
, ſodaß dem guten Zweck (dem Roten Kreuz, der
Hinterbliebenenfürſorge der Stadt und der Kriegsfürſorge
der Jugendhilfe) jedenfalls ein anſehnlicher Betrag zu=
fließen
dürfte. Man hatte auch nicht vergeſſen, eine An=
zahl
Verwundeter einzuladen, die den Darbietungen
ſichtlich mit Intereſſe folgten.
Den Mittelpunkt der Veranſtaltungen bildete das
Märchenſpiel Der goldene Schlüſſel von
A. Dietert=Maurer, aufgeführt von Kindern der Mädchen=
horte
. Ein launiger Prolog, von einem Kinde der Mäd=
chenhorte
ſeör eindrucksvoll geſprochen, leitete den Abend
ſehr vielverſprechend ein. Man war angenehm enttäuſcht,
wenn man eine mühſam eingepaukte und hergeſprochene
Märchenaufführung erwartet hatte. Den Kindern iſt
verſtändnisvoll nicht mehr zugemutet, als man von ihnen
billig erwarten kann. Die Sprache iſt dem kindlichen Ver=
ſtändnis
ſehr geſchickt angepaßt und ſtellenweiſe mit köſt=
lichem
Humor geſpickt. Man ſieht es den Kindern an,
wie ſehr ſie bei der Sache ſind, wie ſie ſich in ihre künſt=
liche
kleine Welt da oben auf den Brettern die als Mär=
chenwelt
zugleich ja auch ihr ureigenſtes Reich iſt, eingelebt
haben und deshalb auch darin mit Sicherheit auftreten.
Wie ſtrahlten da die Augen der Kleinen im Saale,
als der aufgehende Vorhang ihnen das Märchenreich er=

[ ][  ][ ]

öffnete, wie lauſchten ſie der Erzählung des Kuhhirten
Peter von der unglücklichen Maid und wie ſpannten ſie,
als die Trudel und der Peterli im Walde ihre Erlebniſſe
mit der böſen Waldfrau dem ſelbſtſüchtigen Glückspilz,
dem dicken Hamſter, dem treuherzigen Maulwurf, dem
kecken Eichhorn und dem, ach ſo niedlichen weißen Häschen
hatten. Vielleicht iſt den größeren unter ihnen die Moral
von dem goldenen Schlüſſel erkenntlich geworden, von
dem, was der Kuckuck verraten hatte, wie man in den
Wald ſchreit, ſo ſchallt es wieder heraus.
Drollig, wenn aus Kindermund Lebensweisheit in
einfachen Worten klingt. Doch das geſchieht ganz natür=
lich
, ſo, als müßte das da geſagt werden, und nichts andres.
Reizend waren die Kinderreigen und die Koſtüme.
Die ziemlich umfangreichen Rollen der Trudel und des
Peterli waren in guten Händen. Die Aufführung erregte
lebhafte Freude, auch bei den Erwachſenen.
Die Reihe der muſikaliſchen Aufführungen wurde er=
öffnet
mit dem Ave Maria von Bach=Gounod (Geſang: Frl.
Tilli Geiger, Harmonium: Frau Oberbergrat Che=
lius
, Violine: Frl. Hilsdorf, Klavier: E. Geiger).
Das harmoniſche Zuſammenwirken berührte wohltuend.
Frl. Tilli Geiger hatte den Geſangspart übernommen.
Sie hat ein angenhm klingendes Organ. Eine Härte in der
Ausſprache dürfte leicht auszumerzen ſein. Die junge
Künſtlerin ſcheint über reiche ſtimmliche Mittel zu verfügen.
Man ſpendete reichen Beifall; ebenſo den Darbietungen
des Schülerinnen=Orcheſters der Viktoriaſchule,
Leitung Herr Oberlehrer Dr. Schuchmann, und der Lan=
ten
= und Gitarrengruppe, unter Leitung von
Frau Oberbergrat Cbelius. Das eigenartige Orcheſter
der Lauten= und Gitarrengruppe erzielte ganz über=
raſchende
Wirkungen.
Die Veranſtalter des Abends können auf eine ſehr
gelungene Aufführung zurückblicken; jedenfalls iſt der am
5. Dezember ſtattfindenden Wiederholung ein ebenfo
guter Beſuch wie geſtern zu wünſchen.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
* Die Freie Literariſch=Künſtleriſche
Geſellſchaft hat zu ihrem dritten Vereinsabend den
Doktor Franz Blei geladen. Einſt der geiſtige und
bizarre Mittelpunkt von München, lebt er nun in Berlin.
Es gibt wenige Unternehmungen im literariſchen und
künſtleriſchen Leben, hinter denen nicht die Figur dieſes
ſeltſamen Mannes ſteht. Seine Werke ſind geſammelt in
6 Bänden erſchienen und behandeln alles, was den Um=
kreis
unſeres Daſeins betrifft. Er iſt heimiſch in allen
Kulturen, ſeine Schriften über das Rokoko bringen den
Duft dieſer graziöſen Zeit ebenſo wunderbar zum Vor=
ſchein
, wie ſeine kritiſchen Gloſſen zum Theater, zur Lite=
ratur
, zur Gegenwart. Ein großer Kritiker ſagte mit
Recht, daß, wenn Franz Blei die Feder anſetze, ſie ſich zu
Geiſt kräuſele. Der Vortrag dieſes Eſſayiſten, der alles
Geiſtige beherrſcht, wie kein zweiter in Deutſchland, wird
ein beſonderes Ereignis in der Reihe der Abende ſein.

Arheilgen, 27. Nov. (Ergebnis des Opfer=
tags
.) Der am geſtrigen Geburtstage unſeres Groß=
herzogs
veranſtaltete Opfertag erbrachte die Summe
von 515,67 Mk. Nach Abzug der Unkoſten in Höhe
von 2,80 Mk. konnten heute an den Heſſiſchen Haupt=
verein
vom Roten Kreuz reſp. das Großh. Kreisamt
Darmſtadt 512.87 Mk. abgeliefert werden.
Buchſchlag (Heſſen), 27. Nov. (Der Allge=
meine
Opfertag) zugunſten des Heſſiſchen Roten
Kreuzes (Großherzogs Geburtstag) wurde in Buchſchlag
mit einer Vaterländiſchen Feier beſchloſſen, welche von
dem Zweigverein des Roten Kreuzes und des Alice=
Frauenvereins im Alten Forſthaus veranſtaltet wurde.
Neben verſchiedenen muſikaliſchen Darbietungen ſind be=
ſonders
die Violinvorträge von Fräulein Helene Kayſer
(Frankfurt) hervorzuheben, welce ihre hohe Kunſt in
ſelbſtloſer Weiſe in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt
hatte. Ihr meiſterhaftes Spiel wurde von den zahl=
reichen
Zuhörern, unter denen ſich die Patienten des
hieſigen Vereinslazaretts befanden, mit lebhaftem Beifall
aufgenommen. Frau Schirmer=Buchſchlag erfreute
die Anweſenden mit einigen Liedern, die ſie mit ſeelen=
vollem
Ausdruck zu Gehör brachte. Zum Schluß führte
ein Lichtbildervortrag über die Erlebniſſe eines Frei=
willigen
Kriegskrankenpflegers die Zuhörer in die be=
ſetzten
Gebiete von Belgien und Nordfrankreich; der
Vortragende verſtand es, durch Wort und Bild lebhaft
zu veranſchaulichen, welche Arbeit draußen in den
Lazaretten geleiſtet wird. Soweit es zu überſehen iſt,
verſpricht auch das finanzielle Ergebnis der Veranſtaltung
und der Sammlungen einen ſchönen Erfola.
Mainz, 27. Nov. (Erſtickt.) In Kaſtel war, ver=
mutlich
infolge Ueberheizens des Ofens ein Zimmerbrand
entſtanden, wobei ein kleines Kind durch den Rauch den
Erſtickungstod fand. (Bei den großen
Treibjagden auf Haſen) wurden in dieſer Woche
in Gau=Odernheim 1300, in Alsheim 1000 und in Nieder=
Olm 300 Haſen geſchoſſen. Aus den wildreichſten Gemar=
kungen
in der Gegend von Oſthofen, Pfeddersheim uſw.,
wo oft bis zu 3000 Stück zur Strecke gebracht wurden,
ſtehen die Geſamtergebniſſe noch aus. Um die Jagden
ſo viel als möglich auszunutzen und für die Voltsernäh=
rung
ausgiebige Mengen Wild zu gewinnen, wurden die
zum Kriegsdienſt einberufenen Jagdpächter und Jäger
ſo viel als möglich für die Treibjagden beurlaubt.
Gießen, 26. Nov. (Von der Univerſität.) Der
Profeſſor der neuteſtamentlichen Theologie und Religions=
geſchichte
D. Wilhelm Bouſſet, der erſt kürzlich zum
Mitgliede der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
in Göttingen erwählt war, hat einen Ruf nach
Gießen als Ordinarius der Theologiſchen Fakultät er=
halten
und zum Sommerſemeſter 1916 angenommen.
Bad Nauheim, 27. Nov. (Vom Badebetrieb.)
Bis zum 25. November ſind 22611 Kurgäſte ange=
kommen
. Bäder wurden bis zum gleichen Tage 306346
abgegeben.

Reich und Ausland.

Hanau, 26. Nov. (DurchGroßfeuer wurde nachts
das ganze Dampfſägewerk und die Kiſtenfabrik
Adam Zirkel in Elſenfels bei Hanau bis auf die
Grundmauern eingeäſchert. Der entſtandene Schaden
wird auf über 100000 Mark geſchätzt.
Stade, 26. Nov. (Die älteſte Frau Deutſch=
lands
geſtorben.) Im 107. Lebensjahre ſtarb in
dieſen Tagen in Grünendeich die dort anſäſſig geweſene
Witwe Meta Müller. Die Verſtorbene, die während
eines Zeitraumes von 40 Jahren als Bezirkshebamme
tätig war, war wohl die älteſte Fran Deutſchlands. Sie
war am 16. März 1809 geboren.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 27. Nov. Amtlich wird verlauthart:
27. November:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Nichts Neues.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Artillerie= und Angriffstätigkeit
der Italiener erſtreckte ſich geſtern auf die ganze küſten=
ländiſche
Front.
Vorſtöße gegen unſere Stellungen auf den Mrzli
Vrh und ſüdlich dieſes Berges wurden teils im Handge=
menge
, teils vor den Hinderniſſen unter ſchweren Ver=
luſten
des Feindes abgewieſen.
Vor dem Tolmeiner Brückenkopf hielt un=
ſere
Artillerie jeden Angriffsverſuch nieder.
Auch bei Plava griffen die Italiener vergebens an.
Am heftigſten waren die Kämpfe am Görzer Brük=
kenkopf
. Bei Oslavija ſchlugen Abteilungen des dal=
matiniſchen
Infanterie=Regiments Nr. 22 ſechs feind=
liche
Stürme blutig ab. Das gleiche Schickſal hatten
ſtarke Angriffe gegen Povmo und die Podgora=Höhe. Die
Stadt Görz ſteht unter andauerndem Feuer ſchwerer
Kaliber.
Einer unſerer Flieger brachte im Luftkampf einen
feindlichen Doppe decker zum Abſturz nahe
San Lorenzo di Moſſo, wo das italieniſche Flugzeug durch
unſere Artillerie zuſammengeſchoſſen wurde.
Im Abſchnitt der Hochfläche von Doberdo endete
das Gefecht am Nordhang des Monte San Michele mit
der vollen Behauptung unſerer Kampffront. Am Süd=
hang
des Berges gerieten die feindlichen Angriffsbewegun=
gen
ſchon in unſerem Geſchützfeuer ins Stocken.
An der Tiroler Front wurden vereinzelte An=
griffsverſuche
in den Dolomiten vereitelt.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Im Raume von Cajnica und im Sandſchak Novi=
pazar
iſt die Lage unverändert.
Auf der Suha Planina, weſtlich von Mitrovica,
warfen unſere Truppen die Serben gegen die montene=
griniſche
Grenze zurück. Die Zahl der Gefangenen
erhöht ſich ſtündlich.
In Mitrovica wurden ſeit Einnahme der Stadt
11000 ſerbiſche Soldaten und 3500 wehrpflich=
tige
Ziviliſten eingebracht.
Bei Priſtina wurden neuerlich 800 Mann ge=
fangen
genommen. Auch weit hinter den Armeefronten
werden viele Verſprengte aufgegriffen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die Erfolge unſerer U=Boote
im Mittelmeer.

* Berlin, 27. Nov. In der Ententepreſſe iſt in der
letzten Zeit viel über die Erfolge des engliſchen U
Bootkrieges in der Oſtſee geſprochen worden, dem=
gegenüber
der U=Bootkrieg der Mittelmächte im Mittel=
ländiſchen
Meere nicht der Erwähnung wert ſei. Eine
Zuſammenſtellung ergibt für die Zeit vom 1. bis 15. No=
vember
folgendes Bild:
1. In der Oſtſee iſt nur der Dampfer
Suomi mit 1016 Tonnen vernichtet worden.
2. Demgegenüber ſind im Mittelmeer nach den bis
jetzt vorliegenden Preſſenachrichten in derſelben Zeit
27 Schiffe mit 112082 Tonnen vernichtet worden.

Die Kämpfe an der Dnjeſtre und Sereth=Front.

TU. Czernowitz, 27. Nov An der Dnjeſtr=
und Sereth=Front fanden ſeit zwei Wochen ein=
zelne
Kämpfe ſtatt, die ſich allmählich zu einer großen
Aktion entwickelten. Unſere Truppen eroberten
den Brückenkopf bei Cernelica worauf die
Ruſſen bei Tluſte feſten. Fuß zu faſſen ſuchten. In der
Nacht vom 21. zum 22. ſetzte unſererſeits ein ſtarker Artil=
lerieangriff
gegen Tluſte ein. Nach genügender artil=
leriſtiſcher
Vorbereitung wurde der Ort im Sturm ge=
nommen
. Die Ruſſen, die große Verluſte erlitten, wurden
zum Sereth zurückgedrängt und waren ſchließlich genötigt,
ſich in ihre Stellungen bei Ulgskovec zurückzuziehen.

Aufnahme des telegraphiſchen Verkehrs mit
Konſtantinopel.

T.U. Konſtantinopel 27. Nov. Seit heute iſt
der telegraphiſche Verkehr durch Serbien wieder
aufgenommen worden, ſodaß jetzt zwiſchen Konſtantinopel
und Berlin zwei Drahtverbindungen beſtehen. Deutſch=
land
und die Türkei ſind nun nicht mehr auf die über den
rumäniſchen Hafen Konſtanza führende Linie angewieſen.

Die deutſche Landwirtſcheft und die
Lebensmittelverſorgung.

* Berlin, 27. Nov. Wie die Kreuzzeitung mit=
teilt
, hat der Deutſche Landwirtſchaftsrat kürzlich den
Reichskanzler gebeten, den irreführenden Darſtellungen
in Zeitungen und Eingaben an Behörden über die an=
gebliche
Wucherpolitik der Landwirtſchaft
nicht nur durch eine gerechte Zenſur, ſondern auch durch
die erforderlichen amtlichen Aufklärungen mit aller Ent=
ſchiedenheit
entgegenzutreten. Der Reichskanzler
antwortete an den Präſidenten des Deutſchen Land=
wirtſchaftsrates
, Grafen Schwerin=Löwitz, folgendes:
Euer Exzellenz beehre ich mich, mit dem verbindlichſten
Dank den Empfang der mir namens des Deutſchen Land. vorgelegten Eingabe zu beſtätigen. Ich
zweifle nicht daran, daß die deutſche Landwirtſchaft auch

in Zukunft bereit iſt, alle durch die Erforderniſſe der
Kriegswirtſchaft ihr auferlegten notwendigen Opfer mit
vaterländiſchem Gemeinſinn zu tragen, und ich werde an=
dauernd
bemüht ſein, allen ungerechten Beſchuldigungen
entgegenzutreten, die das Verhalten der Landwirtſſchaft
oder anderer Berufsſtände gegenüber der Allgemeinheit
verdächtigen. Ich gehe dabei von der zuverſichllichen Er=
wartung
aus, daß die berufenen landwirt=
ſchaftlichen
Vertretungen ihren ganzen
Einfluß auf die Berufsgenoſſen dafür ein=
ſetzen
werden, die rückhaltloſe Bereitwil=
ligkeit
zur Mithilfe bei der Durchführung eller im
Intereſſe der Volksernährung getroffenen Maßnahmen
überall durch die Tat zu bekunden. Ich ver=
traue
darauf, daß die Landwirtſchaft ſelbſt, trotz aller
zu überwindenden Schwierigkeiten, deren Umfang ich nicht
verkenne, tatkräftig die ununterbrochene Verſorgung des
Lebensmiltelmarktes fördert. Ich bin deshalb gewiß,
daß unſere Volkswirtſchaft auch die ihr gegenwärtig ge=
ſtellten
großen Aufgaben erfolgreich löſen wird.

Eine Unterredung mit dem Papft.

* Berlin 27. Nov. Die B. Z. veröffentlicht die
Unterredung einer neutraten Perſönlichkeit mit dem
Papſt. Auf die Frage nach der weltlichen Macht=
ſtellung
des Papſtes erwiderte dieſer, daß es nureinen
dauerhaften Frieden geben könne, wenn
die Stellung des Heiligen Stuhles zur Zu=
friedenheit
geregelt werde. Die Freiheit der
Kirche und ihre Unabhängigkeit müſſe feſtgelegt werden.
In bezug auf die angeblichen deutſchen Greuel in Bel=
gien
ſagte der Papſt: Wir dürfen wohl annehmen, daß
hier und da Härten vorkamen, aber die Deutſchen
wurden ſtets provoziert. Wenn wir Einſpruch
erheben ſollen gegen das, was angeblich in Belgien vor=
gefallen
iſt, ſo müßten wir uns doch vor allen Dingen
gegen das Verhalten der Ruſſen in Polen und
Oſtpreußen wenden. Der Papſt fuhr fort: Heik=
ler
iſt ſchon die Frage der Unterſeeboote. Die Ancona
fuhr doch von Italien nach Amerika, konnte alſo unmög=
lich
im Verdacht ſtehen, Konterbande zu führen. Mit der
Luſitania war es ganz anders, ſie war auf
der Fahrt nach einem engliſchen Hafen, und das Unterſee=
boot
hatte wohl Grund, anzunehmen, daß ſie Munition
an Bord hätte. Auf den Einwand, daß man auf deutſcher
Seite überzeugt war, daß ein ſo großes Schiff erſt nach
ein oder zwei Stunden ſinken könne, und auf den Hin=
weis
auf die von deutſcher Seite nicht verurſachte zweite
Exploſion, durch welche das Rieſenſchiff ſchon nach 11
Minuten ſank, erwiderte der Papſt, das gäbe eine ganz
andere Erklärung des Vorfalles. Zwei Stunden wären
genügend, um die Paſſagiere zu retten. Im weiteren
Verlaufe der Unterredung ſprach der Papſt von den An=
griffen
des franzöſiſchen Klerus gegen die deutſchen
Katholiken; er meinte: Dieſer Krieg hat keinen
religiöſen Zweck. Die Beſchießung von Reims ſei
ganz ſicher nicht aus derartigen Gründen geſchehen. 1870
hätten die Italiener auch Rom bombardiert. Eher könne
man ſchon von den Ruſſen annehmen, daß ſie dem Krieg
religiöſe Ziele unterſchieben. Leider ſei anzunehmen, daß
in den romaniſchen Ländern die ſtark antikirchlichen Frei=
maurer
eine große Rolle in dieſem Kriege ſpielten und einen
guten Teil der Verantwortung dafür trügen. Sehr ſchmerz=
lich
berührt habe es, daß General Sarreil zum Chef der
Orientarmee ernannt worden iſt. Er ſei von ganzer Seele
Freimaurer und ein Kirchenfeind. Zum Schluß=
äußerte
der Papſt: Eigentlich glauben wir nicht, daß ſich
Oeſterreich, als es Serbien den Krieg erklärte, gedacht hat,
daß er zu einem Weltbrand ausarte. Deutſchlannd
mußte ja ſeinerſeits als Verbündeter
Oeſterreich beiſtehen, aber nach unſerer Meinung
hätte ſich Rußland zurückhalten ſollen. Rußlands
Einmiſchung ſei ſchuld daran, daß der
Krieg den heutigen Umfang angenommen
habe,

[ ][  ][ ]

Die kommende Kriegsgewinnſteuer.

* Berlin 27. Nov. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung veröffentlicht den angekündigten Entwurf des
Geſetzes über vorbereitende Maßnahmen zur
Beſteuerung der Kriegsgewinne, in dem es
heißt: Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf
Aktien, Bergwerksgeſellſchaften und andere Bergbau trei=
bende
Vereinigungen, letztere ſofern ſie die Rechte juriſti=
ſcher
Perſonen haben, Geſellſchaften mit beſchränkter Haf=
tung
und eingetragene Genoſſenſchaften, die im Deutſchen
Reich ihren Sitz haben, ſind verpflichtet, 50 vom Hundert
des in einem Kriegsgeſchäftsjahr erzielten Mehrgewin=
nes
in eine zu bildende Sonderrücklage einzuſtellen. Iſt
der Gewinn bereits verteilt, ſo ſind etwaige freiwillige
Rückſtellungen bis zum Betrage von 50 vom Hundert
des Mehrgewinnes einer Sonderrücklage zuzuführen.
Sind freiwillige Rückſtellungen nicht gemacht worden
oder erreichen ſie dieſe Höhe nicht, ſo iſt der Betrag von
50 vom Hundert des Mehrgewinnes oder der noch feh=
lende
Betrag aus dem Mehrgewinne der nächſten Kriegs=
geſchäftsjahre
jedesmal vorweg zu entnehmen und einer
Sonderrücklage zuzuführen. Außerdem iſt daneben die
Hälfte des reſtlichen Mehrgewinnes in die Sonderrück=
lage
einzuſtellen. Rücklagen für Wohlfahrts=
zwecke
ſind nicht als freiwillige Rückſtellungen im
Sinne der Vorſchrift anzuſehen. Gewinnbeträge die zu
ausſchließlich gemeinnützigen Zwecken beſtimmt ſind und
deren dauernde Verwendung zu ſolchen Zwecken geſichert
iſt, dürfen in dieſem Falle von dem Geſchäftsgewinn des
bei dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes abgelaufenen
Kriegsgeſchäftsjahres abgeſetzt werden. Als Kriegsge=
ſchäftsjahre
gelten die drei aufeinander folgenden Ge=
ſchäftsjahre
, deren erſtes noch den Monat Oktober vom
Jahre 1914 mitumfaßt. Als früherer Durchſchnittsgewinn
wird mindeſtens der Betrag von 5 vom Hundert des
eingezahlten Grund= oder Stammkapitals angenommen,
zuzüglich des Mehrbetrags, der zu der Verteilung einer
etwaigen höheren feſten Vorzugsdividende für bevorrech=
tigte
Aktien notwendig geweſen wäre. Geſellſchaf=
ten
, die ihren Sitz im Ausland haben, aber im
Inland einen Geſchäftsbetrieb unterhalten, ſind gleich=
falls
zur Bildung einer Sonderrücklage verpflichtet. Dieſe
Pflicht beſchränkt ſich auf den Mehrgewinn aus dem in=
ländiſchen
Geſchäftsbetrieb. Von der Verpflichtung zur
Bildung einer Sonderrücklage befreit ſind jene inländi=
ſchen
Geſellſchaften, die ausſchließlich gemeinnützigen
Zwecken dienen. Die Sonderrücklage iſt getrennt von
dem ſonſtigen Vermögen zu verwalten und in Schuldver=
ſchreibungen
des Deutſchen Reiches oder eines Bundes=
ſtaates
anzulegen. Bleibt der Geſchäftsgewinn eines
Kriegsgeſchäftsjahres hinter dem durchſchnittlichen frühe=
ren
Geſchäftsgewinn zurück, ſo iſt die Geſellſchaft berech=
tigt
, aus der Sonderrücklage den Betrag zu entnehmen,
um den etwa die Sonderrücklage die Hälfte des im Ge=
ſamtergebnis
des abgelaufenen Kriegsgeſchäftsjahres
erzielten Mehrgewinns überſteigt.
* Berlin, 27. Nov. In der allgemeinen Be=
gründung
des Kriegsgewinnſteuerent=
wurfes
heißt es: Der bald nach Ausbruch des Krie=
ges
aufgetauchte Gedanke einer ausgiebigen Beſteuerung
der Kriegsgewinne iſt heute in Deutſchland Gemein=
gut
aller Volkskreiſe. Zwingende Erwägungen
ſozial=ethiſcher und finanzieller Natur liegen ihm zu=
grunde
. Seine Verwirklichung iſt eine Aufgabe, der ſich
die Geſetzgebung nicht entziehen darf. Die Beſteuerung
der Kriegsgewinne läßt ſich im Reiche, das als haupt=
ſächlichſter
Träger der finanziellen Kriegslaſt auch vorab
Anſpruch auf dieſe Einnahmequelle hat, am beſten und
zweckmäßigſten in Anlehnung an die Beſitz=
ſteuer
und Vermögenszuwachsſteuer (Geſetz
vom 3. Juli 1913) durchführen. Auf dieſe Weiſe werden
nicht nur die Gewinne aus unmittelbaren und mittel=
baren
Kriegslieferungen, ſowie die mit der ſonſtigen
durch den Krieg geſchaffenen günſtigen Konjunktur zuſam=
menhängenden
Gewinne getroffen, ſondern es wird auch
darüber hinaus die Forderung verwirklicht, daß jeder,
der in dieſer die Vermögensverhältniſſe des weitaus
größten Teils des deutſchen Volkes beeinträchtigenden
Kriegszeit in der Lage iſt, ſein Vermögen zu vermehren,
einen anſehnlichen Teil dieſes Zuwachſes dem Vaterlande
zu opfern verpflichtet iſt. Die in Ausſicht genommene
Steuer wird den in der Zeit vom 1. Januar 1914 bis
31. Dezember 1916 entſtandenen Vermögenszuwachs er=
feſſen
, ſoweit dieſer nicht aus Erbſchaften und derglei=
chen
, oder aus der bloßen Umwandlung nicht ſteuer=
baren
Vermögens herrührt. Daneben werden auch
Veränderungen in den Einkommensver=
hältniſſen
der Steuerpflichtigen während
des Krieges in jeder Weiſe zu berückſichti=
gen
ſein, da der Teil des abgabenpflichtigen Vermö=
genszuwachſes
, dem ein beſtimmtes Mehreinkommen
gegenüberſteht, mit einem erhöhten Abgabenſatze belegt
wird. Eine grundſätzliche Abweichung vom Beſitzſteuer=
geſetze
wird ſich ſodann aus der Notwendigkeit ergeben,
die Abgabepflicht auf juriſtiſche Perſonen auszudehnen.
Gerade mit den hohen Gewinnen, die einzelne Ge=
ſellſchaften
erzielt haben, wurde immer wieder die For=
derung
der Kriegsgewinnſteuer begründet. Bei Frei=
laſſung
der Aktiengeſellſchaften und anderer Erwerbsge=
ſellſchaften
würde ein nicht unbeträchtlicher Teil der
Kriegskonjunkturgewinne der Steuer ganz entgehen, ſei
es, weil ſie ausländiſchen Geſellſchaften zufließen, ſei es,
weil der inländiſche Geſellſchafter keinen Vermögenszu=
wachs
in abgabepflichtiger Höhe haben wird. Der Kreis
der ſteuerpflichtigen juriſtiſchen Perſonen wird hier auch
weiter gezogen werden müſſen, als im Wehrbeitrags=
geſetze
, und es iſt innerlich gerechtfertigt, wenn möglichſt
alle Erwerbszwecke verfolgende Geſellſchaften, ohne
Rückſicht auf ihre Form, der Steuer unterworfen werden.
Ihre angemeſſene Beſteuerung begegnet freilich erheb=
lichen
Schwierigkeiten, da die Gewinne der Geſellſchaften
nicht in einer Vermögensanſammlung, ſondern in der
Verteilung an die Geſellſchafter ihre beſtimmungsgemäße
Verwendung finden. Eine an den Vermögenszuwachs
anknüpfende Steuer würde alſo nur ganz geringe Er=
träge
bringen, und es wäre weſentlich in das Belieben
der Geſellſchaft geſtellt, in welchem Maße ſie durch mehr
oder weniger große Rückſtellungen ſie ſich der Steuer
unterwerfen wollte oder nicht. Der vorliegende Geſetz=
entwurf
ſchreibt alſo vor, daß die für die Kriegsgewinn=
beſteuerung
in Betracht kommenden Geſellſchaften einen
angemeſſenen Bruchteil von ihrem Kriegs=
gewinne
von der Ausſchüttung an ihre
Mitglieder ausſchließen und für die künftige
Kriegsgewinnbeſteuerung zu einer beſonderen Rückcklage
anſammeln ſollen.
Durchſchlagende Gründe ſprechen außerdem dafür,
die Veranlagung und Erhebung der Steuer

erſt nach Abſchluß des Krieges vor=
zunehmen
. Der Entwurf will damit erſtens verhüten,
daß ſich dieſe Gewinne verflüchtigen und ſich dem ſteuer=
pflichtigen
Zugriff ganz oder zum Teil entziehen; es ſoll
vielmehr ihre ſteuerliche Erfaſſung bei dem urſprüng=
ichen
Träger der Gewinne ſichergeſtellt werden. Zwei=
tens
ſoll eine Vorausſetzung geſchaffen werden, welche die
Durchführung der Steuer in ähnlicher Weiſe wie für
die natürlichen Perſonen, nämlich in der Form der Ver=
nögenszuwachsbeſteuerung
, gewährleiſtet.
In der beſonderen Begründung heißt es unter ande=
rem
: Der Rückgriff auf das erſte Kriegsgeſchäftsjahr iſt
urchaus begründet, auch wenn der Gewinn dieſes Ge=
ſchäftsjahres
bereits verteilt iſt. Viele Geſellſchaften, und
gerade gut geleitete, haben erhebliche Rückſtellungen ge=
macht
. Dieſe Rückſtellungen unberückſichtigt zu laſſen,
liegt kein Grund vor. Deshalb ſchreibt der Entwurf für
dieſe Fälle vor, daß freiwillige Rückſtellungen bis zur
Höhe von 50 vom Hundert des Mehrgewinns eines ſol=
chen
abgelaufenen Kriegsgeſchäftsjahres nachträglich in
die Sonderrücklage zu überführen ſind. Stehen ſolche
freiwillige Rückſtellungen nicht zur Verfügung, ſo iſt
jedesmal der Mehrgewinn der folgenden Kriegsgeſchäfts=
jahre
des zweiten und dritten Kriegsgeſchäftsjahres)
vorweg um die Hälfte des Mehrgewinnes des abgelau=
fenen
(erſten) Kriegsgeſchäftsjahres zu kürzen, ſodaß alſo
beim Abſchluß des zweiten und dritten Kriegsgeſchäfts=
jahres
je die Hälfte des Mehrgewinnes des erſten Kriegs=
geſchäftsjahres
und die Hälfte der dann noch verbleiben=
den
Mehrgewinne des zweiten und dritten Kriegsge=
ſchäftsjahres
der Sonderrücklage zuzuführen iſt.

Ein däniſch=britiſches Handelsabkommen.

* London, 27. Nov. Das Reuterſche Bureau er=
fährt
, daß das Handelsabkommen zwiſchen
der britiſchen Regierung und den Vertretern der
däniſchen Regierung in London unterzeichnet
wurde. Es beziehe ſich auf die Wareneinfuhr nach Däne=
mark
und werde den Handel mit dieſem Lande erleich=
tern
, da es jeden Zweifel über die Endbeſtimmung der
nach Dänemark eingeführten überſeeiſchen Güter entferne.

Die franzöſiſche Kriegsanleihe.

T.U. Paris 27. Nov. Die Preſſe ſcheint am Er=
ſolge
der erſten franzöſiſchen Anleihe Zwei=
fell
zu hegen. Guſtave Hervé ſieht ſich veranlaßt, im
Guerre Sociale zu ertlaren, wenn die Anleihe unglück=
licherweiſe
einen Mißerfolg erleiden oder nur einen hal=
ben
Erfolg haben würde, was einem Mißerfolge gleich=
käme
, ſo wär dies für Frankreich eine ſchlimmere Kata=
ſtrophe
als die Niederlage von Charleroi.

Der Belkankrieg.
Die Lage der flüchtenden Serben.

T.U. Rotterdam, 27. Nov. Ein amerikaniſcher
Berichterſtatter ſchreibt aus Monaſtir: Die ſerbiſchen
Flüchtlinge leiden ſo ſchrecklich, daß ein großes
Sterben unvermeidlich erſcheint. Nach einer
Reiſe zu Pferde von 20 Tagen traf ein Teil der ſerbiſchen
Regierung in Monaſtir ein. Die Frau des ſerbiſchen
Unterſtaatsſekretärs des Aeußern, Gruitſch, eine geborene
Amerikanerin, welche die Reiſe mitgemacht hat, erzählt,
daß in Serbien 3 Millionen Menſchen vom
Hungertode bedroht ſind. Alle Pferde verenden
aus Futtermangel. Tauſende von Haustiere verbleiben
in den Wohnungen ohne Nahrung. Die Menſchen flüchten
hungernd. Tiere liegen überall erſchöpft an den Berg=
hängen
. Serbien ſei heute ein abſolut nahrungsloſes
Land geworden. Die Straßen von Niſch nach Monaſtir
ſind in furchtbarerem Zuſtande als die Wege von Klon=
dyke
. Zwiſchen verendeten Tieren liegen die Toten und
ſterbenden Flüchtlinge, Männer, Frauen und Kinder.
T.U. Paris 27. Nov. Laut einem Berichte der
hieſigen ſerbiſchen Geſandtſchaft iſt die ſerbiſche Ar=
mee
im Weſten und Norden von den Deutſchen und
Oeſterreichern, im Nordoſten und Oſten von den Bul=
garen
umzingelt. Es war unmöglich, die Verbindung
mit der Armee des Generals Sarrail herzuſtellen. Gegen=
wärtig
bleibe den Serben nur noch der Rückzug nach Al=
banien
und Montenegro offen, was nicht die vollſtändige
Rettung, aber wenigſtens eine Verbeſſerung der ſtra=
tegiſchen
Lage bedeute.

Griechenland und der Vierverband.

* Wien, 27. Nov. Bei einer Beſprechung der Ant=
vort
Griechenlands an den Vierverband
hebt das Fremdenblatt hervor: Wie beſcheiden klingen die
Forderungen, die Deutſchland an Belgien geſtellt hat
gegenüber den maßloſen Anſprüchen, die England und
Frankreich an Griechenland geſtellt haben und welcher Ent=
rüſtungsſturm
erhob ſich gegen Deutſchland, das als Ver=
letzer
des Völkerrechts, als Verächter von Verträgen und
als Feind der Ziviliſation gebrandmarkt wurde. Die bri=
tiſche
Regierung ergriff die willkommene Gelegenheit, um
dem lange vorbereiteten Angriff gegen Deutſchland den
Vorwand des Kampfs für Recht und Schutz der Schwachen
zu verleihen. Das Blatt ſtellt feſt, daß die Monarchie
und ihre Verbündeten niemals daran ge=
dacht
haben, Griechenland aus ſeiner Neu=
tralität
herauszudrängen, ſondern die immer
ſchwerwiegenden Gründe zu würdigen gewußt haben, die
Griechenland dazu beſtimmt haben, in einer unſeren Fein=
den
gewiß nicht übelwollenden Haltung zu verharren.
Was für ein furchtbares Gezeter, heißt es weiter, über
den Völkerrechtsbruch und über die Mißhandlung von
Schwachen, wie die Mißachtung von Verträgen hätten
wohl unſere Gegner erhoben, wenn öſterreichiſch=ungariſche
oder deutſche Truppen in Saloniki gelandet oder durch
Griechenland an die bulgariſche Grenze gezogen worden
wären. Das Blatt ſchließt: Griechenland bleibt neutral.
Der Vierverband hat eine neuerliche ſchwere Nie=
derlage
erlitten.
TU. Berlin, 27. Nov. Das Berliner Tagblatt ſchreibt:
Wie gemeldat wurde, habe Sonnino, italieniſchen Blät=
tern
, ſpeziell dem Secolo zufolge, dem Miniſterrat in Rom
erklärt, Griechenland habe verſprochen, in we=
nigen
Tagen eine Demobiliſierung des griechi=
ſchen
Heeres vorzunehmen. Wir glauben, ſagen
zu können, daß eine ſolche Erklärung, falls ſie abgegeben
ſein ſollte, in keiner Weiſe denTatſachen ent=
ſpricht
. Die Frage der Demobiliſierung hat überhaupt
nicht den Gegenſtand von Verhandlungen zwiſchen Grie=
chenland
und den Ententemächten gebildet, und von grie=
chiſcher
Seite iſt niemals und niemandem gegen=
über
eine teilweiſe Demobiliſierung ver=
ſprochen
worden.
TU. Rotterdam, 27. Nov. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet: Der Druck der Entente
auf Griechenland ſcheint zu den Ergebniſſen geführt

zu haben, daß Griechenland ſeine Truppen aus dem Gebiet
zurückzieht, in dem die Entente den Kampf mit den Zen=
tralmächten
erwartet, mit anderen Worten, Griechenland
überläßt zeitlich einen Teil ſeines Gebietes den Kämpfen=
den
als Arena.
TU. Athen, 27. Nov. Das Blatt Embros ſchreibt:
Griechenland bleibt bei dem Balkanfeld=
zug
ruhiger Zuſchauer. Griechenland hätte nicht
gezaudert, aktiv einzugreifen, wenn die Intereſſen des Lan=
des
das verlangt hätten. Aber ſolange dies nicht der Fall
iſt, hüte es ſich vor Komplikationen. Von der ſerbiſchen
Grenze bis nach Saloniki wird eine neutrale Zone
gezogen werden, auf welche die Ententetruppen ſich zurück=
ziehen
können. Das Blatt Hespera ſchreibt: Die Balkan=
politik
der Zentralmächte verfolgt als Endziel die Wieder=
herſtellung
des Gleichgewichts auf dem Balkan. Zu dieſem
Zweck ſollen Bulgarien, Griechenland und Ru=
mänien
vergrößert werden. Eine Grundbe=
dingung
für das Zuſtandekommen dieſer Abſicht iſt, daß
Griechenland und Rumänien in ihrer Neutralität verhar=
ren
. Die Zentralmächte werden nie darein willigen, daß
Griechenland zugunſten Bulgariens benachteiligt wird.

Bulgarien und Griechenland.

TU. Konſtantinopel, 27. Nov. Von gut infor=
mierter
Seite verlautet, daß die Bulgaren den Grie=
chen
gegenüber die weitgehendſte Rückſicht
zu nehmen gedenken und daher zur Vermeidung
einer Verletzung griechiſcher Gefühle entſchloſſen ſind. bei
der Verfolgung der ſerbiſchen Truppen dem griechiſchen
Gebiet nach Möglichkeit fernzubleiben.

Ein neuer enaliſcher Pump in Amerika.

* Neu=York, 27. Nov. (Reter.) Hier ſind Ver=
handlungen
zum Abſchluß des neuen britiſchen
Handelskredits in Form einer viereinhallbprozen=
tigen
ſechsmonatigen Anleihe, die durch britiſche Obli=
gationen
ſichergeſtellt wird, eingeleitet worden. Der Kre=
dit
beträgt fünfzig Millionen Dollars, die
Sicherſtellung elf Millionen Pfund.

Wilſon nicht für eine Friedensaktion.

TU. Amſterdam, 27. Nov. Nach einer Reutermel=
dung
aus Waſhington wird Präſident Wilſon ſich nicht
an den verſchiedenen Verſuchen Neutraler zur Herbeifüh=
rung
einer Friedenskonferenz beteilligen, da die Be=
richte
der amerikaniſchen diplomatiſchen
Vertreter ſolche Verſuche als zurzeit nicht an=
gebracht
erſcheinen laſſen. Inzwiſchen wird Wil=
ſon
weiter mitt Telegrammen amerilaniſcher Friedens=
rufer
überſchüttet, die Leitung der Friedensbewegung zu
übernehmen.

Brand auf einem Munitionstransportdampfer.

* Berlin, 27. Nov. Die Voſſ. Ztg. meldet aus
London: Nach dem Daily Telegraph mußten von dem auf
der Fahrt von Neu=York nach Genua beſindlichen Damp=
fer
Libra 743 Kiſten Munition ins Meer
geworfen werden, da auf dem Schiff ein Brand ausge=
brochen
war. Der Brand konnte ſchließlich in Cadiz ge=
llöſcht
werden.

Der Krieg im Orient.

* Mancheſter 27. Nov. Mancheſter Guardian be=
klagt
in einem Leitartikel, daß die Engländer bei Kte=
ſiphon
eine Schlappe erlitten haben und fürchtet,
daß ſie beträchtliche Verluſte auf dem Rückzuge hatten.
Das Blatt fordert, daß die britiſchen Truppen ſchnelller
Verſtärkungen erhalten als die Gegner.
* Konſtantinopel, *27. Nov. Das Hauptquartier
teilt mit: An der Dardanellenfront am 25. und
26. November Artillerie= und Bombenkämpfe mit Unter=
brechungen
. Bei Anaforta zwang unſere Artil=
lerie
die feindliche Artillerie in der Umgebung
von Karakoldagk zum Schweigen, zerſtörte durch
wirkſames Feuer feindliche Truppen und Trans=
porte
, die ohne Deckung am ſüdlichen Teil von Kemilli
Liman bemerkt wurden und fügte ihnen Verkuſte zu. Bei
Ari Burnu zerſtörten wir eine feindliche Bombenwerfer=
und Maſchinengewehrſtellung. Unſere Artillerie zwang
ein Transportſchiff, das ſich der Landungsſtelle zu nähern
ſuchte, zum Rückzug. Bei Sedd ul Bahr zerſtörte unſere
Artillerie am linken Flügel einen feindlichen Schützengra=
ben
und Bombenwerferſtellung.
Ueber die Ereigniſſe auf den anderei Kriegsſſchau=
plätzen
haben wir noch keine ins einzelne gehenden Nach=
richten
erhalten.

Engliſche Verſtärkungen für Heaypten.

TU. Genf, 27. Nov. Der Temps erfährt aus Kairo,
daß gegenwärtig in Auſtralien zur Verſtärkung der
engliſſchen Armee in Aegypten drei neue Ar=
tilleriebrigaden
und eine Verpflegungskolonne gebildet
werden. Die Artilleriebrigaden werden wahrſcheinlich in
Seymour auf Neu=Südwales und in Viktoria aufgeſtellt
werden.

Berlin, 26. Nov. Ein Berliner Blatt hat die
Nachricht gebracht, daß der Sohn des früheren engliſchen
Botſchafters Goſchen, der in deutſche Kriegsgefangen=
haft
geraten iſt, zur Entlaſſung gelangt ſei. Dieſe
Nachricht iſt zutreffend. Leutnant Goſchen, der eine
ſchwere Kopfwunde erhalten hatte, iſt auf Grund der
allgemeinen Verſtändigung mit der engliſchen Regierung
über die Entlaſſung dienſtuntauglicher Kriegsgefangener
kürzlich freigelaſſen und über Holland nach England ab=
transportiert
worden.
* Paris, 27. Nov. Nach dem Petit Pariſien hat
die Heereskommiſſion der Kammer die Einſtellung
des Jahrgangs 1917 auf den 15. Dezember an=
genommen
. Wahrſcheinlich wird die Kammer ſehr
bald die Vorlage der Regierung auf die Tagesordnung
ſtellen. General Gallieni werde alsdann Erklärun=
gen
abgeben, die nicht nur die Einſtellung des Jahhr=
ganges
1917, ſondern auch die Auffriſchung der Cadres
und die Verſetzung der Offiziere der Intendanz und an=
derer
Spezialdienſte des Heeres zu ihrer eigentlichen Waffe
betreffen werden.
London, 27. Nov. Die letzte Verluſtliſte
enthält die Namen von 18 Offizieren und 321 Mann.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 27. Nov. In der heutigen Vormittags=
ziehung
der Preuß.=Süddeutſchen Klaſſenlotterie fielen
30000 Mark auf die Nrn. 182648, 208085; 15000 Mk.
auf Nr. 191 201; 10000 Mark auf Nr. 108 347; 5000 Mk.
auf die Nrn. 68500, 142 100, 226 752; 3000 Mk. auf die
Nrn. 2483, 3213, 5428, 9929, 10 095, 10 199, 10819, 14565,
18 574, 28 285, 38 277, 46 860, 58 476, 72890, 89 640, 94 888.
111171, 135 135, 142 414, 145 636, 156 645, 157 407, 159 300.
163 743, 173889, 176 939, 197317, 203 931, 213313, 213 526,
216 307, 223 933, 229 699, 230 341. (Ohne Gewähr.)

[ ][  ][ ]

Briefkaſten.

Abonnent L. Ihre Antrage wanderte in den
Papiertorb, weil ſie leine Namensunterſchrift hatte.
Eine ſolche Nummer iſt uns nicht bekannt, die Anlagen
zur Wehrordnung enthalten nur 78 Nummern.
Frau D. Es war ja ausdrücklich bemerkt, daß der
Artikel einem auswärtigen Blatte entnommen war.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Bei Nerven= und
Kopfſchmerzen
haben ſich Togaltabletten hervor=
ragend
bewährt. Aerztl. glänzend
begutachte . In allen Apotheken erhältlich. Beſt.: Acid.
acet. salic. Chinin. Mg. Li.
(I,15847

trauß=halsrülchen
enorme Auswahl Einzel-
U. B0ds verkauf zu Engrospreiſen
Rudolf Wolff, Bismarckſtr. 35

Straußfedern=Engro haus.

(16425a

Gewinnanszug
der
6. Drenßiſch-Süddentſchen
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 17. Ziehungstag 26. November 1915

aut jede geiogene dlammer ind zwet gleich dobe Geoimne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und il.

(Ohne Gewähr u. St=u. f. 3.)
Glachdrut verdoten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 5000 Mk. 95048
56 Gewinne zu 3000 Mk. 20188 23065 50419 54654
58007 63304 66961 114775 121054 140271 145370
147800 170844 172186 180378 199382 199660 200877
209636 213738 214749 216747 221037 223929 4226545
227034 231634 232136
136 Gewinne zu 1000 Mk. 2658 5262 5904 14464
25134 26361 30650 31142 36965 38362 38611 40773
45714 47275 48681 56052 57008 59379 61638 62108
64053 64738 76278 81133 100052 102039 104030
107997 110529 110792 112120 117667 117389 119788
122257 123127 129410 129760 133143 141857 143451
143524 144479 149203 149871 158325 158689 158819
165801 166279 168961 170913 173485 174106 175291
177866 177954 181369 181430 190723 191525 192457
195415 202110 205274 206524 212145 233626
224 Gewinne zu 500 Mk. 5490 6168 6279 7027
11324 12937 17472 20578 22361 23571 25474 30008
30547 31765 33967 34502 35023 36003 36514 37924
40242 45263 46350 46872 46959 47360 47451 49984
50790 50801 54820 62086 62763 64718 67042 71956
73669 75822 77132 78042 78123 78711 81265 86175
87272 89272 89543 95180 104963 105594 106325
113039 116167 116325 117513 117792 118559 119737
124674 126528 130749 130834 134568 13762d 137837
140278 141573 148076 150258 151005 152283 153959
159010 159115 159366 165788 166196 166370 169048
173523 177100 181371 181620 182331 182513 184140
185203 185369 186340 193155 195191 195227 196776
202996 205356 206750 206666 207322 208161 211725
213144 214799 217326 217635 218662 219540 219691
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67928 79149 82839 91859 97289 99014 103654 110700
112507 121463 121933 124236 124802 132291 133548
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170347 175312 176888 177213 180611 183044 188115
191929 194709 196840 197163 198749 201807 203162
203975 204860 210161 212520 213457 213530 215021
218981 223113 223362 224659 228612
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11054 12414 12807 14404 15479 18895 29194 31249
33512 37316 39472 42260 43699 45502 45969 47741
48565 51299 54263 59343 61682 63540 64186 65124
67458 68237 68487 68700 69371 75163 76087 76866
77920 79985 84052 84681 68414 88640 89886 93081
95155 98443 100974 102466 106112 106509 106917
110356 114070 114087 119549 119387 121234 123465
124149 124659 125570 129495 131011 133648 133927
136284 138981 139127 140620 143188 148234 149103
152938 153116 153941 155230 155508 158430 158889
165245 166655 167981 169558 175236 175981 179220
180524 181967 183146 185243 189757 190830 191786
194892 199242 205244 210432 211946 213853 217269
217992 220253 220768 220937 224649 226395 230804
23117a 2239f

Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir die traurige
Mitteilung, daß unſer innigſtgeliebter, herzens=
guter
, braver Sohn, Bruder, Neffe und Vetter
Ludwig Tron
an den Folgen ſeiner am 8. Oktober im Felde
erlittenen ſchweren Kopfverletzung heute mittag
um ¾1 Uhr im kaum vollendeten 20. Lebens=
jahre
ſanft entſchlafen iſt.
(16450
In tiefem Schmerz:
Familie Ludwig Tron.
Darmſtadt, den 26. November 1915.
Kranichſteinerſtraße 24.

Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe, treue Tochter, unſere gute Schweſter,
Schwägerin und Tante
(*9118
Elſe Heuß
nach kurzem Leiden zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Heuß Witwe,
Familie Friedrich Heuß,
Familie Friedrich Klockow.
Darmſtadt, den 27. November 1915.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner unvergeßlichen Gattin,
unſerer guten Mutter, Schweſter, Schwägerin,
(16482
Schwiegertochter und Tante
Marie von der Au
ſagen wir Allen herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer D. Waitz für die troſt=
reichen
Worte, den Schweſtern der Martins=
gemeinde
für ihre liebevolle Pflege, ferner für die
überaus zahlreiche Blumenſpende, ſowie den Herren
Werkführern der W. A. I und II.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
J. von der Au.
Darmſtadt, den 26. November 1915.

(Statt beſonderer Anzeige.)
Todes=Anzeige.
Heute mittag kurz nach 12 Uhr verſchied
ſanft unſere innigſtgeliebte, treue Mutter, Groß=
mutter
und Schwiegermutter
(16493
Frau
Mathilde Diehl
geb. Kühn
Witwe des Pfarrers Heinrich Diehl
im 84. Lebensjahre.
Darmſtadt u. London, 27. Nov. 1915.
In tiefer Trauer:
Luiſe Hauſer, geb. Diehl,
Sophie Diehl,
Profeſſor Dr. Ludwig Diehl,
Baurat Wilhelm Diehl,
Thekla Diehl, geb. Bauer,
Iiſe Diehl,
Geh. Overmedizinalrat Dr. Lndwig Hanſer.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, den
30. November, vormittags 11½ Uhr, auf dem
Friedhofe an der Nieder=Ramſtädter Straße,
die Einſegnung ½ Stunde vorher im Trauer=
hauſe
Heinrichſtraße 141.
Man bittet, von Beileidsbeſuchen abſehen zu
wollen.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Gatten, unſeres
guten Vaters und Großvaters
(*911
Heinrich Bitſch
Schneider
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Bitſch nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 27. November 1915.

Miren

Wetterausſichten für Sonntag: Wechſelnd bewölkt,
trocken, Fortdauer des Froſtwetters.

Tageskalender.

Sonntag, 28. November.
Großh. Hoftheater, Anfang 2½ Uhr, Ende gegen
5 Uhr (Volks= und Garniſonvorſtellung): Alt= Heidel=
berg‟
. Abendvorſtellung: Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. D): Der fidele Bauer
Spaziergang des Vogelsberger Höhenklubs ( Zuſam=
menkunft
um 2½ Uhr am Orpheum).
Konzerte um 4 und 8 Uhr im Rummelbräu.

Kirchliche Anzeigen.
Katholiſche Gemeinden.

1. Advent=Sonntag, den 28. November 1915.
Kapelle zu Eberſtadt: Vorm. um 6 Uhr: Beichte. .
Um ½ 7 Uhr: Austei ung der heil. Kommunion u. Früh=
meſſe
. Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nach=
mittags
um ½ 2 Uhr: Chriſtenlehre. Um 2 Uhr: An=
dacht
. Um 4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen.
Werktags um ¼8 Uhr: Singmeſſen und Kriegsgebet.
Donnerstag, um 4 Uhr: Beichtgelegenheit.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt bei
Eberſtadt: Montag, um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. um 7 Uhr:
Beichte. Um ½8 Uhr: Amt und Predigt. Nachm.
um ½ 2 Uhr: Andacht. Montag und Freitag, um 5 Uhr:
Kriegsandacht.

Leitung: Dr. Htto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Haus H. Gieſecke: für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil. Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

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Großh. Hoftheater.

Sonntag, den 28. November 1915.
Außer Abonnement.
11. Volks= u. Garniſon=Vorſtell.
zu ermaßigten Preiſen.
Alt=Heidelberg.
Schauſpiel in 5 Akten
von Wilhelm Meyer=Förſter.
Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
KarlHeinrich, Erb=
. Frz. Schneider
prinz:
Staatsminiſter v.
Haugk
. Johs. Heinz
Hofmarſch. Frhr.
v. Paſſarge . . Heinrich Hacker
Kammerherr von
Breitenberg . . Eduard Göbel
Kammerh. Baron
von Metzing. . Herm. Knispel
Dr. phil. Jüttner Rudolf Weisker
Lutz,Kammerdien. Rich. Jürgas
Graf von
Aſterberg
Hs. Baumeiſter
Karl Bilz
Frz. Herrmann
Kurt Engel=
brecht

Robert Kleinert
v. Banſin
Fr. Jachtmann
v. Reinecke
Georg Syguda
v. Wedell, Saxo=
Boruſſige
. Br. Harprecht
Karl Beckink
Erſter
. Kurt Schüppel
Zweiter
Pritter
. Otto Wolf
Vierter
. Br. Waigandt
Rüder, Gaſtwirt. Paul Peterſen
Agn. Wisthaler
Frau Rüder
Frau Dörffel, d.Minna Müller=
Tante
Hanno
. K. Weſtermann
Kellermann
. Käthe Gothe
Käthie
Ein Muſikus . . Ludwig Hinkel

Schöler=
mann
,
. Adolf Klotz
Glanz,
. A. Fleiſchmann.
Reuter, S
. Edm. Göllnitz
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz:
1.12. Reihe 1.65 , 13.19.
Reihe 1.15 , Parterre 1.15 ,
Proſzeniumsloge 1.85 , Mittel=
loge
1.85 , Balkonloge 1.85 ,
I. Rang 1.85 II. Rang 1.15 ,
I. Galerie 0.55 , II. Galerie 0.45 .
Kartenverkauf der noch vorhan=
denen
Karten an der Tageskaſſe
im Hoftheater eine Stunde vor
Beginn der Vorſtellung; im Ver=
kehrsbureau
bis kurz vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 2½ Uhr Ende geg. 5 Uhr.
Sonntag, den zo. November 1915.
57. Abonnem.=Vorſtell. D 15.
Der ſidele Bauer.
Operette in einem Vorſpiel und
2 Akten von Leo Foll.=
Muſikal. Leiter: Erich Kleiber.
Spielleiter: Bruno Harprecht.
Vorſpiel: Der Student.
1. Akt: Der Doktor.
2. Akt: Der Profeſſor.
Chöre: Robert Preuß.
Nach dem Vorſpiel und 1. Akt
finden längere Pauſen ſtatt.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs=
bureau
von 91 Uhr. Im Ver=
kehrsbureau
werden auch tele=
phoniſch
Karten=Beſtellungen ent=
gegengenommen
. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Montag, 29. Nov. Keine Vorſt.
Dienstag, 30. Nov. 58. Ab.=Vſt.
A 15. Der Weibsteufel.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 1. Dez. 59. Ab.=Vſt.
B 15. Zum erſten Male wieder=
holt
: Die Gärtnerin aus
Liebe. Kl. Pr. Anf. 7½ Uhr.
Donnerstag, 2. Dez, 60. Ab.=Vſt.
C 15. Zum erſten Male: Ein
unbeſchriebenes Blätt.
Luſtſpiel von Ernſt von Wolzogen.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr

[ ][  ][ ]

w. 6. 1.80 10. 1. . . 2.
Bekanntmachung
betreffend Höchſtpreiſe und Beſchlagnahme von Leder.

Die nachſtehende Bekanntmachung wird auf Grund des Geſetzes über den Belagerungs=
zuſtand
vom 4. Juni 1851 beziehungsweiſe auf Grund des Bayeriſchen Geſetzes über den Kriegs=
zuſtand
. vom 3. November 1912 in Verbindung mit der Allerhöchſten Verordnung vom 31. Juli
1914, des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) in der
Faſſung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516), der Bekanntmachungen über die
Anderung dieſes Geſetzes vom 21. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 25) und vom 23. September
1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 603), der Bekanntmachung über die Sicherſtellung von Kriegsbedarf
vom 24 Juni 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 357) und der Bekanntmachung, betreffend Aenderung
dieſer Bekanntmachung= vom 9. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 645) zur allgemeinen Kennt=
nis
gebracht, mit dem Bemerken, daß Zuwiderhandlungen gemäß den in der Anmerkung) ab=
gedruckten
Beſtimmungen beſtraftwerden, ſofern nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen höhere
Strafen angedroht ſind.
Mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark wird
beſtraft:
1. wer die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet;
2. wer einen anderen zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den die Höchſt=
preiſe
überſchritten werden oder ſich zu einem ſolchen Vertrage erbietet:
3. wer einen Gegenſtand, der von einer Aufforderung (§ 2, 3 des Geſetzes, betreffend
Höchſtpreiſe) betroffen iſt, beiſeite ſchafft, beſchädigt oder zerſtört;
4. wer der Aufforderung der zuſtändigen Behörde zum Verkauf von Gegenſtänden,
für die Höchſtpreiſe feſtreſetzt ſind, nicht nachkommt;
5. wer Vorräte an Gegenſtänden, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, den zuſtändigen
Beamten gegenüber verheimlicht;
6. wer den nach § 5 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, erlaſſenen Ausführungs=
beſtimmungen
zuwiderhandelt;

1. an der geiantnichten biroſe dgenſündt.
Von dieſer Bekanntmachung betroffen wird Leder jeder Herkunft, jeder Gerbart und
jeder Zurichtungsart.
§ 2. Höchſtpreis.
a) Der Verkaufspreis des Herſtellers oder der Gerbervereinigung darf den im § 3 an=
gegebenen
Grundpreis nicht überſchreiten.
b) Der Verkaufspreis im Großhandel darf den im § 3 angegebenen Grundpreis nicht um
mehr als drei vom Hundert überſchreiten.
c) Der Verkaufspreis im Kleinhandel darf den im § 3 angegebenen Grundpreis um
nicht mehr als zehn vom Hundert überſchreiten.
Als Kleinhändler im Sinne dieſer Beſtimmung gelten Lederhändler, deren
einzelne Verkäufe an einen Kunden Mengen von 10 Hälften oder 1½) Kernſtücken
bei Bodenleder oder dem Werte nach gleiche Mengen bei Oberleder, Abfällen und
anderen Lederarten nicht überſchreiten.

In den Fällen der Nummer 1 und 2 kann neben der Strafe angeordnet werden, daß
die Verurteilung auf Koſten des Schuldigen öffentlich bekanntzumachen iſt, auch kann neben
Gefängnisſtrafe auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.
Mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark wird
beſtraft:
I. wer der Verpflichtung, die enteigneten Gegenſtände herauszugeben oder ſie auf
Verlangen des Erwerbers zu überbringen oder zu verſenden, zuwiderhandelt;
2. wer unbefugt einen beſchlagnahmten Gegenſtand beiſeite ſchafft, beſchädigt oder
zerſtört, verwendet, verkauft oder kauft oder ein anderes Veräußerungs= oder
Erwerbsgeſchäft über ihn abſchließt;
3. wer der Verpflichtung, die beſchlagnahmten Gegenſtände zu verwahren und pfleg=
lich
zu behandeln, zuwiderhandelt:
4. wer den erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.

§ 3. Preistafel für Leder.

ſate
Art
Sorte
Bedeutung der Zahlen
Dicke
Form.
Nr.
II III IV
unter d
Sohlleder . . . . . . . . . . .
ganze oder halbe Häute 9,00 8,50 8,00
Sohlleber .
. . . . . . .

Kernſtücke
12,00 11,50 11,00
mindeſtens 4,5 mm
Sohlleder .
... . . ... .
Mark für 1 kg Nettogewicht
Hälſe
7,00 6,00 5.00
Sohlleder .
.... , , , ,
Flanken
5,00 4,50 4,00
Sohlieder:
,
ganze oder habe Hiue vodf Sof saof
Sohlleder .
. ,, ,
Kernſtücke
12,00 11,50 11,00
unter 4,5 mm
Sohlleder .
..
Mark für 1 kg Nettogewicht
Hälſe
7,00 6,00 5,00
Sohlleder .
, ,
Flanken
5,00 4,50 4,00
Bacheieder, Pranſehleher =
, , , ,
gange oder habe Hinte 3.301 Soof no
10 Bacheleder, Brandfohlleder . ..
. .. . . . . . . .
Kernſtücke
11,50 11,00 10,50
11 Bacheleder, Brandſohlleder . . .
, ., . . . . ,
Mark für 1 kg Nettogewicht
Hälſe
6,50 5,50 4,50
12 Vacheleder, Brandſohlleder . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Flanken
4,50 4,00 3,50
Rahlieber .
. . .
Iao 18.50 15o0 1.0
Maſtkalbfelle: . . .
. . . . . .10. . ...
14,00 13,50 13,00
15 Chrom=Rindleder (Oberleder) ſchwarz, ſtark gefettet
13,00 12,50 12,00
Mark für 1 kg Nettogewicht
16 Chrom=Rindleder (Oberleder) ſchwarz, mit höchſtens 10 v. H. Fettgehalt
14,50 14,00 13,50
7Chrom=Rindleder (Oberleder) braun, mit höchſtens 10 v.H. Fettgehalt
15,50 15,00 14,50
Rindboxleder, ſchwarz oder feldgrau . . ::
ganze oder halbe Häute
20,00 18,50 17,00 15,00
19Rindborleder, braun oder in anderen Farben . .
22,00 20,50 19,00 17,00
20 Borkalbleder, ſchwarz oder feldgrau . ..
19,00 17,50 16,00 14,00 Mark für 1am Maſchinenmaß
21 Borkalbleder, braun oder in anderen Farben .

21,00 19,50 18,00 16,00
22Chromrindbekleidungsleder . . . . . . . .

20,00 10,50
Wehrieneneder, kaſt geſchmiert . . . . . . . .
11 .5
11.0 10.50 oot
24Treibriemenleder, leicht eingebrannt . ..
Kernſtücke
10,50 9,50 8,00
Mark für I kg Nettogewicht
25 1Treibriemenleder, ſtark eingebrannt . .
*
::
9,50 8,50
ganze oder habde Hänte oaof S.0 f. Sof
Blankleder, ſchwarz, mit höchſtens 10 v. H. Fettgehalt . . . . .
über 4 mm
12,00 11,50 11,00
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 10,00 9,50 9,00
Blankleder, ſchwärz, mit, höchſtens 10 v. H. Fettgehalt . .
34
Kernſtücke
113,00 12,50 12,00
ganze oder halbe Häute 11,00 10,50 1 10,00
28 Blankleder, ſchwarz, mit höchſtens 10 v. H. Fettgehalt . .
unter 3
14,00 j. 13,50 13,00
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 8,00 7,50 7,00
29 Blankleder, ſchwarz, mit mehr als 10 v. H. Fettgehalt .
über 4
11,00 10,50 10,00
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 9,00 8,50 8,00
30 Blankleder, ſchwarz, mit mehr als 10 v. H. Fettgehalt . . . .
34
12,00 11,50 11,00
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 110,00 9,50 9,00
31 Blankleder, ſchwarz, mit mehr als 10 v. H. Fettgehalt . . . .
unter 3
13,00 12,50 12,00
Kernſtücke
32 Blankleder, farbig, angebräunt oder ungefärbt, mit höchſtens 10 v. H.
ganze oder halbe Häute 11,50 11,00 10,50
Fettgehalt. . . . . . . . . .
über 4
15,50 15,00 14,00
Kernſtücke
33 Blankleder, farbig, angebräunt oder ungefärbt, mit höchſtens 10 v. H.
ganze oder halbe Häute 12,50 12,00 11.50
Fettgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
*3
16,50 16,00 15,00
Kernſtücke
34 Blankleder, farbig, angebräunt oder ungefärbt, mit höchſtens 10 v. H.
Mark für 1 kg Nektogelvichs
ganze oder halbe Häute 13,50 13,00 12,50
Feitgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
unter 3
17,50 17,00 16,00
Kernſtücke
35 Blankleder, farbig, angebräunt oder ungefärbt, mit mehr gls 10 v. H.
ganze oder halbe Häute 1 9,00 8,50 8,00
Fettgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
über 4
Kernſtücke
12,00 11,50 11,00
36 Blankleder, farbig, angebräunt oder ungefärbt, mit mehr als 10 v. H.
ganze oder halbe Häute 10,00 9.50 9.00
Fettgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
Kernſtücke
13,00 12,50 12,00
37=Blankleder, farbig, angebräunt oder ungefärbt, mit mehr als 10 v. H.
ganze oder halbe Häute 11,00 10,50 10,00
Fettgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
unter 3
14,00 13,50 13,00
Kernſtücke
38Aasbraunes Leder (Mantel=, Kochgeſchirr=, Tragriemen=, Leibriemen=
ganze
oder halbe Häute 12,50 12,00 11,50
leder, auf der Fleiſchſeite glatt abgezogen) . . . . . . . . . . über 4
16,50 16,00 15,00
Kernſtücke
39 Aasbraunes Leder (Mantel=, Kochgeſchirr=, Tragriemen=, Leibriemen=
ganze
oder halbe Häute 113,50 13,00 12,50
leder, auf der Fleiſchſeite glatt abgezogen) . . . . . . . . . .
34
17,50 17,00 16,00
Kernſtücke
40 Aasbraunes Leder (Mantel=, Kochgeſchirr=, Tragriemen=, Leibriemen=
ganze
oder halbe Häute 114,50 1 14,00 13,50
leder, auf der Fleiſchſeite glatt abgezogen) . . . . . . . . . .
unter 3
Kernſtücke
18,50 18,00 17,00
ganze oder halde häute (29 0 2goo
41 Patronentaſchenleder . .
1,82,5 mm
Mark für 1qmMaſchinenmaß
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 24,50 23,00
42 Patronentaſchenleder .

1,82,5
Mark für 1 am Nabelmaß
Kernſtücke
ganze ober halbe Hiute (15go
43 Krausleder. .
23 mm
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 17,00
44 Krausleder
unter 2
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 11,50
2,54
45 Transparentleder
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 13,50
Mark für 1 kg Nettoger
46 Transparentleder
unter 2,5
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 19,00 8,50 1 8,00
47 Fettgarleder .
2,54,5
11,00 10,50 10,00
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute
48 Spalte, für Oberleder oder Gamaſchen .
7,00 6,00. 5,00
Kernſtücke
ganze oder halbe Häute 5,00
,
49 1. Spalte, gewalzt
6,50
Kernſtücke
so 1 sso fn
o 1 Sunahaes Heinſultenieder (Schaſcder
6,50 . 4,50
51 Lohgares Schafleder (nicht zugerichtet) . . ..
Mark für lqmMaſchinenmaß
9,00 8,00 6,50 4,00
ganze Felle
52 Schafleder (für Schuhe oder Lederwaren, zugerichtet und gefärbt)
18,00 15,00 13,00 8,00
. . . . . .
53. Chevrauxleder . . . . .

[ ][  ][ ]

Wird die Haut nicht als Ganzes, ſondern zerlegt verkauft, ſo darf der Geſamtpreis der
einzelnen Teile den für die Haut als Ganzes feſtgeſetzten Preis nicht überſteigen.
Werden halbe Häute, Kernſtücke, Flanken oder Hälſe nicht als Ganzes, ſondern in Teile
zerlegt verkauft, ſo darf der für die zerlegten Gegenſtände geforderte Geſamtpreis den für den
Gegenſtand als Ganzes feſtgeſetzten Preis ebenfalls nicht überſteigen.
Anmerkung. Die feſigeſetzten Preiſe für Leder gelten nur für Leder beſter Beſchaffen=
heit
. Für Leder geringerer Güte iſt demnach nur ein entſprechend niedrigerer Preis angebracht.
Wird das Leder in anderer Form als der in Spaltee der Preistafel genannten geliefert,
ſo darf der berechnete Preis zu dem in der Preistafel für ganze oder halbe Häute feſtgelegten
Preis nur in demſelben Verhältnis ſtehen wie der Wert der gelieferten Teile zu dem Werte der
ganzen oder halben Haut.

§ 4. Mengenfeſtſtellung und Zahlungsbedingungen.

a) Bei denjenigen Sorten, für welche im § 3 Grundpreiſe für das Kilogramm angegeben
ſind, muß die Preisberechnung nach dem Gewicht erfolgen. Bei denjenigen Sorten, für welche
im §3 Grundpreiſe nach Maß feſtgeſetzt ſind, muß der Preisberechnung die im § 3 für die be=
treffende
Sorte angegebene Maßeinheit zugrunde gelegt werden.
b) Bei Käufen der amtlichen Beſchaffungsſtellen der Heeres= und Marineverwaltung
iſt für die Mengenfeſtſtellung die amtliche Feſtſtellung in der Verbrauchsſtelle, erforderlichen=
falls
nach vorheriger Nachtrocknung bei 10 bis 150 C, maßgebend.
c) Die Höchſtpreiſe ſchließen die Koſten einmonatlicher Lagerung, der Beförderung bis
zum nächſten Güterbahnhof oder bis zur nächſten Anlegeſtelle des Schiffes oder Kahnes ſowie
die Koſten der Verpackung und der Verladung ein. Sie gelten für Barzahlung bei Empfang.
Wird der Kaufpreis geſtundet, ſo dürfen bis zu zwei vom Hundert Jahreszinſen über Reichs=
bankdiskont
hinzugeſchlagen werden.

§ 5. Ausnahmen.

Die Beſchaffungsſtellen der Heeres= und Marineverwaltung ſind ermächtigt, im Rahmen
ihrer beſonderen dienſtlichen Anweiſungen für ſolches Leder, das nach den Friedensvorſchriften
hergeſtellt iſt, bis zu zehn vom Hundert höhere Preiſe als die im § 3 angegebenen zu bewilligen.

§ 6. Beſchlagnahme.

a) Die im § 3 unter Nr. 1 bis 15 einſchließlich, 22 bis 47 einſchließlich ſowie unter Nr. 50
mgegebenen Lederarten ſind, ſoweit ſie ſich im Eigentum, Beſitz oder Gewahrſam einer Gerberei,
Zurichterei oder Gerbervereinigung befinden, beſchlagnahmt.
b) Die Veräußerung und Ablieferung des nach Buchſtabe a dieſes Paragraphen beſchlag=
nahmten
Leders iſt trotz der Beſchlagnahme erlaubt, wenn die Veräußerung oder Ablieferung
entweder auf unmittelbaren ſchriftlichen Auftrag einer amtlichen Beſchaffungsſtelle der Heeres=
oder
Marineverwaltung oder auf Grund eines von der Meldeſtelle der Kriegs=Rohſtoff=Abteilung
für Leder und Lederrohſtoffe ausgeſtellten Freigabeſcheines und zu höchſtens den durch die §§ 2
bis 5 feſtgeſetzten Preiſen erfolgt.
Anträge um Freigabe ſind vom Eigentümer oder Beſitzer des beſchlagnahmten Leders
an die
Meldeſtelle der Kriegs=Rohſtoff=Abteilung für Leder und Lederrohſtoffe,
Berlin W8, Behrenſtr. 46,
zu richten.
c) Alle nicht im § 3 unter Nr. 1 bis 15 einſchließlich, 22 bis 47 einſchließlich ſowie unter
Nr. 50 genannten Lederarten unterliegen keiner Verfügungsbeſchränkung.
Bei den im § 3 unter Nr. 1 bis 15 einſchließlich, 22 bis 47 einſchließlich ſowie unter Nr. 50
genannten Lederarten iſt die Beſchlagnahme mit der Ablieferung an die amtliche Beſchaffungs=
ſtelle
der Heeres= oder Marineverwaltung, oder mit dem Empfang des Freigabeſcheines, für die
betreffende Ledermenge erloſchen.

§ 7. Zurückhalten von Vorräten.

Bei Zurückhaltung von Vorräten iſt die Enteignung ſofort zu gewärtigen.

§ 8. Inkrafttreten.

Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem 1. Dezember 1915 in Kraft.
Frankfurt a. M., den 22. November 1915.
(16467
Stellv. Generalkommando 18. A. K.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 2 Pinſcher, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (16469

Verkauf von Stroh.

Die Landwirte werden darauf hingewieſen, daß nach einem
Erlaß des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 21. Oktober d. Js.,
abgedruckt im Amtsverkündigungsblatt Nr. 228 vom 1. November d. Js.,
alle Kaufverträge über Stroh von Roggen, Weizen und Hafer
der Ernte 1915 für nichtig erklärt ſind. Dies gilt auch für Ver=
träge
, die vor der Verkündigung dieſer Verordnung abgeſchloſſen ſind,
es gilt aber nicht für Verträge mit der Heeres= oder Marineverwaltung.
Diejenigen Landwirte, die Stroh abzugeben haben, werden
hiermit aufgefordert, dies umgehend unter Forderung des Preiſes
für freie Lieferung in die Proviantamtsſcheune und unter Angabe
der Lieferungsfriſt dem Großh. Proviantamt Darmſtadt anzuzeigen.
(16474gim
Darmſtadt, den 24. November 1915.
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geſtorben. Es ſoll ihm in Deutſchland von ſeiner ge=
ſchiedenen
Ehefrau Martha Luiſe geb. Scheuer ein Kind
geboren ſein. Die Erben ſind nicht ermittelt worden.
Diejenigen, welchen Erbrechte an dem Nachlaſſe
zuſtehen, werden aufgefordert, dieſe Rechte bis zum
1. Juni 1916 bei dem unterzeichneten Gerichte zur
Anmeldung zu bringen, widrigenfalls die Feſtſtellung
erfolgen wird, daß ein anderer Erbe als der Reichs=
fiskus
nicht vorhanden iſt.
(16473
Konſtantinopel, den 17. November 1915.
Kaiſerlich Deutſches Konſulargericht.

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[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
17)
(Nachdruck verboten.)

Du ſollſt ſie dennoch nicht erringen Du nicht
ich werde kein Mittel ſcheuen, Regina vor Dir zu bewahren
vor keinem Mittel! Denn es wäre nicht nur mein Un=
glück
, ſondern auch das ihre. Du trachteſt ja nur nach
ihrem Geld, knirſchte er zwiſchen den Zähnen.
Mit einem Ruck richtete er ſich empor und drückte auf
die elektriſche Klingel. Als der Diener eintrat, rief er
ihm zu: Mein Auto ſoll vorfahren. Bringen Sie mir
Palletot und Hut. Wenn mein Vater nach mir fragt,
ſagen Sie, ich habe einen eiligen Weg.
2
Regina Baldus ſaß in ihrem Arbeitszimmer, als
Heinz von Tonderns Auto draußen vorfuhr.
Er ließ ſich den Damen melden.
Tante Thereſe empfing ihn ſofort, während Regina
ein Weilchen auf ſich warten ließ. Am liebſten hätte ſie
Tondern gar nicht empfangen, denn ihr war in ſeiner Ge=
genwart
jetzt immer ſo unbehaglich zumute.
Als ſie ihn begrüßt hatte, ſagte ſie:
Heute kommen Sie zu einer ſo außergewöhnlichen

Zeſt, Her von Tonderm. Sonſt ſnd Sie doch um dieſe
Zeit in der Fabrik. Führt etwas Beſonderes Sie her?
Er atmete tief auf.
Ja, mein gnädiges Fräulein! Die Beſorgnis um
Sie trieb mich hierher. Ich halte es für meine Pflicht,
Ihnen eine vertrauliche Mitteilung zu machen, die mir für
Sie von Wichtigkeit erſcheint.
Regina ſah ihn unruhig an.
Er holte tief Atem.
Ich bitte dringend, meine verehrten Damen, meine
Mitteilung als einen Ausſluß meiner innigſten Sorge
um Sie, mein gnädigſtes Fräulein, aufzufaſſen. Um
Ihnen verſtändlich zu ſein, muß ich ganz rückhaltlos ſpre=
chen
. Es handelt ſich um Herrn von Haßberg.
Regina wollte etwas erwidern, aber er hob die Hand
und fuhr haſtig fort:
Bitte, laſſen Sie mich erſt ausreden. Neulich ſagte
ich Ihnen bereits, daß ich Haßberg vor ſeiner Abreiſe
dreißigtauſend Mark zur Verfügung ſtellte, damit er ſeine
Schulden bezahlen konnte. Heute war er bei mir, um mir
dieſe Summe zurückzuzahlen.
Ah! Da können Sie von Glück reden, lieber Herr von
Tondern. Wie kam es denn, daß Herr von Haßberg
Ihnen das Geld zurückgab? fragte Frau Ruthart inter=
eſſiert
.

Er erzählie mir. er habe eine ſeine Erchſchaſt genucht.
Ich ſagte ihm, es habe keine Eile mit dem Zurückzahlen,
aber er meinte, er könne das Geld entbehren, da er bald
eine reiche Heirat zu machen gedenke. Kurz und bündig
teilte er mir mit, daß er die Abſicht habe, ſich um Fkäu=
lein
Baldus zu bewerben.
Regina zuckte zuſammen, eine glühende Röte ſchoß
ihr ins Geſicht.
Das hat er geſagt? fragte ſie tonlos.
Na, da hört aber alles auf! rief Frau Ruthart ent=
rüſtet
.
Tondern wandte ſich Regina zu.
Ja, mein gnädiges Fräulein, das hat er geſagt
klipp und klar, ohne jede Verſchleierung. Ich ſagte ihm
ins Geſicht, daß Ihre Perſönlichkeit dabei gar nicht in
Frage käme, daß er es nur auf Ihren Reichtum abge=
ſehen
habe. Darauf erwiderte er ironiſch, er werde mir
hierauf die Antwort ſchuldig bleiben. Ich erinnerte ihn
nun an Frau von Hauſen. Es iſt ja offenes Geheimnis,
daß zwiſchen ihr und Haßberg Beziehungen beſtehen.
Aber er verſetzte brüsk, mit Frau von Hauſen werde er
ſchon fertig werden. Sie ſei ihm nicht reich genug. Und
er blieb dabei, daß er ſich um Sie, mein gnädiges Fräu=
lein
, bewerben wolle.
Das iſt aber doch ſtark! entrüſtete ſich Tante Thereſe.

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[ ][  ][ ]

Tondern nickte heſtig mit dem Kopf.
Es iſt empörend! Ich war außer mir, daß Haßberg
es überhaupt wagte, ſeine Augen zu Ihnen zu erheben.
Und obwohl ich eine Indiskretion begehen muß, drängte
es mich doch, fofort zu Ihnen zu fahren und Sie zu
warnen. Sie ſtehen mir zu hoch, als daß ich dulden
würde, daß man Sie zum Gegenſtand niedriger Speku=
lation
macht. Sie werden mich verſtehen und meine
Warnung beherzigen, mein gnädiges Fräulein, nicht wahr?
Regina hatte reglos, mit blaſſem Geſicht dageſeſſen
und zugehört. Ihre Augen brannten, ein Etwas in ihr
empörte ſich aber ſonderbarerweiſe galt dieſe Empö=
rung
nicht Haßberg, ſondern Tondern. Sie hatte das
beſtimmte Gefühl, als habe Tondern ihr nur in ſelbſtſüch=
tiger
Weiſe dieſe Eröffnung gemacht. Sicher ſprach viel
mehr die Eiferſucht aus ihm, als die Beſorgnis um ihr
Wohl.
Daß Haßberg, falls er ſich wirklich um ſie bewerben
würde, dies nicht aus Zuneigung für ſie tun würde, nahm
ſie allerdings an. Sie wußte ja, daß ſie ihm ſtets gleich=
gültig
geweſen war. Aber ſie konnte ebenſowenig glau=
ben
, daß er nur aus niedriger Berechnung um eine Frau
werben würde. Sie glaubte viel eher, daß Tondern aus
Eiferſucht ſeinen Bericht gefärbt habe, als daß Haßberg
ein niedriger Charakter war. Und doch kam eine heiße
Angſt über ſie, wenn ſie dachte, daß Haßberg einer Nied=
rigkeit
fähig ſei. Das fürchtete ſie mehr als den Tod. Sie
wollte ihn nicht ſo erbärmlich ſehen, wollte nicht den

Ganden an das Gute in ihm verlieren. Rein, ſie konnte
Tondern für ſeine Enthüllungen nicht danken.
Mit ſtolzer Miene richtete ſie ſich auf.
Ich will annehmen, Herr von Tondern, daß Sie mir
dieſe Mitteilung aus ehrlicher Beſorgnis um mich ge=
macht
haben, aber danken kann ich Ihnen nicht dafür. Es
wäre beſſer geweſen, wenn Sie mir meine Unbefangen=
heit
Herrn von Haßberg gegenüber gelaſſen hätten.
Aber, liebes Kind, ich finde es im Gegenteil ſehr um=
ſichtig
von Herrn von Tondern, daß er Dich gewarnt hat.
Haßberg iſt doch als Herzensbrecher bekannt. Wer weiß,
was für eine Komödie er Dir vorgeſpielt hätte, um Dich
zu umgarnen. Ohne dieſe Warnung wäreſt Du vielleicht
ſein Opfer geworden. Jedenfalls ſind wir Herrn von
Tondern zu Dank verpflichtet, und ich bin ihm auch ſehr
dankbar.
So ſagte Frau Ruthari und reichte Tondern herzlich
die Hand.
Regina blickte unbehaglich vor ſich hin.
Wenn Ihnen an meinem Danke etwas liegt, Herr
von Tondern, ſo ſpreche ich Ihnen denſelben hiermit aus.
Im übrigen glaube ich kaum, daß Herr von Haßberg
Ihnen eine folche Mitteilung im Ernſt gemacht hat. Viel=
leicht
war es einer ſeiner alten, übermütigen Streiche, um
Sie zu düpieren.
Tondern ſchüttelte den Kopf.
Nein, nein, es war ſein Ernſt. Sie werden ja ſehen,
wie er ſich nähern wird. Jedenfalls ſind Sie gewarnt.

Wir werden Herm von Haßberg nicht unge in Zweſ=
fel
laſſen, daß er hier nichts zu hoffen hat, nicht wahr,
Regina? ſagte Tante Thereſe kampfbereit.
Regina machte ein gequältes Geſicht und ſtrich ſich
über die Stirn.
Das alles iſt mir ſo unſagbar peinlich. Bitte, laß
uns von etwas anderem ſprechen.
Sie begann nun ſelbſt ein anderes Geſpräch und die
Tante und Tondern mußten darauf eingehen. Der letz=
tere
hatte das Gefühl, als habe ſeine geſchickt aus Wahr=
heit
und Lüge gemiſchte Mitteilung nicht den gewünſchten
Erfolg gehabt. Er hatte gehofft, Regina werde in heller
Entrüſtung aufflammen. Das war durchaus nicht geſche=
hen
. Er mußte auch ferner auf der Hut ſein. Haßberg
follte und durfte ſein Ziel nicht erreichen. Lieber wollte
Tondern ſterben, als Regina an Haßbergs Seite ſehen.
Er nahm ſich vor, Frau Melanie von Hauſen bald zu be=
ſuchen
. In ihr würde er eine Bundesgenoſſin finden.
Neulich hatte er ſie ſcharf beobachtet und bemerkt, daß ſie
durch die Kunde von Haßbergs Rückkehr ſehr erregt ge=
weſen
war.
Als Tondern ſich entfernt hatte, ſahen ſich die beiden
Damen eine Weile ſtumm an. Endlich ſagte Tante The=
reſe
aufatmend:
Ich bitte Dich, Regina! Was ſagſt Du zu dieſer Un=
verſchämtheit
Haßbergs? Was der ſich einbildet! Er
glaubt wohl, Du habeſt nichts Eiligeres zu tun, als ſeine
(Fortſetzung folgt.)
Bewerbung anzunehmen.

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