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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Die feindlichen Schwindelmeldungen. — Wirtſchaftswandlungen durch
den Krieg. — Ein ruſſiſcher Armeebefehl. — Die Teuerung in Frankreich. — Lächerliche Kundgebungen des Haſſes.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 25. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Es hat ſich nichts von Bedeutung ereignet.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Berſemünde iſt feſt in unſerer Hand.
Die Zahl der Gefangenen hat ſich auf 9
Offi=
ziere, 750 Mann, die Beute auf 3
Maſchinen=
gewehre erhöht.
Bei den Heeresgruppen des
Generalfeld=
marſchalls Prinzen Leopold von Bayern und
des Generals von Linſingen iſt die Lage
un=
verändert.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Bei Mitrowitza wurden von Truppen
der Armee Koeveß etwa 10000 Serben
gefangen genommen und 19 Geſchütze
er=
beutet. In den Kämpfen um Priſtina und
an der Sitnica fielen 7400 Gefangene
und 6 Geſchütze in unſere Hand. Die Beate
an Kriegsgerät und Vorräten iſt erheblich.
Oberſte Heeresleitung.
Der Balkankrieg.
Das Ende Serbiens.
London, 24. Nov. Der Daily Telegraph
er=
fährt aus Saloniki vom 22. November: Ein ſerbiſcher
Stabsoffizier, der am 15. November vom Amſelffelde
hier eingetroffen iſt, gab eine ſchreckliche Schilderung von
den dort herrſchenden Zuſtänden. Die Bevölkerung
Altſerbiens, die dort Zuflucht geſucht habe, leide
furchtbare Not; die meiſten ſeien obdachlos und
ohne entſprechende Kleidung für das rauhe Winterwetter.
Hunderte von Ochſen und Pferden ſind infolge des
herr=
ſchenden Futtermangels eingegangen; ihre verweſenden
Leichen liegen auf den Feldern umher. Der Weg nach
Albanien komme für die Flüchtlinge kaum noch in
Be=
tracht. Die ganze Gegend ſei durch die Menſchen, die
früher durchkamen, aller Vorräte entblößt.
Auch der Rückzug nach Montenegro ſei ihnen
abge=
ſchnitten, denn dort ſeien infolge der Abſchließung des
Hafens von Antivari die Lebensmittel ſehr knapp. Die
Lage der ſerbiſchen Truppen, welche die Zugänge zum
Amſelfeld verteidigen, ſei hauptſächlich infolge der
um=
faſſenden Bewegung der Bulgaren äußerſt gefährlich.
* (Zenſ. Bln.) Aus Lugano meldet das Berliner
Tageblatt: Wie Magrini aus Monaſtir telegraphiert,
geht die ſerbiſche Tragödie einem Ende mit
Schrecken entgegen. Serbiſche Offiziere verhehlen
nicht, daß die Widerſtandskraft gebrochen, ja ſogar eine
Kapitulation des ſerbiſchen Heeres möglich ſei. Das
Amſelfeld wimmele von erſchöpften, hungernden,
kranken=
den und ſterbenden Flüchtlingen. Die Zugtiere der
Bauernwagen verenden zu Tauſenden wegen
Nahrungs=
mittelmangel. Das Elend ſei grenzenlos. Man
habe förmlich den Eindruck, dem Schiffbruch Serbiens
beizuwohnen. Die Erbitterung gegen den Vierverband,
der Serbien gehindert habe, die Mobilmachung Bulgariens
zu unterbrechen und mit 100000 Mann in Bulgarien
einzurücken, ſei allgemein. Jetzt ſei Serbien verloren,
falls nicht das Salonikier Ententeheer mindeſtens vievmall
ſſo zahlreich ſei. Es wäre töricht, zu leugnen, daß die Lage
der Franzoſen und Engländer überaus ſchwierig ſſei.
Nach dem Verluſt von Babung ſei das franzöſiſche Heer
iſoliert. Die Bulgaren könnten den Franzoſen übel
mit=
ſpielen. General Sarrail mit ſeinen geringen
Streit=
kräften ſei machtlos. Der Rückzug der Franzoſen ſollte
durch den Demir=Kapu=Paß und über die griechiſche
Grenze erfolgen. Es ſei am beſten, wenn der
Vierver=
band, wie die Dinge liegen, den Balkanfeldzug als
ver=
loren betrachte, ſein Heer wieder einſchiffe und die
Mit=
telmächte auf anderen Fronten zu beſiegen ſuche.
TU Paris, 25. Nov. Laut einer vom Intranſigent
veröffentlichten Depeſche werden die Serben auf ihrem
Rückzuge im Sandſchak von den verfolgenden
Deut=
ſchen hart bedrängt. Obwohl die Soldaten genötigt ſind,
auf freiem Felde im tiefen Schnee zu lagern, folgt die
Armee Koeveß unter unaufhörlichen Kämpfen den
Ser=
ben auf dem Fuße nach.
* Wien, 25. Nov. Der Kriegskorreſpondent der
Neuen Freien Preſſe berichtet vom ſerbiſchen
Kriegs=
ſchauplatz: Es wurde viel eingegrabenes Kupfer
ge=
funden. Eine Feldbäckerei aus 58 neuen aus England
ſtammenden Wagen und ein Eiſenbahnzug, der die Möbel
des Königs Peter und ſein Silberzeug enthielt, wurden
erbeutet.
* (Zenſ. Bln.) Nach einem Bericht der B. Z. aus
dem öſterreichiſch=ungariſchen Kriegspreſſequartier beläuft
ſich die Zahl der ſerbiſchen Gefangenen bis
zur Einnahme von Priſtina und Mitrovica auf 101000
Mann. Die deutſche Armee, die Priſtina einnahm,
fand 2000 öſterreichiſch=ungariſche Kriegsgefangene, die die
Serben in ihrer eiligen Flucht zurückgelaſſen hatten. Mit
der Einnahme von Priſtina verbinden ſich auch ſtrategiſch
wichtige Folgen. Die ſtark nach Oſten ausgebogene
Front=
ſchleife, in der deutſche und bulgariſche Kräfte ſich aus
Norden und Süden entgegenwirkten, erfährt eine
weſent=
liche Kürzung und erhält eine einheitliche Richtung gegen
Weſten. Mit dem vorgeſtrigen Erfolg, ſo ſchließt der
Be=
richterſtatter, iſt der Sieg der Schlacht auf dem Amſelfeld
entſchieden.
Die Haltung Griechenlands.
* Athen, 24. Nov. (Meldung der Agence Havas.)
Die gemeinſame Note des Vierverbandes an
Griechenland iſt geſtern mittag überreicht worden.
Sie wurde während des Frühſtücks, das der König zu
Ehren Denys Cochins gab, beſprochen. Der König ließ
bei Cochin eine günſtige Aufnahme dieſer Note
durchblik=
ken. Die Note, die in freundſchaftlichem Geiſte abgefaßt
und ganz allgemein gehalten iſt, verlangt von
Griechen=
land eine Beſtätigung der ſchon früher gegebenen
Zu=
ſicherungen, betreffend die Lage der Truppen der Alliierten
in Griechenland. Die Note enthält eine Friſt, bittet aber
um möglichſt raſche Antwort. Man glaubt hier an eine
völlige Zuſtimmung der griechiſchen Regierung gegenüber
den Forderungen der Alliierten.
* Berlin, 25. Nov. Zur neuen Note an
Grie=
chenland meint die Voſſiſche Zeitung, die am
Diens=
tag überreichte Note ſei eine Abſchwächung der in der
vorigen Woche an Griechenland ergangenen und durch
Kit=
cheners Drohungen unterſtützte Note. Sie habe alle
weit=
gehenden Forderungen zurückgezogen, um Griechenland
die Möglichkeit zur Zuſtimmung zu geben und ſich eine
ſchwere diplomatiſche Niederlage zu erſparen
Griechenland und die Entente.
* Athen, 25. Nov. Amtliche Meldung: Die
eng=
liſche Regierung hat die Abfahrt der griechiſchen
mit Getreide und anderen Waren beladenen Dampfer
geſtattet, die in Malta zurückgehalten worden waren.
Auch die Beförderung von Depeſchen über Malta iſt
zu=
gelaſſen worden.
Die feindlichen Schwindelmeldungen.
*⁎* Wir haben bereits die von deutſchoffiziöſer Seite
gebrachte Blütenleſe von Schwindelnachrichten, welche ſich
in der Preſſe feindlicher Länder über die Zuſtände in
Deutſchland befinden, erwähnt. Ueber dieſe Leiſtungen
kann man ſich nach allem, was ſchon im Laufe des
Krie=
ges von unſeren Feinden zuſammengelogen worden iſt,
nicht wundern, wenn man bedenkt, daß die feindlichen
Regierungen bei dem Lügen den Ton angegeben haben,
um die Oeffentlichkeit nicht nur über die Kriegslage,
ſondern auch über die in Deutſchland herrſchende
Stim=
mung hinwegzutäuſchen. Hierbei Handlangerdienſte zu
tun, geben ſich leider noch immer einzelne
deutſchfeind=
liche neutrale Blätter her, die ſich entweder durch
ge=
wiſſenloſe Berichterſtatter ſelbſt hinters Licht führen laſſen
oder die ſolche Meldungen ſich aus den Fingern ſaugen,
um gegen Deutſchland Stimmung zu machen. Die ernſte
neutrale Preſſe iſt an diefen Dingen völlig unbeteiligt,
ſie würde die Lügner eines Beſſeren belehren können
über die Lage bei uns.
Es handelte ſich bekanntlich um Behauptungen
feind=
licher Blätter, daß das deutſche Volk vor dem Hungertode
ſtehe und durch die wirtſchaftliche Not bald gezwungen
ſein werde, Frieden zu ſchließen. Daran knüpft das
deutſche halbamtliche Blatt eine kurze Bemerkung, welche
anſcheinend darauf hinweiſen ſoll, daß die deutſche Preſſe
ſich bei der Beſprechung der auf dem
Nahrungsmittel=
markte beſtehenden Schwierigkeiten größere
Zurückhal=
tung auferlegen müſſe. Soweit wir es zu überſehen
ver=
mögen, iſt dieſe Zurückhaltung auch immer beobachtet
und — mit Recht — ſtets betont worden, daß es dem
deutſchen Volke an den zu ſeiner Ernährung
notwendi=
gen Lebensmitteln nicht mangelt, vielmehr Vorräte
und Ernte reichlich genügen, um den weiteſtgehenden
Be=
dürfniſſen zu entſprechen. Die Erfahrung des erſten
Kriegsjahres hat das beſtätigt, und mit noch größerer
Berechtigung ſind wir zuverſichtlich in das zweite
Kriegs=
jahr eingetreten. Was die Preſſe kritiſiert und bekämpft
hat, war die in ſolcher Höhe durch nichts gerechtfertigte
Teuerung, war insbeſondere der mit den Lebensmikteln
getriebene Wucher und das zu ſpäte Eingreifen der
Re=
gierung. Wir wollen zugeben, daß einzelne Blätter bei
der Kritik der ohne Zweifel vorhanden geweſenen
Miß=
ſtände etwas zu temperamentvoll waren, aber ungerecht.
war die Kritik ſicher nicht und, da ſie ſtets an die
Voraus=
ſetzung anknüpfte, daß unſere Lebensmittelvorräte
reich=
lich genügten, auch keineswegs dazu angetan, dem Feinde
Wind in ſeine Segel zu liefern. Ohne die Kritik der
Preſſe hätte die Regierung wohl kaum ſo ſchnell Einſicht
in den wahren Umfang der Mißſtände auf dem
Lebens=
mittelmarkte erhalten, wäre ſicherlich nicht ſo ſchnell auf
einzelnen Gebieten Wandlung geſchaffen worden und
die Ausſicht vorhanden, daß das auch ſonſt bald geſchehen
wird.
Die feindlichen Schwindelmeldungen aber wollen wir
ruhig über uns ergehen laſſen; bei den Neutralen üben
ſie ſchwerlich noch eine Wirkung aus, und die feindlichen
Völker werden bald gewahr werden, wie ſie von ihrer
Preſſe im Auftrage ihrer Regierungen hinters Licht
ge=
führt worden ſind.
Ruſſiſche Lügenmeldungen.
* Wien, 25. Nov. Aus dem Kriegspreſſe;,
quartier wird gemeldet: Der amtliche ruſſiſche
Be=
richt enthält die Behauptung, daß die Ruſſen
Czarto=
rysk am 19. November zurückerobert hätten. Dieſe
An=
gabe iſt erlogen. Die Ortſchaft Czartorysk wurde
durch deutſche Truppen in Brand geſteckt und alle ruſſi= Patrouillen, die den Fluß überſchritten hatten, auf
das öſtliche Ufer zurückgetrieben, ſodaß ſich am weſtlichen
Strypaufer keine ruſſiſchen Abteilungen mehr befinden.
Wirtſchaftswandlungen durch den Krieg.
G.* Der Krieg hat in gewaltiger Weiſe in die
Ver=
hältniſſe der Gütererzeugung eingegriffen und
Wandlun=
gen geſchaffen, die man früher für unmöglich gehalten
hätte. Im Frieden war es der eigene Nutzen, das
ur=
eigenſte Intereſſe des Erzeugers, das ſeine
Unternehmun=
gen regelte. Beſchränkungen kannte er nur inſofern, als
das Streben nach dem größtmöglichen Gewinn in Frage
kam und niemand verlangte, Güter herzuſtellen, deren
Verkaufserlös zu den Erzeugungskoſten in ungünſtigem
Verhältnis ſtand, oder daß lohnende Fabrikationszweige
gegen minder lohnende aufgegeben wurden.
Ein völlig anderes Bild zeigt unſer Wirtſchaftsleben
im Kriege. In beiſpielloſer Weiſe iſt die
Verantwort=
lichkeit des Produzenten geſteigert worden. Im Frieden
konnte die Produktion dringliche und notwendige
Bedürf=
niſſe unbefriedigt laſſen, denn der Weltmarkt ſtand uns
zum Bezuge offen, der Ausfall konnte von anderer Seite
her gedeckt werden. Anders heute: für uns gibt es keinen
Weltmarkt mehr; die Zufuhren ſind ſtreng nach Art und
Umfang begrenzt und Lücken können von anderer Seite
her nicht ausgeſüllt werden. Die heimiſche Produktion
hat daher vor allem die Pflicht, alles aufzubieten, damit
es nicht am nötigſten fehle. Und die Verantwortung, die
damit den Produzenten auferlegt wird, iſt rieſengroß,
denn ſie ſchließt die Verantwortung für den
er=
folgreichen Ausgang des Krieges ein.
Das gilt hauptſächlich für zwei Erzeugungsgebiete,
für das des Kriegsmaterials und das der Lebensmittel.
Genug Waffen und Munition und genug zu eſſen zu
haben, ſind die beiden grundlegenden Vorausſetzungen
des Krieges; und ſie würden in dem Augenblick hinfällig,
wenn unſere heimiſche Produktion verſagte.
Unſere Produzenten müßten — und, Gott ſei Dank, die
meiſten tun es auch — ſich ſtets vor Augen halten, daß
auch ſie ungeheuer wichtigen Kriegsdienſt, wenn auch
hinter der Front, tun. Arbeit iſt, gleichviel ob auf den
Feldern, ob in den Werkſtätten verrichtet, nicht mehr
Ge=
ſchäft und Erwerb, ſondern nationale heilige
Pflicht.
Natürlich konnte das privatwirtſchaftliche Intereſſe,
der Erwerbsgeſichtspunkt, nicht gänzlich ausgeſchaltet
wer=
den, vor allem deshalb nicht, weil willige, rückhaltloſe
Hingabe an die patriotiſche Mitarbeit geſichert werden
mußte, und eine höchſte Kraftanſtrengung, wie ſie im
Kriege nötig war, durch keinerlei äußeren Zwang, nur
durch die Triebfeder perſönlichen Nutzens erſetzt werden
kann. Der Erwerbstrieb iſt eben der ſtärkſte Faktor
wirtſchaftlicher Arbeit, und deshallb darf er gerade darum
nicht aufgehoben werden, wenn die Arbeit zur höchſten
Leiſtung geſteigert werden ſoll.
Dieſe Hingabe an die Pflicht nationaler Arbeit hat
ſich am glänzendſten gezeigt in der Induſtrie; unter
gro=
ßen Opfern wurden gewaltige Betriebe im Handumdrehen
auf ganz neue Induſtrien eingeſtellt, und es muß
aner=
kannt werden, daß gerade in Induſtriekreiſen
Preistrei=
bereien zum eigenen Nutzen nur wenig vorkamen. MMan
war zufrieden, wenn man ſeinen Arbeiterſtamm
beſchäfti=
gen und den Betrieb aufrecht erhallten konnte; daß eine
Art Hochkonjunktur in manchen Induſtriezweigen
eintre=
ten würde, hatten die wenigſten vorausgeſehen.
In der Landwirtſchaft zeigte ſich ein anderes Bild:
hier machte ſich nur zu oft ein zügelloſer Eigennutz
be=
merkbar; wir alle wiſſen ja, wie ſehr wir unter durchaus
ungerechtfertigten Preisſteigerungen im ganzen Reiche zu
leiden hatten. Hier mußte die Regierung im Intereſſe
des Ganzen eingreifen. Schrankenloſe Verwendungs= und
Verwertungsfreiheit und Preisbildung durch das
ſoge=
nannte „natürliche” Spiel von Angebot und Nachfrage
durfte nicht geſtattet werden. Eine Verwendungs= und
Verwertungsfreiheit hätte die billige und gleichmäßige
Verteilung auf die Verbraucherkreiſe gehindert, und die
freie Preisbildung wurde in dem Augenblick Unſinn, wo
das natürliche Spiel von Angebot und Nachfrage unter
den veränderten Verhältniſſen des Krieges aufhörte
und=
aufhören mußte.
Dabei darf nicht vergeſſen werden, daß wir, was
nicht genug betont werden kann, genug Nahrungsmittel
haben, um vor jedem wirklichen Mangel geſchützt zu ſein;
wir haben uns aber in Friedenszeiten an einen viel zu
hohen Verbrauch gewöhnt. Das Verhältnis geſtaltet
ſich deshalb ſo, daß das Angebot hinter der Nachfrage
zu=
rückbleibt; die Gewohnheit des übermäßigen Verbrauchs
iſt eben nicht ſo leicht abzulegen, infolgedeſſen ſteigen die
Preiſe ganz unabhängig von den Produktionskoſten
wei=
ter, bis durch die hohen Preiſe eine Beſchränkung des
Verbrauches erzwungen wird. Hier mußte der Staat im
Intereſſe der Minderbemittelten eingreifen, da dieſe in
erſter Linie betroffen wurden, während die begüterten
Verbraucher, für die der Preis keine Rolle ſpielte, zu
keiner=
llei Einſchränkungen gezwungen waren. Hierzu kommt
noch, daß die leiſtungsſchwachen Verbraucher gerade als
Mitarbeiter — und unerſetzliche — am Kriegswerke zur
vollen Entfaltung ihrer Kraft ermuntert werden müſſen,
nicht aber durch ein vermeidbages Uebermaß an
zugemu=
teten Opfern entmutigt und geſchwächt werden dürfen.
Der Krieg ſtellt ſo hohe Anforderungen an
unſer=
ganzes Volk, daß niemand ein Recht hat, die
Konjunkturgewinne, die ihm der Krieg in
den Schoß wirft, zum Aeußerſten
auszu=
nutzen. Erſt kommt die Allgemeinheit, dann der
Ein=
zelne. Und wenn jemand unter Härten hie und da zu
leiden hat, muß er ſich fügen. Andere, zahlloſe andere
werden viel ſchwerer getroffen. Allle
Gütererzeu=
gung, in der Landwirtſchaft und in der
In=
duſtrie iſt jetzt Kriegsdienſt, in der
Landwirt=
ſchaft ſogar ganz beſonders, und Kriegsdienſt
ver=
pflichtet! Vor allem dazu, alle perſönlichen Wünſche
und Beſtrebungen aufzugeben zu Nutz und Frommen des
großen Vaterlandes!
Ein vernünftiges Wort.
* Berlin, 25. Nov. Der ſozialdemokratiſche
Ab=
geordnete Dr. Südekum tritt im Hamburger Echo den
Verſuchen unſerer Feinde entgegen, jede
Aeuße=
ung der Hoffnung auf Frieden, die aus Deutſchland
kommt, als ein Zeichen deutſchen Niederbruches anzuſehen
und zu neuer Aufſtachelung ihrer Maſſen zu mißbrauchen.
Südekum ſagt:
Wir wollen ganz gewiß die Leiden, die uns drücken,
nicht verkleinern, aber es iſt ein frevelhaftes Spiel, das die
verantwortlichen Männer in Frankreich mit der aus tauſend
Wunden blutenden Bevölkerung ihres Landes treiben.
Deutſchland iſt nicht das Opfer einer Hungersnot, nicht
der Furcht vor dem blanken Mangel erlegen, ſondern ſein
gerechter Zorn und die Unmut weiter Kreiſe macht ſich
manchmal in draſtiſchen Worten gegenüber den Sünden
mancher Intereſſenten Luft. Es gibt keinen vernünftigen
Menſchen bei uns, der nicht aus den bisherigen
Leiſtun=
gen unſeres Heeres die feſte Ueberzeugung ſchöpfte, der
Wall aus Stahl werde jedem neuen Anſturm der Feinde
widerſtehen. Die Hoffnung auf innere Unruhen können
unſere Feinde ruhig begraben. Auch die Oppoſition, die
ſich gegen angeblich zu weit geſteckte Kriegsziele in
Deutſchland bemerkbar macht, verleugnet mit ganz
bedeu=
tungsloſen Ausnahmen nicht die Pflicht der Vaterlands=
verteidigung. Die Spekulation auf den
Hunger=
tod des deutſchen Volkes iſt töricht.
Nach=
dem auch noch der Zugang zum nahen Orient erkämpft
nd die Abſchnürung der Mittelmächte von den
Vorrats=
gebieten verhindert worden iſt, darf jede Gefahr
öko=
nomiſcher Vernichtung als von uns abgewendet erachtet
verden. Die von der Regierung immer erklärte
Friedens=
iebe des deutſchen Volkes iſt nicht der Ausdruck der
Schwäche, ſondern der menſchlichen Geſinnung einer
ſtar=
en Nation. Wehe, wenn unſere Feinde mit dieſer edlen
Selbſtbeſcheidung unſeres Volkes weiter ihr frivoles
Spiel treiben wollen. Auf ſie kommt das Blut, das dann
noch fließen muß.
Belgien und Griechenland.
* Kopenhagen, 25. Nov. (W. T. B. Nichtamtlich.)
Intereſſant und bezeichnend iſt die Stellungnahme
der däniſchen Preſſe zur Verletzung der
Neu=
tralität Griechenlands durch die Alliierten.
Socialdemokraten nennt die Dinge offen beim rechten
Namen und ſagt: Es muß ein eigentümliches
Ge=
fühl für die Belgier ſein, die Entwicklung der
Ver=
hältniſſe in Griechenland zu beobachten. Belgien wollte ſich
gegen die ſeinerzeitige Neutralitätsverletzung ſelbſt bis
zum letzten Manne gegen eine Uebermacht verteidigen.
Mit anderen Worten, Belgien wollte ſich in einen Krieg
einlaſſen mit dem Lande, das zuerſt ſeine Neutralität
ver=
letzte. Dieſe Auffaſſung iſt in Wirklichkeit äußerſt ſchwierig
für einen kleinen neutralen Staat, denn er kann in dieſem
Falle wie Belgien wählen, auf welcher Seite er ſtehen
will. Der Zufall entſcheidet. Nun hat man zwar ſtark
bezweifelt, daß Belgien den gleichen verzweifelten
Exiſtenz=
kampf begonnen hätte, wenn England und Frankreich es
geweſen wären, die zuerſt ſeine Neutralität verletzt hätten.
Aber jetzt iſt Griechenlands Neutralität verletzt und keiner
behauptet, daß dieſes Land ſich deshalb gegen die
Alliier=
ten in einen Exiſtenzkampf einlaſſen müſſe, die die
Neu=
tralität verletzt und genau dasſelbe getan haben, wie
Deutſchland gegenüber Belgien. Griechenland proteſtierte,
Deutſchland und Bulgarien proteſtierten, daß
Griechen=
land weiter ginge. Aber beide Mächtegruppen verhandeln
freundſchaftlich mit Griechenland. Keiner behauptet jetzt,
aß Griechenland ſeine Ehre verloren hat, daß es ſich nicht
einließ, der Uebermacht zu trotzen. Die Alliierten
ver=
langen jetzt ſogar noch eine entgegenkommende Haltung.
Es zeigt ſich jetzt weiter, daß es 1914 belaiſche Politiker
gegeben hat, die ſich für die gleiche Politik ausſprachen,
die jetzt Griechenland ausführt. Aber während der
grie=
chiſche König ſeinen Einfluß für einen unblutigen
Kon=
flikt eingelegt hat, warf der belgiſche König das Schwert
in die Wagſchale und rief dadurch das jetzige Schickſal
ſeines Landes hervor.
Ruſſiſches.
Mißtrauen im ruſſiſchen Volk.
* Kopenhagen 24. Nov. Die geſamte ruſſiſche
Preſſe ohne Unterſchied der Partei ſucht mit allen
Mit=
teln die Bevölkerung zum Zeichnen der neuen inneren
Anleihe zu bewegen. In der Petersburger
Birſche=
wija Wjedomoſti (Börſenzeitung) wird auf den
großen Mißerfolg, den die Zeichnungen auf die erſten
Kriegsanleihen im Volke gehabt haben,
hingewie=
ſen. Dieſes habe ſich nur mit 10 v. H. an den
Zeichnun=
gen beteiligt, der Reſt habe teilweiſe von den Staats=
und Privatbanken übernommen, teilweiſe durch Ausgabe
von Papiergeld aufgebracht werden müſſen. Der
Be=
trag des umlaufenden Papiergeldes habe jetzt die
un=
geheure Höhe von fünf Milliarden Rubeln erreicht, für
die nur eine Golddeckung von 1600 Millionen vorhanden
ſei. In dem Aufſatz wird weiter ausgeführt, daß
Bar=
geld genügend vorhanden ſei, wie man an den beſtändig
ſteigenden Sparkaſſeneinlagen erkennen könne.
Wenn die Bevölkerung große Unluſt zeige, auf die
Kriegs=
anleihe zu zeichnen, ſo liege dies einerſeits an den
inner=
politiſchen Verhältniſſen und hänge anderſeits mit der
Lage auf den Kriegsſchauplätzen zuſammen. Dort wie
Die deutſche Feldpoſt.
Von Emil Simſon, Kriegsberichterſtatter.
(Nach einer Unterredung mit dem deutſchen Feld=
Ober=
poſtmeiſter.)
Großes Hauptquartier, im November.
:: Ganze Welten, von denen wir uns in ſonnigen
Friedenszeiten kaum ein Bild machen konnten, erſchloß
dieſes Ringen der Völker. Viel haben wir inzwiſchen
ge=
lernt. Von manchem beſteht aber noch immer eine
traum=
hafte Vorſtellung. Das gilt auch für die Feldpoſt, eine
der großartigſten Leiſtungen des Krieges. Eine ganz
wundervolle Organiſation! Tauſende und Abertauſende
wackerer Männer wirken in ihr, ſtellen die innigſte
Ver=
bindung zwiſchen Heimat, Etappe, Spital und —
Schützen=
graben her. Kein Land der Welt — ohne unbeſcheiden zu
ſein, darf man’s ſagen —, hat dem deutſchen Reiche das
gleich gemacht. Bei dieſer Feſtſtellung dürfen vor allem
die großen Schwierigkeiten und Gefahren (Alarm,
Bom=
benwürfe uſw.), die der Feldpoſtbetrieb mit ſich bringt,
nicht außer acht gelaſſen werden.
Die deutſche Feldpoſt iſt im Kriege eine militäriſche
Einrichtung, die der Oberſten Heeresleitung unterſteht,
aber naturgemäß im engen Zuſammenhang mit dem
hei=
miſchen Poſtbetrieb die Aufgabe erfüllt, unſere Truppen
mit Poſt zu verſorgen. Das Feldpoſtperſonal ſetzt ſich
im weſentlichen aus Poſtbeamten zuſammen, die ſchon
im Frieden hierfür beſtimmt werden. Die Oberſte Leitung
des geſamten Feldpoſtweſens iſt einem Feld=
Oberpoſt=
meiſter übertragen, der zum Großen Hauptquartier
ge=
hört und dem Generalquartiermeiſter zugeteilt iſt. Feld=
Oberpoſtmeiſter iſt der Geheime Oberpoſtrat Domizlaff,
der im Frieden einer der größten Ober=Poſtdirektionen,
derjenigen in Leipzig, als Ober=Poſtdirektor vorſteht. Zu
ſeinem Stabe gehören mehrere Feld=Oberpoſtinſpektoren
von denen der dienſtälteſte, Poſtrat Weigel von der
Ober=
poſtdirektion in Berlin, ihn erforderlichenſalls vertritt
Dem Feld=Oberpoſtmeiſter liegt die wichtige Aufgabe ob
auf den Kriegsſchauplätzen den Feldpoſtbetrieb bei den
Hunderten von Feldpoſtanſtalten einheitlich zu regeln und
zu überwachen. Gewiß keine einfache Sache, wenn man
bedenkt, daß tagtäglich 9 Millionen Briefe, auf dener
kein Beſtimmungsort, ſondern nur die
Truppenzugehörig=
keit des Empfängers angegeben iſt, zur Front befördert
werden. Natürlich bringen die Verhältniſſe des Krieges
ortgeſetzt taufend beſondere Schwierigkeiten mit ſich, die
der Friedensbetrieb nicht kennt: zerſtörte Eiſenbahnen,
Straßen und Brücken, Ausſchaltung der Poſtzüge und
Zurückbleiben der Poſtwagen wegen wichtiger
Truppen=
transporte, Inanſpruchnahme poſtaliſcher
Beförderungs=
mittel für andere Zwecke der Truppen, plötzliche und häufig
auch der Poſt gegenüber geheim zu haltende Abbeförderung
von Truppenverbänden, denen die maſſenhaft vorliegende
Poſt nicht wie im Frieden einfach mit dem nächſten Zug
nachgeſchickt werden kann, Verluſte von Pferden, Wagen
und Autos, die die Heeresverwaltung wegen anderer
dringlicher Bedürfniſſe nicht ohne weiteres zu erſetzen in
der Lage iſt, und ähnliches mehr. Alle dieſe Verhältniſſe
ſind der Front bei der Länge des Krieges genügend bekannt
geworden und werden von ihr richtig eingeſchätzt. Man
trifft deshalb bei der Truppe in Feindesland wohl keinen
Feldgrauen, der die Leiſtungen unſerer Feldpoſt nicht voll
anerkennt.
Die Organiſation der Feldpoſt ſelbſt ſchließt ſich eng
an die Gliederung des deutſchen Feldheeres an. Da dieſe
im weſentlichen jetzt noch dieſelbe iſt, wie im Kriege 70/71,
ſo hat man im großen und ganzen auch die damals
be=
währte Organiſation der Feldpoſt in ihren Grundzügen
beibehalten. Aber wie der Umfang des deutſchen Heeres
gewaltig zugenommen hat, und neue Aufgaben zu neuen
Formationen führten, wie ſich in ungeahnter
Vielgeſtal=
tigkeit des Etappendienſtes das Sanitätsweſen, die
frei=
willige Krankenpflege und andere Einrichtungen
heraus=
gebildet haben, ſo ergab ſich für die Feldpoſt von ſelbſt die
Notwendigkeit, auch ihre Einrichtungen auszubauen und
ſich dieſen neuen Bedürfniſſen eines modernen Krieges
an=
zupaſſen. Anders iſt die Art der Feldpoſtbeſorgung in
Flandern, anders in den Argonnen, anders in den
Kar=
pathen und den Sumpfgegenden Rußlands anders an der
Donau und den unwegſamen Päſſen Serbiens. Aber auf
allen Fronten gilt nur ein Beſtreben: die Feldpoſt
vorzu=
bringen und für dauernde Verbindung zwiſchen Heimat
und Heer zu ſorgen.
Bei jeder Armee befindet ſich ein Armee=Poſtdirektor
(Poſtrat), der die Poſtverbindung der Armee mit der
Hei=
mat herzuſtellen und zu erhalten, ſowie den
Feldpoſtbe=
trieb bei den Feldpoſtanſtalten der Armee dauernd zu
überwachen hat. Ihm ſind mehrere höhere Beamte (
Ar=
mee=Poſtinſpektoren) namentlich zu Aufſichtszwecken und
zur Bereiſung der Etappenſtraßen zugewieſen. Zu jedem
Armee=Oberkommando und jeder Infanterie=, Reſerve=,
Erſatz=, Landwehr= und Kavallerie=Diviſion gehört eine
Feldpoſtexpedition unter Leitung eines Feld=
Oberpoſt=
ſekretärs, ebenſo zu jedem Generalkommando ein Feld=
poſtamt unter einem Feldpoſtmeiſter. Ein ſolches beſteht
außerdem im Großen Hauptquartier des Kaiſers unter
unmittelbarer Leitung des Feld=Oberpoſtmeiſters.
Jeder Armee=Poſtdirektion iſt ein Poſt=, Pferde= und
Wagendepot zugeteilt, aus dem die Poſtfuhrwerke für den
Bereich der betreffenden Armee geſtellt werden. Im
gan=
zen ſind viele Tauſende von Pferden im Dienſte der
Feld=
poſt tätig. Hierzu ſind im Laufe des Feldzuges zahlreiche
Poſtkraftwagen gekommen, die beim Fortſchaffen der
ſchweren Poſtſäcke gute Dienſte leiſten. Dieſe Autos ſind
armeeweiſe zu beſonderen Poſtkraftwagen=Parks mit
eige=
nen Werkſtätten vereinigt.
Im allgemeinen kann man ſagen, daß die Feldpoſt
auf der Etappenſtraße der Armee bis zu deren
Feldpoſt=
anſtalten nachgeſchoben wird. Im Weſten erfolgt das
zumeiſt mittels täglicher Poſtſonderzüge, je einer für jede
Armee. Täglich werden auf dieſe Weiſe über hundert
Eiſenbahnwagen mit Feldpoſt (ohne die durch die
Mili=
tär=Paketdepots beförderten Paketſendungen) allein über
die Weſtgrenze gebracht. Im Oſten, mit ſeinem weniger
ausgebauten Bahnnetz, müſſen zu dieſem Zweck Züge der
Etappenbehörde mitbenutzt werden. Der Endpunkt der
Eiſenbahn liegt aber in den von uns beſetzten öſtlichen
Ge=
bieten oft weit über 100 Kilometer vom Standort der
mit den Truppen vormarſchierten Feldpoſtanſtalt. Die
Maſſe der Poſtbeutel muß alsdann von der letzten
Bahn=
ſtation aus mittels Fuhrkolonnen auf endlos langen,
teil=
weiſe miſerabel ſchlechten Straßen in tagelangen
Mär=
ſchen fortgeſchafft werden. Im Gebirgskrieg kommen als
einzige Beförderungsmittel (wenn Eiſenbahnen,
Kraft=
wagen und die gewöhnlichen Poſtwagen verſagen) nur
ie ganz leichten und kleinen landesüblichen
Bauernfuhr=
werke oder Tragtiere für die Feldpoſtbeförderung in
Be=
tracht. Man kann ſich leicht ein Bild von den hierbei zu
überwindenden Schwierigkeiten machen, wenn man
be=
denkt, daß der durchſchnittliche tägliche Eingang an
Feld=
poſt für jede Diviſion 230 vollgepfropfte Säcke ausmacht.
Dieſe allgemeinen Ausführungen über die
Organiſa=
tion der deutſchen Feldpoſt gründen ſich teils auf
perſön=
liche Wahrnehmungen auf meinen Reiſen zur Front, teils
auf mündliche Auskunft, die mir in liebenswürdiger Weiſe
vom Feld=Oberpoſtmeiſter zuteil wurde. Mit deſſen
Zu=
ſtimmung habe ich kürzlich, um mich an Ort und Stelle
auch über Einzelheiten des Feldpoſtweſens zu
unterrich=
ten, die Feldpoſt bei der . . . . Armee aufgeſucht. Hierüber
in einem weiteren Aufſatz Näheres.
hier beſtehe Mißtrauen gegen die leitenden
Perſönlich=
keiten; man habe noch kein Zutrauen zu einem
end=
gültigen Siege und erwarte von der militäriſchen
Nieder=
lage die innere Revolution, die das ganze
Finanz= und Wirtſchaftsleben zerſtören werde. Der
Aufſatz ſchließt mit einem flehenden Appell an das
ruſſiſche Volk, die Regierung nicht im Stiche zu laſſen,
ſondern ihr genügend Geldmittel zur Verfügung zu
ſtellen, damit der Sieg errungen werden könne.
Ein ruſſiſcher Armeebefehl.
* Die Wahrheit aller unſerer Berichte über die
Greueltaten der ruſſiſchen Armee im eigenen
Lande wird voll und ganz beſtätigt durch den
nachſtehen=
den Erlaß des Oberkommandos der ruſſiſchen
Südweſt=
front an den Kommandierenden der 11. Armee. Der
Be=
ſehl wurde bei einem Offizier geſunden, der durch
Trup=
pen der Südarmee gefangen genommen war:
Telegramm an den Kommandierenden der 11.
Ar=
mee. Ich verlautbare hiermit zwecks ſtrengſter
Durch=
führung das nachfolgende Telegramm des Generalſtabs=
Chefs Seiner Kaiſerl. Hoheit: „Se. Majeſtät der Kaiſer
läßt Ihnen mitteilen, daß an die Ohren Seiner Hoheit
zahlreiche Klagen verſchiedener Klaſſen der Bevölkerung
der Kriegsſchauplätze über das Verhalten der Truppen
gedrungen ſind, beſonders aber, daß gewiſſe
Militär=
perſonen die Bevölkerung mißhandeln, nicht
ſelten rauben und oft ihr Gut durch Feuer vernichten,
ob=
zwar die kriegeriſche Lage keinesfalls dazu Anlaß gibt.
Der frühere oberſte Feldherr hat mehrmals Befehle und=
Inſtruktionen verlautbart, die eine innere
Reorgani=
ſierung des Heeres, das Beſeitigen von Raub und
Brand=
ſtifterei im Auge hatten. Trotzdem iſt der Kaiſer mit
Kummer erfüllt, daß bisher alle dieſe Erlaſſe ihren Zweck
nicht erreicht haben, daß ſich immer noch Individuen
fin=
den, die ſich mit Taten brandmarken, welche ein Fleck für
die ganze ruſſiſche Armee ſind. Zu ſolchen Taten neigen
vor allem Mannſchaften der im Rücken der Armee
ſtehenden Formationen oder ſolche, die ſich
von ihrem Truppenkörper losgetrennt
haben, ſelbſtändig Kommandierte oder aus
verſchiede=
nen Gründen Beurlaubte. Se. Majeſtät ordnet an,
keine Mittel zu unterlaſſen, um die ſtrengſte
Diſzi=
plin einzuführen die ſtrengſten Strafen bei
Ver=
ſprengten, Marodeuren, Räubern und
Brand=
ſtiftern anzuwenden. Das von Sr. Majeſtät gezeigte
Ziel ſoll um jeden Preis erreicht werden; auf den
Eiſen=
bahnen und öffentlichen Straßen, die von der Front
füh=
ren, ſollen Offiziere mit genügend ſtarken Abteilungen
Wache halten, um alle von ihren Truppenkörpern
Ent=
laufenen ſeſtzunehmen. Dieſelben ſollen als
abſchrecken=
des Beiſpiel ſtrengſtens beſtraft werden.
Se. Majeſtät befiehlt allen Höhergeſtellten, beſonders
aber Truppenkommandanten, ihre volle
Aufmerkſam=
keit auf dieſes Uebel zu lenken das ſich in
der Armee ſo eingebürgert hat. Nur der
größte Eiſer und Ausdauer, die größte Strenge der
Vor=
geſetzten und die ſtrengſten Strafen bei den Schuldigen
können dieſen Umtrieben, die die völlig begründeten
Klagen über das Militär hervorrufen ein Ende machen.
Je mehr das Uebel um ſich gegriffen hat, um ſo ſtrengere
Diſziplin muß in der Truppe gehalten werden, um ſo
unerbittlicher die Strenge des Kommandanten; nur die
Erhaltung der inneren Ordnung kann uns dem Ziel
nä=
her bringen. Se. Majeſtät der Kaiſer hat angeordnet, den
Stand des Offizierskorps durch Abkommandierung nicht
mehr zu ſchwächen. Die Stäbe, Kommandanten und
militäriſchen Verwaltungen ſollen die bereits
Abkomman=
dierten in ihre Truppenteile rückverſetzen. Se. Majeſtät
hat den feſten Glauben, daß die Kommandanten aller
Grade ihren Untergebenen ans Herz legen werden, welche
Bedeutung die Ordnung für das Heer beſitzt, daß ſie den
Ausſchreitungen gegen die Bevölkerung
ein Ende machen werden unnütze
Brandſtifte=
reien, Vernichten von Fabriken, Werkſtätten und
Raub=
anfälle ſtrengſtens verfolgen, ſowie alle Art
Maro=
deure und Verbrecher die ſich von ihrer Truppe
losgetrennt und ihre Soldatenpflicht vergeſſen haben,
rückſichtslos ſtrafen werden. 13058. Alekſiejew.” 1932
Iwanow.
An den Kommandierenden des 22. Armeekorps: Laut
Befehl des Armeekommandanten bitte ich Euer Exzellenz,
dem Armeekommandanten zwecks tatkräftiger
Einſchrei=
tung einen genauen Bericht erſtatten zu wollen, unter
welchen Umſtänden der Beſitz des Herrn
Bowars=
ki in Oſtrow verbrannt wurde, welcher
Truppen=
teil dort geſtanden iſt, ſowie alles, was Sie bisher in
die=
ſer Richtung getan haben. Gleichzeitig befahl der
Armee=
kommandant, in dieſer Sache die ſtrengſte Unterſuchung
einzuleiten. Unterſchrieben: Chef des Generalſtabes der
11. Armee. G. L. Schiſchkewitſch, für den Chef der Etap=
pen= und Intendantur=Abteilung. Oberſt Tſcherewin. 16./
29. Sept. 1915. Nr. 6764., für den Kanzleidirektor:
Oberſtlt. Setſchenkow. Die Kopie beſtätigt: für den
äl=
teren Adjutanten der 3. ſinnl. Schützen=Diviſion: Oberlt.
Solowiew.
An den Kommandanten des 9. finnl. Schützen=Regts.:
Der Diviſionskommandant befahl die Unterſuchung und
tatkräftige Amtshandlung in Angelegenheit des Herrn
Bowarski, deſſen Beſitz verbrannt wurde, einzuleiten und
einen Bericht an den Kommandanten der 11. Armee zu
erſtatten. Für den Generalſtabschef der 3. finnl. Schützen=
Diviſion: Hauptmann N., für den älteren Adjutanten
Oberlt. Solowiew. Nr. 2779. 16./29. September 1915.
Die Kopie der Kopie beſtätigt: Regts.=Adjutant des 9.
finnl. Schützen=Regiments. Stabs=Kapitän Jakowliew
Die Teuerung in Frankreich.
* Jeder Tag macht die Wirtſchaftskriſe Frankreichs
deutlicher. Neue Unruhen fanden in Breſt, Paris,
Doucrez und Chätelleraut ſtatt. Die „
Unterſuchungs=
kommiſſion über Betrügerei” hat Enthüllungen gebracht,
die durch Prozeſſe, Interpellationen und Wucheranklagen
tagtäglich neu beſtätigt werden. Bezeichnende
Preis=
angaben bringt Le Petit Journal vom 19.: Der
Doppel=
zentner Anthrazit koſtet 13,20 Fr., einfachſte Kohle 9,20
Francs, die Fracht für engliſche Kohle iſt von 4 sh. 6 p.
vor dem Krieg auf 20 sh. jetzt geſtiegen. Neue
Wildbret=
preiſe bringen Temps und Matin vom 21.: Danach
koſten Faſanen pro Stück 15 Fr., Haſen 20 Fr. Und doch
ſind nach langen Beratungen die Jagden eröffnet
wor=
den, gerade, um die Fleiſchpreiſe herunterzudrücken, die
nach dem Radical vom 20. ſich ſeit Kriegsbeginn
ver=
doppelt haben. „Um die Eier reißen ſich die Käufer,”
ſchreibt Le Petit Journal vom 19., um die Butter ſorgt
ſich der Matin vom 21., er plant Einfuhr auf Umwegen
aus Sibirien. An Getreide und Kartoffeln fehlt es durch
die Verödung des Landes und die Leutenot, (Temps,
Humanité v. 19.) Kein Wunder, daß in dieſer Situation
die Stadtbehörden von Lyon, Bordeaux, Dijon und Saint=
Etienne mit energiſchen Tagesordnungen ſich an die
Re=
gierung gewandt haben. Kein Wunder, daß die Kreis
tage, die Polizei, Miniſter, Komitees, Federationen,
Par=
teien, Parlament und ſechs Parlamentskommiſſionen ſich
den Kopf zerbrechen. Mit Erfolg? Dies bezweifeln ſelbſt
Pariſer Blätter: „Preisſteigerung ohne Ende.
Die Regierung wird die Maßnahmen zum Schutze des
Volks erſt dann vorſchlagen, wenn es zu ſpät iſt.” (
Radi=
cal v. 20.) „Das Kohlengeſetz — wann wird es
kom=
men? Winter 1916/172‟ (Artikelüberſchrift der Humanité
vom 20.)
Lächerliche Kundgebungen des Haſſes.
* Die Genueſer Zeitung Secolo XIx hatte eine
Korreſpondenz aus Spezia, nach welcher das zur Errich
tung einer Denktafel an Richard Wagner
ge=
ſammelte Geld dem Roten Kreuz zugewieſen worden ſei,
mit einem Kommentar verſehen, deſſen letzter Satz
lautete: „In Italien ſoll jetzt und für eine Weile von
Deutſchtümeleien nicht mehr die Rede ſein.” Giovanni
Zibordi macht dieſe Bemerkungen im Avanti zum
Aus=
gangspunkt eines ſarkaſtiſchen Leitartikels gegen die
Eiferer, welche ihren Haß auch gegen die höchſten
Kulturgüter ihrer Gegner richten. Es heißt da:
„Die Kunſt Richard Wagners eine Deutſchmichelei!
Merken denn dieſe Leute nicht, daß ſie die italieniſche
Kul=
tur entehren und ſich auf das Niveau jener herabwürdigen
welche mit nutzloſer und ungeſchickter Gewaltſamkeit die
Meiſterwerke der alten Kirchen und Paläſte zerſtören? Da
wird man bald einmal die Poeſie Goethes oder Heines
oder die Philoſophie Kants Deutſchmicheleien nennen.
Schon hat man den Kreuzzug gegen die Ausgaben der
griechiſchen und lateiniſchen Klaſſiker, welche mit peinlicher
Genauigkeit von den deutſchen Philologen beſorgt wurden,
eröffnet; als ob die Genauigkeit eines Textes auch eine
— politiſche Meinung ſſei. Und man gibt ſich den Auſchein,
als ziehe man ungenaue, aber eigene Texte den
verabſcheu=
ten Leipziger Bänden vor; ohne ſich darüber klar zu
wer=
den, daß der einzige wahre, vernünftige und nicht kindiſche
Weg zur Emanzipation von dem fremden Zeug der iſt,
ſelbſt ebenſo Gutes und Beſſeres zu erzeugen; und ohne zu
begreifen, welche Armut und Beſchränktheit von Geiſt und
Gemüt ſich in dieſem Vermiſchen von Kunſt und Wiſſen=
ſchaft mit den ſchwankenden Leidenſchaften und ihrem
Verkümmern zwiſchen nationalem Haß und nationalen
Sympathien offenbart.”
„Ich weiß, daß man mich wegen dieſes Proteſtes im
Namen der Würde unſerer Kultur als einen
Deutſchen=
freund hinſtellen wird, aber ich kümmere mich wenig
darum, im Gegenteil, ich fühle mich geehrt dadurch, aus
einem Grund nämlich: daß jene angebliche
Deutſchfreund=
lichkeit der Sczialiſten zwar eine unvernünftige Legende
iſt, die aber doch ihren Gehalt hat, indem ſie in denen,
welche ſie verbreiten, die Unſähigkeit dartut, entweder,
wie ſie ſich rühmen, ausgeſprochen und wahrhaftig
Ita=
liener zu ſein oder italieniſche Internationaliſten, wie
wir es ſind. Sie zeigt, daß ſie an andere Nationen oder
Gruppen ſolcher gefeſſelt ſind und nicht begreifen, daß es
Menſchen gibt, die gleichzeitig Italien und die Menſchheit
vor Augen haben. Daher muß man notwendigerweiſe,
wenn man nicht fanatiſcher Franzoſenfreund iſt,
öſterreich=
oder deutſchfreundlich ſein. Kurz, Diener von irgendwem;
denn für ſolche iſt die Livree ein leibliches Bedürfnis.”
„Die interventioniſtiſche Mode verlangt heute, daß man
in den Teller ſpucke, aus welchem man nur zu ſehr aus
In=
dolenz, Servilismus oder Poſe lange Zeit gegeſſen. Die
deutſche Kultur, die deutſche Kunſt, die deutſche Diſziplin,
alles, was ſo vielen für das bettelhafte Italien ein
blind=
lings nachzuahmendes und eher ſchlechter denn beſſer zu
kopierendes Vorbild erſchien, alles wird in einem Bündel
auf den Miſthaufen geworfen. So will es die Unſitte und
die Handorgler der Politik und des Journalismus, welche
ihr Inſtrument nach dem Wind, der geht, blaſen, und die
Muſik ſpielen, die der Galerie gefällt, ſchimpfen auf
Deutſchland los; ſie verurteilen es wohl gar wegen ſeines
Imperialismus, während ſie gerade dabei ſind, in unſerem
Lande den lächerlichen Nationalismus von Pygmäen, die
Rieſen ſein möchten, aufzurichten.”
„Denn wenn im Auguſt 1914 — wie nicht wenige der
heutigen Deutſchfreſſer offen wollten oder im geheimen
hofften — Itcklien im Gefolge der Zentralmächte marſchiert
wäre, hätten die genannten Handorgler gleichmütig ihr
Gedudel gegen die gewalttätige Kultur und die
aufge=
blaſene künſtleriſche Hegemonie Frankreichs gerichtet,
welche Italien ebenfalls ſervil kopierte und ſeige duldete,
mit nicht minderm Schaden, als dem, welchen es von den
maſſiven deutſchen Vorbildern erlitt. Kultur und Kunſt
müſſen, um aufrichtig und originell zu ſein, in ihren
Ur=
ſprüngen national ſein; international, um zu wachſen
und in ihrem Verſtändnis und ihrer Entwicklung
Gemein=
gut zu werden!”
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. November.
Zum 25. November
hat Se. Königl. Hoheit der Großherzog folgende
Aus=
zeichnungen verliehen:
den Charakter als „Rechnungsrat”.
dem Bureauvorſteher bei dem Verwaltungsgerichtshof
Jakob Petry in Darmſtadt, dem Oberrechnungsreviſor
Valentin Franz in Darmſtadt, dem
Oberrechnungs=
reviſor Heinrich Emmerich in Darmſtadt;
den Charakter als „Hofrat”:
dem Vorſtand des ſtenographiſchen Landtagsbureaus
Reinhold Zehl in Darmſtadt;
den Charakter als „Staatsrat”:
dem Miniſterialrat und Vorſitzenden der Abteilung
für öffentliche Geſundheitspflege des Miniſteriums des
Innern Franz Hölzinger zu Darmſtadt;
den Charakter als „Geheimerat”:
dem Vorſitzenden des Vorſtandes der
Landesverſiche=
rungsanſtalt Großherzogtum Heſſen Geheimen
Regie=
rungsrat Dr. Auguſt Dietz zu Darmſtadt, dem
Pro=
vinzialdirektor der Provinz Starkenburg und Kreisrat
des Kreiſes Darmſtadt, Friedrich Fey zu Darmſtadt,
dem ordentlichen Profeſſor in der philoſophiſchen Fakultät
der Landesuniverſität Geheimen Hofrat Dr. Hermann
Siebeck zu Gießen;
den Charakter als „Geheimer Obermedizinalrat”:
dem vortragenden Rat in der Abteilung für öffentliche
Geſundheitspflege des Miniſteriums des Innern
Ober=
medizinalrat Dr. Auguſt Balſer zu Darmſtadt;
den Charakter als „Geheimer Oberkonſiſtorialrat”.
dem Oberkonſiſtorialrat Dr. Wilhelm Bernbeck zu
Darmſtadt;
den Charakter als „Geheimer Regierungsrat”:
dem Kreisrat des Kreiſes Bensheim Curt Eckſtein
C. K. Das Erwachen des Islams in Griechenland.
Der bekannte Balkan=Berichterſtatter des Journal,
An=
dré Tudesg, ſendet ſeinem Blatte die folgende
Schilde=
rung der mohammedaniſchen Bevölkerung von Saloniki:
„Vor fünfzehn Monaten noch, als in Europa Friede
herrſchte, waren die griechiſchen Mohammedaner kaum
von der übrigen Bevölkerung zu unterſcheiden. Sie
klei=
deten ſich europäiſch und ſchienen in keiner Weiſe darauf
bedacht, ihre Nationalität beſonders zu betonen. Das war
vor fünfzehn Monaten, als noch Friede herrſchte.
Doch die durch den Weltkrieg hervorgerufenen Ereigniſſe
auf dem Balkan haben all dies geändert. Die Türken
haben ſich mit Deutſchland vereinigt und erwarten die
Bulgaren mit offenen Armen. Die Griechen, die einſtigen
Gegner, verhalten ſich untätig und ſchweigen. Und die
Serben — der große Gegner der Mohammedaner im
Bal=
kankriege — müſſen Schritt für Schritt ihre Heimat
preis=
geben. Es ſcheint wirklich ſo, als ob die große Stunde
der Mohammedaner gekommen ſei. Und überall im
Orient wird man dieſes Erwachen gewahr. Die roten
Feze mit den ſchwarzen Quaſten tauchen überall auf dem
Balkan aus der Vergeſſenheit empor. Auch in
Griechen=
land erblickt man die gleiche Erſcheinung. Schon in
Athen wurde ich durch die große Zahl der türtiſchen
Kopf=
bedeckungen überraſcht. In Saloniki aber wurde meine
Verwunderung zur Verblüfſung geſteigert. Der Islam
erwacht wirklich. Die kleinen türkiſchen Kaffeehäuſer ſind
allabendlich von einer beunruhigenden Menge Gläubiger
gefüllt. Beim Rauch ihrer langen Pfeifen ſitzen ernſte
Männer aus Stambul oder Smyrna im Mittelpunkt der
Verſammlungen, erklären die Gegenwart und ſprechen
von den Ausſichten der Zukunft. Sie ſprechen in der
Redewendungen des Koran, und ihre Zuhörer lauſchen
andächtig den heiligen Worten. So wird die
Volksſtim=
mung allmählich geformt. Im muſelmaniſchen Viertel von
Salonili hatte ich Gelegenheit, mich von der
Regelmäßig=
keit und dem Erfolg dieſer Verſammlungen zu überzen=
gen. Wenn man bis zur Moſchee wandert und das
eiſerne Hofgitter aufſtößt, gewahrt man dasſelbe
Schau=
ſpiel. Ein Hodja ſitzt da, mit gekreuzten Beinen; Männer
Frauen und Kinder ſind ſchweigend um ihn geſchart,
während er ſpricht. „Die Stunde naht,” ſagt der Hodja,
„in der die Perſer, Aegypter, die Brüder aus Tunis,
Marokko, Tripolis, aus dem Kaukaſus und Indien von
dem Joche befreit werden. Deutſchland und Bulgarien
helfen bei dieſem Befreiungswerk.” In den Klubhäuſern,
in den Kaffees und in der Moſchee überall wird die
Stimmung des Volkes bereitet. Wer die Zähigkeit der
Bewohner des Oſtens kennt, weiß, daß dies keine leicht zu
nehmende Gefahr bedeutet. Der große heilige Krieg iſt
kein hohles Geſpenſt mehr. Die Volksredner, die Prediger
der Mohammedaner eilen raſtlos von Ort zu Ort, von
Gegend zu Gegend. Es handelt ſich jetzt um weit mehr,
als um Serbien; es handelt ſich um den ungeheuren,
weitverzweigten Islam. Hier gibt es für uns nur ein
Hilfsmittel: Soldaten! So ſchnell und ſo viel als nur
möglich!
„Eine übermenſchliche Raſſe.‟ Die folgende
Charakteriſtik des modernſten Kämpfers — des
Kriegs=
fliegers — veröffentlicht ein belgiſcher Soldat in der
New=Yorker Evening Poſt: Die Flieger haben ſich in
dieſem Kriege wirklich als Fabelweſen erwieſen, denn
ihre Tätigkeit iſt geradezu märchenhaft. Man kann im
Felde Zeuge von Flügen werden, bei denen der von dem
Apparat durchflogene Luftraum einem Sturmregen von
Geſchoſſen glich. Und es kommt vor, daß ein Flieger, der
kaum erſt dieſem tödlichen Luftraum entwichen iſt,
drei=
oder viermal von neuem aufſteigt und von neuem den
Hauch des Todes um ſich wehen läßt. Am Abend, nach
Sonnenuntergang, im ungewiſſen Zwielicht und im
grau=
weißen Morgendämmern eilen von allen Teilen der
deut=
ſchen Front die ſchlanken Flugapparate ſurrend auf uns
u. Iſt langen Schleiſen, mit abgeſtoppten Motoren
gleiten ſie majeſtätiſch über unſeren Stellungen dahin.
Und wenn das gegen ſie gerichtete Feuer von allen Seiten
zu praſſeln beginnt, wenn rings um ſie die kleinen weißen
Wölkchen der Schrapnells zerplatzen, trägt der von neuem
erdröhnende Motor ſie eilig höher und weiter. Man
braucht kaltes Blut, ein ruhiges Herz und eiſerne Hände,
um ſich da oben zu behaupten. Die Kriegsflieger ſind
tat=
ſächlich eine neue, übermenſchliche Raſſe geworden
* Der ſpitzbübiſche Druckfehlerteufel. Aus Marburg
wird der Frkf. Ztg. folgendes luſtige Geſchichtchen
er=
zählt: Viel Aerger und Verdruß hat der
Druckfehler=
teufel in der hieſigen Univerſitätsdruckerei angerichtet.
Ein wegen ſeiner ſchlechten Schrift gefürchteter
Geo=
graphieprofeſſor hatte wieder einmal zum Schrecken der
Setzer eine lange fachwiſſenſchaftliche Arbeit geſchrieben
und in Druck gegeben. Da die mit der Handſchrift des
Profeſſors vertrauten Setzer Soldaten geworden ſind, ſo
mußte die knifflige Arbeit von Erſatzkräften hergeſtellt
werden. In dem Aufſatz war die Rede von einem Berge,
der 3600 Meter über dem Meeresſpiegel läge. Da das
Komma zwiſchen 3 und 6, das der Herr Profeſſor
viel=
leicht ganz unnötigerweiſe eingeſchaltet hatte, etwas zu
groß geraten war, ſo hatte der Setzer 31600 Meter geleſen.
Auf dem Korrekturbogen verbeſſerte der Gelehrte den
Feh=
ler auf die Weiſe, daß er einen Strich zog, der ſowohl die
Eins, wie nunmehr auch das Komma vernichten ſollte.
Der Setzer aber las 311600 Meter und ſetzte auch dieſe
Zahl. Da wurde der alte Herr wütend durchſtrich die
ganze Zahl und ſchrieb an den Rand: „3600 Meter,
311 600 faches Rindvieh. Gibt’s denn einen Berg mit
ſolcher Höhe? Eſel!‟ Die nächſte Korrektur, die dem
Ge=
ſehrten einen Tobſuchtsanfall eintrug, nahm ſich wie folgt
aus: „Die obere Hochebene, mit einer 3600 Meter chohen
Erhebung, beherbergt viel Rindvieh und Eſel, ſodaß ſie
insgeſamt 311600 Meter über dem Meeresſpiegel liegt.”
den Charakter als „Geheimer Juſtizrat”:
dem ordentlichen Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät
der Landesuniverſität Dr. Wolfgang Mittermaier
zu Gießen;
den Charakter als „Geheimer Schulrat”:
dem Direktor des Neuen Gymnaſiums zu Darmſtadt
Dr. Ludwig Buchhold, dem Direktor der
Oberreal=
ſchule am Stadthaus zu Offenbach Guſtav Karg, dem
Direktor des Lehrerſeminars zu Friedberg Dr. Karl
Karg, dem Direktor der Oberrealſchule zu Alsfeld
Dr. Heinrich Pitz, dem Direktor der Blindenanſtalt zu
Friedberg Franz Schwabe, dem Oberlehrer an dem
Realgymnaſium zu Darmſtadt Profeſſor Ludwig
Hed=
däus;
den Charakter als „Geheimer Medizinalrat”:
dem Medizinalrat Dr. Emanuel Auguſt Merck zu
Darmſtadt, lebenslängliches Mitglied der Erſten Kammer
der Landſtände, dem ordentlichen Profeſſor in der
vete=
rinärmediziniſchen Fakultät der Landesuniverſität Dr.
Wil=
helm Pfeiffer zu Gießen, dem ordentlichen= Profeſſor in
der mediziniſchen Fakultät der Landesuniverſität Dr. Peter
Poppert zu Gießen;
den Charakter als „Geheimer Sanitätsrat”:
dem praktiſchen Arzt Sanitätsrat Dr. Karl Dikoré
zu Lollar, dem praktiſchen Arzt Sanitätsrat Dr. Heinrich
Ludwig Müller zu Mainz;
den Charakter als „Geheimer Kommerzieurat”:
dem Mitinhaber der Firma Dörr & Reinhart zu
Worms, Kommerzienrat Fritz Dörr daſelbſt, dem
Wein=
händler Kommerzienrat Joſef Harth zu Mainz, dem
Vorſitzenden der Handelskammer Worms, Kommerzienrat
Wilhelm Kölſch zu Worms;
den Charakter als „Regierungsrat”:
dem Miniſterialſekretär in dem Miniſterium des
Innern Konrad Löhlein zu Darmſtadt;
den Titel „Bürgermeiſter”:
dem beſoldeten Beigeordneten der Stadt Worms
Georg Metzler, dem beſoldeten Beigeordneten der
Stadt Offenbach Jakob Porth, dem beſoldeten
Bei=
geordneten der Stadt Offenbach Franz Rech;
den Charakter als „Profeſſor”:
dem Privatdozenten an der Techniſchen Hochſchule
Regierungsbaumeiſter Dr.=Ing. Victor Blaeß zu
Darm=
ſtadt, dem Bibliothekar an der Bibliothek der
Landes=
univerſität Dr. Robert Fritzſche zu Gießen, dem
Kunſt=
maler Johannes Lippmann zu Lichtenberg i. O., dem
Hoftheatermaler Kurt Kempin zu Darmſtadt, dem
Dr. Karl Weſtendorp zu Darmſtadt;
den Charakter als „Schulrat”:
dem Kreisſchulinſpektor bei der Kreisſchulkommiſſion
Alsfeld Georg Huff dem Kreisſchulinſpektor bei der
Kreisſchulkommiſſion Bingen Aloys Müller;
den Charakter als „Sanitätsrat”:
den praktiſchen Aerzten: Dr. Hermann Frank zu
Schlitz, Dr. Alfons Fuld zu Mainz=Mombach, Dr.
Wil=
helm Göbel zu Worms, Dr. Heinrich Göring zu
Darmſtadt, Dr. Ernſt Grein zu Offenbach, Dr. Emanuel
Hirſch zu Bad=Nauheim, Dr. Ludwig Hochgeſand
zu Mainz, Dr. Joſef Höchſtenbach zu Ober=Ingelheim,
Dr. Karl Koch zu Offenbach, Dr. Leo Kocks zu
Darm=
ſtadt, Dr. Karl Levy zu Ober=Ingelheim, Dr. Eduard
Langsdorf zu Darmſtadt, Dr. Jean Baptiſt
Met=
ternich zu Mainz, Dr. Julius Metzges zu Mainz,
Dr. Georg Nahm zu Darmſtadt, Dr. Karl Nikolay
zu Leidhecken, Dr. Wilhelm Ruckelshauſen zu
Mainz, Dr. Karl Schmitt zu Dieburg, Dr. Franz
Leo Schwerdt zu Hechtsheim, Dr. Franz Scriba zu
Södel, Dr. Karl Textor zu Eberſtadt (Kreis Darmſtadt),
Dr. Franz Vierling zu Mainz, Dr. Wilhelm Vogel
zu Darmſtadt, Dr. Adolf Weber zu Alsfeld, Dr. Karl
Weißgerber zu Offenbach, Dr. Peter Wiſſer zu
Herrnsheim;
den Charakter als „Veterinärrat”:
dem Kreisveterinärarzt Johannes Nuß zu
Rim=
bach i. O.;
den Charakter als „Kommerzienrat”:
dem Bankdirektor Felix Goldſchmidt zu Mainz,
dem Ingenieur und Fabrikbeſitzer Karl Ludwig Haas
zu Mainz, dem Kaufmann Ludwig Joſeph zu
Darm=
ſtadt, dem Bankdirektor Chriſtian Lott zu Worms, dem
Weingroßhändler und Weingutsbeſitzer Paul Angelus
Ohler zu Bingen, dem Malzfabrikanten Karl Schill
zu Oſthofen;
den Charakter als „Oekonomierat”:
dem Gutsbeſitzer Heinrich Beſt IV. zu Oſthofen, dem
Gutsbeſitzer, Landtagsabgeordneten Karl Breidenbach
zu Dorheim, dem Gutsbeſitzer Otto Dettweiler zu
Wintersheim, dem Gutspächter Friedrich Adolf Fendt
zu Hof Rheinfelden (Kreis Groß=Gerau), dem Gutsbeſitzer
Karl Friedrich Graef zu Monsheim, dem Vorſteher der
landwirtſchaftlichen Winterſchule zu Alzey,
Landwirtſchafts=
lehrer Georg Lintz, dem Gutsbeſitzer Erwin Roemer
zu Erbes=Büdesheim;
den Charakter als „Gewerberat”:
dem Vorſitzenden des Ortsgewerbevereins Gießen und
Vorſtandsmitglied der Handwerkskammer
Weißbinder=
meiſter Louis Petri II. zu Gießen;
den Charakter als „Muſikdirektor”:
dem 1. Muſiklehrer an dem Ernſt=Ludwigs=Seminar
zu Bensheim Michael Döbert;
den Charakter als „Polizeirat”:
dem Polizeiinſpektor Ludwig Biſchoff zu Worms;
den Charakter als „Rendant”:
dem Rechner der Bezirksſparkaſſe Gießen Wilhelm
Eiſenhauer, dem Stadtrechner Theodor Vogel zu
Mainz, dem Rechner der Bezirksſparkaſſe Mathildenſtift
in Butzbach Wilhelm Weickhardt;
den Charakter als „Förſter”:
den Kommunalforſtwarten: Georg Bertſch zu Groß=
Gumpen, Johannes Gölz zu Dorf Erbach (Kreis
Erbach), Georg Wilhelm Hirſch zu Nieder=Florſtadt,
Peter Jakob II. zu Birkenau, Adam Simon zu
Bons=
weiher;
den Charakter als „Kirchenrat”:
dem evangeliſchen Pfarrer und Dekan Wilhelm Wahl
zu Beienheim, dem evangeliſchen Pfarrer und Dekan
Emil Münch zu Schotten und dem evangeliſchen Pfarrer
Auguſt Dingeldey zu Darmſtadt;
den Charakter als „Geheimer Juſtizrat”:
dem Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz
Rheinheſſen Georg Kolb, dem Notar Juſtizrat Otto
Schwarz in Worms und dem Rechtsanwalt und Notar
Juſtizrat Otto Hallwachs in Darmſtadt;
den Charakter als „Juſtizrat”:
dem Rechtsanwalt Dr. Max Strauß in Worms;
den Charakter als „Oberaktuar”:
dem Aktuar bei dem Amtsgericht Darmſtadt I Karl
Bauer, dem Aktuar bei dem Amtsgericht Pfeddersheim
Albert Ludwig Fritz und dem Aktuar bei dem
Amts=
gericht Offenbach Albrecht Lohnes;
den Charakter als „Regiſtrator”:
dem Schreibgehilfen bei dem Amtsgericht Mainz
Cornelius Schaad;
den Charakter als „Geheimer Oberfinanzrat”:
den vortragenden Räten bei der Abteilung für
Steuer=
weſen ies Miniſteriums der Finanzen, Oberfinanzrat
Dr. Georg Hellwig und Oberfinanzrat Chriſtian
Braunz
den Charakter als „Geheimer Oberforſtrat”:
dem vortragenden Rat bei der Abteilung für Forſt=
und Kameralverwaltung des Miniſteriums der Finanzen,
Oberforſtrat Julius Hein;
den Charakter als „Geheimer Forſtrat”:
dem Oberförſter der Oberförſterei Ober=Eſchbach
Forſtmeiſter Auguſt Schwarz, dem Oberförſter der
Oberförſterei Lengfeld Forſtmeiſter Alfred Preuſchen
zu Lengfelder Forſthaus, dem Oberförſter der
Ober=
förſterei Langen Forſtmeiſter Ernſt Klump;
den Charakter als „Forſtmeiſter”:
dem Oberförſter Dr. Alwin Schenck zu Darmſtadt,
zurzeit in Brüſſel;
den Charakter als „Rechnungsrat”:
dem Sekretariatsaſſiſtenten bei dem Miniſterium der
Finanzen Johannes Frank, dem Miniſterialreviſor
bei dem Miniſterium der Finanzen Georg
Dingel=
dein, dem Miniſterialregiſtrator bei dem Miniſterium
der Finanzen Konrad Schmitz, dem
Sekretariats=
aſſiſtenten bei dem Miniſterium der Finanzen Martin
Bormet, dem techniſchen Reviſor bei dem bautechniſchen
Bureau der Miniſterialabteilung für Bauweſen Philipp
Grünig, dem Buchhalter bei der Hauptſtaatskaſſe
Georg Altheim, dem Hauptſteueramtsrendanten bei
dem Hauptſteueramt Bingen Franz Schenkelberg,
dem Bezirkskaſſier der Bezirkskaſſe Alsfeld Rendant
Heinrich Spaar, dem Bezirkskaſſier der Bezirkskaſſe
Vilbel Rendant Friedrich Rinner dem Bezirkskaſſier
der Bezirkskaſſe Mainz I Rendant Jakob Kiſſel, dem
Bezirkskaſſier der Bezirkskaſſe Friedberg Rendant Heinrich
Zimmermann, dem Bezirkskaſſier der Bezirkskaſſe
Groß=Gerau Rendant Wilhelm Schwöbel, dem
Niederlageverwalter bei dem Hauptſteueramt Mainz
Peter Karn, dem Reviſionsinſpektor bei dem
Haupt=
ſteueramt Mainz Eduard Obmann, dem
Reviſions=
kontrolleur bei dem Hauptſteueramt Gießen Heinrich
Fauſt, dem Reviſionskontrolleur bei dem
Hauptſteuer=
amt Worms Karl Weber, dem Oberbahnmeiſter
Louis Friedrich Guſtav Bückert zu Biſchofsheim und
dem Eiſenbahnoberſekretär bei der Verkehrskontrolle 2
Philipp Giebel in Darmſtadt;
den Charakter als „Förſter”:
dem Forſtwart der Forſtwartei Kleinhauſen Peter
Kauß zu Kleinhauſen, dem Forſtwart der Forſtwartei
Ober=Lais Engelbert Schickedanz zu Ober=Lais, dem
Forſtwart der Forſtwartei Sprendlingen I Friedrich
Hörr zu Forſthaus bei Iſenburg, dem Forſtwart der
Forſtwartei Otzberg Ludwig Stendal zu Otzberg, dem
Forſtwart der Forſtwartei Wingershauſen Karl Schott
zu Schotten, dem Forſtwart der Forſtwartei Sensfelder
Tanne Philipp Köhres zu Forſthaus Apfelbachbrücke,
dem Forſtwart der Forſtwartei Beſſungen Jakob Kolb
zu Beſſunger Forſthaus.
Aus Anlaß des diesjährigen Allerhöchſten
Geburts=
feſtes wurden an heſſiſche Beamte und Bedienſtete der
Staatseiſenbahnverwaltung 31 Erinnerungszeichen für
vierzigjährige Dienſtzeit und 225 Erinnerungszeichen
für fünfundzwanzigjährige Dienſtzeit verliehen.
g. Großherzogs Geburtstag beging geſtern unſere
Re=
idenz in der gleichen ſchlichten Weiſe wie im Vorjahre,
venn auch der Opfertag eine lebhaftere Note in das
Stra=
ßenleben brachte. Die öffentlichen und auch viele private
Gebäude zeigten Fahnenſchmuck. In den Schulen fiel
der Unterricht aus. Die Schulfeiern der verſchiedenen
Schulen wurden bereits am Tage zuvor veranſtaltet. Für
as Militär fand nur Gottesdienſt ſtatt. Die Lazarette
und auch einzelne Truppenteile veranſtalteten einfache
Feiern.
Im Saalbaulazarett veranſtaltete, wie im
vorigen Jahre, der Kirchengeſangverein der
Stadtkirche unter Leitung des Stadtorganiſten
Zorngäſſer am 24. d. M. zur Vorfeier des
Geburts=
tags des Großherzags eine wohlgelungene
vaterlän=
diſche Feier. Neben der Stimmung der Zeit
ent=
ſprechenden Chorgeſängen befanden ſich friſche deutſche
Volkslieder im Programm. Ernſte und heitere Dichtungen
aus der Kriegszeit und ſchließlich Gottfried Schwabs
„Nicht zagen!” kamen in Hofſchauſpieler Ehrles
packen=
dem Vortrag zu vollſter Geltung. Konzertmeiſter
Schnurrbuſch trug ein Adagio für Violine von
Tar=
tini und Schumanns „Abendlied” mit ſchönem Ton und
in ergreifender Stimmung vor. Dilettanten erfreuten die
lnweſenden durch ein Streichquartett (Kleine Nachtmuſik
von Mozart) und das Largo aus dem D-moll=Konzert für
Violinen von J. S. Bach. In das Hoch auf den
Landes=
herrn ſtimmten die Verwundeten und Kranken freudig ein,
worauf die Feier mit dem gemeinſamen Geſang von
„Deutſchland, Deutſchland über alles” ihren kraftvollen
Abſchluß fand.
Opfertag zum Beſten des Roten Kreuzes.
gie. Der am Geburtstag unſeres Großherzogs
veran=
taltete Opfertag war leider vom Wetter wenig begünſtigt.
Feucht und ſchwer hingen die Fahnen von ihren Stangen
herab, die den Geſchäftsſtraßen ſonſt ein ſo feſtliches
Ge=
präge verleihen. Fröſtelnd eilten die Menſchen dahin,
die Hände tief in die Taſche vergraben. Aber um 9 Uhr
änderte ſich das Bild. Die jugendfriſchen Geſtalten der
Jugendwehr begannen die Straßen zu durcheilen, um
ihren wohltätigen „Raubzug” zu beginnen, wie einzelne
Mißvergnügte vor ſich hinmurmelten. Dann tauchten die
jungen Mädchen mit ihren rot=weiß=geſtreiften
Sammel=
büchſen und ihren ſchleifengeſchmückten Körben auf, um
Erinnerungszeichen, Poſtkarten, Losbriefe uſw. an den
Mann oder die Frau oder den Jüngling zu bringen; an
den letzten freilich am liebſten. Vom Böllenfalltor und
der Ludwigshöhe bis zur Merckſchen Fabrik und nach
Arheilgen hin, vom Heiligen Kreuzberg bis zum
Truppen=
übungsplatz und Griesheim wurde die Stadt durchſtreift,
und allem Anſcheine nach mit beſtem Erfolg. Die
Orga=
niſation der Sammlung ließ nichts zu wünſchen übrig.
Die Stadt war in ſieben Bezirke geteilt, je einer unter der
Leitung der Damen Liſa Geyershöfer, Exz. Römheld,
Exz. Braun, Generalin v. Hahn Exz., Lilli Wolfskehl, Exz.
Noell und Oberbürgermeiſter Gläſſing. Beſondere
Anerken=
nung verdient das gewandte und höfliche, niemals
zu=
dringliche Auftreten der an dem Liebeswerk beteiligten
jungen Damen und Jünglinge. Bekanntlich wurde bei
früheren ähnlichen Veranſtaltungen öfter über das
Gegen=
teil geklagt.
Die Vormittagskonzerte auf dem Wilhelminenplatz,
Hoftheaterplatz, Luiſenplatz, Marienplatz und der
Mathil=
denhöhe waren vom Wetter etwas mehr begünſtigt, denn
gerade um dieſe Zeit brach die Sonne hin und wieder
durch die Wolken. Schlimmer erging es den Teilnehmern
an den Nachmittagskonzerten auf der Ludwigshöhe, dem
Paradeplatz, am neuen Bahnhof und am Schwimmbad.,
da es um dieſe Stunde ernſthaft zu regnen begann, was aber
die Muſikluſtigen nicht abhielt, der Näſſe und der Kälte
zu trotzen und bis zum Schluſſe auszuhalten. Auch hier
machten die Sammlerinnen glänzende Geſchäfte.
Um 5 Uhr begann im Mathildenhöhſaal das
Wohltätig=
keitskonzert des zweiten Bezirks, eingeleitet durch die von
einem Verwundeten=Chor vorgetragene Dichtung „Den
toten Helden” des Darmſtädter Dichters von Heſſert, in der
Vertonung von Hans H. Hayn. Zur Mitwirkung hatten
ſich dankenswerterweiſe zur Verfügung geſtellt: Frau
Hof=
opernſängerin Anna Jacobs=Baumeiſter, die
Kompoſitionen von Brahms Kienzl und Wolf vortrug,
und Konzertmeiſter Adolf Schiering, der
Kompoſi=
tionen von Beethoven und Kreisler zu Gehör brachte;
Frau Kammerſängerin Berta Schelper erntete reichen
Beifall mit Liedern von Wolf, Brahms, Strauß, und
Kammerſänger Alfred Stephani mit Tondichtungen
von Wolf, Schumann und Schubert. Der große Saal
war vollbeſetzt, und die Veranſtalterin, Exz. Römheld,
dürfte mit dem Ertrage des Konzerts ebenſo zufrieden
ſein, wie die Mitwirkenden mit dem Beifall, der ihnen
zuteil wurde.
Der ſechſte und erſte Bezirk (Leitung Ihre Exzellenz
Generalin v. Noell und Frau Liſa Geyershöfer) hatten
ge=
meinſam im Feſtſaale der Turngemeinde am Woogsplatz
einen Bunten Abend veranſtaltet, der außerordentlich
ſtark beſucht war; der große Saal war nicht nur
ausver=
kauft, ſondern hätte um die Hälfte mehr Plätze enthalten
müſſen, wenn alle Wünſche nach Eintrittskarten hätten
befriedigt werden ſollen. Die Vortragsfolge begann mit
der von der Kapelle des 1. Erſ.=Bat. Leibg.=Inf.=Regts.
Nr. 115 (Leitung Herr Piepjohn) gut geſpielten Ouvertüre
zu. Verdis „Nebukadnezar”, worauf Herr Bürgermeiſter
Mueller mit einer markigen Anſprache, an die früheren
Blumentage anknüpfend auf die Bedeutung des
Opfer=
tages hinwies. Es folgte das Larghetto aus der 2.
Beet=
hovenſchen Sinſonie, ausgeführt vom Schülerinnen=
Orcheſter der Viktoriaſchule, unter Leitung des Oberlehrers
Schuchmann, der mit ſeinen Damen auch im zweiten
Teile Moſzkowskis Spaniſchen Tanz zu Gehör brachte.
Kammerſänger Weber trug Wolfſche und
Weingartner=
ſche Kompoſitionen vor, und nach Rezitationen des
Hof=
ſchauſpielers Heinz ſchloß Frau Opernſängerin Beling=
Schäfer mit Wagner=, Schubert= und Wolfſchen
Kompo=
ſitionen den erſten Teil des Abends. Im zweiten Teile
folgte weiter ein von Frau Ehrle arrangierter und von
jungen Damen der Stadt ausgeführter patriotiſcher
Rei=
gen, worauf Frau Beling=Schäfer und Frl. Beling zwei
Humperdinckſche Duette und letztere ein Griegſches und
Meyer=Helmundſches Lied folgen ließen; hieran ſchloſſen
ſich 3 Rezitationen des Hofrezitators Knispel, ein
hollän=
diſcher Holzſchuhtanz von Frau Ehrle und 4 jungen Damen
der Stadt und zum Schluß 3 Lieder des Kammerſängers
Weber. Die Begleitung am Klavier hatte Herr
Kapell=
meiſter Erich Kleiber übernommen. Das, wie man ſieht,
beraus reichhaltige und geſchickt zuſammengeſtellte
Pro=
gramm wurde von den Gäſten mit dem lebhafteſten
Bei=
fall aufgenommen und ſo wird auch dieſe Veranſtaltung
dem wohltätigen Zwecke einen ſehr reichen Beitrag
zuge=
führt haben.
Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog hat verliehen: das Allgemeine
Ehrenzei=
chen mit der Inſchrift „Für treue Dienſte” am Bande
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen dem
Großh. Gartenaufſeher Auguſt Wasmuth zu
See=
heim; das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift
„Für treue Arbeit” den Gartenarbeitern Georg Gunkel
bei der Hofgärtnerei Beſſungen und Konrad
Landzet=
tel bei der Hofgärtnerei Roſenhöhe.
* Uebertragen wurde dem Schulamtsaſpiranten Karl
Lautenſchläger aus Rüſſelsheim die erledigte
Leh=
rerſtelle an der Volksſchule zu Michelnau, Kreis
Bü=
dingen.
Kriegsauszeichnung. Der Kriegsfreiwillige
Joſeph Braun wurde, nachdem er zum Gefreiten
be=
fördert worden war, mit dem Eiſernen Kreuze 2. Klaſſe
ausgezeichnet.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert zum Leutnant
der Reſerve: der Vizefeldwehel Fleihchhauer (I
Darmſtadt) im Inf.=Regt. Nr. 365; zum Leutnant der
Landwehr: der Vizefeldwebel Reitz (II Darmſtadt) im
Inf.=Regt. Nr. 365, der Landw.=Inf. 2. Aufg.; zum
Fähnrich ernannt und gleichzeitig zum Leutnant, vorläufig
ohne Patent, befördert: der Vizefeldwebel Knauff im
im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 71, unter Belaſſung in dieſem
Regt. und Zuteilung zum Inf.=Regt. Nr. 168.
Wei=
mann, Leutnant der Reſ. (Mainz), früher im Inf.=Regt.
Nr. 117, jetzt im Inf.=Regt. Nr. 365, unter Verſetzung zum
Pion.=Bat. Nr. 5 als Leutnant, vorläufig mit ſeinem
Pa=
tent vom 22. März 1915, in dieſem Bat. angeſtellt;
beför=
dert zum Hauptmann: der Oberleutnant Bardt der
Land=
wehr=Inf. 2. Aufgeb. (I Frankfurt a. M.), jetzt bei der
Bahnh.=Komdtr. Mainz; Bender (Gießen),
Vizefeld=
webel im Landft.=Inf.=Regt. Nr. 10, zum Leutnant der
Landw.=Inf. 2. Aufgeb.
— Großh. Hoftheater. Sonntag abend 7 Uhr
findet eine Wiederholung von Leo Falls Operette „Der
fidele Bauer” ſtatt, D 15. Die nächſte Wiederholung von
Schönherrs „Weibsteufel” iſt für Dienstag, den 30. ds.,
angeſetzt. Als nächſte Neuheit im Schauſpiel werden
Wolzogens Luſtſpiel „Ein unbeſchriebenes Blatt”, „Kain‟
von Byron in der Bearbeitung und Ueberſetzung von
Paul Eger, und „Warbeck” von Viktor Hahn
vor=
bereitet.
* Die hohen Heringspreiſe. Die Kieler Neueſten
Nachrichten ſchreiben im Anſchluß an die Mitteilung, daß
unter dem Einfluß ſtürmiſcher Witterung ſowohl die
Zufuhren in Heringen von auswärts wie die Fänge in
den heimiſchen Gewäſſern nur ſehr mäßigen Umfangs
ge=
weſen, und daß alle Fiſcharten in den letzten
Tagen zu unerhört hohen Preiſen
gehan=
delt worden ſeien. Auf ein Zurückgehen der Preiſe iſt
bei der andauernd ſtarken Nachfrage ſobald nicht zu
hof=
fen. Natürlich leidet unter dieſen Verhältniſſen das
Ver=
ſandgeſchäft am meiſten, da die Kundſchaft durchweg den
ſchwindelnd hohen Preiſen verſtändnislos gegenüberſteht.
sp. Die Turngemeinde Beſſungen verlor durch den
Tod ihres langjährigen 1. Sprechers und
Ehrenvorſitzen=
den Ludwig Philipp Wittmann eine bewährte Kraft in
ihrem Vereinsleben, der es verſtanden hat, den Verein aus
beſcheidenen Anfängen zu ſeiner jetzigen
achtunggebie=
tenden Stellung innerhalb der Deutſchen Turnerſchaft zu
bringen. 50 Jahre Mitglied eines Vereins zu ſein, davon
28 Jahre als 1. Sprecher, iſt eine lange Zeitſpanne und
nur der im Vereinsleben Mitwirkende weiß es zu
wür=
digen, welche Unſumme an Kraft und Umſicht erforderlich
iſt, um alle entſtehenden Mißlichkeiten und
Unſtimmig=
keiten zu überwinden. Und gerade die Turnvereine haben
hiervon ein gerüttelt volles Maß. Den Verein möglichſt
auf eigene Füße zu ſtellen, war von jeher Wittmanns
Be=
ſtreben, und ſo wurde im Jahre 1881 auf ſeine Anregung
hin der an der Heidelberger Straße gelegene Turnplatz
mit verhältnismäßig geringen Koſten erworben. Die
Er=
bauung einer eigenen Vereinsturnhalle beſchäftigte die
Mitglieder der Turngemeinde ſchon immer ſehr lebhaft
und gerade der damalige 1. Sprecher Wittmann warnte
die Turner vor übereilten Schritten, bis endlich nach
35 jährigem Beſtehen des Vereins das langerſehnte Ziel,
ein eigenes Heim zu beſitzen, erreicht wurde. Auch
hier=
bei ſtellte der Verſtorbene ſein reiches Wiſſen und Können
in den Dienſt der guten Sache, manche gute Anregung
wurde bei dem Bau des Vereinshauſes verwertet. Als
Mitbegründer der früheren freiwilligen Turnerfeuerwehr
war er zugleich auch 1. Obmann dieſer, aus der
Turn=
gemeinde hervorgegangenen Körperſchaft bis zu deren
freiwilligen Auflöſung im Jahr 1888. Auch hierbei hat
er ſeine ganze Kraft im Intereſſe der früheren Gemeinde
Beſſungen verwertet. Ebenſo ſtellte ſich während des
Krieges 1870—71 dieſe freiwillige Turnerfeuerwehr dem
Sanitätsdienſt in dem zum Lazarett eingerichteten
Oran=
geriegarten unter der Leitung ihrer Obmänner Wittmann
und Nohl zur Verfügung. Auch die Deutſche Turnerſchaft
ehrte vor zwei Jahren den Ehrenvorſitzenden der
Turn=
gemeinde durch Ueberreichung des Ehrenbriefes für ſeine
muſtergültige Tätigkeit auf dem Gebiete des
Turnvereins=
weſens.
* Auf eine häßliche Ungezogenheit werden wir
durch Zuſchrift aufmerkſam gemacht. Die endgültigen
Nachmuſterungen haben nunmehr bekanntlich allerorts
ſtattgefunden, und alle Männer im wehrpflichtigen
Alter ſind ſomit jetzt militärärztlicherſeits unterſucht und,
ſobald irgend wehrfähig, zum Dienſte angeſetzt.
Nichts=
deſtoweniger kommt es ſoundſo oft vor, daß Männer
oder junge Leute, bei ungeeignetſten Gelegenheiten
meiſtens, daraufhin angeſprochen werden, weshalb ſie
denn nicht Soldat ſeien, und zwar vornehmlich von
Frauen und ſolchen, deren Männer ſelbſt eingezogen
ſind. Es iſt vorgekommen, daß man ſich gelegentlich
dabei zu beleidigenden Beſchimpfungen
ver=
ſtiegen hat, ja, es iſt vielfach geſchehen, daß ſogar
Denunziationen — natürlich faſt durchweg anonyme —
gegen angebliche „Drückeberger” bei den
Bezirks=
kommandos erfolgt ſind. Es ſei deshalb zunächſt
einmal feſtgeſtellt, daß jedermann in dienſtpflichtigem
Alter, der heutzutage nicht die Uniform trägt, aus
irgend einem ſtichhaltigen Grunde dienſtuntauglich iſt,
daß es alſo in jedem Falle erſtens eine
Gedankenloſig=
keit bedeutet, irgend jemanden deshalb zu verdächtigen
Ferner iſt zu bedenken, daß es unartig im höchſten
Grade wirkt, wenn man einem Mann, der dem
Vater=
lande auf Grund eines Gebrechens, gleichviel, ob es
äußerlich ſichtbar iſt oder nicht, mit der Waffe in der
Hand nicht dienen kann, ſeine Waffenunfähigkeit ins
Geſicht ſagt, zumal ſoundſo viele, und auch junge Leute
umherlaufen, die ſchon Invaliden aus dem
Kriege ſind; es trägt mancher den Bürgerrock, der
gerne noch einmal draußen ſtände, wenn ſein
körper=
licher Zuſtand es ihm ermöglichte. Ueberdies aber
ent=
ſpringen ſolche unpaſſenden Redensarten meiſtens einem
gewiſſen notoriſchen Aerger darüber, daß der eigene
Mann eingezogen iſt, während andere ſcheinbar „zu
ſchade” ſind, in die Unlform geſteckt zu werden. Das iſt
nicht nur eine vollendete Torheit, eine gedankenloſe
Plapperei, ſondern eine durch und durch unwürdige,
un=
vaterländiſche, undeutſche Geſinnung. Eine deutſche
Frau ſoll nicht verärgert darüber, ſondern ſtolz darauf
ſein, „auch jemanden dabei zu haben‟! — Schließlich
übrigens: Auch daheim ſind ganze Männer vonnöten.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 25. November.
Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln
100 kg 8,00 M.,
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
5 kg. . 40 Pf.
Speiſekartoffeln,
1 Pfund . 4 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—50 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück . 5—18 Pf.
Weißkraut, Pfund 5—6 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf.
Stück 10—50 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. 4—5 Pf.
Spinat, Pfund 12—14 Pf.
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Stück
20- 30 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 8—12 Pf.
Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2.55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . . . 20 Pf.
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Arheilgen, 25. Nov. (Infolge
Einbe=
rufung zum Heeresdienſt) gibt der Verleger des
„Arheilger Anzeigers” bekannt, daß ab 1. Dezember d. J.
das ſeit 14 Jahren beſtehende Blatt bis zu ſeiner
Rück=
kehr das Erſcheinen einſtellen muß. Die Bewohnerſchaft
ſoll ſich nun wieder, wie in früheren Jahren, mit der
Bekanntgabe durch die Ortsſchelle begnügen. — (
Liebes=
gaben.) Da von der Liebesgabenſammlung für unſere
Krieger, nachdem vier Einheitskiſten ausgeſtattet und
ab=
gegangen ſind, ein Reſt von 154 Mark verblieb, beſchloß
der Vorſtand des hieſigen Zweigvereins vom Roten
Kreuz, noch eine weitere Einheitskiſte zu
be=
ſchaffen. Da der vorhandene Betrag hierfür nicht
aus=
reicht, wird die Einwohnerſchaft aufgefordert, zur
Ver=
vollſtändigung ungebrauchte Wollſachen, Hemden,
Taſchen=
tücher u. dgl. zur Verfügung zu ſtellen, damit noch die
fünfte Kiſte ausgerüſtet werden kann, die dann
gleich=
falls dem Militär=Paket=Depot zu Frankfurt a. M.
zu=
gehen ſoll.
Offenbach, 25. Nov. (Leichenfund.) Am
Sonn=
tag mittag fanden zwei Jungen in der Nähe der Anlagen
die in eine Schürze eingewickelte, ſchon ſtark verweſte
Leiche eines neugeborenen Kindes Die Sektion dar
Leiche fand am Montag mittag auf dem Friedhofe ſtatt.
Offenbar liegt ein Verbrechen vor.
Aus dem Kreiſe Heppenheim, 25. Nov. (Vom
Butterkrieg.) Da viele Bauersleute ihre Butter zu
den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen nicht abgeben, hat das
Kreisamt die Bürgermeiſtereien aufgefordert, die
Namen dieſer Unzufriedenen ſofort dem
Kreisamt anzugeben. Die Behörde will alsdann
veranlaſſen, daß dieſen Leuten zunächſt keine Futtermittel
mehr von der Zentralſtelle verabfolgt werden.
Reich und Ausland.
München, 25. Nov. (Regiments=
Iubi=
läum.) Das erſte bayeriſche Jägerbataillon in München
feiert am 27. November ſein hundertjähriges Jubiläum.
Der König hat dem Bataillon ein Geſchenk von 5000 Mark
überreichen laſſen.
München, 25. Nov. (Gabriel v. Max.) Der
Maler Profeſſor Gabriel v. Max iſt geſtern im Alter von
75 Jahren geſtorben.
Stuttgart, 25. Nov. (Bluttat.) Der Eiſendreher
Auguſt Auchter in Oſtheim verübte auf den Landjäger
Stetter einen Mordanſchlag und verletzte ihn ſchwer
durch einen Gewehrſchuß. Auchter ging nach der Tat
flüchtig und drang in die Wohnung der
Bahnwärters=
eheleute Spißmann, auf die er Verdacht hatte, daß ſie
gegen ihn Anzeige wegen Sittlichkeitsverbrechens erſtattet
hatten, ein, tötete beide und legte dann ſelbſt Hand
an ſich.
Lyon, 25. Nov. (Heftiges Unwetter.) Man
meldet dem Republicain aus Valencia, daß mehrere
Barken von einem heftigen Sturme auf dem Meere
über=
raſcht wurden und ſcheiterten. 15 Perſonen
er=
tranken, die Beſatzung einer Barke wird noch
ver=
mißt.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 25. Nov. Der Goldbeſtand der
Reichsbank hat in der am 23. November abgelaufenen
Berichtswoche um 1,5 Millionen Mark zugenommen. Bei
den Darlehenskaſſen haben die ausgeliehenen Beträge
eine ſehr erhebliche Abnahme erfahren, ſie ſind in der
Woche um 235,7 Millionen Mark zurückgegangen. Bei
der Reichsbank beträgt die Geſamtabnahme des Beſtandes
an Darlehenskaſſenſcheinen in der Zeit vom 15. bis 23.
No=
vember 238,2 Millionen Mark, ihr Vorrat hat ſich auf
507,4 Millionen Mark ermäßigt. Der Beſtand der
Reichs=
bank an Reichskaſſenſcheinen belief ſich am 23. November
auf 49,4 Millionen Mark und hat gegen den Beſtand vom
15. November um 2,2 Millionen Mark zugenommen, wias
ungefähr dem Betrage entſpricht, den die Reichsbank an
Darlehenskaſſenſcheinen dem Verlehr übergeben hat. Die
Kapitallanlage der Reichsbank hat einen Zuwachs uum
341,2 Millionen Mark erfahren; die bankmäßige Deckung
allein iſt um 346,1 Millionen Mark geſtiegen. Zieht man
dieſe beträchtliche Belaſtung mit der Verminderung des
Danrlehensbeſtandes bei den Darlehenskaſſen in
Berückſich=
tigung, ſo verringert ſich die Belaſtung auf 105,5
Millio=
nen Mark. Dieſer Betrag wird mehr als ausgeglichen
durch die Erhöhung der fremden Gelder um 173,5
Millio=
nen Mark. In der gleichen Zeit des Jahres 1913 betrug
die Erhöhung nur 74 Millionen Mark. An dem Zuwachs
der fremden Gelder ſind ſowohl die öffentlichen wie auch
die privaten Guthaben beteilligt. Die Golddeckung der
Noten ſtieg in Zuſammenhang mit der Verringerung des
Umlaufs von 41,7 auf 42,2 Prozent. Dagegen weiſt die
Deckung der ſſämtlichen täglich fälligen Verbindlichkeiten
durch Gold eine Abnahme durch 33 auf 32,5 Prozent auf,
die ſich ohne weiteres aus der ſtarken Erhöhung der
frem=
den Gelder erklärt.
* Berlin, 25. Nov. Börſenſtimmungsbild.
Für Rüſtungszwecke hielt die ſchwächere Stimmung im
zuſammenhang mit der kommenden Kriegsgewinnſteuer
und Beſchaffung von Mitteln für die Beendigung der
Li=
zuidation an. Die Geſchäftsſtille bleibt vorherrſchend;
ſonſt iſt der Kursſtand wenig verändert. In ausländiſchen
Wechſelkurſen hält die Steigerung an.
Landwirtſchaftliches.
— Pferdeverſteigerung. Dienstag, den
30. November, vormittags 10 Uhr, kommen auf dem
ſtädtiſchen Schlachthofe in Darmſtadt 75 Stück
Beute=
fohlen franzöſiſchen Typs im Alter von ½ —3 Jahren
zur Verſteigerung. An der Verſteiserung können nur
heſſiſche Landwirte teilnehmen. Die Verſteigerung erfolgt
gegen Barzahlung. Eine Rückvergütung auf die
Steig=
preiſe wird für dieſe Fohlen nicht gewährt.
— Schweinemarkt Darmſtadt, 24. Nov.
Auf=
trieb: zuſammen 70 Schweine; über 150 Kilogramm 5
Stück, von 100—120 Kilogramm 22 Stück, von 80—100
Kilogramm 38 Stück. von 60—80 Kilogramm 4 Stück,
Sauen 1 Stück. Höchſtpreiſe. Handel rege, Beſtand nicht
geräumt. — Schweinemarkt am 25. November. Auftrieb:
zuſammen 15 Schweine; über 120 Kilogramm 1 Stück,
von 100—120 Kilogramm 4 Stück, von 80—100 Kilogramm
7 Stück, von 60—80 Kilogramm 3 Stück. Höchſtpreiſe.
dandel lebhaft, Beſtand geräumt.
Kälbermarkt am 25. November. Auftrieb: 155
Kälber, 3 Schafe. Preiſe pro 50 Kilogramm
Lebend=
gewicht: 1. Qual. 77 Mk., 2. Qual. 75 Mk., 3. Qual.
73 Mk. Marktverlauf: rege.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Das prächtige „Bismarckbuch des deutſchen
Volkes” von Dr. Alfred Funke, das jetzt in 32
Lieferun=
gen zu je 50 Pf. erſcheint, iſt überaus zeitgemäß. Ein
glänzender Bilderſchmuck begleitet den Text. Dieſes Werk
ſollte jeder Deutſche beſitzen, der die Entwicklung ſeines
Vaterlandes verſtändnisvoll miterleben will. Verlag
W. Vobach u. Co., Leipzig.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 25. November.
Die Gärtnerin aus Liebe.
Komiſche Oper in 2 Akten. Muſik von W. A. Mozart.
Nach der Bearbeitung von Oskar Bie.
W-l. Zur Feier des Geburtstages unſeres
Großher=
zogs fand heute abend bei feſtlich beleuchtetem und
voll=
beſetztem Hauſe Feſtvorſtellung ſtatt, welcher der
Großherzog und die Großherzogin in der großen Hofloge
beiwohnten. Als die Allerhöchſten Herrſchaften die Loge
betraten, brachte Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
ein dreimaliges Hoch auf den Großherzog aus, worauf
di Kapelle die Nationalhymne ſpielte, die das Publikum
ſtehend anhörte.
Zur Aufführung gelangte die komiſche Oper „Die
Gärtnerin aus Liebe” von Mozart in der
Be=
arbeitung von Oskar Bie, die in zwei Akten gegeben
wurde. Welchen Anteil Herr Oskar Bie an der
Bearbei=
tung der Oper hat, können wir leider nicht feſtſtellen. Die
Oper ſelbſt war bisher ganz unbekannt, die Bieſche
Be=
arbeitung liegt nur im Manuſkript vor, ein Textbuch iſſt
nicht ausgegeben. Ueber das Verhältnis der Bearbeitung
Bies zum Original war nichts zu erfahren und eine
Ge=
legenheit, ſich darüber zu unterrichten, nicht gegeben. Wir
müſſen uns alſo an das fertige Werk, ſo wie es vorgeführt
wurde, halten.
Eine opera buffa „La finta giardiniera‟ (Das
ver=
ſtellte Gärtnermädchen) der italieniſchen Komponiſten
Anfoſſi und Piecini wurde in den Jahren 1774 und 1775
in Rom und Wien aufgeführt In München gab man
das Libretto Mozart für den Karneval 1775 zu
kompo=
nieren. Unter Mozarts Mitwirkung wurde die Oper
ſpäter deutſch bearbeitet unter Kürzung des Originals,
und im Jahre 1789 in Frankfurt aufgeführt. Seitdem
war ſie verſchollen. Nach dieſer deutſchen Textunterlage
erhielt die Oper den Titel „Die Gärtnerin aus Liebe‟.
Ueber die Aufführung der Oper des 19jährigen
Mozart in München teilt O. Jahn in ſeiner Mozart=Bio=
graphie mit: „Man begreift leicht, daß die Oper 1775 in
München, wo ſie von den Künſtlern, für welche ſie
ge=
ſchrieben war, und in reicher Ausſtattung vor einem
Publikum gegeben wurde, das noch unter dem
traditio=
nellen Einfluß Italiens ſtand, ganz außerordentlich
ge=
fiel, da ſie ſelbſt über die vortrefflichſten gleichzeitigen
komiſchen Opern ein entſchiedenes Uebergewicht
be=
hauptet.” In Frankfurt ſprach ſie dagegen gar nicht an.
Die Oper handelt von der Liebe der Marcheſa
Vio=
lante zu dem Grafen Belfiore. Dieſer verwundet ſie in
ſeiner Eiferſucht und ergreift aus Furcht die Flucht. Sie
reiſt ihm, als Gärtnerin verkleidet und von ihrem Diener
Nardo als Gärtner begleitet, nach und trifft ihn beim
Podeſta Anchiſe, mit deſſen Nichte ſich Belfiore verlobt
hat. Es ſolgt eine Ausſöhnung und Wiedervereinigung.
Um ihren Zweck zu erreichen, ſtellen ſich beide wahnſinnig.
Nebenhandlungen bilden die Liebesneckereien zwiſchen
Nardo und dem Kammermädchen Serpetta, die Werbung
Ramiros um Arminda und die Narrheiten des alten
Po=
deſta. Die Handlung iſt nicht immer leicht verſtändlich
beſonders unklar wird die Schlußfzene, die ſich im
Ori=
ginal auf eine Heilung von wirklichem Wahnſinn bezieht,
während er hier nur erheuchelt iſt und die Schlußſzene
deshalb eigentlich keinen Sinn hat.
Die Oper wird durch einen Prolog der Serpetta
ein=
geleitet, der einen kurzen Ueberblick über die Handlung
gibt. Die Ouvertüre, die etwas lang iſt, erinnert ſchon
ſehr an die zu der „Entführung‟. Der erſte Akt wirkt
durch die Länge und Eintönigkeit etwas ermüdend, der
zweite dagegen erzielte dank dem humoriſtiſchen und
muſi=
kaliſch lebendig gehaltenen Wahnſinnsſpiel und der
über=
raſchend ſchönen und ſtimmungsvollen Schlußſtzene mit
der Uebergangsmuſik und dem Nymphentanz eine friſche
Wirkung und einen ſtarken Erfolg.
Stellt die Oper auch nur eine intereſſante
opernge=
ſchichtliche Reminiſzenz dar und kann ſie heute nicht
mehr ſo unmittelbar auf das Publikum wirken, wie in
früherer Zeit, ſo trägt ſie doch in jeder Nummer und in
jedem Satz das Gepräge des Mozartſchen Genius und
man wird von Takt zu Takt an den ſpäteren Mozart erin=
nert. Auf Einzelheiten noch näher einzugehen, würde zu
weit führen.
Die Aufführung unter Herrn Generalmuſikdirektor
von Weingartners Leitung war, wie die ganze
ſtzeniſche Aufmachung, ſchön und ſtilvoll bis ins Einzelne.
Als hervorragende Mozart=Sängerin bewährte ſich Frl.
Hermine Boſetti, Kammerſängerin vom Kgl. Hoftheater
in München, die die Partie der Viollante ſang. Herr
Globerger als Belfiore, der ſtimmlich ſehr gut
dis=
poniert war, ſtand hinter dem Gaſte nicht zurück. Die
größte Aufgabe fällt der Vertreterin der Serpetta zu. die
von Frl. Meyer mit friſchem Humor und bewährter
Sangestüchtigkeit geſpielt und geſungen wurde.
Vortreff=
lich und lebendig in Spiel und Geſang war auch Herr
Schützendorf als Nardo. Den Anchiſe hielt Herr
Thomſen in dem burlesken Stil der alten opera buffa.
Frl. Geyersbach als Arminda und Frl. Jacobs
rls Ramiro reihten ſich dem ſtilvollen Enſemble
beſtens ein.
Intereſſant, wie dieſe Jugendoper Mozarts ſelbſt, war
auch ihre äußere Einkleidung. Die Koſtüme waren ſtreng
im Stile der Zeit der in der erſten Hälfte des 18.
Jahr=
hunderts ſpielenden Handlung gehalten, und die
Damen=
koſtüme mit den rieſigen Reifröcken erinnerten daran, daß
nan ſich in Gedanken in eine längſt vergangene Zeit
zu=
rückverſetzen mußte. Die neuen Dekorationen ſind nach
Entwürfen von Ottomar Starke in den Werkſtätten des
Hoftheaters hergeſtellt. Sehr ſchön war die Gartenßzene
ind die Inſzeneſetzung des anmutigen Nymphentanzes,
der von Frau Ehrle einſtudiert und von den Damen
Müller Werner. Schmidt und Heſſe ausgeführt
wurde. Die Geſtaltung des Bühnenbildes rührt von den
Herren Hoftheatermaler Profeſſor Kempin und
Maſchi=
eriedirektor Ernſt Schwerdtfeger her.
Das Publikum folgte der Aufführung mit großem
Intereſſe und ſpendete am Schluſſe lebhaften und
wieder=
hollten Beifall. Mit den Künſtlern erſchienen nach
noch=
naligen Hervorrufen auch Herr von Weingartner, der
Spielleiter des Abends Herr Nowack und Herr Oskar Bie.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 25. Nov. Amtlich wird verlautbart:
25. November.
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die erbitterten Kämpfe im Raume zwiſchen der
Wippach=Mündung und San Martino
dauer=
ten Tag und Nacht fort. Nördlich des Monte San
Michele griff der Feind unaufhörlich mit ſtarken
Kräf=
ten an. Mehrmals gelang es ihm, in unſere Gräben
ein=
zudringen. Immer jedoch, zuletzt in vielſtündigem
Nacht=
kampf, warfen ihn die braven Alpenländiſchen
Infan=
terie=Regimenter Nr. 7 und 27 wieder hinaus. Ein
An=
griff der Italiener auf den Monte San Michele ſcheiterte
gleich allen früheren. Auch bei San Martino wogte der
Kampf den ganzen Tag hin und her, bis es ſchließlich ſpät
abends den bewährten Honved=Truppen gelang, auch
hier unſere Stellung vollſtändig
zurückzu=
gewinnen und zu behaupten.
Der Brückenkopf von Görz, der Südteil der Stadt,
dann die Ortſchaften Savogna und Rupa ſtanden unter
heftigem Artilleriefeuer. Mehrere feindliche Bataillone
griffen bei Oslavija an. Sie wurden
zurückge=
ſchlagen, zwei Kompagnien vernichtet.
Zwei unſerer Flieger warfen Bomben auf
Tol=
mezzo ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Montenegriner wurden auch öſtlich von
Foca zurückgeworfen. Südweſtlich von
Sje=
nica überſchritten wir die
montenegri=
niſche Grenze.
Bei der geſtern mitgeteilten Einnahme von
Mitro=
vica haben die K. und K. Truppen 10000 Serben
gefangen genommen und 6 Mörſer, 12 Feldgeſchütze,
zahlreiche Fuhrwerke, Munition aller Art, 7 Lokomotiven,
130 Waggons und viel anderes Kriegsgerät erbeutet.
Eine öſterreichiſch=ungariſche Kolonne gewann über
Mitrovica hinausrückend die Gegend von Vucitrnh.
Südlich davon ſind deutſche und bulgariſche
Kräfte im Begriff, die Sitnica zu
überſchrei=
ten. In den Kämpfen um Priſtina ſind 6800
Ge=
fangene eingebracht und 6 ſerbiſche Geſchütze erbeutet
worden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der italieniſche Krieg.
Die Offizierverluſte der italieniſchen
Armee.
P.U. Lugano, 25. Nov. Eine auf Grund der
Ver=
öffentlichungen der Tageszeitungen zuſammengeſtellte
Liſte über die Offizierverluſte der italieniſchen
Armee ergibt bisher: zwei Generalle 128
Stabsoffiziere und 1609 andere Offiziere.
Italieniſche Kriegsſteuern.
* Rom 25. Nov. Meldung der Agenzia Stefani.
Zur Befriedigung der außerordentlichen Bedürfniſſe
wer=
den durch einen königlichen Erlaß verſchiedene
finan=
zielle Maßnahmen angeordnet. Darunter
be=
ſinden ſich Abgaben auf den Handel mit
Le=
bensmitteln in der Höhe von 1 Prozent und
Ab=
gaben auf alle von direkten Steuern betroffenen
Ein=
künfte, ferner Steuern auf die Kriegsgewinne.
Vorgeſehen iſt ferner eine Aenderung des
Stempel=
geſetzes und ſchließlich Aenderung in der Salz=
Beſteu=
erung und des Poſttarifs für das Inland.
Die Rede Orlandos.
* Wien 25. Nov. Das Fremdenblatt beſpricht die
Rede des italieniſchen Juſtizminiſters Orlando in
Palermo. Die vom Miniſter angeführte Tatſache, daß
einige Quadratmeter öden Karſtbodens mehr Opfer
koſten, als die Einnahme Roms, ſei begreiflich, da Rom
gewonnen wurde, weil die Deutſchen Napoleon bei
Se=
dan beſiegt hätten. Mit Bezug auf die Aeußerung des
Miniſters, es bedeute ſchon einen Sieg, daß die italieniſche
Armee kämpfe und das itallieniſche Volk
Schmer=
zen und Opfer trage, ſagt das Fremdenblatt, wenn
dieſer Troſt ernſt gemeint ſei, ſo zeige er, daß die
italie=
niſche Regierung ihrem Staate die Fähigkeit einen
Feld=
zug, ſei es auch einen nicht ſiegreichen, zu führen, nicht
zugetraut habe. Orlando führe als Kriegsgrund
auch an, daß Oeſterreich=Ungarn der natürliche Feind
Italiens ſei. Wir in Oeſterreich=Ungarn, ſagt das
Fremdenblatt, haben nie gewußt, daß wir die
natürlichen Feinde Italiens ſind. Bei uns
ſind den Leuten, die auf italieniſche Könige Attentate
verübt haben, keine Gedenktage und keine Denkmäler
ge=
widmet worden, ſondern wir haben ſie als Mörder
ver=
achtet. Und bei uns hat es keinen Menſchen gegeben, der
geheime Geſellſchaften in Italien unterſtützt hätte, um
gegen das Königreich zu wühlen mit der Abſicht, ihm
Pro=
vinzen wegzunehmen. Wenn uns aber Italien trotzdem
als ſeinen natürlichen Feind betrachtet hat, wie ſoll man
dann die italieniſchen Regierungen beurteilen, die
ein Bündnis mit uns geſchloſſen und immer wieder
er=
neuert haben, ein enges politiſches Bündnis
mit intimen militäriſchen und
marine=
militäriſchen Abmachungen. Das wäre ja die
abſcheulichſte Hinterliſt geweſen. Man kennt
den Ausſpruch des Botſchafters Nigra, daß Oeſterreich=
Ungarn und Italien nur entweder Feinde oder
Ver=
ſhündeten ſein können, daß aber Italien beides zugleich
ſein könne, iſt ihm nie in den Sinn gekommen. Das
Fremdenblatt widerlegt dann die Behauptung Orlandos
von der weitherzigen Auslegung des Garantiegeſetzes
mit dem Hinweis darauf, daß der Brief= und Depeſchen=
verkehr zwiſchen dem Heiligen Stuhl und den Nunzien
weſentlich beeinträchtigt iſt, und erklärte den vom Miniſter
anſcheinend konſtruierten Zuſammenhang zwiſchen der
Kriegserklärung am Pfingſtſonntag und der Ausgießung
des Heiligen Geiſtes für blasphemiſch. Das Blatt weiſt
die gegen die öſterreichiſch=ungariſche Kriegsführung
ge=
richteten Anwürfe zurück, die mit derſelben
Gewiſſenhaftig=
keit aufgeſtellt werden, wie die falſchen Behauptungen der
italieniſchen Heeresleitung, und erinnert an die
Schil=
derungen, die ſeinerzeit engliſche Korreſpondenten von
italieniſchen Greueln in Tripolitanien
ent=
worfen haben. Die Erklärung des Miniſters, daß wir
un=
ſere Wut über die Ueberlegenheit Italiens an Wehrloſen
auslaſſen, widerſpricht ſeinem Bekenntnis von der
Nich=
tigkeit und Koſtſpieligkeit der angeblichen italieniſchen
Erfolge. Zum Schluß nimmt das Fremdenblatt noch
Kenntnis von dem Geſtändnis Orlandos, daß Italien ſich
mit der Entente verbündet habe, weil ſie der Feind ſeiner
Feinde ſei, daß alſo nur ein Bündnis des Haſſes
ohneIntereſſengemeinſchaft vorlliege, und
meint, mancher Franzoſe und Engländer werde das
Wort des Botſchafters Cambon: „Wir ſind keine
Itali=
ener” zitieren, wenn er leſe, daß der italieniſche
Juſtiz=
miniſter Oeſterreich=Ungarn eine Beſtie nennt.
Der Seekrieg.
* Berlin, 25. Nov. (W. T. B. Nichtamtlich.) Wie
wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt die in der
aus=
ländiſchen Preſſe verbreitete Nachricht, daß ein
deut=
ſcher Kreuzer von 3000 Tonnen Größe und 200
Mann Beſatzung durch ruſſiſche Torpedoboote zum Sinken
gebracht worden ſei, völlig frei erfunden.
* Berlin, 25. Nov. Der Berl. Lokalanz. meldet aus
Kopenhagen: Der ſchwediſche Dampfer „Igor” auf der
Reiſe von England nach Stockholm, iſt am Montag,
wäh=
rend er in der Bucht von Moelle vor Anker lag, von dem
engliſchen Unterſeeboot „H 5‟ angeſprochen und
von dem Offizier desſelben durchſucht worden. Fiſcher
be=
richten, daß ſie Montag und Dienstaa im Kattegatt
Unter=
ſeeboote bemerkt hätten.
Die deutſche Einigkeit.
* München, 25. Nov. Bei Beratung des Etats des
Miniſteriums des Aeußern in der Kammer der
Ab=
geordneten ſprach in der Generaldebatte der
Abge=
ordnete Held (Ztr.) den deutſchen und verbündeten
Trup=
pen Anerkennung für ihre Leiſtungen auf den
Kriegsſchau=
plätzen aus. Er ſagte: Auch war es eine falſche Rechnung,
wenn man im Auslande mit der Sonderſtellung Bayerns
gerechnet hat. Man darf daher erwarten, daß das geſamte
Verhalten des bayriſchen Volkes im Reich und zum Reich,
die unerhörten Opfer, die es gebracht hat, nicht ohne
Ein=
druck bleiben, und daß überall die Ueberzeugung Platz
greift, daß wir Bayerndurchniemand in
Reichs=
treue uns übertreffen laſſen. Abg. Dr. v.
Caſſelmann (liberal) ſchloß ſich dem von dem
Vor=
redner bezeugten, den verbündeten und insbeſondere den
bayriſchen Truppen geſpendeten Lob voll an. Nicht minder
dürfe die Anerkennung den genialen Armeeführern, die im
Geiſte Moltkes ſie von Sieg zu Sieg führen, verſagt
wer=
den. Der Militarismus habe ſich in dieſer großen Zeit
glänzend bewährt. Die Feinde hätten ſich getäuſcht,
wenn ſie geglaubt hätten, Bayern vom Deutſchen Reiche
loslöſen zu können. Das ganze deutſche Volkohne
jede Ausnahme habe ſich um den Kaiſer
ge=
ſchart, um, wenn es ſein müßte, auch ſein letztes
her=
zugeben für das geliebte Vaterland. Er ſchloß: Wir
halten aus um jeden Preis! Das iſt die einzige
Erklärung, die ein deutſcher Volksvertreter abzugeben
ver=
mag. Auch die Vertreter der Sozialdemokraten, des
Bauernbundes und der Konſervativen ſprachen den
Lei=
ſtungen der deutſchen Armee ihre Anerkennung aus.
Schließlich wurde der Etat des Miniſteriums des Aeußern
angenommen. Die nächſte Sitzung ſindet Mitte Dezember
ſtatt.
Das Bündnis mit Bulgarien.
* Berllin 25. Nov. Die reichsdeutſche
waf=
fenbrüderliche Vereinigung — Präſidium
Oberbürgermeiſter Wermuth, Generalfeldmarſchall v.
Mak=
kenſen und Generalkonſul v. Koch — hat den Eintritt
Bulgariens in den Kampf an Seite Deutſchlands,
Oeſterreich=Ungarns und der Türkei zum Anlaß einer
leb=
haften Sympathiekundgebung zu Händen des
bulgariſchen Miniſterpräſidenten Radoslawow
ge=
nommen. Hierauf iſt das nachfolgende Telegramm bei
Oberbürgermeiſter Wermuth eingegangen:
Es drängt mich, Ihnen, Exzellenz, und der
reichsdeut=
ſchen waffenbrüderlichen Vereinigung meinen
tiefgefühl=
ten Dank auszudrücken für die ſo warmen Worte der
Anerkennung. An der Spitze der Regierung ſtehend, als
das ſchwerverletzte Bulgarien ſeine
ſchickſal=
ſchwerſte Entſcheidung zu treffen hatte,
ver=
ſchafft mir Ihr Schreiben, wenn ich auf die ſchwere Zeit
des Wägens zurückblicke, ein Gefühl freudvoller
Genugtuung, daß wir alle, König und Volk, nun wie
ein Mann ausrufen können: Ich habe es gewagt! Die
Aufgabe der waffenbrüderlichen Vereinigung iſt unſeren
Herzen ſehr nahe. Am 14. Oktober begannen wir
zuſam=
men mit unſeren tapferen Verbündeten die blutige Arbeit
für eine hehre und gerechte Sache. Das gemeinſam
ver=
goſſene Blut ſoll uns auch zu gemeinſamer
Frie=
densarbeit zuſammenkitten und anſpornen. Das
walte Gott! Miniſterpräſident Radoslawow.
* Budapeſt, 25. Nov. (W.T. B. Nichtamtlich.)
Mit Rückſicht auf die Entwickelung am Balkan ſoll der
Wirkungs= und Betätigungskreis des bisherigen
Ungariſch=Bosniſchen wirtſchaftlichen Zentral= und
Bal=
kanvereins umgeſtaltet werden.
Die Teuerung in Frankreich.
TU. Frankfurt a. M., 25) Nov. L’Information
vom 22. November bringt folgenden geſtändnisvollen
Ar=
tikel: „Der Kampf gegen die Teuerung.”
„Einſtmals endete in Frankreich alles mit einem
Gaſ=
ſenhauer. Heute denkt die Verwaltung, die
unveränder=
liche Verkörperung des profeſſionellen Optimismus, denken
die kurzlebigen Miniſterien, ende alles mit Anſchlägen und
Zirkularen . . Teuerung — ach das iſt ein ganz einfaches
Problem! Zur Löſung, glaubt man, genügen einige
Sei=
ten beſchriebenen Papiers. Das kleinſte Hirſenkorn, wie
der Hahn in der Fabel ſagt, wäre dem Konſumenten
von größerem Nutzen . . . Der erſte Blick auf die
offi=
ziellen Höchſtpreistabellen, mit denen die Seinepräfektur
den Pariſer Markt zu beeinfluſſen hofft, zeigt den fiktiven
Charakter dieſer Maßregel . . . Der Preiſe ſind ganz nach
dem Intereſſe der allmächtigen Organiſationen abgeſchätzt
und laſſen der Spekulation übermäßigen Spielraum ..
Dabei unterſcheidet auf den meiſten Marktplätzen trotz
aller Verordnungen keinerlei Aufſchrift zwiſchen Fleiſch
und gefrorenem, zwiſchen freiem Gemüſe und getriebenem.
Von den üblichen Tricks nicht zu reden, dem
ſchwe=
ren Einwickelpapier, das mit dem Fleiſch
ge=
wogen wird, dem wertloſen, mitgewogenen Fett, der
Ein=
reihung minderwertigen Fleiſches in die „ausgewählten
Stücke” uſw. . . . Wenn aber einmal die Behörden dieſe
Machinationen einſchränken wollen, wie in Breſt, drohen
die Metzger, die Läden zuzumachen. Dort
mußte der Bürgermeiſter Hervagault offiziell das
Schlacht=
haus ſchließen und ſich mit der Begründung einer
kommu=
nalen Metzgerei befaſſen. Der Direktor eines großen
Winterhotels aus der Gegend von Pau ſchreibt uns, er
werde zumachen müſſſen wegen der maßloſen
Steigerung der Lebensmittelpreiſe und des
Heizmaterials . . . In Aix en Provence haben
Metz=
ger und Schweineſchlächter zuſammen ſich gegen die
Preis=
anſchläge mit Erfolg gewehrt. In Caen aber ſind die
Hausfrauen gegen die Teuerung
vorgegan=
gen. Sie haben vor dem Rathaus proteſtiert
und wurden unter einigen lebhaften
Zwiſchen=
fällen angehört. In Toulouſe mußte man gegen
ſpani=
ſche Spekulanten vorgehen, die Deutſchland
verprovian=
tieren (!!). In vielen Städten des Operationsgebietes,
vie in Beſangon, mußten die Lokalmärkte gegen
wuche=
riſche Wiederverkäufer geſchützt werden . . . Die
Konſu=
menten haben nicht die Abſicht, ſich in ein Schickſal zu
fin=
den, das ſie ſo zur Ader läßt . . Die größte
Aufmerk=
ſamkeit ſchuldet man dieſen Manifeſtationen gegen die
Teuerung, denn ſie enthüllen einen neuen Geiſteszuſtand,
mit dem von nun ab jede ernſte Regierung wird rechnen
müſſen.
TU. Von der franzöſiſchen Grenze, 25. Nov.
der Miniſter des Innern, Malvi, läßt durch die Preſſe
mitteilen, daß er ſeiner Vorlage gegen die
Teue=
rung (Feſtſetzung von Höchſtpreiſen), einen Artikel
hin=
zufügen werde, der die Aufſtapelung von Waren,
in der Abſicht, ſie dem Verkehr zu entziehen und zu höheren
Preiſen zu verkaufen, mit Gefängnis von ſechs Tagen
bis ſechs Monaten und einer Geldſtrafe von 100 bis 5000
Franken beſtraft.
Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht vom 23. November.
* Sofia, 25. Nov. Amtlicher Bericht vom 23.
No=
vember. Seit zehn Tagen waren erbitterte Kämpfe um
Priſtina im Gange. Nachdem unſere Armee heute end
gültig die Serben im Norden, Oſten und Süden
um=
zingelte, unternahm der Gegner die äußerſten
Anſtren=
gungen, um ſich in Priſtina zu halten. Er konnte jedoch
unſerem Druck nicht widerſtehen und wurde aus
ſei=
nen letzten Stellungen geworfen, worauf
er gezwungen war, den Rückzug nach Weſten anzutreten.
Um 2½ Uhr nachmittags rückte zuerſt ein
Reiter=
regiment in die Stadt ein, dem unſere Truppen
von der Nordfront und Abteilungen einer benachbarten
deutſchen Kolonne folgten. Die Zahl der
Gefan=
genen iſt noch nicht ermittelt.
Die troſtloſe Lage der Serben.
T.U. Lugano, 25. Nov. Der Korreſpondent des
Corriere della Sera ſendet ſeinem Blatte ein
troſt=
loſes Telegramm aus Serbien. Die ſerbiſche
Regierung halte ſich zwar augenblicklich noch in
Priz=
rend auf, ſchicke ſich jedoch an, nach Ochrida oder
Gewgheli zu flüchten. Von dem ſerbiſchen
Zentralheer in Koſſowo fehle jede
Nach=
richt ebenſo von der angekündigten ſerbiſchen Offenſive
auf Katſchanik. Man gebe alle Illuſionen auf. Serbien
ſei unrettbar verloren. Mit größter Beklemmung aber
er=
fülle die neue Einkreiſung des ſerbiſchen Heeres durch die
Bulgaren und Deutſchen von Nordoſten und von der
albaniſchen Grenze her. Der ſerbiſche Kriegsminiſter
Bo=
jowic erklärte dem Korreſpondenten geradezu, eine
Ka=
pitulation ſei nicht ausgeſchloſſen.
* Amſterdam, 25. Nov. Nieuws van den Dag
be=
merkt, den Fall Mitrovicas und Priſtinas
be=
ſprechend: Damit iſt der eigentliche Feldzug
ge=
gen Serbien tatſächlich beendet, obwohl es
auch hier nicht zu einem Sedan gekommen iſt.
* London 24. Nov. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: Die Times berichtet aus Paris: Einem amtlichen
Telegramm aus Prizrend zufolge begibt ſich
dieſer=
biſche Regierung nach Skutari.
Die Antwort der griechiſchen Regierung.
* London, 25. Nov. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Athen: Die Regierung hat die Note
der Entente beantwortet. Wie verlautet, hat
ſie die Forderungen angenommen, daß die Truppen
der Alliierten nicht entwaffnet werden
ſol=
len, ſondern daß ſie auf griechiſchem Gebiete
Aktionsfrei=
heit haben ſollen. Was deren Sicherheit und ferner die
Erleichterung bezüglich der Eiſenbahnen und Telegraphen
betrifft, behält ſich die griechiſche Regierung eine genaue
Erwägung aller Einzelheiten vor. Die Erklärung der
Entente, daß die von den Alliierten beſetzten Teile
des Königreichs ſpäter zurückgegeben werden
und für den angerichteten Schaden angemeſſene
Vergütungsſummen gezahlt würden, haben die
Regierung von den freundſchaftlichen Abſichten der
En=
ente überzeugt. — Die Times meldet noch, daß die
Ver=
bündeten von Griechenland nicht verlangt haben, daß es
ſeine Neutralität aufgebe.
* Athen, 25. Nov. (Meldung der Agence Havas.)
die griechiſche Regierung hat geſtern 5 Uhr
nachmittags die Antwort auf die Note der
Vier=
verbandsmächte übergeben. Die Antwort iſt in ſehr
freundſchaftlichen Ausdrücken gehalten und gewährt die
erwünſchten Genugtuungen, ſowie alle als notwendig
betrachteten Bürgſchaften.
Die Haltung Griechenlands.
T.U. London 25. Nov. Reuter meldet aus
lthen: Nach dem letzten griechiſchen Kabinettsrat teilte ein
ſtiniſter mit, daß die Lage klarer geworden ſei
und ſich auf normale Weiſe entwickeln dürfte.
Landung italieniſcher Truppen in Albanien.
T.L. Kopenhagen, 25. Nov. Nach einer
Lon=
doner Drahtung aus Rom hat die Landung italie=
Georg A.Jasmatzi Aktiengesellschaff
Dresden
Deutsche Bank Darmstadt
Stahlkammer-Anlage
Vermietung von Schrankfächern
zu mässigen Preisen.
(X,13349
niſcher Truppen in Albanien nunmehr
be=
gonnen.
Rumänien.
* Berlin, 25. Nov. Die B. Z. meldet aus
Buka=
reſt: Miniſterpräſident Bratianu iſt erkrankt
und muß das Bett hüten. Jede Aktion zur
Neubil=
dung des Kabinetts iſt damit einſtweilen zum
Still=
ſtand gebracht.
Eine engliſche Niederlage in
Meſopotamien.
* London, 25. Nov. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Das Indiſche Amt teilt mit: Die
briti=
ſchen Truppen haben nach einem heftigen Gefechte
das den ganzen Tag dauerte, am Montag die türkiſche
Stellung bei Kteſiphon, 18 Meilen von Bagdad,
erobert. Sie nahmen 800 Mann gefangen und erbeuteten
viele Waffen und Ausrüſtungsgegenſtände. Die
Eng=
länder verloren 2000 Mann an Toten und
Verwunde=
ten. In der Nacht vom 23. auf den 24. November wurden
die Gegenangriffe der Türken erfolgreich zurückgeſchlagen.
Die Engländer mußten ſich jedoch heute wegen
Waſſermangels (?) zum Fluſſe zurückziehen,
der drei oder vier Meilen unterhalb der eroberten
Stellung liegt.
Aus der Meldung kann man unſchwer eine
bedeut=
ſame Niederlage des anglo=indiſchen Expeditionskorps
herausleſen, denn erſtens iſt die angegebene
Gefangenen=
zahl anzuzweifeln und zweitens die Angabe, daß der
Rückzug wegen Waſſermangels angetreten werden mußte.
Was aber vor allem für die Annahme einer engliſchen
Niederlage ſpricht, iſt der eingeſtandene hohe Verluſt,
der ſich nach dem ausſtehenden türkiſchen Bericht
zweifel=
los noch höher herausſtellen wird. Den Engländern
liegt an dem Beſitz der Kalifenſtadt ſehr viel, einmal, um
das durch das Dardanellenmißgeſchick verlorene Preſtige
im Orient etwas aufzufriſchen und ferner, um ein
wei=
teres Kompenſationsobjekt in Händen zu haben. An der
Kriegslage würde ein ſolcher Erfolg allerdings nichts
ändern, und bisher hatten die Türken zur Verteidigung
dieſer unbefeſtigten Stadt keine größeren Anſtrengungen
unternommen. Doch ſcheint man neuerdings energiſcher
gegen die fremden Eindringlinge vorzugehen, nachdem
man anderswo Truppen frei und wohl auch neues
Ma=
terial bekommen hat. Für eine ſolche Annahme ſpricht
auch der Umſtand, daß es den Türken in den letzten
Tagen gelungen iſt, nicht weniger als drei engliſche
Flugzeuge zur Strecke zu bringen. Der jetzt bei
Bagdad ihnen entgegentretende verſtärkte Widerſtand der
Türken dürfte dem anglo=indiſchen Expeditionskorps ſehr
ungelegen kommen, das in eine ſehr ſchwierige Lage
ge=
raten kann, wenn es zum weiteren Rückzuge gezwungen
werden ſollte.
Die Lage in Perſien.
TU. Von der italieniſchen Gren e, 25. Nov.
Aus London wird dem Secolo gemeldet, daß die Lage
in Perſien immer bedrohlicher werde. Die
telegraphiſchen Verbindungen ſeien unterbrochen. Es muß
abgewartet werden, ob es der Regierung gelingen wird,
der Unruhen Herr zu werden.
* Berlin, 25. Nov. Das B. T. meldet aus
Luga=
no: Der Inhaber einer chemiſchen Fabrik in Mailand,
Brenti, iſt wegen Lieferung gefälſchten
Sanitäts=
materials an die ſerbiſche Regierung verhaftet worden.
* Vliſſingen, 25. Nov. Am 6. und 7. Dezember
findet wieder ein Austauſch verwundeter
deut=
ſcher und engliſcher Kriegsgefangener über
Vliſ=
ſingen ſtatt.
* Stockholm, 25. Nov. Der deutſche
Ge=
ſandte Freiherr v. Lucius gab geſtern ein Eſſen,
an dem u. a. teilnahmen: Prinz Max von Baden, der
ſchwediſche Miniſter des Aeußern Wallenberg, Exzellenz
Graf Apponyi, Exzellenz Baron Spiegelfeld, Exzellenz
Körner, der ſchwediſche Geſandte in Berlin Graf Taube,
die Geſandten Oeſterreich=Ungarns, Spaniens,
Däne=
marks und der Vereinigten Staaten, der
öſterreichiſch=
ungariſche Militärattaché und Mitglieder der Deutſchen
Geſandtſchaft.
* Stockholm, 25. Nov. Die Regierung hat ein
Ausfuhrverbot von Branntwein und geiſtigen
Getränken mit Ausnahme von Whisky, Fuſelöl, Rum
und Arac ſowie von Watte, Garn und Zwirn von
Baumwolle ab 25. November erlaſſen.
* Melbourne, 24. Nov. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Die auſtraliſche Regierung hat
beſchloſſen, weitere 50000 Mann Verſtärkungen
aufzuſtellen, ſodaß das auſtraliſche Kontingent bis zum
6. Juni auf ungefähr 300000 Mann ſteigen würde.
* New=York 24. Nov. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Der Prozeß gegen die Beamten der
Ham=
burg=Amerika=Linie, Karl Buenz, Joſeph
Hoch=
meiſter, Joſeph Poppenhaus, Georg Koſter, hat begonnen.
Sie werden beſchuldigt, ein Komplott geſchmiedet zu haben,
um die Neutralität der Vereinigten Staaten zu verletzen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 25. Nov. Unter den Landwirten wird das
Gerücht verbreitet, die Regierung wolle die
Höchſtpreiſe für Schweine und
Schweine=
fleiſch herabſetzen und die Schweine
beſchlag=
nahmen und abſchlachten laſſen. Die Norddeutſche
All=
gemeine Zeitung ſtellt feſt, daß dieſe Mitteilungen auf
freier Erfindung beruhen und die Regierung
der=
artige Abſichten nicht hat.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 25. Nov. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preuß.=Süddeutſſchen
Klaſſenlot=
terie fielen 15000 Mk. auf Nr. 96054, 5000 Mk. auf 116516
204059, 3000 Mk. auf die Nrn. 1194 1430 32535 32861
32976 36485 40289 42661 45606 61480 66613 100730 106015
106402 117867 123343 128627 143489 144294 149310 166437
168454 176576 178936 179949 185454 191013 192806 203767
208048 210642 211733 222815 227628 229624 231224. — In
der Nachmittagsziehung fielen 100000 Mk. auf Nr. 219126,
15000 Mk. auf Nr. 104839, 5000 Mk. auf Nr. 31029 55747,
3000 Mk. auf Nr. 7760 19944 26582 40481 43725 54962 71592
80638 84369 84894 97161 106823 114898 119156 119693
124141 126376 134617 141695 157509 181472 187515 188324
192220 198943 208144 210189 210406 210619 218497 220197
221320 229895. (Ohne Gewähr.)
Bekanntmachung,
die Weihnachtsſendungen betreffend.
Die Reichs=Poſtverwaltung richtet auch in dieſem
Jahr an das Publikum das Erſuchen, mit den
Weih=
nachtsſendungen bald zu beginnen, damit die Paketmaſſen
ſich nicht in den letzten Tagen vor dem Feſte zu ſehr
zu=
fammendrängen. Bei dem außerordentlichen Anſchwellen
des Verkehrs iſt es nicht tunlich, die gewöhnlichen
Be=
förderungsfriſten einzuhalten und namentlich auf weite
Entfernungen eine Gewähr für rechtzeitige Zuſtellung vor
dem Weihnachtsfeſte zu übernehmen, wenn die Pakete
erſt am 22. Dezember oder noch ſpäter eingeliefert werden.
Die Pakete ſind dauerhaft zu verpacken. Etwaige
auf dem Verpackungsſtoff vorhandene ältere Aufſchriften
und Beklebezettel müſſen beſeitigt oder unkenntlich
ge=
macht werden. Die Benutzung von dünnen Pappkaſten,
ſchwachen Schachteln, Zigarrenkiſten uſw. iſt zu
vermei=
den. Die Aufſchrift der Pakete muß deutlich,
vollſtän=
dig und haltbar hergeſtellt ſein. Kann die Aufſchrift
nicht in deutlicher Weiſe auf das Paket ſelbſt geſetzt
wer=
den, ſo empfiehlt ſich die Verwendung eines Blattes
weißen Papiers, das der ganzen Fläche nach feſt
aufge=
klebt werden muß. Am zweckmäßigſten ſind gedruckte
Aufſchriften auf weißem Papier, dagegen ſind Vordrucke
zu Paketkarten ungeeignet für Paketauſſchriften. Bei in
Leinwand verpackten Sendungen mit Fleiſch und
ande=
ren Gegenſtänden, die Feuchtigkeit, Fett, Blut uſw.
ab=
ſetzen, darf die Aufſchrift nicht auf die Umhüllung geklebt
werden. Der Name des Beſtimmungsortes muß recht
groß und kräftig gedruckt oder geſchrieben ſein. Die
Paket=
aufſchrift muß ſämtliche Angaben der Paketkarte enthalten,
alſo auch den Freivermerk, bei Paketen mit Poſtnachnahme
den Betrag der Nachnahme, ſowie den Namen und die
Wohnung des Abſenders, bei Eilpaketen den Vermerk
„durch Eilboten” uſw., damit bei einem Verluſte der
Paket=
karte das Paket doch dem Empfänger in gewünſchter Weiſe
ausgehändigt werden kann. Auf Paketen nach großen
Or=
ten iſt die Wohnung des Empfängers auf Paketen nach
Berlin auch der Poſtbezirk (C. W. So uſw.) anzugeben.
Empfehlenswert iſt die Anbringung einer zweiten
Auf=
ſchrift innerhalb der Verpackung. Zur Beſchleunigung des
Betriebs trägt es weſentlich bei, wenn ſchon der Abſender
die erforderlichen Marken auf die Paketkarte klebt.
Die Verſendung mehrerer Pakete mit einer Paketkarte
iſt für die Zeit vom 12. bis einſchließlich 24. Dezember
weder im inneren deutſchen Verkehr noch im Verkehr mit
dem Auslande geſtattet. Gemeinſchaftliche
Einlieferungs=
beſcheinigungen über mehrere geneinliche Pakete werden
in der bezeichneten Zeit nicht ausreſielll.
Der Staatsſekretär des Reichspoſtamts
Im Auftrage: Kobelt.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
W. S. Einen Verſuch kann die Gemeinde immerhin
machen; bei Ihrem Alter iſt auf Erfolg zu rechnen.
H. B. 100. Zeitig untauglich wegen Krankheit des
Herzens oder der großen Gefäße.
W. Sch. A 41: Leichte Grade von Kropf, voller Hals
und Gebirgshals; A 49: Herzfehler, Dienſt mit der Waffe
nicht ausgeſchloſſen.
Abonnent J. Vorläufig noch nicht.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Freitag: Veränderliche
Be=
wölkung, ſtellenweiſe geringe Niederſchläge, etwas kälter.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 374
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 116, 117, 118;
Re=
ſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 118, 254; Landſturm=
In=
fanterie=Bataillon Erbach. Weiter ſind erſchienen die
Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 222 und die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 295.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 375
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regiment Nr. 168; Reſerve=
Infan=
terie=Regimenter Nr. 218 bis einſchl. 224; Landſturm=
Infanterie=Regiment Nr. 115; Dragoner=Regiment Nr. 24.
Weiter iſt erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 232.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Auch als Liebesgabe im Felde begehrt!
(Im Feldpostbrief portofrei.)
Gedenket der Kleiderſammelſtelle
Friedrichſtraße 24.
(14125a
4. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für das Bulgariſche Rote Kreuz weiter
folgende Beträge abgegeben:
Oberlandesgerichtsrat Dieffenbach 20 ℳ, Adolf Trier
300 ℳ, aus dem Heſſiſchen Lehrerinnenheim 9 ℳ, Prof.
Dr. Gg. Biermann 30 ℳ, Frau Hel. Dreſſel, Wwe., 5 ℳ.,
Bezirkskaſſier Lauckhard, Fürth i. O., 20 ℳ, G. Kaiſer
2 ℳ, Schlmr. 3 ℳ, Frl. Strauß 20 ℳ, Wilh. Seip 20 ℳ,
Z. 2 ℳ, Dehn 5 ℳ, E. v. W. 5 ℳ, Eliſabeth Lumb, Wwe.,
2 ℳ, unleſerlicher Name 20 ℳ, Damenſkat=Kranz T. G. M. L.
10 ℳ, Herr und Frau Oberſtleutnant Brockhaus 50 ℳ,
Rechtsanwalt Langenbach 5 ℳ, Frau Prof. Trümpert
2 ℳ. Zuſammen 530 ℳ, hierzu die bereits veröffentlichten
415 ℳ, insgeſamt
945 Mark.
10. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für kriegsgefangene Deutſche in
Ruß=
land weiter folgende Beträge abgegeben:
Ungenannt 2 ℳ, M. G. 3 ℳ, Ungenannt 10 ℳ,
Frl. A. und O. Reh 10 ℳ, Dc. Eiſe 10 ℳ, Frau Mößner
10 ℳ, C. B. 5 ℳ, Sp. 3, Ungenannt 5 ℳ, Adolf Trier
300 ℳ, P. Menges 2 ℳ. Zuſammen 360 ℳ, hierzu die
bereits veröffentlichten 5265,10 ℳ, insgeſamt
5625,10 Mark.
Gewinnausing
der
6. Prenßiſch-Füddentſchen
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 15. Ziehungstag 24. November 1915
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 50000 Mk. 127472
2 Gewinne zu 10000 Mk. 187055
2 Gewinne zu 5000 Mk. 99104
76 Gewinne zu 3000 Mk. 2495 7352 17220 29689
29852 32443 66391 69199 80228 98605 112288
114768 122644 125956 127245 129146 131096 132442
135853 136126 136916 157285 167775 159972 160210
166758 167508 169590 179348 183607 189811 200212
208292 211982 216701 227355 228907 232153
182 Gewinne zu 1000 Mk. 1032 1827 2857 3772
4937 5996 8288 9263 9766 14240 18602 19047
19299 20534 25321 29877 33202 43793 46428 50457
61889 53102 56298 58408 68956 72465 76441. 78423
81677 81674 86625 88127 89066 90463 93362 97268
100802 102119 102711 104729 104770 104932 107489
110811 114307 116200 117921 121524 121538 124883
131028 135579 146656 152678 157263 158807 159407
162410 162511. 162816 166125 1.75914 176083 176807
178471 178931. 180299 181451 182321 183580 188538
193709 196263 196526 199267 199372 200482 200892
201577 204848 205423 207094 209575 211781 213988
221564 223724 227566 229970 231351 233913
224 Gewinne zu 500 Mk. 1577 1594 2320 6311
11432 12918 13703 14444 16983 17297 18506 24671
27613 30583 34649 35608 35804 36083 37085 37310
38669 39683 41477 47776 48153 50519 50779 51231
52077 55161 55424 56197 61344 64790 66265 69249
69559 73534 74659 77531 77967 78765 80083 83503
85091 86242 86497 87221 88587 8883 190829 93498
93838 95580 96459 100042 101564 103330 103679
105888 111472 111891 115087 116825 119816 122503
123176 123478 125633 128665 133211 134521 136032
136755 138429 138587 141874 143562 146265 148231
149273 150051 150395 1.55176 157678 158708 161474
166792 167971. 169099 170617 171722 172321 178998
180543 182301 182905 183096 183456 186028 193071
202651. 204960 212624 212929 216047 222749 224785
226726 230490 232899 233688
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
4 Gewinne zu 30000 Mk. 98950 213430
6 Gewinne zu 10000 Mk. 70568 91425 170909
8 Gewinne zu 5000 Mk. 139447 140517 169567
215236
84 Gewinne zu 3000 Mk. 6341 11486 15249 18851
39069 48461 60267 53275 55042 57042 65941 68898
71017 82597 82601. 89677 94284 94645 95805 97494
100193 103664 105706 107316 113209 116867 126018
141427 164671. 173266 180479 182341. 195430 196647
197290 201755 205585 212415 213727 220805 225480
233429
136 Gewinne zu 1000 Mk. 3373 6301 9313 10700
14589 18103 16253 34208 39031. 45875 48466 49641
49860 53774 54774 57877 60762 61193 63279 63338
68104 68780 68808 73223 74030 74942 81751 83440
88271. 89477 93718 95307 98632 105016 110085 119767
119882 120368 120440 122408 126016 141784 144443
150607 158936 160490 176981 176939 180080 166759
192056 192341 199024 199752 199949 202342 207550
211063 213952 216092 217852 216328 220623 223200
227230x 230217 232462 232912
180 Gewinne zu 500 Mk. 5243 7446 8402 9812
11833 16995 17076 21471 23267 30126 30220 30238
31000 34776 3826a 38635 38713 44690 48775 54946
57194 57348 60578 62174 63392 65364 68939 69697
70430 73281. 73921 77121. 78184 82824 82846 87899
89909 92906 100300 101570 106019 106209 106289
108837 108972 110525 112807 116822 117492 117895
121961 122204 122792 125198 130630 132665 183530
135808 141089 142238 153554 157238 168899 164695
165659 167656 170461 172962 174039 175165 177042
182889 183648 185410 198146 194307 194346 204040
204191 205602 206236 206598 208635 211172 212642
215381 215557 224242 225496 228362
Trauer-Kleidung
Schwarze Kleider
Schwarze Kostüme
Schwarze Röcke
; Schwarze Mäntel
Schwarze Blusen
Schwarze Unterröcke
Auswahlsendungen in Trauerkieldung werden sofort erledigt.
Nachruf.
Am 21. November verſtarb
im 71. Lebensjahre unſer
allverehrter, hochgeſchätzter
Ehrenvorſitzender
G. m.
2e Relteld & Co., b. H. Speziamnaus
Andwig Pollipp Winmann.
Ludwigstr. 5.
(12682a)
Telephon 2539.
Familiennachrichten.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, meine innigſtgeliebte
Gattin, unſere gute Mutter, Schweſter, Schwä=
(16360
gerin und Tante
Anna Marie Anguſte vonder An
geb. Andreas
nach langem, ſchwerem Leiden zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Jakob von der Au,
Heinrich von der Au,
Familie Fritz von der An, 7 Rocheſter
Eliſabeth von der Au,
Familie Jakob Andreas, St. Louis,
Eliſe Schauerte, geb. Andreas, Auſtoria,
Familie Heinrich Andreas, Darmſtadt,
Familie Val. von der Au, Darmſtadt,
Familie Fritz Häddrich Wwe., geb. von
der Au, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 24. November 1915.
Die Beerdigung findet Freitag, den 26.
No=
vember ds. Js., nachmittags 2 Uhr, vom
Por=
tale des Waldfriedhofs in Darmſtadt aus ſtatt.
Die Einſegnung findet um ¾2 Uhr in der
Friedhofs=Kapelle ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
bei dem mich ſo ſchwer betroffenen Verluſte meines
auf dem Felde der Ehre gefallenen lieben Mannes
(16344
ſage ich Allen herzlichſten Dank.
Für die Hinterbliebenen:
Emilie Müller.
Darmſtadt, den 24. November 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben und unver=
(B16356
geßlichen Sohnes und Bruders
Hermann Simon
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Dr.
Vollrath für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſo=
wie ſeinem Herrn Direktor, den Herren Lehrern
und der ganzen Klaſſe unſeren innigſten Dank.
Familie Simon.
Darmſtadt, den 25. November 1915.
In ihm verliert die Turngemeinde
Beſ=
ſungen ihren Mitbegründer, der vor nunmehr
50 Jahren die Anregung zur Gründung des
Vereins gab. Was der Verſtorbene in den
verfloſſenen 50 Jahren der Turngemeinde
ge=
leiſtet hat, wiſſen wir alle wohl zu würdigen;
hatte er es doch verſtanden, während 28 Jahren
das Schifflein des Vereins als 1. Sprecher durch
alle Fährniſſe des Vereinslebens zu lenken und
zu leiten und der Turngemeinde Beſſungen eine
achtunggebietende Stellung im Turnweſen
er=
ringen helfen. Schlicht und beſcheiden, von
idealer Lebensanſchauung und ſtrengſter
Pflicht=
erfüllung war er der Jugend ein leuchtendes
Vorbild, uns allen ein lieber Freund, Führer
und Helfer.
Die Turngemeinde Beſſungen wird das
An=
denken ihres Ehrenvorſitzenden Ludwig Philipp
Wittmann zu allen Zeiten in Ehren halten.
Von den Mitgliedern der Turngemeinde
Beſſungen erlitten den Heldentod für das Vater=
(16342
land die Turner:
Willi Speper
geſtorben am 6. September im Kriegslazarett
in Styi,
Karl Stier
gefallen am 30. Oktober.
Wieder betrauern wir zwei treue
Mitglie=
der; auch ihre Namen wird die Geſchichte der
Turngemeinde verwahren und ihr Andenken
ſtets in Ehren halten.
Darmſtadt, den 24. November 1915.
Der Vorſtand
der Turngemeinde Beſſungen.
Dankſagung.
Für die überaus herzliche Teilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres einzigen
heißgeliebten Kindes
Heini
(16370
ſowie für die reichen Blumenſpenden, insbeſondere
dem Herrn Pfarrer Dingeldey für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſagen wir Allen auf dieſem
Wege tiefgefühlten Dank.
Poſtbote Karl Wenzel, z. Zt. im Felde
und Frau.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
ſowie für die überreichen Blumenſpenden bei dem
mich ſo ſchwer betroffenen Verluſte meines innigſt=
(*8961
geliebten Kindes
Waller
ſage ich Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Kle=
berger für ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
herzinnigſten Dank.
In tiefſtem Leid:
Gretel Kadel Witwe.
Darmſtadt, den 26. November 1915.
Dankſagung
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
an dem uns betroffenen, unerſetzlichen Verluſte und
die überaus reichen Blumenſpenden bei der
Be=
erdigung unſerer unvergeßlichen, lieben, einzigen
Frieda
ſagen wir Allen, insbeſondere auch dem Herrn
Pfarrer von der Au für ſeine troſtreichen, uns
aufrichtenden Worte, ihren Kameradinnen, der
Nachbarſchaft, ſowie allen Bekannten und
Freun=
den unſeren tiefgefühlteſten, herzlichſten Dank.
Die tieftrauernden Eltern:
Wilhelm Kranz und Frau.
Arheilgen, den 25. November 1915. (*8942
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner lieben Frau, meiner
Mutter, unſerer Schweſter, Schwägerin, Tante
und Schwiegertochter
(*8967
Maeie Hopmann
geb. Völger
ſagen wir Allen herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer von der Au für die
troſtreichen und zu Herzen gehenden Worte, ferner
für die Blumenſpenden, ſowie auch für die letzte
Ehre, die man der Entſchlafenen erwieſen hat.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Hoffmann u. Kind,
Gaſtwirt und Friſeur.
Arheilgen, den 25. November 1915.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Feier oes Allerhöchſten Geburtstags Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs.
Freitag, den 26. Nov. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr
30 Min.
Samstag, den 27. Nov. Morgengottesdienſt 8 Uhr
45 Min. Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Mittwoch, den 1. Dez., Beginn des Chanuklahfeſtes
nachmittags 4 Uhr.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 27. Nov. Vorabend 4 Uhr. Morgens
8 Uhr. Sabbatausgang 5 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 28. Nov., an:
Morgens 6 Uhr 45 Min. Nachmittags 4 Uhr.
NB. Mittwoch, den 1. Dez., abends, Beginn des
Chanukoh=Feſtes.
Tageskalender.
Freitag, 26. November.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr
(Ab. D): „Othello”.
Vortrag von Dr. Berger um 8¼ Uhr im Hörſaal des
Phyſikaliſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule
(Volksbildungsverein)
Vortrag von Profeſſor Mendelsſohn um 5 Uhr im
Saale der Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße).
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mlitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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In der Zeit von Samstag, den 27. November, bis Freitag, den 10. Dezember I. Js.
wird das ſtädtiſche Waſſerrohrnetz geſpült.
Dabei läßt ſich eine Trübung des Leitungswaſſers nicht vermeiden, auch muß abteilungsweiſe in den gemäß nachſtehender
Tabelle betroffenen Straßen die Waſſerlieferung von abends 10 Uhr bis morgens 5 Uhr unterbrochen werden. Den Waſſerabnehmern wird
deshalb empfohlen, ſich rechtzeitig vorher mit Waſſer zu verſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die Waſſerlieferung nur vermindert.
Spülplan.
Hauptdruckrohr I Samstag, den 27. Nov.
Abteilung A
Montag, den 29. Nov.
Abteiluug B
Dienstag, den 30. Nov.
Abteilung b
Mittwoch, den 1. Dez.
Abteilung C
Freitag,
den 3. Dez.
von abends 10 Uhr ab
Abteilung e
Samstag, den 4. Dez.
Abteilung D
Montag, den 6. Dez.
Abteilung d
Mittwoch, den 8. Dez.
Abteilung E
Donnerstag, den 9. Dez.
Hauptdruckrohr II Freitag, den 10. Dez.
von nachmittags 4 Uhr ab
Aus dem nachſtehenden alphabetiſch geordneten Straßenverzeichnis iſt zu erkennen, zu welcher Spülabteilung (4-E) die
einzelnen Straßen oder ihre Teile gehören.
Dabei iſt zu bemerken, daß Eckhäuſer öfters zu einer andern Spülabteilung gehören als die Straße, zu der ſie zählen.
Einige Straßen müſſen teilweiſe an zwei Spülabenden ohne Waſſer bleiben, nämlich die Frankfurterſtraße, Heidelbergerſtraße,
Ludwigshöhſtraße und Wilhelminenſtraße, was aus dem Verzeichnis zu erſehen iſt.
Straßen=Verzeichnis.
Namen Abt.
Namen
Abt.
Namen
Abt.
Abt.
Namen
Adolf=Spießſtraße . . . .
Friedrichsſtraße . . .
AKiesſtraße Haus Nr. 2
. b Prinz Chriſtians=Weg, ausge=
Ahaſtraße
Fuchsſtraße zwiſchen Bleich= u.Kirchſtraße
b! nommen Haus Nr. 2 und 4 d
Alexanderſtraße Haus Nr. 17½,
Bismarckſtraße.
AKirſchenallee
B Prinz Chriſtians=Weg Haus
19, 21, 23 und 25
Fuchsſtraße zwiſchen Bismarck=
Klappacher=Straße
. d Nr. 2 und 4
C
Alexanderſtraße Haus Nr. 22
und Lagerhausſtraße
B Kranichſteiner=Straße .
D. Großh. Reſidenzſchloß.
(Infanterie=Kaſerne)
DFuhrmannsſtraße
DLagerhausſtraße .
BRheinſtraße, ausgenommen
Alexanderſtraße (Die andern
Gardiſtenſtraße
DLandgraf=Georgs=Straße
.ei Haus Nr. 2, 4, 6 und 8
Häuſer ſind an das Haupt=
Gartenſtraße
A Landgraf=Philipps=Anlage
ARheinſtraße Haus Nr. 2, 4, 6 u.8 b
druckrohr I angeſchloſſen.) . — Im Geißenſee .
dLandskronſtraße .
:
Rhönring, ausgenomm. Haus
Alexandraweg
D Geiſtberg.
e Landwehrſtraße, ausgenommen
Nr. 1
Aliceſtraße
BGeorgenſtraße .
A Haus Nr. 1 und 2
Rhönring Haus Nr. 1
Allee
B Gervinusſtraße
CLandwehrſtraße, Haus Nr. 1
Riedeſelſtraße
Annaſtraße zwiſchen Karls= und Goetheſtraße
d und 2
ARiedlingerſtraße
Wilhelminenſtraße
d Gräfenhäuſer Weg
B Langegaſſe
Riegerplatz
Annaſtraße zwiſchen Wilhelmi=
Grafenſtraße
ALauteſchlägerſtraße
D Aeußere Ringſtraße.
nen= und Artillerieſtraße .
E Griesheimer Weg
B Lichtenbergſtraße.
D Roquetteweg
Arheilgerſtraße
DGroß=Gerauer Weg
E Liebfrauenſtraße
DRoßdörferſtraße
Artillerieſtraße
EGrüner Weg zwiſchen Kies= u. Obere Liebfrauenſtraße
DRößlerſtraße
Bachgang
B Heinrichsſtraße
Liebigſtraße.
B Rückertſtraße
Große Bachgaſſe .
eGrüner Weg zwiſch. Heinrichs= Lindenhofſtraße
eRundeturmſtraße
Kleine Bachgaſſe
e! und Schießhausſtraße
d Löffelgaſſe
DRuthsſtraße
Bahnhofsplatz (Alter Haupt=
Gutenbergſtraße
DLucasweg
dSaalbauſtraße zwiſchen
Rhein=
bahnhof)
AHeidelbergerſtraße Haus Nr. 1 Ludwigshöhſtraße, ausgenom=
und Heinrichsſtraße.
A.
Bahnhofsplatz (Neuer
Haupt=
bis 17½ ſowie 19, 21, 23 u. 25
men Haus Nr. 11, 13, 31 u. 55 dSaalbauſtraße zwiſchen
Hein=
bahnhof)
(wird 2mal geſpült) .
Ludwigshöhſtraße (wird
noch=
richs= und Annaſtraße .
E
Ballonplatz Haus Nr. 1, 3, 9, Heidelbergerſtraße Haus Nr. 1
mals ganz geſpült)
Sackgaſſe
10 und 11
D bis Nr. 177
Ludwigsplatz ..
Sandbergſtraße
Ballonplatz Haus Nr. 4 .
el Heidenreichſtraße .
Ludwigsſtraße
Sandſtraße zwiſchen Steinſtr.
Ballonplatz (Die andern Häuſer
Heinheimerſtraße.
Luiſenplatz Haus Nr. 1 bis 5 Al und Wilhelminenplatz
ſind an das Hauptdruckrohr I
Heinrichsſtraße zwiſchen
Heidel=
dgl. Haus Nr. 6 und 7
bSandſtraße zwiſchen
Wilhelmi=
angeſchloſſen.)
berger= u. Wilhelminenſtraße A Luiſenſtraße zwiſch.
Bismarck=
nenplatz und Haus Nr. 42 A.
Beckerſtraße.
DHeinrichsſtraße zwiſchen Wil=
und Rheinſtraße .
ASchießhausſtraße
Beckſtraße, ausgenommen Haus
helminen= und Karlsſtraße . b Luiſenſtraße zwiſchen Rhein= Schillerplatz
Nr. 89 und 91
Heinrichsſtraße zwiſchen Karls=
und Eliſabethenſtraße . . . 5 Schloßgarten
Beckſtraße Haus Nr. 89 und 91 D und Heidenreichſtraße ohne Magdalenenſtraße . . . . D Schloßgartenplatz
Beſſungerſtraße Haus Nr. 2 bis
Haus Nr. 63, 69 und 136 . C) Marienplatz (Dragonerkaſerne) A Schloßgartenſtraße
D
60, jedoch ohne Nr. 1 u. 33 dHeinrichsſtraße Hausnummer Marktplatz Haus Nr. 1 bis 7 b Schloßgaſſe .
Beſſungerſtraße Haus Nr. 1 u.
63, 69 und 136 .
dgl. Haus Nr. 8 bis 12 . . . e Schloßgraben
33, ſowie Haus Nr. 61—140 E Heinrichwingertsweg
Marktſtraße.
CSchuchardſtraße
Beſſunger=Weg (Artill.=Kaſerne) E Helfmannſtraße
Martinspfad
d Schuknechtſtraße
D
Bismarckſtraße, ausgenommen Herderſtraße
d Martinsſtraße.
. d Schulſtraße
b
Haus Nr. 59 . .
Herdweg
d Mathildenhöheweg .
. dSchulzengaſſe
Bismarckſtraße Haus Nr. 59
Hermannsſtraße .
Mathildenplatz
. . A Schuſtergaſſe
Bleichſtraße . .
Herrngartenſtraße
Mathildenſtraße .
. . dSchützenſtraße .
Blumenthalſtraße
Hinkelsgaſſe
Mauerſtraße
. . D Schwanenſtraße
Brandgaſſe .
Hobrechtſtraße.
Mollerſtraße
,
. D Seekatzſtraße
Am Breitwieſenberg
dHochſchulſtraße
Moosbergſtraße zwiſch. Goethe= Seeſtraße
Bruchwieſenſtraße
d Hochſtraße Haus Nr. 2 bis 37
und Ludwigshöhſtraße . dSeitersweg.
Bruſtſtraße
d desgl. zwiſch. Heinrichsſtraße Moosbergſtraße zwiſchen Lud=
Soderſtraße .
Clemensſtraße
und Herdweg ohne Nr. 37 . d wigshöh= und Heidelberger=
Speſſartring
Darmſtraße
Cl Hoffmannſtraße zwiſchen Nied.=
Straße .
EStadtallee
Dieburgerſtraße Haus Nr. 18
Ramſtädter= u. Heinrichsſtraße C Moſerſtraße.
d1 Steinackerſtraße
bis 255
Hoffmannſtraße zwiſchen Hein=
Mühlſtraße, ausgenommen
Steinſtraße .
Dieburgerſtraße (Die andern
richs= und Hobrechtſtraße . .
Haus Nr. 12, 32 und 78 . . b Stiftsſtraße.
Häuſer ſind an das Haupt=
Hofgartenſtraße .
Mühlſtraße Haus Nr. 12, 32 Stirnweg
druckrohr I angeſchloſſen.)
Hofſtallſtraße .
und 78
Tannenſtraße
Döngesborngaſſe
Hoftheaterplatz Haus Nr. 1 u. 2 D Müllerſtraße
DTaunusſtraße
Donnersbergring
desgl. das Haus Nr. 3 (Großh. (Neckarſtraße
Teichhausſtraße
Dornheimer=Weg
B Hoftheater) iſt an das Haupt=Neugaſſe
Viktoriaplatz
druckrohr I angeſchloſſen).
Dreibrunnenſtraße
Viktoriaſtraße .
Niebergallweg .
Eckhardtſtraße.
DHohler=Weg.
Nieder=Ramſtädter=Straße zwi=Waldſtraße.
Eichbergſtraße
Hölgesſtraße
ſchen Karls= und Hochſtraße Weinbergſtraße
Holzhofallee Haus Nr. 11, 13, 25
Eliſabethenſtraße zwiſchen Lud=
Weiterſtädter=Weg
(ohne Hirſchapotheke) . . .
wigsplatz u. Wilhelminenſtr. b und 30
Nieder=Ramſtädter=Straße zwi=Wenckſtraße
B
Eliſabethenſtraße zwiſchen Wil= Holzhofallee Haus Nr. 1, 2, 10 ſchen Hochſtraße u. Heinrichs=Wendelſtadtſtraße, ausgenom=
und 32
helminenſtraße u. Landgraf.
ſtraße (mit Hirſchapotheke) Cl men Haus Nr. 1
Philipps=Anlage .
AHolzhofallee Haus Nr. 8. . . A Nieder=Ramſtädter=Straße zwi=Wendelſtadtſtr. Haus Nr. 1
Emilsſtraße zwiſchen Moller=u. Holzſtraße
Weyprechtſtraße
ſchen Heinrichsſtr. u. Böllen=
Hügelſtraße zwiſch. Karlsſtraße
Wienersſtraße.
Frankfurterſtraße
falltor .
und Wilhelminenplatz . . .
Emilsſtraße zwiſchen Frank=
Wieſenſtraße
Niederſtraße
furter und Liebigſtraße . .
Hügelſtraße zw. Wilhelminen=
Wilhelminenplatz Haus Nr. 1,
Neue Niederſtraße .
platz und Landgraf=Philipps=
2, 4 und 7
Erbacherſtraße, ausgenommen
Nikolaiweg.
Anlage .
Haus Nr. 50 .
Wilhelminenplatz Haus Nr. 8
Obergaſſe
dInſelſtraße
bis 18 .
Erbacherſtraße Haus Nr. 50
Große Ochſengaſſe
dIreneſtraße .
Wilhelminenſtr. zwiſchen Bis=
Am Erlenberg
B Kleine Ochſengaſſe
Neue Ireneſtraße
d marck= u. Heinrichsſtraße .
Ohlyſtraße
Ernſt=Ludwigsplatz .
Kahlertſtraße
d1Wilhelminenſtr. zwiſch. Hein=
Ernſt=Ludwigsſtraße
B Olbrichweg
d richs= u. Karlsſtraße. (Wird
Kapellſtraße.
Eſchollbrückerſtraße.
bOrangerieallee .
.5 u. E
d 2mal geſpült.) .
B1 Große Kaplaneigaſſe
Feldbergſtraße
Orangerieſtraße
Wilhelmsplatz
EKleine Kaplaneigaſſe
Felſingſtraße.
Pädagogſtraße
Wilhelmsſtraße
dKarlsſtraße zwiſchen Schul=u
Fiedlerweg.
Pallaswieſenſtraße zwiſch. Mol=
E Heinrichsſtraße.
ler= und Frankfurter=Straße D1 Wingertsbergſtraße
Forſtmeiſterplatz . . .
Wingertsgäßchen
EKarlsſtraße zwiſchen Heinrichs=
Forſtmeiſterſtraße
Pallaswieſenſtraße zwiſchen
E und Hermannsſtraße
Frankfurter=Straße und Kir= Wittmannſtraße .
Frankenſteinſtraße
Woogsplatz
eir: :
Frankfurterſtraße zwiſchen Bis=Kaſinoſtraße
ſchenallee .
DWoogsſtraße
.. . C
marck= und Kahlertſtraße Kaſtanienallee.
Pankratiusſtraße.
Kaupſtraße .
Zeughausſtraße . .
. .
(wird 2 mal geſpült) .
Paradeplatz.
Zimmerſtraße . . . . . . . A.
Frankfurterſtraße zwiſchen Bis= Kiesbergſtraße.
Parcusſtraße
.d
marckſtraße und Arheilger Kiesſtraße, ausgenommen Haus Paulusplatz
CPfründnerhausſtraße . . . . D
Nr. 2 . .
Grenze . .
Darmſtadt, den 22. November 1915.
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Darmſtadt, den 23. November 1915.
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15)
Tondern ſaßte ihre Hand.
Ich bin Ihnen ſo dankbar, teure gnädige Frau, daß
Sie mir ſo freundlich geſinnt ſind.
Sie lachte gutmütig.
Ach, da iſt nichts zu danken. Ich will doch meine
geliebte Regina glücklich ſehen und bin überzeugt, daß
ſie an Ihrer Seite glücklich werden würde.
Tondern ſah ſie erregt an.
Und doch werde ich die Angſt nicht los, daß ein
an=
derer mir zuvorkommt. Haßberg iſt ein berüchtigter
Her=
zensbrecher, ſtieß er hervor.
Aber nicht gefährlich für Frauen vom Schlage
Regi=
nas, entgegnete Frau Ruthart.
Wer kann das wiſſen, ſeufzte Tondern.
Die alte Dame ſchüttelte energiſch den Kopf.
Nein, nein, da können Sie ganz ruhig ſein. Ich kenne
doch Reging. So, ein Mitgiſtjäger, der ſie unglücklich
macht, ſoll mir nicht an das Kind heran! Da ſtehe ich
Wache! — Verlaſſen Sie ſich darauf.
Tondern atmete auf. Nun hatte er erreicht, was er
erreichen wollte. Er hatte Frau Ruthart mißtrauiſch
gegen Haßberg gemacht. Würde dieſer ſich Regina zu
nähern ſuchen, ſo würde Frau Ruthart auf dem Poſten
ſein. Jedenfalls hatte er in ihr eine treue Bundesgenoſſin.
Er war ſeit Haßbergs Rückkehr in einem Zuſtand
wil=
deſter Eiferſucht und Unruhe. Hatte er doch ſelbſt die
Unblugheit begangen, Haßberg auf Regina aufmerkſam
zu machen.
Tondern glaubte jedenfalls, daß Haßberg ſchleunigſt
verſuchen würde, ſich durch eine reiche Partie zu
ran=
gieren. Und Regina war die reichſte Erbin der Stadt.
Das mußte Haßberg verlocken, zumal Regina nicht nur
reich, ſondern auch ſchön war.
Noch nie hatte Tondern, wie er glaubte, Regina ſo
heiß geliebt, wie jetzt. Und er war zum Aeußerſten
ent=
ſchloſſen, Haßberg unſchädlich zu machen.
Als er mit Frau Ruthart in Villa Baldus ankam
und Regina gegenüber ſaß, wußte er geſchickt das
Ge=
ſpräch auf Haßberg zu bringen. Und Frau Ruthart
er=
zählte lebhaft die durch das Schaufenſter beobachtete
Szene zwiſchen Haßberg und Frau von Hauſen.=
Vielleicht wird aus den beiden doch ein Brautpaar,
ſagte ſie zum Schluß.
Regina ſah vor ſich hin.
Die Begegnung kann doch auch harmloſer Natur
ge=
weſen ſein, verſetzte ſie haſtig.
Die alte Dame lachte.
Nun, Du hätteſt nur Frau von Hauſens Augen ſehen
müſſen. Aber ich will nichts geſagt haben. Ich glaube,
über dieſe beiden Menſchen iſt ſchon zu viel geredet
wor=
den. Es iſt für eine Frau immer riskant, wenn ſie ſich
zu viel mit einem Menſchen wie Haßberg beſaßt. Den
muß ſich jede in reſpektvoller Entfernung hakten.
Uebri=
gens hörte ich geſtern im Kränzchen, daß Haßberg vor
ſeiner Abreiſe nach Südweſt prompt ſeine Schulden
be=
zahlt haben ſoll. Ich möchte wiſſen, wo er das Geld
aufgetrieben hat.
Tondern zögerte einen Augenblick, dann antwortete
er ſchnell:
Das kann ich Ihnen ſagen, verehrte gnädige Frau.
Die Damen müſſen mir aber verfprechen, daß es unter
uns bleibt.
Die alte Dame nickte.
Natürlich verſprechen wir Diskretion, nicht wahr,
Regina?
Dieſe machte ein gequältes Geſicht. Es intereſſiert
mich nicht, es zu erfahren. Das ſind Herrn von
Haß=
bergs Angelegenheiten. Aber natürlich ſpreche ich nicht
darüber.
Tondern atmete auf.
Alſo das Gld hat er von mir bekommen, ſagte er.
Frau Ruthart ſchlug die Hände zuſammen.
O, das war aber unvorſichtig von Ihnen. Das
Geld dürfte für Sie verloren ſein, wenn er nicht eine
reiche Heirat macht.
Tondern zuckte die Achſeln.
Er hat mir allerdings verſprochen, daß er es mir
zu=
rückzahlen will, wenn er eine reiche Partie macht.
Aber=
ich rechne nicht damit. Es war ein Freundesdienſt, den
ich ihm erwies.
Mit großen, ernſten Augen ſah Regina ihn an.
Sind Sie Herrn von Haßbergs Freund? Nach Ihrem
Verhalten hätte ich eher geglaubt, daß Sie ihm feindlich
gegenüberſtehen.
Tonderns Stirn rötete ſich.
Freundesdienſt war vielleicht nicht der richtige
Aus=
druck. Ich bin ihm weder Freund noch Feind. Aber wir
waren Kameraden und ich half ihm — aus
kameradſchaft=
lichem Gefühl.
Das iſt ſehr hübſch von Ihnen, Herr von Tondern.
Nicht jeder würde die Kameradſchaftlichkeit ſo weit
trei=
ben. Haben Sie viel geopfert? fragte Frau Ruthart.
Es iſt nicht ſchlimm — dreißigtauſend Mark.
Nun, das iſt ein ſchönes Stück Geld! Man muß
ſchon Millionär ſein, um es verſchmerzen zu können.
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Rodrigo, ein edler
Venetianer
Paul Peterſen
Lodovico,
Ge=
ſandter der
Re=
publik Penedig . Alfr. Stephani
Montano, d.
Vor=
gänger Othellos
in der
Statthal=
terei von Cypern L. Schützendorf
Ein Herold
Eduard Göbel
Desdemona,
Lucille v. Wein=
OthellosGemah=gartner=Marcel,
lin
a. G.
Emilia, Jagos
Gattin
Anna Jacobs
Nach d. 1. u. 3. Akte läng. Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7 Uhr. — Ende 10½ Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Samstag, 27. Nov. Außer Ab.
Volks=, Garniſon= und Schüler=
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen
Schilier=Zyklus (Abſchluß): „
Wil=
helm Tell”. Anfang 7 Uhr. —
Vorverkauf: Mittwoch, 24. Nov.,
bis einſchl. Samstag, 27. Nov.,
nur im Verkehrsbureau (Ernſt=
Ludwigsplatz). Verkauf der etwa
noch vorhandenen Karten an der
Tageskaſſe im Hoftheater am Tage
der Vorſtellung, eine Stunde vor
Beginn.
Sonntag, 28. Nov. Nachmittags
2½ Uhr. Außer Abonnem. Eifte
Volks= und Garniſon=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: „Alt=
Heidelbera” Vorverkauf:
Don=
nerstag, 25. Nov., bis einſchließlich
Sonntag, 28. Nov., nur im
Ver=
kehrsbureau (Ernſt=Ludwigsplatz)
Verkauf der etwa noch
vorhande=
nen Karten an der Tageskaſſe in
Hoftheater am Tage der Vorſtell.,
eine Stunde vor Beginn — Abends
7 Uhr. 57. Ab.=Vſt. D15. „Der
fidele Bauer.” Kleine Preiſe.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Montag, 29. November, abends 8 Uhr, Mathildenhöhſaal:
Franz Blei
lieſt eigene Dichtungen.
Karten zu 2.50 Mk. (numeriert) und 1.25 Mk. in A. Bergſtraeßers
Hofbuchhandlung, Rheinſtr. 6, und an der Abendkaſſe.
(16349
Mitgliederbeitrag 6 Mk.
Nächſte Veranſtaltung, 8. Dezember:
Anette Kolb (München) lieſt eigene Dichtungen.
Verkaufstage
der
Heimarvenerinnen
Waldſtraße 21, Abendheim.
Donnerstag, 25. Nov.
und
Freitag, 26. Nov.
Verkaufszeit
von 10—1 Uhr u. 3—6 Uhr
Um zahlreichen Beſuch bittet
herzlich
(16333df
Der Vorſtand.
eslachz
FFheater
Kagäatt
Heute letzter Tag:
Der Detektiv-Dreiakter
Der
Zeiehenbrier
Morgen:
Unstreitig die beste
Film-
schauspielerin
Frau Professor
Marie Vollmoeller
in dem ersten Kunstfilm der
Vollmoellerserie 1915/1916
Del Frach
del Schenhert.
Modernes Sittendrama in
5 Akten. (16361
Für Kinder verboten.
m 25. November war es Frau
Sartiſon. Dieburgerſtr. 32,
vergönnt, ihren 83. Geburtstag
zu feiern. Trotz ihres hohen Alters
iſt die Frau bemüht, ihren
Lebens=
unterhalt durch ihrer Hände Arbeit
zu verdienen. Es wird erſucht, die
alte Frau durch milde Gaben zu
unterſtützen. (*8959
Damen=Hüte verkaufe, um den
Artikel aufzugeben, ein Poſten
Formen, Filz, Samt, Velour u.
gar=
nierte Hüte, ſämtliche Putzartikel
zu herabgeſetzten Preiſen.
*8935) Rhönring 105, 1. St.
Gitarren, mandolinen
Violinen, von 5 Mk. an. Flsten,
Klarinetten, Trompeten, hörner von
10 Mk. an. Anerkannt gute
Saiten billigſt! (12174a
Heinheimerſtraße 25.
Inon
Srlledter
Rheinstr. 6 Tel. 173
In
Voranzeige!
Ab Samstag
Das auhkie Schten
Großes Detektiv-Drama
in 3 Akten. (16369
Regie: Willi Zeyn.
In den Hauptrollen:
Hanni Weiße, Eugen Burg,
Friedrich Zelnick.
In!
*11
Heute letzter Tag
InSchuld verstrickt
Kriminalroman und
Hochstaplerdrama in 3 Akten.
Liebelei
Drama in 4 Akten
von Arthur Schnitzler.
In der Hauptrolle:
Waldemar Psylander.
Komödien, Maturaufnahmen
M
Kriegsberichte.
Regina hatte ein Gefühl, als ſitze ihr in Tondern ein
Feind gegenüber, der ſie abſichtlich quäle.
Herr von Haßberg wird Ihnen ja das Geld
zurück=
zahlen, ſſagte ſie faſt ſchroff.
Mit einem erzwungenen Lächeln zuckte Tondern die
Schulter.
Vielleicht macht er bald die gewünſchte reiche Partie.
Jedenfalls wird er alle Hebel in Bewegung ſetzen, um
einen Goldfiſch zu angeln.
Dann müſſen Sie ihm ja wünſchen, daß es geſchieht,
erwiderte Regina mit leiſer Ironie.
Er fühlte, daß ſie gereizt war, fühlte, daß ſie im
Innern Haßbergs Partei nahm. Das ließ die Eiferſucht
wieder hell auflodern. Ein ohnmächtiger Groll auf
Haß=
berg nagte an ſeiner Seele, zumal er merkte, daß die
Pfeile, die er auf jenen abſchoß, auf ihn zurückſprangen.
Er erreichte damit nur, daß Regina ſich zu Haßbengs
Ver=
teidigerin aufwarf. Und dieſe Gewißheit brannte wie
Gift in ſeinem Innern. — —
Heinz von Tondern ſaß in der Fabrik ſeines Vaters
in ſeinem mit gediegener Eleganz eingerichteten
Privat=
kontor. Es war ein heller, großer Raum, mit dunklen,
ſchweren Eichenmöbeln und Klubſeſſeln ausgeſtattet. Der
große Schreibtiſch ſtand quer vor dem einen Fenſter,
da=
hinter in der Ecke eine hohe Standuhr. Ein ſchöner alter
Perſer deckte den Fußboden und auch auf dem Divan
lag ein koſtbarer Perſer. Vor den Doppeltüren hingen
echte Kelims, wodurch jeder Schall gedämpft wurde.
In dieſem ernſten und doch behaglichen Raume
ver=
brachte Heinz von Tondern täglich mehrere Stunden in
fleißiger Arbeit. Er war keiner von den jungen
Leu=
ten, die in ſüßem Nichtstun und ewigen Vergnügungen
das vom Vater verdiente Geld durchbrachten, er arbeitete
ernſthaft mit ſeinem Vater zuſammen, ſeit er den bunten
Rock ausgezogen hatte. Ein leichtſinniger Menſch war er
auf keinen Fall; bisher war er auch ein ſehr anſtändiger
Charakter geweſen — bis die Eiferſucht ihn aus ſeinem
ſeeliſchen Gleichgewicht gebracht hatte. Von ſeiner
Eifer=
ſſucht getrieben, tat er manches, was er ſonſt als unrecht
erkannt hätte.
Auch heute ſaß er bei der Arbeit. Vor ihm auf dem
Schreibtiſch lag ein Stoß geſchriebener Briefe, die ein
Bu=
reaudiener aus dem großen Kontor herübergebracht hatte.
Dieſe Briefe mußte er durchſehen und unterzeichnen.
Soeben hatte er ſeinen Namen unter den letzten
ge=
ſetzt, als ein Diener eintrat. Er brachte eine Karte.
Herr Rittmeiſter von Haßberg wünſcht vorgelaſſen
zu werden. Soll ich ihn eintreten laſſen?
Tondern zuckte leicht zuſammen und ſah mit
zuſam=
mengekniffenen Augen auf die Karte, als überlege er.
Eintreten laſſen! ſagte er dann kurz und ſchroff.
Der Bureaudiener verſchwand. Gleich darauf erſchien
Haßberg in ſeiner ſchneidigen ſchmucken Uniform, eine
prachtvolle, vornehme Erſcheinung vom Scheitel bis zur
Sohle.
Das konſtatierte auch Tondern mit eiferſüchtigem
Gmp=
finden. Er erhob ſich und trat Haßberg entgegen. (Mit
Mühe zwang er ſich zu einem Lächeln.
Allſo, du biſt wirklich zurückgekehrt, Hans?! Ich hörte
davon und hätte Dich gern aufgeſucht. Aber ich hatte
ſo viel zu tun. Alſo: Willkommen daheim! ſagte er und
reichte Haßberg die Hand.
Dieſer erfaßte ſie, ließ ſie aber ſchnell wieder aus
der ſeinen gleiten. Um ſeinen Mund ſpielte das herbe
ſwonſche Lächein, das ſeinem Geſcht ein ſo ſelfanes Gtes
präge gab.
Strenge Dich nicht an, Heinz! Du kannſt ruhig
be=
kennen, daß Du mich dahin wünſcheſt, wo der Pfeffer
wächſt. Ich nehme es Dir nicht übel, ſagte er, ſeine Mütze
auf den Tiſch werfend und ſich auf ſeinen Säbel ſtützende
Tondern machte ein verlegenes Geſicht und hielt das
erzwungene Lächeln feſt.
Alle, die Dich bisher ſahen, ſagten mir, Dur ſeieſt ſor
ernſt geworden. Ich wollte es nicht glauben, nun ſehe ich,
daß ich recht hatte, Du biſt der alte Spaßvogel geblieben.
Bitte, nimm Platz! Willſt Du rauchen? Hier ſind
Zigar=
ren und Zigaretten. Auch Kognak oder ein Glas Wein
kannſt Du haben.
Tondern ſprach in leichtem Ton, obwohl er ſich jedes
Wort abringen mußte.
Haßberg ließ ſich in einen Klubſeſſel ſinken.
Ton=
dern nahm ihm gegenüber Platz.
Danke! Vorläufig verzichte ich. Erſt möchte ich
ge=
ſchäftlich mit Dir ſprechen.
Wie Du willſt. Wie iſt es Dir in Südweſt ergangen?
Man hat nichts von Dir gehört.
Haßberg ſtarrte vor ſich hin.
Wie es mir erging? Mal ſo — mal ſo. Aber das
wird Dich wenig intereſſieren. Ich glaubte Dich als
glücklichen Gatten von Regina Baldus wiederzufinden und
war ſehr erſtaunt, alls ich hörte, Ihhr ſeiet noch
unver=
mählt und unverlobt. Du haſt Deine Zeit ſichlecht
aus=
genutzt, lieber Heinz.
Das ſagte Haßberg mit kühler Ironie, aber in ſeinen
Augen leuchtete etwas wie Kriegsbereitſchaft.
Tondern bekam eine rote Stirn. (Fortſetzung folgt.)
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 goldener Zwicker mit Futteral.
ſchwarze Stofftaſche mit Taſchentuch ꝛc. 1 vergoldete, längliche
Broſche mit rotem Steinchen. 1 kleiner, goldener Ring mit
Mono=
gramm C. K. — Zugelaufen: 1 Ente.
(16346
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 1 Foxterrier, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (16353
Verloſung von Schuldverſchreibungen
der Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darmſtadt
ſind nachſtehende 3½ %ige Schuldverſchreibungen auf den Inhaber
durch Verloſung zur Rückzahlung berufen worden, nämlich:
1. Rückzahlbar am 1. Februar 1916.
Buchſtabe H. Abt. I über 2000 ℳ: Nr. 20, 38, 79, 93, 190, 217, 461,
501, 581 und 757.
H. „ II „ 1000
4, 59, 145, 205, 246, 276, 302,
401, 420 und 551.
H , III „ 500
175, 209, 318, 415, 447, 459,
553, 598, 691 und 899.
H „ IV „ 200
15, 85, 101, 151, 179, 401,
417, 457, 570 und 807.
2. Rückzahlbar am 1. Juni 1916.
Buchſtabe U. Abt. I über 1000 ℳ: Nr. 90, 142, 173, 178, 242, 246,
356, 372, 382, 424, 455, 484,
536, 573, 672, 683, 703, 790,
824 und 978.
V „ II „ 500 „
11, 18, 221, 271, 311, 344
408, 498, 625, 636, 708, 720,
746, 760, 769, 829, 858, 861
und 914.
V. „ III „ 200 „
63, 76, 118, 318, 476, 540,
544, 551, 562, 648, 652, 710,
715, 717, 751, 754, 878, 921
und 993.
3. Rückzahlbar am 1. Juli 1916.
Buchſtabe K. Abt. I über 2000 ℳ: Nr. 24, 201, 205, 259, 266, 308,
485, 494, 498, 509, 542, 583,
597 und 721.
K „ II „ 1000 „
38, 69, 103, 151, 179, 246,
273, 367, 432, 587, 664, 705,
745, 881, 1031, 1047, 1071,
1249, 1300, 1348, 1351, 1401,
1437, 1461, 1469, 1530, 1542,
1618, 1829, 1889, 1939, 1952
und 1989.
29, 43, 117, 186, 208, 238,
B III „ 500
265, 361, 394, 400, 631, 644,
670, 733, 745, 808, 861, 981,
1012, 1265, 1289, 1293, 1526,
1529, 1566, 1594, 1595, 1621,
1699, 1781, 1784, 1794 u. 1837.
41, 85, 261, 545, 546, 569,
„ IV „ 200
625, 673, 685, 704, 705, 740
775, 784, 808, 812 und 932.
Die Einlöſung aller Stücke geſchieht bei der Stadtkaſſe Darmſtadt,
außerdem erfolgt die Rückzahlung der Schuldverſchreibungen:
des Anlehens Buchſtabe H bei der Dresdener Bank in Berlin
und deren Niederlaſſung zu Frankfurt a. M., bei der
Oldenburgiſchen Spar= und Leihbank zu Oldenburg und
bei dem Bankhauſe Ephraim Meyer & Sohn zu
Han=
nover;
des Anlehens Buchſtabe U bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt, Frankfurt a. M. und Berlin
und deren übrigen Niederlaſſungen;
des Anlehens Buchſtabe K bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt, Frankfurt a. M. und Berlin
und deren übrigen Niederlaſſungen, bei den Bankhäuſern
Delbrück, Schickler & Co. zu Berlin, der Deutſchen
Bank, Zweigſtelle Darmſtadt und Frankfurt a. M. und
bei der Deutſchen Vereinsbank, Filiale Darmſtadt.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit den oben
genannten Verfallterminen auf.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
16323df
Dr. Gläſſing.
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erfr. in der Geſchäftsſt. (*8953
Abgabe von Suppenartikeln.
Die Inhaber von Bezugsſcheinen für Teigwaren, Grieß und
Graupen aus den ſtädtiſchen Vorräten werden hiermit aufgefordert,
die Waren in den bekannt gegebenen Verteilungsſtellen abzuholen.
Größere Vorräte haben noch: 1. Supp, Marktplatz, 2. Finke,
Ballon=
platz, und 3. Stenger, Heinheimer Straße Nr. 16.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
(16319df
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
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Tafelbirnen, 10 Pfd. 1,30 Mk.
Goldparmänen, 10
1,30 „
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Maronen,
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Eliſabethenſtr. 49, I. St.
Tücht. Haushälterin
welche Liebe zu Kindern hat, von
einem in guten Verhältniſſen
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den Arbeiter aufs Land ſof. geſucht.
Ang. u. B 20 a. d. Gſchftsſt. (*8947fs
Seheus
Oie4
22
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