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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Beſchießung von Görz. — Ein halbes Jahr italieniſche Kriegführung. — Der
Balkankrieg. — Höchſtpreiſe für Wild. — Feindliche Stimmungsmache. — Die Ausräumung Rigas. — Die Teuerung
in Frankreich. — Die Bedrohung Aeguptens.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 24. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Der engliſche Oberbefehlshaber hat
verſucht, die amtliche deutſche Richtigſtellung,
daß alle bei den Kämpfen um Loos am 8. Oktober
beteiligten deutſchen Truppen nicht, wie von
engliſcher Seite behauptet, 7000—8000,
ſon=
dern 763 Mann verloren haben, anzuzweifeln.
Wir haben auf ein ſolches Unterfangen nichts
zu erwidern.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Südöſtlich von Riga ſielen bei einem
Vor=
ſtoß auf Berſemünde, der die Ruſſen
vor=
übergehend aus dem Orte vertrieb, 6
Offi=
ziere und 700 Mann gefangen in unſere
Hand; zwei Maſchinengewehre wurden erbeutet.
Ein vorgeſchobener Poſten in Janopol (
nörd=
lich von Illuxt) mußte ſich vor einem ruſſiſchen
Angriff zurückziehen; durch Gegenangriff wurde
das Gehöft wieder genommen.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinz Leopold von Bayern.
Die Lage iſt unverändert.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Vorſtöße ruſſiſcher Abteilungen nordöſtlich
von Czartorysk und bei Dubiſzeze (
nörd=
lich der Eiſenbahn Kowel-Rowno) wurden
abgewieſen; 50 Gefangene und 3
Maſchinen=
gewehre wurden eingebracht.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Mitrowitza iſt von öſterreichiſch=
unga=
riſchen, Priſtina von deutſchen Truppen
genommen. Die Serben ſind weſtlich von
Priſtina über die Sitnica zurückgeworfen.
Oberſte Heeresleitung.
Der italieniſche Krieg.
Die Beſchießung von Görz.
* Wien, 22. Nov. Aus dem K. u. K.
Kriegs=
preſſequartier wird gemeldet: Die
Beſchie=
ßungvon Görz durch die Italiener iſt und bleibt
trotz aller ihrer Entſchuldigung ein Akt
barbari=
ſcher Zerſtörungswut. Das ſind nicht zufällige
Beſchädigung von Fresken, das ſind
völkerrechts=
widrige Akte roheſten Gewaltmißbrauchs
gegen wehrloſe Zivilperſonen und ehrwürdige
Kunſt=
denkmäler. Wie ſehr ſich auch die italieniſche Tagespreſſe
bemüht, dieſe Vorgänge als ganz ſelbſtverſtändlich und
notwendig hinzuſtellen, regt ſich doch eine Proteſtſtrömung
im Empfinden aller ruhig und objektiv denkenden
Neutra=
len. Dieſes ſoll nun durch amtliche läppiſche Rechtferti=
„gungsverſuche im Keime erſtickt werden. Die Lüge vom
Wehen der italieniſchen Trikolore am Col di Lana
er=
hielt ſich bis heute, wo ſelbſt neutrale Schriftſteller den
Berg beſtiegen und das Geſehene weiter verbreiten und
ſchildern müſſen, damit die ſchlechtberichtete italieniſche
Heeresleitung die falſche Meldung ihrer lobſüchtigen
Un=
terführer nicht weiter verbreitet. Eben wird die Lüge
von der berechtigten und notwendigen Beſchießung von
Görz noch fortwährend in den amtlichen
Generalſtabs=
berichten wiederholt, um dadurch die Baſis der
Berechti=
gung für weitere Brutalitäten zu ſchaffen. Der
General=
ſtabsbericht vom 18. November lautet: Es wurde
feſtge=
ſtellt, daß aus der Nähe der Stadt und ſogar aus ihr
ſelbſt zahlreiche Schüſſe aller Kaliber gegen unſere
Stel=
lungen abgegeben wurden.
Am 19. November heißt es: Unſere Artillerie
bom=
bardierte die Görzer Kaſernen und bekämpfte die
zahl=
reiche feindliche Artillerie auf den Höhen weſtlich der
Stadt und in den Obſtkulturen und Gärten, welche an
die Stadt grenzen. Diefe Angaben der italieniſchen
amt=
lichen Preſſeberichte ſind eine abſichtliche Fälſchung der
Tatſachen. Die eigenen Batterien ſind nicht in der Stadt
plaziert. Dies iſt dem Feinde wohlbekannt. Die
Kaſer=
nen von Görz wurden ſchon Ende Mai und Anfang Juni
zum größten Teil zuſammengeſchoſſen und ſind von
Truppen ſeither nicht belegt.
Die am 18. begonnene und am 19. November für
ein=
zelne Stunden fortgeſetzte Beſchießung der Stadt Görz
hat mit der bisher gewohnten Bekämpfung der eigenen
Batterien und militäriſchen Objekte, bei der nur einzelne
Stadtteile in Mitleidenſchaft gezogen wurden, nichts
ge=
meinſam. Diesmal wurde die ganze Stadt, namentlich
das Zentrum, planmäßig, und zwar wie nach der
Wir=
kung an den betroffenen Häuſern und an den vielen
auf=
gefundenen Geſchoſſen feſtgeſtellt, auch mit 30,5=Kallibern
beſchoſſen.
Die von Cadorna gemeldete Beſchießung von
Trup=
pen, die einmal vom Iſonzo zu den Höhen am Weſtufer
hinaufſtiegen, das anderemal wieder eilig ſich nach Görz
zurückzogen, iſt vollſtändig frei erfunden. — Der
Beurtei=
lung jedes Leſers muß es anheimgeſtellt werden, ob die
italieniſche Artillerie bei der Beſchießung der Höhen „die
Stadt ſelbſt mit mehreren Tauſend Geſchoſſen treffen
kann”.
Ein halbes Jahr italieniſcher Kriegführung.
* Wien, 23. Nov. Ein Leitartikel des
Fremden=
blatts ſtellt feſt, daß heute ein halbes Jahr
ver=
floſſen ſei, ſeitdem Italien den ſchmählichen und
un=
erhörten Treubruch vollzogen habe, ohne daß der
heimtückiſche Gegner einen einzigen Erfolg errungen und
ein einziges ſeiner Kriegsziele erreicht hätte. Das Blatt
ſchreibt:
So wie die Geſchichte keinen ſchmählicheren Verrat
kennt als den Italiens, kennt ſie auch keine hartnäckigere
und aufopferndere Verteidigung als die der Stadt Görz.
Die ganze italieniſche Wehrmacht, der nur ein Bruchteil
unſerer Armee gegenüberſteht, erſchöpft ſich in
vergeb=
lichen Anſtrengungen, um wenigſtens dieſe eine
Stadt zu erobern und der italieniſchen Nation als
Sie=
gestrophäe darbringen zu können. Die jüngſte Rede des
italieniſchen Juſtizminiſters Orlando iſt das
Ein=
geſtändnis der Erfolgloſigkeit des
italie=
niſchen Angriffs. Der Miniſter gab zu, daß der
Beſitz von Rom Italien viel weniger gekoſtet habe als
einige Quadratmeter öden Karſtbodens; und recht
be=
ſcheiden meinte der Miniſter, es ſei ſchon ein Sieg
Ita=
liens, daß ſeine Armee überhaupt kämpfe und ſein Volk
Opfer und Schmerzen ertrage. Der Miniſter verhehlte
aber auch nicht, daß der Haß gegen Oeſterreich=Ungarn
die Triebfeder der italieniſchen Politik
ge=
weſen ſei. Miniſter Orlando ſchente ſich nicht, zu ſagen,
daß die Monarchie, welche drei Jahrzehnte lang im
Bünd=
nis mit Italien war, der natürliche Feind Italiens iſt.
Er geſtand damit zu, daß Italien jahrelang
heu=
chelte, als es ſeinem vermeintlichen Feinde Freundſchaft
und Treue vorſpiegelte. Er hat damit ſelbſt ſeinem Land
das ſchlechteſte Zeugnis ausgeſtellt. Sein Wort, daß die
Feinde Oeſterreich=Ungarns die Freunde Italiens ſein
müßten, wird unvergeßlich bleiben. Das Haßbekenntnis
des jüngſten Orlando kurioso kräftigt zugleich unſere
Ueberzeugung, daß der Krieg gegen unſeren früheren
Bundesgenoſſen unvermeidlich war. Eine ſolche
Erkennt=
nis nach halbjährigem Kampfe iſt auch einem Siege
gleich zu werten.
Der Balkankrieg.
Die ſerbiſche Regierung auf der Flucht.
* Berllin, 24. Nov. Zur Flucht der
ſerbi=
ſchen Regierung nach Saloniki heißt es im
Berliner Tagebl.: Aehnlich wie die belgiſche Regierung
ſucht nun auch die ſerbiſche Regierung ein ſchützendes
Exil auf. Der Unterſchied beſteht aber darin, daß die
belgiſche Regierung bei ihrem Bundesgenoſſen in Havre
ein Aſyl gefunden hat, während die ſerbiſche Regierung,
einſtweilen wenigſtens, in dem neutralen Griechenland
ſich niederkaſſen will. Sollte ſie nicht die Abſicht haben,
ſich in Saloniki nach einem anderen Zufluchtsort
einzu=
ſchiffen, ſo würde ihre Anweſenheit dort für die Griechen
eine neue Unbequemlichkeit bedeuten.
* (Zenſ. Bln.) Aus Budapeſt wird der B. Z.
gemel=
det: Wie der Sofioter Kambana aus Saloniki berichtet
wird, nahm König Peter die Einladung König
Nikitas, nach Montenegro zu überſiedeln,
an. Die Miniſter werden den Serbenkönig begleiten.
König Peter wird ungeachtet des Verluſtes ſeines
Lan=
des dieſes nach belgiſchem Muſter von einem verbündeten
Lande aus weiter regieren.
Die Gefahr der Hungersnot.
T.U. London, 23. Nov. Der Daily Mail wird
aus =Saloniki vom Sonntag gemeldet: Engliſche und
franzöſiſche Marinekreiſe halten die Lage der
Vierverbandstruppen für ſo gefährlich,
daß kein Feldherr ſich einer ſolchen Gefahr ausſetzen
würde. Der ſerbiſche Kriegsminiſter teilte mit, daß es
der ſerbiſchen Armee beim Rückzuge gelungen ſei, ihre
Bewaffnung und Trains zu retten, dennoch droht ihnen
eine große Gefahr, nämlich die Hungersnot, da die
Armee von der geſamten Außenwelt abgeſchnitten ſei;
der einzige Weg ſei durch Albanien nach der Adria. Die
ſerbiſche Regierung weilt augenblicklich in Prizrend,
wo auch die Geſandten des Vierverbandes ſich aufhalten.
Ein bulgariſcher Staatsmann über die Lage.
T.U. Sofia, 23. Nov. Der Korreſpondent der
Tele=
graphen=Union wurde geſtern vom Miniſter für öffentliche
Arbeiten Potkow empfangen. Der Miniſter erklärte,
daß die Erfolge der dentſchen,
öſterreichtſch=
ungariſchen und bulgariſchen Armeen auf dem
Balkankriegsſchauplatze alle Erwartungen weit
übertroffen hätten. Auf die Frage, ob es wahr ſei, daß
bulgariſche Kavallerie bereits am 10. Nov. in Priſtina
eingerückt ſei, antwortete der Miniſter dieſe Nachricht
be=
ſtätigend, daß die bulgariſche Kavallerie weit über
Priſtina vorgerückt fei und daß dieſe Truppen an
jenen Kämpfen beſonders ruhmreichen Anteil haben.
Ueber das Schickſal Serbiens äußerte ſich der
bul=
gariſche Staatsmann dahin, daß es ſein Los reichlich
verdient habe. Bezüglich der vorzunehmenden
Reorgani=
kation der Verwaltung der neu beſetzten Gebiete äußerte
ſich der Miniſter daß in den eroberten Gebieten harte
Arbeit zu leiſten ſein wird. In Mazedonien haben die
Serben eine von den Truppen vollſtändig wirtſchaftlich
ausgepreßte Bevölkerung zurückgelaſſen. In Alt=
Serbien gärt es noch immer. Die
neueingeſetz=
ten bulgariſchen Verwaltungen werden nach humanen
Grundſätzen verfahren, um dem ſchwergeprüften Lande
allmählich die Ruhe wiederzugeben. Die ſchwierigſte
Ver=
waltungsfrage liege auf ſinanziellem Gebiete. Die
Re=
gierung wird wahrſcheinlich die wertlos gewordenen
ſerbiſchen Noten kurzerhand durch andere erſetzen. Von
dem Bündnis mit den Zentralmächten ſagte
der Miniſter das beſte für die Zukunft Großbulgariens.
Er bezeichnete dieſes Bündnis als das Ziel, für das er
zeitlebens gekämpft habr. In Zukunft würden die
wirt=
ſchaftlichen Bezielungen zwiſchen den Verbündeten
aus=
gebaut werden. Berſtolich der Beziehungen zu
Griechenland äußerte ſich der Staatsmann ſehr
optimiſtiſch. Den verbündeten Armeen werde bald die
Aufgabe zufallen, die Engländer und Franzoſen vom
Balkan zu verjagen. Bezuglich Rumäniens äußerte
ſich der tluge Staatsmann, daß er die rumäniſche
Re=
gierung und das rumäniſche Volk für zu vernünftig halte,
als daß ſie offenen Auges ins Unglück rennen würden.
Bulgarien wünſcht mit Rumänien in aufrichtiger
Freund=
ſchaft zu leben und dieſe Geſinnung wird auch in
Rumä=
nien gewürdigt werden. Der Feind Rumäniens ſei Ruß
land und gegen dieſes werde es ſich ſchließlich wenden.
Griechenlands Bedrängnis.
G.* Der atheniſche Profeſſor Dr. Sphyris vertritt
im Berner Bund die ſehr verſtändige Anſicht, daß ſich
Griechenland unter Aufrechterhaltung ſeiner Neutralität
durch ein beſonderes Abkommen den Mittelmächten
an=
ſchließen müſſe. Ein nüchterner Betrachter der Lage wird
dem nur zuſtimmen können: Bulgarien iſt, wie man
in Athen wohl weiß, bereit, ſeine Anſprüche auf
grie=
chiſches Gebiet, d. h. auf Kawalla, aufzugeben, und hat
damit den Weg für eine bulgariſch=griechiſche
Verſtän=
digung frei gemacht. Griechenland würde dann nicht nur
im Rücken durch Bulgarien gedeckt ſein, ſondern auch,
und das iſt das Wichtigſte, gegen alle
Aushungerungsver=
ſuche des Vierverbandes. Auch die Türkei würde ſich
bereit finden laſſen, auf die Griechenland durch die
Lon=
doner Konferenz zugeſprochenen Inſeln zu verzichten,
und damit wäre Griechenland an ſeiner Oſtfront gedeckt.
Nun beſtehen noch alte griechiſche Wünſche nach
Vergrößerung ſeines Hinterlandes: erfüllt
werden können dieſe nur von den Mittelmächten.
Es handelt ſich dabei um die ſerbiſchen Gebiete
Gewgeli, Doiran und Monaſtir, die ſich jetzt ſchon in
bul=
gariſchen Händen befinden, um Südalbanien und die von
den Italienern beſetzten Inſeln des Dodekaneſos. Einzig
die Mittelmächte im Bunde mit Bulgarien und der
Tür=
kei könnten daher Griechenland ſeinen Beſitz in vollem
Umfange gewährleiſten.
Aber nicht genug damit, auch ein neuer
Balkan=
bund erſcheint heute nach der NiederwerfungSerbiens nicht
außer dem Bereich der Möglichkeit zu liegen; ihm würde
ſich Griechenland, Bulgarien und Rumänien angliedern,
und in London ſcheint man etwas derartiges zu ahnen
und zu — fürchten.
Für den Anſchluß an die Mittelmächte ſpricht aber
noch ein weiterer und ſehr ſchwerwiegender Grund:
Grie=
chenland kann die Erfüllung ſeiner nationalen Wünſche
von den Mittelmächten nicht nur erhoffen, ſondern
be=
ſtimmt erwarten, ohne einen Schwertſtreich zu
tun, lediglich dadurch, daß es an ſeiner Neutralität
feſt=
hält. Was die Ententemächte Griechenland
verſpre=
chen, iſt freilich viel; aber wie es mit dem Erfüllen des
Verſprochenen ausſieht, ſteht auf einem anderen Blatt
und die Erfüllung auch nur eines Teils der Verſprechungen
kann nur durch tätiges Eingreifen in den Krieg
er=
reicht werden. So aber, wie die Lage auf dem Balkan
jetzt iſt, wäre eine Teilnahme am Kriege für Griechenland
nichts anderes als Selbſtmord!
Und was würde ein Sieg der Ententemächte auf dem
Balkan für Griechenland bedeuten? Die nächſte Folge
wäre eine gewaltige Verſtärkung des italieniſchen
Ein=
fluſſes im öſtlichen Mittelmeer und in Kleinaſien. Mit
dem Fall der Dardanellen wäre Rußlands Vorherrſchaft
im öſtlichen Mittelmeer und der Aegäis beſiegelt, und
Griechenland dem Moskowitertum auf Gnade und
Un=
gnade ausgeliefert. Syrien und Paläſtina würden an
Frankreich fallen und damit der Traum eines griechiſchen
Kolonialreiches in Aſien für immer vernichtet werden.
Außerdem aber würde der Sieg der Ententemächte eine
ſolche Ausdehnung des ſerbiſchen Einfluſſes auf den
Balkan bedingen, daß Hellas ganz und gar in wirtſchaft=
liche Abhängigkeit von den Serben (heute wohl für immer
nur ein hiſtoriſcher Begriff!) geraten würde. Von
Ruß=
land, Italien und Großſerbien rings umſchloſſen, müßte
Griechenland alle ſeine Hoffnungen auf ſelbſtändige
Wei=
erentwickelung begraben. Alſo auch hieraus ergibt ſich
der Schluß: Ein Eingreifen Griechenlands zugunſten
Ser=
viens wäre Hochverrat am Hellenentum!
Auf der anderen Seite aber iſt Griechenland heute
ſchon auf den Beiſtand der Mittelmächte angewieſen
nicht etwa umgekehrt. Es hat heute den Feind ſchon im
Lande. Wenn es den Engländern nicht zu Willen iſt,
und das kann es nicht, werden dieſe und die Franzoſen
Saloniki ſchwerlich gutwillig herausgeben, und das weiß
man in Athen recht gut. Schon hat die Regierung
Maß=
nahmen getroffen, den Verkauf und das Vermieten von
Sebäuden und Land an die franzöſiſchen und engliſchen
ruppen zu verhindern, und noch iſt ſie in der Lage, ihr
Hausrecht gegen die Ententetruppen zu wahren; aber die
Gefahr, das Selbſtbeſtimmungsrecht zu verlieren, wächſt
mit jedem neu eintreffenden Truppentransportſchiff, und
Griechenland mag die Augen offen halten, wenn es nicht
eines Morgens als erobertes Land der Ententemächte
er=
wachen will.
Und eine weitere Gefahr bildet der ehrgeizige Kreter
Venizelos, der ganz im Solde der Entente ſteht, und, wie
es ſcheint, darauf ausgeht, Kreta von Griechenland
los=
zureißen.
Unter den dargeſtellten Verhältniſſen wird die
grie=
chiſche Regierung wenig geneigt ſein, zu den Waffen zu
reifen. Nur wenn Italien Truppen auf griechiſchem
Gebiete landen würde, könnte das geſchehen Aber eine
ſolche Landung auf der albaniſchen Küſte dürfte mit
Rück=
ſicht auf die ſchwierigen Verbindungen nach dem
ſerbi=
ſchen Hinterlande ausgeſchloſſen ſein, und würde heute zu
ſpät kommen. Serbien iſt geweſen. Aber immerhin, eine
ſolche Gefahr beſteht, und deshalb kann Griechenkand auf
die Fordeung der Ententemächte, völlig abzurüſten, nicht
eingehen, wenn es ſich nicht ſelbſt aufgeben will.
Rumänien.
* Bukareſt, 23. Nov. Das Amtsblatt
veröffent=
licht einen königlichen Erlaß, durch den das
Parla=
ment für den 28. November zur ordentlichen
Ta=
gung einberufen wird.
IU London, 22. Nov. Das engliſche Wochenblatt
Nation veröffentlicht einen Leitartikel, worin es
endgül=
tig jede Hoffnung der Entente auf
Rumä=
nien begräbt. Nachdem das Blatt die Haltung
Grie=
henlands beſprochen hat, geht es zu Rumänien über und
ſagt:
Die Erfahrung hat gelehrt, daß man auf dem
Bal=
kan nicht auf Gefühlsſachen rechnen darf. Wenn wir von
Rumänien erwarten, daß es dieſelbe Neigung wie
Ser=
bien und Bulgarien hegt, werden wir uns ſehr täuſchen.
Die Serben ſind unverſöhnliche Feinde Oeſterreich=
Un=
garns, da Millionen von Serben unter deſſen Herrſchaft
ſtehen. Die gleichen Gründe beſtehen zwiſchen Bulgarien
und Serbien denn Serbien hatte Bulgariſch=Mazedonien
in Beſitz. Wäre Rumänien ein Land, das den gleichen
Charakter wie die genannten hätte, und würde es von
den gleichen Empfindungen geleitet, ſo hätte es ſchon
längſt die Waffen ergreifen müſſen, um die Rumänen
in Siebenbürgen und der Bukowina zu
be=
freien. Der Grund hierfür iſt, daß Rumänien im Gegen
ſatz zu Serbien und Bulgarien, die beide demokratiſche
Länder ſind, durch eine Anzahl
Großgrundbe=
ſitzer regiert wird. Die Bevölkerung Rumäniens iſ
arm und machtlos; das Heer, obwohl groß und gut aus
gerüſtet, wird nicht von dem Geiſt, der im ſerbiſchen und
bulgariſchen Heer ſteſckt, beherrſcht. Auch hat es ſich
er=
wieſen, daß die Neutralität für Rumänien von großem
Vorteil iſt. Korn und Petroleum konnten zu
Kriegsprei=
ſen an die Mittelmächte verkauft werden. Es ſind aber
noch andere Gründe, die Rumänien veranlaſſen,
neutral zu bleiben. Der Hauptgrund iſt der alte Haß
Rumäniens gegen Rußland wegen der Beſetzung
Beß=
arabiens. Auch ſind die rumäniſchen Intereſſen in der
Dardanellenfrage nicht mit den ruſſiſchen vereinbar. Die
Haupturfache für die Haltung Rumäniens jedoch iſt der
Eindruck, den die deutſchen Erfolge im Oſten
auf die Regierung gemacht haben. Daraus können wir
ſehen, daß wir nicht mehr erwarten dürfen, Rumänien
an der Seite der Ententemächte zu finden. Die
Entente müßte deshalb Griechenland zwingen,
an ihre Seite zu treten, um auch ein Eingreifen
Rumä=
niens an der Seite der Zentralmächte zu verhindern.
Verſenkte Schiffe.
TU. Wien, 24. Nov. Aus Saloniki wird gemelder:
Der japaniſche Dampfer „Ziasforu Maru”,
welcher aus Liverpool Bahnbaugeräte und andere zu
militäriſchen Zwecken nötige Maſchinenteile brachte, wurde
von einem Unterſeeboot torpediert und perſenkt.
TU. Genf, 24. Rov. Das Petit Journal meldet:
Der italieniſche Dampfer „Dormida” iſt im
Mittelmeer durch ein feindliches Unterſeeboot
torpe=
diert worden. Alle Paſſagiere wurden gerettet.
Aus dem Arbeitsprogramm des Reichstags.
* Von parlamentariſcher Seite wird der Köln. Ztg.
geſchrieben: Am Donnerstag und Freitag finden im
Reichsamt des Innern Vorbeſprechungen mit den
Frak=
tionsvorſtänden über die bevorſtehende Tagung des
Reichsſtags ſtatt. An dieſe wird ſich kommenden Momttag die
übliche Beſprechung der Parteien bei dem Reichskanz
lers anſchließen. Dem Reichstag wird bei ſeinem
Zu=
ſammentritt die ſchon angekündigte Vorlage des
Reichs=
ſchatzamts über die Vorbereitung des
Krieggsgewinn=
ſteuergeſetzes zugehen. Nach derſelben werden die
Handelsgeſellſchaften verpflichtet, 50 Prozent ihres
Kriegs=
gewinns in Reſerve zu ſtellen. An dieſe Vorlage werden
ſich lebhafte Erörterungen und Anträge der Fraktionen
knüpfen. Es kann angenommen werden, daß die
alsbal=
dige Einführung eines Kriegsgewinnſteuergeſetzes
ge=
fordert wird, um all den Umgehungen, die bei einer
Ver=
ſchiebung des Geſetzes bis nach eingetretenem Frieden
eintreten müſſen, vorzubeugen. Auch die Frage wird in
der Budgetkommiſſion beſprochen werden, oh es ſich nicht
empfiehlt, ſchon während des Krieges auf eine Erhöhung
der Reichseinnahmen hinzuwirken. Manches
Steuer=
geſetz, manche Steuererhöhung wird ſich im Kriege
keich=
ter durchſetzen als im Frieden. Der Reichskanzler
wird in einer längeren Rede die politiſche Lage,
auswär=
tige und innere Politik beſprechen. Es darf wohl
ange=
nommen werden, daß dies nicht am 30. November,
ſon=
dern erſt nach Abſchluß der Kommiſſionsverhandlungen,
die manches neue Moment zutage fördern werden,
er=
folgen wird.
Nickel= und Eiſenmünzen.
npt. Man ſchreibt uns: Vor dem Kriege waren
etwa=
für 105 Millionen Mark Nickelmünzen im Umlauf. Dem
ſteigenden Bedarf nach kleinen Zahlungsmitteln
entſpre=
chend, hatte der Bundesrat im Jahre 1913 die
Ermächti=
gung zur Neuprägung von 10=
Pfennäg=
ſtücken im Werte von 5 Millionen und von 5=
Pfen=
nigſtücken im Werte von 3 Millionen Mark erteikt, die
nach Bedarf bis zum Jahre 1915 ausgeprägt werden
ſoll=
ten. Der durch den Krieg beſchränkte Bezug von Nickel
aus dem Auslande hat dieſe Prägungen naturgemäß
ein=
geſchränkt. Immerhin wurden noch bis zum Frühjahr
dieſes Jahres beträchtliche Mengen Nickelmünzen
ausge=
prägt. Erſt in den letzten Monaten iſt die Prägung
ein=
geſchränkt und ſeit Oktober ſind 5=Pfennigſtücke aus Nickel
nicht mehr geprägt worden. Wenn ſich jetzt im Zahlungs=
Die Medizinalabteilung des
Kriegsminiſteriums.
Von Otto v. Gottberg.
II.
Das Referat 3 der Medizinalabteilung des
Kriegs=
miniſteriums ſorgt für Ausſtattung des Heeres mit
Sani=
tätsmitteln. Jeder Streitbare trägt zwei Verbandpäckchen.
Den erſten Verband anzulegen lernte er ſchon im Frieden.
Millionen der in den Sanitätsdepots gefertigten Päckchen
gingen auf die Kriegsſchauplätze. Alle
Sanitätsmann=
ſchaften ſind mit einer Verbandszeug= und einer
Sanitäts=
taſche ausgerüſtet. Sowohl Inſtrumente wie
Thermo=
meter oder Schere und Verband= wie Arzneimittel liegen
darin.
Die Sanitätsoffiziere führen Taſchenbeſtecke mit. Sonſt
nötiges Gerät tragen die Truppen und
Sanitätsforma=
tionen. Oft führen Sanitätsoffiziere für beſondere
Auf=
gaben beſonderes Gerät ſo die Hygieniker bakteriologiſche
Laboratorien mit. Die Militär=Apotheker können mit ihren
Reagentien=Käſten Waſſer auf ſeine Trinkbarkeit oder in
Feindesland requirierte Arzneimittel auf Güte und
Zu=
ſammenſetzung unterſuchen. In den zahnärztlichen Käſten
des Zahnarztes liegt Gerät für Behandlung und Erſatz
von Zähnen wie Heilung von Kieferverletzungen.
Außer der perſönlichen Ausſtattung ihres
Sanitäts=
perfonals führen Truppen und Formationen noch eine
eigene Ausrüſtung mit. Die Batterien, Verkehrstruppen
und Kolonnen tragen den ſchon im Jahre 1787 eingeführten
Sanitätskaſten, deſſen Inhalt natürlich den neueſten
Anfor=
derungen der Wiſſenſchaft genügt Den
Infanteriebatail=
lonen folgen Sanitätswagen mit ähnlicher, doch reicherer
Ausſtattung. Wenn das Fahrzeug der Truppe in die
Kampfſtellung nicht folgen kann, wird die Ausrüſtung in
Sanitätstorniſtern nachgetragen. Die Sanitätswagen der
Kavallerie bieten Platz nicht nur für die Sanitätsmittel,
fondern auch für die Beförderung von zwei liegenden
Ver=
wundeten. Packtaſchen für die Tragpferde erſetzen die
Torniſter.
Beſonders reichlich ausgeſtattet ſind die ausſchließlich
der Verwundeten=Fürſorge dienenden Formationen, die
Sanitätskompagnie und Feldlazarett. Die Sanitäts=
kompagnie ſoll den Verwundeten ausgiebigere ärztliche
Hilfe als die Truppe bieten und ſie in die Feldlazarette
bringen. Der doppelten Aufgabe dienen neben
beigetrie=
benem Fuhrwerk mehrere Krankenwagen mit
umfang=
reicher Sanitätsausrüſtung. Sie tragen größere Mengen
von Verbandmaterial, Mull, Watte, Binden, Schienen,
Operationstiſche und Steriliſierapparate, auch große
Be=
ſtecke mit Inſtrumenten für alle denkbaren Operationen,
ſogar an den Augen. Operiert wird in Verbindezelten, die
wie den ganzen Verbandplatz abends Aeetylenſcheinwerfer
taghell erleuchten. Neben Stärkungs= und
Erfriſchungs=
mitteln führt die Kompagnie eine Feldküche für die
Ver=
pflegung der Verwundeten.
Die Feldlazarette geben den Verwundeten erſte
Lazarett=
pflege, bis ihr Zuſtand Beförderung in die Heimat geſtattet
oder die Etappe die Fürſorge übernimmt. Das ſchon mehr
ſtationäre Feldlazarett iſt mit Inſtrumenten und
Verband=
mitteln, ähnlich wie die Sanitätskompagnie, ſonſt aber
reicher an Arzneien und Apothekergerät ausgerüſtet. Den
Sanitätswagen der Feldlazarette können Schubfächer mit
Standgefäßen entnommen werden. An den Wänden eines
Zimmers über und nebeneinander aufgeſtellt, bieten ſie das
Bild einer wirklichen Apotheke, Auf den Pack= und
Geräte=
wagen liegt jeder Bedarf für ein Lazarett von 200
Lager=
ſtellen, nämlich Strohſäcke, Laken, Bezüge, Kopfpolſter für
die Betten, Hemden, Unterzeug und Kleider für die Ver
wundeten, Töpfe, Keſſel, Beile, Wagen, Näpfe, Gabeln,
Meſſer und Löffel, ſowie Gerät für die Küche. Auch das
Notwendigſte an Nahrungsmitteln, wie Fleiſch=
Gemüſe=
konſerven, Mehl, Graupen, Reis, Kakao, Kaffee, Tee, Milch,
Wein uſw. wird mitgeführt. Wenn Unterkunftsräume
feh=
len, liegen die Verwundeten in den aufs beſie eingerichteten
Krankenzelten. Große Vorräte an Ausrüſtung für die
Truppen und Sanitätsformationen lagern in den
Sani=
tätsdepots der Etappe und in den Sammelſanitätsdepots
an den Grenzen. Die Etappe verfügt auch über die
Des=
infektionswagen und fahrbaren Trinkwaſſerbereiter über
Röntgenwagen und Röntgenautos um ſie bei Bedarf in die
Feld= und Kriegslazarette zu ſchicken. Die
Röntgenfahr=
zeuge tragen neben den Röntgenapparaten eine Benzin=
Dynamo=Maſchine für Erzeugung des elektriſchen Stromes
und eine Dunkelkammer=Ausrüſtung für das Eutwickeln
der Röntgenplatten, wie Anſertigen von Kopien. Alles
liegt ſo greifbar, daß fünf Minuten nach Ankunft des Rönt
genwagens im Lazarett Röntgenzimmer und Dunkelkam=
mer für die erſte Aufnahme bereit ſind. Auch Badewagen
ſchicken die Etappen namentlich im Sommer zur Freude
unſerer Truppen bis in die Kampfſtellung. Ein
Dampf=
keſſel liefert warmes Waſſer für 12 Brauſen, die entweder
in dem, einem Möbelwagen ähnelnden Fahrzeug oder im
ritgeführten Zelt hängen. Getrennte Räume für beſchmutzte
und geſäuberte Leute machen es möglich, die Wagen auch
zur Entlauſung zu benutzen. Gleichzeitig werden die Kleider
in einem Desinfektionswagen vom Ungeziefer befreit. Die
Mittel für Beſchaffung von Badewagen brachten
nament=
lich freiwillige Spenden auf.
Die Ausrüſtung für alle planmäßig mobilwerdenden
Truppen und Formationen lag bis auf das letzte
Ver=
bandpäckchen in den Depots bereit, aber viel Arbeit
heiſchte die Aufſtellung weiterer Truppenteile und die
Ent=
ſendung täglich ins Feld rückender Erſatzmannſchaften. Die
erſte Ausrüſtung für ſie war neu zu beſchaffen. Die
deut=
ſche Induſtrie zeigte ſich den großen Aufgaben der Zeit
ge=
wachſen und verſtand anſängliche Schwierigkeiten zu
über=
winden. Darum ſind wir reicher als unſere Gegner auch
mit Sanitätsmitteln verſorgt. Auch in Zukunft wird es
unſeren Truppen an ärztlichen Inſtrumenten, an Verband=
und Arzneimitteln nie fehlen.
Auch für den Transport der Kranken ſorgt Referat 3.
Aus der Kampfſtellung kam „Müller” auf einer
Kranken=
trage des Sanitätswagens ſeines Bataillons zum
Truppen=
verbandplatz. Von dort fahren die Verletzten auf den
Krankenwagen der Sanitätskompagnie oder beigetriebenem
Fuhrwerk oder Krankenautomobilen ins Lazarett. Die
Wagen wie die Automobile, denen noch Anhänger
ange=
kuppelt werden können, tragen vier liegende Verwundete.
Aus dem Etappen= zuweilen ſogar aus dem
Operations=
gebiet bringen Kranken= und Lazarettzüge die Verwundeten
in die Heimat. Hinter der Front zuſammengeſtellt, dienen
die Krankenzüge der Beförderung von Leichtverwundeten,
aber namentlich im Anfang des Krieges war genaue
Sich=
tung manchmal unmöglich. Schwerverwundete fahren auf
Lazarett= und Hilfslazarettzügen mit etwa 250 Lagerſtellen,
mit Küchen= Vorrats=, Magazin=, Arztwagen, Verband=
und Apothekerräumen. Schon im Frieden lagerte die
Ein=
richtung für jene Züge, die an beſtimmten Tagen nach der
Mobilmachung zur Ausreiſe bereit ſein ſollten. Auch
Ge=
rät für ein halbes Hundert von Hilfskazarettzügen war
vorhanden. Im Lauf des Krieges ausgeſtaltet, ähneln ſie
ietzt den Lazarettzügen. Beſondere Seuchenzüge verhinden
verkehr ein ſtarker Mangel an Nickelmünzen fühlbar macht,
ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß ſehr große Mengen
in den Händen der Truppen im Okkupationsgebiet ſind,
die dem Inlandsverkehr entzogen werden. Es beſteht
aber auch der Verdacht, daß die Induſtrie teilweiſe Nickel
münzen aus Erſatz für das ſehlende Rohmetall für
ge=
werbliche Zwecke verwendet. Einen teilweiſen Erſatz der
Nickelmünzen werden die eiſernen 5=Pfennigſtücke bieten,
die ſeit dem vorigen Monat in allen Münzſtätten und
auch in privaten Prägungsanſtalten hergeſtellt werden.
Wenn einmal die 60 Millionen Stücke, deren Prägung in
Ausſicht genommen iſt, in Umlauf ſein werden, wird
zwei=
fellos der Mangel an kleinſten Zahlungsmitteln weniger
empfindlich ſein. Eine Ausprägung von 10=
Pfen=
nigſtücken in Eiſen, die verſchiedentlich angeregt iſt,
kommt nicht in Frage mit Rückſicht auf die
Auto=
maten, die im Verkauf von Fahrtarten und
Verbrauchs=
gegenſtänden in Deutſchland eine große Rolle ſpielen.
Wollte man 10=Pfennigſtücke aus Eiſen in der Größe der
Stücke aus Nickel herſtellen, ſo müßten ſie, um das gleiche
Gewicht zu haben, erheblich ſtärker ſein, wodurch ſie für
Automaten nicht zu verwenden wären.
Höchſtpreiſe für Wild.
* Bierlin, 23. Nov. Nachdem die
Verhand=
lungen mit den Sachverſtändigen abgeſchloſſen ſind, hat
der Reichskanzler Höchſtpreiſe für Wild
feſt=
geſetzt. Dieſe betragen für den Verkauf vom Jäger an
den Händler mit Decke, Balg oder Federn für das Pfund
bei Rot= und Damwild 0,60 Mark, Rehwild 0,70 Mark,
Wildſchweinen 0,55 Mark; für das Stück bei Haſen 3,75
Mark, Kaninchen 1,00 Mark, Faſanenhähnen 2,50 Mark,
Faſanenhennen 1,75 Mark. Die
Kleinhandels=
preiſe ſind danach von den Gemeinden
feſt=
zuſetzen. Ihre oberen Grenzen hat der
Reichs=
kamzler follgendermaßen beſtimmt: Für das Pfund bei
Rot= und Damwild 1,40 Mark, Rehwild 1,80
Mark, Wüildſchweinen 1,10 Mark; für das Stück bei
Haſen mit Fell 5,00 Mark, ohne Fell 4,50 Mark;
Ka=
ninchen mit Fell 1,60 Mark, ohne Fell 1,30 Mark;
Fa=
ſanenhähnen 8,50 Mark, Faſanenhennen 2,50 Mark.
Rumäniſches Getreide.
* Wie aus Berlin gemeldet wird, wird in den
näch=
ſten Tagen das Abkommen mit Rumänien wegen
Getreidelieferungen aus der neuen Ernte
abge=
ſchloſſen werden. Das Abkommen wird auch die
Preis=
regelung für alle Warengattungen enthallten. Die
Ein=
fuhr wird zentraliſiert durch das Kriegsminiſterium. Jetzt
kommen täglich etwa 3000 Tonnen Futtermittel aus
Ru=
mänien nach Deutſchland, dieſe Einfuhr wird ſich aber
demnächſt erheblich vermehren und auch dann fortdauern,
wenn der Donauweg vereiſt ſein wird, da für die
Land=
beförderung die nötigen Eiſenbahnwagen zur Verfügung
geſtellt werden. Daß die rumäniſche Regierung die
Durchfuhr bulgariſchen Getreides durch Rumänien nach
Schluß der Donauſchiffahrt geſtatten werde, wird nicht
als wahrſcheinlich erachtet, das bulgariſche Getreide wird
dann über Niſch und Belgrad nach Ausbeſſerung der
Orientbahhn zu uns gelangen.
Feindliche Stimmungsmache.
* Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt: Das feindliche
Ausland beobachtet alle Vorgänge in
Deutſch=
land mit geſpannter Aufmerkſamkeit. Es
wäre ein großer Irrtum, wenn man annehmen wollte,
daß unſeren Feinden die Möglichkeit fehlte, ſich über die
Verhältniſſe in Deutſchland zu unterrichten. Schon wer
die auswärtige Preſſe verfolgt, kann erkennen, wie
reich=
lich die Nachrichtenquellen über Deutſchland fließen.
Gleich=
zeitig aber kann man feſtſtellen, wie ſorgſam durch das
Wirken einer rückſichtsloſen Zenſur der feindlichen
Bevöl=
kerung alles vorenthalten wird, was unſere innere Kraft
und Stärke bezeugt; wie ihr dagegen alles in der
brei=
teſten Ausführlichkeit mitgeteilt wird, was nach Schwäche
ausſieht und zur Stärkung ihres Selbſtgefühls beitragen
kann.
Ganz beſonders haben die Erörterungen über
die Ernährungsfragen reiche Fundgruben für die
entſtellenden, übertreibenden und fälſchenden Berichte der
Feinde geliefert. Selbſtverſtändlich hat man ſich auch
nicht im mindeſten geſcheut, die wildeſten Erfindungen
hinzuzufügen. In nachfolgendem geben wir einige
Bei=
ſpiele. An den zu unſerer Kenntnis kommenden
Funk=
ſprüchen von Poldhu, Lyon und Eiffelturm und aus der
feindlichen Preſſe können wir das Treiben recht genau
verfolgen.
Am 26. Oktober meldet Funkſpruch Lyon eine „äußerſt
ſtürmiſche Sitzung des Berliner Gemeinderats. Der
So=
zialiſt Wurm hat erklärt, daß in Deutſchland ein Elend
herrſche, wie man es noch nicht erlebt hätte.”
Die Weſtminſter Gazette berichtet am nächſten Tage:
„Die Lebensmittelkriſis in Berlin hat nun den Charakter
einer Panik angenommen, und die ärmeren Klaſſen ſind
am Verhungern. Die Frauen ſtürmen die Läden und
ſchreien nach Nahrung. Ueberall ſieht man
eingeſchla=
gene Fenſterſcheiben.”
Am 28. Oktober zitiert der Lyoner Funkdienſt
angeb=
lich aus der Frankfurter Zeitung: „Während unſere
Trup=
pen ſich tapfer ſchlagen, beginnt die Hungersnot zu
wir=
ken, und das Volk betrachtet es als eine ſchwere
Nieder=
lage für das Reich.”
Der Standard vom 29. Oktober bringt aus
Kopen=
hagen einen Bericht, den ein Amerikaner heimlich aus
Berlin herübergeſandt hat. Danach iſt die Lage in
Deutſchland „verzweifelt hoffnungslos”. „In Moabit
ſpielten ſich Szenen von revolutionärem Charakter ab.
Mehrere Straßen wurden geſtürmt und die Läden aller
Eßwaren entleert. Hunderte von Frauen wurden
ver=
haftet.” „Die Berliner Behörden ſind auf das Aeußerſte
vorbereitet. Die Truppen ſind alarmbereit.”
Die Londoner Zeitungen gehen nun dazu über, die
„Hungersnot in Deutſchland” mit den dickſten
Ueber=
ſchriften anzukündigen. Z. B. Daily Expreß vom 30.
Oktober: „Hungersnotſzenen in Deutſchland. — Tiefes
Elend infolge der wachſenden Knappheit der notwendigen
Nahrungsmittel. — Druck unſerer Flotte. — Viele
ſelt=
ſame Erſatzmittel. — Verzweiflungsſchrei.” — Oder am
1. November: „Vorboten des wachſenden
Nahrungsmittel=
ſturms. — Amerikaniſche Aeußerungen über Revolution
in Deutſchland. — Das erſte Grollen.” — Es wird dann
die Neu=York Times angeführt: „Im Deutſchen Reiche
ſind Anzeichen und Vorboten, die lebhaft an das erſte
Grollen des Sturmes erinnern, der mit der Revolution
über Frankreich hereinbrach.”
In zunehmendem Maße werden jetzt Aeußerungen
der bürgerlichen Preſſe herangezogen. In den
Redak=
tionen der betreffenden Blätter wird man die Artikel
allerdings nur ſelten wiedererkennen. Aus einer
Aus=
laſſung der Magdeburgiſchen Zeitung wird im Daily
Expreß vom 2. November der Schluß gezogen: „Die
Nah=
rungsfrage iſt ungelöſt, und nichts kann ſie löſen,
es ſei denn ein ſofortiger Friede.‟ Die Lokalpreſſe wird
nach Notizen abgegraſt: In Löwenberg haben alle
Schläch=
ter aus Unzufriedenheit mit den Höchſtpreiſen die Läden
geſchloſſen. In Berent hat man einem Schlächter 76
Speckſeiten weggenommen und an die Armen verkauft.
Und vieles ähnliche.
In Kopenhagen zeigt man, wie der Eiffelturm am
3. November meldet, das Manuſkript eines in
Deutſch=
land angeblich verbotenen Artikels des
ſozialdemokrati=
ſchen Generalſekretärs Auguſt Winnig herum, in dem es
heißt: „Wenn nicht umgehend Maßnahmen getroffen
wer=
den, iſt eine Kataſtrophe unvermeidlich.” Am 4.
Novem=
ber verkündigt der Daily Expreß triumphierend: „Der
Winter kommt, und es iſt alle Ausſicht, daß die eiſerne
deutſche Diſziplin vor der Wirtſchaftsnot zuſammenbrechen
wird.” In Frankfurt haben gar ſchon, wie die Weſtminſter
Gazette am 5. November erzählt, verſchiedene Familien
aus Furcht vor Hungeraufſtänden die Stadt verlaſſen.
Nach dem Daily Telegraph ſoll es allerdings nur ein
wohlbekannter Bürger Frankfurts ſein.
In den nächſten Tagen bringt der Lyoner Funkdienſt
lange Auszüge aus dem Vorwärts, der erklärt, das deutſche
Volk ſtände vor dem Verhungern. Der Daily Telegraph
zitiert ein Schweizer Sozialiſtenblatt: „Der bleiche
Hun=
ger ſchreitet durch Deutſchland.” Nach der Daily Mail
vom 9. November beziehen die in Berlin wohnenden
Holländer alle ihre Lebensmittel nur noch aus Holland.
Aus Rotterdam läßt ſich dies Blatt melden, daß in
Ber=
lin und anderen großen Städten es von Teuerungskra
wallen zum „Klaſſenkrieg” kommt.
Auch die Nowoje Wremja will nicht zurückbleiben und
meldet am 10. November über Kopenhagen aus Berlin:
„Das bedrohliche Auftreten der Arbeiter in Moabit und
Wilmersdorf hat die Regierung in Schrecken geſetzt. Nach
Demolierung einer Reihe von Brotläden, nach Erſchießung
einiger Weiber in der Volksmenge und nach Erhalt von
Meldungen aus der Provinz über Unruhen aus Anlaß
der Hungersnet iſt die Regierung in Verwirrung
gera=
ten und hat den Militärbehörden die Freiheit des
Han=
delns überlaſſen. Letztere verſchärften den
Belagerungs=
zuſtand in Berlin durch Konzentrierung von
Truppen=
körpern.”
In dem ſonſt nüchternen Labour Leader wird um
dieſelbe Zeit von einem Krawall geſpochen, bei dem die
Fenſter im Kriegsminiſterium eingeworfen wurden.
Jetzt hält es ſelbſt der franzöſiſche Miniſterpräſident
für zeitgemäß, in einem Interview, das durch Poldhu
verbreitet wird, zu verſichern, den Verbündeten ſei
all=
gemein bekannt, daß die deutſchen Hilfsquellen am
Schwin=
den ſeien. Die Gerüchte aus Deutſchland ſeien wie
Stroh=
halme, die zeigten, woher der Wind in Deutſchland und
Oeſterreich bläſt. Frankreich würde kämpfen, bis die
über=
ſchwemmten Gebiete, einſchließlich Elſaß=Lothringens,
be=
freit ſeien und der deutſche Militarismus zerſtört ſei.
Mit dieſem Interview wurde der Zweck des ganzen
Trei=
bens aufs deutlichſte unterſtrichen.
Am 15. läßt der Lyoner Funkdienſt einen Reiſenden
auftreten, der ſelbſt in Berlin einen Aufruhr erlebt hat,
bei dem es etwa 200 Verwundete und Tote gegeben hat.
Auch weiß der gleiche Dienſt von Meutereien des
Land=
ſturms in den polniſchen Städten zu berichten, weil
ent=
gegen dem Verſprechen den Familien der im Felde
Ste=
henden die Entſchädigungen nicht erhöht worden ſind.
Der größte Teil der Meuterer wurde erſchoſſen.
Am 20. wiederholt der Lyoner Dienſt die Geſchichte
von den Unruhen in Berlin, diesmal mit der Angabe,
daß die Truppen eingreifen mußten und 200 Aufſtändiſche
erſchoſſen wurden. „Man glaubt,” ſchließt dieſer Bericht,
„daß eine längere Dauer der Feindſeligkeiten
Hungers=
not zur Folge haben wird.”
Die Aufzählung dieſer Schwindelnachrichten mag
ein=
tönig ſein, ſie zeigt aber ſehr klar, in welcher Richtung
die öffentliche Meinung in den feindlichen Ländern
be=
arbeitet wird. Die Folgerungen, die ſich daraus für uns
ergeben, liegen ſo ſichtbar auf der Hand, daß es unnötig
iſt, ſie ausdrücklich auszuſprechen.
Die Romreiſe des Kardinals Mercier.
* Brüſſel, 23. Nov. In katholiſchen Kreiſen
be=
ſtätigt man die bevorſtehende Romreiſe des Kardinalls
Erzbiſchof Mercier von Mecheln. Der Kardinal reiſt
Ende November über Elſaß=Lothringen und die Schweiz
ab. Man beſtätigt auch, daß es ſich nicht um eine
frei=
willige Reife handelt, vielmehr ließ Papſt Benedikt XV.
den beſonderen Wunſch ausſprechen, ihn anläßlich ſeines
erſten Konſiſtoriums am 6. Dezember in Rom zu ſehen.
Was weiter geſchehen wird, beruht lediglich auf
Ver=
mutungen. Sicher iſt, daß der Papſt dem belgiſchen
Kirchenfürſten Ratſchläge wegen der Haltung ſeiner
Geiſtllachkeit zur deutſchen Verwalltung
er=
teilen wird. Daneben bleiben auch die Gerüchte von
einem angeblich bevorſtehenden Verzicht des Kardinalls
auf ſſeinen Erzbiſchofsſitz beſtehen.
Bundesbrüderliche Unwiſſenheit.
* Von der franzöſiſchen Grenze, 23. Nov.
Der Eclair ſchreibt über die jüngſten Beratungen der
Mitglieder des engliſchen Kriegsrates mit den
fran=
zöſiſchen Miniſtern in Paris: „Vier engliſche Miniſter
ſind gekommen, um ſich mit unſeren franzöſiſchen
Mini=
ſtern zu bereden. Die vier engliſchen Miniſter mit
Aus=
nahme eines von ihnen, Balfour, verſtanden kein
Franzöſiſch, kein franzöſiſcher Miniſter
konnte Engliſch . Dieſe hiſtoriſche
Zuſammen=
kunft, worin hervorragende Männer, von denen ein jeder
nur ſeine Sprache ſprach, ſich nur mittels Dolmetſcher
verſtändigen konnten, iſt bezeichnend für eine
Unwiſſen=
heit, in der wir nicht beharren dürfen. Natürlich
mar=
ſchieren aber trotzdem England und Frankreich an der
Spitze der Bildung und der Ziviliſation!” Nach einer
Bemerlung des Echo de Paris ſind die engliſchen
Ver=
treter übrigens damit betraut, das Arbeitsprogramm
für die nächſten Beratungen auszuarbeiten, woran
als=
dann nach dem Echo de Paris auch Italien teilnehmen
würde, insbeſondere zur Beratung der Frage ſeines
militäriſchen Eingreifens in Albanien.
das Einſchleppen von Krankheit nach der Heimat. Die
frei=
willige Liebestätigkeit ſtiftete ſowohl Krankenautomobile
wie „Vereinslazarettzüge‟ Der Beförderung von
Ver=
wundeten auf großen Waſſerſtraßen dienen Lazarettſchiffe,
auf kleinen Flußläufen und Kanälen Lazarettſchiffzüge.
Der Krieg brachte dem Referat 3 auch neue Aufgaben.
Unſere Feinde ſündigten gegen das Völkerrecht durch
Ver=
wendung von Dumdum=Geſchoſſen. Beobachtungen
dar=
über gelangen an das Kriegsminiſterium. Dem Reſerat 3
fällt die ärztliche Beurteilung an der Hand von
Kranken=
geſchichten, Röntgenbildern und operativ entfernten
Ge=
ſchoßteilen zu. In Erfüllung einer weiteren Aufgabe
er=
ſinnt es in gemeinſamer Arbeit mit wiſſenſchaftlichen
In=
ſtituten Schutzmittel und Masken gegen die Wirkung der
vom Feind gebrauchten ſtinkenden oder erſtickenden Gaſe.
Die Reſultate bürgen dafür, daß unſere Gegner auf
wirk=
liche Erfolge mit dem Kampfmittel nicht rechnen können
Neugebildet wurden im Kriege auch die Referate III=
(freiwillige Krankenpflege, Sanitätshunde) und IIIL.
(Liebesgaben), Geldſpenden für Kriegsinvalidenfürſorge,
Kriegswohlfahrtspflege.
Kurz vor Kriegsausbruch verhießen Verſuche mit
Führern und Hunden zur Verwundetenſuche Günſtiges.
Der deutſche Verein für Sanitätshunde in Oldenburg durfte
Führer und Hunde zunächſt für einige und dann alle
Sani=
tätskompagnien ſtellen. Der Stellungskampf bot wenig
Gelegenheit für nützliche Verwendung der Hunde. Ihr
Ge=
bell übte Verrat, und die Tiere fielen oft feindlichen
Kugeln zum Opfer. Von den Schauplätzen des
Bewe=
gungskrieges im Oſten kamen bisher günſtige Berichte
über die Hunde. Für Nachſchub forgt ein von der
Heeres=
verwaltung geſchaffenes Sanitätshunde=Erſatzdepot in
Fangſchleuſe.
Die planmäßig vorgeſehene Hilfe der freiwilligen
Kran=
kenpflege nahm die Heeresverwaltung gern, aber mit dem
Vorbehalt, daß ſie ſich unter Leitung der Militärbehörden
dem ſtaatlichen Sanitätsdienſt einfüge. Im Einverſtändnis
mit dem Feldſanitätschef leitet ſie ein Kaiſerlicher
Kom=
miſſar im Großen Hauptquartier. Ein ſtellvertretender
Militär=Inſpektor der freiwilligen Krankenpflege wirkt in
der Heimat. Die freiwillige Krankenpflege ſtellte dem
Sanitätsdienſt viel vorgebildetes Perſonal an
Kranken=
pflegern, Krankenpflegerinnen, bakteriologiſch oder im
Röntgenweſen vorgebildete Laborantinnen und an
Küchenhelfern für den Etappendienſt. Sie war im Frieden
gehalten, die Leute in ihren Pflichten zu unterweiſen,
bil=
dete bei Kriegsausbruch weitere aus und erfüllte die
gro=
ßen Forderungen des Staates an Perſonal und Material
ausnahmslos. Sie ſchickte etwa 16000 Pfleger oder
Trä=
ger und 6000 Schweſtern mit Ausrüſtung ins
Etappen=
gebiet. Im Operationsgebiet betätigte ſie ſich nur ſelten
Sie errichtete Krankenerfriſchungs= und Verbandſtellen in
den Etappen wie in der Heimat und ſchuf in der Heimat
Vereinslazarette. Der ihr vom Volksmund gegebene
Name „Rotes Kreuz” iſt ſchlecht gewählt, weil nicht nur
die deutſchen Landesvereine vom Roten Kreuz, ſondern
auch die Ritterorden und jene Vereine oder
Geſellſchaf=
ten, die nach dem Geſetz zum Schutz des Genfer
Neu=
tralitätsabzeichens den Sanitätsdienſt unterſtützen dürfen
hr zugehören. Noch unglücklicher war der Gedanke, die
Pfleger, Träger und Helfer „Sanitäter” zu nennen. Wir
haben nur Sanitätsmannſchaften des Heeres in
Uni=
form, und Perſonal der freiwilligen Krankenpflege, das
die weiße Mütze und das Rote Kreuz am Kragen eines
grauen Rockes trägt.
Da die freiwillige Krankenpflege auch Liebesgaben
ſammelt, findet das mit ihr wirkende Referat IIII I. ein
weiteres Betätigungsfeld. Eine Unterabteilung überwacht
die Abnahmeſtellen für freiwillige Gaben am Sitz jedes
Generalkommandos. Eine Stelle 1 ſammelt dort für
Kranke, eine Stelle 2 für die Truppen. Geldgaben fließen
in die Kaſſe des Militärinſpekteurs der freiwilligen
Kran=
kenpflege, der ſie in Ankäufen verausgabt. Vom
Novem=
ber 1914 bis April 1915 gingen an Barſpenden 1 219000
Mark und Gaben im Wert von 136000 Mark ein.
Neuer=
dings rinnt der Strom ſpärlicher. Ihn vor Weihnachten
zu ſpeiſen, wäre wünſchenswert.
Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Das
Schau=
ſpielhaus hatte mit Niebergalls köſtlichem „
Datte=
rich” einen erfreulichen Erfolg. Beſonders
bemerkens=
wert war auch die hiſtoriſche Gewandung: man ſpielte vor
Kuliſſen von Anno dazumal, vor Kuliſſen mit
aufgemal=
ten Fenſtern und Schränken und auf verkleinerter Bühne.
Aus München berichten die Neueſten Nachrichten:
Der Landſchafter Willy Preetorius des bekannten
Illuſtrators und Plakatkünſtlers Bruder, zeigt in einer
Sammlung von etwa dreißig in einem Erdgeſchoßſaale
bei Brakl untergebrachten Arbeiten, daß ſein Streben nach
einem eigenen und neuen landſchaftlichen Stil immer mehr
in ſichere Bahnen gelangt. Intereſſiert haben freilich auch
ſchon ſeine früheren italieniſchen Landſchaften den, der
näher zuſah. Er knüpfte wohl an eine ältere Auffaſſung
der heroiſchen Landſchaft an, an ihr Streben nach großen
Linien und romantiſchem Gehalt, aber ſeine bunte und
feine dekorative Art, ſeine lichtfarbige Malerei wich doch
von jenen Vorbildern ab. Für Preetorius bezeichnend
ſind die koloriſtiſchen Abſichten, denen ſein Figurenſchmuck
dient. Unter den „bibliſchen Bildern” ragen durch Kraft
und eindrucksvolle Farbigkeit beſonders hervor das
kolo=
riſtiſch prächtige Triptychon mit der Grablegung, der (
et=
was figurenarmen) Bergpredigt und dem Oelberg, die
Abenddämmerung mit der Ruhe auf der Flucht, der
(größere) Barmherzige Samariter. Eins der farbig
ſchön=
ſten Stücke iſt übrigens rein figürlicher Art: eine Mutter
mit Kind, ſchlicht und menſchlich ergreifend gegeben und
ſo gewiſſermaßen ins Religiöſe gehoben. Das Bild jener
Mutter legt uns geradezu den Wunſch nahe, der Künſtler
möge ſich öfter und eindringlicher mit ſolchen Aufgaben
befaſſen. — Bisher ſind an der Techniſchen
Hoch=
ſchule in Warſchau 172 Hörer angemeldet, nämlich
18 für das Kulturingenieurfach, 41 für Elektrotechnik, 42
für Architektur, 97 für das allgemeine Bauweſen, 104 für
die chemiſche Abteilung, 175 für die mechaniſche
Abtei=
lung.
Belgien und der Vierverband in vlämiſchem
Urteil.
— Dr. L. Brulez ſchreibt in der Vlaamſche Stem
vom 18. November:
Franzöſiſch=belgiſche Auffaſſung der Pflicht und
Va=
terlandsliebe ſcheint es mit ſich zu bringen, daß man
ſeine Landsleute ſo viel wie möglich mit lügenhafter
Darſtellung der Ereigniſſe betrügt. Alle Belgier
erinnern ſich noch, wie in den erſten Kriegsmonaten die
„Situation” gemäß den Mitteilungen unſeres „Grand
Etat=Major” immer nur „exzellente” genannt wurde. Daß
man anfangs bei uns voreingenommen war und oft
glaubte, was man wünſchte, iſt keineswegs ein Grund,
nach 15 Monaten bitterſter Enttäuſchungen die Lage ſo zu
drehen und zu wenden, daß nichts als Siege unſerer
pflichtvergeſſenen Garanten zu verzeichnen ſind und der
Feind angeblich im Begriffe ſteht, zu erliegen. Aber ſo
leichtgläubig und gutmütig unſere Vlamen auch ſind,
all=
mählich kommen ihnen die franzöſiſch=belgiſchen Blätter
zum Halſe heraus, und ſie ziehen in Holland die tüchtigen
holländiſchen, in England die freimütigen engliſchen
Zei=
tungen vor.
Die Wahrheit iſt augenblicklich durchaus nicht
ange=
nehm für die Großmächte auf die unſer Land für
die Verteidigung ſeiner Sache angewieſen iſt. Es ſieht
ganz ſo aus, als ob ſie den Streit verlieren
wer=
den. Um ſo mehr iſt es zu bedauern, daß die belgiſche
Regierung unſere Unabhängigkeit auf unverantwortliche
Weiſe an einen Sieg unſerer Garanten gebunden hat, daß
auch Flanderns geiſtige Selbſtändigkeit gefährdet und
Belgiens Neutralität unwiderruflich bloßgeſtellt iſt. Der
Vierverband ſeinerſeits hat die kleinen Staaten,
für die er angeblich eintrat, im Stichgelaſſen wenn
ſie nicht mehr zu gebrauchen (Serbien) oder zu
mißbrau=
chen (Belgien) waren. Zweifellos iſt ſeine Kraft ſehr
überſchätzt worden. Im Laufe des Krieges iſt eine
hoff=
nungsloſe Uneinigkeit und poſitive Machtloſigkeit immer
mehr zutage getreten.
Ruſſiſches.
Wie Riga ausgeräumt worden iſt.
* Kopenhagen, 23. Nov. Die Ruſſen haben
Riga aufgegeben. Nach einer Meldung der Petersburger
Birſchewija Wjedomoſti (Börſenzeitung) iſt die
Räu=
mung Rigas nunmehr beendet. Sie wurde, ſo heißt
es, von Generalmajor Saljubowski geleitet und in
glänzender Weiſe durchgeführt. Es ſind nicht nur
ſämt=
liche Fabrikanlagen fortgeſchafft worden, ſondern auch alle
Geſchäfte, die Gegenſtände mit Metallwert verhandeln,
darunter ſämtliche Goldſchmieden, ferner ſämtliche
Metall=
pfänder des ſtädtiſchen Pfandhauſes, alle Schiffe,
Motor=
boote, alle kupfernen und meſſingnen Hausgeräte der
Ein=
wohner, die Glocken, Denkmäler, Straßenbahnen, die
Banken und Kreditinſtitutionen uſw. Der
Geſamt=
wert der weggeſchafften Gegenſtände wird auf 500
Mil=
lionen Rubel (1 Milliarde Mark) veranſchlagt. Bei der
Entfernung der Fabrikanlagen kamen in erſter Reihe
die=
jenigen in Betracht, die für den Kriegsbedarf gearbeitet
haben. Dann diejenigen, die dem Feinde von Nutzen
ſein können. Trotz der großen Schwierigkeiten, die der
Zeitmangel, ſowie das Fehlen von Eiſenbahnwagen,
Arbeitskräften, Pferden und der verſchiedenen
Transport=
mittel boten, wurde, dank der Energie Salljubowskis,
die Räumung glücklich durchgeführt.
Die Teuerung in Frankreich.
* Jeder Tag franzöſiſcher
Wirtſchafts=
kriſe verdient feſtgehalten zu werden. Sind die
wirk=
lichen Veränderungen nicht immer groß, ſo vertieft die
Kenntnis aller Erſchütterungen doch die Einſicht des
Wiſſenden und zeigt dem Unerfahrenſten im kleinſten
Ausſchnitt, wie im Wettlauf, der Deutſchland den Atem
nehmen ſollte, Frankreich ſich übernommen hat. Auf Grund
von Meldungen einiger Pariſer Blätter ſollen die
Tat=
ſachen von nur drei Tagen, vom 17. bis 19. November,
reden.
Zunächſt die Unruhen: Schlägereien größeren
Um=
fangs auf den Märkten in Douarnez und Chätellerault.
Eingreifen der Polizei und Gendarmerie. Ausführliche
Berichte im Oeuvre vom 19. und der Humanité. — Mag
ſolches an ſich als Aeußerung galliſchen Temperamentes
gelten, — ſachkundige Berichte werden dieſe Spannung
belegen. „Bei Ankunft der Eier reißen ſich die Käufer
um die Ware,” hört Le Petit Journal vom 19. von
kom=
petenter Seite. — „Die Fleiſchpreiſe ſind nicht nur durch
die Seltenheit der Ware, mehr noch durch die
Treibe=
reien der Zwiſchenhändler geſtiegen,” reſumiert Herr
Maſſé früher Handelsminiſter, ein Gutachten, das er
dem Matin vom 19. zur Verfügung ſtellt. — „Der Hafer,
immer mehr mit Beſchlag belegt, erleidet durch die
ſel=
tenen Käufe, die dem Handel noch erlaubt ſind,
fort=
dauernd empfindliche Preisſteigerungen und notiert
nur=
mehr nominell,” berichtet der Temps vom 19. — Die
Kohlenpreiſe ſchildert Le Petit Journal im erwähnten
Artikel: „Von Anthrazit koſtet heute der Doppelzentner
13.20 Fr., von Küchenkohle 9.20 Fr. . . . ." „Was ſoll
werden, wenn die große Kälte kommt? Franzöſiſche
Kohle kommt für den Hausbedarf kaum in Betracht, da
ſie den Heeres= und Induſtriebedarf decken ſoll, die Fracht
für engliſche Kohle aber iſt via Cardiff-Rouen von
4 sh. 6 p. April 1914 auf 15 sh. Januar 1915 geſtiegen
und ſpäter auf 18, ja 20 sh.‟ „Dazu kommen noch die
Schwierigkeiten und Unſicherheiten des Transportes, die
die Verſicherungspolicen in die Höhe treiben, und die
hohen, dem Schiffseigner zu zahlenden Lagergebühren
wegen verſpäteter Entladung aus Mangel an
Arbeits=
kräften.” — „Noch nie wurden wir ſo ausgebeutet!“
klagt die Humanité vom 18., „es iſt traurig, feſtzuſtellen,
bis zu welchem Punkte die Blindheit der kompetenten
Faktoren die empfindliche Preisſteigerung der
notwendig=
ſten Lebensmittel hat kommen laſſen.”
Wie der von Lyon, hat nun auch der Magiſtrat von
Bordeaux eine Tagesordnung verfaßt, in der die
Regie=
rung zu energiſchen allgemeineren Maßregeln aufgefordert
wird. (Journal vom 18.) — Das „Conſeil genéral de la
Seine” hat beraten und der Kommiſſion überwieſen: den
Vorſchlag eines beſonderen neuen
Verproviantierungs=
amtes und einen Entwurf der ſozialiſtiſchen Gruppe, wie
man die Wiederbeſiedlung und Wiederbebauung des
Landes, die Verbeſſerung der Transport= und
Marktver=
hältniſſe, den Kampf gegen die Spekulation
bewerk=
ſelligen könne. — Die parlamentariſche Gruppe der So=
zialiſten hat ähnliches im Auge und hat für den 19. alle
die Genoſſen zu einer Sitzung zuſammengerufen, die der
Kommiſſion für Gefrierfleiſch, der Teuerungskommiſſion,
der Getreidekommiſſion, der Kohlenkommiſſion und der
Verproviantierungskommiſſion angehören. Kommiſſionen
genug, zu denen unter anderem noch die „Oekonomiſche
Unterſuchungskommiſſion” des Senats gehört, die am
20. tagt. — Daneben die engeren Vereinigungen: das
neu=
gegründete parlamentariſche „Comité permanent de
Lagriculture”, die „Fsdération de Palimentation” und das
ſozialiſtiſche „Comité d’action” das dem Miniſter Méline
eine Delegation zugeſchickt hat, und am 19. mit ihm berät.
(Humanité vom 19.) Zweck der Beratung:
Modiſizie=
rung der Requiſition und Anbau des Landes. — Der
Landesanbau ſteht im Vordergrund. Mit der „kritiſchen
Frage” (Temps vom 17.) hat ſich Méline bereits
beſchäf=
tigt. Ihr iſt auch in der Humanité vom 19. ein langer
Artikel gewidmet. Von ihrer Löſung erhofft man
Er=
löſung vom Getreidemangel. — Gegen den Fleiſchmangel
iſt ein anderer Miniſter, der erwähnte Maſſé, tätig. Er
plant große Schlachthausanlagen, Einfrierung des
Fleiſches, öffentlichen Verkauf ſtatt des privaten
Gefrier=
fleiſches. — Die Krone aber aller Bemühungen: die
Ar=
beit des Parlaments. In den Tagen: Interpellation
der ſozialiſtiſchen Gruppe über die Teuerung (
Informa=
tion vom 19.), Kontroverſe über die Eröffnung der großen
Pariſer Jagden zum Nutzen der Landwirtſchaft und
zum Nutzen der Märkte (Figaro vom 19.). Vertagt auf
den 23.: große Debatte über den vielbeſprochenen
Regie=
rungsentwurf der Lebensmitteltaxierung. Am 25.: neue
Interpellationen über den Obſtverkauf, über den
Fiſch=
ſkandal und allgemein über die Märkte.
„Nach 15 Monaten des Schweigens, der Untätigkeit,
geheimnisvollen Raunens haben endlich Parlament und
Preſſe ſich entſchloſſen, die Reſultate einiger ihrer
Unter=
ſuchungen an die Oeffentlichkeit gelangen zu laſſen” . . .
der Verteidigung des Landes und der Börſe des
Steuer=
zahlers kann dies nur gut tun” frohlockt die Humanite
vom 19. — Und wahrlich: Miniſter, Conſeils, Comités,
Kommiſſionen, Federationen, Gruppen und Gerichte ſind
an der Arbeit. — Auf die Reſultate dürfen wir
ge=
ſpannt ſein.
Einſtellung des Dampferverkehrs zwiſchen
Italien und Amerika.
TU. Paris, 24. Nov. Man meldet dem Temps aus
Neu=York, daß die Bureaus der italieniſchen
Dampfer=
inien die Unterbrechung der Schiffahrt
zwiſchen Italien und Amerika beſtätigen. Die
Schiffe, die dieſen Dienſt verſahen, waren: „Europa”
„Dante=Alghieri” und „Caſarta‟ Die Agenten der
Com=
pagnien gaben keinen Grund für dieſe Anordnung an
doch glaubt man, daß dieſe infolge der Verſenkung der
„Ancona” durch ein öſterreichiſches Unterſeeboot
geſchaf=
fen wurde.
Die Bedroßung Aeguptens.
* Es iſt von Intereſſe, auf eine Korreſpondenz aus
Aegypten zurückzukommen, welche der Nieuwe
Rotter=
damſche Courant dieſer Tage veröffentlichte. Der Kairo=
Korreſpondent des genannten größten holländiſchen
Blat=
tes, der als aufmerkſamer und unterrichteter Beobachter
geſchätzt wird, beſpricht die angeblich bevorſtehende
Be=
drohung Aegyptens ſkeptiſch; es werde wohl noch
viel Waſſer den Nil herabfließen, bevor die Deutſchen
mit ihren Bundesgenoſſen am Fuß der Pyramiden
ſtän=
den. Sollte es aber überhaupt einmal geſchehen, ſo würde
damit weder der „Weg nach Indien”, noch die „Herzader
der britiſchen Seemacht” abgeſchnürt, wie jetzt ſo viel
geſchwatzt würde. Das wäre Unſinn. Englands Macht
in Indien beſtand ſchon vor dem Bau des Suezkanals
und eine Umſchaltung der geregelten britiſchen Seefahrt
um das Kap der guten Hoffnung ſei bei der heutigen
Technik nur eine Geldfrage von nicht entſcheidender
Be=
deutung. Daß England ſchon durch die bloße Bedrohung
des Suezkanals (mit Hinblick auf Indien) zum
Friedens=
ſchluß gezwungen werden könne, ſei eine durchaus falſche
Annahme. Aber wer Aegypten hat, beſitzt auch den
Su=
dan, und im Augenblick, wo der türkiſche Fes oder die
deutſche Pickelhaube ſiegreich in Kairo erſcheinen, würde
der „verrückte Mollah” in den Somaliländern, der
übri=
gens gar nicht ſo verrückt ſei, wie behauptet werde, gleich
dem Sultan von Darfur nebſt allen mohammedaniſchen
Fürſten Mittelafrikas den Moment zum
Losſchla=
gen für gekommen erachten. Auch Slatin Paſcha, der
zurzeit bei ſeinen öſterreichiſchen Landsleuten ſteckt, würde
dann nicht fehlen; er, der in Nubien und Abeſſinien
per=
ſönlich mehr Einfluß beſitzt, als ein ganzes Heer. Ebenſo
gewänne dann die bisher unbezwungene Deutſch=
Oſt=
afrika=Truppe eine erhöhte Bedeutung.
Engliſch=Oſtafrika würde ſchwer ins Gedränge
geraten, nicht minder Belgiſch=Kongo uſw., und die
Wirkung würde ſelbſt bis Kamerun zu ſpüren ſein.
Des=
halb: Käme Aegypten in die Hand der Zentralmächte, ſo
würden dieſelben alsbald ganz Afrika hinter ſich haben,
mit Ausnahme der ſüdafrikaniſchen Union. Denn die
Zahl fanatiſierter afrikaniſcher Korangläubiger ſei
Le=
gion. Sobald Tripolis, welches die Italiener ſchon
heute wieder ſo gut wie verloren haben, von Aegypten
aus mit Waffen verſorgt werden könne, würde auch die
Lage der Franzoſen in Tunis und Marokko heikel
werden uſw. Somit wäre alſo die Wirkung eines
erfolg=
reichen Vorſtoßes nach Aegypten gar nicht erſt weit hinten
in Britiſch=Indien, ſondern viel näher in Afrika
zu ſuchen, und zwar abgeſehen von Aegypten
ſelbſt zuerſt in Oſt= und Zentralafrika; das heißt dort,
wo der neue britiſche Kolonialminiſter, wie der
Man=
cheſter Guardian berichtet, einer nochmaligen Erwägung
der Neutraliſierung jetzt „wohlwollend” gegenüberſtände.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
25. November. Veröffentlichung geheimer belgiſcher
Dokumente.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. November.
* Zum zweiten Male während dieſes Krieges feiern
wir hente den Geburtstag unſeres
Großher=
zogs. Wird der Tag auch im Hinblick auf den Ernſt
der Zeit ohne große Feſtlichkeiten und ſtiller begangen
als ſonſt, ſo wiſſen wir doch, daß die Empfindungen, die
uns heute beſeelen, und unſere Treue zu unſerem
Lan=
desherrn und unſerem angeſtammten Fürſtenhauſe keiner
nachdrücklichen äußeren Kundgebung und keiner erneuten
Verſicherung bedürfen, und daß gerade in ſchwerer Zeit
dieſe Treue ihre Probe beſteht und die Bande zwiſchen
Fürſtenhaus und Volk noch enger geknüpft werden. Der
Krieg hat in der Stunde der Gefahr Deutſchlands Volk
und Fürſten zuſammengeſchmiedet, und eherne Bande, in
ſolcher Zeit geſchloſſen, hallten feſt und für immer.
So begeht das ganze Heſſenland heute den
Geburts=
tag des Großherzogs als gemeinſamen Feſttag und
er=
neuert das Gelübde der Treue zu ſeinem Landesherrn
und ſeinem Fürſtenhauſe, die ſich in froher und ernſter
Zeit, im Frieden und im Kriege bewährt hat und wie ein
feſter Wall alle Stürme überdauern wird.
Gott ſchütze unſeren Großherzog und das ganze
Großherzogliche Haus!
* Pfarrperſonalien. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog hat dem Pfarrer Hermann Schmidt zu
Sprendlingen i. St. die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Roß=
dorf übertragen und den von dem Fürſten zu Yſenburg
und Büdingen in Büdingen auf die evangeliſche
Pfarr=
ſtelle zu Rohrbach präſentierten Pfarrer Adolf Ströher
zu Haingründau für dieſe Stelle beſtätigt.
Kriegsauszeichnungen. Hauptmann Frhr. von
Hirſchberg und Oberleutnant Schmerl im Reſerve=
Feldart.=Regt. Nr. 25 erhielten das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe.
— Der Unteroffizier Klier im Infanterie=Regiment
Nr. 115 iſt mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden.
n. Strafkammer. Aehnlich jenen verächtlichen „
Poſt=
mardern” hat ſich der geſtern wegen Diebſtahls zu 2
Jah=
ren Gefängnis verurteilte 40jährige Karl Traub von
hier nicht geſcheut, Liebesgaben und anderes für unſere
Truppen Beſtimmte zu entwenden. Er tat dies, trotzdem
er eine Diebſtahlsvorſtrafe von 2½ Jahren erlitten hatte
und die von ihm vorgeſchützte Not in Wirklichkeit nicht
beſteht. Allerdings beſitzt er fünf Kinder, doch betrug
ſein und ſeiner Frau Tagesverdienſt zuſammen 6 Mark.
Seit Januar war er als Packer u. dgl. bei der Sammelſtelle
des Roten Kreuzes im hieſigen Alten Palais beſchäftigt,
kam auch dieſem Dienſt mit Fleiß und Gewandtheit nach,
mißbrauchte aber das ihm geſchenkte Vertrauen
fortge=
ſetzt zur Aneignung von vielerlei Gegenſtänden, wie
Eß=
waren, Getränken, Zigarren, Zigaretten, Kleidungsſtücken,
Wäſche u. a m. Dritte wurden, zumal Tr. ziemlich
öffent=
lich an einen Freund, den 41 Jahre alten Schloſſer
Jo=
hann Wilhelm Vonderſchmidt, hier, von jenen Sachen
teils als Geſchenk, teils, damit der Erlös gemeinſchaftlich
geteilt werde, abzugeben pflegte, mit der Zeit
aufmerk=
ſam, und Kriminalwachtmeiſter Weber konnte im Beſitz der
beiden, insbeſondere V.s, noch eine größere Menge
ge=
ſtohlener Gegenſtände erheben. Ihr Wert beläuft ſich
auf mehrere Hundert Mark, wenn auch einiges dem Tr. bei
ſeiner Arbeit geſchenkt worden war. Die Anklagebank
teilten mit Tr. ſeine Frau und V. wegen Hehlerei,
doch beſtritten dieſe jedes rechtswidrige Bewußtſein und
wurden hierin von dem ſonſt geſtändigen Tr. unterſtützt.
Das Gericht nahm auch bei der Ehefrau an, daß ein
Anſichbringen nicht erwieſen ſei, und ſprach ſie demgemäß
frei. Dagegen wurde V. für überführt erachtet und bei
ihm, ſowie Tr. die Art der Sachen ſtrafſchärfend
berück=
ſichtigt. V. erhielt 4 Monate Gefängnis, Tr.
2 Jahre. — Ebenfalls des Diebſtahls, und zwar
rück=
fällig, war der 55 Jahre alte Taglöhner Adam Fiſcher
von hier beſchuldigt, der aufs hartnäckigſte leugnet. Man
hatte ihn im April in Roßdorf wegen eines anderen,
in=
zwiſchen bereits mit 3½ Jahren Zuchthaus geahndeten
Diebſtahls feſtgenommen, wobei er im Strohſack der
dor=
tigen Haftzelle vier Taſchenuhren verſteckte. Dieſe waren
tags vorher nebſt vier weiteren aus der Werkſtatt eines
hieſigen Uhrmachers entwendet worden, und F. will ſie
von einem Unbekannten redlich gekauft haben. Zeugen
ſahen ihn jedoch in der Nähe des Tatortes, und das
Ge=
richt hegte keinen Schuldzweifel, weshalb er unter
Ein=
beziehung der erwähnten Strafe zu insgeſamt 4
Jah=
ren Zuchthaus verurteilt wurde.
— Großh. Hoftheater. Heute, Donnerstag, findet
als Feſtvorſtellung zum Geburtstag Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs die Uraufführung von Mozarts
Gärtnerin aus Liebe” nach der Bearbeitung von
Oskar Bie ſtatt. Muſikaliſcher Leiter
Generalmuſik=
direktor Felix von Weingartner, ſzeniſcher Leiter Otto
Nowack. Als Violante gaſtiert Kammerſängerin Hermine
Boſetti, die glänzende Vertreterin der Hauptpartien bei den
Mozartfeſtſpielen am Reſidenztheater in München. Die
Künſtlerin hat die Partie der Violante eigens für die
Feſtvorſtellung am 25. ſtudiert. Die Aufführung beginnt
um 7½ Uhr und fällt den C=Abonnenten zu. Am
Freitag, den 26., D 14, wird Verdis „Othello” unter
Leitung Generalmuſikdirektors Felix von Weingartner
in der Beſetzung der Erſtaufführung wiederholt. Es
gelten die kleinen Preiſe. Samstag, den 27., 7 Uhr, geht
als Abſchluß des Schiller=Zyklus „Wilhelm Tell”
als Volks= und Schülervorſtellung zu ermäßigten Preiſen
in Szene. Der Kartenverkauf hierzu begann am Mittwoch
am Verkehrsbureau. Sonntag, den 28., findet die erſte
Nachmittags=Vorſtellung in dieſer Spielzeit ſtatt und
zwar iſt „Alt=Heidelberg” in Ausſicht genommen.
Der Kartenverkauf für dieſe Vorſtellung, die um 2½ Uhr
beginnt und zu der die ermäßigten Preiſe der
Volksvor=
ſtellungen gelten, beginnt Donnerstag, den 25., am
Ver=
kehrsbureau. Die nächſte Wiederholung der Operette
„Der fidele Bauer” die infolge der
Spielplan=
geſtaltung längere Zeit nicht gegeben werden konnte, iſt
für Sonntag, den 28., abends 7 Uhr, angeſetzt, D 15.
* Der Opfertag am Geburtstag unſeres Großherzogs
wird in Darmſtadt neben den in allen Stadtbezirken
vorbereiteten Sammlungen auch durch verſchiedene
feſt=
liche Veranſtaltungen begangen werden. Vor allem ſei
auf das am Donnerstag mittag von 12 bis 1 Uhr auf der
Mathildenhöhe (beim Platanenhain auf der
Ter=
raſſe) ſtattfindende Feſtkonzert der Kapelle des
Land=
ſturm=Bataillons hingewieſen, zu welchem Jedermann
freien Zutritt hat. Nachmittags 3½ Uhr beginnt dann
im Saal des Heiligen Kreuzbergs eine vom
zweiten Bezirk veranſtaltete Kaffeeunterhaltung
(Mitwirkende: Regiſſeur und Hofſchauſpieler Bruno
Harprecht, Sänger Franz Harres und die Wandervögel)
und von 5—7 Uhr nachmittags iſt im Mathilden
höheſaal, Dieburger Straße 26, ein großes
Künſt=
lerkonzert arrangiert, in welchem neben unſern
beſt=
bekannten erſten Kräften Frau Hofopernſängerin Jacobs=
Baumeiſter und Kammerſänger Stephani ganz beſonderes
Intereſſe die Liedervorträge der ſeit Beginn der neuen
Spielzeit für das Hoftheater gewonnenen ausgezeichneten
Kammerſängerin Frau Berta Schelper erwecken durften,
die hiermit zum erſten Male im Konzertſaal vor das
Darmſtädter Publikum tritt. In dieſem Konzert
wer=
den auch die Pianiſtin Frl. Elſe Kraus und
Konzert=
meiſter Adolf Schiering für hervorragende inſtrumentale
Genüſſe Sorge tragen. Auch dem Geſang „An die toten
Helden”, von dem heimiſchen Komponiſten Hans A.
Hayn, der hier zum erſten Male von einem Chor
ver=
wundeter Soldaten zu Gehör gebracht wird, ſieht man
mit Intereſſe entgegen.
Konzerte am Opfertag. Durch Abberufungen
ſind die zur Verfügung ſtehenden Militärkapellen ſo
zuſammengeſchmolzen, daß die Konzerte am Opfertage
leider nicht in dem Umfange ſtattfinden können wie
geſtern mitgeteilt. Es ſpielen daher die Kapellen: 1. Auf
dem Platz am Hallenſchwimmbad von 11½ Uhr vorm.
bis 1 Uhr nachm. 2. Auf dem Wilhelminenplatz von
11½ Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. 3. Auf dem
Louiſen=
platz von 3½ bis 5 Uhr nachmittags. 4. Auf dem
Paradeplatz von 3½ bis 5 Uhr nachm. 5. Auf der
Mathildenhöhe von 12—1 Uhr und 6. wenn möglich auf
dem Marienplatz.
* Opfertag und Publikum. Es wird erwartet, daß
das Publikum die aufopfernde Sammeltätigkeit der
jun=
gen Mädchen in den Straßen der Stadt am Opfertag
nicht durch brüskierende, abweiſende Bemerkungen
er=
ſchwert. Selbſtverſtändlich wird niemand zum Geben
ge=
zwungen, und es iſt Sorge getragen, daß
Beläſtigun=
gen des Publikums ſeitens der Sammelnden
aus=
geſchloſſen ſind.
D Von der Feldpoſt. Der Verkehr bei den
Militär=
paketdepots läßt bereits erkennen, daß unſere Truppen
auch in dieſem Jahre mit Weihnachtspaketen reich
bedacht werden ſollen. Die Heeresverwaltung und die
Reichspoſt haben alle Vorbereitungen zur Bewältigung
dieſes Verkehrs getroffen. Von ihnen wird angeſtrebt,
alle bis zum 10. Dezember aufgelieferten Sendungen
(Pakete, Päckchen und Frachtgüter) den Empfängern im
Felde möglichſt bis Weihnachten zuzuſtellen. Bei den
beſonderen Verhältniſſen auf dem ruſſiſchen und
Balkankriegsſchauplatz kann aber nur dringend
empfohlen werden, die dorthin beſtimmten Sendungen
ſchon früher, und zwar ſo zeitig wie nur
möglich aufzugeben. Die Zuführung nach
Ser=
bien kann nur allmählich ſtattfinden, die
Verſandbedin=
gungen ſind die gleichen wie bisher. Auf deutliche
An=
gabe des Empfängers und Abſenders — auch im Innern
der Pakete — ſowie feſte Verpackung iſt zu achten. Zur
Vermeidung von Umwegen ſind beſondere, innerdienſtliche
Anordnungen getroffen worden. Aus dieſem Grunde
kann nur dringend empfohlen werden, wegen der für die
Sendung zuſtändigen Paketdepots bei dem nächſten
Mili=
tärpaketdepot anzufragen. Die bei jeder Poſtanſtallt
er=
hältlichen grünen Doppelkarten werden von der Poſt
un=
entgeltlich befördert. — Von amtlicher Seite wird
mitge=
teilt, daß Mitte Dezember eine Bekanntmachung der
Heeresverwaltung über eine Einſchränkung der
Neujahrswünſche zu erwarten ſei, da der
Aus=
tauſch von Neujahrskarten zwiſchen der Heimat und dem
Felde unterbleiben müſſe.
Heſſiſcher Diakonieverein. Nunmehr hat der
Verein wieder die Ausbildung von Schweſtern
für den Gemeindedienſt aufgenommen. Acht
Schweſtern ſind im Seminar eingezogen und werden
für Gemeindearbeit vorbereitet. Insbeſondere findet
die Einführung in die ſoziale Geſetzgebung in noch
höherem Maße wie ſeither ihre Stelle. Hat ſich doch
durch die Anforderungen, die die Nachwirkungen des
Krieges ſtellen, der Wert auch dieſes Faches noch
er=
höht. Gemeindepflege, Liebestätigkeit, ſoziale Fürſorge,
Pädagogik gewähren in Verbindung mit Hygiene,
Glaubens= und Sittenlehre, Einführung in die Frauen
bewegung und Bibelkunde eine ſo umfaſſende
Vor=
bildung für den Schweſternberuf, daß die praktiſche
Arbeit dann mit voller Ueberſicht getrieben werden kann. —
Eine große Freude brachte ein hochbeladener Wagen mit
Obſt, Garten= und Ackerfrüchten, die die Gemeinde
Schaafheim geſammelt hatte und übermittelte. Die
Gemeindepflege Schaafheim iſt erſt vor einigen Wochen
vom Diakonieverein übernommen worden, ſo daß die
Fürſorge, die in der wertvollen Zuwendung erwieſen
wurde, mit doppeltem Danke empfunden wurde. —
Nieder=Ingelheim erhielt ebenfalls in letzter Zeit eine
zweite Schweſter, während die Kriegé= und
Kranken=
hausarbeit des Vereins wie die in den Gemeinden
ruhig weiter getrieben wird, ja ſich immer mehr
aus=
dehnt. — Das Amt des Vereinsgeiſtlichen hat Herr
Pfarrer Hechler=Darmſtadt, Klappacher Straße 4,
über=
nommen.
* Veranſtaltung zum Beſten der Kriegsfürſorge im
Mathildenhöhſaal. Wie bereits mitgeteilt, haben ſich
verſchiedene Jugendvereinigungen zu einer Veranſtaltung
zum Beſten der Kriegsfürſorge
zuſammen=
gefunden. Die muſikaliſchen Darbietungen verſprechen
durch die Mitwirkung des Schülerinnen=Orcheſters der
Viktoriaſchule unter Leitung des Herrn Oberlehrer
Dr. Schuchmann, der Lauten= und Gitarrengruppe
von Frau Oberbergrat Chelins und von Mitgliedern der
Jugendhilfe im Kriege ſehr genußreich zu werden. Das
Märchenſpiel „Der goldene Schlüſſel” aufgeführt von
Kindern der Mädchenhorte, iſt von ſeiner erſten
Auf=
führung noch in beſter Erinnerung. Alt und Jung
er=
freuten ſich an dem reizvollen kindlichen Spiel. Die jetzt
ſtattfindende erſtmalige Wiederholung wird ſicher ihre
Anziehungskraft nicht verfehlen und vielen willkommen
ſein. Durch die Mitwirkung von Frl. Tilli Geiger erhält
der geſangliche Teil der muſikaliſchen Darbietungen ein
höheres künſtleriſches Gepräge. Die junge Künſtlerin,
welche dieſer Tage in einem Kurkonzert des Bades
Nau=
heim aufgetreten iſt, hat ſich im Beſitze einer herrlichen
Stimme erwieſen. Eine ganz beſondere Anziehungskraft
bietet die Veranſtaltung noch dadurch, daß die Jugend
aller Volksſchichten, Kinder der Volksſchulen und
Schüle=
rinnen der höheren Schulen, in dem Beſtreben ſich
ver=
einigen, ihr Scherflein dazu beizutragen, die Not des
Krieges zu lindern. (S. Anz.)
— Städtiſche Lebensmittelbeſchaffung. Mehrfachen
Wünſchen aus der Bevölkerung entſprechend, hat die
Stadtverwaltung noch eine weitere Sendung Zwiebeln
beſchafft. Mit dem Verkauf dieſer Zwiebeln wird
heute, Donnerstag früh, auf dem Wochenmarkt (am
Schlachthofsplatz) begonnen. Die Reſtbeſtände werden
alsdann ſpäter im Stadthaus, Hinterbau, Rheinſtraße,
verkauft.
Der Verkaufstag der Heimarbeiterinnen,
Wald=
ſtraße 21, hat einen hübſchen Anfang genommen.
Zahl=
reiche Käufer betreten den von der Stadtgärtnerei freund
lich geſchmückten Eingang zu den beiden Sälen des
Abendheims, in denen immer noch eine Menge nützlicher
und ſchöner Dinge ausliegt. Da der Verkauf bis zum
Freitag abend 6 Uhr dauert, ſo iſt noch recht vielen
Käufern Gelegenheit geboten, ihre Einkäufe für unſere
Feldgrauen ſowohl, wie für eigenen Bedarf dort zum
Beſten der guten Sache zu machen.
* Der Verein der Fortſchrittlichen Volkspartei
ver=
anſtaltete am Dienstag abend im Fürſtenſaal einen
Fa=
milienabend, bei dem Parteiſekretär Kuhlmann
einen Lichtbildervortrag über das Thema „Der Weltkrieg
in Bild und Wort” hielt. Der Familienabend war gut
beſucht. Der Lichtbildervortrag umfaßte zirka 160 Bilder
von allen Kriegsſchauplätzen; er fand ſehr beifällige
Auf=
nahme.
* Wie meldet man Feuer an? Man ſchreibt uns:
Im Anſchluß an den Bericht in Nr. 319 ds. Bl. über die
Flieger=Alarm=Probe wird eine Mitteilung über die
hie=
ſigen „Feuermelder” von allgemeinem Intereſſe
ſein, wenigſtens hat mich eine Umfrage an verſchiedenen
Stellen in dieſen Tagen überzeugt, daß viele deren
Ein=
richtung und Handhabung nicht kennen, alſo auch bei den
vorkommenden Brandausbrüchen nicht wiſſen, was ſie tun
ſollen. In anderen Städten iſt bei ſolchem Anlaß eine
Fenſterſcheibe des ausgehängten Kaſtens einzuſchlagen,
um an den Fernſprecher zu gelangen, mittels deſſen man
die Feuerwehe benachrichtigen kann. Hier in Darmſtadt
iſt die Sache einfacher, wie Herr Branddirektor Fiſcher
bei jener Vorführung auf Befragen erklärte. Unterhalb
der grünen Laterne iſt ein Griff an der Wand angebracht.
Wer Feuer zu melden hat, ziehe daran; dann erſcheint an
einem Fenſter des Hauſes eine Perſon, der man Straße
und Hausnummer mitteilt. Das iſt alles, was der
An=
meldende zu tun hat, denn jene Perſon gibt durch
Fern=
ſprecher die Meldung ſofort an die ſtädtiſche Feuerwache
weiter.
Vogelsberger Höhenklub. Der Zweigverein
Darmſtadt übernimmt nach längerer Unterbrechung
nächſten Sonntag einen Nachmittaas=
Spazier=
gang. (Näheres hierüber ſiehe im Anzeigenteil des
heutigen Blattes.) Es wird noch beſonders an die
hieran ſich anſchließende geſellige Zuſammenkunft im
Hotel Heß hingewieſen; man hofft, daß die
Vereins=
mitglieder nebſt ihren Familienangehörigen ſich zu dieſer
vollzählig einfinden werden, um ſich an die im Klub
ſtets gepflegte Zuſammengehörigkeit zu erinnern und ſie
aufzufriſchen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchteht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
M.V. Ueber das nächſte Konzert des
Muſik=
vereins („Der Meſſias” von G. F. Händel) am 6.
De=
zember d. J. erfahren wir noch folgendes: Den
Sopran=
part wird an Stelle der leider verhinderten Frau A.
Noordewier=Reddingius deren herrliche Stimme die
Be=
ſucher der Muſikvereinskonzerte ſo oft entzückt hat, die
Kammerſängerin Frau Anna Kaempfert aus
Frank=
furt a. M. übernehmen. Wir freuen uns, daß es
gelun=
gen iſt, dieſen vollwertigen Erſatz zu ſchaffen. Frau
Kaempfert hat ſich bei den Veranſtaltungen der hieſigen
Konzertinſtitute in den letzten Jahren wiederholt als eine
der Beſten ihres Faches erwieſen. Für die Altpartie iſt
Frau Franziska Bergh=Tiecke aus Godesberg
gewonnen; den hieſigen Muſikfreunden noch unbekannt,
aber überall, wo ſie auftrat, mit großem Beifall
aufge=
nommen. Unſer heimiſcher Hofopernſänger Auguſt
Globerger, in letzter Zeit auch auf dem Konzertpodium
beſtens bewährt, hat die Tenorſoli übernommen, und als
Baſſiſt wird Hofopernſänger Wilhelm Fenten aus
Mannheim mitwirken, der wegen ſeiner verſtändnis= und
geſchmackvollen Auffaſſung nicht weniger als wegen
ſei=
ner prächtigen Stimmittel hier wie allerwärts ſtets
rei=
chen Erfolg geerntet hat.
Offenbach, 24. Nov. (Aus der
Stadtverwal=
tung.) Dem Beigeordneten der Stadt Offenbach Franz
Rech wurde anläßlich des Geburtstags des Großherzogs
der Titel Bürgermeiſter verliehen.
Rüſſelsheim, 24 Nov. (Die reichſte Gemeinde
im Kreiſe Groß=Gerau) iſt nach der neueſten
Steuerveranlagung die Gemeinde Rüſſelsheim.
Während ſich nämlich das geſamte ſteuerpflichtige
Ver=
mögen der 31 Gemeinden des Kreiſes auf 320 727900 Mark
beziffert, verſteuert Rüſſelsheim allein ein Vermögen von
55 967700 Mark, alſo über ein Sechſtel des
Geſamtver=
mögens. Als zweite ſteuerkräftige Gemeinde folgen Groß=
Gerau in weitem Abſtand mit 34775800 Mark, Ginsheim
mit 31 115700 Mark, Gernsheim mit 23 380 700 Mark,
Bi=
ſchofsheim mit 14862500 Mark und Kelſterbach mit
13 146 300 Mark. Die genannten ſechs Gemeinden, die
hauptſächlich die Induſtrie beſitzen, bringen alſo rund 97
Prozent der Geſamtſteuer auf, während die 25, reine
Land=
wirtſchaft treibenden Gemeinden mit nicht ganz 10 Mill.
ſteuerbarem Vermögen nur 8 Prozent Steuer abwerfen.
Gonſenheim, 24. Nov. (Wildſchweine im
Gonſenheimer Wald.) Ein Gonſenheimer
Flur=
ſchütz entdeckte vorgeſtern nachmittag auf einem Gang durch
den Wald in dem dichten Unterholz in der Nähe der St.
Wendelinuskapelle unweit des Waldthauſenſchen Schloſſes
ein Rudel Wildſchweine von 15 Stück. Daß es ſich bei der
Meldung um keinen Irrtum handelt, geht daraus hervor,
daß die gleiche Zahl Wildſchweine am letzten Sonntag im
Gau=Algesheimer und ſpäter im Ingelheimer Gebiet
ge=
ſehen wurde. Wie ein Jäger mitteilt, ſtammen die Tiere,
unter denen ſich einige kapitgle Sauen und Eber befanden,
vermutlich aus dem Hundsrück oder gar aus den
Ar=
dennen. Sie haben ſich bei dem Nebel leicht ſo weit
verlaufen können.
Mainz, 24. Nov. (Beigeordneter
Bürger=
meiſter Baurat Kuhn) iſt um ſeine Verſetzung
in den Ruheſtand vom 1. Januar 1916 ab bei der
Stadt=
verwaltung eingekommen und die Stadtverordneten=
Verſammlung am Mittwoch wird ſich vorausſichtlich
ſchon mit ſeinem Geſuch beſchäftigen. Ferdinand Kuhn
iſt am 1. Juni 1851 in Dresden geboren. Seit 16.
Fe=
biuar 1881 iſt er im Dienſte der Stadt Mainz.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Nov. Für das
Kriegs=
moſaikbild der Mutter= und Säuglingsfürſorge vom
Roten Kreuz auf dem Wittenbergplatz hat Frau Bertha
Krupp von Bohlen=Halbach zehntauſend Mark geſtiftet;
ihre Mutter hat dreitauſend Mark für den gleichen Zweck
beigeſteuert.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 24. Nov. Amtlich wird verlautbart:
24. November.
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Der Görzer Brückenkopf ſtand zwar auch
geſtern unter lebhaftem Geſchütz= und Minenwerferfeuer;
in den Infanteriekämpfen trat jedoch eine Pauſe ein, da
die Italiener nicht angriffen.
Um ſo erbitterter wurde beiderſeits des Monte
San Michele gerungen. Nördlich des Berges
dran=
gen ſtarke italieniſche Kräfte nachmittags in unſere
Stel=
lung ein. Steieriſche Infanterie und Honveds ſchritten
zum Gegenangriff und warfen den Feind nach
wechſelvollen wütenden Nahkämpfen
voll=
ſtändig zurück. Mehrere Angriffe auf den Monte
San Michele ſelbſt und im Raume von San Martine
wurden unter ſchwerſten Verluſten der Italiener
abge=
wieſen.
Angriffsverſuche gegen unſere Stellungen auf dem
Monte dei ſei Buſi wurden ſofort durch Feuer
er=
ſtickt.
Gegen die Straßenſperre bei Zagora warf der
Gegner ſchwere Minenwerferbomben, die giftige Gaſe
entwickelten.
An der Tiroler Südfront wurden der
Bahn=
hof und der alte Stadtteil von Riva wieder beſchoſſen.
Einer unſerer Flieger belegte Baracken und
Ma=
gazine von Ala mit Bomben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der oberen Drina verlief der Tag ruhig.
Bei Priboj haben ſich unſere Truppen den
Ueber=
gang auf das Südufer des Lim erkämpft.
Südwärts von Novipazar drängen K. u. K.
Streitkräfte gegen die montenegriniſche Grenze vor.
Die durch das Ibar=Tal vorgehenden
öſterreichiſch=
ungariſchen Truppen warfen unter heftigen Kämpfen den
Feind aus ſeinen Stellungen nordöſtlich von
Mitro=
vica und rückten in dieſe Stadt ein. Sie nahmen 700
Mann, unter ihnen vier Offiziere, gefangen.
Auch Priſtina iſt den Serben entriſſen worden.
Eine deutſche Kolonne drang von Norden her ein,
eine bulgariſche folgte von Oſten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Schlacht an der Strupa.
T.U. Lyon, 24. Nov. Hieſige Blätter geben folgenden
Bericht eines ruſſiſchen Augenzeugen über die Schlacht
an der Strypa und die großen Verluſte der
Ruſſen wieder. Die Artillerie mähte tauſende
von Mann dahin. Die Erde erzitterte. Auf einer
ver=
hältnismäßig kurzen Front von zwei bis drei Werſt Länge
fielen innerhalb 24 Stunden mehr als eine halbe Million
Geſchoſſe. Der Boden iſt von den ſchweren Granaten
aufgewühlt. Von den Dörfern, die mehrmals ihren
Be=
ſitzer wechſelten, blieben nur noch rauchende
Trümmerhau=
fen. In gewiſſen Stellungen fand man Leichname von
Soldaten, die nacheinander von mehreren Geſchoſſen
ge=
troffen wurden.
T.U. Paris, 24. Nov. Die Preſſe gibt zu, daß die
ruſſiſche Offenſive in Wolhynien
geſchei=
tert iſt. Der Temps erklärt, man müſſe eingeſtehen,
daß die Ruſſen in Wolhynien wenig glücklich waren und
ſich hinter den Styr zurückziehen mußten, deſſen
Ueber=
gänge der Feind zu erzwingen ſucht. — Es klingt wie ein
leiſer Vorwurf des Temps, feſtſtellen zu müſſen, daß man
ſich auf der ungeheuren ruſſiſchen Front nur noch längs des
Styr, auf einigen Kilometern, ſchlage.
Beratungen im ruſſiſchen Hauptquartier.
T.U. Kopenhagen, 24. Nov. Nachdem bereits
Miniſterpräſident Goremykin und der Miniſter des
Aeußern, Saſonow, ins Hauptquartier abgereiſt
ſind, begab ſich nun auch, wie die Birſhewija Wjedomoſti
meldet, der Miniſter des Innern, Chwoſtow, zum Zaren.
In den nächſten Tagen reiſen der Finanzminiſter Bark und
der neue Verkehrsminiſter Trepow dorthin ab.
Die deutſchen Schiffe in italieniſchen Häfen.
* Bern, 24. Nov. Der Secolo erfährt aus
Syra=
kus, daß, nachdem durch Dekret des Statthalters die
Beſchlagnahme von 36 in italieniſchen
Häffen liegenden deutſchen Dampfern
ver=
fügt worden ſei, jetzt die Maſchinen von ſechs im
Hafen von Syrakus liegenden Dampfern geprüft worden
ſeien. Dabei iſt feſtgeſtellt worden, daß allle
Maſchi=
nen durch die Kapitäne der Dampfer ſabotiert
wor=
den ſeien. Man habe aber bei Nachunterſuchungen auf
den Dampfern faſt alle an den Maſchinen fehlenden Teile
wiedergefunden, die im Kielraum der Schiffe verſteckt
ge=
weſen ſeien. Da man jedoch befürchtet habe, daß die
Ma=
ſchinen unterminiert ſeien, habe man jetzt begonnen, alle
Maſchinen abzumontieren was um ſo richtiger
ſei, als einer der Dampſer, „Sigmaringen” unter anderm
elf Tonnen Dynamit an Bord gehabt habe, das eines
Tages myſteriöſer Weiſe verſchwunden ſei. Der Kapitän
des „Sigmaringen” habe erklärt, er ſei infolge eines an
Bord ausgebrochenen leichten Brandes gezwungen
ge=
weſen, ſich der gefährlichen Ladung auſ hoher See zu
entledigen.
Doppeltes Unglück.
* Berlin 24. Nov. Die V. Z. berichtet aus
Amſter=
dam: Dem Londoner Daily Expreß zufolge iſt ein Teil
der Beſatzung des im Mittelmeer verſenkten Dampfers
„Woodfield” bei der Landung an der
nordafrika=
niſchen Küſte in die Hände arabiſcher Räuber=
bcnben gefalkten, die in einem Schreiben für jeden
Gefangenen viertauſend Mark Löſegeld verlangen.
Konzerte.
W Die Herren Kammerſänger Heinrich Henſel und
Dr. Alexander Dillmann aus München veranſtalteten
geſtern abend im Saalle der Turngemeinde einen
Ri=
chard=Wagner=Abend, den ſie ſo ehrlich waren
als einen volkstümlichen zu bezeichnen und der als ſolcher
ſich eines vollen Erfolges zu erfreuen hatte. Auffallend
war in jetziger Zeit der ſehr ſtarke Beſuch des Konzerts,
ein Beweis, daß ſich die Wagner=Begeiſterung unſeres
Publikums auch auf den bühnen= und orcheſterloſen Wag
ner erſtreckt.
Herr Dr. Dillmann hat in einem Aufſatz mit viellem
Geiſt und vieler Begeiſterung über das Problem
gehan=
delt, „klingende Bilder” aus Wagners Werken am Flügel
zu geben. Iſt dem Verſuch, dieſes Problem zu löſen,
künſtleriſcher Ernſt und hoher künſtleriſcher Wille auch
nicht abzuſprechen, ſo wird man ihm doch nicht in allen
Punkten zuſtimmen können, muß aber zugeben, daß er
in dem Beſtreben, ſeine Idee zu verwirklichen, das Höchſte
erreicht und er der einzige wäre, der ſeine Zuhörer von
der Möglichkeit dieſer Verwirklichung überzeugen könnte.
Was er als „Partiturſpieler” in dieſen freien
Uebertra=
gungen Richard Wagnerſcher Opernteile ſowohl
hinſicht=
lich der Ausdrucksfähigkeit, Tonſchattierungen und
Ton=
farbenmiſchungen, als auch der Nachempfindung und
Nachbildung der orcheſtralen Tonſprache leiſtet, iſt
er=
ſtaunlich. Herr Dr. Dillmann ſpielte das Vorſpiel zu
Parſifal” mit Glockenfzenen, Liebestod aus „Triſtan und
Iſolde” Szene aus „Rheingold” Wotans Abſchied und
Feuerzauber, und als Zugabe den Walkürenritt. In der
Klavierbegleitung zu den von Herrn Henſel gefungenen
Liedern betätigte er eine ſelbſtändige Auffaſſung und geht
ebenfalls ſeinen eigenen Weg, dem man einen genialen
Zug nicht abſprechen kann.
Herr Henſel enttäuſchte uns anfangs etwas durch
die gepreßte Art ſeiner Tongebung und ſein forciertes
Singen, im Verlaufe des Abends aber ſchien er ſich
„durchzuſingen” ſo daß das am Schluß vorgetragene
Preislied aus den „Meiſterſingern” einen ganz
unge=
trübten Genuß bereitete. Intereſſant war die von ihm
gejungene, bisher unbekannte Fortſetzung der
Grals=
erzählung aus „Lohengrin”, die von dem Beſchluſſe der
Entſendung Lohengrins zu Elſa in Monſalvat handelt.
Als Zugabe ſang Herr Henſel Lohengrins Abſchied.
Das Publikum war von den Darbietungen beider
Hünſtler begeiſtert und ſpendete nach jeder Nummer
rau=
ſchenden Beifall.
Die Lebensmittelteuerung in Frankreich.
T.U. Paris, 24. Nov. Laut einer Meldung des
Petit Journal aus Breſt kam es infolge der
Lebensmittel=
teuerung zwiſchen den Einwohnern der Stadt und
Nah=
rungsmittelhändlern zu Konflikten. Infolge der
Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für den Fleiſchverkauf
ſchloſſen allle Metzger von Breſt ihre Läden
und weigern ſich, den Anordnungen der Behörde Folge
zu leiſten. Aehnliche Vorfälle finden auch in anderen
Pro=
vinzſtädten Frankreichs ſtatt, ebenſo in den Pariſer
Hal=
len, wo die über die Preisſteigerung erzürnte Menge
die Vorräte der Verkäufer vernichtete.
Die Munitionsverſorgung der Alliierten.
* London, 24. Nov. (Reuter.) Der
Munitions=
miniſter hat geſtern den ganzen Tag mit den
Vertre=
tern der franzöſiſchen, italieniſchen und ruſſiſchen
Regie=
rung beraten. Wie verlautet, wurde neuerdings die
ein=
heitliche Verſorgung der Alliierten mit Munition
be=
ſprochen.
London, 24. Nov. Blättern zuſolge iſt der
fran=
zöſiſche Munitionsminiſter Thomas in London
an=
gekommen.
Brände in den franzöſiſchen Munitions=
Fabriken.
TPU. Paris, 24. Nov. Die Serie der Unfälle in
den franzöſiſchen Munitionsfabriken dauert an. Petit
Journal berichtet aus Rouen, daß in der für den Stagt
arbeitenden Kriegsmaterialfabrik von
Mon=
ville ein Brand ausbrach, der beträchtllichen
Schaden verurſachte.
Englands Anleiheſchmerzen.
* London, 24. Nov. In der geſtrigen
Unterhaus=
ſitzung erklärte Mac Kenna: Bei der letzten
Kriegs=
anleihe haben die Einzahlungen der kleinen Sparer,
die his zum 1. Dezember fortdauern ſollten, einen
Ge=
ſamtbetrag von nur fünf Millionen Pfund
Sterling erreicht. Das ſei angeſichts der hohen Löhne,
von denen viel geſpart werden könnte, keineswegs ſoviel,
als man erwartet habe. Die Erfahrung lehre, daß die
Arbeiterklaſſe Wertpapiere, deren Bewertung
Schwan=
kungen unterworfen ſei, abweiſe und ihr Geld lieber auf
die Sparkaſſen trage, daß es aber auch an einer
organi=
ſierten Beeinfluſſung des Volkes, die gebotenen Vorteile
auszunützen, gefehlt habe. Mac Kenna teilte mit, es ſei
die Ausgabe fünfprozentiger
Einpfund=
bonds geplant.
* London, 24. Nov. Im Unterhauſe erklärte der
Schatzkanzler Mac Kenna bei Beantwortung einer
Anfrage des Mitgliedes der Arbeiterpartei, Thorne, das
Nationalvermögen Englands werde auf
zwanzig Milliarden und das jährliche
Ein=
kommen auf vier Milliarden Pfund
Ster=
ling geſchätzt.
* London 24 Nov. Mit Wirkung vom 23.
No=
vember ab ſind die Mindeſtkurſe für Conſols,
An=
nuitäten und Anteile von Geſellſchaften, ſowie aller
frem=
den Aktien und Obligationen aufgehoben worden.
Amerika und England.
* London 24. Nov. Die Morning Poſt berichtet
aus Waſhington: Der Führer der Oppoſition
im Repräſentantenhauſe, namens Mann, hat
einen Angriff auf England vorausgeſagt,
ſobald der Kongreß verſammelt iſt. Er erklärte im
In=
terview: Es geht Amerika gut, aber es würde ihm beſſer
gehen, wenn es Handel treiben könnte wo und mit wem
es wollte. Jetzt iſt ſein Handel von der Erlaubnis
Eng=
lands abhängig; das amerikaniſche
Staats=
departement wird von London regiert.
Wir brauchen Rückgrat. Wenn Amerika wirklichen
Wohl=
ſtand erreichen will, muß es England ſagen, daß es
auf=
hört, den Welthandel auszuteilen, wie es der britiſchen
Flotte gefällt.
T.U. Neu=York, 24. Nov. Waſhingtoner
Nach=
richten zufolge, wird die Regierung der Vereinigten
Staaten von England eine Entſchädigung
wegen der Durchſuchung des amerikaniſchen Dampfers
„Zealandia” durch engliſche Kriegsſchiffe fordern. Ferner
wird ſie fordern, daß dieſes Vorgehen der engliſchen
Schiffe getadelt werde und daß England verſpricht,
daß ſich ſolche Vergehen nicht
wiederho=
len werden.
Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht vom 22. November.
* Sofia, 24. Nov. Amtlicher Bericht über die
Operationen vom 22. November. Die Kämpfe in der
Ebene von Kofſowo dauern an. Wir erbeuteten ſechs
Schnellfeuerhaubitzen, zwei Schnellfeuerfeldgeſchütze, eine
Menge Munition und Kriegsmaterial und machten
außer=
dem eine große Anzahl Gefangene. Auf den übrigen
Fronten keine Veränderung. Franzöſiſche Gefangene
er=
zählen, ihre Offiziere hätten ihnen verſichert, daß ſich in
der bulgariſchen Armee aus Menſchenfreſſern
zuſammengeſetzte Truppen befänden. Am
19. November brachten unſere Truppen von drei
Fe=
redſchik überfliegenden ſeindlichen Waſſerflugzeugen eins
zum Abſturz, das zwiſchen den Armen der unteren
Ma=
ritza niederfiel, wo es verbrannte.
Die Schlacht auf dem Amſelfeld.
TU. Berlin, 24. Nov. Der B. Z. wird von ihrem
Berichterſtatter Lennhoff aus dem K. u. K.
Kriegspreſſe=
quartier gemeldet: Die Kämpfe der konzentriſch gegen
Priſtina vorgehenden Deutſchen und Bulgaren mit den
ihre letzte Hauptverteidigungslinie verteidigenden
Ser=
ben haben zu einer neuen Schlacht auf dem
Am=
felfeld geführt, die für die Verbündeten einen
ausge=
zeichneten Fortgang nimmt. Südlich und ſüdweſtlich
drücken die auf eine Diſtanz von etwa 22 Kilometern
her=
angekommenen Bulgaren energiſch auf die Stadt.
TU. Rotterdam, 24. Nov. Daily Telegraph
bringt, wie aus London gedrahtet wird, einen vom 21. ds.
Mts. datierten Bericht ſeines Kriegsberichterſtatters über
die Schilderung eines am 15. in Saloniki eingetroffenen
Stabsoffiziers über das Chaos auf dem
Amſel=
felde. Tauſende und Abertauſende von Flüchtlingen
irren dort obdachlos umher. Tauſende von Ochſen= und
Pferdeleichen liegen umher und verpeſten die Luft, da ſie
niemand verſcharrt. Sämtliche Zugänge zu dem
Amſel=
feld halten die Serben noch beſetzt.
Die Verſorgung der Serben mit Lebensmitteln.
* London, 24. Nov. Im Unterhauſe teilte Grey
mit, es werde alles mögliche getan, um die Serben
vor dem Hunger zu ſchützen. Die britiſche
Regie=
rung ſuche im Verein mit ihren Verbündeten ſo ſchnell
wie möglich genügende Mengen von Nahrungsmitteln
herbeizuſchaffen.
Die Lage bei Monaſtir.
* Saloniki, 24. Nov. Eine ſerbiſche Depeſche vom
22. November meldet über die Lage der ſerbiſchen
lrmee bei Monaſtir: Neue Verſtärkungen kommen
aus Goſtivar, Kitchewo, Dibra und Ochrida an.
Ge=
ſchütze und Munition aus Saloniki. Die Serben halten
den Südweſten von Prilep und die Stellungen bei
Prilipek, Krotchewo und Brod. Kriegsminiſter Bojowitſch
organiſiert in Saloniki die Entſendung zahlreicher dort
angehäufter Proviantmengen, die über Monaſtir nach
Serbien geſandt werden ſollen. Der ſerbiſche
Verkehrs=
miniſter befindet ſich in Monaſtir, um ihn bei dieſer
Auf=
gabe zu unterſtützen.
Die ſerbiſche Kriegsführung.
* Sofia, 24. Nov. (Meldung der Bulgariſchen
Telegraphen=Agentur.) Die Blätter beſprechen mit
Ent=
rüſtung die von den Serben oder ihren Freunden über
die Halltung der bulgariſchen Truppen bei
den Operationen in Serbien verbreiteten
Be=
ſchuldigungen. Dieſe Beſchulldigungen erwecken in
der bulgariſchen Oeffentlichkeit, die nicht begreift, daß
man in dieſem Maße die Wahrheit entſtellen kann, das
Gefühl allgemeiner Empörung. Weit
ent=
fernt davon, daß die bulgariſchen Truppen
Grauſamkei=
ten begangen haben, ſind es im Gegenteil die Serben,
die faſt überall eine niederträchtige
Hall=
tungan den Tag legten. So hoben ſie die Hände
oder ſchwenkten weiße Fahnen und gaben damit zu
ver=
ſtehen, daß ſie ſich ergeben wollten, und dann, als die
bulgariſchen Soldaten aus Mitleid mit ihrem Schickſal
ſich ihnen näherten, griffen ſſie wieder zu den
Waffen und begannen zu ſchießen. In
ande=
ren Fällen haben entwaffnete ſerbiſche Gefangene aus
ihren Taſchen Revolver oder Bomben gezogen und
töte=
ten diejenigen, die ihnen das Leben ließen. Eine
be=
trächtliche Anzahl ſolcher Fälle ließen ſich aufzählen.
Manchmal iſt es vorgekommen, daß ſich unſere Truppen
bei ihrem Einzug in eine ſerbiſche, ſcheinbar geräumte
Stadt plötzlich von Feinden überfallen ſahen, die in den
Häuſern verborgen waren, und die die Bulgaren ſchonen
wollten, um nicht unnützerweiſe die Verwüſtungen des
Krieges zu vergrößern und um nicht die unglückliche
Be=
völkerung leiden zu laſſen. Eine Bereiſung der eroberten
Gebiete würde genügen, um die Haltloſigkeit derartiger
Anſchuldigungen zu beweiſen. Die bulgariſchen
Behör=
den finden überall Gehorſam und Achtung, die unſere
Ankläger ſehr überraſchen würden. Man braucht ſich nur
auf das Zeugnis des ehemaligen ruſſiſſchen
Generallkonſuls in Uesküb, Strebutajew, und
auf die Leiterin der engliſchen Sanitätsmiſſion in
Ues=
küb, Lady Paget, zu berufen. Beide haben es abgelehnt,
die Stadt nach dem Abzuge der ſerbiſchen Truppen zu
verlaſſen. Sie haben es nicht zu bereuen gehabt. Lady
Paget pflegt jetzt bulgariſche Verwundete und Strebutajew
lebt ruhig mit ſeiner Frau in Sofia und wartet die Zeit
ab, zu der er in ſein Vaerland wird zurückreiſen können.
Gemeinſamer Schritt des Vierverbandes in Athen.
* Athen, 24. Nov. Nach einer amtlichen
Mittei=
lung haben die Geſandten des Vierverbandes heute
einen gemeinſamen Schritt unternommen,
der die Frage der alliierten Truppen in Mazedonien
zum Gegenſtand hatte. Der Schritt trug einen
freund=
ſchaftlichen Charakter.
* Athen, 24. Nov. (Verſpätet eingetroffen.) Wie
der Berichterſtatter des Wolffbureaus erfährt, iſt die
griechiſche Regierung gewillt dem
Vierver=
bande ſoweit entgegenzukommen, wie es mit
der Würde und der Neutralität des Landes
vereinbar iſt.
TFr. Zugang, 21. Nov. Mie die Stanipa arfſchrt,
hat der Vierverband folgende Forderungen
an Griechenland geſtellt: 1. Demobiliſierung,
2. Entfernung der griechiſchen Truppen von der Grenze,
3. pollſtändige Aktionsfreiheit des Ententeheeres, 4.
Ver=
pflichtung, ſerbiſche Truppen bei einem etwaigen
Grenz=
übertritt nicht zu entwaffnen, 5. Verpflichtung, das
En=
tenteheer nicht anzugreifen. Die griechiſche Regierung,
heißt es in der Meldung der Stampa weiter, wolle auf
alle Punkte eingehen (?), abgeſehen vom erſten, doch
dürfte dies der Entente genügen, da dieſer por allem
an der Sicherung des Landungsheeres gelegen iſt.
Cor=
riere della Sera fragt, falls die Entente von Griechenland
auch die Neutralität, ja Demobiliſierung erwirkt, welchen
Wert hätte dieſes angeſichts der Möglichkeit eines
Vox=
rückens der Deutſchen und Oeſterreich=Ungarn nach
Sala=
niki, eine Möglichkeit, die ſeit meheren Tagen auch in
Frankreich ſchwere Beſorgnis hervorruft.
T.U. Genf, 24. Nov. Für die morgige Audienz
beim König Konſtantin erhielt Miniſter Deny
Cochin neue Inſtruktionen aus Paris, die nach
An=
deutungen Briands Preſſebureau eine gewiſſſe
Milderung der Kitchenerſchen
Demobili=
ſierungsforderung ermöglichen ſollen; jedoch hegt
das Pariſer Auswärtige Amt wenig Hoffnungen
auf den Erfolg ſolcher
Vermittlungsvor=
ſchläge, weil Kitchener auf die unveränderte
An=
nahme ſeiner in Athen geſtellten Forderungen beſteht,
unbekümmert um die Einwendungen der in Südferhien
operierenden Generäle Sarrail und Monro, die
Kitche=
ners Plan wegen der rapiden gegneriſchen Fortſchritte
unausgeführt laſſen müſſen. Durch diefe Erkenntnis und
durch ungünſtige Bukareſter Depeſchen iſt die
Stim=
mung in Paris verdüſtert.
Die Entente fürchtet den Uebergang Griechenlands zu den
Mittelmächten.
T.U. Zürich, 24. Nov. Aus London wird der
Neuen Zürcher Zeitung berichtet: Trotz der
halhamt=
lichen beruhigenden Mitteilungen fürchtet man
ſchließlich den Uebergang Griechenlands
zu den Mittelmächten, ſobald deren Truppen an
der griechiſchen Grenze erſcheinen.
Engliſche Kreuzer auf der Jagd nach griechiſchen Schiffen.
T.U. Kopenhagen, 24. Nov. Nach der Times
ſind engliſche Kreuzer im Mittelmeer und in
den Aegäis eifrig auf der Jagd nach
griechi=
ſchen Schiffen. England könne nicht ruhig
mitan=
ſehen, daß Griechenland ſich zu zweideutigen Zwecken
weiterhin mit Kriegsmaterial verſorge.
Ein verſpätetes Dementi.
* London, 24. Nov. Das Auswärtige Amt teilt
mit: Keine griechiſchen Schiffe werden
be=
ſchlagnahmt oder in den Häfen des Vereinigten
Königreichs zurückgehalten. Keine Blockade
iſt eingeleitet worden, oder iſt in Kraft.
Miniſter Rhallis über die Erpreſſerpolitik der Entente.
* London, 24. Nov. In einer Unterredung mit
dem Vertreter der Daily Mail am 18. November ſagte
der griechiſche Miniſtar Rhalllis, wie ergänzend
gemeldet wird: Wir werden 24 Stunden, nachdem die
Alliierten Saloniki verlaſſen haben,
demobiliſie=
ren. In zornigem Tane ſagte der Miniſter: Die britiſche
Regierung und die britiſche Preſſe haben eine
ſchänd=
liche Haltung gegen uns eingenommen.
Ihr ſeid infam! (Wörtlich: Vous étes des infames.)
Das Einzige, was wir wollen, iſt Frieden.
Ihr wollt uns in den Krieg
hineinzwin=
gen, wollt uns verhungern laſſen. Der
Miniſter zeigte dem Vertreter der Daily Mail eine
Ab=
bildung in der Zeitſchrift L’Illuſtration aus dem
grie=
chiſch=bulgariſchen Bandenkriege und ſagte: Ihr wollt,
daß wir dasſelbe wieder aushalten und wollt, daß wir
zu Hilfe kommen, während kein engliſcher Soldat in
Serbien ſein Blut vergoſſen hat und kaum ein engliſches
Gewehr abgefeuert iſt. Die engliſche Regierung will,
nachdem ſie Fehler auf Fehler, Verzug auf Verzug
ge=
häuft hat, daß wir eintreten und ſterben, während Ihr
nur ein paar Tauſend Mann Truppen habt, um uns zu
unterſtützen. Wir wollen kein zweites Belgien oder
Serbien werden.
Die Angſt vor den deutſchen U=Booten.
T.U. Konſtantinopel, 24. Nov. Die von
Salo=
niki liegenden Schiffe der Entente haben, wie hierher
be=
richtet wird, den Befehl erhalten, wegen der
Unter=
ſeebootgefahr den Hafen von Saloniki
nicht zu verlaſſen. Die Drahthinderniſſe des
Hafens wurden neuerdings verſtärkt.
T.U. Paris 24. Nov. Die Preſſeſtimmen,
die die Aufgabe der Salonikier Expedition
fordern, mehren ſich. Der Eclair ſchreibt: Alles
trägt dazu bei, eine Wiedereinſchiffung des
Expeditions=
korps vorzunehmen, die früher oder ſpäter eine
Not=
wendigkeit werden wird. Dieſe etwas demütigende
Hand=
lung wird noch durch den Stolz der Männer verzögert,
die fürchten, ſich zu desavouieren und lieber das Schlimmfte
abwarten, um das kleinere Uebel zu vermeiden.
Englands und Rußlands Doppelſpiel.
T.U. Budapeſt 24. Nov. Liberale Bukareſter
Blätter veröffentlichen Einzelheiten über einen bisher
un=
bekannten engliſch=ruſſiſſchen Geheimvertrag
zuungunſten Rumäniens und Bulgariens.
Der anfangs dieſes Jahres geſchloſſene Vertrag
ver=
ſpricht Rußland außer Konſtantinopel, Burgas und
Conſtanza am Schwarzen Meer. Die Blätter
nageln die Tatſache feſt, daß ſowohl Rußland wie England
zu derſelben Zeit den Regierungen Rumäniens und
Bul=
gariens große Verſprechungen gemacht haben.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 24. Nov. Amtlicher Bericht
des Großen Hauptquartiers: An der
Irak=
front nichts Wichtiges, abgeſehen von bedeutungsloſen
Plänkeleien zwiſchen unſeren Vorpoſten und feindlichen
Truppen in der Gegend nördlich Korna und am
Tigris. Am 21. November erbeuteten wir ein
engliſches Flugzeug, das von uns
herunterge=
ſchoſſen wurde. Der Führer, der Majorsrang hatte, war
leicht verwundet und wurde gefangen genommen.
An der Kaukaſusfront Patrouillengefechte.
An der Dardanellenfront bei Anaforta und
bei Ari Burnu gegenſeitiges Artilleriefeuer mit
zeitweili=
gen Unterbrechungen und Bombenkämpfe. Bei
Sedd=
ul=Bahr verſuchte das Zentrum des Feindes am
21. November an unſere vorgeſchobenen Gräben
heran=
zukommen und ſich in ihnen feſtzuſetzen. Wir gingen zum
Gegenangriff über und vertrieben den Feind aus
dieſen Gräben und ſchlugen einen Gegenangriff, den
der Feind durchzuführen verſuchte, vollſtändig ab. Am
22. November ſtarker Artilleriekampf auf dem rechten
Flügel. Unſere Artillerie zerſtörte einen Teil der
feindlichen Gräben. Im Zentrum heftiger
Bom=
benkampf. Eine Mine, die der Feind auf dem linken
Flügel zur Entzündung brachte, richtete keinen Schaden an.
Der Heilige Krieg in Nordafrika.
T.U. Konſtantinopel, 24. Nov. Nach hier
ein=
getroffenen Privatnachrichten, hat der Emir Abdul Malik,
ein Enkel des früheren Emir von Algerien, ſämtliche
Araberſtämme aufgefordert, ſich an dem
Heiligen Kriege zu beteiligen und gegen
die Franzoſen zu kämpfen. Eine Anzahl Führer
leiſteten mit ihren Stämmen dem Aufrufe Folge. Man
hofft, daß es dem Emir Abdul Malik, der einen großen
Einfluß beſitzt, gelingen wird, ſämtliche in Nordafrila
be=
ſindlichen Stämme für den Heiligen Krieg zu gewinnen.
Meuterei indiſcher Regimenter.
TU. Wien, 24. Nov. Nach einer Meldung der
Neuen Freien Preſſe meuterten in Meſopotamien
zwei mohammedaniſch=indiſche Regimenter. Die Türken
erhiellten Verſtärkungen.
* Solothurn, 23. Nov. Dem Solothurner
Tag=
blatt zufolge ergeben ſich große Schwierigkeiten
in der Schweizer Papierinduſtrie. Trotz des
zugeſtandenen Mehrpreiſes von 20 vom Hundert iſt nicht
mehr genügend Papierholz zu erhalten. Zahlreiche
Fa=
briken ſtänden vor der Betriebseinſtellung. Allein im
Kanton Solothurn würden 1600 Arbeiter brotlos.
* London, 24. Nov. Die geſtrige
Verluſt=
liſte enthält die Namen von 28 Offizieren und 923
Mann.
* New=Yorck 24. Nov. (Reuter.) Aus Parry
Sound (Ontario) wird gemeldet: Exploſionen
zer=
ſtörten fünf Gebände der kanadiſchen
Ex=
ploſivſtoffwerke. Da die Exploſionen gleichzeitig
ſtattfanden, glaubt man, daß ſie ſich nicht zufälligerweiſe
ereigneten.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 24. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Nachdem es
ge=
lungen iſt, die Erzeugung von Benzol zu ſteigern,
kann es mehr als bisher für ſolche Zwecke freigegeben
werden, für die beſtimmungsmäßig Benzol nicht
verfüg=
bar iſt. Dabei kommen namentlich die Gewerbezweige in
Betracht, denen Erſatzſtoffe nicht zur Verfügung ſtehen,
und die deshalb beim Fehlen von Benzol ſtilliegen
müßten. Eingehend begründete Anträge wolle man an
die Inſpektion des Kraftfahrweſens Berlin=Schöneberg
richten.
* Berlin, 24. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Auf dem
Lehrter Bahnhof in Berlin iſt geſtern abend um 11 Uhr
53 Minuten der ausfahrende Fernperſonenzug
210 L von einer Rangierabteilung ſeitlich geſtreift
wor=
den, wobei zwei erwachſene Reiſende, ein Poſtbeamter
und ein Eiſenbahnbeamter leicht verletzt wurden. Die
Unterſuchung iſt eingeleitet.
* München, 24. Nov. In der Kammer der
Ab=
geordnechen wurde heute wiederum die Frage des
Reverſes der Eiſenbahnverwaltung behandelt. Der
Mi=
niſterpräſident erllärte: Die bayeriſche Staatsregierung
hat den Eiſenbahnrevers aufgehoben
und ihn durch die bekannte, bereits mitgeteilte
Beſtim=
mung erſetzt. Ob die Teilnahme an den Freien
Gewerk=
ſchaften den ſtaatlichen oder dienſtlichen Intereſſen
zuwi=
derläuft, kommt auf das Verhalten der Gewerkſchaften
an. Die Regierung erwartet, daß die Gewerkſchaften die
beſonderen Pflichten der ſtaatlichen Verkehrsanſtalten
anerkennen. Unter dieſer Vorausſetzung wird dem
Bei=
tritt zu den freien Gewerkſchaften nichts
in den Weg geſtelllt. Dieſe Erklärung gilt auch für
den Süddeutſchen Eiſenbahnerverband. Ich habe
außer=
dem nicht den mindeſten Zweifel, daß das Perſonal der
Verkehrsverwaltung verſtändig und patriotiſch genug iſt,
um den von der Regierung eingenommenen Standpunkt
zu verſtehen und ſich hinſichtlich der Streikgefahr auf den
Standpunkt dieſer Beſtimmungen zu ſtellen. Hinſichtlich
der Teilnahme an ſozialdemokratiſchen Vereinen habe ich
zu erklären, daß die neuen Vorſchriften über die
Auf=
nahmebeſtimmungen dem Wortlaut des Beamtengeſetzes
entſprechen, und daß dieſer Wortlaut ſchon bisher in der
Dienſtordnung der Verkehrsanſtalten enthalten war. Dieſe
Beſtimmung unterliegt der gleichen Auslegung wie das
Beamtengeſetz ſelbſt. Bei der Entſcheidung der
angereg=
ten Frage ſind ſomit alle Miniſterien beteiligt. Eine
Erklärung der Regierung wird hierüber abgegeben,
wenn der im Gemeindebeamtengeſetzausſchuß geſtellte
Antrag auf Abänderung des Gemeindebeamtengeſetzes im
Plenum der Abgeordnetenkammer zur Diskuſſion ſteht.
In Bayern, ſchloß der Miniſterpräſident, ſtellte ſich der
Revers von vornherein nicht als ein Verbot
ſozialdemo=
kratiſcher Geſinnung dar, ſondern er war ausſchließlich
gegen den Arbeiterausſtand gerichtet.
* Karlsruhe, 24. Nov. In der heutigen Sitzung der
Zweiten Kammer legte Finanzminiſter Dr.
Rheinboldt den Staatsvoranſchlag für
1916/17 vor, der mit einem Fehlbetrag von rund
17½ Milllionen Mark abſchließt. Zu deſſen
teil=
weiſer Deckung wird eine 20prozentige Erhöhung
der Einkommenſteuer vorgeſchlagen, wodurch die
Einnahmen um 8 Millionen geſteigert werden. Die
klei=
nen Einkommen bis zu 1600 Mark bleiben von der
Steuer=
erhöhung frei. Zur Beſtreitung außerordentlicher
Kriegs=
ausgaben wird ein Kredit von 50 Millionen Mark
er=
beten. Für den Fall, daß die vorgeſehenen Mittel nicht
ausreichen, erſucht die Regierung um die Ermächtigung,
weitere Mittel bis zum Betrage von 75 Millionen Mark
im Wege des Kredits zu beſchaffen. Der ſeit
Kriegsbe=
ginn für Familienunterſtützungen aufgewendete Betrag
dürfte bis Jahresſchluß 43 Millionen Mark erreichen.
* Haag, 23. Nov. Der Kolonialminiſter Pleyte
wurde heute nachmittag in der Kammer ohnmächtig; er
mußte in ſeine Wohnung gebracht werden.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 24. Nov. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie ſielen 50000 Mark auf Nr. 127472, 10000 Mark
auf Nr. 187055, 5000 Mark auf Nr. 99104, 3000 Mark auf
die Nrn. 2495 7352 17220 29689 29852 32443 66391 69199
80228 98605 112288 114768 122644 125956 127245 129146
131096 132442 135853 136126 138916 157285 157775
159972 160210 166758 167508 169590 179348 183607 189811
200212 208292 211982 218701 227355 228907 232153.
(Ohne Gewähr.)
Briefkaſten.
H. W. Es gibt eine größere Anzahl von Werken
zum Selbſterlernen der franzöſiſchen Sprache. Jede
Buchhandlung gibt Ihnen auf Wunſch die Vorzüge der
einzelnen Werke bekannt.
Lüh. A 49 Krankheiten des Herzens oder der großen
Gefäße. A 75 Formveränderungen der Füße, ſchließt
beides die Fähigkeit zum Dienſt mit der Waffe nicht aus.
Verluſtliſte.
Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 372
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 116, 117; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 116, 254: Landwehr=
Infan=
terie=Regiment Nr. 118; Landſturm=Infanterie=Bataillone
Erbach, Friedberg i. Heſſ.; FeldartillerieRegiment Nr. 25.
Weiter ſind erſchienen die Sächſiſchen Verluſtliſten Nr. 220
und 221.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 373
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 116 (ſ. auch Reſ.=
Inf.=Regt. Nr. 254), 168; Reſerve=Infanterie=Regimenter
Nr. 116, 213 bis einſchl. 222, 254; Landſturm=Infanterie=
Regiment Nr. 115. Weiter ſind erſchienen die Sächſiſchen
Verluſtliſten Nr. 221 und Nr. 222 und die
Württember=
giſche Verluſtliſte Nr. 294.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Schutz bei Erkältungen
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Formamint
weil es die Ansteckungskeime (Bakterien) in
Mund und Rachen vernichtet, so daß sie nicht
ins Körperinnere gelangen können. — Mehr als
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Wir-
kung bestätigt. — Näheres über Wesen und
Wirkung des Formamints enthält die für die
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Geldannahme für das bulgariſche Rote Kreuz bei
der Geſchäftsſtelle des „Darmſtädter Tagblattes”,
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Rheinſtraße 23.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
Eine Kriegsfürſorgelotterie iſt von der
bayeriſchen Staatsregierung für Dichter, Schriftſteller
und Journaliſten genehmigt worden. Die volkstümliche
Form des Losbriefes ſichert dieſer Veranſtaltung
eine gute Aufnahme. Selbſt die Gewinnloſe ſpielen
nochmals bei der Prämienziehung mit, in der Gewinne
im Geſamtbetrage von 10000 Mark ausgeſpielt werden.
Dieſe Prämienziehung findet bereits am 2. Dezember
tatt. Eine Verſchiebung iſt vollſtändig ausgeſchloſſen.
Loſe ſind auch in unſerer Stadt an den bekannten
Stellen zu haben.
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchweren Verluſt durch das Hinſcheiden
unſeres lieben Vaters, Großvaters,
Schwieger=
vaters und Urgroßvaters, ſowie Allen, welche ihm
die letzte Ehre erwieſen, ſagen wir hierdurch unſeren
herzlichſten Dank, insbeſondere dem Herrn Dekan
Schneider für ſeine troſtreiche Grabrede.
Für die Hinterbliebenen:
Phil. Jak. Rieß,
Gemeinderechner.
Weiterſtadt, 24. November 1915. (16338
Auf dem Felde der Ehre ſiel
unſer verehrtes Mitglied, ein Pionier
im Flugweſen,
(16339
Herr cand. mach.
Berthold Liſcher
Vizewachtmeiſter im Garde=Drag.=Regiment
(2. Großh. Heſſ.) Nr. 23.
Wir geben hiervon unſeren
Mit=
gliedern Kenntnis, mit dem Anfügen,
daß die Beiſetzung am Donnerstag,
den 25. November ds. Js.,
nachmit=
tags 3½ Uhr, auf dem Friedhofe
Nieder=Ramſtädter Straße ſtattfindet
und erſuchen um rege Beteiligung.
Darmſtadt, 24. November 1915.
Verein für Luſtfahrt e. B. Darmſtadt.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem uns ſo ſchwer
be=
troffenen Verluſte unſeres
unvergeß=
lichen Vaters
(16307
Herrn
Tadwig Phillpp Wirrmann
ſagen wir unſern tiefgefühlten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. Novbr. 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
ſowie für die überreichen Blumenſpenden bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres
hoff=
nungsvollen, unvergeßlichen Sohnes, Bruders
und Schwagers
(16340
Herrn Guſtav Maar
Reſ.=Inf.-Regt. 223
ſowie bei dem unerſetzlichen Verluſte meiner
innigſtgeliebten Gattin, unſerer treubeſorgten
Mutter
Frau Anna Maar
ſprechen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Velte für ſeine troſtreichen Worte am Grabe und
den Schweſtern für die liebevolle Pflege unſeren
herzinnigſten Dank aus.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. November 1915.
Tageskalender.
Donnerstag, 25. November.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. C): „Die Gärtnerin aus Liebe‟
Kaffeeunterhaltung um 3½ Uhr auf dem „
Hei=
ligen Kreuz”
Bunter Abend um 8 Uhr in der Turnhalle am
Woogs=
platz.
Konzerte: Ludwigshöhe um 4 Uhr, — Rummelbräu
um 4 und 8 Uhr, — Mathildenhöhſaal um 5 Uhr,
Kaffee Fürſt Bismarck um 4 Uhr, — Perkeo um 7 Uhr.
Wstterbericht.
Wetterausſichten für Donnerstag: Wechſelnd
bewölkt, ſtellenweiſe Regen, keine weſentliche
Temperatur=
änderung.
Leitung: Dr. Olto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke: für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Witlich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Der kl. Kinderfreund
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Onkel Tom’s Hütte
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Serie II
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Tausendundeine Nacht
Tagebuch eines armen
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(X,15426
Bekanntmachung
wegen Aenderung der Ausführungsbeſtimmungen zu der Bekanntmachung,
betreffend Ein= und Durchfuhr von Erzeugniſſen feindlicher Länder, vom
12. Februar 1915 (Reichs=Geſetzblatt S. 93/94).
An die Stelle der Ausführungsbeſtimmungen vom 12. Februar 1915 (
Zentral=
blatt für das Deutſche Reich S. 41) treten mit dem 20. November 1915 die
nach=
ſtehenden Ausführungsbeſtimmungen:
§ 1. Werden Boden= und Gewerbserzeugniſſe, deren Ein= und Durchfuhr nach
Maßgabe der Bekanntmachung, betreffend Ein= und Durchfuhr von Erzeugniſſen
feind=
licher Länder, vom 12. Februar 1915 verboten iſt, über die Grenzen des Deutſchen
Reiches ein= oder durchgeführt, ſo hat der Verfügungsberechtigte der
Eingangsgrenz=
zollſtelle ſchriftlich zu erklären, daß ſie nicht Erzeugniſſe von Frankreich oder
Groß=
britannien oder von den Kolonien oder Schutzgebieten dieſer Länder ſind, und durch
ſeine Unterſchrift die Haftung für die Richtigkeit der Erklärung nach Maßgabe des
Vereinszollgeſetzes zu übernehmen.
Bei den in der Bekanntmachung vom 12. Februar 1915 genannten Waren der
Tarifnummer 402—412, 464, 501, 517 ſowie den Frauenhüten der Tarifnummer 534,
535, 556, 539, 541 und 542 hat die Erklärung dahin zu lauten, daß weder dieſe Waren
noch die Geſpinſtwaren (Gewebe, Spitzen uſw.), aus denen ſie zuſammengeſetzt ſind,
in den aufgeführten feindlichen Gebieten hergeſtellt (gewebt, gewirkt, geſtrickt, gehäkelt,
geſtickt, geklöppelt, auf der Tüllmaſchine hergeſtellt, geflochten, genäht) oder veredelt
(gefärbt uſw.) ſind.
§ 2. Bei Waren der im § 1 Abſ. 2 genannten Art, ſowie bei den in der
Be=
kanntmachung vom 12. Februar 1915 genannten Schnittblumen der Tarifnummer 41
hat der Verfügungsberechtigte die Richtigkeit der Erklärung (§ 1) durch eine
Beſchei=
nigung des für den Erzeugungsort zuſtändigen deutſchen Konſuls nachzuweiſen.
Bei den übrigen in der Bekanntmachung vom 12. Februar 1915 genannten
Waren genügt es, wenn der Verfügungsberechtigte die Richtigkeit der Erklärung durch
behördliche, nötigenfalls in beglaubigter Ueberſetzung beizubringende Zeugniſſe des
Herſtellungslandes oder in anderer Weiſe (Vorlegung von Frachtbriefen,
Schiffs=
papieren, Rechnungen, kaufmänniſchem Schriftwechſel oder dergl.) glaubhaft nachweiſt.
In dieſen Fällen kann der Amtsvorſtand von der Forderung eines beſonderen
Nach=
weiſes der Richtigkeit der Erklärung Abſtand nehmen, wenn er für zweifellos hält,
daß die Ware in einem anderen als einem der unter Ziffer 1 genannten Länder
erzeugt oder hergeſtellt iſt.
Berlin, den 15. November 1915.
(16298
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
über die Wiederholung der Anzeige der Beſtände von Verbrauchszucker.
Vom 17. November 1915.
Auf Grund des § 1 Abſ. 4 der Bekanntmachung über Verbrnuchszucker vom.
27. Mai 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 308) beſtimme ich:
Wer Verbrauchszucker mit Beginn des 1. Dezember 1915 in Gewahrſam hat, iſt
verpflichtet, die vorhandenen Mengen, getrennt nach Arten und Eigentümern, unter
Nennung der Eigentümer der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin
anzu=
zeigen. Zu dieſem Zwecke haben die Berechtigten, deren Zucker in fremdem
Gewahr=
ſam liegt, den Lagerhaltern nach dem 1. Dezember 1915 unverzüglich die ihnen
zu=
ſtehenden Mengen anzuzeigen. Die Anzeigen an die Zentral=Einkaufsgeſellſchaf m. b. H.
ſind bis zum 10. Dezemer 1915 abzuſenden. Anzeigen über Mengen, die ſich mit
Beginn des 1. Dezemoer 1915 auf dem Transport befinden, ſind unverzüglich nach
dem Empfange von dem Empfänger zu erſtatten.
Die Anzeigepflicht erſtreckt ſich nicht
1. auf Mengen, die im Eigentum des Reichs, eines Bundesſtaats oder Elſaß=
Lothringens, insbeſondere im Eigentum der Heeresverwaltungen oder der
Marineverwaltung, ſowie auf Mengen, die im Eigentum eines
Kommunal=
verbandes ſtehen,
2. auf Mengen, die insgeſamt weniger als 50 Doppelzentner betragen.
Berlin, den 17. November 1915.
(16297
Der Reichskanzler
Im Auftrage: Kautz.
Bekanntmachung
Auf Grund des § 2 der Kaiſerlichen Verordnungen vom 31. Juli 1914, betreffend
das Verbot 1. der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen uſw., 2. der Ausfuhr und
Durchfuhr von Rohſtoffen, die bei der Herſtellung und dem Betriebe von Gegenſtänden
des Kriegsbedarfs zur Verwendung gelangen, bringe ich nachſtehendes zur öffentlichen
Kenntnis:
I. Es wird verboten die Aus= und Durchfuhr von:
Rindviehhaaren der Nummern 145c, 413e und 415 des Statiſtiſchen
Warenver=
zeichniſſes,
Linoleum und ähnlichen Stoffen der Nummern 508 und 509 des Zolltarifs
(508a, 508b und 509 des Statiſtiſchen Warenverzeichniſſes),
Analyſenwagen.
II. In der Aenderung der Ziffer III der Bekanntmachung vom 10. September
1915 (Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 215 vom 11. September 1915) wird verboten
die Aus= und Durchfuhr von:
Thymol (Thymiankampfer) der Nummer 354 des Statiſtiſchen Warenverzeichniſſes.
III. Das Verbot unter I. der Bekanntmachung vom 10. September 1915 (
Deut=
ſcher Reichsanzeiger Nr. 215 vom 11. September 1915) erſtreckt ſich nicht auf
fol=
gende Waren und Nummern des Statiſtiſchen Warenverzeichniſſes:
Bernſtein, roh, der Nummer 242a,
Bernſteinabfälle, =ſtaub, =maſſe (Preßbernſtein, Ambroid), geſchmolzenen
Bern=
ſein: Fet (Gagat) unbearbeitet, der Nummer 2420,
Bernſteinſäure der Nummer 317s,
Vernſteindl der Nummer 3530.
IV. Das Verbot der Aus= und Durchfuhr von Fellen zur
Pelz=
werk= (Rauchwaren=) Bereitung und Pelzwaren (Bekanntmachungen
des Reichskanzlers vom 7. Auguſt und vom 6. September 1914, vom 3. März und
16. Oktober 1915 — Reichsanzeiger Nr. 184 vom 7. Auguſt 1914 Nr. 210 vom 7.
Sep=
tember 1914, Nr. 53 vom 4. März 1915 und Nr. 246 vom 18. Oktober 1915 —) wird
beſchränkt auf:
Schuf. Murmelterſele und Teile von folchen Felen und die daras
gefertigten Pelzwaren der Nummern 155, 563, 564 und 565 des Zolltarifs.
Das Verbot erſtreckt ſich nicht auf Tibetlammfelle und auf fertige Frauen=
und Kinderpelzwaren.
Berlin, den 17. November 1915.
Der Reichskanzler.
Im Auftrage: Müller.
(16315
XVIII. Armeekorps
Fentente 3. u eme is
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. IIIb. Tgb.=Nr. 23674/10908.
Betr.: Verkauf von Poſtkarten.
Die Verordnung vom 31. Auguſt d. Js., betr. den Verkauf von Poſtkarten,
welche aus Papier hergeſtellt ſind, das in mehreren lösbaren Schichten
zuſammen=
geſetzt iſt, ſowie von Poſtkarten mit aufgeklebten Photographien (IIIb 18649/8359)
wird aufgehoben.
Der Kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
(16296
XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 5. November 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. IVa, III b. Tab.=Nr. 23842/10801.
Betr.: Wagengeſtellungsverbot.
Unter Beziehung auf den Erlaß vom 1. 11. 15 III b IVa Nr. 22797, betr. die
Aufhebung des Heuausfuhrverbots, vom 21. 8. 15 IIIb Nr. 18179/7935 wird zur
Vormeidung etwaiger Mißverſtändniſſe erläuternd mitgeteilt, daß hierdurch auch die
Wagengeſtellungsverbote vom 24. 2. 15 IVa Nr. 3967 und vom 1. 8. 15 IIIb IVa
Nr. 16566 als aufgehoben zu betrachten ſind.
Von Seiten des Generalkommandos.
Der Chef des Stabes:
de Graaff, Generalleutnant.
(16332
Bekanntmachung
betreffend Verbot künſtlicher Beſchwerung von Leder.
Nachſtehende Bekanntmachung wird auf Grund des Geſetzes über den
Belage=
rungszuſtand vom 4. Juni 1851 bzw. auf Grund des bayeriſchen Geſetzes über den
Kriegszuſtand vom 5. November 1912 in Verbindung mit der Allerhöchſten Verordnung
vom 31. Juli 1914 hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken,
daß iede Zuwiderhandlung, ſoweit nicht nach den allgemeinen Strafgeſetzen höhere
Strafen verwirkt ſind, mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft wird.
§ 1. Die Herſtellung künſtlich beſchwerten Leders, ſowie jede künſtliche
Beſchwe=
rung von Leder, insbeſondere unter Benutzung von Baryum=, Magneſium=, Blei=,
Zimn= und anderen mineraliſchen Salzen. von Glukoſe, Dextrin, Melaſſe und ähnlichen
zuckerartigen Stoffen, von zuckerhaltigen Appreturen und ähnlichen Mitteln iſt verboten.
§ 2. Zur Fertigſtellung von Leder, mit deſſen Beſchwerung am Tage des
Inkraft=
tretens dieſer Bekanntmachung bereits begonnen iſt, wird eine Friſt bis zum 31.
De=
zember 1915 gewährt.
§ 3. Die Kriegs=Rohſtoff=Abteilung des Königlich Preußiſchen
Kriegsminiſte=
riums in Berlin SW 48, Verl. Hedemannſtr. 9/10, kann Ausnahmen geſtatten. Die
Ent=
ſcheidung muß ſchriftlich erfolgt ſein.
§ 4. Die Bekanntmachung tritt mit dem 1. Dezember 1915 in Kraft.
(16316
Frankfurt a. M., den 22. November 1915.
Stellv. Generalkommando 18. Armeekorps.
Bekanntmachung.
Im Anſchluß an meine Bekanntmachung des Termins der Muſterung der
Landſturmpflichtigen des Jahrgangs 1897 bringe ich zur Kenntnis der Beteiligten,
daß weiter im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, gemuſtert werden:
A. Die bei den früheren Muſterungen als zeitig untanglich bezeichneten Leute,
und zwar:
III. Donnerstag, den 25. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Die im Jahre 1896 geborenen, in den Gemeinden Griesheim, Hahu,
Malchen, Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Waſchenbach,
Weiter=
ſtadt und Wixhauſen wolnhaften Landſturmpflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1893 geborenen, im Kreiſe Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen.
3. Die im Jahre 1894 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A. bis H anfangen.
IV. Freitag, den 26. Nopember 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Sämtliche übrigen, im Jahre 1894 geborenen, in der Stadt Darmſtadt
wohnhaften Militärpflichtigen.
2. Sämtliche im Nahre 1894 geborenen in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
3. Die im Jahre 1895 geborenen, in der Stadt Darmſtadt wohnhaften
Militärpflichtigen, deren Namen mit den Buchſtaben A bis K anfangen
V. Samstag, den 27. November 1915, vormittags 8 Uhr:
1. Sämtliche übrigen im Jahre 1895 geborenen und in der Stadt
Darm=
ſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
2. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen, in den Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt wohnhaften Militärpflichtigen.
B. Folgende in der Kontrolle des Bezirkskommandos ſtehenden Leute:
VI. Ferner Samstag, den 27. November 1915:
Die zur Dispoſſtion der Erſatzbehörden enelaſſenen Mannſchaften.
VII. Montag, den 29. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Unteroffiziere und Mannſchaften (des Beurlaubtenſtandes), deren Dienſtfähigkett
nachzuprüfen iſt.
VIII. Dienstag, den 30. November 1915, vormittags 8 Uhr:
Unteroffiziere und Mannſchaften (des Beurlaubtenſtandes), deren Dienſtfähigkeit
nachzuprüfen iſt.
Die unter VI, VII und VIII aufgeführten Leute erhalten noch beſondere Ladung
durch das Bezirkskommando I dahier.
Darmſtadt, den 17. November 1915.
Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion Darmſtadt.
(16040a
I. V.: Dr. Dr. Wörner.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 2 Schäferhunde, 1 Foxterrier, 1 Jagdhund (zugelaufen).
Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde
findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt. (16306
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und in den
photographiſchen Geſchättsbetrieben an den bier
letzten Sonntagen vor Weihnachten in der Haupt=
und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Um Zweifeln zu begegnen, ſehen wir uns veranlaßt, die für
die vier letzten Sonntage vor Weihnachten gültigen Vorſchriften über
die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und in den photographiſchen
Geſchäftsbetrieben nachſtehend zur allgemeinen Kenntnis zu bringen:
1. An den vier Sonntagen vor Weihnachten, dem 28. November
und dem 5., 12. und 19. Dezember l. Js., ſind als
Beſchäf=
tigungs= und Verkaufszeiten für die folgenden
Handels=
gewerbszweige zugelaſſen:
1. für Bäcker die Zeit von vormittags 7 Uhr bis
nachmit=
tags 5 Uhr,
2. für Konditoren die Zeit von vormittags 9 Uhr bis
nach=
mittags 7 Uhr,
3. für Metzger und Fleiſchwarenhändler die Zeit von
vormittags 7 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und
nachmit=
tags von 3 bis 7 Uhr,
Se e e e e eger
mittags 5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und nachmittags
von 6 bis 8 Uhr,
5. für Blumenhändler die Zeit von vormittags 8 bis 9 Uhr
und von vormittags 11 bis nachmittags 7 Uhr.
6. für Verkäufer von Roheis die Zeit von vormittags
11 Uhr bis nachmittags 1 Uhr.
7. für Zeitungsſpediteure die Zeit von vormittags 6 bis
91 Uhr (Zeitungs= und Druckſchriftenverkauf auf dem
Hauptbahnhof ohne Zeitbeſchränkung),)
8. für alle übrigen Handelsgewerbszweige die Zeit von
vormittags 11 Uhr bis nachmittags 7 Uhr.
II. An den genannten Tagen darf im Photographengewerbe
ein Betrieb nur inſoweit ſtattfinden, als an ihnen eine
Be=
ſchäftigung von Arbeitern in photographiſchen Anſtalten
zuge=
laſſen iſt. Eine ſolche Beſchäftigung iſt erlaubt zum Zweck der
Aufnahme, des Kopierens und des Retuſchierens von 9 Uhr
vormittags bis 5 Uhr nachmittags.
III. Der eigentliche Gewerbebetrieb, d. h. die Tätigkeit, die
zur Herſtellung von Backwaren dient, iſt in den Bäckereien
und Konditpreien an den genannten 4 Ausnahme=
Sonn=
tagen nur in der Zeit von 7 bis 12 Uhr vormittags
geſtattet.
(16301a
Darmſtadt, am 23. November 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
½) Anmerkung. Der Verkauf von Zeitungen iſt zur Zeit
frei=
gegeben wie an Werktagen.
Kaſtn, Frleite
N
und Holz
liefert prompt (15580a
G. Haun, Dieburgerſtraße 13.
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an die Geſchäftsſtelle.
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Landwehrſtr. 18, Tel. 1145. (*8852
Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren aller Art in offenen
Dank iur fanderna maustrie Depots. Aufbewahrung von Wertgegenständen in geschlossenen
Depots. Ubernahme des Amtes als Testamentsvollstrecker; Ver-
(Darmstädter Bank)
waltung von Hinterlassenschaften; Vornahme von Erbteilungen.
Wilhelminenstraße 14
Landgraf Philipp-Anlage 6
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgeider.
ME,
Vesgantmachung.
Wir verweiſen auf die nachſtehenden, vom Großh. Kreisamt
Darmſtadt erlaſſenen Beſtimmungen, die im Falle eines
Flieger=
angriffs von der Bevölkerung zu beachten ſind.
Gleichzeitig geben wir wiederholt bekannt, wie die Warnung
der Bevölkerung in einem ſolchen Falle geſchehen wird.
Auf unmittelbar drohende Gefahr wird die Bevölterung
durch von der Schutzmannſchaft abgegebene Huppenſignale und
durch Glockenläuten aufmerkſam gemacht werden. Das Signal,
das unmittelbar drohende Gefahr bedeutet, iſt ein
lang=
gezogener Huppenton. Läuten werden bei unmittelbar
drohender Gefahr die zu dieſem Zwecke wieder aufgehängte
Feuerglocke auf dem Turm der Stadtkirche, ſowie die Glocken
der Stadtknabenſchule I Ballonplatz, der Stadtknabenſchule II
Müllerſtraße, der Knabenmittelſchule I Friedrichſtraße, der
Mädchenmittelſchule I Viktoriaſtraße, der Viktoriaſchule
Hoch=
ſtraße, der Stadtmädchenſchule III Beſſungerſtraße, der
Bezirks=
ſchule IV Lagerhausſtraße und des Stadtbauamts Grafenſtraße.
Drei langezogene Huppentöne und Aufhören des Glockenläutens
bedeuten: Gefahr vorüber.
Darmſtadt, den 20. November 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Reinhardt.
Polizei=Verordnung.
Auf Grund des Artikels 64 der Kreis= und Provinzialordnung
werden für den Kreis Darmſtadt unter Zuſtimmung des
Kreisaus=
ſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 18. November 1915 zu Nr. M. d. J. 17723 die nachſtehenden
Beſtimmungen, welche im Falle eines feindlichen Fliegerangriffes
von der Bevölkerung zu beachten ſind, erlaſſen:
1. Straßen, Plätze, Höfe und Gärten ſind zu verlaſſen;
die ſich dort aufhaltenden Perſonen haben ſofort die nächſten
Häuſer aufzuſuchen; an Fenſtern und Türen, auf Balkonen
und Dächern darf ſich niemand zeigen.
2. Die Haus= und Hoftüren müſſen, ſobald alamiert wird,
geöffnet werden, um den im Freien ſich aufhaltenden
Per=
ſonen die Möglichkeit zu geben, in den Häuſern Schutz zu
ſuchen. Hierzu ſind Hausbeſitzer und Mieter verpflichtet;
Hausbeſitzer, die nicht in dem Haus ſelbſt wohnen, haben
das Erforderliche zu beſtimmen.
3. Die Gasleitungen in den Häuſern und in den einzelnen
Wohnungen, ſind abzuſtellen.
4. Fuhrwerke ſind von der Straße weg, möglichſt in
Tor=
fahrten und dergleichen, unterzubringen.
5. Straßenbahnen haben ſofort zu halten und Fahrgäſte,
Führer und Schaffner haben ſich in die nächſten Häuſer zu
begeben.
6. Herunterfallende Bomben und andere Geſchoſſe oder
Teile von ſolchen dürfen von Zivilperſonen nicht
auf=
genommen werden.
7. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Vorſchriften unter
Ziffer 1—6 werden mit Geldſtrafen bis zu 30 Mk. beſtraft.
Darmſtadt, den 18. November 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(16160go
Fey.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a
Die Teilnahme an den Crauerfeiern auf dem Waldfriedhof.
An den Trauerfeiern auf dem Friedhof, die regelmäßig in den
Einſegnungshallen oder im Vorhofe ſtattzuſinden haben, können nur
dieſenigen Perſonen teilnehmen, die als Leidtragende in Betracht
kommen. Die Teilnahme lediglich aus Neugierde oder Schauluſt und
in heller oder buntfarbiger Kleidung iſt nicht zuläſſig.
Das gilt insbeſondere auch für die auf dem Friedhofe ſelbſt
ſtattfindenden größeren Trauerfeierlichkeiten. Unter keinen Umſtänden
dürfen bei ſolchen Gelegenheiten fremde Grabſtäten betreten werden,
da hierbet leicht die Anlagen beſchädigt oder gar zerſtört werden
können. Das Publikum wird dringend gebeten die Verwaltung in
der Durchführung dieſer Anordnungen in jeder Weiſe zu unterſtützen.
Der Friedhofsverwalter iſt beauftragt, Perſonen, die dieſe
An=
ordnungen verletzten, vom Friedhof wegzuweiſen.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
(16030fd
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Verkauf und Ankauf von Faſelbieh.
Ein junger, fetter, zur Zucht untauglicher Bulle und zwei
ab=
gängige Ziegenböcke aus dem ſtädtiſchen Faſelſtall, Beſſungerſtraße 60,
und drei Ziegenböcke aus dem Faſelſtall Arheilgerſtraße 43 ſollen
ver=
äußert werden.
Angebote hierfür ſind bis längſtens
Samstag, den 27. d. Mts., vormittags 11 Uhr,
in dem Stadthauſe, Rheinſtraße 16/18, einzureichen. Die
Verkaufs=
bedingungen liegen im Zimmer Nr. 39 während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen.
Angebote auf Gewicht finden keine Berückſichtigung.
Zum Ankauf ſollen ein Simmentaler Bulle, nicht unter 16 Monate
alt, und ein Zuchteber, „Deutſches Edelſchwein”, gelangen.
Angebote hierfür müſſen bis zu dem gleichen Termin ein=
(16240md
gereicht werden.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Schmitt.
Anterſtützung der Kriegsteilnehmerfamilien.
Anmeldungen zur unentgeltlichen Abgabe von Kartoffeln und
Kohlen werden von Kriegsteilnehmerfamilien der Buchſtaben P bis 8
auch am Donnerstag, den 25. November, vormittags zwiſchen
8 bis 9 Uhr Waldſtraße 6 entgegengenommen.
Darmſtadt, den 24. November 1915.
(16318
Der Unterſtützungs=Ausſchuß.
Konſum=Verein.
Paſſiva
Aktiva.
Bilanz per 30. Juni 1915.
7973558
381750 Per Mitglieder=Anteil=Konto .
An Kaſſa=Konto
40 337167
„ Reſervefonds=Konto.
3379117
. G. E. G.=Giro=Konto
7000 —
„ Immobilien=Konto
„ G. E G.=Bankeinlage=Konto. I 1145480
605 55
„ Dispoſitionsfonds=Konto.
9366—
„ Deutſche Vereinsbank=Konto.
12891599
Spareinlagen=Konto
1580 30
. Poſtſcheck=Konto
95240
185
„ Sparmarken=Konto .
„ Wechſelgeld=Konto
7 342170
52085
Volksbank=Konto .
„ Kautions=Konto
59 266
Hypotheken=Konto
12057 76
„ Beteiligungs=Konto
10009
Reſtkaufſchilling=Konto
119000
„ Liegenſchafts=Konto .
2116124
Notfonds=Konto
10000
. Gleisanlage=Konto
38 63905
„ Kreditoren=Konto,
25 972 60
Inventar=Konto
34966 96
Barrabatt=Konto 1914/15.
2200
„ Wagen= und Geſchirr=Konto:
19381
Rückſtänd. Barrabatt=Konto
Pferde=Konto
2550
Ueberzahlte . Kohlenbeträge=
2000
„ Maſchinen=Konto
3210
Konto
Flaſchen=Konto .
1475
4 008 72
„ Landkohlen=Debitoren=Konto
265250
Darlehns=Konto
„ Wohltätigkeits=Fonds=Konto
432
1 150 82
Kohlen=Debitoren=Konto . .
196 69
„ Kriegsunterſtützungs=Fonds=
Mitgl.=Verſicherungs=Konto.
27139
Konto . . . . . . . .
160
„ Debitoren=Konto
161638
1000
„ Erübrigung . . . . .
Fracht=Kautions=Konto
Vorausbezahlte Verſicherungs=
39942
Konto
300
Material=Konto
193 59013.
„ Warenbeſtand .
en S.
steh .
Darmſtadt, den 30. September 1915.
(16234
Vorſtehende Bilanz ſowie Gewinn= und Verluſt=Rechnung geprüft und mit den Büchern
über=
einſtimmend befunden.
Mitgliederbewegung.
Mitgliederſtand am 1. Juli 1914 . . . . 4808
597
Neu beigetreten im Laufe des Jahres.
zuſammen 5405
Ausgeſchieden durch Aufkündigung . 216
25 241
Tod
5164
Mitgliederbeſtand am 30. Juni 1915 .
Die Haftſumme
144 240.− Mk.
betrug am 1. Juli 1914 .
10 680
erhöhte ſich um .
und betrug am 30. Juni 1915 . 154 920.— Mk.
Der Vorſtand:
H. Nordmann, B. Karcher, A. Schulte,
F. Paul, A. Klar.
Der Aufſichtsrat:
J. Jung, P. Hillinger, Wolff, Wegener,
V. Krämer, Engel, O. Seipp, Treß.
I,15778
Kergitrange
Beld-Loterie
für Dichter, Schriftsteller
und Journalisten.
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600bh
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2026t
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1000h
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Slegele
Sg
Me
M
Die Inhaber von Bezugsſcheinen für Teigwaren, Grieß und
Graupen aus den ſtädtiſchen Vorräten werden hiermit aufgefordert,
die Waren in den bekannt gegebenen Verteilungsſtellen abzuholen.
Größere Vorräte haben noch: 1. Supp, Marktplatz, 2. Finke,
Ballon=
platz, und 3. Stenger, Heinheimer Straße Nr. 16.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
(16319df
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Abgabe von Zwiebeln.
Vielſeitigem Wunſch entſprechend hat die Stadtverwaltung noch
einen weiteren Poſten Zwiebeln angekauft. Die letzte Sendung iſt
heute eingetroffen; der Verkauf findet demnächſt im Stadthaushinter=
(16315
bau ſtatt.
Desgleichen ſoll morgen, Donnerstag, auf dem Markt am
Schlachthofplatz ein Teil dieſer Zwiebeln verkauft werden. Der
Ver=
kaufspreis beträgt 20 Pfg. für das Pfund. Die Abgabe erfolgt an
jedermann ohne Ausweis, aber nur an hieſige Einwohner.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Abgabe von Suppenartikeln.
Erhebung von Holz=, Gras= und Kartoffelgeldern.
Die Zahlung der rückſtändigen Beträge für erſteigertes Holz,
Gras und für erſteigerte Kartoffeln von den ſtädt. Waldungen und
Grundſtücken aus den Verſteigerungen vom: 16. November und
21. Dezember 1914, 5. Januar, 15. Januar, 22. Januar 1915, 12. und
26. Februar 1915, 5., 9. und 22. März 1915, 26. April 1915, 30. Auguſt
1915, 2. und 3. September 1915 und 8. Oktober 1915 hat bei Meidung
der Zwangsvollſtreckung bis längſtens 1. Dezember d. Js. an den
Werktagen, vormittags von 8½ bis 12½ Uhr, hierher zu erfolgen.
Darmſtadt, den 17. November 1915.
(16095sms
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Entrichtung ſtaatlicher Gefälle.
Die am Martini 1915 fälligen Holzgelder und
Zeitpacht=
beträge ſind bei Meidung der Beitreibung, bis 25. November d. Js.
an die Bezirkskaſſe Darmſtadt (Lindenhofſtraße) zu entrichten.
Darmſtadt, den 18. November 1915.
(16090soi
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Verſteigerungs-Anzeige.
Donnerstag, den 25. November 1915, nachm. 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtr. 16 öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
1 Standuhr, 1 Schreibtiſch (beides Altertum),
25 Rollen Seidenbänder, 1 Glasſchrank.
Darmſtadt, den 24. November 1915.
Faulstich, ſtellv. Gerichtsvollzieher
16327)
Bleichſtraße 9.
Verloſung von Schuldverſchreibungen
der Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darmſtadt
ſind nachſtehende 3½ %ige Schuldverſchreibungen auf den Inhaber
durch Verloſung zur Rückzahlung berufen worden, nämlich:
1. Rückzahlbar am 1. Februar 1916.
Buchſtabe H Abt: I über 2000 ℳ: Nr. 20, 38, 79, 93, 190, 217, 461,
501, 581 und 757.
H „ II „ 1000
4, 59, 145, 205, 246, 276, 302,
401, 420 und 551.
H „ III „ 500
175, 209, 318, 415, 447, 459,
553, 598, 691 und 899.
H „ IV „ 200
15, 85, 101, 151, 179, 401,
417, 457, 570 und 807.
2. Rückzahlbar am 1. Jum 1916.
Buchſtahe U. Abt. I über 1000 ℳ: Nr. 90, 142, 173, 178, 242, 246,
356, 372, 382, 424, 455, 484,
536, 573, 672. 683, 703, 790.
824 und 978,
„ II
500
11, 18, 221, 271, 311, 344,
408, 498, 625, 630, 708, 720,
746, 760, 769, 829, 858, 861
und 914.
I „ III „ 200
63, 76, 118, 318, 476, 540,
544, 551, 562, 648, 652, 710,
715, 717, 751, 754, 878, 921
und 993.
3. Rückzahlbar am 1. Juli 1916.
Buchſtabe K. Abt, I über 2000 ℳ: Nr. 24, 201, 205, 259, 266, 308,
485, 494, 498, 509, 542, 583,
597 und 721.
K „ II „ 1000
38, 69, 103, 151, 179, 246,
273, 367, 432, 587, 664, 705,
745, 881, 1031, 1047, 1071,
1249, 1300, 1348, 1351, 1401,
1437, 1461, 1469, 1530, 1542,
1618, 1829, 1889, 1939, 1952
und 1989.
„ III „ 500 „
29, 43, 117, 186, 208, 238,
265, 361, 394, 400, 631, 644,
670, 733, 745, 808, 861, 981,
1012, 1265, 1289, 1293, 1526,
1529, 1566, 1594, 1595, 1621,
1699, 1781, 1784, 1794 u. 1837.
IV„ 200₰
41, 85, 261, 545, 546, 569,
625, 673, 685, 704, 705, 740,
775, 784, 808, 812 und 932.
Die Einlöſung aller Stücke geſchieht bei der Stadtkaſſe Darmſtadt,
außerdem erfolgt die Rückzahlung der Schuldverſchreibungen:
des Anlehens Buchſtabe H bei der Dresdener Bank in Berlin
und deren Niederlaſſung zu Frankfurt a. M., bei der
Oldenburgiſchen Spar= und Leihbank zu Oldenburg und
bei dem Bankhauſe Ephraim Meyer & Sohn zu
Han=
nover;
des Anlehens Buchſtabe U bei der Bank für Handel und
Jnduſtrie zu Darmſtadt, Frankfurt a. M. und Berlin
und deren übrigen Niederlaſſungen;
des Anlehens Buchſtabe K bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt, Frankfurt a. M. und Berlin
und deren übrigen Niederlaſſungen, bei den Bankhäuſern
Delbrück, Schickler & Co. zu Berlin, der Deutſchen
Bank, Zweigſtelle Darmſtadt und Frankfurt a. M. und
bei der Deutſchen Vereinsbank, Filiale Darmſtadt.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit den oben
genannten Verfallterminen auf.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
16323df
Schulgeld=Ernebung.
Das Schulgeld für das Großh. Realaymnaſium und deſſen
Vorſchule, die Großh. Liebigs= und die Großh. Ludwigs=
Ober=
realſchule, die Vorſchule der Großh. Gymnaſien, die
Viktoria=
ſchule und das Lehrerinnenſeminar, die Eleonoren= und
Frauen=
ſchule ſowie die Mittelſchulen für das IV. Kalender=Vierteljahr
1915 iſt bis Ende laufenden Monats an den Werktagen, vormittags
von. 8½ bis 12½ Uhr, hierher zu entrichten.
Darmſtadt, den 11. November 1915,
(16067sms
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Bekanntmachung.
Die Nachtragshebregiſter I—VI über ausgeſchlagene
Gemeinde=
ſteuer für 1915 für die iſraelitiſche Religionsgemeinde Darmſtadt liegen
vom 25. d. Mts. ab acht Tage lang zur Einſicht der Intereſſenten in
dent Gemeindezimmer, Friedrichſtr. 2, während der Amtsſtunden von
9—12 Uhr vormittags offen.
Beſchwerden gegen die in den Hebregiſtern enthaltenen
An=
ſätze ſind binnen der erſten 4 Wochen nach Ablauf der
Offenlegungs=
friſt entweder ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei Großh.
Kreis=
amt Darmſtadt vorzubringen. Später vorgebrachte Beſchwerden
(16328
können keine Berückſichtigung finden.
Darmſtadt, den 23. November 1915.
Der Vorſtand
der iſraelitiſchen Religionsgemeinde Darmſtadt.
Hessische Handels-Lehranstalt
Rheinstr. 6
DARMSTAD
Fernspr. 923
Schulmässiger Klassenunterricht in allen Handelsfächern.
Neue Kurse beginnen Dienstag, den 4. Januar.
Lehrplan und Aufnahmebedingungen durch
Diplomhandelslehrer Wilh. Siedersleben
(16148a
gerichtlich beeidigter Bücherrevisor.
Darmstädter dudgoglum.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=, Fähnrichs= und
Abiturienten=Examen (auch für Damen).
Seit Kriegsausbruch beſtanden 53 Schüler ihre Prüfungen.
M. Elias.
B,15312)
Unterich
oder Lehrer
Klavierlehrerin wöchentlich
2 Std. geſucht. Angeb. mit Preis
unter B 67 Geſchäftsſt. (*8874
Jsrael.), ert. Nachhilfe,
Dame überwacht schulaufgaben.
Angebote unter B 63 an die
Ge=
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Zu Ehren Seiner Großherzogl. Hoheit Geburtstagsfeier
Donnerstag, den 25. November,
von nachmittags 4 Uhr ab (16321
Großes patriotiſches Konzert
mit verſtärkter Kapelle.
Gutgepflegte Biere (Radeberger Pilſner,
Münchner und Kulmbacher)
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Einladung
zu den
am 27. November 1915, nachmittags 4½ Uhr,
im Mathildenhöhſaale, Dieburgerſtraße 26,
ſtattfindenden
Muſtkaliſchen Aufführungen
verbunden mit dem Märchenſpiel
„Der Goldene Schlüſſel‟
von A. Dietert=Maurer.
An der Veranſtaltung nehmen Teil:
das Schülerinnen=Orcheſter der Viktoriaſchule unter Leitung
des Herrn Oberlehrer Dr. Schuchmann, die Mädchenhorte
unter Leitung von Frl. Luiſe Wenck, die Lauten= und
Guitarren=
gruppe von Frau Oberbergrat Chelius und Mitglieder der
Jugendhilfe im Kriege.
Für den geſanglichen Teil hat Frl. Tilli Geiger ihre gütige
Mitwirkung zugeſagt.
Eintrittskarten zu haben am Verkehrsbureau und bei der
Geſchäftsſtelle der Jugendhilfe, Neckarſtraße 3, Baugewerkſchule
Erdgeſchoß (bei letzterer Stelle nur Donnerstag und Freitag, nachm.
von 4 Uhr ab).
Preiſe der Plätze: Num. Sperrſitz Mk. 2
Saal
Galerie
nicht num. Saal und Galerie 50 Pfg
Der Reinertrag wird zu gleichen Teilen dem Roten Kreuz, der
Hinterbliebenen=Fürſorge der Stadt Darmſtadt und der Kriegsfürſorge
der Jugendhilfe zugeführt.
(16330
troße Sendungen eingetroffen:
a Algäuer Limburgerkäſe im
Stein Pfd. 86 Pfg., Romadurkäſe,
Rahmkäsch., Bauernhandkäſe 10 St.
85 u. 75 Pfg. Hausmach. Nudel
Pfd. 60 Pfg., Sauerkraut Pfd.
12 Pfg. Mollerſtraße 36. (*8896
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Perkeo=Saal
Alexanderſtraße 14.
Anfang täglich abends 7 Uhr
Ab 16. November:
Das große
neue Programm.
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1. Reihe (Mitte), für den Reſt der
Spielzeit abzugeben.
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Näh. in der Geſchäftsſtelle.
nter Winterüberzieher für
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Karlſtraße 81, part.
Verkaufstage
der
Heimarbeiterinnen
Waldſtraße 21, Abendheim.
Donnerstag, 25. Nov.
und
Freitag, 26. Nov.
Verkaufszeit
von 10—1 Uhr u. 3—6 Uhr
Um zahlreichen Beſuch bittet
herzlich
(16333df
Der Vorſtand.
Donnerstag, 25. November 1915.
55. Abonnem.=Vorſtell. C 14.
Feſtvorſtellung
bei feſtlich beleuchtetem Hauſe.
Zur Feier des Allerhöchsten
Ge=
burtskestes Seiner Königl. Hoheit
des Grossherzogs.
In dekorativer Neu=Ausſtattung:
Uraufführung
von Mozarts
Die Gärtnerin aus Liebe
nach der Bearbeitung von O. Bie.
Komiſche Oper in 2 Akten.
Muſik von W. A. Mozart.
Muſikal. Leiter:
Generalmuſik=
direktor Felix von Weingartner.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen.
Don Anchiſe,
Po=
deſtä von Lago=
Otto Thomſen
nero .
Arminda, ſ. Nichte G. Geyersbach
Ramiro, ſ. Neffe Anna Jacobs
Graf Belfiore . . A. Globerger
Marcheſa
Vio=
lante Oneſti,
un=
ter dem Namen
Sandrina als
Gärtnerin
ver=
kleidet
Nardo, ihr
Kam=
merdiener, als
Gärtner verkleid. L. Schützendorf
Serpetta,
Kam=
mermädchen im
Hauſe d. Podeſtä Frieda Meyer
Freunde des Podeſtä, Lakaien.
Nymphen.
Die Handlung ſpielt auf dem
Landſchloß des Podeſtä in
Lago=
nero in der erſten Hälfte des 18
Jahrhunderts.
Violante: Hermine Boſetti,
Königl. Bayriſche Kammerſängerin
vom Hoftheater in München, a. G.
Nymphen=Tanz, einſtud.
von Hedwig Ehrle, ausgeführt von
Lieſel Müller, Elſa Werner, Emmy
Schmidt und Margit Heſſe.
Die neuen Dekorationen ſind
nach Entwürfen von Ottomar
Starke, in den Werkſtätten des
Hoftheaters hergeſtellt.
Geſtaltung des Bühnenbildes:
Hoftheatermaler Kurt Kempin u.
Maſchineriedirektor E.
Schwerdt=
feger.
Nach dem 1. Akte findet eine
längere Pauſe ſtatt.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
4.20 ℳ, 13.—19. Reihe 3.40 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.90 ℳ, 6.—8.
Reihe 2.35 ℳ, Proſzeniumsloge
6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
Bal=
konloge 5.20 ℳ, I. Rang 4.70 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ,
7. u. 8. Reihe 2.15 ℳ, I. Galerie
1.35 ℳ, II. Galerie 0.75 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½ —1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7½ U. — Ende gegen 10½ U.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Freitag, 26. Nov. 56. Ab.=Vſt.
D 14. „Othello”. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Samstag, 27. Nov. Außer Ab.
Volks=, Garniſon= und Schüler=
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
Schilier=Zyklus (Abſchluß): „
Wil=
helm Tell” Anfang 7 Uhr. —
Vorverkauf: Mittwoch, 24. Nov.,
bis einſchl. Samstag, 27. Nov.,
nur im Verkehrsbureau (Ernſt=
Ludwigsplatz). Verkauf der etwa
noch vorhandenen Karten an der
Tageskaſſe im Hoftheater am Tage
der Vorſtellung, eine Stunde vor
Beginn.
Sonntag, 28. Nov. Nachmittags
2½ Uhr. Außer Abonnem. Elfte
Volks= und Garniſon=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: „Alt=
Heidelbera” Vorverkauf:
Don=
nerstag, 25. Nov., bis einſchließlich
Sonntag, 28. Nov., nur im
Ver=
kehrsbureau (Ernſt=Ludwigsplatz).
Verkauf der etwa noch
vorhande=
nen Karten an der Tageskaſſe im
Hoftheater am Tage der Vorſtell.,
eine Stunde vor Beginn — Abends
7 Uhr. 57. Ab.=Vſt. D15. „Der
fidele Bauer.” Kleine Preiſe.
Großh. Hoftheater.
[ ← ][ ][ → ] Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Coppright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
14)
(Nachdruck verboten.)
Haßberg dachte unausgeſetzt an Reginas Erröten und
Erblaſſen und an die Unruhe ihres Pferdes. Seine Augen
leuchteten auf in der Erinnerung an ihre ſtolze, ſchöne
Er=
ſcheinung. Sie ſaß prachvoll zu Pferde. Ihre ſchlanke,
geſchmeidige Geſtalt kam in dem ſchlichten Reitkleid
vor=
züglich zur Geltung. Und das kaſtanienbraune Haar, das
in dicken Flechten unter dem Reithut hervorquoll, hatte in
der Morgenſonne wie flüſſiges Metall geſchimmert. Das
Schönſte an ihr waren aber die Augen, dieſe ernſten Augen,
deren Blick ihn zu durchleuchten ſchien, als ſie ihn anſah.
Zum erſten Male hatte er Regina Baldus mit dem
wachen Intereſſe des Mannes dem Weibe gegenüber
be=
trachtet, und zum zweiten Male hatte er ihre Reize auf
ſich einwirken laſſen.
Nachdem er ſeine Schwadron bis zur Kaſerne begleitet
hatte, ritt er nach Hauſe, nahm ein Bad und ging dann
aus, um einige Einkäufe zu machen.
Als er über den Markt ſchritt, begegnete ihm eine
offene Equipage, in der Frau Melanie von Hauſen in
einer eleganten, duftigen Sommertoilette ſaß. Ein
gro=
ßer Federhut beſchattete ihr ſchönes Geſicht, und ein
wei=
ßer Spitzenſonnenſchirm vervollſtändigte die koſtbare,
etwas auuffallende Toilette.
Haßberg blickte auf — gerade in das erregte Geſicht
der ſchönen Frau. Er wollte ſchnell mit einem Gruß
vor=
übergehen, aber Frau Melanie gab dem Kutſcher ein
Zeichen und ließ hallten. So mußte Haßberg an den
Wagen herantreten und die ſchöne Frau begrüßen. Er
tat es ungern, in ſeinem Geſicht prägte ſich deutlich eine
gewiſſe Reſerve aus. Frau Melanie ſtreckte ihm die Hand
entgegen.
Alſo Sie ſind wirklich zurückgekehrt, Herr von
Haß=
berg! Ich wollte es nicht glauben, weil Sſie ſich bei mir
noch nicht ſehen ließen, rief ſie ihm in vorwurfsvollem
Tone entgegen.
Er zog ihre Hand formell an die Lippen, ließ ſie
aber gleich wieder aus der ſeinen gleiten.
Ich habe noch keine Zeit gehabt, Beſuche zu maſchen,
gnädige Frau. Sonſt wäre ich gekommen, um Ihnen
noch nachträglich zu kondolieren. Ich hörte, daß ein
ſchwerer Verluſt Sie betroffen hat, ſagte er förmlich.
Sie blitzte ihn mit ihren ſchönen Augen an.
Mein Mann iſt ſchon ſeit anderthalb Jahren tot,
Herr von Haßberg. Ich hätte Ihnen eine Todesanzeige
geſchickt, aber ich konnte Ihre Adreſſe nicht ermitteln, ſo
ſehr ich mich auch darum bemühte.
Ich hatte keine Adreſſe hinterlaſſen, gnädige Frau;
ich habe in keinerlei Verbindung mit der Heimat
ge=
ſtanden.
Sie beugte ſich vor, damit der Kutſcher ſie nicht hören
ſolle, und flüſterte ihm zu:
Das war graufan, Hanst Haſt Du nicht geahnt,
was Du mir damit angetan?
Es zuckte nervös in ſſeinem Geſicht. Er erinnerte
ſich des Zuſammenſeins mit Melanie von Hauſen, kurz
bevor er den Plan faßte, nach Südweſt zu gehen. Er
war in ihrem Hauſe zu Gaſt geweſen; als ſie ſich
plötz=
lich in einem Nebenzimmer allein gegenüberſtanden, da
hatte er, ſeines Sieges gewiß, die ſchöne Frau in ſeine
Arme geriſſen und ſie geküßt. In jener Stunde hatten
ſie „Du” zueinander geſagt. Haßberg hatte das längſt
vergeſſen; nun berührte es ihn ſehr peinlich, daß ſie ihn
Du und beim Vornamen nannte.
Gnädigſte Frau! ſagte er betreten.
Ihre Augen ſlammten auf.
Ich erwarte Dich beſtimmt heute oder morgen
nach=
mittag und werde um fünf Uhr nur für Dich zu Hauſe
ſein, ſagte ſie leiſe.
Kein Zug in ſeinem Geſicht veränderte ſich Kühl und
ruhig ſah er ihr in die Augen.
In den nächſten Tagen bin ich dienſtlich ſtark in
An=
ſpruch genommen, gnädige Frau. Aber ſobald ich mich
freimachen kann, werde ich Beſuche machen, und mir
ſelbſtverſtändlich auch die Ehre geben, bei Ihnen
vorzu=
ſprechen.
Voll brennender Unruhe ſah ſie ihn forſchend an.
Hans, ich muß Dich ſprechen! ſtieß ſie leidenſchaftlich
hervor.
Da trat er mit einer Verbeugung zurück.
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öich wil Sie nicht lünger aufhalten, gnädige Frau,
und geſtatte mir, mich Ihnen zu empfehlen.”
Sie wurde bleich und in ihrem Geſicht zuckte es. Aber
wenn ſie kein Aufſehen erregen wollte, mußte ſie das
Zei=
chen zum Weiterfahren geben. Drohend und bittend
zu=
gleich ſah ſie in ſein Geſicht.
Ich warte! rief ſie ihm noch zu, dann fuhr der Wagen
davon.
Haßberg ging mit finſter gefurchter Stirn weiter.
Dieſe Begegnung war ihm ſehr unangenehm geweſen und
er wünſchte, Juſtizrat von Hauſen wäre am Leben
ge=
blieben.
Die kleine Szene zwiſchen Hans von Haßberg und
Frau von Hauſen hatte Reginas Tante mit angeſehen.
Sie befand ſich in einem Konfitürenladen, wo ſie
Ein=
käufe machte. Gerade vor dieſem Laden hatte Melanies
Wagen gehalten. Durch das Schaufenſter hatte Tante
Thereſe die Begrüßung der beiden geſehen und bemerkt,
daß Frau von Hauſen ſehr erregt war. Haßbergs Geſicht
ſah ſie nur, als er weiterſchritt. Sie wurde mit ihren
Ein=
käufen erſt fertig, als Haßberg und Frau Melanie ſchon
verſchwunden waren. Auf dem Heimwege begegnete ihr
Heinz von Tondern.
Nachdem ſie ſich begrüßt, ſagte Frau Ruthart lächelnd:
Nun habe ich mich überzeugt, daß der tolle Haßberg
zurückgekehrt iſt. Ich habe ihn ſoeben geſehen.
Ich habe ihn noch nicht geſehen, gnädige Frau. Haben
Sie ihn geſprochen?
Sie ſchüttelte lachend den Kopf.
Nein, ich ſah ihn nur durch das Schaufenſter eines
Ladens. Er war gerade in eine Unterhaltung mit Frau
von Hauſen vertieft, die vorüberfuhr.
In Tonderns Augen flackerte es auf.
Ich war ſoeben im Begriff, in Villa Baldus guten
Tag zu ſagen. Darf ich mich Ihnen anſchließen, verehrte
gnädige Frau?
Sie nickte erfreut.
Gewiß dürfen Sie das, mein lieber Herr von Tondern.
Es ſoll mich freuen. Er verneigte ſich dankend und nahm
ihr einige kleine Pakete ab, die ſie trug.
So ſchritten ſie nebeneinander hin und Tondern
brachte das Geſpräch wieder auf Haßberg.
Wahrſcheinlich wird er nun alle Hebel in Bewegung
ſetzen, um ſich durch eine reiche Heirat zu rangieren,
ſagte er.
Meinen Sie? fragte Frau Ruthart harmlos.
Ich glaube es beſtimmt. Daß er jetzt den Soliden
und Vernünftigen ſpielt, beweiſt mir, daß er auf
Freiers=
füßen geht. Er ſprach ſchon vor ſeiner Abreiſe davon,
daß er eine reiche Heirat machen wolle. Da dem tollen
Haßberg ſo leicht kein Vater die Hand ſeiner Tochter
zu=
ſagen würde, ſpielt er jetzt den ſoliden Haßberg.
Frau Ruthart hegte weder beſondere Sympathie noch
Antipathie für Haßberg; ſie hatte ſich früher über ſeine
Streiche mehr amüſiert, als entrüſtet. Aber es war ihr
verſtändlich, daß ein Vater ühm die Hand ſeiner Tochter
verweigern könne.
Ich wöchte ihn auch nicht zum Schwiegerſohn, wenn
ich eine Tochter hätte. Aber vielleicht ſucht er ſich eine
Dame aus, die unabhängig über ſich entſcheiden darf,
ſagte ſie lächelnd.
Tondern wandte ihr raſch das Geſicht zu.
Sie meinen Frau von Hauſen, gnädigſte Frau?
Frau Ruthart lächelte fein.
Eigentlich meine ich niemand. Aber warum nicht
auch Frau von Hauſen? Sie iſt jung, reich und
unab=
hängig.
Tondern ſah ſie ſtarr an.
Aber vielleicht doch nicht reich genug. Billig verkauft
Haßberg ſeine Freiheit nicht. Vielleicht ſieht er ſich erſt
nach einem anderen Goldfiſch um. Ich denke, er wird
ſich erſt genan inſormienen, weſche ſunge Dame ſchm die
größte Mitgift bringen wird.
Frau Ruthart blieb noch immer harmlos.
Nun, wenn er eine noch reichere Frau haben will,
als Frau von Hauſen, wird die Wahl nicht ſo groß ſein.
AAllerdings nicht. Es gibt drei oder vier junge Damen
in unſerer Stadt, die da in Frage kämen. Und — die
reichſte unter ihnen — das wäre — Fräulein — Regina
— Baldus.
Tondern ſprach jedes der letzten Worte mit
beſon=
derer Betonung.
Frau Thereſe fuhr auf.
Na, erlauben Sie mal, ilieber Herr von Tondern!
So vermeſſen wird Haßberg doch nicht ſein, daß er ſeine
Augen zu Regina erhebt!
Er blickte ſie feſt an.
Seine Vermeſſenheit iſt groß. Und er weiß, daß
Fräulein Regina die reichſte Erbin der Stadt iſt — und
daß kein Vater mehr über ſie wacht.
Eine Weile blickte die alte Dame ganz betroffen
drein. Aber dann ſchüttelte ſie energiſch den Kopf.
Nehmen Sie mir’s nicht übel, aber das iſt Unſinn.
Regina würde ihn ſelbſtverſtändlich glatt abfallen laſſeu.
Sind Sie deſſen ſicher?
Selbſtverſtändlich! Ich weiß doch, wie Regina über
Mitgiftjäger denkt. Nein, nein, mein lieber junger
Freund, da brauchen Sie keine Angſt zu haben. Regina
ſteht Haßberg ganz fremd gegenüber und wenn er ſich am
ſie bewerben ſollte, wird ſie ihm die richtige Antwort
nicht ſchuldig bleiben. Gibt ſie erſt einmal ihre Eheſchen
auf, dann weiß ſie, wo ein treues Herz für ſie ſchlägt,
und wo ſie nicht zu fürchten braucht, um ihres Geldes
wegen begehrt zu werden.
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Kater, graublat, enklaufen.
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zugeben geg. Belohn. (*8908
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Zur Sicherung unſerer Kartoffelbeſtände.
— Für die Sicherung unſerer Kartoffelbeſtände iſt
die Frage ihrer Aufbewahrung für die Jetztzeit, wo die
Aufbewahrung nicht nur wie in Friedenszeiten in den
Händen der Landwirte und Händler ruht, ſondern auch
den Militär= und Stadtverwaltungen, ſowie einzelnen
Wirtſchaftsverbänden anvertraut iſt, von größter
Bedeu=
tung. Hierüber ſind in der Wochenſchrift „Der
Staats=
bedarf” von einem hervorragenden Sachverſtändigen,
dem Geh. Regierungsrat Dr. Appel, Mitglied der
Kaiſer=
lichen Biologiſchen Anſtalt für Land= und Forſtwirtſchaft
zu Berlin=Dahlem, eine Reihe bemerkenswerter
Grund=
ſätze aufgeſtellt worden, von denen die wichtigſten
ange=
führt werden ſollen.
Vor dem Erfrieren wird die Kartoffel dadurch
geſchützt, daß die Läger froſtfrei gehalten werden, d. h.
die Innentemperatur darf nicht bis zu —2 Grad Celſius
fallen. Ferner dürfen die Kartoffellager nicht bei
Froſt=
wetter geöffnet und Kartoffeln bei ſolchen Temperaturen
nicht ungeſſchützt transportiert werden. Bei leichtem
Froſtwetter und kurzen Wegen genügt ein ſtarkes
Ueber=
decken mit Stroh, Säcken oder anderem ſchützenden
Ma=
terial. Längere Wege, por allem Eiſenbahn= und
Wagen=
trausporte dürfen nur in geſchloſſenen und gut
geſchütz=
ten Wagen vorgenommen werden. Zum Schutze gegen
Fäulnis müſſen die Kartoffeln möglichſt trocken und
nicht zu warm aufbewahrt werden. Die Temperatur der
Lager ſoll ſich zwiſchen 0 und —8 Grad bewegen. Das
Süßwerden der Kartoffeln, das beim Lagern zwiſchen
0 und 3 Grad Celſius eintritt, kann dadurch verhindert
werden, daß die Temperatur zwiſchen —3 und —8 Grad
Celſius gehalten wird. Vor der Lagerung müſſen die
Kar=
toffeln für alle Aufbewahrungsarten ſorgfälltig
verleſen und alle kranken, d. h. alle, die äußerlich eine
Beſchädigung oder Flecke erkennen laſſen, ausgeſondert
werden. Am einfachſten wird die Lagerung in Mieten
vorgenommen. Bei der Aufbewahrung der Kartoffeln
im Hauskeller muß namentlich auf Trockenheit und
Temperatur geachtet werden. Man lüfte, wenn möglich,
mit Gegenzug, ſollange es das Wetter erlaubt, und zwar
auch während des Winters. Außerdem ſchütte man die
Kartoffeln nicht direkt auf den Boden, ſondern auf
unter=
legte Lattenroſte und nicht höher als etwa einen Meter.
Die Innehaltung dieſer Grundſätze wird zur Erhaltung
und Sicherung unſerer Kartoffelbeſtände weſentlich
bei=
tragen.
Vergnügungs=Anzeigen.
* Konzert. Die Künſtlervereinigung im Café
„Fürſt Bismarck” hat zum Geburtstag des
Groß=
herzogs für Drnnerstag mittag 4 Uhr ein gutgewähltes
Programm zuſammengeſtellt, ſodaß allen Konzertbeſuchern
angenehme Stunden bereitet werden. (S. Anz.)
Handel und Verkehr.
* Berlin, 24. Nov. Börſenſtimmungsbild.
Bei der hochgradigen Geſchäftsſtille iſt keine Veränderung
in den Kurſen eingetreten. Die Kursbildung beſonders
für ſogenannte Rüſtungswerte wurde durch die
Erörte=
rungen über die kommende Kriegsgewinnſteuer beeinflußt.
Der Kursſtand iſt aber ziemlich unverändert. Der
Geld=
markt iſt zunehmend leichter: Tägliches Geld bedang
3½ Prozent.
Landwirtſchaftliches.
F.C. Frankfurt a. M., 24. Nov. (Frucht= und
Futztermittelmarkt.) Bei ſchwachem Beſuch, kleinem
Angehot und Umſatz iſt die Tendenz für Futtermittel feſt.
Es waren nur Leinkuchen mit 78—79 Mark und Kleie
mit 51—53 Mark angeboten. Die anderen Futtermittel
fehlten. Auch in Getreide fanden keine Umſätze ſtatt.
Kartoffelmarkt. Da das Hauptangebot an
Kar=
toffeln aus Heſſen und Oberheſſen fehlte und andere Ware
nur geringe Nachfrage hatte, wurde nur ruhiges Geſchäft
verzeichnet. Abſchküſfe kamen vereinzelt zuſtande.
Biehmarkt. Auftrieb: 190 Schweine. Dezahlt
wurde für Lebendgewicht: a) 108, b) 78—93, c) 118—118½,
d) 129 Mk. Geſchäft flott, Markt geräumt.
Literariſches.
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Paſtillen bei. Hie erweiſen damit unſeren
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Erſtens ſind „Fays ächte” ein vorzügliches
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tens wirken dieſelben durſtſtillend.
Ver=
langen Sie aber ausdrücklich „Fays ächte‟
weil minderwertige Nachahmungen beſtehen.
Bewinnausing
der
6. Drenßiſch-Füddeutſchen
(232. Königlich Prenßiſchen) Klaſſenlstkerie
5. Klaſſe 14. Ziehungstag 23. November 1915
Auf ſede gerogene Kammer ind awet gleich hobe Gewiane
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummen
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(ohne Gewchr ul. St.l. ſ. 3)
Gachdruc verdotea)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
4 Gewinne zu 10000 Mk. 108691 231378
6 Gewinne zu 5000 Mk. 60138 73536 157415
76 Gewinne zu 3000 Mk. 11680 14803 15705 1581s
17887 24887 35551 53499 59930 61077 61904 64978
68545 72519 77581 83035 86717 89225 93182 123263
139037 145494 145619 149910 153838 158072 16459s
165232 167488 174671 177674 179861 181664 191884
203478 204734 209306 211757
152 Gewinne zu 1000 Mk. 3999 4498 11072 12000
16061 25664 27111 27341 27354 32144 38087 40276
41083 44210 45291. 56453 57160 60393 65970 70614
71702 74480 83782 89760 95008 97806 99051 102520
103076 106096 109727 110532 122151 126798 128671
129928 133410 135079. 138947 142744 145371 146099
151469 153678 154988 159900 161740 163006 168582
169369 170438 177807 179140 179624 162060 182105
187363 189474 191666 19575a 196266 199169 199596
201587 205332 205413 209033 212389 213317 214304
216163 217946 219156 222484 227356 228714
218 Gewinne zu 500 Mk. 759 4894 7962 9616
9629 12025 14325 22172 22233 23051 26552 26606
27554 28369 29161 29718 30456 30937 31014 35287
35801 39444 41658 43407 45615 51866 57393 57909
60882 62863 64695 66363 66689 66915 67804 74144
74450 77854 78962 82880 86154 87996 88251 (88568
88926 69022 94198 95149 95634 97397 100253 100740
102459 104023 104717 107568 110142 113520 118166
122145 122275 123451 127118 128533 131142 133841
137647 137582 137757 144442 145940 147319 161546
152645 164111 156112 156291 157222 161722 161859
162133 165665 167966 168090 171579 173902 182869
184897 185336 186148 169266 198149 202095 206001
206717 207177 209509 211720 212040 215931 216681
221626 224700 225776 227912 228859 229303 232037
233673
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 15000 Mk. 84429
2 Gewinne zu 10000 Mk. 112515
4 Gewinne zu 5000 Mk. 6697 144747
82 Gewinne zu 3000 Mk. 1936 4064 7123 7749
10594 22509 23490 30339 32715 35751 46508 51082
56781 74710 88359 97946 98633 101544 108205 111147
113254 113548 116067 181786 182672 189308 14446s
149343 150464 155010 1.59015 169313 187918 192642
204900 208408 214404 225608 230623 231699 23216).
154 Gewinne zu 1000 Mk. 4931 9657 15326 15937
23499 23707 32132 39935 42676 51473 51646 52347
25598 53706 61707 62255 68445 70298 72089 72779
74194 79133 84765 91335 91516 97001 100916 101905
102068 103094 113e13 118675 120922 121017 124473
125644 125783 126911 127792 128213 131938 182664
134567 136767 136865 137147 142188 149485 160370
161492 162510 162977 163339 165770 165940 168126
1.70112 170238 171235 172919 185014 185552 187144
189921 191791 192114 196080 197653 201854 208826
205100 205608 209101 215439 220060 222562 227889
174 Gewinne zu 500 Mk. 1115 11441 12511 13604
15179 18296 18676 23770 23908 24419 27780 30252
37511 43593 44325 45973 47997 53556 56991 58011.
59265 65042 65274 67924 76777 77772 90860 90880
94801 96764 100798 103011 108077 104040 104217
104449 104523 104966 107428 113373 113766 124994
126297 128824 182084 133743 137529 139608 141991.
142530 146203 14686s 147622 155248 156740 157976
162400 162873 163308 163345 177052 177504 179991
185661 185902 187675 188522 192778 196770 200315
211846 212176 212683 313871 314487 216958 21687)
219076 221113 22161) 221906 222477 225266 226249
227422 227662 232024
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Mk. 2.75
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