Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 324., Dienstag, den 23. November.

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178. Jahrgang
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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Die Wahrheit über die letzte franzöſiſche Offenſive. Ueber
Niſch nach Bagdad. Ruſſiſches.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 22. Nov.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe. Die feindliche
Artillerie zeigte lebhafte Tätigkeit in der
Champagne, zwiſchen Maas und Moſel und
öſtlich von Lunéville.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ein ſchwacher ruſſiſcher Vorſtoß
gegen den Kirchhof von Illuxt (nordweſtlich
von Dünaburg) wurde abgewieſen. Souſt iſt
die Lage unverändert.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Bei Socanica (im Ibartal) wurden
ſerbiſche Nachhuten zurückgeworfen.
Der Austritt in das Labtal iſt beiderſeits von
Podujevo erzwungen. Geſtern wurden über
2600 Gefangene gemacht, 6 Geſchütze,
4 Maſchinengewehre und zahlreiches Kriegs=
gerät
erbeutet. Im Arſenal von Novibazar
fielen 50 große Mörſer und 8 Geſchütze
älterer Fertigung in unſere Hände.
Oberſte Heeresleitung.

Der Balkankrieg.
Die Züchtigung Serbiens.

** Das unſelige Serbien, deſſen Dynaſtie ſich durch
Königsmord den Weg, zum Throne gebahnt hat und
deſſen Regierung mit Verſchwörern und politiſchen
Meuchelmördern paktieret und furchtbare Blutſchuld auf
ſich geladen hat, dieſes fluchbeladene Land, das den An=
ſtoß
zu dem Weltkriege gegeben hat, geht ſeinem ver=
dienten
Schickſal entgegen. Das Gefühl des Mitleids,
das man mit dem Volke haben könnte, wird erſtickt bei
dem Gedanken, welche Leiden dieſer von Serbien ange=
ſtiftete
Krieg über Millionen Menſchen gebracht hat, und
es iſt gerecht, daß auch das ſerbiſche Volk für die Frevel=
taten
ſeines Königshauſes und ſeiner Regierung büßt.
Ein Gefühl der Befriedigung erfüllt uns, daß das
Räuber= und Verſchwörerneſt am Balkan nun ausgeräu=
chert
und hoffentlich für immer getilgt wird.
* (Zenſ. Bln.) Aus dem K. u. K. Kriegspreſſe=
quartier
, 20. Nov., wird dem Berl. Tageblatt gemeldet:
Nunmehr iſt das geſamte alte Gebiet des
Königreichs Serbien von der ſerbiſchen Armee
geräumt und geſäubert. Was von ihr noch übrig iſt, zieht
ſich, tapfer kämpfend, durch den Sandſchak zurück, wobei
ſie fortwährend weitere große Abgänge an Mannſchaft
erleidet. Dieſer Abgang betrug nach offiziellen Aus=
weiſungen
in den letzten acht Tagen allein an Gefangenen
26000 Mann, wodurch ſich die Geſamtzahll der von den
Verbündeten gemachten Gefangenen auf über achtzig=
tauſend
erhöht. Die Zahl der erbeuteten Geſchütze über=
ſteigt
fünfhundert. Die öſterreichiſch=ungariſchen und
deutſchen Truppen bemächtigten ſich des Sandſchafs.
Novavaros und Sjenica ſind beſetzt. Ueber Sjenica und
Dugapoljana dringen die öſterreichiſch=ungariſchen Trup=
pen
, im Raskatal deutſche Regimenter vor, die bereits
gegen Novibazar marſchieren. Die von der Ortſchaft
Raſta weiter dem Flußlauf der Ibar folgende k. und k.
Kolonne fing zweitauſend von jeder Verbindung ab=
geſchnittene
Serben ab. Die Armee Gallwitz hat ſüdlich
Prepolae die Waſſerſcheide zwiſchen Toplica und Ibar=
gebiet
erreicht und ſteigt aus dem Quellgebiet der Koſav=
nicg
zum Labſluß herab. Sie nähert ſich damit gleich der
bulgariſchen Arme Boſadiew die ſich den Durchgang
durch die wegloſe tiefverſchneite Goljaplanina erkämpfte.
dem Raum von Priſting. Dieſem Raum ſtrebt auch die
mazedoniſche Armee der Bulgaren von Süden her zu, ſo=
daß
die dort verſchanzten ſerbiſchen Truppen in

verz weif el t er
Lage, ſind. Zugleich
mit den ſerbiſchen Be=
hörden
und vielen tau=
ſend
Frauen, Kindern
und Greiſen, die ſich
in bejammernswertem
Zuſtand befinden, traten
auch ſchon Teile der ſer=
biſchen
Armee auf mon=
tenegriniſches
Gebiet.
Nach Ausſagen von
Ueberläufern bereitet die
Unterkunft und Verpfle=
gung
dieſer Flüchtlinge
den Montenegrinern be=
reits
jetzt die größten
Schwierigkeiten, ſodaß
der Ausbruch einer Hun=
gersnot
unausbleiblich
ſcheint. Betteln doch die
montenegriniſchen Pa=
trouillen
ſehr häufig die
öſterreichiſch=ungariſchen
Vorpoſten um Brot an,
woraus hervorgeht, daß
die Montenegriner nicht
einmal für ſich ſelbſt, ge=
ſchweige
denn für ein
Heer von Flüchtlingen zu
eſſen haben. Viele Wehr=
pflichtige
kehren nach Ser=
bien
zurück und ergeben
ſich mit der Begründung,
daß ſie auf fremdem Bo=
den
nicht kämpfen wollen.
Die Unbilden der Witte=
rung
, die mit eiſiger
Kälte und Schneeſtürmen
aufwartet, und der elende
Zuſtand der Wege, der
das Nachkommen von
Fuhrwerken. Train, Ar=
tillerie
und Verpflegungs=
nachſchub
ſchier unmög=
lich
macht, ſetzen freilich
auch unſeren Soldaten
ſehr hart zu. Erſt die
Berückſichtigung dieſer
großen Schwierigkeiten
läßt die Größe ihrer Lei=
ſtungen
voll erkennen.
* Magyar Orſag meldet
aus Zürich: Im Pariſer

Journal lenkt der geweſene ſerbiſche Geſandte in Berlin,
Herr Weſtnic, die Aufmerkſamkeit der Welt auf das
Elend der 500000 ſerbiſchen Greiſe, Weiber
und Kinder die dem ſicheren Hungertode entgegen=
gehen
. Dieſe flüchten vor den verbündeten Truppen
teils nach Albanien, teils nach Montenegro.
Dieſe Länder aber können ihre eigenen Völker nicht ge=
nügend
mit Lebensmitteln verforgen um ſo weniger
aber die ſerbiſchen Flüchtlinge. Weſtnic forderte eine
Fürſorgeaktion zugunſten dieſer Unglücklichen, damit
nicht die Vevölkerung Serbiens zugrunde
gehe.
* Berlin, 22. Nov. Alle Morgenblätter ſagen,
daß, nachdem das alte Königreich Serbien ganz
im Beſitz der Verbündeten ſich befindet und die Reſte der
geſchlagenen ſerbiſchen Armeen zu nachhaltigem Wider=
ſtande
kaum mehr befähigt ſeien, auch die vollſtändige
Beſitznahme Neuſerbiens durch die Verbündeten in
einiger Zeit zu erwarten ſieht.
* Berlin, 22. Nov. Der ſerbiſche General=
ſtab
ſoll ſich nach Genfer Blättermeldungen auf dem
Rückzug durch die Berge in Prizrend befinden, wo be=
reits
die Regierung eingetroffen iſt.
Türkiſch=bulgariſche Solidarität in Mazedonien.
* Sofia, 21. Nov. (Meldung der Bulgariſchen Te=
legraphenagentur
.) Der geweſene ruſſiſche Generalkonſul
in Uesküb, Streebutajew, und deſſen Gattin, die ſich
gegenwärtig in Sofia befinden, wo ſie gut untergebracht
ſind und eine gute Behandlung erfahren, heben die rüh=
rende
Solidarität hervor, die in Mazedonien
zwiſchen der bulgariſchen und der türkiſſchen

Bevölkerung herrſcht. Sie leiſten einander in allem
gegenſeitige Hilfe gegen den gemeinſamen Feind. Dieſe
Solidarität geht oft ſo weit, daß Bulgaren und Türken
gemeinſam bewaffnete Aktionen unternehmen, da die
Türken gleichfalls durch das tyranniſche Regime der ſer=
biſchen
Unterdrücker in Verzweiflung gebracht worden
ſind. Die Beobachtungen Strebutajews werden durch
Nachrichten aus Mazedonien beſtätigt, wo in der Tat die
Bevölkerung häufig Gelegenheit hatte, mit der bulgari=
ſchen
Armee zuſammenzuwirken. Die Blätter heben
dieſe Tatſache mit lebhafter Befriedigung hervor.
Griechenland und die Entente.
* Im Berliner Tageblatt weiſt Theodor Wolff dar=
auf
hin, daß die Politiker und Journaliſten der
Ententevölker im Werben um Griechenland
ſich erſchöpfen. Die weißen und ſchwarzen Ententeſolda=
ten
richteten ſich in Saloniki dauerhaft ein. Sie=
eilten
den Serben nicht zu Hilfe, aber ſie brächten dabei
Griechenland in alle erdenkliche Verlegenheit und ſuchten
es, wenn möglich, in militäriſche Verwicklungen hineinzu=
ziehen
. Vermutlich würden die Wege der griechiſchen
Staatskunſt vorläufig etwas gewundene ſein. Die Grie=
chen
würden hoffentlich ſeben, daß Deutſchland ſie in
ihrer berechtigten nützlichen Politit nicht durch unbequeme
Forderungen ſtöre. In der Täglichen Rundſch. ſchreibt
Rippler, daß der neueſte Gewaltakt gegen Griee,
chenland, die Griechen zu willfähigen Dienern des
Vierverbandes zu machen, mehr als unwahrſcheinlich ſei.
Selbſt die Partei des Herrn Venizelos werde anerkennen

[ ][  ][ ]

müſſen, von welcher Seite die griechiſche Freiheit und
Selbſtändigkeit bedroht werde, und was ihr nach einem
Siege der Entente drohen würde. Die griechiſche Politik
werde heute von einem Manne beſtimmt, von König
Konſtantin, hinter dem die Armee ſtehe, und der ſeine
Truppen ſicherlich nicht gegen die Bulgaren und die Mit=
telmächte
marſchieren laſſen werde.
* A Vilag meldet aus Saloniki: General Sarrail
wollte von König Kon ſtantin in einer Audienz
empfangen werden, und der engliſche Geſandte in Athen,
Francis Elliot, intervenierte auch im Intereſſe des Gene=
rals
. Der König erklärte aber kategoriſch, daß er den
General in einer Privataudienz nicht empfangen könne,
allgemeine Audienzen könne er aber zurzeit nicht geben.
* (Zenſ. Bln.) Central News meldet aus Bukareſt,
daß nach aus Athen eingelaufenen Meldungen in der
Konferenz zwiſchen König Konſtantin und
dem franzöſiſchen Miniſter Denys Cochin
die Frage der Entwaffnung der ſerbiſchen Streitkräfte
nahezu den einzigen Geſprächsgegenſtand gebildet habe.
König Konſtantin habe verſichert, daß er zu großem Ent=
gegenkommen
dem Vierverbande gegenüber bereit wäre,
aber ein längeres Verweilen der zurückweichenden ſerbi=
ſchen
und Vierverbandstruppen auf griechiſchem Gebiete
ſei undenkbar und mit der Nichtverletzung der Neutralität
Griechenlands unvereinbar. Er werde überlegen, ob der
einfache Durchzug der Truppen durch griechiſches Gebiet
genau in derſelben Weiſe aufgefaßt werden könne, als
ſeinerzeit der Durchzug der Vierverbandstruppen durch
Griechenland nach Serbien. Vorausſichtlich könne aber
den Truppen der Verbündeten höchſtens der direkte Durch=
zug
durch ein kleines Stück griechiſches Gebiet zu dem
Zwecke, von Süden her Albanien zu erreichen, zugeſtan=
den
werden. Das Blatt fügt hinzu, daß über die Ergeb=
niſſe
der Konferenz in vierverbandsfreundlichen Kreiſen
eine ziemlich peſſimiſtiſche Auffaſſung herr=
ſche
, die noch verſtärkt werde durch die Tatſache, daß
Denys Cochin unmittelbar wieder nach Saloniki abge=
reiſt
iſt.
Athen, 22. Nov. (Zenſ. Frkft.) Die engliſche
Geſandtſchaft teilt, der Agence Havas zufolge,
eine Note mit, die beſagt: Mit Rückſicht auf die Hal=
tung
der griechiſchen Regierung zu gewiſſen
Fragen über die Sicherheit und Aktionsfreiheit der ver=
bündeten
Mächte haben dieſe als notwendig erachtet, ge=
wiſſe
Maßnahmen zu treffen, um die kommerziellen
Erleichterungen zu unterbrechen die Grie=
chenland
bis jetzt von den Verbündeten genoß. Sie wol=
len
dadurch Griechenland nicht zwingen, aus ſeiner Neu=
tralität
herauszutreten, weil ſie dieſe für notwendig er=
achten
. Wenn die Mißverhältniſſe zerſtreut ſein werden,
werden die Mächte glücklich ſein, die Hinderniſſe wegzu=
ſchaffen
, die ſich jetzt dem Eingang von Waren in Grie=
chenland
entgegenſtellen, und dieſem Lande jene Erleich=
terungen
wieder zu gewähren, die aus normalen Be=
ziehungen
hergeleitet werden.
Ein wahres Muſterbeiſpiel engliſcher Heuchelei!
* Lugano, 22. Nov. (Zenſ. Frkft.) Aus der
italieniſchen Preſſe iſt keine Klarheit zu gewinnen, wie
die bevorſtehende Entſcheidung Griechenlands
ausfällt, doch iſt ein Stimmungsbild des Athener Kor=
reſpondenten
des Corriere della Sera bemerkenswert,
wonach die allgemeine Unruhe nach Kitcheners
Beſuch noch geſtiegen iſt. Die Regierung hat außer=
ordentliche
militäriſche Maßnahmen für die öffent=
liche
Sicherheit ergriffen. Gegenüber der Furcht
vor engliſchen Repreſſalien weiſen die offiziellen
Kreiſe auf den Wunſch hin, eine Verſtändi=
gung
mit der Entente zu erreichen, jedoch

ſchreibt der miniſterielle Embros peſſimiſtiſch, daß
die Lage, die ſich nach Cochins Beſuch gebeſſert
habe, nach Kitcheners Beſuch wieder verſchlech=
tert
erſcheine. England beanſpruche nicht nur, daß das
Ententeheer ſich frei auf griechiſchen Boden zurückziehen
könne, ſondern wolle dieſen zur Operationsbaſis des
Balkanfeldzuges machen, wogegen Griechenland prote=
ſtieren
werde.
Zur Chronik des Beſuchs iſt nachzutragen, daß ſich
in Kitcheners Gefolge der ägyptiſche Oberkommandant
General Maxwell und der ägyptiſche Oberkommiſſär Mac
Mahon befanden. Vor dem König von Griechenland
erſchien Kitchener in Khaki. Während der Audienz, die
eine Stunde dauerte, ſoll einmal der Generalſtabschef
Dusmanis gerufen worden ſein, um militäriſche Daten
zu liefern. Skuludis leiſtete der Einladung zum
Feſtmahl zu Ehren Kitcheners auf der engliſchen Geſandt=
ſchaft
keine Folge. Daher machte Kitchener Skulu=
dis
einen zweiſtündigen Beſuch. Als Skuludis ſpäter aus=
fuhr
, begrüßte ihn eine Gruppe mit demonſtrativen Hoch=
rufen
auf den König, um die Kundgebung einiger Veni=
zeliſten
zugunſten Kitcheners zu beantworten. (Frkft. Ztg.
Die Hilfe der Entente.
* (Zenſ. Bln.) Wie Rotterdamer Blätter ſich aus
Paris drahten laſſen, veröffentlicht das Journal ſehr
peſſimiſtiſch gehaltene Mitteilungen aus Saloniki.
Darin heißt es u. a., daß die dort eintreffenden Trans=
portdampfer
in den letzten Tagen nur noch Munition
und Lebensmittel nach Saloniki brachten, aber keine
Truppen mehr. Es ſei kein Geheimnis, daß die bisher in
Saloniki gelandeten Truppen weitaus geringer
ſeien, als für die neuen Operationen noch vor einem
Monat als nötig erachtet worden war. Der Verſuch
einer Offenſive der Verbündeten gegen die Mittel=
mächte
und Bulgarien im Oſten ſei im Keime erſtickt
worden. Bulgarien nähere ſich der griechiſchen Grenze
und dann muß Griechenland entweder die Ententetruppen
entwaffnen oder den Uebertritt der öſterreichiſch= ungari=
ſchen
und bulgariſchen Truppen auf griechiſches Gebiet
dulden. Die türkiſchen Truppen würden ſonſt über Thra=
zien
marſchieren. Zu dieſem unerwartet raſchen Erfolg
der Feinde auf dem Balkan geſelle ſich noch die erhöhte
Tätigkeit der feindlichen Unterſeeboote im Mittelländi=
ſchen
Meere. Die in Saloniki gelandeten ſchwachen Kräfte
der Entente können aus ihrer peinlichen Lage nur ge=
rettet
werden, wenn raſch ſtarke Streitkräfte des Vierver=
bandes
in Saloniki gelandet würden.
Ein neues Balkan=Bündnis?
* (Zenſ. Bln.) Sabah meldet aus diplomatiſcher
Quelle, daß zwiſchen Bulgarien, Griechen=
land
und Rumänien in kürzeſter Zeit ein neues
Balkanbündnis zuſtandekommen wird. Zu dieſem Bünd=
nis
gab Rumänien die Initiative, und Bulgarien und
Griechenland willigten gern ein. Die Verhandlungen
wurden ſofort aufgenommen und dauern zurzeit in Sofia
noch fort. Der Bündnisvertrag wird auch in Sofia
unterzeichnet werden. (V. Z.)

Verbrauchsregelung für Butter und Fette.

* Berlin, 22. Nov. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
In den letzten Tagen ſind mehrfach in der Preſſe Notizen
darüber erſchienen, daß von einer Verbrauchsrege=
lungder
Fette ganz und gar abgeſehen werden ſollte,
Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß die maßgebenden Re=
gierungsſtellen
nach wie vor die Verbrauchsregelung der
Butter und Fette nicht aufgegeben haben. Die Reichs=
leitung
iſt im Einvernehmen mit den Bundesregierungen

zurzeit damit beſchäftigt, ſich Unterlagen über den Um=
fang
der Produktion, die Höhe der feſtzuſetzenden Quan=
tität
und die Art der Verteilung zu beſchaffen. Eine
Regelung der Angelegenheit iſt daher demnächſt zu er=
warten
. Zunächſt iſt ein Entwurf in Arbeit genommen,
der einen Ausgleich der vorhandenen Buttermengen zwi=
ſchen
den Produktionsgebieten und den unzureichend ver=
ſorgten
Konſumtionsgebieten herbeiführen ſoll. Deshalb
iſt vorläufig die obligatoriſche Einführung der Butter=
karte
in denjenigen Bezirken in Ausſicht genommen, in
denen mit beſonders mangelhafter Butterverſorgung zu
rechnen iſt.

Oeſterreichs Finanzkraft.

* Wien, 21. Nov. Das Wiener Telegraphen= und
Korreſpondenz=Bureau teilt mit: Auch nach der Zeichnung
der dritten Kriegsanleihe weiſen die Spar=
gelder
der Wiener Sparinſtitute ſeit Jahresbeginn
keine Abnahme, ſondern einen Zuwachs von 255 Millio=
nen
Kronen auf. Da die Einlagen des Wiener Inſtituts
ungefähr den zehnten Teil der Einlagen der ganzen Mon=
archie
darſtellen, ſo kann der Geſamtzuwachs der Spar=
gelder
ſeit dem 1. Januar 1915 trotz der ſeither erfolgten
Zeichnung von 13 Milliarden Kriegsanleihen auf 2½
Milliarden Kronen veranſchlagt werden. Die Aufbringung
der Mittel für die Kriegführung durch die Zeichnung von
Kriegsanleihe und die gleichzeitige Steigerung der Spar=
gelder
iſt das erfreulichſte Zeichen für die Geſundung un=
ſeres
Wirtſchaftslebens und für die unverminderte Er=
giebigkeit
unſerer Kapitalsbildung.

Hilfe für Galizien.

* Leipzig, 21. Nov. Nachdem der Reichskanz=
ler
bereits im Juni 1915 dem Ausſchuß für die hilfsbe=
dürftigen
Deutſchen Galiziens und der Bukowina in
Leipzig 20000 Kronen geſpendet hat, bewilligte er ihm
jetzt wiederum 10000 Kronen für die Hilfsexpedi=
tionen
in dem befreiten Galizien. Im gan=
zen
hat der Ausſchuß damit über 165000 Mark geſammelt.

Die Wahrheit über die letzte franzöſiſche
Offenſive.

* Zürich, 21. Nov. Der oft viel ſelbſtändiges Ur=
teil
bezeugende Pariſer Mitarbeiter der Neuen Zürcher
Zeitung bringt heute einige intereſſante Mitteilungen
über die letzte mißlungene große Offenſive Joffres.
Der Zweck dieſer Offenſive ſei mehr politiſch als
militäriſch geweſen, da man ernſte Gründe zu der
Befürchtung gehabt habe, Rußland ſei zu einem Son=
derfrieden
geneigt. General Joffre, der gegen
dieſe Offenſive geweſen ſei, habe nur dadurch zum
Nachgeben bewogen werden können, daß man ihm vor=
geſtellt
habe, durch eine große Offenſive auf der Weſt=
front
könne Rußland aus der deutſch=öſterreichiſch= ungari=
ſchen
Umklammerung befreit werden. Schon 14 Tage
vorher ſei ganz Frankreich von den bevorſtehenden Ex=
eigniſſen
unterrichtet geweſen, ſodaß es ſehr merkwürdig
geweſen wäre, wenn die Deutſchen nichts erfahren hätten.
Die Verluſte der franzöſiſchen Armee bezif=
fert
der Mitarbeiter auf etwa 100000 Mann, die der eng=
liſchen
auf 4050000 Mann. Die franzöſiſchen Soldaten
dächten mit Schrecken an die Notwendigkeit eines zweiten
Winterfeldzuges und könnten ſich nur mit Mühe darin
ſchicken. Bezeichnend ſei auch, was der kommandierende
General eines der wichtigſten befeſtigten Plätze Frank=
reichs
jüngſt einem Freunde des Mitarbeiters erklärt
habe: Wenn wir die deutſchen Linien jetzt nicht durch=
brechen
, da wir beſtimmt wiſſen, daß die uns gegenüber=
ſtehenden
Soldaten von geringerer Qualität und kleiner
an der Zahl ſind als die unſerigen, und daß ihre beſten

Auf der Flucht nach Cettinje.

Die nachſtehende Schilderung geben wir
nach Mitteilungen, die der ſerbiſche
Journaliſt Petkowitſch unſerem Mit=
arbeiter
in Chiaſſo gemacht hat.
S. Als der Zuſtrom von Flüchtlingen aus allen Ge=
bieten
die vom Feinde noch nicht beſetzt waren, in dem
über Nacht zur Regierungs= und Hauptſtadt gewordenen
Mitrowitſcha zur Kataſtrophe zu werden drohte, wurde
die Volksvertretung einberufen. Es war eine merkwür=
dige
Sitzung, die in einer Kirche abgehalten werden
mußte, da ſonſt kein geeigneter Raum zur Verfügung
ſtand. Ueber die Hälfte der Mitglieder fehlte. Und
viele verließen während der Verhandlungen die Räume,
als die Regierung Gegenſtand ſchwerer Anklagen wurde.
Man kam zu keinem Beſchluß, obwohl ſchon ſechs Stun=
den
leidenſchaftlich debattiert worden war. Die Ver=
ſammlung
ging wegen Beſchlußunfähigkeit auseinander,
um ſich am ſpäten Abend nochmals zu vereinigen. Nun
wurde mehr über die Möglichkeit eines Friedensſchluſſes als
über die Maßnahmen zur Linderung der Flüchtlingsnot
mit höchſter Erbitterung geſtritten. Faſt ſah es ſo aus,
als ob eine Mehrheit für Friedensanerbietungen vor=
handen
wäre. Da machten Freunde des königlichen
Hauſes geltend, daß der Kronprinz ſofort ab=
danken
würde, wenn durch Kammerbeſchluß Unter=
handlungen
mit dem Feinde angebahnt werden ſollten.
Dieſer Hinweis bewirkte, daß die Kammer abermals
ohne Abſtimmung auseinanderging, ohne der Flücht=
linge
anders als in Ausdrücken des Mitleids zu geden=
ken
. Während der Beratungen in der Kirche, die gleich=
zeitig
als Schlafraum für die Abgeordneten diente, ſoweit
ſie nicht zur Aufnahme der verwundeten Soldaten ver=
wendet
wurde, deren Stöhnen und Jammern in die De=
batten
hineinſchlug, hatten Organe der Regierung durch
Beamte eine Hammelherde in die Stadt treiben laſſen,
obwohl die Tiere zum Transport zum Heere beſtimmt
waren. Die Hammel wurden geſchlachtet und das Fleiſch
an die Hungrigen verteilt. Aber nachher war der Jam=
mer
um ſo größer, als bekannt wurde, daß zwei bei Pri=
lep
ſtehende Regimenter auf die Hammelſendung ver=

geblich gewartet hatten und mit hungrigem Magen gegen
den Feind ziehen mußten.
Um neuen Zuzug abzuwehren, wurden Sendboten
ins Land geſchickt, um die unruhig gewordene Bevölke=
rung
wieder zur Seßhaftigkeit zu überreden. Wir be=
kamen
aus Montenegro die Nachricht, daß auch dort die
Lebensmittel auszugehen drohten. Jetzt war raſcher
Entſchluß nötig. Die Regierung entſandte in Autos
einige Beamte und Bürger, darunter auch mich, nach Cet=
tinje
, um wegen der Frage der Unterbringung der Flücht=
linge
Rat zu ſchaffen. Wir übernachteten in Ipek. Auch
dieſer montenegriniſche Ort war überfüllt mit ſerbiſchen
und einheimiſchen Flüchtlingen. Wir mußten in unſeren
Wagen ſchlafen. Je weiter wir fuhren, deſto mehr muß=
ten
wir uns überzeugen, daß die Stimmung der Monte=
negriner
gegen uns nicht die beſte war. Der Grund
liegt auf der Hand. Wir und unſere Flüchtlinge brachten
das Elend in das Land. Man ſagte uns, nur Serbiens
wegen müſſe Montenegro noch Krieg führen. Oeſterreich
hätte unter anderen Umſtänden mit Montenegro ſchon
Frieden geſchloſſen. Das iſt natürlich eine vollkommene
Verkennung der wirklichen Lage (!!), aber es handelt ſich
um arme Teufel, die nichts von der Politik verſtehen
und die den Krieg ſatt haben.
Leider fanden wir auch in Cettinje eine ähn=
liche
Stimmung bis weit hinein in die Hofkreiſe.
Um Himmels Willen, ſo hörte ich mehr als einmal
ausrufen, laßt uns mit Eueren Flüchtlingen in Frie=
den
, wir haben ſelber nichts zu eſſen. Wie ſollen wir
unſere Soldaten ernähren? Ich muß geſtehen, wir
waren peinlich überraſcht. Ich wagte den ablehnenden
Beſcheid, der uns in Cettinje wegen der Unterbringung
der ſerbiſchen Flüchtlinge wurde, gar nicht einmal Pa=
ſitſch
zu telegraphieren. Kurz vor unſerem Eintreffen
war der König in Italien geweſen. Er hat dort
auch eine Begegnung mit dem Prinzen Danilo gehabt,
von der er ebenſowenig wie von den Unterredungen
mit ſeinem Schwiegerſohn Viktor Emanuel befriedigt
ſchien. Außerdem waren ſchlimme Nachrichten aus der
Nähe von Grahawo gekommen, wo die Oeſterreicher mit
nie erwartetem ſtarkem Drucke vorrückten, ſodaß die Reſi=
denz
gefährdet erſchien. In der Tat hatte man ſchon
damals in einer Entfernung von 20 Kilometern nördlich

von Cettinje mit Befeſtigungsarbeiten begonnen, deren
volle Bedeutung mir erſt bei meiner Ankunft
auf italieniſchem und ſchweizeriſchem Boden be=
kannt
wurde. Ja, wenn wir in Serbien
nicht Monate lang im Dunkeln gehalten worden
wären, wenn wir andere als ruſſiſche, franzöſiſche und
ſerbiſche Berichte zu Geſicht bekommen hätten, dann
wäre uns ſicherlich dieſe grauenhafte Tragödie erſpart
geblieben. Dann wären wir von unſeren ſogenannten
Freunden und Bundesgenoſſen kaum hinter das Licht ge=
führt
worden. Wir hatten ja von alle dem, was um
Serbien herum vorging, auch nicht die blaſſeſte Ahnung.
Und ich glaube, daß man das auch in Cettinje nicht ge=
wußt
hat. Dort waren bei meiner Anweſenheit zahl=
reiche
italieniſche, franzöſiſche und engliſche Offiziere zu
ſehen. Es traf auch Munition und etwas Lebensmittel
aus Italien ein. Aber ich konnte deutlich hören, wie der
König dem italieniſchen Oberſt di C. mitten auf der
Straße im Tone höchſten Aergers erklärte: Wenn Sie
meinen Forderungen keinen Nachdruck geben können,
wenn ich die Geſchütze nicht ſofort erhalte, dann laſſe ich
den Feind vom Lowſchen herab wiſſen, daß ich zu Unter=
handlungen
bereit bin. In Cettinje glaubt man immer
noch, daß Oeſterreich für den Frieden zu haben wäre,
wenn ihm der Lowſchen abgetreten würde (bekanntlich
der montenegriniſche Berg, durch den das öſterreichiſche
Cattaro bedroht iſt). Dieſer Berg wird gegen Italien
von Montenegro immer dann ausgeſpielt, wenn die
römiſche Regierung hartköpfig iſt. Ich glaube, daß
König Nikita auch diesmal ſeinen Willen durchſetzt und
ſeine Geſchütze ſamt der Bedienungsmannſchaft erhal=
ten
hat. Aber trotz aller Nachgiebigkeit von ſeiten des
Verbandes herrſcht in Cettinje eine ſtarke Gereiztheit.
Man fürchtet weniger die Oeſterreicher aus der Richtung
von Trebinje=Grahowo her als vielmehr den Durchbruch
des Feindes von Jawor, vom Uvatſch her, von wo er
ſich den Weg durch das Moravatal über Podgoritza nach
Skutari und demnach auch nach Cettinje unſchwer bahnen
könnte. Die Nervoſität in Cettinje war außerordentlich
groß und der Aufenthalt geſtaltete ſich für uns auch aus
anderen Gründen höchſt unangenehm.

[ ][  ][ ]

Offiziere anderweitig verwandt werden, ſo werden wir
eben nie durchbrechen. Das war der beſte Beweis,
daß es mit unſerer Armee irgendwie hapert. Er habe
hinzugefügt, wenn es den Franzoſen nicht gelinge, durch=
zubrechen
, ſo beſtehe für die Deutſchen eine ähnliche
Schwierigkeit.

Die Kräftegruppen des Weltkriegs.

(Schluß.)
G.* Zu ähnlichen Vergleichen und Schlüſſen wie die
der Eiſenerzeugung führt ein Vergleich der Kohlenproduk=
tion
der kriegführenden Mächte. Im Kohlenver=
brauch
ſtehen die Vereinigten Staſaten an der Spitze;
auf den Kopf der Bevölkerung entfallen im Durchſchnitt
täglich 5 Tonnen. In Deutſchland und England erreicht
der Verbrauch 4 Tonnen für den Kopf. In dieſen Zahlen
iſt natürlich der Verbrauch für induſtrielle Zwecke einge=
ſchloſſen
. Die Leiſtung des einzelnen Arbeiters ſoll ſich
nach Findlay entſprechend dem Kohlenverbrauch geſtalten.
Dies mag inſofern zutreffen, als die rückſichtsloſe Aus=
beutung
der menſchlichen Arbeitskraft in der Union all=
mählich
die Grenzen des Erträglichen erreicht und über=
ſchritten
hat. In der Leiſtung des einzelnen Arbeiters
iſt aber Deutſchland England entſchieden überlegen, trotz
dem gleichen Kohlenverbrauche.
Die Statiſtik des Kohlenverbrauchs der induſtriell
führenden Länder gibt aber noch andere intereſſante Zah=
len
. Rußland ſteht anſcheinend auf derſelben Stufe
wie die Union im Jahre 1850; auch Holz wird noch
vielfach als Brennmaterial für Lokomotiven verwandt,
gerade wie in Amerika vor noch nicht allzu langer Zeit.
1850 verbrauchte Amerika etwa ¼ Tonne Kohlen jährlich
auf den Kopf derſelbe Betrag ergibt ſich heute für
Rußland. Frankreich erſcheint heute ſoweit vorge=
ſchritten
, wie die Union im Jahre 1875. Damit ſoll nicht
geſagt ſein, daß einzelne Induſtrien in Frankreich nicht
ſo hoch entwickelt wären wie in Amerika, wohl aber follgt
daraus, daß die Geſamtinduſtrie viel weniger entwickelt
iſt. Frankreich verbraucht nur 1,6 Tonnen für den Kopf
und das Jahr, woraus mit Beſtimmtheit folgt, daß dier
größere Teil des franzöſiſchen Volkes ſich mit Ackerbau
und Kleingeſchäften befaßt.
Die Geſamtbevölkerung innerhalb der
deutſch=öſterreichiſchen Linien, ausſchließlich der
Türkei, beträgt etwa 135000000 Köpfe, einſchließlich
der Türkei 155000000, und die Durchſchnittsproduktion
dieſer gewaltigen Menſchenmenge, auf Kohlen und Eiſen
bezogen, kommt etwa der der Vereinigten Staaten im
Jahre 1890 gleich. Der Durchſchnittskohlenverbrauch ſtellt
ſich auf 2½ Tonnen.
Die Bevölkerung der verbündeten Feinde
der Mittelmächte, allſo von Großbritannien, Frankreich,
Itallien, Serbien und Rußland zuſammengenommen, er=
reicht
die ſtattliche Zahl von 285 Millionen; ihr Kohlen=
verbrauch
340 Millionen Tonnen, auf den Kopf alſo nur
1,2 Tonnen. Dieſer Durchſchnitt iſt derſelbe, wie ihn die
Vereinigten Staaten im Jahre 1880 hatten. Danach iſt
die deutſche Gruppe ihren Gegnern im Weltkriege um
etwa 20 Jahre in der Anwendung von Maſchinen
voraus. Die Soldaten der Mittelmächte und ihre na=
türlichen
Hilfsmittel kommen aus einem Geſamtareal von
1 Million (engl.) Quadratmeilen; die des Vierverbandes
ſtammen aus aller Welt und einem Gebiete von 1015
Millionen Quadratmeilen.
Die Wichtigkeit der Vereinigung induſtrieller Ent=
wicklung
auf möglichſt enges Gebiet haben die Tatſachen
des Krieges am ſchlagendſten in der Munitionsfrage ge=
zeigt
. Der Vierverband muß alle Induſtrien der Welt,
ſogar die japaniſche, um Hilfe angehen; auf der anderen
Seite ergibt ſich eine gewaltige Ueberlegenheit der Or=
gandſationsfähgkeit
Deutſchlands, die etwa der
ſeiner induſtriellen Betriebe entſprechen dürfte.
Um die Lage in Europa anſchaulich darzuſtellen,
nimmt Findlay einen Bürgerkrieg der Union an, in dem
die=Staaten Illinois, Indiana, Michigan, Ohio, Penn=
ſylvanien
, Neu=York, Connecticut und New=Jerſey gegen

die übrigen nebſt Kanada im Felde ſtehen, die außerdem
noch durch Mexiko und Südamerika verſtärkt werden. Es
würde dann eine Bevölkerung von 40 Millionen auf einem
Gebiete von 285000 Quadratmeilen gegen eine ſolche von
150 Millionen auf 15 Millionen Quadratmeilen ſtehen.
Welche Gruppe würde ſiegen müſſen? Sicher die Staa=
tengruppe
zwiſchen Neu=York und Chikago, weil die=
ſes
Gebiet 75 Prozent der amerikaniſchen
Kohlle erzeugt und 87 v. H. des Eüſens, und
faſt die geſamte organiſierte Induſtrie und die am höch=
ſten
entwickelte Technik umfaßt, und nicht nur die Fa=
briken
, ſondern auch eine diſziplinierte Bevölkerung mit
geſchulten Führern und Organiſatoren. Wenn wir uns
vorſtellen, daß dieſe Staatengruppe von einer befähigten
Körperſchaft geleitet wird, die zur Kriegsführung die
Kontrolle über ihre Bürger hat, ſo wäre Amerika etwa
in derſelben Lage wie heute Deutſchland. Nicht etwa, weil
der Neu=Yorker oder Pennſylvanier dem Kanadier oder
Texaner irgendwie überlegen iſt, würde die erwähnte
Staatengruppe des Sieges ſicher ſein können, ſondern
weil ſie in der Munitionserzeugung, im Transport aller
Hilfsmittel, in der Geſamtorganiſation, in der Fähigkeit
zu ſchnellem Angriff weit überlegen ſein würde, und
wenn dieſe SStaatengruppe zuerſt zur Beſetzung von
Weſtvirginien und Miſſouri ſchreiten würde, würde das
dasſelbe bedeuten, wie für Deutſchland die Beſetzung
von Belgien und Polen.
Und wenn zu dieſen Feinden noch Großbritannien
käme, das ſeine Herrſchaft zur See gebrauchte, um den
gegneriſchen Staaten Munition, Waffen uſw. zu liefern?
fragt Findlay und antwortet: Ich glaube nicht, daß
das den Ausſchlag geben würde. Die Aufgabe,
eine ſolche Vereinigung induſtriell hochentwickelter Staa=
ten
zu beſiegen, iſt nicht zu löſen, ſie könnte jedem
möglichen Angriff mit einem ſolchen Wall mechaniſcher
Energie begegnen, daß die Angreifer ſchließ
lich an ihren verlorenen Hoffnungen ver
zweifeln würden.
Wir können uns dieſen Ausführungen Findlays nur
anſchließen. In England und Frankreich freilich wird
er tauben Ohren predigen. Und noch ein Ausblick in
die Zukunft eröffnet ſich uns, wenn wir die angeſtrebte
mitteleuropäiſche Wirtſchaftsgemeinſchaft Dentſchland,
Oeſterreich=Ungarn, Bulgarien, Türkei ins Auge faſ=
ſen
: ein Gebiet mit Entwicklungsmöglichkeiten, die ſelbſt
die der Vereinigten Staaten weit hinter ſich zurücklaſſen,
dazu eine Bevölkerung, die techniſch weit fortgeſchrittener
iſt als die amerikaniſche. Sollte es da den Herren jen=
ſeits
des großen Teiches nicht um ihre Gottähnlichkeit
bange werden? Der Krieg hat die unbegrenzten Mög=
lichkeiten
wieder da hingebracht, wo ſie hingehören, in
das alte Europa, für das der Weltkrieg eine ungeahnte
Verjüngung bedeuten wird.

Ueber Niſch nach Bagdad.

** Die in unſerem Aufſatz Die Bedeutung des Bal=
kankrieges
ausgeführten Gedanken machen ſich ſogar in
der engliſchen Preſſe geltend, wie ein kurzer Ar=
tikel
im Londoner Daily Graphic vom 9. November zeigt.
Ein gewiſſer Waclaw Ezerniewski vermutlich allerdings
ein Pole ſchreibt nämlich:
Der Fall von Niſch iſt ein ſchwerer Schlag (für Eng=
land
) und bedeutet mehr, als der Fall von Antwerpen.
Die Bedeutung von Niſch liegt weniger darin, daß es die
Kriegshauptſtadt von Serbien iſt, als darin, daß ſein
Fall die Eiſenbahnverbindung zwiſchen Deutſchland und
Kleinaſien über Oeſterreich und Konſtantinopel öffnet.
Hier haben die Deutſchen zum erſtenmal ihr Kriegsziel er=
reicht
. Die Beſetzung Serbiens an ſich iſt von geringem
Wert für ſie, ſie iſt nur Mittel zum Zweck. Ihr Ziel war
nicht Serbien, ſondern das Gebiet, auf dem Serbien nur
eine Etappe iſt. Mit dem Fall von Niſch iſt der lang=
gehegte
Traum eines geraden Wegs nach Bagdad und dem
Suezkanal der Erfüllung nahe gekommen.
In den letzten Monaten iſt die Lage der Zentral=
mächte
ſchwierig geworden. Sie beginnen die Wirkungen
der engliſchen Blockade zu fühlen. Die Lebensmittelpreiſe
ſteigen ungeheuer; die Reſerven an Menſchen gehen zu
Ende. Sie brauchen dringend eine Verbindung mit der

Außenwelt, um der Kontrolle der einſchließenden Feinde
zu entgehen, und mit dem Falle von Niſch eröffnen ſich
ihnen neue Gebiete. Ganz Anatolien, Arabien, Meſopo=
tamien
und ſelbſt=Perſien liegen offen vor ihnen. Sie kön=
nen
dort Baumwolle, Metalle und Lebensmittel erhalten,
ohne auf neutralen Schmuggel im Norden und Nordweſten
angewieſen zu ſein. Sie können eine Armee von einer
Million Menſchen neu aus Aſien ausrüſten, und das ſind
Ausſichten, die der deutſchen Politik neue Kräfte geben
werden.
Die Ententemächte haben den Ernſt der Lage zu
ſpät eingeſehen. Der Oſten war unglücklicherweiſe zu
lange in den Händen von Politikern und Diplomaten.
Nur die Waffen können jetzt die Lage retten, nicht Sir
Edward Grey, ſondern Lord Kitchener, nicht die Haltung
Griechenlands und Rumäniens, ſondern franzöſiſche, bri=
tiſche
und ruſſiſche Waffen auf dem Balkan ſelbſt.
Es handelt ſich nicht darum, Serbien vor Belgiens
Schickſal zu bewahren, es handelt ſich vielmehr um die Zu=
kunft
des ganzen Krieges.
Was der edle Pole in, nebenbei bemerkt, ſehr mäßigem
Engliſch doziert, haben wir ſchon lange gewußt. Bemer=
kenswert
iſt nur, daß engliſche Blätter dies veröffentlichen.

Die Aufgabe der Alliierten.

London, 22. Nov. Der militäriſche Korreſpon=
dent
der Times fordert, daß der neue Kriegsrat der
Alliierten die Zahl und Beſchaffenheit der notwen=
digen
Truppen feſtſtelle, da jetzt keine Entſchuldigung mehr
für Trugſchlüſſe über die Stärke des Feindes beſtehe.
Die alliierten Regierungen müßten über die
Verteilung der maritimen, militäriſchen und finanziellen
Laſten entſcheiden. Dieſe Feſtſtellung gebe erſt die Grund=
lage
, um die engliſche Werbefrage zu beurteilen. Eine
andere notwendige Entſcheidung ſei, an welchen Fronten
die Alliierten ſich offenſiv und an welchen ſie ſich defenſiv
verhalten müßten. Der Verfaſſer verlangt, daß die
Nation die Wahrheit kennen lerne und be=
mängelt
, daß, während das Ergebnis des Werbefeldzuges
von Lord Derby früheſtens am 11. Dezember bekannt
ſein werde, das Parlament in Ferien gehen wird und
erſt im Februar ſich wieder verſammeln ſoll. Ein etwaiges
Wehrpflichtgeſetz könne daher erſt im März eingebracht
werden, und die auf Grund des neuen Geſetzes ausge=
hobenen
Truppen könnten den Feldzug von 1916 nicht
mehr beeinfluſſen.

Ruſſiſches.
Arbeitermangel in der ruſſiſchen Kriegs=
induſtrie
.

* Berlin, 20. Nov. Der zentrale Kriegs=
induſtrieausſchuß
erhob dem Rußkoje Slowo vom
9. Nov. zufolge beim Gehilfen des Miniſters des Innern,
Plehwe, Vorſtellungen folgenden Inhalts:
Die weit verbreiteten Gerüchte über die bevor=
ſtehende
Nachmuſterung der bei der Aushebung
als dauernd untauglich Bezeichneten, der ſogenannten
weißen Billette, haben unter de Arbeitern ein ſtarke
Erregung hervorgeruſen. In der Annahme, daß
Staatsfabriken ſie ſicherer als Privatfabriken gegen die
Einberufung zur Truppe ſchützen, wandern die Privat=
arbeiter
nach den Staatsfabriken ab. Andere, die jede
Hoffnung auf ein Verbleiben im Betriebe aufgeben, laſſen
ſich ablohnen und fahren nach Hauſe, um ihre Angelegen=
heiten
zu regeln. Die die Arbeit fortſetzenden Arbeiter
ſind in großer Unruhe. Da keine Nachrichten darüber
vorliegen, ob den Arbeitern in Fabriken für dringenden
Heeresbedarf Aufſchub gewährt wird, kommt die In=
duſtrie
in eine ganz ausnahmsweiſe ſchwierige Lage.
Die mit der Retlamierung dienſtpflichtiger Mannſchaften
verbundenen Schwierigkeiten veranlaßten die Fabriken,
nur dauernd Untaugliche einzuſtellen. Solche
Leute ſind alſo die Mehrzahl der Induſtrie=
arbeiter
. Bei der ſchwierigen Lage, in welche die
Induſtrie in den letzten Monaten bezüglich der Ergänzung
des Arbeiterſtandes gelangt iſt, muß man mit jedem Ar=
beiter
ſorgfältig rechnen. Die jetzt vorhandenen Arbeiter
durch andere zu erſetzen, iſt angeſichts der völligen Er=
ſchöpfung
aller Quellen nur in einem ganz geringen Ver=
hältnis
möglich. Der Zentralausſchuß bittet daher, bei
der Entſcheidung der Frage der weißen Billette die
Heeresbedarfsfabriken zu berückſichtigen und dies all=
gemein
bekannt zu machen, um die Arbeiter zu beruhigen.
Die Fleiſchnot in Petersburg.
* Kopenhagen, 21. Nov. Die Fleiſchnot in
Petersburg hat ſich in den letzten Tagen bedeutend

Bei den blauen Jungens‟
am Nordſeeſtrande.
Deutſche Kriegsbriefe von der Weſtfront

Flandern, im November.
Da rauſcht es wieder, brandet und tobt, das uner=
gründliche
Meer. Ewig ſchön und ewig gewaltig. Die Winds=
braut
fegt über die Dünen, Sandburgen brechend, Sand=
burgen
türmend . . . Zwiſchendurch dröhnt der Donner
der Geſchütze von Middelkerke und Weſtende herüber.
Geiſterhaft, wie hell lodernde Blitze tauchen am Firma=
ment
die deutſchen Scheinwerfer auf und ſpähen nach
feindlichen Fliegern, die in den letzten Tagen meiſt in
den Abendſtunden zwiſchen 7 und 11 Uhr , ſich wieder
etwas reger zeigten. Aus knatternd arbeitenden Ballon=
abwehrkanonen
wird auf Freiballons geſchoſſen das
vertraute und doch immer wieder reizvolle Spiel der
Schrapnells, wie ſie oben erſt als ſchwarze Punkte auf=
tauchen
, dann ziſchend zünden, weiße Pulverwolken bil
dend, die ſich mit den Wolkenſchwaden am Horizont verei=
nigen
. In kurzen Pauſen ſteigen unſere prachtvollen Waſ=
ſerflugzeuge
auf ein äußerſt vielgeſtaltiges, eindrucks=
volles
Bild, das ſich dem Beſucher bietet. Wahrhaftig,
leicht haben es unſere blauen Jungens nicht, die hier am
flandriſchen Nordſeeſtrand Dienſte tun, nun ſchon ſeit Jah=
resfriſt
in den Dünengräben hauſen und wiederholt den
Feind tapfer abzuwehren hatten. Wir wiſſen die Vertei=
digung
der Küſte bei ihnen in guter Hand. Umſomehr
wird es intereſſieren, einiges Nähere über das Wirken der
deutſchen Marine hier oben zu vernehmen.
Im Auguſt des Vorjahres wurde zunächſt eine Ma=
rine
=Diviſion begründet und dieſer der Flankenſchutz an
der Küſte anvertraut. Als die Diviſion ihre Wirkſamkeit
aufgenommen hatte, ſah ſie ſich ſehr bald ſchwierigen Auf=

gaben gegenüber und ſtand in kurzem in ſchweren Ge=
fechten
, u a. mit dem Ausfallheer von Antwerpen. Unſere
blauen Jungen haben ſich bekanntlich damals ſehr wacker
geſchlagen und ſind am 11. Oktober mit der Armee Beſeler
in Antwerpen eingerückt, 10 Tage ſpäter, ohne Kampf. in
Brügge, der entzückenden Stadt der Kanäle, wo der Bür=
germeiſter
den beiden vor den Toren der altehrwürdigen
Stadt anrückenden Matroſenregimentern flehentlich emp=
fahl
, wenigſtens Frauen und Kinder zu ſchonen. Auf dem
hiſtoriſchen Belfried (Hallenturm), deſſen Bau etwa um
1291 begonnen wurde, wurden alle Waffen, die ſich noch bei
den Bürgern der Stadt befanden, abgeliefert. Eine be=
dingungsloſe
Uebergabe alſo, die auch niemals Frankti=
reurſtreiche
im Gefolge hatte.
Allmählich wuchs mit der Ausdehnung des heißen
Völkerringens die Mannigfaltigkeit der ſeetechniſchen Auf=
gaben
, der Dienſt der Marinetruppen zu Lande. Galt es
doch, die lange Seefront von der holländiſchen Grenze an
bis hinunter nach Nieuport auszubauen und zu ſchützen, da
ſonſt Gefahr für die rückwärtigen Verbindungen beſtand.
Eine Fülle von Aufgaben, die meiſterhaft gelöſt worden
ſind. Das iſt umſo anerkennenswerter, als die Anlage
von Schützengräben und Unterſtänden in den Dünen ganz
neue Felder der Betätigung erſchloß. Später wurde be=
ſchloſſen
, die Diviſion zu einem Korps auszubauen. Etwa
um die Jahreswende waren die erforderlichen Vergröße=
rungen
durchgeführt und in kaum glaublich erſcheinender
kurzer Zeit alle Befeſtigungen angelegt. Die Leute wohnen
in den Batterieunterſtänden. Die ſtete Gefechtsbereitſchaft
iſt auf das glänzendſte geſichert.
Am 20. November vorigen Jahres fand die erſte grö=
ßere
Beſchießung von Zeebrügge durch die Engländer ſtatt,
worüber ſie und ihre Lügenpreſſe die Mär von rieſigen
Erfolgen verbreiteten. Zeebrügge ſei ein Trümmerhaufen
und damit Deutſchlands letzte Hoffnung, hier einen Stütz=
punkt
zu haben, genommen. Wie ſtark dieſe engliſche Hoff=
nung
getrogen hat, davon konnte ich mich ſo recht in dieſen

Tagen überzeugen, wo ich Gaſt des liebenswürdigen
Kommandanten von Zeebrügge war. Sofort wird dem
Beſucher klar ich fuhr von Brügge auf dem ſicher ledig=
lich
aus ſtrategiſchen Gründen auf Anregung Englands
angelegten Leopoldskanal hart an den engliſchen Erfol=
gen
u. a. einem in Trümmer geſchoſſenen Hotel vorbei
in Zeebrügge ein , daß in dieſem armſeligen Fiſcherdorf
überhaupt nicht viel zu zerſtören war. Das einzige,
was einen Wert darſtellt das herrlich am Meeresgeſtade
liegende Palace=Hotel , iſt mit engliſchem Gelde vor nicht
langer Zeit geſchaffen und daher höchſt vorſorglich von den
engliſchen 30,5=Geſchützen verſchont worden..
Auf Deutſchlands letzter Hoffnung ſah ich deutſche
Marinekräfte in froheſtem Schaffen, ſah ich die blauen
Jungen in ſchmucken Gräben und molligen Stuben tief
unter der Erd richtiger, tief in den Dünen, fuhr ich im
Auto des Kommandanten auf die faſt 4 Kilometer lang ſich
erſtreckende Mole, eine der größten Europas, wenn nicht
der Welt, hinaus und traf überall ſtarke, kampfbereite
Männer, deren Hauptſchmerz es iſt, daß ſich die Herren
Engländer gar ſo ſelten blicken laſſen. Ein unübertreff=
licher
, echt kameradſchaftlicher Geiſt beſeelt alle; zwiſchen
den überall in Flandern vereint wirkenden Kräften des
Heeres und der Marine herrſcht das denkbar beſte Einver=
nehmen
.
Was unſere blauen Jungen zu leiſten vermögen, haben
ſie bewieſen, als im Dezember und Januar die ſchweren
Durchbruchsverſuche der Franzoſen einſetzten, die von der
See her der engliſche Admiral Hood mit ſtarken Seeſtreit=
kräften
unterſtützte. Die Eroberung von Lombardzyde
nach ſtürmiſchem Dünenkampf war ein Meiſterſtück erſten
Ranges.
Hierüber und über die ununterbrochenen zähen Kämpfe
der neueſten Zeit an Flanderns Küſte, aber auch über den
ſonnigen Humor der wackeren blauen Jungens in einem
anderen Artikel mehr.
Emil Simſon, Kriegsberichterſtatter.

[ ][  ][ ]

verſchlimmert, da ein Eiſenbahnzug mit vielen tauſend=
Pud (1 Pud 16 Kilogramm) gefrorenen Fleiſches, der
dieſer Tage in Petersburg erwartet wurde, ſpurlos
verſchwunden iſt. Man glaubt, daß er auf irgend
einer kleinen Halteſtelle auf ein Nebengleis übergeführt
und dort vergeſſen worden iſt. Die Regierung erklärt,
an Fleiſchzufuhren nicht mehr als ein Drittel des nor=
malen
Fleiſchbedarfs verbürgen zu können.
Der Jahrgang 1918 einberufen.
* Stockholm, 22. Nov. Birſhewija Wjedomoſti
zufolge werde jetzt in Rußland der Jahrgang 1918
einberufen.

General Rußki warnt.

* Kopenhagen, 20. Nov. Birſhewija Wjedo=
moſti
veröffentlicht eine aufſehenerregende Unterredung
mit Generall Rußki, worin dieſſer das ruſſiſche Volk vor
zu weit gehenden Hoffnungen auf einen ſiegreichen Aus=
gang
des Krieges warnt. Wenn man Siege voraus=
ſalgen
wollte, müßte man ein Napoleon ſein, und
würde ſich dann noch der Gefahr ausſetzen, ſich lächer=
llich
zu machen. Die von der ruſſiſchen Preſſe immer
hervorgehobene Kriegsmüdigkeit und Erſchöpfung der
deutſchen Truppen ſtimme nicht mit den Tat=
ſachen
überein. Er könne nur die Hoffnung ausſprechen,
daß Ueberraſchungen, wie ſie der Anfang des Krieges ge=
bracht
, zukünftig nicht mehr eintreten möchten. Der
Ausſchlag des Krieges werde gegeben auf der Weſt=
front
durch die neuen ſchwarzen Truppen der Fran=
zoſen
(!) und die friſchen Koolonialtruppen der Engländer,
auf der Oſtffront durch das unerſſchöpfliche Menſchen=
material
Rußlands. General Rußki bemerkte ſchließlich,
die Zeit ſei Rußlands fünfter Verbündeter.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

23. November. Eroberung von Pilica.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 23. November.
* Juſtizperſonalien. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
hat den Präſidenten des Oberlandesgerichts
Guſtav Kullmann auf ſein Nachſuchen, unter Anerken=
nung
ſeiner langjährigen treuen und vorzüglichen Dienſte
zund unter Verleihung des Charakters als Wirklicher
Geheimerat mit dem Prädikat Exzellenz mit Wirkung
vom 1. Januar 1916, in den Ruheſtand verſetzt, den
Miniſterialrat im Miniſterium der Juſtiz Staatsrat
Dr. Georg Beſt zum Präſidenten des Oberlandesgerichts
und den Oberſtaatsanwalt am Landgericht der Provinz
Starkenburg, Dr. Otto Schwarz, zum Miniſterialrat im
Miniſterium der Juſtiz, beide mit Wirkung vom 1. Januar
1916 ernannt.
* Erledigte Stelle. Die Stelle des Vorſtands des
Großh. Finanzamts Worms I.
Kriegsauszeichnungen. Bauckloh Hauptmann
im Erſ.=Batl. Landw.=Infi.=Rgts. 6, Ritter des Eiſernen
Kreuzes I. und II. Kl., erhielt das öſterr. Verdienſtkreuz
mit der Kriegsdekoration. Dem Leutnant und Batl.=
Adjutanten Adolf Heiß wurde das Eiſerne Kreuz und
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille, ferner wurde dem Ge=
freiten
Hans Heiß die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille ver=
liehen
.
D Der Poſtdienſt an Großherzogs Geburtstag. Am
Geburtstag des Großherzogs ſind die Poſtſchalter
bei dem Poſtamt 1 (Rheinſtraße) und beim Poſtamt 2
(Bahnhof) von 89 Uhr vormittags und 11 Uhr vor=
mittags
bis 1 Uhr nachmittags geöffnet. Die Zweigſtellen
in der Hermann= und Stiftſtraße bleiben geſchloſſen.


Konzerte.


W. Das geſtrige dritte Konzert der Hof=
muſik
unter Leitung des Herrn Generalmuſildirektors
von Weingartner wurde mit der vierten Sinfonie
(B=Dur) op. 60 von Beethoven eröffnet. Die vierte Sin=
fonie
zeigt im Gegenſatz zu dem heldiſchen Charakter der
dritten eine heitere Grundſtimmung und einen einfacheren
Aufbau, iſt aber gerade wegen der ſtrengen thematiſchen
Durchführung der Motive bemerkenswert. Das Adagio
gehört zu den ſchönſten Tonſtücken, die wir Beethoven
verdanken, der Schlußſatz erinnert in ſeinem heiteren,
leicht bewegten Charakter an den Stil Haydns und Mo=
zarts
. Die Sinfonie wird wohl ſeltener aufgeführt, als
die anderen, obwohl ſie gerade wegen der Einfachheit
und Klarheit ihrer Struktur und ihres anſprechenden
Charakters ſich dem Verſtändnis leicht erſchließt. Als
zweites Orcheſterwerk gelangte Schumanns B=Dur= Sin=
fonie
(op. 38) zum Vortrag. Dieſe Sinſonie, auch Früh=
lingsſinfonie
genannt, iſt nach des Komponiſten eigener
Ausſage in feuriger Stunde geboren und iſt das erſte
Orcheſterwerk Schumanns. Sie iſt überaus reich in der
Formgeſtaltung und den Motiven und mutet im Ver=
gleich
zu der Beethovenſchen Sinfonie faſt populär an.
In dem getragenen Larghetto und dem im bewegten, tanz
artigen Rhythmus gehaltenen Scherzo tritt das melodiöſe
Element ſtark hervor, während der entzückende, graziöſe
Schlußſatz dem friſchen, flotten und in ſeiner Urſprünglich=
keit
und Heiterkeit erfriſchenden Werke einen ſeinem gan=
zen
Charakter entſprechenden und den empfangenen Ein=
druck
ſteigernden Abſchluß verleiht. Beide Sinfonien fan=
den
unter Herrn von Weingartners genialer Lei=
tung
eine glänzend gelungene, als muſtergültig zu bezeich=
nende
Wiedergabe und ernteten begeiſterten Beifall.
Zwiſchen den beiden Sinfonien ſpielte die dem hie=
ſigen
Konzertpublikum ſchon rühmlichſt bekannte Klavier=
virtuoſin
Frau Wera Schapira aus Wien das erſte
Konzert (Es=Dur) für Klavier und Orcheſter (in einem
Satz) von Liſzt. Das Konzert, leidenſchaftlich, faſt wild,
iſt für die Liſztſche Muſik, die man ſpöttiſch wohl als
Zigeunermuſik bezeichnet hat, charakteriſtiſch. Durch den
rieſigen Aufwand von Technik und Tönen und effektvolle
Kontraſte faſzinierend, erweckt die Kompoſition ſelbſt und
ihre ſiegreiche Bewältigung mehr Staunen und Bewun=
derung
als künſtleriſchen Genuß. Dieſer Bewunderung
über die von der Künſtlerin entfaltete fabelhafte Technik
gab das Publikum durch ſtürmiſchen Beifall und mehr=
malige
Hervorrufe Ausdruck. Am Schluſſe des Konzerts
wurden deſſen verdienſtvollem Leiter, Herrn von Wein=
gartner
, noch beſondere Ehrungen erwieſen.

Die Briefbeſtellung erfolgt zweimal, um 7 Uhr und
10 Uhr vormittags, Geld und Pakete werden einmal am
Vormittag beſtellt. Nach den Landorten findet vor=
mittags
eine einmalige Beſtellung aller Poſtſendungen
ſtatt. Die Briefkaſten werden tagsüber fünfmal in an=
gemeſſenen
Zwiſchenräumen geleert.
Brotkarten. Ein großer Teil des Publikums ver=
abſäumt
, die neuen Brotkarten an dem für die Ausgabe
an den bekannten Stellen der einzelnen Reviere beſtimm=
ten
Tage daſelbſt abzuholen. An den folgenden Tagen
wird das Verſäumte dann bei der Brotkartenausgabeſtelle
im Stadthaus nachgeholt. Bei dieſer Stelle herrſcht aber
an den auf die allgemeine Brotkartenausgabe folgen=
den
Tagen, durch Abgabe der Brotkarten an die Gaſtwirte,
der Monats=Brotkarten und der Zuſatzbrotmarken ein
ſolcher Andrang, daß naturgemäß ein längeres Warten
die Folge iſt. Wir glauben, unſeren Leſern empfehlen zu
ſollen, ſoweit dies nicht bereits früher ſchon geſchehen iſt,
ihre Brotkarten an dem feſtgeſetzten, je=
weils
bekannt gegebenen Zeitpunkt bei den
einzelnen Ausgabeſtellen abzuheben um
einmal das lange Warten zu umgehen und zum anderen,
um das ſchon mehr als genug in Anſpruch genommene
Perſonal der Verteilungsſtelle im Stadthaus nicht noch
mehr zu belaſten. Im übrigen iſt nunmehr eine Aen=
derung
der Abgabeſtellen im Stadthaus in der Weiſe er=
folgt
, daß alle Räume für Verkehr mit dem
Publikum ſich im Erdgeſchoß des Stadt=
hauſes
befinden. Die Zuſatzmarken werden für die
Folge in Zimmer 23 die Brotausweiskarten und Be=
ſcheinigungen
u. dgl. in Zimmer 22 ausgegeben.
Dadurch entfällt das für viele Beſucher des Stadthauſes
beſchwerliche Treppenſteigen.
Frühſtück ohne Milch. Knappheit und Teuerung der
Milch und der Molkereiprodukte zwingen uns, uns eine
Einſchränkung auf dieſem Gebiete aufzuerlegen. Arm und
reich wird davon betroffen. Denn wenn auf der einen
Seite ein größerer Verbrauch infolge der hohen Preiſe
ausgeſchloſſen iſt, ſo iſt auf der anderen Seite die Ueber=
legung
, daß unbedingt vor allem Milch in genügender
Menge den kleinen Weltbürgern, den jungen Müttern,
den Verwundeten und Kranken überlaſſen werden muß,
er Grund zu möglichſter Beſchränkung. Unter allen
Vorſchlägen, wie eine ſolche Einſchränkung ohne nachteilige
Folgen für die Ernährung vorgenommen werden könnte,
iſt wohl beſonders einleuchtend, ſtatt Kaffee mit Milch
eine gut zubereitete Suppe zum erſten Frühſtück
zu nehmen. Wer den Verſuch dieſes Wechſels macht, wird
bald herausfinden, daß es nur der Umgewöhnung bedarf,
um ſich mit dem neuen Frühſtück auszuſöhnen, und daß
man ſich keineswegs irgend eine Entbehrung auferlegt.
Er wird im Gegenteil bald die Wahrnehmung machen,
daß er mit einer gut gekochten Suppe als erſtes Frühſtück
weiter reicht, ſich geſättigter und arbeitsfähiger fühlt, als
bei dem ſeitherigen. Beſonders Kinder werden ſich raſch
und gern an die neue Koſt gewöhnen und wohlſchmeckende
Suppen dem lange nicht ſo zuträglichen Kaffee vorziehen.
Geheimerat N. Zuntz äußert ſich zu dieſer Frage: Vor=
ſtehender
Rat erſcheint uns unbedingt zeitgemäß. Wir
möchten ihm den weiteren zufügen, auch den Verbrauch von
Butter möglichſt einzuſchränken und ſie auf dem Brote
durch Marmelade zu erſetzen.
Billige Eier. Die Stadt hat wieder einen größe=
ren
Poſten friſcher Eier beſchafft, die in den bekannt=
gegebenen
Geſchäften zum Preiſe von 17½ Pfennig das
Stück gegen Vorzeigen der Brotausweiskarte abgegeben
werden. Auf den Kopf des Perſonenſtandes einer
Familie entfallen 2 Eier. Der Brotausweiskarte wird
von den Geſchäften ein Vermerk aufgeſtempelt.
* Aushang von Preisverzeichniſſen in den Lebens=
mittel
=Verkaufsſtellen. Kolonialwarenhändler, Metzger
uſw. ſeien auf die in der heutigen Nummer veröffentlichte
Bekanntmachung über den Aushang von Preis=
verzeichniſſen
hingewieſen.
Zu Weihnachten. Die Hausfrauenbera=
tungsſtelle
der ſtädtiſchen Zentrale für Volksernährung
ſchreibt uns: Beim Herannahen der Weihnachtszeit möch=
ten
wir auf ein äußerſt praktiſches und dieſes Jahr beſon=
ders
paſſendes Weihnachtsgeſchenk aufmerkſam machen.
Es iſt die Kochkiſte, die vielen unentbehrlich geworden,
und deren Vorzüge an dieſer Stelle häufig eingehend be=
ſprochen
wurden. Vielen Hausfrauen wird ſie ein will=
kommenes
Geſchenk ſein. Denn ſie erſpart Feuerung, Zeit
und Mühe und erſchließt die Nährſtoffe vieler Gerichte
beſſer als es bei Zubereitung auf dem Herde der Fall iſt.
Kochkiſten in allen Größen und zu angemeſſenen Preiſen
ſind durch die Kochkiſtenabteilung der Zentrale für Volks=
ernährung
zu beziehen. Es iſt rätlich, Weihnachtsbeſtel=
lungen
ſchon jetzt zu machen, damit die Kiſten zum Feſt
richtig abgeliefert werden können. An den Kochkiſtennach=
mittagen
, die jeden Montag um 4 Uhr im Hinterhaus=
Waldſtraße 21 ſtattfinden, iſt Gelegenheit geboten, ſich mit
der Kochkiſte und ihrer Behandlung vertraut zu machen.
Beſtellungen auf Kochkiſten werden jeden Nachmittag von
36 Uhr im Erdgeſchoß Waldſtraße 19 gern entgegenge=
nommen
.
* Kinderfürſorge im Kriege. Der Ausſchuß für
Jugendfürſorge der Frauenhilfe im Krieg 1914/15 ver=
ſucht
durch ſeine Eknrichtungen (Kriegskinderhorte,
Kriegs=Kinderleſezimmer, Schulſpeiſung, Kriegs= Schul=
gärten
) ſchon ſeit Anfang des Krieges beſonders den
Müttern, die auf außerhäuslichen Verdienſt angewieſen
ſind, in ihrer Sorge um die Kinder beizuſtehen. Eine
ſtattliche Anzahl Helferinnen ſtellt unermüdlich Zeit und
Kraft in den Dienſt dieſer ſchönen Aufgabe, aber gerade
jetzt in der kalten Jahreszeit muß noch vielen Kindern
Gelegenheit gegeben werden, ſich in einem warmen, hel=
len
Raum aufhalten zu können bis die Mutter abends
von der Arbeit kommt. Ein Beweis, wie nötig ſolche
Einrichtungen ſind, iſt wohl die Tatſache, daß das ſchon
ſeit Jahren beſtehende Leſezimmer der Jugendgruppe des
Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins in der Ballon=
ſchule
und das Kriegskinderleſezimmer in der Müller=
ſchule
ſtets überfüllt ſind. Nahezu 100 Kinder drängen
ſich in den Klaſſen zuſammen, faſt ebenſo viele ſtehen
vor der Tür und warten geduldig auf einen freien Platz
im Zimmer. Die Stadtverwaltung hat daher dem Aus=
ſchuß
für Jugendfürſorge in den verſchiedenen Schulen
Räume zur Einrichtung neuer Leſezimmer
für die größeren und Spielzimmer für die kleineren
Kinder zur Verfügung geſtellt. Die Schüler und Schüle=
rinnen
höherer Schulen haben Bücher, Bilderbücher und
Spiele geſchenkt. Man richtet an alle Damen, die noch über
freie Zeit verfügen und ſich gerne mit Kindern beſchäf=
tigen
, die herzliche und dringende Bitte, zu helfen. An=
meldungen
werden im Stadthaus, Zimmer 26, ent=
gegengenommen
(912 Uhr und 36 Uhr).
* Opfertag. In der im Sonntagsblatt veröffentlich=
ten
Notiz war fälſchlich der Mittwoch als Tag der Veran=
ſtaltungen
zum Opfertag angegeben, es muß natürlich
Donnerstag heißen.

C. Der katholiſche Geſellenverein veranſtaltete am
Sonntag eine Abendunterhaltung zur Feier des Ge=
burtstagsfeſtes
des Großherzogs. Der Herr
Präſes begrüßte den erſtmals erſchienenen langjährigen
früheren Präſes, Herrn Pfarrer Kaſtell, teilte mit, daß
von den 73 ins Feld gezogenen Mitgliedern 9 den Helden=
tod
erlitten hätten und brachte ein Hoch auf den Landes=
herrn
aus. Herr Pfarrer Kaſtell verſprach dem Verein,
für deſſen Erziehungsarbeit er dankt, ſeine ganze Liebe zu
widmen und erläuterte die Lehren der Zeit für die Da=
heimgebliebenen
und insbeſondere die Vereinsmitglieder.
Neben trefflichen Darbietungen verſchiedener Art fand be=
ſonderen
Beifall ein Vortrag des Herrn Präſes über die
Weltſtadt London, deren Herrlichkeiten er an der Hand
ausgezeichneter Lichtbilder ſchilderte.
Das Darmſtädter Streichquartett der Herren
Mehmel, Diedrich, Brückmann und Andrä eröffnet das
17. Jahr ſeiner Tätigkeit am Samstag im Hotel zur
Traube. Das Programm beſteht mit Ausnahme eines
für Darmſtadt neuen Streichquartetts v. Dvorak aus zu=
meiſt
wohlbekannten Erzeugniſſen der Quartett= und
Geſangsliteratur der Meiſter Haydn, Mozart, Beethoven,
Schubert und Schumann. Für die Wiedergabe der Lie=
der
hat Frau von Weingartner ihre vornehme
Geſangskunſt in den Dienſt des Abends geſtellt. Herr
von Weingartner begleitet ſeine Gattin am Flügel.
(S. Anz.)

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Zentral=Abteilung
und Krankenbeförderungs=Abteilung: Rheinſtraße 34,
Fernruf 25; Vermißten=Ermittelung und Gefangenen=
fürſorge
: Mathildenplatz 20, Finanzminiſterium, Bau=
abteilung
, Fernruf 2576; Bezirksausſchuß Darmſtadt für
vermißte und kriegsgefangene Deutſche: Paradeplatz 3,
Großh. Hochbauamt, Fernruf 172; Auskunftsſtelle: Rhein=
ſtraße
34, Fernruf 25; Materialien=Abteilung: Altes Pa=
lais
, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle am Hauptbahnhof,
Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken: Neckarſtraße 8,
Fernruf: 2421.)
Noch ein letztes, eindringliches Wort! Vielleicht bedarf
es ſeiner nicht mehr, vielleicht kommt es noch zur rechten
Zeit. Der Opfertag ſteht vor der Tür. Er ſoll dem
Roten Kreuz weitere Gelder zuführen, damit dieſes ſei=
nen
, mit jedem Tag größer werdenden Aufgaben im Krieg
und der ihm folgenden Friedenszeit in hohem Maße ge=
wachſen
bleibt. Der Krieg ſchlägt Wunden; das Rote
Kreuz ſoll ſie verbinden, heilen, deutſchen Soldaten, =
tern
, Brüdern und Söhnen zur Geneſung helfen, dauern=
der
Schädigung an Leib und Seele vorbeugen. Mit
froher Genugtuung leſen wir von den großen Heilerfolgen,
die die deutſche Heeresverwaltung, zumal im Vergleich mit
unſeren Feinden aufzuweiſen hat. An ihnen hat das Rote
Kreuz redlich mitgewirkt. Wer dieſes in ſeiner Leiſtungs=
kraft
ſtärkt und erhält, dient dem Vaterland, deſſen
Wehrkraft, ſich ſelbſt und den Seinen in der treu beſchütz=
ten
, friedlichen Heimat. Dazu aber ſoll der
Opfertag helfen. Alſo, die Türen und die Herzen
weit auf! Keiner darf ſich ausſchließen und wäre ſeine
Spende noch ſo klein. Einigkeit macht ſtark. Es gilt durch=
zuhalten
, zu geben, gerne zu ſpenden im ſtolzen und dank=
baren
Bewußtſein, welcher Erfolg das ſchöne Werk tätiger
Nächſtenliebe unter dem Zeichen des Roten Kreuzes krönt.
Jeder gebe, als ruhten die Augen der für ihn Kämpfenden
und Blutenden auf ihm. Wen aber alles das noch nicht
zu bewegen vermag, der gebe in der nüchternen Erwägung,
daß er ſo immer noch beſſer fährt, als wenn ein Koſak,
Senegalneger oder Gurkha ihm auch nur eine einzige Nacht
als ungebetener Gaſt einen Beſuch abſtattete.
Das Generalkommando in Frankfurt a. M. hat am 13.
d. M. verfügt, daß alle ſammelnden Vereine, Zeitungen
uſw., die eingehenden Liebesgaben an die zuſtändigen
Stellen ſchicken ſollen. Wir machen darauf aufmerkſam,
daß alle Spenden aus dem Großherzogtum Heſſen mit
Ausnahme von Stadt und Kreis Mainz, an unſere Mate=
rialien
=Abteilung Darmſtadt. Altes Palais, als die zur
Weiterleitung berufene Stelle, zu ſchicken. Wir haben er=
fahren
, daß unſere Zweigvereine ſowie die Großherzog=
lichen
Bürgermeiſtereien von auswärts, insbeſondere von
Frankfurt a. M., um Einſendung von Liebesgaben er=
ſucht
worden ſind. Die betreffenden Stellen ſind hierzu
nicht befugt. Wir bitten dringend darum, die Geſuche
unbeachtet zu laſſen.
Pfungſtadt, 22. Nov. (Städtiſcher Verkauf
von Zwiebeln.) Um die Einwohnerſchaft mit Zwie=
beln
zu verſorgen, bezog dieſer Tage die Stadtverwaltung
einen Waggon Zwiebeln, die zum Selbſtkoſtenpreiſe an die
Verbraucher abgegeben wurden, das Pfund für 20 Pfennig
und der Zentner für 18 Mark. (Auszeichnung.)
Dem mit der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeich=
neten
Unteroffizier Chr. Crößmann wurde das= Ei=
ſerne
Kreuz verliehen unter gleichzeitiger Beförderung zum
Vizefeldwebel.
Mainz, 22. Nov. (Großfeuer.) Ein gefährlicher
Brand brach am Samstag abend im Frankfurter Hof
aus. Es brannte in den Manſarden des Dienſtperſonals.
Auf telephoniſche Meldung hin erſchienen ſofort 4 Löſch=
züge
der ſtädtiſchen Feuerwehr mit der Dampfſpritze, ſowie
die Militärfeuerwehr. Das Dach wurde raſch eingeſchla=
gen
, ſodaß dem blitzſchnell um ſich greifenden Feuer nach
einer halben Stunde ſchon Einhalt geboten werden konnte.
Der Schaden beziffert ſich auf mehrere tauſend Mark. Auch
der Waſſerſchaden iſt ſehr erheblich. Die Brandurſache
konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. (Ein Kind
verbrannt.) In der Zanggaſſe Nr. 20, im Hinterhaus,
wohnt die Familie des Taglöhners Karl Claude, der
ſich im Felde befindet. Die Frau läßt ihre drei Kinder oft
ſtundenlang allein und ſetzt ſie auf Lumpen um den ge=
heizten
Ofen herum. Geſtern vormittag geſchah dies wie=
der
. Dabei fielen in der Abweſenheit der Mutter bren=
nende
Kohlen aus dem Ofen heraus und im Nu ſtanden
die Lumpen in Brand. Auf das Geſchrei der Kinder eil=
ten
die Hausbewohner herbei und löſchten den Brand.
Das jüngſte Kind, ein zweijähriger Knabe, war ſchwer
verbrannt und wurde von der Sanitätswache nach dem
dem ſtädtiſchen Krankenhauſe gebracht, wo es ſtarb.
Worms, 20. Nov. (Goldſammlung.) Das Elek=
trizitätswerk
Rheinheſſen in Worms hat ſeinen Einkaſſie=
rer
in den angeſchloſſenen 150 Gemeinden beauftragt, in
jedem Hauſe, bei jeder Familie, wo Rechnungen einkaſ=
ſiert
werden, nach Gold zu fragen und geſtattet, für jedes
Goldſtück, ob 10 Mark oder 20 Mark, 20 Pfennig an der
Rechnung in Abzug zu bringen. Das geſammelte Gold
wird ſofort bei den betreffenden Poſtanſtalten einbe=
zahlt
und ſo der Reichsbank zugeführt.
Gießen, 22. Nov (Goldſammlung.) Mit gro=
ßem
Eifer beteiligten ſich die Schüler des Landgraf= Lud=
wig
=Gymnaſiums an der ſeitens der Schule veranſtalteten
Goldſammlung. Bis heute ſind 70300 Mark von den
Gymnaſiaſten und Vorſchülern geſammelt und an die hie=
ſige
Reichsbank abgeliefert worden.

[ ][  ][ ]

Bad Nauheim, 22. Nov. (Der Verkehr
während der Winterkurzeit) geſtaltet ſich über
Erwarten lebhaft. Viel Anklang findet die zweckent=
ſprechende
Verwendung der mit Zentralheizung ver=
ſehenen
Kurhausſäle als Konzert=, Reſtaurations= und
Leſeſäle. Die täglich ſtattfindenden Konzerte weiſen
ſtets einen guten Beſuch auf, ebenſo die Theatervor=
ſtellungen
und ſonſtigen Veranſtaltungen. Es fanden
u. a. ſtatt: ein Kammer=Orcheſterkonzert unter Leitung
von Profeſſor Winderſtein, verſchiedene Gaſtſpiele des
Neuen Theaters und des Albert=Schumann=Operetten=
Theaters aus Frankfurt a. M., das mit der Operette
Zigeunerprimas hier gaſtierte. Ein ausverkauftes
Haus erzielte auch unter anderen der Kriegsbericht=
erſtatter
Oberleutnant Walter Oertel mit ſeinem vorzüg=
lichen
Lichtbildervortrag über ſeine Erlebniſſe an der
Weſt= und Oſtfront. Ferner findet demnächſt ein von
Raoul von Koczalski und verſchiedenen erſten Soliſten
veranſtaltetes Sonderkonzert und ein Vortragsabend
des Profeſſors Marcell Salzer ſtatt. Für die in den
Lazaretten befindlichen Kriegsteilnehmer finden regel=
mäßig
beſondere Veranſtaltungen im Theaterſaal des
Kurhauſes ſtatt. Damit es auch denjenigen Mann=
ſchaften
, die nicht= ausgehen können, nicht an Unter=
haltung
fehlt, haben ſich die Mitglieder der Kurkapelle
in dankenswerter Weiſe erboten, abwechſelnd in den
einzelnen Lazaretten zu konzertieren. Der wöchentliche
Zugang an Kurgäſten beziffert ſich auf etwa 200
Perſonen.
Leihgeſtern, 20. Nov. (Ueberfahren und ge=
tötet
.) Der Zugführer Wilhelm Häuſer von hier wurde
in der Nacht zum Mittwoch in der Nähe von Großen= Lin=
den
tot am Bahndamm aufgefunden. Er iſt auf dem
Heimwege von einem Zuge erfaßt und getötet worden.

Reich und Ausland.

Greiz, 21. Nov. (Die Maus als Kaſſen=
dieb
.) In einem hieſigen Geſchäft entdeckte man in
einem Ladentiſch eine Maus, die ſich dort ein ſchönes
Neſtchen eingerichtet hatte. Bei näherem Zuſehen lagen
zum Erſtaunen der Suchenden mehrere Geldſcheine im
Neſte, und zwar zwei halbzerriſſene Einmarkſcheine, drei
Fünfmarkſcheine, noch zwei Einmarkſcheine und ein
Zweimarkſchein, zuſammen alſo 21 Mark in Papier. Man
hatte den Verluſt ſchon länger bemerkt, konnte ſich aber
nicht denken, wo das Geld ſein ſollte, bis endlich die
Maus als Gelddieb ertappt wurde. Wie viel ungerecht=
fertigter
Verdacht iſt durch dieſe Entdeckung erſpart ge=
blieben!

Brig, 21. Nov. (Vom Schneeſturm über=
raſcht
) wurde eine Militärpatrouille, beſtehend
aus einem Offizier und fünf Soldaten der Gebirgs=
infanterie
im Simplongebiet. Eine Rettungsabteilung
hat nunmehr im Schnee einer Lawine die Stöcke und die
zerbrochenen Skis gefunden, ſo daß angenommen werden
muß, daß die Patrouille verunglückt iſt.
Nach einer ſpäteren Meldung wurden von der ver=
unglückten
Militärpatrouille die fünf Soldaten als Leichen
geborgen.

Die Lebensmittelpreiſe.

Berlin, 22. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Der Beirat
der Reichsprüfungsſtellle für die Lebens=
mittelpreiſe
trat Montag vormittag in ſeinem Aus=
ſchuß
für Kartoffeln, Gemüſe und Obſt unter dem Vor=
ſitz
des Präſidenten Dr. Kautz wiederum zu einer Sitzung
zuſammen. In der allgemeinen Ausſprache über die
Kartoffelverſorgung der Bevölkerung
fanden die Bemühungen der Reichskartoffekſtelle volle
Anerkennung. Es wurde dem Wunſche Ausdruck gegeben,
durch Einwirkung auf Landwirte und Händler eine mög=
lichſt
ſchnelle Beſchaffung der angemeldeten Beträge und
der weiter erforderlichen Wintervorräte zu ſichern. Sollte,
wie mehrfach angenommen wurde, eine Zurückhal=
tung
der Händler vorliegen, ſo müßte ihnen
gegenüber von dem den Städten zuſtehenden Enteig=
nungsrecht
Gebrauch gemacht werden. Seitens
der Eiſenbahnverwaltungen ſind ſchnellſte Beförderung
und Maßnahmen gegen Froſtgefahr zugeſagt worden.
Nach einer Mitteilung des Eiſenbahn=Zentralamts wur=
den
zwiſchen dem 18. Oktober und 16. November rund
9 Millionen Zentner Speiſekartoffeln befördert. Es iſt
anzunehmen, daß ſie meiſt nach dem Weſten beſtimmt wa=
ren
, ſo daß die immer noch behauptete Kartoffelknappheit
füglich behoben ſein ſollte. In der Erörterung wurden
u. a. Fragen etwaiger Sonderpreiſe für wirkliche Saat=
kartoffeln
und eine erweiterte Beſchlagnahme unter Her=
abſetzung
der Höchſtpreiſe geſtreift. Seitens des Vertre=
ters
des Kriegsminiſters wurde erklärt, daß auch die
Heeresverwalltung unbedingt an dem
Höchſtpreiſe für Kartoffeln feſthält. Weiter
wurde über eine Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für
Gemüſſe, Zwiebeln und Sauerkraut verhan=
delt
. Eine eingehende Erörterung fand über die Bemef=
ſung
der Sauerkrautpreiſe ſtatt. Man war ferner darüber
einig, ffür Obſt, ſolange die Preiſe eine angemeſſene Höhe
bewahren, von einer Höchſtpreisfeſtſetzung abzuſehen.
Endlich wurde über Höchſtpreiſe für Fetterſatzmittel, in
erſter Linie für Marmeladen, aber auch für Apſelkraut,
Rübenkraut, Bienenhonig und Kunſthonig, verhandelt.

Landwirtſchaftliches.

Schweinemarkt Darmſtadt vom 22. Nov.
Auftrieb zuſammen 64 Schweine. Ueber 120 Kilogramm
3 Stück, von 100120 Kilogramm 26 Stück, von 80100
Kilogramm 29 Stück, von 6080 Kilogramm 4 Stück,
unter 60 Kilogramm 1 Stück, Sauen 1 Stück zu Höchſt=
preiſen
. Handel lebhaft. Beſtand geräumt.
Frankfurt a. M., 22. Nov. Viehhof= Markt=
bericht
. Auftrieb: 2251 Rinder (221 Ochſen, 34 Bul=
len
, 1996 Kühe), 441 Kälber, 208 Schafe, 422 Schweine.
Marktverlauf: Bei flottem Handel wird in allen Viehgat=
tungen
geräumt. Ochſen: a) 1: 7377, 133140, 2:
b) 6772, 122130: Bullen: a) 68——70, 120125, b) 62.
bis 65, 112,118; Kühe: a) 6873, 126135, b) 6369,
117128, c) 1: 5863, 116126; 2: 5359, 106118, d)
4650, 92100, e)- 3743, 8598. Jungvieh. Kälber:
a) , b) 8084, 133140, c) 7580, 125133, d) 7074,
119125, e) 6066, 102112. Schafe: a) 5660, 122
bis 130, b)
Frucht= und Futtermittelmarkt. Der Ge=
ſchäftsverkehr
iſt äußerſt ruhig. Umſätze fanden verein=
zelt
in Futtermitteln ſtatt. Getreide geſchäftslos. Tendenz
feſt. Man notierte Leinkuchen 7879 Mk., Kleie 51 bis
53 Mk., Futtermehl 4345 Mk., Biertreber 5256 Mk.
Alles ab Station, nominell, per 100 Kilo.
Kartoffelmarkt. Angebot und Nachfrage ge
ring, da die Ausfuhr aus Heſſen geſperrt.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

Wien, 22. Nov. Amtlich wird verlautbart:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Nichts Neues.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Italiener ſetzten den Angriff auf den ganzen
Görzer Brückenkopf ebenſo hartnäckig wie erfolg=
los
fort.
Beſonders erbittert war der Kampf im Abſchnitt von
Oslavja, wo die bewährte dalmatiniſche Landwehr,
unterſtützt von dem tapferen Krainer Infanterie=Regiment
Nr. 17, den vorgeſtern noch in Feindeshand gebliebenen
Teil unſerer Stellung vollſtändig zurückeroberte.
Der Südteil der Podgora wurde fünfmal ange
griffen. Die verzweifelten Vorſtöße der Italiener brachen
jedoch teils im Feuer, teils im Handgranatenkampf zu=
ſammen
.
Im Abſchnitt der Hochfläche von Doberdo waren
die Anſtrengungen des Feindes hauptſächlich gegen den
Raum San Martino gerichtet. Nach ſtarker Artille
rievorbereitung verſuchten die Italiener hier in unſere
Kampffront einzudringen. Ein nächtlicher Gegenangriff
brachte aber das Verlorene bis auf ein kleines vorſprin=
gendes
Grabenſtück wieder in unſeren Beſitz.
Nördlich des Brückenkopfes Görz überſchritten
ſchwächere feindliche Kräfte ſüdlich Zagora den
Iſonzo. Abends war aber das linke Flußufer von die=
ſen
Italienern wieder geſäubert.
An der Tiroler Front hat es der Gegner in letz=
ter
Zeit auf den Col di Lana beſonders abgeſehen,
wohl um ſeinen zahlreichen Veröffentlichungen über Er=
folge
in dieſem Gebiete gerecht zu werden.
Das italieniſche ſchwere Geſchützfeuer war hier geſtern
heftiger denn je; drei Angriffe auf die Bergſpitze wurden
abgewieſen.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die im Gebiete von Capnice kämpfenden k. und
k. Truppen warfen die Montenegriner aus ihrer
Stellung am Nordhang des Goles=Berges Auch öſtlich
von Gorazde ſind Gefechte im Gange. Eine öſterreichiſch
ungariſche Gruppe aus Novo Varos nähert ſich Prije
kolje.
In No vipazar erbeutete die Armee des Generals
v. Koeveß 50 Mörſer, 8 Feldgeſchütze, 4 Millionen Ge=
wehrpatronen
und viel Kriegsgerät. Der noch öſtlich
der Stadt verbliebene Feind wurde von den deutſchen
Truppen vertrieben, in deren Hand über 300 Gefangene
zurückblieben.
Die im Ibar=Tale vordringende öſterreichiſch=
ungariſche
Kolonne erſtürmte geſtern tagsüber 20 Kilo=
meter
nördlich von Mitrovitza drei hintereinander=
liegende
ſerbiſche Stellungen, in der Dunkelheit bemäch=
tigte
ſie ſich durch Ueberfall noch einer vierten, wobei
200 Gefangene eingebracht und 6 Geſchütze, 4 Maſchinen=
gewehre
, eine Munitionskolonne und zahlreiche Pferde
erbeutet wurden.
Die Armee des Generals v. Gallwitz nahm in erfolg=
reichen
Kämpfen ſüdlich des Prepolec=Sattels
1800 Serben gefangen. Oeſtlich und ſüdöſtlich von
Priſtina gewinnt der Angriff der erſten bulgari=
ſchen
Armee trotz zäheſten ſerbiſchen Widerſtandes
ſtetig an Raum.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchallentnant.

Der Seekrieg.

* Berlin, 22. Nov. Die norwegiſche Zeitung
Tidens Tegn vom 19. November verbreitet die Nachricht,
daß, engliſchen Mitteilungen zufolge, in den letzten
Tagen zwölf deutſche Unterſeeboote von
engliſchen Kriegsſchiffen auf der Strecke Galloper-
Flamborough-Head eingebracht worden ſeien. Wie
das W. T. B. von zuſtändiger Stelle erfährt, beruhen dieſe
Angaben auf freier Erfindung.
* London, 22. Nov. Dailly Chronicle berichtet:
Der Dampfer Calsconia iſt in Plymouth mit
einem Teil der Beſatzung des Dampfers Don an=
gekommen
, die am 11. November im Mittelmeer in zwei
Booten angetroffen wurde, nachdem ſie fünf Tage herum=
getrieben
worden war. Von den anderen Booten des
Dampfers mit dem Reſt der Beſatzung iſt nichts gehört
worden.
* London, 22. Nov. Der amerikaniſche Schooner
Kelen W. Martin und der griechiſche Dampfer
Athamas ſind auf Minen gefahren. Sie wurden
in die Themſe geſchleppt. Der norwegiſche Dampfer
San Miguel iſt am Donnerstag geſunken. Die
Mannſchaft wurde gerettet.
* Lyon, 22. Nov. Progrés meldet aus Mar=
ſeille
: Der Kapitän und die aus 23 Mann beſtehende
Beſatzung des italieniſchen Dampfers Ti=
cina
welcher am 6. November durch ein Unterſee=
boot
verſenkt wurde, ſind hier angekommen und nach
Italien weiterbefördert worden.

Kitcheners Erfolg in Rom.

* London 22. Nov. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Paris: Aus Rom wird telegraphiert, daß Italien
dem Abkommen, keinen Sonderfrieden zu ſchlie=
ßen
, beigetreten iſt.
T. U. Amſterdam, 22. Nov. Asquith hat von
Kitchener einen Bericht empfangen über ſeine
Verhandlungen mit der italieniſchen Heeres
leitung. Der Miniſterrat, dem dieſer Bericht vorliegt,
iſt mit dieſem erſten Erfolg Kitcheners zufrieden. Die

Mitarbeit Italiens wird ſich auf die Tätigkeit der Flotte
und kleinen Truppenabteilungen bei den Balkanoperatio=
nen
beſchränken. Die Landungstruppen ſind dem fran=
zöſiſchen
Kommando angeſchloſſen. Italien hat dafür
neue Zugeſtändniſſe erhalten.

Eine neue amerikaniſche Note an England.

* London, 22. Nov. Die Morning Poſt meldet
aus Waſhington: Das Staatsdepartement be=
reitet
eine Note an England vor wegen der Er=
klärung
von Baumwolle alls Blamngut.

Der Balkankrieg.
Die Verfolgung der Serben.

* Sofia, 22. Nov. Amtlicher Bericht vom 18. No=
vember
: Die Operationen entwickeln ſich gün=
ſtig
für uns auf der ganzen Front. Wir nahmen noch
1200 Mann gefangen.
* Sofia 22. Nov. Amtlicher Bericht vom 19. No=
vembeg
: Die Offenſive geht energiſch vor=
wärts
. Nach erbitterten Kämpfen haben ſich unſere
Armeen Priſtina vom Norden und vom Oſten ge=
nähert
. Wir nahmen noch 1800 Mann gefangen,
dazu eine halbe Schwadron Kavallerie.
T.U. Berlin, 22. Nov. Der Berl. Morgenpoſt
wird aus dem K. und K. Kriegspreſſequartier unterm
21. November gemeldet: Der ſerbiſche Rückzug im
Sandſchak Novibazar ergibt, daß allmählich auch
die Führer die Macht über ihre Truppen verlieren. Es
iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die ſerbiſche Ar=
tillerie
in die eigenen fliehenden Infanteriemaſſen feuerte,
um den Rückzug der kampfmüden Scharen aufzuhal=
ten
. Im Sandſchak nähern ſich K. und K. Streitkräfte
ſüdlich der Linie Nova Varos=Sienica=Dugarolana unter
Nachhutkämpfen den Zugängen zum montene=
griniſchen
Grenzgebirge. Die Verfolgung der
im Raskatal zurückgegangenen Serben durch deutſche
Truppen führte zur Eroberung von Novibazar, ſowie
zur Oeffnung einer neuen wichtigen Vormarſchſtraße
gegen Mitrovitza, dem bisherigen Sitz des ſerbiſchen
Hauptquartiers, und Priſtina. Der Gegner leiſtete hier
nachhaltigen Widerſtand. Die heftigſten Kämpfe aber
haben die gegen Priſtina anmarſchierenden Deutſchen und
bulgariſchen Truppen zu beſtehen. Die von Prepolac
gegen das bereits vor ihren Blicken in der Ferne auf=
tauchende
Amſelfeld abſteigenden Deutſchen fanden
geſtern heftige Gegenwehr. Sie arbeiteten ſich aber all=
mählich
weiter nach Süden vor. Auch die von den Bul=
garen
angeſtrebten Zugänge zum Amſelfeld werden ver=
zweifelt
verteidigt.
T.U. Sofüal, 22. Nov. Das kataſtrophale
Ende der flüchtenden ſerbiſchen Armee
nähert ſich mit der Vereinigung der öſterreichiſch=
ungariſchen
, deutſchen und bulgariſchen Truppen bei
Priſtina=Prizrend, die unmittelbar bevorſteht.
Die ſtrategiſche Aufgabe kann dann als gelöſt betrachtet
werden. Schwere Kämpfe ſpielten ſich auf der Linie
Gilani=Priſtina ab, wo die Serben, die ſich der Umklam=
merung
voll bewußt waren ſtarken Widerſtand leiſteten.
An gleicher Stelle bei Coſſovo wo vor einem halben
Jahrhundert der ſiegreiche Türken=Sultan Murav den
ſerbiſchen Staat vernichtete, wird König Peters Macht
zuſammenbrechen. Die bulgariſche Aktion im
Süden iſt im beſten Fortſchreiten. Die im Dreieck Tik=
weſch
=Gewgheli=Dorian befindlichen Franzoſen ſind in
äußerſt kritiſcher Lage und von den Engländern völlig im
Stich gelaſſen worden.
Die ſerbiſche Regierung auf der Flucht.
* London, 22. Nov. (W. T. B. Nichtamtlich.)
Daily Chronicle berichtet aus Athen: Die ſerbiſche
Regierung hat die Stadt Mitrowica aufgegeben und
begab ſich nach Süden in der Richtung Dibra. Sie
wird vielleicht Zuflucht in Albanien ſuchen.
Nach den Serben das Entente=Hilfskorps.
* Sofig, 23. Nov. (Meldung der bulgariſchen
Telegraphenagentur.) Das Echo de Bulgarie gibt den
Aufſatz des ehemaligen franzöſiſchen Antimilitariſten
Hervé wieder, der die Entthronung von König
Konſtantin oder die Wiedereinſchiffung
von Truppen der Alliierten fordert und bemerkt
dazu: König Konſtantin iſt nicht zu ent=
thronen
. Griechenland iſt nicht Tunis oder Marokko,
Dahomey oder Madagaskar. König Konſtantin iſt nicht
ein kaum bekannter Fürſt, der von der Gnade von Paris
oder London lebt, ſondern im Gegenteil ein Herrſcher,
der durch den Willen des griechiſchen Volkes regiert und
von deſſen Anhänglichkeit umgeben iſt. Unter dieſen Um=
ſtänden
bleibt den in Mazedonien gelandeten Franzoſen
nichts anderes übrig, als ſich wieder einzuſchiffen und
ſich aus Saloniki zu trollen, wie Hervé ſagt. Die fran=
zöſiſchen
Soldaten, die das Feuer der Bulgaren bei Kri=
volac
und an der Cerna zu fühlen bekamen, haben dieſe
Wahrheit begriffen und fragen ſich verblüfft: Warum
ſchlagen wir uns mit den Bulgaren? Und in der Tat,
um welcher Unternehmung willen hat denn die Regierung
der dritten Republik General Sarrail nach Mazedonien
entſandt? Ein Serbien gibt es nicht mehr und
in einigen Tagen wird die bulgariſche Armee eines
hartnäckigen Gegners entledigt ſein und, durch die mäch=
tigen
Verbündeten verſtärkt, von den Eindring=
lingen
Rechenſchaft fordern, die ihren
Fuß auf den geheiligten Boden Mazedo=
niens
geſetzt haben. Mit der Todesverachtung,
die unſere Regimenter beſeelt und die Bewunderung
unſerer Gegner erweckt, werden wir die Eindring=
linge
endgültig zerſchmettern. Dann wer=
den
ſich die Ueberlebenden dieſer ſchändlichen und un=
ſinnigen
Expedition an ihre Regierungen wenden und
ſie fragen können: Warum habt Ihr uns in einen ſiche=
ren
und zweckloſen Tod geſandt?
Kitcheners Beſuch in Athen.
* Amſterdam, 22. Nov. Einem hieſigen Blatte
zufolge meldet der Korreſpondent der Times: Die Unter=
redungen
Kitcheners mit dem König von Grie=
chenland
und dem Miniſterpräſidenten haben die Aus=
ſichten
auf eine glückliche Löſung der Frage, wie die Trup=
pen
der Alliierten zu behandeln ſeien wenn ſie auf griechi=
ſches
Gebiet flüchten würden, günſtiger erſcheinen laſſen.
Der Beſuch Kitcheners in Athen kam ganz unerwartet.
Kitchener war vom britiſchen Regierungskommiſſar in
Aegypten, Sir Henry Mac Mahon, dem Kommandanten
der britiſchen Truppen in Aegypten, Marwell, dem General
Horne und Oberſt Fitzgerald begleitet. Die griechiſche

[ ][  ][ ]

Rezierung gab Krichener zwei hoße Ofiſter bei. Der bri=
tiſche
Geſandte gab geſtern zu Ehren Kitcheners ein Früh=
ſtück
, bei dem auch der Chef des griechichen Generalſtabs
anweſend war. Nachher fand ein Empfang ſtatt.
* Athen, 22. Nov. Das Reuterſche Bureau meldet
Ueber die Unterredungen Kitcheners mit dem König
und dem Minſterpräſidenten wird ſtrengſtes Stillſchweigen
bewahrt. Es iſt aber offenbar keine wichtige Ver=
änderung
in der Lage eingetreten. Die Regierung er=
erklärt
ſich nach wie vor bereit, die Forderungen der En=
tente
im weiteſten Sinne zu erfüllen, ſoweit Griechenlands
Beziehungen zu den anderen kriegführenden Mächten da=
durch
nicht ernſtlich leiden.
* Athen, 22. Nov. Geſtern nachmittag hatte Kit=
chener
nach dem Beſuche Skuludis bei Kitchener auf der
engliſchen GGeſandtſchaft eine zuſeiſtündige Beſprechung
mit dem General Dusmanis und Oberſt Metaxas,
dem erſten und zweiten Generalſtabschef der griechiſchen
Armee. Politiſche Kreiſe legen der Beſprechung, der
auch die höheren engliſchen Offiziere, die zu Kitcheners
Gefolge gehören, beiwohnten, große Bedeutung bei.
Das Regierungsblatt Embros verſichert, der König und
die Regierung haben geſtern Kitchener ſormelle Zuſiche=
rungen
gegeben, daß Griechenland in keinem Falle feind=
ſelige
Maßnahmen gegen den Vierverband ergreifen
würde und daß für die gegenwärtige Meinungsverſchie=
denheit
eine verſöhnliche Löſung gefunden würde. Embros
fügt hinzu, diejenigen, die geſtern Gelegenheit gehabt
hätten ſich Kitchener nach ſeinen Beſuchen beim König und
Skuludis zu nähern, hätten den Eindruck mitgenommen,
daß jetzt die ſchwebenden Fragen viel von ihrer Schärfe
verloren hätten. Kitchener und ſein Gefolge haben
Athen geſtern abend ſpät verlaſſen.
Die Anſicht König Konſtantins.
T.U. Kriſtiania, 22. Nov. Tidenſtegn meldet aus
London: Der Korreſpondent des Daily Telegraph Dr.
Dillon, drahtet aus Rom, in italieniſchen Kreiſen ver=
lautet
, daß König Konſtantins letzte Antwort
im höchſten Maße ungünſtig für die Entente
werden würde. Dr. Dillon, der als zuverläſſiger Ken=
ner
der Balkanverhältniſſe bekannt iſt, behauptet, daß =
nig
Konſtantin bereits davon überzeugt iſt, daß die Enten=
te
im Landkrieg geſchlagen werden wird. Um Belgien
und Serbien willen müſſe ſie Frieden ſchließen, ohne den
Krieg zu Ende führen zu können. Der König werde
ſeine Stellung auch nicht auf Drohungen
hin ändern.
Griechiſche Vorſichtsmaßnahmen an der ſerbiſchen Grenze.
TU. Budapeſt, 22. Nov. A Vilag meldet aus
Saloniki: Als eine Folge des in den letzten Tagen ſtatt=
gehabten
Kronrates hat die griechiſche Regierung ange=
ordnet
, daß die in einigen nördlichen Gouvernements zu=
ſammengezogenen
Truppen in der Richtung auf
die ſerbiſche Grenze vorgehen ſollen und ſich
entlang der Grenze von Florina aufſtellen. Das Militär=
kommando
in Florina hat zur Verteidigung der griechi=
ſchen
Grenze die notwendigen Maßnahmen getroffen.
Ruſſiſche Propaganda in Rumänien.
TU. Budapeſt, 22. Nov. In Bukareſt erregt die
Mitteilung der Seara großes Aufſehen, wonach Ruß=
land
in Rumänien intenſive Propaganda betreibt,
um das Volk zur Auswanderungnach Rußland
zu verleiten. Zahlreiche Agenten ſind in dieſem
Sinne tätig, zugleich betreiben ſie Spionage, deren
Ueberwachung ſehr ſchwierig iſt, weil ihre Berichte auf den
verborgenſten Wegen über die Grenze geſchafft werden.
Die Agenten ſpiegeln vor, daß der Grundbeſitz der im
Laufe des Krieges gefallenen Ruſſen ohne Eigentümer ge=
blieben
iſt, er wird unter den Einwohnern Rußlands
aufgeteilt, die auch zehnjährige Steuerfreiheit erhalten ſol=
len
. Das Blatt fordert Maßnahmen zur Abſtellung.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 22. Nov. Amtlicher Bericht:
Auf der Dardanellenfront Artilleriekampf. Bei
Sedd ul Bahr heftiger Kampf mit Bomben. Auf den
übrigen Fronten, abgeſehen von Plänkeleien zwiſchen Pa=
trouillen
, nichts von Bedeutung.
* Konſtantinopel, 22. Nov. Das Hauptquartier
teilt mit: An der Dardanellenfront vereinzeltes
Artilleriefeuer und Bombenkämpfe. Bei Anaforta zerſtörte
eine unſerer Patrouillen am rechten Flügel Schützengrä=
ben
, welche der Feind neuerlich anzulegen verſuchte und
erbeutete 500 Sandſäcke und Draht. Unſer Geſchützfeuer
vertrieb feindliche Transportſchiffe, welche ſich der Küſte
von Ari Burnr zu nähern verſuchten. Am 21. November
morgens verſcheuchte unſere Artillerie ein feindliches Tor=
pedoboot
, welches in die Meerenge einfahren wollte. An
der Kaukaſusfront nichts von Bedeutung außer
Scharmützeln zwiſchen Patrouillen. Sonſt nichts zu
melden.

Aus Perſien.

* Berlin 22. Nov. Das Berl. Tageblatt meldet
aus Budapeſt: Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird,
fanden in Perſien ernſte Kämpfe zwiſchen
den ruſſiſchen Beſatzungstruppen und den
Aufſtändiſchen ſtatt. Ruſſiſche Abteilungen ſind bei
Senna und Hamadan von perſiſchen Stämmen geſchla=
gen
worden.

Der Krieg in Afrika.

* London, 22. Nov. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Oſtafrika: Die Deutſchen ſind ſehr
ſtark und beherrſchen den Tanganyika=
See. Die Offiziere und die Bemannung des deutſchen
Schiffes Königsberg befinden ſich bei den Truppen,
die auf 4000 Weiße und 30000 Schwarze ge=
ſchätzt
werden. Die Schiffsgeſchütze ſind ins
Inland transportiert worden. Neulangenburg iſt eine
der ſtärkſten Stellungen. Der Bericht Reuters fügt hin=
zu
, die Stärke des Feindes und ſein Beſitz von ſchwerem
Geſchütz verurſache beträchtliche Sorge. Bisher
konnten die Briten und Belgier ſich behaupten (!), die
Deutſchen mußten ſich in jedem Falle zurückziehen. (Daß
die militäriſche Lage in Oſtafrika den Engländern Sorge
bereitet, wollen wir gern glauben.)
* Paris, 22. Nov. Der Temps meldet aus Le
Havre: Man meldet aus amtlicher Quelle, daß die bel=
giſchen
Kongotruppen in Verbindung mit den
engliſchen Truppen des Ugandagebietes und
Aequatorialgebietes Deutſch=Oſtafrika vom Nor=
den
und Weſten zu bedrohen beginnen. Gleich=
zeitig
marſchiert eine aus freiwilligen Engländern und
Buren aus Rhodeſia, Transvaal und dem Oranjeſtaat ge=
bildete
Kolonne vom Süden gegen Deutſch=Oſtafrika, wel=
ches
bald vollkommen umſchloſſen iſt. Infolge der großen
Entfernungen und beſchränkten Transportmittel wird je=
doch
noch einige Zeit vergehen, bevor die Unternehmungen
gegen die letzte deutſche Kolonie in Afrika genauer feſt=
gelegt
werden können.

* London, 22. Nov. Das Reuterſche Bureau mel=
det
amtlich: Eine engliſch=franzöſiſche Abtei=
lung
beſetzte am 3. November Tibati in Kame=
run
. Die britiſchen Truppen eroberten am 6. November
den Gipfel des Canyon=Berges nach einem heftigen
Kampf von Mann gegen Mann. Der Widerſtand des
Feindes iſt gebrochen; er wurde auseinandergeſprengt.
Wir ſetzten die Verfolgung fort. Große Mengen Vorräte
und Material wurden von uns erbeutet.
* Amſterdam, 22. Nov. Der Pariſer Korre=
ſpondent
der Times erfährt, daß für den Kriegs=
rat
der Alliierten in Paris auch ſchon ein ruſſiſcher
Vertreter ernannt worden iſt.
* Lon don, 22. Nov. Die Morning Poſt meldet
aus Kallkutta: 600 deutſche Frauen und Männer
in nicht militäriſchem Alter haben am Freitag Indien
verlaſſen.
* London, 22. Nov. Die Nationale Por=
trätgallerie
iſt mit Rückſicht auf die Gefahren von
Zeppel inbomben für die Dauer des Krieges ge=
ſchloſſen
worden.
* London, 22. Nov. Archibald Hurd teilt im Daily
Telegraph mit, daß der britiſche Konteradmiral.
Phillimore der ruſſiſchen Schwarz=Meer=
Flotte zugeteilt wurde.
* Loondon, 22. Nov. Die neueſte Verluſtliſte
zählt 26 Offiziere und 1150 Mann.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 22. Nov. In der heutigen Vormittags=
ziehung
der Preuß. Süddeutſſchen Kllaſſenlot=
terie
fielen 30000 Mark auf die Nr. 187143, 15000 Mk.
auf die Nrn. 225 402, 229709, 5000 Mk. auf die Nrn.
100001, 125771, 130 352, 3000 Mk. auf die Nrn. 2662,
16041, 19877, 35 553, 36 041, 39669, 45 407, 68 172, 81 241,
90 165, 106 180, 107963, 108 442, 114732, 123 988, 124553,
126033, 126 495, 129668, 139 164, 140 745, 142 420, 143 270,
143 483, 147 429, 149 498, 153 150, 154 573, 161905, 168 259,
175908, 179 532, 187097, 189 294, 190 498, 103 694, 210 352,
218 358, 218 723, 220 096. In der Nachmittagsziehung
fielen 10000 Mk. auf die Nr. 388, 54 563, 224 244, 5000
Mark auf die Nrn. 16659, 56 454, 110705, 185 757, 207 443,
3000 Mk. auf die Nrn. 5351, 6464, 15 582, 23 308, 41 288,
56 247, 57177, 57352, 70893, 72 214. 76375, 81 432, 82227,
82540, 118 095. 120 674, 120 740, 126 396, 133 145, 143 362,
159 793, 164 080, 174926, 180 022, 186 493, 189 922. 210 949,
217 263. (Ohne Gewähr.)
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Gewinnauszug
der
6. Breußiſch=Säddentſchen
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 12. Ziehungstag 20. November 1915

Anf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und il.

(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 5000 Mk. 231682
70 Gewinne zu 3000 Mk. 2240 3642 5569 6167
13915 20909 36263 36658 62878 61069 69013 77670
79079 83094 88128 107544 109814 113233 113963
120385 130130 131974 136483 138837 141725 145351
162582 162952 192372 203231 209317 213376 217296
227622 228268
150 Gewinne zu 1000 Mk. 4302 4987 5664 9332
16665 16934 20028 20943 22988 22991 23222 28265
28452 30860 34422 34913 41275 46355 47873 53714
55841 69529 69939 63838 65646 66695 76197 77426
79978 82058 87418 97235 97242 102430 102630
108733 109208 109715 113050 113108 115411 119409
121724 121845 128169 130298 131324 131328 132789
133678 134425 136023 137917 146832 156046 163379
166512 167026 172922 174069 179127 180395 180916
184596 191157 200042 202021 206925 214945 217698
219672 225521 227437 232085 232773
212 Gewinne zu 500 Mk. 6710 7482 10009 10150
10193 12203 13227 13825 14409 20719 22216 23969
24691 26742 30568 32298 37959 41773 43890 48778
48944 49012 50005 55258 60881 63486 63678 64437
64763 70694 77797 80110 34213 84825 65800 91867
92383 94295 95343 98142 99268 102950 104367 108126
110226 110381 114596 117216 118444 119620 121212
121662 126483 127450 128162 128675 129148 129565
134013 135821 137840 138404 136901 142570 143044
143081 146155 150824 164788 155208 157754
160929 161746 163432 164336 168977 172013 174849
174902 176698 177090 178312 182902 183504 184824
188800 189858 190190 192539 197183 197817 199258
205921 206964 209228 209538 210392 211234 211553
212457 219853 220247 221003 228312 228528 233488
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 10000 Mk. 104186
8 Gewinne zu 5000 Mk. 36055 44231. 72469 178767
84 Gewinne zu 3000 Mk. 8025 6213 12838 21866
27318 28438 35931 37160 39193 40964 48261. 59957
61200 67045 67047 79227 88504 97650 100495 110018
120700 140262 147162 156422 158595 160289 161531
172233 177284 183111. 185832 190609 191003 192659
195273 199537 203604 203730 205319 208175 210593
216814
168 Gewinne zu 1000 Mk. 2034 6635 9739 12965
13269 16109 19397 19973 23608 27233 29170 31861
32690 34715 35939 45509 45544 46337 48438 53034
59804 61092 65026 67958 67976 69236 70678 73598
74080 75786 82519 82748 82749 84540 94285 96247
96508 98538 103941 108058 110881 112222 119309
126939 126943 130496 134428 136776 145218 147992
153053 153342 153963 158862 160433 161676 163492
167378 169919 1.70796 172172 172608 174169 176175
176370 179524 180391 186528 190941 191366 196150
199706 206566 209129 211550 211845 2212043 215025
219283 222715 224309 224446 227970 232267
216 Gewinne zu 500 Mk. 781 1957 3866 5521
6439 9718 11560 17524 18163 18194 28442 34979
35382 35614 36013 36700 38405 41116 41587 41961
43744 44878 46099 49194 52613 55921 56030 61714
67342 68067 71254 71720 73546 76020 77134 81567
83345 83843 95395 96405 98027 99600 101104 102958
1.07016 109217 109361 113042 114644 114720 114843
116896 117057 121700 122125 122467 125347 126552
132062 139055 142674 146243 147770 151659 152841.
153718 154177 154336 154588 157299 159935 166586
166634 168165 169450 174916 175099 175626 175841.
181135 182026 182703 183078 185116 187740 193060
194375 195878 206059 206601 207467 207546 209536
210564 211822 211917 215758 220991 221215 221665
224750 225038 225913 229324 229439 230433 232402
232774

Auch als Liebesgabe im Felde begehrt!
(Im Feldpostbrief portofrel.)

Viele 100000 schon ins Feld gegangen.
Kriegspackung sehr geeignet zum Beipacken:

(I,15626

Gegen Husten, Hei-
serkeit
, Verschlei-
Fastien
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Wetterbericht.

Wetterausſichten für Dienstag: Heiter,
trocken, Nachtfroſt.

Tageskalender.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach
11 Uhr (Ab. A): Don Carlos
Miſſionsverkauf von 106 Uhr im Marthahaus,
Stiftsſtraße (Hilfsverein für die Basler Frauenmiſſion).
Verkaufstag des Gewerkvereins der Heimarbeiterin=
nen
von 111 Uhr und von 36 Uhr, Waldſtraße 21.

Verwandten und Bekannten die traurige
Nachricht, daß heute 5½ Uhr morgens unſer
heiß= und innigſtgeliebter Sohn und Bruder
Hermann Simon
im 12. Lebensjahre nach kurzem, ſchwerem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Heinrich Simon, Förſter i. P., und Frau,
Heinrich Simon, z. Zt. im Felde,
Karl Simon, z. Zt. im Felde.
Anna Simon,
Adolf Simon,
z. Zt. Erſatz=Bataillon Nr. 115, hier.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 24. d. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des
Waldfriedhofs aus ſtatt. (16239

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Gatten, unſeren guten Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Heinrich Bitſch
Schneider
nach kurzem, ſchwerem Leiden in die Ewigkeit
(B16223
abzurufen.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Eva Bitſch
Nikolaus Bitſch
Johann Bitſch
Kätha Bitſch
Marie Bitſch, geb. Beſt
ein Enkelkind.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
24. November, nachmittags 3 Uhr, vom Sterbe=
haus
, Beſſungerſtraße 87, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.

[ ][  ][ ]

Unteroffizier Sohn
von der Etappen-Fuhrpark-Kolonne Nr. 158
im 39. Lebensjahre.
Die Kolonne verliert in dem Entſchlafenen
einen tüchtigen Soldaten, der ſein Beſtes her=
gegeben
hat, um den an ihn geſtellten Anfor=
derungen
gerecht zu werden.
Alle Kameraden betrauern ſein unerwartetes
plötzliches Ableben.
Ehre ſeinem Andenken!

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

MACHRUF
Am 21. November d. J. verschied nach längerem Kranksein
(16221
Herr Ludwig PhilippWittmann
Zimmermeister
Ehrenvorsitzender des Verbandes Hessischer Zimmermeister
und der Vereinigung Darmstädter Zimmermeister.
In tiefer Trauer beklagen wir das Hinscheiden dieses treftlichen Mannes. Er
hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, neben seinem geschäftlichen Berufe seine
ganze Kraft dem Wohle des Zimmermeisterstandes zu widmen. Er verstand es, durch
seine organisatorische Wirksamkeit dem Meisterstande seines Berufes grosse Dienste
zu erweisen.
Er war der Begründer des Verbandes Hessischer Zimmermeister und dessen
langjähriger Vorsitzender, ebenso der Vereinigung Darmstädter Zimmermeister; auch
Mitgründer und Vorstandsmitglied des Bundes Deutscher Zimmermeister.
Durch die reale, praktische Arbeit, die der Verstorbene geleistet hat, hat er
sich ein bleibendes Denkmal unter den hessischen Zimmermeistern gesetzt.
Sein Andenken wird uns allen in hohen Ehren bleiben.
Der Vorstand des Verbandes Hessischer Zimmermeister
und der Vereinigung Darmstädter Zimmermeister
EARTMANN.
HAURT.

Verband Hessischer Zimmermeister
(Mitglied des Deutschen Zimmermeisterbundes).
Vereinigung Darmstädter Zimmermeister.

Am 4. November verſchied infolge eines
Unglücksfalles der
(16203

Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach kurzem, ſchwerem
Leiden mein innigſtgeliebtes Kind, unſer
Schweſterchen und Enkelchen
(*8709
Ruguſte Schaub
im Alter von 1 Jahr und 25 Tagen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Schaub, Kriminalſchutzmann,
und Kinder,
Eliſabethe Schaub, Witwe.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Die Einſegnung findet Mittwoch, den 24. d. Mts.,
nachmittags 3¼ Uhr, auf dem Waldfriedhofſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Gott nahm mir nun auch noch mein ein=
ziges
, herziges Kind, meinen lieben

Walter

im Alter von 11 Monaten.

(*8684

In tiefſtem Leid
im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gretel Kadel Wwe., geb. Hill.
Darmſtadt, den 22. November 1915.
Karlſtraße 7.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

Berichtigung.
Die Beerdigung unſeres lieben Kindes
Heini Wenzel
findet heute Dienstag nachmittag um
¾/43 Uhr vom Portale des Waldfried=
hofes
aus ſtatt.
K. Wenzel und Frau.
16238)

Im Kampf für’s Vaterland fiel im Oſten
der Kriegsfreiwillige
Georg Kunz
von Schneppenhauſen
der in 7jähriger Tätigkeit uns ein lieber, pflicht=
eifriger
, gewiſſenhafter Mitarbeiter und Kollege
war.
(16197
Sein Andenken wird ſtets in Ehren gehalten
werden!
Die Inhaber und Angeſtellten
der Firma Ernſt Weis.

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[ ][  ][ ]

Aushang von Preisverzeichniſſen
in den Lebensmittel=Verkaufsſtellen.

Auf Grund des § 5 der Bundesratsbekanntmachung über die
Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung
vom 25. September 1915 (R.=G.=Bl. S. 607) wird nach Anhörung der
Preisprüfungsſtelle folgendes beſtimmt:
§ 1. Kolonialwarenhändler, Delikateßwarenhändler und ſonſtige
Geſchäftsinhaber oder Perſonen, die Gegenſtände des täglichen Be=
darfs
im Kleinhandel feilhalten oder abſetzen, ſind verpflichtet, in
ihren Verkaufsräumen oder Vertriebsſtänden ein alphabetiſch geord=
netes
, amtlich abgeſtempeltes Verzeichnis auszuhängen, aus dem der
genaue Verkaufspreis dieſer Waren ſowie der einzelnen Warenſorten
in Mengen von einem Pfund ſowie ein etwa vorgeſchriebener Höchſt=
preis
deutlich erſichtlich iſt. Das Verzeichnis iſt an einer für das
Publikum augenfälligen Stelle anzubringen.
§ 2. Als Gegenſtände des täglichen Bedarfs im Sinne dieſer
Verordnung ſind anzuſehen: Brot, Dürr= und Backobſt, Eier, Fett=
waren
(Butter, Margarine), Fiſchwaren, Fleiſchwaren, Graupen,
Grünkern, Hafer= und Gerſte=Präparate, Hülſenfrüchte, Käſe, Kaffee
und Kaffeeſurrogate, Konſerven, Marmeladen, Mehl, Milch, Petroleum,
Reis, Salatöl, Salz, Sauerkraut, Seife, Schokoladen und Kakao, Tee,
Teigwaren und Zucker.
§ 3. Die gleichen Verpflichtungen wie die in § 1 aufgeführten
Perſonen haben
a) Metzger bezüglich folgender Waren: Ochſenfleiſch ( Bauch=
fleiſch
und Waden, Keule, Bug und Rippen, Lenden und
Rücken, Leber), Kuh= und Rindfleiſch (Einzelteile wie bei
Ochſenfleiſch), Kalbfleiſch (Keule und Bug, Rücken, Rippchen
(Kotelettes), Schnitzel, Leber), Hammelfleiſch (Bruſt, Keule
Bug, Rücken, Rippchen), Schweinefleiſch (Bauchfleiſch, Keule
und Bug, Rücken, Rippchen (Kotelettes), Schinken (geräuchert
mit Bein), Rollſchinken, Dörrfleiſch, geräucherter Speck, ge=
kochter
Schinken, gekochtes Pökelfleiſch, Zungen= und Schinken=
wurſt
, Fleiſchwurſt und Schwartenmagen, Leber= und Blut=
wurſt
, Bratwurſt, Bratwürſtchen, rohes und ausgelaſſenes
Schmalz und Wurſtſchmalz;
b) Kleinhändler und Kleinverkäufer von Wild= und Geflügel,
und zwar von: Haſen, Hirſchragout, Hirſchrücken, Rehbug,
Rehragout, Rehrücken, Rehkeule, Enten, Feldhühner, Gänſen,
Hahnen, jungen und alten Hühnern, Tauben.
Bei Zugabe von Knochen iſt die Höhe der Zugabe kenntlich
zu machen.
§ 4. Die gleichen Verpflichtungen haben weiter Kleinhändler
und Kleinverkäufer aller Arten von Kohlen, Koks, Briketts, Brenn=
holz
und anderen Heizmitteln.
§ 5. Die Verkäufer von Gemüſe, Kartoffeln und Wurzel=
gewächſen
oder Obſt und Südfrüchten, die ihre Waren im Kleinen
verkaufen, ſind verpflichtet, an allen in ihren Verkaufsſtänden auf=
geſtellten
Waren die einzelnen Verkaufspreiſe in deutlich lesbarer
Schrift durch Aufſtecken orn Preistäfelchen oder in anderer für das
Publikum leicht ſichtbarer Weiſe zur Kenntnis zu bringen. Die
gleichzeitige Anbringung eines Verzeichniſſes, auf dem entſprechend
den Beſtimmungen der §§ 14 dieſer Verordnung die Preiſe ange=
bracht
ſind, bleibt unbenommen.
§ 6. Die angekündigten Preiſe dürfen nicht überſchritten wer=
den
. Die Abgabe der im Kleinverkauf üblichen Mengen an Ver=
braucher
zu dem angekündigten Preiſe gegen Barzahlung darf nicht
verweigert werden.
§ 7. Die Preisankündigung gemäß vorſtehenden Vorſchriften
gilt als Preisforderung im Sinne des § 5 Abſ. 1 Nr. 1 der Bundes=
rats
=Bekanntmachung gegen übermäßige Preisſteigerung vom 26. Juli
1915 (R.=G.=Bl. S. 467). Zuwiderhandlungen, insbeſondere Preis=
überſchreitungen
werden nach dieſer Bekanntmachung mit Gefängnis
bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. oder mit
einer dieſer Strafen geahndet. Neben der Strafe kann auf Einziehung
der Vorräte erkannt werden, auf die ſich die ſtrafbare Handlung be=
zieht
, ohne Unterſchied, ob ſie dem Verurteilten gehören oder nicht.
Ferner kann angeordnet werden, daß die Verurteilung auf Koſten
des Schuldigen öffentlich bekannt zu machen iſt.
§ 8. Gaſt= und Schankwirte werden von dieſer Verordnung
nicht betroffen. Die den Bäckern obliegenden Verpflichtungen zum
Aushang von Preisverzeichniſſen wird durch dieſe Verordnung nicht
berührt.
§ 9. Dieſe Verordnung tritt am 1. Dezember 1915 in Kraft.
Darmſtadt, den 21. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.

Die vorſtehende Verordnung bringe ich mit dem Anfügen zur
allgemeinen Kenntnis, daß die amtlich abgeſtempelten Preisverzeich=
niſſe
für die in den §§ 1 und 3a bezeichneten Geſchäftsinhaber vom
Freitag, den 26. ds. Mts. ab im Stadthaus, Zimmer 18, zum
Preiſe von 15 Pfg. für das Stück zu haben ſind.
Darmſtadt, den 21. November 1915.
(16208
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Dorrmrorr Mnhadt.
Algäuer Trocken=Vollmilch findet vorzüglichen Anklang in den
größten Unternehmen. Zu haben beim
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Bleichstr. 21.

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Landsturmpflichtige, die nicht eingestellt werden,
brauchen Kriegsschädenbeiträge nicht zu entrichten.
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Georg Beyser, Darmstadt, Bruchwiesenstr. 4.

Bekanntmachung.

Freitag, den 3. Dezember I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die zum Nachlaß der Gärtner
Johann Asheuer Eheleute dahier
gehörigen Grundſtücke:
Fl. 31 Nr. 138 3540 qm Acker,
auf der Haard
Fl. 31 Nr. 238 1028 qm Acker
bei der Martinsmühle
Fl. 31 Nr. 239 1114 qm Acker
bei der Martinsmühle
in unſerm Geſchäftszimmer Grafen=
ſtraße
30, II, zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden. (K26/15
Falls andere rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen, wird Geneh=
migung
der Verſteigerung auch dann
erfolgen, wenn das eingelegte Meiſt=
gebot
die Schätzung nicht erreicht.
Darmſtadt, 25. Oktober 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII, 14951

Bekanntmachung.

In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
B, iſt heute unter Nr. 117
die Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung unter der Firma Ferd.
Adolf Pertſch, Konventions=
bureau
, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, und mit dem Sitz in
Darmſtadt eingetragen worden.
Gegenſtand des Unternehmens iſt
die Vermittlung, Gründung und
Verwaltung aller auf die Organi=
ſation
des Wirtſchaftslebens ab=
zielenden
Unternehmungen insbe=
ſondere
von Konventionen, Syndi=
katen
, Fuſionen und verwandten
Unternehmungen ſowie Treuhand=
verwaltungen
.
Das Stammkapital beträgt
Mk. 20 000,
(16199
Geſchäftsführer iſt: Ferdinand
Adolf Pertſch, Vorſitzender indu=
ſtrieller
Verbände in Darmſtadt.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am
2. November 1915 feſtgeſtellt.
Darmſtadt, 18. November 1915.
Großh. Amtsgericht I.

n unſer Handelsregiſter, Abtei=
lung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma Jacob Scheid, Darm=
ſtadt
, eingetragen:
Heinrich Seibel, Kaufmann in
Darmſtadt, iſt zum Prokuriſten
beſtellt.
(16200
Darmſtadt, 18. November 1915.
Großh. Amtsgericht I.

En unſer Handelsregiſter, Abtei=
lung
B, wurde heute hinſichtlich
der Firma Maſchinenfabrik und
Mühlenbauanſtalt G. Luther,
Aktiengeſellſchaft, Filiale Darm=
ſtadt
, eingetragen:
Die dem Oberingenieur Richard
Beneke in Braunſchweig erteilte
Prokura iſt erloſchen. (16201
Darmſtadt, 15. November 1915.
Großh. Amtsgericht I.

Jugendwehr.

Wochen=Uebungen: 1. Zug:
Mittwoch, 24. Nov., abds. 8½ Uhr
(Ballonplatz); 2. Zug: Dienstag,
23. Nov., abds. 8½ Uhr (Ballonpl.)
3. Zug: Mittwoch, 24. Nov., abds.
8½ Uhr (Turnh. Hermannſchule);
4. Zug: Mittwoch, 24. Nov., abds.
8½ Uhr (Paradeplatz); 5. Zug: Mitt=
woch
, 24. Nov., abds. 8½ Uhr (Ober=
Realſchule Kavellplatz); 6. Zug:
Mittwoch, 24. Nov., abds. 8½ Uhr
(Ballonplatz); 7. Zug: Mittwoch,
24. Nov., abds. 8½ Uhr (Turnhalle
Realgymnaſium Kapellpl.); 8. Zug:
Mittwoch, 24. Nov., abds. 8½ Uhr
(Schulh. Realgymnaſium); 9. Zug:
Mittwoch, 24. Nov, abds. 8½ Uhr
(Paradeplatz); 10. Zug: Mittwoch,
24. Nov., abds. 8½ Uhr (Turnhhalle
Ballonplatz): Erſatz=Zug: Mitt=
woch
, 24. Nov., abends 8½ Uhr
(Turnhalle Realgymnaſium Kapell=
platz
). Sonntag, 28. Nov., nachm.
2¾/ Uhr pünktlich: Uebung für alle
Züge (Exerzierplatz).
Sanitätskompagnie.
Dienstag, 23. Nov., abds. 8½ Uhr:
Sanitätsübung für alle Mann=
ſchaften
(Realgymnaſium) Sonn=
ag
, 28. Nov., vorm. ½ 8 Uhr: desl.
Altes Palais.
(16198
Trommler und Pfeifer.
Freitag, 26. Nov., abds. 8½ Uhr
(Liebigs=Oberrealſchule.

Einige junge, ſchwere
Gänſe
auf Beſtellung abzugeben. (*8722
Pitthan, Carlshof.

Einige 6
Str. Speiſe=Kartoffeln
zum Selbſtkoſtenpreis abzugeben
per ſofort. L. Stilling, Ww.,
Hochſtraße 4.
(*8677

Seife

in Stücken, gelb und weiß, zum
Bleichen der Wäſche ſehr geeignet,
ca. 10 Pfd. Poſtkolli Mk. 5.30
franko. Viele Nachbeſt. Adreſſe
deutlich angeben.
(I,16205
Friedrich Reisener, Seifenindustrie,
Magdeburg 53.
iſerne Bettſtelle billig zu verk.
Löffelgaſſe 19, I. (*8727

Regelung des Milchverbrauchs.

Auf Grund des § 3 der Bundesratsverordnung über die Rege=
lung
der Milchpreiſe und des Milchverbrauchs vom 4. November 1915
wird folgendes beſtimmt:
§ 1. Alle Erzeuger oder Händler, überhaupt alle diejenigen,
die im Gebiet der Stadt Darmſtadt auf eigene Rechnung Milch un=
mittelbar
an den Verbraucher, auch an Schank= und Gaſtwirtſchaften,
ſowie an ſonſtige Anſtalten abſetzen, ſind, auch wenn ſie außerhalb
ihren Wohnſitz haben, nach Maßgabe der folgenden Beſtimmungen
zur Anmeldung ihres Betriebes und Abſatzes verpflichtet.
§ 2. Die Anmeldung geſchieht auf dem Stadthauſe auf vor=
geſchriebenem
, dort erhältlichem Formular (Formular Nr. 1).
Das erſte Formular iſt abzuholen in der Zeit vom 26. bis 29.
November 1915 und bis zum 2. Dezember 1915 ausgefüllt wieder
auf dem Stadthaus abzuliefern.
Perſonen, die künftig einen Milchhandel beginnen oder Milch
nach Darmſtadt liefern, haben die Anmeldung ſofort bei Eröffnung
ihres Betriebes oder Beginn ihrer Verkaufstätigkeit vorzunehmen.
§ 3. Anzumelden iſt:
I. Name, Firma und genaue Adreſſe;
II. Herkunft der Milch:
a) aus eigener Erzeugung,
b) aus fremder Erzeugung und zutreffendenfalls, von
welchen Hauptlieferanten; hierbei iſt anzugeben:
a) ob und welche Molkereien oder Großerzeuger lie=
fern
oder
h) ob die Milch direkt bei einer größeren Anzahl von
Kleinerzeugern geſammelt wird und bei welchen Er=
zeugern
hauptſächlich.
III. Höhe des Abſatzes:
a) Angabe derjenigen Milchmengen, die allwöchentlich
im Durchſchnitt des Monats Oktober ds. Js. im Ge=
biete
der Stadt Darmſtadt abgeſetzt worden ſind.
b) Angabe der Milchmengen, die im Monat November
ds. Js. pro Woche im Gebiete der Stadt Darmſtadt
abgeſetzt worden ſind.
§ 4. Vom Monat Dezember ds. Js. an iſt jeder der im Vor=
ſtehenden
Genannten verpflichtet, fortlaufend halbmonatlich, und zwar
bis zu jedem 5. und 20. eines jeden Monats, die innerhalb des abge=
laufenen
halben Monats im Gebiete der Stadt Darmſtadt abgeſetzten
Mengen anzuzeigen. Auch dieſe Anzeige, die erſtmalig bis zum 20.
Dezember 1915 zu erſtatten iſt, hat auf vorgeſchriebenem Formular
(Formular Nr. 2) zu erfolgen. (Vgl. § 2 oben.)
§ 5. Zuwiderhandlungen werden nach den Beſtimmungen der
Bundesratsbekanntmachungen, betreffend Preisprüfungsſtelle und
Verſorgungsregelung, ſtrengſtens beſtraft.
§ 6. Dieſe Verordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft.
Darmſtadt, den 21. November 1915.
(16230
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

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[ ][  ][ ]

Bekanntmachung
betreffend die private Schwefelwirtſchaft.

Vom 13. November 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des Bundes=
rats
zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt. 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 327) folgende
Verordnung erlaſſen:
§ 1. Der Kriegschemikalien Aktiengeſellſchaft in Berlin wird eine Verwaltungsſtelle
für private Schwefelwirtſchaft angegliedert, der es obliegt, die Verſorgung des deutſchen Wirt=
ſchaftslebens
mit den für andere als Heeres= und Marinezwecke erforderlichen Mengen von
Schwefelſäure und Oleum zu ſichern, insbeſondere deren Gewinnung aus heimiſchen Rohſtoffen
zu fördern.
Die Verwaltungsſtelle unterſteht der Aufſicht des Reichskanziers.
§ 2. Die Mittel, deren die Verwaltungsſtelle zur Durchführung ihrer Aufgaben bedarf.
werden im Wege einer Umlage auf Schwefelſäure und Oleum, einſchließlich Abfallſäure, auf=
gebracht
:
Die Umlage iſt zu entrichten:
1. hinſichtlich der mit Beginn des 16. November 1915 vorrätigen Mengen von
dem Eigentümer; haben die Vorräte eines Eigentümers insgeſamt einen
Schwefelinhalt von weniger als 10000 Kilogramm, ſo iſt eine Umlage nicht
zu entrichten;
2. hinſichtlich der nach dem 15. November 1915 erzeugten Mengen von dem
Erzeuger.
Die Umlage wird von der Verwaltungsſtelle nach näherer Beſtimmungen des Reichs=
kanzlers
feſtgeſetzt.
Wird die Umlage nicht binnen zwei Wochen nach der Bekanntgabe der Feſtſetzung ent=
richtet
, ſo wird ſie von der zuſtändigen Behörde nach den für die Beitreibung öffentlicher Ab=
gaben
geltenden Vorſchriften beigetrieben.
§ 3. Die nach § 2 Abſ. 2 Nr. 1 und 2 zur Entrichtung der Umlage Verpflichteten haben
nach näherer Beſtimmung des Reichskanzlers über die zur Berechnung der Umlage erforder=
lichen
Rechnungsgrößen Auskunft zu erteilen, und zwar die Eigentümer (§ 2 Abſ. 2 Nr. 1) bis
zum 15. Januar 1916, die Erzeuger (§ 2 Abſ. 2 Nr. 2) bis zum 15. jeden Monats hinſichtlich der
im Vormonat erzeugten Mengen, erſtmalig bis zum 15. Januar 1916 hinſichtlich der in der Zeit
vom 16. November 1915 bis zum 31. Dezember 1915 einſchließlich erzeugten Mengen.
Die zuſtändige Behörde iſt berechtigt, zur Nachprüfung der Angaben die Geſchäftsauf=
zeichnungen
des Auskunftspflichtigen einſehen zu laſſen.
§ 4. Lieferungsverträge über Schwefelſäure und Oleum, einſchließlich Abfallſäure, die
im Inland erzeugt ſind, treten mit dem 16. November 1915 außer Kraft, ſoweit die Lieferung
nicht ſchon vor dieſem Zeitpunkt erfolgt iſt.
§ 5. Der Reichskanzler iſt ermächtigt, für Schwefel ſowie für ſchwefelhaltige Rohſtoffe
und Erzeugniſſe Höchſtpreiſe feſtzuſetzen.
§ 6. Schwefelkies, Schwefelſäure und Oleum, die nach dem 15. November 1915 aus
dem Ausland eingeführt werden, ſind an die Kriegschemikalien Aktiengeſellſchaft, Verwaltungs=
ſtelle
für private Schwefelwirtſchaft, zu liefern. Kommt eine Einigung über die Lieferungs=
bedingungen
nicht zuſtande, ſo werden ſie von dem Reichskanzler feſtgeſetzt.
§ 7. Der Reichskanzler kann die Vorſchriften dieſer Verordnung auf ſchwefelhaltige
Rohſtoffe und Erzeugniſſe jeder Art ſowie auf Schwefel ausdehnen und Ausnahmen von den
Vorſchriften dieſer Verordnung zulaſſen.
Dieſe Verordnung findet keine Anwendung auf Schwefelſäure und Oleum, die zur Be=
friedigung
des Bedarfs des Heeres oder der Marine dienen. Der Reichskanzler beſtimmt, was
als Bedarf des Heeres und der Marine anzuſehen iſt.
§ 8. Auf die gemäß § 5 feſtgeſetzten Preiſe finden die §§ 2, 4, § 5 Abſ. 2, § 6 des Geſetzes,
betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. De=
zember
1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516) in Verbindung mit den Bekanntmachungen vom 21. Ja=
nuar
1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 25) und vom 23. September 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 603) ent=
ſprechende
Anwendung.
§ 9. Mit Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten
wird beſtraft,
1. wer die im § 3 Abſ. 1 vorgeſehene Auskunft nicht erteilt oder bei der Auskunfts=
erteilung
wiſſentlich unwahre Angaben macht;
2. wer im Falle des § 3 Abſ. 2 die Einſicht in die Geſchäftsaufzeichnungen ver=
weigert
;
3. wer der Lieferungspflicht nach=§ 6 nicht nachkommt.
§ 10. Der Reichskanzler erläßt die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer Verordnung.
Die Landeszentralbehörden beſtimmen, wer als zuſtändige Behörde im Sinne des § 2
Abſ. 4 und des § 3 Abſ. 2 anzuſehen iſt.
§11. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Reichs=
kanzler
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 13. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Ausführungsbeſtimmungen
zur Bekanntmachung, betreffend die private Schwefelwirtſchaft.

Vom 13. November 1915. (Reichs=Geſetzbl. S. 761.)
§ 1. Die Bekanntmachungen der militäriſchen Behörden über beſchlagnahmte Chemi=
kalien
bzw. die im Auftrag der Kriegs=Rohſtoff=Abteilung des Königlich preußiſchen Kriegs=
miniſteriums
von der Kriegschemikalien Aktiengefellſchaft herausgegebenen Erläuterungen be=
ſagen
, welche Bedürfniſſe an Schwefelſäure und Hleum im Sinne des § 7 Abſ. 2 der Verordnung
als Heeres= und Marinebedarf anerkannt und ſomit von der Verordnung und ihren Ausführungs=
beſtimmungen
ausgenommen ſind.
§ 2. Die Umlage iſt zu entrichten:
a) von den Erzeugern von Schwefelfäure und Oleum für die in der betreffenden
Rechnungsperiode verarbeiteten Mengen von Schwefel und ſchwefelhaltigen
Rohſtoffen,
b) von denjenigen Betrieben, in denen Abfallſäure abfällt, ſoweit ſie aus dem
Wirtſchaftskreiſe des anerkannten Heeres= und Marinebedarfs heraustritt und
in die private Wirtſchaft übergeht, und zwar für die in der betreffenden Rech=
nungsperiode
abfallenden Mengen,
e) von den Eigentümern von Schwefelſäure und Oleum einſchließlich Abfallſäuren
für die mit Beginn des 16. November 1915 vorrätigen Mengen, inſoweit die
dem einzelnen Eigentümer gehörige Geſamtmenge 10000 Kilogramm Schwefel=
inhalt
nicht unterſchreitet.
§ 3. Die Verwaltungsſtelle für private Schwefelwirtſchaft in Berlin beſtimmt für jeden
Umlagepflichtigen auf Grund ſeiner Auskünfte eine Rohſtoffgrundzahl, die dem Werte der ver=
arbeiteten
Rohſtoffe oder abgefallenen Säuren oder vorrätigen Mengen von Schwefelſäure und
Oleum einſchließlich Abfallſäuren angepaßt iſt und aus der die vom Erzeuger bzw. Eigentümer
zu zahlende Umlage folgendermaßen berechnet wird:
Als Umlage iſt zu entrichten das Produkt 13mal A mal B, wobei bedeutet

A ben Schweſelinhalt der veranbeitelen Rohſoſſnenge
Säure bzw. der vorrätigen Mengen Schwefelſäure und Oleum einſchließlich
Abfallſäuren (in vollen Tonnen zu je 1000 Kilogramm),
B den Unterſchied zwiſchen 13,0 und der von der Verwaltungsſtelle beſtimmten
Rohſtoffgrundzahl (in Pfennigen mit Zehntelpfenniggenauigkeit).
§ 4. Gemäß § 3 wird für Erzeuger von Säure und Oleum aus Zinkblende die Rohſtoff=
grundzahl
2,0 feſtgeſetzt.
§ 5. Gemäß § 3 wird für Erzeuger von Säure und Oleum aus Schwefelkies, der vor
Kriegsausbruch nach Deutſchland eingeführt oder nach Kriegsausbruch im Inland gefördert war,
die Rohſtoffgrundzahl 6,0 feſtgeſetzt.
§ 6. Aus Säure und Oleum, die aus Gips oder Kieſerit auf Grund von Verträgen mit
der Verwaltungsſtelle gewonnen werden, iſt, inſoweit ſie vertragsmäßig von der Verwaltungs=
ſtelle
abgerufen werden, vom Erzeuger keine Umlage zu entrichten, desgleichen auf Säure und
Oleum, die aus Schwefelkies gewonnen werden, den der Säureerzeuger ſeit dem 1. Oktober 1915
von der Verwaltungsſtelle gekauft hat.
§ 7. Gemäß §§ 2 und 3 wird für Abfallſäuren, die aus dem Wirtſchaftskreiſe des an=
erkannten
Heeres= und Marinebedarfs heraustreten und in die private Wirtſchaft übergehen,
die Rohſtoffgrundzall 8,0 feſtgeſetzt.
§ 8. Für die nicht durch die §§ 4 bis 7 betroffenen Fälle beſtimmt der Reichskanzler,
wieviel Aufſchlag zu den Rohſtoffſelbſtkoſten die Verwaltungsſtelle bei Feſtſetzung der Rohſtoff=
grundzahl
gewähren darf bzw. welche Umlage auf vorrätige Erzeugnismengen (ſiehe § 2c)
erhoben wird.
§ 9. Die Umlage iſt ſo bemeſſen, daß die Erzeuger von Schwefelſäure und Oleum
einſchließlich Abfallſäure für unverpackte Ware frei Bahnſtation der Erzeugungsſtelle bei ange=
meſſenem
Nutzen unter folgenden Verkaufspreiſen bleiben können:
a) Gloverſäure: 330 Mark für 1000 Kilogramm Schwefelinhalt im Erzeugnis,
abzüglich 15 Mark für 1000 Kilogramm Erzeugnis in abgelieferter Beſchaffenheit;
b) Helle Kammerſäure ſowie höhergradige Säure und Oleum: 470 Mark
für 1000 Kilogramm Schwefelinhalt im Erzeugnis, abzüglich 45 Mark für
1000 Kilogramm Erzeugnis in abgelieferter Beſchaffenheit;
c) Sonderfälle: Soviel Zu= oder Abſchlag für 1000 Kilogramm Erzeugnis gegen=
über
den unter a. und b genannten Richtpreiſen, wie es dem Handelsbrauch im
Frieden entſpricht.
§ 10. Gemäß § 7 Abſ. I der Verordnung wird beſtimmt, daß diejenigen Verträge auf
Lieferung von Schwefelſäure zur Herſtellung von Superphosphat und ſchwefelſaurem Ammoniak
entgegen der Vorſchrift des § 4 der Verordnung beſtehen bleiben, die vor dem 20. Auguſt 1915
geſchloſſen worden ſind und zwar hinſichtlich derjenigen Mengen von Schwefelſäure, die bis
zum 31. März 1916 geliefert werden.
Für die im Abſ. 1 genannte Schwefelſäure wird eine Umlage nicht erhoben.
§11. Im Auftrag des Reichskanzlers wird die Verwaltungsſtelle Fragebogen ausgeben,
die nach § 3 der Verordnung von den zur Entrichtung der Umlage Verpflichteten auszufüllen ſind.
Berlin, den 14. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Bekanntmachung

Auf Grund des § 10 Abſ. 2 der Verordnung des Bundesrats vom 13. d. Mts., die private
Schwefelwirtſchaft betreffend (Reichs=Geſetzbl. S. 761), wird als zuſtändige Behörde im Sinne
des § 2 Abſ. 4 und des § 3 Abſ. 2 der Verordnung das Kreisamt beſtimmt.
Drmſtadt, den 16. November 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
16190)
Krämer.

Bekanntmachung.

Zu Ziffer 2 Abſatz 3 der Verordnung über die Bereitung von Backware vom
7. Oktober 1915 und der Nachtragsbeſtimmung vom 5. November 1915 wurde mit
Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern vom 13. November 1915, zu
Nr. M. d. J. III. 17 663, folgender Zuſatz beſchloſſen:
Der Vorſitzende des Verbandsausſchuſſes iſt ermächtigt, in einzelnen
Fällen Ausnahmen zu geſtatten.
Dieſe Vorſchrift tritt mit dem Tage ihrer Veröffentlichung im Amtsverkündigungs=
blatt
in Kraft.
Darmſtadt, den 20. November 1915.
Namens des Kommunalverbands Darmſtadt.
Der Vorſitzende:
Fey.

An den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt und
die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.

Wir empfehlen Ihnen, die vorſtehende Bekanntmachung alsbald in ortsüblicher
Weiſe zu veröffentlichen.
Darmſtadt, den 20. November 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
16225

Bekanntmachung.
Feſtſetzung des Höchſtpreiſes für den Verkauf von Kartoffeln an Verbraucher
in Mengen bis zu 15 Pfund.

Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Regelung der Kartoffelpreiſe
vom 28. Oktober 1915 und der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 7. November 1915 haben die Kreisräte der Kreiſe Darmſtadt, Dieburg und
Groß=Gerau, als Vorſtand der Kommunalverbandsvereinigung Darmſtadt, nach
Anhörung des Verbandsausſchuſſes und auf Grund ſachverſtändiger Beratung, für
den Bezirk der genannten Kreiſe im Anſchluß an die Bekanntmachung vom
13./15. November 1915 mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern vom
19. November 1915, zu Nr. M. d. J. III 17819, folgendes beſtimmt:
Der Kleinhandelshöchſtpreis für Speiſekartoffeln wird bei Verkäufen durch
Händler oder Kartoffelerzeuger im Laden, Geſchäftsraum oder auf dem Wochen=
markt
an Verbraucher in Mengen bis zu 15 Pfund auf
4½ Pfennig für das Pfund feſtgeſetzt.
Die vorſtehende Beſtimmung tritt mit dem Tag ihrer Veröffentlichung in den
Amtsverkündigungsblättern oder Kreisblättern in Kraft.
Darmſtadt, den 20. November 1915.
(16191
Der Vorſtand der Kommunalverbands=Vereinigung Darmſtadt.
Fey.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 1 Rehpinſcher (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
(16194
ſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.

Sicherung des Milchbezugs.

Zur Sicherung des Milchbezugs für Säuglinge, Kinder und
Kranke kann die Notwendigkeit eintreten, daß Milchbezugskarten aus=
gegeben
werden. Vorſorglich ſoll zu dieſem Zwecke eine Perſonen=
Aufnahme in folgender Weiſe ſtattfinden:
Jeder Haushaltungsvorſtand iſt verpflichet, die Säuglinge und
die im Jahr 1902 und ſpäter geborenen Kinder, die zu ſeinem Haus=
halt
gehören auf vorgeſchriebenem Formular anzumelden.
Das Anmeldeformular iſt bei der nächſten Brotverteilung, die
am 15. Dezember ſtattfindet, auf den Brotkartenausgabeſtellen ab=
auholen
und bis ſpäteſtens zum 18. Dezember ausgefüllt am
Schalter in der Torfahrt des Stadthauſes abzugeben. Die nicht
rechtzeitige Ablieferung kann Nicht=Berückſichtigung zur Folge haben.
Darmſtadt, am 21. November 1915.
(16231
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Bittschritten u. Gesuche
(16014a
aller Art fertigt ſofort. Bureau Heß, Riedlingerſtr. 41.

Bekaminachung.

Mittwoch, 29. Dezember 1915,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die im Grundbuch für die
Gemarkung Darmſtadt (Beſſungen)
lauf die Namen Müller, Heinrich
Karl und Ehefrau, geb. Eſchborn,
eingetragene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
VII 443 287 Hofraum mit
Hallen, Mar=
tinſtraße
,
in unſerem Geſchäftszimmer, Witt=
mannſtraße
1 dahier, zwangsweiſe
verſteigert werden. (B3215
Die Genehmigung der Verſteige=
wenn
ein der Schätzung des Grund=
ſtücks
entſprechendes Gebot nicht
eingelegt iſt und anderweite recht=
liche
Hinderniſſe nicht entgegen=
ſtehen
.
Darmſtadt, 23. November 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen.)
Frantz. (IX,16216

Abgabe friſcher Eier.

Die von der Stadt beſchafften friſchen Eier werden zum Preiſe
von 17½ Pfg. für das Stück von den nachſtehenden Geſchäften ab=
gegeben
:
Rathgeber, Marktplatz: Lenner, Kirchſtraße: Ruppert,
Holsſtraße: Wederind, Holsſtraße; Rheinhold, Ludwigs=
platz
: Eiſinger, Pankratiusſtraße:; Elwert, Holzſtraße (kein
Ladengeſchäft).
Die Eier werden nur auf Vorlage der Brotausweiskarte ver=
abfolgt
, und zwar je 2 Stück für jede Perſon des Hausſtandes.
(16206
Darmſtadt, den 18. Novemher 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.

Entrichtung ſtaatlicher Gefälle.

Die am Martini 1915 fälligen Holzgelder und Zeitpacht=
rung
wird auch dann erfolgen, beträge ſind bei Meidung der Beitreibung, bis 25. November d. Js.
an die Bezirkskaſſe Darmſtadt (Lindenhofſtraße) zu entrichten.
(16090soi
Darmſtadt, den 18. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Für Kutſcher und Autolenker:
3 Paar faſt neue Pelzſtiefel
(*3604ig
zu verkaufen.
Langgaſſe 10.

ſehr gut
1 erbatten. Schnellgarkocher
mit 3 Kochtöpfen billig zu ver=
kaufen
Arheilgerſtr. 53. (*8669

[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.

Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
(Nachdruck verboten.)
12)
Trebin hatte voll Teilnahme und Intereſſe zugehört.
Jetzt war ihm mit einem Male mancherlei an Haßberg
verſtändlich. Er ſah ihm voll Wärme in die Augen.
Das wird ſich alles ſchnell wieder geben, Herr Ritt=
meiſter
, wenn Sie erſt wieder unter Ihren alten Kame=
raden
ſind und Ihre Freunde Sie aufgemuntert haben.
Wieder lachte Haßberg ironiſch.
Meine Freunde? Glauben Sie an ehrliche, uneigen=
nützige
Freundſchaft?
Gewiß! Und ich würde jeden bedauern, der es nüht
tut.
Na, dann bedauern Sie mich, lieber Trebin. Ich
glaube nämlich nicht mehr daran. Einmal habe ſich’s ge=
tan
aber auch das liegt hinter mir, wie eine Kinder=
krankheit
.
Wieder ſah Trebin ihn mit ſeinen ehrlichen Augen
groß und ernſt an.
Sie müſſen ſchlimme Erfahrungen gemacht haben.
Haßberg fuhr ſich über die Stirn.
Ich habe die Freundſchaft früher vielleicht zu hoch
bewertet. Das iſt überhaupt ein alter Fehler von mir.
Ich habe in meiner Tollheit immer nach Idealen geſucht.
Und die gibt es nun einmal nicht im realen Leben. Aber

ich ſchwatze Ihnen da ſo viel Unſinn vor! Achten Sie
nicht darauf.
Doch, Herr Rittmeiſter. In allem, was Sie mir jetzt
geſagt haben, liegt doch ein gewiſſes Vertrauen, und da=
für
danke ich Ihnen. Wenn ich auch vier, fünf Jahre
jünger bin als Sie, möchte ich Ihnen doch einen guten
Rat geben. Verſuchen Sie noch einmal zu glauben
nicht nur an Frauenreinheit, ſondern auch an eine un=
eigennützige
Freundſchaft. Vielleicht haben Sie nur an
falſcher Stelle geſucht.
Haßbergs graue Augen leuchteten ſeltſam auf. Er
reichte Trebin über den Tiſch hinüber die Hand, die die=
ſer
mit warmem Druck ergriff.
Jedenfalls danke ich Ihnen, lieber Trebin, für dieſen
Rat. Aber nun genug davon. Proſit! Erzählen Sie
mir noch ein wenig von der Geſellſchaft in Villa Baldus.
Das tat Trebin. Als er im beſten Erzählen war,
kamen noch einige Offzziere und nahmen mit an dem
Tiſche Platz. Aber in der luſtigen Tafelrunde war Haß=
berg
heute der ſtillſte.
Er warf nur ab und zu einige farkaſtiſche Worte in
die Unterhaltung. Früher als die anderen, brach er
auf. Als er ſich entfernt hatte, ſahen ihm die Offiziere
mit verwundertem Lächeln nach.
Sonderbar, wie ſich der tolle Haßberg verändert hat.
Nicht zum Wiedererkennen, ſagte der eine.
Er ſcheint ſich zum Sonderling ausgebildet zu haben,
bemerkte ein anderer.

Er muß da unten ein ſchweres Leben gehabt haben,
warf Trebin mit nachdenklicher Miene ein.
Ein älterer Offizier meinte: So kommen die meiſten
aus den Kolonien zurück. Es wird nicht lange dauern,
dann iſt Haßberg wieder der alte. Na, er wird nun wohl
ausgeſchäumt haben. Ein anſtändiger, ehrlicher Kerl iſt
er immer geweſen, auch in ſeiner tollſten Sturm= und
Drangperiode.
Trebin nickte energiſch.
Jawohl, das habe ich auch ſtets empfunden und
heute mehr denn je. Es iſt kameradſchaftliche Pflicht,
daß wir uns ſeiner annehmen, ſodaß er ſich bei uns wie=
der
zu Hauſe fühlen kann.
Bravo, Trebin! Ich tue mit! rief ein kleiner, be=
leibter
Offizier mit einem runden, gutmütigen Geſicht.
Auch die andern ſtimmten ein.
(Fortſetzung folgt.)

Vergnügungs=Anzeigen.

Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Der
mit ſo großem Beifall aufgenommene Kunſtfilm Tirol
in Waffen, vaterländiſches Volksſchauſpiel in 5 Akten,
wird heute zum letztenmal vorgeführt. Morgen folgen
dann ein ſpannender Detektivroman in 3 Akten Der
Zeichenbrief und das Kriegsdrama in 2 Akten Der
Kriegsdämon Anläßlich des Geburtstages des Groß=
herzogs
finden am Donnerstag, den 25. November, wie
alljährlich Schülervorſtellungen ſtatt. Die Ein=
trittspreiſe
ſind ſehr niedrig gehalten, ſodaß wohl jeder
in der Lage iſt, ſeinen Kleinen eine große Freude zu
machen. (S. Anz.)

Weiblich

Beamtenfrau, durch den Krieg
alleinſtehend, ſucht paſſ., fein. Stelle
welcher Art, ſieht nicht auf großes
Gehalt, arbeitet jedoch ſehr ge=
wiſſenhaft
. Gefl. Angebote unter
A 74 an die Geſchäftsſt. (*8602goi

Junge Dame
perfekt im Stenographieren und
maschinenschreiben, ſucht für die
Abendſtund., 68 Uhr, Beſchäftig.
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Fraul. bewand. in Buchführung,
Stenographie und Maſchinen=
ſchreiben
, auch im Kaſſenweſen ver=
traut
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verändern. Gefl. Angeb. u. B 19
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*8734

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Kaſſierer) gegen mäß. Vergütung.
Kaution kann geſtellt werden. Ang.
u. A 87 an die Geſchäftsſtelle. (*8647

Kräft., militärfreier Mann
vom Lande, ſtadtkundig, ſucht
Arbeit, einerlei welchen Berufs.
Angeb. u. B 9 Geſchäftsſt. (*8705

Weiblich

Arbeitsamt.
1 Lehrmädchen für Geſchäft,
Buchhalterin u. Kontoriſtin
(keine Anfängerin) mit guter
Schulbildung, 1 Kaſſiererin
werden geſucht.
(16211
Sprechſtunden 36 Uhr, mit
Ausnahme Samstag u. Montag,
Stadthaus, Zimmer 1.

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denz
und Führung der Regiſtratur
ſuchen wir zum 1. Dezember d. Js.
Dame oder
jüngeren Herrn.
Flotte Stenographie und ſicheres,
raſches Maſchinenſchreiben Be=
dingung
. Es wird nur auf eine
durchaus zuverläſſige Kraft Wert
gelegt. Bewerber, welche bereits
in ähnlichen Betrieben tätig waren,
erhalten den Vorzug. Perſönl. Vor=
ſtellung
zunächſt nicht erwünſcht.
Ausführliche Angebote mit An=
gabe
der ſeitherigen Tätigkeit,
Zeugnisabſchriften und Gehalts=
anſprüchen
, evtl. Bild ſind zu
richten an
(16232
Robert Grastorf, G. m. b. H.
Darmſtadt
Beton- und Eisenbetonbau.

Lehrmädchen
aus achtbarer Familie zum ſofort.
Eintritt geſucht. W. Reiss,
Glas- u. Porzellangeschäft, Ernſt=
(*8676
Ludwigſtr. 22.

Eit. Dieitstmäachen
geſucht. Näh. Geſchäftsſt. (16214im

mit 3 Kindern, das
Witwer jüngſte 9 Jahre alt, ſucht
ſofort eine Frau oder Mädchen
zur Führung eines bürgerlichen
Haushalts nach auswärts. Zu
erfr. Dieburgerſtr. 18, pt. (*8711im

Schulentlaſſenes Mädchen
oder Junge von früh 10 bis 4 Uhr
zum Austragen geſ. Konditorei
Schütz, Liebigſtraße 7. (*8697

Tüchtiger Zuschneider
mit Erfahrung in Leder=
bekleidung
, ſowie einige Zuschneiderinnen
geſucht. Oppenheimer &Co., Stirnweg 25, am Hauptbahnhof
16188id

Nur gebild. Perfönlichkeiten zu
Beſuchen in guten Bürgerfamilien
für Darmſtadt und Umgegend geg.
Proviſion geſucht. Angeb. u. A 92
an die Geſchäftsſtelle. (16195
Leiſtungsfähige ſüddeut=
ſche
Zuckerwaren u. Kunſt=
honig
=Fabrik ſucht geeignete

Persönlichkeit
zur Vertretung ihrer Inter=
eſſen
im Darmſtädter Bezirke.
Nur Vertreter die bei dem
Großhandel gut eingeführt
ſind, mögen ſich melden unt.
K. L. 2425 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl. (16131goi
Einige fücht. Dreher=
für
lohnende Beſchäftigung geſucht.
Hessische Maschinen- und
Feldzeugfabrik 16227
Darmſtadt, Pallaswieſenſtraße 72.

Arbeiter gesdcht Hach Beigien!
Auf unſeren verſchiedenen Bauſtellen werden militärfreie
Leute bei gutem Lohn jederzeit eingeſtellt. Meldungen mit Angabe
des Alters und Berufs erbeten, woraufhin Bedingungen zugeſandt
werden.
(16202imd
( Sieg-
huser
&eie., Obercasser kreis)
Unternehmung für Beton- und Eisenbetonbau.

Schneider
und
Näherinnen
für den Betrieb auf Teilarbeit,
ſowie ein
Bügler
geſucht
Philipp Hess
mech. Kleiderfabrik,
Wienerſtr. 66.
16235)

1520 Mann
tücht. Erd= und Oberbauarbeiter
geſucht. Zu erfragen Bauſtelle
Bahnhof Bürſtadt bei Bensheim
Bauunternehmer Philipp Ohl,
Groß=Zimmern.
(*8700

zum ſofortig.
Solider Arbeiter Eintritt geſ.
*8702)
Alexanderſtraße 8.

zur Mitübernahme der
Heizer Dampfheizung geſucht
Wilhelminenſtr. 9.
(*8656

Tücht. Sehreiner u. Wagner ag
militärfr., für dauernde Beſchäftig.
gegen hohen Lohn ſofort geſucht.
Propeller=Werke, Frankfurt a. M.
Günderrodeſtr. 5. (16045a

Ein nüchtern.
findet
zuverläſſiger FUhrmann Stell
Anton Fiſcher
16212) Frankfurterſtraße 12/14.

Keoetsoneiche
16 Jahr alt, geſucht.
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23.

BaubererHausburſche
geſucht. Schloß=Café. (*8649

junger, ſaub. Haus=
Gesucht burſche ſofort. (*8654
Rudolf Nick Nügr. W. Nagel.
Ernſt=Ludwigſtraße 16. (*8654

Jüngerer Hausburſche ( Rad=
fahrer
) ſofort geſucht.
(*8713
Frankfurterſtraße 6.

Zuverläſſiger, jüngerer
Hausburſche
geſucht. (16215
G. Roth. Dieburgerſtraße 9.

Saalbaustr. 7
5 Zim.=Wohnung nebſt Zubehör
per 1. November zu verm. (14674ids

Grafenſtr. 26
ſehr ſch. 5 Zimmerw., 800 Mk. (14876id
Zimmer
Kiesſtr. 127, 2. St., 4 Zim. mit
Küche, Vorratsk., Veranda, ſofort
o. ſpäter. Ausk. 1. St. (15701ids

Zimmer

trafenſtr. 4, pt., Zimmer und
Ggüche zu vermieten. (*8599gi

Aleranderſtr. 3, Vdh. 1. St., ein
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Fritz Mehmel, Albert Diedrich, Fritz Brückmann, Emil Andrd.
I. Kammermusik-Abend
Samstag, den 27. Nov., im Hotel zur Traube
Anfang 8 Uhr.
Mitwirkende: Frau Lueille von Weingartner-Marcel (Sopran),
u. Herr Generalmusikdirektor Felix von Weingartner (Klavier).
Programm: Streichquartette v. Dvoräk, ob. 61, C-dur (zum ersten
Male), Haydn, op. 74 Nr. 1, C-dur und Schubert, nachgelassener
Satz in c-moll; Lieder v. Rob. Schumann, Mozart u. Beethoven.
Bechstein-Flügel aus dem Hofpianolager von A. W. Zimmermann,
Rheinstr. 14.
Karten bei Thies Nachf. (Schutter), Elisabethenstr. 12 und an der
Abendkasse.
Preise: Abonnement: Sperrsitz Mk. 8.80, Saal Mk. 5.50 (einzeln
Mk. 3.30 u. M. 2.20). Abonnement für Studierende und
Schüler: Sperrsitz Mk. 5.50, Saal Mk.3.30 (einzeln Mk. 2.20,
Mk. 1.65 und Galerie Mk. 1.10).
(16217is

Mittwoch, 24. November 1. J., abends 8½ Uhr,
im Kaiſerſaal (Grafenſtraße)
Patriotiſcher Abend.
Vortrag von Fräulein Dr. phil. Käthe Schirmacher, Berlin:
Deutſchland über alles‟
Eintritt frei! Es werden aber am Saaleingange freiwillige
Spenden zur Deckung der Unkoſten entgegengenommen. (16170oim

rtrag Schirmacher.
Wir fordern unſere Mitglieder hiermit auf, den
am kommenden Mittwoch, 24. November, abends
8¼ Uhr, im Kaiſerſaal ſtattfindenden Vortrag zu
beſuchen.
(16237
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am Weissen Turm.
Heute letzter Tag der Vorführung
enviwalch.
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im Abendheim, Waldſtraße 21.
Verkaufszeit 101 Uhr und 36 Uhr. (16157gi
Um zahlreichen Beſuch bittet herzlich Der Vorſtand.

Klichr zu
vergessen
für unsere tapferen Krieger
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Harmonia
Fleissige Berta
Unser Hindenburg
Unsere Feldgrauen
Durch Kampf zum Sieg
Im Schützengraben

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III. Nordischer Kunstfilm
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ſeine Gemahlin . Charlotte Pils
Don Carlos, der
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Infantin Klara
Eugenia . . . ErnaJungkurth
HerzoginOlivarez,
Oberhofmeiſterin Minna Müller=
Marquiſin v. Mon=
lHanno

decar, Dame der
Königin . . Hertha Hinken
Prinzeſſin v. Eboli,
Dame d. Königin Käthe Meißner
Marquis von
Poſa, Mal=
theſerritter

Hs. Baumeiſter
Herzog v. Alba O Johs. Heinz
Graf Lerma,
Oberſter der
Leibwache
§ Robert Kleinert
Herzog v. Fe=
ria
, Ritter d.
Vließes
5 Eduard Göbel
Domingo, Beicht=
vater
des Königs Br. Harprecht
Der Großinquiſi=
tor
d. Königreichs Herm. Knispel
Ein Page der
Königin
. Käthe Gothe
Don Ludwig Mer=
cado
, Leibarzt . Paul Peterſen
Ein Offizier
.Emil Kroczak
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Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
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kaſſe
im Hoftheater von 9½ 1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs=
bureau
von 81 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7 Uhr. Ende nach 11 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
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B 14. Der Querulant. Kl.
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 25. Nov. 55. Ab.=
Vorſt. C14. Feſtvorſtellung
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aus Liebe (La Finta Giar-
diniera‟
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wöhnl
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Freitag, 26. Nov. 56. Ab.=Vſt.
D 14. Othello. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Aus dem Spielplan.
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helm
Tell Anfang 7 Uhr.

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bis einſchl. Samstag, 27. Nov.,
nur im Verkehrsbureau (Ernſt=
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der Vorſtellung, eine Stunde vor
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