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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 21. Nov. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der Bahn Ypern-Zonnebeke gelang eine
größere Sprengung unſerer Truppen in der feindlichen
Stellung. Franzöſiſche Sprengungen ſüdöſtlich von
Souchez und bei Combres hatten keinen Erfolg.
Bei Souchez kamen wir den Franzoſen in der
Be=
ſetzung des Sprengtrichters zuvor und behaupteten ihn
gegen einen Angriffsverſuch.
Auf der übrigen Front an verſchiedenen Stellen
leb=
hafte Feuerkämpfe.
Unſere Flugzeuge warfen auf die Bahnanlagen
von Poperinghe und Fournes eine größere Zahl
Bomhen ab; es wurden Treffer beobachtet.
Der engliſche Oberbefehlshaber ſagt in ſeinem Bericht
vom 15. Oktober über unſeren Angriff ſüdweſtlich von
Loos am 8. Oktober, daß nach zuverläſſigen Schätzungen
8000 bis 9000 gefallene Deutſche vor der engliſch=
franzö=
ſiſchen Stellung gelegen hätten. Dieſe Behauptung iſt
freie Erfindung. Unſer Geſamtverluſt an Gefallenen,
Ver=
mißten und an ihrer Verwundung Erlegenen betrug 763
Mann.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt im allgemeinen unverändert.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Deutſche Truppen der Armee des Generals v. Koeveß
haben Novipazar beſetzt. Die Armee des Generals
v. Gallwitz und der rechte Flügel der Armee des
Generals Bojadjeff kämpfen um den Austritt in das
Labtal nördlich von Priſtina
Die Zahl der am 19. November gefangen
genom=
menen Serben erhöht ſich auf 3800, geſtern wurden
über 4400 gefangen genommen.
Oberſte Heeresleitung.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 21. Nov. Amtlich wird verlautbart:
21. November:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
Im Wolhyniſchen und am Styr ſtellenweiſe
Geſchützfeuer, wobei die Ruſſen Gasbomben verwenden.
Sonſt keine befonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die Italiener haben neuerdings Streitkräfte von
der Tiroler Front ins Görziſche gebracht. Unter Einſatz
ſolcher Verſtärkungen greift der Feind den ganzen
Gör=
zer Brückenkopf neuerlich an. Vor dem Monte
Sa=
botino brachen mehrere Vorſtöße in unſerem Feuer
zu=
ſammen. Im Abſchnitte von Oslavija gelang es
dem Gegner, in unſere Verteidigungslinie einzudringen.
Ein Gegenangriff brachte jedoch dieſe Stellung mit
Aus=
nahme einer Kuppe nordsſtlich des Ortes, um die noch
gekämpft wird, wieder in unſeren Beſitz. Drei feindliche
Vorſtöße gegen Pevma mißlangen unter ſchweren
Ver=
luſten. Beſonders heftige Angriffe waren auch diesmal
gegen die Podgora gerichtet. Auch hier wurden die
Italiener blutig abwieſen. Der Raum beiderſeits des
Monte San Michele ſtand unter ſtarkem Artilleriefeuer.
Nachmittags gingen am Nordhang des Berges bedeutende
feindliche Kräfte vor. Ihr Angriff ſcheiterte in unſerem
Kreuzfeuer. Das gleiche Schickſal hatten mehrere
Vor=
ſtöße gegen den Abſchnitt von San Martino und
nördlich des Görzer Brückenkopfes — gegen die
Straßen=
ſperre bei Zagora.
In Tirol ſchlugen die Verteidiger des Col di
Lana zwei italieniſche Angriffe auf die Spitze dieſes
Berges ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Eine öſterreichiſch=ungariſche Kraftgruppe erzwang ſich
gegenüber den nördlich von Cajniza eingeniſteten
Monte=
negrinern den Uebergang über die obere Drina.
Novipazar wurde von deutſchen Truppen
be=
ſetzt.
Oeſtlich davon warf im Ibar=Tale eine
öſter=
reichiſch=ungariſche Kolonne den Feind zurück. Die Zahl
der in dieſem Raum geſtern eingebrachten Gefangenen
überſteigt 2000.
An den Eingängen des Amſelfeldes wird heftig
gekämpft.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
* Stockholm, 20. Nov. Die Einſprüche der
ſchwediſchen Regierung aus Anlaß des
Auftre=
tens des britiſchen Unterſeebootes gegen den
deutſchen Dampfer „Germania”, der auf ſchwediſchem
Territorium geſtrandet war, wie auch aus Anlaß der
Beſchießung, des ſchwediſchen Unterſeebootes „Hvalen”
durch ein deutſches Wachtfahrzeug ſind wiederum
beant=
wortet worden. Von der britiſchen und der deutſchen
Regierung iſt dabei das Bedauern ausgeſprochen und
ſind Verſicherungen gegeben worden, daß Maßregeln
getroffen werden, um eine Wiederholung zu verhindern.
Jedoch wird der Meinungsaustauſch zwiſchen Schweden
und der deutſchen Regierung fortgeſetzt.
3 Turin 20. Nov. Stampa veröffentlicht das
Protokoll des Verhörs mit dem Kapitän der
An=
cona”. Aus dieſem Verhör geht hervor daß der
Kapi=
tän, als das Unterſeebopt erſchien, auf Deck war, ferner,
daß der erſte Schuß nicht das Schiff traf ſondern fünfzig
Meter davon vorbeiging und daß der Kapitän trotz
des Warnungsſchuſſes keinen Befehl
ge=
geben hat, zu ſtoppen, ſondern ruhig
wei=
terfuhr Auf der Weiterfahrt verſuchten die Reiſenden
und die Beſatzung, die Rettungsboote herunterzulaſſen.
Das Unterſeeboot ſeuerte weiter auf das
Schöff, bis es endlich hiellt. Aus den Ausfagen
des Kapitäns geht ſchließlich hervor, daß das
Unter=
ſſeeboot nicht weiter gefeuert hat, nachdem
das Schiff gehalten hatte.
* Waſhington, 20. Nov. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Die italieniſche Regierung
teilte dem amerikaniſchen Botſchafter in Rom mit, es
be=
ſtehe kein Grund, anzunehmen, daß das U=Boot, das
den Dampfer „Ancona” verſenkte, anderer als
öſter=
reichiſch=ungariſcher Nationalität war.
* Paris, 21. Nov. Der Temps meldet aus
Mar=
ſeille: Der Poſtdampfer „Moſſoul” iſt aus
Salo=
niki, dem Piräus und Malta eingetroffen, mit Offizieren
und Mannſchaften der drei engliſchen Dampfer
„Sir Richard Andry” „California” und „Lumina” an
Bord, die im Aegäiſchen Meer von einem II=Boot
ver=
ſenkt worden ſind. Die Offiziere und Mannſchaften
wer=
den nach England weitergeſchafft.
* Amſterdam, 21. Nov. (Zenſ. Frkft.) Reuter
meldet aus London: Der Star enthält einen Brief aus
Algier von einem Offizier namens Racon der „Lady
Plymouth” in dem es heißt: „Wir bemerkten zuerſt eine
Schaluppe der „Dahra” aus La Rochelle. Sie war leer,
aber gebraucht. Dann ſahen wir ein verlaſſenes Floß,
ſchließlich ein kleines Boot, deſſen Paſſagiere wir
auf=
nahmen, nämlich 4 Offiziere, 42 Soldaten und einen
Teil der Bemannung der „Calvados” von St.
La=
zaire. Das Schiff iſt durch ein unbekanntes Unterſeeboot
torpediert worden. Nicht weit davon entdeckten wir
das Wrack eines Floßes mit einigen Menſchen darauf
und gleich in der Nähe ein treibendes Holz, woran ſich
einige Menſchen feſtklammerten. Die Bemannung tat
ihr möglichſtes, um die Unglückſeligen zu retten, die,
nachdem ſie 15 Monate in den Laufgräben zugebracht
hatten, nach Frankreich zurückkehrten. Ein Offizier
er=
zählte, daß er drei Soldaten habe ins Waſſer fallen
ſehen, die ſich am Unterſeeboot feſtklammerten in der
Hoffnung, an Bord genommen zu werden. Ein Offizier
in Uniform hätte ſie zurückgeſtoßen, während ſeine
Ka=
meraden in der Ferne zuſchauten. Ein Schiffbrüchiger
war in ſchrecklichem Zuſtande Die Schiffbrüchigen
wur=
den mit großer Sorgfalt behandelt. Von den 800
ſind nur 53 gerettet. Am folgenden Morgen
wurde zweimal auf die „Lady Plymonth” geſchoffen,
das Feuer jedoch geloſcht.”
Der Balkankrieg.
Die Mißerfolge des Vierverbandes.
* Wien, 20. Nov. Die Neue Freie Preſſe ſchreibt:
Wie immer ſich König Konſtantin entſcheiden mag,
ſtets wird es ein denkwürdiges Erlebnis ſein, daß vier
Großmächte, und namentlich England und
Frank=
reich, die Athener Regierung bitten müſſen, Angehörige
der mächtigſten Staaten und Armeen der Welt nicht zu
entwaffnen. In dieſem ganzen Kriege zeigt kein
diploma=
tiſches Ereignis den Niedergang des
Vierver=
bandes ſo deutlich wie dieſe Bittgänge und
Drohun=
gen in Athen. Die Ratloſigkeit im Vierverband iſt ganz
offenkundig geworden. Im September verſprach Grey
den Serben beſchränkte Hilfe, im November verſicherte er,
daß dieſe Erklärung nur im politiſchen Sinne zu verſtehen
wäre. Im Oberhauſe deutete Lansdowne an, daß den
Serben nicht mehr zu helfen ſei, und daß Frankreich und
England ſie halb und halb fallen laſſen müßten. Dann
erklärten Asquith und Briand ziemlich übereinſtimmend,
daß der Vierverband ſich zu einem großen Entſchluß
auf=
raffte. Kitchener reiſte plötzlich nach Mudros ab, und das
Ergebnis bleiben die mit der Fauſt geführten
Verhand=
lungen über die Nichtentwaffnung der engliſchen, franzö=
ſiſchen und ſerbiſchen Truppen beim Uebertritt nach
Grie=
chenland. Das iſt eine ſchwere Niederlage.
Ein Attentat auf Paſitſch.
* (Zenſ. Bln.) Wie die ſerbiſche Bevölkerung emp.
findet, beſchreibt eine Meldung des Budapeſter Blattes
A Vilag aus Bukareſt, wonach ein Major des ſerbiſchen
Generalſtabs ein Attentat auf Paſitſch verſucht
habe. Er feuerte mehrere Schüſſe auf ihn ab, die jedoch
nicht trafen, und Paſtſch konnte flüchten. Ueber das
Attentat werden folgende Einzelheiten gemeldet: Als
die ſerbiſche Regierung auf ihrer Flucht in Raska eintraf,
griff der Attentäter Paſitſch an, indem er die ſerbi:
ſche Regierung als eine Bande von
Lan=
desverrätern bezeichnete, die die ſerbiſche Nation
auf die Schlachtbank führe, ihre eigene Haut aber in
Sicherheit bringe, um den Lohn des Verrats zu
ge=
nießen. Paſitſch gebrauchte Ausreden; der Major zog
aber den Revolver und gab zwei Schüſſe ab, die
neben Paſitſch in die Wand einſchlugen. Auf mehr
Schüſſe war der Revolver nicht vorbereitet, und Paſitſch
konnte flüchten. Der Major, der einen förmlichen
Tob=
ſuchtsanfall bekam, als er ſah, daß das Attentat mißglückt
war, wurde verhaftet, zum Tode verurteilt und ſofort
hingerichtet. Die ſerbiſche Regierung blieb nur den
einen Tag in Raska und ſetzte dann ihre Reiſe gegen die
Grenze fort.
Zurückziehung der engliſchen Truppen.
TU Konſtantinopel, 20. Nov. Hierher meldet
man auf Grund zuverläſſiger Nachrichten, daß die
Zurück=
ziehung der engliſchen Truppen von der Linie Gewaelis=
Doiran und deren Ueberführung nach Aegypten
ſehr wahrſcheinlich ſei. Kitchener ſoll geäußert haben, daß
eine weitere Teilnahme Englands am Balkankriege
aus=
ſichtslos und die Bedrohung Aegyptens mit den
Inter=
eſſen Englands unvereinbar ſei.
Ein Vorſchuß für Bulgarien.
* Berlin. 21. Nov. (Zenſ. Bln.) Der bulgariſche
Finanzminiſter Tontſchew, der gegenwärtig hier weilt,
hat die Verhandlungen über einebulgariſche
Anleihe glücklich beendet. Er hat mit der deutſchen
Re=
gierung vereinbart, daß deutſche Banken, an deren Spitze
die Diskonto=Geſellſchaft ſteht, dem bulgariſchen Staat
einen Vorſchuß gewähren, der ſpäter in eine Anleihe
umgewandelt werden ſoll.
Finanzminiſter Tontſchew erklärte in einer
Unter=
redung mit einem Vertreter des Berliner Lokalanzeigers,
daß die eroberten ſerbiſchen Gebiete, die
zweifellos etymologiſch nicht zu Serbien gehören, dem
bulgariſchen Reich einverleibt würden. Niſch
habe vor 1878 nicht zu Serbien gehört und ſei zweifellos,
ebenſo wie Monaſtir, eine bulgariſche Stadt.
Die Blockade Griechenlands.
* London, 21. Nov. Den Blättern wird aus
Athen gemeldet: Die britiſche Geſandtſchaft
teilt mit, daß die Ententemächte die wirtſchaftliche
und kommerzielle Blockade von
Grie=
chenland beſchloſſen haben.
* Alexandria, 21. Nov. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Die ägyptiſchen Verſicherer weigern
ſich griechiſche Schiffe zu verſichern. Die
Bankiers verweigern die Ausſtellung von Frachtbriefen
für griechiſche Schiffe. Die ägyptiſche Poſt nimmt keine
Poſtanweiſungen für Griechenland mehr an.
Kitchener in Athen.
* London, 20. Nov. Wie Progrés aus
Salo=
niki meldet, iſt Kitchener am Freitag vormittag aus
Mudros in Saloniki eingetroffen. Er hatte eine
Be=
ſprechung mit den engliſchen Generalen. Kitchener
reiſte wieder ab, ohne ans Land gegangen zu
ſein.
* Athen, 20. Nov. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Lord Kitchener iſt hier angekommen und
beſuchte in Begleitung des britiſchen Geſandten den
König. Die Audienz dauerte über eine Stunde.
Später beſuchte Kitchener den Miniſterpräſidenten
Sku=
ludis. Heute abend reiſte Kitchener wieder von
Athen ab.
* London, 21. Nov. Reuter meldet aus Athen:
Die Unterredung Kitcheners mit dem
Miniſterpraſi=
denten Sülludis dauerte 1½ Stunden; der engliſche
Ge=
fandte wohnte der Unterredung bei. Hierauf fand ein
längerer Miniſterrat ſtatt. Kichener reiſt am Abend ab.
Das Reiſeziel iſt unbekannt.
Italiens Balkanpolitik.
* Budapeſt, 21. Nov. Der Peſter Lloyd
veröffent=
licht einen Artikel über das Verhältnis Italiens
zum Balkan und ſchreibt: Serbien bewaffnete Hilfe
zu leiſten fühlt ſich unter den jetzigen Vorausſetzungen
Italien nicht nur gänzlich unfähig, ſondern es würde
auch den innerſten Abſichten ſeiner Politik widerſtreben,
daß es Serbien aus der Not rette. Serbien durch
Oeſter=
reich=Ungarn, Deutſchland und Bulgarien niederwerfen
und Griechenland durch die Weſtmächte entwaffnen zu
laſſen, um dann als der große Herr aufzutreten und mit
ſpielender Leichtigkeit gewaltige Siege auf dem Boden
des Balkans zu erringen, Siege, groß und ertragreich
genug, um für die Enttäuſchungen am Iſonzo und in den
Alpen zu entſchädigen! — der Gedanke iſt nicht übel. Er
läßt, anderweitige Unterſchiede abgerechnet, die
Ita=
liener als die Engländer des Feſtlandes
er=
ſcheinen, als die Nachahmer des inſularen
Bei=
ſpiels, wie man die anderen für ſich bluten
läßt und ſeine Kräfte hübſch für ſeine eigenen Vorteile
aufſpart. Die Nachahmung iſt dem Fluch der
Lächerlich=
keit preisgegeben. Selbſt England wird es nach unſerer
innerſten Ueberzeugung diesmal nicht gelingen, mit dem
alten Rezept die alten Wirkungen zu erzielen. Um ſo
weniger ſteht zu befürchten, daß Itallien ſeiner
heimtücki=
ſchen Pläne froh wird.
Der ſtalieniſche Krieg.
* Baſel, 20. Nov. Der militäriſche Mitarbeiter der
Basler Nachrichten ſieht in der Beſchießung von
Görz und ihrem Erfolge eine Kriegshandlung, die
all=
zu ſehr den Stempel einer auf den äußeren Eindruck
be=
rechneten Handlung trägt, die die Mißerfolge des
allgemeinen Angriffs auf den Görzer Brückenkopf
verwi=
ſchen ſollte. Anders kann man die Tatſache nicht wohl
erklären, daß Görz, das doch ſchon lange unter den
Ka=
nonen des Angreifers lag, bisher geſchont und erſt jetzt
unter das Zerſtörungsfeuer der ſchweren Artillerie
ge=
nommen wurde. Ueber die italieniſche Offenſive heißt es:
Man gelangt an der ganzen Front berechtigterweiſe zu
dem Schluſſe, daß ſich die Angreifer tapfer ſchlugen, daß
aber die ganze große, verluſtreiche Offenſive auf die
hart=
näckige Verteidigung keine Wirkung erzielte, die auch nur
als ein Bruchteil des gewollten Erfolges gewertet
wer=
den könnte.
Aus Oſtafrika.
* London, 20. Nov. Das Reuterſche Bureau
er=
fährt aus amtlichen Quellen aus Oſtafrika, daß eine
ſtarke deutſche Patrouille am 15. Oktober die Briten bei
Mſambweni angriff und ſich ſpäter zurückzog. Die
Bri=
ten überfielen eine feindliche Patrouille am Kagerafluß
in Uganda. Ein feindliches Luftſchiff wurde über der
ſüdlichen Maſſairxeſervation gemeldet. Fünf Exploſionen
fanden vom 16. Oktober bis 19. Oktober an verſchiedenen
Punkten der Ugandabahn ſtatt. Die Bahnlinie iſt leicht
beſchädigt; ein Zug entgleiſte. Abgeſehen von
Gefan=
genen früherer Kriegsſtadien ſind 22 deutſche und
öſter=
reichiſche gefangene Offiziere, 167 Mann, ſowie 19 Frauen
und 21 Kinder nach Indien geſchickt worden. (Ueber
ein Luftſchiff verfügen wir in Oſtafrika nun doch noch
nicht. Anſcheinend litt derjenige der es geſehen haben
will, an Halluzinationen. Die Angaben über die Zahl
der nach Indien gebrachten Gefangenen müſſen als
irre=
führend bezeichnet werden. So viel Kriegsgefangene wie
hier angegeben, haben die Engländer ſeit Kriegsbeginn
bei ſämtlichen Kämpfen in Oſtafrika überhaupt noch nicht
gemacht. Die Zahl der bei dieſen Gelegenheiten in
Ge=
fangenſchaft geratenen Deutſchen iſt ganz gering. Die von
Reuter angegebenen Zahlen umfaſſen daher
höchſtwahr=
ſcheinlich ſämtlich aus Britiſch=Oſtafrika ſeit Kriegsbeginn
nach Indien gebrachten Deutſchen und Oeſterreicher, die
vor Kriegsausbruch dort anſäſſig waren, alſo auch
Zivil=
perſonen.)
Die deutſchen Güter für Amerika.
* Neu=York, 20. Nov. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Das Staatsdepartement iſt ſehr enttäuſcht
über die ſchleppende Erledigung der zwiſchen
den Vereinigten Staaten und England
ſchwe=
benden Fragen wegen der Einfuhr deutſcher
Gü=
ter. Die Schwierigkeit ſcheint an dem Mangel an
ſyſte=
matiſchem Vorgehen zu liegen. Alles, was nach der
Mei=
nung amtlicher amerikaniſcher Kreiſe nötig iſt, iſt daß
die britiſche Botſchaft in Waſhington die Vollmacht
er=
hält, die an ſie gerichteten Anſuchen ſelbſtändig zu
erledi=
gen. Weitere Verzögerungen ſeien gefährlich, da der
Kongreß binnen drei Wochen zuſammentritt und die
amerikaniſchen Firmen, die bezahlte Waren nicht erhalten,
würden ihren ganzen Einfluß beim Staatsdepartement
und bei den Mitgliedern des Kongreſſes aufbieten. Man
glaubt, daß die Frage raſch erledigt würde, wenn ſie in
die Hände des Handelsſachverſtändigen bei der britiſchen
Botſchaft, Sir Richard Crawford, gelegt würde.
Die Militärreform in Spanien.
* Paris, 20. Nov. Der Berichterſtatter der Times
in Madrid meldet: Miniſterpräſident Dato will
die Kammerſitzung dergeſtalt verlängern, daß die
Abſtim=
mung über die Militärreformen noch vor Ende
November erfolgen kann. Dagegen beſtehen die Liberalen,
ſowie die Linkspartei darauf, daß die Debatte über die
Militärreformen gleichzeitig mit der Debatte über das
Budget durchgeführt werde. Der allgemeine Eindruck iſt,
daß das Militärprogramm nicht angenommen und das
Budget für 1915 unverändert auf 1916 ausgedehnt wird.
Infolge der letzten Munizipalwahlen, welche für die
Libe=
ralen und Demokraten günſtig ausgefallen ſind, iſt man
in dieſen Kreiſen mehr und mehr der Ueberzeugung, daß
wieder ein liberales Kabinett gebildet werden kann.
Ro=
manones erklärte dem Berichterſtatter, der Ausfall der
Munizipalwahlen unter den gegenwärtigen Verhältniſſen
ſei für die politiſchen Verhältniſſe durchaus kennzeichnend.
* Berlin, 20. Nov. Der Unterſtaatsſekretär im
Reichsamt des Innern, Exzellenz Dr. Richter, wurde
neuerdings vom Reichskaneler mit politiſchen
Spe=
zialaufgaben betraut. Die Teilung ſeiner Dienſtgeſchäfte
wurde daher erforderlich. Als zweiter Unterſtaatsſekretär
wurde daher im Reichsamt des Innern der
Unterſtaats=
ſekretär im Miniſterium für Elſaß=Lothringen, Freiherr
v. Stein, berufen. Ihm wurde die Leitung der
kriegs=
wirtſchaftlichen Abteilungen übertragen, während
Exzel=
lenz Dr. Richter die Leitung der anderen Abteilungen
behält.
*Dresden, 21. Nov. (Zenſ. Frkft.) Das erſte
Balkangetreide iſt geſtern an der ſächſiſch=
böhmi=
ſchen Grenze eingetroffen. Es wird in Auſſig
umge=
ſchlagen und geht dann auf dem Waſſerwege nach
Deutſch=
land. Wie es heißt, ſollen täglich große
Getreideſendun=
gen vom Balkan eintreffen, beſonders Mais, Hafer und
Weizen. Auch große Mengen gedörrter Pflaumen ſind
nach Deutſchland unterwegs.
* Stavanger, 21. Nov. Die Einkaufskompanie
für Rohſtoffe für Konſervenfabriken iſt benachrichtigt
wor=
den, daß ihr die Einfuhr engliſchen Fleiſches
verweigert worden iſt. Man nimmt an, daß die
Verweigerung eine Ordnung des Konſerven=Exportes
be=
zwecke, den England nicht zufriedenſtellend findet.
* Rotterdam, 20. Nov. Wie der Rotterdamſche
Courant aus London meldet, iſt geſtern abend eine
neue Verordnung über den Ausſchank geiſtiger
Getränke im Londoner Gebiet erlaſſen worden. Die
Lokale mit Erlaubnis zum Ausſchank geiſtiger Getränke
dürfen an Wochentagen nur von 12 bis halb 3 Uhr
mit=
tags und von halb 7 bis halb 10 Uhr abends geöffnet
ſein, und Sonntags nur von 1—3 und von 6—9 Uhr. In
den Klubs darf nur während dieſer Stunden Alkohol
ausgeſchenkt werden.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
22. November. Die Türken kommen am Suezkanal an.
Darmſtadt, 22. November.
Wl. Großh. Hoftheater. In der geſtrigen
Auffüh=
rung von Richard Wagners „Walküre”, die unter
Lei=
tung des Herrn Hofkapellmeiſters Ottenheimer
ſtatt=
fand, ſang Herr Richard Schubert vom Königl. Theater
in Wiesbaden als Gaſt den Siegmund. Sein Organ iſt
zwar etwas ſpröde, erreicht aber im geſteigerten Pathos
und in den hochdramatiſchen Accenten ein hohes Maß
von Ausdrucksfähigkeit und Tragkraft. Die geſangliche
Leiſtung an ſich war durchaus lobenswert. Die Sieglinde
ſang Frl. Geyersbach, die ſtimmlich heute etwas
be=
hindert zu ſein ſchien, die Partie aber mit gewohnter
künſtleriſcher Beherrſchung durchführte. Beide Künſtler
wurden nach dem erſten Akt mehrere Male hervorgerufen.
In der Partie des Wotan entfaltete Herr Perkins
einen rieſigen ſtimmlichen Aufwand und ſang mit vielem
Verſtändnis, wenn auch die Tongebung noch nicht immer
einwandfrei iſt. Eine ſowohl darſtelleriſch als auch
ge=
ſanglich im ſtrengen Stil Richard Wagnerſcher Kunſt
ge=
haltene einheitliche und großzügige Leiſtung bot Frau
Schelper als Brünnhilde. Auch am Schluß der
Auf=
führung mußte der Vorhang mehrere Male wieder
auf=
gehen.
— Vortrag. Wie aus dem Anzeigeteil erſichtlich, findet
am 24. d. M., abends, im Kaiſerfaal (Grafenſtr.) ein
pa=
triotiſcher Abend ſtatt, auf dem Frl. Dr. Käthe
Schir=
macher aus Berlin über: „Deutſchland über
al=
les” ſprechen wird. Die Vortragende ſtammt aus einer
Zeit, in der die deutſche Frau noch im Auslande ſtudieren
mußte. Sie ſtudierte in Paris und in Zürich und mußte
auch die praktiſche Verwertung ihrer Studien im
Aus=
lande machen. Sie lernte faſt alle europäiſchen Länder
und die Vereinigten Staaten, Aegypten auf
Vortrags=
reiſen, Frankreich durch faſt zwanzigjährigen Aufenthalt
kennen und wurde gerade im Auslande immer deutſcher.
Die Zerſetzung Frankreichs, die Verhetzung Deutſchlands
in der ganzen Welt, das deutſche Lehrerinnenelend im
Aus=
land hat ſie in der deutſchen Preſſe lange Jahre vor dem
Kriege beſprochen und in der Pariſer Preſſe eine Zeitlang
die Oſtmarkenfrage vom deutſchen Standpunkt aus zu
be=
handeln durchgeſetzt. Im Jahre 1910 ging ſie unter dem
Eindruck, daß Krieg, Umſturz oder beides in Paris nahten,
nach Deutſchland zurück. Es ſind die Erfahrungen ihres
Lebens, die ſie zur Erkenntnis führten: Deutſchland über
alles, der Titel ihres Vortrages.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 20. November.
Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln,
100kg 8,00 M.
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
5 kg. . 40 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück . 5—18 Pf
Weißkraut, Pfund 5—6 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf.
Stück 10—50 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. 4—5 P
Spinat, Pfund .
Tomaten, Pfund
Zwiebeln, Pfund
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Stück
20—30 Pf
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Trauben, Pfund
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 8—15 Pf.
Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2,55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
19—20 Pf.
Eier, Stück
Handkäſe, Stück . 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Letzte Nachrichten.
* Paris, 21. Nov. Pariſer Blätter melden aus
Liſ=
ſabon, daß das neue demokratiſche Kabinett
folgendermaßen zuſammengeſetzt wird: Vorſitz: Affonſo
Coſta, Inneres und Finanzen: Alendre Braga, Juſtiz:
Catanho de Menzes, Krieg: Norton de Anattos, Marine:
Leotte Derego, Aeußeres: Antonio Anocieira, Handel: da
Silva, Kolonien: Ribeiro, Unterricht: Joao de Barros.
Das Parlament wird vor dem 2. Dezember zu
einer außerordentlichen Sitzung zuſammenberufen
wer=
den.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Meine Verlobung mit
Fräulein Jella Ellenberger
beehre ich mich ergebenst
anzuzeigen
Erich Köhler
Kand. der Staatswissenschaften
Erfurt
Darmstadt
November 1915
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben, guten Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Zubwig Phlupp Willmann
Stadtverordneter
nach langem, ſchwerem Leiden in die Ewigkeit
abzurufen.
(16186
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Wittmann,
Ludwig Wittmann,
Eliſabeth Wittmann, geb. Marburg,
Anna Wittmann, geb. Vöglein,
ein Enkelkind.
Darmſtadt, den 21. November 1915.
Die Beerdigung findet am Dienstag, 23. Nov.,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus,
Heidel=
bergerſtraße 123, aus auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſtatt.
(16181
Todes=Anzeige.
Heute mittag entſchlief ſanft infolge eines
Schlaganfalls meine innigſtgeliebte Gattin,
unſere treubeſorgte Mutter, Schweſter, Schwägerin
(16185
und Tante
Drau Anna Maat
geb. König
im Alter von 46 Jahren.
In tiefer Trauer:
J. Maar und Kinder,
K. Hechler, cand. phil.,
z. Zt. im Felde.
Darmſtadt, den 21. November 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, 23. Nov.,
nachmittags ½3 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Bekannten und Freunden die ſchmerzliche
Mitteilung, daß uns unſer lieber, guter (16182
Heini
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im Alter von
6½ Jahren durch den Tod entriſſen wurde.
Die tieftrauernden Eltern:
Poſtbote Karl Wenzel u. Frau.
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag
3 Uhr ſtatt.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme, die wir bei dem
Tode unſerer guten Schweſter
Margarethe Breunig
Oberſchweſter im Alice=Hoſpital zu Darmſtadt
erfahren haben, ſowie für die überaus reichen
Blumenſpenden und auch für die letzte Ehre, die
man der Entſchlafenen erwieſen hat, ſagen wir
innigſten Dank.
(16184
Gießen, den 20. November 1915.
Breitenbrunn i. O.
Im Namen der trauernden Geſchwiſter:
Marie Breunig
Schweſter im Alice=Frauenverein für Krankenpflege.
Todes=Anzeige.
Heute nacht ½ 1 Uhr verſchied nach längerem
Leiden meine liebe Frau, Mutter, Schweſter,
Schwägerin, Tante und Schwiegertochter
Marie Hoffmann
geb. Völger
im vollendeten 40. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Fritz Hoffmann und Kind,
Gaſtwirt und Friſeur,
Familie Philipp Dierer X.,
Familie Schmidt,
Familie Mayer,
Jakob Völger,
Margarete Hoffmann Witwe,
Johann Hoffmann,
Katharina Becker Witwe.
Arheilgen, den 21. November 1915
Mühl
lſtraße 19½
(16187
Die Beerdigung findet Dienstag, 23. Novbr.,
nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Mühlſtr. 19½,
aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß Samstag nachmittag
1 Uhr unſer lieber Vater, Großvater,
Urgroß=
vater und Schwiegervater
Philipp Rieß II.
Gemeinderechner a. B.
nach nahezu 4 jährigem, ſchwerem Leiden ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Wir bitten um ſtille Teilnahme. (16183
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Jakob Rieß,
Gemeinde=Einnehmer.
Weiterſtadt, den 21. November 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 23. d. M.,
nachmittags 3 Uhr ſtatt.
Tageskalender.
Montag, 22. Novemher.
Konzert der Großh. Hofmuſik im Hoftheater; Anfang
7½ Uhr, Ende 9½ Uhr (Hauptprobe vormittags 10½
Uhr).
Vortrag von Dr. Sonnenſchein um 8½ Uhr im „
Kon=
kordiaſaal” (Volksverein für das katholiſche
Deutſch=
land).
Großh. Hofbibliothet, gebfnet: Monſag bis
Freitag von 9—1 Uhr und 2—4 Uhr, Samstags von
9—1 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Kiung dr olte Peſelt eandenlichſtrinteiaten
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen find an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 4 Seiten.
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Knispel, Kapellmeister Klaiber, des Schülerinnen-Orchesters
der Tächterschule unter Leitung des Herrn Oberichters Dr.
Schuchmann und der Kapelle des I. Ersatz-Bataillons
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