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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 14. Nov. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchanplatz.
Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei den Heeresgruppen der Generalfeldmarſchälle
von Hindenburg und Prinz Leopold von
Bayern iſt die Lage unverändert.
Heeresgruppe des Generals v. Linſingen.
Bei Podgacie (nordweſtlich von Czartorysk)
brachen deutſche Truppen in die ruſſiſchen Stellungen ein,
machten 1515 Gefangene und erbeuteten vier
Ma=
ſchinengewehre. Nördlich der Eiſenbahn Kowel-
Sarny ſcheiterten ruſſiſche Angriffe vor den
öſterreichi=
ſchen Linien.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Armeen der Generäle von Koeveß und von
Gallwitz warfen auf der ganzen Front, in teilweiſe
hartnäckigen Kämpfen, den Gegner erneut zurück.
13 Offiziere, 1760 Mann wurden gefangen
ge=
nommen und 2 Geſchütze erbeutet.
Die Armee des Generals Bojadjeff iſt im
An=
ſchluß an die deutſchen Truppen von der Südlichen
Mo=
rawa her im Vordringen.
Oberſte Heeresleitung.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 14. Nov. Amtlich wird verlautbart:
14. November.
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
Nach einem Durchbruch in die feindliche
Stellung nordweſtlich von Czartorysk wurden
über 1500 Gefangene und vier Maſchinengewehre
eingebracht.
Weſtlich von Rafalowka haben wir Angriffe
ab=
gewieſen.
Sonſt außer Handgranatenkämpfen bei Sapanow
keine Infanterietätigkeit an der ganzen Front.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Schon zu Beginn der neuen Schlacht hatten
ita=
lieniſche Gefangene ausgeſagt, die Stadt Görz würde
zuſammengeſchoſſen werden, wenn es nicht
ge=
lingen ſollte, ſie zu nehmen. Tatſächlich fielen ſchon an
den erſten Tagen der großen Kämpfe zahlreiche Geſchoſſe
in die Stadt. Geſtern unterhielt die feindliche ſchwere
Artillerie über den unbezwungenen Brückenkopf hinweg
ein heftiges Feuer auf Görz.
Unterdeſſen war die erfolgloſe Angriffstätigkeit der
Italiener vornehmlich gegen den Nordteil der Hochfläche
von Doberdo gerichtet. Nördlich des Monte San
Mi=
chele ging ein Frontſtück vorübergehend an den Feind
verloren; abends wurde es durch Gegenangriff
voll=
ſtändig zurückerobert.
Die übrigen Vorſtöße der Italiener wurden ſämtlich
blutig abgeſchlagen.
Vor dem Abſchnitte ſüdlich des Monte dei ſei
Buſi und vor dem Görzer Brückenkopf hielt ſchon
unſer Geſchützfeuer jeden Angriffsverſuch nieder.
Mehrere unſerer Flugzenge belegten Verona mit
Bomben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Armee von Koeveß hat in erfolgreichen
Ge=
birgskämpfen weitere Fortſchritte gemacht.
Die Viſegrader Gruppe hat ſich nach heftigen
Kämp=
fen dem unteren Lin=Gebiet genähert. Auf der
Straße nach Javor wurden die Höhen Karagjorgjev ſange
im Ibar=Tale, der Nordhang des Planinica=Rückens
er=
reicht. Im oberen Raſina=Gebiet hat ſich der geworfene
Gegner über Brus und Ploca zurückgezogen. Die Armee
hat in dieſen Kämpfen 13 Offiziere und 1200 Mann
gefangen genommen.
Die Armee von Gallwitz drängt den Feind in
das Toplica=Tal zurück.
Im Anſchluß ſind die bulgariſchen Streitkräfte
über=
all im Vorgehen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtübes:
ven Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
London, 14. Nov. Lloyds berichtet: Der
bri=
tiſche Dampfer „Sir Richard Awdry” iſt
ver=
ſenkt worden.
* Rom, 14. Nov. Meldung der Agenzia Stefani.
Nachrichten aus Kreta beſagen, daß der Dampfer
„Bosnia” (2561 Tonnen) der Navigazione Generale
Italiana bei der kleinen Inſel Cande ſüdlich Kreta durch
ein U=Boot mit öſterreichiſcher Flagge
verfenkt worden iſt. Die Beſatzung und die
Fahr=
gäſte gingen in vier Boote, von denen drei bisher die
Inſel erreicht haben. Das wierte Boot wird geſucht.
Die Verſenkung der „Ancona‟.
* Wien, 13. Nov. Nachtrag zum Kommuniqué
vom 13. November.
Ereigniſſe zur See.
Ueber die Verſenkung des italieniſchen
Damp=
fers „Ancona” werden, wie nicht anders zu erwarten,
von der feindlichen Preſſe ebenſo verhetzende wie
un=
wahre Darſtellungen verbreitet. Der Sachverhalt iſt kurz
folgender: Das Unterſeeboot gab einen
Warnungs=
ſchuß vor dem Bug des Dampfers ab, worauf dieſer
in voller Fahrt floh. Dabei befolgte er die bei
Kriegsausbruch allen italieniſchen Dampfern auf
amtli=
chem Wege erteilte Weiſung, bei Anhaltung durch ein
feindliches Unterſeeboot je nach deſſen Poſition entweder
zu fliehen oder das Unterſeeboot anzurennen. Der
fliehende Dampfer wurde von dem Unterſeeboot verfolgt
und beſchoſſen und ſtoppte erſt, nachdem er einige Treffer
erhalten hatte. Zum Verllaſſſen des Schiffes,
auf dem die größte Panik herrſchte, wurden 45
Mi=
nuten gewährt. Dennoch wurde nur ein Teil der Boote
herabgelaſſen und beſetzt, und zwar hauptſächlich von
Per=
ſonen der Schiffsbemannung, die mit den erſten Booten
eiligſt weitab ruderten. Ein großer Teil der Boote, die
wahrſcheinlich zur Rettung aller genügt hätten, blieb
un=
beſetzt. Nach zirka 50 Minuten mußte das Fahrzeug vor
einem ſich raſch nähernden Fahrzeug wegtauchen und
torpedierte den Dampfer, der erſt nach weiteren 45
Minu=
ten ſank. Wenn dabei viele Paſſagiere das Leben
ver=
loren, ſo liegt die Schulld nur an der Beſatzung,
weil der Dampfer, anſtatt auf den Warnungsſchuß zu
ſtoppen, floh und dadurch das Unterſeeboot zum Schießen
zwang, und weil die Beſatzung nur an die eigene und
nicht an die Rettung der Paſſagiere dachte, wozu reichlich
Zeit und Mittel vorhanden waren. Daß das
Unterſee=
boot auf die Rettungsboote und die im Waſſer
Schwim=
menden geſchoſſen hätte, iſt eine tendenziöſe Erfindung,
ſchon weil für die Unterſeeboote die Munition viel zu
koſtbar iſt. Nachdem der Dampfer ſtillſtand, wurde
natür=
lich kein Schuß mehr abgefeuert.
Flottenkommando.
* Rom, 14. Nov. Der Meſſaggaro meldet: Nach den
von der Auswanderungsbehörde überprüften Angaben,
wurden von den 507 Fahrgäſten und Mannſchaften der
„Ancona‟ 299 gerettet. Die Zahl der an Bord
befindlichen Amerikaner betrug 10, wovon einer
ge=
reitet iſt.
Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Bericht vom 12. November.
* Sofia, 14. Nov. Amtlicher Heeresbericht vom 12.
November: Die Operationen auf allen Fronten
ent=
wickeln ſich zu unſern Gunſten. Wir warſen die
Franzoſen, die über das ſüdliche Ufer der
Tſcherna=
reka gegangen waren, in einem Gegenangriff über den
Fluß zurück.
Von der franzöſiſchen Front.
* Mailand 13. Nov. Magrini drahtet an
den Secolo aus Salloniki, der franzöſiſche Generalſtab
erkläre, daß die franzöſiſchen und ſerbiſchen Truppen bei
den Babungſtellungen noch nicht in
Gefechtsfüh=
lung ſeien. General Sarrail habe beſchloſſen, die
große Offenſive erſt nach dem Eintreffen aller nötigen
Verſtärkungen zu unternehmen. Man könne daher
grö=
ßere Operationen erſt nach Verlauf einiger Wochen
er=
warten.
Die Haltung Griechenlands.
* London, 14. Nov. Gegenwärtig findet ein reger
Gedankenaustauſch zwiſchen den Diplomaten der
Alliier=
ten und dem griechiſchen Kabinett ſtatt. Großes Gewicht
wird den Beſprechungen des engliſchen,
fran=
zöſiſchen und ruſſiſchen Geſandten mit Skuludis
beigelegt. Die Geſandten verlangen, Griechenland möge
erklären, welche Haltung es einnehmen würde, wenn
die Truppen der Alliierten auf griechiſchem
Gebiet Schutz ſuchen würden und ob ein
Unter=
ſchied zwiſchen den Alliierten und den Serben gemacht
werde. Die Antwort Griechenlands iſt noch nicht bekannt.
* Lyon, 13. Nov. Der Nouvelliſte läßt ſich aus
Saloniki drahten: Die von Dragumis aufgeworfene
Frage der Entwaffnung der Serben, falls ſie auf
griechiſchen Boden zurückgeworfen würden, beſchäftige
alle Kreiſe. Die Frage des Rückzuges der Serben ſei nur
eine Seite des Problems, die Hauptfrage ſei die
Siche=
rung der Etappen des Heeres der Allliierten,
denn wie könnte die griechiſche Grenze den alliierten
Truppen offen und gleichzeitig den an ihrer Seite
kämp=
fenden ſerbiſchen Truppen verſchloſſen bleiben! Die
Alli=
ierten müßten demnach förmliche Zuſicherungen erhalten.
Griechenland würde durch einen Verſuch, die Serben zu
entwaffnen, in den Augen der Alliierten eine ebenſo
ſchwerwiegende Handlung begehen, als wenn es verſuchte.
die franzöſiſch=engliſchen Truppen zu entwaffnen und ſich
ernſten Folgen auszuſetzen. Man glaubt, daß der Plan
eines Vorſchuſſes an Griechenland nicht
zum Abſchluß gelangen werde, ehe die Frage
ge=
löſt ſei.
* Lyon, 13. Nov. Einer Blättermeldung aus
Athen zufolge wurde die Auflöſung der
Kam=
mer mit Ruhe aufgenommen. Man glaubt
allge=
mein, daß angeſichts der verwickelten politiſchen Lage
Neuwahlen hätten vermieden werden ſollen, aber die
Re=
gierung glaubte nach langen Erörterungen, daß die
Auf=
löſung das einzige Mittel ſei, um die
Handlungs=
freiheit zu ſichern, die ihr augenblicklich unbedingt
not=
wendig ſei.
Die Getreideausfuhr Rumäniens.
* Bukareſt, 13. Nov. Die Independance
Rou=
maine meldet: Die mit Getreide für Oeſterreich=
Ungarn und Deutſchland beladenen Schlepper
werden ohne Verzug den rumäniſchen Hafen verlaſſen, um
das Getreide in die Beſtimungsländer zu bringen. Die
Zentralkommiſſion für den Verkauf und die Ausfuhr von
Getreide hat eine Beſtimmung mit dem Beiſügen
ge=
troffen, daß der Abtransport in drei Abteilungen erfolgt.
Immer, wenn ein abgegangenes Drittel vom Eiſernen
Tor zurückgekehrt iſt, folgt das nächſte Drittel. Für jene
beladenen Schlepper, deren Getreide noch nicht verkauft
iſt, wird der Abtransport nur geſtattet, wenn der Verkauf
nach den von der Zentralkommiſſion feſtgeſetzten
Forma=
litäten erfolgt.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 14. Nov. Das Hauptquartier
meldet von der Dardanellenfront: Am 11. und
12. Növember dauerte der örtliche Feueraustauſch mit
Unterbrechungen an. Die wirkſame Antwort unſerer
Artillerie machte ſich in den feindlichen Stellungen
be=
merkbar. Bei Anaforta nahmen zwei feindliche
Tor=
pedoboote, bei Ari Burnu ein Kreuzer und ein
Vor=
pedoboot des Feindes ohne Ergebnis an dem Feuer, der
Landtruppen teil. Unſere anatoliſchen Küſtenbatterien
beſchoſſen wirkſam die feindlichen Truppen in der
Um=
gebung von Sedd=ül=Bahr und Mortoliman und die dort
befindlichen feindlichen Schlepper. — Sonſt nichts von
Bedentung
* Konſtantinopel, 14. Nov. Das Hauptquartier
meldet vom 13. November: An der
Dardanellen=
front das gewöhnliche Artillerie= und
Handgranaten=
feuer. Unſere Artillerie beſchoß zwei feindliche Monitore,
die ſich dem Geſtade der Bucht von Saros näherten und
trafen den einen mit zwei Geſchoſſen, die eine
Feuers=
brunſt an Bord hervorriefen; der andere mußte ſich
ent=
ſernen. — Sonſt nichts neues.
Türkiſcher Zolltarif und Anleihe.
* Konſtantinopel, 13. Nov. Die
Regie=
rung hat der Kammer einen Gefetzentwurf,
betref=
fend die Einführung eines Zolltarifs, unterbreitet.
der die gegenwärtigen 15prozentigen Wertzölle für die
Dauer des Krieges durch 30prozentige erſetzen ſoll. Die
Regierung verlangt eine dringliche Behandlung des
Ge=
ſetzentwurfes. Der Präſident Hadſchi Bey wies auf die
Wichtigkeit des Entwurfes hin, der eine vollſtändige
Aen=
derung und gewiſſermaßen eine Umwälzung in der
bis=
her von der Türkei befolgten Finanz= und
Wirtſchafts=
politik bedente Der Entwurf wurde den zuſtändigen
Ausſchüſſen überwieſen.
Die Regierung unterbreitete ferner der Kammer einen
Geſetzentwurf, in dem die Ermächtigung zum Abſchluß
einer Anleihe in Höhe von 2112000 Pfund mit
Deutſchland gefordert wird, die zur. Vollendung der
Bagdadbahn verwendet werden ſoll.
Der Papſt und die Zentralmächte.
* München, 13. Nov. Zur Ernennung des
Mün=
chener Nuntius Monſianore Dr. A. Frühwirth zum
Kardinal erfährt der Bayeriſche Kurier, daß der heilige
Stuhl dem König von Bayern bei dieſer
Gelegen=
heit das Privileg erteilt hat, dem Kardinal das Barett
aufzuſetzen. Dieſes Privileg haben nach dem Blatte
bis=
her nur der öſterreichiſche Kaiſer und der König von
Spa=
nien früher die Könige von Frankreich und Portugal,
genoſſen. Angeſichts der Treibereien, die den
Krieg gegen die Zentralmächte als einen Kampf zur
Verteidigung der katholiſchen Kirche hinſtellen wollen, ſei
es bezeichnend, daß der Papſt bei der Erneunung der
Nuntien von München und Wien zu Kardinälen die
Monarchen beider Staaten mit ſeiner Vertretung
beauf=
tragt habe. Auch ſei dieſer Vorgang ein Beweis der
fortdauernden Neutralität des heiligen Stuhles.
Die Kruppſtiftung.
* Eſſen, 13. Nov. Herr Krupp von Bohlen und
Halbach erhielt ein Telegramm des Kaiſers und,
Kö=
nigs, in dem es heißt: Miniſter von Loebell meldete=mir
den Beſchluß der Firma Friedrich Krupp, zugutiſten
kin=
derreicher Familien gefallener oder ſchwer, beſchädigter
Krieger eine Krupp= Stiftung von 20
Millio=
nen Mark im Anſchluß an die für Hinterbliebene
be=
ſtehende Nationalſtiftung zu errichten. Ich daute Ihnen
und den Ihrigen auf das wärmſte für dieſes erneute
Zeug=
nis hochherziger und vaterländiſcher Geſinnung, würdig des
großen Namens Krupp, deſſen Ruhm als erſter
Waffen=
ſchmied Deutſchlands durch das glänzende Vorbild auf den
Bahnen ſozialer Fürſorge und Opferwilligkeit
verherr=
licht wird. (gez.) Wilhelm I. R.
Die Sröffnung der Warſchauer Univerſität
und Techniſchen Hochſchule.
* Warſchau, 13. Nov. Die Warſchauer Preſſe
ſteht unter dem Zeichen der Eröffnung der
Uni=
verſität und Techniſchen Hochſchule. Alle
Tages= und Wochenſchriften bringen lange
Begrüßungs=
artikel und hiſtoriſche Rückblicke auf die
Ruſſen=
zeit. Driennik Polski ſchreibt: Die dritte polniſche
Univerſität entſteht in Warſchau. Die beiden
voraufge=
gangenen beſtanden nur kurze Zeit. Sie konnten nicht
ſolche Früchte bringen, wie ſie in normalen Verhältniſſen
lebende Völker ernten. Um ſo heißer ſei die Verehrung
der Polen für die Wiſſenſchaft um ſo brennender ihre
Sehnſucht nach polniſchem Schulweſen mit Univerſität
und wiſſenſchaftlichen Einrichtungen. Erſt jetzt werde
die Verehrung für die Wiſſenſchaft gelohnt. Weder die
erſte noch die zweite Univerſität hatten ſo viele
Lehr=
kräfte zur Verfügung wie die gegenwärtige. Die ruſſiſche
Regierung wollte den polniſchen Wunſch nicht erfüllen,
ſie wollte der polniſchen Wiſſenſchaft die Möglichkeit einer
freien Entwicklung in Warſchau nicht gewähren. Dieſe
Möglichkeit trat erſt ein, als das deutſche Heer die
Ruſ=
ſen aus dem Königreich vertrieb. — Tygodnik Illuſtro
Illuſtrowany ſagt: Wie ſtehen am Vorabend eines
hiſtoriſchen Augenblicks. Bald wird nach
vie=
len Jahren zum erſten Male in den Hörſälen der
Uni=
verſiät und des Polytechnikums die polniſche Sprache
klingen. Die polniſche Wiſſenſchaft, bisher ihrer
natür=
lichen Werkſtätten beraubt, erhält die Möglichkeit freier
Arbeit zum Nutzen kommender junger Geſchlechter, die
ſie zum bürgerlichen Leben vorbereiten, zum ſchweren
Kampf ausrüſten und zum ſelbſtändigen Bemühen auf
dem Wege der allſeitigen Wiedergeburt des Vaterlandes
befähigen ſoll. Heute, wo rings um uns die Wälder
brennen, ſind wir glücklich, daß es uns geſtattet iſt, wenn
auch unter dem Dröhnen der Geſchütze, unſeren höheren
Schulen den alten, mit unſeren Traditionen verwachſenen,
von der Hoffnung auf eine beſſere Zukunft belebten
aka=
demiſchen Glückwunſch darzubringen. — Kurier
Narodo=
wy ſchreibt: Endlich leuchtet für die polniſche Wiſſenſchaft
ein beſſeres Los. Die von uns verehrte Sprache unſerer
Väter und Ahnen, die bisher durch die ruſſiſche Regierung
mißhandelt und unterdrückt worden iſt, wird endlich mit
lautem Klange frei in den Wänden unſerer höchſten
Lehr=
anſtalten, in der Univerſität und im Polytechnikum,
er=
ſchallen können. — Dizient ſagt: Im Augenblick der
ſchwerſten inneren Prüfungen öffnet ſich in der Geſchichte
der polniſchen Wiſſenſchaft und Kultur ein neues
Blatt, das in den Analen der nationalen
Errungen=
ſchaften die hervorragendſte Stelle einnehmen wird.
Wäh=
rend das ganze Land unter den Donnerſchlägen des
Elends erzittert, während ſich ſcheinbar alle ſoziale
Energie nur in einer Richtung betätigt, um die Form des
alltäglichen Lebens zu erhalten, ereignen ſich im Schoſſe
der Geſellſchaft Dinge von unermeßlicher Bedeutung,
nämlich die Einführung der allgemeinen
Schulpflicht und die Einführung von
Univer=
lität und Polytechnikum. — Die Nowa Gazetta
führt aus: Man muß überdies mit gebührendem
Verſtänd=
nis die freundliche Haltung derjenigen entſcheidenden
Inſtanzen würdigen und anerkennen, die die
Bemühun=
gen der Geſellſchaft entgegenkommend unterſtützen, die
ihnen die Annahme der konkreten Form ermöglichte und
die ganze Organiſation der polniſchen Univerſität und
des polniſchen Polytechnikums beſtätigten. Wir haben
das Recht, in den Verfügungen einen kennzeichnenden
Beweis dafür zu erblicken, daß die Notwendigkeiten des
Krieges kein Hindernis zu bilden brauchen gegen die
Re=
gelung unſeres nationalen Lebens, gegen ſeine
Vervoll=
kommnung und gegen ſeine Befreiung von
denjeni=
gen fatalen fremden Einflüſſen, die uns die
deſpoti=
ſchen ruſſiſchen Behörden aufgezwungen haben.
— Goniſa Poranny ſchreibt: Heute iſt die
Moskowi=
terherrſchaft zu Ende. Keiner wird uns das
pol=
niſche Schulweſen in ſeiner Geſamtheit entreißen. Die
verbündeten ſiegreichen Armeen haben uns von der
Vor=
mundſchaft des zweiköpfigen Adlers befreit, der ein
gan=
zes Jahrhundert hindurch ausſchaute, ob in unſerem
Lande nichts zu rauben und zu verwüſten wäre. Die
deutſchen Okkupationskehörden erfüllen nunmehr die bei
Beginn des Krieges in ihren Aufrufen enthaltenen
Ver=
ſprechungen, daß ſie den vom ruſſiſchen Joche
Befrei=
ten die Freiheit zu geben beabſichtigen und ſie ſchleunigſt
angeordnet haben, unſere höheren Unterrichtsanſtalten in
Betrieb zu ſetzen. Indem ſie dadurch eine hochernſte
politiſche Tatſache feſtſtellen, geben ſie von vornherein
ſo=
wohl uns als auch den maßgebenden Faktoren einen
Fin=
gerzeig, daß das Königreich als polniſches Land
betrach=
tet wird, und daß niemand daran denkt, es zu
germani=
ſieren.
Die geheimnisvolle Reiſe Kitcheners.
Mancheſter, 13. Nov. Der parlamentariſche
Mitarbeiter des „Mancheſter Guardian” berichtet, daß
Asquith vorgeſtern im Unterhaus ſagte, die Gründe,
die Kitcheners Abreiſe veranlaßten, ſeien ſehr
ernſt geweſen und ſehr plötzlich und unerwartet
ein=
getreten. Das Kabinett habe am Donnerstag morgen
Beſchluß gefaßt, worauf Kitchener am Abend abgereiſt ſei.
London, 14. Nov. „Daily Mail” meldet aus
Tokio: Die Lage in Indien erregt hier Intereſſe.
Amtliche Nachrichten fehlen. Die Regierung iſt nicht
geneigt, die Lage ernſt aufzufaſſen, obwohl ſie
ihre militäriſche Verpflichtung unter dem
engliſch=
japaniſchen Bündnisvertrag anerkennt.
Die Tätigkeit des neuen franzöſiſchen
Kriegsminiſters.
* Genf, 13. Nov. Nach Pariſer Blättern
entwik=
kelt der neue Kriegsminiſter eine lebhafte=
reor=
ganiſatoriſche Tätigkeit. Nach dem Erlaſſe über
Empfeh=
lungen für Militärperſonen jeden Ranges, der der
Günſtlingswirtſchaft ein Ende machen ſoll,
hat Gallieni ein Rundſchreiben an alle
Millitärbe=
hörden gelangen laſſen, in welchem die
Notwendig=
keit betont wird, alle Entſchließungen mit größter
Schnelligkeit zu treffen. Künftig ſollen alle
Entſchließun=
gen von der niedrigſten jeweils zuſtändigen Stelle
getrof=
fen werden, ſo daß höhere Stellen nicht mit unnützer
Ar=
beit überlaſtet und unnütze Schreibereien und Berichte
vermieden werden. Alle Offiziere, Beamte und
Ange=
ſtellten, die nicht ihre ganze Arbeitskraft ihrer Aufgabe
widmen, ſollen ausgeſchaltet werden. Dieſe Vorſchriften
müßten befolgt werden, widrigenfalls werde er nicht
zögern mit aller Strenge vorzugehen. Gallieni fordert
daß alle Bureaueinrichtungen durch Neuanſchaffungen auf
die Höhe der Anforderungen, die er ſtellen müſſe, gebracht
werden, damit jeder Zeitverluſt vermieden werde. Ferner
verlangt Gallieni, daß die mit Bureauarbeiten,
Steno=
graphie, Schreibmaſchine uſw. beſchäftigten
Militärperſo=
nen und Zivilangeſtellten möglichſt durch gewandte
weib=
liche Angeſtellte erſetzt werden ſollen, die in der Regel
aus den Angehörigen gefallener oder verwundeter
Fran=
zoſen auszuwählen ſeien. Gallieni fordert ſchließlich
jeden einzelnen auf, im Hinblick auf den Krieg ſeine
ganze Energie und Fähigkeit in den Dienſt des
Vaterlan=
des zu ſtellen.
* Berlin, 13. Nov. Der Hilfsausſchuß
für das Rote Kreuz in Bulgarien hat
ſeiner=
zeit durch ſeinen Vorſitzenden, Staatsſekretär Dr. Solf,
der Königin der Bulgaren Meldung von dem
Zuſtande=
kommen des Liebeswerkes für Bulgarien in Deutſchland
und die Zuſammenſetzung des Ehrenausſchuſſes gemacht
und die Ziele des Unternehmens und die Wege dargelegt,
auf welchen beabſichtigt wird, die Ziele zu erreichen. Des
näheren iſt hierauf jetzt von der Königin der Bulgaren
folgende Antwort eingegangen: Euerer Exzellenz gütige
Zuſchrift über die ſo großartige Tätigkeit des Komitees
zum Beſten unſerer Verwundeten hat mich unendlich
er=
freut und danke ich Euerer Exzellenz herzlichſt dafür.
Eleonora.
* Zürich, 14. Nov. Die Neue Zürcher Zeitung
ſchreibt: Beſancon erhielt dieſer Tage zum erſtenmal
den Beſuch eines deutſchen Fliegers, der in der
Nähe der Stadt vier Bomben abwarf.
* Paris, 13. Nov. Der Temps meldet aus
Liſſa=
bon: Der Miniſter des Innern iſt
zurückgetre=
ten. Der Juſtizminiſter iſt mit der interimiſtiſchen
Lei=
tung des Miniſteriums des Innern beauftragt worden.
* Lyon 13. Nov. Wie der Républicain aus Paris
meldet, hat die Kammer geſtern das Abkommen zwiſchen
dem Finanzminiſter und der Bank von Algier ratifiziert,
durch welches die Bank ermächtigt wird, 100
Millio=
nen Franken in Gutſcheinen zur Deckung
des Budgetdefizits auszugeben. In ſeiner
Rede zur Erklärung der Anleihe ſagte Ribot, daß im
Oktober 1097 Millionen für die
Landes=
verteidigung eingezahlt wurden. Nach der
Abſtim=
mung über die Anleihevorlage wlählte die Kammer den
Deputierten Abel als Nachfolger Clementels zum
Vize=
präſidenten. Bei Schluß der Sitzung brachte der
Depu=
tierte Meunier eine Interpellation über die Zenſur in
Kriegszeiten ein. Der Deputierte Navarre ſtellte den
Interpellationsantrag über die Gründe der Exploſion in
der Rue Tolbiac. Beide Interpellationen kommen in der
nächſten Sitzung zur Erörterung.
* London, 14. Nov. England hat die Annektion
der Gilbert=Inſeln und Ellje=Inſeln, die 1892
zum Protektorat erklärt worden waren, vollzogen.
* Sofia, 14. Nov. Meldung der Bulgariſchen
Tele=
graphenagentur: Der ruſſiſche Konſul in Uesküb,
Stiebutajew, iſt als Kiegsgefangener in
Sofia eingebracht worden.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
15. November. Amtlicher Bericht über das Seegefecht
bei Coronel am 1. November.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. November.
— Opfertag des Roten Kreuzes. Die Mitglieder der
hieſigen Hofbühne haben unſeren verwundeten und
kran=
ken Soldaten im Theater und in den Lazaretten ſchon ſo
manche Stunde der Erhebung und Erheiterung bereitet.
Nun wollen die Künſtlerinnen auch an dem
herannahen=
den Opfertag ihr Teil zu deſſen Gelingen beitragen,
in=
dem ſie in den Pauſen der Feſtvorſtellung die Loſe,
Ab=
zeichen und Poſtkarten des Tages in Logen und Rängen
zum Kauf anbieten. So wird dem Roten Kreuz ſicherlich
eine ſtattliche Summe zugeführt und dem im Rahmen der
ernſten Zeit doch feſtlichen Abend ein heiteres Gepräge
gegeben. Als Feſtvorſtellung iſt Mozarts „Gärtnerin
aus Liebe” vorgeſehen. Da nach den Eintrittskarten
ſchon ſtarke Nachfrage herrſcht, empfiehlt es ſich, ſchon
jetzt Beſtellungen an die Theaterkaſſe gelangen zu laſſen.
Griesheim, 14. Nov. (Der Hilfsverein
Griesheim) hat über die günſtige Jahreszeit fünfzig
Perſonen laufend Unterſtützung gewährt. Bei
eintreten=
der Arbeitsloſigkeit wird der Verein ſeine
ſegens=
reiche Tätigkeit wieder in vollem Umfange
auf=
nehmen. Zu dieſem Zwecke hat die Gemeinde ſchon
300 Zentner Kartoffeln angekauft außer
dem findet hierfür die im Gemeindewald erzielte
Kar=
toffelernte Verwendung. Im erſten Kriegsjahre — der
1. Ausgabetag war ſchon am 29. Auguſt 1914 — hat
der Verein durch finanzielle Unterſtützung von Gemeinde
und Privaten an 190 Familien rund 13800 Laib
Brot, 600 Zentner Kartoffeln — wöchentlich fünf
Pfund, ſteigend bis ſechsundzwanzig je nach Kinderzahl
—, 630 Zentner Briketts und kleinere Mengen an Sauer.
kraut, Wurſtfett uſw. gänzlich koſtenlos abgegeben=
Weiter verdient bemerkt zu werden, daß durch die Großh.
Bürgermeiſterei große Mengen Kartoffeln zum
Selbſt=
koſtenpreis an die Einwohnerſchaft zum Verkauf gelangten.
* Bad Nauheim, 14. Nov. (Vom Kurbetrieb.)
Bis zum 11. November 1915 ſind 22315 Kurgäſte
an=
gekommen. Bäder wurden bis dabin 229439 abgegeben.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, den 14. November.
Zum erſten Male:
Othollo.
Oper in 4 Akten von Guiſeppe Verdi.
W-l. Verdis Oper von Shakeſpeares Gnaden
„Othello” ging heute abend hier zum erſten Male in
Szene. Die Vertonungen von Meiſterwerken der
drama=
tiſchen Literatur haben im allgemeinen wenig Glück
ge=
habt und ſind vielfach wieder vom Spielplan ganz
ver=
ſchwunden. Dies iſt natürlich und darin begründet, daß
die Dichter in dieſen Meiſterwerken ſchon das Höchſte
er=
reicht haben und auch durch die Muſik nicht zu überbieten
ſind. Nur ſolche Opern, die von vornherein davon
aus=
gegangen ſind, dem Vergleiche mit den Dichtern aus dem
Wege zu gehen und ihre eigenen Wege gegangen ſind,
haben Erfolg gehabt. Der Verdiſchen Oper „Othello”
ge=
reicht es deshalb nicht zum Vorteil, daß ſich ihre Hand=
lung ſtreng an die Shakeſpeareſche Tragödie hält und wenig
Neues hinzugefügt hat. Außerdem erſcheint die Tat des
raſend gewordenen Mohren im Vergleich zu der Tragödie
brutal, da die pſychologiſche Motivierung in der Oper zu
kurz kommt. Da der erſte Akt der Vorgeſchichte der
Tra=
gödie, der in Venedig ſpielt, fortgelaſſen iſt, hat die Oper
nur vier Akte.
Verdis muſikaliſches Schaffen als Opernkomponiſt
erſtreckt ſich auf den Zeitraum von 54 Jahren. Welche
Entwickelung er während dieſer Zeit durchgemacht hat,
beweiſt der Vergleich zwiſchen dem „Troubadour” aus
dem Jahre 1853 und dem Othello aus dem Jahre 1887.
Schon in der „Alda”, die noch 16 Jahre vor dem
„Othello” entſtanden iſt, iſt der neue Stil Verdis, nämlich
die Auflöſung der geſchloſſenen Form und der Uebergang
zur muſikaliſchen Rede und dem dramatiſchen Stil,
durch=
geführt. In der Oper „Othello”, die der letzten Periode
ſeines Schaffens angehört, iſt auf die muſikaliſche
Charak=
teriſtik, die den erſten Opern Verdis überhaupt abgeht,
das Hauptgewicht gelegt und dadurch ſind die führenden
Perſonen der Handlung in den Vordergrund gerückt.
Durch die Verzichtleiſtung auf Melodientrümpfe und alle
äußerlichen Geſangseffekte hat der ſpätere Komponiſt den
jüngeren gänzlich verleugnet. Zugleich aber erhebt ſich
die Inſtrumentation in ſeinen letzten Werken im Vergleich
zu ſeinen früheren auf eine außerordentliche Höhe.
Am ſelbſtändigſten in der Aufmachung iſt der erſte Akt
mit den bewegten und kraftvoll inſtrumentierten Chören,
dem Trinklied Jagos und dem großen Liebesduett
zwi=
ſchen Othello und Desdemona, das inhaltlich die
Einlei=
tung des erſten Aktes erſetzen ſoll. Nichts iſt bezeichnender
für den ſpäteren Stil Verdis, als dieſes in dem
getrage=
nen Pathos der dramatiſchen Oper gehaltene ſchöne
Liebesduett. Die anderen Akte haben dem Komponiſten
weniger Gelegenheit zu ſelbſtändiger Behandlung des
Stoffes gegeben, außer dem lieblichen Huldigungschor an
Desdemona im zweiten Akte, dem großen Enſemble im
dritten Akte und dem nach dem Lied von dem
Weiden=
baum eingeſchobenen Gebet der Desdemona im letzten
Akte.
Auf die muſikaliſche Charakteriſtik des Jago und des
Othello iſt viel inſtrumentaler und vokaler Aufwand und
Kraft verwendet worden, und es iſt erſtaunlich, zu welcher
Höhe des Ausdrucksvermögens und dramatiſcher Energie
ſich der 74jährige Komponiſt in dieſer Oper erhoben hat.
Die Partie der Desdemona bewegt ſich durchweg in dem
breit fließenden Pathos und dem hohen Stil der ernſten
Oper und iſt muſikaliſch außerordentlich intereſſant durch
die Größe und Einheitlichkeit des Stils, die dramatiſche
Geſtaltungskraft und die auf hohem künſtleriſchen Niveau
ſtehende Inſtrumentation und nimmt dieſe Oper einen
hervorragenden Platz nicht bloß unter den Werken Verdis,
ſondern in der Geſchichte der Muſik überhaupt ein. Daß
ſie ſeltener aufgeführt wird, iſt wohl in den inſtrumentalen
und geſanglichen Schwierigkeiten, die ſie bietet,
mitbe=
gründet.
Die Leitung des Herrn Generalmuſikdirektors von
Weingartner gab von vornherein Gewähr für eine
vollendete Wiedergabe der Oper, und durch die glänzenden
geſanglichen Einzelleiſtungen und das vorbildliche
Zu=
ſammenwirken aller künſtleriſchen Kräfte geſtaltete ſich die
Aufführung zu einer Muſtervorſtellung, die unſere Oper
auf der Höhe künſtleriſcher Leiſtungsfähigkeit zeigte. Die
anſpruchsvolle und maßlos anſtrengende Titelpartie ſang
Herr Mann mit tonlicher Kraft und Ausdauer,
drama=
tiſcher Energie und hinreißender Leidenſchaft ſowohl als
auch imponierender Beherrſchung ſeiner gewaltigen
Auf=
gabe. In der Behandlung der ſtark akzentuierten und
die Schärfe Shakeſpeariſcher Charakteriſtik ins Geſangliche
übertragenden Partie des Schurken Jago entfaltete Herr
Gabor viel darſtelleriſches Talent und geſangliches
Kön=
nen und behandelte den Sprechgeſang ſehr geſchickt. Frau
von Weingartners Desdemona kann anderen
Künſt=
lerinnen vorbildlich ſein. Vornehmheit der Auffaſſung
und des Spiels und ausgeglichene Ruhe künſtleriſcher
Ueberlegenheit im Verein mit einer wundervollen
geſangs=
techniſchen Behandlung und harmoniſchen
Uebereinſtim=
mung in Geſang und Spiel zeichneten dieſe Vertreterin
der ſanften Dulderin und edlen Weiblichkeit aus, die der
Aufführung ein beſonderes Intereſſe verlieh.
Die übrigen Partien traten hinter dieſen dreien
zu=
rück. Den Caſſio ſang Herr Globerger mit friſcher
Stimme, die Emilia Frau Jacobs, den Lodovico Herr
Stephani.
Spielleiter war Herr Nowack deſſen Fleiß und
Mühe durch den glänzenden Erfolg der Aufführung
be=
lohnt wurden, die Geſtaltung der ſchönen Bühnenbilder
rührte von den Herren Kempin und Schwerdtfeger
her. Das zahlreich erſchienene Publikum ſpendete nach
jedem Akt reichen Beifall und rief zum Schluſſe mit den
Künſtlern auch die Herren von Weingartner und
Nowack mehrere Male hervor.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
„Die Taten der „Emden” und anderer
Kreuzer” Unter dieſem Titel erſchien in Heſſes
Volks=
bücherei als Nr. 1031 zum Preiſe von 20 Pf. ein
Büch=
ein, das u. a. auch den prachtvollen Vortrag des kühnen
Führers des Reſtes der Emden=Mannſchaft enthält.
Letzte Nachrichten.
* Rom, 14. Nov. Meldung der Agenzia Stefani:
Geſtern vormittag hat ſich ein Ausbruch des
Vul=
kans Stromboli ereignet. Die Lavamaſſen und der
Steinregen vernichteten einige Weinberge. Auf der
Inſel Lipari iſt ein ziemlich ſtarkes Erdbeben
wahrge=
nommen worden.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Militär-Verein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Kame=
raden und Ehrenmitgliedes
Herrn
Ludwig Roßler
Gaſtwirt
findet am Montag, den 15. November,
nachmittags 2½ Uhr, vom
Wald=
friedhof aus ſtatt.
Wir erſuchen die Kameraden, ſich
daſelbſt um 2¼ Uhr zu verſammeln.
Der Vorſtand.
15889)
Todes=Anzeige.
Heute nacht entſchlief infolge eines
Schlag=
anfalles unſer lieber Vater, Großvater und
Urgroßvater
(15888
Chriſtiau Frey
im Alter von 81 Jahren.
Familie Heinrich Frey,
Jamilie Adam Frey,
Familie Georg Frey.
Darmſtadt- Brooklyn N.=Y.
Die Beerdigung findet am Dienstag, 16. Nov.,
vormittags um 10 Uhr, vom Waldfriedhof
aus ſtatt.
Blumen ſind nicht im Sinne des Verſtorbenen.
Tageskalender.
Montag, 15. November.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Volks= und Garniſonvorſtellung): „Wie einſt
im Mai”
Monatsverſammlung des Geflügel= und
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zuchtvereins „Ornis” um 8½ Uhr in der „Stadt
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bis 8 Uhr abends, Samstags bis 8½ Uhr, Sonn= und
Feiertags von 8—12½ Uhr).
Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 11—1 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch
Werk=
tags nachmittags von 3—5 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 4 Seiten.
Landſturm=Muſterung.
Alle im Bezirk der Stadt Darmſtadt wohnenden, im
Jahre 1897 geborenen Landſturmpflichtigen haben ſich in der
Zeit vom 12. bis einſchließlich 18. November d. Js. im Hauſe der
Turngemeinde, Woogsplatz 5, zur Muſterung zu ſtellen.
Ich verweiſe im übrigen auf die bezügliche Bekanntmachung
des Zivilvorſitzenden der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt
vom 8. November d. Js.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
(15752fso
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
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Die diesjährige Hauptverſammlung findet am
Sonntag, den 28. November, nachmittags 3 Uhr,
in Frankfurt a. M. im Reſtaurant L. Bernhardt am Kornmarkt ſtatt.
Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes.
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