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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Stimmung in Italien. — Der Balkankrieg. — Franzöſiſche Befehle. — Ruſſiſches.
Die franzöſiſche Anleihe. — Engliſches Unterhaus. — Die amerikaniſche Note an England. — Die Kriegskontribution Belgiens.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 13. November.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nichts Neues.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert. Vereinzelte ruſſiſche
Vorſtöße wurden abgewieſen.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Verfolgung im Gebirge ſchreitet
fort. Die Paßhöhen des Jaſtrebac (
Berg=
gruppe ſüdöſtlich von Kruſevac) ſind von
unſeren Truppen genommen. Ueber 1100
Serben ſielen gefangen in unſere Hand, 1
Ge=
ſchütz wurde erbeutet.
Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
* Rom, 12. Nov. Giornale d’Italia meldet aus
Civita Vecchia, daß dort 66 Ueberlebende des
Damp=
fers „France”, der am Sonntag von einem
feind=
lichen Unterſeeboot im Mittelländiſchen Meere verſenkt
wurde, angekommen ſind.
* Waſhington, 12. Nov. Der amerikaniſche
Kon=
ſul in Progreſo (Texas) meldet, daß britiſche
Marine=
beamte an Bord des Dampfers „Zeallandia‟
gegangen ſind und eine Unterſuchung eingeleitet haben.
Die „Zealandia” ſoll, wie gerüchtweiſe verlautet, als ſie
aus Penſacolo ausfuhr, hauptſächlich mit Deutſchen
be=
mannt geweſen ſein und die deutſche Flagge geführt
haben, nachdem ſie ſich außerhalb der Dreimeilenzone
befand.
* Waſhington, 12. Nov. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Von maßgebender Seite wird erklärt,
daß die Unterſuchung an Bord der „Zealandia”, die
durch britiſche Marineoffiziere angeſtellt wurde, keine
Ver=
letzung des Völkerrechts darſtellte. Es ſei feſtgeſtellt
wor=
den, daß das Schiff außerhalb der Dreimeilenzone lag.
Der italieniſche Krieg.
Die Stimmung in Italien.
* Wien, 12. Nov. In der Krakauer Nowa Reforma
äußert ſich ein Krakauer Univerſitätsprofeſſor und
Her=
renhausmitglied, der Italien vor ungefähr einer Woche
verlaſſen hat, über die gegenwärtige Stimmung des
italieniſchen Volkes. Allgemein trete ſchon eine
große Unluſt zutage. In Neapel, wo die
Kriegsbegeiſte=
rung niemals groß geweſen ſei, werde die Regierung mit
bitteren Vorwürfen überhäuft. Eine ähnliche Stimmung
herrſche in ganz Süditalien. Aber auch in Oberitalien
habe die ſeinerzeit künſtlich geſchürte Kriegsbegeiſterung
bedeutend nachgelaſſen und einer großen Erbitterung
Platz gemacht. Es habe ſogar ſchon feindliche
Kund=
gebungen gegen D’Annunzio gegeben, der übrigens ſchon
längſt aufgehört habe, durch ſein bombaſtiſches
Phraſen=
getön das Volk zu behelligen. Immer feſter verankere
ſich die Ueberzeugung, daß der Austritt aus dem
Dreibund und die Kriegserklärung an Oeſterreich=
Ungarn verhängnisvolle Fehler geweſen ſeien,
die nicht mehr gut zu machen ſind. Das Kabinett
Salan=
dra werde den unglücklichen Krieg ſicher nicht
über=
leben. Ueber das Kabinett und namentlich Sonnino iſt
man in hieſigen amtlichen Kreiſen der Anſicht, es halte
ſich nur noch, weil ſich niemand finde, um ſeine Erbſchaft
anzutreten, bevor es das von ihm begonnene und ſo übel
verlaufene Unternehmen mit voller Verantwortlichkeit zu
Ende geführt habe. — Die italieniſche Tagespreſſe, ſo=
weit ſie uns zugänglich iſt, läßt von einer ſolchen
ge=
drückten Stimmung bisher nichts merken, ſondern hält
trotz der ungünſtigen Urteile über die Balkanpolitik des
Vierverbandes immer noch ihren zuverſichtlichen Ton feſt.
Die geſcheiterte italieniſche Offenſive.
* Berllin, 13. Nov. Zur geſcheiterten
ita=
lieniſchen Herbſtoffenſive ſchreibt General z. D.
von der Boeck im Tag: Die Hoffnungen, die die
italie=
niſche Oberſte Heereskeitung auf ihre Herbſtoffenſive
ge=
ſetzt hatte, ſind getäuſcht worden. Demgegenüber müſſen
die Verluſte, die ſie verurſacht hat und die
ſchätzungs=
weiſe 150000 Mann betragen ſollen, als außerordentlich
hoch bezeichnet werden. Wohl werden vorausſichtlich in
der nächſten Zeit noch weitere Angriffsverſuche der
Ita=
liener ſtattfinden, aber mit einem Erfolge kann nicht
mehr gerechnet werden.
Der Luftangriff auf Venedig.
* Wien, 12. Nov. (Meldung des K. u. K. Korr.=
Bureaus.) Die durch unſere Marineflieger ausgeführte
Beſchießung von Venedig, bei welcher
bedauer=
licherweiſe auch das künſtleriſch wertvolle Deckengewölbe
der dicht neben dem Bahnhof gelegenen Kirche Santa
Maria degli Scalzi zerſtört wurde, hat, wie es nicht
anders zu erwarten war, in Italien zu heftigen Klagen
über unſere „Barbarei” Veranlaſſung gegeben. Tagelang
widerhallten die Zeitungen des Königreichs von den
Ausbrüchen einer mehr oder minder echten Empörung.
Demgegenüber ſei folgendes feſtgeſtellt: Seitens der
ita=
lieniſchen Flieger wurden am 24. und 25. Oktober nicht
nur, wie es in einem Kommuniqué der Agenzia Stefani
vom 31. Oktober heißt, Fabriken von Pirano und
Mug=
gia, ſondern am 24. auch die offene, unbefeſtigte
Stadt Trieſt ſelbſt mit Bomben belegt.
Ins=
beſondere wurde an dieſem Tage, einem Sonntag, bei
Tageslicht auch die weitab von allen militäriſchen
Objek=
ten befindliche und von der Trieſter Bevölkerung ſehr
gerne, und vor allem am Sonntag ſehr zahlreich beſuchte
Promenade von San Andrea beſchoſſen, wobei drei
harm=
loſe Spaziergänger getötet und viele verwundet wurden.
Hierzu kommt, daß itallieniſche Flieger am 28. Oktober
und am 5. November auf das Kaiſerliche
Luſt=
ſchloß Miramare, welches gleichfalls weitab von
jedem militäriſchen Objekt gelegen iſt, Bomben abwarfen.
Im Gegenſatz hierzu iſt das von unſeren Marinefliegern
bei Nacht angegriffene Venedig ein auf Land= und
See=
ſeite ſtark befeſtigter Kriegshafen, der
inner=
halb ſeiner Befeſtigungen eine große Zahl wichtiger
mili=
täriſcher Objekte des Gegners enthält. Nur gegen dieſe
Objekte, alſo gegen die Forts, Arſenale, Fabriken und
Bahnhöfe richteten ſich unſere Fliegerangriffe, niemals
aber gegen irgendwelchen kulturellen Zwecken dienende
oder künſtleriſch und hiſtoriſch bedeutſame Baulichkeiten,
insbeſondere nie gegen Kirchen, ſofern ſie feindlicherſeits
nicht erwieſenermaßen für Kriegszwecke verwendet
wer=
den. Insbeſondere die innere Stadt von Venedig und
ihre Kunſtdenkmäler wurden von unſeren Fliegern ſtets
ſorgfältig geſchont. Daß eine Fliegerbombe die dicht
neben dem Zentralbahnhof gelegene Kirche Santa Maria
degli Scalzi traf und beſchädigte, iſt ein zwar
bedauer=
licher, bei Fliegerbeſchießungen aber, namentlich nachts
oder in der Dämmerung, nie zu vermeidender Zufall, für
den kein Flieger verantwortlich gemacht werden kann.
Der Balkankrieg.
Der Feldzug gegen Serbien.
TU. Sofia, 12. Nov. Die ſerbiſche Armee,
abgeſe=
hen von den in Mazedonien kämpfenden Truppen, wurde
von einer Kolonne der Koeveß=Armee auseinander
gerif=
ſen, die im Moravijatal ſüdwärts vordringend, den
Jvanjica hinter ſich gelaſſen hat. Auch im Gebiete der
unteren weſtlichen Morawa dringen auf den wenigen
Bergwegen unſere Truppen vor und zwingen die Serben,
ſich aus den Bergen zurückzuziehen. Wie ein Keil
ſchiebt ſie ſich in die ſerbiſche Armee ein.=
So ſchreitet auch im Ibartal, ſüdlich von Kraljewo, an
beiden Uſern des Gebirgsfluſſes Ibar, eine unſerer
Ar=
meegruppen vorwärts; ihr Weg führt nach Novibazar.”
Ferner erreichten die ſüdlich von Kruſevac vordringenden
Truppen der Armee Gallwitz Alexandrowatz und
ſchieben ſich in die flüchtende ſerbiſche Armee ein.
Zwi=
ſchen Leskovae und Vlaſotinca begannen die Bulgaren
die Morawa zu überſchreiten, und bleiben in Verfolgung
des Feindes. Sollten die Serben unter den
unbeſchreib=
lichen Strapazen, bei der ſchlechten Verpflegung und dem
großen Munitionsmangel ſich nicht völlig erſchöpfen, ſo
werden ſie ſich wahrſcheinlich in der Gegend von
Novi=
bazar=Mitrowitza auf das Amfelfeld retten. Die ſerbiſchen
Hauptkräfte beginnen bereits zu zerbröckeln.
Faſt die geſamte moderne
Artillerieaus=
rüſtung iſt verloren. Daß die ſerbiſche Armee ſich
bisher nicht ergeben hat, hat ſeine Urſache in der
Hoff=
nung, daß die in Mazedonien kämpfenden
franzöſiſch=
engliſchen Truppen vielleicht doch noch die Lage ändern
könnten, außerdem bleibt ihr noch die Flucht nach
Montenegro offen. Alle Hoffnungen auf die
Unter=
ſtützung der Ententetruppen ſind vergeblich. Die
fran=
zöſiſche Offenſive gegen Veles mißlang vollſtändig. Der
ganze Raum, der den Serben zur Verfügung ſteht,
ent=
hält keinen einzigen größeren Ort, nur armſelige
Anſied=
lungen und ein Gewirr von durchſchnittlich 1000 bis 1600
Meter hohen Bergen. Wenn Novibazar und Priſtina von
den Bulgaren, bzw. Oeſterreich=Ungarn beſetzt ſein wird,
wird ſich Serbiens Schickſal erfüllen und das Land wird,
wie Paſitſch ſich im Kronrat ausdrückte, einen ſchönen
Tod ſterben.
TU. Paris, 12. Nov. In einem vom 5. November
datierten Briefe aus Niſch ſchildert der
Sonderbericht=
erſtatter des Petit Journal die hoffnungsloſe
Lage der Serben. Von Dorf zu Dorf eilte der
Be=
richterſtatter mit den fliehenden Soldaten und der
flüch=
tenden Bevölkerung, die vergebens einen Ausgang aus
dem eiſernen Ring ſuchten, den die verbündeten
Zentral=
mächte und Bulgaren um ganz Serbien gelegt haben.
Um 10 Uhr abends, erzählt der Berichterſtatter, kam ich in
Monaſtir an. In der Richtung von Prilep donnern die
Geſchütze der Bulgaren. Die beſtürzte, kopflos gewordene
Bevölkerung eilte zum Bahnhof. Eine Panik ergreift die
Einwohner, denn wenn die Bulgaren vorrücken, werden
ſich die in der Stadt anſäſſigen Bulgaren, ungefähr
20000 an der Zahl, erheben. An der Seite des Krieges
wird dies, wie es bei Uesküb der Fall war, eine doppelte
Schlacht ſein. Eine kleine Schlacht inmitten der großen
und die kleine wird die fürchterlichſte ſein.
TU Bukareſt, 13. Nov. Aus Saloniki wird
ge=
meldet, daß aus der Umgegend von Monaſtir die
Be=
völkerung in großen Maſſen nach
Grie=
chenland flüchtet. Die Flüchtlinge überfluteten die
Städte Florian, Sorowits und Werina. Auch die
Be=
hörden von Monaſtir befinden ſich auf griechiſchem
Bo=
den. Um dieſe Maſſenflucht zu verhindern, ordnete die
ſerbiſche Regierung an, daß täglich nur ein Zug nach
Monaſtir abgehen ſoll. Viele ſerbiſche Gegenden ſind
völlig entvölkert.
Die ſerbiſche Ernte erbeutet.
* Lugano, 12. Nov. Der italieniſche
Kriegsbericht=
erſtatter Magrini telegraphiert, wie die Telegraphen=
Union meldet, aus Monaſtir: Die ganze, von
beur=
laubten ſerbiſchen Soldaten in größter Eile eingebrachte
Ernte iſt in die Hände der Deutſchen
gefal=
len. Das ſerbiſche Volk iſt infolgedeſſen der äußerſten
Not überantwortet. In Belgrad und überall, wo die
Deutſchen und Oeſterreicher hinkamen, fanden ſie
unge=
heure Mengen Kupferwaren. Ebenſo bemächtigten ſich
die Bulgaren des reichen Kupferbergwerkes Borſki. Der
Plan der Serben iſt, über Ipek, Podgoritza und
Wir=
baſar nach Skutari und Durazzo zurückzugehen. Die im
letzten Dezember gemachten öſterreichiſchen Gefangenen
ſind bereits dorthin gebracht worden, um den Italienern
ausgeliefert zu werden. Altſerbien gilt endgültig als
verloren.
Zur Auflöſung des griechiſchen Parlaments.
*⁎* König Konſtantin und ſeine Regierung
haben es doch für richtiger gehalten, nicht den Ausweg der
Vertagung, ſondern denjenigen der Auflöſung der
Kammer zu wählen, um der Schwierigkeiten, welche
die jetzige Parlamentsmehrheit der Politik des Kabinetts
Skuludis bereiten könnte, Herr zu werden. Man will alſo
reinen Tiſch haben und ſehen, wie ſich das griechiſche Volk
ſtellen, ob es in ſeiner überwiegenden Zahl auch unter den
veränderten internationalen Verhältniſſen mit der Politik
Venizelos’ einverſtanden oder ſich um den König ſcharen
wird, der ſein Land vor den Greueln des Krieges
be=
wahren und ihm die Neutralität erhalten will.
Daß die Auflöſung des Parlaments beſchloſſen
wor=
den iſt, berechtigt zu der Annahme, daß Skuludis bei den
Neuwahlen Erfolge für die Regierung zu erzielen hofft.
Gewiſſe Ausſichten fehlen dieſer Hoffnung nicht. Bei den
Wahlen im März 1912 hatte Venizelos einſchließlich der
ſpäter hinzugekommenen Mandate aus den
neuerworbe=
nen Provinzen eine überwältigende Mehrheit erhalten,
denn von 244 Kammermitgliedern zählten mehr als 200
zu ſeinen Anhängern. Als die Wahlen im Juni ds. Js.
ſtattfanden, war die Zahl der Sitze auf 316 geſtiegen,
Venizelos erzielte zwar wiederum eine Mehrheit, jedoch
war dieſe erheblich zuſammengeſchrumpft. Zuverläſſige
und genaue Angaben über das Stärkeverhältnis der
Par=
teien nach den Juniwahlen liegen noch nicht vor, das
Kabinett Zaimis kam aber vor vierzehn Tagen mit 114
gegen 147 Stimmen der Venizeliſten zu Fall, ſodaß man
hieraus einen Schluß auf die Mehrheit der letzteren
ziehen könnte Zu erwägen bleibt noch, daß während der
Wahlbewegung im Frühſommer König Konſtantin ſchwer
krank war und infolgedeſſen das Volk über die
Anſchau=
ungen des Herrſchers im Ungewiſſen blieb, auch wohl
von den Anhängern der Entente irregeführt werden konnte.
Zu jener Zeit ließen ja die Geſandten des Vierverbandes
kein Mittel unverſucht, um das Griechenvolk zu betören,
und bekanntlich ſchreckte man ſogar vor der Unterdrückung
und Fälſchung amtlicher, an den König und die
Regie=
rung gerichteter Telegramme nicht zurück. Viele Wähler
mögen damals in Unkenntnis der ihrem Lande drohenden
Gefahr, in Unkenntnis namentlich der Anſchauungen des
Königs einem Venezeliſten ihre Stimme gegeben haben.
Heute aber weiß jeder Grieche, was der König will und
wie er, der Griechenland in blutigen Schlachten geführt
und zur jetzigen Höhe gebracht hat, jetzt erbittert ankämpft
gegen diejenigen, welche das Land durch Hineinziehung
in den Weltkrieg verderben wollen. In dieſer
Erkennt=
nis dürfte ſich doch ein Umſchwung in der Stimmung der
Wähler vollziehen, ſodaß die Regierung mit guten
Aus=
ſichten auf Erfolg dem 19. Dezember entgegenſehen
könnte.
Die Hilfe Italiens.
* Berlin, 13. Nov. Wie verſchiedenen
Morgen=
blättern gemeldet wird, reiſt der frühere ruſſiſche
Mini=
ſterpräſident Kokowzow in beſonderer Miſſion nach
Rom, um ſeinen ganzen Einſluß bei den leitenden
Per=
ſönlichkeiten geltend zu machen und ſie zur
Beteili=
gung Italiens an den Balkan=Operationen zu
be=
wegen.
Franzöſiſche Befehle.
Zu welchen Mitteln die Franzöſiſchen
Führer greifen müſſen, um die Moral ihrer Truppe zu
heben, geht aus Armeebefehlen hervor, die bei gefallenen
Franzoſen gefunden worden ſind.
Zunächſt ſei ein Befehl erwähnt, der den
Mannſchaf=
ten die angeblichen Greuel deutſcher Gefangenſchaft zu
ſchildern ſucht, um ſie zu äußerſter Kraftanſtrengung
an=
zuſpornen und zu verhindern, daß ſie überlaufen oder ſich
ergeben.
Er lautet in wörtlicher Ueberſetzung:
Armeehauptquartier
VI. Armee
Generalſtab.
Nachrichtenblatt.
Folgende Nachrichten ſind der Truppe bekannt zu
geben:
5000 Gefangene von den Deutſchen
er=
ſchoſſen. Petrograd, 20. VII. Der Generalſtab
ver=
öffentlicht folgende Nachricht: Soldaten des VII.
öſter=
reichiſchen A. K., die in den erſten Tagen des Juli bei
Cholm gefangen genommen wurden, beſtätigen in aller
Form, daß nach Erzählungen von Erſatztruppen die
Deutſchen in Rawa Ruska 5000 ruſſiſche Gefangene
er=
ſchoſſen haben. Die Gefangenen fügen hinzu, daß die
er=
wähnten Erſatztruppen den Friedhof geſehen haben, auf
dem die 5000 Opfer beſtattet ſind.
Angabe des Oberſten d’H . . . ., der aus Deutſchland
zurückgekehrt iſt, über die Behandlung gefangener
Offiziere.
Ein Infanterieoberſt, der zu Beginn des Krieges
ge=
fangen genommen wurde und jetzt mit den
Schwerver=
wundeten in die Heimat zurückgekehrt iſt, war zunächſt in
Paderborn untergebracht, dann in der Feſtung
Brücken=
kopf (??)
Die Gefangenen, ſelbſt die höheren Offiziere, wurden
dort in der rückſichtsloſeſten Weiſe behandelt, ſie waren
in den Feſtungsgräben untergebracht, vollkommen
ein=
geſchloſſen, ſchliefen auf Strohſäcken und mußten ſich mit
dem Eßnapf in der Hand ſelbſt ihr Mittageſſen holen. In
Paderborn waren ſie der Neugier des Publikums
preis=
gegeben, da ſie ſich auf einem Hof an der öffentlichen
Pro=
menade bewegen mußten. Unter Androhung ſchwerſter
Strafen mußten die gefangenen Offiziere aller
Dienſt=
grade die deutſchen Offiziere zuerſt grüßen, ſelbſt die
ein=
fachen Leutnants.
Oberſt d’H., der während ſeiner Gefangenſchaft
drei=
mal ganz durchſucht war, wurde trotz heftigen
Wider=
ſpruchs all ſeines Geldes beraubt. Man nahm ihm
ſo=
gar ſein Offizierkreuz der Ehrenlegion. Erſt nach vielen
Einwänden gab man ihm beides zurück, aber nur 72 Mark,
ſtatt der ihm geraubten 3500 Francs.
Ernährung: Als Brotportion erhielten die
Ge=
fangenen zu jeder Mahlzeit eine Schnitte K=Bröt (30
Pro=
zent Roggenmehl, 50 Prozent Gerſtenmehl, 10 Prozent
Melaſſe, der Reſt Kartoffelflocken) oder KK=Brot mit noch
mehr Kartoffelgehalt. Sehr viele Gefangene konnten es
nicht eſſen, da ſie es unverdaulich und widerlich fanden.
Moral. Während der erſten Zeit des Krieges war
die Moral der deutſchen Soldaten hervorragend. Ihre
Begeiſterung kannte keine Grenzen, ſie ſangen faſt
unauf=
hörlich. Das ſcheint ſich jetzt geändert zu haben. Die
Ab=
teilungen, die an dem Gefangenenlager
vorbeimarſchier=
ten, begannen auf Befehl erſt zu ſingen, wenn ſie in die
Nähe der Gefangenen kamen. Die Mannſchaften des
un=
geübten Landſturms weinten bei ihrer Abreiſe. Die
feld=
graue Uniform nennt man nur noch das Sterbekleid.
In Zivilkreiſen beginnt man ſich die Frage zu ſtellen:
„Wozu führen wir den Krieg, was werden wir gewinnen?“
Eine Zeitung hat über derartige Gedanken bereits einen
kurzen Artikel veröffentlicht.
Allgemeine Lebensbedingungen. Das
Elend in Deutſchland iſt groß. Eine Munitionsfabrik in
der Stadt, in der der Oberſt gefangen ſaß, beſchäftigt 300
bis 400 Frauen und Kinder, deren täglicher Lohn bloß
1 Mark beträgt. Man hat feſtſtellen können, daß eine große
Anzahl Leute, die ſonſt nicht zur Arbeiterbevölkerung
ge=
hören, ſich jetzt zur Arbeit drängen, um dieſen geringen
Lohn zu bekommen.
Auszüge aus Briefen.
27. Juni 15 . . Wiedmann ſcheint Erfolg gehabt zu
haben. Er ſchickt Sachen über Sachen nach Hauſe. Seine
Frau hat jetzt bald einen ganzen Schrank voll
franzöſi=
ſcher Sachen.
Mannheim, 4. Juli 1915. Hier herrſcht ein
wah=
res Elend. Jetzt iſt es beinahe ein Jahr, ſeitdem du fort
biſt und wir haben noch immer nicht den Frieden.
gez. General Dubois.
Wie es tatſächlich den gefangenen Soldaten aller
Na=
tionen bei uns in Deutſchland geht, davon kann ſich
un=
ſchwer jeder bei uns überzeugen.
Der zweite Befehl der 10. Armee verfolgt ähnliche
Zwecke, aber auf anderem Wege.
Er fordert die eigenen Soldaten in echt franzöſiſchen
hochtrabenden Redewendungen auf, die Gefangenen nicht
ſo zu behandeln, wie es die Deutſchen in Verkennung
jeden Völkerrechts tun.
Bisher waren wir ſolche Heucheleien nur bei den
Engländern gewohnt.
Der Befehl lautet:
10. Armee.
A. H. O., 24. 9. 15.
Generalſtab.
3. Bureau.
Nr. 5409 L.
Generalbefehl Nr. 262.
Unſere Feinde haben uns oft bewieſen, daß ſie das
Völkerrecht mißachten, wir werden in dieſer Hinſicht ihrem
Beiſpiele nicht folgen. Mögen ſie ihren Krieg wie die
Wilden führen. Die franzöſiſchen Soldaten ſind ſich deſſen
bewußt, daß Großmut den Tapferen ziert, daß ein Feind,
der ſich freiwillig ergibt, ein Gefangener iſt und daß ein
Gefangener mit Menſchlichkeit behandelt werden muß.
Für die Richtigkeit:
Der Oberbefehlshaber
Der Chef des Generalſtabes.
der 10. Armee.
gez. Dufieux.
gez. V. d’Urbal.
Dieſer Befehl iſt den Truppen heute, am 24.
Sep=
tember, bekannt zu geben.
Ein dritter uns in die Hände gefallener franzöſiſcher
Befehl lautet in wörtlicher Ueberſetzung:
X. Armeekorps, 128. Inf.=Div.
Div.=Stabs=Quartier.
22. 9. 1915.
Diviſions=Befehl Nr. 2.
Die Stunde ſchlägt, wo wir aus unſeren Gräben
ſtei=
gen werden, um den brutalen und wilden Feind aus
Frankreich herauszuwerfen, der die Welt beherrſchen will,
und der ſeit einem Jahr den Boden mehrerer unſerer
Departements beſchmutzt, nachdem er überall Ruinen und
Verzweiflung geſäet hat. In der großen Schlacht, die jetzt
anbricht, hat die 128. Inf.=Div. eine Vertrauensaufgabe.
Vom einfachen Soldaten bis zum
Diviſionskomman=
deur wird es uns allen am Herzen liegen, ſie würdig zu
erfüllen, indem wir ohne Hintergedanken das Opfer
un=
ſeres Lebens hingeben für die Nation, die ſeit
Jahrhunder=
ten die erſte iſt auf der Welt. Der bis zu den feindlichen
Batterien durchzuführende Angriff wird tatkräftig durch
eine zahlreiche und mächtige Artillerie vorbereitet werden.
Ich erwarte, daß jeder all ſeine Körperkräfte, ſeinen
gan=
zen Verſtand einſetzt. Nichts darf unſeren Elan aufhalten:
Wenn ein Führer fällt, erſetzt ihn automatiſch ein
an=
derer; wenn an irgendeiner Stelle kein Führer mehr
vor=
handen iſt, übernimmt der tapferſte Soldat das
Kom=
mando und reißt die anderen durch ſein Beiſpiel mit fort.
Wenn ſich in einer der Wellen Lücken bilden, ſo füllt
die nächſte Welle ſie aus.
Wir werden bis ans Ende gehen!
Es lebe Frankreich!
Der Führer der 128. Inf.=Div.
gez. Riberprey,
A. B. Der Chef des Generalſtabes.
gez. Portzert.
Für 78 Millionen Mark neue Silberprägungen
ſeit Kriegsausbruch.
npt. Man ſchreibt uns: Seit Kriegsausbruch iſt es
möglich geweſen, noch für 78 Milllionen Mark
Zuſtände in Mexiko.
* Nachſtehende briefliche Mitteilungen aus Mexiko,
die uns zur Verfügung geſtellt ſind geben ein
anſchau=
liches Bild von den Zuſtänden in Mexiko.
Toluca, 2. Februar 1915.
Liebe Mama!
Der letzte Brief, welchen ich von Dir erhalten habe,
iſt vom 23. Oktober, außerdem habe noch 2 Poſtkarten
erhalten, eine vom 5. und die andere vom 17. November.
Hofſentlich haſt Du meinen Brief, welchen ich für
Weih=
nachten und Neujahr an Dich geſchrieben habe, erhalten,
außerdem habe inzwiſchen dreimal Zeitungen an Dich
geſchickt, alle Sachen gingen eingeſſchrieben ab.
Hier in Mexiko ſind die Verhältniſſe zurzeit
ſchlim=
mer wie jemals vorher. Nachdem Caxranza ſeinerzeit
ſiegreich in Mexiko eingezogen war, fingen ſofort die
Zwiſtigkeiten zwiſchen ihm und Villa an. Villa und
Zapata verſtändigten ſich ſofort, was nicht zu
verwun=
dern iſt, da ja beide aus derſelben Sphäre ſtammen,
während die Antezedenzien von Carranza, wenn auch
nicht viel, ſo doch etwas beſſer ſind. Um Carranza aus
der Präſidentſchaft zu verdrängen, wurde beſchloſſen,
eine Verſammlung (Konvention) in Aguaſcallientes
ein=
zuberufen, an welcher alle „Generäle” deren Zahl
unendlich iſt, teilnehmen ſollten, für den Fall, daß ſie
nachweiſen konnten, daß ſie an den vorhergegangenen
Kämpfen aktiven Anteil genommen hatten. Da nun
ſo=
wohl Zapata als auch Villa Jeden ungefähr zum Oberſt
oder General ernannt hatten, der irgendwo einen Schuß
auf den ſogenannten Feind abgegeben hatte, oder
ſonſt=
wie einen umgebracht hatte, ſo hatten natürlich Zapata
und Villa in der oben erwähnten Konvention von
Aqguaſcalientes bedeutend die Majorität und es wurde
infolgedeſſen ein neuer proviſoriſcher Präſident in der
Perſon des Generals Eulalio Gutierrez ernannt.
Za=
pata war natürlich mit allen dieſen Sachen
einverſtan=
den, da er ſelbſt keine Ausſicht hat, Präſident zu
wer=
den, da er nur mit großer Mühe ſeinen Namen ſchreiben
kann. Carranza dagegen, war mit allen dieſen
Vor=
gängen nicht einverſtanden und zog ſich vorläufig aus
der Hauptſtadt Mexiko mit allen ſeinen Truppen zurück,
um ein Blutbad zu vermeiden. Ebenſo zogen ſich ſeine
anderen „Generäle” aus den größeren Plätzen im
In=
nern des Landes zurück. Der hieſige General Marquia
zog ſich ebenfalls mit etwa 10000 Mann zurück, und
einige Tage ſpäter wurde Toluca von den Zapata=Ge=
nerälen Pacheco, Quintanilla, Bobadilla uſw. unter
einer ſürchterlichen Schießerei beſetzt. Bei dieſer
Schie=
ßerei gab es auch verſchiedene Tote, natürlich ganz
un=
ſchuldige, friedliche Bürger, und ſeit dieſer Zeit hat die
tägliche Schießerei noch nicht aufgehört. Der jetzige
Platzkommandant, „General” Qumntanilla, leidet an
Delirium tremens, und jedesmall, wenn er einen Anfall
hat, läßt er einige erſchießen oder erſchießt ſie ſelber.
Damit Du Dir einen Begriff machen kannſt, wie es hier
zugeht, will ich Dir folgenden Fall erzählen: In einem
hieſigen öffentlichen Hauſe wollte einer der anweſenden
Generäle mit einer der „Damen” tanzen, ſollte aber
einen Augenblick warten, da die Betreffende gerade mit
einem andern tanzte. Da der General aber nicht
war=
ten wollte, ſo zog er ſeine Piſtole und ſſchoß dem Tänzer
ein Ohr ab dieſer, welcher befürchtete, daß noch weiter
auf ihn geſchoſſen würde, zog ebenfalls ſeine Piſtole
und ſchoß den General tot. Soweit iſt ja bei dieſer
Sache nichts Beſonderes, und derartige Vorfälle kommen
auch in anderen Ländern vor, aber das, was nun folgte,
dürfte in anderen Ländern doch ſo leicht nicht
vorkom=
men, nämlich der Betreffende, der doch in Notwehr
ge=
handelt hatte, wurde vor den Platzkommandanten
ge=
führt, welcher ihn mit den Worten „Warum haſt Du
meinen General ermordet?” durch fünf Schüſſe in den
Kopf ſofort tötete. Hierauf wurden alle „Damen” aus
dem betreffenden Hauſe im Hemd auf die
Platzkomman=
dantur geführt und dort von einer „Generalin” (es gibt
auch ſehr viele weibliche „Generäle” in der Armee von
Zapata) in Gegenwart von einem größeren Publikum
ausgepeitſcht. Am nächſten Tage früh morgens wurde
in der erſten Kirche Tolucas eine feierliche Meſſe
ge=
leſen, welcher der Platzkommandant mit allen ſeinen
Ge=
nerälen und Generälinnen beiwohnte; er rutſchte auf
den Knien vom Kircheneingang bis zum Hauptaltar, wo
er vor dem Bild der Jungfrau Maria ſeinen Säbel und
ſeine Piſtole niederlegte, welche ſodann von dem Herrn
Pfarrer geweiht wurden; hierauf wurde allen
Anweſen=
den Abſolution für alle bis dato begangenen Sünden
und Morde erteilt.
9. Februar 1915.
Wir ſind nun ſeit etwa drei Wochen vollſtändig von
der übrigen Welt abgeſchloſſen und können uns nur
Ver=
mutungen darüber hingeben, was in der Hauptſtadt in
den übrigen Teilen des Landes, ſowie in Europa paſſiert.
Die letzten Nachrichten, welche wir von Mexiko hatten,
wären die, daß heftige Kämpfe zwiſchen den
Carran=
ziſten und Zapatiſten in Puebla ſtattgefunden hätten, und
daß die Carranziſten wieder dieſe Stadt eingenommen hät=
ten, daß die Carranziſten mit einer großen
Heeresabtei=
lung auf Mexiko marſchieren, daß der General Villa ſchon
ſeit längerer Zeit Mexiko verlaſſen habe und daß der
Prä=
ſident der Republik, General Eulalio Gutierrez ſich unter
Mitnahme von 12 Millionen Peſos aus der Staatskaſſe
ebenſalls von Mexiko entfernt habe wohin unbekannt.
Das Verſchwinden von Villa aus Mexiko wird mit
fol=
gendem Vorfall in Zuſammenhang gebracht: Während
ſeines Aufenthaltes in Mexiko logierte Villa in dem
Palace Hotel und lernte dort die Frau des Beſitzers,
eine ſehr hübſche Franzöſin, kennen. Der Mann dieſer
Franzöſin befindet ſich zurzeit in Frankreich im Krieg.
Villa wollte in einer Nacht in das Zimmer dieſer Frau
mit Gewalt eindringen, wurde aber daran von einer
an=
deren Franzöſin, einer Verwandten der erſteren,
verhin=
dert; dabei ſoll es zu einem größeren Skandal in dem
betreffenden Hotel gekommen ſein. Am anderen Tage
wurde die zweite Franzöſin, die vielleicht inzwiſſchen
Villa beſſer gefallen hatte, als die erſte, von einer
Abtei=
lung Soldaten aus dem Hotel mit Gewalt herausgehollt,
in einem Automobil weggefahren und blieb mehrere
Tage verſchwunden. Nach ihrer Rückkehr begab ſie ſich
ſofort auf die franzöſiſche Geſandtſchaft, und noch an
demſelben Tage wurde das Hotel geſchloſſen. Villa
wollte daraufhin das ganze Hotel kaufen und bot eine
halbe Million Peſos, viel mehr wie es wert iſt, konnte
aber, wie es ſcheint, ſeinen Zweck nicht erreichen. Die
Anſicht Vieler iſt nun, daß er für einige Zeit
verſchwun=
den iſt, um etwas Gras über die Sache wachſen zu
laſſen. Andere dagegen glauben, daß er überhaupt nicht
wiederkommt, da er bei Präſident Wilſon in Waſhington
in Ungnade gefallen ſei. Ich erzähle Dir alle dieſe
Details, daß Du Dir einen Begriff machen kannſt, was
für Leute die hieſige Regierung in Händen haben und
was man von einer derartigen Bande erwarten kann.
Inzwiſchen haben ſich alle oben mitgeteilten
Nach=
richten beſtätigt. Mexiko befindet ſich wieder im Beſitz
der Carranziſtas, ebenſo Puebla, auch iſt die Verbindung
zwiſchen Veracruz und Mexiko wiederhergeſtellt, wir
da=
gegen hier in Toluca ſind von allen Verbindungen
ab=
geſchnitten. Auf die Nachrichten von den Kämpfen
zwiſchen den Zapatiſtas und Carranziſtas um Mexiko
herum ließ der General Quintanikla, welcher übrigens,
nebenbei bemerkt, früher Viehtreiber im Staate
Guer=
rero war, mehrere Brücken der Strecke Toluca-Mexiko
in die Luft ſprengen, ſodaß, ſelbſt wenn die
Carran=
ziſten die Strecke einnehmen ſollten, 4—6 Wochen nötig
ſein werden, um die Brücken in Ordnung zu bringen.
Hierauf zog Quintanilla mit ſeinen ganzen Truppen
Silbermünzen neu auszuprägen Dabei muß man ſich
vergegenwärtigen, daß hierzu Rohſilber in einer Menge
von 390000 Kilogramm erforderlich war. Dieſes wurde
der Reichsverwaltung nahezu ausſchließlich aus dem
In=
llande zur Verfügung geſtellt. Deutſchland iſt mithin
auch in dieſem Edelmetall im hohen Grade unabhängig
vom Auslande. Da noch immer Silber zum Angebot
gelangt, wird mit den Prägungen fortgefahren, und zwar
werden gegenwärtig ausſchließlich Fünfzigpfennigſtücke
ausgeprägt, weil vor allem an kleinen Zahlungsmitteln
Mangel herrſcht. Natürlich iſt der Preis für Rohſilber
unter dem Einfluß der geſperrten Auslandsmärkte
gegen=
wärtig nicht unweſentlich höher, wie im Frieden,
immer=
hin bleibt aber noch ein anſehnlicher Münzgewinn. Die
neuen Prägungen erfolgen noch auf Rechnung der
außer=
ordentlichen Silberreſerve, die in Höhe von 120 Millionen
zur Verſtärkung unſeres Kriegsſchatzes gebildet werden
ſollte, von der aber bei Kriegsausbruch erſt rund ſechs
Millionen ausgeprägt waren.
Ruſſiſches.
Ruſſiſche Friedenswünſche.
TU Bukareſt, 13. Nov. Das Blatt des Odeſſaer
Gouvernements Odeski Liſtok bringt einen von der
Zen=
ſur genehmigten Artikel, der allgemeines Aufſehen erregt.
Das Blatt ſchreibt: Die Balkanereigniſſe haben ſich
der=
artig geſtaltet, daß ſie eine Fortſetzung des
Krie=
ges als zwecklos erſcheinen laſſen. Belgien und
Serbien werden ihre nationale Selbſtändigkeit verlieren.
Wir alle wünſchen den Frieden. Das ruſſiſche
Volk wird für jene beten, die die Segnungen des
Frie=
dens ſichern.
Die ruſſiſchen Finanzen.
* Moskau, 12. Nov. Rußkoje Slowo bringt eine
Unterredung mit dem Finanzminiſter Bark, der
ange=
führt hat, daß das Defizit von 330 Millionen
Rubeln keinerlei Rolleſpiele. Da die
Kriegs=
ausgaben im erſten Jahre allein 8 Milliarden Rubel
be=
trügen, müſſe man ernſtlich daran denken, woher man die
Geldmittel für die Verzinſung und Amortiſation der
Ka=
pitalien nehmen könne. Es beſtehe keine Hoffnung, daß
der Export nach dem Kriege ſich über das gewöhnliche
Niveau erheben werde, wohingegen die Kriegsausgaben
weiter gewachſen ſeien. Es ſei bedauerlich, die von
Eng=
land zugeſicherten 3 Milliarden im Auslande zu
veraus=
gaben, da dadurch die Zinſenlaſt weiter ſteige.
Wün=
ſchenswert ſei vielmehr, dieſe Gelder im Inlande
anzu=
wenden, da man im Auslande bei Lieferungen ſehr
überteuert werde und Millionen durch Vermittler
verſchlungen würden. Daher müßte die größte
Aufmerk=
ſamkeit der Entwicklung der eigenen Induſtrie zugewandt
werden. Dieſe würde nur ein Drittel deſſen verlangen,
was im Ausland die Beſtellungen jetzt koſteten. Der
ſchmerzlichſte Punkt des Tages ſei jetzt die Eröffnung der
Börſe. Er könne dieſer nicht zuſtimmen, da dadurch die
Spekulation neu einſetzen würde und dann zuvor eiligſt
die Valuta reguliert werden müſſe, was mangels des
Exportes ſehr ſchwierig ſei. Er könne trotz des großen
Papiermangels den Einfuhrzoll nicht herabſetzen. — Wie
der Rjetſch angibt, iſt die neue Anleihe endgültig
zum Kurſe von 95 feſtgeſetzt, hat eine zehnjährige
Lauf=
dauer und wird mit 5½ Prozent verzinſt. Der Miniſter
des Innern, Chwoſtow, hat, wie der Rjetſch erfährt, in
einem Rundſchreiben die ſtrengſten Maßnahmen gegen
die Entziehung von der Wehrpflicht
vorge=
ſchrieben, da die Bevölkerung ſehr empfindlich für die
Entziehung ſei und dadurch gereizt werde.
* Petersburg, 12. Nov. Der Rjetſch meldet:
Die Auslandsvaluta iſt wieder ungewöhnlich
geſtiegen, 10 Pfund Sterling koſten jetzt 150 gegen
96 Rubel in Friedenszeiten.
Mangel und Teuerung von Nahrungsmitteln in Rußland.
* Dieſes Thema zieht ſich ſeit einiger Zeit wie ein
roter Faden durch die geſamte ruſſiſche Preſſe. Die Lage
hat ſich in dieſer Beziehung bereits ſehr zugeſpitzt.
Rjetſch vom 10. Oktober n. St. fordert deshalb nunmehr
ſchleunigſte Abhilfe. Die Zeitung begründet die
Zu=
ſtände zwieſach: 1. Desorganiſierung der Zufuhren;
2. Verteuerung der Arbeitskräfte und Entwertung des
Rubels. Wie kritiſch die Lage ſein muß, geht aus den
ganz außergewöhnlichen Maßnahmen hervor, die zur
Beſeitigung des Notſtandes vorgeſchlagen werden:
Ein=
ſtellung einer ganzen Anzahl von Perſonenzügen, um
Lokomotiven für Warenzüge freizumachen, Herabſetzung
der Bahnfrachten für Nahrungsmittel auf ein Minimum.
Aufhebung von feſtgeſetzten Höchſtpreiſen, um
Spekulan=
ten verkaufswillig zu machen; ein Zugeſtändnis der
Re=
gierungsgewalt, das doch nur von der äußerſten Not
dik=
tiert ſein kann. Einrichtung von ſtädtiſchen
Verkaufs=
ſtellen für Getreide, Mehl, Zucker uſw. Manche
dies=
bezügliche Mitteilungen der Preſſe erwecken den Eindruck,
der Rat= und Troſtloſigkeit. Einen ſolchen Eindruck
er=
weckt zum Beiſpiel die allen Ernſtes erwogene
Maß=
nahme, einen Teil der Petersburger Bevölkerung, die
allerdings infolge des Zuſtromes der Flüchtlinge aus
den vom Feinde beſetzten Gebieten um einige
Hundert=
tauſend zugenommen hat, nach dem Innern
abzuſchie=
ben. In erſter Linie kommen hierfür in Betracht: die
zugewanderten Flüchtlinge, ſämtliche Lazarette, die
ge=
ſamte Arbeiterbevölkerung von Betrieben, die nicht für
die Landesverteidigung arbeiten.
Ein ruſſiſcher Gehelmbefehl.
* Wie tief die Niedergeſchlagenheit in der
ruſſiſchen Armee auf dem Rückzuge im Auguſt
dieſes Jahres geweſen iſt und wie ſie ſich in
Miß=
trauen und Feindſchaft gegen die ruſſiſchen
Träger deutſcher Namen entladen hat, das zeigt
mit überraſchender Offenheit der folgende, von unſeren
Truppen aufgefundene Befehl des Großfürſten Nikolaj
Nikolajewitſch:
Chef des Stabes des Oberſtkommandierenden
der Nordweſt=Front. 7. Auguſt 1915.
Geheimbefehl.
An den Kommandeur der 10. Armee!
Der Chef des Stabes des Oberſtkommandierenden
teilte mit, daß in einer Zeit, in der wir im angeſtrengten
Ringen mit einem ſtarken Feinde ſtehen, viele Leute ſehr
peſſimiſtiſch über Ereigniſſe urteilen, was in jedem Falle
ſehr der Sache ſchadet. Auch glauben ſie manchmal
er=
fundenen Gerüchten und erklären ſogar vorübergehende
Mißerfolge durch Verrat der Führer.
Der Oberſtkommandierende bemerkte, daß derartige
Gerüchte nicht nur unter der Bevölkerung auftauchen,
ſondern auch unter den Truppen ſelbſt verbreitet werden;
durch ſeinen Befehl vom 26. Juni, Nr. 524, hat er
be=
fohlen, die Schuldigen nach der ganzen Strenge des
Ge=
ſetzes zu beſtrafen. In demſelben Befehl iſt unter
ande=
rem bemerkt, daß die Verdächtigung vollſtändig unſchul=
diger Leute, die einen nichtruſſiſchen Namen
tragen, unzuläſſig iſt.
Mit harten Mitteln allein kann man derartige
Ge=
rüchte nicht unterdrücken. Es iſt unbedingt notwendig,
alles aufzubieten, damit ſie gar nicht erſt auftauchen.
Höhere Truppenführer, die einen nichtruſſiſchen
Namen tragen, müſſen ſelbſt beweiſen, daß ſie ihrer
Ge=
ſinnung nach in jeder Hinſicht Ruſſen ſind. Sie müſſen
allles vermeiden, was ihnen als
Deutſch=
freundlichkeit ausgelegt werden könnte. Deswegen
iſt es unbedingt notwendig, daß ſie anſtreben, ſich mit
echten Ruſſen zu umgeben. Demgemäß hat auch der
Oberſt=
kommandierende verfügt, daß alle Offiziere mit deutſchen
Namen, die Adjutanten, Ordonnanzoffiziere uſw. bei
höheren Führern ſind, die ebenfalls einen deutſchen
Na=
men tragen, ſofort in die Front verſetzt werden ſollen.
Von dieſem Befehl Sr. Kaiſerlichen Hoheit ſetze ich
Eure Exzellenz zur weiteren Veranlaſſung in Kenntnis.
Für die Richtigkeit
1. Adjutant, Hauptmann
gez. Richter.
Iſt es nicht ein bitterer Hohn, daß dieſer den ruſſiſchen
Deutſchenhaß in ſeiner ganzen Wut und Hilfsloſigkeit
be=
leuchtende Befehl von einem ruſſiſchen Hauptmann mit
dem deutſchen Namen Richter unterzeichnet werden
mußte?
Kitchener auf Reiſen.
* Paris, 12. Nov. Der Petit Pariſien meldet aus
Rom, daß Kitchener geſtern dort eingetroffen ſei.
* Berlin, 13. Nov. Zu der W. T. B.=Meldung aus
Neu=York von der wachſenden Gärung in
In=
dien und der Miſſion Kitcheners ſagt der Berliner Lok.=
Anz.: Kitchener kennt aus ſeiner ſiebenjährigen Tätigkeit
als Reorganiſator der indiſchen Armee Englands
wich=
tigſte Kolonie genau, und ſein Name allein iſt dort eine
Macht. Von Indien iſt Aegypten in zehn Tagen zu
er=
reichen. Sollte er nach Indien gehen, ſo wird er dort
auf der Lauer liegen, um den Kiel ſeines Schiffs
ſchleu=
nigſt nach dem Suez=Kanal zu lenken, ſobald man ſeiner
dort benötigt.
Churchill.
* London, 13. Nov. Churchill bot Asquith
ſeine Demiſſion an, da er nicht in den kleineren
Kriegsrat aufgenommen worden ſei und er nicht in
gut=
bezahlter Untätigkeit verharren wolle.
Churchill ſpielte ſeit ſeinem Rücktritt als
Marine=
miniſter keine Rolle mehr, und ſeine Demiſſion hat keine
politiſche Bedeutung mehr.
Engliſches Unterhaus.
* London, 13. Nov. Das Unterhaus ſetzte in
der Sitzung vom 11. November die Debatte über die
Kre=
dite fort. Asquith bedauerte, daß geſtern ſämtliche
Miniſter abweſend waren, und verſprach Abhilfe.
Joyn=
ſon Hicks (Unioniſt) ſprach über das Luftweſen und
forderte, daß die großen, neuen deutſchen Aeroplane auch
in England eingeführt würden. Im Flottenſliegerkorps
herrſche große Unzufriedenheit, weil Balfour einen im
Flugweſen unerfahrenen Admiral an die Spitze des
Flug=
dienſtes geſtellt habe. Der Redner fragte: Weshalb
bau=
ten wir keine Luftſchiffe? Weshalb iſt der Bau der
eng=
liſchen Zeppelline im Januar eingeſtellt und erſt acht
Monate ſpäter wieder aufgenommen worden? Die
Re=
gierung hätte wenigſtens ein großes Luftſchiff bauen
ſol=
llen, das die Oſtküſte bewachte. Jede Luftſtation an der
ganzen engliſchen Küſte ſollte reichlich mit erſtklaſſigen
Flugzeugen verſehen ſein. Wer die Geſchütze geſehen hat,
die die Londoner in den Glauben einlullten, daß ſie
artil=
leriſtiſch verteidigt ſeien, wundere ſich nicht, daß ſie die
Zeppeline in einer Höhe von 15000 Fuß nicht treffen
konnten. Der Redner forderte eine energiſche
Verteidi=
gung der Reichshauptſtadt, ſowie den Schutz der Oſtküſte
einer Abteilung Carranziſten, welche von Nordweſt
an=
rückte, entgegen, wurde aber geſchlagen, kam wieder nach
Toluca zurück nach einem Verluſt von etwa 1000 Mann
an Toten, Verwundeten und Gefangenen (dies entſpricht
etwa 1000 Toten, da die Verwundeten und Gefangenen
hier zu Lande meiſtens von der gewinnenden Partei
nach der Schlacht getötet werden) und hat den Reſt der
Truppen, die ihm geblieben ſind, nach dem Endpunkt der
hieſigen Lokalbahn, Tenango, zurückgezogen. Von hier
hat er alle Lokomotiven, Eiſenbahnwagen uſw.
mitge=
nommen, mit dem Bemerken, daß er alles in die Luft
ſprengen werde, wenn er gezwungen ſei, ſich vor den
Carranziſten zurückzuziehen.
Geſtern kam eine Zeitung hier an (Koſtenpunkt: ein
Peſo), aus welcher zu erſehen iſt, daß in Mexiko eine
richtige Hungersnot herrſcht und daß keine Ausſicht
vor=
handen, daß ſich die Verhältniſſe in der nächſten Zeit
ändern werden. Man kann wohl ſagen, daß wir
mo=
mentan ungefähr dieſelben Zuſtände haben, wie zur Zeit
der franzöſiſchen Revolution. Jede Partei ſucht die
Gegenpartei mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln
zu vernichten und ſchreckt dabei vor keinem Verbrechen
zurück. Jeder Parteiführer oder General gibt unter
irgend einem Vorwand und Namen Kaſſenſcheine in
be=
liebiger Quantität und ohne die geringſte Deckung aus;
alle dieſe Papiere haben Zwangskurs, d.h. wenn irgend
ein Kaufmann oder eine Privatperſon ſich weigert, die
be=
treffenden Scheine anzunehmen, ſo verfällt er in ſchwere
Strafe und im Wiederholungsfalle läuft er Gefahr,
erſchoſſen zu werden; außerdem hat ein Käufer in einem
Laden das Recht, wenn der Kaufmann den betreffenden
Schein nicht annehmen will, ſich ohne Zahlung mit der
Ware zu entfernen. Infolge dieſer Zuſtände iſt ſchon
ſeit längerer Zeit alles Metallgeld aus dem Verkehr
verſchwunden, und zwar nicht nur das Gold= und
Sil=
bergeld, ſondern ſogar die Nickel= und Kupfermünzen,
ſodaß die größten Schwierigkeiten mit dem Wechſeln
ent=
ſtanden ſind. Um dieſe Schwierigkeiten einigermaßen zu
beſeitigen, ſind Kaſſenſcheine im Betrage von 50 und 25
Centavos ausgegeben worden und kleine Kartons im
Betrage von 20, 10 und 5 Centavos, alle
ſelbſtverſtänd=
lich mit Zwangskurs. Dies alles entſpricht vollſtändig
der Aſſignatenwirtſchaft zur Zeit der franzöſiſchen
Re=
volution. Der Handelsverkehr mit dem Ausland iſt
beinahe vollſtändig eingeſtellt und dieſer Zuſtand wird
natürlich noch durch den Krieg in Europa verſchlimmert.
Wechſelgeſſchäfte nach dem Ausland werden ſaſt gar nicht
mehr gemacht und wenn ſie gemacht werden, muß ein
ganz ungeheurer Kurs bezahlt werden. Für eine Mark
nach Deutſchland z. B. müſſen jetzt 2 Peſos 50
Cen=
tavos bezahlt werden, während man in normalen Zeiten
für einen Peſo zwei Mark bekam. Infolge davon ſind
die Preiſe für alle aus dem Ausland kommenden
Ar=
tikel ſo ungeheuer in die Höhe gegangen, daß man
der=
artige Sachen nicht mehr kaufen kann. Ein Paar
amerk=
kaniſche Stiefel koſten jetzt 50—60 Peſos, eine Rolle Garn
ein Peſo uſw.
Aus Allem, was ich Dir geſchrieben, kannſt Du
er=
ſehen, daß Ihr in Deutſchland trotz Krieg und allem
Elend und Unglück doch noch beſſer ab ſeid wie wir
hier in dieſem Räuber= und Banditenland.
Auch über den Verlauf des europäiſchen Krieges ſind
wir ſeit etwa 4 Wochen vollſtändig im Unklaren. Ich
ſchrieb Dir ſchon früher, daß man ſich auf die hieſigen
Zeitungen abſolut nicht verlaſſen kann, da alle auf
Seiten der Franzoſen und Engländer ſind; infolgedeſſen
waren wir hauptſächlich auf die Nachrichten aus der
Neu=Yorker Staatszeitung und ſonſtiger deutſch=
ameri=
kaniſcher Blätter angewieſen; da dieſe jedoch ſeit vier
Wochen auch nicht mehr kommen, ſo beſinden wir uns
vollſtändig im Dunkeln.
18. Februar.
Wir ſind immer noch vollſtändig von der Hauptſtadt
abgeſchnitten. Die Zapatiſten ſollen bedeutende
Ver=
ſtärkungen erhalten haben und belagern nun die Stadt.
Zeitungen kommen keine mehr an, da bekannt gemacht
wurde, daß Jeder, der eine Zeitung verkauft, ſofort
er=
ſchoſſen wird. Die einzigen Nachrichten, welche hierher
gelangen, ſind von einigen Leuten, die zu Fuß hier
an=
kamen, nachdem ſie mit Lebensgefahr durch die Linien
der Belagerer durchgekommen waren. Die Nachrichten,
welche dieſe Leute bringen, ſind je nach der politiſchen
Partei, der die betreffenden angehören, verſchieden,
je=
doch ſcheint es daß in der Hauptſtadt Mexiko zurzeit
geradezu furchtbare Zuſtände herrſchen. Es ſoll eine
große Teuerung aller Lebensmittel eingetreten ſein,
außerdem verſchiedene Epidemien ausgebrochen ſein uſw.
Wie dieſe Zuſtände noch enden werden, weiß niemand.
27. Februar.
Die Verhältniſſe haben ſich noch nicht viel geändert,
wir ſind immer noch vollſtändig abgeſchnitten;
glücklicher=
weiſe ſind hier in Toluca noch viele Lebensmittel
vor=
handen, ſodaß wir keinen Hunger zu leiden haben, wie die
Belagerten in Mexiko. Ich benutze die Gelegenheit, daß
ein Bekannter, welcher unbedingt nach Mexiko muß, ſich
entſchloſſen hat, morgen nach dorten zu Fuß zu gehen und
zu verſuchen, durch die Linien durchzukommen, um zu
ver=
ſuchen, ob er dieſen Brief dort an Dich aufgeben kann.
Heute morgen zirkulierte hier die Nachricht, daß die
Deut=
ſchen eine große Schlacht an den Maſuriſchen Seen
ge=
wonnen haben ſollen, jedoch ſonſt abſolut nichts.
Hoffentlich geht es Dir gut und wir gewinnen den Krieg.
Die hier anſäſſigen Engländer ſagen, der Krieg werde noch
fünf Jahre dauern.
Toluca, 14. September 1915.
Liebe Mama!
Beifolgenden Brief wollte ich ſchon im Februar an
Dich abſchicken, aber es iſt ſtreng verboten, Briefe mit
An=
gaben über die hieſigen Verhältniſſe abzuſchicken, und es
hat auch keinen Zweck, da neuerdings hier bekannt wurde,
daß Carranza in Veracruz alle Briefe öffnen läßt und die
meiſten werden einfach verbrannt. Dieſer Brief geht ab,
weil ein Freund von uns den Verſuch machen will nach
New=York durchzukommen, es iſt aber noch nicht ſicher, ob
er durchkommt, denn wir ſind ſeit Monaten von jeder
Verbindung mit der Außenwelt abgeſchnitten und wiſſen
ſo zu ſagen nichts. Nur von Zeit zu Zeit wird eine
Zeitung aus der Hauptſtadt durchgeſchmuggelt, wenn der
Betreffende aber unterwegs mit der Zeitung erwiſcht
wird, ſo wird er ſchwer mißhandelt, und es ſind ſchon
Fälle dageweſen, daß der Mann getötet wurde.
Uns ſelbſt geht es ja gut und wir hoffen dasſelbe von
Dir. Dein letzter Brief iſt vom 19. April. Ich habe
drei=
mal die Gelegenheit benutzt, wenn Bekannte zu Fuß von
hier nach Mexiko gingen, um Dir einige Zeilen zu
ſſchrei=
ben, muß aber befürchten, daß die Briefe ebenfalls in
Veracruz verbrannt worden ſind. Die allgemeine Anſicht
hier unter den Ausländern iſt, daß Ihr im Ausland viel
beſſer über die Mexikaniſchen Verhältniſſe unterrichtet
ſeid, wie wir hier im Lande, da alle hieſigen
Banditen=
häuptlinge alles aufbieten, uns im Unklaren zu laſſen.
Heute ſoll ein allgemeiner Angriff auf Mexiko von
allen Seiten gemacht werden. Die Lage in der
Haupt=
ſtadt ſoll ſehr ſchlimm ſein, da nichts mehr zu eſſen
vor=
handen. Die Hungersnot iſt aber im ganzen Lande ſehr
groß und wir haben hier in Toluca auch ſchon ſehr
darunter zu leiden, da die Preiſe für alle Lebensmittel
ins Unglaubliche geſtiegen ſind. Der einzige Troſt, den
wir hier haben, iſt der, daß wenigſtens von Zeit zu Zeit
eine Siegesnachricht von Deutſchland hierherkommt,
welche jedesmal mit Jubel von allen hier aufgenommen
wird. So kam zum Beiſpiel geſtern die Nachricht, daß
Riga genommen ſei, jedoch iſt die Sache noch nicht
be=
ſtätigt. Das Telegramm kam von der Minenſtadt „El
Oro” und ſoll dorthin von einem Reiſenden, der auch zu
Fuß nach dort ging, gebracht worden ſein.
Bei der nächſten Gelegenheit mehr. Du brauchſt Dir
wegen uns keine Sorgen zu machen, denn wenn die
Zei=
ten auch ſehr ſchwer ſind, ſo iſt für uns keine Gefahr und
wir haben auch noch genügend zu eſſen.
Mit herzlichen Grüßen von meiner Frau und mir
Dein treuer Sohn.
Anleihe zu erhöhen. An der Spitze der Lockmittel ſteht
die „Steuerfreiheit” der neuen Anleihe. Damit
ſoll geſagt ſein, daß die Zinſen dieſer Anleihe frei von
der Einkommenſteuer bleiben, zu der die Republik unter
den Einwirkungen des Krieges viellleicht endlich
ein=
mal gelangen wird. Das zweite Lockmittel iſt die
Hin=
ausſchiebung des ſtaatlichen Rückkaufsrechtes bis zum
Jahre 1931, während in Deutſchland die Kündbarkeit nur
bis 1924 ausgeſchloſſen iſt. Das dritte Lockmittel beſteht
in der Möglichkeit, bis zur Hälfte des Zeichnungsbetrags
die Guthaben von Sparkaſſeneinlagen zu verwenden
Man will alſo offenbar die tatſächliche Rückzahlung der
Sparkaſſengelder, die ohnehin die Einlagen weit
über=
teigt, vermeiden, und gelangt auf dieſem Wege
wahr=
ſcheinlich zu dem Ergebnis, daß Beſtandteile der
Spar=
kaſſengelder nicht nur für die Kriegsanleihe, ſondern
gleichzeitig für Hypotheken uſw. haften. Das vierte
Lock=
mnittel beſteht in der Annahme der 3prozentigen
Renten als Deckung bis zu einem Drittel des
Zeich=
nungsbetrages. Welchen Kurs die zur Anrechnung
ge=
langenden 3proz. Renten haben ſollen, wird noch
ver=
ſchwiegen. Das Sinken des Kurſes der 3proz.
franzöſi=
ſchen Rente auf 65 Prozent gibt in dieſer Richtung bereits
einen Anhalt.
Bei der deutſchen Kriegsanleihe konnte auf alle jene
Lockmittel verzichtet und der Ausgabekurs jedesmal
er=
höht werden. Sobald für die franzöſiſche Kriegsanleihe
der Ausgabekurs feſtſteht, wird ſich vollſtändig überſehen
laſſen, wieviel beſſer Deutſchlands Finanzen ſind, als die
des einſtigen „Bankiers der Welt”.
Die amerikaniſche Note an England.
G* Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein —
Wilſons neueſte Note nämlich, im Vergleich mit den
frü=
her an Deutſchland gerichteten. In unſerem Streit mit
der Union ſchleuderte der Profeſſor des engliſchen Rechts,
der auf dem amerikaniſchen Präſidentenſtuhl ſitzt, Blitze
auf Blitze gegen die „d.ned Datchmen” und ſchlug mit
der gepanzerten Fauſt dröhnend auf den Tiſch, daß jeder
andere als gerade ein Deutſcher bange geworden wäre.
Gegen England aber trägt Amerika eine Langmut zur
Schau, wie ſie Deutſchland niemals kennen zu lernen
Ge=
legenheit hatte. Sechs Noten, die letzte am 6. Auguſt,
ſind, wie wir jetzt erfahren, vom Weißen Hauſe in
Wa=
ſhington nach England abgegangen, in denen ſehr viel
vom Vertrauen auf britiſche Hochherzigkeit und
Gerechtig=
keit ſtand — natürlich ſind ſie alle gründlichſt getäuſcht
worden. Jetzt endlich ermannt ſich Wilſon, ſein ſehr
halt=
barer Geduldsfaden ſcheint geriſſen zu ſein: er tritt gegen
die „in wachſendem Maße chikanöſen Uebergriffe‟
Eng=
lands als Ankläger im Namen des Völkerrechts auf.
Wilſons erſter Beſchwerdepunkt beſchäftigt ſich mit
dem Anhalten und der Beſchlagnahme
ame=
rikaniſcher Schiffe auf hoher See auf bloßen
Ver=
dacht hin. Das Völkerrecht geſtattet dem kriegführenden
Staat wohl eine Durchſuchung neutraler Schiffe, nicht aber
das abgekürzte engliſche Verfahren, nämlich die
Beſchlag=
nahme ohne Unterſuchung und die Abführung des Schiffes
in einen engliſchen Hafen. Wilſon deutet in ziemlich
ver=
ſtändlicher Weiſe an, daß Planmäßigkeit und Abſicht in
der Art und Weiſe liegt, wie England die neutrale Schiff=
durch ſchwere Motorgeſchütze und eine großzügige
Offen=
ſive, um die deutſchen Luftſchiffhallen zu zerſtören.
Lynch (Nationaliſt) ſagte, England gewinne den
Kriegnicht wegen der Unfähigkeit der Oberſten
Hee=
resleitung. Kitcheners Ruf ſei weſentlich von den
Zeitun=
gen gemacht worden. Er hat vom erſten Augenblick an,
wo er die diktatoriſche Macht übernommen hat, ſeine
Un=
fähigkeit bewieſen. Kitcheners größter Fehler iſt die
Mu=
nitionsfrage geweſen; er hat Monate gebraucht, um die
elementare Wahrheit zu entdecken, daß der Kriegserfolg
von der Munitionsmenge abhänge. Kitchener hat dies
nicht einmal ſelber entdeckt. Die Fehler, die Belgien
ruiniert haben werden bei Serbien wiederholt.
Eng=
land kann auf der Weſtfront nur ſiegen, wenn es die
Deutſchen über den Rhein treibt. Aber hat Kitchener
Vorkehrungen für die Eroberung des Rheins getroffen?
Nein! Unter der gegenwärtigen
Heeres=
führung treiben, wir unvermeidlich dem
ſchlimmſten Ende entgegen, nämlich einem
un=
entſchiedenen Krieg und einem unbefriedigenden Frieden.
Die Unfähigkeit der Führer hat verurſacht, daß
Griechen=
lland und Rumänien neutral geblieben ſind. (Beifall.)
Der Redner forderte, daß zunächſt French verabſchiedet
würde. Mindeſtens 70 Prozent der höheren Offiziere
müßten beſeitigt werden.
Balfour verteidigte die Regierung und ſagte:
Einn nicht unbeträchtliche Anzahl von Luftfahrzeugen,
die leichter als Luft ſind, befinden ſich gegenwärtig im Bau=
und ſind für die Aufklärung beſtimmt. Ein beſonderer
Küſtenſchutz gegen Luftangriffe iſt nötig, London braucht
außerdem eine lokale Verteidigung. Alles geſchieht, um
den Luftdienſt zu entwickeln. Wir waren zurückgeblieben;
wir waren immerfort während des Krieges
zurückgeblie=
ben. (Ironiſcher Beifall.) Das Haus muß die
unglück=
lliche Tatſache hinnehmen, daß es uns an Geſchützen
fehlt, die für die Verteidigung Londons notwendig ſind.
Aber wir tun alles, um die artilleriſtiſche und aviatiſche
Verteidigung Londons zu verbeſſern. Eine aviatiſche
Offenſive iſt unausführbar. — Hogge (Liberal) kritiſierte
die Beſchlagnahme des Globe, während die Evening
News, die dasſelbe getan hat, frei ausgegangen iſt.
Hogge ſchloß: Asquith hat die Veröffentlichung des Globe
für eine boshafte und böswillige Lüge erklärt. Aber ich
ſelbſt glaube mit Rückſicht auf gewiſſe Tatſachen, daß
Kit=
chener ſeine Entlaſſung angeboten hat. Natürlich
wird das dementiert werden. Die Mehrheit der Nation
wird Asquith mehr glauben als mir. Asquith
prote=
ſtierte nachdrücklich gegen die Unterſtellung Hogges, ſowie
gegen den neuerlichen Angriff Joynſon Hicks in der
Mor=
ning Poſt, daß er bewußt die Unwahrheit geſagt habe.
Pringle (Liberal) beſtritt die Angabe Asquiths, daß
der Globe die Nachricht über den Rücktritt Kitcheners
er=
funden habe, und tadelte daß der Globe allein beſtraft
worden iſt, während andere Zeitungen unbehelligt
ge=
blieben ſind. Er erinnerte daran, daß auch der Rücktritt
Carſons amtlich dementiert worden iſt, obwohl er ſich
bald darauf als richtig herausgeſtellt hat. Der
Staats=
ſekretär des Innern, Sir John Simon,, verteidigte das
Verfahren gegen den Globe. Law (Nationaliſt) warf
die Frage nach der Unterſtützung Serbiens auf. Oberſt
Yats (Unioniſt) ſagte, eine gewaltige Woge der
Aufre=
gung werde Aſien überfluten, wenn die Türken die
Eng=
länder zurücktreiben würden. Sir Edward Grey legte
dann nochmals die von der Regierung zur Unterſtützung
unternommenen Schritte dar.
Die franzöſiſche Anleihe.
(D Obwohl der Ausgabekurs der ſünfprozentigen
franzöſiſchen Anleihe, die endlich die bisherigen Bons
konſolidieren ſoll, amtlich noch verheimlicht wird, laſſen
doch ſchon die jetzt bekannt gegebenen
Zeichnungsbedin=
gungen erkennen, welche außergewöhnlichen Lockmittel
notwendig ſind, um die Anziehungskraft dieſer für
fran=
zöſiſche Verhältniſſe ſchon ungeheuer hoch verzinslichen
fahrt behandelt. In demſelben Maße, wie Amerikas
Ausfuhr durch engliſche Schikanen
ab=
nimmt, muß Englands Ausfuhr zunehmen,
ſagt Wilſon ſehr richtig. Und das iſt der Kernpunkt der
ganzen Frage. Englands Kriegsziel iſt es, den Handel
der Neutralen nach Möglichkeit zu ſtören, um ſich auf
Grund des famoſen Seebeuterechts von vornherien
ſchad=
los zu halten, wenn die Sache in Europa ſchief gehen
ſollte.
Sehr hübſch ſpricht Wilſon von der „
ſogenann=
ten” Blockade Englands, die als nicht effektiv, alſo
nicht wirkſam und nicht vorhanden bezeichnet wird, woran
auch die Tätigkeit engliſcher U=Boote in der Oſtſee nichts
ändern kann, die die papierne Blockade etwas effektiver
geſtalten ſollte.
Wilſon iſt Profeſſordes engliſchen Rechts.
Iſt es da nicht ſonderbar, daß er erſt nach ſechs Monaten
praktiſcher Erfahrung dahinterkommt, daß England
durch=
aus nicht zwiſchen feindlichem und neutralem Handel
un=
terſcheiden kann und will? Right or wrong, my country
das viel zitierte engliſche Wort heißt doch nichts
anderes, als das Ausland hat immer unrecht
und alles, was England nutzt, iſt recht.
Theorie und Praxis waren in England von jeher ſehr
zweierlei, das hätte ein Profeſſor des engliſchen Rechts
doch am allererſten wiſſen müſſen. Wilſon greift die
Ver=
ordnung des Königs von England vom 11. März ds. Js
heftig an, die dem Seeräuberkriege Englands den Schein
eines Rechtes verleihen ſollte, und ſo ergibt ſich das
hüb=
ſche Schauſpiel, daß der Profeſſor und Bürger Wilſon
eine Verordnung Seiner Majeſtät des Königs von
Groß=
britannien und Irland und Kaiſers von Indien für
un=
gültig erklärt und außer Kraft ſetzt! Draſtiſcher kann der
engliſch=amerikaniſche Streit kaum zum Ausdruck kommen.
Der letzte Beſchwerdepunkt Wilſons wendet ſich
dagegen, daß die durch Englands Seekriegführung
geſchä=
digten amerikaniſchen Bürger vor einem
eng=
liſchen Priſengericht Recht ſuchen und Urteil nehmen
ſollen. Wundert es Herrn Profeſſor Wilſon etwa, daß
eng=
liſches Recht von England an Stelle des Völkerrechts
ge=
ſetzt wird? Zuläſſig wäre Englands Verfahren nur für
Schiffe, die innerhalb der 3=Seemeilen=Grenze von der
Küſte aufgebracht werden. So recht Amerika mit ſeiner
Forderung hat, es wird auch hier die Erfahrung machen,
daß Englands Recht auf Englands Macht beruht. Die
Unſicherheit, die durch Englands Art der Kriegführung
in das Wirtſchaftsleben der Union hineingetragen wird,
bedeutet nach Wilſons ſehr richtiger Auffaſſung einen in
Zahlen gar nicht auszudrückenden Schaden.
Auf einen Beſchwerdepunkt geht Wilſon indeſſen
nicht ein: auf die willkürliche engliſche Auslegung der
Bannwarenliſte. Will man hier vielleicht den Punkt frei
laſſen, an dem ſich neue entgegenkommende Verhandlungen
anknüpfen ließen? Doch dürfte gegen die engliſche
Krank=
heit mit homöopathiſchen Doſen nichts auszurichten ſein,
nur Gewaltkuren à la Eiſenbart können helfen.
Noch etwas Weiteres iſt ſehr auffällig. England
be=
zeichnet die vom Völkerrecht geforderte Durchſuchung der
Schiffe vor der Beſchlagnahme auf offener See als
un=
durchführbar. Und wie wars bei Beginn unſeres
* Herbſt. Durch die Faſanerien der Güter, über die
Stoppelfelder und durch den buntſcheckigen Wald ſtreifen
die Jäger, die Luft kracht von ihren Schüſſen. Mit dem
erlegten Wild, Hühner, Faſanen, Haſen, Böcken und
Hirſchen, kehren ſie ſtolz zu ihrer Truppe zurück, gerötet
von der Kälte und der Bewegung und dem Glück des
Jagens.
Immer goldener leuchtet das Laub, jedes Blatt in
der Oktoberſonne durchſcheinend und aus ſich heraus
glühend, wie die glimmende Pracht alter Glasmalereien.
Ahorn, Eſche, Birke, Kaſtanie, Eiche und Buche,
unter=
miſcht mit borſtigen Kiefern und zartbehängten Lärchen,
alles reckt ſich zum Himmel und ſaugt die letzte Wärme
des alternden Jahres ein, mit einer Miene geiſterhafter
Schönheit und verklärter Vollendung.
Der erſte Oktoberſonntag bringt das Erntedankfeſt.
In ſeiner ſoldatiſchen Amtstracht, grau und violett, auf
der Bruſt das ſilberne Kreuz, tritt der Feldgeiſtliche vor
die ernſthaft lauſchende Truppe und predigt über das
tägliche Brot:
Dank für die reiche, glücklich geborgene Ernte, Dank
für die neu bewieſene wirtſchaftliche Kraft des deutſchen
Volkes. Aber der Menſch lebt nicht von Brot allein.
So nötig wie Geld und Gut und die Frucht des Feldes
brauchen wir Speiſe der Seele: Glauben, Mut,
Fröhlich=
keit; brauchen wir Nahrung des Herzens: Anteil der
Heimat, Liebe und Zuſpruch der fernen Familie, Treue
des Freundes, des Kameraden. Denn das Vaterland
fordert das äußerſte von dir:
Wenn dein Arm erlahmt wenn dein Herz erbebt,
Tilgt mich Gott von dieſer Erde aus,
Schutt und Aſche wird dein Elternhaus
Und der deutſche Name hat gelebt.
Und eines anderen Schnitters gedenken wir, der
ſchwingt ſeine Sichel tagaus, tagein. Was er zu Fall bringt,
und was er abmäht, ſind unſere Väter, unſere Söhne,
un=
ſere Brüder, unſere Freunde, iſt unſer Liebſtes und Beſtes.
Auch für dieſe Ernte ein Dankfeſt? Ja, auch für dieſe. Dank
ihnen, die ihr Fleiſch und Blut und alle Verheißungen
der anbrechenden Mannesjahre willig dahingaben fürs
Vaterland. Dank nicht mit Wehklagen, ſondern mit dem
inbrünſtigen Willen, das Werk zu vollenden, das ſie früh
verlaſſen mußten.
Bleich und ſchwach löſen die herbſtlichen Blätter ſich
bei einem leichten Windſtoß von den Zweigen und fallen
zu Boden und vermodern. Aber der beraubte Stamm
lebt und wächſt weiter. Der Winter vergeht und ein
Frühling zieht ein: da belaubt er ſich neu, grünt und
prangt in alter Kraft und Herrlichkeit, der Baum
Deutſch=
land, größer denn je zuvor, und ſeine Größe undenkbar
ohne das ſcheinbare Abſterben und den Blätterfall des
vorigen Jahres. Amen.
C. M.
** Kirchenkonzert im Felde. Was unſere Feldgrauen
draußen alles fertig bringen, beweiſt das nachfolgende,
uns zur Verfügung geſtellte Programmfürein
Kir=
chenkonzer’t:
Sonntag, den 7. November 1915, 5 Uhr Nachm.
Kirchenkonzert.
Mitwirkende: Die Herren: Zahlmeiſter Euler, Bariton —
Hoboiſten Apfel, Solovioline Mewes, Greilich Violine —
Kaleve, Horan, Harmonium und Klavier, ſowie das
Muſik=
korp des Leibgarde=Infanterie=Regiments; Dirigent: Herr
Obermuſikmeiſter Hauske.
1. F. Händel: Largo für Orcheſter
2. R. Schumann: „Träumerei” a. d. Kinderſzenen, für
Violine
3. F. Mendelsſohn=Bartholdy: „Arie” für Bariton
a. „Elias” Es iſt genug
4. L. v. Beethoven: Andante cantabile a. d.
Sym=
phonie e=moll, für Orcheſter.
5. F. Godard: „Wiegenlied” für Violine
6. Bach=Gounod: „Ave=Maria” Meditation über das
1. Präludium; für Bariton, Violinen, Klavier
und Harmonium.
7. R. Wagner: Bühnenweihfeſtſpiel „Parſifal”;
a) Vorſpiel, b) Gralsſzene für Orcheſter.
8. Altniederländiſches Dankgebet.
Es wird gebeten, den 3. Vers ſtehend mitzuſingen.
Wir loben dich oben, Du Lenker der Schlachten, Und flehen
mögſt ſtehen uns fernerhin bei; Daß deine Gemeinde nicht
Opfer der Feinde, Dein Name ſei gelobt, O Herr, mach
uns frei!
Nach Schluß findet am Eingang eine Sammlung für die
Hinterbliebenen=Kriegsfürſorge ſtatt.
* Auf den Spuren der Bugarmee. Der Vormarſch
bewegt ſich meilenweit auf ſonderbaren Straßen. Sind
das noch Straßen? Kein Unterbau. Einſchnitte in den
bald ſandigen, bald lehmigen, bald moorigen Boden. Be
trockenem Wetter abwechſelnd wüſtenhaft ſtaubig, ſteinhart
und ſanft nachgiebig, bei Regen durchweg unzuverläſſig,
tückiſch, gefahrdrohend. Die Laſt des ununterbrochenen
Kolonnenverkehrs rettet ſich links und rechts immer weiter
in die Ränder des Feldes hinein, ſchneidet immer neue
Spurbreiten davon ab, ſo daß ſich Fahrbahnen von 50 bis
100 Meter Breite bilden, die nur bei Straßenbrücken und
Furten ſich notgedrungen verengern. Alle Brücken, auch
die von den Ruſſen verſchont gebliebenen, müſſen dauernd
erneuert und geſtützt werden, denn auf ſolche Zumutungen
waren ſie niemals berechnet. Die Kraftwagen, flinke
Per=
ſonenautos und gigantiſche Laſtfuhren, brauſen und
taumeln über Ackerfurchen und tiefeingedrückte Gleiſe.
über loſe Bretterſtege, klappernde Knüppeldämme, durch
teichähnliche Pfützen und Gruben tollkühn dahin, von Zeit
zu Zeit heillos verſinkend, bis ein Vorſpann von etlichen
Pferden und die Kraft einer nachſchiebenden Truppe ſie
endlich wieder flottmacht. Den Weg ſäumt eine betrübende
Strecke verendeter Pferde. Noch andere Kadaver verpeſten
die Luft und locken die gierigen Krähenſchwärme herbei.
Die Ruſſen haben allem Vieh, das ſie nicht ſchnell genug
mit wegtreiben oder verzehren konnten, den Garaus
ge=
macht und es auf oder neben der Straße liegen gelaſſen:
Rinder, Schweine, Schafe, mutwillig niedergeknallt oder
abgeſtochen, um dem Verfolger einen Tort anzutun, dem
keine Beute in die Hand fallen ſoll außer Aſche und Aas.
C.K. Venedig im Kriegskleid. Ueber die
Verände=
rung, die das früher ſo lebensfreudige, ſtrahlende
Vene=
dig infolge des Krieges durchgemacht hat, ſchreibt der
Italien=Berichterſtatter des Journal des Débats ſeinem
Blatte: „Es gibt ſo gut wie gar keine Fremden mehr in
Venedig. Der Anblick der früher von Vergnügungs= und
Kunſtreiſenden aller Länder lebhaft bevölkerten Plätze
iſt wie ausgewechſelt. Vor den einſt ſo beſuchten
Pa=
läſten, an den Anlegeplätzen der Gondeln, überall iſt
der Unterſchied zwiſchen dem Einſt und Jetzt zu bemerken.
Die Akademie der Schönen Künſte, die einſt ſo viele
Rei=
ſende an ſich zog, iſt jetzt geſperrt. Die wertvollen
Ge=
mälde wurden ſämtlich nach Florenz gebracht. Alles,
was irgendwie von Wert iſt, wurde nach Möglichkeit
ver=
borgen. So iſt Venedig heute für den Beſchauer ſeines
größten Schmuckes beraubt. Auf den Lagunen iſt der
Verkehr der Vergnügungsgondeln und Motorboote völlig
ins Stocken geraten. Bei Nacht bietet Venedig denſelben
Anblick wie alle Städte Italiens, die in der Kriegszone
liegen. Das Platzkommando hat den folgenden Befehl
ausgegeben: „Von 7 Uhr abends an muß in allen Teilen
der Stadt und der Umgebung vollkommene Dunkelheit
herrſchen. Wer dieſer Vorſchrift nicht aufs äußerſte
nach=
kommt, wird ſtreng beſtraft.” Sowie der Abend herabſinkt,
muß alles, Straßen, Plätze, Lagunen und Kanäle, in
durch nichts unterbrochene Dunkelheit getaucht ſein. Dann
bietet ſich ein Gegenſatz von ſeltſamer Wirkung dar: in
den Kaffee= und Gaſthäuſern, deren Fenſter dicht
ver=
hängt ſind, iſt alles wie üblich erleuchtet; tritt man aber —
durch drei bis vier Reihen dicker Stoffvorhänge, die vor
der Türe angebracht ſind — auf die Straße, ſo findet
man ſich mit einem Schlage in ſtockdunkler Nacht. Die
Männer und Frauen irren wie düſtere, gleitende
Schatten=
geſtalten umher. Nur alle 200 Meter deutet ein etwas
hellerer Punkt eine verſchleierte, in einem verborgenen
Winkel ſtehende trübe Gaslaterne an. In dieſer ſeltſam
anmutenden Finſternis wirkt der Schimmer der Sterne
und der bleiche Schein des Mondes doppelt ſo ſtark wie
gewöhnlich. Zitternd ſpiegelt die Mondſcheibe ſich auf
den ſtillen Waſſern der vereinſamten Kanäle. Es gibt
weder die einſt ſo beliebten Serenaden mit
Mandolinen=
gezirpe und alten Liedern auf dem Canale grande, noch
ſonſt Muſik oder vernehmbarere Laute. Nur ſelten
unter=
bricht der charakteriſtiſche Ruf eines Gondelführers
vor=
ſichtig und gedämpft die todesartige Stille, die über der
Stadt ausgebreitet iſt. . . .
U=Bootskrieges, der die Durchſuchung ebenfalls ausſchloß?
Damals hieß es einfach, die Hände davon, wenn ihr die
völkerrechtlichen Beſtimmungen nicht erfüllen könnt. Der
Profeſſor des engliſchen Rechts in Waſhington mißt mit
zweierlei, recht verſchiedenem Maß — je nachdem er
deutſche oder ſeine Halblandsleute vor ſich hat. Echt
angelſächſiſch!
Das eine muß anerkannt werden, daß nämlich Wilſon
mit einer Feſtigkeit und Entſchiedenheit das Recht
Ameri=
kas und der Neutralen gegen engliſche Uebergriffe
ver=
tritt: ob aber dieſer Männerſtolz vor Königsthronen
nicht bloßer Bluff iſt, wird abzuwarten ſein, ebenſo, wie
abzuwarten ſein wird, was Old England auf die Note
erwidern wird, und wann das geſchieht. Vielleicht iſt man
in Downing Street ſo höflich, zu warten, bis Wilſons
Flitterwochen zu Ende ſind, ehe man auf den glorreichen
Sommer Wilſonſcher Heldenpoſe den Winter des
Miß=
vergnügens kaltlächelnder Abweiſung folgen läßt. Dann
wird ſichs zeigen, ob die Union geſonnen iſt, papiernen
Einſprüchen die Tat folgen zu laſſen, wie es eine
erheb=
liche Anzahl der Kongreßmitglieder fordert.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. November.
* Uebertragen hat Se. Königl. Hoheit der Groß
herzog dem Pfarrer Robert Landmann zu
Wons=
heim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Gettenau. Ferner
wurde übertragen dem Lehrer Heinrich Schaaf zu
Schot=
ten eine Lehrſtelle an der Volksſchule zu Schotten.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zu
Oberleut=
nants: die Leutnants der Reſerve Müller (Friedrich)
des Inf.=Regts. Nr. 118 (Torgau), Tecklenburg des
Garde=Fußart.=Regts. (Mainz), beide jetzt bei der Mil.=
Gen.=Dir. der Eiſenbahnen in Brüſſel, Wiechard des
Inf.=Regts. Nr. 118 (I Frankfurt a. M.), jetzt bei der Mil.=
Eiſenb.=Dir. 5; zum Leutnant der Reſerve: der
Offizier=
aſpirant Wallau (Mainz) im Inf.=Regt. Nr. 343; zum
Oberleutnant: der Leutnant der Reſerve Parcus
(I Darmſtadt) des Drag.=Regts. Nr. 23; zu Leutnants
der Reſerve: Nolte, Vizewachtmeiſter (Höchſt), des
Drag.=Regts. Nr. 23, Kiefer, Vizefeldwebel (II
Darm=
ſtadt), des Inf.=Regts. Nr. 88.
Kriegsauszeichnungen. Der Kriegsfreiwillige
Eduard Löw im 56. Landwehr=Inf.=Regiment (vorher
Großh. Artilleriekorps Nr. 25) erhielt das Eiſerne Kreuz
und wurde zum Gefreiten befördert. Kaufmann Werner
Stähle, Vizefeldwebel im Reſerve=Inf.=Regiment Nr.
221, hat das Eiſerne Kreuz erhalten.
n. Strafkammer. Der 60 Jahre alte Taglöhner Georg
Axt, Egelsbach, wurde, weil er im Rückfall einem
Kame=
raden in einer hieſigen Wirtſchaft Kleider geſtohlen hat, mit
mildernden Umſtänden zu 6 Monaten Gefängnis,
unter Anrechnung von 7 Wochen Unterſuchungshaft,
ver=
urteilt. — In zwei nichtöffentlich verhandelten Fällen
er=
hielt der Fabrikarbeiter Georg Wunder I. von
Lam=
pertheim wegen Verbrechens gegen § 173 St. G. B., neben
Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre,
eine zweijährige Zuchthausſtrafe, und der
Schreiner Georg Uhrig von Groß=Zimmern wurde
we=
gen Vergehens nach § 183 St. G. B., unter Einrechnung
früherer Strafe, zu insgeſamt 8 Monaten 2 Wochen
Gefängnis verurteilt.
Hoftheater. Heute findet die Erſtaufführung von
Verdis „Othello” ſtatt. Anfang 7 Uhr. Als
Volksvor=
ſtellung zu ermäßigten Preiſen geht morgen Montag
„Wie einſt am Mai” in Szene. Der Kartenverkauf findet
im Verkehrsbureau ſtatt; eventuell noch vorhandene
Kar=
ten werden eine Stunde vor Beginn der Vorſtellung auch
an der Kaſſe des Hoftheaters abgegeben. Für
Diens=
tag, den 16. ds., iſt die erſte Wiederholung des Schauſpiels
von Hermann Bahr „Der Querulant” angeſetzt. Anna
Bahr=Mildenburg gaſtiert an dieſem Abend noch einmal
als Marie. Am Mittwoch, den 17., wird Verdis „
Othel=
lo” wiederholt. Als dritter und vierter Abend des
Schil=
lerzyklus geht am Donnerstag und Freitag die
Wallen=
ſtein=Trilogie in Szene und zwar am Donnerstag
„Wallenſteins Lager” und „Die Piccolomini” und am
Freitag „Wallenſteins Tod”. Für die Wallenſtein=
Trilogie wird ein Extraabonnement aufgelegt, deſſen Preiſe
folgendermaßen feſtgeſetzt ſind: Sperrſitz 5,20 Mk., Parterre
3,80 Mk., Proſzeniums= und Mittelloge 8,20 Mk.,
Balkon=
loge 7,20 Mk., 1. Rang 6,20 Mk., 2. Rang 3,20 Mk., 1.
Ga=
lerie 2,20 Mk., 2. Galerie 1,20 Mk. Der Verkauf dieſes
Extraabonnements beginnt am Montag, von 3½ bis 5 Uhr
an der Tageskaſſe des Hoftheaters. Am Samstag iſt
ausnahmsweiſe Abonnementsvorſtellung. Es wird auf C
Schönherrs „Weibsteufel” wiederholt.
Eeye
* Die Promotion des Reichskanzlers zum D. thegl.
der Landesuniverſität, die wir ſeinerzeit mitteilten, gab
Anlaß zu folgendem Schriftwechſel: Die Theologiſche
Fakultät der Landesuniverſität an den Reichskanzler am
29. Oktober: „Ew. Exzellenz haben wir bereits
telegra=
phiſch von der Ehrung Mitteilung gemacht, die wir Ihnen
darzubringen gewagt haben. Es iſt uns längſt ein ſtiller
Wunſch geweſen, in der Form, die akademiſche Sitte
vor=
ſchreibt und geſtattet, dem verantwortlichen Leiter
deut=
ſcher Politik in dieſer großen Zeit den Dank auszuſprechen,
den wir aus tiefſtem Herzen ihm ſchuldig zu ſein glauben.
Wir meinen, nicht fehlzugehen, wenn wir den Kern des
ſtaatsmänniſchen Handelns Ew. Exzellenz im ſittlichen
Willen finden. Seine Kräfte haben ſich von alters in
deutſcher Geſchichte bewährt. Daß wir ihres Waltens auch
in dieſer Gegenwart gewiß ſein durften, hat uns über
viele Sorgen und Schmerzen hinausgehoben, läßt uns
an Sieg und Zukunft fröhlich glauben. Dieſer Glaube,
ſo verankert, ſteht auf dem Boden evangeliſchen
Chriſten=
tums. Ihm Ausdruck zu geben iſt Pflicht und Recht einer
evangeliſch=theologiſchen Fakultät. Auf die gefahrvollen
Wege hoher Politik wagt ſie ſich nicht heraus. Aber ſie
feiert dankbar — wie die Worte unſeres Elogismus
lau=
ten — den Staatsmann, der dem Kriege ehrlich zu
weh=
ren ſtrebte, auf reines Gewiſſen in deutſchem Handeln hält,
in erzwungenem Kampfe der ſittlichen Kraft des Volkes
feſt vertraut, in ſtarkem Glauben deutſcher Zukunft die
Wege bahnt. Vor Jahren hat unſere Fakultät den erſten
Kanzler des neuen Deutſchen Reiches unter ihre
Ehrendoktoren aufnehmen dürfen. Wir bitten
herzlich, dieſelbe Ehrung, welche die gegenwärtige
Gene=
ration derſelben Körperſchaft Ew. Exzellenz anträgt,
aus=
ſprechen zu dürfen. Gott aber walte ferner über Ew.
Exzellenz weltgeſchichtlichem Handeln!” — Am 6. Nov.
hat der Reichskanzler darauf folgendes Schreiben an
den Dekan der Theologiſchen Fakultät gerichtet: „Euer
Hochwohlgeboren ſage ich im Anſchluß an mein Telegramm
vom 31. v. Mts. aufrichtigen Dank für das freundliche
Schreiben vom 29. v. Mts., in dem Sie mir als Dekan
von der hohen Ehre Mitteilung machen, die mir die
Theologiſche Fakultät der Univerſität Gießen erwieſen
hat. Die Begründung, die die Fakultät dieſem Schritte
gibt, vertieft die Freude, die ich über dieſe Ehre
emp=
finde. Der Schild des deutſchen Volkes iſt
rein und ſoll rein erhalten bleiben. Dies
Bewußtſein, das die ungeheure Leiſtung der Gegenwart
ermöglicht, wollen wir unſeren Kindern und Enkeln
ver=
erben können.”
g. Odenwalddichter Karl Schäfer F. Im Alter von
66 Jahren verſchied geſtern nach einem langwierigen
Lei=
den der bekannte und beliebte Odenwalddichter Karl
Schäfer. Der Verſtorbene war ein unermüdlicher,
be=
geiſterter Sänger der Schönheiten unſeres herrlichen
Oden=
waldes, in vielen Gedichten lebt ſein Andenken bei den
Odenwaldfreunden fort und in vielen
Gelegenheitsge=
dichten hat er faſt zu jedem Ereignis, das zum Odenwald
Beziehung hatte, Stellung genommen. Ein großes
Ver=
dienſt hat er ſich um die Geſchichten= und Sagenwelt
un=
ſeres romantiſchen Odenwaldes erworben, ſowohl als
fleißiger, geſchichtstreuer Sammler, als auch
dichteriſch=
freier Bearbeiter. Wie ihm jeder Berggipfel und jedes
romantiſche Tal ſeines heimatlichen Berglandes bekannt
war, ſo war ihm auch, wie kaum einem anderen, der
Sa=
genkreis vertraut, der einen geheimnisvollen Schleier um
alte, traute halbzerfallene Burgen und Schlöſſer wob.
Seinen Werken merkt man im großen und ganzen die
Na=
tur des Odenwälders an, in breiter, behäbiger Form
fließt die Sprache dahin, es iſt wohl auch eine Urſache
mit, daß er gerade den Odenwäldlern ein beliebter
Schriftſteller wurde. Seine Sprache iſt dem einfachen,
nicht an Geiſtreichelleien gewöhnten Sinn des
Odenwäld=
llers am verſtändlichſten; doch auch dem verwöhnteren
Leſer haben manche ſeiner Werke mehr zu ſagen. Von den
Werken Schäfers, der am 13. Mai 1849 in Brensbach
das Licht der Welt erblickte, ſeien folgende genannt:
Knoſpen, Gedichte, 1879; Heideroſen, Gedichte, 1891;
Gerſprenztal und die Sage von Rodenſteiner, 1886; Zu
Böllſtein auf der Höhe, 1887; Der Falkner von
Roden=
ſtein, 1891; Die Lindelgret, Erzählung, 1893; Die
Bach=
prinzeſſin, Erzählung, 1894; Odenwaldgeſchichten, 1894;
Im Hirtenhaus, Erzählung, 1894; Heimatlos, Erzählung,
1894; Der Einſiedler von Auerbach, Roman, 1913; Das
Kloſterkind, Odenwald=Roman aus der Zeit der
Kreuz=
züge, 1905; Als die Droſſel ſang, Neue Gedichte, 1905;
Heimatlieder, 1911; Eulenſpiegel im Odenwald,
Erzäh=
lung, 1911.
Opfertag für das „Rote Kreuz”. Im Kreiſe
Darmſtadt iſt zum Zwecke der Durchführung des
Opfertags ein Ausſchuß für den Kreis, mit
Aus=
nahme der Stadt Darmſtadt, nunmehr gebildet worden.
Ebenſo ſind in den einzelnen Landgemeinden beſondere
Ortsausſchüſſe zuſammengetreten. Den
Ortsaus=
ſchüſſen gehören zahlreiche Frauen aus den verſchiedenen
Gemeinden des Kreiſes an, welche ſich bereitwilligſt in den
Dienſt der guten Sache geſtellt haben. Jeder
Ortsaus=
ſchuß hat zwei Frauen in den Ausſchuß für den Kreis
beſtimmt. An der Spitze der Frauen des Ausſchuſſes für
den Kreis ſteht Frau Provinzialdirektor Fey. Die
Ge=
ſchäftsführung im Ausſchuß hat Herr Profeſſor Luley
übernommen.
Die Warnung der Bevölkerung im Falle eines
Fliegerangriffs auf die Stadt wird, wie uns das Großh.
Polizeiamt mitteilt, folgendermaßen geſchehen: Auf
un=
mittelbar drohende Gefahr wird die Bevölkerung durch
von der Schutzmannſchaft abgegebene Hupenſignale
und durch Glockenläuten aufmerkſam gemacht
wer=
den. Das Signal, das unmittelbar drohende Gefahr
be=
deutet, iſt ein langgezogener Hupenton.
Läu=
ten werden bei unmittelbar drohender Gefahr die zu
die=
ſem Zwecke wieder aufgehängte Feuerglocke auf dem
Turm der Stadtkirche, ſowie die Glocken der
Stadtknaben=
ſchule I (Ballonplatz), der Stadtknabenſchule II (
Müller=
ſtraße), der Knabenmittelſchule I (Friedrichſtraße), der
Mädchenmittelſchule I (Viktoriaſtraße), der Viktoriaſchule
(Hochſtraße), der Stadtmädchenſchule III (Beſſunger
Straße), der Bezirksſchule IV (Lagerhausſtraße) und des
Stadtbauamts (Grafenſtraße). Drei langgezogene
Hupen=
töne und Aufhören des Glockenläutens bedeuten: Gefahr
vorüber! Am 17. d. M., nachmittags 3½ Uhr, wird im
Hofe hinter der Stadtkirche ein Probealarm
vorge=
nommen werden, und zwar vor einem aus den
ver=
ſchiedenen Stadtteilen durch beſondere Einladungen
zu=
ſammengebetenen Publikum. Wenn alſo um die Zeit die
Feuerglocke des Stadtkirchturms und Hupenſignale
er=
tönen, iſt dies kein Anlaß zur Beunruhigung.
Die Freigabe des Privatpaket= und
Frachtſtückgut=
verkehrs zu den Truppen in Serbien iſt in abſehbarer Zeit
in beſchränktem Maße zu erwarten. Schon jetzt ſind für
einzelne Verbände günſtige Beförderungsmöglichkeiten
vorhanden oder in Ausſicht Damit dieſe Gelegenheiten
gegebenenfalls ausgenutzt werden, empfiehlt es ſich,
beſon=
ders dringende Sendungen für Angehörige der Truppen
im Südoſten unverzüglich den zuſtändigen
Militärpaket=
depots zuzuſenden. Bei Zweifeln über die Zuſtändigkeit
des letzteren wird eine Anfrage beim nächſten
Militärpaket=
depot mittels der bei allen Poſtanſtalten erhältlichen
grü=
nen Doppelkarten empfohlen.
* Fahrplanänderung. Zur Herſtellung des
An=
ſchluſſes an den um 718 vm. in Heidelberg
ab=
fahrenden Schnellzug D 140 nach Karlsruhe und
Stuttgart erhält der Perſonenzug 906 auf der
Strecke Frankfurt aM. — Heidelberg ab 15.
No=
vember 1915 folgenden Fahrplan: Frankfurt aM. H. ab
30 vm., Neu=Iſenburg 440, Sprendlingen=Buchſchlag
L. Langen (Heſſen) 453, Egelsbach 452, Erzhauſen 504.
Wixhauſen 522, Arheilgen 514. Darmſtadt H (an 521)
526, Darmſtadt Süd 531, Eberſtadt (Kr. Darmſtadt) 532,
Bickenbach (Heſſen) 548. Hähnlein 553 Zwingenberg
(Heſſen) 55‟ Auerbach 603, Bensheim 608, Heppenheim
(Bergſtr.) 616, Laudenbach M.=N.=B. 622, Hemsbach (28
Weinheim (an 634) 636. Heidelderg an 704. Ein Teil
des Zuges wird als Zug 906a von Weinheim bis
Heidelberg beſchleunigt durchgeführt. Der übrige Teil
verkehrt ab Weinheim als Zug 906 nach Heidelberg
und Mannheim wie im Fahrplan vom 1. Oktober d. Js.
vorgeſehen.
— Die Ausgabe der Brotkarten für die Zeit vom
22. November bis 19. Dezember 1915 einſchließlich der
für die ſchwerarbeitende, erwerbstätige Bevölkerung
be=
willigten Zuſatzbrotkarten findet am kommenden
Mitt=
woch, den 17. November vormittags von 8—1 Uhr
und nachmittags von 3—6 Uhr ſtatt, und zwar in den
gleichen Gebäuden, in denen die Kartenausgabe in den
einzelnen Bezirken in den vorhergehenden Monaten
er=
folgte. Etwa eingetretene Aenderungen in der
Per=
ſonenzahl (z. B. infolge Einberufung zum Heeresdienſt,
Wegzug uſw.) ſind den Ausgabeſtellen zu melden.
Zugänge von Perſonen ſind durch behördliche Be=
ſcheinigungen zu belegen. Verſäumniſſe hierbei oder
falſche Angaben werden mit Stafe geahndet.
— Die Ausſtellung der Lazarett=Arbeiten, die
das Rote Kreuz in dem Gewerbemuſeum
veran=
ſtaltet hat, iſt am heutigen Sonntag zum letztenmal von
11 bis 1 Uhr und von 4 bis 6 Uhr geöffnet. Um die
Ausſtellung allen Bevölkerungskreiſen zugängig zu
machen, iſt der Eintritt heute nachmittag nicht nur für
die Verwundeten, ſondern für alle Beſucher frei.
Heute abend tritt der Schluß der Ausſtellung ein. —
Die Anfertigung der ausgeſtellten Holzarbeiten,
insbe=
ſondere der Spielſachen, hat in den Kreiſen der
Ver=
wundeten, die die Ausſtellung beſucht haben, ſo ſtarkes
Intereſſe erweckt, daß ſich eine gröere Anzahl zur
Her=
ſtellung ſolcher Arbeiten gemeldet hat. Um ihnen
Gelegen=
heit zu geben, ſich in der Geneſungszeit mit ſolchen
Arbeiten zu beſchäftigen, hat der bei dem Roten Kreuz
beſtehende „Ausſchuß für Unterricht und berufliche
Für=
ſorge für Kriegsbeſchädigte” alsbald eine geeignete
Werkſtätte eingerichtet, in der jetzt täglich die
Ver=
wundeten unter der Leitung des Herrn Bildhauers
Habicht mit der Anfertigung von gediegenen und
ge=
ſchmackvollen Holzarbeiten beſchäftigt ſind, durch
die ſie ſich und ihren Familien eine Freude bereiten und
unter Umſtänden auch einen kleinen Verdienſt erzielen
können.
* Die Weihnachtsgabenſammlung für unſere Truppen
im Felde iſt abgeſchloſſen. In aufopfernder Weiſe hat die
Darmſtädter Bevölkerung für ihre tapferen Krieger
ge=
ſorgt. Die auf Darmſtadt entfallenden 88 Kiſten (für
je 100 Mann), ſowie 16 Weinkiſten ſind gepackt.
Die Stadtverwaltung gedenkt nun auch unſeren
bedürf=
tigen Soldaten=Frauen und=Kindern, die von
keiner anderen Seite Gaben am Weihnachtsfeſte erhalten,
eine Weihnachtsbeſcherung herzurichten. Ueber
Art und Umfang wird demnächſt Näheres mitgeteilt
wer=
den. Vorerſt bittet man alle diejenigen, die diefen Frauen
und Kindern eine Weihnachtsfreude bereiten wollen,
Zu=
wendungen zu machen. Neben Geldbeiträgen ſind ſehr
er=
wünſcht: Kleider und Wäſche für Frauen und Kinder (
ſo=
wohl neue, als gut erhaltene getragene Sachen), Stiefel
und Schuhe (beſonders erwünſcht), Spielzeug,
Lebens=
mittel, jedoch nur haltbare, wie Kolonialwaren,
Einge=
machtes, Dauerwaren und ähnliches; ferner Stoffe zur
Anfertigung von Kleidern und Wäſche. Gaben werden
im Stadthaus, Zimmer 39. entgegengenommen.
Dem=
nächſt werden noch weitere Sammelſtellen bekannt
ge=
geben.
* Weihnachtsſpende für die deutſche Flotte. Den
wackeren Mannen der deutſchen Flotte, die ihr
Kriegs=
gebiet vom Finniſchen Meerbuſen bis zu den
Dar=
danellen ausgedehnt hat und in Sturm und Kälte eines
zweiten Winters ihre ſchwere Aufgabe zu Deutſchlands
Ruhm und Ehre durchführt, will der Deutſche
Flottenverein wiederum den Weihnachtstiſch decken.
Vertrauensvoll wendet er ſich deshalb an ſeine
Mit=
glieder und Freunde mit der Bitte, durch Gaben an
Geld und Gegenſtänden zu dieſer Weihnachtsſpende
bei=
zuſteuern. Um dem Verein Koſten zu erſparen, werden
die Spender gebeten, ihre Gaben an die Sammelſtellen
(Robert Bergmann, Wilhelminenſtraße 19, und
J. Reichenbach, Rheinſtraße 23) zu bringen. Folgende
Gegenſtände werden beſonders gewünſcht: Wollene
Strümpfe, Handſchuhe, Hoſenträger, Handtücher,
Taſchen=
tücher, Seife, haltbare Eßwaren, Schokolade, Kakao,
Pfefferminz, Zigarren, Zigaretten, Tabak, Pfeifen,
Briefpapier, Blei= und Tintenſtifte, Taſchenmeſſer,
Taſchenſcheren, elektriſche Taſchenlampen,
Muſikinſtru=
mente, Spiele für Spielplatz und Zimmer, Bücher und
Zeitſchriften. Sehr erleichtert kann der
Liebesgaben=
ſtelle die Arbeit werden durch Einſenden fertiger
Weihnachtspakete im Werte von 3—5 Mk. Es hat ſich
als beſonders zweckmäßig erwieſen, die Pakete in
Taſchen= oder Handtücher einzunähen, die beide ſtets
willkommen ſind und eine beſondere Umhüllung
er=
ſparen. Es wird gebeten, die Pakete außen mit einer
Inhaltsangabe zu verſehen. Spirituoſen dürfen die
Pakete nicht enthalten. Die Zentralſtelle für freiwillige
Gaben an die Marine in Kiel wird die Verteilung
überwachen, damit alle Schiffe gleichmäßig bedacht
werden.
— Die Städtiſche Zentralſtelle für die Volksernährung
teilt mit, daß die Obſt= und Gemüſedörre,
Bleichſtraße 29, nur noch bis zum Mittwoch, dem 17.
No=
vember, geöffnet iſt. Es wird deshalb gebeten, daß
jeder, der ſich noch Vorräte an Gedörrtem verſchaffen
will, das Obſt und Gemüſe bis zu dieſem Termin
bringen möge.
— Hausfrauenberatungsſtelle der Zentrale für
Volks=
ernährung. Für die dieſe Woche, nachmittags 4 Uhr,
in Hinterhaus Waldſtraße 21 ſtattfindenden
Kochvor=
führungen iſt folgendes vorgeſehen: Montag, 15. Nov.:
Kochkiſtenvorführung (Erbſenſuppe, Kartoffelklöße und
Pflaumen); Dienstag, 16. Nov.: 1. Speiſezettel für
fleiſch=
loſen Tag, 2. Speiſezettel für fettloſen Tag, 3. Apfelkuchen
fürs Feld; Donnerstag, 18. Nov.: Der Gasherd im
Haus=
halt (Erbswurſtſuppe, Rindsrouladen, Salzkartoffeln,
Apfelkompott); Freitag, 19. Nov.: Fiſchgerichte (
Fiſch=
ragout, Heringskartoffeln). Es wird vor allem auf die
Verwendung von Klipp= und Stockfiſch hingewieſen, was
bei dem Fleiſchverbot am Dienstag und Freitag von
be=
ſonderer Wichtigkeit iſt. Ferner werden billige
Fiſch=
rezepte ausgegeben. Die Vorführung des Gasherdes
im Haushalt, die ſeither Mittwochs ſtattfand, iſt nun auf
Donnerstag verlegt. Mittwochs findet bis auf weiteres
keine Vorführung ſtatt.
* Volkstümlicher Richard Wagner=Abend Henſel=
Dillmann. Henſel und Dillmann, die beiden in
der Eigenart ihrer künſtleriſchen Verbindung wohl einzig
daſtehenden Wagner=Interpreten geben am Mittwoch,
den 24. November, im Feſtſaale der Turngemeinde einen
ihrer berühmten Wagner=Abende. Heinrich Henſel,
der Sänger Bayreuths, deſſen quellfriſcher Heldentenor
dort ſo oft den Parſifal ſang. An ſeiner Seite Alexander
Dillmann, der die Klangmöglichkeiten des Klaviers faſt
über die Natur des Inſtrumentes ausgedehnt hat. Das
Programm bringt in ſeinem erſten Teil im Konzertſaal
noch kaum jemals aufgeführte Bruchſtücke aus dem
Parſifal. Im zweiten Teil bringt dieſer Abend Siegmunds
Liebeslied und den Feuerzauber aus Walküre, die
Weisſagung vom deutſchen Sieg im Oſten und Lohengrins
Abſchied. Ueberdies Gewitterzauber und Göttereinzug
nach Walhall aus dem Rheingold. Die beiden großen
Künſtler befinden ſich augenblicklich auf einer Rundreiſe
und haben bereits in den Städten Hamburg, Bremen,
Hannover, Frankfurt ganz außerordentliche Erfolge im
Konzertſaal errungen. Karten zu volkstümlichen Preiſen
bei Thies, Eliſabethenſtraße Nr. 12.
un. Der Verein für Verbreitung von Volksbildung
hielt Freitag abend im Kaiſerſaal ſeine
Haupt=
verſammlung ab, zu der die Mitglieder zahlreich
er=
ſchienen waren. Aus dem von dem Vorſitzenden, Herrn
Profeſſor Dr. Gaul, erſtatteten Geſchäftsbericht iſt das
Nachſtehende hervorzuheben. Der Weltkrieg hat auch die
Vereinstätigkeit in Mitleidenſchaft gezogen. Fünf
Mit=
glieder des Vorſtandes ſowie der Geſchäftsführer Herr
Wandel ſtehen ſeit Kriegsbeginn im Felde. An deſſen
Stelle iſt Herr K. Rothermel getreten. Die
Mitglie=
derzahl iſt durch Todesfall, Wegzug und Austritt von 786
auf 748 zurückgegangen. Zum ehrenden Gedächtnis der
Verſtorbenen erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen.
Die im Berichtsjahre abgehaltenen Vorträge und ſonſtigen
Veranſtaltungen waren ſehr gut beſucht und konnte dem
Röten Kreuz aus dem Vortrag des Herrn Pfarrer Vogel
über „Parſifal” eine Spende von 400 Mk. überwieſan
werden. Für das Jahr 1915/16 beginnt eine
Vortrags=
reihe von Herrn Profeſſor A. Berger an der Techniſchen
Hochſchule und im Januar 1916 ein Vortrag von Profeſſor
Dr. Köppen=Berlin. Die Vereins=Bücherhalle Beſſungen
hat ihre ſegensreiche Bildungsarbeit mit beſtem Erfolg
fortgeſetzt. 6137 Bände wurden an 4927 Perſonen
aus=
geliehen. Die Lehrkurſe werden in der Lehranſtalt
des Herrn Schneider fortgeſetzt und hatten einen ſehr
guten Erfolg. Die ſo beliebt gewordenen
Muſeums=
führungen konnten infolge des Krieges nicht
ſtattfin=
den. Die von dem Geſchäftsführer erſtattete
Rechnungs=
ablage ergab in Einnahme 5083,59 Mk., in Ausgabe
4586,10 Mk. Die Rechnung wurde von den
Rechnungs=
prüfern geprüft und nach Richtigbefund dem Rechner
Entlaſtung erteilt. Ein Legat des Herrn Regierungsrats
Dr. Wüſt im Betrag von 50 Mk. wurde mit Dank
ent=
gegengenommen. Der Voranſchlag für das Jahr 1916
wurde mit 4550 Mk. in Einnahme und Ausgabe feſtgeſetzt.
Bei der Vorſtandswahl wurden die ausſcheidenden
Mit=
glieder durch Zuruf wiedergewählt und die
Rechnungs=
prüfer in ihrem Amt beſtätigt. Dem Vorſtand wurde für
ſeine erſprießliche Vereinsleitung herzlichen Dank
gewid=
met und die Hauptverſammlung mit dem Wunſche auf
baldige Friedensarbeit des Vereins für Volksbildung
ge=
ſchloſſen.
Prof. Ph. Schmitt’ſche Akademie für Tonkunſt.
Wie aus dem Anzeigeteil erſichtlich, veranſtaltet die
Direktion der Akademie für Tonkunſt auch in dieſem
Jahre wieder zwölf Vorträge über „Die muſikaliſche
Formenlehre mit Analyſen von Meiſterwerken”
Pro=
feſſor Arnold Mendelsſohn, der wieder für dieſe
Vorträge gewonnen wurde, hat es im Laufe der Jahre
meiſterhaft verſtanden, für dieſe Kurſe nicht nur ber den
Schülern der Akademte, ſondern auch bei dem
muſik=
liebenden Publikum großes Intereſſe zu erwecken. Die
Art ſeines Vortrages, der in der Form einer
unge=
zwungenen Beſprechung der vorzunehmenden
Meiſter=
werke gehalten iſt, ermöglicht es jedem Muſikliebhaber,
eine Fülle von Anregungen in ſich aufzunehmen, die ihn
dem Verſtändnis der betreffenden Werke näher bringen.
Das haben alle diejenigen dankbar empfunden, die dem
vorjährigen Kurſus beiwohnten. Damals wurden die
neun Symphonien Beethovens beſprochen, die die
Zu=
hörer nun bei den diesjährigen Meiſteraufführungen in
den Hofmuſikkonzerten, unter Generalmuſildirektor von
Weingartner, ganz anders auf ſich wirken laſſen können,
als ohne dieſe Einführung. Das Thema dieſes Winters
wird nicht weniger Intereſſe erwecken, da es das Gebiet
der Oper behandeln wird. Profeſſor Mendelsſohn wird
Opern von Mozart (Don Juan, Zauberflöte u. a.) ſeinen
Beſprechungen zugrunde legen. Die Vorträge finden
Freitags Abends von 5—6 Uhr im Saale der Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, ſtatt. Vor Weihnachten
ſind noch 3 Vorträge in Ausſicht genommen und zwar
am 19. und 26. November und am 10. Dezember.
Anmel=
dungen ſind zu richten an die Direktion der Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36. (Alles nähere ſiehe Anzeige.)
* Aus der Beſſunger Bücherhalle (Beſſungerſtr. 48)
wurden im Oktober 869 Bücher entliehen;
eingeſchrie=
bene Leſer ſeit 1. April: 324. Geſchenke gingen ein: von
Herrn Klier 60 Hefte Zeitſchriften, Ungenannt 2 Bde. Den
gütigen Gebern herzlichen Dank! Anmeldungen weiterer
Spenden von Büchern und guten Zeitſchriften werden
gerne entgegengenommen. Unentgeltliche Bücherausgabe:
Montag, Mittwoch und Freitag von abends 7½—9 Uhr.
Daſelbſt auch Bücherverzeichniſſe zu 20 Pf. Das „
Leſe=
zimmer” iſt täglich für jedermann geöffnet von 5—9 Uhr
abends.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Zentral=Abteilung
und Krankenbeförderungs=Abteilung: Rheinſtraße 34,
Fernruf 25; Vermißten=Ermittelung und
Gefangenen=
fürſorge: Mathildenplatz 20, Finanzminiſterium,
Bau=
abteilung, Fernruf 2576; Bezirksausſchuß Darmſtadt für
vermißte und kriegsgefangene Deutſche: Paradeplatz 3,
Großh. Hochbauamt, Fernruf 172; Auskunftsſtelle:
Rhein=
ſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=Abteilung: Altes
Pa=
lais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle am Hauptbahnhof,
Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken: Neckarſtraße 8,
Fernruf: 2421.)
Bericht über die 38. bis 40. Fahrt.
des Vereinslazarettzuges T. 1.
Nach einer dringlichen Reparatur in der Werkſtätte zu
Kaiſerslautern verließ der Zug am Nachmittag des 24.
Ok=
tober dieſe gewerbfleißige, pfälziſche Stadt, reichlich
be=
dacht mit Liebesgaben für die Küche und einer für unſere
mobile Schuhmacherwerkſtätte wertvollen Maſchine, die
uns auf Kriegsdauer in liebenswürdigſter Weiſe zur
Ver=
fügung geſtellt wurde.
Am 26. früh in der Etappe angekommen, nahmen wir
am Abend unter recht ſchwierigen Verhältniſſen an 2 Orten
255 Mann und 8 Offiziere auf In der Nacht vom 27./28.
langten wir im Bahnhof Mainz=Mombach an, blieben bis
zum Morgen daſelbſt liegen und luden den Transport
am Vormittag des 28. im Hauptbahnhof Mainz aus. Der
Leerzug ging darauf nach Darmſtadt zur Nachprüfung
einiger Wagen und ſollte in 2 Tagen wieder fahrbereit ſein,
In der Nacht vom 30./31. Oktober erfolgte auch wieder die
Ausfahrt vom Hauptbahnhof Darmſtadt über
Biſchofs=
heim-Münſter a. St. und am Abend des 31. die Ankunft
im Etappenhauptort. Am Morgen des 1. November ging
der Zug weiter zum Einladen, konnte aber erſt ſpät abends
an ſeinen Beſtimmungsort gelangen und nach Mitternacht
mit Einladen beginnen. In der folgenden Nacht 2 Uhr
erreichten wir mit 261 Mann und 9 Offizieren Heidelberg
und wurden nach Liegen bis zum Morgen bis Mittag mit
dem Ausladen der Verwundeten fertig.
Nachdem am Nachmittag, ſoweit notwendig, Vorräte
ergänzt waren, ging der Zug nachts wieder zur Etappe
ab und errreichte dieſe am 4., abends 7 Uhr. Dort ſtand
T. 1 von abends den 4. bis zum 6. früh im
Rangierbahn=
hof und wurde dann am Abend und in der Nacht an 2
Bahnhöfen beladen. Mit 270 Mann erreichten wir dann
am 7. das heimatliche Liniengebiet in Bensheim und gaben
dort am Abend noch 27 Mann ab; am 8. früh 88 Mann
in Auerbach und brachten den Reſt mit 155 Mann nach
Darmſtadt.
Der Leerzug wurde dann in die Hauptwerkſtätte
ge=
leitet zur Vornahmee der jährlichen Wagennachſchau,
nachdem der Zug mit dieſer 40. Fahrt über 40000
Kilo=
meter durchlaufen hat.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Das Darmſtädter Streichquartett
veröffentlicht im heutigen Anzeigenteil ſein aus drei
Abenden beſtehendes Winterprogramm, das außer einer
Reihe klaſſiſcher Meiſterwerke verſchiedene Neuheiten von
Bedeutung enthält. An den Darbietungen beteiligen ſich
Gäſte von anerkannt vorzüglicher künſtleriſcher
Leiſtungs=
fähigkeit. Nach jahrelanger Unterbrechung wurde wieder
einmal dem Geſang ein Platz in einem der Abende
ein=
geräumt, wodurch manchem Beſucher eine willkommene
Abwechslung geboten wird. Frau Lueille von
Wein=
gartner wird am 1. Abend, der am 27. d. M.,
ausnahms=
weiſe an einem Samstage, ſtattfindet, Lieder von
Schu=
mann und Brahm ſingen, die, in Verbindung mit der
Begleitung ihres Gatten, Herrn Generalmuſitdirektor von
Weingartner, einen auserleſenen Genuß verſprechen. Zum
erſten Male als Kammer=Pianiſtin erſcheint am zweiten
Abend Fräulein Evſtein in Darmſtadt. Kein anderes
Ge=
biet bietet der feinſinnigen Künſtlerin ſo reiche
Gelegen=
heit, ihre eminent muſikaliſchen und glänzenden
piani=
ſtiſchen Eigenſchaften ſo zu voller Geltung zu bringen,
als die Kammermuſik. Dem letzten Abend leiht Profeſſor
Willy Rehberg aus Frankfurt wieder ſeine
hochwillkom=
mene Unterſtützung, um mit den Herren Mehmel und
Andrae das hier lange nicht vernommene große B=Dur=
Trio Beethovens wieder einmal zu Gehör zu bringen.
(S. Anzeige.)
Arheilgen, 12. Nov. (Beerdigung.) Unter
zahlreicher Teilnahme fand heute nachmittag auf dem
hieſigen Friedhofe die Beerdigung des (Polizeidienefrs
Ludwig Caſtritius ſtatt. Der Verſtorbene war 36
Jahre lang in ſeinem Amte tätig. Schon ſeit längerer
Zeit leidend und darum beurlaubt, trat er am 1. Oktober
. J. in den Ruheſtand.
* Eberſtadt, 12. Nov. (Volkstheater.)
Sonn=
tag gelangt das ſenſationelle Detektivſchauſpiel „Der
Hund von Baskerville” neu einſtudiert, zum erſtenmal
auf dieſer Bühne zur Aufführung. Das Werk hat den
be=
kannten deutſchen Bühnenkünſtler Ferdinand Bonn zum
Verfaſſer.
* Griesheim, 12. Nov. (Von der
Fortbil=
dungsſchule.) Sicherem Vernehmen nach beantragte
ſchon Mitte Oktober der Vorſitzende des
Schulvor=
ſtandes, Herr Bürgermeiſter Kunz, die
Fortbildungs=
ſchule im Dezember beginnen zu laſſen, und die
Unter=
richtsſtunden auf die Abendſtunden von 7—9 Uhr
feſtzu=
ſetzen. Da ein Beſcheid ſeitens Großh. Kreisſchul=
Kommiſſion nicht eintraf, nahm die Schule am 9. d. Mts.
ihren Anfang. Doch ſteht ſicher zu erwarten, daß die
Behörde dem Antrag inſoweit entgegenkommt, daß bei
dem Mangel an Arbeitskräften die reiche Gemüſeernte
noch vor Eintritt der Kälte eingetan werden kann. —
(Billige Butter.) Die Großh. Bürgermeiſterei
be=
ſchaffte in letzter Woche einige Zentner Süßrahmbutter
und überließ ſie zum Selbſtkoſtenpreiſe zum Verkaufe an
die hieſigen Krämer unter der Bedingung, daß ſie an
das Publikum pfundweiſe zu 2,15 Pf. das Pfund
ab=
gegeben wird.
1. Bensheim, 11. Nov. (Auszeichnung.) Franz
Heeb von hier, Sohn des Landwirts J. Heeb, erhielt
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille.
-h- Bensheim, 12. Nov. (Ausſchmückung des
Ritterplatzes.) Auf hieſigem Rathauſe iſt ein
Mo=
dell zur Ausſchmückung des Ritterplatzes das von
den Herren Profeſſor Metzendorf und Kunſtmaler
Ha=
mann entworfen und unter Mitwirkung der Herren
Stadtbaumeiſter Grießemer, Schreiner Müller und
Bild=
hauer Meyer ausgeführt wurde, ausgeſtellt. Sämtliche,
den Ritterplatz umgebenden Häuſer ſind in getreuer
Aus=
führung wiedergegeben und in der Mitte des Platzes, in
einem langen, eingefriedigten Dreieck, erhebt ſich eine hohe
Säule, die eine Kugel krönt, vermutlich die Erdkugel
dar=
ſtellend. Die ganze hochkünſtleriſche Anlage ſoll den
Hel=
den des Weltkrieges gewidmet ſein. Der
Ritter=
platz mit ſeinen meiſt alten Bauten und dem Rodenſteiner
Schlößchen, heute der Stadt gehörend, eignet ſich für die
gedachte Anlage ganz vorzüglich und würde dem
nörd=
lichen Alt=Bensheim zu ganz beſonderem Vorteil gereichen.
Offenbach, 13. Nov. (Eine
Blutterbeſchlag=
nahme) mußte polizeilicherſeits in dem Buttergeſchäft
von G. Pullmann, Waldſtraße 9, vorgenommen
wer=
den. Obwohl Pullmann reichliche Buttervorräte hatte,
gab er keine ab und hatte ein Schild ausgehängt mit dem
Vermerk: „Butter ausverkauft”. Eine Durchſuchung der
Kellerräume aber förderte vier große Faß Butter
zutage, die durch die Polizei hervorgeholt und
beſchlag=
nahmt wurden.
Mainz, 12. Nov. (Preisausſchreiben für
ein Wahrzeichen.) Die Stadt Mainz beabſichtigt,
zur Unterſtützung unſerer im Felde ſtehenden
Vater=
landsverteidiger und deren Angehörigen eine
öffent=
liche Sammlung zu veranſtalten, deren Erfolg durch
Nagelung eines bleibenden Wahrzeichens ſichergeſtellt
werden ſoll. Zur Erlangung von geeigneten Entwürfen
für dieſes Wahrzeichen wird ein Preiswettbewerb unter
den in der Stadt und im Kreiſe Mainz geborenen oder
dort anſäſſigen Künſtlern ausgeſchrieben. Zur Verteilung
kommen: Ein erſter Preis von 100 Mk., ein zweiter Preis
von 75 Mk., ein dritter Preis von 50 Mk. Das
Preis=
gericht beſteht aus fünf Herren unter dem Vorſitz des
Oberbürgermeiſters. — (Aus dem Zug geſtürzt) iſt
geſtern abend bei dem Perſonenzug 6.28 nach
Binger=
brück ein 19 jähriges, in Mombach wohnendes Mädchen.
Der Zug kam kurz vor dem Bahnhof nochmals am
Haupt=
ſignal zum Halten. In der Meinung, der Zug ſei bereits
im Bahnhof, öffnete das Mädchen noch während dem
Fahren die Tür und ſtieg, ohne daß die Mitfahrenden
es verhindern konnten, auf das Trittbrett, von wo es
etwa einen Meter hoch in das mit Steinen angefüllte
Gleis ſtürzte. Seine Verletzungen waren
glücklicher=
weiſe nur gering. Kurz darauf brauſte der um dieſe Zeit
fällige D=Zug von Bingerbrück über die Stelle.
Mainz, 13. Nov. (Selbſtmord?) Am Rheinufer,
in der Nähe des Feldbergtores, wurden geſtern abend
ein Damenhut, ein Umhang und Regenſchirm gefunden.
Es wird angenommen, daß dieſe Sachen von einer
Per=
ſon herrühren, die ſich im Rheine ertränkte. — (Durch
eine fallende Leiter erſchlagen) wurde
vor=
geſtern in einer Kaſerne der Vizefeldwebel S. Der
an=
fangs der dreißiger Jahre ſtehende Mann wurde von
der Leiter, die zu Arbeiten an der Mauer angelehnt war,
getroffen, als er vorüberging. Sie traf den Feldwebel
mit ſolcher Wucht auf den Kopf, daß er bewußtlos liegen
blieb und bald darauf ſtarb. Wie verlautet, wurde die
LLeiter durch den Wind umgeworfen.
Worms, 13. Nov. (Militäriſcher Beſuch.)
Am 20. November werden die augenblicklich zur Kur im
Deutſchen Geneſungsheim (Geneſungsheim für
Ange=
hörige der öſterreichiſch=ungariſchen, bulgariſchen und
otto=
maniſchen Armee und Marine, Sitz Wiesbaden) weilenden
öſterreichiſch=ungariſchen, bulgariſchen und türkiſchen
Offi=
ziere einer Einladung des Wormſer Verkehrsvereins Folge
leiſten, um die Sehenswürdigkeiten von Worms zu
be=
ſichtigen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. Nov. Das große
Los iſt in Köln und Kottbus an kleine Leute
ge=
kommen. Nach jedem der beiden Orte fielen 500000 Mk.
In Kottbus gehören zu den Gewinnern ein
Maſchinen=
meiſter, ein Arbeiter, ein Kaufmann aus der Stadt und
drei Handwerker aus der Umgegend; in Köln ſind ein
Kaufmann, ein Kleiderhändler und ein kinderreicher
Vor=
arbeiter beteiligt, der in den beſcheidenſten Verhältniſſen
lebt. — In dem Prozeß gegen die beiden
Geſund=
beterinnen Ahrens und Hüsgen beantragte der
Staatsanwalt gegen die Angeklagten je ein Jahr
Gefäng=
nis. Nach kurzer Beratung hat der Gerichtshof die
An=
geklagten der fahrläſſigen Tötung für ſchuldig erklärt und
rkannte gegen beide auf je 6 Monate Gefängnis.
Schönebeck a. d. E., 12. Nov. (Erſchoſſener
Wilddieb.) In einem Forſt in der Nähe von Schönebeck
überraſchte ein Förſter einen Wilddieb und rief ihn an.
Der Wilddieb feuerte auf den Förſter einen Schuß ab,
ver=
fehlte aber ſein Ziel. Nun machte der Förſter von ſeiner
Waffe Gebrauch und tötete den Wilddieb durch einen Schuß
in die Bruſt.
Burgſteinfurt, 13. Nov. (Eiſenbahnunfall.)
Heute 12 Uhr 30 Minuten vormittags ſind auf der
Kreu=
zungsſtation Veltrup der Strecke Burgſteinfurt-Coesfeld
die Güterzüge 9927 und 9988 infolge Ueberfahrnes des
Einfahrtſignals zuſammengeſtoßen. Vom Zugperſonal
iſt ein Mann ſchwer und einer leicht verletzt.
Mehrere Wagen und die Zuglokomotive ſind ſtark
beſchä=
digt. Der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen an der
Unfallſtelle aufrecht erhalten. Die Strecke iſt
vorausſicht=
lich 12 Stunden geſperrt.
Zürich, 13. Nov. (Der Bilderfälſcher Willi
Lehmann), der in der Mitte des Oktober große
Be=
trügereien mit gefälſchten Meiſtern in München beging
und dann mit ſeiner Fimilie flüchtete, iſt in Zürich
ver=
haftet worden.
Liverpool, 13. Nov. (Großfeuer im Hafen.)
Donnerstag früh entſtand im Hafen ein Brand der
eine Anzahl Lagerſchuppen zerſtört hat. Der Schaden
wird auf viele Tauſende Pfund Sterling geſchätzt.
Vermiſchtes.
— Deutſcher Nationalverein der
Freun=
dinnen junger Mädchen. Im Monat Oktober
tagte zu Frankfurt a. M., wie uns jetzt erſt mitgeteilt
wird, der Deutſche Nationalvorſtand des Internationalen
Vereins der Freundinnen junger Mädchen unter dem
Vorſitz Ihrer Durchl. der Fürſtin Marie zu Erbach=
Schön=
berg. Dem Verein ſind in dieſer ſchweren Zeit ſo viele
neue Aufgaben erwachſen, daß eine gründliche
Durchbera=
tung derſelben dringend notwendig war. Durch ſeine
internationalen Verbindungen war der Verein bei
Aus=
bruch des Weltkrieges in der Lage, auch den im
feind=
lichen Ausland befindlichen deutſchen Mädchen Schutz zu
bieten, wobei er in weitgehendſter Weiſe durch ſeine
Zen=
trale in der Schweiz und durch die betreffenden
Zweig=
vereine in neutralen (Holland, Schweden) und
kriegfüh=
renden Ländern unterſtützt wurde. Es war
hocherfreu=
lich, zu erfahren, daß die „Freundinnen” aller Länder
treu an dem Grundſatz des Vereins feſthielten: allen
jungen Mädchen in rat= und ſchutzbedürftiger Lage, ohne
Unterſchied der Volksangehörigkeit, des
Religionsbekenntniſſes und der Beſchäftigung, Beiſtand zu
gewähren. So wurden allein bis Juni 1915 durch die
Zentrale in der Schweiz 1348 Nachforſchungen nach
ver=
mißten Mädchen und Frauen angeſtellt, 8421 Briefe
ver=
mittelt und 4375 geſchrieben, ſowie etwa 100 jungen
Mäd=
chen durch Eingaben an die Regierungen uſw. die
Rück=
kehr in die Heimat ermöglicht. Der bei weitem größte
Teil der genannten Hilfeleiſtungen kam deutſchen
Mäd=
chen zugute. Die Briefvermittelung mußte inzwiſchen
infolge ſtrenger militäriſcher Vorſchriften eingeſtellt
wer=
den, doch darf der Verein nach wie vor durch ſeine
inter=
nationalen Verbindungen Erkundigungen nach dem
Er=
gehen deutſcher Mädchen in den feindlichen Ländern
ein=
ziehen und dedurch bekümmerten Angehörigen manche
Sorge abnehmen. — In hervorragender Weiſe war und
iſt es den Heimaten des Vereins vergönnt,
Kriegsgeſchä=
digten zu helfen durch Aufnahme von Flüchtlingen,
Ein=
richtung billiger Mittagstiſche, Schaffung von
Arbeits=
gelegenheit und anderes mehr. Einer Anzahl dieſer
Hei=
maten, die den ſo ſtark vermehrten Anforderungen
finan=
ziell allein nicht ſtandhalten konnten, wurde ihre Arbeit
durch Zuſchüſſe aus einem beſonderen Fonds des
Natio=
talvereins ermöglicht; andere Heimaten waren in der
Lage, dem Vaterland auch durch Zeichnung von
Kriegs=
nleihe zu dienen. — In der Sitzung wurde ferner über
andere Zweige der Vereinsarbeit, z. B. Einrichtung von
Kriegsküchen, Ausübung der Bahnhofsmiſſion,
Stellen=
vermittelung. Wohnungsnachweis und ſonſtige „
Freun=
dinnen”=Fürſorge für junge Mädchen, geſprochen. Der
Verein betrachtet es als ſeine Pflicht, Frauen und
Mäd=
chen vor unnötigen Reiſen ins Ausland dringend zu
warnen, möchte aber ſeinen Schutz denjenigen Frauen
und Mädchen ſoweit als möglich zugänglich machen, die
durch zwingende Verhältniſſe zu Auslandsreiſen
veran=
laßt werden und dabei Rat und Beiſtand einer
hilfsberei=
ten „Freundin” nötig haben könnten. Er hat zu dieſem
Zweck ein Blatt: „Schutzadreſſen für alleinreiſende Frauen
und Mädchen an den Grenzübergängen” (nach und von
Oeſterreich, der Schweiz, Holland, Dänemark, Schweden)
herausgegeben, das unter anderem folgenden Hinweis
enthält: „Da zurzeit ſehr ſcharfe Paßbeſtimmungen
be=
ſtehen, wende man ſich rechtzeitig an die zuſtändige
Be=
örde, um nicht nur einen Paß mit Photographie zu
er=
halten, ſondern auch alle weiteren Vorſchriften für die
Reiſe zu erfragen. Häufig iſt es notwendig, daß der Paß
von einem Konſul des Landes, in das die Reiſe geht,
geprüft wird, u a. m. Auch die unten genannten
Schutz=
adreſſen ſollten, wenn möglich, längere Zeit vorher
be=
tachrichtigt werden.‟ Dieſe Schutzadreſſen wird der
Ver=
ein in ganz Deutſchland durch diejenigen Behörden, welche
bei Ausſtellung der Päſſe in Betracht kommen (Polizei=,
Melde=, Landrats=Aemter, Konſulate uſw.), zur
Vertei=
lung bringen.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 13. Nov. „ Amtlich wird verlautet:
13. November:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Nordweſtlich von Czartorysk wurde wieder ein
feindlicher Angriff abgewieſen. Sonſt haben nur
Artil=
leriekämpfe ſtattgefunden.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz
Die großen Kämpfe im Görzeſchen, die
neuer=
dings den Charakter einer Schlacht annahmen, dauerten
auch geſtern fort. Wieder folgte an der ganzen
bisheri=
gen Kampffront Angriff auf Angriff; die verzweifelten
Anſtrengungen des Feindes ſcheiterten jedoch an dem
zähen Widerſtande unſerer mit unübertrefflichem
Helden=
mut fechtenden Truppen. Auch der Tolmeiner
Brücken=
kopf ſtand tagsüber unter ſtarkem Artilleriefeuer. Ein
Angriff auf unſere Stellung am Vrſie wurde
abge=
ſchlagen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unſere Viſegrader Gruppe hat die
Vorſtel=
lungen des Gegners im unteren Lim=Gebiete genommen.
Die über Iwanjica vorgehenden öſterreichiſch=
un=
gariſchen Truppen haben die Höhen Vk. Livada und
Crvena Cora erkämpft. Eine andere Gruppe hat nach
Ueberwindung aller durch Schneefall, Kälte und hohes
Gebirge gegebenen Schwierigkeiten im Raume zwiſchen
dem Ibar= und Morawica=Tale die wichtigen Höhen
Smreak, Trigonometer 1649 und Koſutica, Trigonometer
1512 erſtürmt und einige Gegenangriffe abgewieſen.
Die Armee des Generals von Gallwitz erkämpfte
die Paßhöhen im Jaſtrebac=Gebirge und machte 1100
Ge=
fangene.
Die bulgariſche Armee hat den Morawa=
Ueber=
gang fortgeſetzt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
* London, 13. Nov. (Reuter.) Der britiſche
Dampfer „Den of Crombie” iſt verſenkt
wor=
den. Die Beſatzung wurde gerettet.
Die Admiralitat teilt mit, daß das britiſche
U=Boot „E 20‟, das im Marmarameer Dienſt getan
hat, ſeit dem 30. Oktober nichts von ſich hören ließ. Man
fürchtet, daß es verſenkt wurde. Der Feind meldet
in einer drahtloſen Depeſche, daß drei Offiziere und ſechs
Mann von der Beſatzung gefangen ſind.
* London, 13. Nov. Lloyds meldet aus Grimsby:
Man fürchtet, daß das Fiſcherfahrzeug „Roſed alle” auf
eine Mine gelaufen, geſunken und die Beſatzung von 10
Mann ertrunken iſt. — Lloyds meldet weiter: Der britiſche
Dampfer „Moorſide” (117 Tonnen) iſt verſenkt worden;
ein Mann der Beſatzung wurde gerettet.
TU. Paris, 13. Nov. Anläßlich der letzten
Er=
folge der deutſchen Unterſeeboote im
Mit=
telmeer, die in Frankreich eine tiefe
Erre=
gung hervorriefen, ſchreibt der Temps: Die Art und
Weiſe zu operieren, hat ſich bei den deutſchen
Unterſee=
booten geändert. Sie torpedieren weniger oft,
bombar=
dieren dagegen mit Kanonen ihre Opfer. Indem ſie ſich
der Bewaffnung der Kriegsſchiffe bedienen, da ſie eine
Artillerie beſitzen, iſt es unzuläſſig, Korſarentauchboote
nicht dem internationalen Seerecht zu unterziehen. Es
gibt keine außerordentlichen Beſtimmungen für
Unterſee=
boote mehr. Sie müſſen ſich dem regelrechten Verfahren
unterwerfen.
* Rom, 13. Nov. Meldung der Agenzia Stefani:
Der Dampfer „Firenze” der Societa Maritima
Ita=
liana iſt auf der Fahrt nach Port Said von einem
Un=
terſeeboot mit öſterreichiſch=ungariſcher
Flagge verſenkt worden. Den ſofort angeſtellten
Nach=
forſchungen zufolge wurden 96 Mann der Beſatzung und
27 Reiſende gerettet, während 15 Mann der Beſatzung und
6 Paſſagiere vermißt werden.
Die Kriegskontribution Belgiens.
* Brüſſel, 13. Nov. Der Generalgouverneur hat
folgenden Befehl erlaſſen: In Gemäßheit des Artikels
49 des Haager Abkommens, betreffend die Ordnung der
Gebräuche und Geſetze des Landkrieges, wird hierdurch der
belgiſchen Bevölkerung bis auf weiteres zu den Koſten der
Bedürfniſſe des Heeres und der Verwaltung des beſetzten
Gebietes eine Kriegskontribuktion in Höhe
von monatlich 40 Millionen Franken
aufer=
legt. Der deutſchen Verwaltung bleibt das Recht
vorbe=
halten, die Auszahlung der monatlichen Raten ganz oder
teilweiſe in deutſchem Geld zum Umrechnungskurſe von
achtzig Mark für hundert Franken einzufordern. Die
Ver=
pflichtung zur Zahlung liegt den neun Provinzen Belgiens
ob, die für die geſchuldeten Beträge als Geſamtſchuldner
haften. Die Zahlung der erſten Rate hat ſpäteſtens bis
zum 10. Dezember 1915, die der folgenden jeweils bis zum
10. eines jeden Monats an die Feldkriegskaſſe des
Kaiſer=
lichen Generalgeuvernements in Brüſſel zu erfolgen.
Werden zur Beſchaffung von Zahlungsmitteln ſeitens der
Provinzen Schuldurkunden ausgeſtellt, ſo beſtimmt deren
Form und Inhalt der Kaiſerliche Generalkommiſſar für
Banken in Belgien.
Bulgariſche Ausfuhr nach Deutſchland.
* Sofia, 13. Nov. Meldung der Bulgariſchen
Telegraphen=Agentur. Zwiſchen der mit dem
Ein=
kauf von Bodenfrüchten beauftragten
deutſchen Kommiſſion der
Zentraleinkaufs=
geſellſchaft und dem Ausſchuß für ſoziale Fürſorge, der
die Oberaufſicht über den Handel mit Eßwaren und
Nahrungsmitteln in Bulgarien hat, iſt ein
Uebereinkom=
men getroffen worden. Danach erhält die deutſche
Kom=
miſſion die Exlaubnis, ſofort 20 000 Tonnen Mais
auf dem Donauwege auszuführen. Der
Ein=
lauf anderer Bodenfrüchte wird der Kommiſſion in dem
Maße geſtattet werden, als ſich nach Berückſichtigung der
für das Bedürfnis des Landes notwendigen Mengen noch
Ueberſchüſſe ergeben.
Friedenspropaganda in England
* Mancheſter, 13. Nov. Labour Leader ſchreibt in
ſeinem Leitartikel: Wir glauben, daß den Reden der
Lords Loreburn und Courtney eine
hiſto=
riſche Bedeutung zukommt. Wir ſagen
nach=
drücklich, daß die Zeit gekommen iſt, wo dieſelbe
Bot=
ſchaft in der ſchwierigen Umgebung des
Unterhau=
fes Ausdruck finden ſollte. Was müſſen wir außerhalb
des Parlaments tun, um das Heraufziehen der
Morgendämmerung zu beſchleunigen, auf
die dieſe Zeichen hinweiſen? Wir müſſen vor allem die
öffentliche Meinung mobil machen, damit ſie verlangt,
daß die Regierung dem Beiſpiel Briands folgt und
end=
gültig alle Angriffspläne als aufgegeben
er=
klärt, ſowie ihre Ziele ſo klarumſchreibt, daß
Deutſchland nicht länger zu befürchten braucht, daß wir
ſeine legitime Entwicklung hindern wollen
Fich4st
* Mancheſter, 13. Nov. Labonr Lagd
über die Rede Ramſay Macdonalds in der dieſer
ſagte: Die Zeit iſt für die unabhäng.ge tseiergate
gekommen, um einen großen öfffentlichen
Feldzug zu eröffnen. Ich habe die Erfahrung
ge=
macht, daß trotz Drohungen und Alarmgeſchrei das
Publikum bereit iſt, unſere Botſchaft zu hören und
anzu=
nehmen.
Engliſche Kritik an der Regierung.
* London, 13. Nov. Die Morning Poſt richtet in
einem Leitartikel einen ſcharfen Angriff gegen
Hal=
dane. Wenn die Regierung Haldane auf kurze oder
lange Zeit zum Kriegsſekretär machen würde, ſo würde
das die ganze Nation von oben bis unten ſpalten. — Im
Unterhauſe ſagte Grey über Haldane, es läge
im öffentlichen Intereſſe, wenn die Verdienſte Haldanes
zu der politiſchen Tätigkeit verwendet werden würden,
zu der ſie verwendbar ſeien. Asquith erklärte ſpäter
mit großem Nachdruck, daß Haldane im Kriegsamte
un=
ſchätzbare Dienſte geleiſtet habe.
* London, 13. Nov. Bei der Beratung über die
Finanzfrage im Oberhaus erklärte
Middle=
ton, das Publikum habe volles Vertrauen zu
Kitche=
ner, beſonders zu ſeiner neuen Aufgabe. Der Redner
kritiſierte ſodann das Syſtem, unter dem Kitchener eine
Zehnmännerarbeit tun müßte. Er war, ſo führte
Middle=
ton aus, Kriegsſekretär, Generalinſpektor und
Oberſt=
kommandierender in Großbritannien und
Generalſtabs=
chef. Er leitete ferner die Munitionsbeſchaffung, führte
den Vorſitz im Finanzausſchuß des Kriegsamtes und
hatte wiederholte Beratungen mit den franzöſiſchen
Mi=
litärbehörden. Kitcheners Genie verhinderte einen
militä=
riſchen Zuſammenbruch. Trotzdem wirtſchaften die
Deutſchen aus fünfzehn Schilling den
Wert eines Pfund Sterling heraus, während
England für jedes ausgegebene Pfund nur den Wert von
10 bis 15 Schilling erzielt. Der Redner kritiſierte die
Verworrenheit der Finanzlage und ſagte, er
könne nachweiſen, daß im Munitionsminiſterium
ein Chaos herrſche. Stalldwyn ſagte daß er
ſehr unerfreuliche Dinge über
Munitions=
aufträge in Amerika gehört habe. Es fehle der
Regierung, namentlich Asquith, an Energie und
Ent=
ſchloſſenheit. Seine Reden über die Sparſamkeit ſeien
prächtig, aber die Regierung gehe der Nation mit einem
ſchlechten Beiſpiel voran. Die Finanzlage ſei ſehr
ernſt, wenn auch nicht beunruhigend. Selborne
ver=
teidigte die Regierung und die Schnelligkeit, mit dier das
Munitionsminiſterium geſchaffen wurde. Sie verurſachte
notwendig einige Fehler, ſowie viel Verwirrung und
Geldvergeudung. Das britiſche Syſtem ſei jedoch beſſer,
als das deutſche, wo die Kriegslaſten abſichtlich den
Ar=
men auſgebürdet würden.
Der Generalſtab der Entente.
* London, 13. Nov. Die Times bewillkommt den
Kriegsausſchuß des Miniſteriums. Seine
Fähig=
keit, ſich zu erweitern, erkläre, daß Grey nicht darin ſei.
Er werde zur Verfügung ſtehen, wenn er verlangt werde.
Die Times begrüßt auch die Wiederbelebung des
Generalſtabes. Zwar könne ein improviſierter
Ge=
neralſtab in dieſem Stadium des Krieges keine Wunder
verrichten, aber der neue Kurs weiſe auf die Rückkehr
zu methodiſcher und geeigneter Kontrolle. Die
umfaſſen=
dere Frage des Kriegsrates der Verbündeten erzielte vor
läufig nur ein verſuchsweiſes praktiſches
Uebereinkom=
men zwiſchen England und Frankreich. Asquith hoffe,
daß Rußland und Italien ſich am
Kriegs=
rat beteiligen würden. „Unſer militäriſcher
Mit=
arbeiter,” ſagt die Times, „wünſcht auch die Vertretung
Japans, Belgiens, Serbiens und Montenegros. Die
An=
regung ſcheint von Frankreich ausgegangen zu ſein, aber
der eigentliche Grund zur Reform war der Druck der
öffentlichen Meinung. Man muß vom Kriegsrat zunächſt
nicht zu viel erwarten. Die Kriegsſchauplätze ſind weit
verſtreut, die Geleiſe bereits tief eingefahren, aber das
unmittelbare Ergebnis wird eine engere Fühlung,
na=
mentlich an der Weſtfront, ſein, und der Kriegsrat wird
ein Clearinghouſe für Ideen bilden.”
Zum Rücktritt Churchills.
* London, 13. Nov. Churchill hat in einem
Brief an Asquith ſeinen Rücktritt
angebo=
ten. Er erklärt darin u. a.: „Als ich die Admiralität
ver=
ließ, nahm ich es auf Ihr Erſuchen auf mich, an der
Ar=
beit des Kriegsrates teilzunehmen und den neuen
Miniſtern mit den Kenntniſſen beizuſtehen, die ich damals
in gewiſſem Maße beſaß. Die Ratſchläge, die ich erteilt
habe, ſind in dem Protokoll der
Reichsverteidigungs=
kommiſſion und in der Denkſchrift, die ich den
Mitglie=
dern des Kabinetts vorgelegt habe, verzeichnet. Ich lenke
Ihre Aufmerkſamkeit darauf, daß ich augenblicklich
voll=
ſtändig mit der Bildung des kleinen Kriegsrates
übereinſtimme, und ich billigte Ihre vor ſechs
Wochen geäußerte Abſicht, mich in dieſen aufzunehmen.
Ich habe damals nicht vorausgeſehen, mit wie großen
perſönlichen Schwierigkeiten Sie bei der
Zuſammen=
ſtellung des Kriegsrates zu kämpfen hätten und beklage
mich durchaus nicht darüber, daß Ihr Plan geändert
worden iſt. Aber gleichzeitig mit der Aenderung iſt meine
Arbeit für die Regierung natürlich beendigt. Ich kann
nicht als Mitglied der Exekutivgewalt eine Stellung mit
allgemeiner Verantwortlichkeit für die Kriegspolitik
ein=
nehmen, ohne daran mitzuarbeiten, ſowie Einſicht in Ihre
Entſchlüſſe zu haben und eine Kontrolle auszuüben. In
dieſen Zeiten fühle ich mich außerſtande, in gut
be=
zahlter Untätigkeit zu verharren und erſuche Sie
deshalb, dem König meiner Rücktgitt anzubieten.”
London, 13. Nov. Asquith erklärte in der
Antwort auf das Schreiben Churchills, er bedauere
den Entſchluß Churchills ſehr und ſpreche ihm ſeine hohe
Anerkennung für die von ihm geleiſteten Dienſte
aus.
* Amſterdam, 13. Nov. Nach der Meldung eines
hieſigen Blattes hat der plötzliche Rücktritt
Chur=
chills in London vorübergehende
Aufre=
gung hervorgerufen, da er unerwartet kam. Dem
Vernehmen nach beabſichtigt Churchill, nach der Front
zu gehen. In einem Brief an Asquith, in dem er
ſeinen Rücktritt anzeigte, ſchrieb er u. a.: „Ich bin
Offi=
zier und ſtelle mich ohne Vorbehalt den Militärbehörden
zur Verfügung. Ich mache Sie darauf aufmerkſam, daß
ſich mein Regiment in Frankreich befindet.
Die Unſtimmigkeit unter den Ententemächten.
TU. Bukareſt, 13. Nov. An den ruſſiſchen
Ge=
ſandten in Bukareſt, Poklewski=Koziell, wurde die
An=
frage geſtellt, ob die vielfach verbreiteten Nachrichten über
Unſtimmigkeiten unter den
Ententemäch=
ten der Wahrheit entſprächen. Der Geſandte antwortete,
Rußland und Frankreich ſind nach wie vor bereit,
für das gemeinſame Ziel die größten Opfer zu bringen.
Ueber das Verhalten Italiens und Englands
ſprach der Geſandte kein Wort.
Eine Probe aufs Exempel!
TU. Hamburg, 13. Nov. Aus Neu=York wird dem
Hamburger Fremdenblatt indirekt gemeldet, für den 21.
November ſei die Abfahrt von acht
amerikani=
ſchen Dampfern mit Schiffsfrachten die keine
Bannware enthalten ſollen, nach Deutſchland
an=
gekündigt. Der Staatsſekretär des Auswärtigen,
Lanſing, ſoll den Antrag geſtellt haben, daß die von der
Regierung vorher zu prüfenden Frachten für
unantaſt=
bar erklärt werden.
Die franzöſiſche Anleihe.
* Paris, 13. Nov. Die Kammer hat einſtimmig
einen Antrag betreffend die fünfprozentige
An=
leihe angenommen. Ribot erklärte zuvor, daß der
Antrag den Willen Frankreichs zeige, den Krieg mit
Waffen und mit Geld bis zum vollſtändigen
Sieg fortzuführen. Die Regierung der Republik
biete heute einen fünfprozentigen Zinsfuß an, weil nach
dem Kriege der Geldzins infolge des allgemeinen
Kapital=
bedarfs notwendigerweiſe ſteigen werde, und Frankreich
nicht wolle, daß diejenigen, die ihm während der
Kriegs=
tage Geld leihen, weniger begünſtigt ſeien, als die, die ihm
nach dem Siege leihen werden. Ribot mahnte ſchließlich
zur Mitwirkung aller, der Armen und Reichen, denn alle
wüßten, daß das nationale und moraliſche
Leben auf dem Spiele ſtehe. Die Rede Ribots
iſt mit großem Beifall aufgenommen und ihr öffentlicher
Anſchlag einſtimmig beſchloſſen worden.
Der Balkankrieg.
Der Vormarſch ins Gebirge.
TU. Berlin, 13. Nov. Der B. Z. wird aus dem
K. und K. Kriegspreſſequartier gemeldet: Der Vor
marſch der Verbündeten im
Gebirgsge=
lände mit ſeinen ſpärlichen und ſchlechten Verbindungen
hat den Fortſchritt in den Verfolgungskämpfen erwas
verlangſamt; dennoch wurden geſtern die Serben wieder
auf der ganzen Linie zurückgedrängt. Die Armeen von
Koeveß und von Gallwitz ſtoßen in Richtung gegen den
Sandſchak Novibazar vor.
Von der bulgariſch=franzöſiſchen Front.
TU. Genf, 13. Nov. Aus Saloniki wird berichtet,
daß in Monaſtir viele flüchtende ſerbiſche Familien
aus Kruſevac eintreffen. Um den bulgariſchen
Vor=
marſch gegen Babung aufzuhalten, ſcheint
Ge=
neral Sarrail in der Richtung des Engpaſſes von Iſvor
jenſeits des Zermafluſſes vormarſchieren zu wollen.
Wei=
tere in Saloniki aus Alt=Serbien eingetroffene
Nachrich=
ten beſagen, daß ſich die Serben langſam auf die
Eiſen=
bahngeleiſe zwiſchen Mitrovitza und Priſchtina
zurückzie=
hen in der Hoffnung, die Streitkräfte des Generals
Bio=
witſch in Kotchanik zu erreichen und ſich ſo den Rückzug
nach Montenegro offen zu halten. Nach den Ausſagen
eines in Albanien eingetroffenen Arztes revoltierten
albaniſche Banden und beſetzten die Gegend von Dihra.
Auf der franzöſiſchen Front herrſcht ſeit 24 Stunden Ruhe.
Man erwartet den nächſten Angriff an der Front bei
Serna, wo die bulgariſchen Truppen ſtarke
Truppenmaſ=
ſen zuſammenziehen.
Die Verluſte der Serben.
TU Sofia, 13. Nov. Die Bulgaren haben durch
ganz Südſerbien einen Kordon gezogen, der den
Entente=
truppen das Vorrücken nur durch ſchwere Kämpfe
mög=
lich macht. Die bulgariſche Front iſt
vorzüg=
liſt poſtiert. Auch der ganze Norden und
Nordoſt=
winkel Serbiens iſt vom Feinde geſäubert. Unſere Front
zwiſchen Kruſevac und Alexandrinatz ſteht vor dem
Zu=
ſaumenſchluß, ferner iſt das Ausfalltor, das den Serben
nach Weſten hin noch offen ſteht, neuerlich verengt
wor=
den. Die Verluſte der ſerbiſchen Armee
be=
tragen über 75000 Mann. Die Timok= und
Suma=
dia=Diviſionen ſind faſt gänzlich aufgerieben, die
Dißzi=
plin iſt gelockert. Die Materialverluſte auf dem
Rück=
zuge ſind ungeheuer.
Der Zeppelinbeſuch in Sofia.
* Friedrichshafen, 13. Nov. Aus Anlaß der
Landung eines Zeppelin=Luftſchiffes in
der Hauptſtadt von Bulgarien hat der Stadtvorſtand an
den Grafen Zeppelin ein Telegramm nach Stuttgart
geſandt, das folgenden Inhalt hat: Voll Bewunderung
bringt die Stadt Friedrichshafen zu der Fahrt eines
Luftſchiffes nach Sofia ihrem Ehrenbürger aufrichtige
Glückwünſche dar und freut ſich, daß gerade ein Zeppelin
es war, welcher den erſten deutſchen Soldaten nach dem
verbündeten Bulgarien gebracht hat. Möge dieſem Tage
bald die Fortſetzung zu unſerem weiteren
Bundesgenoſſen nach Konſtantinopel
foll=
gen, was Eure Exzellenz ſchon beim Beſuch der
militä=
riſchen Studienkommiſſion im Juli 1911 hier mit
Seher=
blick für möglich bezeichneten.” — Die alsbald
angekom=
mene Antwort lautete: „Herzlichen Dank für die
Beglück=
wünſchung der Stadt Friedrichshaſen zur Sofiaer Fahrt
eines meiner Luſtſchiffe. Will’s Gott, werden letztere
noch weit wertvollere Dienſte leiſten. Graf Zeppelin,
Ehrenbürger.”
Ein deutſcher Flieger über Saloniki.
TU Budapeſt, 13. Nov. Einer aus Saloniki über
Bukareſt hier eingelangten Nachricht zufolge erſchien am
7. November ein deutſcher Flieger über
Sa=
loniki und verweilte längere Zeit über dem
engliſch=
franzöſiſchen Lager.
Die Beute der Bulgaren in Niſch.
TU Sofia, 13. Nov. In Niſch erbeuteten die
Bul=
garen einen großen Teil der Archive des
ſerbi=
ſchen Auswärtigen Amtes, unter anderem auch
Schriftſtücke des Konkordats, unterzeichnet vom Papſt und
König Peter. Außerdem ſand man eine Unmenge
an=
derer Dokumente. Auch die Archive des
Kriegsminiſte=
riums und der Univerſität, der Bibliothek des Königs
und ein Teil der Korreſpondenz wurden entdeckt. Vieles
davon war vergraben, aber die Niſcher Einwohner ſelbſt
führten auf die richtige Spur.
Das Haupt der „Narodna Obrana” gefangen
genommen.
TU. Budapeſt 13. Nov. (Major Duſchan
Po=
vovic, das Haupt der „Narodna Obrana” einer der
Anſtifter der Ermordung Franz FFerdinands, iſt nach
einer Meldung des Peſter Lloyd in bulgariſche
Ge=
fangenſchaft geraten.
Die Haltung Griechenlands.
TU. Lugano, 13. Nov. Der Corriere della Sera
findet, daß die Auflöſung der griechiſchen
Kam=
mer das endgültige Einſchwenken
Griechen=
lands in das Fahrwaſſer Deutſchlands
bedeutet. Die neue Kammer werde unbedingt
kriegs=
feindlich ſein, ſo daß die Neutralität ein entſchiedenes
deutſchfreundliches Gepräge tragen werde. Die Frage
ſei nur, wie Griechenland ſich verhalten werde, wenn
ſer=
biſche Truppen auf griechiſches Gebiet flüchten oder wenn
es auf griechiſchem Boden zu einem Kampf zwiſchen den
Bulgaren und dem Ententeheere kommt.
Venizelos verläßt Griechenland.
TU. Wien 13. Nov. Athener Meldungen, die über
Bukareſt hierher gelangt ſind, beſagen, daß Venizelos
ſich anſchickt, Griechenland zu verlaſſen, um
nach Paris überzuſiedeln.
Die Haltung Rumäniens.
* Bukareſt, 13. Nov. In Erwartung des
Zu=
ſammentritts des Parlaments ſind die ſeit
einiger Zeit bei dem Miniſterpräſidenten als Chef der
liberalen Partei abgehaltenen parlamentariſchen
Beraktungen heute beendet worden. Die
Indepen=
dance Roumaine ſtellt feſt, daß die Meinungsäußerung
eines jeden Einzelnen zur Folge hatte, daß auch die
Geg=
ner der Regierung wiſſen, daß zwiſchen der Partei
und ihrem Fuhrer volle Einmütigkeit
be=
ſteht, was praktiſch bedeutet, daß die ungeheure
Mehrheit des rumäniſchen Volkes mit der
Auffaſſſſung der Regierung übereinſtimmt.
Die Lage, in der ſich Rumänien heute befindet, wäre
da=
mit allerdings nicht geändert, aber jene würden ermutigt
werden, die ſich im Kampf gegen die Mehrheit befinden,
die ſich nicht von den Intereſſen des Landes, ſondern von
parteipolitiſchen Erwägungen oder ſogar von perſönlichen
Intereſſen lleiten laſſen. Aus dem Ergebnis der Beratungen
erkennt die Regierung das Vertrauen, das
das Land für ſie hat, ſowie die Verſicherung, daß
zwiſchen ihr und der Mehrheit des rumäniſchen Volkes
Harmonie beſteht. — Entgegen anderen Mitteilungen über
die Aeußerung des Miniſters des Innern, die er
bei einem politiſchen Tee bei dem Bukareſter
Bürger=
meiſter, Petrescu, gemacht hat, wird halbamtlich
ver=
öffentlicht, daß der Miniſter ſagte: Einige ſind unter dem
Vorwand, daß wir die franzöſiſche Kultur zu verteidigen
haben, und aus Liebe für Frankreich dafür, daß wir
ſo=
fort in Tätigkeit treten, ohne an die Ergebniſſe zu
den=
ken, die ein ſolches Eingreifen haben könnte. Andere
ver=
langen ein Eingreifen Deutſchland zu Liebe. Ich bin
ebenſoweit entfernt von der Anſicht jener, wie dieſer. Ich
bin dafür, daß Rumänien an dieſem Kriege nur ſeinen
eigenen Intereſſen zu Liebe teilnehmen kann.
Die Lage in Perſien.
* Bern, 13. Nov. Der Sonderberichterſtatter des
Corriere della Sera drahtet aus Petersburg, daß das
ſtändige lebhafte Intereſſe der dortigen politiſchen Kreiſe
für die Lage in Perſien in ängſtliche
Beſorg=
nis umgeſchlagen ſei. Die Lage werde durch die
letzten Wechſelfälle auf dem Balkan und den verſtärkten
deutſchen Einfluß in Konſtantinopel, der die Gefahr einer
erfolgreichen revolutionären Propaganda in der ganzen
mohammedaniſchen Welt mit ſich bringe, beeinflußt.
Ruß=
land und England hätten deswegen von der perſiſchen
Regierung die Auflöſung der türkiſch=
perſi=
ſchen Banden verlangt.
* Berlin, 13. Nov. Die deutſchen Erzbiſchöfe
und Biſchöfe haben einen gemeinſamen Hirtenbrief
an ihre Gemeinden erlaſſen, worin ſie eine kirchliche
Kollekte für die durch den Krieg verwüſteten
polni=
ſchen Gegenden anordnen.
* Bern 13. Nov. Laut Secolo ſoll ein neuer
Skandal wegen Militärlieferungen in den
der römiſche Journaliſt Bonaretti und der Advokat
Timuncini verwickelt ſeien, bevorſtehen. Neue
aufſehen=
erregende Verhaftungen werden erwartet.
* Rom, 13. Nov. Giornale Ufficiale Militare
ver=
öffentlicht einen Erlaß zur Einberufung der erſten,
zweiten und dritten Kategorie der Jahresklaſſe
1895, ſowie der zurückgeſtellten Jahresklaſſen 1892,
1893 und 1894, die bei der erneuten Unterſuchung durch
die Aushebungskommiſſion für tauglich erklärt worden
ſind.
* London 13. Nov. Die letzte Verluſtliſte
nennt 20 Offiziere und 762 Mann.
* Konſtantinopel, 13. Nov. Die Kommiſſion,
die ſeit längerer Zeit mit der Ausarbeitung eines
Zolltarifs der die gegenwärtigen fünſprozentigen
Wertzölle erſetzen ſoll, beſchäftigt iſt, hat den Entwurf dem
Großweſirat unterbreitet, das ihn demnächſt dem
Parla=
ment zugehen laſſen ſoll. Den Blättern zufolge beruht
der Tarif weder auf den Schutzzöllen, noch auf dem
völ=
ligen Freihandelsſyſtem, ſondern auf einer
gemäßig=
ten Handelspolitik, welche die Erzeugniſſe der
Landwirtſchaft und der entwicklungsfähigen Induſtrie
der Türkei ſchützt, ohne die Konſumenten übermäßig zu
belaſten. Man glaubt, daß durch die Einführung dieſes
Zolltarifes die Zolleinnahmen, die gegenwärtig etwa vier
Millionen Pfund betragen, im erſten Jahre nach dem
Kriege ſieben, ſodann neun Millionen Pfund (200
Milli=
onen Kronen) erreichen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 13. Nov. In der heutigen Sitzung des
Bundesrates gelangten zur Annahme: Der Entwurf
einer Verordnung, betreffend Errichtung einer
Verwal=
tungsſtelle für private Schwefelwirtſchaft, der Entwurf
einer Verordnung, betreffend das Verbot der Goldausfuhr,
der Entwurf einer Verordnung, betreffend Einwirkung
der Fürſorge für Angehörige von Kriegsteilnehmern auf
deren Unterſtützungswohnſitz.
* Stockholm, 13. Nov. Die ſchwediſche Akademie der
Wiſſenſchaften hat beſchloſſen, den Nobelpreis für
Phyſik für 1915 zwiſchen den Profeſſoren W. H. Bragg
und ſeinem Sohne W. L. Bragg in Cambridge zu
teilen. Die Preisträger haben ſich Verdienſte um die
Er=
forſchung von Kriſtall=Strukturen mittels Röntgenſtrahlen
erworben. Den Nobelpreis für Chemie für 1915 hat die
Akademie dem Profeſſor R. Willſtätter in Berlin=
Dahlem für Unterſuchungen der Farbſtoffe im
Pflanzenreiche, in erſter Reihe Chlorophylle,
zu=
geteilt.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 13. Nov. In der heutigen Vormittags=
Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſ=
ſenlotterie fielen 15000 Mk. auf Nr. 82120, 5000 Mk.
auf die Nrn. 3603 43392.83859, 3000 Mk. auf die Nrn. 10802
17030 30883 43529 50544 61630 63690 68093 68259 88827
100411 107539 109983 110506 122050 125885 126344 138042
139889 150613 155724 160895 164698 165803 176548 184597
188086 195990 196632 197615 201196 201603 201655 201923
211154 217601 218314 224381 226679 231738 233927.
In der Nachmittags=Ziehung ſielen 40000 Mk. auf Nr.
187650, 10000 Mk. auf Nrn. 110278, 5000 Mk. auf Nr.
173883, 3000 Mk. auf die Nrn. 4514 6339 8084 17017 18430
23116 24668 32398 51345 52388 56996 57501 70208 74856
78815 82795 92432 100566 103723 104830 108376 127790
135705 137636 144455 145186 166934 167926 175941 187660
188167 193352 198986 201777 215005. (Ohne Gewähr.)
Ein amerikaniſches Protektorat über Haiti.
* Waſhington, 13. Nov. Meldung des Reuterſchen
Bureaus: Der Kongreß von Haiti hat den
Ver=
trag mit den Vereinigten Staaten, der
tatſäch=
lich auf ein amerikaniſches Protektorat über
Haiti hinausläuft, angenommen.
Handel und Verkehr.
* Berllin, 13. Nov.
Börſenſtümmungs=
bild. Die von dem geplanten endgültigen Abbau der
Börſenengagements endgültig betroffenen Kreiſe ſcheinen
ſich damit ausgeſöhnt zu haben, denn die
Grundſtim=
mung behielt auch heute noch ihre freundlichere
Veranla=
gung bei, wenn auch das Geſchäft, wie überdies an
Samstagen üblich, recht ſtill blieb. Die genannten
Kurſe waren zumeiſt unverändert, zum Teil leicht
ge=
beſſert. Deviſen feſt.
* Berlin, 13. Nov. Eine Sitzung des
Börſen=
vorſtandes hat in Verfolg eines früheren
Beſchluſ=
ſes, die Abwickelung der ſeit der Zeit vor dem Kriege
laufenden Geld= und Ultimogeſchäfte zu Ende November
1915 herbeizuführen beſchloſſen.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 368
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 116, 117;
Re=
ſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 219 bis einſchl. 224;
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118; Feld=
Maſchinen=
gewehrzug Nr. 170 (ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 118);
Dra=
goner=Regimenter Nr. 23, 24; Fuhrparkkolonnen Nr. 25
und 212 des XVIII. Armeekorps; Artillerie=
Munitions=
kolonne Nr. 8 (Götz) des XVIII. Armeekorps. Weiter
ſind erſchienen die Liſte Nr. 3 der aus England
zurückge=
kehrten preußiſchen Austauſch=Gefangenen, die Sächſiſchen
Verluſtliſten Nr. 216 und 217 und die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 292.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
egen
Kormands-- Schläpfen
Doſe 30Pfg „Auch als Tiebesgabe
im Felde begehrt!” (Im Feldpoſtbrief portofrei.)
I.14796
Krieg und Wohnungseinrichtung.
Die Möbel-Industrie und die gesamte
Einrichtungs-Branche haben
begreif-
licherweise in ganz besonderem Maße durch
die Erscheinungen des Krieges zu leiden, wobei
die ständig wachsende Preissteigerung fast aller
Rohmaterialien nicht das geringste Uebel ist.
Die erheblichen Vorräte fertiger
Möbel und Einrichtungs-
Gegen-
stände, sowie das bedeutende Material-Lager
ermöglichen uns vorläufig noch den Verkauf zu
niedrigen Preisen. Interessenten, die in der Lage
sind, schon jetzt, wenn auch für spätere
Liefe-
rung, Entschlüsse zu fassen, genießen
wesent-
liche Vorteile ohne Risiko für den Fall, daß die
Gründung der Haushaltung durch
unvorher-
gesehene Ursachen des Krieges nicht erfolgen
kann. Man verlange ausführliche Auskunft und
kostenlose Uebersendung unseres Albums
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der Geſchäftsſtelle des „Darmſtädter Tagblattes”,
Rheinſtraße 23.
(15646a
Familiennachrichten.
Statt Karten.
Gustav Spohr
Großh. Kammermusiker
Charlotte Spohr, geb. Rothermel
VERMÄHLTE.
Darmstadt, November 1915.
(*8113
Für die uns ſo zahlreich dargebrachten
Glückwünſche ſowie ſonſtige Ehrungen
auläßlichunſererHilbernen
Hoch=
zeitsfeier ſagen wir hiermit Allen
un=
ſeren herzlichſten Dank.
W. Bergſträßer u. Jrau.
(*8167
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß geſtern abend 10 Uhr
mein lieber Mann und mein guter Vater
cheer Dohann Miriann
nach kurzer, ſchwerer Krankheit ſanft ent=
(*8147
ſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Littmann, geb. Mayer
und Tochter.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
Die Beerdigung findet am Montag, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgange unſerer teuren
(15875
Entſchlafenen
Frau
Mürgerete Raamann Wibr.
ihre liebevolle Teilnahme bewieſen, ſagen wir
unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, Mainz, Pfungſtadt, 13. Nov. 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten
die traurige Mitteilung, daß am 11. November
unſer lieber, guter Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel
(*8143
Ernſt Gutfreund
Füſilier im Inf.=Regt. No. 35
(Brandenburgiſches)
im Kriegslazarett ſeiner ſchweren Verwundung,
die er am 4. November erhielt, erlegen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Gutfreund.
Darmſtadt, Hohler Weg 80.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, meinen lieben,
unvergeßlichen Gatten, unſeren Bruder,
Schwa=
ger und Onkel
(*8139
Ludwig Roßler
nach langem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden Freitag abend in die Ewigkeit zu ſich
zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Babette Roßler, geb. Leißler.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
Soderſtraße 90.
Die Beerdigung findet am Montag,
nachmit=
tags 2½ Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
Den Heldentod fürs Vaterland
erlitt am 29. Oktober unſer
lang=
jähriger, treuer Sangesbruder
Sebaſtian Steinbrecher.
Wir werden ſeiner ſtets in Ehren
gedenken.
„Sängerluſt‟, Weiterſtadt.
(15831
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſre liebe
Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und
Großmutter
(*8145
Frau
Margarethe Schoch Wwe.
am 12. November im Alter von 62 Jahren
ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Schoch,
Familie Heinrich Schoch.
Darmſtadt, den 13. November 1915.
Die Beerdigung findet am Montag, nachmittags
um 4 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Mee
Wetterausſichten für Sonntag: Vorwiegend trüb
und regneriſch, zeitweiſe Aufklaren, etwas kühler.
Tagestalenwper.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. A): „Othello”.
Konzierte: Ludwigshöhe um 4 Uhr, — Rummelbräu
um 4 und 8 Uhr.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Mitteilung.)
Dem lieben Gott hat es gefallen, meinen
herzensguten Mann, unſeren lieben Vater,
Schwiegervater und Großvater (15859
Herrn
Karl Schäfer
Lehrer i. R. und Schriftſteller
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld
getragenem Leiden im Alter von 66 Jahren
durch einen ſanften Tod zu erlöſen.
Darmſtadt, Berlin, Frankfurt a. M.,
den 13. November 1915.
Marie Schäfer, geb. Appfel,
Marie Roller, geb. Schäfer,
Emmy Schminke, geb. Schäfer,
Hedwig Weſtenburger, geb. Schäfer,
Prof. Dr. Karl Roller,
Ingenieur Conrad Schminke,
Hermann Weſtenburger, Leutnant der
Landwehr, z. Zt. im Felde,
und 7 Enkel.
Die Beerdigung erfolgt auf dem alten Friedhof
und findet Montag, den 15. Nov., nachmittags
3¼ Uhr, vom Sterbehauſe, Landwehrſtraße 5,
aus ſtatt.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Nummer hat 20 Seiten.
Montag, den 15. November
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Bekanntmachung
zur Regelung der Preiſe für Schlachtſchweine und für Schweinefleiſch.
Vom 4. November 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Beim Verkaufe von Schweinen zur Schlachtung darf der Preis für 50
Kilogramm Lebendgewicht nicht überſteigen für Schweine im Lebendgewichte:
über
über
unter
80 bis 100 60 bis 80 60 Kilo=
Sauen
Kilogramm — Kilogramm
gramm
in:
Mark
Mark
Mark.
Mark
Königsberg
90
85
60
Danzig . .
90
60
85
Bromberg.
60
90
85
Poſen .
90
85
60
Breslau
95
90
Gleiwitz
100
95
Stettin .
90
95
Berlin .
95
85
100
Magdeburg.
100
95
Kiel „
95
90
Hamburg
90
95
Hannover .
100
95
Bremen
100
95
Dortmund
102
87
97
Eſſen
105
90
100
Cöln
90
105
100
Crefeld .
105
90
100
Düſſeldorf.
105
90
100
Aachen .
107
92
102
Caſſel
105
100
90
Frankfurt a. M.
108
103
93
Wiesbaden
108
103
93
Mainz .
108
103
93
Leipzig .
105
90
100
Dresden
105
90
100
Zwickau
105
90
100
Chemnitz
105
100
Plauen
105
100
München
108
103
Nürnberg.
108
103
Würzburg
108
103
Stuttgart .
108
103
Karlsruhe .
108
103
Mannheim
108
103
93
Freiburg i. Br. .
110
105
95
Straßburg i. E.
110
105
80
95
Metz:
110
95
80
105
Der Preis in Spalte 1 erhöht ſich bei Schweinen im Lebendgewichte von über
100—120 Kilogramm um 10 vom Hundert, von über 120 Kilogramm um 20 vom Hundert.
In Gemeinden, die öffentliche Schlachthäuſer beſitzen und nicht im Abſ. 1
auf=
geführt ſind, darf der Preis für Schweine beim Verkaufe zur Schlachtung den
Höchſt=
preis des nächſtgelegenen der im Abſ. 1 genannten Orte nicht überſteigen. Bei
gleich=
weiter Entfernung von zweien dieſer Orte iſt der höhere der beiden Höchſtpreiſe
maß=
gebend.
Die Landeszentralbehörden ſind befugt, die ſich aus Abſ. 3 ergebenden
Höchſt=
preiſe herabzuſetzen.
§ 2. Der Verkauf von Schweinen zur Schlachtung darf nur nach
Lebendge=
wicht erfolgen. Die Landeszentralbehörden ſind befugt, Ausnahmen zuzulaſſen; ſie
haben dabei feſtzuſetzen, nach welchem Verhältnis das Lebendgewicht in
Schlachtge=
wicht umzurechnen iſt.
§ 3. Die zuſtändige Behörde kann an den im § 1 Abſ. 1 genannten Orten
Be=
ſtimmungen über die Zulaſſung der Käufer und die Verteilung der Schweine an ſie
auf den Schlachtviehmärkten erlaſſen. Schweine, die bis zum Marktſchluß unverkauft
bleiben, müſſen der Gemeinde des Marktorts auf ihr Verlangen käuflich überlaſſen
werden. Der Ueberlaſſungspreis beträgt 5 Mark weniger für den Zentner als der
Höchſtpreis.
§ 4. In Gemeinden mit öffentlichen Schlachthäuſern kann die zuſtändige
Be=
hörde beſtimmen, daß von außerhalb eingeführtes friſches Schweinefleiſch nur an den
von ihr bezeichneten Stellen verkauft werden darf.
§ 5. Bei Abgabe an den Verbraucher darf der Preis
für friſches (rohes) Schweinefleiſch
. 140 vom Hundert,
für friſches (rohes) Fett
180 „
des in der nächſtgelegenen Schlachthausgemeinde für das Lebendgewicht der Schweine
im Gewichte von 80 bis 100 Kilogramm geltenden Höchſtpreiſes nicht überſteigen. Die
Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können die
Verhält=
nisſätze niedriger feſtſetzen.
Die Gemeinden können Höchſtpreiſe für die einzelnen Fleiſchſorten feſtſetzen; ſie
dürfen dafür den nach Abſ. 1 maßgebenden Preis nicht überſteigen.
Sind die Höchſtpreiſe am Orte der landwirtſchaftlichen oder gewerblichen
Nie=
derlaſſung des Verkäufers andere als am Wohnort des Käufers, ſo ſind die erſteren
maßgebend.
§ 6. Die in dieſer Verordnung feſtgeſetzten Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne
des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der
Bekannt=
machung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516) in Verbindung mit der
Be=
kanntmachung vom 21. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 25) und vom 23. September
1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 603). Das gleiche gilt für die auf Grund dieſer Verordnung
feſtgeſetzten Preiſe.
§ 7. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung
dieſer Verordnung Sie beſtimmen, wer als Gemeinde oder als zuſtändige Behörde
im Sinne dieſer Verordnung anzuſehen iſt.
§ 8. Der Reichskanzler iſt befugt, Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer
Ver=
ordnung zu erlaſſen.
§ 9. Wer der Vorſchrift des § 2 oder den nach § 3 Satz 1, § 4 oder § 7 Satz1
erlaſſenen Beſtimmungen zuwiderhandelt wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten
oder Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert Mark beſtraft.
§. 10. Die zuſtändige Behörde kann Geſchäftsbetriebe, deren Unternehmer oder
Betriebsleiter ſich in Befolgung der Pflichten unzuverläſſig zeigen, die ihnen durch
dieſe Verordnung oder die dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen auferlegt ſind,
ſchließen.
Gegen die Verfügung iſt Beſchwerde zuläſſie Ueber die Beſchwerde entſcheidet
die höhere Verwaltungsbehörde endgültig. Die Beſchwerde bewirkt keinen Aufſchub.
§ 11 Die Verordnung tritt am 12. November 1915 in Kraft. Der
Reichs=
kanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens
Berlin, den 4. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.
Bekanntmachung
zur Regelung der Preiſe für Schlachtſchweine und für Schweinefleiſch.
Vom 10. November 1915.
Auf Grund des § 7 der Bundesratsverordnung zur Regelung der Preiſe für
Schlachtſchweine und Schweinefleiſch vom 4. November 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 725
bis 729) wird folgendes beſtimmt:
Im Sinne der Verordnung iſt anzuſehen:
a) als Gemeinde jeder im Sinne von Artikel 1 der Städte= und
Landgemeinde=
ordnung gebildete Verband:
b) als zuſtändige Behörde in Städten über 20000 Einwohner der
Oberbürger=
meiſter, im übrigen das Kreisamt;
(15861
e) als höhere Verwaltungsbehörde der Provinzialausſchuß.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
Krämer.
v. Hombergk.
Bekantmachung
zur Regelung der Milchpreiſe und des Milchverbrauchs.
Vom 4. November 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundes=
rats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 327)
folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die Gemeinden ſind berechtigt, Höchſtpreiſe für Milch beim Verkaufe durch
den Erzeuger ſowie im Groß= und im Kleinhandel feſtzuſetzen. Gemeinden mit mehr
als zehntauſend Einwohnern ſind zur Feſtſetzung von Höchſtpreiſen im Kleinhandel
verpflichtet.
Die Höchſtpreisfeſtſetzung bedarf der Zuſtimmung der Landeszentralbehörde
oder der von ihr beſtimmten Behörde.
Der Reichskanzler iſt befugt, allgemeine Anordnungen über die oberen Grenzen
für die Höchſtpreisfeſtſetzungen zu treffen.
§ 2. Gemeinden mit mehr als zehntauſend Einwohnern ſind verpflichtet, andere
Gemeinden ſind berechtigt, die vorzugsweiſe Berückſichtigung der Kinder, ſtillenden
Mütter und Kranken bei der Verteilung der vorhandenen Milchmenge ſicherzuſtellen.
Die Sicherſtellung kann durch Einrichtung eigener Verkaufsſtellen, durch
Ver=
einbarung mit den Landwirten und Milchhändlern, durch Ausgabe von
Bezugsbe=
rechtigungen, durch Regelung des Milchverkaufs zu beſtimmten Stunden oder ſonſt
zu einer, den örtlichen Verhältniſſen angepaßten Weiſe erfolgen.
§ 3. Die Gemeinden ſind befugt, die zur Durchführung der Sicherſtellung
er=
forderlichen Anordnungen zu treffen; ſie haben dafür zu ſorgen, daß den
Vorzugs=
berechtigten keine höheren Preiſe, als den übrigen Abnehmern berechnet werden.
§ 4. Der Reichskanzler kann Vorſchriften über den Maßſtab erlaſſen, nach dem
Kinder, ſtillende Mütter und Kranke zu berückſichtigen ſind.
§ 5. Die nach § 1 feſtgeſetzten Höchſtpreiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des
Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der
Bekannt=
machung vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516) in Verbindung mit den
Bekanntmachungen vom 21. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 25) und vom 23.
Sep=
tember 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 603).
§ 6. Die Befugniſſe, die in dieſer Verordnung den Gemeinden übertragen ſind,
ſtehen auch Kommunalverbänden ſowie Vereinigungen von Kommunalverbänden,
Gemeinden und Gutsbezirken zu.
Die Landeszentralbehörden können Kommunalverbände, Gemeinden und
Guts=
bezirke zum Zwecke der Regelung der Milchpreiſe und des Milchverbrauches vereinigen
und ihnen die Befugniſſe aus §§ 1 bis 3 ganz oder teilweiſe übertragen.
Die Landeszentralbehörden können die Milchpreiſe und den Milchverbrauch ſelbſt
regeln. § 3 findet entſprechende Anwendung.
Soweit Milchpreiſe oder Milchverbrauch für einen größeren Bezirk geregelt wird,
ruhen die Befugniſſe und Verpflichtungen der zu dem Bezirke gehörenden Gemeinden
und Kommunalverbände.
§ 7. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung
dieſer Verordnung. Sie können anordnen, daß die Feſtſetzungen und Anordnungen
gemäß §§ 1 bis 3 anſtatt durch die Gemeinden und Kommunalverbände durch deren
Vorſtand erfolgen. Sie beſtimmen, wer als Kommunalverband, als Gemeinde oder
als Vorſtand im Sinne dieſer Verordnung anzuſehen iſt.
§ 8. Mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu
fünf=
zehnhundert Mark wird beſtraft, wer den gemäß §§ 3, 6 und 7 erlaſſenen
Anord=
nungen und Beſtimmungen zuwiderhandelt.
§ 9. Die Verordnung tritt mit dem Tag der Verkündung in Kraft.,
Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 4. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.
Bekantmachung
zur Regelung der Milchpreiſe und des Milchverbrauchs.
Vom 8. November 1915.
Auf Grund von § 7 der Verordnung des Bundesrats zur Regelung der
Milch=
preiſe und des Milchverbrauchs vom 4. November 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 723) wird
folgendes beſtimmt:
§ 1. Die Feſtſetzungen nach §§ 1 bis 3 der Verordnung erfolgen anſtatt durch
die Gemeinden und Kommunalverbände durch deren Vorſtand.
§ 2. Im Sinne der Verordnung iſt anzuſehen:
a) als Kommunalverband der Kreis,
b) als Gemeinde jeder im Sinne von Artikel 1 der Städte= und
Landgemeinde=
ordnung gebildete Verband,
c) als Vorſtand des Kommunalverbands der Großherzogliche Kreisrat,
d) als Vorſtand der Gemeinde in Landgemeinden die Großh. Bürgermeiſterei,
in Städten der Bürgermeiſter oder Oberbürgermeiſter.
Darmſtadt, den 8. November 1915.
(15860
Großherzogliches Miniſterium des Innern
v. Hombergk
Krämer.
Bekanntmachung
über Einſchränkung der Milchverwendung.
Vom 9. November 1915.
Auf Grund von § 4 der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern
über die Einſchränkung der Milchverwendung vom 22. Oktober d. J. (Regierungs=Bl.
S. 199) werden die Großh. Kreisämter ermächtigt, den von dem Verbot in § 1 Nr. 1,
2, 3 dieſer Bekanntmachung betroffenen Gewerbebetrieben die Verarbeitung
1. ihrer eigenen, am 25. Oktober d. J. noch vorhanden geweſenen Beſtände an
Trockenmilch und Trockenſahne;
2. der bei den Herſtellern von Trockenmilch und Trockenſahne am 25. Oktober
d. J. noch vorhanden geweſenen Beſtände, ſoweit ſie an die genannten
Betriebe bereits verkauft ſind oder noch abgeſetzt werden;
3. der am 25. Oktober auf dem Transport befindlichen Mengen von
Trocken=
milch und Trockenſahnez.
4. von Trockenmilch und Trockenſahne, die ſie aus dem Auslande beziehen,
zu geſtatten. Die Erteilung der Erlaubnis iſt auf zuverläſſige Firmen zu beſchränken
(15862
und die erforderliche Kontrolle vorzuſehen.
Darmſtadt, den 9. November 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern
Abteilung für Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe.
Schliephake.
Krämer.
Bekanntmachung
betreffend Ergänzung der Verordnung über das Verbot des Handels mit in
England abgeſtempelten Wertpapieren.
Vom . November 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
Der § 3 der Verordnung über das Verbot des Handels mit in England
abge=
ſtempelten Wertpapieren vom 19. November 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 477) erhät
folgenden Abſatz 3:
Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer
Ver=
ordnung zulaſſen.
§ 2.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 4. November 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
(15863
Delbrück.
Bekanntmachung.
Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird am
Dienstag, den 16. November 1915, von 12 bis 4 Uhr,
Mittwoch, den 17. November 1915, von 10 bis 4 Uhr,
und auf dem Schießplatz Meſſel am
Montag, den 15. November 1915, von 8½ bis 3½ Uhr=
Dienstag, den 16. November 1915, von 7½ bis 11½ Uhr,
Freitag, den 19. November 1915, von 9½ bis 1½ Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Die Abſperrung des Truppenübungsplatzes Darmſtadt erſtreckt ſich an allen
Tagen bis zum Landgraben. Das abgeſperrte Gebiet darf nicht betreten werden.
Zuwiderhandelnde haben Beſtrafung auf Grund des preußiſchen Geſetzes vom 4. Juni
1851 über den Belagerungszuſtand zu gewärtigen.
(15853
Darmſtadt, den 12. November 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für den Verkauf
von Kartoffeln an Verbraucher.
Auf Grund der Bundesratsverordnung über die Regelung der Kartoffelpreiſe
vom 28. Oktober 1915 und der Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 7. November 1915 haben die Kreisräte der Kreiſe Darmſtadt, Dieburg und
Groß=Gerau, als Vorſtand der Kommunalverbandsvereinigung Darmſtadt, nach
Anhörung des Verbandsausſchuſſes und auf Grund ſachverſtändiger Beratung, für
den Bezirk der genannten Kreiſe folgende Höchſtpreiſe für Kartoffeln feſtgeſetzt:
1. Der Kartoffelerzeuger darf vom Verbraucher für den Doppelzentner gute
Speiſekartoffeln:
a) im Platzgeſchäft bis zu 7 Mark,
b) bei Transport nach einem anderen Ort auf dem Land über 5 km, bis zu
7.50 Mark,
c) bei Transport von auswärts nach der Stadt Darmſtadt, bis zu 8 Mark,
fordern.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich bei Lieferung frei Aufbewahrungsraum des
Ver=
brauchers oder frei Waggon der nächſten Verladeſtation.
2. Der Händler darf vom Verbraucher bei Lieferung über 10 Zentner, bis zu
7.50 Mark, unter 10 Zentnern, bis zu 8 Mark, für den Doppelzentner gute
Speiſe=
kartoffeln fordern.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei Aufbewahrungsraum des Verbrauchers oder frei
Waggon der nächſten Verladeſtation, oder bei Verkauf im Geſchäftsraum oder Laden.
Im Uebrigen finden die Vorſchriften der Bekanntmachungen des Reichskanzlers
vom 28. Oktober d. Js. über die Kartoffelverſorgung und die Feſtſetzung von
Höchſt=
preiſen für Kartoffel uſw. Anwendung.
Die vorſtehenden Höchſtpreiſe treten mit dem Tag ihrer Veröffentlichung in
den Amtsverkündigungsblättern oder Kreisblättern in Kraft.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
(15854
Der Vorſtand der Kommunalverbands=Vereinigung Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 3 deutſche Schäferhunde, 1 Pinſcher, 1 Foxterrier
(zugelaufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem
5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht
ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um
(15827
10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Im hieſigen Schlachthof wurde bei einem aus dem Kreis
Alsfeld eingeführten Rinde Maul= und Klauenſeuche feſtgeſtellt.
Die Abſchlachtung des geſamten Viehbeſtands iſt erfolgt und die
Desinfektion ausgeführt; die Seuche kann ſomit als erloſchen
be=
trachtet werden.
(15826
Darmſtadt, den 12. November 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Feſtſtellung des Ertrags der
Kartoffelernte in 1915.
Alle Unternehmer und Leiter von landwirtſchaftlichen Betrieben.
die meiner Aufforderung vom 18. v. Mts. noch nicht entſprochen
haben, werden hiermit erſucht, die Ermittelungsbogen über die
Kartoffel=
ernte umgehend und ſpäteſtens bis zum 16. ds. Mts. bei den
Polizeirevieren abzugeben. Bei den bis zum 15. November etwa
noch nicht geernteten Grundſtücken ſind ſchätzungsweiſe Angaben zu
machen, jedoch iſt dies in den Ermittelungsbogen ausdrücklich
hervorzuheben.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.:
Mueller.
15866go
Höchſtpreiſe für Schweineſteiſch und Fett.
I. Durch Bundesratsverordnung vom 4. November 1915 iſt mit
Wirkung vom 12. November 1915 beſtimmt worden:
Beim Verkauf von Schweinen zur Schlachtung darf der Preis
für 50 kg Lebendgewicht nicht überſteigen für Schweine im
Lebend=
gewicht:
über 89—100 kg
108 ℳ6 — 3
über 60— 80
93 „ —
unter 60
78 „ —
über 100—120 „
118 „ 80 „
über 120
129 „ 60 „
Der Verkauf von Schweinen zur Schlachtung darf nur nach
Lebendgewicht erfolgen.
Als Schlachtungen gelten gewerbliche und Hausſchlachtungen.
Als Verkauf zur Schlachtung gilt auch der Verkauf an
Zwiſchen=
händler, die die Schweine nicht mindeſtens 14 Tage in ihrer eigenen
Stallung weiterfüttern.
II. Bei Abgabe an den Verbraucher darf der Preis
für friſches (rohes) Schweinefleiſch 140 Prozent,
Fett
180
des obenbezeichneten für das Lebendgewicht der Schweine im
Ge=
wicht von 80—100 kg geltenden Höchſtpreiſes nicht überſteigen.
Darnach darf der Ladenpreis in Darmſtadt
von heute ab bis auf weiteres nicht überſteigen bei
friſchem Schweinefleiſch 1 ℳ 52 ₰ für das Pfund
„ Fett
1 „ 95. „ „ „
Wer die vorbezeichneten Höchſtpreiſe überſchreitet, wird mit
Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 ℳ
beſtraft. Neben der Strafe kann angeordnet werden, daß die
Ver=
urteilung auf Koſten des Schuldigen öffentlich bekannt zu machen
iſt; auch kann neben Gefängnisſtrafe auf Verluſt der bürgerlichen
Ehrenrechte erkannt werden.
Im übrigen werden Zuwiderhandlungen mit Gefängnis bis
zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 ℳ beſtraft.
Auch können Geſchäftsbetriebe, deren Unternehmer oder
Be=
triebsleiter ſich in Befolgung der Pflichten unzuverläſſig zeigen, die
ihnen durch vorbezeichnete Vorſchriften auferlegt ſind, geſchloſſen
werden.
Darmſtadt, den 12. November 1915.
(15864
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Ausgabe von Brotkarten und
Zuſatzbrotmarken.
Am Mittwoch, den 17. November, vormittags von
8 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden für die
hieſige Bürgerſchaft Brotkarten und Zuſatzbrotmarken für die Zeit
vom 22. November bis 19. Dezember 1915 in den gleichen
Gebäuden, in denen die Kartenausgabe in den einzelnen Bezirken
in den vorhergehenden Monaten erfolgte, ausgegeben. Die Ausgabe
von Brotkarten an Gaſthöfe und Wirtſchaften erfolgt von
Donners=
tag, den 18. ds. Mts., ab im Stadthaus (Zimmer 43) gegen
Vor=
lage der Ausweiskarten und nach erledigter Abrechnung über den
Verbrauch der Tagesbrotkarten im vorhergehenden Monat. Jede
mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und=Marken wird
ſtraf=
rechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesrats=
verordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw. ſind
jeweils ſofort zu melden. Die Verſäumnis ſowie falſche Angaben
werden gleichfalls mit Strafe geahndet.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
(15830gom
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Feldgeſchworene.
Landwirt Adam Gründler iſt als Feldgeſchworener für Darmſtad
verpflichtet worden.
Darmſtadt, den 11. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. L.: Ekert.
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Zurücklieferung der Brotmarken des
Kommunalverbandes.
Die gelben Brotmarken des Kommunalverbandes Darmſtadt
dürfen nicht, zuſammen mit anderen Marken in einem Umſchlage
vereinigt, zum Mehlbezug verwendet werden. Sie ſind vielmehr für
ſich zu ſammeln und in Umſchlägen zu 2520 Stück bei der
Mehl=
verteilungsſtelle einzureichen, oder, wenn dieſe Zahl nicht erreicht
wird, gegen Marken der Stadt umzutauſchen. Zuwiderhandlungen
werden beſtraft.
Darmſtadt, den 9. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.:
15865goi
Mueller.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung, vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
(10666a
Dr. Gläſſing.
Unterweiſungen in der Obſtbaumpflege.
Im Anſchluß an den erſten Rundgang ſoll der 2. am Mittwoch,
den 17. November, nachmittags 2 Uhr, ſtattfinden.
Zuſammen=
kunft Ecke Taunus= und Dieburgerſtraße. Der 3. Rundgang wird am
Mittwoch, den 24. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr —
Zuſammen=
kunft Bahnübergang Blumenthalſtraße — Pallaswieſenſtraße —
unter=
nommen werden. Beſondere Einladung für letzteren Rundgang wird
nicht mehr ergehen.
Darmſtadt, den 11. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Ekert.
(15803sgi
Wäſche= u. Bekleidungsſtücke für Bedürftige.
Für den kommenden Winter wird für Unterſtützungsbedürftige
in der Stadt um Ueberlaſſung von Schuhen, ſowie warmhaltender
Wäſche und Kleider dringend gebeten.
In ſehr vielen Haushaltungen werden ſich Wäſche= und
Kleidungs=
ſtücke, auch Schuhe vorfinden, die nicht mehr getragen werden, die
aber bei entſprechender Herrichtung Bedürftigen noch gute Dienſte
leiſten können. Neben den anderen Stellen, die ſolche Gaben in
Empfang nehmen, iſt auch das ſtädt. Armen= und Fürſorgeamt,
Waldſtraße 6, Fernſprecher Nr. 2419, bereit, Gaben obiger Art,
auch Geldzuwendungen für Bekleidungszwecke, in Empfang zu nehmen
und ordnungsmäßig zu verteilen oder zu verwenden. (12630a
Jede Zuwendung wird mit herzlichſtem Dank angenommen.
Darmſtadt, den 3. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Auszahlung der Kriegs=Unterſtützungen.
Die Auszahlung der Reichs=Kriegsunterſtützung
und des ſtädtiſchen Zuſchuſſes kann künftig nur am
1., 2., 3., 9., 16., 17., 18. und 23. jeden Monats
erfolgen. Fällt einer dieſer Tage auf einen Sonn= oder
Feiertag, ſo tritt an deſſen Stelle der nächſtfolgende
Werktag.
Die Kaſſe iſt an dieſen Zahltagen auch nachmittags
geöffnet.
Darmſtadt, den 8. März 1915.
(4162a
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Steuer=Erhebung.
Das IV. Ziel der Gemeindeſteuer für das Rechnungsjahr 1915
iſt bis Ende dieſes Monats an den Werktagen, vormittags von
8½ bis 12½ Uhr, hierher zu entrichten.
Darmſtadt, den 11. November 1915.
(15857a
Die Stadtkaſſe.
Koch.
Slädtiſches Aihant Barstſtabt.
Betreffend: Ernenerung der Verſatzzeit von Pfändern.
Die Pfandſchuldner der in der Zeit vom 1. September bis
31. Dezember 1914 verſetzten Pfänder Nr. 35378 bis
ein=
ſchließlich Nr. 41921 (grünes Pfandſchein=Formular) werden
hiermit zur Erneuerung der Verſatzzeit mit dem Anfügen
aufge=
fordert, daß dieſe bis zu den betreffenden Verfalltagen — wie auf
den Pfandſcheinen angegeben — unter Zahlung der rückſtändigen
Zinſen und der Erneuerungsgebühr ſtattfinden muß.
Nach Ablauf der betreffenden Friſten (ein Jahr nach den
Verſatztagen) können die verfallenen Pfänder nur noch ausgelöſt
werden.
Darmſtadt, den 1. September 1915.
(12654a
Städtiſches Leihamt.
Paul.
Ruhr=Nußkohlen
beſter Qualität zu billigſtem
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preiſe. Anfragen unter W 49 an
die Geſchäftsſtelle erbeten. (*8151gei
Offizier=Unterziehpelz
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preis=
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Herdweg 62, 1. Stock.
5
laget
Gunſten
terſtützung
nur am
n Monats
Eon= oder
hſtfolgende
Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W 30.
6)
(Nachdruck verboten.)
Wo und wie er konnte, war er ihr ausgewichen und
voll Uebermut hatte er ſie im ſtillen „die kritiſche Regina”
genannt. Ganz beſtimmt hatte er geglaubt, daß ſie ſich
im ſtillen vor ſeiner „Verworfenheit” bekreuzige und ihn
zu den verlorenen Schafen rechne.
Und nun erfuhr er plötzlich von Tondern, daß die „
kri=
tiſche Regina” auf dem beſten Wege ſein ſollte, ihr Herz an
ihn zu verlieren.
Wie ſeltſam! War es möglich, daß es noch Frauen
gab, die ihre Liebe ſcheu verbargen, ſtill und verſchwiegen
im Herzen trugen? Wie begehrlich hatten andere Frauen
ihn angeſehen, die ihn zu lieben vorgaben. Und dieſe
eine ſollte es ihm ſo gut verborgen haben, daß er nichts
— gar nichts gemerkt hatte?
Er ſchüttelte den Kopf.
Ich glaube, Du hätteſt Dir die dreißigtauſend Mark
ſparen können. Fräulein Baldus hat mich immer nur
mit großer Reſerve behandelt.
Tondern zuckte die Achſeln.
Es iſt ja möglich, daß ich mich täuſche, aber Eiferſucht
macht ſcharfe Augen. Kurz und gut, ich habe das
be=
ſtimmte Gefühl, als ſeieſt Du meinen Abſichten hinderlich.
Der all Her ſol ſeinen Frieden haben; gegen einen
ſo ſchwachen Gegner zu kämpfen, iſt kein erhebendes
Ge=
fühl. Bin ich ihr erſt aus den Augen, wird Frau Melanie
ſchon vernünftig werden, dachte er.
Die beiden Herren erledigten nun ſchnell die
geſchäft=
lichen Formalitäten, dann verabſchiedete ſich Tondern.
Wie ſonſt reichten ſie ſich die Hände, aber Haßberg
gab die Tonderns ohne den ſonſtigen warmen Druck frei.
Seit dieſer Stunde ſah er in ihm nicht mehr den ehrlichen,
guten Freund, den er bisher in ihm erblickt hatte.
Mit finſter gefurchter Stirn ſtarrte er Tondern nach
Dann ging er im Zimmer auf und ab. Seine Gedanken
ſuchten Regina Baldus. Er ſah ſie im Geiſte vor ſich und
ihm war, als ſähe ſie ihn mit ihren großen braunen Augen
ernſt und traurig an. Ja, traurig war ihr Blick geweſen,
wenn ſie ihn anſah — jetzt wußte er es mit einem Male —
nicht kritiſch und forſchend, ſondern traurig und mahnend.
Aber nach kurzer Zeit warf er den Kopf zurück.
Fort mit dieſem Bild! Was ſollte ihm das? — —
Und kurze Zeit darauf ſprach man in der ganzen Stadt
davon, daß der tolle Haßberg nach Südweſt gegangen ſei.
Regina Baldus erfuhr es erſt, als er ſchon abgereiſt
war. Was ſie bei dieſer Nachricht erfunden, erfuhr nie
ein Menſch. In Geſellſchaft ſprach man davon und Heinz
von Tondern beobachtete ſie ſcharf, ohne daß ſie es ahnte.
Er allein hatte bemerkt, wie Regina ſich verfärbt hatte,
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wie ſie keiſe zuſammengezuckt war. Da war er doppelt
froh geweſen, daß der gefürchtete Rivale aus dem Feld
geräumt war.
Aber erreicht hatte er damit nichts. Reginas Liebe
war nicht daran geſtorben, daß ihr Tondern allerlei
Schlim=
mes über Haßberg zutrug und daß ſie auch von anderer
Seite tolle Geſchichten über ihn hörte. Dieſe Liebe ſtarb
auch nicht in den Jahren, da er in Südweſt weilte,
trotz=
dem ſie nichts von ihm hörte. Nie war eine Kunde von
ihm zu ihr gedrungen. Man hörte überhaupt in der
Gar=
niſon nichts vom tollen Haßberg.
Regina hatte mit keinem Menſchen mehr über ihn
geſprochen. Nur damals kurz nach ſeiner Abreiſe, hatte
ſie ihrem Vater erzählt, Herr von Haßberg ſei nach
Süd=
weſt gegangen und man erzähle ſich, er ſei von ſeinem
Oberſt vor die Alternative geſtellt worden, den Abſchied
zu nehmen oder nach Südweſt zu gehen.
Schade um ihn! Er hatte das Zeug zu einem
tüch=
tigen Menſchen, aber er hat ſich in Nichtigkeiten verzettelt.
Nun, da unten wird ſich’s ja zeigen, ob etwas in ihm ſteckt.
Entweder geht er nun ganz vor die Hunde oder er beſinnt
ſich auf ſich ſelbſt. Ich hoffe das letztere. Denn es wäre
ſchade um eine ſolche Vollnatur.
Und an dieſe Worte des Vaters hatte ſich Regina
ge=
klammert wie an eine Verheißung. Auch ſie hoffte — Tafel Platz, die unweit des mittelſten Fenſters ſtand.
hoffte mit Inbrunſt, daß da unten die Schlacken vom
Weſen des tollen Haßberg abfallen möchten und daß er
einſt wiederkehren würde, geläutert und gefeſtigt — ein
ganzer Mann. Ihr ganzes Sein und Denken war wie ein
einziges Gebet, Hans von Haßberg möge ſich auf ſich ſelbſt
beſinnen. Denn ihr Herz glaubte feſt an den edlen, guten
Sonſt hätte ſich ihr Herz nicht mit ſolcher Inbrunſt an ihn hätte anvertrauen können, aber nicht ihrer Tante Thereſe.
gehängt. Einen Unwürdigen glaubte ſie nicht lieben zu
können.
Alles, was ſie über ihn gehört, waren tolle,
über=
mütige, leichtſinnige Streiche geweſen. Sie war
über=
zeugt, daß er keiner Niedrigkeit fähig ſei. Sie wußte
nicht, wie ſie zu dieſer Ueberzeugung kam, wußte nur, daß
ſie an ihn glauben mußte.
Er wird ſich da unten auf ſich ſelbſt beſinnen, dachte
ſie wieder und wieder und daran hielt ſie feſt. —
Auch jetzt dachte ſie wieder an ihn — wo er wohl
wei=
len mochte? In der Ferne verklang der luſtige
Reiter=
marſch. Sie ſeufzte tief auf, klappte das Buch zu, in das
ſie allerlei Zahlen eingetragen hatte, und legte es in den
großen, eiſernen Geldſchrank, der neben ihrem Schreibtiſch
ſtand. Für heute hatte ſie ihre Arbeit beendet.
Schnell begab ſie ſich nun in ihr Ankleidezimmer und
zog ſich um. Kaum war ſie damit fertig, da erſcholl
drau=
ßen in der Halle die Glocke, die zu Tiſch rief.
Regina ging in das Speiſezimmer, das wie alle
an=
deren Räume des Hauſes im vornehmen, gediegenen
Ge=
ſchmack ausgeſtattet war. Sie betrat es zu gleicher Zeit
mit ihrer Tante, Frau Thereſe Ruthart, eine mittelgroße,
ſympathiſche Erſcheinung in der Mitte der Vierzig.
Hinter ihr trat ein Diener in ſchlichter, dunkelblauer
Livree ein, der die Suppe auftrug.
Die beiden Damen nahmen an der kleinen, runden
Die große Tafel inmitten des Speiſezimmers wurde nur
gedeckt, wenn Gäſte anweſend waren.
Als der Diener, nachdem er die Suppe aufgetragen,
wieder verſchwunden war, plauderten die beiden Damen
herzlich miteinander. Sie ſtanden faſt in einem
Verhält=
nis wie Mutter und Tochter. Faſt! Denn es gab doch
Kern ſeines Weſens. Er konnte ja nicht ſchlecht ſein. manches in Reginas Leben, was ſie wohl einer Mutter
Ueber ihre Gefühle für Haßberg hätte ſie um keinen
Preis mit ihrer Tante Thereſe ſprechen mögen, ſchon des=
halb nuicht, weil dieſe eine eifrige Fürſprecherin des Herrn
von Tondern war.
Dieſer hatte ſich bei Frau Ruthart mit allerlei
Lie=
benswürdigkeiten eingeſchmeichelt. In ihr hatte er ſich
gleichſam eine Hilfstruppe geworben. Aber alle offenen
und verſteckten Bemühungen der älteren Dame erwieſen
ſich als wirkungslos. Regina winkte ſtets deutlich ab, was
Tante Thereſe jedoch nicht abſchreckte, immer von neuem
für ihren Günſtling einzutreten.
So auch heute. Nachdem ſie allerlei Günſtiges über
Heinz von Tondern berichtet, ſagte ſie aufatmend:
Wenn Du Dich doch entſchließen könnteſt, Heinz von
Tondern zu erhören. Er würde ſo glücklich ſein. Und
ſeine Eltern — ach, Regina, Frau von Tondern wurde
ſofort allen Groll vergeſſen, wenn Du ihren Heinz glücklich
machen wollteſt. Sie zürnt Dir, daß Du ihn abgewieſen
haſt.
Regina machte ein unbehagliches Geſicht.
Biſt Du ſchon wieder bei dieſem Thema, Tantchen?
Ach, Kind, das iſt ein Thema, über das ich Bände
reden könnte.
Schelmiſch abwehrend hob Regina die Hand.
Um Gotteswillen nicht, Tantchen. Ich denke nicht
daran, mich zu verheiraten, weder mit Herrn von
Ton=
dern, noch mit einem anderen. Möchteſt Du mich denn
gar ſo gern los werden?
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Zur Milchfrage!
* Von einem Kinderarzt wird der Täglichen
Rundſchau geſchrieben: Der jetzigen Milchknappheit
kann zum Teil ſicher auf eine Weiſe abgeholfen werden,
die noch dazu imſtande iſt, unſern Kindern Nutzen zu
bringen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß in manchen
Kreiſen die Milch in ihrem Wert als Kindernahrung
über=
ſchätzt und infolgedeſſen in unnötig großen Mengen
ver=
braucht wird. Ein geſundes Kind braucht nach dem
zweiten Lebensjahr an einem Tage nicht mehr Milch, als
es in ſeinem Kaffee oder Kakao zu ſich nimmt. Sein
Eiweißbedarf wird durch eine ausreichende gemiſchte Koſt
vollauf gedeckt. Daß die ſo eiſenarme Milch, die den
ſoge=
nannten blutarmen Kindern in oft unglaublichen Mengen
beigebracht wird, dieſen eher ſchadet als nützt, iſt
ein=
wandfrei erwieſen. Aber, auch auf adere Weiſe kann die
Milch direkt ſchaden. Durch das bequeme Trinken —
be=
ſonders aus der Flaſche — werden die Kinder kaufaul.
Und doch iſt das Eſſen wichtiger als das Trinken, denn die
Milch enthält nicht alle dem Körper nötigen Beſtandteile
in ausreichender Menge, ſie ſättigt aber durch ihren
großen Waſſergehalt (ne enthält rund neun Zehntel
Waſ=
ſer) ſo ſehr, daß die Kinder nicht mehr genügend Appetit
zur Aufnahme der gemiſchten Koſt haben. Weil nun die
Kinder um ſo ſchlechter kauen lernen, je ſpäter ihnen die
Milchſlaſche entzogen wird, ſo verlangt man heutzutage,
daß ein Kind mit 1½ Jahren aus dem Becher oder der
Taſſe trinkt. Denn das zweite Jahr hat die Aufgabe, das
Kind von der vorwiegend flüſſigen Koſt des erſten Jahres
allmählich auf die feſte Koſt der Erwachſenen zu bringen.
Viel geſündigt durch ein Zuviel wird aber auch im erſten
Jahr. Ein Kind ſoll früheſtens am Ende des erſten
Jahres und dann erſt, wenn es 10 Kilogramm wiegt und
eine Länge von 80 Zentimetern beſitzt, 1 Liter Milch
bekom=
men, aber niemals darüber. Kinder, die zuviel oder
zu=
lange vorwiegend Milch erhalten, werden blaß,
hartlei=
big und bekommen welkes Fleiſch. Aber darauf achten die
Laien nicht, ſie ſchwören auf den Wert der Milch und
ver=
nachläſſigen, in dieſem Irrtum befangen, die Geſundheit
ihrer Kinder. Das beſte Mittel, im erſten Jahre an Milch
zu ſparen, iſt das Stillen der Kinder und dieſes
iſt auch wieder das beſte für die Kinder. Eine ſtillende
Frau braucht niemals mehr als einen Liter Kuhmilch
am Tage. Die Butter iſt das Milchfett. Wir wiſſen von
ihr daß ſie direkt geſundheitsſchädlich wirken kann, zum
Beiſpiel bei Kindern mit Anlage zur engliſchen
Krank=
heit. Man kann ſogar bei dieſen Kindern durch zu viel
Butter (zu fette Milch) die Symptome der engliſchen
Krankheit zum Ausbruch bringen. Es kann und ſoll im
Haushalte der Säuglinge und der einjährigen Kinder
mehr an Butter geſpart werden. Wir haben in dieſem
Kriege ſo manches gelernt, aus ſo manchem Nutzen zu
ziehen verſtanden. Mögen doch auch unſere Kinder aus
der jetzigen Zeit Vorteile erringen, indem die Eltern dem
Vaterland zulieb mit allen Vorurteilen brechen und ſich
von der Richtigkeit deſſen überzeugen, was die moderne
Kinderheilkunde ſchon ſo lange lehrt.
Vergnügungs=Anzeigen.
* Union=Theater (Rheinſtr. 6). Wie aus dem
An=
zeigenteil erſichtlich, kommt im U.=T. das Senſationsdrama
„Der Todesjockei” ein Zirkusdrama in 4 Akten, zur
Vor=
führung. Die Zirkusdramen erfreuen ſich von jeher
be=
ſonderer Beliebtheit. Auch das vorſtehende zeichnet ſich
wieder durch ſpannende Szenen aus dem Leben der
Künſt=
ler, in dem Liebe und Haß, Uneigennützigkeit und
Miß=
gunſt eine große Rolle ſpielen, aus. Das weitere Drama
„Ich kenne keine Parteien mehr” muß als Kriegsfilm
an=
geſprochen werden und hat überall großen Beifall
gefun=
den. Als letztes Drama folgt dann „Eine edle Lüge,
wo=
ran ſich dann eine Reihe gelungener Luſtſpiele anſchließen,
von denen nur „Bubis Neujahrsgeſchenke” und „
Eifer=
ſucht macht blind” genannt ſeien. Auch in der Auswahl der
Naturaufnahmen hat wieder fachmänniſche Sorgfalt
ge=
waltet, was man an der Reiſe an Dalmatiens herrliche
Ge=
ſtade konſtatieren kann, und auch die Kriegsbilder bringen
das neueſte von den Kriegsſchauplätzen. (S. Anz.)
Literariſches.
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Bundes, Berlin W 35. — Der Krieg und die deutſche
Volksſeele. Von Pfarrer Federmann, Königsberg i. Pr.
(Volksſchriften zum großen Krieg Nr. 48/49.) 8‟. 24 S.
20 Pf. Verlag des Evangeliſchen Bundes, Berlin W 35.
— „Die Tragödie der Baltiſchen Provinzen!” Von „
Ger=
manicus”. Verlag von Schulze u. Co. in Leipzig,
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ſtraße 12. Preis 30 Pf. — „Die Weisſagung der
Brah=
manen und Englands Räuberpolitik in Indien” Von
Franz Siking. Verlag von Schulze u. Co. in Leipzig,
Querſtr. 12. Preis 30 Pf. — Der Deutſche Reichstag und
der Weltkrieg 1914/15. Verhandlungs=Niederſchriften der
hiſtoriſch=denkwürdigen Reichstags=Sitzungen vom 4.
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5 kg. . 41 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2 —3 Pf.
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück . 5—18 Pf.
Weißkraut, Pfund . 6 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf.
Stück 10—50 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. 4—5 Pf.
Spinat, Pfund . 10—12 P
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf
Schwarzwurzeln, Stück
20—30 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf
Trauben, Pfund
Kaſtanien, Pfund 30-35 Pf.
Zitronen, Stück 8—15 Pf
Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund 2,55 M.
Molkereibutter,
Pfund 2,40 M.
Landbutter
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . 19—20 Pf.
Handkäſe, Stück . 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Gewinnauszug
der
6. Dreußiſch-Füddentſchen
(232. Königlich Prenßiſchen) Klaſſenlotterts
5. Klaſſe 6. Ziehungstag 12. November 1915
Auf jede gezogene Nummer find zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne üher
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 500000 Mk. 62301
2 Gewinne zu 30000 Mk. 225550
3 Gewinne zu 5000 Mk. 8369 53219 658070 174788
62 Gewinne zu 3000 Mk. 17152 61667 68902 80232
86853 88011 90666 90881 99406 102521 106558
111168 119631 122466 122791 135791 149517 152261
153799 162212 172323 173842 175206 179658 180370
189769 191882 215861 216969 219337 230824
162 Gewinne zu 1000 Mk. 1175 1511 5096 9606
14171 17306 22921 25310 27910 39426 53759 55356
58448 59495 60475 60532 63214 70663 73989 74217
75906 76776 90415 91653 93763 196841 99235 102421
10424). 105742 108672 110474 112696 113746 113640
118198 119321 122488 123022 129613 131532 134324
134389 135356 138372 138803 143714 148929 151989
152808 154951 155767 161477 162907 163376 167849
168714 170738 171038 175922 178873 181610 182558
184121. 186579 187988 188556 195384 200643 202409
206204 208491. 208839 211344 214874 215485 217076
217322 224624 226235 231787
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8421 12204 12718 16342 18433 19079 26706 27348
27630 28019 28552 29297 29949 30455 30689 34373
34579 45294 47516 48698 49148 49438 50513 52499
63261 54713 55232 55636 59498 62852 63591 63772
65672 66031 68872 73315 73609 80934 82426 95033
95904 104769 105292 114559 116063 116360 116759
118033 124266 124465 125529 126895 129751 135672
135716 137587 138458 138615 138617 139344 141449
142659 143270 144066 144522 146257 149898 151942
158755 160465 160488 161196 168792 170246 171373
174096 176572 180019 184709 185386 186184 186768
192055 194877 195710 198225 198716 200166 203724
204513 204736 204880 206329 206507 206720 211216
214683 216033 216090 218294 220058 221276 226028
226033 226600 229578 231064 233378
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6 Gewinne zu 10000 Mk. 13142 40124 207811
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70 Gewinne zu 3000 Mk. 8496 19031 26918 31972
38737 38921 40460 43205 47312 51565 66476 68136
84383 91499 91584 94611 11649a 120557 125733
143659 152372 158721 165765 176430 193220 195922
199146 210904 214863 217761 220204 223994 225473
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150 Gewinne zu 1000 Mk. 1646 2362 4366 5006
5958 10226 13247 17871 20843 28547 31766 34141
36466 39227 44286 48266 49446 50366 50573 50597
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Jeden Donnerstag von 9—1 Uhr.
Jeden Freitag von 9—11 Uhr.
Jeden Mittwoch von 9—1 Uhr.
Jeden Donnerstag von 9—1 Uhr.
Die Anwendung der Habenicht-Methode ist sehr einfach und erfordert täglich kaum eine Minute Zeit.
Fruchleidtenten wird auf Wunsch de Sehrit über den „Unterieibebrucke und weitere Aürosten Echellter Lstenfrei zugesandt. —
Ausärtige Fattenten können stets au Tage des Besnche die Hüekreise antreten, dn ein mehrtügiger Aufenthat mieht erforderlich.
Bei Anfragen Rückporto erbeten.: Solche Patienten, welche sich zur Behandlung nicht eignen, werden beim ersten Besuch darüber aufgeklärt.
„Vertrauen genießen kann nur der, der Erfolg aufzuweisen hat.‟
Um Ihnen in dieser Hinsicht volle Beruhigung zu gewähren, erlaube ich mir, Sie auf die untenstehenden Anerkennungen und Dankschreiben auch aus besten Kreisen
hinzuweisen, denen noch viele andere von solchen Personen hinzuzufügen sind, die nicht gerne ihren Namen für die Oeffentlichkeit preisgeben. Diese zur Verschwiegenheit
genötigten, oft dankbarsten Geheilten, sollen selbstverständlich der Oeffentlichkeit entzogen bleiben. Wer selbst bruchkrank war, kann urteilen.
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Frankfurt a. M.,
Luisenstr. Nr. 108 II.
Trotzdem ich im 60sten Lebensjahre stehe und mein Bruch schon seit der
Aushebung zum Militär (seit 40 Jahren) bestand, bin ich durch die Habenicht-
Heil-
methode vollständig geheilt.
Die Anwendung der Heilmittel erforderte täglich kaum eine Minute Zeit.
Bruchkranken gebe ich gern weitere Auskunft.
Georg Wilh. Schott,
Privatier.,
Büdesheim bei Bingen,
Grabenstr. Nr. 34.
Wenn es sich darum handelt, Ihre Methode der Bruch-Heilung ohne Operation,
ohne Berufsstörung zu verteidigen, so können Sie auch meinen Namen nennen.
Ich bin durch Ihr Verfahren von einem Schenkelbruch geheilt.
Krachtranten gecbe iel Auekunft.
Ihr dankbarer Franz Frey III.,
Winzer.
Fürfeld, Kreis Alzey.
42 Jahre habe ich mich mit einem Hodenbruch herumgeschlagen,
Bruchein-
klemmung mitgemacht und die größten Schmerzen ausgehalten, bis ich von der
Habenicht-Methode hörte. Nach sechs Besuchen bin ich vollständig geheilt, und
das ohne Operation, ohne Schmerzen, ohne Berufsstörung, Ich danke Ihnen daher
für den Erfolg, den ich durch Ihre Hilfe erzielt habe, und grüßt Sie Ihr früherer Patient
Christian Siegrist.
Wällstein in Rheinhesen.
Im Interesse aller Mitmenschen bestätige ich Ihnen gern, daß Sie den
Nabel-
bruch meines Söhnchens Karl ohne Operation in 10 Monaten vollständig geheilt haben.
Ludwig Leis,
Zar Au-kuft gern bereit.
Bäckermeister.
Neu-Isenburg b. Frankfurt a. M.,
Frankfurterstr. Nr. 18.
Im Interesse so vieler Leidensgenossen halte ich es für meine Pflicht, Ihnen
meinen herzlichsten Dank über die Heilung meines 14jährigen Bruchleidens aus-
Carl Staub, Architekt.
zusprechen. —
Gonzenheim, Post Homburg v. d. Höhe,
Weinbergweg Nr. 70.
Vor 12 Jahren ließ ich mich in einem ärztlichen Spezialinstitut auf mein
Bruch-
leiden behandeln. Die Behandlung war jedoch nicht von Dauer. Im Laufe der Jahre
entwickelte sich der Bruch zu Kopfgröße, Ich kann die Habenicht-Methode als
einzig in seiner Art bezeichnen. Trotz meiner 62 Jahre bin ich ohne Berufsstörung,
ohne Schmerzen gesund geworden und kann ohne Bruchband gehen.
Aus Dankbarkeit gebe ich Bruchkranken gern Auskunft.
Ihr dankbarer Louis Landvogt,
Privatier.
Sehr geehrter Herr!
Hierdurch bescheinige ich Ihnen gern, daß ich durch Ihre leicht ausführbare
Behandlungsweise von meinem Bruchleiden geheilt bin. Für die sorgfältige
Behand-
lung sage ich Ihnen nochmals meinen besten Dank.
Auf Wunsch gebe ich Bruchkranken über die leicht auszuführende
Behandlungs-
weise gern Auskunft.
Mlit Mochachtung!
Honnef a. Rh., Reichenbergerstraße Nr. 6.
Frau Professor M. Ast.
Neusatzeck b. Bühl in Baden.
Ihr Institut wurde mir von Bekannten empfohlen. Da ich an einem
Leistenbruch litt, begab ich mich in Ihre operationslose Behandlung und bin ich
ebenfalls heute, wie so viele Ihrer Patienten, glücklich, geheilt zu sein.
Hochachtungsvoll Frl. Rosa Stolz,
per Adr. Herrn Alois Stolz.
Eschenrod, Kreis Schotten.
Hierdurch bescheinigen wir Ihnen, daß Sie unseren Sohn von doppeltem
Leisten- und Wasserbruch geheilt haben. Zur Sache bemerke ich, daß der Kleine
bereits eine spezialärztliche Kur durchgemacht hat, die mit großen Schmerzen
ver-
bunden war, ohne daß sie einen Erfolg hatte.
Ihr dankbarer Heinrich Wolff und Frau,
Erieile gern Auskunft.
Landwirt.
Cperatton erfolslor. Heilung duren Hlabenteht-Aelledte
vom Stabsarzt festgestellt und felddienstfähig erklärt.
Köln-Kalk,
Forsterstraße Nr. 55.
Sehr gechrter Herr!
Wegen Einklemmung meines rechtsseitigen Leistenbruches mußte ich mich einer
Operation unterziehen. Nach 7 Wochen wurde ich aus dem Krankenhause als geheilt
entlassen. Leider konnte ich mich nicht lange meiner Gesundheit freuen. Trotzdem
ich nach der Operation leichte Arbeit erhieli, kam mein Bruch in bedeutend größerer
Form wieder hervor. Die Operation war also vollständig wertlos gewesen. Mit
einem bedeutend größeren Bruch und zu welchem sich auch noch ein zweiter infolge
der Operation einstellte und mit einer schweren Operationsnarbe begab ich mich im
Habenicht-Institut in Behandlung. Heute bin ich nun Gott sei Dank durch die
Habenicht-Methode geheilt und als gesund entlassen, Ich bescheinige mit gutem
Gewissen, daß ich durch die operationslose Behandlung des Habenicht-Instituts,
trotzdem ich schwere Arbeit gemacht habe, in der Ausübung meines Berufes
nicht gestört bin und daß ich bei der Behandlung keine Beschwerden gehabt
habe. Nach den von mir bei der Operation gemachten Erfahrungen (wo man mir
bei vollem Bewußtsein infolge eingetretener Vereiterung der Operationsnarbe
dieselbe wieder aufgeschnitten hat), kann ich nur jedem raten, sich dem Habenicht-
Institut zur Behandlung anzuvertrauen, da ich die Habenicht-Methode für das sicherste
halte, da sie duxchaus naturgemäß ist. Mit dem Wunsche, daß noch recht viele.
Leidende durch die Habenicht-Methode Heilung finden, zeichnet
hochachtungsvoll Laurenz Wirtz.
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der Akademie 3 Mk.; für die Schüler der Dilettantenklaſſen der
Akademie 5 Mk. Schriftliche oder mündliche Anmeldungen an die
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op. 61. C-dur, Havdn, op. 74, Nr. 1, C-dur, und Schubert nachgel.
Satz in C-moll. Lieder von Schumann und Brahms.
II. Montag, 17. Jan.: Mitwirkende: Frl. Lonny Epstein,
Köln (Klavier). Programm: Streichquartette von Gernsheim,
Nr. 5, op. 83, A-dur, Beethoven, op. 18, Nr. 2, G-dur und
Klavier-
quintett op. 18, Fis-moll von Strässer.
III. Montag, 13. März: Mitwirkender: Herr Hofpianist
Willy Rehberg Frankfurt a. M. Programm: Streichquartette
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Darmstadt. (*8132
Kunstrerein für das Großherzogtum Hessen.
Einladung
zur Weihnachts-Ausstellung 1915
In der Kunsthalle zu Darmstadt.
Als Weihnachts-Ausstellung beabsichtigt der Kunstverein,
wie dies auch früher üblich gewesen ist, eine Ausstellung von
Werken ausschließlich hessischer, vorab Darmstädter oder
in Darmstadt geborener Künstler zu veranstalten.
Der Kunstverein beehrt sich, zur Beschickung dieser
Aus-
stellung ergebenst einzuladen.
Die Bestimmungen des Vereins, welche die Annahme und
Ausstellung der Kunstwerke betreffen, behalten auch für diese
Ausstellung ihre Gültigkeit. Wir bitten, gütigst darauf sehen zu
wollen, daß die zur Ausstellung bestimmten Werke nicht vor dem
29. November und nicht später als 5. Dezember bei uns eintreffen.
Anmeldungen beliebe man an die Geschäftsführung des
Kunstvereins in Darmstadt zu richten.
Anmeldeformulare sind durch die Geschäftsführung und
bei dem Diener des Kunstvereins (Kunsthalle am Rheintor)
zu erhalten.
(15844
Darmstadt, im November 1915.
Der Ausschuss
des Kunstvereins für das Grossherzogtum Hessen.
Verein Volksküche.
Unter dem Schutz J. K. H. der Großherzogin Eleonore.
Oeffentlicher Dank.
An dem Jahrestag der Gründung der „Darmſtädter Volksküche‟
als private Wohlfahrtseinrichtung vor 25 Jahren Dank, herzlichen
Dank allen Wohltäterinnen und Wohltätern von Anbeginn des
Rettungswerks bis zu dem heutigen Gedächtnistag! In einzig
treuer Gedanken= und Hilfsgemeinſchaft iſt Großes erreicht und die
Sicherung des Erreichten kann einzig nur eine wohlwollende Fortdauer
derſelben Gedanken=und Hilfsgemeinſchaft bringen und ſie ſchenke Gott!
Darmſtadt, den 14. November 1915.
Der Vorſtand.
15832)
Weinmnachtsspeide
für die deutsche Flotte.
Wiederum gebietet uns die Dankbarkeit, im Bunde mit den
Ortsgruppen des Reichs den Mannſchaften der Kaiſerlichen Marine
den Weihnachtstiſch zu decken. Bedarf es eines Hinweiſes, dies
Vorhaben zu begründen, bedarf es der Worte, um deutſche Männer
und Frauen zum Mittun aufzufordern? Wir bauen auf den oft
bewährten Opferſinn unſerer Mitglieder und Freunde und bitten,
Geldſpenden und verſandfertige Päckchen im Laden des Herrn
Robert Bergmann, Wilhelminenstraße 19, und im
Bank=
haus J. Reichenbach, Rheinstraße 23, abzugeben.
Der Vorſtand der Kreisgeuppe Darmſtadt
des Deutſchen Klottenvereins
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Abendkarte. Von heute 6 Uhr abends ab als Spezialität:
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Aus dem Spielplan.
Donnerstag, 18. Nov. 49. Ab.=
Vſt. C 12. Wallenſtein=Trilogie,
erſter Abend: „Wallenſteins
Lager.” Hierauf: „Die
Pic=
colominik. Kleine Preiſe.
An=
fang 7 Uhr. (Schiller=Zyklus.
Dritte Vorſtellung. — Vergl.
be=
ſondere Anzeige.)
Die Erhebung der 2. Rate des
Abonnementsgeldes für die Spielzeit
191s—16 findet Dienstag, den
16., u. Mittwoch, den 17. Nov.
1915, nachm. von 3½—5 Uhr, ſtatt.
Zahlſtelle: Veſtibül im Hoftheater.
Für
Grammophonbesitzer!
Kriegs
Neu-Aufnahmen
in Grammophonplatten
52
M. 2.20
Patriotisches Tongemälde: ,
Bis-
marck im Volkslied‟.
Deutschland kann nicht
unter-
gehen.
Viel Feind, viel Ehr.
Deutsches Matrosenlied.
Ins Frankenland, ins
Russen-
land.
Hindenburg. — Marschall
Vor-
wärts 1915.
Wenn die Landwehr kommt.
Die graue Felduniform (aus
Extrablätter).
Ich glaube, da fliegt ne Taube
(aus Extrablätter).
Landsturmmanns Abschiedslied.
Es gibt nur einen Wilhelm II.
Die Garde von der Spree.
Sagt Déutschland, Couplet von
Otto Reuter.
Aus Dahkbarkeit, Couplet von
Otto Reuter.
Der Dardanellen-Marsch,
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Zur gefl. Beachtung!
Meinen verehrten Freunden, Gönnern und zahlreichen Kunden
zur gefl. Mitteilung, dass ich die Restbestände der
Firma Darmstädter Möbelfabrik, G. m. h. H., in Konkurs
übernommen habe. Nachdem alles übersichtlich zusammengestellt
ist, werde ich einen diesbezüglichen Ausverkauf arrangieren und
werde den Termin, wann solcher beginnt, noch bekannt geben.
Gleichzeitig teile ich mit, dass ich mein Geschäft nunmehr
wieder unter meiner Firma
„Darmstädter Möbelfabrk, Georg Schwab, Hoflieferant‟
selbst weiter betreiben werde. Dass ich das grosse Ansehen bei
meinen verehrten Kunden durch grundgediegene Qualität und
vor-
teilhafte Preisstellung auch fernerhin hochhalten werde, ist
selbst-
verständlich.
Diejenigen Herrschaften, die für den Ausverkauf Interesse haben,
erhalten Bescheid bei der Firma August Schwab jr.,
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Darmstädter Möbelfabrik
Georg Schwab, Hoflieferant.
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