Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 312., Donnerstag den 11. November.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Balkankrieg. Telegrammwechſel zwiſchen Berlin und Sofia. Der erſte Zeppelin
in Bulgarien. Verjährung und Geltendmachung von Forderungen. Kritik im engliſchen Oberhauſe. Amerikaniſche
Politik. Die amerikaniſche Note an England. Verſenkung eines italieniſchen Dampfers. Reiche Beute unſerer U=Boote.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 10. November.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Hindenburg.
Weſtlich von Riga wurde ein ruſſiſcher
Vorſtoß gegen Kemmern zum Stehen ge=
bracht
. Weſtlich von Jakobſtadt wurden
ſtärkere, zum Angriff vorgehende feindliche
Kräfte zurückgeſchlagen. Ein Offizier, 117 Mann
ſind in unſerer Hand geblieben. Vor Düna=
burg
beſchränkten ſich die Ruſſen geſtern auf
lebhafte Tätigkeit ihrer Artillerie.
Heeresgruppe des Generalfeldmar=
ſchalls
Prinz Leopold von Bayern.
Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Ein ruſſiſcher Durchbruchsverſuch bei und
nördlich von Budka (weſtlich von Czartorysk)
kam vor oſtpreußiſchen, kurheſſiſchen und öſter=
reichiſchen
Regimentern zum Stehen. Ein
Gegenſtoß warf den Feind in ſeine Stellungen
zurück.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Verfolgung iſt überall in rüſtigem
Fortſchreiten.
Die Beute von Kruſevac beträgt nach
den nunmehrigen Feſtſtellungen: 103 faſt durch=
weg
moderne Geſchütze, große Mengen Muni=
tion
und Kriegsmaterial.
Die Armee des Generals Bojadjeff meldet
3660 ſerbiſche Gefangene, als Beute von
Niſch 100, von Leskovae 12 Geſchütze.
Oberſte Heeresleitung.

Der Seekrieg.

* Frederikshavn, 9. Nov. Der Poſtdampfer
Skagen lief geſtern in Frederikshavn von Kriſtian=
ſand
mit zweiſtündiger Verſpätung ein. Das Schiff
mußte zwiſchen Hirthals und der norwegiſchen Küſte
ſtilliegen, während ein engliſches Geſchwader
von fünf Schlachtkreuzern und fünf Torpedojägern ver=
ſchiedene
mit Holz beladene Schiffe anhielt, die ſämtlich
die Erlaubnis zur Weiterfahrt erhielten.
* Genf, 9. Nov. Die Ag. Havas meldet amtlich aus
Algier: Der franzöſiſche Dampfer Yſer, der auf der
Fahrt nach Biſerta den italieniſchen Dampfer
Eliſa Francesca (nicht Luiſa, wie urſprüng=
lich
gemeldet) gerettet hatte, wurde ſeinerzeit torpe=
diert
. Beſatzung und Fahrgäſte konnten die Küſte er=
reichen
. (Hier iſt bisher nichts von dem Dampfer Eliſa
Francesca bzw. Luiſa bekannt geworden.)
* Genf, 9. Nov. Die bei Melilla erfolgte Ver=
ſenkung
des engliſchen Transportdamp=
fers
Woodfield wird nunmehr von der Agence
Havgs amtlich beſtätigt. Ein Rettungsboot traf in Alhua=

cemas mit 21 Mann, darunter vier Verwundeten, an
Bord ein. Zwei andere Rettungsboote landeten in
Penon de Velez mit 21 Matroſen, darunter ſieben Ver=
wundeten
. Das vierte Rettungsboot fehlt.
T.U. Berlin, 10. Nov. Der an der algeriſchen
Küſte torpedierte Dampfer Yſer iſt iden=
tiſch
mit dem vielgenannten Dampfer

Dacia‟. Der Dampfer hatte urſprünglich der Ham=
burg
=Amerika=Linie gehört, die ihn an einen Amerikaner
verkauft hatte. Auf der Fahrt nach Europa war er von
einem franzöſiſchen Kreuzer angehalten worden. Nach=
dem
das Schiff vom Priſengericht als gute Beute erklärt
worden war, ging es käuflich in die Hände eines fran=
zöſiſchen
Reeders über.

Der Balkankrieg.

Bulgariens Lage.

* Bukareſt, 10.
Nov. Ein hervorra=
gender
Kenner der
bulgariſchen Verhält=
niſſe
erklärte dem Ver=
treter
der Voſſ. Ztg.:
Die militäriſche
und politiſche
Lage Bülgari=
ens
iſt ausge=
zeichnet
. Der Zeit=
punkt
der Eröffnung
der Feindſeligkeiten
war für Bul=
garien
einigermaßen
kritiſch infolge der
Knappheit an Kriegs=
material
. Heute aber,
nach der Herſtellung
der Verbindung mit
den Zentralmächten,
iſt die Munitionszu=
fuhr
reichlich und Bul=
garien
verfügt über
vorzüglich bewaffnete
und ausgebildete
Trupen, über ein trefſ=
liches
Offizierskorps.
Bulgarien und die
Türkei ſtellen heute
eine Macht dar, die je=
dem
Angriff von
außen ohne Sor=
ge
entgegenſe=
hen
kann. Die Eng=
länder
und Franzoſen
ſammenſes, mit ver
Bulgaren geringen
Schneid bewieſen und
weit weniger Stoßkraft
gezeigt als die Ser=
ben
. Im Innern Bul=
gariens
herrſcht voll=
ſtändige
Eintracht. Alle Parteizwiſtigkeiten haben aufge=
hört
, und es gibr heute in Bulgarien keinen Ruſſophilen
mehr. Alle Kräfte der Nätion ſind um das Banner des
nationalen Ideals geſchart. Die wirtſchaftliche Lage Bul=
gariens
iſt denkbar befriedigend. Die Bevölkerung iſt
reich und das Land hat für die Ausfuhr 100000 Waggons
Getreide verfügbar. Die Ausfuhr hat dereits begonnen.

Zur Lage in Griechenland.

C Während die Kaltſtellung des Ententewerkzeuges
Venizelos durch die Ernennung des Miniſteriums
Skuludis zur Tatſache geworden iſt, beſteht noch
keine völlige Klarheit über die Art, wie die Dinge formal
ſich weiter entwickeln werden. Kann die weitere Ent=
wickelung
vom deutſchen Standpunkte aus ruhig abge=
wartet
werden, ſo fehlt es andererſeits nicht an Meldun=
gen
, die beweiſen, mit welchen Mitteln die Entente

daran arbeitet, auch nach der zwölften Stunde noch
einen Umſchwung zu ihren Gunſten herbeizuführen. Die
franzöſiſche Ausſtreuung, daß in Griechenland antimon=
archiſche
Strömungen hervorgetreten und daß ein Teil des
Achilleions auf Korfu zerſtört worden ſei, ſcheint mehr
die Wünſche der Entente wiederzugeben, als der Wirklich=
keit
zu entſprechen. Daß man die Kaſſe der Ententemächte
nicht ſchonen wird, damit Zwiſchenfälle der gedachten
Art ſich abſpielen, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Nach den
Millionen, die der Vierverband in Bulgarien aufgewandt
hat, iſt mit Sicherheit auf die Wiederholung desſelben
Treibens in Griechenland zu rechnen. Erfolge jedoch
wird der Vierverband mit ſolchen Künſten ebenſowenig
wie in Bulgarien haben. König Konſtantin gleicht dem
König von Bulgarien darin, daß er ſich durch den Lärm
der Straße von dem klaren Wege, den der Gang welt=
geſchichtlicher
Ereigniſſe und die geſunde Vernunft vor=

[ ][  ][ ]

ſchreiben, nicht abbringen läßt. Dem griechiſchen Vollke
aber hat das bittere Schickſal Italiens ſicherlich zur War=
nung
gedient. Sind dort die bezahlten Kriegshetzer der
Straße verſtummt, weite Volkskreiſe von der Sehnſucht
nach Frieden erfüllt und alle Blutopfer bisher vergebens
gebracht, ſo predigt der Zuſammenbruch Serbiens noch
eindringlicher, daß die Verbindung mit dem Vierverband
nichts weiter als Unheil über Volk und Staat verbreitet.
* Paris, 9. Nov. Die heutigen Preſſeſtimmen
über das neue griechiſche Kabinett laſſen die
tiefe Enttäuſchung erkennen, daß Venizelos nicht wieder
ans Ruder gelangt. Der Grundgedanke, der durch alle
Artikel geht, iſt der, daß der Vierverband augenblicklich
auf die Hoffnung verzichten müſſe, Griechenland auf ſeine
Seite treten zu ſehen. Griechenland werde unter
der neuen Regierung ſeine Haltung gegenüber den
Alliierten nicht verändern.
* Paris, 10. Nov. Eine beſonders heftige Sprache
gegenüber dem neuen griechiſchen Kabinett
führen diesmal die ſozialiſtiſchen Blätter. Rappel ſchreibt,
Griechenland habe kein Miniſterium, ſondern nur einen
Deckmantel für König Konſtantin. Die Humanité er=
klärt
, Skuludis falle die Aufgabe zu, der Vollſtrecker des
königlichen Willens zu ſein; daneben hoffen die meiſten
Blätter, die ſeit einiger Zeit in den militäriſchen politi=
ſchen
Artikeln die Leſer mit Zukunftsmuſik über die un=
günſtige
Lage vertröſten, daß ſich die Lage auf dem Bal=
kan
in wenigen Wochen derartig verändern werde, daß
auch König Konſtantin ſeine Neutralitätspolitik bedauern
werde.

Die ſerbiſchen Flüchtlinge.

* Paris, 9. Nov. Der Temps meldet: Die Zahl
der ſerbiſchen Flüchtlinge die vor dem bulgari=
ſchen
Einfall täglich nach Griechenland flüchten, wächſt
in einem ſolchen Maßſtabe, daß die Präfekten der Grenz=
departements
ſchnellſtens Hilfeſendungen an Geld und
Lebensmitteln verlangt haben. Die Entbehrungen und
die Not der ſerbiſchen Familien iſt unbeſchreiblich. Die
Unglücklichen beſitzen gar keine Mittel mehr. Die meiſten
unter ihnen ſind nur mit Lumpen bekleidet und leiden
unter Krankheiten, die ſie ſich auf der Flucht zugezogen
haben. Die Lage der Kinder iſt beſonders beklagenswert.

Rumänien.

* Bukareſt, 9. Nov. Die Liga für natio=
nale
Einheit hielt eine öffentliche Verſammlung ab,
die ſich für eine Politik der Regierung gegen den Krieg
an der Seite Rußlands ausſprach. Unter den Rednern
befand ſich auch der unabhängige Deputierte Nicolas
Fleva, im Volksmund Tribun genannt, der früher der
nationalen Aktion angehörte.

Eine Zuſammenkunft der Balkanfürſten?

T.U. Bukareſt, 9. Nov. Die Blätter melden über=
einſtimmend
aus diplomatiſcher Quelle, daß augenblicklich
Vorbereitungen zu einer Zuſammenkunft der
Könige von Rumänien, Bulgarien und
Griechenland getroffen werden. Dieſe Zuſammen=
kunft
der drei Herrſcher bezwecke eine freundſchaftliche Be=
ratung
zu gemeinſamer Bearbeitung der Balkanfragen.
Die Zuſammenkunft ſoll in Bukareſt ſtattfinden.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 9. Nov. Das Hauptquartier
teilt mit: An der Dardanellenfront dauern die
üblichen Feuergefechte an. Bei Anaforta zerſtörte
unſere Artillerie ein ſchweres Geſchütz des Feindes an der
Mündung des Azmakdere und eine Minenwerferſtellung
nördlich von Meßtantepe. Bei Ari Burnu und
Sanghubair Infanteriekämpfe mit heftigem gegen=
feitigen
Handgranatenkampf. Unſere Artillerie beſchoß
dort wirkſam die feindlichen Schützengräben. Bei Sedd=
ül
=Bahr verurſachte das feindliche Artilleriefeuer in
unſeren Schützengräben auf dem linken Flügel leichten

Schaden. Unſere Artillerie eröffnete ein wirkſames Feuer
auf arbeitende feindliche Soldaten. An dieſer Front war
leichtes gegenſeitiges Infanterie= und lebhafteres Artil=
lleriefeuer
und Kampf mit Bomben. Zwei feindliche
Monitore und ein Torpedoboot nahmen an dieſem Feuer
teil, ohne eine Wirkung zu erzielen. Sonſt nichts zu
melden.

Die Einnahme von Niſch.

Telegrammwechſel zwiſchen Berlin
und Sofia.
* Berlin, 9. Nov. Die herrlichen Siegestaten des
verbündeten bulgariſchen Heeres, die zuletzt in der
Einnahme von Niſch einen ihrer Höhepunkte er=
reicht
haben, führten zu einem Telegrammwechſel zwi=
ſchen
Berlin und Sofia. In dem Telegramm des Ober=
bürgermeiſters
Wermuth an die Stadtverwaltung in
Sofia heißt es:
Mit rückhaltloſer Bewunderung ſehen wir, ſieht die
Welt das bulgariſche Königreich in einmütiger Erhebung
gegen den Landesfeind und die ihm verbündeten Mächte
ſeinen alten Ruhm aufs neue bekräftigen. Indem die
Reichshauptſtadt Berlin die in den Vorjahren zur Haupt=
ſtadt
des Bulgarenreiches angeſponnenen Beziehungen
herzlich aufnimmt, bringt ſie heute der Schweſterſtadt an=
geſichts
der jüngſten herrlichen Erfolge der bulgariſchen
Waffen mit der Verſicherung der aufrichtigen Sympathien
des deutſchen Bürgertums für die Bulgaren und ihre
gute Sache die wärmſten Glückwünſche dar.
Oberbürgermeiſter Radeff=Sofia ſagt in ſeiner
Drahtantwort:
An der Seite Deutſchlands, Oeſterreich=Ungarns und
der Türkei ſtehend, kämpft das bulgariſche Heer für Recht,
Freiheit und Kultur und wird dieſe Pflicht bis zum Ende
erfüllen, denn es kämpft für die Befreiung ſeiner Brü=
der
in Mazedonien und Oſtſerbien aus der Knechtſchaft.
Die herzlichen Beziehungen zwiſchen alt=kaiſerlich Berlin
und jung Sofia ſind und werden für immer brüderlich
bleiben; denn die Bürger der beiden Städte haben mit
ihrem Blute auf den Schlachtfeldern treue Brüderſchaft
geſchloſſen. Heute erhob ſich über der Witoſcha= Schweſter=
ſtadt
der erſte deutſche Zeppelin, allgemein bewundert und
ſtürmiſch begrüßt von der hauptſtädtiſchen Bevölkerung.
Alle Achtung den Kriegern, ſanfte Ruhe den Gefallenen
und ruhmvolle Heldentaten den Verbündeten.

Der erſte Zeppelin in Bulgarien.

* Ueber den Zeppelinbeſuch in Sofia
und die Begrüßung deserſten deutſchen Luft=
ſchiffs
in Bulgariens Hauptſtadt durch König
Ferdinand heißt es in einem Bericht von Kurt Aram
an den Berliner Lokalanzeiger: Sofia, 9. November.
Punkt ½12 Uhr erſchien heute morgen bei prachtvollſtem
Herbſtwetter, nachdem er von Temesvar mehr als acht
Stunden gegen den Wind geflogen war, ein Zeppelin
über Sofia, zog in majeſtätiſchem Bogen über die Stadt
und ſenkte ſich dann langſam auf das für ihn beſtimmte
Feld, wo bulgariſche Soldaten alles für die Landung
vorbereitet hatten. Hier wartete der König ſchon eine
ganze Weile und folgte mit dem Fernglaſe voll regſten
Intereſſes der Fahrt des Rieſen, der im Sonnenlicht durch
die windſtille, klare Luft ſeine Bahn zog. Auch der Mi=
niſterpräſident
und der Kriegsminiſter, viele hohe bulga=
riſche
Würdenträger und Abgeordnete, der deutſche Ge=
ſandte
mit ſeinem erſten Sekretär und der Militärattaché
von Maſſow, Damen der Geſellſchaft, die deutſche Kolonie
und hinter dem Militärkordon halb Sofia harrten des
impoſanten Schauſpiels. Immer wieder zog der König
Herrn von Maſſow ins Geſpräch und der Miniſterpräſi=
dent
meinte lächelnd, es freue ihn ganz beſonders, das
Luftſchiff und damit wieder einmal deutſchen Boden zu
betreten, das erſtemal ſeit ſeiner Heidelberger Studien=
zeit
. Als die bulgariſchen Soldaten die Seile des Luft=
ſchiffes
ergriffen und es ſich immer tiefer ſenkte, brachen
die Menſchenmaſſen in begeiſterte Hurrarufe aus, wäh=
rend
der König ſchnellen Schrittes auf die vordere Gon=
del
zueilte und den Herzog von Mecklenburg
und die Offiziere begrüßte, die der Gondel entſtiegen.
Der König ließ ſich auf das genaueſte mit Radoslawow,
dem Kriegsminiſter und anderen Würdenträgern alle Ein=

zelheiten zeigen und erklären. Bis 2 Uhr lag der Zeppe=
lin
für die Beſichtigung da. Die Bevölkerung kam
in immer größeren Scharen herbei und bewunderte das
Ungetüm, das in ſeine vordere Gondel immer wieder
neue Beſucher aufnahm, denen die deutſche Mannſchaft,
ſo gut es gehen wollte, alles zu erklären ſuchte. Nach
2 Uhr erhob ſich der Zeppelin in ſein natürliches Element
und ſegelte ſtolz mit dem Winde wieder von dannen. Der
König blieb bis zur Abfahrt und winkte dem ſich mäje=
ſtätiſch
erhebenden Fahrzeug nach.

Verjährung und Geltendmachung von
Forderungen.

Von unſerem juriſtiſchen Mitarbeiter.
Der Bundesrat hat unterm 4. Nov. 1915 eine Ver=
ordnung
erlaſſen, die für die große Oeffentlichkeit
eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung hat. Nach dieſer
Verordnung wird die Verjährungsfriſt für Anſprüche
des täglichen Lebens, wie ſie in den §§ 196, 197 des Bür=
gerlichen
Geſetzbuches näher bezeichnet werden, ſofern ſie
am 22. Dezember 1914 noch nicht verjährt waren, auft
ein weiteres Jahr, und zwar bis zum Schluß des Jah=
res
1916, ausgedehnt. Alſo alle Forderungen, welche
Kaufleute, Fabrikanten und Handwerker für Waren=
lieferungen
und Reparaturen, Auslagen und für die Be=
ſorgung
fremder Geſchäfte haben, alle Forderungen, die
aus dem Gaſtwirtsbetrieb, aus dem Privatdienſte, aus.
gewerblichen Dienſten rückſichtlich Lohn und Gehalt ent=
ſtehen
, ferner die Forderungen der Aerzte, Rechtsan=
wälte
für ihre Bemühungen uſw., die ſeit 1912 beſtehen
und 1915 verjährt ſein würden, verjähren erſt am Schluß=
des
Jahres 1916.
Zweifellos hat der Kriegszuſtand, in dem wir
uns befinden, zu dieſer Verordnung die Veranlaſſung
gegeben; denn in einer ſolchen Zeit iſt es für den Gläu=
biger
mit beſonderen Schwierigkeiten verknüpft, ſeine=
Anſprüche gegen Schuldner, beſonders wenn ſich dieſe bei
den Fahnen mit wechſelndem Aufenthalt befinden, geltend
zu machen; ebenſo wird es einem ſolchen Schuldner nicht
leicht werden, ſich gegen ungerechtfertigte Anſprüche zu
wehren. Nichtsdeſtoweniger wird es aber mancher Gläu=
biger
, der daheim geblieben iſt, gerne haben, ſeine For=
derung
gegen Kriegsteilnehmer ſchon jetzt geltend zu
machen, um wenigſtens in den Beſitz eines Vollſtreckungs=
titels
zu gelangen, da ſich ja durch die lange Wartezeit
die Fäden der Beweisführung für ihn verwiſchen können.
Für einen ſolchen Fall iſt die Beantragung eines Zah=
llungsbefehls
das beſte und einfachſte Mittel zum Zweck.
Dieſer muß bei dem Amtsgericht mit der Bitte beantragt
werden, daß, für den Fall der Schuldner Widerſpruch er=
heben
ſollte, ſofort Termin zur mündlichen Verhandlung
anberaumt werden ſoll. Wird nicht Widerſpruch erhoben,
ſo hat es ja der Glläubiger leicht, alsbald den Vollſtvek=
kungsbefehl
beantragen zu können. Erfolgt jedoch Wider=
ſpruch
, ſo wird das Gericht gleich im erſten Termin be=
ſtimmen
, ob das Verfahren bis zur Beendigung des
Krieges ausgeſetzt werden ſoll, oder das Gericht verfügt,
was jetzt in der Regel zutrifft, und zwar auf Grund
einer neuerlichen Bundesratsverordnung, daß dem Be=
klagten
ein Vertreter beſtellt wird, ſodaß der Prozeß
ſeinen Fortgang nehmen kann. Gleiches geſchieht auch
für den durch den Krieg etwa abweſenden Gläubiger.
Es iſt alſo hiernach, beſonders bei verklagten Perſonen,
die nicht arm ſind und mehr als Rock und Stock beſitzen,
anzunehmen, daß der Prozeß beſtimmt zum Austrag ge=
langt
und der Gläubiger trotz des Krieges zu ſeinem
Ziele gelangt.
So ganz ſorglos darf der Gläubiger in der Geltend=
machung
ſeines Anſpruches aber nicht ſein. Denn ob=
gleich
die Zuſtellung des Zahlungsbefehls durch das
Gericht von Amts wegen erfolgt, ſo hat er doch durch
genaue Angaben dafür einzuſtehen, daß die Zuſtellung
auch richtig geſchehen kann. Hierfür folgende Lehren:
Der Umſtand daß eine Partei als Angehöriger des Be=
urlaubtenſtandes
zum Heere einberufen worden iſt, ſteht
der Zuſtellung an den Bevollmächtigten der Partei ( Pro=
kuriſten
uſw.), ferner an die Ehefrau oder einen anderen
erwachſenen Hausgenoſſen des Schuldners, auch an den
Hauswirt, nicht entgegen. Denn die Zivilprozeßordnung
ſteht auf dem Standpunkte, daß der Adreſſat eine Zu=
ſtellung
in ſeiner Wohnung oder ſeinem Geſſchäftslokale
gegen ſich gelten laſſen muß. Die Gefahr des Nichtzu=
ganges
iſt lediglich dem Adreſſaten aufgebürdet. Dabei
iſt es gleichgültig, aus welchen Gründen der Adreſſat von
dem zuſtellenden Beamten in der Wohnung oder im Ge=
ſchäftslokal
nicht angetroffen wurde. Eine ſolche Zuſtel=
lung
an Schuldner des Beurlaubtenſtandes iſt unter allen
Umſtänden ſchon wegen der Schnelligkeit, mit der ſie ge=
handhabt
wird, mögen die Adreſſaten Mannſchaften,

Unſere U=Boote im Mittelmeer.

I.
Eine leichte Arbeit ſollte Kapitänleutnant G. auch
auf den Anmarſchſtraßen der auf Gallipoli kämpfenden
feindlichen Verbündeten nicht finden. Der Gegner ſchützt
alle Angriffsobjekte durch Netzſperren, Minen und Wach=
ſchiffe
. Seine Fiſchdampfer, Zerſtörer und Kreuzer ſind
dauernd auf Patrouillenfahrten. Trotzdem konnte die
kaltblütige und umſichtige Führung von U x bedeut=
ſame
Erfolge ſichern.
Bei noch ſchönem Wetter ſichtete der Kommandant
einen engliſchen Kreuzer mit zwei Zerſtörern. Am mond=
hellen
Abend kamen zwei feindliche Kriegsfahrzeuge ohne
Lichter auf. G. tauchte und verzichtete auf einen Angriff,
weil er dem Gegner ſein Kommen nicht verraten durſte.
Der nächſte Tag bot den Männern an Bord ein befrem=
dendes
Schauſmel. In weiter Ferne lag voraus ein
ſchmucker Dreimaſter unter vollen Segeln. Nur an ein
Trugbild konnten die Unſeren glauben, als ſie plötzlich das
Schiff, noch aufrecht, verſinken ſahen. Unter Waſſer hör=
ten
ſie das Krachen einer gewaltigen Detonation. Dann
ſtieg wie ein Flammengeſpenſt der Tiefe, mit brennenden
Maſten voran, der Segler wieder aus dem Waſſer auf
und ſchwamm, bis ihn das Feuer verzehrte. Beim Wrack
fand der Kommandant ein öſterreichiſches U=Boot, das
den Kalziumkarbid tragenden Italiener durch Anſchlagen
von Sprengpatronen verſenkt hatte. Die Exploſion der
Ladung unter Waſſer hatte den Segler wieder an die
Oberfläche geſchleudert.
Am . . . . Oktober wurde Steuerbord voraus ein
Dampfer ohne Flagge und Abzeichen geſichtet. Auf das
Signal Stoppen Sie oder ich ſchieße beſchleunigte er
ſeine Fahrt. Alſo flog ihm eine Granate vor den Bug.
Er ſtoppte und ſetzte Boote aus. U x holte ſie ein, und
rief den Skipper an Bord. Er bekannte ſich als Führer des

franzöſiſchen Dampfers Provincia aus Marſeille. Das
Schiff kam leer aus Mudros, wo es Kohlen für die fran=
zöſiſche
Flotte gelöſcht hatte. Der Kapitän verſtand
ſchlecht, ſich in unvermeidliches zu ſchicken, war ſtörriſch
und glaubte die Unſeren zu ärgern durch die Bemerkung:
Die Kohle für uns, das Schiff für Sie‟. Mehr als das
Schiff wollte der Kapitänleutnant nicht haben. Durch ein
Priſenkommando ließ er es unterſuchen, gab der Be=
ſatzung
eine halbe Stunde Zeit, ſich auszurüſten und ver=
ſenkte
den Franzoſen durch Sprengpatronen.
Dann nahmen bei dieſigem Wetter unter bewölktem
Himmel Wind und Seegang zu. Von zwei gejagten
feindlichen Hilfsſchiffen holte das U=Boot gegen Mittag
den Dampfer mit vier Maſten ein. Auf Anruf ſetzte er
die franzöſiſche Flagge, aber zum Stoppen war St.
Margerite von Mudros nach Marſeille unterwegs
nur durch Artilleriefeuer zu beſtimmen. Als der Kapitän
ſeine Papiere auf das Tauchboot gebracht hatte, mußte er
ſein von deutſchen Granaten durchlöchertes Schiff weg=
ſacken
ſehen.
Drei Stunden ſpäter lag Backbord voraus ein
Dampfer ohne Flagge und Abzeichen. Namen, Heimats=
hafen
und Schornſteinmarke waren übermalt, aber wil=
lig
kam der Skipper mit ſeinen Papieren längsſeits.
Die Arabien von der engliſchen Ellermann=Linie folgte
dem Franzoſen in die Tiefe, ſtatt mit den Stückgütern an
Bord ihren Weg von Horta nach Saloniki fortzuſetzen.
Die Beute des nächſten Tages war der franzöſiſche
Dampfer Antonie Hilfsſchiff für die Dardanellener=
pedition
aus Bajonne. Ein Schuß in den Lagerraum
mußte Kapitän und Beſatzung zum Ausſteigen bringen.
Reger Funkenverkehr zwiſchen feindlichen Fahrzeu=
gen
, die anſcheinend U x ſuchten, beſtimmte den Kom=
mandanten
ſich ein neues Operationsgebiet zu ſuchen.
Am Oktober nachmittags dorthin verholt, jagte er
den engliſchen Dampfer Craiſton auch ein Hilfsſchiff
der Dardanellenexpedition. Der britiſche Skipper wollte
nicht ſtoppen. Doch trägt U x einen hervorragend ſiche=

ren Schützen, deſſen erſte Granate aft ſchon in die Waſte
ſerlinie des unter Feuer genommenen Schiffes ſchlägt.
Er traf auch die Craieſton deren Beſatzung jetzt in
die Boote flüchtete. Gegen Abend ſichtete die Brücke
ein weder Flaggen noch Poſitionslichter führendes
Schiff und unweit davon einen Zerſtörer. Die Fahr=
zeuge
wechſelten Lichtſignale, und Gerät an Bord des
Dampfers verriet ihn als Transporter. U x tauchte
und ſchoß auf etwa dreihundert Meter Entfernung ein
Torpedo ab. Zwei ſtarke Detonationen erzählten, daß
das Ziel getroffen ſei. G. tauchte wieder auf, aber der
Zerſtörer war verſchwunden und in weiter Ferne der
Dampfer im Sinken. Er lag auf dem Meeresgrund,
als U * näher kam. Die ſuchenden Augen der Unſeren
fanden kein Boot. Sie vermuten, daß der verſenkte Damp=
fer
das von Zeitungen als verloren gemeldete franzöſiſche
Transportſchiff mit Senegalſchützen für Galllipoli an
Bord war.
. .. Oktober um 7 Uhr früh ließ der Kommandant
auf einen Dampfer mit Gegenkurs ohne Flagge und Ab=
zeichen
zuhalten. Trotz Signal und Warnungsſchuß
verſuchte der Fremde zu entkommen. Auf eine Entfer=
nung
von 3000 Metern konnte ihn wirkſames Artillerie=
feuer
belegen. Er ſtoppte. U x ging längsſeits und
fand beim britiſchen Dampfer Burrsfield die Inſaſſen
eines gekenterten Bootes mit den Wellen ringen. Aus
dem Waſſer gezogen, wurden ſie als Griechen und Au=
ſtralier
erkannt. Auch ein Ire war dabei. In gleich
flammender Wut wie neulich die Inder verfluchten die
Geretteten ihren engliſchen Kapitän. Auf ihr flehent=
liches
Bitten, er möge ſtoppen und dem feuernden Ver=
folger
ſeine Flagge zeigen hatte er ſie mit dem Revolver
bedroht. Der Erſte Offizier des U=Bootes nahm einige
der Leute mit an Bord der Burrsfield. Freudige
Genugtuung, aber auch Haß funkelte in ihren Augen, als
ſie ihm die auf Deck liegende Leiche ihres Skippers zeig=
ten
. Sie erzählten, er ſei durch unſer Artilleriefeuer
ums Leben gekommen. Doch war ringsum kein Granat=

[ ][  ][ ]

Unteroffiziere, Offiziere ſein, vorzuziehen. Es iſt nicht
einzuſehen, warum die Zuſtellung an ſolche Perſonen
nach dem Grundſatz erfolgen ſoll, wie ſie im § 192 Zivil=
prozeßordnung
für Gemeine und Unteroffiziere des
aktiven Heeres oder der Marine vorgeſehen iſt (nämlich
an die Adreſſaten nicht direkt, ſondern immer nur an
deren Chefs, Chef der Kompagnie, Eskadron, Batterie
uſw.). Bei Abfaſſung der genannten Beſtimmung wurde
betont, daß es dem zuſtellenden Beamten nicht zugemutet
werden könne, den einzelnen Soldaten in der Kaſerne
zu ermitteln. Für Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes
trifft eine ſolche Schwierigkeit nicht zu, beſonders dann,
wenn deren bürgerliche Adreſſe richtig angegeben worden
iſt. Daraus ergibt ſich, daß der Gläubiger, wenn er allen
Schwierigkeiten im Zuſtellungsweſen aus dem Wege
gehen will, gut tut, immer den bürgerlichen Stand ſeines
Schuldners bei der Geltendmachung ſeiner Forderung
anzugeben und deſſen militäriſche Bezeichnung außer acht
zu laſſen.
Wird dagegen dieſe Adreſſe nicht benutzt, oder kann
überhaupt nur der militäriſche Stand des Schuldners
angegeben werden, ſo erfolgt die Zuſtellung genau ſo,
wie ſie vorſtehend für Munnſchaften des aktiven Heeres
angegeben worden iſt. Den Offizieren werden die ge=
richtlichen
Briefe direkt zugeſtellt, doch iſt auch Erſatzzu=
ſtellung
(an Hausgenoſſen uſw.) in der Heimat zuläſſig.
Für aktive Militärperſonen kann auch die Zuſtellung durch
ein Erſuchen an die Kommandobehörde erfolgen; dieſe
Beſtimmung gilt für diejenigen Perſonen, die ſich im
Auslande bei einer mobilen Truppe oder auf einem
Kriegsſchiffe befinden. Die Zuſtellung kann ferner durch
öffentliche Bekanntmachung bewirkt werden. Es genügt
jedoch nicht, daß der Gläubiger nicht weiß, bei welchem
Truppenteil ſein Schuldner eingezogen iſt. Er muß viel=
mehr
nachweiſen, daß ſeine Bemühungen um den der=
zeitigen
Aufenthalt des Schuldners erfolglos geblieben
ſind. Viele Militärbehörden geben keine Auskunft, da=
gegen
notiert ſich die Polizei, zu welchem Truppenteil der
Einberufene gekommen iſt. Es kommt jedoch häufig vor,
daß ein Einberufener den Truppenteil wechſelt; immer=
hin
wird der Gläubiger das Mittel der öffentlichen Zu=
ſtellung
erſt dann erhalten, wenn er verſucht hat, die Zu=
ſtellung
an eine Erſatzperſon (Familienmitglied uſw.)
anzubringen, und dort die Zuſtellung erfolglos geblie=
ben
iſt.
Hat der Schuldner einen Abweſenheitspfleger, ſo
kann die Zuſtellung auch an dieſen erfolgen. Ein Pfle=
ger
kann für ſolchen Abweſenden beſtellt werden, daſſen
Aufenthalt zwar zu ermitteln, der aber an der Beſorgung
ſeiner Vermögensangelegenheiten verhindert iſt (§ 1912
Bürgerlichen Geſetzbuchs). Dieſe Vorausſetzung trifft auf
zahlreiche Mannſchaften, Unteroffiziere und Offiziere des
Beurlaubtenſtandes und des aktiven Heeres zu. Eine
Erkundigung ſeitens des Gläubigers bei dem Vormund=
ſchaftsgericht
dürfte daher genügen, um in Erfahrung zu
bringen, ob der Schuldner einen Abweſenheitspfleger
hat.
Dr. R.

Regelung von Lebensmittelpreiſen.

* Berlin, 9. Nov. Wie die Köln. Ztg. von zu=
verläſſiger
Seite erfährt, iſt dem Bundesrat in den letzten
Tagen ein Entwurf zugegangen, wonach der Reichskanz=
ler
ermächtigt werden ſoll, Erzeugerpreiſe für Gemüſe
(insbeſondere Weißkohl), Zwiebeln und Dauer=
obſt
, ſowie Herſtellerpreiſe für Obſtmus, Marme=
laden
, Honig und Kunſthonig, für Sauerkraut,
Rübenſirup und ſonſtige Fetterſatzſtoffe zum Brot=
aufſtrich
feſtzuſetzen. Den Landeszentralbehörden ſteht das
Recht zu, für ihren Bezirk oder Teile ihres Bezirkes die
Preiſe herabzuſetzen. Inſoweit Erzeuger= oder Herſteller=
preiſe
vom Reichskanzler feſtgeſetzt werden, ſind Gemein=
den
mit mehr als 10000 Einwohnern verpflichtet, andere
Gemeinden berechtigt und auf Anordnung der Landes=
zentralbehörde
verpflichtet, Höchſtpreiſe im Kleinhandel
unter Berückſichtigung der beſonderen örtlichen Verhält=
niſſe
feſtzuſetzen. Der Reichskanzler iſt befugt, Vorſchrif=
ten
über die Grenzen zu erlaſſen, innerhalb deren ſich die
Kleinhandelshöchſtpreiſe zu bewegen haben. Wie ver=
lautet
, wird im Reichsamt des Innern daran gedacht
Erzeugerpreiſe für Buchweizen und Hirſe, ſowie
Herſtellerpreiſe für deren Bearbeitungen feſtzuſetzen, um
ein weiteres Steigen der Preiſe für dieſe beiden Korn=
arten
hintanzuhalten. Auch die Feſtſetzung von Höchſt=
preiſen
für Kaffee Tee und Kakao, ſowie ſonſtiger
Kolonialwaren in nächſter Zeit ſoll ſicherem Vernehmen
nach in Ausſicht genommen ſein.

Die dritte öſterreichiſche Kriegsanleihe.

* Wien, 10. Nov. Die Zeichnung auf die dritte
öſterreichiſche Kriegsanleihe erreichte bisher
den Betrag von 4015 Millionen Kronen (Eine
Krone 0,85 Mk.)

Kritik im engliſchen Oberhaufe.

* London, 10. Nov. Die Debatte über die
Zenſur wurde am 8. November fortgeſetzt. Lord Lore=
burn
ſagte: Wenn man klagt, daß das Publikum den Ernſt
der Lage verkennt, ſo iſt die Urſache die, daß die legi=
timen
Nachrichtenquellen verſtopft ſind. Man ſagt, daß
wir durch die Erörterung dieſer Dinge den Feind ermu=
tigen
; aber der Feind weiß über unſere Angelegenheiten
erheblich beſſer Beſcheid als wir ſelbſt. Was ihn ermu=
tigt
, iſt unſere Unfähigkeit und Verſchwendung. Der
Redner kritiſierte die Kriegsleitung an den
Beiſpielen des Untergangs des Geſchwaders des Admirals
Cradock und der Unternehmungen in Antwerpen und an
den Dardanellen. Er ſagte, dieſe Fehler, wie auch der
Munitionsmangel, ſind keine gewöhnlichen Wechſelfälle
des Krieges, ſondern deuten darauf hin, daß irgendwo
wirkliche Unfähigkeit herrſcht; aber wir er=
fahren
nicht, wo. Der Redner bedauerte die Bildung des
Koalitionskabinetts, ſie habe nur die parlamentariſche,
nicht die nationale Lage erleichtert und England des
Syſtems der zwei Parteien und der verantwortlichen Kri=
tik
durch die Oppoſition beraubt. Der Redner fuhr fort:
Wenn wir die Vergangenheit nicht vergeſſen können, ſo
brauchen wir Verſicherungen bezüglich der Zukunft. Wir
ſtehen vor ernſten Schwierigkeiten auf dem
Balkan. Ein neuer Wechſel hat ſtattgefunden durch Kit=
cheners
zeitweilige Abweſenheit, die hoffentlich kurz ſein
wird. Der Redner fragte, ob für die Truppen in Meſo=
potamien
, Oſtafrika und Aegypten entſprechende Maßnah
men getroffen worden ſeien, und ſchloß: Die Lage iſt in
der ganzen Geſchichte ohne Beiſpiel. Jede große Nation
glaubt, daß der Krieg ihr aufgezwungen iſt, alle glauben
daß ſie im Recht ſind, und nur durchhalten müſſen, um
zu ſiegen. Die Verluſte an Menſchen, die bereits auf
fünfzehn Millionen an Toten und Beſchädigten geſchätzt
werden, und viele tauſend Millionen Kriegsſchulden wer=
den
die geſamte Ziviliſation verändern. Wenn der Krieg
endlos fortgeht, ſo werden Revolutionen und die Anarchie
folgen und große Teile des Kontinents werden eine Wild=
nis
ſein mit einer Bevölkerung von Greiſen, Frauen und
Kindern. Die Menſchen müßten ſeltſam konſtruiert ſein,
die nicht jede ehrenvolle Gelegenheit ergreifen
würden, um den Aufreibungskrieg zu verhin=
dern
, der das ſchrecklichſte Unglück wäre, das die Menſch=
heit
treffen könnte.
Lord Milner kritiſierte die Zenſur, namentlich
die Verſtümmelung der deutſchen Funken=
berichte
; die Zenſur könne doch nicht verhindern, daß
dieſe neutrale Länder erreichen. Die Zenſur habe die
deutſche Meldung unterdrückt, daß die Bemannung
eines deutſchen Unterſeebootes von briti=
ſchen
Matroſen ermordet worden ſei. Dieſe
Unterdrückung wurde vielfach als ein Eingeſtändnis der
Schuld angeſehen. Dazu kommt die beſtändige Irre=
führung
des Publikums durch optimiſtiſch zurecht gemachte
Kriegsberichte. Lord Milner kritiſierte ſodann die Bal=
kanpolitik
und ſagte: Ich weiß nicht, weshalb die
griechiſche Kriſe uns überraſcht hat; ſie überraſchte uns
nicht nur, ſondern ſie hat uns völlig zu Boden ge=
vorfen
. Wir verharrten in dieſer Lage, bis Joffre
herüber kam, um uns zu helfen, einen Entſchluß zu faſſen.
Milner kritiſierte die vielbeſprochene Rede Greys Ende
September, die allgemein als ein unbedingtes Hilfever=
ſprechen
an Serbien aufgefaßt worden iſt, und ſagte:
Künftig werden die Nationen unſere Erklärungen und be=
ſonders
unſere Verſprechungen und Verpflichtungen zur
Unterſtützung ſehr genau prüfen; ſie werden ſie nicht zum
Nennwerte nehmen, ſondern von allen Seiten betrachten
und nachſehen, wo eine Falle ſteckt. Man muß daher auch
die letzten Verſicherungen Asquiths ſehr ge=
rau
prüfen. Er ſagte, wir können nicht zulaſſen, daß
Serbien eine Beute der Zentralmächte und Bulgariens
wird. Aber heute iſt es ihre Beute. Asquith verſicherte
Serbien, daß es ruhig ſein könne, und daß die britiſche
Regierung ſeine Unabhängigkeit als weſentliches Ziel der
Alliierten betrachtet. Aber dieſe Erklärung ſcheint noch
unbeſtimmter als diejenige Greys. Wenn die Unabhän=
gigkeit
Serbiens in einigen Wochen der Vergangenheit
angehört, dann wird Asquith vielleicht gar nicht in Sorge
ſein, was die Auslegung ſeiner Worte betrifft. Vielleicht
vird das Haus dann erfahren, wie viel oder wie wenig
eine Worte bedeuteten. Milner ſchloß: Was mich über
das Kabinett beunruhigt, iſt, daß die Elemente
der Kraft ausſcheiden. Es verlor Carſon und es
verliert, mindeſtens zeitweilig, Kitchener. Ich wage

vorauszliſagen, daß Kitcheners Abweſenheit ſch
ſehr beträchtlich hinziehen wird.
Lord Courtny ſagte: Die Bedeutung der neuerlichen
Erklärung Asquiths ſcheint ungenügend verſtanden worden
zu ſein. Wenn die Deutſchen auf der Weſtfront kei=
nen
Fuß vorgerückt ſind, ſo können wir nicht ſagen, daß
wir vorrückten und ſie zurückgewichen ſind. Dennoch ſind
kräftige, energiſche Angriffe gemacht worden,
um zu verſuchen, die Demarkationslinie zu verändern.
Die Lage an der Weſtfront iſt, daß wir nicht ſiegten und
nicht beſiegt worden ſind. Die Lage an den Darda=
nellen
iſt die eines unmöglichen Abenteuers.
Auch die Lage zur See weiſt letzten Endes dieſelbe
Tatſache auf, da längere Zeit keine Veränderung ſtattge=
funden
hat und anſcheinend ſelbſt die Möglichkeit einer
Veränderung der Lage nicht angenommen wird. Wir be=
herrſchen
die Meere, können aber die deutſche Flotte nicht
zur Schlacht zwingen. Der Redner fuhr fort: Die alte, von
vielen Generationen aufgebaute Ziviliſation iſt faſt zerſtört.
Der Krieg hat das Niveau der Ziviliſation
herabgeſetzt und große ſoziale Rückſchritte herbeige=
führt
, ſowie die Bürgſchaften der perſönlichen Freiheit
weggenommen. Lord Courtny fuhr fort: Es iſt daher
nicht überraſchend, daß man zu fragen beginnt, ob kein
Ausweg aus dieſer Lage möglich iſt. Wenn
die einzige Alternative die wäre, daß wir unter Fremd=
herrſchaft
gerieten, ſo dürſten wir in unſeren Anſtrengungen
nicht nachlaſſen; wir müſſen frei ſein oder untergehen.
Ich glaube jedoch, daß es eine andere Möglichkeit gibt.
Die Leidenſchaft für nationale Unabhängigkeit iſt ruhm=
voll
, aber ſie muß mit der Möglichkeit internationaler
Freundſchaft verſöhnt werden, wenn die Ziviliſation be=
ſtehen
bleiben ſoll. Der Gipfel der Tragödie iſt, daß
genau dasſelbe, was wir ſagen und glauben, in Deutſch=
land
mit derſelben ehrlichen Ueberzeugung geſagt und ge=
glaubt
wird. Dies führt ebenfalls zu dem Schluſſe, daß es
einen Ausweg aus der Sackgaſſe gibt. Ich
fordere die Regierung nicht auf, jetzt den Ausweg zu zei=
gen
, ich will nicht ſelbſt die Bedingungen der Verſöhnung
aufzuſtellen verſuchen, ich will aber einige Punkte erörtern,
die für die Möglichkeit eines künftigen Ausgleichs weſent=
lich
wären. Die unentbehrliche Grundlage des Ausgleichs iſt
die Befreiung Belgiens und Nordfrankreichs; ſonſt müſſen
wir weiterkämpfen. In Deutſchland iſt der Gedanke
weit verbreitet, daß England eine Kriegsentſchädigung
zahlen müſſe. Es gibt keinen Engländer, der jemals zuſtim=
men
würde, daß England eine Kriegsentſchädigung auf=
erlegt
wird. Endlich iſt die Frage der Freiheit der Meere
ein geeigneter Gegenſtand für Friedensverhandlungen.

Engliſche Berichterſtattung.

* Rotterdam, 9. Nov. Der Nieuwe Rotterdamſche
Courant meldet aus London: Im Oberhauſe be=
ſchuldigte
Lord Milner die Regierung, daß ſie alle Berichte
optimiſtiſch färbe, ſo daß die britiſchen Offiziere die
deutſchen Berichte für verläßllicher hielten
als die engliſchen.

Rußland nach fünfzehn Kriegsmonaten.

Eine lebendige Schilderung der in Rußland
herrſchenden Stimmung und Zuſtände ſendet
der Petersburger Berichterſtatter der Daily Mail, Hamil=
ton
Fyfe, ſeinem Blatte. Wenn man bedenkt, daß der
Schreiber dieſer Zeilen Engländer und Berichterſtatter
einer Londoner Tageszeitung iſt, gewinnen die Bilder
aus dem ſeit 15 Monaten im Kriege ſtehenden ruſſiſchen
Reiche ein noch erhöhtes Intereſſe.
Er ſchreibt: Als ich vor einem Jahre nach Rußland
kam, begegnete ich überall der beſten Stimmung und all=
gemeiner
Siegeszuverſicht. Man ſprach davon, daß der
Krieg in wenigen Monaten beendet werden würde. Seit=
dem
haben wir hier viele böſe Tage durchgemacht. Wir
haben den Wechſel des Kriegsglücks in all ſeinem wilden
Auf und Nieder beobachten können. Es gab viele Stun=
den
, die verdunkelt waren von Angſt und Sorge, und viel
Trauer über die Nachrichten von Niederlagen. Hierbei
muß man die charakteriſtiſche Eigenart des ruſſiſchen Sol=
daten
in Erwägung ziehen. Er hat nicht die geiſtige
Schnelligkeit und Gelenkigkeit des franzöſiſchen Poilu
und auch nicht den ſtarren Zynismus des engliſchen
Tommy‟. Er hat ſeine engen, ſehr feſt umriſſenen Gren=
zen
. Er iſt ſo allgemein und ſo vollkommen von der Füh=
rung
abhängig, daß man in Rußland ſagen kann: wie der
Offizier, ſo ſeine Leute. Das oberſte Kommando liegt
nunmehr, nach mehrfachen Aenderungen und Neuorgani=
ſationen
, in den Händen von vier Generalen. Der Abgang
des Großfürſten hat gezeigt daß dieſer Mann nicht ſo un=
bedingt
notwendig war, wie man gedacht hatte. Es wur=
den
ihm, aus Gründen, die jetzt hier nicht mehr verſtan=

ſplitter und in der Bruſt des Toten nur eine winzige
Schußwunde zu ſehen. Unbegreiflich iſt es nicht, daß
die Griechen, Auſtralier und Iren ihn über den Haufen
ſchoſſen. Warum gefährden engliſche Kapitäne das
Leben von Neutralen und von Menſchen, die, wie der
Ire und die Auſtralier bekannten, der britiſchen Sache
nicht dienen mögen. Im Wunſch, ſich zu rächen, ſtellten
ſie ſich dem deutſchen Kommandanten zur Verfügung und
verſicherten, lieber auf unſerem Kriegsfahrzeug, als
nochmals auf einem engliſchen Dampfer fahren zu wol=
len
. An Bord der Burrsfield ſei, wie ſeit Kriegsaus=
bruch
überhaupt in der engliſchen Handelsflotte, das
Leben unerträglich geweſen. Der Mann vor dem Maſt
würde wegen geringfügigen Vergehens in Eiſen gelegt.
Weigere er ſich, eine Kriegsfahrt mitzumachen, ſo liefere
ihn der Skipper an die Marinebehörden in Liverpool
ab. Dort mache ein bündiges Gerichtsverfahren kurzen
Prozeß. Andere engliſche Seeleute ſprachen ähnlich wie
die Geretteten. Die Leute wiſſen durchweg, daß die Ad=
miralität
ihr Leben gefährdet, weil ſie den Skippern ver=
bietet
, auf Anruf deutſcher U=Boote zu ſtoppen. Die
Burrsfield trug Kohlen, Torpedos und Stückgüter von
Malta nach Tenedos. Auch ſchleppte ſie einen Motor=
leichter
für die engliſche Flotte. Beide Fahrzeuge wur=
den
verſenkt.
Der engliſche Dampfer Silveraſh konnte am
. Oktober wiederum erſt nach längerer Jagd durch Ar=
tilleriefeuer
zum Stoppen gebracht werden. Auf ſeinem
Heck fanden die Unſeren eine weithin ſichtbare Holz=
kanone
von Größe eines 15=cm=Geſchützes. Auf die
Frage, wem er damit imponieren wollte, erwiderte der
kleinlaute Skipper, die Admiralität befehle neuerdings
den Kapitänen, Holzkanonen aufzuſtellen, weil ſie wirk=
liche
Geſchütze nicht liefern könne. Wiederum murrte
die zuhörende fremde Beſatzung. Die Leute wußten,
daß der Anblick der Kanone am Heck den Unſeren das
Recht gab, ſie ohne Anruf zu den Fiſchen zu ſchicken. Sie
ſind gezwungen Gefahr herauszufordern, ohne ſich wehren

zu können, weil die britiſche Admiralität mit dem Leben
der eigenen Landeskinder ſpielt. Bald nach Verſenkung
des Fahrzeuges konnte Kapitänleutnant G. wiederum
ein Hilfsſchiff der Dardanellenexpedition, den engliſchen
Dampfer Scawby anhalten. Er war noch im Weg=
ſacken
, als ein Dampfer ohne Flagge und Abzeichen auf=
kam
. Zureden veranlaßte ihn, die griechiſchen Farben
zu zeigen. Unſer Priſenkommando fand eine engliſche
Ladung, namentlich Reis für London, an Bord. Es ſuchte
noch im Laderaum, als der Skipper ſich mit ſchlechtem
Gewiſſen und ſeinen Leuten ohne Aufforderung in die
Boote machte und das Weite ſuchte.
Am . . . Oktober lagen Backbord voraus zwei große
Dampfer ohne Flagge und Abzeichen, die G. als Trans=
porter
anſprechen konnte. Er ließ den nächſten anwinken.
Der Fremde fuhr weiter und verſuchte, unſeren Granaten
durch ſtändiges Abdrehen auszuweichen. Als U X ihm
auf 3000 Meter nahe war, begann der Fremde gar zu
feuern. Erſt als er einen Treffer ſpürte, zeigte er das
Signal Ich ſtoppe und ſetze Boote aus‟. Er tat es
und Soldaten in franzöſiſcher Uniform ſtiegen aus.
U x‟ ging längsſeits des Dampfers Admiral Hamelin.
Die Leute in den Booten gaben willig Auskunft und ge=
ſtanden
, daß der Transporter eine Feldartillerie=Abtei
lung unter Befehl des Capitaine de La Navigation
Giebert von Marſeille nach Saloniki tragen ſollte. G.
ließ den 300 Mann, meiſt überraſchend jungen und
ſchwächlichen Leuten, Zeit, in die Boote zu klettern und
verſenkte durch Torpedoſchuß das Fahrzeug mit acht
Feld= und mehreren Landungsgeſchützen, mit Pferden,
Munition und Bagagewagen. Nach dem Rückmarſch
konnte Kapitänleutnant G. berichten, daß er auf dem
vom Feind ſorgſam bewachten Operationsgebiet Schiffe
von insgeſamt etwa 50000 Tonnen Gehalt verſenkt habe
Kapitänleutnant F., Kommandant eines anderen im
Mittelmeer operierenden U=Bootes, hatte ein Erlebnis,
das namentlich Engländern viel zu denken geben ſollte.
Ihr Miniſterpräſident, der den begreiflichen Wunſch

ſpürt, ſein und der feindlichen Regierung Handeln häufig
zu entſchuldigen, verſuchte in der letzten Parlaments=
rede
die Welt zum Glauben zu bekehren, kein Brite
fürchte mehr das verſtohlene Auftreten unſerer
U=Boote. Als U y neulich aus dem Waſſer des
Aegäiſchen Meeres auftauchte, ſah der Kommandant auf
5000 Meter Entfernung einen Dampfer vor ſich. Schon
als er den Fremden zum Zeigen der Flagge aufforderte,
ließ jener ein Boot zu Waſſer. Die Flagge ging nicht
hoch, aber der Dampfer drehte bei und hißte das Signal
Paſſagiere im Waſſer Bald ckonnten die Unſeren
dann des Dampfers Boote hinter dem Heck ausmachen.
Kapitänleutnant F. hielt auf den Fremden zu und er=
kannte
den Briten Borulos von der Khedivial Mail
Line, auf der Fahrt vom Piräus nach Alexandria.
Nicht ohne Ueberraſchung ſtellte er feſt, daß der Eng=
länder
ein auf den Weltmeeren überaus ſeltener Fall
die Wahrheit gemeldet hatte. Seine Paſſagiere
waren in der Tat im Waſſer, nämlich nicht an Bord
oder in den Booten, ſondern in den Wellen! Als die
Augen an Bord das Periſkop eines U=Bootes erſpähten,
weckten Schreckensrufe ſinnloſe Panik. Die Reiſenden,
die ſich nach ihres Premierminiſters Behauptung unter
Britanniens Flagge ſicher wie auf Vater Abrahams
Knien fühlen, warteten nicht erſt Weiſungen des Kapi=
täns
ab. Sie warfen die Boote zu Waſſer und ſich hin=
terdrein
. Kapitänleutnant F. ließ ſie auffiſchen, mit
Milch, Wein, wie trockener Kleidung verſorgen und
ſchickte ſie wieder auf ihren Dampfer. Rein menſchliche
Gefühle ließen ihn auf das Verſenken des Fahrzeuges
verzichten, weil es Frauen Kinder und viele Neutrale
trug. Unter den 312 Paſſagieren war auch der türkiſche
Prinz Mahmon Hamdy, der unſerem Kommandanten
durch Ueberſenden ſeiner Karte mit Namen namens
der von den Engländern der Panik und dem Verderben
preisgegebenen Frauen und Kinder dankte.
Otto v. Gottberg.

[ ][  ][ ]

den werden, von den Engländern hervorragende Eigen=
ſchaften
zugeſprochen, die er in Wirklichkeit keineswegs
beſaß. Die Legenden, die über ihn in Umlauf waren,
verdeckten und verbargen die Wahrheit. Die Ruſſen ver=
trauten
ihm; ſie ſagten: Ein Mann, der ſo reich iſt, hat
es nicht nötig, unehrlich zu ſein! Sie dachten, daß er
als Großfürſt keine Unregelmäßigkeiten und Unterſchleife
unter den Generalen dulden würde.
Das Leben in den ruſſiſchen Städten iſt nicht gerade
arm an Entbehrungen. Das allgemeine Kriegselend macht
ſich ziemlich ſtark fühlbar. In allen Stadtvierteln ſieht
man lange Linien von Leuten, die darauf warten, in die
Geſchäfte eingelaſſen zu werden, um das Allernotwendigſte
zu erſtehen. Jeden Tag erfahre ich, daß man ſich eine
neue Einſchränkung auferlegen muß. Vorige Woche han=
delte
es ſich um Fleiſch, geſtern war es der Zucker, morgen
iſts die Butter. Im vorigen Monat herrſchte ſtarker Brot=
mangel
. Vielen Hausfrauen war es unmöglich, Back=
waren
zu erlangen. Das Holz, das hier allgemein als
Heizmaterial gilt, iſt doppelt und dreifach im Preiſe geſtie=
gen
. Alles iſt ſpärlich und teuer geworden. Die kleinen
Unannehmlichkeiten im täglichen Leben ſind ſehr zahlreich.
Die Tageszeitungen ſind teurer geworden; ſie koſten ſechs
Kopelen, gegen fünf Kopeken im Frieden. Die Papier=
induſtrie
iſt beträchtlich koſtſpieliger geworden. Auch in
vielen anderen Induſtriezweigen iſt der Geſchäftsgang ge=
ſtört
. Wegen des Papiermangels muß man die gekauften
Gegenſtände uneingepackt aus den Geſchäften nach Hauſe
tragen. Manchmal hilft man ſich auch, indem man die
Gegenſtände in Taſchentücher einſchlägt. Der Wagenman=
gel
iſt empfindlich. Autodroſchken und ſelbſt geſchloſſene
Pferdedroſchken ſind nicht zu ſehen. Man muß ſich mit
offenen, in der Kälte nicht ſehr angenehmen Karren und
den elektriſchen Straßenbahnen begnügen. Und beide Be=
förderungsmittel
ſind gerade jetzt überfüllt. Um dem
Mangel an Kleingeld zu ſteuern, werden kleine, marken=
artige
Papierdrucke ausgegeben. Hierfür verwendet man
auch nichtgummierte Poſtmarken. Aber die Ruſſen laſſen
ſich alles gefallen, ſolange das Volksgemüt nicht aufge=
bracht
wird. Dies wäre aber faſt der Fall geweſen, als
die Dumaangelegenheit aufgerollt wurde und viele rot
zu ſehen begannen. Es ging aber noch gut ab, und das
Volk wird wohl ruhig bleiben, nur darf es in keiner Weiſe
gereizt werden. Heute hat man in Rußland keine Illuſio=
nen
mehr über den Krieg. Man weiß, daß der Feind noch
ausdauernd und mächtig iſt . . . .

Amerikaniſche Politik.

(* Die amerikaniſche Politik hat uns im
Verlaufe des Weltkrieges Rätſel über Rätſel aufgegeben,
und wenn man ihre Löſung in Plänen des Präſidenten
Wilſon für ſeine Wiederwahl gefunden zu haben glaubte,
ſchien manches verſtändlich und erklärlich, aber bei weitem
nicht alles, ſodaß man ſich immer wieder fragen mußte,
warum lehnt die amerikaniſche Regierung die Möglichkeit,
für einen allgemeinen Frieden zu wirken, ſo entſchieden ab?
Es bleibt ſchließlich nur eine Möglichkeit, nämlich die
daß Wilſon viel weitergehende Pläne verfolgt, als ſeine
Wiederwahl, viel weitergehend als die Friedensbeſtre=
bungen
und die Verſöhnung der europäiſchen Völker und
die Erhöhung des politiſchen und moraliſchen Anſehens
der Union.
In dieſer Annahme beſtärkt uns ein Bericht aus
Boſton, der im ſüdbraſilianiſchen deutſchen Urwaldboten
erſchien und allem Anſchein nach aus den Kreiſen ſtammt,
die in die Politik der herrſchenden Kreiſe in Waſhington
tief eingeweiht ſind. Der Schreiber jenes Berichts ſtellt
den Satz an die Spitze: Wilſon will keinen Frie=
den
in Europa. Zwar hat er ſich öfters in anderem
Sinne ausgeſprochen, aber das iſt nichts als politiſche
Redensart geweſen, die eben dazu dient, die wahren Ge=
danken
zu verbergen. Mit genau denſelben Phraſen wurde
in der mexikaniſchen Sache gearbeitet, und in Mexiko
kann die Union ebenſowenig Frieden brauchen, wie in Eu=
ropa
. Auf beiden Gebieten iſt das Ziel völlig klar. Das
amerikaniſche Volk iſt ſchnell reich und bequem geworden,
ihm fehlt völlig der ritterliche Geiſt, die Phraſe beherrſcht
die Maſſen wie in England, und die politiſchen Führer
handeln ganz im Sinne angelſächſiſcher Tradition brutaler
Eroberung. Die breiten Maſſen wollen Genuß, Sport
und Spiel. Mexiko ſtand unter Diaz und Huerta einig
und geſchloſſen der Union gegenüber, wohlverwaltet und
ſtark. Alſo mußte es zum Bürgerkriege gebracht werden
um ſeine Kraft zu brechen und zur leichten Beute Nord=
amerikas
zu machen. Mit Geld und Lügen und falſchen
Vorſpiegelungen ließ ſich das leicht erreichen.
In Europa liegen die Verhältniſſe ähnlich. Mit
unſerer wirtſchaftlichen Tüchtigkeit kann die Union nicht
konkurrieren, und ſo lange Mitteleuropa das bleibt, was
es vor dem Kriege war, insbeſondere Deutſchland, kann
die Union den ſüdamerikaniſchen Markt nicht gewinnen,
wenn es aber gelingt, Europa ins Verderben zu ſtürzen,
wie Mexiko, dann wäre es ein leichtes, ganz Südamerika
in wirtſchaftliche Abhängigkeit von der Union zu bringen
und auf die andere Hälfte des neuen Kontinents
die neue Form moderner Sklaverei auszudehnen,
unter der einige mittelamerikaniſche Republiken heute
ſeufzen. Wenn auch die militäriſche Tüchtigkeit der
ABC=Republiken die der Staaten überwiegt, ſo
nutzt dieſe allein nichts, ſo lange der anderen
Seite alle wirtſchaftlichen Machtmittel und eine bis ins
Wahnſinnige geſteigerte Rüſtungsinduſtrie gegenüber=
ſtehen
. Bei dem europäiſchen Weltkampfe handelt es ſich
zugleich um die Freiheit und Unabhängigkeit Südameri=
kas
, das möge man in Rio de Janeiro und Buenos Aires,
in Montevideo und Valparaiſo nicht vergeſſen!
Neben dem vornehmſten Zweck, Amerika durch die
Verwüſtung und Verelendung Europas die Weltherrſchaft
in die Hände zu ſpielen, geht der andere einher, die un=
bedingte
Herrſchaft der Angelſachſen aufzurichten
und alle Völker der Welt unter ſie zu beugen, wie etwa
Indien heute unter die engliſche Herrſchaft. In Wilſons
Kabinett ſitzen zwei geborene Engländer, ein Kanadier

und ein Schotte, und obwohl das deutſche Element mehr
als ein Drittel der amerikaniſchen Bevölkerung ausmacht,
und weit mehr als ein Drittel der Kulturarbeit in der
Union geleiſtet hat, wird es jetzt von Wilſon mit bru=
taler
Abſichtlichkeit an die Wand gedrückt. Das Schlimmſte
aber iſt, daß Wilſon den Krieg mit Deutſchland will, nicht
um mit Deutſchland Krieg zu führen, ſondern um die
Vereinigten Staaten wieder rein engliſch zu machen, denn
von den modernen Sklavenvölkern der Slawen, Italiener
und ruſſiſchen Juden in der Union hat man ja nichts zu
fürchten.
Ein ſiegreiches, von einer deutſchen Beimiſchung ge=
reinigtes
Nordamerika wird dem geſchwächten und ver=
bluteten
England gegenüber von ſelbſt die engliſche Vor=
und Weltmacht ſein, der ſich Großbritannien und Kanada
ebenſo anſchließen werden, wie letzteres ſich heute an Eng=
land
anſchließt. Dann wäre die Weltherrſchaft der Union
unter dem Zeichen der Lüge, der Heuchelei und des Gel=
des
endgültig beſiegeſlt.
Hüten wir uns alſo, einen Gegner zu unterſchätzen,
der uns an Verſchlagenheit und Heimtücke ſowohl wie an
Gewiſſenloſigkeit unendlich überlegen iſt. Der europäiſche
Krieg iſt in Wahrheit ein Kampf um die Freiheit der gan=
zen
Welt, ein Kampf um die Freiheit der Entwicklung
junger, aufſteigender Völker, gegen ſolche, die in Reichtum
und Ueberfluß träge und unproduktiv geworden ſind, und
die angeſichts ihrer Schwäche ihre Herrſchaft mit allen,
auch den verwerflichſten Mitteln aufrecht erhalten wollen,
nachdem ſie erkannt haben, welche ungeheuere Gefahr ihnen
droht.
Aus dieſen Erwägungen heraus iſt es nur zu ver=
ſtändlich
, daß Wilſon die ihm gebotene glänzende Mög=
lichkeit
, für den Weltfrieden zu wirken, unbenutzt ließ.
Und wie hätte er ſie nach dem deutſchen Entgegenkommen
ausnutzen können, zumal auch auf Englands Seite ein
ernſthafter Widerſpruch gegen den Vorſchlag nicht vorlag,
Wilſon ſolle die allgemein verbindlichen Grundſätze des
internationalen Seerechts auf Grund der Entwicklung
dieſes Krieges neu feſtſetzen und einen modus vivendi
zwiſchen Deutſchland und England unter amerikaniſchem
Vorſitz vereinbaren! Auf einer ſo geſchaffenen Grundlage
hätten ſich vielleicht ſogar Friedensverhandlungen an=
bahnen
laſſen!
Sehr ſchwerwiegende Gründe müſſen es geweſen ſein,
die Wilſons Verhalten beſtimmten, und wir haben allen
Grund, unſer Mißtrauen gegen die Union nicht einſchlafen
zu laſſen!

Die amerikaniſche Note an England.

* Neu=York, 9. Nov. Der Privatkorreſpondent
des W. T. B. meldet: Die Blätter äußern ſich über die
amerikaniſche Note an England im allgemei=
nen
zuſtimmend. In den Leitartikeln wird im großen
und ganzen der Standpunkt vertreten, daß durch die
Note von England offen die Löſung der Streitfrage ge=
fordert
wird. Die Blätter betonen die Logik der Note,
nährend einige von ihnen darauf hinweiſen, daß die
Note nichts darüber andeute, welchen Weg die Vereinig=
ten
Staaten einſchlagen werden, falls die britiſche Ant=
wort
unbefriedigend ausfällt. Sun ſagt in einem Tele=
gramm
aus Waſhington: Dies iſt im ganzen eine heftige
Anklage gegen die britiſche Regierung wegen ihrer un=
geſetzlichen
Maßnahmen gegen die neutrale Schiffahrt.
Der unzugängliche Standpunkt, wie ihn die Noten an
Deutſchland enthielten, fehlt in der Note an Engſand.
Was das ſcharfe Vorgehen der Vereinigten Staaten für
den Fall anbetrifft, daß den Beſchwerden nicht abgeholfen
wird, ſo zeigt die Note nach hieſigem Dafürhalten, daß
die Vereinigten Staaten noch immer kein Mittel kennen,
um auf England einen ſtärkeren Druck als durch diplo=
matiſche
Vorſtellungen auszuüben. Die Regierung ver=
tritt
indeſſen den Standpunkt, daß es unmöglich geweſen
ſei, ſich an England in ganz derſelben Weiſe zu wenden
wie an Deutſchland, da der Unterſeebootsſtreit die Frage
der Menſchenrechte eingeſchloſſen habe, während der
Streit mit England nur Eigentumsrechte betreffe. Die
Note an England enthält aber zahlreiche Beweiſe von
dem Beſtreben der Regierung, alle Kriegführenden hin=
ſichtlich
der an ſie gerichteten Forderungen zur Beobach=
tung
des Völkerrechts auf den gleichen Fuß zu ſtellen.
Die Galveſtone Tribune ſagt: Die Note gibt den deut=
ſchen
Freunden frohen Mut. Es beſteht kein Grund, die
Regierung der Parteilichkeit oder englandfreundlicher
Gefühle zu beſchuldigen. Die Note tritt für amerikaniſche
Rechte ein, die auf den anerkannten Grundſätzen des
Völkerrechts beruhen.
* Köln, 9. Nov. In einer längeren Beſprechung
der amerikaniſchen Note an England ſagt die
Köln. Ztg. am Schluß:
Wenn die amerikaniſche Regierung dem Wortlaut
und dem Geiſte dieſer Note gemäß handelt, ſo wird ſie
ſich um die Befreiung der Meere von Englands Seedeſpo=
tie
ein unvergängliches Verdienſt erwerben. Allerdings
hat uns die Erfahrung gelehrt, daß England ſich bisher
an die Einſprüche Amerikas ſo gut wie gar nicht gekehrt
hat, und wenn die Regierung des Herrn Wilſon erſt nach
14 Kriegsmonaten Gelegenheit zu einer Note von dieſer
grundſätzlichen Entſchiedenheit findet, ſo fürchten wir, daß
es mit den Erfolgen, auf die ſie abzielt, noch viel länger
gute Weile haben wird. Aber darum bleibt die Note doch
nach einer andern Richtung hin ein Zeitdokument erſten
Ranges. Sie kündet aller Welt durch den Mund des mäch=
tigſten
Neutralen, den man getroſt Englands Freund nen=
nen
kann, wer in dieſem Kriege das Völkerrecht mit
Füßen getreten, wer die Freiheit der Meere vernichtet,
wer die Intereſſen der Neutralen mißachtet und geſchädigt
hat. Englands Staatsmänner, die beſtändig die Heilig=
keit
der Verträge im Munde führen, die ſich heuchleriſch
als die Beſchützer der kleinen Nationen gebärden, ſie ſind

von wahrlich unvoreingenommener Seite entlarvt wor=
den
. Ein Brandmal drückt dieſe Note Eng=
land
auf, das es nimmermehr von ſich wird abwaſchen
können: es hat die Seegewalt, die es beſitzt, miß=
braucht
, um eine Seedeſpotie auszuüben, die ihm un=
geheuern
Vorteil, dem ganzen Welthandel aber unberechen=
baren
Schaden gebracht hat.
* Mancheſter, 10. Nov. Mancheſter Guardian
ſchreibt über die amerikaniſche Note: Wir dürfen
nicht vergeſſen, daß, wenn der Krieg vorbei iſt, eine herz=
liche
Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten nicht
Luxus, ſondern eine Notwendigkeit für die britiſche Po=
litik
ſein wird. Wir haben nicht nur zu berückſichtigen,
was heute in Betracht kommt, ſondern auch, was ſpäter
in Betracht kommt.
* London, 10. Nov. Der Waſhingtoner Korre=
ſpondent
der Morning Poſt meldet: Die unmittelbare
Wirkung der amerikaniſchen Note wird ſein, die
bei den amerikaniſchen Geſchäftsleuten beſtehende Er=
regung
gegen England zu verſchärfen. Alle
Exporteure werden den Druck auf die Regierung er=
neuern
und fordern, daß ſie das in der Note enthaltene
Programm ausführe. Wilſon beabſichtige nicht, einen
Druck auf England auszuüben; er hat in der Note nur
die Grundlage für die Forderung eines hohen Schaden=
erſatzes
nach Schluß des Krieges feſtgelegt. Aber man
erwarte und fürchte, daß, wenn ſich der Kongreß im De=
zember
verſammelt, England angegriffen und vielſtimmig
gefordert wird, daß die Regierung ihren Worten gemäß
handele, da ſonſt der Kongreß die Sache ſelbſt in die Hand
nehmen werde. Der Korreſpondent glaubt nicht, daß
England ein Ausfuhrverbot für Munition zu befürchten
brauche; aber die Agitation, die Englands Intereſſen
nicht entſpreche, könne fortgeſetzt werden.
T.U. Haag, 10. Nov. Eine halbamtliche Meldung
aus London beſagt, daß England die letzte Note
Wilſons gegen die engliſche Blockadepolitik ableh=
nen
und nichts an ſeinem bisherigen Standpunkte ändern
werde.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

11. November. Dirmuiden erſtürmt. Bei Lange=
marck
von unſeren jungen Regimentern 2000 Franzoſen
gefangen genommen. Neue Einſchließung von Przemysl.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 11. November.
* Zum Geburtstag des Erbgroßherzogs. Auf den
Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und
der Großherzogin zum Geburtstag des Erb=
großherzogs
vom Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
telegraphiſch übermittelten Glückwunſch der Haupt= und
Reſidenzſtadt Darmſtadt iſt folgende Depeſche eingelaufen:
Bitte der Stadt Darmſtadt unſeren herzlichſten Dank
für freundliche Wünſche auszuſprechen. Ernſt Ludwig.
Eleonore.
* Ordensverleihungen. Das Ehrenzeichen für Mit=
glieder
freiwilliger Feuerwehren wurde verliehen durch
Entſchließung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
an Franz Dreſte, Franz Hellbauer II., Johann
Wahl II., ſämtlich zu Mainz=Weiſenau.
Kriegsauszeichnungen. Dem Major Andreae,
Kommandeur des Reſerve=Ulanen=Regiments Nr. 6, frü=
her
lange Jahre in Darmſtadt bei dem Leib=Dragoner=
Regiment, wurde das Eiſerne Kreuz 1 Klaſſe verliehen.
Straßenbahnſchaffner Johannes Helfrich, Vizefeld=
webel
, hat das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erhalten.
Großh. Hoftheater. Freitag, den 12. Nov., findet
die Erſtaufführung von Hermann Bahrs Schauſpiel Der
Querulant ſtatt. Die weibliche Hauptrolle ſpielt Anna
Bahr=Mildenburg als Gaſt. In den übrigen Rollen ſind
beſchäftigt Minna Müller=Hanno, ſowie die Herren Bau=
meiſter
, Ehrle, Harprecht, Heinz, Herrmann, Kniſpel,
Kroczak, Peterſen, Weisker und Weſtermann. Spielleitung
Hans Baumeiſter. Samstag, den 13., bleibt das Hof=
theater
geſchloſſen; an dieſem Abend findet die Haupt=
probe
zu Verdis Othello ſtatt, der Sonntag, den 14., zum
erſten Male am Hoftheater in Szene geht. Montag, den
15., wird Wie einſt im Mai zum erſten Male als Volks=
vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen gegeben. Der Karten=
verkauf
hierzu beginnt Donnerstag, den 11., am Verkehrs=
bureau
.
* Die Ausſtellung der Lazarettarbeiten, die das Rote
Kreuz in dem Gewerbemuſeum veranſtaltet hat,
erfreut ſich dauernd eines ſtarken Beſuches. Unter
den Beſuchern ſieht man auch viele der in den hieſigen
Lazaretten befindlichen Verwundeten, die aus den ausge=
ſtellten
gediegenen und geſchmackvollen Arbeiten die An=
regung
zu neuer eigener Tätigkeit gewinnen. Die Aus=
ſtellung
iſt täglich von 111 Uhr und 46 Uhr geöffnet.
Der Schluß der Ausſtellung iſt für nächſten Sonntag
abend vorgeſehen.
Petroleumkarten. Die Ausgabe der
Petroleumkarten findet am Freitag, den 12. d. Mts.,
von morgens 91 Uhr und nachmittags von 36 Uhr
in den Lokalen ſtatt, in denen die Brotkarten verabfolgt
werden. Die Brotausweiskarte mit dem Petroleum=
empfangsſtempel
iſt dabei vorzulegen. Wer einen
Petroleummeldeſchein bereits ausgefüllt hat, deſſen Brot=
ausweiskarte
aber noch nicht mit dem erwähnten Stempel
verſehen iſt, hat ſich vom 13. d. Mts. ab im Stadthaus
am Schalter in der Torfahrt links unter Vorlage der
Brotausweiskarte zu melden.
* Die neue Kleingarten=Anlage, die der Gartenbau=
verein
Darmſtadt auf einem am Pallaswieſenweg
(hinter der Windmühle) gelegenen, mit Buſchobſtbäumen
bepflanzten Grundſtück von über 10000 Quadratmetern
einrichten will, bietet hauptſächlich im Nordweſten der Stadt
wohnenden Pachtliebhabern Gelegenheit, ſich eine hübſche
Gartenanlage zu ſchaffen. Auch in den Kleingärten= An=
lagen
am Heinrichwingertsweg ſind noch einige
Anteile zu vergeben. Anmeldungen erbittet man baldigſt
an den zweiten Schriftführer Herrn Sekretär Brohm,
Aliceſtraße 20½, oder an den Vorſtand zu richten.
Mädchen=Ortsgruppe des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland. Man ſchreibt uns verſpätet:
Am Sonntag fanden ſich wiederum die Mitglieder der

[ ][  ][ ]

Mädchen=Ortsgruppe des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland und deren Angehörige
des Nachmittags im freundlichſt zur Verfügung geſtellten
Turnſaal der Viktoriaſchule zuſammen. Die Vorſitzende
Fräulein Weitzel begrüßte zunächſt die zahlreich Er=
ſchienenen
in herzlichſter Weiſe. Sie wies unter an=
derem
auf die ſegensreiche Tätigkeit der kleinen Näh=
gruppe
hin, die ſchon wieder hübſche Erfolge in der
kurzen Zeit ihrer Wintertätigkeit aufzuweiſen hat. So=
dann
ſprach ſie von dem in den erſten Dezembertagen
ſtattfindenden Verkaufstag zugunſten der
Flüchtlinge, zu welchem unſere jungen Mädchen
verſchiedene Gegenſtände kunſtgewerblicher Art ſelbſt an=
fertigen
. Gleichzeitig gab die Vorſitzende kurzen Bericht
über ihre Teilnahme an der Hauptverſammlung des Ver=
eins
in München. Darauf ergriff Herr Dr. Wauer,
der Redner des Tages, das Wort. Er ſprach über die
Renaiſſance und gab einen kurzen Ueberblick über die
Literatur, Kunſt und Geſchichte dieſer hochintereſſanten
Zeit. Er verſtand es meiſterhaft, dieſe Fülle von Mate=
rial
zu gliedern und feſſelnd vorzutragen, und gab
Proben aus den Werken von Dante, Petrarca, Michel=
angelo
uſw., die er mit feinſtem Verſtändnis deklamierte.
Die Vereinigung früherer Leibgardiſten hielt
Montag abend in ihrem Vereinslokale, der Stadt
Coburg ihre Monatsverſammlung ab, die durch
den ſtellvertretenden Vorſitzenden Kamerad Wenzlau
geleitet wurde. Nach der üblichen Begrüßung durch den
Schriftführer Kamerad Schröder wurde das Protokoll
der letzten Verſammlung verleſen und daran anſchließend
eine Anzahl Briefe und Karten von im Felde befind=
lichen
Kameraden bekannt gegeben, darunter auch ein
Brief des an der Front befindlichen erſten Vorſitzenden.
Kamerad Wenzlau macht dann bekannt, daß die
Vereinigung aus der Kaſſe für die dritte Kriegsanleihe
den Betrag von 600 Mk. gezeichnet hat, was mit Beifall
aufgenommen wurde. Auf Anregung des Kameraden
Simon wurde dann beſchloſſen, daß auch diesmal
wieder den im Felde befindlichen Vereinskameraden ein
entſprechendes Weihnachtspaket zugehen ſoll. Die Koſten
trägt die Vereinskaſſe. Es folgte noch die Beſprechung
verſchiedener innerer Vereinsangelegenheiten, welche die
Zuſtimmung der Anweſenden fanden. Mit einer ge=
mütlichen
Ausſprache ſchloß die Verſammlung.
Richard=Wagner=Verein. Der heute abend ſtatt=
findende
Sonaten=Abend von Adolf Buſch und
Max Reger, dem man in unſeren muſikaliſchen Kreiſen
mit Spannung entgegenſieht, wird ein beſonderes In=
tereſſe
auch dadurch gewinnen, daß auf ihm ein neues
Werk von Max Reger: Sonate für Violine und Kla=
vier
, op. 139 in C=Moll zur erſten Aufführung kommt.
Das Konzert beginnt, worauf nochmals aufmerkſam ge=
macht
ſei, erſt um 8½ Uhr.
Die Freie Literariſch=künſtleriſche Geſellſchaft
bittet uns, mitzuteilen, daß der Strindberg=Abend
der Münchener Kammerſpiele Freitag, den 12.
d. Mts. (Mathildenhöhſaal) um 8 Uhr beginnt und erſt
kurz nach 10 Uhr zu Ende geht.
* Verein für Verbreitung von Bolksbildung. Auf
vielfeitigen Wunſch hat ſich Herr Profeſſor Dr. Arnold
Berger bereit erklärt, ſeine mit ſo großem Beifall auf=
genommenen
kulturgeſchichtlichen Vorträge in dieſem Jahre
fortzuſetzen, und zwar gedenkt er das Zeitalter des
Humanismus und der Reformation in einer
Reihe von vier Vortragsabenden zu behandeln. Der
Name des geſchätzten und beliebten Redners bürgt dafür,
daß den Hörern gediegene und genußreiche Stunden be=
vorſtehen
. Die Vorträge, zu denen an den bekannten
Stellen zu billigen Preiſen Dauer= und Einzelkarten aus=
gegeben
werden, finden im Hörſaal des Phyſikaliſchen
Inſtituts der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Da die Zahl
der Plätze nur eine beſchränkte iſt, iſt es geraten, ſich zeitig
mit Karten zu verſehen. Näheres in dem Anzeigeteil
dieſes Blattes.

Rotes Kreuz.

Ein im Feld ſtehendes Darmſtädter Landſturm=
Bataillon wünſcht 3 Faß Sauerkraut als Feſt=
ſpeiſe
an Großherzogs Geburtstag. Wer
ſchenkt bald unſerer Materialien=Abteilung dieſes hei=
miſche
Leibgericht?

r. Auerbach, 9. Nov. (Neues Lazarett.) Geſtern
vormittag wurde das Reſerve=Lazarett im Parkhotel zum
erſten Male mit Verwundeten belegt. Leitender Arzt die=
ſes
neuen Lazaretts iſt Herr Stabsarzt Dr. Miſchlich aus
Zwingenberg.
e. Bensheim, 8. Nov. (Auszeichnung.) Dem Ge=
freiten
J. Gemeiner, Sohn des Buchdruckereibeſitzers
Gemeiner, wurde das Eiſerne Kreuz verliehen. Die Heſ=
ſiſche
Tapferkeitsmedaille beſitzt derſelbe ſchon längere Zeit.
Offenbach, 10. Nov. (Ein ſchwerer Einbruch)
wurde in die Portefeuillefabrik von Orthweiler & Co. in
der Ludwigſtraße verübt. Die Diebe drangen durch das
Kellerfenſter in die Lagerräume ein und entwendeten
Portefeuilleartikel im Werte von 500 Mark. Zu gleicher
Zeit ſtatteten offenbar die gleichen Diebe der Seifen=
ſabrik
von Kappus in der Luiſenſtraße einen Beſuch ab,
wo ſie für etwa 500 Mark weiße Kernſeife mitgehen
hießen. Von den Dieben fehlt bisher jede Spur..
Fechenheim, 9, Nov. (Verwahrloſte Jugend.)
Der 13 jährige Schüler Alexander Sprankel wurde von
vier Schulkameraden mit Fußtritten und Schlägen in ſolch
roher Weiſe mißhandelt, daß er an den Folgen dieſer
Roheiten unter großen Schmerzen ſtarb.
Mainz, 9. Nov. (Das erſte Tagesheim für
Kinder von Kriegsteilnehmern) wurde geſtern
hier eröffnet, nachdem am Tage vorher die Beſichtigung
ſtattgefunden hatte. Das Heim befindet ſich in der Klara=
ſtraße
, wo eine ganze Reihe von Zimmern koſtenlos zur
Verfügung geſtellt wurde. Die Einrichtung wurde von
Wohltätern koſtenlos geſtellt.
Worms, 10. Nov. (Eine Störung der Waſ=
ſerverſorgung
der Stadt) entſtand heute vormit=
tag
durch einen Maſchinendefekt, infolge des mangelhaften
Kriegsöls verurſacht.
Gießen, 10. Nov. (Erſpartes Mehl.) Der
Kommunalverband iſt in der Lage, in den nächſten Tagen
an die verſorgungsberechtigten Perſonen ſeines Bezirks
eine beſtimmte Menge beſten Weizenmehls ab=
zugeben
, das aus Erſparniſſen zurückgelegt werden
konnte. Es werden 500 Gramm an jeden Empfangs=
berechtigten
verteilt werden. Ferner iſt es dem Kommu=
nalverband
gelungen, etwa 600 Zentner Reis zu
beſchaffen, der in etwa 14 Tagen zu weſentlich billigerem
als dem gegenwärtigen Preiſe etwa zu 55 Pfennig für
das Pfund zum Verkauf gebracht werden wird. Auch
400 Zentner Seife werden demnächſt durch Ver=
mittlung
des Verbandes zur Ausgabe kommen.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Nov. Die Stadt=
verordnetenwahlen
der dritten Klaſſe vollzogen
ſich laut Berliner Tageblatt ohne jeden Wahlkampf.
Heute vormittag ſind durch Einfahrt auf eine falſche
Weiche in der Fennſtraße zwei Straßenbahn=
wagen
aufeinandergefahren. Von einem
Wagen iſt die Plattform eingedrückt worden. Vier In=
ſaſſen
eines Wagens wurden erheblich verletzt.
k. Weinheim, 9. Nov. (Schwindlerinnen.)
Zwei in Darmſtadt wohnende verheiratete Hau=
ſiererinnen
, deren Männer im Felde ſtehen, kamen eines
Tages beim Hauſieren zu einem hieſigen unverheirateten
Privatmann. Mit der Zeit entwickelte ſich ein Brief=
verkehr
zwiſchen den Genannten und bedienten ſich die
Frauen falſcher Adreſſen. Jüngſt ſpielte die eine der=
ſelben
die Heiratsluſtige und empfahl ſich als gute
Partie. Nachdem man ſich in der Wohnung des
Mannes in Weinheim gut gelabt hatte, ſollte die eine
Frau mit 170 Mk. für ihn zur Bank gehen; die andere
Frau ließ ſich 30 Pf. geben, um Reis zu holen. Als
die beiden Frauen nicht mehr kamen, ſchöpfte der Mann
Verdacht und wurden die beiden Verdächtigen durch die
Gendarmerie ermittelt. Gerade als ſie mit reichlichen
Einkäufen verſehen aus Darmſtadt hierher kamen, wurden
ſie feſtgenommen. Es fanden ſich bei der Unterſuchung,
welcher der Geprellte beiwohnte, noch 130 Mk. Bargeld
und einige neue Kleidungsſtücke vor, welche er in
Empfang nehmen konnte.
München, 10. Nov. (Abgeſtürzt.) Vom Wendel=
ſtein
iſt an der ſteilen Oſtſeite der ſechzehnjährige Gymna=
ſiaſt
Otto Fritſche aus Nürnberg abgeſtürzt. Die
Leiche iſt in arg verſtümmeltem Zuſtande geborgen
worden.
Köln, 10. Nov. (Die Unterſchleife bei dem
Schaaffhauſenſchen Bankverein) in der Kölner
Depoſitenkaſſe des letzteren ſollen bis in das Jahr 1909
zurückreichen. Ein großer Teil der veruntreuten Summe,
die in Kölner Finanzkreiſen höher als eine Mil=
lion
Mark geſchätzt wird, ſei, wie die Blätter melden,
durch die Vermögenswerte der Ungetreuen gedeckt.
Innsbruck, 9. Nov. (Zerſtörung von Alpen=
hütten
.) Unbekannte Täter erbrachen im Stubai=
Tale die Nürnbergerhütte, die Dresdner=
hütte
und die Hildesheimerhütte des deutſch=
öſterreichiſchen
Alpenvereins und richteten durch die
Entwendung von Eßwaren und Zerſtörung der Innen=
einrichtungen
bedeutenden Schaden an.
Aaleſund, 10. Nov. (Dampferzuſammenſtoß.)
Der Stockholmer Erzdampfer Skandia iſt nach einem
Zuſammenſtoß mit dem Chriſtianſunder Dampfer Frei=
koll
, der mit Holz von Archangelsk nach England unter=
wegs
war, vor Haugsholman, fünf bis ſechs Seemeilen
ſüdlich von Aalefund, geſunken. Freikoll glaubte
bei dem großen Abſtand zwiſchen den Laternen des
Skandia zwei Schiffe zu ſehen und wollte mitten durch.
Beim Kampf um die Rettungsboote ſind drei Mann, eine
Frau und der Kapitän ertrunken. Dreißig Mann
ſind mit dem Freikoll in Aaleſund eingetroffen.
Stockholm, 10. Nov. (Das Gaſtſpiel des
Deutſchen Theaters) begann am Dienstag mit der
Aufführung Schillers Rauber‟ Das Stück er=
zielte
einen bedeutenden Erfolg. Das ſtark beſetzte Haus,
in dem auch der König, Prinz Karl und Gemahlin und
andere Mitglieder der königlichen Familie ſich befanden,
brachte beſonders Wegener und Reinhardt be=
geiſterte
Ovationen dar.

Handel und Verkehr.

* Im Reichspoſtgebiet iſt die Zahl der
Kontoinhaber im Poſtſcheckverkehr Ende Ok=
tober
1915 auf 110 233 geſtiegen (Zugang im Monat Ok=
tober
641). Auf dieſen Poſtſcheckkonten wurden im Oktober
gebucht 2146 Millionen Mark Gutſchriften und 2162 Mil=
lionen
Mark Laſtſchriften. Bargeldlos wurden 2292
Millionen Mark des Umſatzes beglichen. Das Geſamt=
guthaben
der Kontoinhaber betrug im Oktober durch=
ſchnitlich
278 Millionen Mark. Im Poſtüberweiſungs=
verkehr
mit dem Auslande wurden 5,2 Millionen Mark
umgeſetzt.
* Der Poſtanweiſungs= und Nachnahme=
dienſt
mit der Türkei wird wieder aufgenommen.
Der Meiſtbetrag einer Poſtanweiſung iſt von 500 Fr. auf
1000 Fr. erhöht worden. Der Meiſtbetrag der Nachnah=
men
(500 Fr. bzw. 400 Mk.) bleibt vorläufig unverändert.
* Berlin, 10. Nov. Börſenſtimmungsbild.
Das Geſchäft an der Börſe blieb wie ſchon ſeither, recht
ſtill. Bei der allgemeinen Luſtloſigkeit kam es auch heute
auf keinem Marktgebiete zu erwähnenswerten Verände=
rungen
. Ueber die Abſicht einer baldigen Erledigung der
noch ſchwebenden Börſenverpflichtungen ſind die Mei=
nungen
, vom Standpunkt des Geldnehmers und Geld=
gebers
aus betrachtet, natürlich verſchieden. In Bankier=
kreiſen
hofft man von der geplanten Feſtſetzung von ami=
lichen
Liquidationskurſen, daß auch die Kundſchaft dann
zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen gezwungen werden
kann.
* Eſſen 9. Nov. Die heutige Generalver=
ſammlung
der Friedr. Krupp=A.=G., Eſſen ge=
nehmigte
den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1914/15 und
beſchloß den Anträgen gemäß. Das Ergebnis des
Geſchäftsjahres 1914/15 ſetzt ſich, wie folgt, zuſam=
men
: Der Betriebsüberſchuß der ſämtlichen Werke der
Firma ſtellt ſich auf Mk. 113 229821 (i. V. 54004 571). Da=
zu
treten: Zinſen, nach Abzug der Ausgaben für die Ver=
zinſung
der Anleihen, Guthaben uſw. Mk. 3 142063
(2 283 668), verſchiedene Einnahmen Mk. 2505930
(2051550), was zuſammen Mk. 118877814 (58 339 788)
gibt. Hiervon gehen ab: für Steuern Mk. 10 717975
(9858 249), Angeſtellten= und Arbeiterverſicherung Mk.
5802 283 (5 703934), Wohlfahrtsausgaben einſchl. Kriegs=
beihilfen
Mk. 15891 955 (8873331); (an Kriegsbeihilfen
ſind im ganzen Mk. 8 976 190 verausgabt, wovon 3 Mill.
Mark durch den in der vorigen Generalverſammlung für
dieſen Zweck bewilligten Betrag gedeckt ſind); zuſammen
Mk. 32 412 203 (24 435 564). Nach Abzug dieſer Ausgaben
ergibt ſich aus dem Geſchäftsjahr 1914/15 ein Reingewinn
von Mk. 86 465611 (33 904 224); hierzu tritt der Ueber=
trag
aus dem Vorjahr mit Mk. 9385347 (6926 334), ſo
daß die Generalverſammlung über den Betrag von zuſam=
men
Mk. 95 850 958 (40830 558) Beſchluß zu faſſen hatte.
Zu dieſem Ergebnis bemerkt der Geſchäftsbericht, daß
es weſentlich beeinflußt iſt durch die großen Anforderungen
unſerer Heeres= und Marineverwaltung, die derart geſtei=
gert
worden ſind, daß die Ablieferungen für die deutſche
Rechnung im abgelaufenen Geſchäftsjahre faſt den
2½ fachen Betrag des entſprechenden Geſamtumſatzes (In=
und Ausland) im Voejahre erreicht haben. Demgemäß

iſt auch der Gewinn geſtiegen. Auf der anderen Seite be=
dingten
die fortgeſetzt ſteigenden Anſprüche an die Lei=
ſtungsfähigkeit
der Firma umfangreiche Neubauten und
Erweiterungen der Werkanlagen, deren Koſten zum größe=
ren
Teil dem folgenden Jahre 1915/16 zur Laſt fallen. Aus
dieſem Grunde iſt eine weitere Erhöhung des Geſchäfts=
kapitals
notwendig; daher ſoll die noch nicht eingezahlte
Hälfte der im Vorjahre beſchloſſenen Erhöhung des Aktien=
kapitals
mit 35 Mill. Mk. zur Einzahlung eingefordert
werden.
Von dem Reingewinn fallen 5% Mk. 4323 281
(i. V. Mk. 1 695 211) der geſetzlichen Rücklage zu. Die Son=
derrücklage
wird um Mk. 3 Mill. (i. V. Mk. 2 Mill.) ver=
ſtärkt
und für beſondere Abſchreibungen und Erneuerungen
werden weitere Mk. 5 Mill. (i. V. 0) bereitgeſtellt. Ferner
werden aus dem Gewinn von 1914/15 zur Beſtreitung der
Kriegsbeihilfen im laufenden Jahre 5 Mill. Mk. und zum
Bau größerer Arbeiterwohnungen für kinderreiche Familien
5 Mill. Mk. zur Verfügung geſtellt, ſowie an außerordent=
lichen
Zuwendungen für Zwecke der Penſionskaſſen und der
Invalidenſtiftungen je 3 Mill. Mk., zuſammen alſo 6 Mill.
Mk. bewilligt; endlich werden für etwaige aus dem Kriege
ſich ergebende Anforderungen und Schäden 10 Mill. Mk. zu=
rückgeſtellt
. (Im Vorjahre wurden der Arbeiterpenſions=
kaſſe
1 Mill. Mk., dem Arbeiterurlaubsfonds 2 Mill. Mk.
überwieſen, für Kriegsbeihilfen u. dgl. 3 Mill. Mk. zur Ver=
fügung
geſtellt.) Nach Abzug dieſer Beträge, der Bezüge
des Aufſichtsrats und bei Einſtellung eines der vorjährigen
Höhe etwa gleichkommenden Vortrags auf neue Rechnung
von rund 10 Mill. Mk. verbleibt ein Gewinnbetrag von
47,4 Mill. Mk., der nach den bisherigen geſchäftlichen Ge=
pflogenheiten
die Verteilung einer Dividende in Höhe
von 24% geſtatten würde.
Da aber die Familie die Abſicht hat, in dieſem Kriegs=
jahre
keine höhere Dividende als die vor dem Kriege zu
beziehen, und den die vorjährige Dividende überſteigenden
Betrag der Kriegsfürſorge für die Allgemeinheit zuzu=
führen
, ſo iſt die Dividende auf 12%, wie im Vor=
jahre
, feſtgeſetzt worden.
Aus dem überſchießenden Betrag von 23,7 Mill. Mk.
wird im Anſchluß an die Nationalſtiftung für die Hinter=
bliebenen
der im KriegesGefallenen eine der Allgemein=
heit
dienende Krupp=Stiftung errichtet werden, die
insbeſondere zugunſten von kinderreichen Familien ge=
fallener
oder ſchwer beſchädigter Krieger dienen und mit
einem Kapital von 20 Mill. Mk. ausgeſtattet werden,
während der Reſtbetrag mit 3,7 Mill. Mk. ſonſtigen
Zwecken der Allgemeinen Kriegsfürſorge, namentlich der
Förderung der deutſchen Oſtmark, zugewendet werden
ſoll. Die Feſtſtellung der Satzungen der Krupp=Stiftung
und der ſonſtigen näheren Beſtimmungen über die Ver=
wendung
der für allgemeine Zwecke zur Verfügung ge=
ſtellten
Beträge wird dem Vorſitzenden des Aufſichtsrats im
Einvernehmen mit den zuſtändigen Stellen überlaſſen.
Ihrem Geſchäftsbericht hat die Firma Krupp
folgende Mitteilungen vorangeſtellt: Von den Beamten
und Arbeitern der Kruppſchen Werke ſind bisher
rund 27000 ins Feld gezogen. Die Namen derer, die im
Kampfe für unſeres Vaterländes Unabhängigkeit und
Größe den Heldentod erlitten haben, ſind in den Krupp=
ſchen
Mitteilungen bekanntgegeben worden. Die Firma
wird ihnen allen ein treues Andenken bewahren und be=
müht
ſein, das Los ihrer Hinterbliebenen zu erleichtern.
Um das Andenken dieſer Tapferen auch in äußerer Form
zu ehren, und kommenden Geſchlechtern zu bewahren, ſollen
die Namen ſämtlicher Gefallenen aus dem Kreiſe der
Gußſtahlfabrik in der Ehrenhalle des Hauptverwaltungs=
gebäudes
in Eſſen in würdiger Weiſe angebracht werden.
Die Kruppſchen Außenwerke werden ihre Gefallenen in
ähnlicher Weiſe ehren. Ueber 1000 im Felde befindliche
Beamte und Arbeiter der Kruppſchen Werke haben das
Eiſerne Kreuz erhalten, darunter ſchon 17 das Eiſerne
Kreuz erſter Klaſſe. Mit einem Glückwunſch zu dieſen
Auszeichnungen verbindet die Firma den Dank für all das,
was all die Tapferen draußen vor dem Feinde geleiſtet
und ertragen haben.
Weiter iſt bei Gelegenheit des Geſchäftsabſchluſſes
für 1914/15 bekanntgegeben worden, daß die Firma neuer=
dings
in Anbetracht der Zeitverhältniſſe größere Mittel
für beſondere Zuwendungen an ihre Beamten
und Arbeiter bereitgeſtellt hat. Zu dieſem Zweck iſt
aus den laufenden Mitteln des Jahres 1915/16 ein außers
ordentlicher Betrag von 12 Mill. Mk. beſtimmt worden,
von dem ein Teil ſchon verausgabt iſt, ein anderer dem=
nächſt
zur Auszahlung gelangen wird.
Die Frankf. Ztg. ſchreibt hierzu: Die Ziffern verdie=
nen
eine weitgehende Beachtung. Und zwar einmal wegen
ihrer ſelbſt, ſodann aber und nicht minder wegen der
klugen Nobleſſe, mit der die Firma von ſich aus allen
Kriegsgewinn=Debatten und Kriegsgewinnſteuern zuvor=
zukommen
und in weiſer Vorausſicht freiwillig einen
Ausgleich zwiſchen ihrer öffentlichen Funktion und ihrem
privatwirtſchaftlichem Charakter herzuſtellen beſtrebt iſt.
Da auch der Vortrag aus dem Vorjahr noch um etwa 2½
Millionen größer war, ſo bleibt ein Reingewinn von
95,85 Millionen, während es im Jahre vorher nur 40,83
geweſen waren, alſo ein Mehrverdienſt von 55 Millionen
Mark. Das dient zunächſt zur weiteren Stärkung der
Firma: man dotiert die Reſerven noch erheblich reich=
licher
als im Vorjahre (mit 7,23 gegen 3,70 Millionen),
man verwendet 5 Millionen für beſondere Abſchreibungen,
man ſtellt 10 Millionen für etwaige aus dem Kriege ſich
ergebende Anforderungen und Schäden zurück. Man re=
ſerviert
auch einen ſehr bedeutenden Betrag für die Wohl=
fahrtspflege
der Firma: 5 Millionen für Kriegsbeihilfen,
5 Millionen für den Bau von Arbeiterwohnungen für
kinderreiche Familien, je 3 Millionen für Invaliden=
und Penſionseinrichtungen. Aber auch dann bleiben von
dem überquellenden Gewinn immer noch 47,4 Millionen
übrig, woraus die Familie die doppelte Rente auf ihre
Aktien beziehen könnte, 24 ſtatt 12 Prozent. Und nun
kommt der Entſchluß weiſer Nobleſſe, von dem wir ſpra=
chen
: die Familie begnügt ſich mit der bisherigen Rente,
die nur dadurch vermehrt wird, daß im vorigen Jahhre
erſt 170 Millionen Aktien die 12 Prozent bekamen, jetzt
215 und im nächſten Jahre 250 Millionen. Aber bei die=
ſem
Satz von 12 Prozent Dividende, allerdings auf das
erhöhte Aktienkapital, verbleibt es. Und die 23,7 Milli=
onen
Mark die demnach übrig ſind, werden nun der
Kriegsfürſorge der Allgemeinheit zuge=
führt
, davon 20 Millionen für eine im Anſchluß an die
Nationalſtiftung zu errichtende Krupp=Stiftung, insbeſon=
dere
zugunſten von kinderreichen Familien gefallener oder
ſchwerbeſchädigter Krieger. Ein intereſſanter Abſchluß
und eine intereſſante Verwendung, nobel und ſehr klug
zugleich. Faſt zwei Drittel des Mehrgewinns
werden abgegeben.
Und nun noch eine Ziffer, die unſere Gegner leb=
haft
intereſſieren ſollte. Die Vorräte an halb= und
ganzſertigen Waren verzeichnet die Bilanz dieſer einen
Firma mit 235½ Millionen Mark (ſicher ſehr vorſichtig be=
wertet!
); ſie ſind damit noch um 78 Millionen Mark
größer als im Jahre vorher. Nach induſtrieller Aus=
hungerung
klingt dieſe Ziffer gerade nicht!

[ ][  ][ ]

Landwirtſchaftliches.

Pferdeverſteigerung. Samstag, den
13. Rovember, vormittags 9 Uhr kommen auf dem
Hofe des Pferdelazaretts zu Babenhauſen 15 Stück
Beutefohlen im Alter von 4 Monaten bis zu 2 Jahren
zur Verſteigerung. An der Verſteigerung können nur
heſſiſche Landwirte teilnehmen. Die Verſteigerung erfolgt
gegen Barzahlung. Eine Rückvergütung auf die Steig=
preiſe
wird für dieſe Fohlen nicht gewahrt.
Verteilung von Getreideſchrot ( Rog=
genſchrot
). Die Landesverteilungsſtelle
für Futtermittel hat mit Ausſchreiben vom 6. No=
vember
ſämtlichen örtlichen Verteilungsſtellen mitgeteilt,
daß in tunlichſter Bälde den Milchwirtſchaften, die
Friſchmilch nach der Stadt liefern, Getreideſchrot
(hauptſächlich Roggenſchrot) zugeführt werden ſoll.
Zwiſchen ländlichen und ſtädtiſchen Milchwirtſchaften
wird hierbei kein Unterſchied gemacht. Es kommt vielmehr
darguf an, daß durch die Lieferung von Getreideſchrot eine
möglichſt große Milchlieferung zu angemeſſenen Preiſen
geſichert wird In erſter Linie werden die ausſchließlich
auf Kraftfutter angewieſenen Abmelkwirtſchaften, die
durch die Entziehung von Naßtrebern, Trockentrebern,
naſſen Schnitzeln uſw. in eine Notlage kommen, Berück=
ſichtigung
finden. Weiter ſind denjenigen Milchwirtſchaf=
ten
; die für Abgabe von Säuglingsmilch eingerichtet und
einer ſgnitären Aufſicht unterſtellt ſind, beſondere Beach=
tung
zu ſchenken. In einem Fragebogen, der ſämtlichen
örtlichen Verteilungsſtellen des Landes zugeht, iſt läng=
ſtens
bis 20. November zu berichten: 1. Welche Milch
viehhalter liefern Milch nach der Stadt? 2. Wohin wird
die Milch geliefert, welche tägliche Menge wird abgeliefert
und welche Menge Getreideſchrot wird verlangt? Von
einer raſchen Erledigung der geſtellten Fragen iſt die Ab=
lieferung
des Getreideſchrotes abhängig.
eh- Von der Bergſtraße, 9. Nov. Die Felder ſind
von ihren Erträgniſſen bis auf die Weißrüben
und andere kleinere Futtermittel geräumt. Die
Weißrüben haben ſich infolge des günſtigen Wet=
ters
recht gut entwickelt und ſind ſo dick geworden, wie
noch ſelten in einem Jahre, nur dürften ſie etwas dichter
ſtehen. Beim Säen des Samens war es zu lange trocken
geblieben, wodurch der Samen zu ſpärlich aufging und ſo
die Menge beeinträchtigte. Aber trotzdem können die Land=
wirte
mit dem Erträgnis im allgemeinn noch zufrieden
ſein. Die Ausſagt der Winterfrüchte iſt trotz
des Arbeiter= und Pferdemangels ſo weit vorgeſchritten,
daß ſie als nahezu beendigt betrachten werden kann. Das
günſtige Wetter hat dieſe Arbeit eben ſehr gefördert, und
nur ganz vereinzelt iſt man noch im Rückſtande. Der
neue Wein hat nun die erſte Gärung überſtanden
und entwickelt ſich zu einer ganz hervorragenden Quali=
tät
; er wird aller Vorausſicht nach den 1911er noch über=
treffen
. Die gute Weinernte und der hübſche Preis, der
für den Moſt erzielt wurde, haben den Winzern wieder
mehr Liebe zum Weinbau beigebracht, und ſchon hört
man von Neuanlagen in den kommenden Monaten ſprechen.
F.C. Frankfurt a. M., 10. Nov. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 148 Schweine. Bezahlt wurden für 50 Kilo=
gramm
Lebendgewicht in Mark: a) 112115 ( Schlacht=
gewicht
140155), b) 110120 (130140), c) und d) 110
bis 125 (140155). Geſchäft rege; bleibt Ueberſtand.
Frucht= und Futtermittelmarkt. Getreide
noch immer geſchäftslos. Stimmung zurückhaltend. Das
Angebot in Futtermitteln etwas belebter. Nachfrage
noch immer groß, Umſatz gering. Man notierte: Spelz=
ſtreu
1213 Mk., Rapskuchen 6062 Mk., Kokoskuchen
7275 Mk., Leinkuchen 8084 Mk., Seſamkuchen 7074
Mark.

Stimmen aus dem Leſerkreife.

Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
einerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Von der Farbenphotographiſchen Geſellſchaft
m. b. H., Stuttgart, Auguſtenſtraße 13, geht uns folgendes
Schreiben zu, das Bezug nimmt auf die beiden Einge=
fandts
in den Nummern vom 20. und 22. Oktober d. J.,
den Verkauf der Invaliden=Poſtkarten betreffend:
Dem Großh. Miniſterium haben wir dieſer Tage
ſämtliches Material überreicht, welches die Verkäufer der
Invaliden=Wohltätigkeitskarten ausgehändigt erhalten. In
erſter Linie wird denſelben durch unſeren Organiſator
das Schreiben des ſtellvertretenden Staatskommiſſars für
Wohlfahrtspflege vom 11. September 1915 zur Kenntnis
gebracht und ihnen die einſchlägigen Beſtimmungen aus=
drücklich
zur ſtrengen Befolgung eingeſchärft. Die dem
Publikum vorzulegende Kontrolliſte ſoll lt. Verfügung des
ſtellvertretenden Staatskommiſſars nur den Zweck haben,
die erfolgten Verkäufe einzutragen; die Liſte enthält auch
nur dementſprechende Vordrucke, aus welchen jeder Laie
ohne weiteres erſehen kann, daß es keine Sammelliſte iſt.
Eine Geldſammlung iſt den Verkäufern
ſtrengſtens unterſagt; am Fuße der erſten Seite
der betreffenden Kontrolliſte iſt ein entſprechender
Vermerk aufgedruckt.
Aus den beiden Nummern Ihrer geſchätzten Zeitung
vom 20. und 22. Oktober 1915 erſahen wir, daß anſchei=
nend
doch Mißverſtändniſſe beim Verkauf der Karten vor=
gekommen
ſind, doch macht es den Eindruck, als wären un=
ſere
Verkäufer durch Dienſtboten an den betreffenden
Wohnungen abgefertigt worden; durch ſolchen indirekten
Verkehr mit der Dienſtherrſchaft iſt ein Mißverſtändnis
leicht möglich. Da uns bisher von keiner Seite derartige
Klagen zugegangen ſind, hatten wir auch keine Urfache
gegen unſere Verkäufer einzuſchreiten, zumal wir in der
Auswahl derſelben außerordentlich vorſichtig ſind und nur
ganz einwandfreie Herren und Damen, denen durch den
Krieg jede andere Verdienſtmöglichkeit genommen wurde,
für den Verkauf einſtellen, die dann die polizeiliche Geneh=
migung
zum Verkauf erſt nach Prüfung ihrer Perſonalien
erhalten.
Aus den vorher erwähnten Zeitungartikeln geht ferner
hervor, daß der Geber erſt nach Einzeichnung des Betra=
ges
aus der Poſtkarte ſelbſt entnimmt, daß dem Invali=
dendank
nur ein geringer Betrag ſeines Beitrages
zugute kommt. Wir geſtatten uns hierzu zu bemerken daß
der Betrag, welcher dem Invalidendank zufließt 3 Pf.
pro Karte vom Königl. Preußiſchen Miniſterium des
Innern feſtgelegt worden iſt; die betreffenden Reſſortbeam=
ten
des Königl. Polizeipräſidiums in Berlin, welche unter
Hinzuziehung von Sachverſtändigen den obigen Betrag
feſtſtellten und als angemeſſen bezeichneten, haben die
Sachlage inſofern richtig zu würdigen gewußt, indem ſie
ſich ganz richtig ſagten, durch den Verkauf von Wohltätig=
keitskarten
ſoll nicht nur der Induſtrie, ſondern auch ſtel=
lungsloſen
, unverſchuldet ins Unglück geratenen männ=
lichen
und weiblichen Perſonen eine Verdienſtmöglichkeit
gegeben werden.
Der Invalidendank erhält 3 Pfennige der Verkäufer
ebenfalls 3 Pfennige, die verbleibenden 4 Pfennige pro

Stück decken genau die Herſtellungskoſten und Vertriebs=
ſpeſen
einſchließlich 50 Pfennige für Porto für 900 Stück
Karten. Wenn andere Wohltätigkeitsinſtitute den Vertrieb
ihrer Wohlfahrtspoſtkarten ſelbſt in die Hand genommen
haben, ſo wiſſen wir aus beſter Quelle, daß ſolche die
denkbar ſchlechteſten Erfahrungen gemacht haben. Dieſer
Umſtand war dem Invalidendank bekannt, folgerichtig
übertrug dieſes außerordentlich gut geleitete Wohlfahrts=
unternehmen
den Vertrieb der Inpalidenpoſtkarten unſe=
rer
Kunſtverlagsanſtalt, welche kaufmänniſch geleitet wird,
durch ihre Organiſation über das ganze Reich in der Lage
iſt, große Quantitäten dieſer Karten abzuſetzen, und da=
durch
auch die Möglichkeit gegeben iſt, große Summen dem
vohltätigen Zwecke zuzuführen. Innerhalb der letzten 14
Tage ſind allein in Preußen zirka 220000 Stück dieſer
Karten verkauft worden; wenn wir alſo in dieſer kurzen
Zeit an den Invalidendank zirka 6600 Mark abzuführen
in der Lage ſind, ſo iſt dies doch wirklich der beſte Be=
weis
, daß die Sache gut organiſiert iſt und der Vertrieb
ſich in guten Händen befindet.
Wir betonen ausdrücklich, daß der Unternehmer ( Heraus=
geber
der Invalidenpoſtkarten) der Invalidendank iſt und
daß unſerer Firma einzig und allein nur die Herſtellung
und der Vertrieb der fraglichen Karten übertragen
wurde. Daß durch den Verkauf dieſer Wohlfahrtskarten
und von deſſen Reinerlös namhafte Beträge auch den
heſſiſchen Invaliden zugute kommen, geſtatten wir uns
zum Schluß noch hinzuzufügen, der Invalidendank über=
weiſt
den Reingewinn aus ſeinem geſamten Betriebe den
einzelnen Bundesſtaaten je nach Höhe des von dieſen
zu ſtellenden Militärkontingents. Eine Zerſplitterung der
Kriegswohltätigkeit erfolgt durch das Poſtkarten=Verkaufs=
Unternehmen des Invalidendank in keiner Weiſe, da der
letztere nur allein den Zweck verfolgt, Kriegsinvaliden
und deren Hinterbliebenen zu unterſtützen, alſo ein ganz
beſtimmtes Ziel vor Augen hat und dies bereits ſeit ſeiner
Gründung im Jahre 1872 ſtrikte verfolgt. An der Spitze
des Unternehmens (Protektor Se. K. u. K. Hoheit der
Kronprinz) ſtehen Perſönlichkeiten, deren Namen für eine
einwandfreie Verteilung der vereinnahmten Beträge
bürgen.

Vermiſchtes.

Einiges über die evangeliſchen Dia=
koniſſen
. Von ſämtlichen kriegführenden Staaten
hat Deutſchland bei weitem die meiſten beruflichen
Krankenſchweſtern in unmittelbaren Dienſten der Ar=
mee
ſtehen. Während im Feldzug 1866 auf preu=
ßiſcher
Seite nicht viel mehr als 200, im Kriege
1870/71 etwa 800 deutſche Diakoniſſen tätig waren
beträgt die Zahl der Krankenpflegerinnen im jetzigen
Kriege viele Tauſende. Die erſte Stätte zur Aus=
bildung
von deutſchen evangeliſchen Diakoniſſen iſt das
Kaiſerswerther Mutterhaus bei Düſſeldorf, das vor acht
Jahrzehnten durch Paſtor Th. Fliedner ins Leben ge=
rufen
wurde; das Haus zählt zurzeit etwa 1500 Schwe=
ſtern
. Nachahmung fand es zuerſt in Straßburg und
gleichzeitig auch in Lauſanne. Faſt eingeholt wurde Kai=
ſerswerth
durch das Diakoniſſenhaus Sarepta in Bethel
bei Bielefeld, das 1869 gegründet wurde und mit den dor=
tigen
Anſtalten zur Pflege Epileptiſcher unter Leitung
von Paſtor Fr. v. Bodelſchwingh einen ſo ſtarken Auf=
ſchwung
nahm, daß es jetzt rund 1400 Schweſtern zählt.
Danach folgen Königsberg, gegründet 1850, und Stutt=
gart
, von 1854 datiert, mit rund 1000, Dresden von 1844
ab mit 800, Hannover ſeit 1860 mit bald 700, Berlin, Bres=
lau
, Poſen, Karlsruhe mit 500 Schweſtern. Noch immer
aber iſt Kaiſerswerth der Mittelpunkt des Diakoniſſen=
weſens
, in dem 55 Mutterhäuſer in Deutſchland und
außerdem 87 ſolcher im Ausland vereinigt ſind. Die Sta=
tiſtik
vom Jahre 1913 nennt einen Beſtand von 22000
Pflegerinnen, von denen auf Deutſchland allein faſt 18000
entfielen. Der Kaiſerswerther Generalkonferenz ſind neun
Mutterhäuſer in Holland mit rund 700, vier ſkandinaviſche
mit über 1300 und vier deutſch=evangeliſche in Nordame=
rika
mit 200 Schweſtern angeſchloſſen. Dem Verbande ge=
hören
auch die vier ſchweizeriſchen Diakoniſſenhäuſer an
die zuſammen über 1500 Schweſtern zählen. Die Ziffern,
die das Ausland den deutſchen Vereinigungen gegenüber=
ſtellen
kann, ſind ſehr gering. Der evangeliſchen Kirche
Frankreichs ſtehen aus zwei Mutterhäuſern in Paris nur
100 Diakoniſſen zur Verfügung. In den ruſſiſchen Oſtſee=
provinzen
ſind acht Diakoniſſenhäuſer entſtanden, die zu=
ſammen
etwa 500 Schweſtern zählen. Oeſterreich beſitzt
nur eine evangeliſche Diakoniſſenanſtalt mit etwa 150
Schweſtern.

Neue Bücher.

Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
3000 Rubel. Kriegsgeſchichten von Martin
Proskauer. (Verlag Egon Fleiſchel u. Co., Ber=
lin
W 9.) Eine Sammlung von Geſchichten, die uns unter=
halten
und herzlich lachen machen wollen. Proskauer iſt
ein prachtvoller Plauderer, der mit leichtem Stil und amü=
ſantem
Wortgefüge treffende Bilder zeichnet. Die Sprache
und die geſchilderten Begebniſſe feſſeln gleichviel. Mit
feiner Ironie beleuchtet er blitzlichtartig ruſſiſche Sitten,
und ſingt in anderem im ernſten Ton und doch mit dem
Schalk im Hintergrunde das Hohelied deutſcher Kamerad=
ſchaft
, Treue und Vaterlandsliebe.
Hans Waldners Glücksjahr von Wilhelm
Kurz. (Swewia=Verlag, Jugenheim a. d. B.) Geb. 3,50
Mark. Die Lebensgeſchichte eines modernen Künſtlers
führt der Verfaſſer in dieſem Buche in feſſelnder Hand=
lung
vor. Es ſind Ausnahmecharaktere, die die Handlung
beleben, oder vielmehr Menſchen, die in ihrem Handeln
und Denken aus dem herkömmlichen Rahmen heraus=
fallen
. Das Buch hat der Verfaſſer den deutſchen Frauen
gewidmet, wohl weil er ſich mit ihnen über moderne Kin=
dererziehung
auseinanderſetzen will, doch hat uns das
Buch von dieſem Standpunkt aus nichts neues zu ſagen.
Mein Vaterland. Deutſche Jugendbücher
zur Pflege der Vaterlandsliebe. Band 23. Arthur
Achleitner, Große Zeit erfaßt den ganzen
Menſchen! Kriegsepiſoden für die Jugend. In Papp=
band
gebunden 60 Pf. Stuttgart, Verlag von Adolf
Bonz u. Comp. Die Sammlung Mein Vaterland iſt
überall mit großem Beifall aufgenommen worden und mit
ſteigendem Erfolg bis zum 23. Bändchen gediehen. In
einer beſonderen Abſicht haben der Herausgeber und der
Verlag den altbewährten Schriftſteller Arthur Achleitner
beauftragt, für dieſe Sammlung gediegener Jugendbücher
ein Bändchen Kriegsepiſoden zu ſchreiben.
Der Kleingarten. Von Joh. Schneider,
Hauptſchriſtleiter des Lehrmeiſters im Garten= und Klein=
tierhof
Leipzig. Mit 69 Abbildungen. (Aus Natur
und Geiſteswelt. Sammlung wiſſenſchaftlich= gemeinver=
ſtändlicher
Darſtellungen aus allen Gebieten des Wiſſens.
498. Bändchen.) Verlag von B. G. Teubner in Leipzig
und Berlin. 8. 1915. Geh. 1 Mk., in Leinw. geb. 1.25 Mk.

Der Krieg.

Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 10. Nov. Amtlich wird verlautbast:
10. November:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

In Oſtgalizien herrſcht ſeit dem Mißlingen dex
letzten ruſſiſchen Angriffes gegen unſere Strypa=Front wie=
der
Ruhe.
Ein ruſſiſcher Durchbruchsverſuch weſtlich von
Czartorysk wurde unter heftigen Kämpfen durch
deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Truppen vereitelt.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Tätigkeit der italieniſchen Artillerie war
geſtern im allgemeinen wieder lebhafter. Feindliche
Angriffe auf den Südteil der Podgora=Stellung, ge=
gen
Zagora, bei Playg und auf den Coldi Lana
wurden abgewieſen.
Auf Nabreſina abgeworfene Fliegerbomben
täteten mehrere Zivilperſonen, darunter eine Frau und
drei Kinder.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz,

Oeſterreichiſch=ungariſche Truppen der Armee des Ge=
nerals
von Koeveß haben ſüdweſtlich von Ipanjiea
die ſtark beſetzte Höhe Otoliſta genommen und auf Eldo=
vite
, den Südausläufer der Jolica Planiea, eine aus
mehreren hintereinander liegenden Schützengräben beſte=
hende
Stellung geſtürmt.
Südweſtlich von Kraljevo dringen deutſche Streit=
fräfte
beiderſeits der Ibar vor; ſüdweſtlich von Kruſevae
gewannen ſie den Raum von Alexandrppac.
Die Bulgaren warfen den Feind bei Niſch und
Alekſinge auf das linke Ufer der ſüdlichen Morava
zurück.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchglleutnant.

Zurückgeſchlagene ruſſiſche Angriffe bei Kekkau.

TU. Berlin, 10. Nov. Der Kriegsberichterſtatter
von Kotſchützki meldet der B. Z.: Unſer bis an den Tirul=
Sumpf und Kekkau gelangter Vorſtoß gegen Riga
veranlaßte die Ruſſen zu einem neuen Verſuch, unſere
Linien zu durchbrechen. Bei Grenhow, nordweſtlich von
Olai, wurden die durch den Sumpf vorgedrungenen
Ruſſen durch unſer Feuer niedergemacht. Geſtern
griffen die Ruſſen abermals nach vorhergegangenem
Trommelfeuer bei Kekkau an ſie gelangten aber nur an
einer Stelle bis an unſere Drahthinderniſſe, wo ſie mit
dem Bajonett wieder vertrieben wurden, nirgends haben
ihre Angriffe ſie um einen Schritt vorwärts gehracht.
Es verlautet, daß der frühere bulgariſche General Dimi=
triew
den Oberbefehl über die 12. ruſſiſche Armee über=
nommen
hat.

Die nächſte Duma=Tagung.

* Petersburg, 10. Nov. (Ueber Kopenhagen.)
Rjetſch ſchreibt über die Einberufung der Duma;
daß der Zeitpunkt hierfür noch nicht feſtſtehe, vorausſicht=
lich
aber Ende Novemberalten Stils ſein werde.
Eing kurze Tagung ſei nicht zu erwarten, da das Pro=
gramm
ſehr groß und die Mehrzahl der Miniſter für eine
längere Tagung ſei.

Ruſſiſches.

* Petersburg, 10. Nov. Der Rjetſch meldet: Die
Sonderberichterſtatter der Blätter bringen jetzt Berichte
aus dem ruſſiſchen Hauptquartier, in denen
ſie ſich bemühen, die Lage als möglichſt günſtig dar=
zuſtellen
. Der Rjetſch weiſt in einem Leitartikel darauf
hin, wie wichtig es für die Armee ſei, daß eine mutige und
zuverſichtliche Stimmung in dem Volke herrſche. Die
Lage Rußlands ſei ernſt. Rußland könne den
Krieg nicht ohne Sieg beenden, dies verlange eine lange,
ausdauernde Anſpannung aller Kräfte. Die
Armee brauche Begeiſterung und Freudigkeit. Die ruſ=
ſiſchen
Regktionäre hätten aber nur das Beſtreben, den
mutigen Geiſt zu töten. Weil nach der Entlaſſung der
Duma alles ruhig geblieben iſt, vermeinten ſie, daß der
liberale Geiſt niedergeſchlagen ſei, und daß man jetzt alles
ohne die Duma tun könne. Sie vergeſſen dabei, daß es
die Duma iſt, die das Volk zu Taten begeiſtern könnte.
Der Vorſitzende der Adelsvereinigung Strukow
veröffentlicht einen Brief, in welchem er namens der
Adelsvereine Einſpruch dagegen erhebt, die ſchwere Lage
zu politiſchen Zwecken auszunutzen. Er führt darin aus,
daß die Reden der Linken in der Duma nur die Vorläu=
fer
der revolutionären Verſuche ſeien und verlangt eine
tatkräftige Regierung, da nur die jetzige Re=
gierungsform
diejenige ſei, die Rußland gebrauchen könne.
* Moskau, 10. Nov. Rußkoje Slowo meldet: Am
Jahrestage der Einführung der Duma veranſtalte=
ten
die Moskauer Straßenbahner einen Aufſtand. Die
Zeitungen behaupten, daß die Urſache nicht in Lohn=
ſtreitigkeiten
beſtanden habe.
* Petersburg, 10. Nov. Meldung der Peters=
burger
Telegraphenagentur: Der Miniſter für Verkehrs=
wege
, Ruchlow iſt auf ſein Anſuchen von feinem
Amte enthoben worden. Ein kaiſerlicher Erlaß ver=
leiht
ihm die Diamanten zum Alexander Newsky=Orden.

Baron Burian in Berlin.

* Berlin 10. Nov. Nach einer Meldung der B. Z.
iſt der öſterreichiſch=ungariſche Miniſter des Aeußern Baron
Burian zur Beſprechung laufender Angelegenheiten
heute in Berlin eingetroffen.
* Berlin, 10. Nov. Der öſterreichiſch=ungariſche
Miniſter des Aeußern Baron Burian, der in Beglei=
tung
des Kabinettsſekretärs Grafen Walterskirchen
hier eingetroffen iſt, hat vormittags dem Reichskanz=
ler
einen längeren Beſuch abgeſtattet. Das Frühſtück
nahm der Miniſter beim Reichskanzler ein. An dem Früh=
ſtück
haben auch der öſterreichiſch=ungariſche Botſchafter
Prinz Hohenlohe, der Legationsrat Graf Lariſch und der

[ ][  ][ ]

Unterſtaatsſekretär Zimmermann teilgenommen. Nach=
mittags
wurden die Beſprechungen mit dem Reichskanzler
fortgeſetzt. Auch der morgige Tag dürfte dem gleichen
Zwecke dienen. Der Beſuch gilt ebenſo wie die früheren
der Erörterung laufender Angelegenheiten.

Der Seekrieg.

Ein ruſſiſcher Minenſucher und ein franzöſiſches Torpedo
boot verſenkt.
* Berlin, 10. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Am 5. No=
vember
wurde am Eingang des finniſchen Meerbuſens
das Führerfahrzeug einer ruſſiſchen Minen=
ſucherabteilung
, am 9. November nördlich Dün=
kirchen
ein franzöſiſches Torpedoboot durch
unſere U=Boote verſenkt.
Der Chef des Admiralſtabs der Marine.
Ein engliſcher Zerſtörer geſtrandet.
* London, 10. Nov. Die Admiralität berichtet:
Der Zerſtörer Louis iſt im öſtlichen Mittelmeer
geſtrandet. Er iſt nur noch ein Wrack. Die Beſatzung iſt
gerettet.
Von U=Booten verſenkte Dampfer.
* Rom 10. Nov. Die Agenzia Stefani meldet aus
Ferryville: Am Montag nachmittag wurde bei Cap
Corbonara der nach Neu=York fahrende Dampfer
Ancona von der Schiffahrtsgeſellſchaft Italia durch
ein großes Unterſeeboot mit öſterreichiſcher
Flagge verſenkt. Laut Giornale, d’Italia waren
422 Paſſagiere an Bord. Die Beſatzung betrug 60
Mann. Bisher ſteht feſt, daß 270 Mann gerettet ſind. Sie
ſind in Biſerta eingetroffen.
(Notiz: Nach zuverläſſigen Nachrichten verſuchte der
Dampfer zu fliehen. Das Unterſeeboot war daher ge=
zwungen
, von ſeinen Geſchützen Gebrauch zu machen.)
* Bern, 10. Nov. Zum Untergange des der italie=
niſchen
Schiffahrts=Geſellſchaft Italia gehörenden
Dampfers Ancona meldet der Corriere della Sera
aus Tunis folgende Einzelheiten. Der Dampfer bat
radiotelegraphiſch um Hilfe, er wurde von der draht=
loſen
Station Biſerta gehört, von wo aus ſofort eine
Rettungsaktion veranlaßt wurde. 160 Paſſagiere
und zehn Matroſen ſollen gerettet und nach Ferry=
ville
gebracht worden ſein. Nach Informationen, die
der Corriere della Sera aus Tunis erhielt, ſoll der Damp=
fer
von einem öſterreichiſch=ungariſchen Un=
terſeeboot
zum Sinken gebracht worden ſein. An=
ſcheinend
ſeien auch unter den Ueberlebenden Verwun=
dete
. Außer den aus Venezien und Apulien ſtammenden
Auswanderern ſollen ſich zehn Griechen auf dem Schiffe
befunden haben. Der Corriera della Sera knüpft an die
Nachricht einen erbitterten Kommentar über verbreche=
riſche
Handlungen.
*London, 10. Nov. Daily Telegraph meldet: Die
Regierungsjacht Irene iſt verſenkt worden. 13
Mann der Beſatzung ſind gerettet worden, 22 werden ver=
mißt
.
TU. Lugano, 10. Nov. Der von Saloniki nach
Marſeille zurückfahrende franzöſiſche Dampfer
France wurde an der ſardiniſchen Küſte von einem
Unterſeeboot torpediert und ſank in wenigen Minn=
ten
. Die Mannſchaft rettete ſich in Schaluppen und kam
ſamt drei türkiſchen Gefangenen in Cagliari an.
Ohne Warnung von engliſchem U=Boot angegriffen.
* Berlin, 10. Nov. Auf der Fahrt nach Libau
wurde am 7. November der deutſche Kohlendamp=
fer
John Sauber, der die deutſche Handelsflagge
führte, von einem Unterſeeboot ohne vorherige
Warnung mit zwei Torpedos beſchoſſen. Ein
Torpedo ſoll getroffen haben, ohne zu explodieren, das
andere Torpedo ging vorbei. Das Schiff iſt wohlbe=
halten
weitergefahren.
Auf Minen geratene Dampfer.
* Kopenhagen, 10. Nov. National Tidende
ſchreibt: Kürzlich haben wir gemeldet, daß der Dampfer
Eidſira aus Bergen in der Nähe von Dover auf
eine Mine geſtoßen iſt. Kapitän und Beſatzung ſind
in Bergen angekommen, ſie berichten, daß nicht weni=
ger
als fünf engliſche Schiffe, darunter drei
Patrouillenſchiffe, gleichzeitig in der Straße zwiſchen Do=
per
und Calais auf Minen geſtoßen und ver=
ſunken
ſeien. Das erſte Schiff, das in die Luft flog,
war der Dampfer Glasgow mit Stückgut. Er geriet in
Brand, bevor er verſank. Hierauf fuhr ein Patrouil=
lenſchiff
auf eine Mine und zerbrach in zwei Teile.
16 Mann der Beſatzung kamen um. Darauf wurde ein
zweites Patrouillenſchiff in die Luft geſprengt,
von deſſen Beſatzung nur zwei Mann gerettet wurden.
Dann gerieten noch ein Fiſcher= und ein Frachtdampfer
auf Minen. Was mit deren Beſatzung geſchehen iſt
wußte die norwegiſche Mannſchaft nicht.
TU. Kopenhagen, 10. Nov. Der große ſchwe=
diſche
Erzdampfer Scandia, mit 4600 Tonnen
Erz ſüdwärts gehend, iſt an der norwegiſchen Küſte bei
Haugsholmen plötzlich geſunken, wahrſcheinlich infolge
einer Mine. Die Lage des Schiffes iſt für die Schiff=
fahrt
gefährlich. Das Schickſal der Mannſchaft iſt unbe=
kannt
.
Eine neue engliſche Kabinettsorder zur Beſchränkung des
Handels.
* London, 10. Nov. Der Präſident des Handels=
amts
, Runciman, hat im Unterhauſe mitgeteilt, es
würden neue Kabinettsorders erſcheinen, wodurch
den britiſchen Schiffen verboten werde, Ladungen von
ausländiſchen Häfen nach andern zu verfrachten, es ſei
denn mit beſonderer Erlaubnis.
Amerika für den freien Handel mit Deutſchland.
* Amſterdam, 10. Nov. Ein hieſiges Blatt mel=
det
: Die Times erfährt aus Waſhington, daß die

Vereinigten Staaten, wie in Waſhington verlautet, zu=
künftig
alle Schiffsfrachten nach Deutſch=
land
, die keine Konterbande enthalten,
gleichgültig, ob direkt gegen oder über neutrale Häfen,
für unantaſtbar erklären werden. Die ameri=
kaniſche
Regierung würde auf dieſe Weiſe die Reeder er=
muntern
, die Blockade der Verbündeten zu negieren.
Alle Blätter begrüßen die letzte amerikaniſche
Note mit Beifall, betrachten ſie aber als eine mehr ju=
riſtiſche
Beweisführung, denn eine zweckentſprechende
diplomatiſche Waffe. Niemand erwarte, daß England
nachgibt, niemand, außer antiengliſchen Kreiſen, erwarten
ernſte Verwicklungen.

Die engliſche Cavell=Hyſterie.

* Berlin, 10. Nov. Gegen die engliſche Cavell=
Hyſterie ſchreibt der Limburger Kurier vom 4. Nov.:
Uns mißfällt das Geheul ſehr, das die engliſche
Preſſe über die Hinrichtung von Miß Cavell ſchon ſeit
über einer Woche angehoben hat. Ihr Tod wird ge=
braucht
, um das Volk gegen das deutſche Monſtrum aufzu=
peitſchen
. Mit dieſer Toten ſpielt man, um Rekruten an=
zuwerben
. Das ekelt uns gewaltig an. Miß
Cavell hat eine Miſſetat begangen, das
ſteht feſt. Ihre Tat mag Sympathie erwecken ſtatt Ab=
ſcheu
, aber ſie beging eine Miſſetat. Die Deutſchen be=
ſtraften
ſie ſchwer, das iſt wahr; aber ſie beſtraften ſie, weil
ſie die Miſſetat begangen hat. Die engliſchen Ge=
nerale
haben in Südafrika 26000 Frauen
und Kinder in Konzentrationslagern er=
mordet
die nicht das mindeſte verbrochen hatten. Ein
Volk mit derartig ſchwarzen Taten in ſeiner jüngſten Ge=
ſchichte
könnte etwas weniger entrüſtet ſein über die Feh=
ler
anderer.

Miniſterreden beim Lordmayor=Bankett.

* London, 10. Nov. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Bei dem Feſtmahle in der Guildhall an=
läßlich
der Einführung des neuen Lordmayors brachte der
Staatsſekretär des Amtes des Innern Sir John Simon
einen Trinkſpruch auf die Alliierten aus. Er
ſagte, die Erfahrungen in dieſem Kriege hätten nur die
Anſicht beſtärkt, daß jetzt die Ziviliſation um ihren Beſtand
gegenüber der Herrſchaft der Mittelmächte kämpfe, und da
jetzt der wahre Zweck der unmenſchlichen Methoden Deutſch=
lands
ans Licht trat, ſei das Bündnis ſo ſehr geſtärkt, daß
es nicht mehr eine bloße Vereinigung militäriſcher und ma=
ritimer
Art ſei, ſondern eine Vereinigung des Geiſtes freier
Völker. Ueber den Beitritt Japans zu dem Abkommen,
keinen Sonderfrieden zu ſchließen, ſagte Simon, die Zeit,
über die Friedensbedingungen zu ſprechen,
ſei nochnicht gekommen.
Balfour antwortete mit einem Trinkſpruch auf
Heer und Flotte. Er ſagte, die ganze Strategie der
Alliierten beruhe auf ihrem Uebergewicht zur See.
Ohne dieſes würde ihr Los jetzt ein anderes ſein, als es
war und werde. Der Verrat (!) des Königs der Bulgaren
ſei ein diplomatiſcher Sieg Deutſchlands,
den er nicht unterſchätze. Die bulgariſche Regierung werde
von einfachen Motiven beſeelt, nämlich von Gier und
Angſt. Bulgarien werde ſpäter zu der Einſicht kommen,
daß es einen großen Fehler begangen habe. Balfour
ſagte, er wolle weiter nichts über die Operationen und die
Dauer des Kriegs prophezeien, ſondern nur ſagen, daß er
dem Ausgange ruhig entgegenſehe.
Asquith, der mit warmem Beifall empfangen wurde,
ſagte, daß es in England jetzt nach 15 Kriegsmonaten nur
eine Partei gebe. Die Uneinigkeit ſei verſtummt, das Le=
ben
der Nation fließe in dem tiefen Bette der Eintracht
und einſtimmigen Entſchloſſenheit fort. Bezüglich Kit=
cheners
Sendung erklärte Asquith: Kitchener wolle
aus der Nähe und in enger Zuſammenarbeit mit den bri=
tiſchen
Vertretern und denen der Alliierten den ganzen
Zuſtand auf dem Balkan unterſuchen, und
ſeine Sendung werde von den Alliierten mit ungeteilter
Einſtimmigkeit und warmer Sympathie begrüßt. Die
Alliierten ſind entſchloſſen, zuſammen zu
ſtehen und zu fallen. Alle vom Feinde verbreiteten
Gerüchte über Einzelbeſtrebungen und einen Sonderfrieden
ſind ein eitles und wertloſes Geſchwätz. Ich habe im ver=
gangenen
Jahre in demſelben Saale auseinandergeſetzt,
welches die Ziele ſind, die erreicht werden müſſen, ehe die
Alliierten die Waffen niederlegen. Sie ſind dieſel=
ben
geblieben, wie damals. (Beifall.) Wir glau=
ben
, daß wir unſerem Ziele ein gutes Ende näher ſind.
Der Weg mag lang oder kurz ſein, wir werden nicht ſtehen
bleiben oder zögern, ehe wir den kleineren Staaten Eu=
ropas
die Unabhängigkeit, Europa ſelbſt und der ganzen
Welt die Befreiung von einer Gewaltherrſchaft geſicherr
haben. (Lauter Beifall.)

Ein neuer amerikaniſcher Kredit für England

* London, 10. Nov. Die Morning Poſt meldet
aus Waſhington: Man erwartet, daß in dieſer Woche den
Londoner Banken durch ein Syndikat New=Yorker
Banken ein Akzeptkredit von 40 Millionen
Pfund Sterling gegen Hinterlegung amerikaniſcher
Wertpapiere eröffnet werden wird.

Kitcheners Orientreiſe.

* Mailand, 10. Nov. Der Secolo teilt mit, Kit=
chener
werde nach Rom kommen und ſich darauf in
Brindiſi nach dem Orient einſchiffen. Die Idea
Nazionale verſichert, Kitchener werde in Rom mit italie=
niſchen
Staatsmännern Beſprechungen über die notwen=
digen
Vereinbarungen für die Orientoperationen
haben.

Weiterer amerikaniſcher Proteſt an England.

TU. Kriſtiania 10. Nov. Central News meldet
aus Neu=York: Der Staatsſekretär Lanſing hat heute
beſchloſſen, gegen die Aufnahme von Baumwolle und an=
derer
wichtiger Waren auf die engliſche Bannwarenliſte
Einſpruch zu erheben.

Britiſch=Südafrika will Deutſch=Oſtafrika
grobern.

* London 10. Nov. Die Times meldet: Es iſt
jetzt ſicher, daß eine ſtarke, gut ausgerüſtete, mit kräftiger
Artillerie verſehene Expedition nach Oſtafrika ge=
hen
wird. Wahrſcheinlich wird General Smuts mit=
Oberſt Brits als Generalſtabschef den Befehl übernehmen.
Nach einer Times=Meldung haben die Bürgermeiſter der
wichligſten Städte der Union am 9. November eine Ver=
ſammlung
in Pretoria abgehalten, um in Südafrika einen
Rekrutierungsfeldzug zu veranſtalten.

Der Balkankrieg.

Die Einnahme von Kruſevac.

TU. Berlin, 10. Nov. Ueber die Einnahme
von Kruſevac meldet der Kriegsberichterſtatter Will=
helm
Hegeler dem Berl. Tagebl. unter dem 9. November:
Die Serben haben die großen Brücken auf dem WWege
nach Kruſevac, u. a. auch die Morava=Brücke, zerſtört.
Der Verkehr wird durch Pontons aufrechterhalten, zum
Teil müſſen Wagen und Truppen durch tiefe Bäche waten.
Nachdem die Stadt durch Langrohr=Geſchütze beſchoſſen
worden war, wurde geſtern morgen gegen 8 Uhr die Stadt
von dem Bürgermeiſter den Deutſchen übergeben. Große
Kriegsbeute iſt in die Hand des Siegers gefallen.
Ueber 100, zum Teil ſchwere, Geſchütze, franzöſiſche Flug=
apparate
, ſowie große Mengen Meſſing und
Kupfer und Munition wurden erbeutet. Unter
den Eiſenbahnwagen, die in kilometerlangen Strek=
ken
auf dem Gleiſe ſtanden, befand ſich auch der Salon=
wagen
des Kronprinzen, der bis kurz vor dem
Anmarſch unſerer Truppen in der Stadt geweilt hatte.
Nach dem Zuſtand des Wagens zu urteilen, iſt der Kron=
prinz
mit ſeinem Gefolge gerade beim Frühſtück überraſcht
worden.

Die Verfolgung der Serben.

TU. Berlin, 10. Nov. Dem Berl. Tagebl. wird
aus dem K. und K. Kriegspreſſequartier gemeldet: Im
Berggebiete von Studonica, ſüdlich der weſtlichen Mo=
rava
, ſetzten die Kolonnen der Armee Koeveß die
Verfolgung der ſich zurückziehenden ſerbiſchen Armee
fort, die immer häufiger Nachhuten opfern muß, um
die Reſte der Artillerie und des Trains zu retten.

Der Widerſtand der Serben iſt am Ende.

TU Genf, 10. Nov. 7 Die Pariſer Blätter erfahren
aus Saloniki, daß dort ein Aufruf Paſitſch einge=
troffen
iſt, der mit den Worten ſchließt: Kommt ſchleu=
nigſt
nach Mazedonien und helft uns. Die Blätter ſchlie=
ßen
daraus, daß der Widerſtand der Serben
am Ende iſt.

Die Serben ermorden ihre Offiziere.

TU. Wien, 10. Nov. Die Wiener Allgemeine Ztg.
läßt ſich aus Sofia berichten, nach Ausſage des Piroter
Bürgermeiſters Kollew haben die ſerbiſchen Infanterie=
Regimenter Nr. 20 und 3 ihre Offiziere ermor=
det
weil ſie dieſen die Schuld gaben, daß ſie aufgerie=
ben
wurden.

Die Strecke Wien-Konſtantinopel in höchſtens zehn Ta=
gen
frei.

TU. Wien, 10. Nov. Die Wiener Allg. Zeitung
meldet aus Soſia, daß die große Brücke zwiſchen
Pirot und Niſch bei Packovac bereits wiederher=
geſtellt
wurde. In höchſtens zehn Tagen wird
man von Wien und Budapeſt über Belgrad und Sofia
nach Konſtantinopel fahren können.

Die Offenſive gegen Montenegro.

TU Wien, 10. Nov. Die Kriegsberichterſtatter hie=
ſiger
Blätter berichten aus dem K. und K. Kriegspreſſe=
quartier
: Die Offenſive gegen Montenegro
hat mit voller Wirkung eingeſetzt. Der Berg
Triglair, worauf die montenegriniſchen Batterien ſtan=
den
, der Orlovac und der Wardar, der eine uralte, nun=
mehr
zerſtörte Ruine trägt, ſind genommen. Der Marſch
gegen Mikſchitſch iſt der erſte Schritt zu dem Vorſtoß
in das Herz Montenegros.

Die Truppenlandungen in Saloniki.

* Wien 10. Nov. Die Südflaviſche Korreſpondenz
veröffentlicht folgende Mitteilung: Entgegen den in Blät=
tern
der Entente enthaltenen Angaben über die Zahl der
auf dem Ballkan gelandeten Truppen, insbe=
ſondere
entgegen der Behauptung des Mailänder Secolo,
daß ein engliſch=franzöſiſches Expeditionskorps von 70000
Mann bereits an die ſerbiſche Front abgegangen ſei, iſt
auf Grund verläßlicher Informationen feſtzuſtellen, daß
bis zum 7. November überhaupt erſt etwa 80000
Mann in Saloniki gelandet wurden, von denen
nur ein Teil, faſt ausſchließlich Franzoſen, den
Vormarſch nach dem Norden angetreten hat. Gleichzeitig
iſt feſtzuſtellen, daß die Entente namentlich in Griechen=
lland
fortgeſetzt das Eintreffen eines nach Hunderttauſen=
den
zählenden Expeditionsheeres ankündi=
gen
läßt. Der Grund dieſer Verbreitungen iſt klar und
es iſt begreiflich, daß der Generalſtab der Entente in Sa=
loniki
die größten Anſtrengungen macht, um eine Kon=
trolle
über die Zahl der landenden Truppen möglichſt
zu verhindern.

Griechenland bleibt wohlwollend neutral gegenüber der
Entente.

* Paris 10. Nov. Die Agence Havas berichtet:
Der griechiſche Geſandte überreichte geſtern vor=
mittag
am Quai dOrſay ein Telegramm des griechiſchen
Miniſterpräſidenten, welches verſichert, daß Griechenland
feſt entſchloſſen ſei, die Neutralität mit dem
Charakter des aufrichtigen Wohllwollens
gegenüber den Ententemächten fortzuſetzen. Das neue
griechiſche Kabinett macht die Erklärungen von Zaimis
bezüglich der freundſchaftlichen Haltung der griechiſchen
Regierung gegenüber den Alliierten in Saloniki zur eige=
nen
. Die griechiſche Regierung hoffe, daß übelwollende
Nachrichten die guten Beziehungen zwiſchen der Entente
und Griechenland nicht trüben werden.

Kitchener als Oberbefehlshaber der Truppen in Aegypten.

TU. Zürich, 10. Nov. In Schweizer Kreiſen, die
geſchäftlich mit England in Verbindung ſtehen, und des=
halb
auch über die in der Londoner City herrſchende Stim=
mung
häufig gut unterrichtet ſind, wird die Reiſe Kit=
cheners
dahin gedeutet, daß der engliſche Kriegsmini=
ſter
zum Oberbefehlshaber der engliſchen
Streitkräfte in Aegypten auserſehen ſei, und
daraus der Schluß gezogen, daß man in England, entge=
gen
den vorliegenden Zeitungsmeldungen, die Bedro=
hung
des Suezkanals als ſehr ernſt an=
ſieht
. Man glaubt auch, daß die Engländer ganz ge=
waltige
Anſtrengungen zur Verteidigung des Suezkanalls
gemacht haben. Seit einigen Wochen ſind zahlreiche
Transportſchiffe mit Soldaten und Munition nach Aegyp=
ten
geſchickt worden und noch unterwegs. Man glaubt
auch in England, daß auf dem Donauwege eine große
Anzahl deutſcher Mannſchaften und Munition nach Kon=

[ ][  ][ ]

ſtantinopel gingen, um die türkiſche Armee in Syrien zu
verſtärken. Darüber, daß das ägyptiſche Volk ſehr
unzuverläſſig geworden ſei, gebe man ſich in Eng=
land
keiner Täuſchung hin. Man glaubt, daß die ſchlechte
Wirkung der Dardanellenaktion auf das ägyptiſche Vollk
ungünſtig gewirkt habe. In der Londoner City iſt man
der Anſicht, daß der Suezkanal zum Angelpunkt
des Weltkrieges werden wird und daß ſich am
Suezkanal der ganze Krieg entſcheiden
werde.

Unſere Beute in Serbien.

* Berlin, 10. Nov. Außer der geſtern mitgeteilten
Beute in Niſch ſind noch zahlreiche Kriegsma=
terialien
in die Hände der Verbündeten gefallen,
darunter ein D=Zug mit Schlafwagen und Speiſewagen,
anſcheinend für einen höheren Stab, eine Anzahl großer,
moderner amerikaniſcher Lokomotiven und
anderes rollendes Material, viele Kraftwagen, 1000
neue Auto=Reifen, ein Flugzeug, ſehr viel Meſſing
und Kupfer und anderes mehr.

Finanzielle Unterſtützung Griechenlands durch die Entente.

* Athen, 10. Nov. (Meldung der Agence Havas.)
Die griechiſche Regierung erſuchte die Regierun=
gen
der Alliierten kürzlich um die Gewährung eines
neuen Vorſchuſſes von 40 Millionen. Die
Regierungen der Alliierten unterziehen die Frage einer
wohlwollenden Prüfung.
* Berlin, 10. Nov. Die freie Organiſation der
Alliance Iſraelite Univerſelle hat auf ihrer
Tagung vom 7. November folgende Entſchließung gefaßt:
Die heute verſammelten Mitglieder des Zentral=Komitees
der freien Organiſation A. J. U. ſtellen mit Entrüſtung
feſt, daß der Sekretär der A. J. U. unter Mißbrauch
ihres Namens einen Aufruf verbreitet hat, den das
Zentralkonſiſtorium der Iſraeliten Frankreichs an die
Juden der neutralen Länder verſandte, und der von
ſchwerſten Angriffen gegen unſer Vaterland erfüllt iſt. Wir
erheben den ſchärfſten Widerſpruch dagegen, daß der Sekre=
tär
der A. J. U. entgegen ihrer Satzung unter völliger
Verkennung ihrer Aufgabe als reine Wohltätigkeitsorga=
niſation
die ihr als ſolcher obliegende Neutralität
verletzt hat. Wir werden die maßgebende Stelle zur
Rechenſchaft ziehen, und erwarten, daß das Zentral=
Komitee das Verfahren ſeines Sekretärs mißbilligen und
uns volle Genugtuung gewähren wird. Solange das nicht
geſchehen iſt, ſind unſere Beziehungen zur A. J. U. gelöſt.
* Wien, 10. Nov. Wie die Politiſche Korreſpon=
denz
erfährt, iſt der öſterreichiſch=ungariſche Botſchafter
Dumba nunmehr auf Grund einer allerhöchſten Ent=
ſchließung
vom 4. November von ſeinem Poſten in
Waſhington abberufen worden.
* Baſel, 10. Nov. Von ſeiten der Schweizer Ban=
ken
wurde bei dem politiſchen Departement Einſpruch
gegen die franzöſiſche Telegrammſperre er=
hoben
. Dieſes wurde in Paris vorſtellig.
* Genf, 10. Nov. Das Korrektionsgericht in Man=
tua
(Departement Ain) verurteilte ſechs deutſche
Frauen, die über die Schweiz heimreiſen wollten und
bei denen 4000 Franken in Gold gefunden wurden, zu
zwei Wochen Gefängnis.
* London, 10. Nov. Das Reuterſche Bureau mel=
det
: Die Beſſerung im Befinden des Königs ſchreitet
ſo ſchnell fort, daß morgen im Buckingham=Palaſt eine
Verſammlung des Geheimen Rats ſtattfinden
wird.
* London, 10. Nov. Die geſtrige Verluſtliſte
weiſt die Namen von 34 Offizieren und 2333 Mann auf.
* London, 10. Nov. Der japaniſche Finanz=
kommiſſar
hat einem Vertreter des Reuterſchen
Bureaus erklärt, er halte die Meldung, daß Japan
Frankreich eine Anleihe gewähren wolle, für ſehr
unwahrſcheinlich.
* Petersburg, 10. Nov. Der Kaiſer und
der Thronfolger reiſten am 9. November von Zars=
koje
Selo an die Front des Feldheeres.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 10. Nov. Die Generalſynode hat
in ihrer erſten Sitzung beſchloſſen, in Gemeinſchaft mit dem
evangeliſchen Oberkirchenrat eine Kundgebung an die Ge=
meinden
der Landeskirche zu erlaſſen. Mit der Aufforde=
rung
zum Danke für die von Gott bisher unſeren Waf=
fen
verliehenen Erfolge, mit dem dem Kaiſer dargebrachten
Gruß und Gelöbnis: Dein ſind wir, und mit Dir wollen
wir es halten, denn Dein Gott hilft Dir und mit der
Fürbitte für die Trauernden, Verwunde=
ten
und Sterbenden verbindet die Kundgebung an
die Gemeinden gerichtete Mahnungen, wie ſie ſich aus dem
Ernſt der Kriegszeit ergeben. Sie ſchließt mit dem Zuruf:
Haltet an am Gebet, laſſet uns Gutes tun und nicht
müde werden. Seid fleißig, zu halten die Einigkeit im
Geiſt. Wachet und ſtehet im Glauben; ſeid männlich und
ſtark. Es wurde die Abſendung einer Adreſſe an
den Kaiſer und König beſchloſſen, in der es heißt:
Gottes Gnade hat Eure Majeſtät von Sieg zu Sieg geführt.
Mit der Tapferkeit des Heeres wetteiferte die Opferwillig=
keit
des Volkes. Unter der Not der Zeit iſt mit wunderbarer
Kraft ein ſittliches Erheben und ein Erwachen des Glau=
bens
in unſerem Vaterlande hervorgetreten, wie es unſer
Volk ſelten erlebt hat. Mit unerſchütterlicher Treue harrte
unſer Volk bisher im Kampf und Hingabe aus. Wir ſind
der freudigen Zuverſicht, daß auch der endliche Sieg durch
Gottes Gnade uns zufallen werde. Mit Eurer Majeſtät
teilen wir die Zuverſicht, daß die ungeheuren Opfer
des frevelhaft uns aufgezwungenen Krieges nicht um=
ſonſt
gebracht werden und den Wunſch, daß aus
ihnen für unſer deutſches Vaterland ein in Not und Tod
geläutertes Volk erwachſen möchte, das ſtark in ſich ſelbſt,
den Frieden zu gebieten und, zu Treue und Gottesfurcht
geeint, am Reiche Gottes auf Erden zu bauen vermag. Die
Adreſſe ſchließt: Gott, der Allmächtige Herr der Heer=
ſcharen
, rüſte Eure Majeſtät mit Weisheit und Kraft zu
einem glorreichen Siege. Er kröne die Liebesausſaat
unſerer Kaiſerin mit einer Ernte, deren Segen auf lange
hinaus fortwirkt. Er bewahre die ritterliche Schar der
Königsſöhne in den Gefahren des Krieges und führe
Eure Majeſtät in die Mitte des treuen Volkes zurück,
geſchmückt nicht nur mit dem Lorbeer des Sieges, ſon
dern auch mit der Palme des Friedens.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.

* Berlin, 10. Nov. In der heutigen Vormittags=
Ziehung der Preuß.=Südd. Klaſſenlotterie
fielen Mk. 60 000 auf Nr. 110102, Mk. 10000 Nr. 19618
64509 215655, Mk. 5000 Nr. 27978 106613 142016 148155,
Mk. 3000 Nr. 12477 35094 36854 39565 41803 44201 46334
62359 65620 72215 81384 86676 87391 91467 93740 97138

99629 104101 106137 111209 111727 115473 120083 127172
128295 130035 131371 132164 134836 138767 139697 143990
150935 153979 162343 177320 181572 185600 202041 203823
214750 219889 220354 222029. In der Nachmittags=
Ziehung fielen Mk. 5000 auf Nr. 64542 und 166612,
Mk. 3000 Nr. 4127 5171 15900 27725 40601 46120 65311
94530 94662 96809 99270 103872 105691 111344 112427
124867 126918 127323 133768 138636 143363 145053 146402
161774 173828 186858 188856 201136 203782 209057 217339.
(Ohne Gewähr.)

Kriegswohlfahrtspflege der Poſtbeamtenſchaft.

Die unter dem Vorſitz des Wirklichen Geheimen
Ober=Poſtrats Vorbeck, des Ober=Poſtdirektors von Groß=
Berlin, mit Unterſtützung aller poſtaliſchen Fachvereini=
gungen
des Reichs=Poſtgebietes ſogleich nach Kriegsaus=
bruch
unter den Poſtbeamten in die Wege geleitete Samm=
lung
zur Linderung der Kriegsnot Kriegsſpende
von Angehörigen der Reichs=Poſt= und Te=
legraphenverwaltung
hat während des erſten
Jahres ihres Beſtehens ein Ergebnis gehabt, das der
Opferwilligkeit der Poſtbeamtenſchaft das beſte Zeugnis
ausſtellt. Die Gabenliſte weiſt nach Ablauf des erſten
Jahres einen Betrag von 1 Million und 706 598 Mk.
89 Pf. auf. Von den eingeſammelten Beträgen ſind bisher
1183000 Mk. verteilt worden. Es haben u. a. erhalten:
1. die Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im
Kriege Gefallenen 500000 Mk.; 2. das Rote Kreuz
170000 Mk.; 3. das Kriegsminiſterium zur beſſeren Ver=
pflegung
Verwundeter in den ſtaatlichen Reſervelazaret=
ten
, für die Kriegsinvalidenfürſorge uſw. 125000 Mk.;
4. die Kriegsnotleidenden in Oſtpreußen 100000 Mk.;
5. die Kriegsnotleidenden in Elſaß=Lothringen 30000 Mk.;
6. der Nationale Frauendienſt 25000 Mk.; 7. der deutſche
Verein für Sanitätshunde 16000 Mk.; 8. das öſterreichi=
ſche
Rote Kreuz 34000 Mk.; 9. das ungariſche Rote Kreuz
20000 Mk.; 10. der Rote Halbmond 30000 Mk.; 11. die
Hilfe für kriegsgefangene Deutſche 20000 Mk. uſw.
Neben dieſer allgemeinen Sammlung, die ſich in
erſter Linie die Unterſtützung der großen, das ganze
Reichsgebiet umfaſſenden Organiſationen für die Liebes=
tätigkeit
zur Aufgabe gemacht hat, haben ſich in den ein=
zelnen
Ober=Poſtdirektions=Bezirken noch beſondere
Sammlungen gebildet, deren Ergebniſſe den örtlichen
Kriegswohlfahrtszwecken zugute kommen. Bisher ſind
für dieſe Zwecke eine Million und 621000 Mk. aufge=
bracht
worden. Die Geſamtſpende der Poſtbeamtenſchaft
für Kriegswohlfahrtszwecke beträgt mithin 3 Millionen
und 327000 Mk. Das Ergebnis muß um ſo höher be=
wertet
werden, als rund 80000 Poſtbeamte, d. h. unge=
fähr
ein Drittel des geſamten Perſonals, im Felde ſtehen.
Die Reichspoſtbeamtenſchaft ſieht es als ihre Ehrenpflicht
an, an der Linderung der Kriegsnot nach beſten Kräften
mitzuwirken. Sie hat deshalb einſtimmig beſchloſſen, die
Sammlungen für die Dauer des Krieges fortzuſetzen. Es
können mithin noch weitere erhebliche Mittel erwartet
werden.

Briefkaſten.

Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abennementsbeſcheinigung beiliegt.

C. M. Wenden Sie ſich an das Webſtoffmeldeamt
der Kriegs=Rohſtoff=Abteilung des Kriegsminiſteriums.
Berlin SW 48, verlängerte Hedemannſtraße 11. Hanf
iſt beſchlagnahmt.
P. Z. 1. Durch Vermittelung des Roten Kreuzes
können Sie vielleicht einen Kriegsinvaliden oder Kriegs=
blinden
in Pflege bekommen; 2. Landeszuchthaus Ma=
rienſchloß
, über Auslieferung von ſchriftlichen Mittei=
lungen
an die Inſaſſen entſcheidet die Zuchthausdirek=
tion
; 3. der Junge kann in die Kaiſerlich Deutſche
Kriegsmarine als Schiffsjunge eintreten, um ſeemänni=
ſcher
Unteroffizier und Deckoffizier zu werden. Nach
zweijähriger Erziehung wird der Schiffsjunge Matroſe
und nach weiteren 24 Jahren Unteroffizier. Nach 12
Jahren aktiver Dienſtzeit, alſo 14 Jahre nach dem Ein=
tritt
als Schiffsjunge, erwirbt er den Zivilverſorgungs=
ſchein
. Scheidet er nicht aus der Marine aus, kann er
Deckoffizier werden. Schiffsjungen werden jährlich ein=
mal
, im Oktober, eingeſtellt; Anmeldung bis ſpäteſtens
25. Juli perſönlich beim nächſten Bezirkskommando.
Alter: nicht älter als 18 und nicht jünger als 15 Jahre;
Größe mindeſtens 1,47 m, Bruſtumfang beim Aus=
atmen
0,73 m.

Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.

Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.

A Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 34 Uhr nachm.
B Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 24 Uhr
nachm. C Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Hein=
heimerſtraße
21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
46 Uhr nachm. D Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Stein=
ſtraße
21. Täglich 25 Uhr nachm. E Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 24 Uhr nachm.
F Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
36 Uhr nachm. E Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 24 Uhr nachm. H Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 1012 Uhr vorm., 4½— 6½ Uhr nachm. I Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
24 Uhr. K Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
23½ Uhr nachm., Sonntags 1112 Uhr vorm. L Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und Sonn=
tags
von 24 Uhr. M Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 24 Uhr nachm. N Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
1012 Uhr vorm., 24 Uhr nachm. O Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, Vereinslazarett Mathildenhöhe‟ Täglich 34 Uhr
nachm. P Ererzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2 4 Uhr nachm. C Reſervelazarett I Neubau, Eſchollbrückerſtraße
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
bis einſchließlich 5. November:
Bander, Georg, Offenbach, Et.=J., 10. A.=K., K
Frey, Julius, Bremen, R.=J.=R. 221/6, O Fuchs, Al=
bert
, R.=J.=R. 227/11, K —Kindinger, Heinrich, Breslau,
R.=J.=R., 261/11, M. Kündinger, Rudolf, Hauptm.,
Nürnberg, Füſ.=Regt. 122/6, K Linke, Heinrich, Leut=
nant
d. Reſ., K May, Friedrich, Weſolowen, R.=J.=R.
118/8, K Mittereiter, Alois, Fiſcherdorf, Bayer. R.=R.
13/9, I Müdden, Peter, M.=Gladbach, R.=J.=R. 65/1,
Malenda, Wilh., Werda, J.=R. 24/5, O Müller I.,
Heinrich, Rauſtadt, R.=J.=R. 116/6, O Münzinger,
Jak., Lienzingen, Füſ.=Regt. 122/8, O Mauer, Wilhelm,
Treuenbritzen, J.=R. 64/1, K Müller, Konrad, Nürn=
berg
, Bayer. J.=R. 14/12, K May, Georg, Groß= Um=
ſtadt
, R.=J.=R. 83/4, K Mehring, Joh., Pron.=Batl. 21,
O Naruska, Ernſt, Kreuz, J.=R. 20/5, K Nüſſel,
Konrad, Markt=Schorgaſt, R.=J.=R. 13/2, O Neumann,
Friedrich, J.=R. 68/4, K Perls, Karl, Leipzig, J.=R.
Graf Tauentzien 10, K Polzfuß, Ernſt, Laupſtädt, J.=
R. 24/5, J. Pohle, Karl, Wendiſch=Buchh., J.=R. 24/7,

O Prechtel, Joh., Mehlmeiſel R.=J.=R. 13/12, O
Pein, Franz, Aſchersleben, R.=J.=R. 227/7, O Poinſig=
non
, Juſt., Büdingen, R.=J.=R. 116/2, O Pöllmann,
Kaſchar, Burg, Bayer. J.=R. 14/6, K Rauſch, Eberhard,
J.=R. 64, N Reuter, Hermann, Delitzſch, Etap.=Mag.,
K Redenbach, Fridolin, Reichsthal, Bayer. 22/8, K
Rüther, Otto, Angermünde. J.=R. 64/11, K Ro=
kitte
, Wilhelm, Wioske, R.=F.=A. 6, J. Richter, Franz,
Netzow J.=R. 64/9, I Riedel, Wilhelm, Nierſtein, R.=
J.=R. 223, B Seibert, Heinrich, Alsbach, J.=R. 88/8,
O Strache, Arthur, Berlin, J.=R. 20/3, K Schmidt,
Friedrich, Georgenthal, M.=G.=Abt. 246, N Scherfling,
Paul, Pasdorf, Pion.=Batl. III, N Schultz, Karl, Wei=
mar
, J.=R. 64/4, K Spegel, Joſeph, Kittlingen, Bayer.
3. J.=R., 1. K., K Sprolewicz, Obera, J.=R. 64/1, K
Schmidt, Georg, Ebermannsdorf, Bayer. J.=R. 13/8,
K Stürz, Paul, Krimmitſchau, J.=R. 19/1, b Spar=
rer
, Georg, Weichenhammer, Sanitäts=Komp. 50, I.
Scholl, Karl, Wolfsheim, J.=R. 88/6, ſ Schmiedt=
gen
, Ewald, Schönborn, L.=Gr.=Regt. 100, K Schnei=
der
, Georg, Semd, J.=R. 115, B Schmoldt, Willy,
Schöneberg, J.=R. 20/3, D Schwarz, Arthur, Flatow,
J.=R. 24/4, D Steinmann, Wilh. Adam, F.=A.=R.
205/1, F Saſſe, Karl, Herzfelde, J.=R. 24/8, O
Schulz, Ernſt, Kl.=Pleuendorf, J.=R. 129/6, O Schu=
mann
, Arn., Hamburg, Geb.=M.=G.=Abt. 238, O Stein=
macher
, Heinrich, Nieder=Ramſtadt, R.=J.=R. 223/2, E
Schumann, Hermann, Buchholz, J.=R. 64/1, K Sieg=
ler
, Peter, Heuſenſtamm, R.=J.=R. 88/2, K Sompo=
linski
, Paul, Füſ.=Regt. 35/8, K Specht, Adolf, Hed=
dernheim
, Ldw.=J.=R. 87/6, K Tſchache, Albert, An=
klam
, J.=R. 64/1, K Triebel, Ignaz, Münſter, Ldſt.=
J.=Btl. III/2, K Thurm, Rudolf, Bremen, J.=R. 64/6,
K Tölke, Karl, Nienſtadt, R.=J.=R. 118/7, K Vogel,
Joh., J.=R. 129/6, O Wiedig, Bruno, Leutnant, Thiede,
R.=J.=R. 72, K‟— Waltner, Ludwig, Worms, R.=J.=R.
118/1, K Ziehen, Ludwig, Frankfurt a. M., R.=J.=R.
72/2, K.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 364 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117, 168; Reſerve=
Infanterie=Regiment Nr. 254; Landſturm=Infanterie= Er=
ſatz
=Bataillon Mainz. Weiter ſind erſchienen die Baye=
riſche
Verluſtliſte Nr. 229 und die Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 213.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 365 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117, 118; Reſerve=
Infanterie=Regiment Nr. 118; Landſturm=Infanterie= Ba=
tailllon
Erbach. Weiter ſind erſchienen die Sächſiſche Ver=
luſtliſte
Nr. 214 und die Württembergiſche Verluſtliſte
Nr. 290.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 366 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 116, 117 und 168;
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 116. Weiter iſt er=
ſchienen
die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 230.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 367
enthält u. a.: Infanterie=Regiment Nr. 168 und Reſerve=
Infanterie=Regiment Nr. 221. Weiter ſind erſchienen die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 230, die Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 215 und die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 291.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Efwas gan& Besonderes

Wiele 100 000 schon ins Feld gegangen.
Kriegspackung sehr geeignet zum Beipacken:
(I, 15626
Liebesgabe‟
Eiliser
Gegen Husten, Hei-
serkeit
, Verschlei-
Fastinen
mung sowie infolge
des Zuckergehaltes
ale Stürkungemitel sehr beſcdbt bei den feſchtrüßpen.

Krieg und Wohnungseinrichtung.

Die Möbel-Industrie und die gesamte
Einrichtungs-Branche haben begreif-
licherweise
in ganz besonderem Maße durch
die Erscheinungen des Krieges zu leiden, wobei
die ständig wachsende Preissteigerung fast aller
Rohmaterialien nicht das geringste Uebel ist.
Die erheblichen Vorräte fertiger
Möbel und Einrichtungs- Gegen-
stände
, sowie das bedeutende Material-Lager
ermöglichen uns vorläufig noch den Verkauf zu
niedrigen Preisen. Interessenten, die in der Lage
sind, schon jetzt, wenn auch für spätere Liefe-
rung
, Entschlüsse zu fassen, genießen wesent-
liche
Vorteile ohne Risiko für den Fall, daß die
Gründung der Haushaltung durch unvorher-
gesehene
Ursachen des Krieges nicht erfolgen
kann. Man verlange ausführliche Auskunft und
kostenlose Uebersendung unseres Albums
WOHNLICHE INNENRAUMEe
G2. Ehrhardt & Söhne, Möbelfabrik
Werkstätten für Handwerkskunst
DARMSTADT, Feldbergstrasse Nr. 36.

[ ][  ][ ]

Deutsche Bank Darmstadt
Fröffnung von laufenden Rechnungen
und provisionsfreien Scheck-Konten.

X,636

Gedenket der Kleiderſammelſtelle
Friedrichſtraße 24. (14125a

Die Leipziger Letensverſicherungs-
(Alte Leipziger)
Orſeuſchuft u. C. Gegrundet 1830
übernimmt noch bis auf weiteres (13295a
zensanen:: Verſicherungen nangensenn=
mit
Einſchluß der Kriegsgefahr.
Vertr.: G. Beyſer, Darmſtadt, Bruchwieſenſtr. 4

Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen
der im Kriege Gefallenen.
Landeskomitee für das Großherzogtum Heſſen.

VIII.
Weiter gingen an Gaben ein:
Bei der Kaſſe des Landeskomitees, Wilhelminen=
ſtraße
34: Regierungsrat v. Bechtold 20 , Ungenannt
20 , Fräulein Maria Ploch 5 , Montagsgeſellſchaft
bei Rehberger 20 , Regiſtrator Nungeſſer 5 , Regi=
ſtratur
=Aſſiſtent Lenz 2 , Fräulein Tietze 2 , alle in
Darmſtadt, Pfarrer Buchhold, Hainchen (Hausſammlung),
21,35 , Gebr. Himmelsbach, Holzgroßhandlung, Gauls=
heim
, 1000, Lehrer Clarius, Langen, Ertrag von Haus=
ſammlungen
, a) bar abſchläglich 300 , b) in Wert=
papieren
1200 .
Sammlungen der Gemeinden: Aſſenheim 102,40 ,
Bad Salzhauſen 138,81 , Büches 61,05 , Büttelborn
204,95 , Burg=Gräfenrode 27, Dietesheim 50 , Dro=
mersheim
68,30 , Dudenrod 9,55 , Friſchborn 15 ,
Froſchhauſen 47,15 , Geinsheim 532,65 , Griesheim
500 , Groß=Steinheim 5 , Höchſt i. O. 355,50 , Höller=
bach
24,80 , Kirchgöns 190, 10 , Lämmerſpiel 44,80 ,
Münzenberg 6 , Neu=Iſenburg 1626,95 , Nieder= Flor=
ſtadt
7 , Nieder=Hilbersheim 20 , Nieder=Weiſel 100 ,
Oppenheim 50 , Rebgeshain 9,50 , Rendel 166,50 ,
Rodheim 217,40 , Rothenberg (Pfarrer Schwarz) 10 ,
Viernheim 500 , Wolf 54,10 .
Bank für Handel und Induſtrie: Frau Rittmeiſter
Fenner (5. u. 6. Rate) 20 , Frau Dr. Louis Merck 400 ,
Evang. Stadtgemeinde 314,60 , F. Barnitzke 50 ,
Geh. Finanzrat Dr. Lauer 25 , Rentner Gottwald 250 ,
Ungenannt 5 , Landgerichtsrat Dr. Stein 50 , Direktor
Parcus 300 , Adolf Kahn & Co. 10 , Prof. Th. Beck
20 , Kirchenkollekte der Martinsgemeinde 78,39 , alle in
Darmſtadt, Kreiskaſſe Büdingen 100 , Fr. Scheide, Dro=
gerie
, Bensheim, 20 , Stadtkaſſe Friedberg 87,60 , A.
Weyell, Wieſenmühle bei Niederolm, 5 , Frauenverein
Buchſchlag 12 , Evang. Pfarramt Maulbach 50 , Landes=
bank
Bad=Nauheim 15 , Kreiskaſſe Friedberg 50 ,
Fräulein Eva Mundi, Mainz, 50 , Inf.=Regt. 168, I. Erſ.=
Batl., II. Erſ.=Komp., Offenbach, 562 , Pfälziſche Bank
(Münſter), Nierſtein, 10 , Starkenburger Preſſe, Beer=
felden
, 20 , Frau Riebeling, Büdingen 2 , Stammtiſch
Fürſtenhof, Büdingen 1 , Kirchengemeinde Königſtädten
235 , Jsrael. Gemeinde Nieder=Weiſel 10 , Pfarrer
Eberhardt, Wolferborn, 6 , Pfarrer Schultheis, =
dingen
, 2 , Mainzer Anzeiger, Mainz, 160 , Pfarrer
Walter, Worfelden, 243 , Bad=Nauheimer Zeitung, Bad=
Nauheim, 450 , Pfälziſche Bank Bensheim (Schweſter
G. H., Bensheim) 5 , Ueberlandzentrale Mainz, Abtei=
lung
Groß=Gerau (für einen Stromabnehmer als Buße),
19,80 , Städtiſche Sparkaſſe (Frau E. Denzinger) Worms,
3 , N. N., Gießen, 50 , Pfarrer Biegler, aus der Ge=
meinde
Alsbach, 150 , Aug. Gottſchalk, Butzbach, 10 ,
Frau Lehrer Zimmer Wwe., Wieſeck, 5 , Pfarrer Walter,
Worfelden, 20 , Alice=Frauenverein Ober=Ingelheim 50 ,
Pfarramt Schaafheim 31 , Bürgermeiſterei Gießen 70,50 .
Deutſche Vereinsbank Darmſtadt: Georg Buff
50 , W. Kaufmann 3 , Geh. Juſtizrat Weidig (für
Sammlung in Hirſchhorn) 123 .
Großh. Salinen=Rentamt Bad=Nauheim: Samm=
lungen
der Kurverwaltung ꝛc. Frau K. Räder, Darmſtadt,
1, Ungenannt 3 , Frau Geheimerat Reinhauer, Frank=
furt
a. M., 10 , L. Jaffe 10 , Skatgeſellſchaft bei Burk
3,10 , Ernſt Spitzer 3 , Rechnungsrat Kiſſel 5 , F.
Stein 5 , W. Buge 5 , Jul. Holzner 3 , J. Hamann
1 , Martha Richter 1 , Rechnungsrat Kiſſel 5 , alle
in Bad=Nauheim.
Bankverein zu Offenbach a. M.: Karl Stock und
Frau 1000 , Ludwig Hirſchfeld, Kaufmann, 5 , Bank=
verein
zu Offenbach a. M., G. m. b. H., 1000 , Zinſen
von demſelben 2,70 , Robert Weintraud 200 , alle
in Offenbach a. M.
Kreiskaſſe Gießen: Sammlungen der Gemeinden
Annerod 20 , Bersrod mit Winnerod 108,50 , Birklar
50 , Ettingshauſen 61,15 , Großen=Linden 787,45 ,
Hattenrod 181,20 , Hungen 50 , Heuchelheim 723,40 ,
Inheiden 50 , Klein=Linden 612,35 , Oberhörgern
200 , Oppenrod 83,70 , Ruttershauſen 188 , Rod=
heim
a. Horloff 173 , Röthges 106,50 , Stangenrod
66,60 , Trais=Horloff 75 , Trais a. Lda. 331,70 , Trohe
34,40 , Utphe 20 , Villingen 187,25 , Kirchen=
gemeinde
Steinbach 80 .
Deutſche Bank, Zweigſtelle Darmſtadt: Präſident
Ewald 50 , Stadtverordneter Otto Wolff 50 , Dr.
Puth 50 , L. J. 10 , Dr. P. Friedrich 10 , alle in
Darmſtadt.
Spar= und Leihkaſſe Schlitz: Zuwendung aus den
Ueberſchüſſen für 1914 50 , H. Kiehm, Dienſtknecht,
Bernshauſen 2 .
Bank für Handel und Induſtrie Offenbach: Karl
Mathes, Frankfurt a. M., 10 , Fr. Niemeier, Offenbach
a. M., 100 , Donnerstags=Kegelgeſellſchaft bei Wilh.
Klein, Offenbach a. M., 25 .
Stadtkaſſe Offenbach: Stadtkaſſier Jean Schmidt,
Offenbach=Bürgel, 10 .
Diskonto=Geſellſchaft Offenbach: Kaufmann Leo=
pold
Strauß 100 .
Kreiskaſſe Friedberg: Kreishaushaltungslehrerin
Ida Wetzell 10 , Großh. Kreisrat Freiherr Schenck zu
Schweinsberg (2. Rate) 10 .
Landesbank Bad=Nauheim: Wilh. Markwardt 5 .

Bezirks=Sparkaſſe Oppenheim: Ungenannt 5 ,
Rothamel 10 .
Kreiskaſſe Gießen: Sammlungen der Gemeinden
Grünberg 580,80 , Großen=Linden 6 , Heuchelheim
50,21, Holzheim 420 , Nieder=Beſſingen 78 , Trais
a. Lda. 8 , Utphe 10 , Pfarrei Grünberg 180 .
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt: Ungenannt 1 ,
E. W. 3 , Martinsgemeinde, durch Gaſtwirt Peter Hirſch,
100 , Prälat Ferdinand Euler 20 , Profeſſor Theodor
Beck 10 , Ungenannt 5 , Frau Laudenheimer 15 ,
Ungenannt 2 .
Firma S. Merzbach, Offenbach a. M.: Schrammſche
Lack= und Farbenfabriken A.=G. 500 , Frau Helene Roth=
ſchild
200 , XII. Armenpflegebezirk 15,29 , Franz
Eiſenach & Co. 100 , Weipert & Seidel 500 , A.
Klugherz & Co. 300 , Hermann Liebmann 500 , Hein=
rich
Hofmann 200 Ernſt Guggenheim 500 , W.
Ritterbrandt 100 , Karl G. Paffrath & Göhring G. m.
b. H. 200 , Fabrik für Gummilöſung, vorm. Otto Kurth,
300 , Karl Backes 150 , H. F. Stollberg 400 ,
Steinhäuſer & Kopp 200 , N. N. 100 , M. Sternberg
100 , Gebr. Clemenz 200 , Hartmann Stöhr 50 ,
Adolf Huwerth 500 , Julius Schwabacher 200 ,
Mayer & Schmidt 5000 , Kaiſer=Friedrich=Quelle 500 ,
A. T. A. Krafft 10000 , Gebr. Boley 50 , Leonh. Hitz
100 , Hausſammlung 500 , Sammlung durch Frau
Feiſtmann 1100 .
Großh. Bezirkskaſſen: Bensheim 11 , Fürth 22 ,
Gießen II 3 , Lampertheim 10 , Nidda (Oberſt
Weimer) 100 , Worms 34,63 , Gießen (W. Follmann)
20 .
Großh. Bezirkskaſſe Groß=Umſtadt: Für die Ge=
meinden
Ober=Klingen 178,90 , Nieder=Klingen 99 .
Großh. Bezirkskaſſe Michelſtadt: Geheimerat Dr.
Gerhard 10 , Profeſſor Hönig 4 , Profeſſor Klaſſert
1,27 , Profeſſor Kornmeſſer 10 , Profeſſor Rouge
5 , Profeſſor Wahl 5 , Profeſſor Winter 10 , Un=
genannt
1 , alle in Michelſtadt.
Großh. Bezirkskaſſe Mainz III: Profeſſor Gerhard
40 , Profeſſor Bronner 40 , Profeſſor Köllner 20 ,
Oberlehrer Gengnagel 20 , Lehrer Sans, Weiſenau, 10 .
Großh. Bezirkskaſſe Offenbach: Lehrer Döll,
Rumpenheim, Hausſammlung im Juni und Juli, 209 .
Vereinsbank Worms: Pfarrer Herchenröder (Erlös
aus dem Verkauf einer Abſchiedspredigt) 92,35 .
Großh. Kreisamt Lauterbach: Weitere Samm=
lungen
der Gemeinden Altenſchlirf 65,50 , Engelrod 40 ,
Fleſchenbach 20,50 , Hopfmannsfeld 63,50 , Nieder=
Stoll 32,80 , Nösberts 20,50 , Wallenrod 73,45 ,
Willofs 25,75 .
Summe 44 206,70
Hierzu Liſten I—VII 422057,86
15597)
Hauptſumme 466 264,56

Gewinnauszng
der
6. Preußiſch-Küddentſchen
(232. Königlich Drenßiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 3. Ziehungstag 9. November 1915

Anf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.

(Ohne Gewähr A. St.=A. f. B.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 75000 Mk. 129905
16 Gewinne zu 5000 Mk. 7556 33710 35462 103972
126266 167931: 181092 232665
80 Gewinne zu 3000 Mk. 4044 7778 14165 15490
28897 88765 45252 45439 49615 50120 62283 55164
64623 66860 75166 77057 85375 95548 109599
118184 135450 141275 147134 150486 152079 155370
164387 165579 168121 169335 170828 164704 188916
189651 191437 193118 203386 207590 224372 283309
162 Gewinne zu 1000 Mk. 1310 8129 9044 10943
13866 19580 21291 23706 25659 27160 27694 30397
30846 30920 37419 40401 41108 44139 55789 63357
65399 66434 68246 75202 80563 86255 88527 88964
91995 92195 96050 106089 109896 110839 111107
112134 114409 115275 116035 119292 125246 126762
128937 130050 131560 134560 134705 136867 139957
145058 147750 149204 150766 164692 165386 170310
173175 176291 177422 179714 185112 194086 201746
204228 205710 207324 207955 216311 217395 221493
221987 223034 224674 228284 228941 229892 231350
231866. 232031 232250 233652
204 Gewinne zu 500 Mk. 2041 8218 12438 12658
12897 14025 17513 19016 20014 20157 21134 27335
81454 31524 31660 82025 32223 33806 3462a 35285
37264 40276 42921 43160 47410 48660 49390 51905
52490 53653 65053 57011 59227 59762 61014 64530
65467 67057 67357 67625 69097 72761 72805 73974
83244 36359 86519 89226 89316 91684 92203 97225
97278 98973 108585 109501 111016 116065 116207
123619 124638 127222 126337 132841 139706 139911
152243 156702 156781 164825 167081 168268 170456
171899 172131 173030 176398 177512 177555 178663
179451 184108 188695 189386 195725 201316 204973
205270 208835 209098 214509 218718 219606 223677
224862 224909 225443 226122 226920 226266 228420
228500
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
6 Gewinne zu 5000 Mk. 212711 227493 230139
74 Gewinne zu 3000 Mk. 6519 10838 29571 38066
39982 41196 42993 47955 50489 55978 57885 58156
62532 68600 71863 103138 106677 111256 112306
117217 120392 124609 136356 146213 148680 160674
171750 174153 190375 191083 192137 204322 209916
219425 219659 229372 232980
138 Gewinne zu 1000 Mk. 542 2787 3708 9635
11096 11460 12524 16463 17570 19965 41046 44804
47689 48575 52443 65759 60116 64949 68116 72664
77383 78880 87998 91858 100548 103400 104044 108427
111213 126034 126992 129579 133059 134836 134946
138600 189240 139724 149968 150416 160622 163548
163991 175956 179933. 181374 182312 183070 192352
194721 194783 197559 198896 202119 208752 212182
214441 214505 222222 224747 224868 226339 227561
228370 229647 231401 231864 231979 233551
168 Gewinne zu 500 Mk. 1598 1912 3944 7074
13812 14179 14394 18787 24047 24484 36870 36949
37949 40295 44212 44364 44862 48657 48831 49251
49946 50194 55000 57635 58757 60111 64193 65845
68782 69642 70602 72185 75747 77747 79094 83232
83274 85197 86483 86513 87308 90329 103456 108382
112965 118819 119738 130318 131259 135775 137149
145469 148872 150409 151620 152629 154737 155057
156841 161297 162159 165690 166813 177327 178198
178487 191089 192936 193898 195680 198442 199577
199582 207608 216423 217803 218170 219229 222995
227410 229274 231287 232021 233906

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Wetterbericht.

Wetterausſichten für Donnerstag: Meiſt trüb
und regneriſch, keine Temperaturveränderung.

Tageskalender.
Donnerstag, 11. November.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. C): Tiefland‟
Buſch=Reger=Abend um 8½ Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatz (Richard=Wagner=Verein).

Familiennachrichten.

Nachruf.
Im Kampfe fürs Vaterland fiel
mein treuer Mitarbeiter (15709
Herr
Güſtad Maur
Musketier im Reſ.=Inf.-Regt. Nr. 223
im hoffnungsvollen Alter von 20
Jahren.
Ich werde ſein Andenken ſtets
in Ehren halten.
C. Boßelmann,
in Firma Friedrich Schaefer.
Darmſtadt, den 10. Novbr. 1915.

Nachruf.
Am 1. November erlitt den Hel=
dentod
fürs Vaterland
(15708
Herr
Guſtav Maar
Musketier im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 223.
Wir verlieren in ihm einen lieben
Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes
Andenken bewahren werden.
Das Perſonal
der Firma Friedrich Schaefer.
Darmſtadt, den 10. Novbr. 1915.

Todes=Anzeige.
Heute abend 10 Uhr erlöſte ein ſanfter Tod
von langem, ſchwerem Leiden unſere liebe, gute,
unvergeßliche Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
(15718
Frau
Margarete Kulmann Wwe.
geb. Gerhard
im Alter von 66 Jahren.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Kullmann, z. Zt. Mainz im Lazarett,
Kätha Kullmann,
Marie Curth, geb. Kullmann,
Paul Curth und ein Enkelkind.
Darmſtadt, Mainz, Pfungſtadt, 9. Nov. 1915.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, 12. Nov.,
nachm. 2½ Uhr, vom Sterbehauſe Alexander=
ſtraße
11 aus, auf dem Friedhofe an der Nie=
der
=Ramſtädter Straße; die Einſegnung eine
Viertelſtunde vorher.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß heute morgen
mein lieber Mann, unſer treubeſorgter Vater
Herr
Lndwig Caſtritius
nach ſchwerem Leiden durch einen ſanften Tod
erlöſt wurde.
(15688
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Magdalene Caſtritius, geb. Weigand
und Kinder.
Arheilgen, Darmſtadt, Rhein=Dürkheim,
den 10. November 1915.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 12. ds.
Mts., nachmittags 3 Uhr, in Arheilgen ſtatt.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Bekannten und Verwandten hiermit
die ſchmerzliche Mitteilung, daß meine liebe
Frau, meine gute Mutter, unſere Schweſter,
Schwiegertochter, Schwägerin und Tante
Frau Katharina Geriſch
geb. Heuß
heute morgen im Alter von 42 Jahren ſanft
verſchieden iſt.
(*7923
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Geriſch u. Tochter Eliſabeth.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
Die Beerdigung findet auf dem Waldfriedhof
Freitag, den 12. ds. Mts., nachmittags um
2½ Uhr, ſtatt.

Wiederſehen war ſeine
und unſere Hoffnung!

Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
1. November im Kriegslazarett an ſeiner am
16. Oktober erhaltenen ſchweren Verwundung
mein innigſtgeliebter Gatte, der treuſorgende
Vater ſeines einzigen Kindes, unſer lieber
Sohn und Schwiegerſohn (15719
Johannes Wozuy
Landſturmmann im Inf.-Regt. Nr. 349,
10. Kompagnie,
langjähriger Schreiner in der Hofmöbel-
fabrik
L. Alter,
im 34. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bittet
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
M. Wozny Wwe.
Darmſtadt, den 10. November 1915.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Verluſte meiner lieben Frau, unſerer
guten Mutter, für die zahlreichen Blumenſpenden,
ſowie Herrn Pfarrer Vogel für die troſtreiche
Grabrede und der Schweſter Trinchen für die
liebevolle Pflege ſagen wir auf dieſem Wege
(*7889
unſeren herzlichſten Dank.
Familie L. Landzettel.
Darmſtadt, den 10. November 1915.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden meines lieben Gatten, unſres
guten Vaters, Schwiegervaters, Großvaters und
(15696
Onkels, des
Herrn
Mbam Beichtweip H.
ſagen wir innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer
Krämer für ſeine Troſtworte am Grabe, der Ge=
meinde
Hahn für die Kranzſpende, Herrn Bürger=
meiſter
Geibel für ſeinen ehrenden Nachruf, dem
Kriegerverein Hahn, ſowie auch für die ſonſtigen
zahlreichen Kranzſpenden.
Hahn bei Pfungſtadt, 9. November 1915.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Olto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Bekanntmachung
betreffend die Kartoffelverſorgung.
Vom 7. November 1915.

Zum Zwecke der Regelung der Verſorgung mit Kartoffeln wird in Ausführung
der Verordnungen des Bundesrats
1. vom 4. November 1915, betreffend Ergänzung der Bekanntmachung über die
Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom
25. September 1915;
2. vom 9. Oktober 1915 über die Kartoffelverſorgung und vom 28. Oktober 1915
über die Regelung der Kartoffelpreiſe und über die Abänderung der Bekannt=
machung
über die Kartoffelverſorgung vom 9. Oktober 1915
folgendes beſtimmt:
§ 1. Zu je einem Kommunalverband werden vereinigt die Kreiſe:
a) Darmſtadt. Dieburg und Groß=Gerau als Kommunalverband Darmſtadt
mit dem Sitz in Darmſtadt:
b) Büdingen, Friedberg und Offenbach a. M. als Kommunalverhand Offen=
bach
mit dem Sitz in Offenbach;
c) Mainz, Bingen, Oppenheim und Alzey als Kommunalverhand Mainz mit
dem Sitz in Mainz.
§ 2. Für die im § 1a bis e beſtimmten Kommunalverbände iſt je ein Ver=
bandsausſchuß
zu beſtellen.
Derſelbe hat zu beſtehen:
1, aus den Kreisräten der beteiligten Kreiſe als Vorſtand,
2. aus je zwei Vertretern dieſer Kreiſe, die von iedem Kreisausſchuß aus ſeiner
Mitte nebſt je einem Erſatzmann zu wählen ſind, als Mitglieder.
Die Oberbürgermeiſter der Städte Darmſtadt, Offenbach a M. und Mainz
haben je in dem für dieſe Städte zuſtändigen Verbandsausſchuß Sitz und Stimme:
ſie können einen Beigeordneten mit ihrer Vertretung betrauen.
Der Verbandsausſchuß iſt beſchlußfähig, wenn mehr als die Hälfte ſeiner Mit=
glieder
erſchienen iſt. Die Beſchlüſſe werden nach Stimmenmehrheit gefaßt. Bei
Stimmengleichheit entſcheidet die Stimme des Vorſitzenden. Die beteiligten Kreiſe
ſind befugt gegen die Beſchlüſſe des Verbandsausſchuſſes binnen der Ausſchlußfriſt
von einer Woche die Entſcheidung unſerer Abteilung für Landwirtſchaft, Handel und
Gewerbe anzurufen. Die Entſcheidung iſt endgültig.
Der Vorſtand des Verbandsausſchuſſes vertritt den Kommunalverband gerichtlich
und außergerichtlich. Er bereitet die Beſchlüſſe des Verbandsausſchuſſes vor und
führt ſie aus.
Den Vorſitz in dem Verbandsausſchuß und deſſen Vorſtand hat in dem Kom=
munalverband
Darmſtadt der Kreisrat des Kreiſes Darmſtadt, in dem Kommunal=
verband
Offenbach der Kreisrat des Kreiſes Offenbach und in dem. Kommunal=
verband
Mainz der Kreisrat des Kreiſes Mainz. Die Vorſitzenden haben die laufen=
den
Geſchäfte am Sitz des Kommunalverbandes zu führen; ihr Stellvertreter iſt der
dienſtälteſte Kreisrat.
Der Verbandsausſchuß kann Grundſätze über die Führung der Verbands=
geſchäfte
aufſtellen
§ 3. Den Vorſtänden der Kommunalverhände ſtehen die Befugniſſe aus §§ 12
bis 14 der Verordnung des Bundesrats vom 4. November 1915, betreffend die Er=
gänzung
der Bekanntmachung über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die
Verſornungsregelung, vom 25. September 1915, vorbehaltlich der in den §§ 12 und 13
dieſer Verordnung vorgeſehenen Zuſtimmung der Landeszentralbehörde zu. Sie ſind
verpflichtet, Höchſtpreiſe nach § 4 der Verordnung des Reichskanzlers über die Rege=
lung
der Kartoffelpreiſe vom 28. Oktober 1915 feſtzuſetzen.
§ 4. Unſere Bekanntmachungen vom 13. Oktober 1915 über die Kartoffel=
verſorgung
, vom 1. November 1915 über die Regelung der Kartoffglpreiſe, vom
5. Oktober 1915 über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungsrege=
lung
, und vom 6. November 1915 über die Ergänzung dieſer Bekanntmachung bleiben,
ſoweit im Vorſtehenden nichts anderes beſtimmt iſt, aufrecht erhalten.
§ 5. Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft.
Darmſtadt, den 7. November 1915.
(15680
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.

Bekanntmachung
betreffend Mietzahlung nach dem feindlichen Ausland.

Auf Grund des § 7 der Verordnung vom 30, September 1914 (Reichs==
Geſetzbl. S. 421) und der hierzu ergangenen Bekanntmachungen vom 20. Oktober
und vom 19. November 1914 (Reichs=Geſetzl. S. 443, 479) wird hierdurch die Zahlung
fälliger Mieten einſchließlich der damit verbundenen Mietſteuer nach dem feind=
lichen
Ausland genehmigt, ſoweit nicht an Bargeld, Bankguthaben oder ſonſtigen
flüſſigen Mitteln ausreichende Deckung im feindlichen Ausland zurückgelaſſen war.
Berlin, den 20. Oktoher 1915.
(15717
Der Reichskanzler.
Im Auftrage: von Jonquieres.

Kriegsminiſterium.
Bekanntmachung.

Gemäß § 3 der Bekanntmachung, betr. Herſtellungsverbot für Baumwoll=
ſtoffe
, Nr. W. II 1293/6. 15 K. R. A., ſowie gemäß § 9 der Bekanntmachung, betr.
Veräußerung, Verarbeitung und Beſchlagnahme von Baumwolle, Baumwoll=
abgängen
und Baumwollgeſpinſten, W. II 2548/7. 15 K. R. A., bewilligt das
Königl. Kriegsminiſterium, Kriegs=Rabſtoff=Abteilung, allgemein folgende Ausnahmen:
I. Die Herſtellung beliebiger Baumwollerzeugniſſe wird geſtattet, ſoweit ſie
ausſchließlich oder unter Mitverwendung der mit den allgemeinen Ausnahmebewil=
ligungen
vom 14. Juli 1915 (veröffentlicht im Reichsanzeiger vom 16. Juli 1915)
freigegebenen Garnen erfolgt, aus
farbigen, bedruckten, melierten, jaspierten, merzeriſierten, gebleichten,
geſchmelzten Garnen, Erepegarnen, Eiſengarnen, Frottsgarnen, ge=
noppten
Garnen, drei= und mehrfach gezwirnten Garnen,
wenn dieſe Garne vor dem 14. Auguſt 1915 geſponnen und veredelt ſind.
Dieſe Ausnahme erſtreckt ſich nicht auf grau gefärbte, graumelierte und Mako=
Imitatgarne.
II. Zu beliebigen Erzeugniſſen dürfen ferner vor dem 1. Auguſt 1915 gezettelte
Garne mit vor dem 14. Auguſt 1915 geſponnenen Schußgarnen jeder Art aufgear=
beitet
werden.
III. Zur Herſtellung beliebiger Erzeugniſſe werden von der Beſchlagnahme
freigegeben diejenigen Garne, die in der Zeit vom 14. Auguſt bis 4. September 1915
aus in der Flocke gebleichter oder gefärbter Baumwolle geſponnen worden ſind,
ſoweit die Herſtellung ausſchließlich aus dieſen Garnen oder unter Mitverwendung
der mit allgemeinen Ausnahmebewilligungen vom 14. Juli 1915 freigegebenen Garne
erfolgt,
Dieſe Ausnahme erſtreckt ſich nicht auf grau gefärbte, graumelierte und Mako=
Imitatgarne
IV. Nichtbeſchlagnahmte Garne Nr. 60 und darüber dürfen außer mit ſolchen
auch mit anderen Garnen, deren Verarbeitung zu beliebigen Erzeugniſſen geſtattet iſt,
verwebt werden.
V. Die in Baumwollſpinnereien auf den Maſchinen befindliche Baum=
wolle
, welche ſich bereits in der Form von Batteurwickeln oder auf einer ſpäteren
Erzeugnisſtufe befindet, darf zu Garnen aufgearbeitet werden, auch ohne daß bereits
ein Heeres= oder Marineauftrag vorliegt, zu deſſen Erfülung ſie beſtimmt ſind. Dieſe


wegen Mangels an Heeres= oder Marineaufträgen außer Betrieb geſetzt werden
mußten und bei Erlaß gegenwärtiger Verordnung ſtillſtehen.
Die auf Grund vorſtehender Ausnahmebewilligung hergeſtellten Garne ſind
mit Ausnahme derienigen, welche aus in der Flocke gebleichter oder gefärbter Baum=
wolle
jedoch nicht grau, graumeliert oder makoimitat geſponnen ſind, beſchlag=
nahmt
. Ueber ihre Menge, Art und Nummer iſt nach beendigter Aufarbeitung an
das Königlich Preußiſche Kriegsminiſterium, Kriegs=Rohſtoff=Abteilung, Sektion W II,
Berlin 8W 48, Verlängerte Hedemannſtraße 10, ſchriftliche Anzeige zu erſtatten.
VI. Von den vorſtehenden Ausnahmebewilligungen darf nur Gebrauch ge=
macht
werden, wenn ſie in allen Arbeitsſälen an ſichtbarer Stelle ausgehängt werden.
Abdrücke ſind beim Preußiſchen Kriegsminiſterium, Webſtoffmeldeamt, Berlin SW 48,
Verlängerte Hedemannſtraße 11 erhältlich.
VII. Ueberſchreitungen dieſer Ausnahmebewilligungen fallen unter die Straf=
beſtimmungen
des § 4 des Herſtellungsverbotes für Baumwollſtoffe, beziehungsweiſe
unter die Strafbeſtimmungen der in der Einleitung der Bekanntmachung, betr. Ver=
äußerung
, Verarbeitung und Beſchlagnahme von Baumwolle, Baumwollabgängen
und Baumwollgeſpinſten, aufgeführten Geſetze und Verordnungen.
Berlin, den 25. Oktober 1915.
(15679
Kriegsminiſterium
Kriegs=Rohſtoff=Abteilung A. m. W. b.
Koeth.

Bekanntmachung

betreffend Muſterung und Aushebung unausgehildeter Landſturmpflichtiger.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht daß die Muſterung und
Aushebung der im Jahre 1897 geborenen Landſturmpflichtigen in nachſtehender
Weiſe im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, abgehalten wird.
Es haben ſich zu ſtellen die Landſturmpflichtigen:
I. Freitag, den 12. Noyember, vormittags 8 Uhr:
Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben A bis E
beginnen.
II. Samstag, den 13. November, vormittags 8 Uhr:
Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben F bis 3
beginnen.
III. Montag, den 15. November, vormittags 8 Uhr:
Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben K bis N
beginnen.
IV. Dienstag, den 16. November, vormittags 8 Uhr:
1. Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben 0 bis R
beginnen.
2. Aus der Gemeinde Arheilgen.
V. Mittwoch, den 17. November, vormittags 8 Uhr:
1. Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit dem Buchſtaben § beginnt.
2. Aus den Gemeinden Gräfenhauſen und Hahn.
VI. Donnerstag, den 18. November, vormittags 8 Uhr:
1. Aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben T bis 2
beginnen.
2. Aus den Gemeinden Braunshardt, Malchen, Nieder=Ramſtadt
mit Waſchenbach und Traiſa.
VII. Freitag, den 19. November, vormittags 8 Uhr:
Aus den Gemeinden Eberſtadt, Eich, Erzhauſen. Nieder=Beerbach
und Wixhauſen.
VIII. Samstag, den 20. November, vormittags 8 Uhr:
Aus den Gemeinden Eſchollbrücken, Griesheim und Ober=Ramſtadt.
IX. Montag, den 22. November, vormittags 8 Uhr:
Aus den Gemeinden Meſſel, Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen
und Weiterſtadt.
Ferner werden, im Anſchluß an dieſe Muſterung, gemuſtert dieienigen Laud=
ſturmpflichtigen
des Jahrgangs 1896, ſowie dieienigen Militärpflichtigen der
Jahrgänge 1895, 1894, 1893 und früher, welche eine endgültige Entſcheidung
noch nicht erhalten haben, alſo insbeſondere die Zurückgeſtellten.
Der Termin der Muſterung dieſer Leute wird noch beſonders bekannt
gemacht.
Die Landſturm= und Militärpflichtigen ſind zur Teilnahme an der Muſterung
verpflichtet und haben ſich an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten pünktlich im
Muſterungslokal einzufinden mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der Gemütskranken, Blöhlinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der mili=
täriſchen
Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter, die von ihren
Behörden als unabkömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen
eingereicht werden, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfalls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Mililärſtrafgeſetz und der
Diſziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der Anfforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie dem vorerwähnten Jahrgang
angehören.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können Landſturm=
pflichtige
hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt werden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich anzu=
bringen
und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 8. November 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
I. V.: Dr. Dr. Wörner.

An die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.

Unter Bezugnahme auf die vorſtehende Bekanntmachung lade ich Sie ein, ſich
mit den Landſturmpflichtigen Ihrer Gemeinde an den betreffenden Tagen bei der
Muſterung einzufinden, oder ſich im Falle der Verhinderung durch jemand vertreten
zu laſſen, welchem die Verhältniſſe der Landſturmpflichtigen genau bekannt ſind.
Ich empfehle Ihnen, die Landſturmpflichtigen noch ausdrücklich auf meine vor=
ſtehende
Bekanntmachung hinzuweiſen, bezw. dieſelbe in ortsüblicher Weiſe zu ver=
öffentlichen
.
Sollten ſich inzwiſchen noch Leute bei Ihnen angemeldet haben, bezw. bis zum
Termin noch aumelden, ſo wollen Sie dieſelben alsbald und ſpäteſtens im Muſterungs=
termin
namhaft machen.
(15587a
Darmſtadt, den 8. November 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
I. V.: Dr. Dr. Wörner.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befindet ſich: 1. Spitzhund, 1 Kriegshund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelbſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
(15651
ſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.

Verhütung von Feuersgefahr.

Nach § 368 des Reichsſtrafgeſetzes wird derjenige mit Geld=
ſtrafe
bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft, der
es unterläßt, dafür zu ſorgen, daß die Feuerſtätten in ſeinem Hauſe

in baulichem und brandſicherem Zuſtande unterhalten, oder daß die
Schornſteine zur rechten Zeit gereinigt werden. Im Falle der Eni=
ſtehung
eines Brandes kann auf Gefängnisſtrafe erkannt werden.
Wir weiſen auf dieſe Beſtimmungen deshalb beſonders vin.
weil wiederholt Brände dadurch entſtanden ſind, daß bei dem Ver=
ſetzen
von Oefen und Herden in andere Räume die dabei außer
Benutzung geſetzten Rauchrohröffnungen der Schornſteine entweder
gar nicht oder nicht mit feuerſicherem Material, ſogar mit leicht ent=
zündlichem
Material (Papier, Lumpen und dergl.) verſchloſſen
worden ſind.
(15370ddd
Darmſtadt, den 2. November 1915.
Das Baupolizeiamt.

Gelegenheitskauf.
Je 2 Dutzend wollene
Hemden und Unterhosen
(für Miltärzwecke)
zu verkaufen.
A. & J. Monnard,
(635gid) Feldbergſtr. 38.

Nuterh., dunkl. Ueberzieher für
mittl. Figur oder Schüler zu
verkaufen. Preis 5. (*7931
Gutenbergſtr. 28, III.

[ ][  ][ ]

Ausgabe von Petroleumkarten.

Die Petroleumkarten für den Monat November werden am
Freitag, den 12. November, vormittags von 91 und nachmittags
von 36 Uhr für die einzelnen Reviere in denſelben Lokalen, in
denen die Abgabe der Brotkarten erfolgt, ausgehändigt.
Es iſt dabei die Brotausweiskarte, die bereits mit einem
Petroleum=Empfangsſtempel verſehen iſt, vorzulegen.
Alle diejenigen Perſonen, deren Brotausweiskarte dieſen
Stempel noch nicht trägt und die einen Petroleum=Meldeſchein
ausgefüllt haben, wollen ſich vom Samstag, den 13. November d. Js.
ab im Stadthaus, Schalter in der Torfahrt, links, unter Vorlage der
Brotausweiskarte melden.
Darmſtadt, den 9. November 1915.
(15695df
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Petroleumverſorgung.

Petroleum darf von den ſeither dieſe Ware führenden Ge=
ſchäften
nur gegen Petroleumkarten abgegeben werden. Es iſt an
jedermann, nicht nur an die Kunden des Geſchäfts zu verabfolgen.
Die Petroleumkarten ſind zu Ende eines jeden Monats durch
die Geſchäfte an das Stadthaus, Zimmer Nr. 29, abzuliefern.
An der gleichen Stelle iſt von jedem Geſchäft die für den Monat
November bezogene Menge Petroleum, einerlei von welcher Geſell=
ſchaft
uſw., ſofort unter Vörlage der Rechnung oder dergleichen
anzuzeigen.
Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich mit den nach der
Bundesratsverordnung dafür feſtgeſetzten Strafen geahndet.
(15694df
Darmſtadt, den 9. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.

Auffrieren von Regenrohren.

Die an die Kanäle angeſchloſſenen Regenrohre ſind dem Auf=
frieren
ausgeſetzt bei erſchwertem Ablauf des Regen= und Tauwaſſer=
infolge
Verſtopfung.
Wir empfehlen daher gründliche Reinigung der in den Fuß=
ſteigen
vorhandenen Regenrohrſinkkaſten vor Eintritt des Winters.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
(15654md
Städtiſches Tiefbauamt.

Kartoffellieferung.

Die Küchenverwaltung des Landft.=Inf.=Erſ.=Batl. I, Truppen=
Uebungsplatz, beabſichtigt, ihren Kartoffelbedarf von jetzt bis Ende
März 1916 zu vergeben.
Es werden gute Speiſekartoffeln nicht unter 50 mm Durch=
meſſer
verlangt. Preiſe frei Keller.
(15686df
Die Küchenverwaltung
des Landft.=Inf.=Erſ.=Batl. I Darmſtadt. Truppenübungsplatz.

Verſteigerungs-Anzeige.

Donnerstag, den 11. Nov., nachmittags 4 Uhr,
verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 öffentlich zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
1 Grammophon mit Schalldoſe u. 110 Platten,
1 Kommode, 25 Rollen Seidenbänder (farbig)
und verſchiedene andere Gegenſtände.
Darmſtadt, den 10. November 1915.
Faulstich, ſtellv. Gerichtsvollzieher
Bleichſtraße 9, I.
(15707

Heeibhespar hasse Grosz-Gehaee
Wir laden die Mitglieder der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau
bezw. deren Vertreter zu der
Donnerstag, den 25. November 1915, vormittags 11 Uhr,
in dem Sitzungsſaale unſeres Dienſtgebäudes ſtattfindenden diesjährigen
ordentlichen Mitgliederverſammiung
der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau ergebenſt ein.
Tagesordnung:
1. Erſtattung des Rechenſchaftsberichts und Genehmigung der
Jahresbilanz für das Geſchäftsjahr 1914.
2. Verteilung des Reingewinns aus 1914.
3. Entlaſtung des Vorſtandes.
4. Entlaſtung des Aufſichtsrats.
5. Bewilligung von Beträgen zu wohltätigen gemeinnützigen
Zwecken.
6. Neuwahl von Aufſichtsratsmitgliedern (§ 21 der Satzung)
7. Neuwahl des Geſamtvorſtandes (§ 17 der Satzung).
8. Abſchluß der Sache Müller gegen Sparkaſſe.
9. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats für die Ge=
ſchäftsjahre
1908 und 1909.
Groß=Gerau, den 8. November 1915.
Der Aufſichtsrat der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau.
Senßfelder, Vorſitzender.

Bezirkssparkasse Gross-Gerau.
Vermögensnachweis am 31. Dezember 1914.
Geſchäftsjahr 1914.

Vermdaem
Schulden
4
306 0271061. Einlagen .
1. Kaſſevorrat
23 443 228/43
2. Ausgeliehene Ka=
2. Rücklagen:
23 239 333160) a) Geſetzliche Rück=
pitalten
. .
557 523135
lage.
3. Bankguthaben.
1 218 152/98
32 925/80) b) Betriebs=Rück=
4. Ausſtände
12 100)
lage.
5. Mobilien.
75 928140
589 460
6. Immobilien
24 737 309/81
rraugen

Groß=Gerau, den 8. November 1915.
Der Vorſtand der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau.
Arnold, Direktor.
Der Prüfungsausſchuß des Aufſichtsrats hat die einzelnen
Poſten des Vermögensnachweiſes für 1914 eingehend geprüft und mit
den Büchern in Uebereinſtimmung gefunden.
Groß=Gerau, den 8. November 1915.
(15678
Der Aufſichtsrat der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau.
Seußfelder, Vorſitzender.

Preiſe für Fleiſch und Brot
in der Stadt Darmſtadt
am 5. November 1915.
(Mitgeteilt von der Großh. Zentral=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 3 für 1 Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 130
120
Rindfleiſch
Kuhfleiſch
.1070
Kalbfleiſch
130
Hammelfleiſch
150
Schweinefleiſch,
180
Leberwurſt, gewöhnliche
160
160
Blutwurſt,
240
Geräucherter Speck
Schweineſchmalz, inländiſches 240
Schwarzbrot
.. 18
*) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 24,
in denen Ochſen=, Kuh= od. Rind=
fleiſch
, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 7, in denen Hammelfleiſch und
17, in denen Schweinefleiſch ver=
kauft
wurde; ferner für Brot auf
18 Bäckereien und 4 ſonſtige Läden.
Der von der Bäckerinnung feſt=
geſetzte
Preis für Schwarzbrot be=
rägt
:
für 4 Pfund = 71 Pfg.
für 2 Pfund 36 Pfg.

Fohlen=Verkauf.
Samstag, d. 13. d. Mts.,
um 10 Uhr vormittags,
wird an den Stallbaracken des
ehemaligen Südbahnhofs (15715
ein Johien
öffentlich und meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Zugelaſſen ſind nur Landwirte,
welche ſich als ſolche ausweiſen
müſſen.
Darmſtadt, den 11. Nov. 1915.
II. Erſatz=Abteil. Feldart.=Regt. 61.

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zureichen
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während der Dienſtſtunden zur Einſicht auf. Angebotformnlare
ſind daſelbſt erhältlich.
Darmſtadt, den 8. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
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Einquartierung

Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Gartenbauverein Darmſtadt.
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wingertsweg
wollen ſich bei dem 2. Schriftführer, Herrn Sekretär
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Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
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60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.

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[ ][  ][ ]

Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Copyright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W30.
3)
(Nachdruck verboten.)

Nur manchmal, wenn ſie allein war, bekamen ihre
Augen einen gigenartig ſehnſüchtigen Ausdruck ſo wie
Menſchen blicken, an denen das Glück vorbeigegangen iſt.
Regina zeigte aber niemand das geheime Leid, das
auf dem Grund ihrer Seele ruhte, und das nur aus den
goldbraunen Augen ſchimmerte, wenn ſie allein war.
In der Geſellſchaft wunderte man ſich, warum ſie trotz
ihres Reichtums, trotz ihrer geiſtigen und körperlichen
Vorzüge bei ihren dreiundzwanzig Jahren noch nicht ver=
mählt
war.
An Bewerbern hatte es Regina nicht gefehlt, ſie hatte
ſchon manchen Korb ausgeteilt. Aber obgleich ſie nie
jemand ermutigte, kamen doch immer wieder neue Freier.
Auch jetzt, nachdem Regina unverlobt von ihrer Reiſe
zurückgekehrt war, bezeichnete man wieder mehrere junge
Herren als ihre ernſten Bewerber. Unter dieſen war
einer, den Regina ſchon wiederholt abgewieſen, der aber
trotzdem die Hoffnung, ſie zu erringen, noch nicht auf=
gegeben
hatte.
Das war Heinz von Tondern.
Sein Vater war ein Großinduſtrieller. Er beſaß große
Maſchinenfabriken. Sein Adel war neu, war erſt ſeinem
Großvater verliehen worden. Heinz von Tondern hatte
einige Jahre als Offizier in dem Reiterregiment gedient,
das in ſeiner Vaterſtadt garniſoniert war. Dann hatte
er den Abſchied genommen und war auf Wunſch des
Vaters in den Fabrikbetrieb eingetreten. Sowohl ſein
Vater als der Reginas würden es gern geſehen haben,
wenn ihre beiden Kinder eine Verbindung fürs Leben
geſchloſſen hätten. Und Heinz von Tonderns Mutter

hate es für ganz unumdglich gehalten, daß eine junge
Dame, die ihr Heinz zur Frau begehrte, nein ſagen
konnte. Aber Regina Baldus hatte nein geſagt, als
Heinz, trotz ihres ablehnenden Verhaltens, um ſie anhielt.
Seit dieſer Zeit grollte ihr Frau von Tondern.
Heinz von Tondern gab jedoch die Hoffnung auf
Reginas Beſitz nicht auf, er glaubte, ſeine Liebe müſſe mit
der Zeit ihren Widerſtand beſiegen.
Reginas Vater war ebenfalls unangenehm überraſcht,
als Regina den jungen Tondern abwies. Er hatte wenig
Zeit gehabt, ſich um das Seelenleben ſeiner Tochter zu
kümmern. Ihre Erziehung hatte er ſeiner Schwägerin
Thereſe überlaſſen, und ſich darauf beſchränkt, Regina in
geſchäftlicher Beziehung ſelbſtändig zu machen. Sonſt ein
ſcharfſichtiger, klarblickender Mann, verſtand er nicht, in
einem Mädchenherzen zu leſen. Wenn er auch ſonſt ſtets
durchgeſetzt, was er ſich vorgenommen, ſo machte ſeine
Energie doch vor dem Herzen ſeiner Tochter Halt. Er
wollte ſie nicht zwingen zu einer Verbindung, die ihr wider=
ſtrebte
, ſo gern er Heinz von Tondern auch als Schwieger=
ſohn
gehabt hätte. Jedem beſtimmten Willen brachte
er Achtung entgegen. Als Regina kurz und beſtimmt er=
klärte
, Heinz von Tondern ſei nicht der Mann, mit dem
ſie gemeinſam einen langen Lebensweg zurücklegen könne,
ließ er ſie gewähren, trotzdem Heinz von Tonderns Vater
ein Machtwort des Freundes erwartete.
Reginas Vater forſchte auch nicht weiter, warum ſie
Tondern und viele andere Freier zurückwies. Er ſagte
ſich: Wozu habe ich gearbeitet und Reichtümer erworben,
wenn ich damit meinem einzigen Kinde nicht die Möglich=
keit
verſchaffen kann, ſich ſein Leben nach ſeinen Wünſchen
zu geſtalten? Meine Tochter kann ſich einen Mann nach
ihrem Herzen wählen oder unverheiratet bleiben, wenn ſie
es will. Sie ſoll ein freier Menſch ſein.

und ruhig ließ er Reguna ihres Weges gehen, über=
zeugt
, daß ſie, wenn ſie einmal wählte, eine würdige Wahl
treffen würde.
Ob er wohl auch ſo ruhig geblieben wäre, wenn er
geahnt hätte, wohin die Herzenswünſche ſeiner Tochter
flogen?
Der tolle Haßberg, das war einer, vor dem die
Väter ihre Töchter und die Männer ihre Frauen hüteten,
den man aber doch überall empfing, weil er der feudalſte
unter allen Offizieren des Regiments war. Kommerzien=
rat
Baldus hatte ſogar eine kleine Schwäche für dieſen
Vollmenſchen. Er ſah mit ſeinen ſcharfen Augen den
Menſchen tiefer ins Herz als andere Leute, und er hatte
unter Haßbergs Wildheit und Uebermut etwas entdeckt,
um das es ſchade war, wie er ſagte.
Vielleicht hatte ſeine Tochter dieſen klaren, tiefen
Blick geerbt? Vielleicht ſah auch ſie im Innern des tollen
Haßberg einen guten, edlen Kern? Jedenfalls liebte ſie
ihn im tiefſten Grunde ihres Herzens ſchon lange, obgleich
er ſich nie um ſie beworben hatte, ſie nie beſonders beachtet
hatte. Und ſie hörte doch ſo viel Schlimmes von ihm.
Aber das Herz iſt ein eigenwilliges Ding! Und obgleich
Hans von Haßberg nun ſchon ſeit zwei Jahren aus
Reginas Leben verſchwunden war in ihrem Herzen
lebte die Erinnerung an ihn fort.
Vor zwei Jahren war Hans von Haßberg ohne lange
Vorbereitung nach Südweſt gegangen. Warum er das
getan, darüber waren die Meinungen verſchieden. Die
einen meinten, ſein unerſättlicher Tatendurſt habe ihn
davongetrieben, die anderen behaupteten, einer ſeiner
tollen Streiche habe ihn im Regiment unmöglich gemacht,
wieder andere wollten wiſſen, er habe ſchuldenhalber die
Stadt verlaſſen müſſen.
Seine Kameraden behaupteten jedoch, er habe alle
ſeine Schulden vor ſeiner Abreiſe bezahlt. Wenn er auch

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Haupt-und Schlussziehung
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habe ich noch Lose abzugeben, auch nach auswärts.
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(*7733id

[ ][  ][ ]

ein wilder übermütiger Drauſginger geweſen, ſo habe
er ſich doch nichts zuſchulden kommen laſſen, was hin un=
möglich
gemacht hätte. Woher er aber das Geld genom=
men
, ſeine Schulden zu bezahlen, das wußten auch die
Kameraden nicht. Sein Vermögen hatte er vollſtändig
aufgebraucht, ehe er Schulden gemacht, und man wußte,
daß er von keiner Seite etwas zu erwarten hatte.
Einer wußte es freilich ganz genau, woher Haßberg
das Geld hatte dieſer hütete ſich aber, es zu verraten.
Und dieſer eine war Heinz von Tondern.
Er allein hatte mit eiferſüchtigen Augen gemerkt, daß
Regina Baldus für den tollen Haßberg mehr übeig hatte,
als für jeden anderen. Und deshalb hatte ſich Heinz be=
ſonders
an Haßberg angeſchloſſen, um ihn im Auge zu be=
halten
. Er ſpielte ſich als Haßbergs Freund auf. Das
hinderte ihn jedoch nicht, Regina und ihrem Vater alle
Torheiten zuzutragen, die Haßberg anſtellte, und das
meiſtens in entſtellter Weiſe.
Scheinbar tat er das ganz harmlos, ohne jede gehäf=
ſige
Abſicht. Er gab ſich den Anſchein, als ahne er nicht,
daß Regina eine beſondere Vorliebe für Haßberg hegte.
Da Tondern in demſelben Regiment gedient hatte wie
Haßberg, ſtand er noch immer in freundſchaftlichen Bezie=
hungen
zu den früheren Kameraden; ſo war es ihm auch
nicht ſchwer geworden, ſich beſonders freundſchaftlich an
Haßberg heranzudrängen. Haßberg, der ſelbſt grundehr=
lich
und ohne Falſch war, hielt Tondern für ſeinen auf=
richtigſten
, treueſten Freund.
Während ſeine übrigen Kameraden ihn zuweilen er=
mahnten
und verwarnten, wenn er gar zu wild drauflos
ſtürmte, ſpornte Heinz von Tondern ihn immer noch mehr
an. Er nannte alles famos und ſchneidig, was Haßberg
anſtellte, und gab ſich den Anſchein, als ſpotte er mit ihm
über alle philiſtröſen Bedenken. So trieb er Haßberg
erſt recht in manche Tollheit hinein, die er dann ausnutzte,
um ihm bei Regina zu ſchaden.

Bei Haßberg war es durchaus nicht die Luſt zum
Böſen, was ihn von einer Tollheit zur anderen trieb, ſon=
dern
eine ſtark überſchäumende, ungebändigte Lebenskraft,
die nach Betätigung verlangte. Dazu kam, daß er die
Achtung vor den Frauen verloren hatte, was ihn aller=
dings
oft zu Handlungen verleitete, die ſeinen Ruf nicht
beſſer machten.
Solch ein Naturell mußte überall anſtoßen, und wenn
ſein Oberſt ihm nicht trotz allem wohlgeſinnt geweſen
wäre, ſo hätte Haßberg manche Klippe wohl kaum ſo glatt
umſchifft. Aber der Oberſt hielt Haßberg trotz aller wil=
den
Auswüchſe für einen Prachtkerl, der ſeiner Anſicht
nach erſt austoben mußte. Außerdem war Haßberg ſein
kühnſter, verwegenſter Reiter, der vor keinem Wagnis zu=
rückſchreckte
; deshalb hatte er ihm immer wieder die
Stange gehalten, wenn er ihm auch zuweilen gründlich die
Leviten las oder ihn väterlich ermahnte, endlich vernünf=
tig
zu werden. Von der Güte des Oberſten ganz zer=
knirſcht
, verſprach Haßberg jedesmal Beſſerung, aber bei
der nächſten Gelegenheit ging ſein Temperament wieder
mit ihm durch.
Und ſo kam es ſchließlich zur Kataſtrophe. Einer von
Haßbergs Gläubigern, der wohl irgendeinen Groll auf
ihn haben mußte wie Haßberg glaubte hatte alle
Forderungen an ihn aufgekauft und drang nun unerbitt=
lich
auf Zahlung. Als dieſe nicht erfolgte, wandte er ſich
an den Oberſten des Regiments. Dieſer mußte den jungen
Offizier vor die Alternative ſtellen, entweder ſeine Schul=
den
zu bezahlen oder den Dienſt zu quittieren.
Haßberg war nun doch erſchrocken. Dem Oherſt tat
er trotz allem leid. Er verlor den ſchneidigen Offizier
nicht gern.
Aergerlich ſagte er: Es iſt ein Jammer mit Ihrem
Leichtſinn, Haßberg! Da Sie nicht bei uns bleiben können,
ſollten Sie in eine unſerer Kolonien gehen. Dort würde
ſich für Ihren in falſche Bahnen gelenkten Tatendrang
eine beſſere Ableitung finden, als in unſerer friedlichen

Garniſon. Seien Sie klug gehen Sie ein paar Jahre
nach den Kolonien.
Haßberg hatte nachdenklich zugehört, dann blitzte es
in ſeinen Augen auf. Der Vorſchlag gefiel ihm. Alles,
was ſeine Tatenluſt zu befriedigen verſprach, reizte ihn,
gleichviel, ob es gut oder ſchlimm war.
Wenn mein Gläubiger mich fortlaſſen würde, Herr
Oberſt, hätte ich ſchon Luſt, nach Südweſt zu gehen.
Der Oberſt zuckte die Achſeln.
Mit dem Gläubiger müſſen Sie ſich allerdings aus=
einanderſetzen
. Ueberlegen Sie ſich alles in Ruhe. In
drei Tagen erwarte ich Ihre Entſcheidung. Wie die
Dinge nun mal liegen, kann ich Sie hier im Regiment
nicht mehr halten ſo leid es mir auch tut.
In Gedanken verſunken war Haßberg nach Hauſe ge=
gangen
. Als er ſeine Wohnung betrat, fand er Heinz
von Tondern vor, der auf ihn wartete.
Haßberg entging es, daß Tondern ihn insgeheim
ſcharf beobachtete. Er hatte ja keine Ahnung, daß Tondern
hinter dem Geldmann ſteckte, der ſeine Schuldſcheine auf=
gekauft
und daß er es Tondern zu verdanken hatte,
wenn er jetzt vor ein Entweder oder geſtellt war.
Offen und herzlich begrüßte er den vermeintlichen
Freund und erzählte ihm rückhaltlos, in welcher Kllemme
er ſich befand und was der Oberſt ihm geraten hatte.
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Alleinſtehender Witwer, 60 J. alt,
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an die Geſchäftsſtelle erb. (15617df

Großh. Hoftheater.
Donnerstag, 11. November 1915
44. Abonnem.=Vorſtell. C 11.
Tiefland.
Muſikdrama in einem Vorſpiel u.
2 Aufzügen von Eugen d’Albert.
Perſonen:
Sebaſtiano, ein
reicher Grundbe=
ſitzer
.
Arnold Gabor
Tommaſo, der
Aelteſte der Ge=
meinde
, 90jährig Alfr. Stephani
Moruccio, Mühl=
knecht

.L. Schützendorf
. G. Geyersbach
Marta,
. N. Malinowski
Pepa,
. Marg. Schreber
Antonia,
Roſalia,
. Elſe Mickler
Nuri,
.Frieda Meyer
Pedro,
. Aug. Globerger
e. Hirte
Nando,
Otto Thomſen
e. Hirte
Chöre: Robert Preuß.
1 Nach dem 1. Aufz. längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung im Verkehrs=
bureau
von 81 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7½ Uhr. Ende 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Freitag, 12. Nov. 45. Ab.=Vſt.
D 12. Einmaliges Gaſtſpiel von
Anna Bahr=Mildenburg. Zum
erſten Male: Der Querulant.
Schauſpiel in 4 Akten von Her=
mann
Bahr. Kl. Pr. Anf. 7 Uhr
Samstag, 13. Nov. Keine Vorſt.
Sonntag, 14. Nov. 46. Abonn.=
Vorſt. A 12. Zum erſten Male:
Othello‟ Oper in 4 Akten
von Verdi. Gewöhnliche Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Montag, 15. Nov. Außer Ab.
10. Volks= u. Garniſon=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: Wie
einſt im Mai. Anfang 7 Uhr.
Vorverkauf: Donnerstag, 11. Nov.,
bis einſchl. Montag, 15. Nov., nur
im Verkehrsbureau (Ernſt= Lud=
wigsplatz
). Verkauf der etwa noch
vorhandenen Karten an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater am Tage der
Vorſtell., eine Stunde vor Beginn.