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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Miniſterwechſel in Rußland. — Selbſterkenntnis. — England
und Schweden. — Japans Hilfe im Kriege.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 2. November.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Abgeſehen von ſtarken feindlichen
Feuer=
überfällen auf Butte de Tahure und
leb=
haften Artilleriekämpfen auf der Front zwiſchen
Maas und Moſel iſt nichts von Bedeutung
zu berichten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Südlich der Bahn Tukkum-Riga hat
unſer Angriff beiderſeits der Aa weitere
Fort=
ſchritte gemacht. Vor Dünaburg wurde auch
geſtern heftig gekämpft. Mehrfache ſtarke
ruſ=
ſiſche Angriffe ſind blutig abgewieſen. Die
Kämpfe zwiſchen Swenten= und Ilſen=See
ſind noch im Gange. Ueber 500 Gefangene
fielen in unſere Hand.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinz Leopold von Bayern.
Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Die Ruſſen verſuchten unſer Vorgehen
weſt=
lich von Czartorysk durch Gegenangriff auf
breiter Front und in dichten Maſſen zum Stehen
zu bringen. Sie ſind unter ſchwerſten
Ver=
luſten zurückgeworfen; unſer Angriff wurde
darauf fortgeſetzt.
Bei Siemikowce war es den Ruſſen
vor=
übergehend gelungen, in die Stellungen der
Truppen des Generals von Bothmer
einzu=
dringen. Durch Gegenſtoß gewannen wir
unſere Gräben zurück und nahmen über 600
Ruſſen gefangen. Der Ort Siemikowee
ſelbſt wurde nach erbitterten Nachtkämpfen heute
morgen zum größten Teil wieder erſtürmt,
wo=
beiweitere 2000 Gefangene gemacht wurden.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Nördlich und nordöſtlich von Cacak iſt der
Austritt aus dem Berglande ſüdlich Grn.
Milanovac in das Tal der weſtlichen (Golijska=)
Morawa erzwungen. Cacak iſt beſetzt. Die
Höhen ſüdlich von Kragujevac ſind genommen.
Beiderſeits der Morawa iſt die allgemeine
Linie Bagrdau- Despotovac überſchritten.
Die Armee des Generals Bojadjeff hatte
am 31. Oktober die Bezdan=Höhe, weſtlich von
Slatina, an der Straße Kujazevac-Soko-
Banja und die Höhen beiderſeits der Turija,
öſtlich von Sprlaig, in Beſitz genommen. Im
Niſava=Tal, nordweſtlich von Bela=Palanka,
wurde Vrandol überſchritten.
Oberſte Heeresleitung
Der italieniſche Krieg.
Keine Gebietsabtretungen Oeſterreichs an Italien.
* Wien, 1. Nov. Die Erklärung der hieſigen
offi=
ziöſen Telegraphen=Agentur zum italieniſchen Kriege iſt
aus dem Wunſche der Regierung hervorgegangen, ihre
unbedingte Ablehnung jeder
Gebietsab=
tretung an Italien außer Zweifel zu ſtellen. Die
Klarſtellung richtet ſich natürlich in erſter Linie an Italien
ſelbſt, wo etwa irgendwelche vordem neutraliſtiſche
Poli=
tiker auf den Gedanken kommen könnten, ſich auf der
Baſis der Verhandlungen des letzten Winters um den
Frie=
den zu bemühen. Weniger auffällig ſind ähnliche
Erklärun=
gen ſchon gleich nach Ausbruch des italieniſchen Krieges
abgegeben worden. Wenn ſie jetzt mitſo großer
Beſtimmt=
heit wiederholt werden, ſo kann man annehmen, daß ſich
die Wiener Regierung auch in dieſer Sache mit dem
deutfchen Bundesgenoſſen durchaus eins
weiß. Mit vollem Recht beruft ſich die Erklärung auf die
einhellige Stimmung in der Monarchie. Tatſächlich gibt
es hier niemanden, der für territoriales Entgegenkommen
an Italien jetzt noch Verſtändnis hätte, zumal nach den
großen Erfolgen der Zentralmächte im letzten
Halb=
jahr. (Frkf. Ztg.)
Der Balkankrieg.
Der Feldzug gegen Serbien.
* Athen, 1. Nov. (Meldung der Agence Havas.)
Die Operationen in Serbien dauern an. Der
bulgariſch=deutſche Plan iſt, den Rückzug der Hauptmacht
des nordſerbiſchen Heeres gegen Süden abzuſchneiden,
das Beſtreben des ſerbiſchen Generalſtabes iſt es, den
Rückzug in guter Ordnung auf eine neue
Verteidigungs=
linie zu ſichern. Griechiſche Militärkreiſe halten die Lage
des ſerbiſchen Heeres für ſchwierig, aber nicht für
ver=
zweifelt. Die Wiedereinnahme von Veles durch die
Bul=
garen beſtätigt ſich.
* (Zenſ. Bln.) Der Berichterſtatter des B. T. im
öſterreichiſch=ungariſchen Kriegspreſſequartier meldet unter
dem 1. November: Zur Einnahme von
Kraguje=
vac erfahre ich noch folgende Einzelheiten: Dieſer
wich=
tige ſerbiſche Sammelplatz bildete den Vereinigungspunkt
für die Armeen Koeveß und Gallwitz. Non Norden näherte
ſich ihm der linke Flügel der Armee Koeveß, beſtehend aus
einem öſterreichiſch=ungariſchen Korps, von Nordoſten die
deutſche Flügelgruppe der Armee Gallwitz, die bei
Bado=
nica aus dem Moravatale ins Lepenicatal eingeſchwenkt
war, dort aber durch den auf den Höhen eingeniſteten
Gegner aufgehalten wurde. Die öſterreichiſch=ungariſchen
Truppen, die von Arandjelovac über Topola vorgeſtoßen
waren, hatten ebenfalls zähen Widerſtand der ſerbiſchen
Nachhut zu überwinden. Die Serben hielten auch hier
ihre zuſammengeſchoſſenen Schützengräben bis aufs
äußerſte. Der Mangel an Drahtverhauen erleichterte
je=
doch unſeren Schwarmlinien das Herankommen an die
ſerbiſchen Gräben, die mit dem Bajonett genommen
wur=
den. Ein öſterreichiſches Bataillon nahm dabei die ganze
Beſatzung eines Grabens in Stärke von 140 Mann
ge=
fangen. In anderen Fällen kämpften die Verteidiger mit
dem Mute der Verzweiflung bis auf den letzten Mann.
Während dieſer blutigen Nachhutkämpfe zogen nach
Fliegererkundungen das Gros der ſerbiſchen Armee,
ſo=
wie lange Kolonnen Train und Kriegsmaterial aus
Kra=
gujevac ab, das ſchon ſeit Tagen von einem großen Teil
der Zivilbevölkerung geräumt worden war. Die wenigen
Zurückbleibenden ließen den Deutſchen, die inzwiſchen im
Mündungsgebiet von Raca und Lepenica den zähen
Widerſtand der Serben gebrochen hatten, eine
Huldigungs=
adreſſe überreichen. Morgens zwiſchen 7 und 8 Uhr zog
eine k. und k. Patrouille des Infanterie=Regiments Nr. 70
unter Leutnant Tripke in Kragujevac ein und hißte die
ſchwarz=gelbe Flagge auf dem Arſenal und der Kaſerne.
Die Serben hatten vor ihrer Flucht die militäriſchen
An=
lagen nach Möglichkeit geſprengt. Nach Beſetzung der
Stadt ſetzten die Verbündeten die Verfolgung auf der
Straße nach Krajewo fort.
Die Hilfe der Alliierten.
* London, 1. Nov. Die Times ſchreibt: Der
Be=
ſuch Joffres in London hat zu einer
vollkom=
menen Uebereinſtimmung über die einzuſchlagenden
mili=
täriſchen Maßnahmen am Balkan geführt. — Das
Reuterſche Bureau meldet hierzu: Joffres Beſuch hat
hier einen vorzüglichen Eindruck gemacht. Er ſtand
zwei=
fellos hauptſächlich im Zuſammenhang mit der
Balkan=
frage; außerdem ſind noch verſchiedene andere Fragen,
die der Erledigung harrten, der Löſung zugeführt
wor=
den. — Der politiſche Korreſpondent des Daily
Chro=
nicle glaubt, daß jetzt ſchnell gehandelt werden wird und
neue Armeen für den nahen Oſten gebildet werden ſollen.
* Lyon, 1. Nov. Lyon Républicain meldet aus
Paris: General Joffre, der zwei Tage in London
weilte, wo er Gaſt Lord Kitcheners war, hat mehreren
Beratungen des Kriegsrates beigewohnt. Er hat mit
dem engliſchen Kriegsminiſter eine gemeinſame
Ak=
tion der franzöſiſchen und engliſchen
Ar=
mee feſtgeſetzt, die die Wirkung der großen deutſchen
Unternehmung im Orient aufheben ſoll.
* (Zenſ. Bln.) Aus Stockholm meldet die Voſſ:
Ztg.: Von ganz beſonders gut unterrichteter Seite erfährt
der Korreſpondent: In verſchiedenen
Vierverbandsblät=
tern wurde die auch von einem Teil der deutſchen Preſſe
übernommene Nachricht verbreitet, ein großes
ruſſi=
ſches Landungskorps ſei bereits von
Seba=
ſtopol nach einem bulgariſchen Hafen abgegangen.
Man ſprach von angeblich 200000 Mann und wollte auch
den Namen des Befehlshabers dieſer Truppen kennen,
nach der einen Verſion General Sujew und nach einer
anderen General Bruſſilow. Dieſe Meldungen
entſpre=
chen nicht den Tatſachen. Wie bereits gemeldet,
ſollen allerdings die zwiſchen Odeſſa, Tiraspol und Kis
ſchinew befindlichen ruſſiſchen Truppen in der Stärke
von etwa 4 Diviſionen Landwehr und Reichswehr für
den Kampf gegen Bulgarien beſtimmt ſein. Von einem
unmittelbaren oder gar bereits erfolgten Abtransport
kann jedoch ſchon aus dem Grunde nicht die Rede ſein,
weil die Truppen erſt zum Teil halbwegs ausgebildet
ſind, noch keine nennenswerte Artillerie aufweiſen, keine
formierten Stäbe haben und, was ausſchlaggebend ſein
dürfte, erſt dann wirklich abgehen ſollen, wenn
genü=
gend weitere Landungen der Verbündeten
in Saloniki, bzw. über den praktiſchen Erfolg dieſes
Landungskorps völlige Klarheit geſchaffen iſt. Kleinere
Kontingente befanden ſich allerdings auf den
Kriegsſchif=
fen, die dieſer Tage Varna beſchoſſen. Landungen ſind
dort aber nicht erfolgt.
* Budapeſt, 2. Nov. Die Abſicht der Ruſſen, bei
Baltſchik Truppen zu landen, iſt geſcheitert, da die
rumäniſche Regierung hiergegen Einſpruch
er=
hoben hat.
Bulgarien und die ruſſiſche Politik.
* Das Berliner Tageblatt iſt in der Lage,
Aeußerun=
gen des Berliner bulgariſchen Geſandten
Ritzow zu dem von ruſſiſcher Seite aufgeſtellten Satz
zu bringen, nach dem Bulgarien eine Verräterin der
ſla=
wiſchen Sache ſei. Nach dem Tode Alexanders II. ſei die
ruſſiſche Politik gegenüber Bulgarien auf
einen ganz anderen Weg, als ſie bisher verfolgte, geraten.
Rußland bereute es, die Zugeſtändniſſe eines
Großbul=
gariens nach dem Vertrage von San Stefano erſtrebt zu
haben. Als 1885 die Vereinigung der beiden Bulgarien
proklamiert wurde, zögerte Rußland nicht, von der
Tür=
kei die Wiederotkupation Bulgariens durch türkiſche
Truppen zu verlangen. Zum Glück für Bulgarien habe
der Sultan Hamid, beraten durch die Ruſſenfeindlichen,
an ihrer Spitze der engliſche Botſchafter, ſich zu dieſem
ruſſiſchen Spiele nicht hingegeben. Es ſei ſogar etwas
geſchehen, was noch glücklicher war. Auf Anraten Bis=
marcks zog Rußland aus Bulgarien ſeine Offiziere
zu=
rück, welche die bulgariſche Armee kommandiert hatten.
Die Tatſache, die Bulgarien vom ruſſiſchen Joche befreite
und die Bulgarien dem Genie des Fürſten Bismarck
verdankt, iſt im großen europäiſchen Publikum nur ſehr
wenig bekannt. Mit der Thronbeſteigung des jetzigen
Kaiſers von Rußland wurde die ruſſiſche Politik
Bul=
garien gegenüber in eine entſchieden antibulgariſche Bahn
gelenkt, die durch die Formel bezeichnet werden könne:
Schaffung eines großen Serbiens auf Koſten eines großen
Bulgarien. Ritzow ſtellt Tatſachen zuſammen, die
be=
weiſen können, daß, wenn es im vorliegenden Falle einen
Verrat gebe, dies nicht der bulgariſche Verrat an der
ſlawiſchen Sache ſei, ſondern der Verrat des
offi=
ziellen Rußland gegenüber der bulgariſchen
Sache. 1902 ſei eine Militärkonvention zwiſchen
Ruß=
land und Bulgarien abgeſchloſſen worden, durch welche
die bulgariſche Armee Rußland zur Verfügung geſtellt
wurde, Rußland aber dazu verpflichtet wurde, die
Unver=
letzbarkeit des bulgariſchen Territoriums gegen jeden
An=
griff und mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen.
1912, als Rußland erkannte, daß ſeine Politik, welche die
Vergrößerung Serbiens auf Koſten
Bul=
gariens anſtrebte, vor dem Bankerott ſtand, verſuchte
Saſonow, die erwähnte Konvention als unwirkſam
ge=
worden hinzuſtellen. Angeſichts des Proteſtes der
bulga=
riſchen Regierung gab er dieſe Abſicht aber auf. Als aber
1913 der Krieg mit Serbien ausbrach, kündigte Saſonow
willkürlich und zyniſch die Konvention Er tat das, weil
er es Bulgarien unmöglich machen wollte, ſich der
ruſſi=
ſchen Hilfe ſicher zu fühlen, denn die Konvention
ver=
pflichtete Rußland, Bulgarien gegen einen ſolchen Angriff
zu verteidigen. Rußland hatte es auf den politiſchen und
nationalen Selbſtmord Bulgariens abgeſehen.
Griechenland und Bulgarien.
* Amſterdam, 2. Nov. (Zenſ. Frkft.) Dem Daily
Telegraph wird aus Rom berichtet: Nach einem Telegramm
aus Athen berichtet die Nea Imera, daß die
Demobi=
liſierung des griechiſchen Heeres von dem
Ergebnis des Krieges abhängen werde, den Bulgarien
gegen Serbien führt. Griechenland werde gleichzeitig mit
Bulgarien demobiliſieren, das nach der Auffaſſung
der Militärs nach etwa 1½ Monaten den Kampf
ein=
ſtellen werde. Bulgarien habe Griechenland mitgeteilt,
daß die bulgariſchen Heere, die in Mazedonien kämpfen,
ihr Programm auf die Beſetzung mazedoniſchen Gebietes
nördlich von Monaſtir beſchränkt haben. Bulgarien
werde nicht weiter vorrücken, wenn nicht ſerbiſche und
engliſch=franzöſiſche Angriffe es hierzu zwingen. Es wird
alſo beſtätigt, daß Monaſtir nicht in das bulgariſche
Aus=
dehnungsprogramm einbegriffen iſt, da es Griechenland
als Lohn für ſeine Neutralität vorbehalten werde.
Ausweiſung engliſcher Agenten aus Griechenland.
TU. Athen, 2. Nov. Die griechiſche Regierung ſal
ſich veranlaßt, einige engliſche Agenten aus
Griechenland zu entfernen, deren Umtriebe aus
griechiſchem Staatsintereſſe nicht mehr geduldet werden
konnten. Man glaubt, Anhaltspunkte dafür zu haben,
daß die ſchweren Ausſchreitungen auf Kreta, die dort
ſtattfanden und zur Zerſtörung einiger türkiſcher Mos,
ſcheen führten, von dieſen Agenten ins Werk geſetzt
wurden.
Wo iſt der König?
* Budapeſt, 1. Nov. Nach neueren ſerbiſchen
Nachrichten iſt der Aufenthalt des Königs Peter
ſeit einigen Tagen unbekannt. Der König iſt mit
dem Kriegsminiſterium, dem Thronfolger und dem
Ge=
neralſtab gemeinſam aus Kragujevatz abgereiſt. In
Po=
dujewo wurde der König zuletzt geſehen. Seither fehlt
ſeine Spur.
Die Zeppeline und die holländiſche Neutralität.
* Amſterdam, 1. Nov. (Zenſ. Frkft.) Das
holl=
ländiſche Orangebuch veröffentlicht unter anderem
auch das Dokument von dem Verbot der holländiſchen
Regierung, telegraphiſche Berichte über
Zep=
peline, die von Holland aus geſichtet werden, nach
England weiterzugeben.
Die holländiſche Regierung war wegen dieſes
Ver=
bots von der Times und dem Globe auf das heftigſte
angegriffen worden, und der Globe ſagte ſogar, daß
Hol=
land ſich zum Mitſchuldigen mache, und drohte mit einer
Behinderung des Java=Zuckertransportes. Der Nieuwe
Courant machte dieſe Verfügung zum Gegenſtand eines
Leitartikels und erinnerte daran, daß Holland bereits zu
Beginn des Krieges an die Preſſe die Aufforderung
rich=
tete, keinerlei Meldung über die Bewegung
frem=
der Kriegsſchiffe zu geben, die von der
niederlän=
diſchen Küſte aus beobachtet worden waren. Die Auf
forderung galt natürlich, ſo ſagte der Nieuwe Courant,
ſowohl für deutſche als für engliſche Schiffe, und geſchah
nicht mit Rückſicht auf das holländiſche Publikum, ſon
dern, damit derartige Berichte nicht nach England und
Deutſchland gemeldet wurden und dort zur Förderung
oder Hinderung der fremden Kriegsoperationen benutzt
werden konnten. So klar es nun ſei, daß England zu
Beginn des Krieges alles Intereſſe hatte, daß keinerlei
Depeſchen bezüglich der Bewegung der engliſchen
Ge=
ſchwader in der Nordſee nach Deutſchland gingen, ſo habe
nun, wo die Aktionen der Zeppeline im Gange
ſeien, Deutſchland das gleiche Intereſſe an der
niederlän=
diſchen Telegrammzenſur. Die Zeppeline aber ſeien ein
erlaubtes Kriegsmittel, über deren Kriegsmethode die
holländiſche Regierung nicht zu urteilen habe, wenn dieſe
Flugzeuge ihr Operationsgebiet erreicht ſhätten. In dem
Dokumente heißt es aber auch, daß dieſe
Telegrammzen=
ſur nicht gelte, ſobald eine Verletzung des niederländiſchen
Reichsgebietes durch Zeppeline ſtattgefunden habe.
Miniſterwechſel in Rußland.
C Ohne angekündigt zu ſein, iſt in Rußland
das Miniſterium umgebildet worden. Der Anlaß dazu
iſt mutmaßlich derſelbe, der in Frankreich den Rücktritt
des Miniſteriums Viviani herbeiführte: die
Schwie=
rigkeiten der diplomatiſch=militäriſchen
Geſamtlage des Vierverbandes, die in den
Balkanverhältniſſen offen zutage traten. Dieſer Anlaß
hat in erſter Linie die Verabſchiedung Saſſo
nows bewirkt, ſcheint aber daneben als eine Gelegenheit
benützt worden zu ſein, das Miniſterium im
reak=
tion ären Sinne zu vereinheitlichen.
Das Schickſal Decaſſés ſchnell teilend, ſcheidet
Saſonow aus dem Amte, nachdem er ſoeben noch
Freundſchaftsbeteuerungen mit dem inzwiſchen politiſch
gleichfalls kaltgeſtellten Viviani ausgetauſcht hat. Er iſt
fünf Jahre hindurch verantwortlicher Leiter der auswär=
igen Politik Rußlands geweſen und hat ſich binnen
die=
ſer Zeit als Schüler ſeines Amtsvorgängers Iswolski
gezeigt, deſſen erſter „Gehilfe” er im Jahre 1909 nach
diplomatiſcher Tätigkeit beim Vatikan geworden war.
Wie Iswolski, ſo täuſchte ſich auch Saſonow über die
Widerſtandskraft der Mittelmächte, und wenn jener ſeine
Feindſeligkeit gegen Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn
auch vor den Augen des großen Publikums nicht verbarg,
ſo gefiel ſich Saſonow bis in die kritiſchen Julitage von
1914 hinein in einem hinterliſtigen Täuſchungs= und
Ver=
ſtellungsſyſtem, das der ruſſiſchen Angriffspolitik den
ſicher erwarteten Sieg erleichtern ſollte. Als die Maske
gefallen war, zog Saſonow vor der Reichsduma alle
Re=
giſter des panſlawiſtiſchen Chauvinismus und
Deutſchen=
haſſes, indem er gleichzeitig zu verſtehen gab, daß das
Hauptkriegsziel Rußlands in dem Trachten nach dem
Er=
werb Konſtantinopels und der Meerengen beſtehe. War
Saſonow auf dieſem Gebiete das geiſtloſe Werkzeug der
ruſſiſchen Nationaliſten, und ließ er ohne Augenmaß für
die Stärke der Mittelmächte leichten Herzens das ſerbiſche
Feuer ins Pulverfaß Europas werfen, ſo zeigte er durch
ſeine gleichmütig=zufriedene Haltung bei dem
Pöbel=
anſturm gegen das deutſche Botſchaftsgebäude in
Peters=
burg, welchen Tiefſtand der Kultur ein ruſſiſcher Miniſter
des Auswärtigen ungeſtraft einnehmen darf. Ein
beſon=
deres Blatt in der Geſchichte des Krieges iſt ſeine famoſe
Dumarede im Frühjahr, deren politiſche Kurzſichtigkeit
und plumpe Prahlereien mit den Hanswurſtiaden eines
Churchill zu vergleichen ſind. Seit dieſer Rede nahm
man Saſonow nicht mehr ernſt.
An Saſonows Stelle hat der bisherige
Miniſterprä=
ſident Goremykin die oberſte Aufſicht über die
aus=
wärtige Politik mit dem Titel „Reichskanzler”
übernom=
men. Durch dieſe Anknüpfung an die Zeiten des Fürſten
Gortſchakow ſoll die ausſchlaggebende Rolle des
hoch=
betagten jetzigen Reichskanzlers im ruſſiſchen Miniſterrat
zum Ausdruck gebracht werden. Der eigentliche
Geſchäfts=
leiter an der Sängerbrücke wird der frühere Botſchafter
in Wien Schebeko ſein; im Gegenſatze zu Goremykin
ein Diplomat von Fach, der auch die Berliner
Verhält=
niſſe genau kennt und am Bukareſter Hofe mit Erfolg als
Geſandter tätig geweſen iſt. Schebekos Ernennung
bil=
det wegen ſeiner amtlichen Wirkſamkeit in Berlin und in
Wien ein bemerkenswertes Gegenſtück zu der Ernennung
des früheren Berliner Botſchafters Jules Cambon
zum Generalſekretär Briands, des jetzigen Gebieters am
Quai d’Orſay. Augenſcheinlich empfinden Rußland und
Frankreich das Bedürfnis, an der für die auswärtige
Politik verantwortlichen Stelle Fachmänner zu haben, die
mit den deutſchen und den öſterreichiſchen Dingen beſſer
vertraut ſind, als Saſonow bzw. Delcaſſé es waren.
Nach den Kriegserfahrungen erſcheint ein derartiges
Be=
dürfnis höchſt begreiflich.
An Goremykins Stelle iſt als Miniſterpräſident
Chwoſtow getreten, der das Miniſterium des Innern
beibehält. Da der reformfreundliche Ackerbauminiſter
Kriwoſchein zuſammen mit dem Reichskontrolleur
Charitinow aus dem Amte ſcheidet, läßt das Miniſterium
Goremykin nunmehr an Gleichartigkeit in reaktionärem
Sinne kaum viel zu wünſchen übrig. Denn daß
Chwo=
ſtow, der kürzlich einen liberalen Vorgänger ablöſte, trotz
ſeiner liberaliſierenden Redensarten ein Feind aller Ree
formen freiheitlichen Charakters iſt, muß als Tatſache
angeſehen werden. Das Miniſterium Goremykin-Chwo=
U=Boote im Mittelmeer.
Pfadfinder war unſeren Tauchbooten auch auf dem
Zug zum Süden Kapitänleutnant Herſing, der durch
Ver=
ſenken des erſten feindlichen Kriegsfahrzeuges, des
Kreu=
zers „Pathfinder”, am 5. September 1914 den Briten
einen Pfad zur Freiheit der Meere fand und noch mehr
Tonnengehalt an engliſchen Kriegsſchiffen als ſogar
Wed=
digen zu den Fiſchen ſchickte. Seine Fahrt zum Goldenen
Horn wird alls ſeemänniſche Glanzleiſtung auf den
Sei=
ten der Kriegsgeſchichte leuchten. Sie endete mit einem
nicht minder glanzenden militäriſchen Erfolg, weill er vor
dem Ziel in kaltblütiger Ruhe am Schwarm der
feind=
lichen Kreuzer und Zerſtörer vorbei zum Angriff erſt
fuhr, als er zwei engliſche Linienſchiffe zur Strecke
brin=
gen konnte.
Störung des Dardanellenunternehmens der
feind=
lichen Verbündeten längs ihrer Anmarſchſtraßen war die
Aufgabe, zu deren Erfüllung Kapitänleutnant Ganßer
im Auguſt den heimiſchen Nordſeehafen verließ. Das
Wetter verſprach böſe Tage, als „Ux” mit den guten
Wünſchen der beiden Nachbarboote auf die lange Reiſe
fuhr. Wind und See zwangen ihn oft unter Waſſer;
trotzdem konnte er bald den britiſchen Dampfer „
White=
field” von etwa 3000 Tonnen Gehalt anhalten, die
Be=
ſatzung von Bord ſchicken und das Heu und
Lebensmit=
tel nach England tragende Fahrzeug durch Artilleriefeuer
verſenken. Da begann der Himmel zu lachen! Das
Wetter klarte auf und blieb den Unſeren für Wochen hold.
In der folgenden Nacht ſahen ſie die Poſitionslaternen
eines ſonſt abgeblendeten Dampfers. Als vom U=Boot
ein warnender Schuß vor den Bug fiel, löſchte der
Skip=
per auch die Poſitionslaternen aus, aber der Mond lachte
wie Tags zuvor die Sonne. Das Geſchütz ſeuerte
wie=
der und auf den erſten Trefſer ſtoppte der Dampfer. Der
deutſche Kommandant gönnte der Beſatzung Zeit, in die
Boote zu gehen, und fuhr näher. Er ſah einen
Tankdamp=
fer. Die Leute an Bord waren nicht ausgeſtiegen. Die
Maſchine arbeitete wieder und mit äußerſter Fahrt
ver=
ſuchte der Skipper zu entwiſchen. Wieder alſo ſetzte ein
britiſcher Kapitän nach Weiſung der Admiralität zwecklos
das Leben ſeiner Leute aufs Spiel. Neues Artilleriefeuer
mußte den Dampfer zum Stilliegen zwingen. Der
Ka=
pitänleutnant ging längsſeits und gab den Briten 15
Minuten Zeit, um ihr Schiff zu verlaſſen. Endlich
glaub=
ten ſie es ratſam, dem Befehl zu gehorchen. Ein
Torpedo=
ſchuß endete des Dampfers Daſein und die hoch zum
Nachthimmel aus dem Schornſtein auflodernde
Feuer=
ſäule erzählte, daß die Petroleumtanks getroffen waren.
Am Nachmittag des kommenden Tages trat der Engländer
„Mimoſa” die Fahrt in die Tiefe an. Torpediert ſchwamm
er noch auf der Ladung von Oelfäſſern. Eine
Spreng=
patrone mußte das Ende beſchleunigen, denn G. hatte
Eile.
Als er querab der ſpaniſchen Küſte fuhr, kam der
Brite John Hardie” ein Dampfer von 4 bis 5000
Ton=
nen in Sicht. Seine Beſatzung ſtieg nicht auf Anruf, aber
auf einen Warnungsſchuß aus und ruderte in den
Boo=
ten davon. Die erſte Granate von „Ux” ſchlägt in die
Waſſerlinie des „John Hardie” „Herr Kapitänleutnant,
es ſind drüben noch Menſchen an Bord!” ruſt der Mann
am Geſchütz, und der Kommandant ſieht einen Inder
un=
ter Turban einen Landsmann auf Deck des Dampfers
ſchleppen. G. läßt das Feuer einſtellen und fährt dem
Briten näher. Drüben packt ein Inder den anderen um
den Leib und wirft ſich mit ins Waſſer. „Ux” ſetzt das
Dingi aus. Die Männer darin rudern, daß die Knochen
knaxen fiſchen die Beiden auf und ſehen den einen mit
Fußeiſen gefeſſelt! An Bord des U=Bootes gebracht und
ſchnelk gelabt, müſſen die Geretteten erzählen. Ihr
Skip=
per hatte den Gefeſſelten wegen eines kleinen
Diſziplinar=
vergehens in Eiſen gelegt und ihm wie ſeinem
Lands=
mann verboten, in ein Boot zu klettern. Es liegt Syſtem
darin! Zu Waſſer wie zu Lande ſehen wir Engländer
die Inder in ſicheren Tod treiben. Sie ſollen nicht
heim=
kehren und von engliſchen Niederlagen und
Enttäuſchun=
gen berichten. Darum hetzen Britanniens Generale die
wider ihren Willen nach Europa geſchleppten indiſchen
Truppen den eigenen voran in gewiſſe Vernichtung, und
darum ſtellen immer wieder die Unſeren feſt, daß auf
ſinkenden engliſchen Schiffen die Inder zurückhleiben
müſſen. Der „praktiſche” Brite will zwei Fliegen mit
einer Klappe ſchlagen. Das Wort „der beſte Inder iſt
der tote Inder” führte er längſt im Munde und nun er
begreift, daß das geknechtete Volk bald Rechenſchaft
for=
dern darf, will er vor der Abrechnung die Mannbaren
Indiens morden. Lebend könnten ſie nicht nur zu
Streit=
baren einer Erhebung werden, ſondern auch erzählen, daß
der Engländer zu bezwingen iſt, auch wenn er mit einer
Welt im Bunde kämpft. Der Inder darf helfen Deutſche
zu erſchlagen, aber über die Klinge ſpringen muß auch er.
So iſt echt engliſche Waffenbrüderſchaft auf den Mord
eines tapferen Hilfsvolkes erpicht. Den Indern ſcheint ein
Ahnen davon zu dämmern. Glühender Haß und heißes
Racheverlangen ſprach aus den Geretteten, die den
Unſe=
ren ihre Hilfe im Kampf gegen die Briten boten.
Bei prächtigem Wetter ſteuerte der Kommandant die
Straße von Gibraltar an. Am nächſten Tag lag ſie im
Rücken und auf dem Mittelmeer unerträgliche Hitze. Die
ſtechende Sonne des Südens macht U=Bootfahrten zu
qualvoll anſtrengenden. Eine Temperatur von 50 Grad
in den unteren Räumen des Bootes mag elektriſches
Lau=
fen noch ſteigern, aber in der Siedehitze darf die
Wach=
ſamkeit nicht erlahmen. Die lange Fahrt ohne
Unterbre=
chung ſtrengt die Maſchine aufs Höchſte an. Die
gering=
fügigſte Storung mag dem Unternehmen wie der
Beſat=
zung das Ende bringen. Dann bietet kein neutraler
Hafen Zuflucht. Ueberall lauert der Feind. Nur
ſolda=
tiſches Wagen und ſeemänniſches Können finden Wege
durch ſein engmaſchiges Sicherungsnetz. Faſt nackt
arbei=
ten die fettriefenden Männer im ſiedeheißen
Oelmaſchinen=
raum. Beim Heraustreten packt ſie die Zugluft vom
offenen Luck. Freilich iſt der eiſige Lufthauch
willkom=
mener als die flammende, ſchweißtreibende Hitze, die
Glie=
dern und Nerven lähmende Mattigkeit bringt, während
der Dienſt Anſpannung heiſcht und ſelten ein kurzes
Aus=
ruhen gönnt. Auch der Mann, der in der quälenden
Hitze Schlaf finden ſollte, kann wachfreie Stunden kaum
völlig zum Schlummern ausnützen, weil die
überan=
ſtrengte Maſchine dauernd Sonderarbeit heiſcht. Aber
weder Laune noch Zuverſicht der Mannſchaft leiden. Sie
freut ſich auf die Begegnung mit Engländern und
Fran=
zoſen. Der Kommandant hat offen von der Bedeutung
des Unternehmens, wie ſeinen Gefahren geſprochen. Zu
verheimlichen braucht er ſeinen Leuten nichts. Sie wiſſen
wie er dem Tod ins Auge zu ſehen. Sie hörten, wie
ſchmählichen Tod durch britiſche Heimtücke Kameraden
fanden, die Deutſchland als Helden und zugleich als
Mär=
tyrer ehren wird. Aber ſie haben Vertrauen in den
Füh=
rer. „Die Brücke (auf der die Offiziere ſtehen) wirds
ſchon machen” ſagen ſie, und auch ihre Dienſttreue hilft.
Von vier Mann des ſeemänniſchen Perſonals beobachtet
jeder ſtets einen Sektor ein Viertel des Horizonts.
Ge=
gen das Blenden des Sonnenlichts ſchützt ſie eine blaue
Brille. Ungeſcheut melden ſie, wenn Müdigkeit ihre Augen
verſagen läßt, aber auf Poſten ſehen ſie jeden Gegner, ehe
er ihr Kommen ahnen kann. Das Leben von Schiff und
Beſatzung hängt von ihrer Aufmerkſamkeit ab und nie
konnte eins der vielen feindlichen Sicherungsſchiffe „U x”
überraſchen. Aber Offizier und Mann bleiben auch in
wachfreien Stunden in den Kleidern. In Siedehitze liegen
ſie bereit, auf das Alarmſignal zu den Tauchſtationen zu
haſten. Harte Notwendigkeit muß ihnen ſtatt des
gewohn=
ten guten Eſſens oft den Schmachtriemen reichen. Sie
leben gemeinhin von Konſerven und Hartbrot, auf das
Feinſchmecker die Butter mit dem Pinſel ſchmieren. Aber
Geſundheit wie gute Laune wohnen an Bord und wärmer
als die Sonne über dem Mittelmeer brennt, glühen die
Herzen dem fernen Vaterland. Otto v. Gottberg.
(Fortſetzung folgt.)
ſtom bedeutet alſo einen Ruck nach rechts, der auf
die Abſicht hinweiſt, die ruſſiſche Regierungsgewalt ſo
ſtraff wie möglich zu handhaben. Für die Reichsduma,
die in einigen Wochen ſich wieder verſammeln ſoll, iſt
dieſer Ruck nach rechts ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Welche Folgen der neue Kurs für die innere Lage
Ruß=
lands haben wird, iſt ebenſo die Frage, wie die Art ſeiner
Rückwirkung auf die ohnehin erſchütterte Stellung des
Miniſteriums Asquith=Grey. Nur dieſe „Säule‟
zeugt von der entſchwundenen Pracht der
Ententediplo=
matie; wie lange noch?
* Das Berliner Tageblatt erklärt zu der
Umbil=
dung der ruſſiſchen Regierung: Daß es ſich
um einen wirklichen Syſtemwechſel, um einen
energi=
ſchen Ruck nach rechts handelt, dafür iſt der
über=
raſchende Rücktritt des Landwirtſchaftsminiſters
Kriwo=
ſchein, der immer als eine Art Weſteuropäer im Bereiche
des ruſſiſchen Tſchien, als ein bewährter, unbeſtechlicher
Charakter angeſehen wurde, der beſte Beweis. Nicht ſehr
überraſchen ſollte, ſagt das Berliner Tageblatt, daß als
Opfer der Kabinettsumbildung auch Saſonow gefallen
iſt. Seine Geſundheit wurde zugleich mit derjenigen
Delcaſſés durch die ſchlechten Nachrichten aus dem Orient
erſchüttert. — Auch der Berliner Lokal=Anzeiger ſchreibt:
Man ſpürt ordentlich den Ruck nach rechts. Goremykin
und Chwoſtow ſind lediglich die Vollſtrecker eines
Pro=
gramms, das in den Konventikeln der wahrhaft ruſſiſchen
Männer zuſammengeſtellt wurde. Saſonow hat als
Del=
caſſés Kollege deſſen Schickſal geteilt; der zweite der
Männer, dem die Welt den jetzigen Krieg verdankt. Ob
ſein Nachfolger, der gemäßigte und, wie man ſagt, von
nationalem Gebaren freie einſtige Botſchafter in Wien
und Botſchftsrat in Berlin, Schebeko, der geeignete
Mann iſt, um die Fatalitäten Saſonowſcher Irrungen
und Fehlſchläge auf dem Balkan gut zu machen, wird
abzuwarten ſein. Fürs erſte wird auch er kaum mehr als
ein Willensvollſtrecker ſeines Herrn Chefs, des neu
er=
nannten ruſſiſchen Reichskanzlers zu gelten haben.
Die Köln. Ztg. ſchreibt: Wenn die etwas unbeſtimmt
gehaltene Meldung amtlich beſtätigt wird, ſtehen wir
wieder vor einer der Ueberraſchungen, an denen
die innerpolitiſche Geſchichte Rußlands in dieſem
Kriegs=
jahre ſo reich iſt. Die Reichsduma wird allem Anſcheine
nach nicht, wie alle fortſchrittlich geſinnten Elemente im
Lande erwartet hatten, früher, ſondern noch ſpäter als
zu dem bei der Vertagung in Ausſicht genommenen
Zeit=
punkt einberufen, und der erwartete Miniſterwechſel iſt
ganz anders ausgefallen, als man in jenen Kreiſen
ge=
dacht hat. Goremykin, gegen den am meiſten Sturm
ge=
laufen wurde, weill er aus ſeiner reaktionären
Ueberzeu=
gung auch während der Tage des Zuſammenbruches in
Galizien und des Rückzuges in Polen, als man vom
Re=
gierungstiſche aus dem erregten Volke nach bewährter
Methode Verſprechungen und Tröſtungen bot, niemals
ein Hehl machte, bleibt trotz ſeines hohen Alters im Amt.
Er legt die Miniſterpräſidentſchaft, die, ohne daß der
In=
haber noch ein beſonderes Reſſort hatte, wie ſein
Vor=
gänger Kokowtzow die Finanzen, in Rußland nie etwas
bedeutet hat, nieder und wird Reichskanzler; er erhält
alſo eine Würde, die ein Menſchenalter in Rußland kein
Staatsmann bekleidet hat: der letzte ruſſiſche
Reichskanz=
ler war Fürſt Gortſchakow, der mit dem Grafen
Schu=
walow Rußland auf dem Berliner Kongreß vertrat. Er
übernimmt das im gegenwärtigen Stadium des Kriegs
doppelt wichtige Reſſort des Auswärtigen, das Saſonow,
der Freund Sir Edward Greys niederlegen muß, und
erhält, was ſehr bemerkenswert iſt, als Beirat den
frühe=
ren Botſchafter Rußlands in Wien, Schebeko, alſo einen
Mann, der über die Verhältniſſe in der Donaumonarchie
und, wie man wohl annehmen kann, auch über die Lage
auf dem Balkan gut unterrichtet iſt. Nicht minder wichtig
als das Scheiden Saſonows iſt der Rücktritt des
Acker=
bauminiſters Kriwoſchein, der allgemein als einer der
fähigſten Köpfe des neuen Rußlands gilt und ſchon
mehr=
fach als der Nachfolger Goremykins genannt wurde, bis
es vor einiger Zeit plötzlich hieß, er habe, gleich dem
Reichskontrolleur Charitonow, um ſeine Entlaſſung
ge=
beten, weil er mit dem neuen reaktionären Kurſe nicht
einverſtanden ſei, wie er in dem hinter den Kuliſſen des
Heiligen Synods, der oberſten kirchlichen Behörde
Ruß=
lands, ſpielenden Fall Warnawa zutage trat. Das
Be=
merkenswerteſte an dieſem Wechſel wäre die Ernennung
Chwoſtows zum Miniſterpräſidenten, beſonders wenn er
das in Rußland beſonders wichtige Reſſort des Innern
behalten ſollte. Er würde dann der allgewaltige
Poli=
zeiminiſter bleiben, wozu er ſich offenbar beſonders eignet.
Denn alle ſeine Verſicherungen, die er bei ſeinem erſt vor
kurzem erfolgten Amtsantritt der Preſſe gab, vermögen
nicht darüber hinwegzutäuſchen, daß der ultrakonſervative
Abgeordnete, der ſein Reichsdemamandat beibehalten
hat, ſeine reaktionären Grundſätze nicht verleugnen
bann.
Selbſterkenntnis.
G* Während der erſten Marokkokriſe gab es einen
Augenblick, wo England ſein wahres Geſicht enthüllte;
es war jener Augenblick, da im Auswärtigen Amte in
Berlin die Lichter die Nacht hindurch brannten; man
wußte, daß Englands Schlachtflotte zum Auslaufen
be=
reit unter Dampf lag; es war um jene Zeit, als Prinz
Ludwig von Bayern ſagte, daß durch das Nachgeben des
Deutſchen Kaiſers der Weltfrieden noch einmal erhalten
worden ſei. Seit jenen Tagen wußten unſere
Staats=
männer, daß England den Krieg wollte. Nun
folgten die ungeheuren Rüſtungen in Frankreich und in
Rußland, die uns zur letzten großen Heeresvermehrung
zwangen. Doch während dieſer gänzen Zeit hüllten ſich
die engliſchen Biedermänner in das verlogene Gewand
heuchleriſcher Friedensfreunde; man gab
Verbrüderungs=
ſchauſpiele in Deutſchland, um das man insgeheim die
Scheiterhaufen zuſammentrug, die es in Brand ſetzen
ſollten. Ein ungeheurer Betrug wurde für alle Welt und
das engliſche Volk ſelbſt aufgeführt: nur Drei wußten
die Wahrheit, Aſquith und Grey und ein dritter, deſſen
gekröntes Laſter= und Spielerleben inzwiſchen ein Ende
gefunden hat. Nur dieſe drei wußten, daß mit
Frank=
reich ein Abkommen, halb mündlich, halb ſchriftlich,
ge=
troffen war, das die Welt in Flammen ſetzen mußte,
ſo=
bald der zündende Funke aufblitzte. Und das geſchah in
dem Augenblick, in dem das öſterreichiſche
Thronfolger=
paar unter den Händen ſerbiſcher Meuchelmörder
ver=
blutete. Aſquith, Grey, Saſonow, Iswolski, Delcaſſé,
das ſind die Verbrecher, die ungeheure Schuld an der
ganzen Menſchheit auf ſich geladen haben, und die für
den ungeheuren Betrug, der an den Kulturvölkern der
Menſchheit verübt wurde, verantwortlich ſind.
Im engliſchen Volke beginnt es zu dämmern: der
Betrug läßt ſich nicht lange verhehlen. Die Neu=York
Tribune, die nichts iſt als eine Schleppenträgerin
Eng=
lands, bezeichnete die gegenwärtige engliſche
Kabinetts=
kriſis als den „letzten Schritt zu der
Enthüll=
lung eines Betruges und zum ſchließlichen
Zuſammenbruch einer Lüge!”
Auch die hanebüchenſten Kriegslügen, mit denen
England im Verlaufe des Feldzugs die Welt gegen
Deutſchland aufzuhetzen verſuchte, zeigen ſich jetzt
wir=
kungslos. Die „belgiſchen Greuel” finden keine
Gläu=
bigen mehr, und Frenchs Siegesmärchen ſind als eitle
Trugbilder erkannt worden. Nun richtet ſich die Wut
der Getäuſchten und Enttäuſchten gegen die Regierung.
Die Times, die es wiſſen können und müſſen, ſchreiben
mit nicht mißzuverſtehender Deutlichkeit: „Nie iſt eine
Regierung ſo ſparſam, oder richtiger ſo feindſelig
mit der Wahrheit umgegangen! Offene und
rückhaltloſe Sprache iſt faſt das ſchlimmſte Verbrechen und
die neueſte Form von Verrat geworden! Wie Ahab ſagen
unſere regierenden Herren jedem, der nicht ſo wahrſagt,
wie es ihnen gefällt: „Biſt du, der Israel verwirret?”
Ja, ſie ſind noch weiter gegangen und haben ein
eige=
nes Prophetenamt eingeſetzt zu dem Zwege, die
Wahr=
heit zu unterdrücken und zu verhehlen.”
Noch deutlicher als die Times wird Bernhard Shaw,
deſſen iriſches Temperament zu Ausdrücken greift, wie ſie
engliſchen Miniſtern wohl noch nie ins Geſicht
geſchleu=
dert wurden. Beim Tode des Arbeiterführers Keir
Hardie ſchrieb er: „Ein Seufzer der Erleichterung hat
ſicherlich das Parlament durchzittert bei der Nachricht, daß
Keir Hardies Leichnam im Grabe modere. Jetzt, wo
er nicht mehr da iſt, wird das Unterhaus ein weniger
geräuſchvoller Ort ſein als früher. Wenn früher Keir
Hardie ſich erhob und eine ſeiner gefürchteten Anfragen
ſtellte, dann gab es für die Herren Miniſter nur ein
Mit=
tel: die Lüge, die Lüge in ihrer ſchamloſe
ſten, dreiſteſten, tartuffe= und
pechsniff=
artigſten Form, die allen Tatſachen ins
Ge=
ſicht ſchlug und das Blaue vom Himmel
herunterholte, bis man ſich ſchließlich verwundert
fragen mußte, ob denn die Regierung, wenn ſie ſchon
jenem einzigen aufrechten Manne keinen Gentleman
ge=
genüberzuſtellen hatte, nicht wenigſtens einen ehrlichen
Lügner vorführen konnte, einen Lügner mit
eherner Stirn und Donnerſtimme, einen Kerl, deſſen
„Wille zum Böſen” mit dem „Willen zum Guten”
ſeines Gegners ſich mit einiger Ausſicht auf Erfolg hätte
meſſen können! Jetzt, da Keir Hardie von uns gegangen,
wird die Lügerei nicht über das gewöhnliche
Parlaments=
niveau hinausgelangen: eine behagliche, zuverſichtliche und
würdevolle Art zu lügen, wobei ſich der Lügner von
einer Atmoſphäre allgemeiner Zuſtimmung umgeben
weiß, und alles den Stempel des Geſchmacks und guten
Tones trägt!“
Dieſe Anklagen, die der iriſche Volkstribun erhebt,
ſie richten ſich nicht nur gegen die Männer, die ein blinder
Zufall in der Gegenwart an die Spitze des engliſchen
Staates geſtellt hat, ſondern vielmehr gegen den
könig=
lichen Urheber dieſes Syſtems, gegen Eduard VII., den
der Fluch ſeiner Taten überlebt. Auf Lug und Trug war
ſeine Bündnispolitik gegründet, und Millionen und
Abermillionen verwaiſter Kinder und verwitweter
Frauen werden ihn verwünſchen, wenn die
Zuſammen=
hänge der furchtbaren Ereigniſſe des Weltkrieges mit den
Vorgängen der Vergangenheit der Welt enthüllt werden.
Aber nicht nur gegen Menſchen richten ſich Shaws
furcht=
bare Anklagen, ſondern auch, und nicht zuletzt, gegen die
engliſche Staatsmoral, gegen die verbrecheriſche Politik
Englands als Nation. Dieſe Politik wird genügend
ge=
kennzeichnet durch Hobbes, der in ſeinen Elementa
philo-
sophica als natürliches Verhältnis der Staaten
unter=
einander den Krieg bezeichnet und fortfährt: „Wenn
ſie auch einmal keinen Krieg führen, ſo iſt das doch kein
Frieden, ſondern nur ein Atemſchöpfen, wobei die Feinde
gegenſeitig ihre Mienen und Bewegungen beobachten
und ihre Sicherheit nicht nach den Verträgen, ſondern
nach den Kräften und Plänen des Gegners beurteilen.
Das folgt aus dem Naturrechte, da die Verträge
im Naturzuſtande ihre Kraft verlieren,
wenn eine gewiſſe Furcht dazwiſchentritt.”
Das iſt die Quinteſſenz engliſcher Staatsmoral, die
England ſeit Jahrhunderten das Kainsmal des
Verrä=
ters und Verbrechers an der geſamten Menſchheit
guf=
prägte. Gottes Mühlen mahlen langſam, aber ſicher.
Und wenn unter der Wucht des Krieges und mehr noch
unter dem Zuſammenbruch der großen britiſchen Lüge
Englands Macht dahinſchwindet wie ein weſenloſer
Schatten, dann erſt wird wahre Freiheit allen
Kultur=
nationen, ein neues Zeitalter wahrer Kultur und
unge=
hemmten Fortſchritts für alle Völker der Erde
herauf=
ziehen.
Die franzöſiſche Preſſe gegen die Zenſur.
* Paris, 2. Nov. Die Pariſer Blätter
Fi=
garo, Eclair, Journal, Rappel, Libre Parole und Oeupre
haben den Entſchluß kundgetan, ihre Informationen und
politiſchen Artikel fortan nicht mehr der Zenſur zu
unterbreiten.
Die Kriegsgewinnſteuer in England.
* London, 1. Nov. (Zenſ. Frkft.) Das Unterhaus
beſchloß die Steuer von Kriegsgewinnen und
überhaupt von Gewinnen, die diejenigen vor Ausbruch
des Krieges übertreffen, mit Rückwirkung ſeit
Kriegs=
ausbruch zu erheben. Die Regierung hatte die
Rück=
wirkung bis 1. September 1914 vorgeſchlagen.
Ueber=
gewinne bis 200 Pfund werden nicht von der Steuer
be=
roffen werden.
Ein neuer engliſcher Generalſtab.
* London, 1. Nov. Der parlamentariſche
Korre=
ſpondent der Daily News meldet, daß die Regierung
während der letzten Monate mit der
Zuſammenſtell=
lung eines neuen Generalſtabes beſchäftigt
geweſen ſei, der jetzt fertig iſt.
Das dunkle London.
* Amſterdam, 31. Okt. London erlebte in der
Nacht zum Samstag den erſten Novembernebel
unter den neueſten Vorſchriften über die Verdunkelung
der Straßen. Daily Mail ſagte: „Der Nebel war ſo dicht,
Kraqujevaz, Serbiens Stolz.
** „O Belgrad, nichtig iſt dein Lob, ſolange
Kragu=
jevaz dein Haupt iſt!” ſagt ein ſerbiſches Sprichwort und
kennzeichnet damit die alte Reſidenz des erſten
Serbenfürſten Miloſch Obrenowitſch als
die bedeutendſte Stadt des Landes. Kragujevaz, das den
Kulturvölkern Europas erſt durch Leopold v. Rankes
klaſſiſche Schilderung der ſerbiſchen Revolution bekannt
und vertraut wurde, iſt eigentlich erſt eine Stadt des
letzt=
verfloſſenen Jahrhunderts, trotzdem prähiſtoriſche Funde
auf dem Konakplatz ſchon von einer vorgeſchichtlichen
Niederlaſſung an dieſer Stätte Kunde geben. Eine erſte
vorübergehende Bedeutung erlangte es während der
öſterreichiſchen Okkupation Serbiens 1718—1739. Dann
ward es durch die verhängnisvolle Tagung der eben
ge=
ſchaffenen Skupſchtina berühmt, als der „Patriot” und
Bandenführer Karageorg, der Vorfahr des jetzigen
Königs=
hauſes 1813 die erneute Unterwerfung unter die
Herr=
ſchaft des Sültans Mahmed II. empfahl, des Reformers,
der ſpäter Moltke nach der Türkei berief.
Die idylliſch gelegene, von ungeheuren Wäldern
um=
kränzte Stadt war der Lieblingsſitz jenes Fürſten Miloſch,
deſſen intereſſanter „Konak” der allerdings nur ein ſehr
primitiver Palaſt war, von König Milan recht pietätlos
in ein Offizierskaſino umgewandelt wurde. Noch heute
zieren Reſte der orientaliſchen Pracht, an der der
Empor=
kömmling Miloſch ſeine Freude hatte die Gemächer. Hier
im weltabgelegenen Kragujevaz ſchaltete Miloſch als
un=
umſchränkter Herr über Gut, Leben, Weib und Ehre ſeiner
„befreiten” Landsleute, und mancher Ehemann ward
ohne irgend eine langweilige gerichtliche Prozedur an den
berühmten Birnbaum vor dem Konak aufgeknüpft. Als
Merkwürdigkeit ſei noch erwähnt, daß ein deutſcher Maler
im Stile des Scheffelſchen Fludribus die Konakzimmer
mit Bildern ſchmückte und im Schlafgemach der Fürſtin
den treuherzig unorthographiſchen Spruch anbrachte: „Die
Gotteshand ſögnet den kleinen Milan” — in deutſcher
Sprache, die weder der alte Miloſch noch der junge Milan
je verſtehen lernten. Im übrigen iſt die Stadt ſtets ſehr
radikal geweſen, hat politiſch ſtets für die äußerſte Linke
geſtimmt, ohne ſich dadurch behindert zu fühlen, auf den
einſtigen Regenten Serbiens, den zahmen Liberalen
Ri=
ſtitſch, ſehr ſtolz zu ſein, der hier anno 1831 geboren ward.
Er war einer der wenigen ehrlichen Deutſchenfreunde des
Balkan, ſprach fertig Deutſch und ſchrieb in deutſcher
Sprache über „die neuere Literatur der Serben”.
Ueber allen hiſtoriſchen Erinnerungen bleibt heute
das Mächtigſte, daß Kragujevaz Serbiens größter
Waffenplatz iſt, der ein etwa 20 Ar bedeckendes
Arſe=
nal mit Laboratoxien für Geſchütz= und Infanterie=
Muni=
tion, pyrotechniſchem Inſtitut und ſonſtigen modernen
An=
lagen beſitzt. Nacheinander haben ſich Ruſſen, Belgier,
Franzoſen und Italiener abgemüht, die
Leiſtungsfähig=
keit des ſerbiſchen Landesarſenals auf die Höhe zu
brin=
gen. Zuerſt entſtand die „Topolivnica” die
Kanonen=
gießerei, an der der ruſſiſche Ingenieur Njeprek ſich ver
geblich abmühte. Er wurde 1849 fortgejagt, und im
fol=
genden Jahre der belgiſche Maſchinenmeiſter Touſſaint
de Lours mit der Leitung des Unternehmens betraut, der
vor allem eine Dampfmaſchine beſchaffte und von der
Re=
gierung Kaiſer Napoleons III. 1852 die Entſendung eines
erfahrenen Gießmeiſters durchſetzte. Jetzt im Herbſt vor
60 Jahren glückte nach vielen umſtändlichen Verſuchen end
lich der Guß der erſten glatten Kanone, die zwar auch
für die damalige Zeit kein Meiſterwerk war, aber doch
einen gewaltigen Fortſchritt gegen die pietätvoll
bewahr=
ten mit Eiſenbändern umſchloſſenen Birnholzrohre
dar=
ſtellte, mit denen ſich der Bandenführer und Vorfahr des
jetzigen Königs Peter, Karageorg (1798—1817) begnügen
mußte. Zwei Italiener ſchließlich, Zanolini und
Cio=
chetti, führten in Kragujevaz die Kunſt der Herſtellung
gezogener Geſchütze ein, wurden aber ſehr bald, wie alle
anderen fremden Ingenieure durch Serben erſetzt, von
denen der eine tüchtige techniſche Leiter Todor Seleskoviti
in Deutſchland vorgebildet war. Mit der Herſtellung der
Geſchütze ging man freilich durchaus behaglich vor. So.
brachte z. B. die Geſchützgießerei von 1808—1870 nach der
Statiſtik von Theodor Kanitz glücklich vier Batterien
Haubitzen, vier Batterien Vierpfünder und dreißig leichte
Gebirgsbatterien zu je vier Geſchützen und ganze 300
Ge=
ſchoſſe pro Kanone fertig. Dieſe idylliſchen Zeiten wurden
freilich unter der energiſchen Leitung der im Ausland
vor=
gebildeten Direktoren Giga und Seleskovitj überwunden,
und im 20. Jahrhundert, ſeit das Rüſtungsfieber auf dem
Balkan chroniſch wurde, haben die Arſenalfabriken
un=
geheure Mengen an Kriegsmaterial jeder Art hergeſtellt.
Mit dem Fall von Kragujevaz iſt Serbien der
Möglichkeit beraubt Geſchütze und Munition in
ausrei=
chendem Maße weiter im eigenen Lande herſtellen zu
önnen, d. h. ſein letzter Lebensnerv iſt durchſchnitten.
Dieſe Wichtigkeit des Platzes hat das Volk inſtinktiv
er=
faßt als es das eingangs erwähnte ſtolze Sprichwort
ſchuf, auf das übrigens höchſtwahrſcheinlich die Tatſache
nicht ohne Einfluß geblieben iſt, daß der Nationalheld
Georg Czerny, genannt „Karageorg”, „Schwarzer Georg”,
dicht bei Kragujevaz in Wiſchewzi geboren iſt.
daß es ſowieſo dunkel geweſen wäre; aber mit
verdunkel=
ten Laternen war es doch etwas Neues. In Nord=
Lon=
don ſchlichen die Omnibuſſe im Leichenwagentritt von
Laterne zu Laterne und in Diſtrikten, wo es nur wenige
Laternen gab, die als Wegweiſer hätten dienen können,
traten Fackelträger in Tätigkeit. Wie blind taſtete ſich
das Publikum auf dem Nachhauſewege vorwärts. Um
die Verkehrsverhältniſſe wenigſtens einigermaßen zu
ver=
beſſern, wurden die geſchwärzten Laternenſcheiben
ge=
öffnet, von wo aus dann ein tleiner Lichttegel den Nebel
durchſchnitt.”
England und Schweden.
* Kriſtiania, 1. Nov. (Zenſ. Frkft.) Der
Korre=
ſpondent der Aftenpoſten berichtet der Frkf. Ztg. zufolge
aus London, dort gingen Gerüchte um, die bisher noch
icht dementiert ſeien, wonach die britiſche Regierung den
dortigen Banken und Handelshäuſern geraten habe, ihre
ſkandinaviſchen, beſonders ſchwediſchen Guthaben
ſchnell=
ſtens einzutreiben, da namentlich Schweden im
Begriff ſei, ſich demnächſt Deutſchlaand
anzuſchließen. Man riet nach derſelben Quelle auch
den Banken ab, überhaupt ſkandinaviſchen Privaten
Dar=
lehen zu geben. Die Gerüchte hielten ſich in Citykreiſen,
wo man ein Dementi erwartet, damit ſie nicht noch in
weiteren Kreiſen Glauben fänden. Dieſe Nachricht fällt
mit dem Abbruch der ſchwediſch=engliſchen
Verhandlungen zuſammen.
Tidens Tegn teilt eine im hieſigen ſchwediſchen
Hilfs=
verein vom ſchwediſchen
Geſandtſchaftsſekre=
tär v. Dardel gehaltene Rede mit, die folgendermaßen
ſchloß: „Wir alle wünſchen, außerhalb des Krieges zu
bleiben, aber der Ernſt der Zeit mahnt uns,
zuſammen=
zuſtehen, und wir ſind glücklich im Bewußtſein, daß, was
auch geſchieht, wir als Brüder Schulter an Schulter ſtehen
werden.” Wie das Blatt feſtſtellt, fanden dieſe Worte
brauſenden Beifall.
Japans Hilfe im Kriege.
* Tokio, 1. Nov. (Meldung der Agence Havas.)
Der japaniſche Miniſterpräſident hat einem Journaliſten
erklärt, daß Japan den Verbündeten keine
Trup=
penſchicken könne, da es nicht über die nötigen
Trans=
porte verfüge. Dagegen gewähre Japan durch die
Mobil=
machung ſeiner Arſenale militäriſche und maritime Hilfe.
Japan nehme die Rolle einer Schildwache im äußerſten
Oſten ein, um die Feinde zu verhindern, die
muſelmani=
ſchen Völker zum Aufſtand aufzureizen. Es wache
dar=
über, daß die transſibiriſche Eiſenbahnlinie, die zur
Ver=
proviantierung Rußlands dient, nicht zerſtört werde. Der
Miniſterpräſident fügte hinzu, Japan freue ſich, daß ſein
Mitwirken vielleicht das Ende des Krieges beſchleunigen
würde.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
3. November. Die erſten ruſſiſch=türkiſchen
Grenz=
kämpfe im Kaukaſus.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. November.
* Ordensauszeichnung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben der Krankenpflegerin des Alice=
Frauenvereins (Heſſiſcher Landesfrauenverein vom Roten
Kreuz) Schweſter Kathinka Jung zu Darmſtadt das
Dienſtauszeichnungskreuz für Krankenpflege in Silber
verliehen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 19 vom
2. November hat folgenden Inhalt: 1.
Bekannt=
machung, Aenderung der Poſtordnung vom 20. März
1900 betreffend. 2. Bekanntmachung über die Regelung
der Butterpreiſe. 3. Bekanntmachung über die
Feſt=
ſetzung der Grundpreiſe für Butter und die Preisſtellung
für den Weiterverkauf. 4. Bekanntmachung, die
Ver=
teilung der Petroleumbeſtände betreffend.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Böning,
Oberltn. d. Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 115 (Wiesbaden),
jetzt im Landw.=Inf.=Regt. Nr. 116, zum Hauptmann;
Wagner (Eduard), Ltn. d. Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 115
(Stettin), jetzt im Landw.=Inf.=Regt. Nr. 116, zum
Ober=
leutnant; Scherr (Mainz), Vizewachtmeiſter im Reſ.=
Feldart.=Regt. Nr. 21, zum Leutnant der Reſerve; Pflug
(Friedberg), Vizewachtmeiſter im Landw.=Kav.=Regt, der
9. Landw.=Div. der Landw.=Kav. 1. Aufgeb., zum
Leut=
nant der Landwehr; Vizefeldwebel Kae m merer
(II Darmſtadt), jetzt in der Eiſenbahn=Betriebs=Komp. 2
des Eiſenb.=Regts. Nr. 3, zum Leutnant der Reſerve;
Bettermann, Feldw.=Ltn. (Erbach) im Landft..=Inf.=
Bat. IV Darmſtadt, zum Leutnant der Landw.=Inf.
1. Aufgeb. ernannt.
Kriegsauszeichnungen. Poſtbote Karl Schrimpf
im Infanterie=Regiment Nr. 118 hat das Eiſerne Kreuz
2. Klaſſe erhalten; ebenſo Gefreiter der Landw. Bertold
Schwarz im Infanterie=Regiment Nr. 91.
D Provinzialausſchuß. Zur Sitzung des
Provinzial=
ausſchuſſes der Provinz Starkenburg am Mittwoch, dem
10. November, vormittags 9½ Uhr, iſt folgende
Tages=
ordnung feſtgeſetzt: 1. Herſtellung des Langen
Gra=
bens in den Gemarkungen Biblis, Groß=Rohrheim,
Klein=Rohrheim und Gernsheim. 2. Klage des
Orts=
armenverbandes Darmſtadt gegen den
Landarmenver=
band Offenbach wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten
für Ludwig Schömbs. 3. Geſuch des Johannes Kappes
zu Darmſtadt um Erlaubnis zum Betriebe einer
Kaffee=
wirtſchaft mit Ausſchank alkoholfreier Getränke im
Hauſe Große Bachgaſſe 14.
Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben:
Mittwoch, den 3. November, wird Schönherrs Drama
„Der Weibsteufel” das, wie ſchon an ſo vielen
großen deutſchen Bühnen, ſich auch hier bei ſeiner
Erſt=
aufführung als ein ungemein wuchtiges und bühnenſtarkes
Werk erwieſen hat, zum erſten Male wiederholt. Es
gelten die kleinen Preiſe. Die erſte Wiederholung des
„Fidelen Bauer” der erfolgreichen Operette von
Leo Fall findet am Donnerstag, den 4. November, ſtatt.
Freitag, den 5. November, beginnt der bereits angekün=
digte Schillerzyklus mit einer Aufführung der „Räuber”
in der neuen Einſtudierung und Ausſtattung des
Vorjah=
res. Anfang 7 Uhr. D 10. Der Schillerzyklus umfaßt
außerdem „Die Braut von Meſſina” am 10. November,
„Wallenſteins Lager” und „Die Piccolomini” am 18. Nov.,
„Wallenſteins Tod” am 19. November und „Don Carlos”
am 23. November. Der Verkauf des für dieſen Zyklus
aufgelegten Extraabonnements hat bereits begonnen und
wird bis einſchließlich Donnerstag, den 4. November an
der Tageskaſſe des Hoftheaters fortgeſetzt. An den
Vor=
ſtellungstagen werden Karten nur zu Tageskaſſepreiſen
ausgegeben. Als Volks= und Garniſonsvorſtellung zu
er=
mäßigten Preiſen wird Samstag, den 6. November „Alt=
Heidelberg” gegeben. Für Sonntag, den 7.
Novem=
ber, iſt zum erſten Male in dieſer Spielzeit „Der
flie=
gende Holländ er” angeſetzt.
D Beſchlagnahme und Nachmeldung von Kupfer und
Fertigfabrikaten. Durch die Bekanntmachung M. 1/7. 15.
K. R. A. (in Kraft getreten am 20. Juli 1915) iſt eine
Be=
ſtandsmeldung von Fertigfabrikaten, die
ganz oder teilweiſe aus reinem Kupfer
be=
ſtehen, angeordnet worden. Die Verfügung über Kupfer
aus Fertigfabrikaten wurde darin gewiſſen Beſchränkungen
unterworfen, doch enthielt die damalige Anordnung noch
keine Beſchlagnahme. Neuerdings werden nun durch die
„Bekanntmachung, betreffend Beſchlagnahme und
Nach=
meldung von Kupfer in Fertigfabrikaten” Nr. M. 5395/9.
15. K. R. A. vom 2. November 1915 eine Reihe der in
Be=
kanntmachung M. 1/7. 15. K. R. A. aufgezählten Gegenſtände
der Beſchlagnahme unterworfen. Es handelt
ſich nach § 2 der Bekanntmachung hauptſächlich um
gewerb=
liche Anlagen und Apparate, ſodaß unter normalen
Um=
ſtänden Privatperſonen und Haushaltungen von der
Be=
ſchlagnahme nicht betroffen werden. Den Kreis der
be=
troffenen Perſonen uſw. legt § 3 der Bekanntmachung feſt.
Die von der Bekanntmachung betroffenen Gegenſtände
dür=
fen an die Metallmobilmachungsſtelle des
Königlich Preußiſchen Kriegsminiſteriums, Berlin W 9.
Potsdamer Straße 10/11 verkauft werden. Anderweitige
Verfügung (auch zur Ausführung von Kriegslieferungen!)
iſt nur mit Zuſtimmung der
Metallmobil=
machungsſtelle zuläſſig. Für alle Perſonen, die ihrer
Meldepflicht nach Verfügung M 1/7. 15. K.R. A. bisher
nicht genügt haben, wird eine neue Meldefriſt bis
zum 30. November 1915 geſetzt. Es wird dringend
davor gewarnt, dieſe Nachfriſt ungenutzt verſtreichen zu
laſſen, da ein Unterlaſſen der Meldung ſtrafrechtliche
Ver=
folgung nach ſich zieht. Die Bekanntgabe der neuen
Verord=
nung M. 5395/9. 15. K. A. R. erfolgt in der üblichen Weiſe
durch die zuſtändigen Militärbefehlshaber mittels
An=
ſchlages und Abdrucks in amtlichen Zeitungen. Die
Be=
ſchlagnahme von fertigen, gebrauchten und ungebrauchten
Gegenſtänden aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel nach
Be=
anntmachung M. 325/7. 15. K. R. A. bzw. M. 325e/7. 15.
K. A. R., mit deren Durchführung die
Kommunalver=
bände beauftragt ſind, hat mit der Verordnung M. 5395/9.
15. K. R. A. nichts zu tun.
g. Ein Mahnruf an die Landwirte. Der Vorſtand
des Haſſiſchen Bauernvereins hat an ſeine
Mitglieder folgenden Aufruf ergehen laſſen: „Die
Nah=
ungsmittelpreiſe ſind während des Krieges ſtark geſtiegen.
Für die kleinen Leute bildet die Kartoffel das
Haupt=
nahrungsmittel. Es ſteht feſt, daß die jetzige
Kartoffel=
zufuhr den Bedarf nicht deckt. Infolgedeſſen iſt in
ärme=
ren Bevölkerungskreiſen Not entſtanden. Wir appellieren
deshalb an die vaterländiſche Geſinnung unſerer
Mit=
glieder und geben der beſtimmten Hoffnung Ausdruck, daß
die Beſitzer von Kartoffelvorräten die Mengen möglichſt
ſofort zu Markte bringen. Der Bauernſtand darf nicht
den Vorwurf auf ſich laden, daß durch
Zurückhal=
ſtung ſeiner Vorräte die Kriegsnot noch
verſchärft wird. Es gilt das Wohl des Volkes,
deſſen Verſorgung Ehrenſache des Bauernſtandes iſt!“
— Iſt dieſer Appell des Bauernvereins auch ſehr
be=
grüßenswert, beſonders deshalb, weil das unpatriotiſche
Verhalten vieler Landwirte jetzt auch aus den
eige=
nen Kreiſan heraus verurteilt wird, ſo iſt doch
zu bedauern, daß man ſich zu einem ſolchen Appell erſt
entſchließen konnte, nachdem die Erbitterung ins Volk
hineingetragen und nachdem bereits durch einſchneidende
Maßnahmen der Reichsregierung eine drohende Gefahr
beſeitigt worden iſt. Denn die jetzt erlaſſenen
reichsgeſetz=
lichen Beſtimmungen laſſen es den Bauern im eigenen
Intereſſe geraten erſcheinen, es nicht auf eine Enteignung
ankommen zu laſſen. Zu vermiſſen iſt in dem Aufrufe
auch eine ſo wünſchenswerte Verurteilung der vielfach
eingetretenen Preistreiberei, die nicht nur bei den
Kar=
toffeln feſtzuſtellen iſt. Wenn auch die Händler und die
Käufer nicht von jeder Schuld hieran freizuſprechen ſind,
ſſo iſt doch die Klage über zu hohe Forderungen der
Landwirte für ihre Erzeugniſſe allgemein. Im Intereſſe
des künftigen guten Einvernehmens zwiſchen Stadt und
Land würde es liegen, wenn die berufenen Vertreter der
Landwirte auch von den Preistreibern weit
abrückten.
— Die Abgabe von Lebensmitteln (Grieß,
Graupen, Teigwaren) aus den ſtädtiſchen Vorräten
findet in 14 heute näher bezeichneten Verkaufsſtellen ſtatt.
Vorzulegen iſt die auf Zimmer Nr. 7 des Stadthauſes
mit dem Stempel „Berechtigt zum Bezug ſtädtiſcher
Lebensmittel” verſehene Brotausweiskarte und
die daſelbſt erhaltenen Bezugsſcheine.
— Die Gültigkeit der Petroleumkarten beginnt am
10. November, bis zu welchem Tage die jedem Haushalte
zuſtehende Menge feſtgeſtellt ſein wird. Für den Bedarf
bis zu dieſem Zeitpunkte werden von heute ab im
Stadt=
haus (Schalter in der Torhalle links) je 1 Karte für
1 Schoppen Petroleum abgegeben, der bei der
demnächſt ſtattfindenden Ausgabe der Karten für
Novem=
ber aufgerechnet wird. Die Brotausweiskarte iſt zur
Ab=
ſtempelung vorzulegen.
* Städtiſche Weihnachtsſammlung. Die vom 3. bis
10. November angeſetzte Sammlung der
Weih=
nachtsgaben für unſere Truppen im Felde beginnt
Mittwoch, den 3. November 2 Uhr
nachmit=
tags. Die Gaben werden, wie voriges Jahr, von der
Jugendwehr in der Zeit von 2 bis 7 Uhr nachmittags in
den einzelnen Häuſern abgeholt. Da die Jugendwehr und
die Militärfuhrwerke nur für eine beſchränkte Zeit zur
Verfügung ſtehen, iſt es rätlich, zur ſchnelleren Abwicklung
des Sammelns die Sachen bereit zu halten. Wer Gaben
und Geldbeiträge perſönlich abgeben will, kann dies
jeder=
zeiſt im Stadthaus, Zimmer 39, tun. Dort ſind
erfreulicher=
weiſe bereits Pakete und namhafte Geldbeträge für die
Weihnachtsſammlung eingegangen.
— Die Feſtveranſtaltung des Evangeliſchen Bundes
zur Feier des Reformationsfeſtes nahm einen die
zahlreichen Teilnehmer aus allen Kreiſen höchſt
befriedi=
genden Verlauf. Leider mußten Hunderte infolge des ſehr
ſchneidigen Eingreifens der Polizei wieder umkehren, da
der Saal wegen Ueberfüllung ſchon zeitig geſperrt wurde.
Maſſenchöre der Kirchengeſangvereine umrahmten die auf
die Eiſerne Zeit geſtimmte Begrüßungsanſprache des
Vor=
ſitzenden, Herrn Prof. Knoll, der etwa ausführte: Ein
feſtliches Spiel, das uns die Taten unſerer Väter in den
Befreiungskriegen vor Augen führte, ſammelte uns das
vorige Mal in dieſem Saal, heute ſtehen auch die jungen
Darſteller jenes Feſtſpiels ſelber draußen in einem Kampfe,
wie ihn die Weltgeſchichte noch nicht geſehen. Daß wir
trotzdem heute in der Heimat feiern dürfen faſt wie im
Frieden, wem verdanken wir das? In ſinniger Weiſe
führte er nun die Gedanken der
Feſtverſamm=
lung grüßend und dankend hin zu unſeren
Feld=
grauen, inſonderheit aus den Familien der Mitglieder,
die draußen die eherne Mauer bilden, hin zu denen, die
ſchon das höchſte Opfer der Liebe gebracht, zu den
ſchlich=
ten Holzkreuzen der Bundesbrüder ins Feindesland, und
endlich bittend empor zu dem Lenker der Schlachten, daß
er auch fernerhin Kraft und Segen dem deutſchen Schwerte
gebe. Dann folgte die Feſtanſprache des Herrn Geh.
Kirchenrats Prof. D. Eck: „Die Reformation in
Deutſch=
land und England.” Mächtig wie ein erfriſchender
Berg=
ſtrom rauſchten die Gedankengänge und geiſtvollen
Aus=
führungen des gewandten und beliebten Redners, und
aufmerkſam lauſchten die Zuhörer. Es wäre vermeſſen,
eine zutreffende Wiedergabe der wuchtigen, eindrucksvollen
Rede hier zu verſuchen, deren Drucklegung am Ende der
Feier von vielen gewünſcht wurde. Nur zwei
Haupt=
gedanken wollen wir herausgreifen. Einleitend zog er
einen packenden Vergleich zwiſchen damals und heute, den
Hammerſchlägen des Mönchs von Wittenberg und dem
Dröhnen der deutſchen Geſchütze. Beidesmal Deutſchland
im Mittelpunkt, damals ein „Ketzer” heute die „
Baxba=
ren‟ Dann kam er auf den Gang der Reformation bei
beiden Völkern. In Deutſchland der Bauernſohn Martin=
Luther, der die Bewegung vom geängſteten Herzen aus
beginnen läßt und darum zur Volksſache machte; in
Eng=
land Sache der Regierenden, ihnen ſelbſt zum äußeren
Nutzen. Darum geht der Weg in Deutſchland durch
ſchwere Zeit auf allen Gebieten, kommt aber endlich zur
Religion der Innerlichkeit ſchlechthin; England hat
zu=
nächſt durch die Reformation eine reiche weltliche Ernte
eingetan, aber die innerlich fromme Perſönlichkeitskultur
fehlt. Soll uns das heutige Völkerringen am Ende Segen
bringen, dann darf uns auch die Zeit nach dem Frieden
nicht leicht ſein, war der Schlußgedanke. Das zum
Volks=
lied gewordene „Ein’ feſte Burg iſt unſer Gott” ſchloß die
ſtimmungsvolle Feier.
gie. „Was lernen wir aus dem erſten Kriegsjahr?”
lautete der Vorwurf, über den D. Gottfried Traub aus
Dortmund geſtern abend im Saale der Turnhalle vor
einer ungemein zahlreichen Zuhörerſchaft ſprach. In dem
Raume eines kurzen Berichts laſſen ſich nur die
Haupt=
punkte des überaus feſſelnden Vortrages berühren.
Red=
ter ſprach zunächſt von der geſunden Urkraft, die unſer Vollk
in dem blutigen Kriegsringen bewährt hat, und die uns
berechtigt, ohne Uebertreibung fröhlich in die Zukunft
zu blicken. Aber die Zukunft gehört der Jugend. Und
darum darf die Jugend, wie es heute wohl verſucht wird,
nicht eingeſponnen werden in einſeitige Anſchauungen
und Beſtrebungen irgendeiner Seite; einzig das Wohl
des Vaterlandes muß der Sammelpunkt bleiben, und
ebenſo muß um der Jugend willen, auf der unſere
Zu=
kunft beruht, gebrochen werden mit dem Wahnwitz der
heutigen geſellſchaftlichen Ordnung, die nicht geſtattet,
in den Jahren blühendſter Jugendkraft zu heiraten.
Ge=
radezu erſchreckend iſt das Sinken der Ziffern unſerer
Bevölkerungszunahme, in der wir Frankreich kaum
nach=
ſtehen, während in Rußland allwöchentlich 40000 Kinder
geboren werden, wobei die 20000, die das erſte Jahr
infolge ungünſtiger wirtſchaftlicher Verhältniſſe nicht
überleben, nicht mitgezählt ſind. Weiter ſtreifte er die
traurige Erfahrung der bedauerlichen Tatſache, daß wir im
erſten Kriegsjahre immer noch nicht der Proſtitution
Herr geworden ſind, des ſchlimmſten Krebsſchadens, der
am Marke unſeres Volkes zehre, um dann zur
Weltwirtſchaft überzugehen, zu der ſich unſere
Volkswirt=
ſchaft auswachſen muß. Gar mancher fürchtet, daß der
Kriegsſozialismus auf die Zukunft abfärben wird. Aber
der Kriegsſozialismus als ſolcher iſt national und nicht
international, und hat nichts mit Kommunismus zu tun.
Unſer Heer und die Flotte und die Sozialpolitik ſind die
zwei Säulen, auf der die Volkswirtſchaft unerſchütterlich
ruht. Unſer Staat iſt heute der gewaltigſte Arbeitgeber,
der unſer ganzes Volk beſchäftigt und ihm Brot gibt. Und
nun nach dem Eintritt der Bulgaren in den Weltkrieg
öffnet ſich uns die gewaltige Straße von Helgoland nach
Konſtantinopel, und wir können unſeren bulgariſchen
Freunden nicht dankbar genug ſein, daß ſie das Band
zwiſchen Orient und Okzident aufs neue geknüpft haben.
Weiter hat uns der Krieg gelehrt, anſtändig mit der
Wahrheit umzugehen, und dieſe nationale Anſtändigkeit
wollen wir unſeren Kindern vererben. Der Vortragende
führte eine Reihe ergötzlicher Beiſpiele aus dem
Lügen=
gewebe unſerer Gegner an, und berührte dabei kurz die
angeblichen armeniſchen Greuel, die nichts ſind, als ein
im Kriege durchaus gerechtfertigter Akt der Notwehr.
Mit ſehr beherzigenswerten Worten geißelte er das alte
Nationallaſter der Deutſchen, das ſich jetzt nach
Jahres=
friſt wieder recht bemerkbar macht, das maßloſe Schimpfen
über die Teuerung. Dies wird von unſeren Gegnern
be=
reits dahin ausgelegt, daß die deutſche Regierung, die
ſonſt in der Organiſierung ſo Großes geleiſtet hat, hier
abſichtlich verſage, um ſich in der hungernden Bevölkerung
Pürgen heranzuziehen für den von ihr im Stillen
ge=
wünſchten Frieden. Weg mit dem bloßen Konſumenten=
Standpunkt; auch der Produzent will ſeine Rechte. Und
wenn wir ehrlich ſind, müſſen wir zugeſtehen, daß wir
noch viel mehr aushalten können. Redner ſtreifte weiter
die ungeahnten Erfolge, die deutſche Wiſſenſchaft und
deutſche Technik während des Krieges gezeitigt haben,
und hob den Wert der deutſchen Schulbildung hervor,
be=
ſonders auch der Auslandſchulen, von denen wir in der
Türkei noch nicht 30 haben, während England ihrer 300
unterhielt, die gegenwärtig allerdings geſchloſſen ſind.
Weitere beherzigenswerte Worte folgten über die
zukünf=
tige Geſtaltung unſeres Verhältniſſes zu Oeſterreich=
Un=
garn, mit dem ein feſtes Bündnis uns für alle Zeiten
einigen muß. Das gemeinſam vergoſſene Blut ſchlingt
ein unlösliches Band um die beiden ſtammverwandten
Völker. Und alles, was früher gegen ein ſolches Bündnis
geſagt worden iſt, findet ſich ſchon in der politiſchen Bibel
der Deutſchen, in Bismarcks Gedanken und Erinnerungen,
widerlegt. Deutſchland und Oeſterreich, ein einiges
Bru=
dervolk, im Bunde mit Bulgarien und der Türkei, ſie
werden einen mitteleuropäiſchen Block bilden, an dem
alle militäriſchen und wirtſchaftlichen Angriffe der Feinde
zerſchellen müſſen. Ein großes Zukunftsbild für uns.
Zum Schluß ſtreifte er die religiöſen Fragen der
Gegen=
wart und ſprach von dem neuen Erblühen religiöſer
Ehr=
furcht, die der Krieg gezeitigt hat, und der religiöſen
Dul=
dung, die unerläßliche Vorausſetzung für gedeihliches
Zuſammenarbeiten aller Volkskräfte iſt. Nach dem
Frie=
den beginnt eine Zeit ernſter, ſchwerer Arbeit, ſo ſſchloß
er. Aber laſſen wir ab von Geſchrei und Sorgen;
Sor=
gen zu haben, iſt gutes Menſchenrecht. Volksſorgen
wer=
den wir nach dem Kriege zehnfach haben, die Sorgen
eines wachſenden, neuen Volkes. „Damit wir nicht
untergehen in den tleinlichen Sorgen des Tages, laßt
uns große Sorgen haben!“
Stürmiſcher Beifall folgte den Worten des Redners,
der wiederholt herausgerufen wurde, um ſtets mit neuem
Jubel begrüßt zu werden.
* Gedenket der Heimarbeiterinnen! Fürſorgende Liebe
für unſere tapferen Kämpfer draußen im Felde wird in
den nächſten Tagen die Weihnachtsgaben
vorberei=
ten und hinausſenden. Möchten recht viele bei dieſer
Ge=
legenheit auch unſerer Heimarbeiterinnen
geden=
ken und die von ihnen angefertigten Liebesgaben
wie Hemden, Unterkleider, Strümpfe u. dgl. von der
Geſchäftsſtelle des Heimarbeiterinnen=
Vereins, Waldſtr. 19II, beziehen, damit immer wieder
neue Arbeit an Bedürftige ausgegeben werden kann. Iſt
doch die Sorge für die daheimgebliebenen Frauen, die
dem zweiten, harten Kriegswinter mit Bangen
entgegen=
ſehen, auch ein Liebeswerk, das von den draußen
Kämp=
fenden beſonders dankbar empfunden werden wird
(Siehe auch Anzeige.)
* Gartenbauverein Darmſtadt. Wie aus dem
An=
zeigenteil erſichtlich iſt, wird in der nächſten
Monats=
verſammlung Herr Profeſſor Dr. Schilling einen
Vortrag halten über das Thema: „Der Einfluß der
Gar=
tenpflege auf die Geſtaltung unſerer heimiſchen
Pflanzen=
welt”.
Taubſtummengottesdienſt findet nächſten
Sonn=
tag, den 7. November, nachmittags 2 Uhr, zu Darmſtadt
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, ſtatt. Wegen eines
Bahnfahrtausweiſes wolle man ſich an Pfarrer Kleberger
in Darmſtadt wenden.
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 2. November.
Kartoffeln u. Gemüſe
Speiſekartoffeln, Pfd. 4-5 Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 12-14 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. — Pf.
Stangenbohnen, Pfund
— Pf
Gelbe Bohnen, Pfund
P
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund . 28 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück . 5—18 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 8—10 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
Spinat, Pfund . 10—15 Pf. Nüſſe, 100 Stück 40—60 Pf.
Tomaten, Pfund 18—20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 23—24 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Stück
10—25 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 10—25 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—15 Pf
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf
Weißkraut, Pfund 6—7 Pf. Quitten, Pfund — Pf.
Pfirſiche, Pfund . — Pf.
Trauben, Pfund . 35 Pf.
Stück 10—50 Pf. Kaſtanien, Pfund 25-30 Pf.
Zitronen, Stück 8—15 Pf
Brombeeren, Schopp. — Pf.
Sonſtige Waren:
Süßrahmbutter, Pfund
2,40 M.
Landbutter, Pfund 2,10 M.
Eier, Stück 19—20 Pf.
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Arheilgen, 2. Nov. (Ausflug von
Kriegs=
gefangenen.) Daß die Behandlung der in deutſcher
Gefangenſchaft lebenden Franzoſen und Ruſſen gewiß
nicht als eine barbariſche bezeichnet werden kann, war am
Sonntag hier zu beobachten. Unter Begleitung von fünf
Landſturmleuten beſuchte auf einem Spaziergange die
zurzeit in der Eiſenbahnwerkſtätte (ſog. Zentralwerkſtätte)
beſchäftigte Gefangenenabteilung in der Stärke von etwa
50 Mann unſeren Ort, machte einen Rundgang durch
den=
ſelben und kehrte dann ſingend und rauchend durch unſere
Gemarkung, wobei einige Male im Graſe lagernd geraſtet
wurde, wieder nach ihrer Unterkunftsſtelle zurück.
k. Eberſtadt, 2. Nov. (In der geſtrigen
Ge=
meinderatsſützung) wurde als Hauptpunkt der
Tagesordnung wegen Verſorgung der Eberſtädter
Villen=
kolonie mit Elektrizität verhandelt. Die in der Sitzung
an=
weſenden Herren Direktoren Teuerkauf von Bremen und
Möller von Darmſtadt legten die Pläne und
Koſtenvor=
anſchläge vor und erläuterten dieſelben. Die
Geſamt=
anlage ſtellt ſich aus folgenden Poſten zuſammen: 1. 8350
Mark für Lieferung und Verlegen des Hochſpannkabels,
2. 1900 Mark für Herſtellung der Säulen und des
Um=
formers, 3. 7000 Mark für Freileitung, 4. 2600 Mark für
Herſtellung der Hausanſchlüſſe und Beſchaffung der
Zäh=
ler, ſowie 150 Mark zur Abrundung, ergibt zuſammen
20000 Mark. Die Arbeiten unter Poſition 1 und 2
wer=
den von der Heag, die unter Poſition 3 und 4 von der
Firma Doll u. Benz in Darmſtadt ausgeführt. Die
Um=
formſtation kommt Ecke Kaiſer=Wilhelm=Straße und
Schirmſchneiſe auf dem der Gemeinde gehörigen
Bau=
gelände zu ſtehen. Für die Anlage erhält das hieſige Gas=
und Elektrizitätswerk von der Gemeinde ein Darlehen
von 20000 Mark, welches letztere mit 5 Prozent verzinſt
wird. Die Arbeiten werden ſofort in Angriff genommen
und ſollen ſo beſchleunigt werden, daß ſpäteſtens an
Weih=
nachten die Villenkolonie in elektriſchem Lichte erſtrahlen
wird. Hoffentlich folgt jetzt bald auch die elektriſche
Be=
leuchtung in der Gemeinde ſelbſt nach. — Den
Holzhau=
ern wurde in derſelben Sitzung eine
Kriegsteue=
rungszulage von 10 Prozent für dieſen Winter
be=
willigt.
Zwingenberg, 1. Nov. (Neue Ortsgruppe
des Alice=Frauenvereins.) Vergangenen
Frei=
tag, den 29. Oktober fand im „Löwen” zu Zwingenberg die
Gründung einer Ortsgruppe des Alice=
Frauenvereins ſtatt. Frau Kreisrat Eckſtein von
Bensheim und Herr Miniſterialrat Dr. Kratz ſprachen
von den Aufgaben und Zielen des Vereins. Sodann
wurde die Gründung durch Staautenannahme und
Wahl des Vorſtandes vollzogen. Der Vorſtand des
Ver=
eins ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Frau
Amts=
gerichtsrat Dr. Jäger, Vorſitzende, Stellvertreterin
Frl. Horre, Schatzmeiſterin Frl. Gerold, Beiräte: Frau
Pfarrer Fink, Frau Geh. Juſtizrat Dr. Blum, Frau
Dr. Sauer, Frau Dr. Miſchlich, Frau Bürgermeiſter
Fuchs und Frau Lehrer Heck. Bereits hat der neue
Ver=
ein in einer zweiten Sitzung das Arbeitsprogramm
auf=
geſtellt und werden Mittwoch mittags und Freitag
abends die Mitglieder für die Aufgaben des Vereines ſich
zur Arbeit zuſammenfinden.
Büttelborn, 2. Nov. (Fliegerunfalll.) Samstag
gegen Abend mußte ein Flieger in unſerer Gemarkung
infolge Motordefektes eine Notlandung vornehmen.
Wäh=
rend das Flugzeug leicht beſchädigt wurde, kam der
Flug=
zeugführer (ein Flieger=Unteroffizier) mit heiler Haut
davon.
Gau=Algesheim, 2. Nov. (
Millitärdienſtnach=
richt.) Der Offiziersaſpirant Fritz Herget, Sohn des
Wachtmeiſters Herget hier, wurde zum Leutnant im
23. Kgl. Bayr. Inf.=Regt. befördert.
Gießen, 2. Nov. (Stiftung.) Bankdirektor
Hei=
chelheim und Frau wendeten der Stadt in fünfprozentiger
Kriegsanleihe den Betrag von 4000 Mark zu, die den
Grundſtock einer „Albert und Bella Heichelheim=Stiftung”
bilden und deren Zinſen in jedem Jahre abwechſelnd
an eine jüdiſche und chriſtliche bedürftige Witwe oder
Mutter eines in dieſem Kriege Gefallenen ausbezahlt
werden ſollen. — (Kühlhausbutter.) In den
näch=
ſten Tagen wird der Kommunalverband Gießen in einer
Reihe von Geſchäften Kühlhausbutter zum Verkauf
freigeben. Der Preis für ein halbes Pfund beträgt 1 Mk.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. Nov. Der
Schöne=
berger Polizei gelang es, einem ſeit langer Zeit
be=
triebenen Mehlſchwindel auf die Spur zu kommen.
Die Firma Koſterlitz war vom Magiſtrat mit
Mehl=
lieferungen für die Kleinhändler betraut. Durch
minder=
wertiges Mehl, das ſie in Verkehr brachte, wurden die
Verbraucher geſchädigt. Dabei brachte es die Firma
fertig, unter der Hand ſich einen größeren Vorrat an
Mehl zu beſchaffen, als ihr nach der Zahl ihrer Abnehmer
zuſtand, wodurch die Allgemeinheit benachteiligt wurde.
Der ſtellvertretende Inhaber der Firma wurde geſtern
feſtgenommen, da die Polizei die Schließung des
Geſchäfts verfügte.
Paris, 1. Nov. (Brand.) Der Temps meldet
aus Santander: Das Theater und mehrere
benach=
barte Gebäude ſind durch einen Brand zerſtört
worden. Der Schaden iſt ſehr groß; mehrere Perſonen
wurden verletzt.
Neu=York, 2. Nov. (Der Verleger der Neu=
Yorker Staatszeitung geſtorben.) Der
Her=
ausgeber der Neu=Yorker Staatszeitung, Ridder iſt
geſtorben.
Die Lebensmittelverforgung.
* Berlin, 2. Nov. (W. T. B. Amtlich.) Wie ſich aus
verſchiedenen Anzeichen ergibt, beſtehen im Publikum
vielfach irrige Auffaſſungen über die neue Verordnung
betreffend die Regelung der Kartoffelpreiſe
vom 28. Oktober 1915. Die Produzentenhöchſtpreiſe gelten
für alle Arten und Sorten der Kartoffeln, alſo auch
für Saat=, Salat=, Eierkartoffeln und
der=
gleichen; ſie gelten auch nicht nur für die bis 29.
Fe=
bruar 1916 für Kommunalverbände zu reſervierenden
Vorräte (10 Prozent), ſondern für die geſamte
Kartoffelernte. Sogenannte Reports,
Vermehrungs=
gebühren uſw. gibt es nach der neuen Verordnung nicht.
Es iſt alſo ratſam, die Kartoffeln ſo raſch wie
mög=
lich an den Markt zu bringen, da ein längeres
Aufbewahren keinerlei Vorteile, ſondern nur Nachteile
für den Landwirt bringt.
* Berlin, 2. Nov. Der Beirat der
Reichsprü=
fungsſtelle für die Lebensmittelpreiſe ſetzte
am 26. Oktober in ſeinem Ausſchuß für Vieh, Fleiſch,
Wurſtwaren und Fiſche die Beratungen unter dem
Unterſtaatsſekretär Richter fort. Die in Ausſicht geſtellte
baldige Preisregelung von
Schlachtſchwei=
nen und Schweinefleiſch fand allgemeine
Zuſtim=
mung. Dabei wurde betont, daß der Anreiz zur Aufzucht
von Fettſchweinen nicht unterdrückt werden dürfe. Für
Großvieh ſei eine ſofortige Preisregelung nur
verein=
zelt gewünſcht worden, aber für den Fall unberechtigter
Preisſteigerungen ſoll trotz der vorhandenen
Schwierig=
keiten ein Eingreifen auf der Grundlage der jetzigen Preiſe
vorgeſchlagen werden, ebenſo gegebenenfalls eine
Feſt=
ſetzung von Mindeſtgewichten für
Rindvieh=
ſchlachtungen. Angeregt wurde auch eine baldige
Regelung der Preiſe auf dem Gebiete des Wildhandels.
Eine Fleiſch= und Fettverbrauchsregelung in
Gaſtwirt=
ſchaften wurde in Ausſicht geſtellt und eine Erweiterung
dieſer Regelung mehrfach gewünſcht. Ueber die
Bemeſ=
ſung der Preiſe für Schlachtſchweine und Schweinefleiſch
und über die Spannung zwiſchen beiden Preiſen fand eine
eingehende Ausſprache ſtatt.
* Berlin, 2. Nov. Die Einkaufsgeſellſchaft
bittet um Verbreitung folgender Mitteilung: In der
Preſſe macht gegenwärtig die Zuſchrift eines Dresdener
Hotelbeſitzers die Runde, daß die Zentral=
Einkaufsgeſell=
ſchaft und die von ihr beſchäftigten Händler beim Verkauf
von aus Oeſterreich=Ungarn importierten Eiern
ungeheure Gewinne machten, wodurch die Eier
für die Bevölkerung um 5 bis 6 Pfennig das Stück
ver=
teuert worden ſeien. Wir ſtellen demgegenüber feſt, daß
dieſe Angaben unwahr und irreführend ſind. Die
beim Eiergeſchäft tätigen Händler erhielten lediglich eine
Entſchädigung für ihre Tätigkeit und für das in der heißen
Jahreszeit von ihnen getragene Riſiko, ſowie für die
Auf=
gabe ihres eigenen Geſchäftes, die unter dem üblichen
Proviſionsſatze zurückbleibt. Von übermäßigen
Gewin=
nen der Geſellſchaft kann nicht die Rede ſein. Soweit
überhaupt Gewinne erzielt worden ſind, werden ſie, den
gemeinnützigen Aufgaben der Geſellſchaft entſprechend,
durch anderweite billige Verkäufe aufgewogen. Gegen die
Verbreiter der unwahren Behauptung behält ſich die
Beſellſchaft ſtrafrechtliche Verfolgung vor.
Erdbeben.
* Erdbebenwarte Hohenheim, 1. Nov. Heute
vormittag wurde von den hieſigen Inſtrumenten ein ſehr
ſtarkes Fernbeben verzeichnet. Der Herd liegt etwa
9230 Kilometer von hier entfernt, vielleicht in Japan
Die erſten Bebenwellen trafen hier 8 Uhr 36 Min. 23 Sek
ein. Ein zweites ſchwächeres Fernbeben ſchloß ſich um
10 Uhr 12 Min. 42 Sek. an, deſſen Herd in noch größerer
Entfernung zu liegen ſcheint.
Neue Romane.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Robert Fuchs=Liska Ans Vaterland
ans teure . . . (Verlag der Wiking=Bücher, Leipzig).
In Leinen 1 Mark. Wiking=Bücher Bd. 10.
Das große Feuer. Roman von Richard
Skowronnek. Verlag Ullſtein & Co., Berlin und
Wien. 1 Mark.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 2. Nov. Amtlich wird verlautbart;
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die Kämpfe an der Strypa=Front dauerten
auch geſtern den ganzen Tag über an. Der Feind führte
ſtarke Kräfte zum Angriff vor und brach in
tiefgeglieder=
ten Sturmkolonnen bei Sieniawa in unſere Stellung ein.
Unſere Reſerven warfen ihn aber in raſchem Gegenangriff
wieder zurück, wobei er in erbitterten Ortskämpfen große
Verluſte erlitt und 2000 Gefangene in unſerer Hand
ließ.
Im Gebiete des unteren Styr drängten wir die
Ruſſen weiter zurück. Ein unter großem
Munitionsauf=
wand unternommener ruſſiſcher Gegenangriff brach
zu=
ſammen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Geſtern wurde im Görziſchen wieder heftig
gekämpft. Hierbei traten auf ſeiten der Italiener
meh=
rere von der Tiroler und der Kärntner Front
herange=
brachte Infanterie=Brigaden auf. Unter Einſatz dieſer
Verſtärkungen verſuchte der Feind, um jeden Preis bei
Görz einzubrechen. Die geſtrigen Angriffe richteten ſich
ſowohl gegen den Görzer Brückenkopf ſelbſt, als auch
gegen die Räume von Plava und beiderſeits des Monte
San Michele. Unter ſchwereren Verluſten denn je
wurden die Italiener überall zurückgeſchlagen. Auf der
Podgora=Höhe iſt der Kampf um einzelne Grabenſtücke
noch im Gange.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
An der montenegriniſchen Grenze gingen
unſere Streitkräfte an zahlreichen Stellen zum Angriffe
über. Wir eroberten die Grenzhöhen Troglav und
Orlo=
vac ſüdöſtlich von Avtovac und die beherrſchende
Höhen=
ſtellung auf dem Vaxdar nordöſtlich von Bileca
In der von uns erkämpften Linie ſüdöſtlich von
Viſegrad wieſen wir montenegriniſche Gegenſtöße ab.
Die Armee des Generals der Infanterie v. Koeveß
gewann den Raum nördlich von Pocega und überſchritt
die Linie Cacak-Kragujevac. Die Armee des Generals
v. Gallwitz ſteht auf den Höhen öſtlich von
Kraguje=
vac und nördlich von Jagodina im Kampfe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Ein engliſches Torpedoboot geſunken.
* London, 2. Nov. Reuter meldet amtlich: Das
Torpedoboot 96 iſt geſtern in der Straße von
Gibral=
tar nach einem Zuſammenſtoß mit einem
Hilfs=
kreuzer der Handelstnarine geſunken. Zwei Offiziere
und 9 Mann werden vermißt.
Der Seekrieg.
TU Kriſtiania, 2. Nov. Der norwegiſche Dampfer
„Gidſiva” iſt verſenkt; die Beſatzung iſt gerettet.
TU London, 2. Nov. Lloyds meldet: Der
briti=
ſche Dampfer „Toward” iſt verſenkt worden; die
Beſatzung wurde gerettet.
* Kopenhagen, 2. Nov. Die däniſche Bark
„Claudia” wurde am Sonntag in der Oſtſee von dem
ruſſiſchen Unterſeeboot „U 1‟ angehalten, als
ſie auf der Reiſe von Gefle nach Spanien mit einer
Holz=
ladung unterwegs war. Das Unterſeeboot führte die
ruſſiſche Flagge und hatte ausſchließlich ruſſiſche
Beſat=
zung an Bord. Es machte ſich an der Seite der Bark
feſt, worauf der Kommandant mit einem Knaben als
Dolmetſcher die Bark durchſuchte. Bei der unruhigen See
ſtieß das Unterſeeboot unaufhörlich gegen die Bark.
In=
folge des ihr hierbei zugefügten Schadens mußte die
„Claudia” Kopenhagen als Nothafen anlaufen, um
Aus=
beſſerungen vorzunehmen. Der Kapitän verlangte beim
hieſigen Seegericht Schadenerſatz von Rußland.
* Kopenhagen, 2. Nov. Auf der Strecke
Saß=
nitz-Trelleborg nehmen die ſchwediſchen
Dampf=
fähren, die einen Monat ſtillagen, heute die regelmäßigen
Tagesfahrten wieder auf. Gleichzeitig nimmt der
ſchwe=
diſche Dampfer „Birger Jarl”, der während dieſer Zeit
zwiſchen Saßnitz und Trelleborg verkehrte, den
d’eutſch=
ruſſiſchen Austauſch in valider
Kriegsge=
fangener wieder auf.
* Waſhington, 2. Nov. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Das Staatsdepartement hat geſtattet,
daß der deutſche Hilfskreuzer „Kronprinz
Wilheelm” in den normalen Stand eines
Paſſagier=
ſchiffes verſetzt werde, obwohl er bis zum Ende des
Krieges interniert bleiben müſſe. Das Schiff muß
ge=
dockt werden. Die Mannſchaft wurde auf den „Eitel
Friedrich” gebracht.
* Waſhington, 2. Nov. (Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus.) Das Auswärtige Amt erwartet noch
nähere Mitteilungen über den amerikaniſchen Dampfer
„Hocking”, der zugleich mit dem holländiſchen Dampfer
„Hamborn” geſtern in Halifax aufgebracht worden iſt.
Beide Schiffe ſind kürzlich aus Neu=York ausgefahren,
die „Hocking” nach Norfolk in Virginia, die „Hamborn”
nach Kuba. Der „Hocking” war urſprünglich der
däni=
ſche Dampfer „Grönland‟ Dies iſt eines der Schiffe,
die im Juli von Richard Wagner aufgekauft wurden,
wobei die Regierung ſich zunächſt weigerte, ſie in die
Liſten einzutragen, weil es hieß, daß ſie mit deutſchem
Kapital gekauft worden ſeien.
Zum Miniſterwechſel in Rußland.
* Wien, 2. Nov. Die Blätter behandeln die
Reuter=
neldung über angebliche Veränderungen in der
ruſſiſchen Regierung noch als der Beſtätigung
bedürftig. (Notiz: Aus Petersburg liegt bisher keinerlei
Nachricht über dieſen Gegenſtand vor. W.T. B.) Immer=
hin ſtellen ſie ſeſt, daß ſolche Veründerungen eine förm
liche Umwälzung in Rußland bedeuten würden, die
un=
zweifelhaft im Innern den Sieg der Reaktion kundtun
würden. Das Fremdenblatt findet es jedenfalls
inter=
eſſant, daß, wie der frühere franzöſiſche Botſchafter in
Berlin, Camnbon, als Generalſekretär des Aeußern in
Paris, ſo von Schebeko, der frühere ruſſiſche
Botſchaf=
ter in Wien und Botſchaftsrat in Berlin, Goremykin in
der Leitung der äußeren Angelegenheiten unterſtützen ſoll.
Die Aehnlichkeit dieſer Erſcheinung ſei gewiß merkwürdig.
Die größte Bedeutung meſſen die Blätter dem
Rück=
tritt Saſonows bei. Das Fremdenblatt ſagt:
Da=
mit iſt eine Politik des verbrecheriſchen Uebermuts, der
Hinterliſt, des Ränkeſpiels und der lügneriſchen
Ver=
drehung zu Fall gekommen. Der Rücktritt Saſonows ſei
das Eingeſtändnis der völligen Niederlage der ruſſiſchen
Diplomatie. Die Neue Freie Preſſe ſagt, ein Alpdruck
würde für die ganze Welt mit dieſem Ränkeſchmied
ärg=
ſter Art, dieſem Künſtler der Fälſchungen verſchwinden.
Auch die Neue Freie Preſſe findet die Berufungen
Schebe=
kos und Cambons merkwürdig, und erklärt, wenn die
ruſſiſche Miniſterkriſis ſich bewahrheiten ſollte, wäre dies
ein neues wichtiges Zeichen der Zerſetzung des
Vierverbandes. Die Reichspoſt betrachtet den
Re=
gierungswechſel in Rußland vor allem als eine
Enttäu=
ſchung für die Anhänger der bedingungsloſen Fortführung
des Krieges.
Die ruſſiſchen Finanzen.
* Kopenhagen, 2. Nov. (Zenſ. Frkft.)
Ber=
lingske Tidende erfährt aus Petersburg, daß die
Vertre=
ter der Großbanken die Aufnahme einer neuen
inländiſchen Milliardenanleihe zu 5½
Pro=
zent mit zehnjähriger Amortiſationszeit vorbereiten. Die
Bankvertreter übernahmen die Aufbringung von 600
Mil=
lionen Rubel. Die Anleihe ſoll am 15. November
emit=
tiert werden. Die erſte Rate wird im November, der Reſt
im Januar und März 1916 eingezahlt. Der Kurs werde
vermutlich 95 betragen. — Djen ſpricht offen die
Befürch=
tung aus, daß die neue geplante innere
Milliar=
denanleihe mit einem großen Mißerfolg enden
werde. Der Grund liege in der unſicheren innerpolitiſchen
Lage, die die Bevölkerung abſchrecke, Geld zu wagen.
Schon die letzte innere Anleihe ſei auf myſtiſche Weiſe
zuſtande gekommen. Die Hoffnung Barks auf eine große
Beteiligung der Sparer werde ſich wahrſcheinlich als
trügeriſch herausſtellen.
* Köln, 2. Nov. Die Köln. Ztg. meldet aus
Kopen=
hagen: In einer Denkſchrift zu dem neuen
Staatshaus=
halte Rußlands entwirft der Finanzminiſter Bark ein
trauriges Bld von dem Stand der ruſſiſchen
Finanzen und erklärt, daß es für die Staatskaſſe
un=
möglich ſei, jetzt in London die fälligen kurzfriſtigen
Schatzanweiſungen einzulöſen; ſie müßten
vielmehr unter ſchweren Bedingungen erneuert werden.
Die jüdiſchen Flüchtlinge im Kaukaſus.
* Kopenhagen, 2. Nov. (Zenſ. Frkft.) Polis
tiken meldet aus Petersburg: Der Vizekönig vom
Kau=
kaſus, Großfürſt Nikolai ordnete an, daß die Juden,
die aus den okkupierten Provinzen nach dem Kaukaſus
geflüchtet waren, ausgewieſen und ins Innere
Rußlands=
abgeſchoben werden ſollen. Auch den jüdiſchen Händlern
und Handwerkern wurde der Aufenthalt im
Kau=
kaſus unterſagt.
Engliſche Verlulte.
* London, 2. Nov. Die geſtrige Verluſtliſte
enthält die Namen von 234 Offizieren und 5564 Mann,
darunter 211 Offiziere und 4303 Mann an der Weſtfront.
Die Verluſte an der Weſtfront ſeit der
Offenſive vom 25. September betragen 2958 Offiziere
und 45 288 Mann. (Von unſerer Heeresleitung wurden
die engliſchen Verluſte bei ihrer Offenſive auf 60000
Mann geſchätzt; da die geſamten engliſchen Verluſte wohl
noch nicht veröffentlicht ſind, wird unſere Schätzung
zwei=
fellos noch erreicht werden. Die Red.)
Zum Unfall des Königs von England.
TU Rotterdam, 2. Nov. Nach Mitteilungen
holl=
ländiſcher Reiſenden aus London ſoll der König von
England bei dem Sturz mit ſeinem Pferde einen
Arm gebrochen, Quetſchungen am Oberſchenkel und
Kopfverle tzungen davongetragen haben. Der
König iſt am Montag abend wieder in London
einge=
troffen.
Joffres Englandreiſe.
* Lyon 2. Nov. Républicain meldet aus Paris:
General Joffre wurde nach ſeiner Rückkehr von London
vom Präſidenten der Republik und vom
Miniſterpräſiden=
ten empfangen. Joffre erſtattete Bericht über das
Er=
gebnis ſeiner Reiſe und erklärte, ſehr zufrieden zu
ſein.
Gegen den Separatfrieden.
TU Genf, 2. Nov. Wie der Figaro meldet,
beab=
ſichtigt England, auch mit Italien in
Ver=
handlungen einzutreten, um es zu bewegen,
eben=
falls dem Londoner Vertrag beizutreten, durch den
es verpflichtet ſein ſoll, keinen Separatfrieden
zu ſchließen. Die jüngſt bekannt gegebene Note, daß
Japan dieſem Vertrage ebenfalls zugeſtimmt hat, wird
von der franzöſiſchen Preſſe als verfrüht angeſehen.
Ein früherer rumäniſcher Miniſter über die
Zentralmächte.
TU Bukareſt, 2. Nov. Die hieſige Zeitung
Stea=
gull veröffentlicht eine Unterredung mit dem früheren
rumäniſchen Miniſter Reniceseu, der der
Ueberzeugung Ausdruck gab, daß der Weltkrieg mit
dem Siege der Zentralmächte endigen wird,
und der ſich beſonders anerkennend über die
finan=
ziellle Stärke Deutſchlands ausſprach. Belgien
und Serbien werden die Opfer des Weltkrieges werden.
Wenn erſt die ſchweren Kanonen der Zentralmächte in
Konſtantinopel eintreffen, wird England in Aegypten
geſchlagen und ihm der Weg nach Indien abgeſperrt ſein;
dann wird auch England den Frieden herbeiwünſchen.
Franzöſiſche Balkanſorgen.
* Paris 2. Nov. Die Preſſe weiſt immer wieder
darauf hin daß eine für den Vierverband günſtige
Wendung im Balkan nur durch ein Zuſammenwirken
aller Alliierten herbeigeführt werden könne und daß
Ruß=
land und Italien mit allen verfügbaren Kräften
die Intervention Frankreichs und Englands unterſtützen
müßten. Echo de Paris führt Italien vor Augen, daß die
Gefahr für Serbien auch eine Gefahr für
Italien bedeute. Niemand verkenne die itglieniſchen
Intereſſen in Valona; aber man müſſe einſehen, daß die
notwendigſte und ſchwierigſte Anſtrengung darin beſtehe,
Bulgarien den Weg nach Valona zu verlegen. Wenn es
gelinge, die Bulgaren von Albanien fern zu halten, dann
hätten die Verſprechungen, die Deutſchland dem König
Konſtantin machte, geringe Bedeutung. Zögen aber die
Bulgaren in Durazzo ein, dann genüge es nicht mehr, die
griechiſche Regierung einzuſchüchtern, um Valona zu
be=
ſchützen. Der Matin, der glaubt, daß eine
Interyen=
tion Rumäniens zugunſten des Vierverbandes auch
das Eingreifen Griechenlands veranlaſſen werde, erklärt,
man müſſe ſtark ſein, und es auch beweiſen, um eine
In=
tervention Rumäniens herbeizuführen. Die Haltung
Ru=
mäniens werde jedoch durch die Stärke Rußlands
be=
ſtimmt. Der Matin ſchlägt deshalb, wie bereits erwähnt,
vor, einen beſondeern Vertreter der Entente nach Bukareſt
zu ſenden, der die rumäniſche Regierung und den König
über die Lage an der ruſſiſchen Front aufklären, ſie über
die Stärke der neuen ruſſiſchen Kontingente unterrichten
und außerdem den deutſchen Einfluß und die deutſche
Werbetätigkeit bekämpfen ſolle. Rumänien hat dem
Be=
ſuche des Generals Pau eine lebhafte Exinnerung bewahrt,
aber ein Reiſender genüge für dieſe Länder nicht. Ohne
einen ſtändigen Vertreter des Vierverbandes ſeien alle
Anſtrengungen überflüſſig und vergebens.
Der Balkankrieg.
Der bulgariſche Tagesbericht.
* Sofia, 2. Nov. Amtlicher Bericht vom 31.
Okto=
ber: Die Tätigkeit auf dem ſerbiſchen
Kriegs=
ſchauplatz wird mit dauerndem Erfolg
fort=
geſetzt. Im Moravatale eroberten wir vier
Schnell=
feuergeſchütze und bei der Verfolgung des Feindes von
Knjazevae in der Richtung Sokobanig noch ein
Gebirgs=
geſchütz. Auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz iſt die
Lage ohne merkliche Veränderung.
Die Fortſchritte in Serbien.
T.U. Sofia, 2. Nov. Die ſchwachen Verſuche der
franzöſiſchen Streitkräfte ihre im Raume
von Walandow verlorenen Stellungen wieder zu erobern,
ſcheiterten. Ein von ſtarken Streitkräften angeſetzter
An=
griff gegen die bulgariſſchen Truppen ſüdlich von
Tir=
teli wurde unter blutigen Verluſten für den Gegner mit
Leichtigkeit abgewieſen. Geſtern ſind in Sofig einige
verwundete, in bulgariſche Kriegsgefangenſchaft geratene
franzöſiſche Offiziere angekommen. Aus ihren
Erklärungen geht hervor, daß ſich das
Expeditions=
korps faſt ausſchließlich aus Truppen
zuſam=
menſetzt, die bisher auf Gallipoli
ver=
wendet worden ſind. Die Offiziere ſagten weiter
aus, daß der Verkehr zwiſchen Franzoſen und Serben
äußerſt durch den Umſtand erſchwert wurde, daß eine
Verſtändigung nur durch einige Dolmetſcher erfolgen
kann, da der größte Prozentſatz der augenblicklich im
Felde ſtehenden ſerbiſchen Offiziere keine andere als ihre
Mutterſprache ſprechen. Die bulgariſche
Offen=
ſive gegen Niſch nähert ſich langſam, aber
unauf=
haltſam ihrem Ziele. Die von Vranja am
Eiſenbahn=
ſtrang nach Niſch vordringenden bulgariſchen Truppen
haben die Serben zum Teil nach heftigen Kämpfen aus
allen Stellungen zu beiden Seiten der Bahn geworfen.
Die feindlichen Truppen haben ſich bei Leskovge
konzen=
triert und bereiten ſich hier zum letzten
verzwei=
felten Widerſtande vor. Durch die Beſetzung der
Stadt Grdeljie iſt die große Landſtraße nach Pirot frei
geworden, da die Serben ihre Stellungen bei Ora und
Modroſtina (im Vlaſinatal), aus Furcht eingeſchloſſen zu
werden, ſchleunigſt räumten. Die bulgariſche
Kampf=
gruppe, die Bela Palanka nahm, und diejenige Gruppe,
die Grdeljic eroberte, haben dagegen neuerlich
mit=
einander Fühlung erhalten. An allen Punkten der
Front fiel den Bulgaren zahlreiches Kriegsmaterial in
die Hände. Die Zahl der ſeit Kriegsausbruch von den
Bulgaren gemachten Gefangenen beläuft ſich auf
minde=
ſtens acht= bis zehntauſend Mann. Die Serben haben
alle Kunſtbauten an der Elawa=Eiſenbahn völlig zerſtört.
Sie ſcheinen die Verteidigung dieſes Geländes freiwillig
aufgeben zu wollen.
T.U. Sofia, 2. Nov. Die Zeitung „Mir” meint,
die ſerbiſchen Truppen könnten ſich nur noch mit leerer
Hand nach Montenegro retten, da noch nicht
alle dorthin führenden engen Täler beſetzt ſind, in Alt=
Serbien aber habe Gott im Gebirge der ſerbiſchen Haupt=
Armee ſchon das Grabgeſchaufelt.
T.U. Sofia 2. Nov. Die Bulgaren rücken weiter
gegen Niſch vor, von Norden her durch die Deutſchen
unterſtützt. Die Entſcheidung ſteht nahe bevor.
* Paris, 2. Nov. Der nach Saloniki entſandte
Sonderberichterſtatter des Journal drahtet: Obwohl
ſich der Rückzug des ſerbiſchen Heeres in
Ord=
nung und ohne Ueberſtürzung vollziehe, könne ſein
Widerſtand nicht mehr lange dauern.
Trotz=
dem den Serben ſchleunigſte Hilfe gebracht werden müſſe,
ſei es unmöglich, mit den gegenwärtigen Beſtänden des
mazedoniſchen Expeditionskorps eine ernſte Aktion zu
unternehmen. Wenn man ſich nicht unverzüglich dazu
ent=
ſchließe, kräftige Maßnahmen, wie ſie die Lage erfordert,
zu ergreifen, bleibe nichts übrig, als die Truppen, welche
das Wagnis unternehmen, zurückzurufen.
Oberſt Repington gibt Serbien verloren.
T.U. Lugano 2. Nov. Der Londoner
Korreſpon=
dent des Giornale d’Italig fragte den Militärkritiker der
Times, Oberſt Repington nach ſeiner Meinung
über die Lage in Serbien. Repington antwortete, daß
nach ſeiner Ueberzeugung die Unternehmung der
Alliierten nicht mehr rechtzeitig komme,
um Serbien zu retten. Auch eine Landung der
Alliierten an der adriatiſchen Oſtküſte zur Unterſtützung
Serbiens wäre nutzlos. Italien hätte dort mit
größe=
ren Kräften vorgehen können, jetzt ſei es zu ſpät.
Serbien in Verzweiflung.
TU Budapeſt, 2. Nov. Das Blatt A Vilag meldet
aus Sofia: Der ſerbiſche Geſandte in Petersburg,
Spalatkiwitſch, erſchien im ruſſiſchen Miniſterium des
Aeußern und teilte mit, daß, wenn Rußland nicht bald
ſolche Truppenmaſſen nach Bulgarien ſchickt, daß der
weſentlichſte Teil der ſerbiſchen Truppen befreit wird, die
ſerbiſche Regierung genötigt ſei, mit den
Zentralm ächten und mit Bulgarien einen
Sonderfrieden zu ſchließen.
Verlegung der ſerbiſchen Reſidenz nach Kraljevo.
* Berlin, 2. Nov. Die B. Z. meldet aus
Rotter=
dam: Der Rjetſch will erfahren haben, daß die
ruf=
ſiſche Geſandtſchaft in Serbien nach
Kral=
jewo überſiedelte, wohin auch die ſerbiſche
Regie=
rung verlegt wurde.
Keine Vereinigung der Ententetruppen mit dem
ſerbiſchen Heere.
TU Budapeſt, 2. Nov. Gegenüber den
Lügen=
meldungen der Ententeblätter ſtellt der Sofioter
Spezial=
berichterſtatter des Az Eſt ausdrücklich feſt, die Meldung,
den Landungstruppen der Ententemächte
ſei es gelungen, eine Verbindung mit dem
ſer=
biſchen Heere herzuſtellen — der Paſſus im
ſerbiſchen Kommuniqué, in dem es hieß, in Mazedonien
kämpfen wir Schulter an Schulter mit unſeren
Verbün=
deten —, ſei eine ebenſo lächerliche wie plumpe
Lüge. Die franzöſiſch=engliſchen Truppen wurden vor
einigen Tagen bei Strumitza geſchlagen, und am
Sams=
tag wurden die Franzoſen bei Walandowo
zurück=
gedrängt. Wohl dauern die Truppenlandungen in
Saloniki auch jetzt noch an, bis aber eine genügende
An=
zahl eingetroffen iſt, wird der ſerbiſche Feldzug
bereits zu Ende ſein.
Die Behandlung der Kriegsgefangenen bei den Serhen.
DU Sofia, 2. Nov. Dieſer Tage kamen aus der
Uesküber Gegend öſterreichiſch=ungariſche
Sol=
daten, die in ſerbiſcher Gefangenſchaft geweſen ſind,
völlig zerlumpt und abgeriſſen hierher. Sie berichten,
daß es zwei Gefangenenlager gab, außer in Uesküb noch
in Vranja. Am ſchlechteſten wurden die Ungarn
behan=
delt, etwas weniger ſchlecht die Deutſchen und
Oeſter=
reicher, und erträglich alle Gefangenen ſlawiſcher
Abſtam=
mung. Sie lebten nur kümmerlich in Zelten und
Bargk=
ken. Im Winter ſind viele erfroren. Für Erkrankte waren
kaum Aexzte vorhanden.
Wachſende Oppoſition gegen den Vierverband
in Griechenland.
TU Athen, 2 Nov. Die ſtarle Oppoſition,
die ſich in Publikum und Preſſe gegen die
Machen=
ſchaften des Vierverbandes täglich
wach=
ſend fühlbar macht, hat bisher keinerlei poſitive
Er=
folge zu zeitigen vermocht. Wie aus Saloniki hierher
gemeldet wird, dauern die Truppenlandungen fort. Jetzt
liegt ihnen ein gänzlich anderer als der urſprünglich
beabſichtigte Plan zugrunde. Alle franzöſiſch=engliſchen
Kreiſe ſind ſich einig, daß eine Hilfe für Serbien unter
allen Umſtänden zu ſpät ſein würde, wenn ſie auch mit
bedeutend größeren Kräftemaſſen ausgeführt werden
würde, als dem Vierverband zurzeit zur Verfügung
ſtehen. Man glaubt vielmehr, daß die Ententemächte
be=
abſichtigen, ihre Truppen in Saloniki durch
umfangrei=
chen weiteren Abtransport von Gallipoli und unter
Hin=
zuziehung italieniſcher Streitkräfte ſo weit zu verſtärken,
bis ſie einen, von dem ſerbiſchen Kriegsſchauplatz
gänz=
lich unabhängigen Angriff gegen einen günſtigen Punkt
der bulgariſchen Grenze beginnen können.
Geſpannte ruſſiſch=rumäniſche Beziehungen
TU Bukareſt, 2. Nov. Die ſchwere innerpolitiſche
Kriſe im Vierverband hat im Verein mit der unfaßlich
ſchnellen Zerſchmetterung des ſerbiſchen Widerſtandes
durch die deutſch=bulgariſche Offenſive in Rumänien
den tiefgehendſten Eindruck gemacht. Die
Po=
llitik des Miniſterpräſidenten Bratianu ſieht ſich durch die
überzeugende Macht der Ereigniſſe ſelbſt immer
glän=
zender gerechtfertigt. Die Oppoſition gegen
Bratianu verringert ſich, und die bezahlten
Kampfartikel der Hetzblätter verhallen wirkungslos. Die
ruſſiſch=rumäniſchen Beziehungen ſcheinen außerdem eine
Trübung erfahren zu haben. Man ſpricht hier viel von
einem in wenig freundlichem Ton gehaltenen
Noten=
wechſel zwiſchen Bukareſt und Petersburg. Nach der
Räumung der Donau durch die Serben verlangt die
ruſ=
ſiſche Regierung Munition zurück, die ſie durch
Vermit=
telung eines rumäniſchen Induſtriellen an Serbien
gelie=
fert hatte und die ſich noch in Rumänien in Tranſit
be=
fand. Da der rumäniſche Unterhändler ſich weigert, dies
zu tun und in dieſem Standpunkte von ſeiner Regierung
unterſtützt wurde, kam es zu dem erwähnten
Noten=
wechſel.
Ruſſiſche Torpedoboote auf der Donau durch Rumänien
feſtgehalten.
* Köln, 2. Nov. Die Kölniſche Ztg. meldet aus
Bukareſt: Auf das Verlangen des deutſchen Geſandten
hin erklärte die rumäniſche Regierung ſich bereit,
die Bürgſchaft dafür zu übernehmen, daß zwei in
T urn=Severin liegende ruſſiſche
Torpedg=
boote und ein beſtückter ruſſiſcher
Donaudamp=
fer genau nach den internationalen Vorſchriften
behan=
delt würden. Damit iſt ein Angriff dieſer Schiffe auf
etwa vorüberfahrende Dampfer ausgeſchloſſen, und der
Verkehr auf der Donau iſt geſichert. Es ſcheint, daß es
der rumäniſchen Regierung überlaſſen worden ſei, auf
welche Weiſe ſie die ruſſiſchen Kriegsſchiffe auf der Donau
unſchädlich machen wolle, ob durch Entwaffnung oder
in irgend welcher anderen Art. Hierbei trat
Bratia=
nus Abſicht klar hervor, die berechtigten Forderungen
der deutſchen Regierung auch dann zu erfüllen, wenn
Rußland dies nicht genehm ſein ſollte.
Italiens Beſorgniſſe.
* London, 2. Nov. Der Daily Telegraph bringt
eine Meldung des Berichterſtatters Dillon aus Rom vom
29. Oktober, in welcher es heißt, wenn die Bulgaren
die ſerbiſche Armee nach Albanien drängten,
wür=
den die Folgen äußerſt gefährlich ſein.
Grie=
chenlands Intereſſen in Albanien ſeien gewachſen, und
wenn ſich die ſerbiſchen Truppen dorthin zurückziehen
würden, könne der König von Griechenland ſo energiſche
Maßregeln ergreifen, um die dortigen griechiſchen
In=
tereſſen zu ſchützen, daß eine neue unwillkommene
Aende=
rung in der Lage am Balkan herbeigeführt werden könnte.
Der König treffe bereits Vorbereitungen und habe
Artillerie und Kavallerie eiligſt an die mazedoniſche
Grenze geſandt. Beſondere Geſetze für die Kriegszeit
ſeien in Vorbereitung. Griechenland verſammele ſeine
Truppen in der Richtung Monaſtir, aber das ſchütze nicht
Drama, Seres und Kavalla, Bulgarien habe ihm
vielleicht Monaſtir zugeſagt. Die griechiſche
Neutralität ſei ſo unparteiiſch, daß ſie ſich ebenſo auf eine
bulgariſche Invaſion erſtrecke, wie auf die Landung der
Alliierten in Saloniki. Dillon meldet ferner unter gewiſſem
Vorbehalt, daß die Griechen unter der Führung von
Offizieren der regulären Armee in Uniform in albaniſches
Gebiet einfielen.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 2. Nov. Das Hauptquartier
berichtet: An der Dardanellenfront hielt das
ört=
liche Feuergefecht an. Ein Linienſchiff nahm in der
Gegend von Kemiklikiman, ein Torpedoboot bei Ari
Burnu erfolglos an dem feindlichen Feuer auf dem Lande
teil. Unſere Artillerie beſchädigte einen Schlepper von
feindlichen Schaluppen, die weſtlich von Ari Burnu
infolge Sturmsſcheiterten. Wir machten eine
Mine unbrauchbar, die der Feind bei Sedd=ul=Bahr auf
den linken Flügel legte. — Auf der Kaukaſusfront
ſchlugen wir in der Nacht vom 1. November einen
erfolg=
los unternommenen Angriff des Feindes an verſchiedenen
Stellen ab. — Sonſt nichts neues.
TU Konſtantinopel, 2. Nov. In der letzten
Zeit war ein weiterer Abtransport von
Galli=
poli nicht wahrnehmbar; im Gegenteil, alle Anzeichen
laſſen darauf ſchließen, daß ein ſolcher auch nicht geplant
iſt. Die Engländer werden ſich vielmehr auf den Ver
teidigungskrieg einrichten und die dazu
erforder=
lichen Vorkehrungen treffen.
* Konſtantinopel, 2. Nov. (Meldung der
Agence Milli.) Reuter meldete am 12. Oktober, daß die
engliſchen Dardanellentruppen an der
Nord=
front Gelände in einer Tiefe von 300 Metern gewonnen
haben. Dieſe Reutermeldung iſt von Anfang bis Ende
erfunden. Die Engländer konnten auf der Nordfront
keinen einzigen Meter Gelände gewinnen, ſondern
ver=
loren im Gegenteil an mehreren Stellen Gelände.
Ruſſiſche Drohungen gegen Perſien.
* Teheran, 2. Nov. (Meldung’der Petersburger
Telegraphen=Agentur.) Der ruſſiſche Geſandte
teilte im Auftrage ſeiner Regierung der perſiſchen
Regie=
rung mit, daß, wenn ſich die Gerüchte über den Abſchluß
eines Sondervertrages zwiſchen Perſien
Deutſchland und der Türkei beſtätigen, das
engliſch=ruſſiſche Abkommen, das auf dem
Grundſatz der Erhaltung der Unabhängigkeit und
Unan=
taſtharkeit Perſiens beruhe, ſofort ſeinen Zweck verliere.
Die Erklärung des Geſandten gelte nicht nur für das
gegenwärtige Miniſterium, ſondern auch für jede andere
perſiſche Regierung, die das Schickſal ihres Landes mit
dem Feinde Rußlands verknüpfen ſollte.
Gründung einer indiſchen Liga.
* London 2. Nov. (Zenſ. Frkft.) Der New
Statesman berichtet über einen Artikel, den die bekannte
Theoſophin Anni Beſant in ihrer Wochenzeitſchrift
New Indian veröffentlicht hat. Sie kündigt darin die
Gründung einer neuen indiſchen Liga an,
die als Bindeglied zwiſchen dem indiſchen nationalen
Kongreß und britiſchen Kongreßausſchuß ſtehen ſoll und
deren Zweck es ſei, eine Homerule für Britiſch=
Indien zu ſchaffen. Die neue Vereinigung ſoll zwei
Abteilungen haben, eine für England und eine für
In=
dien. An der Spitze ſteht der Neſtor der indiſchen
Poli=
tiker, Dedabhai Noaroy, der „Indiens großer Mann”
ge=
nannt werde. Für die indiſche Abteilung führe Sir
Su=
bramanya Jyer, der frühere oberſte Richter des hohen
Gerichtshofes von Madras, den Vorſitz. Eine der
wich=
tigſten Körperſchaften für die Einrichtung der Homerule
in Indien war bis jetzt der indiſche Nationalkongreß, der
jedoch nicht wirkſam genug geweſen ſei, da er einmal im
Jahr tagte. Dazu beſtehe innerhalb des nationalen
Kon=
greſſes eine Minderheit, die der Auffaſſung ſei, daß
In=
dien noch nicht reif ſei für die Selbſtverwaltung. Anni
Beſant iſt der Anſicht, daß ſich ſämtliche Kongreßleute mit
Ausnahme einer kleinen Minderheit der neuen
Bewe=
gung anſchließen würden.
* Wien, 2. Nov. Zum Andenken an die Opfer die
der Weltkrieg von dem Vaterlande gefordert hat, fand
heute am Allerſeelentage auf dem Wiener Zentralfriedhof
ein Requiem für die im Felde gefallenen
Angehö=
rigen der geſamten bewaffneten Macht, ſowie für die
hier beerdigten deutſchen Soldaten ſtatt. In Vertretung
des Kaiſers Franz Joſef nahm Erzherzog Leopold
Sal=
vator an der Feier teil. Ferner waren zugegen Erzherzog
Franz Salvator, der Kriegsminiſter, der
Landesverteidi=
gungsminiſter, der ſtellvertretende deutſche Militärattaché
Prinz Erbach und zahlreiche in Wien weilende Offiziere.
Auf der Kriegsgrabſtätte legte Erzherzog Leopold
Sal=
vator im Namen des Kaiſers Franz Joſef und Prinz
Erbach für den deutſchen Kaiſer einen Kranz nieder.
* London, 2. Nov. Der Verband der
Kohlen=
grubenbeſitzer von Südwales hat dem
Berg=
arbeiterverband mitgeteilt, daß er mit Rückſicht auf die
geſchäftliche Lage bei dem Einigungsamte am 10.
Novem=
ber die Herabſetzung der Löhne um 5 Prozent
beantragen werde.
Die Herſtellung der Monarchie in China.
* London 2. Nov. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: Die freundſchaftlichen Vorſtellungen, die der
japa=
niſche Geſchäftsträger in Peking unternommen
hat, um der Bewegung zur Herſtellung der
Mon=
archie Einhalt zu tun, iſt von dem engliſchen und
ruſſiſchen Geſandten in Peking unterſtützt
worden. Das Auswärtige Amt in Tokio hat eine
Mit=
teilung verfffentlicht, nach der der japaniſche
Geſchäfts=
träger in Ppking beauftragt worden iſt, mitzuteilen, daß
der Errichtung einer Monarchie gegenwärtig ſo gut wie
ſicher Unruhen folgen würden, die den Frieden im fernen
Oſten und die Intereſſen der europäiſchen kriegführenden
Nationen gefährden würden. Daher begünſtige Japan das
Hinausſchieben der monarchiſtiſchen Pläne der
chineſiſchen Regierung. Der chineſiſche
Außen=
miniſter hat vorſichtig geantwortet, ſeiner
An=
ſicht nach ſei die Regierung völlig Herr der
Lage, Unruhen ſeien nicht zu befürchten. Die
Angelegenheit befinde ſich nicht mehr in Händen der
Re=
gierung, die dem Willen des Volkes entſprechen müſſe.
Der Korreſpondent des Blattes ſchließt, man betrachte
es als Zeichen der Zeit, daß der Vertreter Japans die
Vorſtellungen erhob. Was die düſtere Auffaſſung Japans
und der anderen fremden Länder über die Lage betreffe,
ſo fehle es an ſicheren Nachrichten darüber, ob wirklich
eine Oppoſition vorhanden iſt, die ernſte Unruhen
hervor=
rufen könnte.
Letzte Nachrichten.
* Lyon, 2. Nov. Nouvelliſte meldet aus Auxerre:
In der Pulverfabrik in Hery explodierte eine Kiſte
mit Sprengſtoffen. Ein Soldat und ein Arbeiter wurden
Waſhington, 2. Nov. (W.T. B. Nichtamtlich.)
Mel=
dung des Reuterſchen Bureaus. Der Oberſte
Ge=
richtshof erklärte, daß das Geſetz des Staates
Ari=
zona gegen die Ausländer, gegen das mehrere
Regierungen Einſpruch erhoben haben, gegen die
Verfaſ=
ſung verſtoße. Dieſer Schritt ſteht wahrſcheinlich im
Zu=
ſammenhange mit dem Beſchluß des Gerichts über das
kaliforniſche Fremdengeſetz, gegen das Japan Einſpruch
erhob.
* Tokio, 2. Nov. (Meldung des Reuterſchen Bur.)
Hier iſt eine Verſchwörung in den Arſenalen und
Munitionsfabriken entdeckt worden, die ſich auf eine
An=
zahl Orte in ganz Japan erſtreckt.
Darmſtadt, 3. November.
W-l. Großh. Hoftheater. In der geſtrigen „Mignon”=
Aufführung, die unter Leitung des Herrn
Chor=
direktors Preuß ſtattfand, ſang Frl. Geyersbach
nach längerer Zeit wieder die Titelpartie und erntete, wie
immer, reichen Beifall und künſtleriſchen Erfolg. Die
Aufführung hinterließ dank den trefflichen ſtimmlichen
und geſanglichen Leiſtungen einen hochbefriedigenden
Geſamteindruck, zu dem auch die ſtimmungsvolle
Inſze=
nierung beitrug. Herr Globerger ſang den Wilhelm
Meiſter mit friſcher und prächtiger Stimme, Frau
Kal=
lenſee führte die Partie der Philine mit ihrer
ſchwieri=
gen und verzwickten Koloratur mit virtuoſer Kunſt durch;
Herr Semper entfaltete als Lothario viel ſtimmliche
Wärme und Schönheit des Vortrags. Die kleineren
Rol=
len des Friedrich und des Laertes waren durch die
Her=
en Thomſen und Peterſen gut beſetzt. Zum”
Schluſſe wurde Herr Semper, der heute in dieſer
Spielzeit, aber hoffentlich nicht für immer, zum letzten
Male ſang, durch Lorbeerkränze und Blumen und
viel=
nalige Hervorrufe noch beſonders geehrt.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 1. Nov. Der Ausweis der
Reichs=
bank wurde durch den Ultimo und die weiteren
Ein=
ahlungen auf die dritte Kriegsanleihe beeinflußt. Dabei
ergeben ſich gewiſſe Aehnlichkeiten mit dem Ausweis
vom 30. April, der ebenſo wie der vorliegende die
Wir=
kungen widerſpiegelte, die ſich im erſten Monat nach
dem Beginn der Zahlungen auf die Kriegsanleihe für
die Reichsbank ergaben. Die von den Darlehenskaſſen
ausgeliehenen Gelder erfuhren, hauptſächlich infolge der
Neuausleihungen für Zwecke der dritten Kriegsanleihe,
eine Steigerung um 38,7 auf 2070,6 Millionen. Der
Goldvorrat hat weiter um 2,1 auf 2431,7 Millionen
zu=
genommen. Die Golddeckung der Noten hat ſich um
1,9 auf 40,9 Prozent ermäßigt, die Deckung der ſämtlich
täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold um 1,2 auf
32,1 Prozent.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
* Im Verlag Deutſche Vereins=Druckerei und
Ver=
lagsanſtalt Graz erſchien: Im Märchenwald.
Er=
zählungen für kleine und große Kinder von Emma
Schwab (Darmſtadt). Mit Bildern von Hans von
Schroetter. Groß=Oktav. 128 Seiten. Preis 3 Mark.
Im Märchenwalde betitelt ſich die neue Folge der
Er=
zählungen und Geſchichten, die Emma Schwab für die
kleine und größere Jugend verfaßt hat, ermuntert durch
die beifällige Aufnahme, die vor zwei Jahren ihr erſtes,
ſehr viel und gern geleſenes Märchenbuch in der
Kinder=
welt ſowie in der Preſſe gefunden hat. Die Verfaſſerin
war auch diesmal mit Erfolg bemüht, auf das Gemüt der
jugendlichen Leſer in gutem Sinne einzuwirken. In den
„Geiſtern von Tannenberg” ſind auch die großen
Geſcheh=
tiſſe der Jetztzeit erwähnt, um das vaterländiſche
Emp=
finden bei der Jugend zu wecken. Von dem neuen
Mär=
chenbuch Emma Schwabs muß beſonders hervorgehoben
werden, daß ſein Inhalt die Jugend nicht durch trockene
Moral ernüchtert,, ſondern ihrer Phantaſie Nahrung
ſpen=
det und dabei gleichzeitig in ihr die guten, feinen
In=
tinkte weckt. Das Erfreuliche und Originelle der
Schwab=
ſchen Märchen beſteht auch darin, daß ſie das Intereſſe der
Knaben in gleicher Weiſe wie das der Mädchen feſſeln
können. Das Buch wird von unſerer Jugend freudig
be=
rüßt und gern geleſen werden.
Die Goldſammlung.
Keine falſſche Scham!
Bisher iſt ſeit dem Kriegsausbruch auch noch nicht
eine einzige Woche verſtrichen, die der Reichsbank keinen
Goldzufluß gebracht hat. Das iſt ein recht deutlicher
Be=
weis dafür, daß noch immer große Mengen des gelben
Metalls ſich im Publikum befinden. Täglich wechſeln
Hunderte im Reich Gold um, aber ſo mancher, der
eben=
falls ſeiner vaterländiſchen Pflicht nachkommen möchte,
hat eine gewiſſe Scheu davor, jetzt, ſo lange Zeit nach
Be=
ginn der Werbetätigkeit, mit dem Gold herauszurücken.
Es iſt ihm gewiſſermaßen peinlich, daß er zu denen
ge=
zählt werden könnte, die bisher ängſtlich zur Seite
geſtan=
den haben.
Nach unſerer Meinung eine durchaus falſche
Scheu! „Beſſer ſpät, als gar nicht” muß ſich jeder ſagen,
deſſen Herz für das Vaterland ſchlägt, und der zu dem
Bewußtſein gekommen iſt, eine wie wertvolle Funktion
das Gold, wenn es in der Reichsbank liegt, ausüben kann.
Niemand wird den ſcheel anſehen, der heute ſein Gold
umwechſelt und es nicht ſchon geſtern oder vorgeſtern
ge=
tan hat. Die beſte Gelegenheit findet er hierzu an einer
ſo unparteiiſchen Stelle, wie es die Poſt iſt. Wer aber
die Dienſtſtunden bei der Poſt für das Goldumwechſeln
nicht benutzen kann, der wird den Geiſtlichen ſeines
Or=
tes oder ſeines Bezirks zu jeder Tages= und zu jeder
Abendſtunde zum Goldumtauſch bereit finden. Der
Geiſt=
liche ſorgt dann ebenſo wie die Poſt dafür, daß das Gold
auf die ſchnellſte Weiſe zur Reichsbank gelangt, und an
dieſer Stelle zum Beſten der Geſamtheit wirkt.
Briefkaſten.
R. K. Mit der Verheiratung der Tochter geht die
Sorge für deren Vermögen (Verwaltung und
Nutz=
nießung) auf den Ehemann über. Sie können das Geld
ilſo nicht behalten.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Geſchäftliches.
Um die Verbilligung des Brennſpiritus
dem Publikum ſchneller zugängig zu machen, hat die
Spiritus=Zentrale ſich bereit erklärt, den Kleinhändlern,
die ihre alten Beſtände ſchon jetzt zu den um 15 Pf.
ermäßigten Preiſen verkaufen wollen, den
Preisunter=
ſchied zurückzuvergüten. Der Kleinhandel iſt ſonach in
der Lage, ſeine Kundſchaft alsbald zu den
herab=
geſetzten Preiſen zu bedienen.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt auf
dem Schlachtfelde in Serbien am 10. Oktober
mein innigſtgeliebter, herzensguter Mann, der
treubeſorgte Vater ſeines Kindes
(*7220
Johannes Neidig
In tiefer Trauer:
Dina Neidig und Kind.
Darmſtadt, den 2. November 1915.
Den Heldentod fürs Vaterland
erlitt am 29. Oktober unſer
lang=
jähriger, treuer Turnbruder
Sevantan Stemnprecer.
Wir werden ſeiner ſtets in Ehren
gedenken.
Die Tuengemeinde Weiterſtadt.
(15341
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der
herz=
lichſten Teilnahme an unſerm ſo
ſchweren Verluſte ſagen wir Allen
auf dieſem Wege unſern innigſten
Dank.
Clara Boigt, geb. Poſeiner, u. Kind,
Ferdinand Boigt u. Frau, geb. Bornſeiff,
Baurat Hechler u. Frau, geb. Boigt.
Darmſtadt, 2. November 1915. (*2290
An unſerem Hochzeitstage verſchied
plötz=
lich nach kurzem Leiden infolge eines
Schlag=
anfalles meine innigſtgeliebte Gattin, meine
unvergeßliche, gute Mutter
(15292
Emma Doris
Kuorr von Roſenroth
geb. Jungk
im 54. Lebensjahre.
Dies zeigen
nahme an:
mit der Bitte um ſtille Teil=
Ludwig Knorr von Roſenroth,
Hauptmann im Reſ.=Feldart.=Regt. Nr. 49
und Kompagnieführer im Gefangenenlager
Salzwedel,
Hans Chriſtian Knorr von Röſenroth,
Kadett in Naumburg a. S.
Die Beerdigung findet in Goslar, Kaiſerbeet 1,
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer innigſtgeliebtes Kind
(B15343
heinz
nach kurzem, ſchwerem Leiden im Alter von
4 Jahren zu ſich in die ewige Heimat abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
die tiefgebeugten Eltern:
Adolf Mattes
und Frau, geb. Becker.
Darmſtadt, den 2. November 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 4. Nov.,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. B): „Der Weibsteufel”
Monatsverſammlung des Kriegervereins um
8½ Uhr in der „Stadt Koburg”.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 4. November.
Fundſachen=Verſteigerung um 9 Uhr im
Fund=
bureau zu Frankfurt, Poſtſtraße 6.
Weiterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Trüb und
reg=
nerifch, mild.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden
Mittwoch, den 3. November 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Veſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Miſſions=Kriegsbetſtunde. Miſſionar
Weis=
mann.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Rückert.
Donnerstag, den 4. November 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegs=
betſtunde.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil. Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
für unsere Truppen im Felde sind
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und Batterien.
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ſehr bedrängter Lage u. wird derehrl.
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Hügelſtraße, abzugeben. (*7278
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56
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„ à 1
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163
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fällt nicht unter die Sachen, die von der Sammelstelle nicht erwänscht sind.
statt über
Mik.
Sämtliche Artikel sind guter Qualität und durchaus zweckmässig. Ein Verdienst an diesen Paketen ist ausgeschlossen;
der Verkauf geschieht des guten Zweckes wegen. Aenderungen an der Zusammenstellung sind nicht möglich, um zu
ver-
meiden, dass die Gelegenheit für persönliche Zwecke ausgenutzt wird. Die Kleidungsstücke sind völlig gross für normale
und grosse Soldaten zugeschnitten.
Bekanntmachung,
betreffend die Anmeldung des im Inlande befindlichen Vermögens von Angehörigen
feindlicher Staaten.
Vom 28. Oktober 1915.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 18. d. M. bringen wir nachſtehend
noch einige weitere Erläuterungen zur Kenntnis der anmeldepflichtigen Perſonen”
Darmſtadt, den 28. Oktober 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern:
Z. V. Schliephare.
Krämer.
Die Verordnung des Bundesrats über die Anmeldung des im Inlande
befind=
lichen Vermögens von Angehörigen feindlicher Staaten vom 7. Oktober 1915 und die
hierzu erlaſſene Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 10. Oktober 1915 nennt
vier Gruppen von Anmeldepflichtigen, denen die vier Muſter der
Anmelde=
bogen (A, B, C, D) entſprechen:
a) die feindlichen Staatsangehörigen, die ſich im Inland aufhalten (
Anmelde=
bogen A),
b) die Verwalter feindlichen Vermögens (Anmeldebogen B),
c) die Schuldner feindlicher Gläubiger (Anmeldebogen C),
d) die Leiter eines inländiſchen Unternehmens, an dem feindliche Staatsangehörige
beteiligt ſind (Anmeldebogen D).
Aus dieſer Ueberſicht erhellt, daß in vielen Fällen gleichzeitig
verſchie=
dene Anmeldebogen von einem Anmeldenden auszufüllen ſein
werden. Zum Beiſpiel hat eine Bank, bei der feindliche Staatsangehörige Depots
und Bankguthaben beſitzen, ſowohl den Anmeldebogen B als auch den Bogen C
auszu=
füllen. Sind an der Bank auch feindliche Staatsangehörige beteiligt, z. B. durch den
Beſitz von Aktien, ſo iſt auch der Anmeldebogen D auszufüllen. Feindliche
Staats=
angehörige ſelbſt haben ihr ganzes Vermögen lediglich nach Anmeldebogen A anzumelden.
Die deutſchen Anmeldepflichtigen die feindliche Vermögen verwalten oder
verwahren (Anmeldebogen B) — insbeſondere Banken, Treuhänder,
Vor=
münder uſw. — haben bei Ausfüllung der Spalte 2 „Geld und Wertpapiere‟
auf die Anmerkung hierzu zu achten. Dieſe beſagt: „Bei Bargeld und Banknoten
ge=
nügt die Angabe des Geſamtbetrags, bei Wechſeln und Schecks die Angabe des Betrags
der einzelnen Stücke; im übrigen iſt außer dem Geſambetrage (nach dem Nennwert)
auch Zahl, Art, Bzeichnung und Betrag der Stücke anzugeben.”
Es iſt daher zunächſt auf den vorgeſehenen fünf Zeilen anzugeben nach dem
Nenn=
wert: der Geſamtbetrag a) an Bargeld und Banknoten, b) an Wechſeln, e) an Schecks,
d) an Aktien und Anteilſcheinen, e) an ſonſtigen Wertpapieren. Eine Umrechnung
aus=
ländiſcher Valuta in deutſche und eine Kursberechnung findet nicht ſtatt. Sind Werte
verſchiedener Währung vorhanden, ſo ſind ſie nebeneinander anzugeben, z. B. bei der
Geſamtſtumme an Wechſeln:
. . . . Rbl, uſw.
Mk. — .
Außer dieſer in Summen anzugebenden Geſamtaufſtellung iſt noch eine
Einzel=
aufſtellung über die Wertpapiere vorgeſehen. Bei Wechſeln und Schecks ſoll zu
die=
ſem Zweck der Betrag der einzelnen Stücke angegeben werden. Bei Aktien und ſonſtigen
Wertpapieren iſt Zahl, Art Bezeichnung und Betrag der Stücke anzugeben. Ueber den
Inhalt dieſer Beſtimmung ſind Zweifel dahin laut geworden, ob es erforderlich iſt, auch
unter gleichartigen Stücken jedes einzelne Stück nach Nummer uſw. aufzuführen.
Worauf es ankommt, iſt, daß die Wertpapiere mit ihrer üblichen genauen börſenmäßigen
Bezeichnung, alſo mit Angabe des Nennwerts, des Zinsfußes des Ausſtellers und
etwaiger ſonſtiger Gattungsunterſchiede angegeben werden. Eine Angabe der Nummer
iſt nicht erforderlich. Bei gleichartigen Papieren iſt ferner die Zuſammenfaſſung
in einem Betrage zuläſſig, z. B. „40000 Mk. in 3prozentiger Reichsanleihe, 10
Stück Stammaktien der Aktiengeſellſchaft &. à 1000 Mk., 150 000 Mk. 4proz.
Obliga=
ohne daß es einer Stückelung oder weitergehenden
Einzel=
tionen der .
ausſcheidung bedürfte. Bei Verwaltung eines größeren Vermögens wird oft eine
um=
fangreiche Aufſtellung erforderlich ſein, die nötigenfalls auf einem beſonderen Bogen
dem Anmeldebogen B anzuheften iſt.
Beſteht das für einengfeindlichen Staatsangehörigen verwaltete oder verwahrte
Vermögen in einem Warenlager, z. B. einem Kommiſſionslager, ſo iſt es — ſofern
es nicht unter ſtaatlicher Aufſicht oder Zwangsverwaltung geſtellt iſt, oder ſofern es ſich
nicht um Wertſachen z. B. ein Juwelierwarenlager, handelt (vgl. Spalte 3 „Wertſachen”)
— in Spalte 5 des Bogens B, „ſonſtiges Vermögen mit Ausnahme gewöhnlichen
Haus=
rats”, anzumelden.
Häufig ſteht dem Verwalter oder Verwahrer des fremden Vermögens an dieſem
ein Zurückbehaltungsrecht oder ein Pfandrecht zu. Dieſer Umſtand iſt für die Frage der
Anmeldepflicht belanglos. Auch die mit einem ſolchen Pfandrecht belaſteten feindlichen
Vermögensobjekte ſind anzumelden. Eine Angabe des auf dem anzumeldenden
Gegen=
ſtand laſtenden Rechts des Anmeldenden iſt zuläſſig, aber nicht erforderlich. Die
Zu=
läſſigkeit der Ausübung ſolcher dinglichen Rechte an der fremden Sache iſt in der
Ver=
ordnung vom 7. Oktober 1915 (ſ. § 8 daſelbſth ausdrücklich hervorgehoben.
In Spalte 4des Anmeldebogens B ſind auf Geld lautende Forderungen
gegen inländiſche Schuldner, darunter insbeſondere Bankguthaben und Hypotheken,
an=
zugeben. Es handelt ſich hier bei Ausfüllung des Anmeldebogens B nicht um
Schulden des Anmelders ſelbſt, ſondern um von ihm verwaltete Forderungen
und Guthaben eines feindlichen Gläubigers gegen ſonſtige inländiſche Schuldner.
Der Schuldner ſelbſt hat ſeine Schulden gegen den feindlichen Gläubiger nicht auf dem
Ameldebogen B (verwaltetes oder verwahries feindliches Vermögen), ſondern auf dem
Anmeldebogen C anzumelden.
Zum Anmeldebogen C (Anmeldung der feindlichen
Geld=
forderungen) iſt zu bemerken, daß nur Perſonen, die im Inland anſäſſig ſind, und
Unternehmungen, die im Inland ihren Hauptſitz haben, anmeldepflichtig ſind, ſowie, daß
nur Schulden an im Ausland (auch im nichtfeindlichen Ausland)
befind=
liche feindliche Staatsangehörige und an im feindlichen Ausland anſäſſige
Unter=
nehmungen anzumelden ſind.
Die anzumeldenden Verbindlichkeiten ſind einzeln nach Art, Schuldgrund und
Betrag anzuführen, z. B. „Darlehen von 1000 Mk.”. Beim Beſtehen eines
Kontpkorrenr=
verhältniſſes genügt die Angabe des an dem maßgebenden Stichtag vorhandenen Saldos.
Zinſen ſind nicht nach ihrem augenblicklichen Betrage auszurechen, ſondern es iſt lediglich
bei dem Kapital der Zinsſatz und der Tag, von dem ab Zinſen geſchuldet werden, zu
bemerken. Geſchuldete Dividenden ſind als ſolche beſonders zu kennzeichnen.
Bei wiederkehrenden Leiſtungen iſt — abgeſehen von dem bereits erwähnten Falle
der Angaben von Zinſen — die Jahresleiſtung und die Zeitdauer, für die ſie geſchulder
werden, anzugeben. Wird die Leiſtung auf Lebenszeit geſchuldet, ſo iſt das Alter des
Berechtigten anzugeben. Geſamtſchulden ſind als ſolche zu bezeichnen.
Nicht anzumelden ſind Schulden an inländiſche Niederlaſſungen eines feindlichen
Unternehmens, ferner alle Schulden, für die die Gegenleiſtung noch ausſteht, ſowie
Ver=
ſicherungsprämien, Bürgſchafts= und Regreßſchulden, es ſei denn, daß der Bürgſchafts=
und Regreßfall ſchon eingetreten iſt.
e Verbindlichkeiten ſind, ſoweitſie hiernach auneldepſlichtig
ſind, mit dem Vermerk „bedingt” oder „beſtritten” zu kennzeichnen. Zweifel können hier
entſtehen. Es iſt die Frage aufgeworfen worden, ob Akzeptkredite — z. B. die häufigen
Londoner Rembourskredite — anzumelden ſind. Iſt der Kredit noch gar nicht in
An=
ſpruch genommen, ſo wird die Anmeldung zu unterbleiben haben; iſt dagegen ein Akzept
gegeben, ſo wird es ſich um eine anzumeldende, und zwar unbedingte Forderung des
Londoner Akzepthauſes handeln.
Der Anmeldebogen D über feindliche Beteiligungen iſt nur von im
Inland anſäſſigen Unternehmungen, d. h. ſolchen Unternehmungen, deren Hauptſitz im
Inland iſt, auszufüllen. Die Anmeldepflicht beſchränkt ſich auf eine Angabe von Firma,
Gegenſtand und Geſellſchaftsform des Unternehmens, Bezeichnung der feindlichen
Teil=
haber, Art ihrer Beteiligung, Schätzung des Wertes der feindlichen Anteile und Angabe
der Höhe des Geſamtskapitals. Als Beteiligung gilt auch der Aktienbeſitz. Indeſſen iſt
dieſer ſelbſtverſtändlich nur inſoweit anzugeben, als er tatſächlich bekannt iſt.
Endlich ſeien noch folgende Beſtimmungen hervorgehoben, die für die Ausfüllung
jedes Anmeldebogens gelten:
1. Von der Anmeldepflicht ſind befreit die Kriegsgefangenen; dagegen ſind die
n Gefangenenlagern internierten feindlichen Staatsangehörigen anmeldepflichtig.
2. Von der Anmeldepflicht ſcheidet aus das unter Staatsaufſicht oder ſtaatliche
Verwaltung geſtellte feindliche Vermögen.
3. Beträgt das vom Anmeldepflichtigen anzumeldende Vermögen eines feindlichen
Staatsangehörigen weniger als 500 Mark ſo darf die Anmeldung dieſes
Ver=
mögens unterbleiben. Bei ausländiſchen Valuten wird hier der Einfachheit halber
der Parikurs zugrunde zu legen ſein. Bei wiederkehrenden Leiſtungen iſt für die Frage
der Anmeldepflicht der Jahresbetrag maßgebend.
4. Iſt eine Firma anmeldepflichtig, die mehrere Niederlaſſungen im Inlande
unterhält, ſo erfolgt die Anmeldung durch die Hauptniederlaſſung.
5. Als feindliche Staaten im Sinne der Verordnung gelten Großbritannien
und Irland, Frankreich, Rußland und Finnland, ſowie die
Kolo=
nien und auswärtigen Beſitzungen dieſer Staaten; als feindliche
Staatsangehörige mithin die Angehörigen dieſer Staaten, ihrer Kolonien und
auswär=
tigen Beſitzungen. Als feindliches Ausland gelten auch die von uns beſetzten Gebiete
Frankreichs und Rußlands. Unter „Inland” iſt überall lediglich das Gebiet des
Deut=
ſchen Reiches zu verſtehen.
Beſtehen über die Staatsangehörigkeit einer Perſon, die ihren
Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt im feindlichen Ausland hat, Zweifel, ſo iſt ſie
als feindlicher Staatsangehöriger bei der Aumeldung zu behandeln.
Juriſtiſche Perſonen, die im feindlichen Ausland anſäſſig ſind, gelten als
feindliche Staatsangehörige. Offene Handelsgeſellſchaften und ſonſtige
Geſellſchaftsunternehmungen ohne juriſtiſche Perſönlichkeit gelten als feindliche
Staats=
angehörige, wenn ſie ihren Sitz im feindlichen Ausland haben, es ſei denn, daß keiner
der Inhaber feindlicher Staatsangehöriger iſt. Iſt ihr Sitz im nichtfeindlichen Ausland,
ſo gelten ſie als feindliche Staatsangehörige, wenn ihre ſämtlichen Teilhaber feindliche
Staatsangehörige ſind.
6. Ausdrücklich ſei, obgleich dies als ſelbſtverſtändlich gelten kann, bemerkt, daß
der Anmeldende nur anzumelden braucht, was ihm bekannt iſt.
7. Andererſeits muß der Anmeldende auch alle einſchlägigen ihm bekannten
Ver=
hältniſſe angeben und kann ſich angeſichts der geſetzlichen Anmeldepflicht nicht auf eine
Schweigepflicht gegenüber dem ſeindlichen Ausländer berufen. Dagegen ſind die
An=
meldeſtellen zur Amtsverſchwiegenheit verpflichtet.
8. Als Stichtag für dier Anmeldung gilt der Tag des Inkrafttretens der
Be=
kanntmachung, alſo nach Artikel 15 der 12. Okkober 1915, an welchem die betreffende
Nummer des Reichs=Geſetzblatts herausgegeben wurde.
9. Für jeden feindlichen Staatsangehörigen, von dem Vermögen
anzumelden iſt, iſt ein beſonderer Bogen zu verwenden, auf deſſen Vorderſeite
Name, Wohnort und Staatsangehörigkeit des feindlichen Staatsangehörigen
anzu=
geben iſt.
Zur Erleichterung der Anmeldung ſind die einſchlägigen Beſtimmungen ſowohl der
Verordnung wie auch der Ausführungsvorſchriſten auf der Rückſeite der Anmeldebogen
ſelbſt abgedruckt.
Bekanntmachung
über die Feſtſetzung der Grundpreiſe für Butter und die Preisſtellung für den
Weiterverkauf.
Vom 24. Oktober 1915.
Auf Grund der §§ 1 und 4 der Verordnung des Bundesrats über die Regelung
der Butterpreiſe vom 22. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 699) wird folgendes beſtimmt:
I. Der Preis für Butter, den der Herſteller beim Verkauf im Großhandel frei
Berlin, einſchließlich Verpackung, fordern kann (Grundpreis), wird bis auf weiteres
für Handelsware I auf höchſtens . . . 240 Mark,
für Handelsware II auf höchſtens . . . 230 „
für Handelsware III auf höchſtens . . . 215
für abfallende Ware auf höchſtens . . . 180
für 50 Kilogramm feſtgeſetzt.
II. Der Zuſchlag für den Weiterverkauf darf höchſtens betragen beim Verkauf
im Großhandel . . . . 4 Mark,
im Kleinhandel . . . . 11 Mark,
auf je 50 Kilogramm.
III. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem 1. November 1915 in Kraft.
Berlin, den 24. Oktober 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
über die Feſtſetzung der Grundpreiſe für Butter und die Preisſtellung für den
Weiterverkauf.
Vom 30. Oktober 1915.
Auf Grund des § 3 der Verordnung des Bundesrats über die Regelung der
Butterpreiſe vom 12. Oktober 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 689) wird mit Zuſtimmung
des Reichskanzlers folgendes angeordnet:
§ 1. Der Preis für Butter, den der Herſteller beim Verkauf im Großhandel
frei Darmſtadt, Gießen, Mainz, Offenbach und Worms, einſchließlich Verpackung
fordern kann (Grundpreis), wird mit 15 vom Hundert Abſchlag gegen die unter I der
Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers über die Feſtſetzung der
Grund=
preiſe für Butter und die Preisſtellung für den Weiterverkauf vom 24. Oktober 1915
(Reichs=Geſeßbl. S. 700) feſtgeſetzt.
§ 2. Dieſe Beſtimmung tritt mit dem 1. November 1915 in Kraft.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1915.
(15318
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
J. V.: Schliephake.
Mreitchr dungichter des Froſt. Poltetent arntſcdt.
Gefundene Gegenſtände: 1 Fünfmarkſchein. 1 Patent= und
1 Hohſchlüſſel an einer ſchwarzen Schnur. 1 Marktkorbdeckchen.
2 ſchwarze Portemonnaies mit je über 1 Mk. Inhalt. 1 Hundeleine
mit Karabinerhaken. 1 kleiner, grüner Damen=Strupfbeutel mit
20 Pfennigen Inhalt. 1 weißes Taſchentuch mit über 1 Mk.
einge=
bunden. 1 grauer Kinder=Pelzkragen. 1 Seehundleder=Portemonnaie
mit über 1 Mk. Inbalt. 1 goldener Ohrring mit Anhänger. 1 Paar
(15294
weißwollene Kinderhandſchuhe.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Spitzhund, 2 Pinſcher (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dort=
ſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(15297
Ein guterhaltener, faſt neuer,
Emoderner Kinderwagen
(*7160mf
billig zu verkaufen
Pareusſtraße 21, part.
otes Damaſt=Kanapee, lofe
Federn, Barchent zu 1 Kiſſ.,
helles Jackett zu verk. (*7162
Mühlſtraße 26, 1. St. r.
Grauer Offiziermant. m. watt.
Seidenfutter zu verk. (*7195
Eſchollbrückerſtr. 3, 2. St.
Guterhaltener Herreu=
Winter=
überzieher für mittlere Figur,
ſowie ſeidenes u. wollenes Kleid,
Größe 42—44, zu verkaufen. (*7247
Näheres in der Geſchäftsſtelle.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 16. bis 31. Oktober 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 240
Butter in Partien Mk. 2.10
Eier das Stück 20 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 4.75
Kartoffeln je 100 Kilo Mk. 9
„ 25 „ „ 2.50
Kornſtroh 50 Kilo. . . Mk. 3.50
Heu 50 Kilo Mk. 5.50
Darmſtadt, 2. November 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Billig. Ohstgestelle
auchfür Flaschen aufbewahr, usw.
geeignet. Probegestell mit 5
aus-
ziehbaren Horden M. 8.- (15266a
Deutsche Bacula-ludustrie, Mainz,
Abgabe von Lebensmitteln.
Die Abgabe von Lebensmitteln (Grieß, Graupen und
Teig=
waren) aus den ſtädtiſchen Vorräten erfolgt nach Vorlage der in
Zimmer 7 des Stadthauſes erhaltenen Bezugsſcheine und der
Brot=
ausweiskarte in nachſtehenden hieſigen Verkaufsſtellen:
a) Abgabeſtelle des Konſumvereins:
Schloßgartenplatz 11
Nieder=Ramſtädter Straße 16
Liebfrauenſtraße 91
Grafenſtraße 27
Feldbergſtraße 69
Sandbergſtraße 27
b) A. Supp.
Marktplatz=
g) Friedrich Hebermehl,
Kies=
c) Otto Erb, Alexanderſtr. 17½
ſtraße 66
d) Paul März, Landwehrſtr. 19½ h) Peter Keil, Pankratiusſtr. 26
e) Friedrich Dörner, Hügelſtr. 21 !) Georg Roth, Dieburger
4) J. B. Eyſſen, Heidelberger
Straße 9.
Straße 96
Die Preiſe ſind für das Pfund Grieß . . . 41 Pfennig.
Graupen . 42
Teigwaren 55 „
Darmſtadt, den 2. November 1915.
(15327
Der Oberbürgermeiſter.
J. B.: Mueller.
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15216gm)
Bekanntmachung.
Wir bringen die wiederholt bekannt gegebene Verordnung des
Bundesrats gegen übermäßige Preisſteigerung vom 23. Juli 1915
in der berichtigten und ergänzten Faſſung vom 22. Auguſt 1915
nach=
ſtehend abermals zur öffentlichen Kenntnis.
Bei der Ueberwachung des Befolgs der Vorſchriften ſind
die Polizeiorgane mehr denn ſonſt auf die Mithilfe des
Publi=
kums angewieſen. Es iſt deshalb unerläßlich, doß alle
Beob=
achtungen über Verfehlungen gegen die Vorſchriften zu unſerer
Kenntnis gebracht werden, damit eine gründliche Unterſuchung
vorgenommen und gegebenenfalls die Beſtrafung der Schuldigen
herbeigeführt werden kann.
Darmſtadt, den 1. November 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung
gegen übermäßige Preisſteigerung.
Vom 23. Juli 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die
Ermächtigung des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw.
vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 327) folgende Verordnung
erlaſſen:
§ 1. Werden Gegenſtände des täglichen Bedarfs, insbeſondere
Nahrungs= und Futtermittel aller Art ſowie rohe Naturerzeugniſſe,
Heiz= und Leuchtſtoffe, die vom Eigentümer zur Veräußerung erzeugt
oder erworben ſind, zurückgehalten, ſo kann das Eigentum an ihnen
durch Anordnung der Landeszentralbehörde oder der von ihr
bezeich=
neten Behörde auf eine in der Anordnung zu bezeichnende Perſon
übertragen werden.
Die Anordnung iſt an den Beſitzer der Gegenſtände zu richten;
das Eigentum geht über, ſobald die Anordnung dem Beſitzer zugeht.
§ 2. Der Uebernahmepreis wird unter Berückſichtigung des
Ein=
kaufspreiſes und der Güte und Verwertbarkeit der Gegenſtände von
der höheren Verwaltungsbehörde nach Anhörung von
Sachverſtän=
digen endgültig feſtgeſetzt. Sie beſtimmt darüber, wer die baren
Aus=
lagen des Verfahrens zu tragen hat.
Einkaufspreis auf Grund von Verträgen, die in den letzten 2
Wochen vor der Bekanntgabe der Enteignungsanordnung an den
Beſitzer oder vorher in der Abſicht geſchloſſen worden find, einen
höheren Uebernahmepreis zu erzielen, werden bei Feſtſtellung des
Preiſes nicht berückſichtigt.
Die Preisfeſtſetzung durch die höhere Verwaltungsbehörde
be=
darf der Beſtätigung der Landeszentralbehörde, ſofern der feſtgeſetzte
Uebernahmepreis den Einkaufspreis um fünf vom Hundert überſteigt.
Bei den nach dem 23. Juli 1915 aus dem Ausland eingeführten
Gegenſtänden iſt als Mindeſtpreis der Einkaufspreis im Ausland
und ein Zuſchlag zuzubilligen, der unter Berückſichtigung der mit der
Einführung verbundenen Koſten und Gefahren zu bemeſſen iſt.
Der Uebernahmepreis iſt bar zu zahlen.
§ 3. Darüber, ob die Vorausſetzungen für die Anordnung (§ 1)
vorliegen, und über alle ſonſtigen Streitigkeiten, die ſich bei den
Ent=
eignungsverfahren ergeben, entſcheidet, wenn die Anordnung durch
die Landeszentralbehörde ergeht, dieſe, im übrigen die höhere
Ver=
waltungsbehörde endgültig.
§ 4. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen
zur Ausführung dieſer Verordnung. Sie beſtimmen, wer als höhere
Verwaltungsbehörde im Sinne der §§ 2, 3 anzuſehen iſt.
§ 5. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe
bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft:
1. wer für Gegenſtände des täglichen Bedarfs, insbeſondere für
Nahrungs= und Futtermittel aller Art, für rohe Naturerzeugniſſe,
Heiz= und Leuchtſtoffe ſowie für Gegenſtände des
Kriegs=
bedarfs Preiſe fordert, die unter Berückſichtigung der geſamten
Verhältniſſe, insbeſondere der Marktlage, einen übermäßigen
Gewinn enthalten, oder ſolche Preiſe ſich oder einem anderen
gewähren oder verſprechen läßt;
2, wer Gegenſtände der unter Nr. 1 bezeichneten Art, die von
ihm zur Veräußerung erzeugt oder erworben ſind,
zurück=
hält, um durch ihre Veräußerung einen übermäßigen Gewinn
zu erzielen;
3, wer, um den Preis für Gegenſtände der unter Nr. 1
be=
zeichneten Art zu ſteigern, Vorräte vernichtet, ihre Erzeugung
oder den Handel mit ihnen einſchränkt oder andere unlautere
Machenſchaften vornimmt;
4, wer an einer Verabredung oder Verbindung teilnimmt, die
eine Handlung der in Nr. 1 bis 3 bezeichneten Art zum
Zwecke hat.
Neben der Strafe kann auf Einziehung der Vorräte erkannt
werden, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unterſchied,
ob ſie dem Verurteilten gehören oder nicht. Ferner kann angeordnet
werden, daß die Verurteilung auf Koſten des Schuldigen öffentlich
bekanntzumachen ſei. Neben Gefängnisſtrafe kann auf Verluſt der
bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.
§ 6. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung
in Kraft.
Sie findet keine Anwendung auf Gegenſtände, für die
Höchſt=
preiſe feſtgeſetzt ſind.
Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 23. Juli 1915.
Der Reichskanzler.
15315
von Bethmann=Hollweg.
Kartoffel=Verſorgung.
Mit der Anlieferung der auf dem Stadthaus beſtellten
Kartoffeln wird in den nächſten Tagen begonnen werden. Der
Preis beträgt 7 Mk. für den Doppelzentner. Minderbemittelte,
die um einen Preisnachlaß nachgeſucht haben, erhalten die
Kar=
toffeln zum Preiſe von 5 Mk. für den Doppelzentner.
Die bedungene Anzahlung iſt von
Mittwoch, den 3. d. Mts. ab, vorm. von 9—12 Uhr,
auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 21, unter Vorlage des
An=
meldeſcheines zu leiſten.
Ohne vorherige Anzahlung werden keine Kartoffeln geliefert.
Darmſtadt, den 1. November 1915.
(15290mdf
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Darmſtädter Wochenmarit (Großmarſt).
An den Markttagen Dienstags, Donnerstags und Samstags,
von 7 bis 9½ Uhr vormittags, finden auf dem alten Schlachthofplatz
(in nächſter Nähe des eigentlichen Wochenmarktplatzes) Großmärkte
für Kartoffeln, Obſt, Kraut, Gemüſe pp. ſtatt.
Landwirte und Obſtzüchter werden zur Beſchickung dieſer Märkte
hiermit eingeladen.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1915.
(15296mm
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Schmitt.
Petroleumkarten.
Bis zur endgiltigen Regelung der Abgabe von Petroleum
werden von heute ab im Stadthaus (Schalter im Eingang) an
diejenigen, die einen Meldeſchein ausgefüllt haben,
Petroleum=
karten über je ½ L. Petroleum verabfolgt.
Petroleum darf von den hieſigen Geſchäften nur gegen
Petro=
leumkarten abgegeben werden.
(15339md
Darmſtadt, den 2. November 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Bekanntmachung.
Städtiſche Weihnachtsſammlung für unſere Truppen im
Felde.
Vom 3.—10. November.
Um unſeren tapferen Truppen im Felde eine Weihnachsfreude
zu bereiten, beabſichtigt die Stadt Darmſtadt in Kürze einen
Liebes=
gabentransvort für die im Felde ſtehenden heſſiſchen Verbände
ab=
gehen zu laſſen. Sie richtet an die Bewohner der Stadt die herzliche
Bitte, auch die diesjährige Weihnachtsſammlung für die Truppen
durch Gaben unterſtützen zu wollen. Die Sammlung, die im ganzen
Heſſenlande ſtattfinden ſoll, wird für Darmſtadt im Einverſtändnis
mit dem Roten Kreuz von der Stadt aus vorbereitet und ausgeführt.
Arbeitet an Wollſachen: Strümpfe, Hemden, Hoſen, Wämſe,
Weſten Handſchuhe.
Spendet an Lebensmitteln: Konſerven, Schokolade, Wein und
andere Getränke, Tee, Zucker, Marmelade hart
ge=
trocknete Fleiſch= und Wurſtdauerwaren, Maggiwürfel,
Dörrobſt, Lebkuchen uſw.
Schenkt außerdem: Tabak. Zigarren, Zigaretten, Pfeifchen,
Taſchentücher, Hoſenträger, Seife, Kerzen, Taſchenlampen,
Taſchenmeſſer, Briefpapier, Bleiſtifte, Spiele.
Gebt Geld zum Ankauf von Liebesgaben!
Stauchen, Leibbinden, Ohrenſchützer, Kniewärmer ſind nicht
erwünſcht.
Streichhölzer, friſches Obſt, friſche Wurſtwaren, Konſerven in
Gläſern uſw. ſind nicht zuläſſig.
Perſönliche Pakete werden nicht angenommen. Es wird
ge=
beten, die Gaben unverpackt einzuliefern, da die Heeresverwaltung
nur Einheitskiſten annimmt.
Die Einſammlung der Gaben in den Häuſern erfolgt vom 3.
bis 10. Nov., nachmittags, durch die Jugendwehr. Eine Abgabeſtelle
für Gaben und Geld iſt außerdem im Stadthaus, Zimmer 39.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1915.
(15050a
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
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3 Tage
Heute und folgende
Tage der neue
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Prachtsvielplan.
spannende Dramen
riginelle Humoresken
herrliche Naturaufnahmen
3 Akte
3 Akte
Ein Kind der Liebe
oder Zweier Jugendlieben Schicksalswege.
Ergreifendes Lebensbild in 3 Akten und 1 Vorspiel.
U. a. äußerst spannende Szenen beim Ergreifen der in der
Nacht einschleichenden Verbrecher in die Villa.
Spannend von Anfang bis Ende: —
Verheiratung einer Negerprinzessin
herrlich kolorierte Naturaufnahme.
2 Akte
2 Akte
Liebe und Ehre
packendes Drama in 2 Akten.
Der Ueberschlaue
reizende Komödie zum Totlachen.
Als Einlage
Das Band
fesselndes Drama.
Moritz hat ein gutes Zeugnis
urkomische Humoreske zum Totlachen mit „Moritz Prince‟, der
König des Humors, in der Hauptrolle.
7242
Germania-Wochenschau
die neuesten Tages-, Zeit- und Kriegsereignisse.
Wir bitten das Publikum höff., die Mittagsvorstellungen zu
be-
nutzen oder abends frühzeitig zu kommen.
Angenehmer Aufenthalt — Gute Ventilation — Gefühlvolle Musik.
Beachten Sie unsere künftigen Inserate.
Kslatnb chtatt
Ernst
Hanni
Aslu
Keicher
Weise
in (15319
Nielsen
in dem Sittendrama
in 4 Akten
in demsensationsdrama Stuart Webhs
in 2 Akten
5. Abenteuer in 4 Akten
Das
Warenhaus-
Der gestreifte
Abgrunde
mädel
Bomino
Heute! ab Samstag!
Heute!
Thenter
2 Rheinstr. 2
Achtung!!! Achtung!!!
Nur 3 Tage!
Ab heute:
Die Geschichte der
Stillen Mühle.
Ein feingespieltes Sensationsdrama
in 3 Abteilungen.
Neueste Erfindung‟
Skere
VIER
VORZUGE:
1. Kein Ubereinandergehen
des unteren Korsettrückens,
selbst bei stärkstem Schnüren.
2. Kein Markieren der
Rücken-
stäbe im Kostüm.:: 3.
Außer-
ordentliche Schmiegsamkeit u.
Leichtigkeit. :: 4.
Außer-
gewöhnliche leichte und
wirkaame Handhabung
der Schnürung.
Alleinverkauf der berühmten Prima-Donna-Korsetts
II. Schlager:
Loch Inl Str umpl.
Ein tolles Lustspiel in 2 Akten.
III. Schlager:
Seemöve.
Ein ergreifendes Indianer-Drama.
Sowie die übrigen
Sensationen.
Es versäume niemand
dieses PROGRAM M
anzusehen. (*7275
Achtung!
Mein Geſchäft ſeit
heute
wieder für immer geöffnet.
Fr. Gorr, Friseur
Gr. Ochſengaſſe 1. (*7193
Lachsalven werden ab Samstag
im Uniontheater ertönen.
Henny Portens
zweiter Film dieser Serie 1915/16
„Nur nicht heiraten‟
Lustspiel in 3 Akten.
*7278
Alte Musikinstrumente
wenn auch defekt, ſowie Pianos,
Violinen, Tromp., Gitarren,
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Korsett-Spezial-Geschäft
Lina Roth Nachf. (15123a
11 Ernst-Ludwigstrasse 11, gegenüber der Marktpassage.
Gartenbauverein Darmſtadt.
Donnerstag, den 4. November, abends 8 Uhr,
im „Fürſtenſaal”
Monatsverſammlung.
Tagesordnung:
(15333
1. Geſchäftliche Mitteilungen.
2. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Schilling: Der Einfluß der
Garten=
pflege auf die Geſtaltung unſrer heimiſchen Pflanzenwelt.
3. Verloſung. (Die Mitgliedskarte iſt vorzuzeigen.)
Der Vorstand.
Den hochverehrten Herrschaften zeige ich hiermit an, dass
meine Wohnung sich jetzt
Rossdörferstrasse 53, I. St.
befindet.
Hochachtungsvoll
15295)
Eugenie Alberti
Instituts-, Privat-, Anstands- u. Fanzlehrerin.
m Gpikotagenhaus
Hug. u. Eudw. Schwas
Eypst-Ludwigstp. 23
Von heute ab:
Deutsche Frauen, deutsche Treue.
Ein Lebensbild aus den Kriegstagen von 1914/15.
Kriegsdrama in 3 Akten.
Dieser Film schildert die Schreckenstage der
Russen-
einfälle in Ostpreussen.
Interessant und spannend.
(*7243
Das Spiel ist aus.
Spannendes Drama aus der Gesellschaft in 2 Akten.
Der Gang der Handlung reiht wunderbare dramatische
Szenen aneinander und die vollendeten
Charakterdarstel-
lungen bieten dem Auge lebenswahre Ausschnitte aus der
Gegenwart, die zugleich fesselnd und ergreifend wirken.
glänzende Humoresken u. Natur-
Auf=
nahmen ergänzen den grossen Spielplan.
In einer Damentanzſtunde können noch junge Mädchen
teilnehmen.
Näheres Bismarckſtraße 43.
*7214mds)
Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 3. November 1915
38. Abonnem.=Vorſtell. B 10.
Zum erſten Male wiederholt:
Der Weibsteufel.
Drama in 5 Akten v. K. Schönherr.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Der Mann . . . K. Weſtermann
Sein Weib. . . Herta Alſen
Ein jg. Grenzjäger Hs. Baumeiſter
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anfang 7½ Uhr. — Ende 10 Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Donnerstag, 4. Nov. 39. Ab.=Vſt
C 10. Zum erſten Male
wieder=
holt: „Der fidele Bauer”
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Freitag, 5. Nov. 40. Ab.=Vſt.
D 10. Schillerzyklus. 1. Vorſtell.:
„Die Räuber.” Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr. Vergl. beſ. Anzeige.
Samstag, 6. Nov. Außer Ab.
9. Volks= und Garniſonvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: „Alt=
Heidelberg.” Anfang 7 Uhr.
Vorverkauf: Mittwoch, 3. Nov.,
bis einſchl. Samstag, 6. Nov., nur
im Verkehrsbureau (Ernſt=
Lud=
wigsplatz). Verkauf der etwa noch
vorhandenen Karten an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater am Tage der
Vorſtell., eine Stunde vor Beginn.
Anmeldungen auf Neu=
Abonne=
ments, beginnend mit den
Vor=
ſtellungen A 12, B 12, C 12 und
D 12, werden ſchon jetzt von der
Hoftheater=Hauptkaſſe
entgegen=
genommen. Kaſſeſtunden an allen
Wochentagen, vorm. v. 10—12½ U.
Diktate — Abschriften
Vervielfältigungen
Eiberrs Flaschmen-Schreis- Dare
Rheinstr. 3 (11534a) Fernrut 2434.
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ſchw. Tuchj., Gr. 42, 4 M.,
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mantel, Gr. 44, 10 M., Regenmant.,
Gr. 46, 5 M., Pelz u. Muffe, ſchw.
Koſtüm, Gr. 46, 3. M. (*7246
Zimmerſtr. 5, II. links.
Ainen
große und kleine, zu verkaufen
(*7066im) Liebigſtraße 6, 2. St.
Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.
65)
(Nachdruck verboten.)
Und nun, ehe wir ſcheiden, ſprach Lu, als Claire
ungefähr eine Stunde ſpäter, zum Aufbruch gerüſtet,
unten bei ihr im Salon ſtand, um ihr Lebewohl zu ſagen,
müſſen Sie mir noch einen großen, einen Herzenswunſch
nennen, den ich Ihnen erfüllen kann. Sie würden mir
dadurch eine wahre, aufrichtige Freude bereiten. Meine
Hochachtung, meine innigſt freundſchaftlichen Gefühle für
Sie verlangen nach einer Betätigung. Gibt es einen
ſolchen Wunſch, Fräulein Claire? Und ſie ſah ſie mit
tränenfeuchten Augen an. — Ja, liebe Frau Gröningen,
es gibt einen ſolchen Wunſch! erwiderte Claire, und
durch den tiefen Ernſt des ſchönen Geſichts brach ein
Lächeln wehmütiger Schelmerei. Er iſt aber durchaus
nicht ſo einfach und beſcheiden, wie Sie vielleicht
an=
nehmen, und ich möchte deshalb eine Gewähr haben, daß
er ganz gewiſſenhaft und genau, ſo wie ich es erſehne,
erfüllt werde. — Kennen Sie mich von ſo wenig
ver=
trauenswürdiger Seite, daß Sie daran zweifeln können?
fragte Lu vorwurfsvoll. — Verzeihen Sie meinen
Ueber=
eifer, aber mir liegt wirklich viel daran. — Nun gut.
Ich verſpreche Ihnen, alle Ihre Befehle zu befolgen!
ſcherzte Lu, war aber doch etwas befremdet. —Sie geben
mir Ihr Wort darauf? — Ohne Zögern! Und ſie hielt
Claire die Hand hin. Dieſe ergriff ſie und behielt ſie
in der ihren, während ſie herzlich ſagte: Mein Wunſch,
Frau von Gröningen, beſteht darin, daß Sie konſequent
in der von uns begonnenen Kur unter der ferneren Lei=
tung und Ueberwachung Ihres Arztes fortfahren. Sie
dürfen nicht ungeduldig, nicht entmutigk, nicht müde
werden. Syſtematiſch, Schritt für Schritt, müſſen Sie
weiterſchreiten in der täglichen Handhabung unſerer drei
Univerſalmittel: Luft, Bewegung, Waſſer, und dürfen
die ſie unterſtützende blut= und ſäftebildende Diät dabei
auch nicht außeracht laſſen. Erſt wenn Sie einen
effek=
tiven Erfolg, zu verzeichnen, Geſundheit, Kraft,
Lebens=
freudigkeit dauernd gewonnen haben, dann erſt werden
Sie ,auch meinen Wunſch erfüllt und mir, Ihrer
aufrich=
tigen Freundin, eine Wohltat bereitet haben. Sie
werden mir das nicht verſagen, Frau von Gröningen.
Ich baue feſt auf Ihr Wort, Ihre Einſicht und — auch
Ihre Freundſchaft für mich! — Lu gab keine Antwort.
Aber beide Arme ſchlang ſie um Elaire und küßte ſie voll
Rührung und Dankbarkeit.
Gröningen kam an dieſem Abend abſichtlich ſehr
ſpät nach Hauſe. Er wunderte ſich, daß ſeine Frau ihn
nicht wie ſonſt bei ſolchen Gelegenheiten mit Vorwürfen
empfing. Vollends ſtarr war er aber beisihrer
Schilde=
rung der Begebenheiten alle des verhängnisvollen Tages.
Unter Tränen erbat ſie, nachdem ſie geendet, ſeine
Ver=
zeihung um des ungerechten Verdachtes willen, den ſie
ſeinetwegen gehegt, und bemerkte in ihrer Erregung
kaum ſein auffälliges, bedrücktes Schweigen. Er
dul=
dete eine Weile ihre verſöhnlichen Liebkoſungen. Iſt
ha ſchon gut, Lu, ſagte er dann müde. Haſt
ge=
nug gelitten, armes Kind! Auch mich hat die Geſchichte
mächtig angegriffen. Laß uns ſchlafen gehen; morgen
iſt auch noch ein Tag!
Er aber durchwachte die Nacht, Claires in Reue und
verzweiflungsvoller Liebe gedenkend. Daß ſie auch
Weidner unereichbar geblieben, war der einzige
Balſams=
tropfen in dem Becher ſeiner eigenen herben
Ent=
täuſchungen.
6. Kapitel.
Claire hatte Adolf ihren Austritt aus dem
Gröningen=
ſchen Hauſe gemeldet, aber nur ganz oberflächlich die
erſte Veranlaſſung dazu angedeutet und den Schwerpunkt
auf die ſpäteren Gründe gelegt. Sie überließ es ihm,
ſelbſt zwiſchen den Zeilen zu leſen; es widerſtrebte ihr,
ihm gerade ausführlich darüber zu berichten, ſo
aufrich=
tig ſie ſonſt war, es verdroß ſie zu ſehr, daß er und nicht
ſie recht behalten hatte. Claire, die ſich bei ihrem, trotz
aller Vorzüge doch etwas ſpröden Charakter nur ſchwer
in veränderte Verhältniſſe hineinfand, hatte ſich in der
erſten Zeit in ihrer neuen Umgebung recht unbehaglich
gefühlt. Sie vermißte nicht nur das reiche Wohlleben,
den Komfort, ſondern faſt noch mehr die geſellſchaftlichen
Manieren, den guten Umgangston, die ganze verfeinerte
Atmoſphäre des Gröningenſchen Hauſes, die ihr, die ſelbſt
in ſolchen Formen erzogen und ſehr empfindlich gegen
ihren Mangel war, unendlich zugeſagt hatte.
(Fortſetzung folgt.)
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D. R.-P. — Schutzmarke LACTOvOLIN — ist der beste Ersatz für Ei.
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war, ſucht morgens Laufſtelle.
Nähe Heidelbergerſtr. bevorzugt.
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dem Hause angenommen.
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der Schloſſerei u. Elektrotechnik
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für Küche und Haus p. 15. Nov.
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Forſthausweg 11.
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arbeit und zu einem Kinde geſucht.
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ſofort in kleinen Haushalt
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tagsüber geſucht.
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Hügelſtraße 29, Laden.
Kochin
die fein bürg. kochen kann, ſauber
u. zuverl. iſt u. etwas Hausarbeit
übern., für ſofort zur Aushilfe,
eventl. für die Dauer, b. g. Lohn
geſucht. Angebote m. Zeugniſſen
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die Geſchäftsſtelle d. Bl. (B15308
reinlich u. zu=
Lauffrau verläuſig,
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gens von 8—10 Uhr geſucht. (*7245
Karlſtraße 11, II.
Kindermädchen gesucht.
Hügelſtraße 4, part. (*7256
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Gesucht
tüchtiges
welch. ſelbſt=
Alleinmädchen, ſtändig gus
bürgerlich kocht, nur mit guten
Zeugn. Martinſtr. 2½, II. (*7216
Eine zuverläſſige
Haushälterin
zu einem ält. Herrn geſucht. Ang.
unt. T 89 Geſchäftsſtelle. (*7267
Geübter Buchhalter
zum ſof. Eintritt geſucht.
Militärfreie, mögl. ältere
Herren oder Kriegs=Invaliden
werd, um n. ſchriftl. Angeb.
mit Gehaltsanſpr. gebet.
Perſönl. Vorſt. nur a. vorh.
Aufford. Verdingungsſtelle der
Handwerkskammer zu Darmſtadt,
Neckarſtraße.
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Paar 1.25
Posten Anstandsröcke
aus gutem Molton, solid ge-
Stück 1.25
arbeitet
Knie-Beinkleider
aus la Kreton m. reich. Stickereiverzier.
Serie 1 1.45 Serie II 1.95
Post wolgemischt. Unterjacken
gestrickt,
für Damen 99 ₰
Tisch- und
Schürzen
Bettwäsche
Tischtücher, Gr. 110/110, I
Blusenschürze
solide Qualität . Stück 35 ₰
B.
aus guten Stoffen, mit hübscher Borde
Servietten, grosse Aus-
wahl, gute Ware, Stück 24 ₰
Hausschürzen
Tischtücher, Halbleinen,
00
aus gutem Siamosenstoff .
kräft. Ware, Gr. 110/150
Stück 1.25
Einder Sehleten
Kleider-Reform-Schürzen
Kissen, gebogt, aus gutem &
mit Tasche, gute
Quali-
aus gut. Siamosen-
Gretonne.
Stück 68 ₰
St. 95 ₰ rüt :
. St. 32₰
stoff.
Kissen aus Ia Stoffen mit
Kinder-Wachstuch-Schürzen
Druckschürzen
Bogen-Stickereien
für Knaben und
Mäd-
in enormer Auswahl
Stück 95 ₰
St. 48 ₰
wt48 ₰ chen .
mit Borde .
Damastbezüge, ½schläfig,
Posten Kinder-Schürzen
aus guten: Damast . . 3.95 1 Zierträger-Schürzen
schwarz Panama
Ia Satin, viele Muster
Halbleinene Bettücher
St. 78 ₰ 40.45.50
St. 95 ₰
160/225, gute Ware, St. L.4s
Nomalwäsche
Normalhemden
Achselschluss Stück 35 ₰
Normalhosen
gute Qualität Stück 1.95
Normaljacken
in verschied. Grössen
Stück 1.95
Reit- od. Fanghose
1.40
solide Ware
Einsatzhemden
in grosser Auswahl
u. waschechtem Ein-
Stück 1.95
satzs
15314