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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Die Machtentfaltung Deutſchlands. — Eine Abfertigung.
Angriffe auf die engliſche Regierung. — Amerikas Proteſt gegen die engliſche Blockade. — Fliegerangriffe auf Venedig.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 26. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nordöſtlich von Souchez wurden feindliche
Handgranatenangriffe abgewieſen. In den
Kämpfen vom 24. Oktober ſind an der
vor=
ſpringenden Ecke nördlich von Le Mesnil
in der Champagne etwa 250 Meter
unſerer Stellung vorübergehend in Feindeshand
gekommen. Geſteru wurden die Franzoſen
wieder daraus vertrieben. 5 Offiziere
und über 150 Mann blieben gefangen in
unſerer Hand. Nordöſtlich von Le Mesnil
hält der Feind noch einen kleinen deutſchen
Graben beſetzt. Auf der Combres=Höhe
hatten unſere Sprengungen guten Erfolg.
Franzöſiſche Sprengungen im Prieſterwalde
blieben ergebnislos.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Der Illuxtabſchnitt nördlich von Illuxt
iſt wieder überſchritten. Das bereits
vorgeſtern vorübergehend genommene Gehöft
Kaſimirſchki iſt feſt in unſerer Hand.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinz Leopold von Bayern.
Ruſſiſche Angriffe öſtlich von Baranowitſchi
und gegen unſere Kanal=Stellung ſüdlich des
Wygonowskoje=Sees ſind abgeſchlagen.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
Oeſtlich von Kukli (weſtlich von Czartorysk)
wurden in der Nacht zum 25. Oktober die
feindlichen Stellungen geſtürmt; ein
all=
gemeiner ruſſiſcher Gegenangriff blieb erfolglos.
Geſtern wurden weitere Fortſchritte gemacht.
Der Feind ließ 4 Offiziere, 1450 Mann und
10 Maſchinengewehre in unſerer Hand.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Oeſtlich von Viſegrad iſt die Höhenlinie
Suhagora=Panos erreicht. Der Angriff der
Armeen der Generale von Koeveß und
von Gallwitz ſchreitet gut fort. Südlich
von Palanka ſind die Nordhänge des Raca=
Tales in unſerem Beſitz. Weiter öſtlich ſind
Markovac, Vk. Lgole, Kucevo
ge=
nommen. In den letzten drei Tagen ſind 960
Serben gefangen genommen.
Von der Armee des Generals Bojadjeff
liegen keine neuen Meldungen vor.
Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
Ueber den Untergangdes Kreuzers „Prinz
Adalbert” berichten die Berl. Neueſten Nachr.: „Prinz
Adalbert” war von einer mehrtägigen Fahrt in den
Fin=
niſchen Meerbuſen in die Nähe der Küſte von Libau
zurück=
gekehrt. Er war begleitet von Torpedobooten, die ihn vor
feindlichen U=Bootangriffen zu ſchützen hatten. Auch an
Bord war alles zur Abwehr Erforderliche geſchehen. Ter
Angriff war begünſtigt durch ziemlich unſichtiges Wetter.
Der Kreuzer iſt einem Doppelſchuß zum Opfer gefallen.
Damit iſt bewieſen, daß der Angreifer ein engliſches
U=Boot war. Ruſſiſche U=Boote können Doppelſchüſſe
nicht abgeben. Die Torpedos der modernen engliſchen
Boote haben, ebenſo wie die deutſchen, eine
außerordent=
lich große Exploſivkraft. Gleichwohl iſt anzunehmen, daß
einer der Schüſſe weitere Exploſionen im Innern des
Schiffes hervorgerufen hat. Nur ſo iſt das plötzliche
Sinken des Kreuzers und die leider ſo geringe Zahl der
geretteten Mannſchaften zu erklären. Der 15jährige „Prinz
Adalbert” war in bezug auf die in ihm ſelbſt (
Konſtruk=
tion, Panzerung uſw.) liegende Abwehrmöglichkeit nicht
mehr als modernes Schiff anzuſprechen. Man erſieht dies
am beſten aus einem Vergleich mit dem neuen Kreuzer
„Moltke‟. Dieſer wurde bekanntlich vor mehreren Wochen
durch einen Torpedoſchuß in ſeinem eigenen Torpedoraum
getroffen. Gleichwohl blieb das Schiff flott und war nach
14tägigem Aufenthalt im Dock völlig wieder hergeſtellt.
* Berlin, 26. Okt. Die Verſenkung des
„Prinz Adalbert” iſt, wie der Berl. Lok.=Anz.
ſchreibt, der erſte volle militäriſche Erfolg der engliſchen
U=Boote geweſen, und er werde nun auch jenſeits des
Kanals zu lebhaften Fanfaren Anlaß geben, um ſo mehr,
als den engliſchen U=Booten Erfolge dieſer Art bisher
verſagt geblieben ſind. Wir wollen uns daran erinnern,
ſagt das Blatt, und daraus erſehen, wie erfolgreich bisher
unſere Abwehrmaßnahmen waren. — In der Germania
heißt es: Daß die deutſche Admiralität den Verluſt ſo
prompt und rückhaltlos zugibt, beweiſt am beſten ihre
Stärke, die nichts zu verheimlichen hat und nichts zu
ver=
heimlichen braucht. Uns aber bietet die Torpedierung
zweier feindlicher Transportdampfer an einem Tage in
räumlich weit voneinander getrennten Meeren nicht nur
reichen Troſt für unſer Mißgeſchick, ſondern auch den
Be=
weis der unveränderten Ueberlegenheit und Rührigkeit
der eigenen Tauchboote.
Paris, 25. Okt. (Zenſ. Frkft.) Der Matin
er=
fährt aus Saloniki: Der italieniſche Poſtdampfer
„Scilla” wurde im Aegäiſchen Meer durch ein
Unter=
ſeeboot verſenkt.
Der Balkankrieg.
Der Feldzug gegen Serbien.
* Sofia, 25. Okt. Der amtliche Bericht über die
Operationen am 24. Oktober beſagt: Unſere Truppen
nahmen Negotin und den Donauhafen Prahovo.
Die bis jetzt bekannte Beute iſt: Ein
Verpflegungsmaga=
zin, 20 Waggons mit Kriegsmaterial; Gefangene: 1
Offi=
zier, 270 Mann. Auf dem Schlachtfelde wurden 300
ſer=
biſche Leichen aufgefunden. Prinz Cyrill und der
Armee=
kommandant wurden in Uesküb ſehr feierlich
empfangen. Die Stadt war mit unſeren Fahnen und
Teppichen geſchmückt. Die geſamte Bevölterung beteiligie
ſich an dem Empfang und weinte vor innerer Rührung.
Die Begeiſterung war unbeſchreiblich.
* Baſel, 26. Okt. Zum Fall von Uesküb
be=
merkt der Baſeler Anzeiger u. a.:
Wenn es in dieſem Kriege Wegemarken gegeben hat,
ſo wird der Fall von Uesküb, des alten ſerbiſchen Skoplje,
dazu zählen müſſen, und ſein Fall wird nicht verfehlen,
überall den tiefſten Eindruck zu erwecken. In
un=
ſerer letzten Nummer ſprachen wir an bieſer Stelle den
Gedanken aus, daß das Schickſal Serbiens
be=
ſiegelt ſein dürfte, wenn Uesküb falle. Ein Blick auf
die Karte zeigt ohne weiteres die gewaltige Bedeutung
dieſes Platzes, mit deſſen Wegfall alle
Verbindun=
gen des alten Serbiens mit Neuſerbien
da=
hinfallen; ja die Bedeutung des Platzes iſt ſo groß,
daß anch eine allfällige Hilfe von Ententetruppen über
Monaſtir nicht mehr möglich iſt, weil Uesküb auch den
Schlüſſel nicht nur für die Verbindungswege nach
Nor=
den, ſondern auch für diejenigen nach Süden und
Süd=
weſten bildet. Ganz beſonders tief und ſchwer wird der
Fall dieſer Stadt in Serbien ſelbſt empfunden werden,
denn von dort aus führt auch der einzige Zugang zu dem
berühmten Schlachtfeld der Koſſowo Polje, des Amſel=
feldes, wo im Jahre 1389 das alte Serbenreich
zuſammen=
brach, nachdem es nach einer kurzen Glanzzeit Unter=
Ste=
phan Duſchan, dem Serbenkaiſer, durch die Zerſplitterung
in Wojwodſchaften innerlich zerfallen war. Das ſchlimmſte
iſt für die Serben, daß mit dem Fall von Uesküb eben
über das Amſelfeld ſich ein Weg in den Rücken ihrer
ge=
ſamten gegen Bulgarien gerichteten Front öffnet. Die
gewaltige Bedeutung von Uesküb trotzdem die Stadt
nur etwa 20 000 Einwohner zählt, für ein Land wie
Ser=
bien allerdings ſchon eine ſehr bedeutende Zahl, ſpringt
allen klar in die Augen. Es war deshalb auch zu
erwar=
ten, daß die Serben an ſeine Verteidigung alles ſetzen
würden. Nichtsdeſtoweniger iſt nun ſein Fall ſchon
er=
folgt. und die Bulgaren haben wirklich nicht übertrieben,
als ſie ſagten, daß ihr Vormarſch in Mazedonien
ſich mit Blitzesſchnelle vollziehe.
* (Zenſ. Bln.) Das Neue Wiener Journal läßt ſich
aus Athen drahten, daß Monaſtir von den Serben
bereits geräumt ſei.
Zur Kriegserklärung der Verbandsmächte an Bulgarien
ſchreibt das bulgariſche Regierungsorgan Narodni Prava:
Die Kriegserklärung Englands und
Frank=
reichs macht auf die Bulgaren keinen Eindruck, da ſie
er=
wartet wurde und Bulgarien mit den mächtigen Siegern
Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn und der Türkei verbündet
iſt. Die Kriegserklärung Englands überzeugt aber jeden,
daß dieſer Staat des Allerwelt=Piratentums zu ſeinen
zahlloſen Verbrechen noch eines hinzufügt. Es folgt nun
eine chronologiſche Aufzählung aller Raubkriege und
Blut=
bäder, welche England ſeit dem 17. Jahrhundert aus
Er=
oberungsluſt anrichtete. Das Blatt fährt fort: Auch heute
kämpft England nicht für die Freiheit der Völker, ſondern
aus Raubſucht. Statt die nationale Einigung aller
Bul=
garen zu fördern, erklärte England an Bulgarien den
Krieg und beſchoß die unverteidigte Küſte. Die tapfere
bulgariſche Armee, Gott und die heilige bulgariſche Sache
werden uns die Kräfte verleihen, um den Zentralmächten
zu helfen und an der Zerſetzung Englands und an der
Befreiung der von ihm unterjochten Völker, ſowie an der
Schaffung der Freiheit der Meere und an der Beſtrafung
des engliſchen Paraſiten mitzuwirken, der von dem Blute
von Millionen Unglücklicher der ganzen Erde lebt. — Das
Organ Geſchows ſagt: Jetzt machen wir reine Rechnung.
Wir wollen nur, was uns gehört. Möge der Vierverband
kommen und uns Mazedonien wegnehmen, um es Serbien
zurückzugeben. Das kann nicht mit Worten geſchehen, noch
auch durch die Beſchießung der bulgariſchen Küſte oder
durch vaudevilleartige Landungen.
Die Ausſichtsloſigkeit des Saloniki=Unternehmens.
* Kriſtiania, 25. Okt. Der militäriſche
Mitarbei=
ter beim Aftenpoſten, ein aktiver
Generalſtabs=
offizier, ſchreibt: Die Lage auf dem Balkan
ſei derart, daß ein Entente=Hilfskorps von 100000 Mann
nichts nützen könne. Allein gegen Bulgarien müßte die
Entente mindeſtens 200000 Mann ſtellen. Außerdem
müßten die Verbündeten aber mindeſtens 200000 Mann
weitere Truppen gegen die Zentralmächte werfen, und
dann auch beſtünde noch keine Sicherheit des Erfolges.
Man müſſe bedenken, daß die Zentralmächte hinſichtlich
der Zufuhren der Truppen und deren Einſetzung weit
günſtiger geſtellt ſeien, als der Vierverband. Durch
Un=
garn führe ein gut ausgebautes Eiſenbahnnetz nach
Ser=
bien und die außerordentlich tüchtigen Eiſenbahntruppen
des deutſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Heeres
könn=
ten die von den Serben zerſtörten ſerbiſchen Bahnlinien
ſchnell wieder inſtand ſetzen. Außerdem aber vermochten
die Zentralmächte ohne Schwierigkeit noch eine oder zwei
Armeen von ihrer langen Front nach Serbien zu ziehen,
ohne daß dadurch an einem anderen Punkte eine Kriſe
entſtände. Auch ſei eine ruſſiſche Landung an der
bulga=
riſchen Schwarze=Meer=Küſte wenig wahrſcheinlich, da
die türkiſche Floite und deutſche Unterſeeboote ein ſolches
Unternehmen äußerſt gefährden. Durch Rumänien könne
Rußland nicht marſchieren. Die übrigen Verbündeten
Serbiens könnten nur mit einer Ueberſee=Expedition Hilfe
bringen und nur mit großen Truppenmaſſen, falls das
Unternehmen irgend welche Ausſicht auf Erfolg haben
ſolle. Das nehme zu viel Zeit in Anſpruch, und „
wäh=
rend das Gras wächſt, ſtirbt die Kuh”.
Die Beſchießung der bulgariſchen Küſte.
* Sofia, 25. Okt. (Meldung der Bulgariſchen
Te=
legraphen=Agentur.) Die Beſchießung von
De=
deagatſch durch engliſche und franzöſiſche Schiffe
er=
folgte ohne vorherige Verſtändigung und ohne Rückſicht
auf die Bevölkerung der Stadt, die nicht einmal Zeit hatte,
ſich zu rerten. Bisher iſt feſtgeſtellt worden, daß mehr
als 25 Frauen und Kinder getötet wurden. Ein großer
Teil der Stadt iſt zerſtört. Alle Gebäude am Meeresufer
ſind Trümmerſtätten. Durch die Beſchießung ſind
über=
dies zahlreiche Brände verurſacht worden, die den Reſt
der Stadt verheerten. Dedeagatſch bietet jetzt den Anblick
eines Schutthaufens, unter dem Sappeure noch die
Lei=
chen von Frauen und Kindern hervorziehen; Opfer
ohnmächtiger Wut der Engländer und
Franzoſen, die in Ermangelung von Siegen auf den
Schlachtfeldern ſich rühmen können, den Tod einiger
Dutzend unverteidigter Weſen herbeigeführt zu haben,
Dieſes brutale, unmenſchliche Vorgehen
der Flotte der Alliierten ruft die größte
Ent=
rüſtung hervor.
* Budapeſt, 25. Okt. Wie eine Athener Meldung
des Az Eſt beſagt, ſind 70000 türkiſche Soldaten
in Dedeagatſch eingetroffen, um gemeinſam mit den
Bulgaren die Küſte gegen engliſch=franzöſiſche Angriffe zu
verteidigen.
Die Haltung Griechenlands.
* Zürich, 25. Okt. (Zenſ. Bln.) Einer Mailänder
Meldung zufolge trafen in Neapel Reiſende aus Saloniki
ein, die Mitteilungen über bedeutende griechiſche
Truppentransporte machten. Faſt die ganze
griechiſche Handelsflotte ſei für Truppentransporte nach
Saloniki in Beſchlag genommen. Dort befänden ſich
be=
reits 50000 griechiſche Soldaten. 40 engliſche
Transport=
dampfer, mit Truppen gefüllt, liegen im Hafen, ohne daß
die Ausſchiffung bewerkſtelligt werden könne, da
Grie=
chenland in der energiſchſten Weiſe gegen
dieſe Landungen proteſtiert habe und erklärt,
ſolche gegebenenfalls mit Waffengewalt verhindern zu
wollen.
* Budapeſt, 25. Okt. (Zenſ. Frkft.) Nach aus
Athen hieher gelangten Meldungen wird in den
Krei=
ſen der Regierung die Lage als ſehr kritiſch
beur=
teilt. Aus Erklärungen der Ententegeſandten erhellt, daß
die Mächte trotz des Proteſtes der griechiſchen Regierung
nicht beabſichtigen, die Truppen von Saloniki
zurückzu=
ziehen. Ueberdies hat die Saloniker Armeeleitung der
Entente eine Verfügung getroffen, eventuellen Verſuchen
einer Entwaffnung mit Waffengewalt entgegen
zu treten. Demgegenüber will die griechiſche
Regie=
rung ihrem zum Ausdruck gebrachten Standpunkt
unbe=
dingt Geltung verſchaffen. Prinz. Nikolaus hat die in
Saloniki konzentrierten griechiſchen Truppen beſichtigt.
Griechenland kauft Getreide in Bulgarien.
* Sofia, 26. Okt. (Meldung der bulgariſchen
Tele=
graphenagentur.) Die griechiſche Regierung
be=
auftragte eine Kommiſſion, beſtehend aus dem
Sektions=
chef im Verkehrsminiſterium Bujacas, dem Abteilungschei
der Nationalbank Sotrorios Vanakopulos und dem
Sekre=
tär im Miniſterium des Aeußern Deluſos, ſich nach Sofia
zu begeben, um für Rechnung der Regierung in
Bul=
garien Getreide anzukaufen und die Frage der
Verfrachtung zu regeln. Die Mitglieder der Kommiſſion
ſind bereits in Sofia eingetroffen.
Ein neues Kabinett in Rumänien?
*⁎* Die angekündigte Umbildung des
Kabi=
netts Bratianu würde den Neutralitätsgedanken
nicht etwa ſchwächen, ſondern vielmehr verſtärken, ja
ſo=
gar die Annäherung Rumäniens an die Zentralmächte
fördern. Es iſt erklärlich, daß die jetzt am Ruder
befind=
liche liberale Partei allein in einem ſo wichtigen
Augen=
blick die Verantwortung nicht tragen, ſondern dieſe mit
den Konſervativen, die vor Bratianu an der Regierung
waren, teilen möchte. In welchem Sinne die Umbildung
der letzteren geſchehen ſoll, ergibt ſich aus den
Perſönlich=
keiten, die als neue Miniſter genannt werden. Sie ſind
ſämtlich Anhänger der Neutralität, der alte Carp iſt ſogar
entſchiedener Ruſſenfeind. Peter Carp, geboren am
28. Juni 1837, hat ſeine Gymnaſialbildung in Berlin,
ſeine Univerſitätsbildung in Bonn genoſſen, und mit
dem Dr. jur. beendet. Er iſt ein abgeklärter Politiker,
war oft Miniſter und Miniſterpräſident, zuletzt vom
Januar 1911 bis April 1912, wo er ſeines Alters wegen
zurücktrat. Alexander Marghiloman, der ebenfalls
ins Kabinett eintreten ſoll, genießt großes Anſehen als
Politiker; auch er gehörte verſchiedentlich der Regierung
an, und noch im Juni v. Js. wurde er vom Kongreß der
konſervativen Partei einſtimmig zum Parteiführer
ge=
wählt. Der dritte, Titus Majorescu, 1840 geboren,
ſtudierte in Berlin, Gießen und Paris Philoſophie; in
ſeinen literariſchen Arbeiten zeigte er ſich vom Geiſte
deut=
ſcher Kultur getragen. Er wirkte als Lehrer an höheren
Schulen, war Profeſſor der Univerſität Jaſſy und dann
Advokat. 1898 zum Abgeordneten für Jaſſy gewählt, war
er wiederholt Miniſter, und unter ſeiner
Miniſterpräſi=
dentſchäft wurde 1913 der Bukareſter Friede geſchloſſen.
Daß eine ſolche Umbildung des rumäniſchen
Kabi=
netts nur geeignet wäre, den Mißerfolg der Entente zu
vervollſtändigen, braucht kaum beſonders betont zu
werden.
Rumäniſche Straßenpolitiker.
* Bukareſt, 25. Okt. Meldung des Wiener K. K.
Telegr.=Korr.=Bur. Heute nachmittag fand die ſeit
lan=
gem angekündigte öffentliche Verſammlung der
unioniſtiſchen Föderation ſtatt.
Die Teilnehmer waren vorwiegend angeworbenes
Publikum. Nach kurzen Reden der Führer der Bewegung
wurde folgende Entſchließung gefaßt: Die
verſam=
melten Bürger des Landes weiſen auf die Gefahr hin, in
der ſich das Land befindet das ſich von ſeinen Feinden
jenſeits der Karpathen und der Donau einkreiſen ließ,
ohne ſein Schwert in die Wagſchale zu werfen. Wir
er=
klären für Verräter an der Nation alle, die offen oder
ge=
heim, ſelbſt oder durch andere, eine Politik unterſtützen,
die gegen die Intereſſen und Ideale des Landes gerichtet
iſt, ferner jene, die zu der ungariſch=deutſch=bulgariſchen
Gruppe, wenn auch nur durch endgültige
Aufrechterhal=
tung der Neutralität hinneigen und verlangen von allen
Rumänen unter allen Umſtänden, daß ſie ſie jetzt und
ſpä=
ter als Verräter behandeln. Wir verlangen von der
Re=
gierung die Mobiliſierung der rumäniſchen Armee und
den ſofortigen Eintritt in die Aktion, um eine Verbindung
zwiſchen Deutſchen, Ungarn und Bulgaren zu verhindern,
eine Verbindung, die wir als eine Gefahr nicht nur für
unſere berechtigten Forderungen, ſondern ſelbſt für unſeren
Beſtand anſehen.
Da die Führer das Hauptgewicht auf die
Straßen=
kundgebungen legten, dauerte die Verſammlung
kaum eine Stunde. Darauf zog eine Menge von mehreren
hundert Köpfen von dem Verſammlungslokal in die
Haupt=
ſtraße von Bukareſt, die Calea Vietoria, und weiter durch
die Stadt, an der Spitze Arm in Arm Filipescu und Take
Joneseu. Die Regierung hatte zum Schutz der öffentlichen
Ordnung Polizei und Militär aufgeboten, die,
ohne den Umzug in der Hauptſtraße zu verbieten, beim
Nationaltheater, wo der Weg zum königlichen Schloß
führt, den Manifeſtanten den Wegverſperrte. Unter
Abſingung nationaler Lieder gelangte die Menge bis
dort=
hin. Da der militäriſche Kordon nicht nachgab, blieb ſie
ſtehen, ohne daß es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen der
Menge und dem militäriſchen und polizeilichen Aufgebot
kam. Die Führer entfernten ſich nach kurzem
Parlamen=
tieren mit dem Kommandanten der Truppen nach dem
nahegelegenen Klubhaus der Anhänger Filipescus, von
deſſen Fenſter der Siebenbürge Goga Crumari und
Fili=
pescu Reden an die Menge und die Soldaten hielten des
Inhalts, es ſei eine Schmach, daß die Armee, die gegen
Ungarn zu marſchieren beſtimmt ſei, gegen Rumänien
ver=
wendet werde. Inzwiſchen wuchs die Zahl der
Anweſen=
den durch Zuzug des üblichen Sonntagspublikums, das
den Redner anhörte und Beifall ſpendete. Der Zweck der
Unternehmung war von den Fuhrern allmählich ins
Zweifelhaſte und Zweideutige verſchoben worden. Wenn
urſprünglich die Loſung lautete: „Keine Worte mehr! Wir
brauchen Taten!” ſo ſchrumpfte dieſe ſchon vor der
Ver=
ſammlung zu dem Verlangen nach ſchleunigſter
Mobili=
ſierung zuſammen. Schließlich deckte Filipescu den
eigent=
lichen Zweck auf, indem er, von Erregung übermannt, vom
Balkon herunterſchrie: „Ich habe den Vater Bratianus
ge=
ſtürzt und werde auch den Sohn ſtürzen!“
* Bukareſt, 26 Okt. In einem Leitartikel unter
dem Titel „Zuſammenbruch einer Campagne”
ſchreibt der Vittorul in einer Beſprechung der
Vor=
gänge am Sonntag: Nicht einer der
Verſamm=
lungsredner gab an, warum er den ſofortigen Eintritt
Rumäniens in den Krieg verlange. Hingegen ergingen
ſich alle in den heftigſten Angriffen gegen die Regierung,
deren Rücktritt ſie fordern. Sie zeigten damit, daß für
ſie der Eintritt des Landes in den Krieg nur der Sturz
des Miniſteriums bedeutet. Es iſt begreiflich, daß unter
ſolchen Umſtänden die der Verſammlung folgende
Kund=
gebung ein Fiasko werden mußte. Bei einer kleinen
Schlägerei, die zwiſchen der vorderſten Gruppeyder
Ma=
nifeſtanten, deren Führer allerdings bereits
verſchwun=
den waren, und der Soldatenkette ſtattfand, wurde ein
13jähriger Junge verwundet; er erlag geſtern ſeinen
Ver=
letzungen. Außerdem ſind vier junge Leute verwundet
worden. Die Polizei nahm keine Verhaftungen vor. Die
Truppen wurden gegen Mitternacht zurückgezogen,
wor=
auf die Manifeſtanten die Fenſter in den Räumen des
Blattes Minerva, im Liberalen Klub und in dem Klub
von Marghiloman einſchlugen.
Eine Abfertigung.
Zu den ausländiſchen Sozialiſtenblättern, die die
Haltung der Mehrheit unſerer ſozialdemokratiſchen
Reichs=
tagsfraktion als Verrat an der Internationale und als
Verleugnung ſozialiſtiſcher Grundſätze angreifen, gehört
auch das Züricher „Volksrecht”. Die reviſioniſtiſche
Mann=
heimer „Volksſtimme” hat deshalb mit dieſem Blatt eine
ebenſo gründliche wie ſchlagende Abrechnung
vorgenom=
men. Die Volksſtimme lehnt mit Recht eine ausländiſche
Schulmeiſterei ab, die ſich die deutſche Sozialdemokratie
gegenüber der ſchweizeriſchen niemals geſtattet habe, und
erinnert das Züricher Parteiblatt an Tatſachen von
aus=
ſchlaggebender Wichtigkeit, indem ſie darlegt, wie
ver=
kehrt es wäre, wollte ein zum Kampf um ſeine Exiſtenz
gezwungenes Volk ſich durch Uneinigkeit ſelbſt zerfleiſchen,
und wie ſehr der Vernichtungskampf gegen Deutſchland
die ureigenſten Intereſſen der Arbeiterſchaft bedrohe.
Unter ſolchen Verhältniſſen im Namen der Internationale
die deutſche Arbeiterſchaft zur Ablehnung der
Kriegs=
kredite, ſowie zum Kampfe gegen Regierung und
Lands=
leute aufzufordern, ein ſolches Unterfangen weiſt die
„Volksſtimme” u. a. aus folgenden Gründen ab:
„Wir pfeifen auf eine Internationale‟.
die es bei dem einen für ſelbſtverſtändlich, ja für
hochver=
dienſtlich hält, wenn er durch direkte Teilnahme an der
Regierung die ganze Verantwortung für die Verbrechen
der derzeitigen Machthaber übernimmt, während
ſie bei den anderen auch das leiſeſte und unverbindlichſte
Zuſammenarbeiten mit den ſtaatlichen Behörden als
einen Verrat an der eigenen Klaſſe ſtigmatiſiert. Und
Briefe vom ſerbiſchen
Kriegs=
ſchauplatz.
Die Einleitung der deutſchen Offenſive
gegen Serbien.
Von unſerem Berichterſtatter auf dem ſerbiſchen
Kriegs=
ſchauplatz.
Kriegspreſſequartier der deutſchen
Südoſtarmee, 18. Oktober.
Ein heftiger Südoſtwind fegt über das weite Land.
Der Blick in dieſe Ebene ſcheint unendlich zu ſein, und
ein rieſiger, mächtiger Horizont wölbt ſich über die
end=
loſe ungariſche Tiefbene. Ein eigentümliches Bild, dieſe
weiten Felder, die ausgeſtorben zu ſein ſcheinen, wo kaum
ein Baum die eintönigen glatten Ackerfelder unterbricht.
Und doch iſt dies Land nicht ohne einen eigentümlichen
Reiz. Wie weit iſt hier der Blick, wie ungehindert. Wild,
ohne Widerſtand zu finden, ſauſt der Sturmwind über
die Ebene, und die dürren Maisſtangen krachen und
ſeuf=
zen wie im Schmerz, als der unbändige Luftſtrom über
ihre ſchwachſchlanken Leiber ſtreicht.
Ich ſtehe auf der Höhe bei Uj Palanka, und vor mir
breitet ſich der breite, graue Strom der Donau in ſeinem
gewundenen breiten Lauf. Der Sturmwind, der mich auf
der ganzen Fahrt begleitete, hat ſich nicht gelegt und pfeift
aus den Felſenhöhen, die die Donau wie eiſerne Wälle
hier umgeben, wie wütend unbändig dahin und peitſcht
die breiten grauen Fluten zu hohen Wellen, ſodaß es an
den Felſenklippen bei Ram drüben am
gegenüberliegen=
den ſerbiſchen Ufer brandet wie die See an einem
ſtürmi=
ſchen Wintertag Hoch ſpritzt die Giſcht auf die ſchwarze,
unheimlich zerklüftete Felſenwand und zerſtäubt in
Mil=
liarden Kriſtalltropfen, um neuen, immer neuen Wellen
Platz zu geben.
„Das iſt der Koſſovawind,” erklärt mir der
Haupt=
mann, der neben mir ſteht und eben dabei iſt, mir an
Ort und Stelle den Donauübergang der deutſchen Armee
zu erzählen, „hätten wir den damals, als unſere
Pon=
tons= und Brandungsboote die Truppen auf das andere
Ufer überſetzten, auch ſo pfeifen gehört, ſo wäre der
Ueber=
gang unſerer Armee wohl kaum ſo glatt vonſtatten ge=
gangen.‟ Dieſer Koſſovawind iſt für den Leſer gewiß eine
unbekannte Größe aber um ſo mehr wiſſen davon die
Bewohner dieſes Landes zu erzählen. Gs iſt ſo etwas
wie die berüchtigte Bora im Aoriatiſchen Meer oder der
Taifun an der Chineſiſchen Küſte, und die Leute hier
wiſſen ganze Wunderdinge davon zu erzählen, was für
Unglücksfälle er ſchon verurſachte. Er kommt von
Süd=
oſten her aus der blutgetränkten Gegend von Koſſovopolje
und ſegt über das weite Plateau der Kliſura, wo er dann,
zwiſchen die ſchmalen Felſenufer der hier ſich verengenden
Donau gezwängt, ſich zu einem Orkan verſtärkt, der die
ſonſt ruhigen, faulen Fluten des Stromes bis in den
Grund aufwühlt und zu zweimeterhohen Wellen und
wü=
tenden Brandungen aufpeitſcht. Jetzt, als ich da auf
die=
ſer exponierten Höhe ſtehe, ſauſt dieſer Wind mir auch
unheimlich an den Ohren vorbei, und wenn ich manchmal
vergeſſe, mich anzuſtemmen, ſo reißt er mich mit ſolcher
Gewalt dahin, daß ich mich ſehr ſchnell bücken muß, um
nicht umgeworfen zu werden.
In den erſten Oktobertagen wütete dieſer Sturmwind
beſonders heftig, und ſelbſt unter dem Schutze der
Donau=
inſel peitſchte er ſo die Wellen auf, daß die bereitgeſtellten
Pontons und Brandungsboote an den wild gewordenen
Fluten herumſprangen, wie ſchwache Nußſchalen. Der
ganze Flußübergang, die Vorbedingung zum Beginn der
geplanten Offenſive gegen Serbien, ſchien in Frage
ge=
ſtellt zu ſein. Doch in der Nacht vom 4. auf den 5. flaute
der Sturmwind ab und legte ſich am 5. nachmittags
bei=
nahe vollſtändig, ſodaß die Fluten der Donau, die ſich
kurz vorher ſo unbändig gebärdeten, legten und die
grau=
ſchwarze Färbung des wütenden Waſſers ſich in die
blau=
gelbe verlor.
Ohne Zeitverluſt wurde nun die Ueberſchiffung der
Truppen in Angriff genommen. Zuerſt wurde dieſe
wich=
tige Aufgabe dort gelöſt, wo die Verhältniſſe taktiſch am
günſtigſten lagen, da man darauf gefaßt ſein mußte, daß
die Serben, die in gut vorbereiteten Stellungen am
jen=
ſeitigen Donauufer lagen, verſuchen würden, das
ſchwie=
rige Moment der Stromüberwindung zu ſtören, und
un=
ſere Truppen im Stadium der Entwickelung anzugreifen.
Wäre aber ein ſerbiſcher Angriff zur Verhinderung des
Donauüberganges erfolgt, ſo wäre einem Angriff
ent=
gegenzuwirken gerade dieſer Abſchnitt der Donau zwiſchen
Bazias und Uj Palanka am günſtigſten geweſen, da das
ſtark nach Norden vorſpringende ſerbiſche Ufer, das in
das Donauknie halbinſelförmig einbiegt, überall durch
unſere Artillerie flankiert werden kann.
Die erſte Auſgabe war, den Feind darüber im
Un=
klaren zu laſſen, an welchen Punkten des Stromes der
Uebergang erfolgen wird, um dadurch ihn zur
Zerſplit=
terung ſeiner Kräfte zu veranlaſſen. Demzufolge
wur=
den ſeit Ende September bei Orſova, dort, wo ſich die
Donau, aus dem Kaſanpaß kommend, zwiſchen den engen
Ufern dahinwindet, die Vorbereitungen zu einem
Strom=
übergang demenſtriert, indem man an dem ungariſchen
Donauufer ſtarke Truppenbewegung markierte, einige
Pon=
tons hin= und herzog und mit Pauken und Blechplatten
ähnliche Geräuſche zu verurſachen ſuchte, als beim
Aus=
laden der Brückentrains entſtehen. Dieſe Täuſchung des
Gegners gelang vollkommen, denn die bei Tekija
verſam=
melten ſerbiſchen Truppen wurden verſtärkt und das Ufer
ſchleunigſt zur Verteidigung eingerichtet. Die ſerbiſchen
Zeitungen verbreiteten auch die Nachrichten über ſtarke
Truppenkonzentration der Deutſchen bei Orſova, und da
man in Serbien liebt, mit gewaltigen Zahlen
herumzu=
werfen, wurde die Zahl der an dieſem Punkte
bereit=
ſtehenden deutſchen Truppen mit dreimalhunderttauſend
Mann angegeben.
In der frühen Morgenſtunde, am 6. Oktober, ging
dann die erſte deutſche Patrouille, ein Unteroffizier und
zwei Mann, mit Handgranaten und Sprengmitteln
ver=
ſehen, unter dem Schutze der Dunkelheit über die Donau,
um die Stärke des Feindes feſtzuſtellen und eventuelle
Uferbefeſtigungen zu zerſtören. Unbemerkt kamen ſie auf
das andere Ufer. Das Brauſen des Stromes verſchlang
den Lärm der Ruderſchläge, und ſie drangen in dieſer
unbekannten felſigen Welt langſam taſtend vorwärts, mit
verſchärften Sinnen horchend und die Finſternis abſuchend,
ob ſie etwas vom Feinde merken. So kamen ſie auf
die=
ſem unheimlichen nächtlichen Weg taſtend vorwärts und
befanden ſich plötzlich vor einem vorgeſchobenen
feind=
lichen Beobachtungsgraben, in dem 15 Mann und 2
Ge=
ſchütze ſtanden. Es fing zu dämmern an, und im fahlen
Licht des bewölkten Morgens ſahen die drei Mann die
erſten ſerbiſchen Soldaten in greifbarer Entfernung vor
ſich. Noch wäre es Zeit geweſen, ſich zurückzuziehen und
in dem dämmerigen Morgen zu verſchwinden. Die
Ser=
ben hatten ſie noch nicht bemerkt, arglos ſaßen ſie in iren
wir wirden auch für die Zukunſt die Zugehörigkeit zu
einer ſolchen „Internationale” ablehnen, wenn ſie es
fernerhin geſtatten ſollte, daß angeblich freie und
fortge=
ſchrittne Völker ſich auf Gedeih und Verderben eng mit
kulturell und politiſch rückſtändigen Henkerſtaaten
verbinden, lediglich zu dem Zwecke, einen unbequemen
wirtſchaftlichen und kommerziellen Konkurrenten, dem
man auf dem Wege des friedlichen Wettbewerbs nicht
beikommen konnte mit Gewalt niederzuwerfen. Und
wenn gar die Methode, wilde, farbige
Völker=
ſchaften aus den dunkelſten Erdteilen bewaffnet
gegen dieſe Kulturnation loszulaſſen, von dieſer „
Inter=
nationale” hinterher gebilligt werden ſollte, ſo dürfte ein
auf ſeine nationale Ehre haltender deutſcher Sozigliſt nie
in ihr zu finden ſein.”
Der ſozialdemokratiſche Karlsruher „Volksfreund‟
gibt die Ausführungen des Mannheimer Parteiblattes
wieder und fügt hinzu: „Bravo! Es war einmal nötig,
der hinter dem Deckmantel der Internationalität
verbor=
genen Deutſchfeindlichkeit dieſer „neutralen”
Schulmeiſter gehörig auf die Finger zu klopfen Wenn
die Schweizer Sozialdemokratie beſſern will, dann ſoll
ſie zu Hauſe anfangen und dem bis zum Platzen
aufge=
blaſenen Stänkerer Grimm in Bern das Handwerk legen.
Was dieſer kleine Gernegroß ſich ſeit Kriegsausbruch an
Verleumdungen und Stänkereien gegen die deutſche
So=
zialdemokratie geleiſtet hat, überſteigt alles Maß.”
Die Machtentfaltung Deutſchlands.
(Nach engliſcher Darſtellung.)
* Die Daily Mail veröffentlicht die hier abgebildete
Karte mit der Ueberſchrift „Der Wegnach Indien”.
In ihr kommt die Furcht Englands um Aegypten und
Indien zum Ausdruck, wenn die Verbindung Deutſchlands
und Oeſterreichs mit Bulgarien und der Türkei nach der
Beſiegung Serbiens hergeſtellt iſt. Daher die Beſtürzung,
die der Anſchluß Bulgariens an die Mittelmächte in
Eng=
land hervorgerufen hat. Natürlich ſoll dieſe Darſtellung
auch den Zweck verfolgen, England angeſichts der ihm
drohenden Gefahr zu größeren Leiſtungen anzuſpornen,
namentlich auch zur Einführung der allgemeinen
Wehr=
pflicht.
Die Wendung der Dinge auf dem Balkan ſchließt,
wie ſchon mehrmals hervorgehoben, die Möglichkeit eines
neuen Schlages gegen England ein. Der Türkei, ſo heißt
es, könne nach Herſtellung der
Verbindung über Bulgarien
Mu=
nition zugeführt werden, und
nach Vereinigung der
deutſch=
öſterreichiſchen , bulgariſchen und
türkiſchen Truppen könne eine
Armee von faſt einer Million
aufgebracht werden. Im Falle
der Beſiegung Serbiens bzw.
der Hilfstruppen der Entente
würde die Dardanellen=
Expedi=
tion ihr Ende finden und
Klein=
aſien und Aegypten würden das
nächſte Ziel der Gegner ſein.
Durch die Oeffnung des Weges
nach Konſantnopel wirde auch für die Zentralnichte die
Möglichkeit erhöhter Einfuhr von Kriegsmaterial (
Baum=
wolle und Kupfer) geſchaffen. Aegypten aber bedeute den
Weg nach Indien. Der Uebergang über den Suez=
Ka=
nal gehöre durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten.
Man ſieht aus dieſer intereſſanten Darſtellung,
wes=
halb die Niederlage der Vierverbandspolitik auf dem
Bal=
kan die engliſchen Gemüter ſo ſehr erregt hat. Hoffen
wir, daß die gefürchtete Vereinigung der verbündeten
Ar=
meen des Vierbundes nach der Niederwerfung Serbiens
zum Schrecken unſerer Feinde recht bald erfolge.
Ruſſiſches.
Die Folgen des Moskauer Pogroms.
* Kopenhagen, 25. Okt. Die Rechtsbeiſtände der
Moskauer Handelshäuſer, die durch die
be=
kannten Unruhen im Juni dieſes Jahres Schaden
er=
litten, richteten eine gemeinſame Denkſchrift an
Chwoſtow mit der Darlegung der Urſachen des Pogroms
und der mangelhaften Haltung der Moskauer Polizei. Von
den Verluſten, die Hunderte von Millionen Rubel
betrügen, ſeien nur 16 v. H. feindliche Staatsangehörige,
dagegen 71 v. H. Neutrale und 13 v. H. echtruſſiſche
Unter=
tanen betroffen worden. Die Verluſte ſeien um ſo
ſchwe=
rer, als kein Kredit und keine neuen Waren aufzutreiben
ſeien. Tauſende von Kaufleuten ſeien an den Bettelſtab
gebracht worden; woher ſolle die Hilfe kommen. Weder
die Geſetze, noch die Gerichtspraxis hätten ſolche Fälle
vorausgeſehen. Die Denkſchrift verlangt den Erlaß eines
neuen Geſetzes, wonach die Geſchädigten vom Staate
Schadenerſatz fordern können.
Reformen und Reaktion.
* Petersburg, 26. Okt. Die Nowoje Wremja
ſchreibt: Die Verbände der Rechten veröffentlichen in der
ruſſiſchen Preſſe eine Entſchließung, in welcher gefordert
wird: Die Unterlaſſung aller Reformen bis
zum Ende des Krieges, da ſämtliche Kräfte für die
Krieg=
führung erforderlich ſind; die Vertagung der
Juden=
frage, da ihre Behandlung die Volksmaſſen erregen
könnte; die Verweigerung der Amneſtie,
ins=
beſondere mit Rückſicht auf die Streikbewegung in den
Munitionsfabriken; die Ablehnung der
Miniſterverant=
wortlichkeit, die nur Verwirrung hervorbringen könnte;
die Ausſtattung der Regierung mit beſonderen
weiteſt=
gehenden Vollmachten, um mit eiſerner Feſtigkeit alles
zur Vorbereitung des Sieges durchzuführen; Kampf gegen
die Teuerung und das Deutſchtum; die militäriſche
Orga=
niſation aller Fabriken. Die ganze liberale Preſſe iſt
empört über die offen zutage tretende Reaktion und
ſpricht dieſer Entſchließung jede Bedeutung ab, da die
Maſſen keineswegs hinter ihr ſtänden.
In Regierungskreiſen verlautet, daß die Duma
nicht früher als am 3. Dezember einberufen wird, da ſie
jetzt gar nichts zu tun hätte und ſich nur mit unnützer
Kritik beſchäftigen und dadurch dem Lande ſchaden würde.
Peſſimismus in Frankreich.
* Budapeſt, 25. Okt. (Zenſ. Frkft.) Zahlreiche
aus Frankreich in die Heimat zurückgekehrte Bulgaren
geben intereſſante Schilderungen über die Zuſtände
in Frankreich. Nach einem Bericht des Eſt aus
Sofia herrſche ſeit der kataſtrophalen Erfolgloſigkeit der
letzten franzöſiſchen Offenſive große Verwirrung und
Bitternis über die enormen Verluſte. Ueberall werde
Schützengräben, und die zwei alten franzöſiſchen
Debange=
geſchütze lagen, mit Zelttüchern bedeckt, friedlich da.
Aber die drei Tapferen gingen nicht zurück, ſondern
ſchlichen ſich noch zum Feinde näher heran, und dann flog
ein Hagel der Handgranaten auf den überraſchten Gegner.
Der Kampf war kurz, der überraſchte Feind hatte keine
Zeit, ſich zu wehren. Die Granaten taten ihre
Schuldig=
keit, und was nicht liegen blieb, es waren acht ſerbiſche
Soldaten des dritten Aufgebotes, alte, mißtrauiſch
blin=
zelnde Geſellen, fiel in deutſche Gefangenſchaft, wie auch
die ſchön zugedeckten franzöſiſchen Geſchütze.
Um ½7 Uhr in der Frühe ging dann das erſte
Deta=
chement in den bei der Cibuklia bereitgeſtellten Pontons
auf das jenſeitige Ufer über, nachdem vorher durch zwei
Stunden die ſerbiſchen Ufer mit der geſamten deutſchen
Artillerie heftig beſchoſſen wurden, um zu verhindern, daß
die Pontons, die an einer Stelle über die Donau fuhren,
die der feindlichen Sicht vollkommen frei war, beſchoſſen
wurden.
Serbiſcherſeits wurden nur flaue, kaum
nennens=
werte Widerſtandsverſuche gemacht, um das
Uebergangs=
manöver zu ſtören. Einige Granaten ſandte die bei der
Anathemahöhe aufgefahrene ſerbiſche Artillerie auf das
ungariſche Ufer hinüber, doch dieſe explodierten
wirkungs=
los zwiſchen den zerſtreuten Häuſern von Bazias, ohne
anderen Schaden anzurichten, als einige runde Löcher im
Mauerwerk der alten Häuſer.
Dann blieben ſie im Verlauf der folgenden Tage ſtill
und verſuchten nicht mehr, das unabwendbare Schickſal
aufzuhalten. Und doch hatten ſie einmal noch
Gelegen=
heit, einen großen Erfolg zu erzielen. Auf der Höhe
von Uj Palanka, auf derſelben Stelle, wo ich dieſes
wun=
derbare Land mit ſeinen dunklen Felſenklüften, breitem
Stromlauf und grünen Wieſen betrachtete, und das jetzt
ſo friedlich vor mir liegt, ſtanden Feldmarſchall von
Mackenſen, der Armeeführer von Gallwitz mit ihrem
gan=
zen Stabe, unter denen drei Königliche Hoheiten ſich
be=
fanden, und beobachteten dieſe denkwürdigen Ereigniſſe,
deſſengleichen dieſer Strom ſeit dem edlen Ritter Prinz
Eugen nicht ſah. Doch dieſe dort drüben auf der ſerbiſchen
Seite wußten nichts davon, wen dieſer Hügel am Rücken
trägt, und die Lenker des Feldzuges konnten ungeſtört
unſere Pontons die eines nach dem anderen auf dem
breiten Rücken des Stromes dahinſchwammen, auf das
jenſeitige Ufer mit ihren Blicken begleiten.
Allem Anſchein nach waren die Serben auf einen
Uebergang auf dieſer Stelle ganz und gar unvorbereitet,
denn ſie verſuchten gar keinen ernſtlichen Widerſtand.
Ge=
ade zu dieſer Zeit, als wir entlang der ganzen Donau
mit der Ueberſetzung begannen, befand ſich die ſerbiſche
Armee, wie unſere Flieger meldeten, in allgemeiner
Um=
gruppierung, und entlang des ganzen Netzes der
ſerbi=
ſchen Eiſenbahnen rollten die vollbeladenen
Militär=
transporte.
Nun ſind ſeit dem Flußübergang hier ſchon Tage
vergangen, und das eigentliche kriegeriſche Ereignis der
Bezwingung der Strombarriere vorüber, doch die Arbeit
iſt noch nicht ganz getan. Der breite Strom liegt zwiſchen
uns und unſerer fechtenden Truppe, und alle Kriegsmittel
müſſen über den breiten Waſſerlauf geſchafft werden. Und
der Koſſovawind pfeift aus der Felſenenge von Kaſanlik
hervor, ſtürzt ſich auf die Donauebene mit wildem Geheul
und faßt unſere Monitoren, an deren Achter vollbeladene
Pontons angehängt ſind, an die Flanke und rüttelt die
eiſerne Bordwand wie im ohnmächtigen Zorn. Ein
dal=
matiniſcher Soldat ſteht neben mir und ſchüttelt
ungläu=
big wundernd den ſonnengebräunten Kopf „Mai non go drüben in Serbien waren die Verpflegungsverhältniſſe
pensato che laqua dolce po essere cosi furioso” nie
hatte ich gedacht daß Süßwaſſer ſo wütend ſein kann,
brummt er im reinſten dalmatiniſchen Dialekt, als ich ihn
aufmerkſam mache, wie der Bug des Monitors hoch aus
dem Waſſer ſich hebt und dann wieder tief zwiſchen den
Wellen verſinkt.
Die Serben ſollen hier infolge unſeres Artilleriefeuers
erhebliche Verluſte erlitten haben, denn die deutſchen
Ge=
ſchütze ſuchten das ganze weitgeſtreckte Gelände mit ihrem
Geſchoßhagel zu bedecken. Auch die Ruinen der Feſtung
Rama am gegenüberliegenden Ufer bekamen einen
Voll=
treffer aus einem unſerer ſchwerſten Geſchütze ab, doch
die alten feſten Mauerreſte, unter deren Trümmern ſich
bei der türkiſchen Belagerung im Jahre 1788 der
Feſtungs=
kommandant Baron Lopreſti mit ſeiner tapferen Schar
begrub, um nicht in türkiſche Gefangenſchaft zu geraten
trotzten dieſer ſchwerſten aller Granaten, und ich ſehe die
maleriſchen Mauerreſte der einſt ſtolzen Grenzfeſte
unge=
brochen zum Himmel ragen.
Dies war der erſte, leichteſte Teil der Uebergänge,
und bei weitem ſchwieriger wurden die Verhältniſſe bei
der Inſel Temes, wo der verſandete nördliche Donauarm
nur unter den allerſchwerſten Kämpfen überſetzt werden
konnte. Die Vorbereitungen zum Stromübergang
konn=
ten hier aber im Schutze der langgeſtreckten Inſel ganz
unbemerkt erfolgen, da die etwa 16 Kilometer lange Inſel
mit ihrer bewaldeten Fläche dem Feind jede Einſicht auf
das ungariſche Donauufer nahm.
Einſt war dieſe Inſel menſchenleer und verlaſſen,
und der bekannte Roman des ungariſchen Dichters Jolai
„Der Goldmenſch” ſpielte ſich hier auf der Niemandsinſel
ab, doch in den vorbereitenden Tagen des
Donauüber=
ganges ſah dieſes verborgene Fleckchen Erde inmitten des
Stromes ein geſchäftiges Leben. Tauſende Soldaten
wurden auf die Inſel gebracht, gewaltige Vorräte
aufge=
ſtapelt und die großen Geſchütze überall entlang der
gan=
zen Inſel aufgefahren. Um die Verköſtigung hatten die
Truppen dort wenig Sorge, denn auf der Inſel waren
ge=
waltige Schweineherden vorhanden. Es iſt nämlich
Brauch, daß die ſerbiſchen Bauern aus dem ſüdlichen
Banat im Frühjahr ihre Schweine, das ſerbiſche
National=
tier, auf die Inſel befördern und bis zum Winter dort
laſſen. Die Inſel iſt dicht mit Eichen bewaldet und
eig=
net ſich ſonach zur Maſt ausgezeichnet. Da nun die
ſer=
biſchen Bauern zum großen Teil aus dieſer Gegend in das
feindliche Lager flohen, ſo waren die Tiere herrenlos und
wurden von unſeren Soldaten als herrenloſes Gut in
Be=
ſchlag genommen und mit gutem Appetit verzehrt. Auch
ſehr günſtig, denn überall fand man viel Vieh, ſo z. B. in
einem einzigen Dorfe Kühe und Schweine im Werte von
160000 Mark.
Nachdem unſere Truppen die Inſel erreicht hatten,
wurde unter dem Schutze des Artilleriefeuers ſofort mit
dem Brückenſchlag begonnen. Die Verhältniſſe lagen
günſtig, da die Donan hier bei Hochwaſſer nur 150 Meter
und beim tiefen Waſſerſtand 75 Meter Breite hat. Zwei
Kriegsbrücken waren in kurzem hergeſtellt und ſofort
ge=
waltige Heeresmaſſen bei Koſtolac auf das ſerbiſche Ufer
geworfen, wo die Serben insbeſondere bei der Glashütte
von Koſtolae und dem Kohlenbergwerk ſtarke Stellungen
inne hatten. Der Kampf war hier kurz, aber heftig, und
die Serben erlitten erhebliche Verluſte.
Die dritte ſchwerſte Uebergangsſtelle war bei
Semen=
dria, wo die Vorbereitungen des Donauüberganges ſehr
ſorgſam getroffen werden mußten, da die kleine und flache
Semendrianerinſel keine Deckung bot. Doch mußte der
Uebergang hier unbedingt bewerkſtelligt werden, auch
um den Preis eventueller ſchwerer Verluſte, denn es war
viel daran gelegen, Semendria zu bekommen, von wo aus
wir die Transverſalverbindungen mit Poſerovac und
Belgrad unterbinden konnten und ſo die beiden
Nachbar=
gruppen vor Ueberraſchungen eines plötzlichen
Flanken=
ſtoßes bewahren.
Bei Semendria kam es dann zu ſehr ernſtem Treffen
mit den Serben, die ihre gut vorbereiteten Feldſtellungen
mit Zähigkeit verteidigten. Doch auch der verzweifelte
ſelbſtmörderiſche Mut des Gegners konnte den Fall
Se=
mendrias nicht verhindern, und der Gegner, der zum
erſtenmal das gräßliche Feuer der ſchweren deutſchen Ar=
vom Frieden geſprochen. Die Stimmung ſei offen gegen
Poincaré. Delcaſſés Anſehen ſei geſtiegen, ſeitdem
er erklärt habe, daß franzöſiſche Soldaten wie Söldner
für fremde Intereſſen kämpfen müßten. Wenn
Eng=
land Soldaten für Aegypten benötige, dann hätte es
rechtzeitig für Soldaten ſorgen ſollen. Allgemein herrſche
die Ueberzeugung, daß Serbien bald aufhören werde zu
exiſtieren. Auf Rußland und Italien ſetze niemand
mehr ſeine Hoffnung.
Ein Geſtändnis.
* Im Eclair ſchreibt Clemenceau in einem der
zahl=
reichen Artikel, die er in der letzten Zeit gegen die Balkan=
Expedition veröffentlichte:
„Ein Senator (Pichon), der ſich in den Gefilden der
Diplomatie erging, hat ſich neuerdings als Stratege
be=
tätigt, indem er mich einlud, meine Bemühungen mit den
ſeinen zu vereinigen, um die ruſſiſche Regierung
gebiete=
riſch zu überzeugen, daß ſie ſich von ihren Intereſſen auf
dem Balkan nicht ablenken laſſen dürfe. Wenn ich
be=
denke, daß die ruſſiſch=ſerbiſche
Solidari=
tät es iſt, die dieſen Krieg entfeſſelt hat
(quand je songe que clest la solidarité russo-serbe
qui a déchainé cette guerre), ſo ſcheint mir, daß niemand
in Petersburg dieſer Belehrung bedarf.”
Na alſo!
Völkerrechtsverletzungen der Alliierten.
* Berlin, 26. Okt. Die Nordd. Allg. Ztg.
veröffent=
licht eine Reihe neuer Fälle grober
Völkerrechts=
verletzungen, die ſich unſere Feinde der Türkei
gegen=
über haben zuſchulden kommen laſſen. Zum Schluß des
Artikels heißt es: In einer Proteſtnote hat die
tür=
kiſche Regierung folgendes beigefügt: Die türkiſchen
Militärbehörden haben dieſe zahlreichen Akte der
Ver=
gewaltigung der elementarſten Geſetze der Menſchlichkeit
und des Völkerechts bisher nicht mit
Vergeltungsmaß=
regeln erwidert. Sollten dieſe Uebergriffe aber nicht
auf=
hören, ſo würde ſich die kaiſerlich ottomaniſche Regierung
gezwungen ſehen, die notwendigen Repreſſalien
zu üben.
Trug.
* Neu=York, 25. Okt. Durch Funkſpruch von
dem Vertreter des W.T. B. Unter dem Titel „Trug”
wird in einem mehrſpaltigen Leitartikel in der
england=
ffreundlichen Neu=York Tribune der völlige Fehlſchlag
der engliſchen Diplomatie im letzten Jahrzehnt
beſprochen. Die gegenwärtige Kabinettskriſe ſei ein
letz=
ter Schritt in der fortſchreitenden Enthüllung eines
Be=
trugs und in dem ſchließlichen Zuſammenbruch einer
Lüge. Jahrzehntelang iſt das engliſche Volk getäuſcht
worden. Kann es überraſchen, daß das engliſche Volk
der Politiker müde iſt, welchen der Mut fehlt, die
Wahr=
heit zu ſagen, weil ſie glaubten, das Volk wolle die
Wahr=
heit nicht wiſſen? England ſei der Marktſchreier und
Lügner überdrüſſig und bereit, der Wahrheit in die
Augen zu ſehen. Die engliſche Nation ſei nicht
kriegs=
müde, aber müde eines nutzloſen Krieges. Das
bri=
tiſche Volk habe von der Schlachtfront aus den Briefen
von Söhnen und Brüdern ſtückweiſe die Wahrheit
er=
fahren.
Die engliſch=franzöſiſche Anleihe.
* Neu=York, 25. Okt. (Durch Funkſpruch von
dem Vertreter des W.T. B.) Die Nachfrage des kleinen
Publikums nach der engliſch=franzöſiſchen
Anleihe iſt äußerſt ſchwach. Große Kapitalien
feh=
len vollkommen. Außer den nachſtehenden deutſch=
ame=
rikaniſchen Bankhäuſern Ladenburg, Thalmann u. Co.,
Hallgarten u. Co., Heidelbach, Ickelheimer u. Co. und
J. u. W. Scligmann u. Co. beteiligen ſich noch an dem
Syndikat zur Uebernahme der Anleihe folgende amerika=
niſche Großbanken mit deutſchen Verbindungen: National
City Bank, National Bank of Commerce, die Quaranti
Truſt Co., die Chaſe National Bank und die National
Park Bank.
Angriffe auf die engliſche Regierung.
* London, 26. Okt. Die Preſſe fährt fort, die
Re=
gierung heftig anzugreifen. Die Times
ſchreibt: Die Regierung in der gegenwärtigen
Zuſam=
menſetzung ſteht ſicherlich ſehr in Gefahr, zu ſtürzen. Die
Gefahr liegt allein in der eigenen Schwerfälligkeit
und Unfähigkeit, den Krieg unter Umſtänden zu
führen, die Schnelligkeit und Entſchiedenheit beſonders
erheiſchen. Eine unmittelbare Urſache der Beunruhigung
iſt natürlich die Balkanlage, die bereits den Rücktritt
Carſons veranlaßt habe. Es ſchadet nichts, daß eine
Kriſe über eine Frage entſtanden iſt, die in jeder Etappe
die unheilvolle Wirkung der ſchlecht
zu=
ſammengeſetzten Regierung enthüllt. Beide
Häuſer des Parlaments werden jetzt mit dem
entſchie=
denen Wunſche zuſammentreten, unſere ganze
Geſchäfts=
führung, von der Dardanellen=Expedition bis zu den
konfuſen halbentſchloſſenen Operationen bei Saloniki, zu
prüfen. Die Ausſichten draußen ſind trübe, und werden
vielleicht noch trüber werden. — Aehnlich ſchreibt die
Morning Poſt: Wir beklagen uns nicht nur über bloße
Fehler der Regierung. Die Unfähigkeit
Deutſch=
land zu blockieren, war kein Fehler, ſondern ſie kommt
einem Verrat nahe; es iſt nicht nur ein Fehler, Bulgarien
Vorteile auf Koſten unſerer Freunde zu verſprechen, und
Griechenland einen Teil des britiſchen Reiches
anzubie=
ten; es iſt nicht nur ein Fehler, keinen Entſchluß faſſen
zu können, während koſtbare Zeit verloren geht. Das
Blatt fordert Asquith auf, ehe es zu ſpät ſei, die Zahl
der Mitglieder des Kabinetts auf etwa fünf zu
vermin=
dern und nicht die Parlamentsdebatten ins Kabinett zu
verlegen. — Nur der Obſerver wendet ſich gegen die
Re=
gierungsſtürzer und ſchreibt: Asquith biete als
Premier=
miniſter trotz unleugbarer Mängel Vorteile, die kein
an=
derer aufweiſen kann. Sein Rücktritt und der einiger
Kollegen erſten Ranges würde Streitigkeiten entfeſſeln,
die während des Krieges nie zur Ruhe kommen würden.
* London, 26. Okt. Lovat Fraßer ſchreibt in der
Daily Mail: Kein Zweifel kann beſtehen, daß das
Ver=
trauen der Nation zu der jetzigen
Regie=
rung merklich abgenommen hat. Die Regierung iſt
ſelbſt daran ſchuld: ſie verlangte Vertrauen, gewährte
aber keines. Fraßer erwähnt, daß ihm bei Kriegsbeginn
von amtlicher Seite mitgeteilt worden war, daß die
Hoſpitaleinrichtungen zu den Gegenſtänden gehörten, über
die er nicht ſchreiben dürfe. Er führt das Urteil der
Neu=York Tribune an, daß die britiſchen
Schlacht=
berichte zum Spott der ganzen Welt
gewor=
den ſeien, was ganz richtig ſei. Fraßer kritiſiert, daß
nichts über das Entkommen des deutſchen Schiffes „
Goe=
ben” verlautbart wurde, was vielleicht der größte Fehler
der Engländer im Kriege geweſen ſei. Ueber die Landung
in der Suvlabai ſollte die Wahrheit geſagt werden. Die
Regierung hindere die Preſſe, die auswärtigen Fragen zu
erörtern; das Publikum wiſſe noch immer nicht, daß,
wenn Niſch falle, die direkte Bahnverbindung nach
Kon=
ſtontinopel ſofort möglich werde, was an den Dardanellen
ſchnell fühlbar werden müſſe. Der Verfaſſer des Aufſatzes
fordert, die Regierung ſolle den Argwohn beſeitigen, daß
ſie die Zenſur nicht ſowohl aus militäriſchen Intereſſen
benutze, als um unangenehme Tatſachen zu verheimlichen,
die ihre eigene Stellung beeinfluſſen könnten.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
27. Oktober: In den Kämpfen bei Iwangorod werden
10000 Ruſſen gefangen genommen.
tillerie verſpürte, floh in wilden Haufen auf die nächſte
vorbereitete Stellung bei Kolarihöhe und Lipe zurück.
Nun, da an allen drei Ueberſetzungsſtellen der
Ueber=
gang bewerkſtelligt war, konnte der allgemeine Vormarſch
beginnen. In drei gewaltigen Kolonnen drangen die
deutſchen Truppen in das unbekannte Land vor, das, wie
ſo oft in den vergangenen Jahrhunderten zum
Tummel=
platz des Weltgerichtes wurde. Das Maſſiv von
Ana=
thema war nach verhältnismäßig geringem Widerſtand von
dem Gegner geräumt worden, wodurch wir die die
Do=
nau beherrſchenden Höhen bei Bazias auch am ſerbiſchen
Boden in Beſitz hatten. Bei Koſtolac gingen die deutſchen
Truppen in breiter Front vor und drangen unter den
hef=
tigſten Kämpfen gegen Petka vor. Die hier kämpfenden
bayeriſchen Truppen hatten einen harten Stand denn der
Feind machte jeden Schritt Erde ſtreitig. In dieſer
Ge=
gend kam es auch mehrfach zu blutigen Dorfgeſechten
und Ueberfällen ſeitens der Zivilbevölkerung. Frauen,
von vierzehnjährigen, halbwüchſigen Mädchen angefangen
bis zu uralten vertrockneten Greiſinnen ſchoſſen aus
Hin=
terhalten auf unſere Truppen und warfen Handgranaten
in die Reihen der Eindringlinge. Es half nichts, dieſe
Orgie der Verzweiflung. Es ging entlang des
Mlawa=
tales, vorwärts unaufhaltſam. Die Bayern und Märker
blieben ihrem alten Ruf, die Tapferſten der Tapferen zu
ſein, in dieſem wilden Lande auch treu. Weiter öſtlich
be=
gann der Vormarſch von Dubravicza, vom Donauhafen
Poſerovacz ausgehend, in ſüdlicher Richtung und gewann
unter ſchweren Kämpfen von Schritt zu Schritt Boden.
Gleichzeitig wurde der Angriff, aus Semendria
ausge=
hend ausgeführt, und der Stoß aller drei Kolonnen
rich=
tete ſich gegen das ſtark befeſtigte Poſerovacz, dem
wichtig=
ſten Straßenknotenpunkt dieſer Gegend, wo ein größer
Teil der ſerbiſchen Armee vereinigt war. Urſprünglich
war Poſerovacz als Zentrum der zweiten ſtrategiſchen
ſerbiſchen Verteidigungslinie gedacht, die ſich mit der
Donau parallel von Avala Wrein angefangen über
Um=
cari Kolart erſtreckt und von Poſerovacz angefangen
ſich ungefähr an die große Straße Poſerovacz
—Kiſiljevo anlehnt. Poſerovacz wurde ſchon vor Jahres=
friſt zu einem äußerſt ſtarken Stützpunkt ausgeſtaltet und
als befeſtigtes Lager eingerichtet.
Schon der Widerſtand der Serben bei Semendria
und die Verſuche bei Koſtolac deuteten darauf hin, daß
ſie die Einleitungskämpfe der Verteidigung von
Poſero=
vacz ſeien, und ſo wurde der Angriff deutſcherſeits
vor=
ſichtigerweiſe mit ſtarken Kräften angeſetzt, um
Verzöge=
rungen oder eventuelle Mißerfolge zu vermeiden. Die
weitumfaſſenden Operationen erforderten große
Trup=
penmaſſen und ein uhrwerksmäßig=pünktliches
Zuſam=
menwirken der drei Parallelkolonnen, und wurden auch
ſo muſterhaft durchgeführt, daß die Serben aus ihren
feſtungsartigen Stellungen hinausmanövriert wurden,
da ſie ſonſt Gefahr liefen, eingekreiſt und abgeſchnitten zu
werden. Die Hauptmaſſe des Gegners zog ſo aus dieſer
Stellung, wo ſie ſich zum erſten Male dem Gegner zu
ſtellen dachte, ohne Kampf aus, und unſere Truppen
hat=
ten es nur mit den ziemlich ſtarken und gut kämpfenden
Nachhuten aufzunehmen. Poſerovacz fiel, und damit war
der Eingang ins Morawatal der Armee Gallwitz geöffnet.
Dr. Stephan Steiner, Kriegsberichterſtatter.
* Bulgariſche Fahnen. Die Farben der bulgariſchen
Nationalflagge ſind „weiß=grün=r ot‟ Dieſe
Far=
ben finden ſich aber auch in der italieniſchen und
unga=
riſchen Flagge, von der mexikaniſchen uſw. ganz zu
ſchweigen. Um Irrtümern vorzubeugen, geben wir
folgende kleine Darſtellung:
bulgariſche ungariſche
italieniſche
Flagge
Flagge
Flagge
In allen dieſen Fällen befindet ſich der
Fahnen=
ſtock an der rechten Seite der Flagge.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Oktober.
* Ordensverleihungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog hat dem Kammermuſiker Friedrich
Brückmann das Silberne Ehrenkreuz für 25 Jahre
Hofdienſt und dem Poſtſekretär Karl Mees zu
Darm=
ſtadt das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Leutnant
der Reſerve; der Vizefeldwebel Pöpperling (
Darm=
ſtadt) in d. Fußart.=Battr. 406; zum Leutnant der
Landw.=Pioniere 1. Aufgeb.: Lutter (Mainz),
Vize=
feldwebel in der 1. mob. Landw.=Pion.=Komp. des
XVI. A.=K.; zum Oberleutnant: Leutnant der Reſerve
Kugel d. Leib=Drag.=Regts. Nr. 24 (Hagen), jetzt b.
Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 116; zum Leutnant der Reſerve: der
Vizefeldwefel Bücking (Gießen) im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 254; der Vizewachtmeiſter Alles (Friedberg) b.
Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 254, d. Leib=Drag.=Regts. Nr. 24;
zum Rittmeiſter: Oberleutnant der Reſerve Meyer d.
Huſ.=Regts. Nr. 2 (I Darmſtadt); zu Leutnants der
Re=
ſerve: die Vizewachtmeiſter: Weidmann (Worms) bei
d. Reſ.=Fuhrp.=Kol. 84 d. XXVI. Reſ.=Korps, Rau
(Mainz) bei d. Reſ.=Fuhrp.=Kol. 85 desſelben Reſ.=Korps;
zum Hauptmann: der Oberleutnant der Reſerve
Dach=
ſold d. Inf.=Regts. Nr. 115 (I Eſſen).
Kriegsauszeichnungen. Es erhielt das Eiſerne
Kreuz 2. Klaſſe Otto Schaffner, Einj.=Kriegsfreiw.
Unteroffizier im Garde=Drag.=Regt. Nr. 23, 4. Eskadron.
Der Kriegsfreiwillige Gefreiter Karl Berbert, Drag.=
Regt. Nr. 24, Leibeskadron, Lehramtsreferendar am
hie=
ſigen Realgymnaſium, erhielt anläßlich einer
Gefechts=
patrouille, wobei er ſchwer verwundet wurde, das Eiſerne
Kreuz 2. Klaſſe.
— Vom Großh. Hoftheater wird uns geſchrieben:
Mittwoch, den 27., findet die Erſtaufführung des „
Fide=
len Bauer” von Leo Fall ſtatt. Das Werk, das in
Mannheim ſeine Uraufführung erlebte, hat inzwiſchen
ſei=
nen Siegeszug über faſt alle großen deutſchen Bühnen
angetreten und überall ſtärkſten Erfolg errungen. Die
Preſſe rühmt allgemein die Poeſie der Handlung und den
unbeſchreiblichen Reiz der Muſik. Die hieſige Aufführung
ſteht unter der Leitung von Bruno Harprecht und Erich
Kleiber. Donnerstag, den 28., C 8, geht „Die Jüdin‟
in Szene. In den Hauptparkien ſind beſchäftigt die
Damen Kallenſee und Schelper, ſowie die Herren
Glober=
ger, Mann, Schützendorf und Stephani. Muſikaliſcher
Lei=
ter iſt Generalmuſikdirektor Felix von Weingartner, Regie:
Otto Nowack. Für Freitag, den 29., iſt die
Erſtauffüh=
rung von Schönherrs „Der Weibsteufel” angeſetzt.
Dieſes neue Werk Schönherrs hat außer am
Hofburg=
theater in Wien, am Hoftheater in Dresden und in den
Kammerſpielen in Berlin inzwiſchen auch noch am
Hof=
theater in Braunſchweig, in Hannover, Leipzig, Stettin
und zahlreichen anderen deutſchen Städten einen ganz
außergewöhnlich ſtarken Erfolg erzielt. Samstag, den
30., 7½ Uhr, geht „Huſarenfieber” als Volks= und
Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen in Szene.
Der Kartenverkauf hierzu beginnt Mittwoch, den 27. ds.,
am Verkehrsbureau, und wird ausſchließlich daſelbſt bis
Samstag, den 30., fortgeſetzt. An der Tageskaſſe des
Hof=
theaters werden eventuell noch vorhandene Karten nur
eine Stunde vor Beginn der Vorſtellung ausgegeben.
— Weingartner=Konzerte im Hoftheater. Man
ſchreibt uns: Bot das erſte Konzert dem
Meiſterdirigen=
ten Weingartner Gelegenheit, ſeinen Weltruf als
Beer=
hoven=Interpret aufs neue zu beſtätigen, ſo wird er dem
am nächſten Montag, dem 1. November, ſtattfindenden
zweiten Abend auch als Tondichter eine beſondere Noke
geben. Seine vor drei Jahren entſtandene „Luſtige
Ouvertüre” hat die Runde über den ganzen
Kon=
tinent und die großen Städte Amerikas gemacht und es an
mehr als 60 Plätzen zu erfolgreichen Aufführungen
ge=
bracht. Eine längere Betrachtung der Rhein. Ztg. über
die Wiedergabe des Stückes in Köln gipfelt in der
Schluß=
bemerkung: „Das Ganze atmet Laune, Humor und
vollendete Grazie. Das Auditorium war in hellem
Ent=
zücken, bereitete dem Werke ſtürmiſchen Erfolg, und der
wundervolle Künſtler wurde immer wieder
hervorge=
jubelt.” Außer der Ouvertüre enthält das Programm
noch 6 Geſänge neueren Urſprungs, die, von der Gattin
des Künſtlers, Frau Lucille von Weingartner,
dargebo=
ten, zweifellos einen erleſenen Genuß vermitteln werden.
Mendelsſohns „Hebriden”=Ouvertüre eröffner,
Beethovens unſterbliche „Eroika” beſchließt den
viel=
verheißenden Abend.
* Eine gemeinſame Feier des Gedächtniſſes an
die Gefallenen oder infolge des Kriegs Verſtorb nen
hat in Uebereinſtimmung mit den übrigen evangeliſchen
Kirchengebieten Deutſchlands das Großherzogliche
Ober=
konſiſtorium in den evangeliſchen Kirchen des Landes
für das bevorſtehende Totenfeſt, Sonntag, den
21. November, angeordnet.
— Brotkarten=Ablieferung. Um eine genauere
Prüfung und beſſere Ueberſicht über die Mehlverteilung
in der Stadt Darmſtadt zu erlangen, ſind die bis 24.
d. Mts. gültigen Brotmarken, ſoweit ſie zum Bezug
eines Sackes Mehl nicht hinreichen, von den Bäckern
und Händlern am Schalter der Zuſatz=
Brotmarkenaus=
gabe im Stadthaus bis zum 30. Oktober d. Js.
abzu=
liefern. Die über dieſe Ablieferung auszuſtellenden
Scheine können anſtatt der alten Marken zuſammen mit
neuen Marken zum Mehlbezug verwendet werden. Nach
dem 30. Oktober verlieren alle bis zum 24. Oktober 1915
im Gebrauch geweſene Marken ihre Gültigkeit und
werden von der Mehlverteilungsſtelle zum Mehlbezug
nicht mehr angenommen.
* Sinken der Schweinefleiſchpreiſe — in Berlin. In
den letzten Tagen hat in Berlin ein lebhaftes Sinken der
Schweinefleiſchpreiſe eingeſetzt. Die Gründe liegen vor
allem in der geſteigerten Zufuhr. Es hat ſogar
den Anſchein, als ob ſich dieſe in der nächſten Zeit noch
er=
höhen würde. Dazu kommt, daß die Schweine infolge der
ausreichenden Kartoffelfütterung jetzt gut gemäſtet ſind.
Beſonders die Preiſe für Schinken ſind geſunken, da der
Verbrauch infolge des hohen Preiſes derart
zurückgegan=
gen iſt, daß die Vorräte auf Lager liegen bleiben.
* Im Silberkranz. Am Samstag feiern die Eheleute
Jean Wenner, Tapeziermeiſter, und Frau Katharine,
geb. Schloſſer, Roßdörfer Straße Nr. 1, das Feſt der
Sil=
bernen Hochzeit.
Deutſche und engliſche Reformation iſt das
Thema, über welches der Profeſſor der Theologie, Herr
Geh. Kirchenrat D. Eck — als Redner in unſerer Stadt
hochgeſchätzt — am nächſten Sonntag im Evangeliſchen
Bund ſprechen wird. Wie im Bau der Erde vor allem
die Bodenerhebungen, die Maſſengebirge, von denen aus
die Anſiedlungen der Menſchen in der Ebene beherrſcht
werden, die Aufmerkſamkeit anziehen, ſo gibt es in der
Völkergeſchichte Begebenheiten, in welchen die elementaren
Kräſte ſich in plößlichem Kampf gegen einander erheben
und neue Bildungen hervortreiben, von welchen die
folgenden Zeitalter ihr Gepräge empfangen. Eine
welt=
beherrſchende hiſtoriſche Religion dieſer Art bildet die
Epoche der engliſchen Geſchichte, welche uns vergleichsweiſe
mit der Reformation Deutſchlands aus berufenſtem
Munde ſoll vorgeführt werden. Die Wahl des Stoffs
entſpricht in doppeltem Sinn der Zeit, ſowohl dem
Reformationsfeſt am 31. Oktober, wie der eiſernen Zeit,
die wir den Umtrieben Englands verdanken, und dürfte
darum größtem Intereſſe in den weiteſten Kreiſen
be=
gegnen, zumal die Darſtellung auch inhaltlich jedem neues
bieten wird.
* Kriegs=Kinderleſehalle. Die von der Frauenhilfe
in. Kriege geſchaffene Veranſtaltung zur Beſchäftigung
der Kinder, die jetzt wieder eröffnet werden ſoll, iſt eine
Kriegs=Kinderleſehalle, und nicht, wie geſtern
angeführt, eine Kinderſchule.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Zentral=Abteilung
und Krankenbeförderungs=Abteilung: Rheinſtraße 34,
Fernruf 25; Vermißten=Ermittelung und
Gefangenen=
fürſorge: Mathildenplatz 20, Finanzminiſterium,
Bau=
abteilung, Fernruf 2576; Bezirksausſchuß Darmſtadt für
vermißte und kriegsgefangene Deutſche: Paradeplatz 3,
Großh. Hochbauamt, Fernruf 172; Auskunftsſtelle:
Rhein=
ſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=Abteilung: Altes
Pa=
lais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle am Hauptbahnhof,
Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken: Neckarſtraße 8,
Fernruf: 2421.)
Die Ausſtellung von Lazarett=
Arbei=
ten, die von dem „Ausſchuß für Unterricht und
beruf=
liche Fürſorge für Kriegsbeſchädigte” in Verbindung mit
dem Gewerbemuſeum veranſtaltet wird, wird am nächſten
Donnerstag nachmittags in dem Gewerbemuſeum,
Neckar=
ſtraße 3, zum allgemeinen Beſuch eröffnet. Die
Aus=
ſtellung bietet einen für unſere Zeit und für unſer Volk
charakteriſtiſchen Beweis dafür, wie unſere Verwundeten
die Zeit ihrer Geneſung zur Herſtellung ſchöner und
ge=
diegener Arbeiten eifrig verwenden. Um allen
Bevölke=
rungskreiſen einen Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen,
haben wir den Eintrittspreis niedrig angeſetzt: er
be=
trägt nur 10 Pf. (Sonntag vormittags 50 Pf., verwundete
und kranke Krieger ſtets frei). Der Reinertrag
wird zur Anſchaffung von weiterem
Ar=
beitsſtoff für Verwundete verwandt. Die
Ausſtellung iſt täglich von 11 bis 1 Uhr und 4 bis 6 Uhr
geöffnet.
Weihnachtsſendungen an unſere Truppen
im Felde.
* Um unſeren tapferen heſſiſchen Truppen im Felde
auch diesmal eine Weihnachtsfreude zu bereiten,
beabſich=
tigt die Stadt Darmſtadt, demnächſt einen
Lie=
besgabentransport ins Feld zu ſenden. An die
Bewohner Darmſtadts ergeht die herzliche Bitte, auch
dieſes Jahr die Weihnachtsſammlung für
un=
ſere heſſiſchen Truppenverbände im Felde
zu unterſtützen.
Alle, die ſich an der Sendung beteiligen wollen,
werden gebeten, ſchon jetzt mit dem Einkauf und der
An=
fertigung von Liebesgaben zu beginnen. Das
Einſam=
meln der Gaben und das Verpacken findet in der erſten
Hälfte des Norember ſtatt. Ueber die Art der
Liebes=
gaben ſei Folgendes geſagt:
Für unſere Soldaten arbeitet an Wollſachen:
Strümpfe, Hemden, Hoſen, Wämſe, Weſten, Handſchuhe.
Spendet an Lebensmitteln: Konſerven,
Scho=
kolade, Wein und andere Getränke, Tee, Zucker,
Marme=
lade, Dauerware, Maggiwürfel, Honigkuchen, Dörrobſt
uſw. Spendet außerdem Tabak, Zigarren, Zigaretten,
Pfeiſchen, Taſchentücher, Hoſenträger, Seife, Kerzen,
Taſchenlampen, Taſchenmeſſer, Briefpapier, Bleiſtifte,
Spiele und kleinere Bücher.
Gebt Geld zum Einkauf von
Liebes=
gaben. Leibbinden, Stauchen, Ohrenſchützer und
Knie=
wärmer ſind nicht nötig und deshalb unerwünſcht.
Streichhölzer, friſche Wurſtwaren, friſches Obſt,
Kon=
ſerven in Gläſern und dergleichen iſt nicht zuläſſig.
Perſönliche Pakete werden nicht angenommen. Die
Liebesgaben werden in der Sammelſtelle für jeden
Sol=
daten einheitlich verpackt und ſollen möglichſt gleiche
Werte enthalten. Es wird gebeten, die Gaben unverpackt
einzuliefern. Etwaige Geleitworte und Angaben der
Spender nebſt Adreſſe bittet man an die Gegenſtände
heften zu wollen. Sie werden den verſchiedenen Paketen
beigegeben. Wer unſeren tapferen Kriegern Liebesgaben
ſpenden will, gibt doppelt, wenn er ſie bei den
Heim=
arbeiterinnen anfertigen läßt. — Alles Nähere
über den Einſammlungstermin wird noch
bekannt=
gegeben.
Kunſtnotizen.
Teber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Aedaktion ihr Urteil vor.
Union=Theater (Rheinſtraße 6). Es ſind
nur drei Hauptperſonen, die das dreiaktige Drama „Die
Nachtwandlerin” zur Darſtellung bringen, doch bürgt ihr
Ruf für eine Wiedergabe dieſes Werkes, in dem das
Pro=
blem der Ausſchließung der freien Willensbeſtimmung
in vollendeter Form behandelt wird, wie man es ſich beſſer
nicht wünſchen kann. Die nächtlichen Wanderungen der
Schlafwandlerin über Mauern, Dächer uſw. halten die
Beſucher fortgeſetzt in einer Spannung, wie ſie nur der
Film zu erzeugen vermag. Beſonders hervorragend im
Bild und reich an Abwechſelung iſt das zweite Drama,
„Du haſt mich beſiegt” Ganz beſonders wird der Inhalt
dieſes Zweiakters gefallen, der in romantiſcher Weiſe
den Kampf einer willensſtarken Frau um den Mann ihres
Herzens wiedergibt. Eine prächtige Naturaufnahme führt
uns nach dem bedeutendſten Luftkurort Europas, nach dem
herrlichen Davos. Auch das übrige Programm iſt
wie=
der erſtklaſſig.
Arheilgen, 25. Okt. (Neue Turnhalle.)
Zur Vervollſtändigung unſerer Schulgebäulichkeiten
wurde im Anſchluß an das Schulhaus in der alten
Darmſtädter Straße eine Turnhalle erbaut, die mit
Beginn des Winterhalbjahres ihrer Beſtimmung
über=
geben wurde. Die Arbeiten wurden, mit wenigen
Aus=
nahmen, von hieſigen Handwerkern ausgeführt. Die
eigentliche Halle iſt 22 m (mit Nebenräumen 32 m) lang,
12½ m breit und 6 m hoch. Sie ſoll gleichzeitig als
Feſthalle benutzt werden, zu welchem Zwecke ſpäter eine
Bühne eingebaut werden kann. Der Grundton iſt
gelb=
braun. Der Boden iſt mit Pitchpine belegt, worunter
ein Aſphaltbelag auf Beton angeordnet wurde. Zur
Beleuchtung iſt Gaslicht vorgeſehen Die Turngeräte
wurden von der Firma Bickhardt=Darmſtadt geliefert.
Lehrerſchaft und Kinder ſind erfreut, daß es ihnen
ver=
gönnt iſt, in ſolch freundlichem, lichten Raum zu arbeiten.
Pfungſtadt, 26. Ot.
Gebensmittelbe=
ſchaffung durch die Stadt.) Die in den jungen
Waldtulturen auf gemeinheitlichem Gelände gepflanzten
Kartoffeln ſind in dieſem Herbſte ſehr gut geraten. Man
hat einzelne Knollen von über 2 Pfund Gewicht
geern=
tet. Man ſchätzt den Ertrag des Bezirks „Malcher Tanne‟
auf 600 Zentner. Die Kartoffeln ſollen im Laufe des
Winters an hieſige Bürger verkauft werden. Doch will
die Gemeinde noch weitere Ankäufe ſchon jetzt bei den
hieſigen Landwirten machen, und zwar legt ſie für den
Doppelzentner (Induſtrie) einen Preis von 7 Mark an,
um den Kartoffelbedarf der übrigen Einwohnerſchaft
decken zu können. — Die Stadtverwaltung beabſichtigt
zwecks geregelter Abgabe von Oel hierfür Karten
einzu=
führen. — Um verſchiedenen Hausbeſitzern bei der
Zufüh=
rung von elektriſchem Licht entgegenzukommen, will man
auf deren Antrag die Koſten der Inſtallation durch das
Elektrizitätswerk vorlegen.
n. Ober=Beerbach, 26. Okt. (Der Straßenraub),
der vor kurzer Zeit zwiſchen hier und unſerem Nachbarort
Neutſch verſucht worden iſt, wird ſeine ſtrafgerichtliche
Sühne finden. Der als Täter ermittelte, 38 Jahre alte
Leiſtenmacher Heinrich Hummel aus Frankfurt a. M.
wurde in Unterſuchungshaft gebracht und hat ein volles
Geſtändnis abgelegt. Er iſt mehrfach vorbeſtraft,
liebt es, als Landſtreicher durch die Welt zu ziehen,
und=
war gerade aus einem Arbeitshaus in Baden entlaſſen
worden, als er die hieſige Gegend unſicher machte. Sein
räuberiſcher Angriff auf einen 16 jährigen Jungen von
hier war ebenſo heimtückiſch wie gefährlich, denn H.
ſpielte den hilflos im Straßengraben Liegenden und
machte, nachdem der um Beiſtand angegangene Junge ſich
über ihn gebeugt hatte, vom Meſſer Gebrauch. Zum
Glück gelang es dem Ueberfallenen, durch kräftige
Gegen=
wehr ſich zu befreien und mit einigen leichten Verletzungen
zu entkommen; ohne daß der Räuber ſeinen Zweck
er=
reichen konnte. Ob H. auch den zweiten in hieſiger
Ge=
gend zu gleicher Zeit und unter ähnlichen Umſtänden
verſuchten Straßenraub gleichfalls auf dem Kerbholz hat,
muß die weitere Unterſuchungsergeben. Er wird ſich vor
dem Schwurgericht in Darmſtät zu verantworten haben.
ch-. Bensheim, 26. Okt. Der Alice=Frauen=
(Zweig)=Verein) eröffnet am 2. November im
ſtädti=
ſchen Hoſpital eine Suppenküche, in der an allen
Markttagen von vormittags 11 Uhr ab bis mittags 1 Uhr
die Armen und Bedürftigen eine gute, kräftige Suppe
erhalten können. Der Preis iſt vorerſt auf 10 Pf. für
4 Liter und auf 5 Pf. für ¾ Liter feſtgeſetzt.
h-. Hochſtädten, 25. Okt. Drei hieſige Einwohner,
deren Hühner den Weizen auf einem Acker eines
Land=
wirts ſo ſehr aufgefreſſen hatten, daß die Ernte ſich kaum
noch verlohnte, erhielten je 25 Mark Geldſtrafe. Die
Strafe fiel deshalb ſo hoch aus, weil der Weizen von der
Behörde beſchlagnahmt war und das erforderliche
Quan=
tum nicht zur Ablieferung kommen konnte. Die
Beſtraf=
ten haben Einſprache beim Gericht erhoben, aber ſie wird
nicht viel nützen.
Groß=Gerau, 26. Okt. (Die acht
kriegsge=
fangenen Franzoſen), die ausgebrochen, ſind noch
nicht wieder ergriffen worden. Zwei davon ſind Rechts= niſchen Artillerie heftig beſchoſſen. Zahlreiche Granaten
anwälte. Die Ehefrau des einen, der Deutſch ſpricht,
ſtammt aus Wiesbaden. Indeſſen wurde feſtgeſtellt, daß
dieſe Frau ſeit Kriegsausbruch nicht mehr in Wiesbaden
gewohnt hat. Den Plan, durchzugehen, hatten die Leute
ſchon ſeit einiger Zeit gefaßt, denn jeden Tag blieb einer
als „krank” in dem Schlafraum zurück, während die
an=
deren ihrer Arbeit nachgingen. Der Zurückbleibende
ſo muß wenigſtens angenommen werden — bearbeitete
ſachte die Mauer, bis ein Loch vorhanden war, gerade
groß genug, um ein Durchſchlüpfen zu ermöglichen.
Offenbach, 26. Okt. (Beim Rangieren
verun=
glückt.) In der Nacht zum Sonntag verunglückte beim
Rangieren im hieſigen Nebenbahnhof der 22 Jahre alte
Rangierer Johannes Uſinger aus Lieblos bei
Geln=
hauſen. Anſcheinend rutſchte er aus und erhielt dadurch
einen Stoß gegen die Bruſt, der den ſofortigen Tod zur
Folge hatte. Den Beamten die mit Uſinger zuſammen
arbeiteten, war nichts aufgefallen. Erſt als er nicht mehr
antwortete, ſuchte man nach ihm und fand ihn tot neben
dem Gleiſe liegend.
Reich und Ausland.
München, 26. Okt. (Falſchmünzer.) Der
Mecha=
niker Ruiſſing wurde verhaftet, der verdächtigt iſt, mit
den bereits verhafteten Gebrüdern Winkler falſche
Zwei=
markſtücke hergeſtellt zu haben.
Königsberg, 26. Okt. (Stiftung.) Der
Fabrik=
beſitzer Winter ſtiftete zum Beſten der Königsberger
Kriegsteilnehmer 100000 Mark.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 25. Okt. Der heutige
Reichsbank=
ausweis iſt durch den erſten Pflichteinzahlungstermin
auf die dritte Kriegsanleihe beeinflußt. Die Entlaſtung
der Reichsbank beläuft ſich auf nahezu eine halbe
Milli=
arde Mark. Das ſtellt aber nicht den ganzen in der
letz=
ten Woche auf die Kriegsanleihe eingezahlten Betrag dar,
denn das Reich hat neuerlich einen Teil der Einzahlungen
zur Einlöſung der Schatzanweiſungen benutzt. Der
Rück=
gang des Beſtandes an fremden Geldern ſteht ebenfalls
mit den Kriegsanleiheeinzahlungen in Verbindung.
Be=
merkenswert iſt hierbei, daß die Regierungsguthaben
beträchtlich zu=, die Privatguthaben beträchtlich
abge=
nommen haben. Die öffentlichen Guthaben ſind zum erſten
Male größer als die privaten. Der Goldbeſtand hat ſich
um 3,3 auf 2429,6 Millionen Mark erhöht. Der
Dar=
lehnsbeſtand bei den Darlehnskaſſen iſt um 297,2 auf 2031,9
Millionen Mark geſtiegen. Der Beſtand der Reichsbank
an Darlehnskaſſenſcheinen hat infolgedeſſen um 293,3 auf
1077,8 Millionen Mark ſich erhöht. Die Golddeckung der
Noten hat ſich um 0,8 auf 42,8 Prozent erhöht, die
Gold=
deckung der ſämtlich täglich fälligen Verbindlichkeiten
ebenfalls um 0,8 auf 33,3 Prozent. — Die Einzahlungen
auf die dritte Kriegsanleihe betrugen in der abgelaufenen
Bankwoche 1156,2 Millionen Mark. Gleichzeitig haben
ſich die Darlehen bei den Darlehnskaſſen für Zwecke der
dritten Kriegsanleihe um 349,8 auf 565,8 Millionen Mark
erhöht, das ſind 6,5 Prozent des bischer eingezahlten
Ge=
ſamtbetrages. Bei einem Vergleich bei den Einzahlungen
bei der zweiten und erſten Kriegsanleihe ergab ſich nach
dem erſten Pflichteinzahlungstermin eine
Inanſpruch=
nahme der Darlehnskaſſen von 8,6 bzw. 27,6 Prozent,
ſo=
daß alſo von der erſten bis zur dritten Kriegsanleihe eine
fortlaufende Beſſerung in dem Verhältnis zwiſchen den
Zahlungen mit und ohne Hilfeleiſtung der
Darlehns=
kaſſen feſtzuſtellen iſt. Dieſe Beſſerung iſt um ſo
auffälli=
ger, wenn man bei den drei Kriegsanleihen die Höhe der
Einzahlungen nach dem erſten Pflichteinzahlungstermin
unterſucht. Dieſe betrug bei der dritten Kriegsanleihe
72,2 Prozent der Geſamtzeichnung, bei der zweiten 66,9
und bei der erſten 376. Dieſe Zahlen beweiſen die
fort=
ſchreitende Kräftigug der Verhältniſſe am Geldmarkte.
Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 26. Okt. Amtlich wird verlautbart:
26. Oktober;
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die ſüdweſtlich von Czartorysk kämpfenden k. und
k. Truppen wieſen mehrere Angriffe ruſſiſcher
Schützen=
diviſionen ab, wobei ſie zwei Offiziere und 500
Mann gefangen nahmen und ein Maſchinengewehr
erbeuteten.
Deutſche Regimenter warfen den Feind
beider=
ſeits der von Nordweſt nach Czartorysk führenden Straße.
Insgeſamt ließen die Ruſſen in dieſem Raume geſtern
vier Offiziere, 1450 Mann und 10
Maſchinen=
gewehre in der Hand der Verbündeten.
Sonſt blieb im Nordoſten die Lage unverändert.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Der geſtrige Schlachttag verlief im
Verhält=
nis zu den vorangegangenen an der Hochfläche von
Do=
berdo ruhiger. Dagegen wurde um unſere
Brük=
kenkopfſtellungen von Görz und Tolmein, ſowie im
Abſchnitt nördlich Tolmein bis zum Krn wieder
äußerſt heftig gerungen. Alle dieſe Kämpfe
endig=
ten mit dem vollen Mißerfolg des
angreifen=
den Feindes.
Am Krn brachen drei Vorſtöße der Italiener in
un=
ſerem Feuer zuſammen. Vor den Mrzli=Vrh
ſchei=
terte ein feindlicher Nachtangriff. Gegen den
Tol=
meiner Brückenkopf bereitete nachmittags ein
be=
ſonders lebhaftes Artilleriefener neue Angriffe ſtauler
Kräfte vor. Spät abends ſchlugen unſere Truppen einen
ſolchen Angriff auf die Höhe weſtlich von St. Lucia,
heute zeitlich früh einen zweiten gegen die Stellung
nörd=
lich von Cocar sce, der bis zum Handgemenge führte,
unter ſchwerſten Verluſten für den Feind zurück. Der
Raum von Descala ſtand zeitwiſe unter Trommelfeuer.
Ein ſchwächlicher italieniſcher Angriff gegen Zagora
wurde leicht abgewieſen.
Der M. Sabatino, vor dem der Gegner in den
letz=
ten Tagen mindeſtens 2500 Mann verlor, wurde
geſtern nicht mehr angegriffen, wohl aber von der
italie=
fielen auch in den Südteil von Görz. Abends griffen
ſehr ſtarke feindliche Truppen die Podgoro=Höhe an. Es
half ihnen nichts, daß ſie Bomben mit giftigen Gaſen
ver=
wendeten. Sie wurden blutig zurückgeſchlagen.
Geſtern ließen ſich die Verluſte der Italiener
bei ihren Angriffen gegen die Hochfläche von Doberdo
ſtellenweiſe überſehen. So liegen vor der Front eines
un=
ſerer Infanterie=Regimenter 3000 Feindesleichen.
An der Tiroler Front wieſen die Verteidiger der
Lafraun=Stellung einen Angriff des italieniſchen 116.
In=
fanterie=Regiments ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die öſtlich von Viſegrad vorgehenden
öſterreichiſch=
ungariſchen Streitkräfte warfen den Feind an die Grenze
zurück. Unter den Gegnern befanden ſich neben ſerbiſchen
Bataillonen auch montenegriniſche.
Die im Nordweſtwinkel Serbiens
operie=
renden k. und k. Truppen der Armee des Generals von
Koeveß nähern ſich der oberen Kolubara und der
von den Serben vor unſerer Reiterei geräumten Stadt
Valjevo. Die von Obrenovac ſüdwärts entſandten
öſterreichiſch=ungariſchen Diviſionen entriſſen dem Gegner
nach erbitterten Kämpfen die ſtarken Höhenſtellungen
ſüd=
lich und ſüdöſtlich von Lazarevac.
Deutſche Truppen trieben den Feind über
Arangje=
lovac zurück. In Topola und auf den Höhen öſtlich davon
ſtehen öſterreichiſch=ungariſche Kräfte im Gefecht.
Die beiderſeits der Morava vordringende deutſche
Armee bemächtigte ſich der Höhen nördlich Raca, des
Ortes Markovac und weiterer ſerbiſcher Stellungen
ſüd=
öſtlich von Petrovac.
Das Gebirgsland an der Donauſchleife öſtlich der
Kliſſura=Enge iſt zum größten Teil vom Feinde
geſäubert. Es wurden hier drei von den Serben verlaſſene
Geſchütze eingebracht, darunter ein ſchweres.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchallentnant.
Ereigniſſe zur See.
Am 24. Oktober nachmittags ſuchte ein
italieni=
ſcher Flieger die Stadt Trieſt mit Bomben heim,
wobei er, ohne Materialſchaden anzurichten, drei
Einwoh=
ner tötete und mehrere verwundete. Der Beſuch wurde
wenige Stunden ſpäter durch unſere
Marineflie=
ger in Venedig erwidert, wo ſie von ½11 Uhr nachts
bis 1 Uhr früh in raſcher Folge Arſenal, elektriſche
Zentrale, den Bahnhof, einige Feſtungswerke
und andere militäriſche Baulichkeiten
aus=
giebig und erfolgreich mit Bomben mittleren
und ſchwerſten Kalibers belegten und zahlreiche Brände
verurſachten. Am nächſten Morgen um 8 Uhr griff ein
Seeflugzeuggeſchwader neuerdings Venedig an,
wo noch ein vom nächtlichen Bombardement herrührender
Brand emnporloderte Außer den früher aufgezählten
Gebäuden wurden diesmal auch Flugzeughalle und
Kriegsfahrzeuge erfolgreich bombardiert.
Schwäch=
liche Verſuche zweier feindlicher Flieger, unſere Aktionen
zu ſtören, wurden durch unſer Gewehrfeuer in kürzeſter
Zeit vereitelt. Bei beiden Unternehmungen wurden
un=
ſere Flieger von ſtarker Artillerie heftig, aber ganz
erfolg=
los, beſchoſſen. Alle kehrten unverſehrt zurück.
Flottenkommando.
Die Fllegerangriffe auf Venedig.
* Rom 26. Okt. (Zenſ. Frkſt.) Amtliche Mitteilung.
Geſtern abend kurz nach zehn Uhr griffen feindliche
Flug=
zeuge zweimal kurz hintereinander Venedig an. Sie
warfen auf die Stadt mehrere Bomben, darunter auch
Brandbomben. Eine Bombe traf das Dach der
Barfüßer=
kirche und verurſachte den Einſturz einer mit koſtbaren
Gemälden von Tievolo geſchmückten Decke. Eine
an=
dere Brandbombe fiel auf den St. Marcusplatz,
ohne Schaden anzurichten. Fünf andere Bomben fielen
teils ins Waſſer, teils auf einige Punkte der Stadt, wo
ſie nur ſehr leichten Schaden anrichteten. Im Laufe eines
dritten Angriffs, der eine Stunde ſpäter erfolgte, wurden
drei Bomben geworfen, von denen zwei keinen Schaden
anrichteten. Die dritte fiel in den Hof eines
Armen=
hauſes und ſteckte einige Holzhaufen in Brand. Perſonen
kamen nicht zu Schaden.
* Rom 26. Okt. (Zenſ. Frkſt.) Amtliche Mitteillung.
Heute morgen war Venedig das Ziel eines neuen
An=
griffes. Um 8 Uhr 40 gaben drei öſterreichiſche
Flug=
zeuge mehrere Bomben ab, die drei Perſonen leicht
ver=
letzten und nur geringen Materialſchaden anrichteten.
(Frkf. Ztg.)
* Lugano, 25. Okt (Zenſ. Frkft.) Die Ironie des
Schickſals wollte es, daß der erfolgreiche öſterreichiſche
Flug über Venedig geſtern abend ſtattfand, während die
zur Verteidigung beſtellten italieniſchen und
fran=
zöſiſchen Flieger gerade bei einem
Verbrüde=
rungsfeſtmahl zu 200 Gedecken im ehemaligen
Re=
ſtaurant Pilſen zuſammenſaßen und der Bürgermeiſter
Grimani ihre ruhmreichen Taten bei der Verteidigung
Venedigs feierte, was nach dem Secolo=Bericht mit
dröh=
nendem Beifall aufgenommen wurde.
* Lugano, 26. Okt. (Zenſ. Frkft.) Nachdem die
bei dem Bankett verſammelten italieniſch=franzöſiſchen
Flieger die Abwehr des öſterreichiſchen Flugangriffs auf
Penedig verſäumt hatten, geht in der Preſſe der übliche
Entrüſtungsrummel über die „Barbaren” los: Der
Gene=
raldirektor der ſchönen Künſte,=Corrado Ricei, ſpricht
den unchriſtlichen Wunſch aus, Gott möge diejenigen
blen=
den, welche mit Bombenwürfen die Decke der
Barfüßer=
kirche mit den Tiepolofresken zerſtört haben.
Ge=
rechter denkt der Literarhiſtoriker und Abgeordnete
Fra=
deletto, welcher zunächſt abwarten will, ob die
Tie=
polodecke wirklich zerſtört iſt, wie der amtliche Bericht
ver=
ſichert, oder ob ſie nur beſchädigt iſt. Fradeletto glaubt
überdies daß die öſterreichiſchen Flieger nicht die
Bar=
füßerkirche, ſondern, wie früher, das nahegelegene
Arſenal treffen wollten. Der Vatikankopreſpondent
des Corriere möchte den Proteſt des Papſtes
her=
vorrufen. Uebrigens wäre hervorzuheben, daß gerade die
öſterreichiſche Regierung in zehnjähriger, mühevoller
Ar=
beit die Barfüßerkirche von den bei der Belagerung im
Jahre 1849 erlittenen Schäden wiederherſtellen ließ.
Amerikas Proteſt gegen die engliſche
Blockade.
* London, 26. Okt. Die Exchange Telegraphe Co.
meldet aus Waſhington vom 24. Oktober: Die
ame=
rikaniſche Note an England über die Blockade
der deutſchen Häfen und die Beſchlagnahme
ame=
rikaniſcher Ladungen erklärt die engliſchen königlichen
Verordnungen für völkerrechtlich ungeſetzlich
und nichtig. Sie behandelten außerdem die Länder
verſchieden inſofern, als Skandinavien nach Deutſchland
ausführen könne, die Vereinigten Staaten jedoch nicht.
Die Note betont, daß die Blockade Neutrale nicht
bindet, wenn ſie nicht tatſächlich durchgeführt wird.
Die Note beſtreitet, daß die vermehrte amerikaniſche
Aus=
fuhr beweiſe, daß Ladungen nach Deutſchland gehen,
ferner, daß die Beweislaſt den Exporteuren zufalle. Die
Note beſteht endlich darauf, daß Neutrale
in jedem Falle das Recht haben, Güter, die
keine Konterbande ſind, nach Deutſchland
auszuführen und enthält die nachdrückliche
Forderung nach der Freiheit der Meere.
Der Zuſammentritt des Reichstags.
* Berlin, 26. Okt. Die B. Z. meldet: Wie
ver=
lautet, wird der Reichstag aller Vorausſicht nach
am 9. Dezember zuſammentreten, während
das Abgeordnetenhaus ſeine neue Seſſion am 11. Januar
beginnen wird.
Der Seekrieg.
Mißbrauch der deutſchen Flagge durch die Engländer.
TU. Amſterdam, 26. Okt. Der Ymuider Logger
„Enkhuizers Belang” iſt am Sonntag in Ymuiden
einge=
laufen. Die Mannſchaft berichtet, ſie habe vor drei
Wochen ungefähr 60 Meilen nördlich von Ymuiden zwei
große deutſche Fiſchdampfer beim Auslegen
von Minen beobachtet.
Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ſind von
deutſcher Seite überhaupt keine Fiſchdampfer
zum Minenlegen benutz t worden. Es muß ſich
alſo um engliſche Fahrzeuge gehandelt haben,
die die deutſche Flagge mißbrauchten.
Operationsbaſis für engliſch=ruſſiſche Unterſeeboote
auf den Alandsinſeln.
TU. Kopenhagen, 26. Okt. Wie Stockholms
Aftenbladet von den Alandsinſeln erfährt, ſollen
ruſſiſche und engliſche Unterſeeboote eine Operationsbaſis
im Lamparenfjord haben; der Hafen ſei für dieſen Zweck
ſehr geeignet.
Auf Minen gelaufene Dampfer=
* London, 26. Okt. Der Dampfer „Ilaro” der
Elder=Dempfter=Linie lief bei Deal brennend auf den
Strand. Das Feuer war durch eine Exploſion
ent=
ſtanden, die das Vorderſchiff aus dem Waſſer heraushob,
18 Mann von der aus 30 Köpfen beſtehenden Beſatzung
ſind in Deal gelandet.
* London 26. Okt. Lloyds Agentur meldet aus
Spurnhead, daß der holländiſche Dampfer
„Fechtſtroom” zwiſchen 4 und 5 Uhr nachmittags vorz
beifuhr und um Hilfe ſignaliſierte. Das Schiff lag tief
im Waſſer.
Ruſſiſche Steuerpläne.
* Kopen hagen, 26. Okt. Berlingske Tidende
meldet aus Petersburg: Der Finanzminiſter Bark
empfing Vertreter der Preſſe Petersburgs und Moskaus,
gab ihnen eine Ueberſicht über die finanzielle
Lage und erklärte, daß ein ausgearbeiteter vorlaufiger
Steuerüberſchlag einer großen Kommiſſion zur Beratung
überwieſen worden iſt, die aus Mitgliedern der Duma,
des Reichsrats, ſowie aus Vertretern der leitenden
Finanz=
inſtitute zuſammengeſetzt ſei. Der Kern der
geplan=
ten großen Finanzreform ſei die Einführung
der Einkommenſteuer, die die Duma bereits
grundſätzlich genehmigt habe. Dieſe Steuer werde
be=
deutende Beträge einbringen. Allein die Einnahme aus
der Textilinduſtrie werde auf 150 Millionen Rubel jährlich
veranſchlagt. In Verbindung mit der Einkommenſteuer
werde die Einführung von
Staatsmonopo=
len vorgeſchlagen, die bereits ſo günſtige Ergebniſſe
er=
zielt haben. Bisher ſei die Einführung des Tee=,
Streichholz= und Zucker=Monopols geplant;
aber es beſtehe die Abſicht, auf dieſem Weg noch weiter
zu gehen Bezüglich der inneren Anleihe äußerte
ſich der Miniſter dahin, er ſei überzeugt, daß ſie eine
gün=
ſtige Aufnahme im Publikum finden werde. Der ruſſiſcht
Geldmarkt verfüge über gewaltige flüſſige Mittel, die
Einlagen der Banken und Sparkaſſen überſchritten 4
Mil=
liarden Rubel. Das letzte Jahr habe allein eine
Vermeh=
rung um 700 Millionen gebracht. Unter dieſen Umſtänden
ſei man berechtigt, mit einem unbedingten Erfolge zu
rechnen, der es möglich machen werde, große Mengen der
umlaufenden Reichsbanknoten einzuziehen, einen Teil der
äußeren Anleihe von 5 Milliarden zu amortiſieren, ſowie
neue ſechsprozentige Schatzanweiſungen auszuſtellen. Der
Miniſter machte darauf aufmerkſam, es ſei für die
ruſſi=
ſchen Kapitaliſten vorteilhaft. Geld in neu ausgeſtellten
fünfprozentigen Staatsobligationen anzulegen, die von
der Staatskaſſe garantiert und mit Kupons für dreimal
12 Monate verſehen ſind, ſodaß die Inhaber ſie mit einem
Verdienſt von einem Prozent realiſieren könnten.
Schließ=
lich erklärte der Miniſter,kes habe ſich als unpraktiſch
er=
wieſen, Freimarken anſtatt Scheidemünzen zu verwenden;
er plane jetzt die Ausſtellung von kleinen Noten, wie die
italieniſchen Lire=Noten. Die Kommiſſion für Flüchtlinge
unter der Leitung Chwoſtows habe dem Statthalter im
Kaukaſus eine halbe Million Rubel angewieſen und eine
Million zur Vorbeugung gegen Epidemien überwieſen,
ferner 26 Millionen Rubel zur Deckung der Ausgaben der
Semſtwos. Letztere hätten bereits einen Betrag von über
3 Millionen Rubel zur Deckung von Staatsausgaben
ver=
auslagt.
Das Sinken des Sterlingskurſes.
* London, 26. Okt. Der Daily Telegraph meldet
aus Neu=York: Das Sinken des
Sterlings=
kurſes hat nicht viel Ueberraſchung erregt, da es durch
die große Ausfuhr, namentlich von Baumwolle und
Ge=
treide, verurſacht wurde. Man erwartet ein beträchtlich
weiteres Sinken, wenn nicht der Verkauf
amerika=
niſcher Wertpapiere in größerem Maßſtab geſchieht oder
das Anleiheſyndikat Hilfe gewährt. Der parlamentariſche
Mitarbeiter des Daily Chronicle teilt mit, daß die
Zu=
ſchüſſe Englands an die Alltierten am 31. März 1916
vermutlich eine Summe von 900 Millionen Pfund
über=
ſteigen werden.
Die engliſche Arbeiterſchaft.
* London, 26. Okt. Ueber 200 Vertreter der
Ge=
werkſchaften der Schiffbauer vom Clyde, die
97500 Arbeiter vertreten, nahmen einſtimmig eine
Ent=
ſchließung an in der ſie die ſofortige Aufhebung der
Verurteilung dreier Schiffsbauer zu
Gefängnis=
ſtrafen fordern. Die Entſchließung iſt Lloyd George
übermittelt worden.
* London, 26. Okt. Die Londoner Polizei hat
binnen ſieben Tagen die Vernichtung von 11
Ver=
öffentlichungen der Arbeit erpreſſe
be=
fohlen.
Eine „Erklärung‟ Poincarés.
TU. Paris, 26. Okt. In einer ſoeben erſchienenen
Sondernummer der Leeture pour tous, die, wie auf dem
Umſchlag bemerkt iſt, in 5000 Exemplaren an der Front
verbreitet wurde, findet ſich eine „Erklärung”
Poin=
carés und Vivianis, die ſich gegen die
For=
derung nach raſchem Friedensſchluß richtet.
In der Erklärung des Präſidenten der franzöſiſchen
Re=
publik heißt es u. a.: Wir ſind die unſchuldigen
Opfer (11) des brutalſten und kläglich vorbedachten
An=
griffes geweſen. Da man uns nun aber gezwungen hat.
den Degen zu ziehen, haben wir nicht das Recht, ihn in
die Scheide zu ſtecken, bevor der Tag gekommen iſt, da wir
unſere Toten gerächt haben werden und bis der Sieg der
Verbündeten uns geſtatten wird, unſer Reich wieder
auf=
zubauen und ganz Frankreih wieder herzuſtellen. Es
gibt keinen franzöſiſchen Soldaten, keinen franzöſiſchen
Bürger, keine Frau in Frankreich, die nicht klar begriffen
hätte, daß die ganze Zukunft unſerer Raſſe — nicht bloß
die Ehre, nein auch die Exiſtenz — von den ſchweren
Mi=
nuten dieſes unerbittlichen Kampfes abhängt. Wir haben
den Willen zu ſiegen, wir haben auch die Gewißheit zu
ſiegen. Wir haben Vertrauen in unſere Kraft und in die
Kraft unſerer Verbündeten, wie wir Vertrauen haben
in unſer Recht.
Zuſammentritt der Heereskommiſſion
der franzöſiſchen Kammer.
TU. Genf, 26, Okt. Die Heeres= und
Marine=
kommiſſion der franzöſiſchen Kammer tritt heute zu
einer dringlichen Sitzung zuſammen. Viviani, Millerand
und Augagneur ſollen erſucht werden, über die
mili=
täriſche Lage, vor allem auf dem Balkan,
zu berichten.
Zuſammentritt des italleniſchen Parlaments.
* Mailand, 26. Okt. Wie der Secolo aus Rom
erfährt, nimmt die ita lieniſche Kammer zwiſchen
dem 23. und 25. November ihre Arbeiten wieder auf
Man glaubt, daß die Kammerſitzungen mindeſtens zwei
Wochen in Anſpruch nehmen.
Italiens Standpunkt zum Balkanabenfeuer.
* Paris, 26. Okt. Der Pariſer Berichterſtatter
des Mailänder Secolo, der von der Reiſe nach Rom
zurückkehrte, wo er mit zahlreichen gut unterrichteten
Po=
litikern geſprochen hat, erklärt in einer Zuſchrift an den
Petit Pariſien, die Worte Vivianis im Senat über die
Mitwirkung Italiens auf dem Balkan
ſeien mißverſtanden worden. Italien habe
keine Entfendung eines
Expeditions=
korps, dagegen die Mitwirkung ſeiner Flotte bei der
Blockade und Beſchießung der bulgariſchen Küſte
zuge=
ſagt und ſeine Hanoelsmarine für die franzöſiſch=
eng=
liſchen Landungen in Saloniki zur Verfügung geſtellt.
Italien hätte ſich den Truppenlandungen in Saloniki
angeſchloſſen wenn die Umſtände es
ge=
ſtattet hätten, aber Italien habe ſeit Monaten
die Offenſive an der öſterreichiſchen Front
vorbe=
reitet die von der Oeffentlichkeit gefordert worden ſei.
Dieſe Offenſive entlaſte, mittelbar Serbien, weil die
Oeſterreicher Truppen an die italieniſche Front ſchaffen
müßten. Aber Italien glaube nicht, ſeine ganze Pflicht
für den Triumph der gemeinſamen Sache mit dieſer
Of=
fenſive erſchöpft zu haben. Wenn die Landung in
Salo=
niki nicht die erwarteten Erfolge zeitige, ſei noch nicht
alles verloren. Die Serben würden ſich nach Weſten
zurückziehen. Man dürfe nicht glauben, daß Italien dem
Vormarſche der Oeſterreicher gegen den Lowtſchen=Berg,
der Cattaro beherrſche, und ſomit dem
Zuſammen=
bruche aller Wünſche Italiens in der Adria
untätig zuſehen werde. Wenn die italieniſche Offenſive
beendet ſei, werde Italien wiſſen, welche Karte es um
der allgemeinen Wohlfahrt willen ausſpielen werde.
Aber man müſſe abzuwarten verſtehen.
Der Balkankrieg.
Die bulgariſchen Fortſchritte.
TU. Sofia, 26. Okt. Die Serben mußten ihre
Stel=
lung an dem Weſtufer des Timok vor dem Anſturm der
trefflich von Artillerie unterſtützten Bulgaren räumen.
Der Ort Grljan konnte faſt kampflos beſetzt werden. Auf
ihrer Flucht ließen die Serben viel Kriegsmaterial,
beſon=
ders Gewehrmunition, zurück. Die von den Serben
be=
nutzten Patronen ſind übrigens faſt regelmäßig durch
Abſchneiden oder Einberben der Spitze in Dum=Dum=
Geſchoſſe verwandelt. Die Bulgaren arbeiten
fieberhaft an der Wiederherſtellung der von den Serben
zerſtörten Eiſenbahnlinie. Sobald Knjazevac
genom=
men ſein wird, wird auch die Timok= und
Donau=
bahn bis nach Negotin und noch darüber
hinaus wieder verwendbar ſein. Die Feſtung
Pirot iſt jetzt von allen Seiten eingeſchloſſen; auch ihr
Schickſal wird in kurzer Zeit beſiegelt ſein, da die
Ver=
teidigung weder hinreichend Nahrungsmittel noch
ge=
nügend Munition zu längerem Widerſtand beſitzt.
Beſonderen Jubel erregte in ganz Bulgarien die
erſte Nachricht von der Einnahme Skopljes (
Ues=
küb). Genaue Angaben über die hier gemachte Beute
fehlen noch, jedoch iſt ſie vorausſichtlich ſehr namhaft, da
der mit überraſchender Schnelligkeit und Wucht
durchge=
führte bulgariſche Angriff den Serben keine Zeit zur
Wegſchaffung ihres Materials ließ. Die Verfolgung der
nordwärts der Eiſenbahn auf der Straße nach
Mitro=
witza flüchtenden Serben iſt im Gange. In Mitrowitza
ſoll ſich übrigens das ſerbiſche Hauptquartier befinden.
TU. Paris, 26. Okt. Hier eingetroffene Meldungen
beſagen, daß das Gros des ſerbiſchen Heeres
den Rückzug angetreten habe. Die ſerbiſchen
Nachhuten ſuchen die Stellungen in der Gegend von
Pirot um jeden Preis zu halten, um einen Anſchlag der
Bulgaren zu verhüten, da bereits die Verbindung zwiſchen
den abziehenden ſerbiſchen Heeren zu zerreißen drohe,
Die Erfolge in Nordſerbien
TU. Budapeſt, 26. Okt. Die Bukareſter Dimineata
meldet aus Turn Severin: Kladowo wurde von
den Serben geräumt. Die Bevölkerung flüchtete
zumeiſt nach Rumänien. Der rumäniſche Dampfer
„Severin” brachte 350 Flüchtlinge von Kladowo nach
Turn Severin. Das ſerbiſche Schiff „Takowo” und die
ruſſiſchen Schiffe „Turgenjew” und „Tiraſſpol” ankern
noch vor Kladowo. Der ruſſiſche Kapitän Sinkiewitz, der
bei einer ruſſiſchen Batterie an den Kämpfen bei Tgkia
teilnahm, flüchtete nach Turn Severin. Er erzähllte, die
Arbeit der öſterreichiſch=ungariſchen
Bat=
terin bei Stipſei vernichtend geweſen. Die
ſerbiſchen Batterien konnten nicht lange dem mörderiſchen
Feuer Stand halten. Der ruſſiſche Dampfer „Serbia” der
ſerbiſche Flüchtlinge an Bord hatte, und die Donau
ent=
lang fuhr, wurde von den Bulgaren angegriffen. Das
Schiff flüchtete nach Gruj.
Rückzug der Serben nach Montenegro?
TU. Lugano, 26. Okt. Die Stampa weiſt auf die
Wahrſcheinlichkeit hin, daß die Serben ſich nach
Montenegro zurückziehen, um durch die Adria
den Verbündeten näher zu ſein, insbeſondere werde
da=
durch die direkte Hilfsaktion Italliens erleichtert.
Die Antwort Griechenlands an England.
TU. Athen, 26. Okt. Der engliſche Geſandte
über=
reichte, wie bereits gemeldet, Zaimis eine neue Note,
in der wegen der eigenwilligen Interpretation
des ſerbiſch=griechiſchen Bündniſſes durch
Griechenland mit dem Abbruch der
freundſchaft=
lchen Beziehungen gedroht wird. Der
grie=
chiſche Staatsſekretär Caratma überreichte dem engliſchen
Geſandten nun die Antwortnote der
griechi=
ſchen Regierung, welche feſtſtellt, die Entente
miß=
verſtehe die Politik Griechenlands. Griechenland ſei
ge=
willt, unter allen Umſtänden den Landesfrieden
zu ſichern. Die bulgariſche Regierung habe bereits
wegen der willkürlichen Truppenlandung der Entente
Proteſt erhoben und in einer Note betont, daß,
inſofern die gegen Bulgarien gerichteten
Kriegsoperatio=
nen von griechiſchem Gebiet ausgehen, Bulgarien bei der
Zurückdrängung der feindlichen Ententetruppen gegen
ihren Landungsplatz die Verfolgung unbedingt
bis zum Ende durchführen werde, ungeachtet, ob
bulgariſche Truppen griechiſches Gebiet betreten und dort
die Entſcheidung herbeigeführt werden müßte. Aus
die=
ſem Grunde ſehe ſich Griechenland genötigt, gegen die
Truppenlandung der Ententemächte neuerlich
Ver=
wahrung einzulegen.
TU. Budapeſt, 26. Okt. In den der Regierung
naheſtehenden Kreiſen ſoll, Athener Blättern zufolge,
ver=
lauten, daß die griechiſche
Regierungentſchloſ=
ſen ſei, der Aktion des Vierverbandes ein
Ende zu machen. Dem Prinzen Nikolaus, dem
Kom=
mandanten der Salonikier Streitkräfte, ſollen genügend
Kräfte zur Verfügung geſtellt werden, um der Forderung
der Regierung Nachdruck zu geben.
TU. Budapeſt, 26. Okt. Nach einer weiteren
Mel=
dung aus Athen halten dortige politiſche Kreiſe die Lage
für äußerſt kritiſch. Der Inhalt der Antwortnote
an die Entente findet allgemeine Zuſtimmung. Nur
einige Blätter meinen, die Stellungnahme der Regierung
könnte gefährliche Folgen haben. Die Geſandten der
En=
tente hätten namentlich betont, daß die Ententetruppen
nicht zurückgezogen, die Landung ſogar trotz der
Drohun=
gen fortgeſetzt werden würden.
Die friedlichen Abſichten der griechiſchen Regierung.
* Athen, 26. Okt. (Meldung der Agence d’Athönes.)
Eine halbamtliche Note, die in den Blättern
veröffent=
licht wird, erklärt die Gerüchte über eine
beab=
ſichtigte Verletzung ſerbiſchen Gebietes
durch Griechenland für unrichtig. Die Note
fügt hinzu: Die griechiſche Regierung hat niemals daran
gedacht und kann niemals daran denken, irgend einen Teil
des einem verbündeten Staate gehörenden Gebiets zu
be=
ſetzen. Ebenſo entſchieden werden die Erklärungen
abge=
leugnet, die nach der Behauptung des Budapeſter Blattes A
Villag der griechiſche Geſandte in Soſia dem
Miniſterpräſi=
denten Radoslawow gegeben haben ſoll. Dieſe
Erklärun=
gen, die von der Wiener Preſſe wiedergegeben worden
ſind, beziehen ſich auf die Beſetzung von Doiran
und Sengheli durch Griechenland zum Schutze
Sa=
lonikis und auf die Beweggründe der griechiſchen
Mobil=
machung. Ebenſo entbehren die Mitteilungen des
Blat=
tes über Verhandlungen Griechenlands mit Bulgarien
je=
der Begründung.
Verſtärkung des griechiſchen Korps in Saloniki.
TU. Budapeſt, 26. Okt. Nach Berichten aus Sofia
wurde das Salonikier griechiſche Korps neuerlich um
zwei Diviſionen verſtärkt. Die der
bulgari=
ſchen Regierung naheſtehende Kambana beſchäftigt ſich mit
dem in Griechenland eingetretenen Umſchwung und ſtellt
mit Befriedigung die neue ſchwere diplomatiſche
Niederlage der Entente feſt. Auf einen
neuer=
lichen Vorſchlag, den England machte, die Frage der
Be=
teiligung Griechenlands gegen Bulgarien dem Haager
Schiedsgericht zu unterbreiten, äußerte Zaimis abermalls,
daß dieſer Vorſchlag unannehmbar
Befeſtigung von Saloniki durch die Vierverbandstruppen.
TU. Wien, 26. Okt. Das Neue Wiener Journal
läßt ſich aus Lugano drahten, italieniſche Blätter melden
aus Saloniki, daß die dort ſtehenden engliſch=franzöſiſchen
Truppen den Befehl erhielten, die griechiſche Grenze
nicht zu überſchreiten. Ferner wird aus Lugano
gemeldet, daß der ehemalige engliſche Geſandte in Sofia
auf der Heimreiſe in Neapel eintraf Er erzählte, daß
die Vierverbandstruppen in Saloniki
bedeu=
tende Befeſtigungen errichten, die zur
Si=
cherheit der gelandeten Truppen dienen ſollen.
Die Haltung Rumäniens.
* Berlin, 26. Okt. Die B. Z. meldet aus Sofia:
Das Blatt Utro meldet aus Bukareſt: Der König von
Rumänien hat den bulgarichen Geſandten Radew
emp=
fangen und erklärte ihm, Rumänien beabſichtige
nicht, in den Krieg einzugreifen und bleibe
ſolange neutral, als ſeitens Bulgariens rumäniſche
Inter=
eſſen nicht berührt würden.
Der Krieg im Orient.
* London, 26. Okt. Der Kriegsberichterſtatter
Nevinſon, der von den Dardanellen zurückgekehrt iſt,
ſagte in einem Vortrage, das Kriegsamt erlaubte
ihm nicht, mitzuteilen, wo ſich das Hauptquartier
befände, damit es der Feind nicht erfahre, obwohl die
feindlichen Flugzeuge täglich Bomben darauf
ab=
geworfen hätten und manchmal
erfolg=
reich. Nevinſon fand, daß die militäriſche
Organiſa=
tion der Franzoſen die der Engländer übertroffen habe.
Er ſagte über den Mißerfolg der Landung an der
Suvlabai: „Eine Urſache hierzu war die Unfähigkeit
des Stabes. Der Hauptgrund aber war, daß die friſchen
Truppen es waren, die keine Kriegserfahrungen hatten,
das Land nicht kannten und Hitze und Durſt nicht
er=
trugen.”
* Berlin, 25. Okt. (W. T. B. Amtlich.) Die
fran=
zöſiſche Regierung ließ durch den Präſidenten des
inter=
nationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf an das
preußiſche Kriegsminiſterium die telegraphiſche
Mittei=
lung gelangen, daß das ſeit Ende Juli beſtehende
Ver=
bot des Poſtverkehrs zwiſchen
Deutſch=
land und den im franzöſiſchen
Operations=
gebiet befindlichen deutſchen Kriegsgefangenen
aufgehoben ſei.
* Berlin, 26. Okt. Wie der Reichsanzeiger
mel=
det, empfing der Kaiſer heute im Beiſein des
Staats=
ſekretärs des Auswärtigen Amtes v. Jagow den
bul=
gariſchen Geſandten Dimitri Rizoff zur
Entgegen=
nahme ſeines Beglaubigungsſchreibens.
* Berlin, 26. Okt. Dem Lokalanz. zufolge erhielten
der Oberbürgermeiſter Wermuth=Berlin als
Vorſitzen=
der des Deutſchen Städtetages, und Oberbürgermeiſter
Dr. v. Borſcht=München als ſtellvertretender
Vorſitzen=
der des Städtetages vor einiger Zeit das Eiſerne Kreuz
mit dem ſchwarz=weißen Bande.
* Berlin, 26. Okt. Das B. T. meldet: Die
Groß=
herzogin von Luxemburg ſtellte ihr geräumiges
Schloß zu Biebrich a. Rh. als Geneſungsheim für
ver=
wundete Soldaten der verbündeten Armeen zur Verfügung.
* Singen, 25. Okt. Geſtern ſind hier aus
Frank=
reich 450 Zivilinternierte, darunter 105 Kinder,
angekommen. Die Behandlung, die dieſe in Frankreich
gefunden haben, war verſchieden.
* Wien 26. Okt. Seit vorgeſtern weilt eine Gruppe
angeſehener Journaliſten aus neutralen
Län=
dern in Wien, um die Kriegsgefangenenlager
und die Einrichtungen der Kriegsfürſorge zu
be=
ſichtigen. Die fremden Journaliſten, unter denen ſich
Vertreter der däniſden, griechiſchen, holländiſchen,
norwe=
giſchen, ſchwediſchen, ſchweizeriſchen und ſpaniſchen Preſſe
befinden, erfahren vonſeiten des Kriegsminiſteriums das
größte Entgegenkommen, ſowie die ſympathiſchſte
Be=
grüßung durch die Bevölkerung.
* Mailand, 26. Okt. Der Secolo meldet aus
Turin, daß in der Fliegerſchule zu Mirfiore zwei
Ein=
decker in 100 Meter Höhe; zuſammengeſtoßen
ſind und abſtürzten. Die Führer ſind tot.
TU. Rotterdam, 26. Okt. Die letzte engliſche
Verluſtliſte verzeichnet die Namen von 207
Offi=
zieren und 5345 Mannſchaften. Von den
Offi=
zieren ſind 96 tot und von den Mannſchaften 4000 im
Weſten gefallen. Die Times melden außerdem 13 Offiziere
als tot.
* Kriſtiania, 26. Okt. Bei der Seeverklarung
des norwegiſchen Dampfers „Ulfjarl”, der von
Archan=
gelsk zurückgekehrt iſt, hat die vernommene Mannſchaft
erklärt, daß die bei Kap Orlov am Eismeer
umgekom=
menen vier Mann des Schiffes wahrſcheinlich
von ruſſiſchen Wachtpoſten erſchoſſen
wor=
den ſeien.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 26. Okt. Der außerordentlichen durch die
Verhältniſſe nicht begründeten Steigerung der Preiſe für
Dauergemüſe und Zwiebeln wird
vorausſicht=
lich in allernächſter Zeit durch die Feſtſetzung von
Höchſt=
preiſſen begegnet werden, nachdem auch der zuſtändige
Ausſchuß des Beirats der Reichsprüfungsſtelle für
Le=
bensmittel eine ſolche Maßnahme als unerläßlich und
dringend befürwortet hat. Eine ähnliche Regelung ſchwebt
wegen des Buchweizens.
* Lyon, 26. Okt. Der Nouvelliſte meldet aus
Liſ=
ſabon: In Allmada bei Liſſabon iſt ein
Auf=
ruhr ausgebrochen. Die Einwohner haben die
Lebensmittelgeſchäfte geplündert, um gegen die
Lebens=
mittelteuerung aufzutreten. Die aus Liſſabon abgeſandten
Truppen wurden mit Gewehrſchüſſen empfangen. Die
Stadt iſt militäriſch beſetzt. Bei dem Aufruhr iſt
auch eine größere Anzahl Menſchen umgekommen.
* Madrid, 26. Okt. Der Handelsminiſter Ugarte
und der Unterrichtsminiſter Colllantes ſind
zurück=
getreten. An ihre Stelle treten der ehemalige
Unter=
ſtaatsſekretär der Finanzen, Eſpada und der Gouverneur
von Barcelona Adrade.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen u ter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſegeſetzes in vollem Umſange der Einſender verantwortlich.)
Wo bleiben die Kartoffelhöchſtpreiſe?
Der eventuelle Enteignungspreis für Kartoffeln iſt
behördlich auf 5½—6,10 Mk. feſtgeſetzt. Trotzdem iſt es
nicht möglich, auf hieſigem Markt ſolche unter 8 Mk. zu
kaufen. Nicht genug damit, verſuchen nebenher
ſpeku=
lative Bäuerlein ihre langjährigen Abnehmer zu
ängſtigen, indem ſie die Einigkeit der Produzenten im
Feſthalten der jetzigen Preiſe hervorheben und
behaup=
ten, daß ein Ueberfluß an Kartoffeln nicht vorhanden,
ihnen an der Lieferung wenig gelegen ſei und ſogar
9 Mk. für den Doppelzentner verlangen. Manche
ängſt=
liche Hausfrau fällt darauf hinein und bewilligt dieſe
im Hinblick auf die diesjährige Ernte und
Produktions=
koſten in keiner Weiſe gerechtfertigte Forderung ohne zu
bedenken, daß ſie dadurch die Kartoffelbeſchaffung
weni=
ger bemittelter Familien hintenanhält. Wie lange
wer=
den die Behörden dieſe Treibereien noch dulden?
Die armen Leute, die Kartoffeln pfundweiſe zu
kaufen gezwungen ſind, müſſen noch einen beſonderen
Zu=
ſchlag bezahlen, was auch laut nach Abhilfe ſchreit, denn
10 Pfund Kartoffeln koſten meiſt 50 und ſogar 55 Pf.,
ein Preis, der ſich in keiner Weiſe rechtfertigen läßt.
— Im Intereſſe mancher armen Hausfrau, die ihre
Kinder von einem Laden in den anderen ſchicken muß,
um einige Löffel Speiſeöl zu erhalten, möchten wir
doch bitten, daß die Nüſſe beſchlagnahmt
wer=
den. Es hat ja eine Unmenge gegeben, und wieviele
tauſend Liter feines Oel könnte man bekommen, wenn die
Nüſſe zum Zwecke der Oelbereitung eingehalten
wür=
den. Außerdem gäbe es noch aus den Nußkuchen ein
gutes Futtermittel. Da es ſo reichlich anderes Obſt gibt,
könnte man die Nüſſe leicht entbehren. Wir bitten ſehr.
irgendein Menſchenfreund möchte für dieſen guten Zweck
energiſch ſeine Stimme erheben, daß es an maßgebender
Stelle Anklang findet. Der Dank vieler, in
Oelverlegen=
heit ſich befindender Frauen iſt ihm gewiß.
Einer für viele,
Weterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Meiſt trüb,
Mor=
gennebel, ſonſt trocken; etwas kälter.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10¼ Uhr (Ab. B): „Der fidele Bauer”.
Vortrag von Frau Ballſer um 7 Uhr im Kaffee „Zur
Oper” (Allg. Deutſcher Frauenverein).
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden
Mittwoch, den 27. Oktober 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarraſſiſtent Sann.
Donnerstag, den 28. Oktober 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr:
Kriegs=
betſtunde.
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die uns bei dem Hinſcheiden
unſeres teuren Entſchlafenen erwieſene
Teilnahme, beſonders für die
troſt=
reichen Worte des Herrn Pfarrer Marx,
ſowie für die Ehrung ſeitens ſeiner
Feldzugskameraden, des
Kriegerver=
eins Haſſia und der Garde=Jäger=
Ver=
einigung ſprechen wir unſeren
tiefge=
fühlten Dank aus.
(*6638
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Hofmann.
Darmſtadt, 26. Oktober 1915.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herz=
licher Teilnahme an dem uns
betroffe=
nen ſchmerzlichen Verluſt ſagen wir
tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1515.
Familie Löſch.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 15. Oktober erlitt in Serbien den
Hel=
dentod in treueſter Pflichterfüllung mein
ge=
liebter, guter Mann, der treuſorgende Vater
ſeines Kindes, unſer einziger Sohn u. Bruder
Hermann Boigt
Großh. Hauptlehrer
an der Landesbaugewerkſchule.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Clara Voigt, geb. Poſeiner,
und Kind,
Ferdinand Voigt und Frau,
geb. Dornſeiff,
Baurat Hechler und Frau,
geb. Voigt, Gießen.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1915.
(*6698
Am 11. Oktober verſchied nach kurzem, ſchwerem Leiden der
Königliche Oberſt a. D.
Herr Franz Scholl.
Der Entſchlafene hat ſeine militäriſche Laufbahn 1875 im Regiment
begonnen und ihm bis 1881 angehört. Er bewahrte ſeinem alten Regiment
immer eine treue Anhänglichkeit. Wir werden ſeiner ſtets in Verehrung
(15019
gedenken.
Im Namen des Offizierkorps des Großherzoglichen Artilleriekorps:
v. Aulock,
Oberſtleutnant und Regimentskommandeur.
Für die uns bei dem Tode unseres unvergeBlichen Gatten,
Sohnes und Bruders
DASIRRWFlanf
Leutnant der Landwehr im 61. Feldartill.-Regt.
Inhaber des Eisernen Kreuzes
und der Hessischen Tapferkeitsmedaille
erwiesene freundschaftliche Teilnahme sagen nerzlichsten
(14991
Dank
St. Anton a. Arlberg u. Frankfurt a. M., den 25. Okt. 1915
Paula Trier, geb. Theuille,
Berta Trier, geb. Brunner,
Julius Trier.
Nachruf.
Im Kampfe fürs Vaterland fielen:
Herr
Philipp Petri
F
Erſatz-Reſerviſt im Landſturm=Bat. No. 52
am 22. Mai 1915,
Herr
Heinrich Dechert
Erſ.-Reſerviſt im Landw.=Inf.-Regt. No. 116
am 25. September 1915.
Ich betrauere in ihnen zwei liebenswürdige
und pflichteifrige Arbeiter, denen ich ſtets ein
ehrendes Andenken bewahren werde.
Adam Bender III.,
Baugeſchäft in Braunshardt,
z. Zt. im Felde.
(15020
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel, Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen ausedem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 grauer Damenhandſchuh. 1 gold.
Zwicker. 1 Tula=Damenuhr. 1 vergoldetes Medaillon. 1 kleine
halbrunde Damen=Stofftaſche mit Portemonnaie und Taſchentuch.
1 weißes Taſchentuch, gez. F. 1 vergoldete Broſche mit Photographie.
1 gelbes Portemonnaie mit Meſſingbügel und einigem Inhalt.
1 goldener Ohrring mit Korallenperle. 1 Wachstuchmäppchen.
1 ſchwarzes Portemonnaie mit über 2 Mk. Inhalt. 1 Roſenkranz
mit weißen Perlen. 1 weißes Taſchentuch, gez. A. B. 1 Roſenkranz
mit braunen Perlen. 1 kleines grünes Portemonnaie mit 2 Mk. Inh.
Eine Anzahl Schlüſſel.
(15002
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
hefinden ſich: 1 deutſcher Schäferhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dort=
ſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(14998
Brotkarten.
Am 24. Oktober ds. Js. verlieren die orangegelben
Brot=
karten ihre Gültigkeit. Vom 25. Oktober ab darf gegen die
orange=
gelben Brotmarken nichts mehr verabfolgt werden. Von dieſem Tag
gelten die lachsfarbigen Brotkarten. Nicht verwendete orangegelbe
Marken ſind zurückzugeben. In beſonderen Ausnahmefällen können
die orangegelben Marken vom Oktober gegen lachsfarbige Marken
vom November bei der Brotverteilungsſtelle im Stadthaus
um=
getauſcht werden. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften ſind
ſtrafbar. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, dieſe Vorſchriften
zu überwachen und Uebertretungen anzuzeigen.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1915.
(14999
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Brotmarken=Ablieferung.
Mit Beginn der Gültigkeit der neuen Brotmarken, am 25. ds.
Mts., wird den hieſigen Bäckereien eine ihrem bisherigen Verbrauch
entſprechende Mehlmenge für einen beſtimmten Zeitraum ohne
Gegenleiſtung von Brotmarken überlaſſen. Alle am 24. Oktober
ds. Js. ungültig werdenden Brotmarken, ſoweit ſie die Zahl 140
nicht erreichen, ſind von den Bäckern und Händlern bis ſpäteſtens
zum 30. Oktober ds. Js. am Schalter der Zuſatz=Brotmarkenausgabe
im Stadthaus in einem der gebräuchlichen Umſchläge, mit Stückzahl
und Namensaufſchrift verſehen, gegen eine Beſcheinigung abzuliefern.
Die darüber auszuſtellenden Empfangsſcheine gelten über die
Zahl der abgelieferten Marken und können demnächſt zuſammen mit
neuen Marken zum Mehlbezuge verwendet werden. Auf dem
Um=
ſchlag, der eine Beſcheinigung enthält, iſt ein entſprechender Vermerk
zu machen.
Vom 1. November ds. Js. ab werden von der ſtädtiſchen
Mehlverteilungsſtelle zum Mehlbezug nur noch die neuen, vom
25. Oktober ab gültigen Marken angenommen.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1915.
(15000mdf
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
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bezogen werden.
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zum 10. November, vormittags 10 Uhr, an das Neubaubureau
inzureichen.
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*6664) Lauteſchlägerſtr. 7, part.
Baroneß Elaire.
Roman von M. Herzberg.
59)
(Nachdruck verboten.)
Denke an den Brief von damals, den Du aus Götz)
Schreibtiſch nahmſt, und auf den hin Du auch bereit
warſt, Deinen Mann ungehört zu verdammen, weil er
eine Sängerin —
Hier verſtummte er, von ſeinen Worten ſelbſt tief
be=
troffen. Lulu aber fuhr wie elektriſiert in die Höhe. Ja,
ſiehſt Du, der Brief von damals iſt eben der ſchlagendſte
Beweis, daß Edel wahr ſpricht! rief ſie triumphierend,
für Weidner den Gedanken vollendend, der ſich ihm
ur=
plötzlich ſchwer und eiſig auf das Herz gelegt. Eine
Sän=
gerin von der Alhambra bedankte ſich bei ihm für ein
Dar=
lehen, für Geld! Fräulein Schild war dieſe Sängerin und
er brachte ſie als Geſellſchafterin in unſer Haus! Iſt dies
eine erwieſen, ſo iſt es auch das andere! Wenn ich jetzt
dar=
über nachdenke, wird mir alles klar. Es ſchließen ſich die
Beweiſe aneinander, wie Ringe zu einer Kette! — Und
ich hätte auf ſie gerade geſchworen, hätte es für unmöglich
gehalten, daß die hoheitsvolle, ſtolze Perſon eine Ehrloſe
iſt! — Schweig! Beſchimpfe ſie nicht! verbot er, heiſer
vor innerer Erregung. Wie manches Menſchen Schuld
erſchien nicht ſchon erdrückend bewieſen und iſt dann doch
vor dem Lichte der Wahrheit in nichts zerfloſſen. Götz
hatte mir damals auf ſein Ehrenwort die Affäre mit —
mit — ihr als harmlos geſchildert, und — — Und hat
Dich belogen, wie mich! Oder hat er Dir etwa geſagt,
wer ſie war und daß er ſie liebte? rief ſie mit ausbrechen=
der wilder Eiferſucht. Hatte er Dir nicht auch verſichert,
daß er allen Verkehr mit ihr abgebrochen habe? Und
den=
noch nahm er ſie ſich ins Haus, um ſeiner verbrecheriſchen
Neigung bequemer fröhnen zu können!
Weidner fühlte das Ueberzeugende ihrer Einwürſe
und es ergriff ihn wie ein Schwindel. Feurigen Rädern
gleich kreiſten die Gedanken und Vorſtellungen in ſeinem
glühenden Hirn. Lu’s Behauptung traf zu, das war nicht
abzuleugnen! Daß der Baron ein großer Frauenliebhaber
geweſen, war ihm auch bekannt. Aber Claire, Claire!
Er konnte und wollte nicht ſein herrliches Ideal in den
Staub getreten, wollte die holden Glücksblüten ſeines
Spätfrühlings nicht vernichtet und entblättert ſehen. Mit
aller Macht kämpfte er dagegen an; aber der dumpfe Druck
in ſeiner Bruſt wich nicht und das heiße Weh, das ſein
Herz zerriß, nahm zu und ſtieg ihm bis an den Hals.
Die Kehle wurde ihm trocken und wie zugeſchnürt, ſodaß
er nur mit Mühe zu reden vermochte: Wo wohnt dieſer
Menſch, Lu? Ich muß zu ihm; ich muß Beweiſe haben,
bevor ich Deinen Mann zur Rechenſchaft ziehen kann. —
Ich kenne ſeine Adreſſe nicht, Waldemar. — So werde ich
ſie ſelbſt mir verſchaffen! Er ſtand auf, um zu gehen
Jedes Glied ſchmerzte ihn, und wie Blei hing es an ſeinen
Füßen. Mit gewaltiger Energie aber ſchüttelte er die
Laſt ab, ließ ſeinen Chauffeur benachrichtigen und war in
wenigen Minuten zur Fahrt bereit. — Nimm mich mit,
Waldy! bat ſeine Schweſter. — Nein, Du würdeſt mir
nur hinderlich ſein. Weiß man zu Haus, wo Du biſt? —
Nein. Niemand hat, außer den Leuten vielleicht, meine
Flucht bemerkt. Götz war ſchon fort und — und ſie von
ihrem Morgenſpaziergang noch nicht zurückgekehrt. In
meiner ratloſen Verzweiflung nach Empfang des
ſchreck=
lichen Briefes habe ich mich mit fliegender Haſt angeklei=,
det, bin hinaus gelaufen, in die erſte Droſchke
geſprun=
gen und zu Dir gefahren, bei Dir Hilfe zu ſuchen. — Sie
ſoll Dir werden, verlaß Dich darauf! erwiderte er ernſt
Es iſt gut, daß man Dich nicht hier vermutet, ſo kannſt Du
meine Rückkehr ruhig abwarten. — Ich ſoll hier bleiben,
untätig die ganze lange Zeit verharren mit dieſer Pein,
dieſer Ungewißheit in der Seele? rief ſie händeringend.
Das kann ich nicht, Waldy, das ertrage ich nicht! — Und
doch mußt Du es! ſagte er entſchieden. Du mußt Dich
beherrſchen, Lu; ich, — ich muß es auch. Hier weiß ich Dich
in Sicherheit vor Dir ſelbſt. Führeſt Du ohne mich heim,
ſo könnte Deine unbeſonnene Heftigkeit alles verderben,
Du bleibſt, Du verſprichſt es mir? Sie nickte ſtöhnend.
Fünf Minuten danach ſah ſie ihn in raſendem Tempo
davonfahren.
(Fortſetzung folgt.)
Große
Doid Terſammrant
Freitag, den 29. Oktober, abends 8½ Uhr,
im großen Saale des Schützenhofs, Darmſtadt,
Hügelſtraße.
Tagesordnung:
Die Lebensmittelteuerung.
Referenten: Herr Geb. Juſtizrat Dr. Vohsen=Heidelberg und
Herr Direktor Valentin Liebmann=Frankfurt a. M.
Freie Diskuſſion.
Zu dieſer Verſammlung ſind die Männer und Frauen aller
Stände freundlichſt eingeladen. Durch einen Maſſenbeſuch muß die
Bevölkerung von Darmſtadt gegen die jetzigen Zuſtände proteſtieren
und nachdrücklichſt verlangen, daß es ſo nicht mehr weiter gehen darf.
Deshalb auf zur Verſammlung.
(15005md
Die Regierung, Stadtverwaltung und die Herren
Stadt=
verordneten ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen.
Der Kriegsausſchuß für Konſumentenintereſſen.
Im Auftrage: Heinrich Delv, Stadtverordneter.
am Weissen Turm.
Ab heute:
Von heute ab:
Nordischer Kunstillm
Aufgeopfert
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Ein köstliches Liebesidyll
in 2 Akten.
Großes Sensations-Drama!
Nach seinem Roman inszeniert
und in den Hauptrollen
3 Akte
gespielt von:
Walter Schmidt-Hässler
und
Fräulein Hedda Vernon.
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Muſik von Leo Foll.
Muſikal. Leiter: Erich Kleiber.
Spielleiter: Bruno Harprecht.
Vorſpiel: Der Student.
Perſonen:
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Br. Harprecht
obererhof
Vincenz, ſ. Sohn Frieda Herback
Math. Scheichel=
Rud. Weisker
roither .
Stefan, 1 ſeine O. Thomſen
Annamirl, Kinder Frieda Große
Raudaſchl,) Bau= Em. Kroczak
Endletz=
hofer, ern
Zopf,
Ortspolizei=
mann
Frz. Herrmann
P. Peterſen
Perſonen:
Math.
Scheichel=
roither .
Rud. Weisker
Stefan, ſein Sohn O. Thomſen
Annamirl, ſ. Tocht. Anna Jacobs
Lindoberer, der
Bauer vom
Lind=
obererhof . . . Br. Harprecht
Vincenz, ſ. Sohn Aug. Globerger
Raudaſchl,Bau= Em. Kroczak
Endletz=
hofer, ern
Frz. Herrmann
Zopf,
Ortspolizei=
mann
P. Peterſen
Die rote Liſi,
Kuh=
dirn .
Käthe Gothe
Heinerle, ihr Bub Erna Große
Bauern= ) . . . K. Beekink
G. Syguda
burſchen
P. Hoffmanns
2. Akt: Der Profeſſor.
Perſonen:
Math.
Scheichel=
roither . . . . R. Weisker
Stefan, ſein Sohn O. Thomſen
Annamirl, ſ. Tocht. Anna Jacobs
Lindoberer, der
Bauer v.
Lind=
obererhof . . Br. Harprecht
Geh. Sanitätsrat
von Grumow . Ed. Göbel
Viktoria, ſ. Frau Minna Müller=
Horſt, der. Sohn, lHanno
Lt. b. d. Huſaren Frz. Schneider
Friedericke, deren
Tochter . . . . Marg. Schreber
Franz, Diener . . Rob. Kleinert
Toni, Stubenmäd. N. Malinowski
Chöre: Robert Preuß.
Geſtaltung d. Bühnenbildes:
Hof=
theatermaler Kurt Kempin und
Maſchinendir. E. Schwerdtfeger.
Nach dem Vorſpiel u. 1. Akt
fin=
den längere Pauſen ſtatt.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, 1. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau von 8—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 7 Uhr. Ende gegen 10¼ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 28. Okt. 34. Ab.=Vſt.
C 8. „Die Jüdin”. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Freitag, 29. Okt. 35. Abon.=Vſt.
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Weibsteufel‟ Drama von
Schönherr. Gewöhnliche Preiſe.
Anfang 7½ Uhr.,
Samstag, 30. Okt. Außer Ab.
8. Volks= u. Garniſonvorſtellung
zu ermäß. Preiſen: „
Huſaren=
fieber. . Anfang 7½ Uhr. —
Vorverkauf? Mittwoch, 27. Okt.,
bis einſchl. Samstag, 30. Okt., nur
im Verkehrsbureau (Ernſt=
Lud=
wigsplatz). Verkauf der etwa noch
vorhandenen Karten an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater am Tage der
Vorſtell., eine Stunde vor Beginn.
Anmeldungen auf Neu=
Abonne=
ments, beginnend mit den
Vor=
ſtellungen A 12, B 12, C 12 und
D 12, werden ſchon jetzt von der
Hoftheater=Hauptkaſſe
entgegen=
enommen. Kaſſeſtunden an allen
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Ich kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Wäſche,
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Damen-Tuch-Unterröcke
aus schweren Halbtuchen, gut gearbeitet, mit
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niſſen ſucht Stellung z. Kindern
beibeſcheid. Anſprüchen. Gefl. Angeb.
Damen-Tuch-Unterröcke
u. R 74 a. d. Geſchäftsſt. (*6505imd
Junges Mädchen, das Liebe
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an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*6621
Mädchen, welch. ſchon ged., ſucht
tagsüber Beſchäftig. gleich welcher
Art. Waldſtraße 44, II. (*6637
Mädchen, welches Radfahren
kann, ſucht nach der Schule leichte
Beſchäft. Kirchſtr. 4, Hintb. (*6632
Jüngere, alleinſt. WZitwe, tüchtig
im Haush., ſ. Laufſtelle. Angeb.
u. § 32 a. d. Geſchäftsſt. (*6658
reine Wolle, in vielen neuen Farben, elegant
gearbeitet, mit Falten-Volant . . . . Stück
Trikot-Unterröcke
mit Moiré-Volant, aus guten, soliden Trikot-
Stoffen . . . . .
. . Stück
„
Frl. empf. ſ. j. Ausbeſſern in u. a.
d. H. Zimmerſtr. 11, II., I. (*6319sm
Durchaus tüchtige Schneiderin
empfiehlt ſich in und außer dem
Hauſe. Näh. Geſchäftsſt. (*6361som
Tücht. Modiſtin (Deutſche), welche
mehrere Jahre in Paris ſelbſt. war,
empf. ſich den geehrt. Damen im
An=
fertig. von ſchicken Damen- u.
Kinder-
hüten beibill. Berechnung. (*6604msm
H. Albrecht, Wendelſtadtſtr. 34½, II
Männlich
Aushilfe
(abends) in Korreſpondenz u. ſonſt.
ſchriftl. Arbeiten übern. flotter
Maſchinenſchreiber m. eig. Maſch.
Ang. u. 8 10 a. d. Geſchäftsſt. (*6614
Ofene Stellen
Weiblich
Fürſeine Damen Mah= Schneiberei
gewandte, zuverläſſige, durchaus
(14959im
tüchtige
Arbeiterinnen
für Fantaſie=Kleider, Koſtüme,
Bluſen und Röcke zum baldigen
Eintritt geſucht. Nur ſolche wollen
ſich melden, die nur in erſtklaſſigen
Geſchäften tätig waren.
Frau Fr. Schäfer,
Wendelſtadtſtraße 1, part.
Durchaus
ge=
mit
wandte Schneiderin nur
beſten Empfehlungen ſofort geſucht.
Angeb. u. 85 a. d. Geſchäftsſt. (*6595
für Filialen
Lehrmadchen Herdweg und
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Nur beſtens empfohlene Angebote
erbitte unter § 6 an die
Geſchäfts=
ſtelle.
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Tücht. Lauffrau=Mädchen
für3—4 Stunden, evtl. über Mittag,
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Karo=
lina Beck, gewerbsmäßige
Stellen=
vermittlerin, Karlſtre25, I. (*6676
Junges, ſauberes Laufmädchen
geſucht Liebfrauenſtr. 33, I. (*6674
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Weiterſtädterſtr. 70.
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