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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Lage auf dem Balkan. — Die Munitionslieferungen der Vereinigten Staaten.
Ruſſiſches. — Die Kitchener=Armee. — Die engliſche Rekrutierung.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 7. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die franzöſiſche Offenſive in der
Champagne nahm ihren Fortgang. Nach
ſtarkem, nach und nach bis zu äußerſter
Heftig=
keit geſteigertem Artilleriefeuer ſetzten geſtern
mit Tagesgrauen die Angriffe wieder ein.
Nordweſtlich Sonain brachen unter
ſchwer=
ſten Verluſten und Einbuße von 2 Offizieren
und 180 Mann an Gefangenen ſechs
Maſ=
ſenangriffe der Franzoſen zuſammen.
Weſtlich der Straße Somme=Py—
Souain in Richtung St. Marie konnten
Teile von zwei neu eingetroffenen Diviſionen
an einer Stelle über unſere vorderſte Linie
vordringen. Durch ſofort einſetzenden
Ge=
genangriff wurde der Feind wieder
hinausgeworfen. 12 Offiziere, 29
Unter=
offiziere, 550 Mann blieben als Gefangene in
unſerer Hand, 2 Maſchinengewehre wurden
er=
beutet. Oeſtlich der genannten Straße konnte
der Feind bei ſeinen Maſſenangriffen keinen
nennenswerten Erfolg erzielen. Gegen ein
kleines Grabenſtück öſtlich des Navarin=
Ge=
höftes, in dem er ſich halten konnte, iſt der
Gegenangriff im Gange.
Nur bei und nördlich Tahure gelang es
dem Feinde nach hin= und herwogendem Gefecht,
etwa 800 Meter Raum zu gewinnen. Der
Angriff kam durch unſere Gegenangriffe zum
Stehen.
Die Verſuche des Feindes, die Stellung
nörd=
lich und nordöſtlich des Beauſéjour=
Ge=
höftes zu durchbrechen, ſcheiterten
gänz=
lich. Wo der Feind bis in unſere Gräben
vor=
ſtoßen konnte, wurde er niedergemacht oder
ge=
fangen genommen. Die Stellung iſt reſtlos in
unſerem Beſitz. 3 Offiziere, 300 Mann
wur=
den als Gefangene abgeführt, 3
Maſchinen=
gewehre dem Feind abgenommen. Einem.
hef=
tigen, aber erfolgloſen Angriff in den
Morgen=
ſtunden gegen die Briqueteri=Stellung,
nordweſtlich von Ville=ſur=Tourbe, folgten
im Laufe des Tages nur ſchwächere Vorſtöße,
die abgewieſen oder durch Artilleriefeuer im
Keime erſtickt wurden. Nördlich von Arras
fanden nur bedeutungsloſe
Handgranaten=
kämpfe ſtatt.
Im Aisne=Tal bei Sapigneul
miß=
glückte ein ſchwächlicher franzöſiſcher Ueberfall
auf einen vorſpringenden Grabenteil.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg.
Vor Dünaburg drangen unſere Truppen
in 5 Kilometer Breite in die feindliche
Stel=
lung ein. Südlich des Dryswjaty=Sees
iſt der Feind weiter zurückgedrängt. Eine
attackierende ruſſiſche Kavalleriebrigade wurde
zuſammengeſchoſſen. Zwiſchen dem
Bogins=
koje=See und der Gegend von Smorgon
wiederholten die Ruſſen ihre verluſtreichen
Durchbruchsverſuche, die ohne Ausnahme, zum
Teil nach Nahkampf, geſcheitert ſind. Es ſind
11 Offiziere, 1300 Mann zu Gefangenen
gemacht.
Bei Raggaſem (an der Rigaer Bucht)
wurde ein ruſſiſches Torpedoboot durch unſere
Landbatterien ſchwer beſchädigt.
Heeresgruppe des
Generalfeldmar=
ſchalls Prinzen Leopold von Bayern.
Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.
In den Kämpfen bei Czartoryſk iſt der
Feind aus den Waldungen öſtlich dieſes Ortes
geworfen.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Deutſche und öſterreichiſch=ungariſche
Trup=
pen haben die Drina, die Save und die
Donau an mehreren Stellen überſchritten
und auf dem öſtlichen Drina= und ſüdlichen
Save= und Donau=Ufer feſten Fuß gefaßt.
Oberſte Heeresleitung.
Die Lage auf dem Balkan.
Die Verletzung der griechiſchen Neutralität und die
Heuchelei des Vierverbandes.
* Kopenhagen, 6. Okt. Die Zeitung
Socialdemo=
kraten ſchreibt in einem Leitartikel:
England und Frankreich haben Truppen
in Saloniki an Land geſetzt und damit die
Neu=
tralität Griechenlands gekränkt. Dasſelbe geſchah bereits
vor einiger Zeit bei der Beſetzung von Lemnos, aber die
letzte Neutralitätsverletzung durch die Ausſchiffung von
Truppen auf dem griechiſchen Feſtlande in einer der
wich=
tigſten griechiſchen Städte iſt am flagranteſten. Die
grie=
chiſche Regierung legte auch ſofort Proteſt ein. Es iſt eine
Ironie des Schickſals und gibt den neutralen
Ideologen ſehr zu denken, daß England, das den Krieg
begann, um Belgiens Neutralität gegen die
deutſche Verletzung zu ſchützen, nun ſelbſt eines anderen
Landes Neutralität verletzt. Man kann
anneh=
men, daß in Wirklichkeit eine heimliche Verſtändigung
mit Griechenland herrſcht (?), aber in dieſem Falle iſt es
noch ſchwieriger für England, rein theoretiſch und logiſch
ſeinen bekannten Standpunkt gegenüber der deutſchen
Ver=
letzung der Neutralität WBelgiens feſtzuhalten, denn, hat
Griechenland völkerrechtlich das Recht, franzöſiſche und
enaliſche Truppen durch griechiſches Terrain paſſieren zu
laſſen, ſo hatte Belgien auch das Recht, ohne
Schwertſtreich Deutſchland freien Durchzug zu geben. Die
oft in Dänemark vertretene Anſchauung, daß ein
neutra=
ler Staat unter allen Umſtänden verpflichtet iſt, ſich einer
Verletzung ſeiner Neutralität zu widerſetzen erhält durch
die letzten Begebenheiten den Todesſtoß. Hier alſo
fin=
den es die Staaten der Entente ganz in Ordnung, daß
ein neutraler Staat ſich mit einem formellen Proteſt
be=
gnügt. Mithin iſt die Neutralitätspflicht der Staaten ein
ſehr biegſamer Begriff. der nach dem eigenen Intereſſe
der Ausleger behandelt werden kann. Einen nicht
ge=
ringeren Unfturz in den Vorſtellungen wird Rußlands
Auftreten gegenüber Bulgarien bewirken.
Bulgarien mobiliſiert, was nach den Behauptungen
man=
cher Neutralen ſein unbedingtes Recht war. Holland und
die Schweiz hatten bei Beginn des Krieges dasſelbe
ge=
tan. Rußlands Auftreten gegenüber Bulgarien beweiſt,
daß ein neutraler Staat ſich in der Lage und den
Umſtän=
den befinden kann, wo die bloße Mobiliſierung ein
Ulti=
matum hervorruft. Man könnte einwenden, daß
Bulga=
rien durch ſein Auftreten die Allierten mittrauiſch
machte, weil ſie den Verſicherungen der Neutralität nicht
mehr glaubten. Aber derartige Auffaſſungen des
Miß=
trauens ſind in jedem Falle ſubjektive Angelegenheiten des
Auffaſſenden. Rußland geht vor in Mißtrauen gegen
Bulgarien trotz gegenteiliger Verſicherungen, indem es die
Mobiliſierung als Vorwand benutzt.
Deutſchlands Einſpruch.
* Berlin, 7. Okt. Zu dem vom W. T. B. gemeldeten
deutſchen Einſpruch in Athen gegen die
Landung in Saloniki ſchreibt der Berliner
Lokal=
anzeiger: Mag die Kabinettskriſe ausgehen wie ſie will,
der deutſche Proteſt behält ſeine Gültigkeit. Die Deutſche
Tagesztg. ſagt zu dem Proteſt: In dieſer Note hat die
deutſche Regierung Gelegenheit genommen, nicht nur den
Schritt der Vierverbandsmächte Griechenland gegenüber
in ein ſcharfes und richtiges Licht zu ſetzen, ſöndern auch
die treibenden Motive der großbritanniſchen Balkanpolitik
klar hervorzuheben. Die Landung und die ſich
anſchlie=
ßende Expedition nach Mazedonien iſt offenbar berufen,
wie eine Lawine zu wirken. Man glaubt, das Erſcheinen
der engliſchen und franzöſiſchen Truppen werde dasſelbe
Ergebnis haben, wie dereinſt das Erſcheinen Napoleons,
als er, von Elba kommend, auf franzöſiſchem Boden
landete.
Bulgarien und der Vierverband.
* Berlin, 7. Okt. Die Budapeſter Abendblätter
berichten laut Berliner Lokalanzeiger vom 6. ds. Mts.
aus Sofia: Die Mitglieder des Kabinetts hielten
in der Wohnung des Miniſterpräſidenten einen
Miniſterrat ab. Die Beratungen dauerten von 8 Uhr
abends bis 3 Uhr morgens. Sodann erſchien dortſelbſt
der Hofmarſchall General Sawow, der Generaliſſimus im
Balkankriege, und hatte mit dem Miniſterpräſidenten eine
kurze Beſprechung. Darauf fuhren beide im königlichen
Automobil nach dem Badeort Vranja, wo König
Fer=
dinand zurzeit weilt. Dort angekommen, wurden beide
vom König ſofort in gemeinſamer Audienz empfangen.
Die Beratung bei dem König dauerte von ½5 bis 8 Uhr.
Nachmittags fuhren der Miniſterpräſident und General
Sawow unverzüglich nach Soſia zurück. Miniſterpräſident
Radoslawow lud darauf die Geſandten Oeſterreich=
Un=
garns, des Deutſchen Reiches und der Türkei zu einer
Beſprechung zu ſich. Die Konſerenz mit den Diplomaten
endete nach vier Stunden. Während dieſer letzteren
Kon=
ferenz erſchien der engliſche Geſchäftsträger im
Miniſter=
präſidium, konnte aber von Radoslawow nicht
empfan=
gen werden und wurde an den erſten Sekretär verwieſen.
Für heute wird die Kriegserklärung, und zwar nicht nur
von Rußland, ſondern auch von den übrigen
Entente=
mächten erwartet.
* Rom, 7. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Die Geſandten Englands und Italiens haben
der bulgariſchen Regierung eine Note überreicht, in der
ſie ſich dem von den Geſandten Rußlands und
Frankreichs überreichten Ultimatum anſchließen,
und forderten ihre Päſſe.
Die Haltung Griechenlands.
* Sofia, 6. Okt. (Von dem Privatkorreſpondenten
des W. T. B. verſpätet eingetroffen.) Trotz des
franzöſiſch=
engliſchen Drucks auf Griechenland, der in den
letz=
ten Tagen die greifbarſte und nachdrücklichſte Form
an=
nahm, ſind die hieſigen Kreiſe wegen der Haltung der
griechiſchen Regierung keineswegs beunruhigt, da ſie
über=
zeugt ſind, daß Griechenland im Hinblick auf die
Deutſch=
land und der Türkei zu Gebote ſtehenden Mittel in
wohl=
verſtandenem eigenem Intereſſe auch für den Fall eines
ſerbiſch=bulgariſchen Zuſammenſtoßes die bisherige
Neutralität wahren wird.
* Berlin, 7. Okt. Ueber Genf wird dem Berliner
Lokalanzeiger gemeldet: Auf die Unerſchütterlichkeit der
Stellung Venizelos ſtützte der durch die Athener
Berichte des franzöſiſchen Geſandten irregeleitete
Mini=
ſter Delcaſſé ſeinen Plan von der Landung in
Sa=
loniki und wußte dafür auch den vor übertriebenen
Hoff=
nungen warnenden engliſchen Miniſter Sir Edward
Grey zu gewinnen.
* Berlin, 6. Okt. Bei der Beſprechung der
grie=
chiſchen Miniſterkriſe ſchreibt der Berl. Lokalanz.
Der König iſt offenbar eingeſchritten, weil Veniſelos
nicht mehr auf ſeinem vor einer Woche eingenommenen
Standpunkt beharren wollte, wonach die griechiſche
Mobil=
machung nur als Vorſichtsmaßregel aufzufaſſen ſei.
Offen=
bar wollte Veniſelos den Ausbruch des Krieges zwiſchen
Bulgarien und Serbien als Bündnisfall betrachtet wiſſen,
ohne der Tatſache Rechnung zu tragen, daß es ſich hier
ſchon durch die Landung von Ententetruppen in Saloniki
um einen Angriffskrieg gegen Bulgarien handeln würde.
Der König, ſo meint das Blatt, iſt offenbar nicht geſonnen,
ſich durch den Druck fremder Waffen zum Mitgehen nötigen
zu laſſen und an einem Feldzug teilzunehmen, der
offen=
bar im Intereſſe des Vierverbandes geführt werden ſoll.
Die jetzige Kriſe birgt für Griechenland große
Schwierig=
keiten und erfordert Männer von ungewöhnlichem Geſchick.
Im Berl. Tagebl. weiſt Theodor Wolff darauf hin,
daß die in Saloniki gelandeten 30000 oder 70000
Franzo=
ſen ein militäriſch wenig wertvoller Faktor
ſind und daß ſie offenbar nur dazu beſtimmt waren,
Grie=
chenland zum Mitgehen zu veranlaſſen, wofür offenbar
Verabredungen mit Veniſelos vorlagen. Der Artiker
fragt, was aus dem kleinen Häuflein Franzoſen werden
ſolle, wenn ſie nicht die erwartete Unterſtützung der 400000
Griechen erhalten, und ſtellt es als zweifelhaft hin, ob ſie
ſich dann noch in das Balkanabenteuer hineinwagen
werden.
Die Deutſche Tagesztg. betont, daß König Konſtantin
die wahren Intereſſen des Staates und
Landes vertritt, wenn er Veniſelos verhindern will,
Griechenland in völlige Botmäßigkeit des Vierverbandes
zu bringen.
* London, 7. Okt. (Zenſ. Frkft.) Die Agence
Ha=
vas berichtet: Eine Sonderausgabe der Pall=Mall=Gazette
teilt mit, Veniſelos habe erklärt, die Demiſſion des
griechiſchen Kabinetts ſei erfolgt wegen der Unmöglichkeit
für den Miniſterpräſidenten, ſeine Auffaſſung über die
Verpflichtung des Bündnisvertrages mit
Ser=
bien mit dem Standpunkte des Königs zu dieſer Frage
zu vereinbaren. Veniſelos iſt der Meinung, daß ein
Kon=
zentrationskabinett gebildet werden wird.
* Amſterdam, 7. Okt. (Zenſ. Frkft.) Reuter
mel=
det aus Athen: Der plötzliche und gänzlich unerwartete
Rücktritt des Miniſterpräſidenten Veniſelos hat
eine gewaltige Beſtürzung unter ſeinen Parteianhängern
zur Folge gehabt und gleichzeitig eine große Ueberraſchung
ſeiner Gegner hervorgerufen. Die unbegrenzte Treue des
Volkes gegen ſeinen Fürſten rettete den Zuſtand. Die
Bildung einer Koalitionsregierung, in die der
frühere Miniſterpräſident ſowie der Führer der Oppoſition
eintreten, ſcheint ſicher zu ſein. Rhallis und
Guna=
ris werden als wahrſcheinliche Kandidaten für die
Mi=
niſterpräſidentſchaft genannt. Es iſt Grund zu der
An=
nahme vorhanden, daß Veniſelos ein derartiges Kabinett
unterſtützen werde.
Die Geſandten des Vierverbandes haben
ſich gemeinſchaftlich auf dem Miniſterium des Aeußern
anmelden laſſen. In Abweſenheit Veniſelos’ wurden ſie
durch den Abteilungsdirektor für politiſche
Angelegen=
heiten empfangen. Der Zweck ihres Beſuches wurde
ge=
heim gehalten.
* Paris, 6. Okt. (Zenſ. Frkft.) Havas meldet aus
Athen: Wegen der Demiſſion des Kabinetts Veniſclos
wurde die Kammer vertagt.
Deutſchland „organiſiert den Sieg‟.
* Moskau, 7. Okt. Rußkoje Slowo ſtellt in einem
Artikel den Schwächen, die Rußland im Kriege
zeigte, die Kraft gegenüber, die Deutſchland habe
erkennen laſſen, und erklärt: Wie einſt Peter der Große
von Schweden die Kriegführung lernte, mußten ſich jetzt
die Ruſſen von den Deutſchen die Organiſation,
Willens=
kraft und Kriegsmittel aneignen. Nach den großen
Nie=
derlagen iſt eine gewiſſe Niedergeſchlagenheit begreiflich
Dieſe geht aber bereits in Verzweiflung über. Nunmehr,
eitdem die frühere Mißwirtſchaft Suchumlinows beſeitigt
worden iſt, muß ſich alles zum Beſten wenden.
Deutſch=
land ſtand im Kriege mit allen Großmächten, es hatte
zehnfache Schwierigkeiten gegen Rußland zu überwinden,
und zeigt trotzdem nach allen Seiten ſeine Fauſt und
un=
erſchöpfliche Energie. Es ſchlägt ſich mit der halben Welt
herum, ſtärkt Oeſterreich, verteidigt Konſtantinopel, bringt
ganz Perſien zum Aufſtand gegen die Engländer und
Ruſ=
ſen, ſchürt in Tripolis den Aufruhr gegen Italien, hetzt
Bulgarien gegen Rußland, mit einem Worte, es
orga=
niſiert den Sieg.
Die Petroleumverſorgung.
* Berlin, 6. Okt. Die Deutſche
Parlamentskorre=
ſpondenz berichtet: Die Petroleumverſorgung des Reichs
wird einheitlich geordnet. Zu dieſem Zweck haben die
Petroleumgeſellſchaften die
Verteilungs=
organiſation geſchaffen, und mit Zuſtimmung des
Reichskanzlers hat jede der Geſellſchaften ein beſtimmtes
Gebiet zugewieſen erhalten. Es erfolgt demgemäß die
Ablieferung an ſämtliche Kunden der in der Reichszentrale
vereinigten Petroleumgeſellſchaften innerhalb der
aufge=
teilten Gebiete durch diejenige Geſellſchaft, welche die
Ver=
ſorgung übernommen hat. Die Reichszentrale liefert
ins=
geſamt 20 Prozent derjenigen Menge, welche im Jahre
1913/14 zur Deckung des allgemeinen Bedarfs der
Zivil=
bevölkerung abgeſetzt wurde. Außer dieſen 20 Prozent
ſoll aber noch eine weitergehende Befriedigung des
ge=
verblichen und landwirtſchaftlichen Bedarfes ſtattfinden.
Für gewerbliche Zwecke (unter Ausſchluß der Verwendung
für Beleuchtung und Heimarbeit) erfolgen Lieferungen
der Reichszentrale auf Grund von Beſcheinigungen der
Gewerbeinſpektoren. Für landwirtſchaftliche Zwecke,
be=
ſonders für Petroleummotoren und ſonſtige
landwirt=
ſchaftliche Betriebsmittel und für die Heimarbeit werden
durch die Regierung den Kommunalverbänden kleinere
Mengen Petroleum zugewieſen werden. Um eine
entſpre=
chende Verteilung vorzunehmen, erhalten die
Bezugsbe=
rechtigten Petroleumkarten zur Entnahme der ihnen
zu=
gewieſenen Menge. Die erforderlichen Anordnungen der
Behörden werden alsbald ergehen. Vom Reich ſind mit
den Petroleumgeſellſchaften Preiſe und Rabatte
verein=
bart worden, während für den Kleinhandel mit Petroleum
Höchſtpreiſe beſtehen.
Die eiſernen Fünfpfennigſtücke.
* Die Vorbereitungen für die Ausprägung der
Fünf=
pfennigſtücke aus Eiſen ſind nunmehr abgeſchloſſen. Die
Ausgabe der Stücke iſt noch für die zweite Hälfte
dieſes Monats zu erwarten. Die vorbereitenden
Prägungsarbeiten haben verhältnismäßig lange Zeit in
Anſpruch genommen, da man Wert darauf gelegt hat, die
Stücke vor Roſt einwandfrei ſchützen zu können. Das jetzt
angenommene Verfahren ſchaltet die Möglichkeit der
Be=
einträchtigung dieſer Stücke durch Roſt und Abnutzung
vollſtändig aus.
Die Munitionslieferungen der
Vereinigten Staaten.
L.
G.* Das deutſchfreundliche Fatherland in Neu=Vork
bringt einen ausführlichen Aufſatz über die Waffen=
und Munitionslieferungen der
Vereinig=
en Staaten an den Vierverband, den wir in
folgen=
dem in Ueberſetzung wiedergeben.
Nach einem Verzeichnis auf Grund von
Verladungs=
papieren im Zolldepartement der Vereinigten Staaten
das kürzlich im Chriſtian Herald veröffentlicht wurde,
erreichten die Verſchiffungen an Munition, Exploſivſtoffen,
blanken Waffen und anderem Kriegsbedarfe im Neu=
Yorker Hafen allein vom April bis Juni einen Wert von
14771214 Dollar. In wenig mehr als einem Monat
vom 1. Juni bis 5. Juli erhöhte ſich dieſer Wert nach einer
Veröffentlichung im New York American auf mehr als
15500000 Dollar. Unter den Schiffen mit
ſolcher Todes= und Zerſtörungsladung beförderten viele
auch Paſſagiere, Tauſende von Paſſagieren.
Iſt die Regierung gewillt, das Leben friedlicher,
wehr=
oſer Bürger aufs Spiel zu ſetzen, indem ſie
Verſchiffun=
gen von Waffen und Munition auf Paſſagierſchiffen
zu=
läßt? fragt der Chriſtian Herald. Will das amerikaniſche
Volk dulden, daß amerikaniſche Bürger zum Schutz ſolcher
ſchrecklichen Todesladungen mißbraucht werden? Oder
iſt das Volk einig in der Forderung, daß ſolche
Verladun=
gen aufhören müſſen, und daß unſere Häfen nur Schiffe
verlaſſen, deren Ladung ausſchließlich zur Pflege der
Menſchlichkeit und zur Vermehrung des Wohlſtandes
beiträgt?
Nur wenige Schiffe gehen hin und wieder ab im
Dienſte der Nächſtenliebe: mit Nahrungsmitteln für die
ausgehungerte Bevölkerung und Medizin für die
Ver=
wundeten eines Krieges, den amerikaniſche
Munitions=
abriken zu verlängern helfen. Aber wie wenig ſind es
m Vergleich zu den Schiffen, die Mordwerkzeuge und
Bedarf für die ſchrecklichſte Kriegskataſtrophe fuhren, die
die Welt je geſehen hat! Wie gering iſt das Liebeswerk
im Vergleich zu den Millionen Dollars, die aus der
bluti=
gen Saat von Blut und Tod gewonnen werden!
Die Vereinigten Staaten ſind der Sitz einer
gewal=
tigen Kriegsinduſtrie geworden. Sollte ſich nicht jeder
Bürger verpflichtet fühlen, zu fordern, daß dieſer, mit
ge=
waltigem Kapital arbeitende Todeshandel ſofort
ver=
nichtet wird, und daß ſich die Fabrikanten wieder
fried=
lichen Arbeitszweigen zuwenden, die zum Wohle und zur
künftigen Sicherheit der Menſchheit beitragen?
Wirklich neutrale Ausfuhrverbote.
So drückt ſich eins der einflußreichſten religiöſen
Or=
gane über dieſen Mordhandel aus, und ſo fühlt ein großer
Teil der chriſtlichen Bevölkerung Amerikas. Unter denen,
die dem Waffen= und Muntionshandel am ſcharfſten
oppo=
nieren, befindeen ſich die bekannteſten Staatsmänner,
Geiſt=
lichen und ethiſchen Führer des Landes. Der Teil der
merikaniſchen Preſſe, der für den Vierverband iſt, erklärt
deutſchlands Beſchwerden über unſeren Bluthandel für
tnaufrichtig, da die deutſche Regierung ſelbſt Munition in
Amerika gekauft habe, Als Deutſchland ein Ausfuhrverbot
forderte, obgleich es ſelbſt in Amer’ka kaufte, war es weder
unaufrichtig noch inkonſequent. Ein im vollen neutralen
Sinne gehaltenes Ausfuhrverbot würde die
Munitions=
lieferung an alle Kriegführenden verhindern, es würde
alſo gewiß nicht unneutral ſein, Deutſchland und
Eng=
land gleichmäßig kein Kriegsmaterial zu lieſern.
In Wirklichkeit hat aber das von Deutſchland gekaufte
Kriegsmaterial niemals Deutſchland erreicht; es wurde
tur von Deutſchland angekauft, um es den Gegnern zu
entziehen. Deutſchland hat das Staatsdepartement
offi=
ziell benachrichtigt, daß es bereit ſei, all ſeine Ankäufe der
Vereinigten=Staaten=Regierung zu überlaſſen.
Deutſch=
land kann gegen den heutigen ſchmachvollen Handel nicht
proteſtieren. Aber wir als amerikaniſche Bürger können
egen dieſen beſchämenden Schacher proteſtieren, weil er
inſere friedlichen Induſtrien ſchädigt, weill er eine
Be=
drohung des künftigen Friedens bildet, und weil er eine
Verletzung der heiligſten Grundlagen des Rechts der
Menſchlichkeit bildet. Jeden Augenblick kann das
Beſtre=
ben, den engliſchen Munitionsagenten ihre Gewinne mit
em Leben amerikaniſcher Bürger zu decken, das Land in
einen Krieg verwickeln. Morgan, Schwab und die
Muni=
tionsfabrikanten erhalten das Blutgeld und Amerikaner
haben für deren Profit mit ihrem Leben zu zahlen.
Soll dieſer Handel mit amerikaniſchem
Leben geſchützt werden?
Nach Aufſtellungen des Handelsdepartements betrug
der Wert des von den Vereinigten Staaten an die
Alli=
erten gelieferten Kriegsmaterials in den 11
Kriegs=
monaten vom Auguſt 1914 bis einſchließlich Juni 1915
7902 270 Dollar. Die Verſchiffungen in der gleichen Zeit
erreichten 12885 584 Dollar, das ergibt eine Zunahme
von 55016686 Dollar oder mehr als 400 Prozent. Die
verſchiedenen Verſchiffungen umfaßten: Patronen 17402410
Dollar, Pulver 5088754 Dollar, andere Exploſivſtoffe
7705 580 Dollar, Feuerwaffen 9157963 Dollar,
Meſſing=
platten 6117160 Dollar, Meſſingartikel einſchl.
Patronen=
hülſen 12330 403 Dollar.
In ſeiner letzten Note an Deutſchland forderte
Präſi=
dent Wilſon, daß das Leben Neutraler geſichert ſein müſſe,
ohne Rückſicht auf das Schiff, mit dem ſie führen. Die
Vernichtung amerikaniſchen Lebens und amerikaniſchen
Eigentums müſſe er als „beabſichtigte Unfreundlichkeit”
betrachten.
Iſt es anſtändig und neutral gehandelt, wenn an
Deutſchland die Forderung geſtellt wird, den Transport
ſolcher gewaltigen Ladungen von Kriegsmaterial auf
eng=
iſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Paſſagierdampfern
ach den Häfen der Verbündeten zuzulaſſen? Soll
Deutſch=
land wirklich auf den Gebrauch des einzigen Mittels
ver=
zichten, das ihm zu Gebote ſteht, um die Herbeiſchaffung
dieſer Mordwerkzeuge, die zur Vernichtung ſeiner
Sol=
daten beſtimmt ſind, zu verhindern? Soll das Land in
Chryſanthemen.
** Zu unſeren beliebteſten Herbſtblumen gehört das
Chryſanthemum, das jetzt mit Tauſenden von
Blüten unſere Gärten und öffentlichen Anlagen ſchmückt.
Die Heimat der Blume iſt Japan; ſie wird dort in vielen
Abarten gezogen und iſt die Lieblingsblume der Japaner,
die ſie ja auch zu ihrer Wappenblume erkoren haben. Eine
nahe Verwandte des Chryſanthemum iſt die bei uns
hei=
miſche „Wucherblume” oder „weiße Wucherblume” die in
manchen Gegenden auch Sternblume” genannt wird.
Unſere Worte „wuchern” und „Wucherer” hatten
urſprüng=
lich nicht die ſchlimme Bedeutung, die wir heute mit ihnen
verbinden; ſie kennzeichneten nur ein beſonders ſtarkes
Wachstum, und wir wenden ſie in dieſem Sinne noch auf
die Pflanzenwelt an. Die Botaniker nennen die
Wucher=
blume Chrvsanthemum leucanthemum, d. h. wörtlich ins
Deutſche überſetzt: „Weißblühende Goldblume‟
Derar=
tige Farbenkonfuſionen gehören in der Botanik keineswegs
zu den Seltenheiten; gibt es doch auch eine Betula alba
purpurea, alſo eine „rote Weißbirke‟. Auch Schiller
ſpricht im „Eleuſiſchen Feſt” von „blauen Zyanen”, obwohl
das Wort Zyane an ſich ſchon ſo viel wie blaue Blume
bedeutet. Wir ſagen „das Chryſanthemum” und wenn
es ſich um mehrere handelt, „die Chryſanthemen”; manche
gebrauchen die aus dieſer Mehrzahlform gebildete
Einzel=
form „die Chryſantheme‟ Dieſe Bezeichnung iſt an ſich
unrichtig; es gibt aber manche Bildungen dieſer Art, die
unſer Sprachgebrauch ſchon längſt gebilligt hat. Wir ſagen
„der Typus” und bilden davon die Mehrzahlform „die
Typen”; aus dieſer iſt die Einzelform „die Type”
hervor=
gegangen, der wir dann eine ganz andere Bedeutung
verliehen haben als dem Wort „der Typus”. Aus
Grün=
den der Sprachrichtigkeit ſollten wir freilich darauf achten,
daß wir an der Einzelform „das Chryſanthemum”
feſt=
halten und diefe nicht durch die in den Sprachgebrauch
eingedrungene Foxrm „die Chryſantheme” verdrängen
aſſen.
In den Auslagen der Blumenhandlungen erblickt man
jetzt überall Chryſanthemen mit Rieſenblüten, die oft die
Größe eines Kindertopfes erreichen. Allgemein hält man
dieſe großen Blumen für eine Abart des gewöhnlichen
Chryſanthemums, das auf den Blumenbeeten eine Blüte
nach der anderen hervortreibt. Das iſt aber ein Irrtum;
es handelt ſich um ein und dieſelbe Pflanze. Die
Rieſen=
chryſanthemen ſind durch Hypertrophie (Ueberernährung)
zu ihrer eigenartigen Form gelangt. Jeder kann dies
zu Hauſe durch einen intereſſanten Verſuch feſtſtellen,
in=
dem er zwei gleichartige junge Chryſanthemumpflanzen
in zwiei Blumentöpfe nebeneinander auf den Balkon ſtellt.
Die eine Pflanze behandelt man auf dieſelbe Weiſe wie
alle übrigen Balkonblumen und ſie entwickelt ſich zu einem
Strauch, der viele Blüten trägt. An der anderen Pflanze
aber läßt man nur einen einzigen Stengel aufkommen
und beläßt auch an dieſem nur einige wenige Blätter.
Zeigen ſich die Blütenknoſpen, ſo werden dieſe bis auf eine
einzige abgeſchnitten. Die zarte Pflanze wird ferner
über=
reichlich gedüngt, und man ſieht bald, daß die dicken,
flei=
ſchigen Blumenblätter der einzigen Blüte eine
ungewöhn=
liche Länge erreichen; infolge ihrer Llänge und Schwere
können ſich die Blumenblätter nicht aufrechterhalten, und
ſie hängen gleich langen Locken von der Blüte herab, die
ſelbſt einen ungewöhnlichen Umfang annimmt, da ihr
all die Kraft zukommt, die ſich bei der erſten Pflanze auf
viele Blüten verteilen muß. Dazu tritt noch der Einfluß
der ſtarken Düngung. Das, was jeder auf ſeinem Balkon
im Kleinen vornehmen kann, tut der Gärtner in ſeinem
Treibhaus im Großen. Das Rieſen=Chryſanthemum iſt
alſo, — um einen etwas draſtiſchen Vergleich zu
gebrau=
chen — unter den Chryſanthemen das, was die Stopfgans
unter den Gänſen iſt.
Im Lande der Trauer. Der nach Serbien
ent=
ſandte Berichterſtatter der Gazette de Lauſanne ſendet
ſei=
nem Blatte aus Krgqujevatz die ſolgende Schilderung:
Feiertag in Kragujevatz. In der Kirche beginnt nach dem
üblichen Feſtgottesdienſt das Gebet für den Sieg der
Ar=
meen der Alliierten. Es iſt ein klarer, noch warmer
Herbſt=
tag, und da das Gotteshaus überfüllt iſt, wohnen viele
Bauern und Bäuerinnen, die aus den umliegenden
Dör=
fern lamen, dem Gottesdienſt im Freien vor dem Tore bei.
Hier ſieht man auch unter den Bäumen einige Militärs
und Offiziere des Generalſtabes. Die Glocken läuten; das
Gebet iſt beendigt. Die Menge drängt aus der Kirche und
verteilt ſich in den Straßen des Städtchens. Nur ſelten
ſieht man eine der hübſchen, vielfarbigen Trachten der
Bäuerinnen. Die meiſten Frauen haben zum Zeichen der
Trauer ein ſchwarzes Tuch um den Kopf gebunden.
Wahr=
haftig, faſt alle ſerbiſchen Frauen, aus der Stadt und vom
Lande, haben einen Gefallenen zu beweinen. Es gibt nur
wenige, denen die Balkankämpfe und der jetzige Krieg
nie=
mand geraubt haben. Es gibt ſogar Familien, die
voll=
kommen ausgelöſcht wurden; ſo ſah ich einen Alten, der
ſeit Oktober 1912 ſieben Söhne, vier Schwiegerſöhne und
zwei Töchter zu Grabe geleitet hat. Jetzt zündet er jeden
Sonntag eine Kerze auf dem Grabe ſeines Jüngſten an,
der — achtzehnjährig — im Krankenhaus von Kragujevatz
ſeinen Verwundungen erlegen iſt. Das ſerbiſche Volk hat
durch das Elend und die namenloſe Trauer das Schweigen
und das klagenloſe Dulden gelernt. Während alle
waffen=
ſähigen Männer und Jünglinge im Felde ſtehen, arbeiten
die Greiſe, Frauen und Kinder auf den Aeckern. Dieſe
Ar=
beit iſt hart; ganz beſonders hart, wenn von Alter zitternde
Greiſe, ſchwache Frauen und noch zarte Kinder ſie
bewäl=
tigen ſollen. Die Arme, die vom Alter entkräftet oder
in=
folge allzu großer Jugend noch nicht ſtark genug ſind,
ſol=
len ausführen, was ſonſt die reifen Männer taten! Oft
erblickt man ein Ochſengeſpann, das von einem kaum acht
Jahre alten Kind gelenkt wird, und einen Pflug, den ein
Krieg geſtürzt werden, damit ſich die Taſchen der Herren
Morgan, Schwab und der Kriegsmaterialmagnaten füllen?
Vor einiger Zeit ſegelte die „Orduna” ab und führte
unter anderen Gütern mit: 3800 Kiſten Patronen, 12325
Stahlbarren und =bündel, 188 Barells rohe Metalle, 288
Rollen Drahtſeile, 388 Barells Zinkoxid, 84 Torpedorohre,
107 Autos, 100 Kiſten Autoteile, 983 Kiſten leere
Grana=
ten, 15 Kiſten Motorradteile, 404 Kiſten Infanterie=
Aus=
rüſtung, 765 Kiſten Meſſingbarren, 220 Kiſten Lunten, 17
Kiſten Revolver, 60 Kiſten Aeroplane und Teile davon
und 1018 Kupferbarren. An Bord befanden ſich 7
Ameri=
kaner.
(Schluß folgt.)
Ruſſiſches.
Zur Lage im Innern.
Petersburg, 7. Okt. Rjetſch meldet: Obwohl
die vorbeugende Zenſur nicht eingeführt iſt, hat es die
Beamtenſchaft doch verſtanden, im Jahre 1915 47
Zeitun=
gen und Zeitſchriften zu unterdrücken, wobei gleichzeitig
amtlich anerkannt wird, daß die Preſſe außerordentlich
patriotiſch geſinnt iſt. Trotzdem findet die Unterdrückung
der Preſſe in maßgebenden Kreiſen Zuſtimmung. — Nach
einer Meldung des Rjetſch beſchloß der Miniſterrat, keine
Maßregeln gegen die Semſtwo=Kongreſſe
zu ergreifen, da die Mitwirkung der Semſtwos bei der
Fortſchaffung der Verwundeten und für die Einkäufe der
Intendantur notwendig ſei. Weil aber die Kongreſſe
über den geſetzlichen Rahmen hinausgegangen ſind, hat
der Zar den Empfang ihrer Abordnungen
abge=
lehnt. Für die Einberufung der Duma liege
derzeit kein Grund vor; die Einberufung ſei deshalb bis
nach dem 14. Oktober verſchoben worden. Ferner ſollen
die Juden, die über den Umkreis ihres Aufenthaltsorts
hinaus Handel treiben, nicht mehr eingeſperrt und ihre
Waren nicht mehr konfisziert werden.
Mangel trotz Ueberfluſſes.
* Petersburg, 7. Okt. Rjetſch bringt einen Artikel
über die Veränderung des Ausſehens von
Pe=
tersburg. Während bisher Ströme von Flüchtlingen
durch die Hauptſtadt zogen, ſieht man jetzt Scharen von
Wohlhabenden und Armen durcheinander ſtundenlang vor
den Lebensmittelläden ſtehen, um ein wenig
Lebens=
mittel zu erhaſchen. Je weniger Vorräte
vorhan=
den ſind, um ſo mehr verſuchen Einzelne, Vorräte
anzu=
häufen, wodurch der Mangel noch vergrößert wird. So
entſteht ein äußerſt ungünſtiger Wechſel in der Stimmung
der Bevölkerung. Die Menſchen intereſſieren ſich nur für
ihre eigenen Angelegenheiten; dies bringt die Gefährdung
des Staates und die Auflöſung und Verflüchtigung der
Staatsidee mit ſich. Rußland würde gerne den Mangel
ebenſo wie Deutſchland ertragen, wenn es wirklich Mangel
an Lebensmitteln hätte. Aber Rußland iſt ſozuſagen mit
Lebensmitteln überfüllt. Es könnte damit
nach der Oeffnung der Dardanellen ſogar ſeine Verbünde
ten verſorgen. Die Beamtenſchaft prüft lediglich die
zu=
geſandten Entſchließungen, ohne etwas Sachliches zu
unternehmen.
Belgiſche Soldaten in Petersburg.
* Stockholm, 6. Okt. (Zenſ. Frkft.) Die Nowoje
Wremja meldet, daß die erſte Abteilung belgiſcher
Soldaten in Petersburg angelangt iſt. Die
meiſten haben 14 Monate in den vorderen Stellungen
zu=
gebracht und ſind verwundet. Sie ſind ganz
natür=
lich auf den Straßen beſchimpft worden, da man
ſie wegen der Aehnlichkeit der Mützen für Oeſterreicher
ge=
halten hat. Nowoje Wremja fordert das Publikum auf,
die Kokarden zu beachten, ſo daß man künftig ſeine
Freunde nicht beſchimpft.
Bezeichnend für die ruſſiſche Kultur iſt es, daß das
ruſſiſche Blatt die Beſchimpfung gefangener feindlicher
Soldaten „ganz natürlich” findet.
Haß der Farbigen gegen die Franzoſen.
* Berlin, 7. Okt. Scheuermann veröffentlicht in
den von ihm bedienten Blättern folgende Ausführungen:
Bei einer aus den Kämpfen im Artois eingebrachten
Gruppe von Tuneſiern fiel es auf, mit welcher
ver=
ächtlichen Weiſe dieſe dunkelhäutigen Leute jeden
Verkehr mict weißen Franzoſen ablehnten,
wäh=
rend ſie ſich mit beſonderer Befliſſenheit auf einen
freundſchaftlichen Fuß mit den deutſchen
Bewachungsmannſchaften zu ſtellen ſuchten. Als
die zum Teil geläufig franzöſiſch ſprechenden intelligenten
Leute nach dem Grunde dieſes Verhaltens gefragt wurden,
gaben ſie einſtimmig zur Antwort, daß ſie ſich nicht als
Gefangene, ſondern als Gäſte des mit ihrem Padiſchah
verbündeten deutſchen Kaiſers betrachteten. Sie ſeien
keine franzöſiſchen Untertanen, ſondern ſie haßten aus
volllem Herzen ein Land, welches ſie gezwungen habe, gegen
ihren Glauben und gegen ihr Gewiſſen Soldaten gegen
ein Volk zu werden, das ihnen niemals feindlich geſinnt
geweſen ſei. Niemand von ihnen habe gewußt,
als man ſie gegen das Geſetz, als ſie ihre erzwungene
Dienſtzeit ſchon abgeleiſtet hatten, nochmals gezwungen
habe, die franzöſiſche Uniform anzuziehen, daß ſie
gegen Deutſchland gehen ſollten. Dies habe
man ihnen erſt bei ihrem Eintreffen auf dem Schlachtfelde
mit dem Hinzufügen geſagt, daß Deutſchland der Feind
der Mohammedaner ſei. Durch Tafeln mit Aufſchriften,
welche die deutſchen Truppen vor ihren Schützengräben
aufgeſtellt hatten, und durch indiſche Truppen, denen
deut=
ſche Flieger gedruckte Briefe in der Landesſprache
abge=
worfen hätten, hätten ſie ſchließlich erfahren, daß der von
dem Padiſchah gegen Frankreich und England erklärte
Heilige Krieg ſie auf die Seite der Deutſchen rufe. Aber
da die Moslems und Mohammedaner wohl gut
genug ſeien, um ein Volk von franzöſiſchen Schwächlingen,
welches ſein Vaterland gegen die tapferen Deutſchen mit
eigener Kraft nicht verteidigen könne, zu beſchützen,
wäh=
rend der tapferſte Moslem es unter der von ihm
verteidig=
ten franzöſiſchen Trikolore noch nicht einmal bis zum
Un=
teroffizier bringen könne, ſeien
Aufſtandsbewegun=
gen die unter den Mohammedanern ausgebrochen ſeien,
von den franzöſiſchen Offizieren blutig unterdrückt
worden. Indeſſen ſchwuren alle Gefangenen mit dem
heiligſten Eide ihres Glaubens, daß keiner von ihnen mehr
einen Schuß auf die Deutſchen abgegeben habe, ſeit ſie
wußten, daß der Deutſche Kaiſer der Verbündete des
Pa=
diſchah ſei. Man habe alle Verbindungen zwiſchen dem
Vaterland und ihren Familien abgeſchnitten, um zu
ver=
hindern, daß ſie die Wahrheit erführen. Ein ſolches
Land verdiene ſchmähliche Verachtung,
ſo=
wie auch die franzöſiſchen Offiziere, die bei allen
gefähr=
lichen Unternehmungen die eigenen Leute geſchont und
da=
gegen die gezwungenermaßen zu Verteidigern des
ſchwäch=
lichen Frankreich gepreßten Moslems vorgetrieben hätten,
um ihr Blut gegen die unbeſiegbaren Deutſchen zu
ver=
ſpritzen. Ganz allgemein ſprachen alle die Hoffnung aus,
daß man ſie in Deutſchland nicht als Gefangene
behandeln=
ſondern ſie als Verbündete ebenſogut wie die
bewunderns=
werten deutſchen Soldaten ausbilden und ſie dann gegen
die verhaßten franzöſiſchen Bedrücker ins Feld führen
werde. Da man ihnen klar zu machen verſuchte, daß das
aus völkerrechtlichen Gründen wohl kaum angehen werde,
zeigten ſie ſich tief enttäuſcht und ſprachen die Hoffnung
aus, daß man ſie wenigſtens ihrem wahren Herrn, dem
Padiſchah, als Soldaten gegen Franzoſen und Engſländer
zur Verfügung ſtellen werde.
Die „Kitchener=Armeen‟
* Etwa ein Jahr iſt verfloſſen, ſeit der Begriff der
„Kitchener=Armeen” zuerſt auftauchte. Alle anderen
Kriegführenden hatten Heere, die auf der mehrjährigen
allgemeinen Wehrpflicht beruhten; England unternahm
es, Armeen aus der Erde zu ſtampfen. Die anderen
Völ=
ker rangen um den Sieg mit Truppen, die das Ergebnis
der Arbeit vieler Jahrzehnte waren; England nahm den
Wettbewerb mit ihnen auf, indem es Freiwillige aufrief
und ſie in den großen Kampf hineinwarf.
Es hat lange gedauert, bis dieſe „Kitchener=Armeen”
den Weg vom Werbezimmer durch die Kaſerne, über den
Uebungsplatz, über den Kanal, durch das halb engliſch
gewordene Nord=Frankreich, in den Schützengraben, in
den wirklichen Krieg, Aug in Auge mit dem deutſchen
Gegner fanden. Erſt die Kämpfe der letzten Septembertage
haben zu einer genauen Bekanntſchaft der Deutſchen mit
richtigen Kitchener=Diviſionen geführt — und den
Deut=
ſchen in Geſtalt von zahlreichen engliſchen
Gefan=
genen die Unterlage geboten, ſich ein zuverläſſiges
Bild von dieſem Gegner zu machen. Und dieſes
Bild iſt nicht erhebend:
Eine große Zahl der Leute war gezwungen, in die
Kitchener=Armee einzutreten, da ſie von ihren Arbeitgebern
entlaſſen wurden. Teilweiſe wurden auch Flugſchriften
verteilt, die ihnen zu verſtehen gaben, daß ſie brotlos
wür=
den, ſalls ſie ſich nicht anwerben ließen. Die meiſten der
Leute ſind nur unwillig in den Krieg gezogen, da ſie ſich
nicht als Soldaten betrachten. Sämtliche Gefangenen
machen einen unmilitäriſchen Eindruck und ſind zum
gro=
ßen Teil zufrieden, daß ſie aus der Front heraus ſind.
Die Ausbildung in der Heimat beſtand
hauptſächlich in Marſchübungen. Ein großer Teil der
Leute hat überhaupt nicht geſchoſſen, die anderen ein= bis
dreimal, insgeſamt 50 Patronen. Bis vor kurzem
exer=
zierten ſie noch mit Holzgewehren; ein Teil wurde erſt im
Juni, ein großer Teil kurz vor dem Abtransport nach
Frankreich mit Gewehren ausgerüſtet. Nur einige
unter=
den Leuten haben ein= bis zweimal Schützengräben
aus=
gehoben. Die Offiziere überlaſſen die Ausbildung den
ſchon wenige Wochen nach Eintritt ins Heer zu
Unter=
offizieren beförderten Leuten; von den ſogenannten „
Dril=
ling Sergeants” alt gedienten Unteroffizieren, ſind nicht
mehr viele in der Heimat.
Nach der Ankunft in Frankreich hörte jede Ausbildung
auf. Eine Reihe von Uebungsmärſchen führte die Leute
allmählich der Front näher. Erſt kurz vor den letzten
großen Kämpfen kamen ſie in die Gräben. Sie ſagen
all=
gemein aus, daß ihnen bis zum letzten Augenblick nichts
von dem bevorſtehenden Gefecht bekannt war. Ein
Ba=
taillon war erſt einige Stunden in der zweiten Linie, als
es beim deutſchen Gegenangriff umzingelt wurde;
ſämt=
liche Offiziere fielen; und unter dem Feuer deutſcher
Maſchinengewehre blieb faſt niemand übrig. Die
bereit=
geſtellten Verſtärkungen griffen überhaupt nicht in das
Gefecht ein. Ein anderes Bataillon, gleichfalls umringt,
dabei von der eigenen Artillerie geſchädigt, erlitt ſo ſchwere
Verluſte, daß ſich der Reſt auf Befehl des
Regimentsfüh=
rers ergab. Ein drittes Bataillon wurde von ſeiner
Bri=
gade abgeſchnitten, erhielt keine Unterſtützung; mehrere
kompagnien wurden gänzlich aufgerieben.
Gefangene, die einer Reihe anderer Bataillone
ange=
hörten, nahmen an dem Angriff teil, den die Engländer
ſelbſt unternahmen. Sie ſagen, daß die ganze Front
da=
bei in Auflöſung geraten ſei, da die erwarteten
Verſtär=
kungen nicht eingetroffen ſeien. Verluſte ſeien beſonders
durch Maſchinengewehrfeuer ſehr groß geweſen, Sie
glau=
ben nicht, daß viele Leute der Brigade übrig blieben. Die
Offiziere ſeien entweder gefallen oder gefangen genommen.
So ſind, alles in allem, die Kitchener=Diviſionen für
die Offenſive geeignet. Da die Leute zum Teil überhaupt
noch nicht im Schützengraben waren, fehlt ihnen auch die
hier notwendige Zähigkeit. Sie machten, trotzdem viele
ſehr bald nach ihrem Einrücken in die vordere Linie
ge=
fangen waren, einen abgeſpannten, müden Eindruck. Sie
ergaben ſich, einmal flankiert, ſehr bald und hielten nicht
durch. Sie geben zu, daß ſie froh ſind, heraus zu ſein,
und ſprachen ſich ſehr ungehalten über die Unfähigkeit
ihrer Offiziere aus. Letztere, ebenſo die Leute, ſind
mei=
tens ſehr jung. Man ſieht außergewöhnlich viel ſchlecht
gewachſene Leute. Die Diſziplin ließ alles zu wünſchen
übrig. Einen guten Eindruck machte nur der größte Teil
der Unteroffiziere.
gebrochener Greis oder ein mühſam keuchendes Weib
vor=
wärts ſchiebt. Wie viele Bauernhütten gibt es, die nie
mehr den Hausvater heimkehren ſehen werden! Die
Müt=
ter ſind allein mit den kleinen Kindern ihrem Schickſal
überlaſſen. Eine Ecke des ſerbiſchen Königreiches iſt
gänz=
lich zerſtört und verödet: es iſt die Matchva, die vor dem
Kriege die „Vorratskammer Serbiens” genannt wurde.
Hier haben bereits zweimal während dieſes Krieges die
heftigſten Klämpfe ſtattgefunden; die vielen tauſend
Obſt=
bäume, die die Quelle des ländlichen Beſitzſtandes waren,
ſind vernichtet. Ein Teil der Bewohner der Matchva, die
all ihr Hab und Gut verloren haben, iſt in die Ruine des
ehemalligen heimatlichen Herdes zurückgekehrt. Dieſe
Bau=
ern, die ehedem die Reichſten in Serbien waren, ſind jetzt
die Aermſten. Sie lagern zwiſchen den von Feuer und
Rauch geſchwärzten Mauern und verſuchen, die Felder neu
anzubauen. Doch ſie beſitzen keine landwirtſchaftlichen
Werkzeuge und keinen Samen, und aus der vom Blute
ihrer Väter, Söhne und Brüder geſättigten Erde ſprießen
nur Kornblumen und wilder Mohn. Und wenn der Abend
kommt, vernimmt man das düſtere „iach! iach! " der
Mütter, die auf den Wieſen vor den Grabſtätten kauern
und die Gefallenen beweinen . .
C) Das moderne Peking. Merkwürdige Dinge gehen
nicht nur in der Politik in Peking vor. Die alte Stadt der
Mandſſchukaiſer will auch äußerlich als die junge
Haupt=
ſtadt der neuen Republik erſcheinen und legt ein modernes
Gewand an, das ihr fürs erſte noch etwas ſonderbar
an=
ſtehen mag, wie aus einer hübſchen Schilderung im „
Oſt=
aſiatiſchen Lloyd” zu erſehen iſt. Wer Peking noch vor
et=
wa 10 Jahren gekannt hat, erkennt es heute nicht wieder,
heißt es da. Damals war eine Fahrt vom Hotel du Nord
dem damals einzigen ausländiſchen Hotel der Stadt, nach
dem Himmelstempel wegen der halsbrecheriſchen, von
tiefen Löchern unterbrochenen Straßen, ein kleines
Wiage=
ſtück, und man konnte glücklich ſein, wenn man mit heilen
Knochen wieder im Hotel eintraf. Schubkarren und
wack=
lige Rikſhas waren die einzigen Beförderungsmittel, derer
ſich zum Beiſpiel der langjährige Verweſer des Seezolls
in Peking, Sir Robert Bredon, bis zum Ende ſeiner
Amts=
tätigkeit von wenig Sommern ausſchließlich bediente.
„Heute ſauſen auf den ſauberen, wohlgepflegten
Haupt=
ſtraßen elegante und flinke Automobile dahin und bequeme
Landauer und gefällige Halbwagen ergänzen nebſt den
mit Gummirädern verſehenen niedrigen Rikſhas das
Pekinger Straßenbild.‟ Die Bettlerplage, in der
Vorſtel=
lung weiteſter Kreiſe noch immer unzertrennbar
verbun=
den mit den Städten des nahen wie des fernen Oſtens
ge=
hört ebenſo wie die Schmutzplage, die einſt jeden
Aufent=
halt in der Hauptſtadt des Reiches der Mitte widerlich
machte, wenigſtens für die Hauptſtraßen Pekings der
Ver=
gangenheit an. Denn das moderne Peking hat auch als
ganz moderne Kulturerrungenſchaft — Arbeitshäuſer
ge=
ſchaffen . .
Seit kurzem gibt es auch einen Stadtpark, wo man
allerdings für das Vergnügen, im Schatten ſchöner Bäume
Kühlung zu finden, 10 Cents erlegen muß; das elegante
Jung=China ſchätzt ihn beſonders abends bei elektriſcher
Beleuchtung. Und nun wird auch Peking ſeine
lang=
erſehnte Ringbahn erhalten, die freilich nicht voll ihrem
Namen entſprechen wird. Aber das iſt auch anderswo
ſo und ſchadet weiter nichts. Rings außerhalb der
Stadt=
mauer laufend wird ſie den Kalganer Bahnhof der Pe
king=Muldener Bahn am Shui=men verbinden. Die Bahn
ſoll bereits Ende 1915 fertig ſein, doch wachſen in China
auch bei dem neuen Kurs Yuanſchikais die Bäume nicht
in den Himmel, und Eile mit Weile war ſtets ein
chineſi=
ſcher Grundſatz ſo wenig man ſich dort ſonſt um Kaiſer
Auguſtus Deviſen bekümmert. Aus Verkehrsrückſichten
muß auch das altehrwürdige Chien=men=Tor fallen, deſſen
Abbruch eine deutſche Firmg gegen 180000 Dollar
über=
nommen hat. Schließlich wird Peking ſich etwas leiſten
wozu es noch nicht einmal Berlin gebracht hat: auf dem
großen freien Platze nördlich des Himmelstempels ſoll
ein Zentralbahnhof für die Reichshauptſtadt erſtehen.
So ändert ſich auch in Peling die Zeit, und die Tage ſind
nicht fern, wo der Fremdenführer die Reſte von „Alt=
Peking” als ſchnell und ſchneller verſchwindende
Merk=
würdigbeit notiert.
** „Engliſh, Britiſh, Anzac” In der engliſchen und
franzöſiſchen Preſſe iſt ein philologiſcher Streit
ausgebro=
chen, der bei aller Lächerlichkeit und anſcheinend
oberfläch=
lichen Kleinlichkeit doch für gewiſſe Stimmungen und
Spaltungen in England bezeichnend iſt. Bei verſchiedenen
Anläſſen nämlich, beſonders gelegentlich einer Artikelſerie
in der Pariſer Preſſe, die unter dem Titel „Die engliſche.
Kriegsleiſtung” erſchien, haben ſich in Großbritannien
Stimmen erhoben, die gegen die Bezeichnung Engliſh
proteſtieren. In England ſelbſt haben ſchon während der
letzten Monate die meiſten öffentlichen Redner das Wort
Engliſh durch Britiſh erſetzt, um ſo die Königreiche
Eng=
land und Schottland unter eine Haube zu bringen. Iſt
ſo demnach eine Verletzung der etwas kitzligen
Schottlän=
der durch die gemeinſame Bezeichnung mit „Britiſh”
be=
ſeitigt, ſo mangelt hierbei doch die Rückſichtnahme auf die
womöglich noch kitzligeren Irländer. Das Wort „Britiſh‟
mag wohl Engländer und Schottländer in ſich ſchließen,
aber der offizielle Titel des Königs lautet: König der
Vereinigten Königreiche von Großbritannien und Irland.
Es ergibt ſich ſomit für die Berichterſtatter, Journaliſten
und Politiker die Frage, wie ſie das Volk und die
Trup=
pen des Inſelreiches benennen ſollen, ohne eine ganze
Nationalitätsgruppe zu verletzen. Die Sache wird aber
noch verwickelter durch die verſchiedenen
Kolonialregimen=
ter, die beſonders den Kern der Dardanellen=
Expeditions=
truppen bilden. Ebenſo wie die Schottländer und Iren
nicht als „Engländer” bezeichnet werden wollen, ſträuben
auch die Auſtralier, Neuſeeländer uſw. ſich gegen die
Be=
zeichnung „Engliſh‟ Dieſe Verletzlichkeit der Gemüter,
die nicht gerade eine reſtloſe Einigkeit verrät, hat für die
Dardanellentruppen den phonetiſch nicht ſehr ſchönen
Sammelnamen „Anzac” erzeugt, was Auſtralia=New
Zea=
land=Africa=Canada bedeutet. Aber auch hier erweiſt ſich
die patriotiſche Philologie als unvollkommen. Schon
melden ſich die Inder, deren Anfangsbuchſtabe in dem
ſchönen Wort Anzac fehlt. Und die eifrigen
Propagan=
diſten der innerpolitiſchen Einigkeit haben bereits eine
Umänderung in „Ainzac” oder „Janzac” vorgeſchlagen.
Dieſes komiſche Spiel iſt, um einen Ausdruck des „
Engliſh=
man” Oskar Wilde zu gebrauchen, „eine heitere Komödie
für ſeriöſe Leute‟ Denn das Sträuben der einzelnen
Na=
tionalitäten Großbritanniens, ſich ſchlankweg
Englän=
der” nennen zu laſſen, zeigt, daß der Kitt, der die Völker
König Georgs miteinander verbinden ſoll, nicht allzufeſt
ſitzt. Ein Volk, das aus Engliſh, Schottiſch, Britiſch,
Ir=
ländiſch, Anzac und Janzac beſteht und beſtehen will,
kann wahrhaftig kein „einig Volk von Brüdern” genannk
werden.
Die beſte Löſung hat unſere oberſte Heeresleitung
ſchon gefunden, indem ſie alle die genannten Völker als
„farbige‟ Engländer bezeichnet hat.
— Ein neuentſtandener See in der Umgebung Berlins.
Die Rüdersdorfer Kalkberge in der Nähe der
Reichshaupt=
ſtadt ſind kürzlich der Schauplatz einer ſeltenen
Natur=
rſcheinung geworden. Es hat ſich nämlich dort, wie in
Ein Bild, das zu denken gibt! Wir ernten die Früchte
der allgemeinen Wehrpflicht, und zwar einer durch hundert
Jahre jedem Deutſchen in Fleiſch und Blut
übergegan=
genen, die Engländer die Folgen ihres Syſtems.
W.T. B.
Die engliſche Rekrutierung.
* London, 6. Okt. (Meldung des Reuterſchen
Bu=
reaus.) Rote Formulare mit den Namen aller
Män=
ner im militäriſchen Alter, die dieſe Woche für
Rekrutierungszwecke eingeführt wurden, bilden
das allgemeine Geſprächsthema. Lord Derby, der die
Lei=
tung der Rekrutierung übernahm, ſagte in einer
Verſamm=
lung, er habe es aus perſönlicher Freundſchaft für
Kit=
chener getan. Er komme ſich wie ein Mann vor, der eine
Konkursmaſſe liquidieren müſſe. Er werde danach
trach=
ten, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Wenn die
Sache nicht ſo gehe, wie ſie ſolle, werde er die Leitung
niederlegen. Der Arbeiterparteiler Thomas ſagte, Lord
Derby ſpreche mit Unrecht von einem Bankerott. Er hege
volles Vertrauen zum Volke. Man müſſe auf die
Opfer=
willigkeit der Nation ſtolz ſein und nicht peſſimiſtiſch
urteilen. Seiner Meinung nach ſei nur nötig, daß die
Regierung dentlich ſage, was ſie brauche. Die Männer
und Frauen Englands würden antworten wie nie zuvor.
* London, 7. Okt. Das Kriegsamt hat die
Werbebehörden im ganzen Lande beauftragt, die
Männer wehrfähigen Alters, deren Name auf
den Formularen des Nationalregiſters nicht mit einem
Stern bezeichnet iſt, perſönlich zum Eintritt in die
Armee aufzufordern. Die mit einem Stern
Be=
zeichneten ſind in den Munitionswerken, bei Eiſenbahnen
uſw. beſchäftigt und gelten für unabkömmlich. Die
In=
ſtruktion des Kriegsamtes lautet: Da es offenbar die
Pflicht eines jeden nicht mit einem Stern verſehenen
Mannes iſt, der nicht länger für die notwendigen Dienſte
des Landes gebraucht wird, ſofort in die Armee
einzutre=
ten, müſſen Sie jedweden Schritt tun, den Sie für am
wirkſamſten halten, um ſolche Leute zum Eintritt in die
Armee zu veranlaſſen. Die Lokalbehörden werden Sie
jedenfalls unterſtützen. Sie müſſen zuſehen, daß niemand
in Ihrem Bezirke ſich weiter darüber beklagen kann, daß
er von der Armee nicht verlangt wird, da er nicht geholt
worden iſt. Sie müſſen auch über die Zahl derer
berich=
ten, die ſich in Ihrem Bezirke weigern, durch den Eintritt
in die Armee, in der ſie ſo ſehr nötig ſind, dem Lande zu
dienen.
* London, 7. Okt. Wie die Times meldet, hatten
die großen Werbeumzüge Ende der vorigen Woche
geringe Ergebniſſe. In Leeds meldeten ſich 23,
in Oſt=Lancaſhire 149, in Nottingham 123, in
Birming=
ham 96, in Bradford 34 und in Sunderland 22
Frei=
willige.
Engliſche Verluſte.
* London, 7. Okt. Die geſtrige Verluſtliſte
weiſt die Namen von 106 Offizieren, davon 96 von der
Weſtfront, und 2936 Mann auf. Unter den Gefallenen
befinden ſich der Abgeordnete Ninian Crighton Stuart
und die Generalmajore Capper und Wing; der
Brigade=
general Dod iſt verwundet. Die Times zeigt außerdem
den Tod von 47 Offizieren an, die noch nicht in der amt
lichen Liſte ſtehen.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
8. Oktober: Das Torpedoboot „§ 116‟ in der Nord
ſee durch den Torpedoſchuß eines engliſchen
Unterſee=
bootes verloren gegangen. Vor Antwerpen das Fort
Breendonk genommen.
der Naturwiſſenſchaftlichen Wochenſchrift berichtet wird,
ein neuer See gebildet. Dies iſt ein ſeltenes Ereignis.
Eher verſchwinden die Seen aus dem Landſchaftsbilde,
da ſie durch Ablagerung des mitgeführten Schuttes und
der ſonſtigen feſten Beſtandteile, wie Schlamm, das Becken
allmählich ausfüllen. Die Urſachen der Entſtehung des
Rüdersdorfer Sees, der etwa 1 Kilometer lang und 100
bis 200 Meter breit iſt, beruhen darauf, daß der ſogen.
Heinitzbruch im Tagebau vor dem Kriege bis auf mehrere
Meter unter dem Meeresſpiegel ausgeſchachtet worden iſt.
Seit dem Ausbruch des Krieges iſt nun die
Kalkſteinför=
derung erheblich eingeſchränkt worden, und die
Maſchi=
nen, die das einbrechende Grundwaſſer auszupumpen
hatten, liegen jetzt ſtill. Dies hat ein Steigen des
Grund=
waſſers zur Folge gehabt, ſodaß ſchließlich der See
ent=
ſtanden iſt. Er hat eine Tiefe von zirka 40 Metern; doch
nimmt dieſe noch ſtetig zu, da die Oberfläche noch nicht
das Niveau der benachbarten Seen erreicht hat und der
Zufluß noch fortdauert. Die Waſſerfläche des Sees, deſſen
Boden unter den Meeresſpiegel hinabreicht, iſt von
wei=
ßen, ſenkrechten Kalkwänden eingefaßt und bietet ein
reiz=
volles Landſchaftsbild, für das die Einwohner Berlins
der gütigen Geberin Natur nur dankbar ſein können.
C.K. Der Mageninhalt eines Mammut. Wie ſchon
öfters, ſo ſind auch kürzlich in den Tundren Sibiriens, und
zwar auf der Inſel Liakow, Jahrtauſende alte Ueberreſte
eines Mammut gefunden worden. Was dieſen Fund
auszeichnet, iſt, daß die Weichteile und Eingeweide
in=
folge der natürlichen Kühlräume, in denen ſie ſo lange
lagerten, ſich teilweiſe ganz friſch erhalten haben. Sogar
im Magen befand ſich, wie in der Naturwiſſenſchaftlichen
Wochenſchrift mitgeteilt wird, ein geringer Reſt von
ver=
dauter Nahrung. Unterſuchungen ergaben, daß die
grün=
lichen Maſſen dem Pflanzenreich angehört hatten. Und
zwar konnte man feſtſtellen, daß es ſich um drei
Moos=
arten handelte, die noch heute im hohen Norden
vor=
kommen; eine Polytrichum= und zwei Hypnumarten. Ihr
Vorkommen deutet auf ein ſehr kaltes Klima hin. Es iſt
nicht zu vermuten, daß dieſe Mooſe, die einen geringen
Nährwert beſitzen, für das Mammut ein beſonderer
Lecker=
biſſen geweſen ſind vielmehr werden ſie nur zufällig mit
anderem Pflanzenfutter in den Magen gelangt ſein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Oktober.
Dank Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs an die
eſſiſche Landwehr. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog
ſprach der .. Landwehr=Brigade mit folgenden
Worten ſeine Anerkennung und Dank für die tapfere
Hal=
tung der Truppe während der ſchweren franzöſiſchen
An=
riffe vom 24. bis 26. September aus:
„Wieder vernahm unſer Heſſenland von Heldenmu
und Todesverachtung der heſſiſchen Landwehr, welche dem
eindlichen Anſturm erfolgreich ſtandgehalten hat. Ich
weiß, daß in der Heimat alle Herzen ſtolz und dankbar
der heſſiſchen Helden gedenken und mit mir Gottes
wei=
teren Beiſtand inbrünſtig erflehen. gez.: Ernſt Ludwig.”
Se. Exz. von Blumenthal, Brigade=Kommandeur der
. Landw.=Brigade, ſprach Sr. Kgl. Hoheit ſeinen
unter=
tänigſten Dank mit folgenden Worten aus:
„Ew. Kgl. Hoheit alleruntertänigſten Dank für die
der heſſiſchen Landwehr=Brigade ausgeſprochene
aller=
ſöchſte Anerkennung. gez. von Blumenthal,
Generalleut=
nant und Kdr. der .. Landw.=Brigade.”
* Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog hat dem Fürſtlich Stolberg=Wernigerodiſchen
Rendanten Julius Cloos zu Gedern die Krone zum
Silbernen Kreuz des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen verliehen.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum
Ober=
leutnant: der Leutnant v. Neufvillle der Reſ. d. Garde=
Drag.=Regts. Nr. 23 (II Frankfurt a. M.), jetzt im Landw.
Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 3; zu Leutnants der Reſerve: die
Vizefeldwebel Rau, v. Kameke (I Darmſtadt), jetzt im
IV (Großh. Heſſ.) Bat. Landw.=Inf.=Regts. Nr. 87; zu
Fähnrichen: die Unteroffiziere Schweighöfer
Groppler im Inf.=Regt. Nr. 168; zum Leutnant der
Re=
erve: der Offizieraſpirant des Beurlaubtenſtandes
Kai=
ſer (I Darmſtadt), jetzt bei d. mob. Landft.=Pion.=Erſ.=
Komp. 3 d. XI. A.=K.; den Charakter als Major hat
erhal=
en: der Hauptmann d. Landw.=Inf. 1. Aufgeb.:
Neu=
nann (Eugen) (II Berlin), jetzt Führer d. Landft.=Inf.
Bats, III Darmſtadt.
— Großherzogliches Hoftheater. Heute findet die erſt
Aufführung des hiſtoriſchen Dramas von Shakeſpeare
„Coriolan” ſtatt. In dieſem Werke, das zu den
bühnen=
wirkſamſten Stücken Shakeſpeares gehört, ſind die Damer
Alſen und Meißner ſowie das geſamte Herrenperſonal
des Schauſpiels beſchäftigt. Die Spielleitung hat Herr
aumeiſter, der auch die Titelrolle ſpielt. Anfang 7 Uhr.
Sonntag, den 10. Oktober, 4 Uhr nachmittags, D 6, wird
„Parſifal” wiederholt. Die diesmalige Aufführung
es „Parſifal” mit Joſef Mann in der Titelrolle iſt auf
längere Zeit hinaus die letzte. Die nächſte Aufführung
dürfte erſt Sonntag, den 12. Dezember ſtattfinden. Mon
tag, den 11. Oktober, leitet Generalmuſikdirektor Felix
v. Weingartner das erſte Hofmuſikkonzert.
Dienstag, den 12. Oktober, findet die Uraufführung der
„Komödie der Worte” von Arthur Schnitzler ſtatt.
Für dieſes literariſche Ereignis gibt ſich bereits das
egſte Intereſſe kund. Die drei Einakter, in denen Bruno
Harprecht, Käthe Gothe, Käthe Meißner und Charlotte
Pils die Hauptrollen ſpielen, werden von Regiſſeur
Bau=
meiſter einſtudiert.
* Gedenkblätter für die gefallenen Krieger.
Infolg=
leberhandnahme der beim Kriegsminiſterium
eingehen=
den Geſuche um Ueberſendung von Gedenkblättern ar
die Angehörigen gefallener preußiſcher Krieger muß
dar=
auf hingewieſen werden, daß ſämtliche Geſuche und
An=
fragen in Angelegenheit der Gedenkblätter nicht an das
Kriegsminiſterium, ſondern an die mit der Aus
füllung und Verſendung beauftragten
Erſatztrup=
venteile und Bezirkskommandos zu richten
ſind.
Um dem Mangel an Bindfaden aus Hanf
Baumwolle u. dgl. abzuhelfen, ſind verſchiedene
Er=
ſatzmittel in Gebrauch genommen worden, vor
denen u. a. Bindfaden aus Papierfaſern, mit Papier
oder anderen Stoffen umſponnener Draht uſw. ſich in
allgemeinen als brauchbar erwieſen haben. Derartige
Erſatzmittel können auch zur Umſchnürung der Poſt
ſendungen, insbeſondere der über 50 g ſchweren Feld
poſtbriefe mit Wareninhalt (Päckchen), verwendet werden
vorausgeſetzt, daß ſie haltbar ſind und eine feſte
Um=
ſchnürung damit hergeſtellt werden kann. Dünner
Draht (ſog. Blumendraht) ohne Umſpinnung iſt zur
Verpackung von Poſtſendungen nicht geeiget, wei
er ſich nicht knoten läßt und Verletzungen des Perſonals
und Beſchädigungen der Briefbeutel und anderer
Poſt=
ſendungen durch den Draht unvermeidlich ſind,
nament=
lich wenn die Umſchnürung und der Verſchluß nicht
ſorgfältig ausgeführt werden.
* Starkenburger Kirchengemeindetag. Intime
Ein=
blicke in die edelſten Motive und Kräfte, die in dieſer
Kriegszeit unſere Gemeinden mit dem Geiſte ſtarken
Gott=
ertrauens und warmer Bruderliebe erfüllen, hat der am
20. v. M. zu Gießen gehaltene oberheſſiſche Gemeindetat
die zahlreichen Teilnehmer tun laſſen. Dasſelbe will auck
der am 11. Oktober nachmittags 2½ Uhr, in
dem Gemeindehauſe der Martinsgemeinde
Mollkerſtraße 23, ſtattfindende „Starkenburger
Gemeindetag” unſrer Provinz bieten. Damit das
Beſondere der drei Hauptarten der Gemeinden, der
Stadt=
gemeinde, der Induſtriegemeinde und der Landgemeinde
zur Geltung kommt und falſche Verallgemeinerungen
ver=
mieden werden, iſt wiederum zur Behandlung jeder dieſe:
Gemeindetypen ein beſonderer Redner gewonnen worden,
und zwar Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt, Pfarrer Eckel=
Lampertheim und Pfarrer Knöpp=König, mit der
Maßgabe, daß jeder der Vorträge nur 20 Minuten in
An=
pruch nimmt. — Die vor fünf Jahren gegründete „
Kon=
ſerenz für evang. Gemeindearbeit” von der die „
Gemeinde=
tage” organiſiert werden, hat ſich die beſondere Aufgabe
geſtellt, dahin zu wirken, daß die Predigt der Kirche
beglei=
tet werde durch die von dem Evangelium geforderte Liebe
und daß insbeſondere die Gemeindeglieder die Arbeit der
Liebe freiwillig als ihre Pflicht und ihre Freude erkennen
Da die Kriegsnot uns darin ein großes Stück vorwärts
gebracht hat, werden nicht allein die Vorträge, ſondern
auch die freie Ausſprache, für die reichlich Zeit zur
Ver=
fügung ſtehen wird, uns Bilder aus dem neuerwachten
Gemeindeleben und in dieſer Arbeit gemachte Erfahrun
gen darbieten, aus denen zumal die Vertreter der
Kirchen=
vorſtände und die Helfer und Helferinnen in der
Ge=
meindearbeit mancherlei Anregungen ſchöpfen können
Jedermann iſt willkommen; doch wünſcht die
Martins=
gemeinde, die ihre Gäſte in der Pauſe mit Kaffee
bewir=
ten will, daß man ſich bis ſpäteſtens Montag vormittag
bei Geheimerat Kobelt Martinſtr. 97, oder bei
Pfarrer D. Waitz, Mollerſtr. 23, anmelde.
** Hausfrauenberatungsſtelle der Zentrale für
Volks=
ernährung im Krieg. Heute Freitag, 8. Oktober, findet
Fiſchkochen ſtatt. Es werden einige Fiſchgerichte
(auch Stockfiſche) vorgeführt. Von nächſter Woche ab
werden Kochvorführungen regelmäßig jeden
Nach=
mittag, auch Mittwochs, veranſtaltet. An den
Mitt=
wochnachmittagen wird über die Verwendung des
Gaſes und des Gasherdes im Haushalt
geſprochen. Den Vortrag übernimmt eine Dame des
ſtädtiſchen Gaswerks. Die übrigen Nachmittage werden
hauptſächlich von Haushaltungslehrerinnen abgehalten.
Verwertung von Küchenabfällen. Durch das Fehlen
der Kraftfuttermittel und geringes Ergebnis der
Grün=
futterernte ſind zurzeit Küchenabfälle ſehr begehrt, um den
vorhandenen Viehbeſtand erhalten zu können. Leider hat
aber deren Bereitſtellung durch die Haushaltungen ſehr
abgenommen. Es ergeht daher die erneute Bitte an alle
geehrten Hausfrauen, im vaterländiſchen Intereſſe alle im
Haushalt ſich ergebenden Küchenabfälle ſorgfältig zu
ſam=
meln und zur Abholung bereit zu ſtellen. Die Abholung
der Abfälle geſchieht nach wie vor durch das Tiefbauamt
an den gleichen Tagen und annähernd zu den gleichen
Zeiten, wie der Hauskehricht abgeholt wird.
Die Kleiderſammelſtelle Darmſtadt.
Als ſich vor Jahresfriſt eine Anzahl von Frauen aus
dem Kreiſe der Ortsgruppe des Allgemeinen
Deut=
chen Frauenvereins zur gemeinſamen Arbeit
zu=
ammenfand, galt es zunächſt, zwei verſchiedene Zwecke in
er neubegründeten Kleiderſammelſtelle zu erreichen.
Eine möglichſt umfangreiche Sammlung alter
Kleidungs=
ſtücke in allen Teilen Darmſtadts ohne Begrenzung nach
Konfeſſionen oder durch Zugehörigkeit zu kleineren
Ge=
neinſchaften ſollte einen großen zentralen Kleiderſchrank
haffen, der dann wiederum allen Kreiſen der Stadt
zur Verfügung ſtände: den ſtädtiſchen Fürſorgeſtellen wie
allen ſich anſchließenden Wohlfahrtsvereinen und auch
Privatperſonen für ihre Schützlinge. Die nötige
Sicher=
heit gegen Mißbrauch der Einrichtung bieten die
Empfeh=
ungen von amtlichen Perſönlichkeiten und Vereinen, ohne
die niemand koſtenlos mit Kleidern verſorgt wird. In
1300 Fällen ſind bisher Kleider abgegeben wordem,
davon in 360 an die ſtädtiſchen Fürſorgeämter. — Die
berrichtung und Umarbeitung der Kleidungsſtücke ergab
zwanglos die zweite Aufgabe: Schaffung einer
Arbeits=
gelegenheit. Dieſem Zweck dient die Nähſtube, wo nicht
nur Schäden ausgebeſſert werden, ſondern eine große
An=
zahl neuer, ſchmucker Kleidungsſtücke — vor allem
Kin=
derkleider — entſteht. Dort verwandelt ſich eine alte
Damenjacke (gereinigt und gebügelt) in ein
Bubenhös=
chen; Stoffreſte (hochwillkommen!) in Mädchenkleider, die
mit alten, nett aufgefriſchten Blüschen noch
Sonntags=
leider abgeben, die ſich ſehen laſſen können. Die lange
Uebung hat in dem Stamm der Arbeiterinnen eine
er=
ſtaunliche Findigkeit und Geſchicklichkeit erzeugt und
Be=
ucher der kurz nach Weihnachten in der Mittelſchule,
Her=
mannſtraße, abgehaltenen Ausſtellung haben ein Bild
dieſer Tätigkeit empfangen und werden ſich unter anderem
ill der hübſchen Kinderſachen erinnern, die aus alten
veißen Strümpfen hergeſtellt waren. — Im Laufe der
Zeit traten neue Aufgaben hinzu. Zu Anfang des Jahres
vurde nach einer kleinen Demonſtration des Kochbeutels
für die Arbeiterinnen der Nähſtube eine größere
Veran=
taltung in der Loge abgehalten, bei der vor zirka 120
Be=
ſucherinnen ein Vortrag über Ernährungsfragen gehalten
wurde und praktiſche Vorführungen von Kochbeutel und
Kochkiſte ſtattfanden. — Während einer Woche hat ſich die
Nähſtube in den Dienſt der Reichswollwoche geſtellt und
zirka 90 Decken in dieſer Zeit angefertigt. — Neuerdings
tut ſich die Nähſtube auch als Nähſchule auf und ladet zu
unentgeltlicher Unterweiſung im Anfertigen von
Klei=
ungsſtücken ein.
Bei der Einkleidung der großen Zahl von
Schulkin=
ern ſtellte ſich ſehr bald die Schwierigkeit heraus,
die=
ſelben mit Schuhzeug zu verſehen und mit der
beginnen=
den Ledernot wurde dieſe Frage eine brennende. So
wurde der Kleiderſammelſtelle ein neues, bedeutſames
Arbeitsgebiet angegliedert: die Herſtellung eines guten,
illigen Erſatzes für die unerſchwinglich teuren
Leder=
ſtiefel. Nachdem das Stadium der Verſuche überwunden
war, hat die Kleiderſammelſtelle ſeit Januar d. J. die
von ihr mit dem Namen „Kriegsſtiefel” bezeichneten
Schuhe angefertigt, anfangs verſchenkt und dann verkauft.
lus kleinen Anfängen entwickelte ſich raſch ein größerer
Betrieb mit eignem Geſchäftsführer, einer Buchhalterin
und beſonderer Werkſtatt. Die Schuhe erfreuten ſich bald
iner wachſenden Beliebtheit ſowohl in Darmſtadt wie
uch auswärts und wandern jetzt in großen Ballen nach
Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt, Heidelberg, Kaſſel und
einer Reihe kleiner heſſiſcher Städte, ja bis Düſſeldorf,
damburg und Stettin. Stadt= und Armenverwaltungen
und die Arbeitsſtellen des Nationalen Frauendienſtes
ſind ihre Abnehmer und geben die Adreſſe der
Kleider=
ſammelſtelle weiter. Jetzt hat ſelbſt das ferne Königsberg
und das noch fernere Stallupönen (Oſtpreußen)
ange=
fangen, Beſtellungen zu machen. — Auch auf dieſem
Ar=
beitsgebiet war das Ziel ein doppeltes, es galt die
öſung der Schuhfrage — ſchon in normalen
Friedens=
zeiten ein ſchlimmes Kapitel ſozialer Not — und
Schaf=
ung einer Arbeitsgelegenheit für die durch die
Kriegsver=
hältniſſe vielfach arbeitslos gewordenen Schuhmacher.
Mit Befriedigung kann die Kleiderſammelſtelle auf die
Reſultate zurückblicken. Die Schuhabteilung hat allein
eit Anfang April zirka 8000 Mark an Löhnen und
Ge=
hältern an einheimiſche Arbeitskräfte gezahlt, während die
ganze von der Kleiderſammelſtelle ſeit ihrem Beſtehen
für Arbeitslöhne an hieſige Arbeiter und Arbeiterinnen
usgezahlte Summe weit über 12000 Mark beträgt.
In einer Anzeige richtet die Kleiderſammelſtelle heute
inen Appell an die Hilfsbereitſchaft der Darmſtädter
Be=
ölkerung, der an dieſer Stelle warm unterſtützt zu
wer=
den verdient. Aus den obigen Ausführungen erweiſt ſich
ie wahrhaft ſoziale Bedeutung dieſer Vereinstätigkeit,
die nichts Vorhandenes verdrängen, ſondern ergänzend
und zuſammenfaſſend wirken will. Darum ſei es weiteren
Kreiſen ans Herz gelegt, die Beſtrebungen der
Kleider=
ſammelſtelle zu unterſtützen durch Hergabe getragener
Kleider und Zahlung von Beiträgen zur Beſtreitung der
Löhne und des notwendigen Materials in der Nähſtube.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Racht
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rtedaktion ihr Urteil vor.
Reſidenz=Theater am Weißen Turm.
Intereſſenten ſeien an dieſer Stelle nochmals darauf
auf=
merkſam gemacht, daß heute das Drama „Im Banne der
Leidenſchaft” mit unſerem beliebten Künſtler Bruno
Harp=
recht und Henny Porten zum letztenmal vorgeführt wird,
Morgen folgt dann ein ſpannendes Wild=Weſt=Drama in
3 Akten: Die Rache der Vodoos” und ein großes
Luſt=
ſpiel in 2 Akten: „Von Sieben die Häßlichſte”. Vor einigen
Tagen ging die Notiz durch die Zeitungen: Alexander
Moiſſi kriegsgefangen! Trotzdem gaſtiert der große Mime
ab Dienstag, aber ſelbſtverſtändlich im Film, in dem
gro=
ßen dramatiſchen Lebensbild „Kuliſſenzauber”. (S. Anz.)
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 7. Oktober.
Kartoffeln u. Gemüſe: Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf
Kartoffeln, Ztr. 4,25-4,75 M. Einmachgurken, Stück
Speiſekartoffeln, Pfund
2—3 Pf.
4—5 Pf. Salatgurken, Stück 5—20 Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 12-14 Pf. Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. 16-18 Pf. Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Stangenbohnen, Pfund
Meerrettich, Stück”. 20 Pf.
20—25 Pf. Sellerie, Stück . 3—8 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund
Grünkohl, Stück . 3—7 Pf.
20—25 Pf.
Blumenkohl, Stück 10—40 Pf.
Obſt:
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf. Eßäpfel, Pfund 10—14 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf. Kochäpfel, Pfund 6—8 Pf.
Stück . 5—18 Pf. Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Weißkraut, Pfund 5—7 Pf. Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Stück 10—30 Pf. Quitten, Pfund 18—20 Pf.
Rotkraut, Pfund . 7—8 Pf. Pfirſiche, Pfund 15—25 Pf.
Stück 10—40 Pf. Trauben, Pfund 25—35 Pf.
Zitronen, Stück 8—15 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſch,
Brombeeren, Schopp. — Pf.
Stück 3—5 Pf.
Spinat, Pfund . 12—15 Pf. Nüſſe, 100 Stück 40—50 Pf.
Tomaten, Pfund 12—15 Pf.
Zwiebeln, Pfund 17—18 Pf. Sonſtige Waren:
Gelberüben, Pfund 7—8 Pf. Süßrahmbutter, Pfd. 2,60 M.
Bündel 3—4 Pf. Landbutter, Pfd. . . 2 M.
Roterüben, Pfund 7—8 Pf. Eier, Stück . . . 20 Pf.
Weißerüben, Stück 2—3 Pf. Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
-h-Von der Bergſtraße, 7. Okt. (Neues Lazarett.)
Auch das frühere „Café Oranien” in der
Bahnhofs=
ſtraße in Auerbach, Herrn Gaſthofbeſitzer H. Koch,
zur=
zeit in franzöſiſcher Gefangenſchaft, gehörig, wird als
Reſerve=Lazarett eingerichtet. Damit erhält
Auer=
bach das fünfte Lazarett. Außerdem ſind bekanntlich die
Gebäude im Fürſtenlager zu einem Geneſungsheim für
erholungsbedürftige Unteroffiziere und Soldaten
einge=
richtet. — (Die Kartoffelernte) iſt in vollem
Gange und fällt für manche Landwirte zur vollen
Zufriedenheit aus, während andere ſehr klagen, da die
Mäuſe und Engerlinge den Ertrag ganz empfindlich
verminderten.
Wallbach, 7. Okt. (Anhänglichkeit an die alte
Heimat.) Von einer Familie in Amerika, deren Eltern
von hier ſtammen, wurde zum Zeichen treuen Gedenkens
in ſchwerer Zeit und mit den beſten Glück= und
Segens=
wünſchen für das deutſche Vaterland eine größere
Geldſumme hierher überwieſen. Einen Teil bekamen
die hier lebenden Verwandten der Familie, deren Söhne
im Felde ſtehen, einen Teil erhielt der Bürgermeiſter zur
Auszahlung in Monatsraten am die Angehörigen
bedürf=
tiger Kriegsteilnehmer, und beſonders an
Kriegswitwen und Kriegswaiſen aus hieſiger Gemeinde.
Reich und Ausland.
Siegen, 7. Okt. (Das Spielen mit
Schuß=
waffen.) Als hier zwei Sekundaner mit einem
Re=
volver hantierten, entlud ſich die Waffe. Der Schuß
drang dem einen ins Herz. Der Getroffene war ſofort
tot.
Dresden, 7. Okt. (Wie der König zwei
Ruſ=
ſen fing.) König Friedrich Auguſt von Sachſen ſah bei
einem Spazierritt nach Altenberg im Erzgebirge zwei
Perſonen in ruſſiſchen Uniformen in einem
Gebüſch nahe am Wege. Er ſprach die beiden in ruſſiſcher
Sprache an; ſie erklärten, aus einem Gefangenenlager ent
laufen zu ſein. Der König ließ ſie feſtnehmen und ir
das Lager zurückſchaffen.
Wien, 7. Okt. (Einbruchsdiebſtahl.) Im Schloß
Großvar, dem Beſitztum der Gräfin Lonyay, wurde ein
Einbruch verübt. Es wurden Juwelen im Werte von
20000 Kronen geſtohlen. Der Täter iſt bereits
ver=
haftet; dagegen iſt der größte Teil der
Schmuckgegen=
ſtände noch nicht ermittelt.
Paris, 6. Okt. (Brand.) Der Temps meldet:
Eine Guttaperchafabrik in St. Denis iſt durch
einen Brand vollkommen zerſtört worden. Bei
den Rettungsarbeiten wurden ſechs Perſonen verwundet.
Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.
Prinz=Nihiliſt. Roman von C. A.
Brat=
ter. (Marothon=Bücher, Band II, Preis in eleg.
Papp=
band 1,50 Mk.) Robert Markiewicz Verlag, Berlin SW 68
— Kreuzerfahrten und U=Bootstaten
von Otto von Gottberg. Verlag Ullſtein u. Co.,
Ber=
lin und Wien. 1 Mk.
— Wiking=Bücher Bd. 7: Rudolf Presber
Poveretto (Verlag der Wiking=Bücher, Leipzig). In
Leinen 1 Mk.
Im Verlag von Velhagen & Klaſing in Bielefeld
erſchien: „Die Dardanellen. Von G. A. Erdmann”
als neueſter Band von Velhagen & Klaſings
Volksbüchern. Preis 60 Pf.
— „Der Splitter” Kriegsſpiel in einem Akt von
Ernſt Hayn. Tenien=Verlag in Leipzig. 1 Mk. Das
Un=
ſittliche der Lieferung von Munition ſeitens Amerikas an
unſere Feinde wird hier feſtgeſtellt. Mit ſtarken Strichen
iſt der Konflikt gezeichnet, mit wuchtigen Schlägen wird
die Löſung herbeigeführt. Das Stück iſt eine ungeheure
Anklage und das Werk eines Dichters.
— Der Krieg und die Seeſchiffahrt mit
beſonderer Berückſichtigung des Norddeutſchen Lloyd. —
Weltreiſeverlag G. m. b. H., Berlin. Preis Mk. 3,50
Das neue Jahrbuch des Norddeutſchen Lloyd bietet eine
Fülle reichhalltigen Materials. Es ſei allen denen
wärm=
ſtens zur Lektüre empfohlen, die ſich ein Bild von den
Ein=
wirkungen des Weltbrieges auf ein großes modernes
Schiffahrtsunternehmen machen möchten.
— Richard Förſter, Hauptmann a. D., Mit
Hin=
denburg und Mackenſen in Ruſſiſch=Polen
Preis kartoniert 1,80 Mark. Verlag von S. Hirzel in
Leipzig.
— Ein gutes Hilfsmittel iſt der im Verlag Ullſtein u.
Co., Berlin SW 68, ſoeben erſchienene Kriegs=Atlas
mit 36 Spezialkarten von den Schauplätzen des
Weltkrieges: vom „Oſten” und „Weſten” von den
Darda=
nellen und Balkanſtaaten, von Aegypten, von Italien, vom
Küſtenland, von der Kärntner und Tiroler Grenze und
von den verſchiedenen Seekriegsſchauplätzen.
Der Kieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 7. Okt. Amtlich wird verlautbart:
7. Oktober 1915.
Ruſſiſcher Kriegsſchaupfatz.
An der beßarabiſchen Grenze und bei Krze
mieniec in Wolhynien wurden mehrere ruſſiſche
Angriffe abgewieſen.
Sonſt herrſchte an der oſtgaliziſchen Front und an
der Ikwa Ruhe.
Nördlich von Dubno und an der Putilowka
ſetzte der Feind an zahlreichen Punkten unter großem
Mnnitionsaufwand ſtarke Kräfte zum Angriff
an. Er wurde überall unter ſchweren
Ver=
luſten zurückgeſchlagen. Stellenweiſe kam es zu
einem erbitterten Handgemenge, ſo bei Olyka, wo den
Ruſſen die Linzer Diviſion in gewohnter Kaltblütigkeit
entgegentrat. Wir nahmen etwa 800 Mann und
meh=
rere Offiziere gefangen.
Nordöſtlich von Kolki, beiderſeits der von Sarny
nach Kowel führenden Bahn, iſt der Feind an einzelnen
Stellen auf das Weſtufer des Styr vorgegan
gen. Ein von öſterreichiſch=ungariſchen und deutſchen
Kräften geführter Gegenangriff ſchreitet
er=
folgreich fort.
Oeſterreichiſch=ungariſche Bataillone entriſſen den
Ruſſen das zäh verteidigte Dorf Kulikowice am Styr,
wobei 200 Gefangene eingebracht wurden. Deutſche
Trup=
pen vertrieben den Gegner aus ſeinen Stellungen bei
Czartorysk.
Bei den k. u. k. Streitkräften an der oberen Szczara
nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Die Gefechtstätigkeit an der Südweſtfront beſchränkte
ſich geſtern auf die gewöhnlichen
Geſchütz=
kämpfe.
Nur gegen den Nordteil der Hochfläche von Doberdo
bei Petteano verſuchten Abteilungen eines italieniſchen
Mobil=Miliz=Regiments anzugreifen. Dieſes
Unterneh=
men ſcheiterte vollſtändig. Unſere Truppen jagten den
Feind in der Nacht bis über ſeine Vorpoſtenaufſtellung
zurück.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Oeſterreichiſch=ungariſche und deutſche Streitkräfte
er=
zwangen ſich geſtern zwiſchen der Mündung der Drina
und dem Eiſernen Tor an zahlreichen Punkten den
Uebergang über die Save= und Donau
Linie. Die ſerbiſchen Vortruppen wurden
zurückge=
worfen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Zur Lage im Weſten.
* London, 7. Okt. Der Daily Chronicle kritiſiert
in einem Leitartikel die amtlichen Benichte über
die Weſtfront auf Grund der Meldungen ſeines
Be=
richterſtatters. Das Blatt ſchreibt: Der Bericht vom 26.
September erweckte den Eindruck, daß wir die Dörfer
Loos und Hulluch eingenommen hätten. Aber wenn
wir wirklich Hulluch eingenommen haben, müſſen wir es
wieder verloren haben, denn unſer Berichterſtatter meldet,
daß am 30. September die Deutſchen uns in Loos und
wir die Deutſchen in Hulluch beſchoſſen haben. Vielleicht
haben wir überhaupt nur die Steinbrüche von Hullluch
eingenommen, die ſeitdem zurückerobert wurden, und haben
vielleicht nicht die andere Seite des Weges La Baſſée-
Lens gewonnen. Wir müſſen offenbar die Karten unſeres
Vorrückens, die wir auf Grund von Originalldepeſchen von
Feldmarſchall French gezeichnet haben, beträchtlich
ändern. Wir haben auch lange nichts mehr von Hügel
70 gehört, hätten aber bei ſeiner Bedeutung ſicher von ihm
gehört, wenn er feſt in unſeren Händen geblieben wäre.
Es wäre gut, wenn das Hauptquartier darüber eine
Auf=
klärung geben würde. Dieſe würde den Deutſchen nichts
verraten, aber in den neutralen Ländern ein größeres
Vertrauen zu unſeren amtlichen Berichten erwecken.
* London, 7. Okt. Daily Mgil ſchreibt in einem
Leitartikel: Die deutſche Linie iſt an verſchiedenen
Punk=
ten ſtark eingedrückt, aber anſcheinend nicht
durch=
brochen. Die Berichte rechtfertigen nicht die Annahme
daß unſere Armeen dem Feinde entſcheidende Schläge
verſetzten. Um auf die Deutſchen Eindruck zu machen,
muß man weiter als zwei bis drei Meilen
vordringen. Das Blatt bekämpft die Vorſtellung,
daß Deutſchland einer eingeſchloſſenen Feſtung gleiche, es
eroberte von Rußland 150000
Quadrat=
meilen, die die Lebensmittelverſorgung ſichern.
Der Seekrieg.
* Kriſtiania, 7. Okt. Das deutſche Auswärtige
Amt hat der norwegiſchen Geſandtſchaft in Berlin
mitge=
teilt, daß es die Mitteilungen über den Untergang
des norwegiſchen Dampfers „Magda” die die
Geſandt=
ſchaft dem Auswärtigen Amte auf Grund der
ſeegericht=
lichen Verhandlung gemacht hat, mit den dienſtlichen
Be=
richten der Kommandanten derjenigen Unterſeeboote
ver=
glichen hat, die ſich zur Zeit des Untergangs der „Magda”
in dem betreffenden Gebiete befanden. Keiner dieſer
Berichte gibt Anhaltspunkte dafür, daß der Dampfer von
einem deutſchen Unterſeeboot verſenkt
wor=
den iſt.
* Amſterdam, 7. Okt. Heute morgen erhielt die
holländiſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft die Nachricht, daß
der Dampfer „Texelſtroom” (1602 Bruttotonnen)
bei Sheerneß geſunken iſt. Die 24 Mann zählende
Be=
ſatzung iſt gerettet. Die Geſellſchaft glaubt, daß der Damp
fer auf eine Mäne geſtoßen iſt.
Oeſterreich=Ungarns dritte Kriegsanleihe.
* Wien, 7. Okt. Den Blättern zufolge hat geſtern
der Gouverneur des Sparkaſſenamts, Leth, anläßlich
der Emiſſion der dritten Kriegsanleihe die
Preſſevertreter empfangen. Der Gouverneur wies auf
den ſteigenden Erfolg der zweiten Anleihe gegenüber der
erſten hin, der insbeſondere deshalb einen Ruhmestitel
der Monarchie bilde, weil während der Zeichnung der
zweiten Anleihe der Krieg mit Italien ausgebrochen war.
Um ſo berechtigter ſei die Hoffnung auf den
gro=
ßen Erfolg der dritten Kriegsanleihe, da die
militäriſche Lage der Monarchie
ausge=
zeichnet ſei und auch diplomatiſche Siege auf dem
Balkan errungen und dort ein neuer Freund gewonnen
worden ſei. Es gelte aber auch, dem Vorbilde
Deutſch=
lands nachzuſtreben, zumal Oeſterreich damit auch eine
wichtige Arbeit für die Zukunft leiſte. Wer ſich jetzt ſtark
zeige, werde auch nach dem Kriege wirtſchaftliche Erfolge
haben. Der Gouverneur gedachte ſchließlich in warmen
Worten der Mitarbeit der Preſſe an den Erfolgen der
Kriegsanleihen.
Die Abreiſe des Fürſten Hohenlohe
von Konſtantinopel.
* Konſtantinopel, 7. Okt. Der interimiſtiſche
Botſchafter Fürſt Hohenlohe iſt geſtern früh in
einem bulgariſchen Salonwagen mit dem
fahrplanmäßi=
gen Zuge abgereiſt. Am Bahnhofe fand großer
Ab=
ſchied ſtatt, zu dem als Vertreter des Sultans deſſen
Ad=
jutant Mehmed Ali, der Kriegsminiſter Enver Paſcha, der
Miniſter des Innern Talaat Bei, der Kammerpräſident
Halil und der Polizeichef Bedri, ferner namens des durch
Unwohlſein verhinderten Botſchafters von Wangenheim
der Botſchaftsrat von Neurath mit dem geſamten
Bot=
ſchaftsperſonal, Mitglieder der deutſchen Kolonie und die
diplomatiſchen Vertreter Bulgariens, Rumäniens,
Grie=
chenlands und der Vereinigten Staaten erſchienen waren.
Der Großweſir hatte zu Ehren des ſcheidenden Fürſten
Hohenlohe ein Abſchiedsmahl veranſtaltet, an dem
die Miniſter Enver Paſcha und Talaat Bei, der
Kammer=
präſident Halil, der Oberzeremonienmeiſter Dſchenani Bey,
der Stadtpräfekt Ismet, der deutſche Botſchaftsrat
Traut=
mannsdorff und hohe Beamte des Miniſteriums des
Aeußern teilnahmen.
* Sofia, 7. Okt. (Meldung der Bulgariſchen
Tele=
graphenunion.) Der deutſche außerordentliche Botſchafter
Fürſt Hohenlohe traf auf der Rückreiſe von
Konſtan=
tinopel hier ein. Er wohnt als Gaſt des Königs im
königlichen Palaſt.
* Sofia, 7. Okt. Der Botſchafter Fürſt v.
Hohen=
lohe iſt heute nach Bukareſt abgereiſt, wo er ſich
einige Tage aufhält.
Die engliſche Bevormundung der Neutralen.
* Amſterdam, 7. Okt. Vor einiger Zeit verkaufte,
dem Handelsblad zufolge, der Kolonialminiſter
einen größeren Vorrat an Banka=Zinn an
Deutſchland, um im Eintauſch dagegen
Anilin=
farben für Niederländiſch=Indien zu erhalten. Die
Regierung ſagte zu, dieſes Zinn ausſchließlich für
Han=
delszwecke verwenden zu laſſen. Da das Zinn in die
Niederlande eingeführt worden war, ehe die neuen
Be=
ſchränkungen der Wiederausfuhr in Kraft getreten ſind,
konnten die Alliierten keinen Einſpruch erheben; ſie
wei=
gern ſich aber, künftig größere Mengen
Zinn ins Land zu laſſen. Nur die geringen,
be=
reits unterwegs befindlichen Mengen dürfen eingeführt
werden unter der Verpflichtung, daß ſie im Lande ſelbſt
verbraucht werden. Man befürchtet daher ernſtlich, daß
es an Zinn mangeln könnte. In den Kreiſen des
Over=
zeetruſts Maatſchappy wird die Transaktion des
Kolonial=
miniſters mißbilligt, weil ſie die Verhandlungen mit
der engliſchen Regierung erſchwert, beſonders auch, da der
Miniſter ſeine Kollegen vorher nicht gefragt hat. Ein
außerordentlicher Miniſterrat hat ſich geſtern mit der
Angelegenheit beſchäftigt.
* Kopenhagen, 7. Okt. Nach einer Meldung der
Berlingske Tidende aus Kriſtiania halten die
Erſchwe=
rungen ſeitens Englands gegen die ſkandinaviſche
Schiff=
fahrt an. Nachdem England ſchon früher an die Lieferung
von Bunkerkohle gewiſſe Bedingungen geknüpft hat,
ver=
bot es nunmehr den norwegiſchen Schiffen,
Bunkerkohle überhaupt an ſchwediſche und
däniſche Schiffe abzugeben. Durch dieſe
Maß=
regel wird der Betrieb der Schiffahrt außerordentlich
er=
ſchwert. Uebereinſtimmend ſprechen daher auch die
Blät=
ter in ſcharfen Worten ihr Bedauern hierüber aus, wobei
ſie gleichzeitig melden, daß die norwegiſche Regierung
orſtellungen bei der engliſchen Regierung dieſerhalb
er=
hoben hat.
Gegen die Wehrpflicht.
* London, 7. Okt. Die Jahreskonferenz des
briti=
ſchen Bergmannsverbands wurde in
Notting=
ham eröffnet. Der Vorſitzende Robert Smillie ſprach in
der Eröffnungsrede ſcharf gegen die Wehrpflicht;
die Propaganda dafür koſtete in den letzten Monaten
Hunderttauſende von Pfund. Die Geldgeber planten nicht
allein, Soldaten für die Armee zu ſchaffen, ſondern
wünſch=
ten auch den Dienſtzwang für Fabriken,
Berg=
werke und Eiſenbahnen und wollten den
deut=
ſchen Militarismus in England einführen.
Der Redner erklärte, niemand habe das Recht, Arbeiter
unter die Dienſtpflicht zu zwingen, ſo lange nicht
Grund=
beſitz und Kapital verſtaatlicht ſeien. Der Redner ſagte
weiter, England könne ſich nicht ſo weit erniedrigen, über
Friedensbedingungen zu verhandeln, ſo lange die
Deut=
ſchen auf franzöſiſchem und flandriſchem Boden ſtänden.
Amerikas Kriegslieferungen.
* Amſterdam, 7. Okt. Nach einer Reutermeldung
aus Waſhington beſchäftigte ſich der
Neutralitäts=
ausſchuß des Repräſentantenhauſes mit der
Be=
ſchwerde der deutſchen Botſchaft über die
Ver=
ſchiffung von ſechs Motorbooten von je 40 Fuß Länge
nach England. Der Ausſchuß einigte ſich dahin, daß für
die Regierung kein Grund vorliege, gegen die
Ver=
ſchiffung einzuſchreiten.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 7. Okt. Mitteilung des
Gro=
ßen Hauptquartiers von geſtern abend: An der
Darda=
nellenfront nichts von Bedeutung, außer
gelegent=
lichem Feuer von beiden Seiten an einzelnen Stellen.
Drei feindliche Torpedoboote näherten ſich der Mündung
des Kerewisdere und beſchoſſen unſeren linken
Flü=
gel. Durch Gegenfeuer unſerer Batterien am aſiatiſchen
Ufer entſtand an Bord eines Torpedobootes ein
rand, worauf ſich die Boote entfernten. Im übrigen
nichts Neues.
Zur Balkanlage.
Bulgarien und der Vierverband.
* Rom, 7. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.) Der
Miniſter des Aeußern, Sonnino, ſtellte dem
bulgari=
ſchen Geſandten ſeine Päſſe zu.
* Sofia, 7. Okt. (Meldung der bulgariſchen
Tele=
graphenagentur.) Geſtern abend haben die Vertreter
des Vierverbandes ihre Päſſe gefordert.
Der italieniſche Geſandte, der keine Note überreicht hat,
ſchloß ſich der Forderung ſeiner Kollegen an, der belgiſche
Geſandte gleichfalls. Heute früh ließ ſich auch der ſerbiſche
Geſandte die Päſſe aushändigen.
* Genf, 7. Okt. Die franzöſiſche Preſſe erklärt, das
ruſſiſche Ultimatum an Bulgarien werde
endlich die Entſcheidung herbeiführen. Die Haltung
Grie=
chenlands und die Landung von Truppen der Alliierten in
Saloniki würden auch auf die Haltung Rumäniens
enr=
ſcheidenden Einfluß ausüben. Einige Blätter, wie der
Matin, Guerre ſociale, betonen, es ſei notwendig,
genü=
gend ſtarke Truppenmengen nach Mazedonien zu
entſen=
den, damit die Alliierten auch ohne fremde Hilfe den
öſter=
reichiſch=ungariſchen, deutſchen und bulgariſchen Anſturm
ſiegreich überwinden könnten. Das beſte Mittel,
ſchwan=
kende Staaten auf ſeine Seite zu bringen, ſei immer noch
der Sieg. Guſtave Hervé erklärt im Guerre ſociale,
nötigenfalls müſſe man auch die an den Dardanellen
ope=
rierenden franzöſiſchen Truppen nach Mazedonien werfen.
Clemenceau hofft, daß die Truppenlandung in
Saloniki nicht ebenſo wie die Landung an den
Darda=
nellen improviſiert ſei, denn die Lage geſtatte
nicht, nochmals ähnliche Fehler zu machen,
wie bei dem Dardanellenunternehmen.
Ein ſerbiſch=bulgariſcher Zwiſchenfall.
* Sofia, 7. Okt. Die Agence Bulgare meldet:
Ver=
gangenen Montag ereignete ſich in Niſch ein ſchwerer
Zwiſchenfall. Ein Angeſtellter des bulgariſchen
Mi=
litär=Attachés wurde von ſerbiſchen Polizeibeamten
ange=
griffen, die ihn ſchwer verletzten. Die Aerzte ſtellten eine
vier Zentimeter breite Kopfwunde und einen Schädelbruch
feſt. Der Zwiſchenfall, der ſpät in Sofia bekannt wurde,
erregte lebhaften Zorn.
Zum Rücktritt Venizelos!
* Mailand, 7. Okt. (Ueber Bern.) Der Secolo
ent=
nimmt einer Meldung des Athener Blattes Eſperini über
das Entſtehen der Miniſterkriſis folgende
Einzelheiten: Nach den Erklärungen in der Kammer hatte
König Konſtantin mit Venizelos eine Unterredung, wobei
der König erklärte, daß er die Mobiliſierung als
Vor=
ſichts= und Verteidigungsmaßregel
gutge=
heißen habe, ein Eingreifen in den
verhängnis=
vollen Krieg zur Verteidigung Dritter aber nicht
bil=
ligen werde, einen Krieg, zu dem Griechenland auf
Grund ſchriftlicher Abmachungen in keiner Weiſe
verpflichtet ſei.
T.U. Genf, 7. Okt. Eingelaufene Pariſer Depeſchen
halten die Verabſchiedung von Venizelos für äußerſt
be=
deutungsvoll und ſchwerwiegend. Sie bringen den
Zen=
tralmächten in einer Lage, die für ſie beunruhigend
wurde, unerwartet Hilfe.
Zuſammenziehung von Truppen im Piräus.
T.U. Budapeſt, 7. Okt. Eine Depeſche des Az Eſt
aus Athen beſagt: Im Piräus werden 100 Dampfer
zum Abtransport von Truppen und
Kriegs=
material konzentriert. Im Marinearſenal wird
fie=
berhaft gearbeitet, um Kriegsſchiffe in Bereitſchaft zu
ſetzen.
Der engliſche Geſandte beim König Konſtantin.
T.U. London, 7. Okt. Nach einer Athener
Reuter=
meldung hatte der engliſche Geſandte in Athen, Elliot,
geſtern eine längere Audienz beim König.
Die Landung in Saloniki.
T.U. Berlin, 7. Okt. Dem Berliner Tageblatt wird
aus Sofia unterm 4. Oktober gemeldet: Geſtern früh
er=
ſchien ein engliſches Kriegsſchiff im Hafen
von Saloniki, das den Befehlshaber der verbündeten
Streitkräfte vor den Dardanellen, General Hamilton,
mit ſeinem Stabe an Land ſetzte. General Hamilton
be=
gab ſich zu den griechiſchen Behörden und teilte ihnen
mit, daß die Verbündeten Truppen landen werden, die
Serbien zu Hilfe kommen ſollen. Jeder Widerſtand
von griechiſcher Seite würde die ſchwerſten
Fol=
gen nach ſich ziehen. Später erſchienen zahlreiche
Fahrzeuge mit Truppen vor Saloniki, doch waren bis zum
Abend erſt ganz geringe Streitkräfte zur Unterſtützung des
Stabes an Land gebracht worden. Man nimmt an, daß
die Verbündeten etwa 80000 Mann franzöſiſche
Truppen landen werden, wenigſtens laſſen die
ge=
troffenen Vorbereitungen darauf ſchließen. Offenbar
han=
delt es ſich um jene Truppen, die, wie vor längerer Zeit
bereits gemeldet worden war, in Marſeille
zuſammenge=
zogen worden waren. Es ſcheint aber, daß die
Verbün=
deten dieſe Landung auch als Vorwand benutzen wollen,
um ihre Truppen ſoweit als möglich von den unhaltbaren
Poſitionen auf Gallipoli zurückzuziehen. Militäriſch wird
das allerdings nicht ganz leicht und nicht ohne große
Ver=
luſte auszuführen ſein.
T.U. Kriſtiania, 7. Okt. Pariſer Blätter
berich=
ten: Die Ausſchiffung der franzöſiſchen
Trup=
pen begann am 5. Oktober, morgens 4 Uhr. 18000
Mann ſind bereits gelandet. Fünf große
Trans=
portdampfer liegen im Hafen; ununterbrochen gehen Züge
nach Serbien ab.
* London, 7 Okt. (Reuter.) Die Times, die Morning
Poſt, Daily News und Daily Chronicle beſprechen die
grie=
chiſche Kriſe und gelangen einſtimmig zu dem Schluß,
die einzige Möglichkeit zur raſchen Beendigung der
un=
erträglichen Lage ſei, die in Saloniki
gelande=
ten Streitkräfte ſofort ſoviel wie möglich
zu vermehren und ſie durch ein mächtiges
Geſchwa=
der zu unterſtützen. Die Times und die Morning Poſt
dringen außerdem darauf, der griechiſche König
ſolle aufgefordert werden, unzweideutig
feine Abſichten zu erkennen zu geben.
* Berlin, 7. Okt. Der Lok.=Anz, meldet aus
Chiaſſo: Der Corriere della Sera berichtet aus Athen
vom 6. Oktober, daß die begonnene Truppenlandung des
Vierverbandes in Saloniki bis zur Klärung der
Lage eingeſtellt worden ſei. (?)
* Hamburg, 7. Okt. Der Senat überreichte dem
Kaiſer ein Schreiben, in dem der Kaiſer gebeten wird,
das erſte Hamburgiſche Hanſeatenkreuz
anzu=
zehmen. Der Kaiſer beauſtragte den preußiſchen Ge=
ſchäftsträger telegraphiſch, dem Senat ſeinen Dank für die
Verleihung des Kreuzes und ſeine Freude, es neben
ande=
ren Ehrenzeichen tragen zu können, auszuſprechen.
* Bremen, 7. Okt. Der Kaiſer hat bei Annahme
des ihm vom Senat verliehenen Bremiſchen
Hanſe=
atenkreuzes ſeiner Freude Ausdruck verliehen, indem
er unter Uebermittelung ſeines Dankes dem Senat
mit=
teilte, daß er das Bremiſche Hanſeatenkreuz mit
Genug=
tuung neben den übrigen deutſchen Kriegsorden tragen
werde.
* Königsberg, 7. Okt. Am 2. Oktober weilten
der Oberpräſident und der Landeshauptmann im
Haupt=
quartier Hindenburgs, um gemeinſam mit dem
dienſtlich im Hauptquartier anweſenden Vorſitzenden des
Provinziallandtages, dem Fürſten Dohna=Schlobitten, dem
Befreier Oſtpreußens die Glückwünſche der
Pro=
vinz zu übermitteln. Der Oberpräſident übergab dem
Feldmarſchall zum Beſten der unter ihm kämpfenden
Trup=
pen den Betrag von 25000 Mark den die
Berufsver=
tretung für Landwirtſchaft, Handel und Handwerk der
Provinz und die Oſtpreußiſche Landgeſellſchaft als
Ge=
burtstagsgabe darbrachten.
* Wien, 7. Okt. Unter dem Vorſitz des Miniſters
des Aeußern, Frhrn. v. Burian, fand geſtern im
Mini=
ſterium des Aeußern eine gemeinſame Beratung der
Miniſter ſtatt, an welcher der öſterreichiſche
Miniſterprä=
ſident Graf Stürgkh, der ungariſche Miniſterpräſident Graf
Tisza, der gemeinſame Finanzminiſter Koerber, der
Kriegsminiſter Kurobatkin und der Stellvertreter des
Chefs der Marineſektion, Vizeadmiral Kailer, teilnahmen.
Gegenſtand der Beſprechung bildeten verſchiedene mit dem
Krieg zuſammenhängende Fragen politiſcher und
wirt=
ſchaftlicher Natur, ſowie die Vorſorge für die weitere
Auf=
ſtellung des gemeinſamen Budgets für 1915/16.
* Haag, 7. Okt. Nach dem Nieuwe Courant ſtiegen
in England die Ausgaben für alkoholiſche
Ge=
tränke im erſten Halbjahr 1915 um elf Millionen Pfund.
Die Regierung plant eine weitere Einſchränkung der
Ver=
kaufsſtunden für Alkohol.
* London, 7. Okt. Die Morning Poſt meldet aus
Madrid vom 5. Oktober: Nach einem Telegramm aus
Barcelona ſind dort ein deutſcher General und
zwei Offiziere aus Villefranche de Conflens, die
mit neun anderen deutſchen Kriegsgefangenen
flüchte=
ten dort angekommen. Die anderen neun ſind wieder
feſtgenommen worden.
* Kopenhagen 7. Okt. Die Regierung hat geſtern
ein ſofort in Kraft tretendes Verbot des Verkaufs
von in das Schiffsregiſter aufgenommenen däniſchen
Schiffen und Schiffen mit vorläufigem däniſchen
Neu=
tralitätszertifikat ans Ausland, ausländiſche
Staatsbür=
ger, auswärtige Firmen uſw. erlaſſen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 7. Okt. In der heutigen Sitzung des
Bun=
desrats gelangten zur Annahme der Entwurf einer
Bekantnmachung über die Regelung der wirtſchaftlichen
Betriebsverhältniſſe der Branntweinbrennereien und
Be=
triebsauflagevergütungen für das Betriebsjahr 1915/16;
die Vorlage betreffend Verlängerung der Gültigkeitsdauer
der Eichſcheine für die auf der Elbe verkehrenden Schiffe;
der Entwurf einer Verordnung über Anmeldung des im
Inlande befindlichen Vermögens von
An=
gehörigen feindlicher Staaten; der Entwurf
des Beſoldungs= und Penſionsetats für die höheren
Be=
amten bei der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte
auf das Geſchäftsjahr 1916, und der Entwurf einer
Ver=
ordnung zur Entlaſtung der Strafgerichte.
* Berlin, 7. Okt. Die Reichsprüfungsſtelle
für Lebensmittelpreiſe beginnt, wie der
Reichs=
anzeiger meldet, ihre Tätigkeit am 11. Oktober.
* Berlin, 7. Okt. In der heutigen
Generalverſamm=
lung der Verſuchs= und Lehranſtalt für
Brauerei macht Geh. Regierungsrat Profeſſor
Del=
brück die Mitteilung, daß es gelungen ſei, Hefe auch
zur Fettgewinnung heranzuziehen.
Pro=
feſſor Lindner züchtete eine Hefe, die 18 Prozent Fettgehalt
in der Trockenſubſtanz aufweiſt. Die Erfindung ſoll
ſo=
ausgearbeitet werden, daß ſie induſtriell zu verwerten iſt.
* Fürſtenberg (Oder), 7. Okt. Heute abend 6 Uhr
ſtürzte die im Bau befindliche neue Oderbrücke ein.
Die ſtarken Eiſenkonſtruktionen liegen im Flußbett. Wie
verlautet, ſind 9 Perſonen, meiſt Frauen, ertrunken.
* London, 7. Okt. Die Morning Poſt meldet aus
Tientſin: Der Staatsrat hat ein Geſetz angenommen,
laut deſſen die Wahlen der Abgeordneten am 5.
Novem=
ber und ihre Abſtimmung über die Regierungsform am
15. November ſtattfinden werden. Man erwartet, daß
die Monarchie im Laufe des Novembers errichtet wird.
* Waſhington, 7. Okt. (Reuter.) Präſident
Wil=
ſon teilte mit, er beabſichtige, als Privatbürger an der
Wahl in Neu=Yerſey teilzunehmen und zugunſten des
Frauenwahlrechts zu ſtimmen.
* Waſhington, 7. Okt. Das Reuterſche Bureau
mel=
det die Verlobung des Präſidenten Wilſon mit
Frau Norman Golt. Die Vermählung wird wahrſcheinlich
lich im Dezember ſtattfinden.
* Kapſtadt, 7. Okt. (Reuter.) Der nationaliſtiſche
Kandidat, der im Diſtrikt Losberg gegen Botha
auf=
geſtellt war, wollte geſtern in einer Wählerverſammlung
ſprechen. Er wurde daran verhindert, da die
Ver=
ſammlung ſofort in Prügeleien ausartete,
wobei mehrere Perſonen verwundet wurden.
Man ging mit Revolvern aufeinander los; es wurde aber
nicht geſchoſſen. Die Verſammlung ging in Unordnung
auseinander. Aus den ländlichen Bezirken kommen noch
mehr Berichte von derartigen Szenen.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 7. Okt. Börſenſtimmungsbild.
Im Börſenverkehr machten auf dem Markte der
Induſtrie=
werte von der ſonſt herrſchenden Geſchäftsſtille nur die
lebhafteren Umſätze in einigen Papieren eine Ausnahme.
In erſter Linie gewannen Becker Stahlwerks=Aktien eine
anſehnliche Beſſerung, aber auch Lindenberg=Stahl.
Deutſche Gußſtahlkugel und Egeſtorff Maſchinen wurden
zu höheren Kurſen gehandelt. Deutſche Rentenwerte
waren wiederum kaum verändert. Auf dem Valutenmarkt
erlitten ruſſiſche Banknoten eine ſtarke Abſchwächung.
Zinsſätze unverändert.
Landwirtſchaftliches.
— Pferdeverſteigerung. Samstag den
9. Oktober, vormittags 10 Uhr, findet auf dem
Pferde=
marktplatz Darmſtadt eine Verſteigerung von 15 Stück
ausrangierten Militärpferden ſtatt. An der Verſteigerung
können nur heſſiſche Landwirte teilnehmen. Die Steigerer
müſſen ſich verpflichten, die Pferde in ihrem Betriebe zu
verwenden und ſie während des Krieges nicht zu
ver=
kaufen. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 6. Oktober. Auftrieb 59 Schweine. Preis für
50 Kilogramm Schlachtgewicht 178 Mark. Zutrieb von
Landſchweinen: 10. Preiſe für 50 Kilogramm
Schlachtge=
wicht 178 Mark. Marktverlauf rege; Ueberſtand.
Schweinmarkt am 7. Oktober. Auftrieb: 49 Schweine.
Preis für 50 Kilogramm Schlachtgewicht 178 Mark.
Zutrieb von Landſchweinen. Preis für 50 Kilogramm
Schlachtgewicht 178 Mark. Marktverlauf drückend;
Ueber=
ſtand. — Kälbermarkt am 7. Oktober. Auftrieb 168
Käl=
ber, 1 Schaf. Preiſe für 50 Kilogramm Lebendgewicht:
1. Qualität 80 Mark, 2. Qualität 78 Mark, 3. Qualität
76 Mark. Marktverlauf lebhaft.
Frankfurt a. M., 7. Okt.
Schlachtvieh=
markt. Amtlicher Bericht. Auftrieb: Rinder: 431 Stück,
darunter: Ochſen 12, Bullen 2, Färſen und Kühe 417;
Käl=
ber 815, Schafe 386, Schweine 254. Preiſe für 50 Kilo
Lebendgewicht in Mark: Kälber: Doppelender feinſter
Maſt 84—88 (Schlachtgewicht 140—147), feinſte
Maſtkäl=
ber 80—84 (133—140), mittlere Maſt= und beſte
Saug=
kälber 75—80 (127—135), geringere Maſt= und gute
Saug=
kälber 70—75 (119—127). Schafe: Maſtlämmer und
Maſthammel 58—62 (125—135), geringere Maſthammel
und Schafe 46—50 (140—120). Schweine: vollfleiſchige
Schweine von 80 bis 100 Kilo Lebendgewicht 140—150
(175—185), vollfleiſchige Schweine unter 80 Kilo
Lebend=
gewicht 136—145 (170—180), vollfleiſchige von 100 bis
120 Kilo Lebendgewicht 140—150 (175—185).
Markt=
verlauf: Der Kälbermarkt ſetzte lebhaft ein und flaute
zum Schluſſe hin ab; es wird geräumt. Schafe
werden bei ruhigem, Schweine bei gedrücktem
Geſchäfts=
gang ausverkauft.
Obſt und Fruchtſäfte für unſere Soldaten.
* Berlin, 5. Okt. Der Vaterländiſche
Frauenverein beabſichtigt, wie wir kürzlich
mitge=
teilt haben, in ſeinen 2150 Zweigvereinen am 22. Oktober,
am Geburtstage der Kaiſerin, von den deutſchen Frauen
eingekochtes Obſt und Fruchtſäfte für die
Kämpfer in den Schützengräben und für die
Feld= und Heimatlazarette in Empfang zu nehmen.
Sicherlich wird der Hinweis auf dieſe Sammlung noch
manche Hausfrau veranlaſſen, die Früchte, die der Herbſt
jetzt ſpendet, für den genannten Zweck zu ſteriliſieren
und auch Fruchtſäfte bereit zu ſtellen. Gerade der
Monat Oktober liefert ja in Apfelſaft, Birnenſaft,
Schlehenſaft, Ebereſchenſaft, Berberitzenſaft noch eine
reiche Auswahl an kühlenden und erfriſchenden Getränken.
Nun beſteht aber die Möglichkeit, daß in manchen
Haus=
haltungen ein Mangel an leeren Flaſchen herrſcht,
während in anderen Wein= und Likörflaſchen im
Ueber=
fluß vorhanden ſind, die ſich vortrefflich zum Einfüllen
der Fruchtſäfte eignen. In Anbetracht des guten Zweckes
ergeht deshalb an unſere Hausfrauen die Bitte,
über=
flüſſige, ſaubere Flaſchen an ſolche Haushaltungen
abzu=
geben, die ſich an der Sammlung beteiligen wollen und
denen es an Flaſchen für Fruchtſaft fehlt. Die
Schul=
jugend iſt ſicher überall gern erbötig, den Transport zu
übernehmen. Am zweckmäßigſten ſetzen ſich die einzelnen
Zweigvereine mit den Schulleitern in Verbindung und
erbitten deren Zuſtimmung zur Beſchäftigung der Jugend
in genannter Weiſe.
Gründung eines Kriegsausſchuſſes der deutſchen
Obſtverarbeitungsinduſtrie.
* Berlin, 7. Okt. Auf Anregung der Zentral=
Ein=
kaufsgeſellſchaft haben Vertreter der geſamten deutſchen
Obſtverarbeitungsinduſtrie am 26. September d. J. in
Berlin eine zahlreich beſuchte Verſammlung abgehalten,
um ſich über den Bedarf der für die Kriegszeit
eingerichte=
ten Zentralſtellen an Marmelade, Mus uſw. zu
unter=
richten, und deſſen Sicherſtellung zu beſprechen. Es kam
zur Gründung eines Kriegsausſchuſſes der
geſamten deutſchen
Obſtverarbeitungs=
induſtrie.
Zu den Aufgaben des Ausſchuſſes gehören im
beſon=
deren: Maßnahmen zur Konſervierung überſchüſſigen
Obſtes, Erwerb und Verwertung von Vorräten aus dem
Auslande und aus den von deutſchen Truppen beſetzten
Gebieten, Vermittelung von Lieferungen an Heer und
Zivilbevölkerung, Unterſtützung der Induſtrie zur Hebung
fabrikatoriſcher Schwierigkeiten, Zuſammenarbeit mit
Gartenbauvereinen und Obſtbauvereinen zwecks
Beein=
fluſſung des deutſchen Obſtbaues zur Hebung und
Rege=
lung des Obſtangebotes u. a. m. — In engem
Zuſam=
menwirken mit der bei der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft
eingerichteten Obſtverteilung wird der Ausſchuß ſich
fer=
ner um die zweckmäßige Verwertung der Wildfrüchte und
des Fallobſtes bemühen, während er andererſeits
be=
müht ſein wird, daß diejenigen Firmen, die ſich an der
vaterländiſchen Aufgabe der Nutzbarmachung aller zur
menſchlichen Nahrung geeigneten Früchte hervorragend
be=
teiligen, auch bei der Verteilung größerer Lieferungen
ſeitens der Heeresſtellen, der ſtädtiſchen Gemeinden und
anderer großer Verbraucher gebührende Berückſichtigung
finden. Intereſſenten erhalten jede gewünſchte Auskunft
durch die Geſchäftsſtelle des Kriegsausſchuſſes, Berlin,
Franzöſiſche Straße 14 (Telegrammadreſſe:
Fruchtverwer=
tung).
Heimſtätten.
— Der 24. Bundestag der Deutſchen
Bodenreformer in Bielefeld war der Arbeit des
Bundes für die Kriegerheimſtätten gewidmet.
Zu=
erſt ergriff der Vorſitzende Damaſchke das Wort über
Die Bodenreformarbeit der letzten beiden Jahre”
Boden=
reformarbeit gipfelt in dem Beſtreben, jedem Deutſchen
die Möglichkeit zu geben, in Wahrheit ſein Vaterhaus zu
verteidigen. Darum muß nach dem Kriege weiter gebaut
werden auf dem Grund des Syſtems von Kiautſchou.
Ge=
neralleutnant z. D. Rohne Exzellenz, Berlin, führte aus,
daß die Heimſtättenbewegung für die Wehrkraft des
deut=
ſchen Volkes von größter Bedeutung ſein werde. Auch
gegen die ſtete Abwanderung vom Land in die Städte ſei
die Heimſtätte das ſicherſte Mittel. Paſtor Wehrmann=
Hamburg ſprach über „Volksſittlichkeit und Heimſtätten”
Danach ſprach der bekannte Pädagoge Profeſſor Dr.
Rein=Jena über „Erziehung und Heimſtätten” Als
Hauptaufgaben für die Erhaltung und Stärkung der
Volksgeſundheit und der Wehrkraft treten vor uns hin:
1. durch eifrige Innenkoloniſation der Landflucht
ent=
gegenzuarbeiten; 2. die Induſtrie zu dezentraliſieren, ihr
an Kanälen und Eiſenbahnen billiges Land für Fabriken
und Arbeiterkolonien zu ſchaffen; und 3. gründliche
Dezen=
traliſation des großſtädtiſchen Siedelungweſens durch die
Bildung von Heimſtätten vorzunehmen.
Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Siegert=Köln
ſprach über „Volksgeſundheit und Heimſtätten”. Nach den
unerhörten Opfern dieſes Krieges muß alles geſchehen,
um einen geſunden Nachwuchs zu ſchaffen. In der
Heim=
ſtätte käme unſerer Krieger ſo bitter notwendiger
Nach=
wuchs zur Welt, nicht, um abzuſterben in den erſten
Lebensjahren, ſondern um geſund an Leib und Seele
heranzuwachſen.
Der in Bodenreformkreiſen bekannte 1. Bürgermeiſter
Dr. Belian=Eilenburg behandelte das Thema: „
Ge=
meindewohl und Heimſtätten”. Einen Anfang zu der
Geſetzgebung, die auch leiſtungsſchwachen Gemeinden es
er=
möglichen würde, geſunde Wohnungspolitik zu treiben,
würde das Kriegerheimſtätten=Geſetz bilden. Das Deutſche
Reich, das 1870/71 erkämpft wurde und jetzt unter den
größten Opfern verteidigt wird, wird durch das
Krieger=
heimſtätten=Geſetz für alle Zeit feſt verankert werden zum
Segen für die kommenden Geſchlechter.
Königl. Oekonomierat Dr. L. Meyer=Berlin ſprach
über „Landeskultur und Heimſtätten‟. Er möchte unter
Landeskultur verſtehen alle Vorkehrungen öffentlichen
Charakters, die die beſte Ausnutzung der von der Natur
zur Verfügung geſtellten Mittel ſeitens eines möglichſt
gro=
ßen Anteiles der Bevölkerung gewährleiſten. Er ſtehe
nicht an, die kühne Behauptung aufzuſtellen, daß wir wohl
von keiner nach dem Kriege bevorſtehenden wirtſchaftlichen
Maßnahme einen ſo großen Aufſchwung der Landeskultur
erhoffen dürfen, als von den Kriegerheimſtätten.
Als Vertreter der Arbeiter verbreitete ſich
Arbeiter=
ſekretär Joos=M.=Gladbach über: Arbeiter und
Heim=
ſtätten”. Wenn Unternehmer und Gemeindebehörden das
ſinnloſe ruinöſe Hin= und Herfluten der
Arbeiterbevölke=
rung von Werk zu Werk, von Ort zu Ort beklagen, ſo
denken ſie ſelten daran, daß auch die Wohnungsverhältniſſe
eine der Urſachen hierzu bilden. Wir müſſen Helfer der
Bodenreform, der Heimſtätten=Bewegung ſein.
Die Beamtenſchaft wurde vertreten durch H.
Fal=
kenberg=Berlin: „Feſtbeſoldete und Heimſtätten” Auch die
deutſche Beamtenſchaft wird ſich ſchon jetzt überlegen
müſſen, ob ſie nicht nach dem Kriege neue Geſichtspunkte
für ihre Arbeit aufzuſtellen haben wird. Auch die
Feſt=
beſoldeten, die öffentlichen Beamten und die
Privatange=
ſtellten, müſſen Zentralorganiſationen aus ihren
Verbän=
den ſchaffen, die an den Ausgang ihres Programms die
Forderung eines neuen Bodenrechtes ſtellen. In der
öffentlichen Abendverſammlung im großen Saal der „
Ein=
tracht” ergriffen das Wort u. a. Geh. Admiralitätsrat
Dr. SchrameierBerlin, der bekannte Sozialpolitiker und
frühere Reichstagsabgeordnete Dr. Potthoff=Düſſeldorf,
Geheimrat =Profeſſor Dr. Erman=Münſter, einer unſerer
erſten Rechtslehrer und Mitſchöpfer des Bürgerl.
Geſetz=
buches, Stadtrat Dr. Boldt=Dortmund, A. Pohlmann=
Detmold der zweite Vorſitzende des Bundes Deutſcher
Bodenreformer, A. Damaſchke, und Oberlehrerin Fräulein
Eliſabeth Kniebe aus Magdeburg, die auf die bedeutſamen
Zuſammenhänge zwiſchen der Frauenbewegung und der
Heimſtättenſache hinwies.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 338
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 118, 168; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 221, 223. — Weiter ſind
erſchie=
nen Liſte Nr. 1 der aus Rußland zurückgekehrten
Preußi=
ſchen Austauſch=Gefangenen, Verluſtliſte Nr. 13 der
Kai=
ſerlichen Schutztruppen uſw., Verluſtliſte Nr. 4 der in
türki=
ſchen Dienſten ſtehenden Preußiſchen Offiziere und
Unter=
offiziere und die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 199.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 339
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 116; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 116, 223, 224. — Weiter ſind
erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 224, die Sächſiſche
Verluſtliſte Nr. 199 und die Württembergiſchen
Verluſt=
liſten Nr. 273 und 274.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 340
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117 168; Reſerve=
Infanterie=Regiment Nr. 223. Feldartillerie=Regiment
Nr. 25. — Weiter iſt erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte
Nr. 224.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 341
enthält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 117, 118,
168; Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 116, 118, 221,
224, 254; Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 116, 118.
Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 224,
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 200 und die
Württember=
giſche Verluſtliſte Nr. 275.
* Die Preußiſche Verluliſte Nr. 342
ent=
hält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117, 168; Dragoner=
Regiment Nr. 23 (ſ. Feldfliegertruppe); Reſerve=Sanitäts=
Kompagnie Nr. 17 des XVIII. Reſervekorps; Landwehr=
Sanitäts=Kompagnie Nr. 28 des XVIII. Armeekorps.
Weiter ſind erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 200
und die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 276.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm.
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin,
Hein=
heimerſtraße 21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen),
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm. —
P Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24,
Täglich 2—4 Uhr nachm. H — Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½— 61 Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L. — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 2—4 Uhr nachm. G — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P — Exerzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2—4 Uhr nachm. — C — Reſervelazarett I Neubau, Eſchollbrückerſtraße.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge bis einſchließlich 3. Oktober:
Albrecht, Karl, Zuwald, Doppelfernſprechzug 115, P —
Arnkold, Georg, hier, Feldwebelleutnant, K — Anglo,
Hein=
rich, Dole, F.=A.=E.=Batt. 23, K — Bayer, Johann, Aſſen,
Reſ.=Esk., 18. A.=K., P — Becker, Friedrich, Griesheim,
J.=R. 115, 1. Erſ.=Batl., P — Bub, Heinrich, Mannheim,
Erſ.=Inf.=Regt. 250, P — Becker, Wilhelm, Lenu, R.=J.=R.
253, P — Bender, Wilhelm, Geisweid, R.=J.=R. 254/8, P
— Bollmann, Simon, Detmold, R.=J.=R. 256, P
Bouillet, Anton, Metz, Ldſt.=Batl. Raſtenburg, P — Brück,
Peter, R.=J.=R. 263/2, K — Biegel, Ludwig, Seckenheim,
R.=I.=R. 40/10, K — Behrend, Robert, Memel, Ldſt.=Batl.
Tilſit, K — Badina, Nikolaus, Hagenau, J.=R. 166/9, D—
Buſchmann, Friedrich, J.=R. 136/10, D — Barth, Peter,
Schwarzenbach, J.=R. 138/3, D — Chriſtmann, Hermann,
Framersheim, J.=R. 115/1. Erſ.=Batl., P — Cluesmann,
Bernhard, Münſter i. W., Leutnant, R.=J.=R. 255/3, A.
Denzel, Wilhelm, Barmen, Art.=Depot Darmſtadt, P
Dutine, Adam, Oberroden, J.=R. 168/2. Erſ.=Batl., P
Dotta, Heinrich Johs., Hering, R.=J.=R. 254/10, P — Diek,
Karl Baſel, Oberleutnant, K — Eichner, Friedrich,
Ber=
lin, Arm.=Batl. 90/2, K — Engel, Hans, Königsberg, Fl.=
A.=R. 65/2, K — Fröbrich, Ernſt, Hermsdorf, R.=J.=R.
256/7, K — Gimbel, Wendel Trebur, R.=Jl.=R. 223, P —
Grieger, Walter, Grabotnitze, R.=J.=R. 49, P —
Guter=
muth, Otto, Zwickau, Gr.=Regt. 100/1. Erſ.=Batl. 4, A.
Greſe, Heinrich, Hannover=Liſt, R.=J.=R. 261/11, D
Henkel, Ludwig, Darmſtadt, Bezirkskommando I, E
Hartmann, Wilhelm, Weitengeſäß, R.=J.=R. 116, P
Hanitz, Walter, Bergedorf, R.=J.=R. 266, P — Hoffmann,
Wilhelm, Affeln, J.=R. 70, P — Haeſeler, Emil, Barmen,
J.=R. 136/6, K — Hein, Johann, Wittken, Kraftfahrer, K—
Huppert, Eugen, Roßdorf, R.=J.=R. 264/9, K — Hiegel,
Baptiſt, Dannelburg, II. Ldſt.=Btl. Saarbrücken, K
Hoffmann, Heinrich, Erſ.=Regt. I./15, Königsberg, D —
Hermann Friedrich, Voigtſtädt, R.=J.=R. 256/3, D —
Haniſch, Rudolf, Zwickau, Oberleutnant K — Jung,
Hein=
rich, Dietesheim, J.=R. 116/2. Erſ.=Batl., P — v. Kamecke
Gelb., Braunshardt, Oberleutnant, K — Krömmelbein,
Friedr., 4. Ldſt.=Eskadron, N — Kuhn, Paul, Berlin,
Erſ.=J.=R. Königsberg III, N — Klein, Otto, Rienike,
Flieger=Erſ.=Abtl. 9, P — Kloske, Paul, Pawlowicszke,
J.=R. 17, P — Kothe, Richard, Magdeburg, R.=J.=R. 9, P
— Karhoff, Theodor, Iſerlohn, J.=R. 136, P — Keßner,
Julius, Trettia, Landſturmmann, K — Köhler, Ernſt,
Bornheim, J.=R. 223/9, K — Lehmann, Paul, Liebenthal
Ldw.=J.=R. 8/1, N — Lotzen, Richard Gonnesweiler,
J.=R. 174/2, N — Leppin, Hellmuth, Berlin, Flieger=Erſ.=
Abtl. 9, E — Lillpopp, Auguſt, Schachtelbich, J.=R. 174,
P — Linke, Gerhard, Zettlitz, R.=Il=R. 252, P — Löw,
Friedrich, Röckenhof, Reſ.=Fuhrparkkol. 9, P — Lehmbrink,
Guſt., Langen, R.=J.=R. 18/9, K — Littſaß, Franz, Briſſe,
Flieger=Erſ.=Abtl. 9, K — Müller, Paul, Malchen, J.=R.
115, E — Mai, Karl, Erſ.=Ldſt.=Batl. II Dſt., E —
Metz=
ler, Alois, Roth, R.=F.=A.=R. 60, P — Markmann,
Rein=
hard, Hamburg, F.=A.=R. 217, P — Marx, Johann,
Uchtel=
fangen Reſ.=San.=Kol. 57, P — Mahler, Heinrich, hier,
F.=A.=R. 25, K — Nieſtatek, Mieceslaus, Blütenau, R.=J.=
R. 5, P — Omeck, Karl, Buchholz, Oberleutnant, A. —
Par=
cus, Joſef, Leutnant d. Landwehr K — Roſenberg,
Sieg=
mund, Leer, J.=R. 136, P — Reinheimer, Georg, Groß=
Bieberau, R.=J.=R. 116, P — Rößler, Johann,
Borchhau=
en Ldſt.=J.=Erſ.=Batl. II, K — Reichelt, Emil, Flieger=
Erſ.=Abtl. 9, K — Reinhardt, Heinrich, Erfelden,
Ober=
veterinär, K — Roth, Hermann, Sonnenburg, J.=R. 115,
II. Erſ.=Batl., P — Ringel, Nikolaus, Rauenthal, Ldſt. I.
Batl. IIII Dſt., P — Ruppenthal, Ludwig, Hamburg, F.=A.=
R. 229/4, K — Röthig, Wilhelm Karl, Zerbſt, L.=J.=R. 101,
P — Sauerbier Arel, Stettin, R.=J.=R. 264, P — Samuel,
Willly, Gavin, R.=J.=R. 61, K — Soujon, Matthias,
Ant=
ballen, L.=J.=R. 7/1, D — Seibert, Peter, Groß=Gerau,
J.=R. 118, P — Simon, Kurt Erich, Kottbus, Leutnant,
K — Sippel, Konrad, R.=J.=R. 250/3, K — Szonn, Georg,
Kauterichken, Ldſt.=Batl. 1. Tillſit, P — Schaub, Georg,
Schlitz, F.=A.=R. 25, E — Schneider, Felig, Sparrbach,
R.=J.=R. 264/4, N — Schitting, Hans, Glatz, Leutnant,
K — Schnupp, Joſef, Grenzau, R.=J.=R. 255/2, A. —
Schulze, Artur Guſt., Groß=Schönau, J.=R. 115/II. Erſ.=
Batl., P — Schwark, Anton, Altkirch, R.=J.=R. 263, P —
Schmodenbach, Phil., Heinrichshof, (I. Zentr.=Pferde=Dep.
2/9, D — Stoll, Erich, Marienburg, Arzt, Ldſt.=J.=R. 10,
II, A — Ullrich, Adam, Euerbach, J.=R. 118/III. Erſ.=Batl.,
P — Valentin, Albert, Damerauc, R.=J.=R. 261, P — Voß,
Hermann, Stutthof, F.=A.=R. 217, P — Vignert, Karl,
J.=R. 166/7, K — Walldmann, Johann, Arzberg, J.=R. 115,
— Weber, Johann, Ober=Roden, J.=R. 168/II. Erſ.=
Batl., P — Walter, Wilhelm, Ober=Ramſtadt, R.=J.=R.
53, P — Woelke, Heinrich Otto, Tralau, L.=J.=R. 349/8,
A — Weber Peter, Koblenz, L.=J.=R. 349/8, A. — Wagner,
Wilhelm, Wollfskehlen, J.=R. 115, K — Walter, Viktor,
Zorny, R.=J.=R. 264/4, D — Zähres, Max, Mühlheim
Ruhr), R.=Il.=R. 256/10, Leutn., A.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Die Leipziger Lebensverſicherungs-
(Alte Leipziger)
Geſellſchafl u. G. — Gegründet 1830
übernimmt noch bis auf weiteres (13295a
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mit Einſchluß der Kriegsgefahr.
Vertr.: G. Beyſer, Darmſtadt, Bruchwieſenſtr. 4.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,403
Geſchäftliches.
Vorführung für Hausfrauen. Am Freitag
finden im Reſtaurant zum Schützenhof Vorführungen der
„Eiſernen Waſchfrau” ſtatt. Der Beſuch dieſer
Veranſtal=
tung iſt für jedermann koſtenfrei. (S. Anz.)
1. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für kriegsgefangene Deutſche in
Ruß=
land folgende Beträge abgegeben:
Hauptmann Müller 5 ℳ, Reallehrer Fuchs 2 ℳ,
Apotheker Gg. Schmidt 10 ℳ, Frau von Hartmann
10 ℳ, Huber 2 ℳ, Carl Emil Callmann 25 ℳ6, F. 2 ℳ,
Frau Emy Brill 2 ℳ, Frau Weber 10 ℳ, Ferd. Jordis
30 ℳ, A. K. 3 ℳ, Eliſ. Holzer 1 ℳ Ernſt Holzer 1 ℳ,
Frau Hottes 50 ℳ, Frau Reg.=Rat Dr. Heſſe 50 ℳ,
H. Fiſcher 2 ℳ, Gg. Buff 20 ℳ, Frau Dr. Bauſch 10 ℳ,
S. 6 ℳ, Dr. Siebert 10 ℳ, Frau A. Gros 3 ℳ, L. S. D.
20 ℳ, Landgerichtspräſident Theobald 50 ℳ, Dr. Schottler
5 ℳ, Frau Pfarrer Rodemer 2 ℳ, Ungenannt 5 ℳ, P.
Menges 1,50 ℳ, Frl. Math. Fehr 2 ℳ, Senatspräſident
Dr. Keller 30 ℳ, Max Stern 100 ℳ, Ungenannt 1,50 ℳ,
C. M. P. 5 ℳ, Geh. Oberrechnungsrat Dr. Wagner 10 ℳ,
Frl. Schreiner 3 ℳ, Frau Auguſte Memminger 8 ℳ,
Major a. D. F. Schenck 10 ℳ, Frl. J. u. E. Pfnor 20 ℳ.
Zuſammen 527 Mark.
Gettesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 8. Okt. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr
30 Min.
Samstag, den 9. Okt. Morgengottesdienſt 8 =Uhr
45 Min. Sabbatausgang 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 9. Okt. Vorabend 5 Uhr 15 Min.
Morgens 8 Uhr Nachmittags 4 Uhr. Sabbatausgang
6 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 10. Okt., an:
Morgens 6 Uhr 15 Min. Nachmittags 5 Uhr 15 Min.
Familiennachrichten.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Tieferſchüttert geben wir allen Bekannten und
Verwandten die traurige Nachricht, daß heute
nacht meine innigſtgeliebte Braut, unſere
herzens=
gute Schwägerin
Fräulein Dora Oberle
im blühenden Alter von 21 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Karl Eyberger,
Familie M. Eyberger,
Frau Aug. Weidmann Witwe,
Familie Viktor Binder.
Darmſtadt, Natrona (Nord=Amerika),
den 7. Oktober 1915.
(*5140
Die Beerdigung findet Samstag, 9. Oktober,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof in
aller Stille ſtatt.
Gott hat’s gewollt!
Iſen Heldentod fürs Vaterland erlitt am 29.
September in den letzten heißen Kämpfen
unſer heiß= und innigſtgeliebter, unvergeßlicher
Sohn und Bruder
Georg Merz
Landſt.-Rekrut im Reſ.-=Inf.-Regt. Nr. 87/8
(14159
im 26. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Adam Merz.
Nieder=Beerbach, den 7. Oktober 1915.
Ach, es iſt ja nicht zu faſſen,
Daß Du nicht mehr kehrſt zurück;
So jung mußt Du Dein Leben laſſen,
Zerſtört iſt unſer aller Glück.
Ein jeder, der Dich hat gekannt,
Und auch Dein treues Herz,
Der drückt jetzt ſtumm uns noch die Hand
In dieſem tiefſten Schmerz.
Wenn Liebe könnte Wunder tun
Und Tränen Tote wecken,
So würde Dich, mein lieber Sohn,
Nicht fremde Erde decken.
Dein gutes Herz ruh’ ſtill in Frieden,
Ewig beweint von Deinen Lieben.
Am 23. September fiel auf dem Felde der Ehre unser
unvergeB-
licher Gatte, Sohn und Bruder
Dernhard Frrer
Leutnant der Landwehr im 61. Feldart.-Regt.
Inhaber des Eisernen Kreuzes
und der Hessischen Tapferkeitsmedaille.
St. Anton a. Arlberg und Frankfurt a. M., 6. Oktober 1915.
Paula Trier, geb. Theuille
Berta Trier, geb. Brunner
Julius Trier.
(14148
Todes=Anzeige.
Hiermit allen Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber, guter
(*4934
Sohn, Bruder und Bräutigam
Fritz Gunder
Musketier im Inf.-Regt. Nr. 87
infolge ſeiner Verwundung geſtorben iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Gunder Wwe.,
Kätha Kunzke, geb. Gunder,
Eliſabeth Altenkirch, geb. Gunder,
Karl Gunder.
Ludwig Gunder,
Mariechen Fuchs,
Familie Fuchs.
Darmſtadt u. Elberfeld, den 7. Oktober 1915.
Die Beerdigung findet heute Freitag
nach=
mittag 2¼ Uhr vom Eilgüterbahnhof aus auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Am 25. September fand unſer
lieber Sohn und Bruder, der
(*5064
Kriegsfreiwillige,
Gefreiter
Eugen Heiner
den Heldentod fürs Vaterland im 20.
Lebens=
jahre.
In tiefer Trauer:
Familie Ludwig Heiner.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme an dem uns ſo ſchmerzlich betroffenen
Verluſte unſeres innigſtgeliebten, unvergeßlichen
Karl
ſagen innigen Dank
(14134
Marie Meyer Witwe u. Familie.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb am
5. Oktober unſer innigſtgeliebter, einziger Sohn
und Bruder
(*5075
Ady Braiß
Kriegsfreiwilliger im Reſerve-Infanterie-
Regiment Nr. 88 (früher 221)
im Alter von 20 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Adam Draiß.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß unſere liebe, gute,
treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter und
(14127
Großmutter
Frau
Heinrich Schrumpf Witwe
geb. Molter
heute nacht im vollendeten 73. Lebensjahre
ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Obere Liebfrauenſtr. 36, p.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Dankſagung.
Allen Verwandten und Bekannten ſagen wir
für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an
unſerem ſchweren Verluſte, beſonders Herrn
Pfarr=
aſſiſtent Storck für die troſtreiche Grabrede,
innig=
ſten Dank.
(*5086
Familie Getroſt.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1915.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Geſtern abend verſchied nach langem, mit
Geduld ertragenem Leiden unſere liebe, treu
ſorgende Mutter, Großmutter und
Schwieger=
mutter
Frau
Margarete Schmidt Wwe.
geb. Fey
im 66. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Familie Georg Bach,
Familie Hans Schmidt.
Eberſtadt, Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Die Beerdigung findet Samstag, den 9. Okt.,
nachmittags 4½ Uhr, von der Leichenhalle des
alten Friedhofes aus ſtatt. (14161
Todes=Anzeige.
Mittwoch, den 6. ds. Mts., entſchlief
un=
erwartet unſere liebe, gute Schwägerin u. Tante
Fräulein
Thereſe Hinkel.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Frau Georg Hinkel Witwe,
Eliſabeth Becker, geb. Hinkel,
Wilhelm Hinkel,
Apotheker in Dieburg,
Georg Hinkel, Dipl.=Ing.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Die Beerdigung findet am Samstag,
nachmit=
tags 4 Uhr, vom Portale des alten Friedhofes
aus ſtatt.
(*5116
Todes=Anzeige.
Nach Gottes Ratſchluß erlitt am 20.
Sep=
tember in Rußland unſer lieber, braver Sohn
und Bruder
(14144
Musketier
Jakob Götz
den Heldentod im Alter von 23 Jahren.
Die trauernde Familie
Jakob Götz.
Seeheim, den 6. Oktober 1915.
Wetterbericht.
Das trübe Wetter des vorgeſtrigen Tages hat überall,
allerdings nur leichte, aber länger dauernde Regenfälle
gebracht. Eine Aenderung iſt nicht zu erwarten. Bei meiſt
trübem Wetter treten auch weiterhin verbreitete leichte
Niederſchläge ein.
Weterausſichten für Freitag: Meiſt trüb, zeitweiſe
leichter Regen, keine weſentliche Temperaturänderung.
Tageskalender.
Freitag, 8. Oktober.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10
Uhr (Ab. D): „Coriolanus‟
Lichtbilder=Vortrag von Oberleutnant Oertel um
8 Uhr in der Turnhalle.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil. Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Nr. 213.
Freitag, 8. Oktober.
1915.
Bekanntmachung.
Betreffend: Verkehr mit Vrotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915.
Bei dem Ankauf des Brotgetreides durch den Kommunalverband haben ſich
Mißſtände herausgebildet, die dringender und ſchneller Abhilfe bedürfen.
Vor allem iſt zu beachten, daß die mit dem Aufkauf des Brotgetreides
beauf=
tragte Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Konſumvereine dahier
zurzeit nicht in der Lage iſt, mehr als ein Viertel der Ernte in Roggen und Weizen
eines Landwirtes abzunehmen; dabei iſt es gleich, in welchem Verhältnis Roggen
und Weizen geliefert werden.
Durch allzu ſtarken Andrang von Angebot iſt die genannte
Zentralgenoſſen=
ſchaft gezwungen, den Ankauf zeitweilig einzuſtellen; es entſtehen dann Härten, die
bei ruhiger und beſonnener Anmeldung vermieden werden können.
Wir haben alles Mögliche getan, um eine glatte und ſchnelle Abnahme der
Getreideernte durchzuführen, können das aber nur fertig bringen, wenn wir ſowohl
als auch die Zentralgenoſſenſchaft ſeitens der Landwirte genügend unterſtützt werden;
wir hoffen, daß dieſe Anregung hinreicht, das übermäßige Angebot etwas zurückzuhalten.
In
tragten Unterkommiſſionäre (Händler) die erforderliche Zurückhaltung auferlegen und
den Landwirten nicht mehr als ein Viertel ihrer Ernte abnehmen. Bei einigermaßen
gutem Willen auf Seiten der Landwirte und Händler wird die Durchführung des
Ankaufs ebenſo erleichtert, wie ſie zur Zeit erſchwert wird.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
Der Kommnnalverband Darmſtadt.
Fey, Vorſitzender des Verbandsausſchuſſes.
An den Herrn Oberbürgermeiſter zu Darmſtadt
und die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Die vorſtehende Bekanntmachung iſt in ortsüblicher Weiſe zu veröffentlichen.
Die Landwirte ſind entſprechend aufzuklären.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
(14128
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Foxterrier, 1 Dobermann. Die Hunde können von
den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(14133
Aufſtellen der Kehrichtgefäße.
Das Aufſtellen der Kehrichtgefäße vor den Hofreiten auf
der Straße iſt verboten. Offene Kehrichtgefäße dürfen innerhalb
der Hofreiten an den Eingängen nicht ſo aufgeſtellt werden, daß ihr
oft widerwärtiger oder Ekel erregender Inhalt von der Straße aus
geſehen werden kann. Zum Aufbewahren des Hauskehrichts eignen
ſich am beſten die mit Deckel verſehenen Kehrichigefähe, wie ſie von
hieſigen Firmen in den Handel gebracht werden. Dieſe runden
Kehrichteimer mit Tragbügel und daran befeſtigtem Deckel
verhindern das Herausſcharren und Verſchleppen des Kehrichts durch
Hunde, erleichtern das Entleeren der Behälter bei der Abfuhr und
ſind, wenn ſie, wie vorgeſchrieben, innerhalb der Hofreiten an den
Eingängen aufgeſtellt werden, für das Straßenbild nicht mißſtändig.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915,
(14132
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Polizeiverordnung bringen wir erneut zur
allgemeinen Kenntnis.
(14131
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Polizeiverordnung
betreffend die Regelung des Fuhrwerksverkehrs in der
Schwanen=
ſtraße, zwiſchen der Schloßgarten= und der Gardiſtenſtraße.
Auf Grund des Artikels 56 der Städteordnung wird nach
An=
hören der Stadtverordnetenverſammlung mit Genehmigung des Großh.
Miniſteriums des Innern vom 28. Mäi 1910 zu Nr. M. d. J. 8525
verordnet, was folgt:
§ 1. Die Schwanenſtraße zwiſchen der Schloßgarten= und der
Gardiſtenſtraße wird für den durchgehenden Verkehr von
Fuhr=
werken, Automobilen und Motorfahrrädern in der Richtung von
der Gardiſten= nach der Schloßgartenſtraße geſperrt.
Die genannte Straßenſtrecke darf nur von der
Schloßgarten=
ſtraße aus befahren werden. Fuhrwerke haben im Schritt zu fahren.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmung
wer=
den auf Grund des § 366, Ziffer 10 des R.=St.=G.=B. mit Geldſtrafe
bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
§ 3. Dieſe Polizeiverordnung tritt mit dem Tage ihrer
Ver=
kündigung im Darmſtädter Tagblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 6. Juni 1910.
Großherzogliches Polizeiamt.
Derlanf voen Aehſein durch die Sahbverwaltung.
Im Hinterbau des Stadthauſes findet bis auf weiteres der
Verkauf von Aepfeln (durchweg gutes Tafelobſt) ſtatt und zwar
von vormittags 8—12 Uhr und nachmittags 2—6 Uhr.
Der Verkaufspreis beträgt je nach den Sorten 850 Mk. bis
10.50 Mk. für den Zentner.
Auf Wunſch kann bei Mengen von einem Zentner ab das
Obſt gegen eine Vergütung von 40 Pfg. für den Zentner ins Haus
geliefert werden.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
(14156fs
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Ekert.
Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl.
Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringe ich hierdurch zur
Kenntnis der Intereſſenten. Die Polizeibeamten ſind angewieſen,
die Ausführung der Verordnung zu überwachen und Uebertretungen
anzuzeigen. Zur einheitlichen Durchführung der Vorſchriften können
Vordrucke zum Selbſtkoſtenpreis im Stadthaus, Zimmer 44, bezogen
werden.
Darmſtadt, den 25. September 1915.
(13678a
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Polizei=Verordnung.
Auf Grund des Artikels 64 des Geſetzes, betreffend die innere
Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen,
be=
ſtimmen wir mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit
Geneh=
migung des Großh. Miniſteriums des Innern zu Nr. M. d. J.
III. 13827, vom 11. September 1915:
§ 1. Mühlenbeſitzer, Händler, Bäcker und Konditoren, die
nicht bereits durch geſetzliche Vorſchriften zur Führung von
Handels=
büchern verpflichtet ſind, ſind gehalten, während der Dauer der durch
die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 28. Juni 1915
angeord=
neten Regelung des Verbrauchs von Brotgeteide und Mehr tänlich
über den Zugang von Getreide und Mehl und über die
Vermin=
derung ihrer Vorräte durch Verkauf oder Verbackung (§ 4 Abſ. 4 der
genannten Bekanntmachung) Aufzeichnungen zu machen; dieſe ſind
in ein hierzu beſonders anzulegendes Buch oder Heft einzutragen.
§ 2. Zuwiderhandinngen werden mit Geldſtrafe bis zu
30 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 17. September 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
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Am 9. November d. Js. ſollen vergeben werden:
a) Drei Unterſtützungen mit je 40 Mark an je eine brape
proteſtantiſche, katholiſche und iſrgelitiſche Familie aus dem
Arbeiterſtande, dem Gewerbe= oder Handwerkerſtande, dem
Kaufmannsſtande oder handeltreibenden Stande, die durch
Krankheit oder ſonſtige Verhälniſſe in Not und Bedrängnis
geraten iſt:
b) an etwa 17 Familien oder Einzelperſonen aus dem
vor=
genannten Stande und unter den gleichen Vorausſetzungen
je zehn Zentner Kohlen oder andere Brennmaterialien
im gleichen Werte.
Bewerbungen ſind bis ſpäteſtens
Samstag, den 23. Oktober 1915,
an den Stiftungsvorſtand (Stadthaus) unter kurzer Darlegung der
Verhältniſſe zu richten. Dabei iſt noch anzugeben: Stand, Wohnung,
Konfeſſion, auf welche Art von Unterſtützung (a oder b) gerechnet
wird und ob die Kohlen oder ſonſtigen Brennmaterialien in das Haus
gebracht werden ſollen oder an der Lieſerſtelle abgeholt werden. In
letzterem Falle wird entſprechend dem etwa erſpart werdenden
Bringerlohn ein Mehr an Brennmaterialien gewährt.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
(14155fsg
Der Vorſitzende des Stiftungsvorſtandes:
J. V.: Schmitt, Beigeordneter.
Nie unter dem 7. September ſeitens der Gr. Kommandantur mit
Wirkung vom 1. Oktober d. Js. angekündigte Aufhebung der
ſeit September 1914 beſtehenden Fahrpreisvergünſtigung für
Militär=
perſonen tritt vorerſt noch nicht in Kraft.
Der Zeitpunkt der Aufhebung wird demnächſt beſonders
be=
kannt gegeben.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915.
(14149
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6. Wanderung
Sonntag, 10. Okt.
zenweldk)
C
Wiesbaden-
Georgenborn-
Rauental-Nied.-
. Walluf.
Gs
Abf.: Haupt=
bahnhof 7 Uhr
5O w
23 Min.
Marſchz. 5 St.
Führer:
Cpa Dar
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Der Vorſtand.
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per Liter 75 Pfg.
und
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per Liter 90 Pfg.
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zum letztenmal
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Drune Harprecht
in dem dramatischen
Lebens-
bild in 3 Akten
Im Banne der Leidenschaft.
Morgen (14135
Die Rache
der Vodoos
Wild-West in 3 Akten
und Harry Liedke in dem
Lustspiel (2 Akte)
Von Sieben
die Häßlichſte.
Krokander keisst
kriegsgefangen
u. doch gastiert der Künstler
ab Dienstag, den 12. d.M.
im
Keildenz
Chedter.
Großh. Hoftheater.
Freitag, den 8. Oktober 1915
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Coriolanus.
Hiſtoriſches Drama in 5 Akten
von William Shakeſpeare.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Tajus Marcius
Coriolanus, ein
römiſch. Feldherr Hs. Baumeiſter
Titus Anführer
Lartius ’gegen die Hch. Hacker
Cominius Volsker Johs. Heinz
Menenius
Agrip=
pa, Freund des
K. Weſtermann
Coriolanus
Sicinius
Velutus Volks= Ed. Göbel
tri=
Junius
bunen
Frz. Schneider
Brutus
Tullus Aufidius,
Anf. d. Volsker K. Ehrle
Volumnia,
Mut=
ter d. Coriolanus Herta Alſen
Virgilia, Gemahl.
des Coriolanus. Käthe Meißner
Senator von Rom Rob. Kleinert
Senat. v. Antium Herm. Knispel
Ein Hauptmann
der Volsker . . Emil Kroczak
Erſte 1 volskiſche Frz. Herrmann
Zweite) Wache P. Peterſen
Erſter ) Bürger Rud. Weisker
Zweiter; von Br. Harprecht
Dritter Rom Rich. Jürgas
. P. Peterſen
Ein Bote
Marcius,
Corio=
lans jung. Sohn Erna Große
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
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Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
I. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
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A 6. Uraufführung: „Komödi
der Worte” v. Arthur
Schnitz=
ler. Kleine Preiſe. Anfang 7 U.
Montag, den 11. Okt. Erſtes
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nicht mit Apparaten aus Weißblech, welche rosten, zu verwechseln.
W. Ebeling, Magdeburg, Agnetenstr. 1.
Die
Steider ſammerſtene
macht hiermit bekannt, daß ſie am 1. Oktober ihr Heim in die
Friedrichſtraße 24, I.
verlegt hat.
Sie bittet alle alten Freunde, ſie auch im kommenden Winter durch
Hergabe alter Kleider
in ihren Beſtrebungen zu unterſtützen und hofft, durch ihre Leiſtungen
neue Freunde erworben zu haben, die ihr tatkräftig bei ihrer ſozialen
Arbeit helfen werden. (Wegen Abholung bitten wir um Benachrichtigung.)
Die Kleiderſammelſtelle läßt alle Kleidungsſtücke, die ſie an
Bedürftige abgibt, herrichten, beziehungsweiſe umarbeiten, nichts
wird in unordentlichem Zuſtand fortgegeben.
Sie ſchafft in ihrer Nähſtube regelmäßige Arbeitsgelegenheit
für eine Anzahl von Frauen und bietet
unentgeltliche Unterweiſung
im Zuſchneiden und Nähen
von Kleidungsſtücken an allen Nachmittagen außer Samstag.
Alle diejenigen, die von dieſer Einrichtung Gebrauch machen
möchten, wollen ſich in der Friedrichſtraße 24, eventuell mit ihren
Stoffen oder alten Sachen, einfinden.
Die Kriegsſtiefel
werden nach wie vor in tadelloſer Ausführung und zu billigen Preiſen
hergeſtellt. Beſtellung für Wiederverkauf ſowie direkter Bezug
von jetzt an
(*4665gf
Friedrichſtraße 24, I.
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Gemüse-Suppe oder Kartoffel-Suppe den Nährwert, Geschmack
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Gutes Mittagessen à Person 12—15 Pfg.
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in den Detailgeschäften käuflich:
Dose à 1 Pfund Netto Mark 2.−
Dose à ½ Pfund Netto Mark 1.10
Nichtgefallendes nehmen, auch angebrochen, jederzeit zurück.
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(*5123
zu verkaufen.
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(*5113
Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.
43
(Nachdruck verboten.)
Die Dinerglocke rief die Herrſchaft und auch die
Geſell=
ſchafterin ins Speiſezimmer. Claire hatte ebenfalls dazu etwas
Toilette gemacht und eine ſchwarzſeidene Bluſe zu gleichfarbigem
Tuchrock angelegt. Ein verhältnismäßig einfacher Anzug; denn
ſie trug noch Trauer um ihre Mutter. Aber anſtatt der früheren
ländlichen Schneiderin hatte nun eine geſchickte Berliner
Mo=
diſtin ihre Kleidung angefertigt. Gröningen, obgleich an ihren
Anblick gewöhnt, war ſie nie ſo hinreißend erſchienen wie heute.
Weidner aber, der eine ſolche Geſellſchafterin doch nicht erwartet
hatte, verblüffte förmlich ihre hohe, frappierend ſchöne
Erſchei=
nung, und er ſtarrte ſie ziemlich auffallend an. Iſt Götz
ver=
rückt, daß er Lulu dieſe geradezu herausfordernde Schönheit
ins Haus bringt? dachte er beſtürzt.
Claire hatte nie zu den ſogenannten ſchüchternen,
verſchäm=
ten jungen Mädchen gehört. Ihre außerordentliche, an
Ver=
wunderung, auch laute Außerungen derſelben, gewöhnte
Schön=
heit verbot das von ſelbſt. Ohne es zu wollen, war ſie überall
raſch Herrin jeder, auch geſellſchaftlich ſchwierigen Situation
geworden, durch die ſtolze Anmut, die nachläſſige, aber ſichere
Grazie ihres Weſens und einen feinen untrüglichen Takt.
Des=
halb fand ſie ſich auch hier raſch in die für ſie eigentümliche, ſehr
kritiſche Lage. Nach ihrem Eintritt in den Speiſeſalon, der
un=
gefähr eine Minute ſpäter als der der Hausgenoſſen erfolgte,
verneigte ſie ſich leicht gegen die Anweſenden und richtete dann
ihren Blick zugleich fragend und auffordernd auf die Hausfrau.
Dieſe verſtand ihn und ſtellte vor: Mein Mann, den Sie ja wohl
ſchon kennen. Mein Bruder, Doktor Weidner — Fräulein
Schild. — Ich hoffe, es wird Ihnen bei uns gefallen, gnädiges
Fräulein! ſagte Gröningen, nach ſeiner Verbeugung förmlich.
Ich hoffe es! erwiderte ſie ebenſo. Luiſe, der das gnädige
Fräulein nicht recht nach Wunſch geweſen, lud jedoch, ihre
Miß=
ſtimmung unterdrückend, höflichſt ein, Platz zu nehmen. Ein
Doktor Weidner hat auch Schönerlen gekauft! dachte Claire
ahnungslos, nach der Vorſtellung des Betreffenden; denn
wie viele dieſes Namens gab es nicht in Berlin! Dem Winke
der Hausfrau folgend, ſaßen ſie alsdann jeder an einer Seite des
eingeſchobenen, mäßig großen, viereckigen Tiſches. Gröningen
gegenüber ſeiner Frau und Weidner gegenüber Claire.
Es wurde ziemlich raſch ſerviert, der Hausherr liebte nich
lange Pauſen zwiſchen den Gängen, und Luiſe bemerkte mit
Genugtuung, wie exakt und appetitlich Fräulein Schild ſpeiſte,
und wie klein, zart und gepflegt ihre Hände waren. Nach einigen
Höflichkeitsphraſen, die ſie mit ihr gewechſelt — Götz hütete
ſich jetzt, viel mit Claire zu reden —ſchwenkte die Unterhaltung
eine allgemeinere werdend, auf anderes, für Claire unbekanntes
Gebiet hinüber, und ſie verhielt ſich in der Folge ſelbſtverſtändlich
ſchweigend. Allmählich in eigene Gedanken verſunken, ſchlug
da plötzlich ein Name an ihr Ohr, der ſie betroffen aufſehen
machte. Weidner hatte ihn ausgeſprochen. Es ſollte mir ſehr
leid tun, wenn ich den jungen Herk, einen tüchtigen und ſehr
liebenswürdigen Menſchen, verlieren müßte! hatte er geſagt
und fuhr dann fort: Er ſchrieb mir geſtern, daß er wahrſcheinlich
endgültig nach England überſiedeln würde. Weidner war,
indem er dies ſagte, damit beſchätigt geweſen, ſich Wein
ein=
zuſchenken und zufällig danach ſein Gegegnüber anſchauend,
erſchrak er förmlich vor dem intenſiven Blick der mächtigen,
dunk=
len Augen, die überraſcht und zugleich forſchend auf ihm ruhten.
Was für herrliche Augen! dachte er. Und wie ſie mich anſchaut!
Als wollte ſie Herz und Nieren prüfen; es durſchchauert einem
ordentlich. Warum ſieht ſie mich nur ſo an? Da er nicht
nach=
ließ, ihren langen Blick zu erwidern, ſenkte ſie die Augen zögernd,
indeſſen ein feines Rot innerer Erregung ihre Wangen überzog.
Das alſo war Doktor Weidner, ſein Gutsherr, der Beſitzer
Schöner=
lens, ihrer geliebten, verlorenen Heimat! Welch’ ein
eigentüm=
liches Zuſammentreffen, welch’ ein ſeltſames Spiel des Zufalls!
So oft Claire es unbemerkt tun zu können glaubte, muſterte ſie
prüfend die Perſönlichkeit des ihr mit einem Male ſo intereſſant
gewordenen Mannes. Er war wohl etwas älter und nicht von
ſo impoſanter, feſſelnd ſchöner Erſcheinung wie ſein Schwager,
deſſen hochgewachſene, ſchlanke Figur einen Kopf trug, aus deſſen
blühendem, lebensvollem Geſicht leuchtende blaue Augen
ſieges=
ſicher förmlich ſtrahlten. Er war kleiner von Geſtalt und etwas
ſtärker als Gröningen; auch das Geſicht nicht ſchön, nicht
regel=
mäßig, augenblicklich ſogar geblich bleich noch infolge der kaum
überſtandenen Malaria. Dennoch wirkte es bedeutend durch die
breite, denkende Stirn, den feſten energiſchen Mund, die kühne
Naſe und das große vorſtehende Kinn, Merkmale eines
aus=
geſprochenen Charakters. Die dunkelblauen, ſchwarzbewimperten,
hinter goldenem Kneifer hervorſchauenden Augen blickten
un=
gemein ruhig und überlegt. — Es lag nach näherem Studium,
alles in allem, etwas ſehr Sympathiſches, Vertrauenerweckendes
in dieſem Geſicht, das die Empfindung untrüglicher
Ehrenhaftig=
keit und Zuverläſſigkeit des Eigentümers hinterließ. Claire,
ob=
gleich durchaus keine Menſchenkennerin, fühlte dies inſtinktiv
auch. Gerade als ſie darauf den Blick wieder zu ihm erhob,
ſchaute auch Weidner auf, und voll trafen beider Augen von
neuem ineinander. Dieſes ſchöne Mädchen ſucht oder findet
etwas in mir! dachte er befremdet und erregt. Oder ſollte ſie
aus Eroberungsluſt das Feuer ihrer wunderbaren Augen an
mir probieren wollen? Doch nein, kokett iſt ſie nimmermehr!
Bliebe nur die Annahme — wäre das möglich — könnte ich ihr
gefallen? Und dieſe Vorſtellung erzeugte ein wonniges
Ge=
fühl in ihm.
(Fortſetzung folgt.)
ächte
Sodener
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„
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