Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 278., Freitag, den 8. Oktober.

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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Die Lage auf dem Balkan. Die Munitionslieferungen der Vereinigten Staaten.
Ruſſiſches. Die Kitchener=Armee. Die engliſche Rekrutierung.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 7. Oktober.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die franzöſiſche Offenſive in der
Champagne nahm ihren Fortgang. Nach
ſtarkem, nach und nach bis zu äußerſter Heftig=
keit
geſteigertem Artilleriefeuer ſetzten geſtern
mit Tagesgrauen die Angriffe wieder ein.
Nordweſtlich Sonain brachen unter ſchwer=
ſten
Verluſten und Einbuße von 2 Offizieren
und 180 Mann an Gefangenen ſechs Maſ=
ſenangriffe
der Franzoſen zuſammen.
Weſtlich der Straße Somme=Py—
Souain in Richtung St. Marie konnten
Teile von zwei neu eingetroffenen Diviſionen
an einer Stelle über unſere vorderſte Linie
vordringen. Durch ſofort einſetzenden Ge=
genangriff
wurde der Feind wieder
hinausgeworfen. 12 Offiziere, 29 Unter=
offiziere
, 550 Mann blieben als Gefangene in
unſerer Hand, 2 Maſchinengewehre wurden er=
beutet
. Oeſtlich der genannten Straße konnte
der Feind bei ſeinen Maſſenangriffen keinen
nennenswerten Erfolg erzielen. Gegen ein
kleines Grabenſtück öſtlich des Navarin= Ge=
höftes
, in dem er ſich halten konnte, iſt der
Gegenangriff im Gange.
Nur bei und nördlich Tahure gelang es
dem Feinde nach hin= und herwogendem Gefecht,
etwa 800 Meter Raum zu gewinnen. Der
Angriff kam durch unſere Gegenangriffe zum
Stehen.
Die Verſuche des Feindes, die Stellung nörd=
lich
und nordöſtlich des Beauſéjour= Ge=
höftes
zu durchbrechen, ſcheiterten gänz=
lich
. Wo der Feind bis in unſere Gräben vor=
ſtoßen
konnte, wurde er niedergemacht oder ge=
fangen
genommen. Die Stellung iſt reſtlos in
unſerem Beſitz. 3 Offiziere, 300 Mann wur=
den
als Gefangene abgeführt, 3 Maſchinen=
gewehre
dem Feind abgenommen. Einem. hef=
tigen
, aber erfolgloſen Angriff in den Morgen=
ſtunden
gegen die Briqueteri=Stellung,
nordweſtlich von Ville=ſur=Tourbe, folgten
im Laufe des Tages nur ſchwächere Vorſtöße,
die abgewieſen oder durch Artilleriefeuer im
Keime erſtickt wurden. Nördlich von Arras
fanden nur bedeutungsloſe Handgranaten=
kämpfe
ſtatt.
Im Aisne=Tal bei Sapigneul miß=
glückte
ein ſchwächlicher franzöſiſcher Ueberfall
auf einen vorſpringenden Grabenteil.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Hindenburg.
Vor Dünaburg drangen unſere Truppen
in 5 Kilometer Breite in die feindliche Stel=
lung
ein. Südlich des Dryswjaty=Sees
iſt der Feind weiter zurückgedrängt. Eine
attackierende ruſſiſche Kavalleriebrigade wurde

zuſammengeſchoſſen. Zwiſchen dem Bogins=
koje
=See und der Gegend von Smorgon
wiederholten die Ruſſen ihre verluſtreichen
Durchbruchsverſuche, die ohne Ausnahme, zum
Teil nach Nahkampf, geſcheitert ſind. Es ſind
11 Offiziere, 1300 Mann zu Gefangenen
gemacht.
Bei Raggaſem (an der Rigaer Bucht)
wurde ein ruſſiſches Torpedoboot durch unſere
Landbatterien ſchwer beſchädigt.

Heeresgruppe des Generalfeldmar=
ſchalls
Prinzen Leopold von Bayern.

Nichts Neues.

Heeresgruppe des Generals
von Linſingen.

In den Kämpfen bei Czartoryſk iſt der
Feind aus den Waldungen öſtlich dieſes Ortes
geworfen.

Balkan=Kriegsſchauplatz.

Deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Trup=
pen
haben die Drina, die Save und die
Donau an mehreren Stellen überſchritten
und auf dem öſtlichen Drina= und ſüdlichen
Save= und Donau=Ufer feſten Fuß gefaßt.
Oberſte Heeresleitung.

Die Lage auf dem Balkan.
Die Verletzung der griechiſchen Neutralität und die
Heuchelei des Vierverbandes.

* Kopenhagen, 6. Okt. Die Zeitung Socialdemo=
kraten
ſchreibt in einem Leitartikel:
England und Frankreich haben Truppen
in Saloniki an Land geſetzt und damit die Neu=
tralität
Griechenlands gekränkt. Dasſelbe geſchah bereits
vor einiger Zeit bei der Beſetzung von Lemnos, aber die
letzte Neutralitätsverletzung durch die Ausſchiffung von
Truppen auf dem griechiſchen Feſtlande in einer der wich=
tigſten
griechiſchen Städte iſt am flagranteſten. Die grie=
chiſche
Regierung legte auch ſofort Proteſt ein. Es iſt eine
Ironie des Schickſals und gibt den neutralen
Ideologen ſehr zu denken, daß England, das den Krieg
begann, um Belgiens Neutralität gegen die
deutſche Verletzung zu ſchützen, nun ſelbſt eines anderen
Landes Neutralität verletzt. Man kann anneh=
men
, daß in Wirklichkeit eine heimliche Verſtändigung
mit Griechenland herrſcht (?), aber in dieſem Falle iſt es
noch ſchwieriger für England, rein theoretiſch und logiſch
ſeinen bekannten Standpunkt gegenüber der deutſchen Ver=
letzung
der Neutralität WBelgiens feſtzuhalten, denn, hat
Griechenland völkerrechtlich das Recht, franzöſiſche und
enaliſche Truppen durch griechiſches Terrain paſſieren zu
laſſen, ſo hatte Belgien auch das Recht, ohne
Schwertſtreich Deutſchland freien Durchzug zu geben. Die
oft in Dänemark vertretene Anſchauung, daß ein neutra=
ler
Staat unter allen Umſtänden verpflichtet iſt, ſich einer
Verletzung ſeiner Neutralität zu widerſetzen erhält durch
die letzten Begebenheiten den Todesſtoß. Hier alſo fin=
den
es die Staaten der Entente ganz in Ordnung, daß
ein neutraler Staat ſich mit einem formellen Proteſt be=
gnügt
. Mithin iſt die Neutralitätspflicht der Staaten ein
ſehr biegſamer Begriff. der nach dem eigenen Intereſſe
der Ausleger behandelt werden kann. Einen nicht ge=
ringeren
Unfturz in den Vorſtellungen wird Rußlands
Auftreten gegenüber Bulgarien bewirken.
Bulgarien mobiliſiert, was nach den Behauptungen man=
cher
Neutralen ſein unbedingtes Recht war. Holland und
die Schweiz hatten bei Beginn des Krieges dasſelbe ge=
tan
. Rußlands Auftreten gegenüber Bulgarien beweiſt,
daß ein neutraler Staat ſich in der Lage und den Umſtän=
den
befinden kann, wo die bloße Mobiliſierung ein Ulti=
matum
hervorruft. Man könnte einwenden, daß Bulga=
rien
durch ſein Auftreten die Allierten mittrauiſch
machte, weil ſie den Verſicherungen der Neutralität nicht
mehr glaubten. Aber derartige Auffaſſungen des Miß=
trauens
ſind in jedem Falle ſubjektive Angelegenheiten des
Auffaſſenden. Rußland geht vor in Mißtrauen gegen

Bulgarien trotz gegenteiliger Verſicherungen, indem es die
Mobiliſierung als Vorwand benutzt.

Deutſchlands Einſpruch.

* Berlin, 7. Okt. Zu dem vom W. T. B. gemeldeten
deutſchen Einſpruch in Athen gegen die
Landung in Saloniki ſchreibt der Berliner Lokal=
anzeiger
: Mag die Kabinettskriſe ausgehen wie ſie will,
der deutſche Proteſt behält ſeine Gültigkeit. Die Deutſche
Tagesztg. ſagt zu dem Proteſt: In dieſer Note hat die
deutſche Regierung Gelegenheit genommen, nicht nur den
Schritt der Vierverbandsmächte Griechenland gegenüber
in ein ſcharfes und richtiges Licht zu ſetzen, ſöndern auch
die treibenden Motive der großbritanniſchen Balkanpolitik
klar hervorzuheben. Die Landung und die ſich anſchlie=
ßende
Expedition nach Mazedonien iſt offenbar berufen,
wie eine Lawine zu wirken. Man glaubt, das Erſcheinen
der engliſchen und franzöſiſchen Truppen werde dasſelbe
Ergebnis haben, wie dereinſt das Erſcheinen Napoleons,
als er, von Elba kommend, auf franzöſiſchem Boden
landete.

Bulgarien und der Vierverband.

* Berlin, 7. Okt. Die Budapeſter Abendblätter
berichten laut Berliner Lokalanzeiger vom 6. ds. Mts.
aus Sofia: Die Mitglieder des Kabinetts hielten
in der Wohnung des Miniſterpräſidenten einen
Miniſterrat ab. Die Beratungen dauerten von 8 Uhr
abends bis 3 Uhr morgens. Sodann erſchien dortſelbſt
der Hofmarſchall General Sawow, der Generaliſſimus im
Balkankriege, und hatte mit dem Miniſterpräſidenten eine
kurze Beſprechung. Darauf fuhren beide im königlichen
Automobil nach dem Badeort Vranja, wo König Fer=
dinand
zurzeit weilt. Dort angekommen, wurden beide
vom König ſofort in gemeinſamer Audienz empfangen.
Die Beratung bei dem König dauerte von ½5 bis 8 Uhr.
Nachmittags fuhren der Miniſterpräſident und General
Sawow unverzüglich nach Soſia zurück. Miniſterpräſident
Radoslawow lud darauf die Geſandten Oeſterreich= Un=
garns
, des Deutſchen Reiches und der Türkei zu einer
Beſprechung zu ſich. Die Konſerenz mit den Diplomaten
endete nach vier Stunden. Während dieſer letzteren Kon=
ferenz
erſchien der engliſche Geſchäftsträger im Miniſter=
präſidium
, konnte aber von Radoslawow nicht empfan=
gen
werden und wurde an den erſten Sekretär verwieſen.
Für heute wird die Kriegserklärung, und zwar nicht nur
von Rußland, ſondern auch von den übrigen Entente=
mächten
erwartet.
* Rom, 7. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.)
Die Geſandten Englands und Italiens haben
der bulgariſchen Regierung eine Note überreicht, in der
ſie ſich dem von den Geſandten Rußlands und
Frankreichs überreichten Ultimatum anſchließen,
und forderten ihre Päſſe.

Die Haltung Griechenlands.

* Sofia, 6. Okt. (Von dem Privatkorreſpondenten
des W. T. B. verſpätet eingetroffen.) Trotz des franzöſiſch=
engliſchen
Drucks auf Griechenland, der in den letz=
ten
Tagen die greifbarſte und nachdrücklichſte Form an=
nahm
, ſind die hieſigen Kreiſe wegen der Haltung der
griechiſchen Regierung keineswegs beunruhigt, da ſie über=
zeugt
ſind, daß Griechenland im Hinblick auf die Deutſch=
land
und der Türkei zu Gebote ſtehenden Mittel in wohl=
verſtandenem
eigenem Intereſſe auch für den Fall eines
ſerbiſch=bulgariſchen Zuſammenſtoßes die bisherige
Neutralität wahren wird.
* Berlin, 7. Okt. Ueber Genf wird dem Berliner
Lokalanzeiger gemeldet: Auf die Unerſchütterlichkeit der
Stellung Venizelos ſtützte der durch die Athener
Berichte des franzöſiſchen Geſandten irregeleitete Mini=
ſter
Delcaſſé ſeinen Plan von der Landung in Sa=
loniki
und wußte dafür auch den vor übertriebenen Hoff=
nungen
warnenden engliſchen Miniſter Sir Edward
Grey zu gewinnen.

[ ][  ][ ]

* Berlin, 6. Okt. Bei der Beſprechung der grie=
chiſchen
Miniſterkriſe ſchreibt der Berl. Lokalanz.
Der König iſt offenbar eingeſchritten, weil Veniſelos
nicht mehr auf ſeinem vor einer Woche eingenommenen
Standpunkt beharren wollte, wonach die griechiſche Mobil=
machung
nur als Vorſichtsmaßregel aufzufaſſen ſei. Offen=
bar
wollte Veniſelos den Ausbruch des Krieges zwiſchen
Bulgarien und Serbien als Bündnisfall betrachtet wiſſen,
ohne der Tatſache Rechnung zu tragen, daß es ſich hier
ſchon durch die Landung von Ententetruppen in Saloniki
um einen Angriffskrieg gegen Bulgarien handeln würde.
Der König, ſo meint das Blatt, iſt offenbar nicht geſonnen,
ſich durch den Druck fremder Waffen zum Mitgehen nötigen
zu laſſen und an einem Feldzug teilzunehmen, der offen=
bar
im Intereſſe des Vierverbandes geführt werden ſoll.
Die jetzige Kriſe birgt für Griechenland große Schwierig=
keiten
und erfordert Männer von ungewöhnlichem Geſchick.
Im Berl. Tagebl. weiſt Theodor Wolff darauf hin,
daß die in Saloniki gelandeten 30000 oder 70000 Franzo=
ſen
ein militäriſch wenig wertvoller Faktor
ſind und daß ſie offenbar nur dazu beſtimmt waren, Grie=
chenland
zum Mitgehen zu veranlaſſen, wofür offenbar
Verabredungen mit Veniſelos vorlagen. Der Artiker
fragt, was aus dem kleinen Häuflein Franzoſen werden
ſolle, wenn ſie nicht die erwartete Unterſtützung der 400000
Griechen erhalten, und ſtellt es als zweifelhaft hin, ob ſie
ſich dann noch in das Balkanabenteuer hineinwagen
werden.
Die Deutſche Tagesztg. betont, daß König Konſtantin
die wahren Intereſſen des Staates und
Landes vertritt, wenn er Veniſelos verhindern will,
Griechenland in völlige Botmäßigkeit des Vierverbandes
zu bringen.
* London, 7. Okt. (Zenſ. Frkft.) Die Agence Ha=
vas
berichtet: Eine Sonderausgabe der Pall=Mall=Gazette
teilt mit, Veniſelos habe erklärt, die Demiſſion des
griechiſchen Kabinetts ſei erfolgt wegen der Unmöglichkeit
für den Miniſterpräſidenten, ſeine Auffaſſung über die
Verpflichtung des Bündnisvertrages mit Ser=
bien
mit dem Standpunkte des Königs zu dieſer Frage
zu vereinbaren. Veniſelos iſt der Meinung, daß ein Kon=
zentrationskabinett
gebildet werden wird.
* Amſterdam, 7. Okt. (Zenſ. Frkft.) Reuter mel=
det
aus Athen: Der plötzliche und gänzlich unerwartete
Rücktritt des Miniſterpräſidenten Veniſelos hat
eine gewaltige Beſtürzung unter ſeinen Parteianhängern
zur Folge gehabt und gleichzeitig eine große Ueberraſchung
ſeiner Gegner hervorgerufen. Die unbegrenzte Treue des
Volkes gegen ſeinen Fürſten rettete den Zuſtand. Die
Bildung einer Koalitionsregierung, in die der
frühere Miniſterpräſident ſowie der Führer der Oppoſition
eintreten, ſcheint ſicher zu ſein. Rhallis und Guna=
ris
werden als wahrſcheinliche Kandidaten für die Mi=
niſterpräſidentſchaft
genannt. Es iſt Grund zu der An=
nahme
vorhanden, daß Veniſelos ein derartiges Kabinett
unterſtützen werde.
Die Geſandten des Vierverbandes haben
ſich gemeinſchaftlich auf dem Miniſterium des Aeußern
anmelden laſſen. In Abweſenheit Veniſelos’ wurden ſie
durch den Abteilungsdirektor für politiſche Angelegen=
heiten
empfangen. Der Zweck ihres Beſuches wurde ge=
heim
gehalten.
* Paris, 6. Okt. (Zenſ. Frkft.) Havas meldet aus
Athen: Wegen der Demiſſion des Kabinetts Veniſclos
wurde die Kammer vertagt.

Deutſchland organiſiert den Sieg‟.

* Moskau, 7. Okt. Rußkoje Slowo ſtellt in einem
Artikel den Schwächen, die Rußland im Kriege
zeigte, die Kraft gegenüber, die Deutſchland habe
erkennen laſſen, und erklärt: Wie einſt Peter der Große
von Schweden die Kriegführung lernte, mußten ſich jetzt
die Ruſſen von den Deutſchen die Organiſation, Willens=
kraft
und Kriegsmittel aneignen. Nach den großen Nie=
derlagen
iſt eine gewiſſe Niedergeſchlagenheit begreiflich
Dieſe geht aber bereits in Verzweiflung über. Nunmehr,

eitdem die frühere Mißwirtſchaft Suchumlinows beſeitigt
worden iſt, muß ſich alles zum Beſten wenden. Deutſch=
land
ſtand im Kriege mit allen Großmächten, es hatte
zehnfache Schwierigkeiten gegen Rußland zu überwinden,
und zeigt trotzdem nach allen Seiten ſeine Fauſt und un=
erſchöpfliche
Energie. Es ſchlägt ſich mit der halben Welt
herum, ſtärkt Oeſterreich, verteidigt Konſtantinopel, bringt
ganz Perſien zum Aufſtand gegen die Engländer und Ruſ=
ſen
, ſchürt in Tripolis den Aufruhr gegen Italien, hetzt
Bulgarien gegen Rußland, mit einem Worte, es orga=
niſiert
den Sieg.

Die Petroleumverſorgung.

* Berlin, 6. Okt. Die Deutſche Parlamentskorre=
ſpondenz
berichtet: Die Petroleumverſorgung des Reichs
wird einheitlich geordnet. Zu dieſem Zweck haben die
Petroleumgeſellſchaften die Verteilungs=
organiſation
geſchaffen, und mit Zuſtimmung des
Reichskanzlers hat jede der Geſellſchaften ein beſtimmtes
Gebiet zugewieſen erhalten. Es erfolgt demgemäß die
Ablieferung an ſämtliche Kunden der in der Reichszentrale
vereinigten Petroleumgeſellſchaften innerhalb der aufge=
teilten
Gebiete durch diejenige Geſellſchaft, welche die Ver=
ſorgung
übernommen hat. Die Reichszentrale liefert ins=
geſamt
20 Prozent derjenigen Menge, welche im Jahre
1913/14 zur Deckung des allgemeinen Bedarfs der Zivil=
bevölkerung
abgeſetzt wurde. Außer dieſen 20 Prozent
ſoll aber noch eine weitergehende Befriedigung des ge=
verblichen
und landwirtſchaftlichen Bedarfes ſtattfinden.
Für gewerbliche Zwecke (unter Ausſchluß der Verwendung
für Beleuchtung und Heimarbeit) erfolgen Lieferungen
der Reichszentrale auf Grund von Beſcheinigungen der
Gewerbeinſpektoren. Für landwirtſchaftliche Zwecke, be=
ſonders
für Petroleummotoren und ſonſtige landwirt=
ſchaftliche
Betriebsmittel und für die Heimarbeit werden
durch die Regierung den Kommunalverbänden kleinere
Mengen Petroleum zugewieſen werden. Um eine entſpre=
chende
Verteilung vorzunehmen, erhalten die Bezugsbe=
rechtigten
Petroleumkarten zur Entnahme der ihnen zu=
gewieſenen
Menge. Die erforderlichen Anordnungen der
Behörden werden alsbald ergehen. Vom Reich ſind mit
den Petroleumgeſellſchaften Preiſe und Rabatte verein=
bart
worden, während für den Kleinhandel mit Petroleum
Höchſtpreiſe beſtehen.

Die eiſernen Fünfpfennigſtücke.

* Die Vorbereitungen für die Ausprägung der Fünf=
pfennigſtücke
aus Eiſen ſind nunmehr abgeſchloſſen. Die
Ausgabe der Stücke iſt noch für die zweite Hälfte
dieſes Monats zu erwarten. Die vorbereitenden
Prägungsarbeiten haben verhältnismäßig lange Zeit in
Anſpruch genommen, da man Wert darauf gelegt hat, die
Stücke vor Roſt einwandfrei ſchützen zu können. Das jetzt
angenommene Verfahren ſchaltet die Möglichkeit der Be=
einträchtigung
dieſer Stücke durch Roſt und Abnutzung
vollſtändig aus.

Die Munitionslieferungen der
Vereinigten Staaten.
L.

G.* Das deutſchfreundliche Fatherland in Neu=Vork
bringt einen ausführlichen Aufſatz über die Waffen=
und Munitionslieferungen der Vereinig=
en
Staaten an den Vierverband, den wir in folgen=
dem
in Ueberſetzung wiedergeben.
Nach einem Verzeichnis auf Grund von Verladungs=
papieren
im Zolldepartement der Vereinigten Staaten
das kürzlich im Chriſtian Herald veröffentlicht wurde,
erreichten die Verſchiffungen an Munition, Exploſivſtoffen,
blanken Waffen und anderem Kriegsbedarfe im Neu=
Yorker Hafen allein vom April bis Juni einen Wert von
14771214 Dollar. In wenig mehr als einem Monat
vom 1. Juni bis 5. Juli erhöhte ſich dieſer Wert nach einer
Veröffentlichung im New York American auf mehr als
15500000 Dollar. Unter den Schiffen mit
ſolcher Todes= und Zerſtörungsladung beförderten viele
auch Paſſagiere, Tauſende von Paſſagieren.

Iſt die Regierung gewillt, das Leben friedlicher, wehr=
oſer
Bürger aufs Spiel zu ſetzen, indem ſie Verſchiffun=
gen
von Waffen und Munition auf Paſſagierſchiffen zu=
läßt
? fragt der Chriſtian Herald. Will das amerikaniſche
Volk dulden, daß amerikaniſche Bürger zum Schutz ſolcher
ſchrecklichen Todesladungen mißbraucht werden? Oder
iſt das Volk einig in der Forderung, daß ſolche Verladun=
gen
aufhören müſſen, und daß unſere Häfen nur Schiffe
verlaſſen, deren Ladung ausſchließlich zur Pflege der
Menſchlichkeit und zur Vermehrung des Wohlſtandes
beiträgt?
Nur wenige Schiffe gehen hin und wieder ab im
Dienſte der Nächſtenliebe: mit Nahrungsmitteln für die
ausgehungerte Bevölkerung und Medizin für die Ver=
wundeten
eines Krieges, den amerikaniſche Munitions=
abriken
zu verlängern helfen. Aber wie wenig ſind es
m Vergleich zu den Schiffen, die Mordwerkzeuge und
Bedarf für die ſchrecklichſte Kriegskataſtrophe fuhren, die
die Welt je geſehen hat! Wie gering iſt das Liebeswerk
im Vergleich zu den Millionen Dollars, die aus der bluti=
gen
Saat von Blut und Tod gewonnen werden!
Die Vereinigten Staaten ſind der Sitz einer gewal=
tigen
Kriegsinduſtrie geworden. Sollte ſich nicht jeder
Bürger verpflichtet fühlen, zu fordern, daß dieſer, mit ge=
waltigem
Kapital arbeitende Todeshandel ſofort ver=
nichtet
wird, und daß ſich die Fabrikanten wieder fried=
lichen
Arbeitszweigen zuwenden, die zum Wohle und zur
künftigen Sicherheit der Menſchheit beitragen?

Wirklich neutrale Ausfuhrverbote.

So drückt ſich eins der einflußreichſten religiöſen Or=
gane
über dieſen Mordhandel aus, und ſo fühlt ein großer
Teil der chriſtlichen Bevölkerung Amerikas. Unter denen,
die dem Waffen= und Muntionshandel am ſcharfſten oppo=
nieren
, befindeen ſich die bekannteſten Staatsmänner, Geiſt=
lichen
und ethiſchen Führer des Landes. Der Teil der
merikaniſchen Preſſe, der für den Vierverband iſt, erklärt
deutſchlands Beſchwerden über unſeren Bluthandel für
tnaufrichtig, da die deutſche Regierung ſelbſt Munition in
Amerika gekauft habe, Als Deutſchland ein Ausfuhrverbot
forderte, obgleich es ſelbſt in Amer’ka kaufte, war es weder
unaufrichtig noch inkonſequent. Ein im vollen neutralen
Sinne gehaltenes Ausfuhrverbot würde die Munitions=
lieferung
an alle Kriegführenden verhindern, es würde
alſo gewiß nicht unneutral ſein, Deutſchland und Eng=
land
gleichmäßig kein Kriegsmaterial zu lieſern.
In Wirklichkeit hat aber das von Deutſchland gekaufte
Kriegsmaterial niemals Deutſchland erreicht; es wurde
tur von Deutſchland angekauft, um es den Gegnern zu
entziehen. Deutſchland hat das Staatsdepartement offi=
ziell
benachrichtigt, daß es bereit ſei, all ſeine Ankäufe der
Vereinigten=Staaten=Regierung zu überlaſſen. Deutſch=
land
kann gegen den heutigen ſchmachvollen Handel nicht
proteſtieren. Aber wir als amerikaniſche Bürger können
egen dieſen beſchämenden Schacher proteſtieren, weil er
inſere friedlichen Induſtrien ſchädigt, weill er eine Be=
drohung
des künftigen Friedens bildet, und weil er eine
Verletzung der heiligſten Grundlagen des Rechts der
Menſchlichkeit bildet. Jeden Augenblick kann das Beſtre=
ben
, den engliſchen Munitionsagenten ihre Gewinne mit
em Leben amerikaniſcher Bürger zu decken, das Land in
einen Krieg verwickeln. Morgan, Schwab und die Muni=
tionsfabrikanten
erhalten das Blutgeld und Amerikaner
haben für deren Profit mit ihrem Leben zu zahlen.

Soll dieſer Handel mit amerikaniſchem
Leben geſchützt werden?

Nach Aufſtellungen des Handelsdepartements betrug
der Wert des von den Vereinigten Staaten an die Alli=
erten
gelieferten Kriegsmaterials in den 11 Kriegs=
monaten
vom Auguſt 1914 bis einſchließlich Juni 1915
7902 270 Dollar. Die Verſchiffungen in der gleichen Zeit
erreichten 12885 584 Dollar, das ergibt eine Zunahme
von 55016686 Dollar oder mehr als 400 Prozent. Die
verſchiedenen Verſchiffungen umfaßten: Patronen 17402410
Dollar, Pulver 5088754 Dollar, andere Exploſivſtoffe
7705 580 Dollar, Feuerwaffen 9157963 Dollar, Meſſing=
platten
6117160 Dollar, Meſſingartikel einſchl. Patronen=
hülſen
12330 403 Dollar.
In ſeiner letzten Note an Deutſchland forderte Präſi=
dent
Wilſon, daß das Leben Neutraler geſichert ſein müſſe,
ohne Rückſicht auf das Schiff, mit dem ſie führen. Die
Vernichtung amerikaniſchen Lebens und amerikaniſchen
Eigentums müſſe er als beabſichtigte Unfreundlichkeit
betrachten.
Iſt es anſtändig und neutral gehandelt, wenn an
Deutſchland die Forderung geſtellt wird, den Transport
ſolcher gewaltigen Ladungen von Kriegsmaterial auf eng=
iſchen
, franzöſiſchen und italieniſchen Paſſagierdampfern
ach den Häfen der Verbündeten zuzulaſſen? Soll Deutſch=
land
wirklich auf den Gebrauch des einzigen Mittels ver=
zichten
, das ihm zu Gebote ſteht, um die Herbeiſchaffung
dieſer Mordwerkzeuge, die zur Vernichtung ſeiner Sol=
daten
beſtimmt ſind, zu verhindern? Soll das Land in

Chryſanthemen.

** Zu unſeren beliebteſten Herbſtblumen gehört das
Chryſanthemum, das jetzt mit Tauſenden von
Blüten unſere Gärten und öffentlichen Anlagen ſchmückt.
Die Heimat der Blume iſt Japan; ſie wird dort in vielen
Abarten gezogen und iſt die Lieblingsblume der Japaner,
die ſie ja auch zu ihrer Wappenblume erkoren haben. Eine
nahe Verwandte des Chryſanthemum iſt die bei uns hei=
miſche
Wucherblume oder weiße Wucherblume die in
manchen Gegenden auch Sternblume genannt wird.
Unſere Worte wuchern und Wucherer hatten urſprüng=
lich
nicht die ſchlimme Bedeutung, die wir heute mit ihnen
verbinden; ſie kennzeichneten nur ein beſonders ſtarkes
Wachstum, und wir wenden ſie in dieſem Sinne noch auf
die Pflanzenwelt an. Die Botaniker nennen die Wucher=
blume
Chrvsanthemum leucanthemum, d. h. wörtlich ins
Deutſche überſetzt: Weißblühende Goldblume‟ Derar=
tige
Farbenkonfuſionen gehören in der Botanik keineswegs
zu den Seltenheiten; gibt es doch auch eine Betula alba
purpurea, alſo eine rote Weißbirke‟. Auch Schiller
ſpricht im Eleuſiſchen Feſt von blauen Zyanen, obwohl
das Wort Zyane an ſich ſchon ſo viel wie blaue Blume
bedeutet. Wir ſagen das Chryſanthemum und wenn
es ſich um mehrere handelt, die Chryſanthemen; manche
gebrauchen die aus dieſer Mehrzahlform gebildete Einzel=
form
die Chryſantheme‟ Dieſe Bezeichnung iſt an ſich
unrichtig; es gibt aber manche Bildungen dieſer Art, die
unſer Sprachgebrauch ſchon längſt gebilligt hat. Wir ſagen
der Typus und bilden davon die Mehrzahlform die
Typen; aus dieſer iſt die Einzelform die Type hervor=
gegangen
, der wir dann eine ganz andere Bedeutung
verliehen haben als dem Wort der Typus. Aus Grün=
den
der Sprachrichtigkeit ſollten wir freilich darauf achten,
daß wir an der Einzelform das Chryſanthemum feſt=
halten
und diefe nicht durch die in den Sprachgebrauch

eingedrungene Foxrm die Chryſantheme verdrängen
aſſen.
In den Auslagen der Blumenhandlungen erblickt man
jetzt überall Chryſanthemen mit Rieſenblüten, die oft die
Größe eines Kindertopfes erreichen. Allgemein hält man
dieſe großen Blumen für eine Abart des gewöhnlichen
Chryſanthemums, das auf den Blumenbeeten eine Blüte
nach der anderen hervortreibt. Das iſt aber ein Irrtum;
es handelt ſich um ein und dieſelbe Pflanze. Die Rieſen=
chryſanthemen
ſind durch Hypertrophie (Ueberernährung)
zu ihrer eigenartigen Form gelangt. Jeder kann dies
zu Hauſe durch einen intereſſanten Verſuch feſtſtellen, in=
dem
er zwei gleichartige junge Chryſanthemumpflanzen
in zwiei Blumentöpfe nebeneinander auf den Balkon ſtellt.
Die eine Pflanze behandelt man auf dieſelbe Weiſe wie
alle übrigen Balkonblumen und ſie entwickelt ſich zu einem
Strauch, der viele Blüten trägt. An der anderen Pflanze
aber läßt man nur einen einzigen Stengel aufkommen
und beläßt auch an dieſem nur einige wenige Blätter.
Zeigen ſich die Blütenknoſpen, ſo werden dieſe bis auf eine
einzige abgeſchnitten. Die zarte Pflanze wird ferner über=
reichlich
gedüngt, und man ſieht bald, daß die dicken, flei=
ſchigen
Blumenblätter der einzigen Blüte eine ungewöhn=
liche
Länge erreichen; infolge ihrer Llänge und Schwere
können ſich die Blumenblätter nicht aufrechterhalten, und
ſie hängen gleich langen Locken von der Blüte herab, die
ſelbſt einen ungewöhnlichen Umfang annimmt, da ihr
all die Kraft zukommt, die ſich bei der erſten Pflanze auf
viele Blüten verteilen muß. Dazu tritt noch der Einfluß
der ſtarken Düngung. Das, was jeder auf ſeinem Balkon
im Kleinen vornehmen kann, tut der Gärtner in ſeinem
Treibhaus im Großen. Das Rieſen=Chryſanthemum iſt
alſo, um einen etwas draſtiſchen Vergleich zu gebrau=
chen
unter den Chryſanthemen das, was die Stopfgans
unter den Gänſen iſt.

Im Lande der Trauer. Der nach Serbien ent=
ſandte
Berichterſtatter der Gazette de Lauſanne ſendet ſei=
nem
Blatte aus Krgqujevatz die ſolgende Schilderung:
Feiertag in Kragujevatz. In der Kirche beginnt nach dem
üblichen Feſtgottesdienſt das Gebet für den Sieg der Ar=
meen
der Alliierten. Es iſt ein klarer, noch warmer Herbſt=
tag
, und da das Gotteshaus überfüllt iſt, wohnen viele
Bauern und Bäuerinnen, die aus den umliegenden Dör=
fern
lamen, dem Gottesdienſt im Freien vor dem Tore bei.
Hier ſieht man auch unter den Bäumen einige Militärs
und Offiziere des Generalſtabes. Die Glocken läuten; das
Gebet iſt beendigt. Die Menge drängt aus der Kirche und
verteilt ſich in den Straßen des Städtchens. Nur ſelten
ſieht man eine der hübſchen, vielfarbigen Trachten der
Bäuerinnen. Die meiſten Frauen haben zum Zeichen der
Trauer ein ſchwarzes Tuch um den Kopf gebunden. Wahr=
haftig
, faſt alle ſerbiſchen Frauen, aus der Stadt und vom
Lande, haben einen Gefallenen zu beweinen. Es gibt nur
wenige, denen die Balkankämpfe und der jetzige Krieg nie=
mand
geraubt haben. Es gibt ſogar Familien, die voll=
kommen
ausgelöſcht wurden; ſo ſah ich einen Alten, der
ſeit Oktober 1912 ſieben Söhne, vier Schwiegerſöhne und
zwei Töchter zu Grabe geleitet hat. Jetzt zündet er jeden
Sonntag eine Kerze auf dem Grabe ſeines Jüngſten an,
der achtzehnjährig im Krankenhaus von Kragujevatz
ſeinen Verwundungen erlegen iſt. Das ſerbiſche Volk hat
durch das Elend und die namenloſe Trauer das Schweigen
und das klagenloſe Dulden gelernt. Während alle waffen=
ſähigen
Männer und Jünglinge im Felde ſtehen, arbeiten
die Greiſe, Frauen und Kinder auf den Aeckern. Dieſe Ar=
beit
iſt hart; ganz beſonders hart, wenn von Alter zitternde
Greiſe, ſchwache Frauen und noch zarte Kinder ſie bewäl=
tigen
ſollen. Die Arme, die vom Alter entkräftet oder in=
folge
allzu großer Jugend noch nicht ſtark genug ſind, ſol=
len
ausführen, was ſonſt die reifen Männer taten! Oft
erblickt man ein Ochſengeſpann, das von einem kaum acht
Jahre alten Kind gelenkt wird, und einen Pflug, den ein

[ ][  ][ ]

Krieg geſtürzt werden, damit ſich die Taſchen der Herren
Morgan, Schwab und der Kriegsmaterialmagnaten füllen?
Vor einiger Zeit ſegelte die Orduna ab und führte
unter anderen Gütern mit: 3800 Kiſten Patronen, 12325
Stahlbarren und =bündel, 188 Barells rohe Metalle, 288
Rollen Drahtſeile, 388 Barells Zinkoxid, 84 Torpedorohre,
107 Autos, 100 Kiſten Autoteile, 983 Kiſten leere Grana=
ten
, 15 Kiſten Motorradteile, 404 Kiſten Infanterie= Aus=
rüſtung
, 765 Kiſten Meſſingbarren, 220 Kiſten Lunten, 17
Kiſten Revolver, 60 Kiſten Aeroplane und Teile davon
und 1018 Kupferbarren. An Bord befanden ſich 7 Ameri=
kaner
.
(Schluß folgt.)

Ruſſiſches.
Zur Lage im Innern.

Petersburg, 7. Okt. Rjetſch meldet: Obwohl
die vorbeugende Zenſur nicht eingeführt iſt, hat es die
Beamtenſchaft doch verſtanden, im Jahre 1915 47 Zeitun=
gen
und Zeitſchriften zu unterdrücken, wobei gleichzeitig
amtlich anerkannt wird, daß die Preſſe außerordentlich
patriotiſch geſinnt iſt. Trotzdem findet die Unterdrückung
der Preſſe in maßgebenden Kreiſen Zuſtimmung. Nach
einer Meldung des Rjetſch beſchloß der Miniſterrat, keine
Maßregeln gegen die Semſtwo=Kongreſſe
zu ergreifen, da die Mitwirkung der Semſtwos bei der
Fortſchaffung der Verwundeten und für die Einkäufe der
Intendantur notwendig ſei. Weil aber die Kongreſſe
über den geſetzlichen Rahmen hinausgegangen ſind, hat
der Zar den Empfang ihrer Abordnungen abge=
lehnt
. Für die Einberufung der Duma liege
derzeit kein Grund vor; die Einberufung ſei deshalb bis
nach dem 14. Oktober verſchoben worden. Ferner ſollen
die Juden, die über den Umkreis ihres Aufenthaltsorts
hinaus Handel treiben, nicht mehr eingeſperrt und ihre
Waren nicht mehr konfisziert werden.

Mangel trotz Ueberfluſſes.

* Petersburg, 7. Okt. Rjetſch bringt einen Artikel
über die Veränderung des Ausſehens von Pe=
tersburg
. Während bisher Ströme von Flüchtlingen
durch die Hauptſtadt zogen, ſieht man jetzt Scharen von
Wohlhabenden und Armen durcheinander ſtundenlang vor
den Lebensmittelläden ſtehen, um ein wenig Lebens=
mittel
zu erhaſchen. Je weniger Vorräte vorhan=
den
ſind, um ſo mehr verſuchen Einzelne, Vorräte anzu=
häufen
, wodurch der Mangel noch vergrößert wird. So
entſteht ein äußerſt ungünſtiger Wechſel in der Stimmung
der Bevölkerung. Die Menſchen intereſſieren ſich nur für
ihre eigenen Angelegenheiten; dies bringt die Gefährdung
des Staates und die Auflöſung und Verflüchtigung der
Staatsidee mit ſich. Rußland würde gerne den Mangel
ebenſo wie Deutſchland ertragen, wenn es wirklich Mangel
an Lebensmitteln hätte. Aber Rußland iſt ſozuſagen mit
Lebensmitteln überfüllt. Es könnte damit
nach der Oeffnung der Dardanellen ſogar ſeine Verbünde
ten verſorgen. Die Beamtenſchaft prüft lediglich die zu=
geſandten
Entſchließungen, ohne etwas Sachliches zu
unternehmen.

Belgiſche Soldaten in Petersburg.

* Stockholm, 6. Okt. (Zenſ. Frkft.) Die Nowoje
Wremja meldet, daß die erſte Abteilung belgiſcher
Soldaten in Petersburg angelangt iſt. Die
meiſten haben 14 Monate in den vorderen Stellungen zu=
gebracht
und ſind verwundet. Sie ſind ganz natür=
lich
auf den Straßen beſchimpft worden, da man
ſie wegen der Aehnlichkeit der Mützen für Oeſterreicher ge=
halten
hat. Nowoje Wremja fordert das Publikum auf,
die Kokarden zu beachten, ſo daß man künftig ſeine
Freunde nicht beſchimpft.
Bezeichnend für die ruſſiſche Kultur iſt es, daß das
ruſſiſche Blatt die Beſchimpfung gefangener feindlicher
Soldaten ganz natürlich findet.

Haß der Farbigen gegen die Franzoſen.

* Berlin, 7. Okt. Scheuermann veröffentlicht in
den von ihm bedienten Blättern folgende Ausführungen:
Bei einer aus den Kämpfen im Artois eingebrachten
Gruppe von Tuneſiern fiel es auf, mit welcher ver=
ächtlichen
Weiſe dieſe dunkelhäutigen Leute jeden
Verkehr mict weißen Franzoſen ablehnten, wäh=
rend
ſie ſich mit beſonderer Befliſſenheit auf einen
freundſchaftlichen Fuß mit den deutſchen
Bewachungsmannſchaften zu ſtellen ſuchten. Als
die zum Teil geläufig franzöſiſch ſprechenden intelligenten
Leute nach dem Grunde dieſes Verhaltens gefragt wurden,
gaben ſie einſtimmig zur Antwort, daß ſie ſich nicht als
Gefangene, ſondern als Gäſte des mit ihrem Padiſchah
verbündeten deutſchen Kaiſers betrachteten. Sie ſeien
keine franzöſiſchen Untertanen, ſondern ſie haßten aus
volllem Herzen ein Land, welches ſie gezwungen habe, gegen
ihren Glauben und gegen ihr Gewiſſen Soldaten gegen
ein Volk zu werden, das ihnen niemals feindlich geſinnt
geweſen ſei. Niemand von ihnen habe gewußt,
als man ſie gegen das Geſetz, als ſie ihre erzwungene
Dienſtzeit ſchon abgeleiſtet hatten, nochmals gezwungen
habe, die franzöſiſche Uniform anzuziehen, daß ſie
gegen Deutſchland gehen ſollten. Dies habe
man ihnen erſt bei ihrem Eintreffen auf dem Schlachtfelde
mit dem Hinzufügen geſagt, daß Deutſchland der Feind
der Mohammedaner ſei. Durch Tafeln mit Aufſchriften,
welche die deutſchen Truppen vor ihren Schützengräben
aufgeſtellt hatten, und durch indiſche Truppen, denen deut=
ſche
Flieger gedruckte Briefe in der Landesſprache abge=
worfen
hätten, hätten ſie ſchließlich erfahren, daß der von
dem Padiſchah gegen Frankreich und England erklärte
Heilige Krieg ſie auf die Seite der Deutſchen rufe. Aber
da die Moslems und Mohammedaner wohl gut
genug ſeien, um ein Volk von franzöſiſchen Schwächlingen,
welches ſein Vaterland gegen die tapferen Deutſchen mit
eigener Kraft nicht verteidigen könne, zu beſchützen, wäh=
rend
der tapferſte Moslem es unter der von ihm verteidig=
ten
franzöſiſchen Trikolore noch nicht einmal bis zum Un=
teroffizier
bringen könne, ſeien Aufſtandsbewegun=
gen
die unter den Mohammedanern ausgebrochen ſeien,
von den franzöſiſchen Offizieren blutig unterdrückt
worden. Indeſſen ſchwuren alle Gefangenen mit dem
heiligſten Eide ihres Glaubens, daß keiner von ihnen mehr
einen Schuß auf die Deutſchen abgegeben habe, ſeit ſie
wußten, daß der Deutſche Kaiſer der Verbündete des Pa=
diſchah
ſei. Man habe alle Verbindungen zwiſchen dem
Vaterland und ihren Familien abgeſchnitten, um zu ver=
hindern
, daß ſie die Wahrheit erführen. Ein ſolches
Land verdiene ſchmähliche Verachtung, ſo=
wie
auch die franzöſiſchen Offiziere, die bei allen gefähr=
lichen
Unternehmungen die eigenen Leute geſchont und da=
gegen
die gezwungenermaßen zu Verteidigern des ſchwäch=
lichen
Frankreich gepreßten Moslems vorgetrieben hätten,
um ihr Blut gegen die unbeſiegbaren Deutſchen zu ver=
ſpritzen
. Ganz allgemein ſprachen alle die Hoffnung aus,
daß man ſie in Deutſchland nicht als Gefangene behandeln=
ſondern
ſie als Verbündete ebenſogut wie die bewunderns=
werten
deutſchen Soldaten ausbilden und ſie dann gegen
die verhaßten franzöſiſchen Bedrücker ins Feld führen
werde. Da man ihnen klar zu machen verſuchte, daß das
aus völkerrechtlichen Gründen wohl kaum angehen werde,
zeigten ſie ſich tief enttäuſcht und ſprachen die Hoffnung
aus, daß man ſie wenigſtens ihrem wahren Herrn, dem
Padiſchah, als Soldaten gegen Franzoſen und Engſländer
zur Verfügung ſtellen werde.

Die Kitchener=Armeen‟

* Etwa ein Jahr iſt verfloſſen, ſeit der Begriff der
Kitchener=Armeen zuerſt auftauchte. Alle anderen
Kriegführenden hatten Heere, die auf der mehrjährigen
allgemeinen Wehrpflicht beruhten; England unternahm
es, Armeen aus der Erde zu ſtampfen. Die anderen Völ=
ker
rangen um den Sieg mit Truppen, die das Ergebnis
der Arbeit vieler Jahrzehnte waren; England nahm den
Wettbewerb mit ihnen auf, indem es Freiwillige aufrief
und ſie in den großen Kampf hineinwarf.
Es hat lange gedauert, bis dieſe Kitchener=Armeen
den Weg vom Werbezimmer durch die Kaſerne, über den
Uebungsplatz, über den Kanal, durch das halb engliſch
gewordene Nord=Frankreich, in den Schützengraben, in

den wirklichen Krieg, Aug in Auge mit dem deutſchen
Gegner fanden. Erſt die Kämpfe der letzten Septembertage
haben zu einer genauen Bekanntſchaft der Deutſchen mit
richtigen Kitchener=Diviſionen geführt und den Deut=
ſchen
in Geſtalt von zahlreichen engliſchen Gefan=
genen
die Unterlage geboten, ſich ein zuverläſſiges
Bild von dieſem Gegner zu machen. Und dieſes
Bild iſt nicht erhebend:
Eine große Zahl der Leute war gezwungen, in die
Kitchener=Armee einzutreten, da ſie von ihren Arbeitgebern
entlaſſen wurden. Teilweiſe wurden auch Flugſchriften
verteilt, die ihnen zu verſtehen gaben, daß ſie brotlos wür=
den
, ſalls ſie ſich nicht anwerben ließen. Die meiſten der
Leute ſind nur unwillig in den Krieg gezogen, da ſie ſich
nicht als Soldaten betrachten. Sämtliche Gefangenen
machen einen unmilitäriſchen Eindruck und ſind zum gro=
ßen
Teil zufrieden, daß ſie aus der Front heraus ſind.
Die Ausbildung in der Heimat beſtand
hauptſächlich in Marſchübungen. Ein großer Teil der
Leute hat überhaupt nicht geſchoſſen, die anderen ein= bis
dreimal, insgeſamt 50 Patronen. Bis vor kurzem exer=
zierten
ſie noch mit Holzgewehren; ein Teil wurde erſt im
Juni, ein großer Teil kurz vor dem Abtransport nach
Frankreich mit Gewehren ausgerüſtet. Nur einige unter=
den
Leuten haben ein= bis zweimal Schützengräben aus=
gehoben
. Die Offiziere überlaſſen die Ausbildung den
ſchon wenige Wochen nach Eintritt ins Heer zu Unter=
offizieren
beförderten Leuten; von den ſogenannten Dril=
ling
Sergeants alt gedienten Unteroffizieren, ſind nicht
mehr viele in der Heimat.
Nach der Ankunft in Frankreich hörte jede Ausbildung
auf. Eine Reihe von Uebungsmärſchen führte die Leute
allmählich der Front näher. Erſt kurz vor den letzten
großen Kämpfen kamen ſie in die Gräben. Sie ſagen all=
gemein
aus, daß ihnen bis zum letzten Augenblick nichts
von dem bevorſtehenden Gefecht bekannt war. Ein Ba=
taillon
war erſt einige Stunden in der zweiten Linie, als
es beim deutſchen Gegenangriff umzingelt wurde; ſämt=
liche
Offiziere fielen; und unter dem Feuer deutſcher
Maſchinengewehre blieb faſt niemand übrig. Die bereit=
geſtellten
Verſtärkungen griffen überhaupt nicht in das
Gefecht ein. Ein anderes Bataillon, gleichfalls umringt,
dabei von der eigenen Artillerie geſchädigt, erlitt ſo ſchwere
Verluſte, daß ſich der Reſt auf Befehl des Regimentsfüh=
rers
ergab. Ein drittes Bataillon wurde von ſeiner Bri=
gade
abgeſchnitten, erhielt keine Unterſtützung; mehrere
kompagnien wurden gänzlich aufgerieben.
Gefangene, die einer Reihe anderer Bataillone ange=
hörten
, nahmen an dem Angriff teil, den die Engländer
ſelbſt unternahmen. Sie ſagen, daß die ganze Front da=
bei
in Auflöſung geraten ſei, da die erwarteten Verſtär=
kungen
nicht eingetroffen ſeien. Verluſte ſeien beſonders
durch Maſchinengewehrfeuer ſehr groß geweſen, Sie glau=
ben
nicht, daß viele Leute der Brigade übrig blieben. Die
Offiziere ſeien entweder gefallen oder gefangen genommen.
So ſind, alles in allem, die Kitchener=Diviſionen für
die Offenſive geeignet. Da die Leute zum Teil überhaupt
noch nicht im Schützengraben waren, fehlt ihnen auch die
hier notwendige Zähigkeit. Sie machten, trotzdem viele
ſehr bald nach ihrem Einrücken in die vordere Linie ge=
fangen
waren, einen abgeſpannten, müden Eindruck. Sie
ergaben ſich, einmal flankiert, ſehr bald und hielten nicht
durch. Sie geben zu, daß ſie froh ſind, heraus zu ſein,
und ſprachen ſich ſehr ungehalten über die Unfähigkeit
ihrer Offiziere aus. Letztere, ebenſo die Leute, ſind mei=
tens
ſehr jung. Man ſieht außergewöhnlich viel ſchlecht
gewachſene Leute. Die Diſziplin ließ alles zu wünſchen
übrig. Einen guten Eindruck machte nur der größte Teil
der Unteroffiziere.

gebrochener Greis oder ein mühſam keuchendes Weib vor=
wärts
ſchiebt. Wie viele Bauernhütten gibt es, die nie
mehr den Hausvater heimkehren ſehen werden! Die Müt=
ter
ſind allein mit den kleinen Kindern ihrem Schickſal
überlaſſen. Eine Ecke des ſerbiſchen Königreiches iſt gänz=
lich
zerſtört und verödet: es iſt die Matchva, die vor dem
Kriege die Vorratskammer Serbiens genannt wurde.
Hier haben bereits zweimal während dieſes Krieges die
heftigſten Klämpfe ſtattgefunden; die vielen tauſend Obſt=
bäume
, die die Quelle des ländlichen Beſitzſtandes waren,
ſind vernichtet. Ein Teil der Bewohner der Matchva, die
all ihr Hab und Gut verloren haben, iſt in die Ruine des
ehemalligen heimatlichen Herdes zurückgekehrt. Dieſe Bau=
ern
, die ehedem die Reichſten in Serbien waren, ſind jetzt
die Aermſten. Sie lagern zwiſchen den von Feuer und
Rauch geſchwärzten Mauern und verſuchen, die Felder neu
anzubauen. Doch ſie beſitzen keine landwirtſchaftlichen
Werkzeuge und keinen Samen, und aus der vom Blute
ihrer Väter, Söhne und Brüder geſättigten Erde ſprießen
nur Kornblumen und wilder Mohn. Und wenn der Abend
kommt, vernimmt man das düſtere iach! iach! " der
Mütter, die auf den Wieſen vor den Grabſtätten kauern
und die Gefallenen beweinen . .
C) Das moderne Peking. Merkwürdige Dinge gehen
nicht nur in der Politik in Peking vor. Die alte Stadt der
Mandſſchukaiſer will auch äußerlich als die junge Haupt=
ſtadt
der neuen Republik erſcheinen und legt ein modernes
Gewand an, das ihr fürs erſte noch etwas ſonderbar an=
ſtehen
mag, wie aus einer hübſchen Schilderung im Oſt=
aſiatiſchen
Lloyd zu erſehen iſt. Wer Peking noch vor et=
wa
10 Jahren gekannt hat, erkennt es heute nicht wieder,
heißt es da. Damals war eine Fahrt vom Hotel du Nord
dem damals einzigen ausländiſchen Hotel der Stadt, nach
dem Himmelstempel wegen der halsbrecheriſchen, von
tiefen Löchern unterbrochenen Straßen, ein kleines Wiage=
ſtück
, und man konnte glücklich ſein, wenn man mit heilen
Knochen wieder im Hotel eintraf. Schubkarren und wack=
lige
Rikſhas waren die einzigen Beförderungsmittel, derer
ſich zum Beiſpiel der langjährige Verweſer des Seezolls
in Peking, Sir Robert Bredon, bis zum Ende ſeiner Amts=
tätigkeit
von wenig Sommern ausſchließlich bediente.
Heute ſauſen auf den ſauberen, wohlgepflegten Haupt=
ſtraßen
elegante und flinke Automobile dahin und bequeme
Landauer und gefällige Halbwagen ergänzen nebſt den
mit Gummirädern verſehenen niedrigen Rikſhas das

Pekinger Straßenbild. Die Bettlerplage, in der Vorſtel=
lung
weiteſter Kreiſe noch immer unzertrennbar verbun=
den
mit den Städten des nahen wie des fernen Oſtens ge=
hört
ebenſo wie die Schmutzplage, die einſt jeden Aufent=
halt
in der Hauptſtadt des Reiches der Mitte widerlich
machte, wenigſtens für die Hauptſtraßen Pekings der Ver=
gangenheit
an. Denn das moderne Peking hat auch als
ganz moderne Kulturerrungenſchaft Arbeitshäuſer ge=
ſchaffen
. .
Seit kurzem gibt es auch einen Stadtpark, wo man
allerdings für das Vergnügen, im Schatten ſchöner Bäume
Kühlung zu finden, 10 Cents erlegen muß; das elegante
Jung=China ſchätzt ihn beſonders abends bei elektriſcher
Beleuchtung. Und nun wird auch Peking ſeine lang=
erſehnte
Ringbahn erhalten, die freilich nicht voll ihrem
Namen entſprechen wird. Aber das iſt auch anderswo
ſo und ſchadet weiter nichts. Rings außerhalb der Stadt=
mauer
laufend wird ſie den Kalganer Bahnhof der Pe
king=Muldener Bahn am Shui=men verbinden. Die Bahn
ſoll bereits Ende 1915 fertig ſein, doch wachſen in China
auch bei dem neuen Kurs Yuanſchikais die Bäume nicht
in den Himmel, und Eile mit Weile war ſtets ein chineſi=
ſcher
Grundſatz ſo wenig man ſich dort ſonſt um Kaiſer
Auguſtus Deviſen bekümmert. Aus Verkehrsrückſichten
muß auch das altehrwürdige Chien=men=Tor fallen, deſſen
Abbruch eine deutſche Firmg gegen 180000 Dollar über=
nommen
hat. Schließlich wird Peking ſich etwas leiſten
wozu es noch nicht einmal Berlin gebracht hat: auf dem
großen freien Platze nördlich des Himmelstempels ſoll
ein Zentralbahnhof für die Reichshauptſtadt erſtehen.
So ändert ſich auch in Peling die Zeit, und die Tage ſind
nicht fern, wo der Fremdenführer die Reſte von Alt=
Peking als ſchnell und ſchneller verſchwindende Merk=
würdigbeit
notiert.
** Engliſh, Britiſh, Anzac In der engliſchen und
franzöſiſchen Preſſe iſt ein philologiſcher Streit ausgebro=
chen
, der bei aller Lächerlichkeit und anſcheinend oberfläch=
lichen
Kleinlichkeit doch für gewiſſe Stimmungen und
Spaltungen in England bezeichnend iſt. Bei verſchiedenen
Anläſſen nämlich, beſonders gelegentlich einer Artikelſerie
in der Pariſer Preſſe, die unter dem Titel Die engliſche.
Kriegsleiſtung erſchien, haben ſich in Großbritannien
Stimmen erhoben, die gegen die Bezeichnung Engliſh
proteſtieren. In England ſelbſt haben ſchon während der
letzten Monate die meiſten öffentlichen Redner das Wort

Engliſh durch Britiſh erſetzt, um ſo die Königreiche Eng=
land
und Schottland unter eine Haube zu bringen. Iſt
ſo demnach eine Verletzung der etwas kitzligen Schottlän=
der
durch die gemeinſame Bezeichnung mit Britiſh be=
ſeitigt
, ſo mangelt hierbei doch die Rückſichtnahme auf die
womöglich noch kitzligeren Irländer. Das Wort Britiſh‟
mag wohl Engländer und Schottländer in ſich ſchließen,
aber der offizielle Titel des Königs lautet: König der
Vereinigten Königreiche von Großbritannien und Irland.
Es ergibt ſich ſomit für die Berichterſtatter, Journaliſten
und Politiker die Frage, wie ſie das Volk und die Trup=
pen
des Inſelreiches benennen ſollen, ohne eine ganze
Nationalitätsgruppe zu verletzen. Die Sache wird aber
noch verwickelter durch die verſchiedenen Kolonialregimen=
ter
, die beſonders den Kern der Dardanellen= Expeditions=
truppen
bilden. Ebenſo wie die Schottländer und Iren
nicht als Engländer bezeichnet werden wollen, ſträuben
auch die Auſtralier, Neuſeeländer uſw. ſich gegen die Be=
zeichnung
Engliſh‟ Dieſe Verletzlichkeit der Gemüter,
die nicht gerade eine reſtloſe Einigkeit verrät, hat für die
Dardanellentruppen den phonetiſch nicht ſehr ſchönen
Sammelnamen Anzac erzeugt, was Auſtralia=New Zea=
land
=Africa=Canada bedeutet. Aber auch hier erweiſt ſich
die patriotiſche Philologie als unvollkommen. Schon
melden ſich die Inder, deren Anfangsbuchſtabe in dem
ſchönen Wort Anzac fehlt. Und die eifrigen Propagan=
diſten
der innerpolitiſchen Einigkeit haben bereits eine
Umänderung in Ainzac oder Janzac vorgeſchlagen.
Dieſes komiſche Spiel iſt, um einen Ausdruck des Engliſh=
man
Oskar Wilde zu gebrauchen, eine heitere Komödie
für ſeriöſe Leute‟ Denn das Sträuben der einzelnen Na=
tionalitäten
Großbritanniens, ſich ſchlankweg Englän=
der
nennen zu laſſen, zeigt, daß der Kitt, der die Völker
König Georgs miteinander verbinden ſoll, nicht allzufeſt
ſitzt. Ein Volk, das aus Engliſh, Schottiſch, Britiſch, Ir=
ländiſch
, Anzac und Janzac beſteht und beſtehen will,
kann wahrhaftig kein einig Volk von Brüdern genannk
werden.
Die beſte Löſung hat unſere oberſte Heeresleitung
ſchon gefunden, indem ſie alle die genannten Völker als
farbige‟ Engländer bezeichnet hat.
Ein neuentſtandener See in der Umgebung Berlins.
Die Rüdersdorfer Kalkberge in der Nähe der Reichshaupt=
ſtadt
ſind kürzlich der Schauplatz einer ſeltenen Natur=
rſcheinung
geworden. Es hat ſich nämlich dort, wie in

[ ][  ][ ]

Ein Bild, das zu denken gibt! Wir ernten die Früchte
der allgemeinen Wehrpflicht, und zwar einer durch hundert
Jahre jedem Deutſchen in Fleiſch und Blut übergegan=
genen
, die Engländer die Folgen ihres Syſtems.
W.T. B.

Die engliſche Rekrutierung.

* London, 6. Okt. (Meldung des Reuterſchen Bu=
reaus
.) Rote Formulare mit den Namen aller Män=
ner
im militäriſchen Alter, die dieſe Woche für
Rekrutierungszwecke eingeführt wurden, bilden
das allgemeine Geſprächsthema. Lord Derby, der die Lei=
tung
der Rekrutierung übernahm, ſagte in einer Verſamm=
lung
, er habe es aus perſönlicher Freundſchaft für Kit=
chener
getan. Er komme ſich wie ein Mann vor, der eine
Konkursmaſſe liquidieren müſſe. Er werde danach trach=
ten
, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Wenn die
Sache nicht ſo gehe, wie ſie ſolle, werde er die Leitung
niederlegen. Der Arbeiterparteiler Thomas ſagte, Lord
Derby ſpreche mit Unrecht von einem Bankerott. Er hege
volles Vertrauen zum Volke. Man müſſe auf die Opfer=
willigkeit
der Nation ſtolz ſein und nicht peſſimiſtiſch
urteilen. Seiner Meinung nach ſei nur nötig, daß die
Regierung dentlich ſage, was ſie brauche. Die Männer
und Frauen Englands würden antworten wie nie zuvor.
* London, 7. Okt. Das Kriegsamt hat die
Werbebehörden im ganzen Lande beauftragt, die
Männer wehrfähigen Alters, deren Name auf
den Formularen des Nationalregiſters nicht mit einem
Stern bezeichnet iſt, perſönlich zum Eintritt in die
Armee aufzufordern. Die mit einem Stern Be=
zeichneten
ſind in den Munitionswerken, bei Eiſenbahnen
uſw. beſchäftigt und gelten für unabkömmlich. Die In=
ſtruktion
des Kriegsamtes lautet: Da es offenbar die
Pflicht eines jeden nicht mit einem Stern verſehenen
Mannes iſt, der nicht länger für die notwendigen Dienſte
des Landes gebraucht wird, ſofort in die Armee einzutre=
ten
, müſſen Sie jedweden Schritt tun, den Sie für am
wirkſamſten halten, um ſolche Leute zum Eintritt in die
Armee zu veranlaſſen. Die Lokalbehörden werden Sie
jedenfalls unterſtützen. Sie müſſen zuſehen, daß niemand
in Ihrem Bezirke ſich weiter darüber beklagen kann, daß
er von der Armee nicht verlangt wird, da er nicht geholt
worden iſt. Sie müſſen auch über die Zahl derer berich=
ten
, die ſich in Ihrem Bezirke weigern, durch den Eintritt
in die Armee, in der ſie ſo ſehr nötig ſind, dem Lande zu
dienen.
* London, 7. Okt. Wie die Times meldet, hatten
die großen Werbeumzüge Ende der vorigen Woche
geringe Ergebniſſe. In Leeds meldeten ſich 23,
in Oſt=Lancaſhire 149, in Nottingham 123, in Birming=
ham
96, in Bradford 34 und in Sunderland 22 Frei=
willige
.

Engliſche Verluſte.

* London, 7. Okt. Die geſtrige Verluſtliſte
weiſt die Namen von 106 Offizieren, davon 96 von der
Weſtfront, und 2936 Mann auf. Unter den Gefallenen
befinden ſich der Abgeordnete Ninian Crighton Stuart
und die Generalmajore Capper und Wing; der Brigade=
general
Dod iſt verwundet. Die Times zeigt außerdem
den Tod von 47 Offizieren an, die noch nicht in der amt
lichen Liſte ſtehen.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

8. Oktober: Das Torpedoboot § 116 in der Nord
ſee durch den Torpedoſchuß eines engliſchen Unterſee=
bootes
verloren gegangen. Vor Antwerpen das Fort
Breendonk genommen.

der Naturwiſſenſchaftlichen Wochenſchrift berichtet wird,
ein neuer See gebildet. Dies iſt ein ſeltenes Ereignis.
Eher verſchwinden die Seen aus dem Landſchaftsbilde,
da ſie durch Ablagerung des mitgeführten Schuttes und
der ſonſtigen feſten Beſtandteile, wie Schlamm, das Becken
allmählich ausfüllen. Die Urſachen der Entſtehung des
Rüdersdorfer Sees, der etwa 1 Kilometer lang und 100
bis 200 Meter breit iſt, beruhen darauf, daß der ſogen.
Heinitzbruch im Tagebau vor dem Kriege bis auf mehrere
Meter unter dem Meeresſpiegel ausgeſchachtet worden iſt.
Seit dem Ausbruch des Krieges iſt nun die Kalkſteinför=
derung
erheblich eingeſchränkt worden, und die Maſchi=
nen
, die das einbrechende Grundwaſſer auszupumpen
hatten, liegen jetzt ſtill. Dies hat ein Steigen des Grund=
waſſers
zur Folge gehabt, ſodaß ſchließlich der See ent=
ſtanden
iſt. Er hat eine Tiefe von zirka 40 Metern; doch
nimmt dieſe noch ſtetig zu, da die Oberfläche noch nicht
das Niveau der benachbarten Seen erreicht hat und der
Zufluß noch fortdauert. Die Waſſerfläche des Sees, deſſen
Boden unter den Meeresſpiegel hinabreicht, iſt von wei=
ßen
, ſenkrechten Kalkwänden eingefaßt und bietet ein reiz=
volles
Landſchaftsbild, für das die Einwohner Berlins
der gütigen Geberin Natur nur dankbar ſein können.
C.K. Der Mageninhalt eines Mammut. Wie ſchon
öfters, ſo ſind auch kürzlich in den Tundren Sibiriens, und
zwar auf der Inſel Liakow, Jahrtauſende alte Ueberreſte
eines Mammut gefunden worden. Was dieſen Fund
auszeichnet, iſt, daß die Weichteile und Eingeweide in=
folge
der natürlichen Kühlräume, in denen ſie ſo lange
lagerten, ſich teilweiſe ganz friſch erhalten haben. Sogar
im Magen befand ſich, wie in der Naturwiſſenſchaftlichen
Wochenſchrift mitgeteilt wird, ein geringer Reſt von ver=
dauter
Nahrung. Unterſuchungen ergaben, daß die grün=
lichen
Maſſen dem Pflanzenreich angehört hatten. Und
zwar konnte man feſtſtellen, daß es ſich um drei Moos=
arten
handelte, die noch heute im hohen Norden vor=
kommen
; eine Polytrichum= und zwei Hypnumarten. Ihr
Vorkommen deutet auf ein ſehr kaltes Klima hin. Es iſt
nicht zu vermuten, daß dieſe Mooſe, die einen geringen
Nährwert beſitzen, für das Mammut ein beſonderer Lecker=
biſſen
geweſen ſind vielmehr werden ſie nur zufällig mit
anderem Pflanzenfutter in den Magen gelangt ſein.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 8. Oktober.
Dank Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs an die
eſſiſche Landwehr. Se. Kgl. Hoheit der Großherzog
ſprach der .. Landwehr=Brigade mit folgenden
Worten ſeine Anerkennung und Dank für die tapfere Hal=
tung
der Truppe während der ſchweren franzöſiſchen An=
riffe
vom 24. bis 26. September aus:
Wieder vernahm unſer Heſſenland von Heldenmu
und Todesverachtung der heſſiſchen Landwehr, welche dem
eindlichen Anſturm erfolgreich ſtandgehalten hat. Ich
weiß, daß in der Heimat alle Herzen ſtolz und dankbar
der heſſiſchen Helden gedenken und mit mir Gottes wei=
teren
Beiſtand inbrünſtig erflehen. gez.: Ernſt Ludwig.
Se. Exz. von Blumenthal, Brigade=Kommandeur der
. Landw.=Brigade, ſprach Sr. Kgl. Hoheit ſeinen unter=
tänigſten
Dank mit folgenden Worten aus:
Ew. Kgl. Hoheit alleruntertänigſten Dank für die
der heſſiſchen Landwehr=Brigade ausgeſprochene aller=
ſöchſte
Anerkennung. gez. von Blumenthal, Generalleut=
nant
und Kdr. der .. Landw.=Brigade.
* Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
hat dem Fürſtlich Stolberg=Wernigerodiſchen
Rendanten Julius Cloos zu Gedern die Krone zum
Silbernen Kreuz des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen verliehen.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Ober=
leutnant
: der Leutnant v. Neufvillle der Reſ. d. Garde=
Drag.=Regts. Nr. 23 (II Frankfurt a. M.), jetzt im Landw.
Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 3; zu Leutnants der Reſerve: die
Vizefeldwebel Rau, v. Kameke (I Darmſtadt), jetzt im
IV (Großh. Heſſ.) Bat. Landw.=Inf.=Regts. Nr. 87; zu
Fähnrichen: die Unteroffiziere Schweighöfer
Groppler im Inf.=Regt. Nr. 168; zum Leutnant der Re=
erve
: der Offizieraſpirant des Beurlaubtenſtandes Kai=
ſer
(I Darmſtadt), jetzt bei d. mob. Landft.=Pion.=Erſ.=
Komp. 3 d. XI. A.=K.; den Charakter als Major hat erhal=
en
: der Hauptmann d. Landw.=Inf. 1. Aufgeb.: Neu=
nann
(Eugen) (II Berlin), jetzt Führer d. Landft.=Inf.
Bats, III Darmſtadt.
Großherzogliches Hoftheater. Heute findet die erſt
Aufführung des hiſtoriſchen Dramas von Shakeſpeare
Coriolan ſtatt. In dieſem Werke, das zu den bühnen=
wirkſamſten
Stücken Shakeſpeares gehört, ſind die Damer
Alſen und Meißner ſowie das geſamte Herrenperſonal
des Schauſpiels beſchäftigt. Die Spielleitung hat Herr
aumeiſter, der auch die Titelrolle ſpielt. Anfang 7 Uhr.
Sonntag, den 10. Oktober, 4 Uhr nachmittags, D 6, wird
Parſifal wiederholt. Die diesmalige Aufführung
es Parſifal mit Joſef Mann in der Titelrolle iſt auf
längere Zeit hinaus die letzte. Die nächſte Aufführung
dürfte erſt Sonntag, den 12. Dezember ſtattfinden. Mon
tag, den 11. Oktober, leitet Generalmuſikdirektor Felix
v. Weingartner das erſte Hofmuſikkonzert.
Dienstag, den 12. Oktober, findet die Uraufführung der
Komödie der Worte von Arthur Schnitzler ſtatt.
Für dieſes literariſche Ereignis gibt ſich bereits das
egſte Intereſſe kund. Die drei Einakter, in denen Bruno
Harprecht, Käthe Gothe, Käthe Meißner und Charlotte
Pils die Hauptrollen ſpielen, werden von Regiſſeur Bau=
meiſter
einſtudiert.
* Gedenkblätter für die gefallenen Krieger. Infolg=
leberhandnahme
der beim Kriegsminiſterium eingehen=
den
Geſuche um Ueberſendung von Gedenkblättern ar
die Angehörigen gefallener preußiſcher Krieger muß dar=
auf
hingewieſen werden, daß ſämtliche Geſuche und An=
fragen
in Angelegenheit der Gedenkblätter nicht an das
Kriegsminiſterium, ſondern an die mit der Aus
füllung und Verſendung beauftragten Erſatztrup=
venteile
und Bezirkskommandos zu richten
ſind.
Um dem Mangel an Bindfaden aus Hanf
Baumwolle u. dgl. abzuhelfen, ſind verſchiedene Er=
ſatzmittel
in Gebrauch genommen worden, vor
denen u. a. Bindfaden aus Papierfaſern, mit Papier
oder anderen Stoffen umſponnener Draht uſw. ſich in
allgemeinen als brauchbar erwieſen haben. Derartige
Erſatzmittel können auch zur Umſchnürung der Poſt
ſendungen, insbeſondere der über 50 g ſchweren Feld
poſtbriefe mit Wareninhalt (Päckchen), verwendet werden
vorausgeſetzt, daß ſie haltbar ſind und eine feſte Um=
ſchnürung
damit hergeſtellt werden kann. Dünner
Draht (ſog. Blumendraht) ohne Umſpinnung iſt zur
Verpackung von Poſtſendungen nicht geeiget, wei
er ſich nicht knoten läßt und Verletzungen des Perſonals
und Beſchädigungen der Briefbeutel und anderer Poſt=
ſendungen
durch den Draht unvermeidlich ſind, nament=
lich
wenn die Umſchnürung und der Verſchluß nicht
ſorgfältig ausgeführt werden.
* Starkenburger Kirchengemeindetag. Intime Ein=
blicke
in die edelſten Motive und Kräfte, die in dieſer
Kriegszeit unſere Gemeinden mit dem Geiſte ſtarken Gott=
ertrauens
und warmer Bruderliebe erfüllen, hat der am
20. v. M. zu Gießen gehaltene oberheſſiſche Gemeindetat
die zahlreichen Teilnehmer tun laſſen. Dasſelbe will auck
der am 11. Oktober nachmittags 2½ Uhr, in
dem Gemeindehauſe der Martinsgemeinde
Mollkerſtraße 23, ſtattfindende Starkenburger
Gemeindetag unſrer Provinz bieten. Damit das
Beſondere der drei Hauptarten der Gemeinden, der Stadt=
gemeinde
, der Induſtriegemeinde und der Landgemeinde
zur Geltung kommt und falſche Verallgemeinerungen ver=
mieden
werden, iſt wiederum zur Behandlung jeder dieſe:
Gemeindetypen ein beſonderer Redner gewonnen worden,
und zwar Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt, Pfarrer Eckel=
Lampertheim und Pfarrer Knöpp=König, mit der
Maßgabe, daß jeder der Vorträge nur 20 Minuten in An=
pruch
nimmt. Die vor fünf Jahren gegründete Kon=
ſerenz
für evang. Gemeindearbeit von der die Gemeinde=
tage
organiſiert werden, hat ſich die beſondere Aufgabe
geſtellt, dahin zu wirken, daß die Predigt der Kirche beglei=
tet
werde durch die von dem Evangelium geforderte Liebe
und daß insbeſondere die Gemeindeglieder die Arbeit der
Liebe freiwillig als ihre Pflicht und ihre Freude erkennen
Da die Kriegsnot uns darin ein großes Stück vorwärts
gebracht hat, werden nicht allein die Vorträge, ſondern
auch die freie Ausſprache, für die reichlich Zeit zur Ver=
fügung
ſtehen wird, uns Bilder aus dem neuerwachten
Gemeindeleben und in dieſer Arbeit gemachte Erfahrun
gen darbieten, aus denen zumal die Vertreter der Kirchen=
vorſtände
und die Helfer und Helferinnen in der Ge=
meindearbeit
mancherlei Anregungen ſchöpfen können
Jedermann iſt willkommen; doch wünſcht die Martins=
gemeinde
, die ihre Gäſte in der Pauſe mit Kaffee bewir=
ten
will, daß man ſich bis ſpäteſtens Montag vormittag
bei Geheimerat Kobelt Martinſtr. 97, oder bei
Pfarrer D. Waitz, Mollerſtr. 23, anmelde.
** Hausfrauenberatungsſtelle der Zentrale für Volks=
ernährung
im Krieg. Heute Freitag, 8. Oktober, findet

Fiſchkochen ſtatt. Es werden einige Fiſchgerichte
(auch Stockfiſche) vorgeführt. Von nächſter Woche ab
werden Kochvorführungen regelmäßig jeden Nach=
mittag
, auch Mittwochs, veranſtaltet. An den Mitt=
wochnachmittagen
wird über die Verwendung des
Gaſes und des Gasherdes im Haushalt
geſprochen. Den Vortrag übernimmt eine Dame des
ſtädtiſchen Gaswerks. Die übrigen Nachmittage werden
hauptſächlich von Haushaltungslehrerinnen abgehalten.
Verwertung von Küchenabfällen. Durch das Fehlen
der Kraftfuttermittel und geringes Ergebnis der Grün=
futterernte
ſind zurzeit Küchenabfälle ſehr begehrt, um den
vorhandenen Viehbeſtand erhalten zu können. Leider hat
aber deren Bereitſtellung durch die Haushaltungen ſehr
abgenommen. Es ergeht daher die erneute Bitte an alle
geehrten Hausfrauen, im vaterländiſchen Intereſſe alle im
Haushalt ſich ergebenden Küchenabfälle ſorgfältig zu ſam=
meln
und zur Abholung bereit zu ſtellen. Die Abholung
der Abfälle geſchieht nach wie vor durch das Tiefbauamt
an den gleichen Tagen und annähernd zu den gleichen
Zeiten, wie der Hauskehricht abgeholt wird.

Die Kleiderſammelſtelle Darmſtadt.

Als ſich vor Jahresfriſt eine Anzahl von Frauen aus
dem Kreiſe der Ortsgruppe des Allgemeinen Deut=
chen
Frauenvereins zur gemeinſamen Arbeit zu=
ammenfand
, galt es zunächſt, zwei verſchiedene Zwecke in
er neubegründeten Kleiderſammelſtelle zu erreichen.
Eine möglichſt umfangreiche Sammlung alter Kleidungs=
ſtücke
in allen Teilen Darmſtadts ohne Begrenzung nach
Konfeſſionen oder durch Zugehörigkeit zu kleineren Ge=
neinſchaften
ſollte einen großen zentralen Kleiderſchrank
haffen, der dann wiederum allen Kreiſen der Stadt
zur Verfügung ſtände: den ſtädtiſchen Fürſorgeſtellen wie
allen ſich anſchließenden Wohlfahrtsvereinen und auch
Privatperſonen für ihre Schützlinge. Die nötige Sicher=
heit
gegen Mißbrauch der Einrichtung bieten die Empfeh=
ungen
von amtlichen Perſönlichkeiten und Vereinen, ohne
die niemand koſtenlos mit Kleidern verſorgt wird. In
1300 Fällen ſind bisher Kleider abgegeben wordem,
davon in 360 an die ſtädtiſchen Fürſorgeämter. Die
berrichtung und Umarbeitung der Kleidungsſtücke ergab
zwanglos die zweite Aufgabe: Schaffung einer Arbeits=
gelegenheit
. Dieſem Zweck dient die Nähſtube, wo nicht
nur Schäden ausgebeſſert werden, ſondern eine große An=
zahl
neuer, ſchmucker Kleidungsſtücke vor allem Kin=
derkleider
entſteht. Dort verwandelt ſich eine alte
Damenjacke (gereinigt und gebügelt) in ein Bubenhös=
chen
; Stoffreſte (hochwillkommen!) in Mädchenkleider, die
mit alten, nett aufgefriſchten Blüschen noch Sonntags=
leider
abgeben, die ſich ſehen laſſen können. Die lange
Uebung hat in dem Stamm der Arbeiterinnen eine er=
ſtaunliche
Findigkeit und Geſchicklichkeit erzeugt und Be=
ucher
der kurz nach Weihnachten in der Mittelſchule, Her=
mannſtraße
, abgehaltenen Ausſtellung haben ein Bild
dieſer Tätigkeit empfangen und werden ſich unter anderem
ill der hübſchen Kinderſachen erinnern, die aus alten
veißen Strümpfen hergeſtellt waren. Im Laufe der
Zeit traten neue Aufgaben hinzu. Zu Anfang des Jahres
vurde nach einer kleinen Demonſtration des Kochbeutels
für die Arbeiterinnen der Nähſtube eine größere Veran=
taltung
in der Loge abgehalten, bei der vor zirka 120 Be=
ſucherinnen
ein Vortrag über Ernährungsfragen gehalten
wurde und praktiſche Vorführungen von Kochbeutel und
Kochkiſte ſtattfanden. Während einer Woche hat ſich die
Nähſtube in den Dienſt der Reichswollwoche geſtellt und
zirka 90 Decken in dieſer Zeit angefertigt. Neuerdings
tut ſich die Nähſtube auch als Nähſchule auf und ladet zu
unentgeltlicher Unterweiſung im Anfertigen von Klei=
ungsſtücken
ein.
Bei der Einkleidung der großen Zahl von Schulkin=
ern
ſtellte ſich ſehr bald die Schwierigkeit heraus, die=
ſelben
mit Schuhzeug zu verſehen und mit der beginnen=
den
Ledernot wurde dieſe Frage eine brennende. So
wurde der Kleiderſammelſtelle ein neues, bedeutſames
Arbeitsgebiet angegliedert: die Herſtellung eines guten,
illigen Erſatzes für die unerſchwinglich teuren Leder=
ſtiefel
. Nachdem das Stadium der Verſuche überwunden
war, hat die Kleiderſammelſtelle ſeit Januar d. J. die
von ihr mit dem Namen Kriegsſtiefel bezeichneten
Schuhe angefertigt, anfangs verſchenkt und dann verkauft.
lus kleinen Anfängen entwickelte ſich raſch ein größerer
Betrieb mit eignem Geſchäftsführer, einer Buchhalterin
und beſonderer Werkſtatt. Die Schuhe erfreuten ſich bald
iner wachſenden Beliebtheit ſowohl in Darmſtadt wie
uch auswärts und wandern jetzt in großen Ballen nach
Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt, Heidelberg, Kaſſel und
einer Reihe kleiner heſſiſcher Städte, ja bis Düſſeldorf,
damburg und Stettin. Stadt= und Armenverwaltungen
und die Arbeitsſtellen des Nationalen Frauendienſtes
ſind ihre Abnehmer und geben die Adreſſe der Kleider=
ſammelſtelle
weiter. Jetzt hat ſelbſt das ferne Königsberg
und das noch fernere Stallupönen (Oſtpreußen) ange=
fangen
, Beſtellungen zu machen. Auch auf dieſem Ar=
beitsgebiet
war das Ziel ein doppeltes, es galt die
öſung der Schuhfrage ſchon in normalen Friedens=
zeiten
ein ſchlimmes Kapitel ſozialer Not und Schaf=
ung
einer Arbeitsgelegenheit für die durch die Kriegsver=
hältniſſe
vielfach arbeitslos gewordenen Schuhmacher.
Mit Befriedigung kann die Kleiderſammelſtelle auf die
Reſultate zurückblicken. Die Schuhabteilung hat allein
eit Anfang April zirka 8000 Mark an Löhnen und Ge=
hältern
an einheimiſche Arbeitskräfte gezahlt, während die
ganze von der Kleiderſammelſtelle ſeit ihrem Beſtehen
für Arbeitslöhne an hieſige Arbeiter und Arbeiterinnen
usgezahlte Summe weit über 12000 Mark beträgt.
In einer Anzeige richtet die Kleiderſammelſtelle heute
inen Appell an die Hilfsbereitſchaft der Darmſtädter Be=
ölkerung
, der an dieſer Stelle warm unterſtützt zu wer=
den
verdient. Aus den obigen Ausführungen erweiſt ſich
ie wahrhaft ſoziale Bedeutung dieſer Vereinstätigkeit,
die nichts Vorhandenes verdrängen, ſondern ergänzend
und zuſammenfaſſend wirken will. Darum ſei es weiteren
Kreiſen ans Herz gelegt, die Beſtrebungen der Kleider=
ſammelſtelle
zu unterſtützen durch Hergabe getragener
Kleider und Zahlung von Beiträgen zur Beſtreitung der
Löhne und des notwendigen Materials in der Nähſtube.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Racht
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rtedaktion ihr Urteil vor.

Reſidenz=Theater am Weißen Turm.
Intereſſenten ſeien an dieſer Stelle nochmals darauf auf=
merkſam
gemacht, daß heute das Drama Im Banne der
Leidenſchaft mit unſerem beliebten Künſtler Bruno Harp=
recht
und Henny Porten zum letztenmal vorgeführt wird,
Morgen folgt dann ein ſpannendes Wild=Weſt=Drama in
3 Akten: Die Rache der Vodoos und ein großes Luſt=
ſpiel
in 2 Akten: Von Sieben die Häßlichſte. Vor einigen
Tagen ging die Notiz durch die Zeitungen: Alexander
Moiſſi kriegsgefangen! Trotzdem gaſtiert der große Mime

[ ][  ][ ]

ab Dienstag, aber ſelbſtverſtändlich im Film, in dem gro=
ßen
dramatiſchen Lebensbild Kuliſſenzauber. (S. Anz.)

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 7. Oktober.

Kartoffeln u. Gemüſe: Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 510 Pf
Kartoffeln, Ztr. 4,25-4,75 M. Einmachgurken, Stück
Speiſekartoffeln, Pfund
23 Pf.
45 Pf. Salatgurken, Stück 520 Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 12-14 Pf. Radieschen, Bündel 23 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. 16-18 Pf. Rettiche, Stück . 38 Pf.
Stangenbohnen, Pfund
Meerrettich, Stück. 20 Pf.
2025 Pf. Sellerie, Stück . 38 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund
Grünkohl, Stück . 37 Pf.
2025 Pf.
Blumenkohl, Stück 1040 Pf.
Obſt:
Römiſch=Kohl, Bündel
23 Pf. Eßäpfel, Pfund 1014 Pf.
Wirſing, Pfund . 45 Pf. Kochäpfel, Pfund 68 Pf.
Stück . 518 Pf. Eßbirnen, Pfund 1220 Pf.
Weißkraut, Pfund 57 Pf. Kochbirnen, Pfund 710 Pf.
Stück 1030 Pf. Quitten, Pfund 1820 Pf.
Rotkraut, Pfund . 78 Pf. Pfirſiche, Pfund 1525 Pf.
Stück 1040 Pf. Trauben, Pfund 2535 Pf.
Zitronen, Stück 815 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſch,
Brombeeren, Schopp. Pf.
Stück 35 Pf.
Spinat, Pfund . 1215 Pf. Nüſſe, 100 Stück 4050 Pf.
Tomaten, Pfund 1215 Pf.
Zwiebeln, Pfund 1718 Pf. Sonſtige Waren:
Gelberüben, Pfund 78 Pf. Süßrahmbutter, Pfd. 2,60 M.
Bündel 34 Pf. Landbutter, Pfd. . . 2 M.
Roterüben, Pfund 78 Pf. Eier, Stück . . . 20 Pf.
Weißerüben, Stück 23 Pf. Handkäſe, Stück 610 Pf.
Kopfſalat, Stück 38 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.

-h-Von der Bergſtraße, 7. Okt. (Neues Lazarett.)
Auch das frühere Café Oranien in der Bahnhofs=
ſtraße
in Auerbach, Herrn Gaſthofbeſitzer H. Koch, zur=
zeit
in franzöſiſcher Gefangenſchaft, gehörig, wird als
Reſerve=Lazarett eingerichtet. Damit erhält Auer=
bach
das fünfte Lazarett. Außerdem ſind bekanntlich die
Gebäude im Fürſtenlager zu einem Geneſungsheim für
erholungsbedürftige Unteroffiziere und Soldaten einge=
richtet
. (Die Kartoffelernte) iſt in vollem
Gange und fällt für manche Landwirte zur vollen
Zufriedenheit aus, während andere ſehr klagen, da die
Mäuſe und Engerlinge den Ertrag ganz empfindlich
verminderten.
Wallbach, 7. Okt. (Anhänglichkeit an die alte
Heimat.) Von einer Familie in Amerika, deren Eltern
von hier ſtammen, wurde zum Zeichen treuen Gedenkens
in ſchwerer Zeit und mit den beſten Glück= und Segens=
wünſchen
für das deutſche Vaterland eine größere
Geldſumme hierher überwieſen. Einen Teil bekamen
die hier lebenden Verwandten der Familie, deren Söhne
im Felde ſtehen, einen Teil erhielt der Bürgermeiſter zur
Auszahlung in Monatsraten am die Angehörigen bedürf=
tiger
Kriegsteilnehmer, und beſonders an
Kriegswitwen und Kriegswaiſen aus hieſiger Gemeinde.

Reich und Ausland.

Siegen, 7. Okt. (Das Spielen mit Schuß=
waffen
.) Als hier zwei Sekundaner mit einem Re=
volver
hantierten, entlud ſich die Waffe. Der Schuß
drang dem einen ins Herz. Der Getroffene war ſofort
tot.
Dresden, 7. Okt. (Wie der König zwei Ruſ=
ſen
fing.) König Friedrich Auguſt von Sachſen ſah bei
einem Spazierritt nach Altenberg im Erzgebirge zwei
Perſonen in ruſſiſchen Uniformen in einem
Gebüſch nahe am Wege. Er ſprach die beiden in ruſſiſcher
Sprache an; ſie erklärten, aus einem Gefangenenlager ent
laufen zu ſein. Der König ließ ſie feſtnehmen und ir
das Lager zurückſchaffen.
Wien, 7. Okt. (Einbruchsdiebſtahl.) Im Schloß
Großvar, dem Beſitztum der Gräfin Lonyay, wurde ein
Einbruch verübt. Es wurden Juwelen im Werte von
20000 Kronen geſtohlen. Der Täter iſt bereits ver=
haftet
; dagegen iſt der größte Teil der Schmuckgegen=
ſtände
noch nicht ermittelt.
Paris, 6. Okt. (Brand.) Der Temps meldet:
Eine Guttaperchafabrik in St. Denis iſt durch
einen Brand vollkommen zerſtört worden. Bei
den Rettungsarbeiten wurden ſechs Perſonen verwundet.

Neue Bücher.
Beſondere Beſprechung erfolgt nach unſerem Ermeſſen.

Prinz=Nihiliſt. Roman von C. A. Brat=
ter
. (Marothon=Bücher, Band II, Preis in eleg. Papp=
band
1,50 Mk.) Robert Markiewicz Verlag, Berlin SW 68
Kreuzerfahrten und U=Bootstaten
von Otto von Gottberg. Verlag Ullſtein u. Co., Ber=
lin
und Wien. 1 Mk.
Wiking=Bücher Bd. 7: Rudolf Presber
Poveretto (Verlag der Wiking=Bücher, Leipzig). In
Leinen 1 Mk.
Im Verlag von Velhagen & Klaſing in Bielefeld
erſchien: Die Dardanellen. Von G. A. Erdmann
als neueſter Band von Velhagen & Klaſings
Volksbüchern. Preis 60 Pf.
Der Splitter Kriegsſpiel in einem Akt von
Ernſt Hayn. Tenien=Verlag in Leipzig. 1 Mk. Das Un=
ſittliche
der Lieferung von Munition ſeitens Amerikas an
unſere Feinde wird hier feſtgeſtellt. Mit ſtarken Strichen
iſt der Konflikt gezeichnet, mit wuchtigen Schlägen wird
die Löſung herbeigeführt. Das Stück iſt eine ungeheure
Anklage und das Werk eines Dichters.
Der Krieg und die Seeſchiffahrt mit
beſonderer Berückſichtigung des Norddeutſchen Lloyd.
Weltreiſeverlag G. m. b. H., Berlin. Preis Mk. 3,50
Das neue Jahrbuch des Norddeutſchen Lloyd bietet eine
Fülle reichhalltigen Materials. Es ſei allen denen wärm=
ſtens
zur Lektüre empfohlen, die ſich ein Bild von den Ein=
wirkungen
des Weltbrieges auf ein großes modernes
Schiffahrtsunternehmen machen möchten.
Richard Förſter, Hauptmann a. D., Mit Hin=
denburg
und Mackenſen in Ruſſiſch=Polen
Preis kartoniert 1,80 Mark. Verlag von S. Hirzel in
Leipzig.
Ein gutes Hilfsmittel iſt der im Verlag Ullſtein u.
Co., Berlin SW 68, ſoeben erſchienene Kriegs=Atlas
mit 36 Spezialkarten von den Schauplätzen des
Weltkrieges: vom Oſten und Weſten von den Darda=
nellen
und Balkanſtaaten, von Aegypten, von Italien, vom
Küſtenland, von der Kärntner und Tiroler Grenze und
von den verſchiedenen Seekriegsſchauplätzen.

Der Kieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 7. Okt. Amtlich wird verlautbart:
7. Oktober 1915.

Ruſſiſcher Kriegsſchaupfatz.

An der beßarabiſchen Grenze und bei Krze
mieniec in Wolhynien wurden mehrere ruſſiſche
Angriffe abgewieſen.
Sonſt herrſchte an der oſtgaliziſchen Front und an
der Ikwa Ruhe.
Nördlich von Dubno und an der Putilowka
ſetzte der Feind an zahlreichen Punkten unter großem
Mnnitionsaufwand ſtarke Kräfte zum Angriff
an. Er wurde überall unter ſchweren Ver=
luſten
zurückgeſchlagen. Stellenweiſe kam es zu
einem erbitterten Handgemenge, ſo bei Olyka, wo den
Ruſſen die Linzer Diviſion in gewohnter Kaltblütigkeit
entgegentrat. Wir nahmen etwa 800 Mann und meh=
rere
Offiziere gefangen.
Nordöſtlich von Kolki, beiderſeits der von Sarny
nach Kowel führenden Bahn, iſt der Feind an einzelnen
Stellen auf das Weſtufer des Styr vorgegan
gen. Ein von öſterreichiſch=ungariſchen und deutſchen
Kräften geführter Gegenangriff ſchreitet er=
folgreich
fort.
Oeſterreichiſch=ungariſche Bataillone entriſſen den
Ruſſen das zäh verteidigte Dorf Kulikowice am Styr,
wobei 200 Gefangene eingebracht wurden. Deutſche Trup=
pen
vertrieben den Gegner aus ſeinen Stellungen bei
Czartorysk.
Bei den k. u. k. Streitkräften an der oberen Szczara
nichts Neues.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

Die Gefechtstätigkeit an der Südweſtfront beſchränkte
ſich geſtern auf die gewöhnlichen Geſchütz=
kämpfe
.
Nur gegen den Nordteil der Hochfläche von Doberdo
bei Petteano verſuchten Abteilungen eines italieniſchen
Mobil=Miliz=Regiments anzugreifen. Dieſes Unterneh=
men
ſcheiterte vollſtändig. Unſere Truppen jagten den
Feind in der Nacht bis über ſeine Vorpoſtenaufſtellung
zurück.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Oeſterreichiſch=ungariſche und deutſche Streitkräfte er=
zwangen
ſich geſtern zwiſchen der Mündung der Drina
und dem Eiſernen Tor an zahlreichen Punkten den
Uebergang über die Save= und Donau
Linie. Die ſerbiſchen Vortruppen wurden zurückge=
worfen
.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Zur Lage im Weſten.

* London, 7. Okt. Der Daily Chronicle kritiſiert
in einem Leitartikel die amtlichen Benichte über
die Weſtfront auf Grund der Meldungen ſeines Be=
richterſtatters
. Das Blatt ſchreibt: Der Bericht vom 26.
September erweckte den Eindruck, daß wir die Dörfer
Loos und Hulluch eingenommen hätten. Aber wenn
wir wirklich Hulluch eingenommen haben, müſſen wir es
wieder verloren haben, denn unſer Berichterſtatter meldet,
daß am 30. September die Deutſchen uns in Loos und
wir die Deutſchen in Hulluch beſchoſſen haben. Vielleicht
haben wir überhaupt nur die Steinbrüche von Hullluch
eingenommen, die ſeitdem zurückerobert wurden, und haben
vielleicht nicht die andere Seite des Weges La Baſſée-
Lens gewonnen. Wir müſſen offenbar die Karten unſeres
Vorrückens, die wir auf Grund von Originalldepeſchen von
Feldmarſchall French gezeichnet haben, beträchtlich
ändern. Wir haben auch lange nichts mehr von Hügel
70 gehört, hätten aber bei ſeiner Bedeutung ſicher von ihm
gehört, wenn er feſt in unſeren Händen geblieben wäre.
Es wäre gut, wenn das Hauptquartier darüber eine Auf=
klärung
geben würde. Dieſe würde den Deutſchen nichts
verraten, aber in den neutralen Ländern ein größeres
Vertrauen zu unſeren amtlichen Berichten erwecken.
* London, 7. Okt. Daily Mgil ſchreibt in einem
Leitartikel: Die deutſche Linie iſt an verſchiedenen Punk=
ten
ſtark eingedrückt, aber anſcheinend nicht durch=
brochen
. Die Berichte rechtfertigen nicht die Annahme
daß unſere Armeen dem Feinde entſcheidende Schläge
verſetzten. Um auf die Deutſchen Eindruck zu machen,
muß man weiter als zwei bis drei Meilen
vordringen. Das Blatt bekämpft die Vorſtellung,
daß Deutſchland einer eingeſchloſſenen Feſtung gleiche, es
eroberte von Rußland 150000 Quadrat=
meilen
, die die Lebensmittelverſorgung ſichern.

Der Seekrieg.

* Kriſtiania, 7. Okt. Das deutſche Auswärtige
Amt hat der norwegiſchen Geſandtſchaft in Berlin mitge=
teilt
, daß es die Mitteilungen über den Untergang
des norwegiſchen Dampfers Magda die die Geſandt=
ſchaft
dem Auswärtigen Amte auf Grund der ſeegericht=
lichen
Verhandlung gemacht hat, mit den dienſtlichen Be=
richten
der Kommandanten derjenigen Unterſeeboote ver=
glichen
hat, die ſich zur Zeit des Untergangs der Magda
in dem betreffenden Gebiete befanden. Keiner dieſer
Berichte gibt Anhaltspunkte dafür, daß der Dampfer von
einem deutſchen Unterſeeboot verſenkt wor=
den
iſt.
* Amſterdam, 7. Okt. Heute morgen erhielt die
holländiſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft die Nachricht, daß
der Dampfer Texelſtroom (1602 Bruttotonnen)
bei Sheerneß geſunken iſt. Die 24 Mann zählende Be=
ſatzung
iſt gerettet. Die Geſellſchaft glaubt, daß der Damp
fer auf eine Mäne geſtoßen iſt.

Oeſterreich=Ungarns dritte Kriegsanleihe.

* Wien, 7. Okt. Den Blättern zufolge hat geſtern
der Gouverneur des Sparkaſſenamts, Leth, anläßlich
der Emiſſion der dritten Kriegsanleihe die
Preſſevertreter empfangen. Der Gouverneur wies auf
den ſteigenden Erfolg der zweiten Anleihe gegenüber der
erſten hin, der insbeſondere deshalb einen Ruhmestitel
der Monarchie bilde, weil während der Zeichnung der
zweiten Anleihe der Krieg mit Italien ausgebrochen war.
Um ſo berechtigter ſei die Hoffnung auf den gro=
ßen
Erfolg der dritten Kriegsanleihe, da die
militäriſche Lage der Monarchie ausge=
zeichnet
ſei und auch diplomatiſche Siege auf dem
Balkan errungen und dort ein neuer Freund gewonnen
worden ſei. Es gelte aber auch, dem Vorbilde Deutſch=
lands
nachzuſtreben, zumal Oeſterreich damit auch eine
wichtige Arbeit für die Zukunft leiſte. Wer ſich jetzt ſtark
zeige, werde auch nach dem Kriege wirtſchaftliche Erfolge
haben. Der Gouverneur gedachte ſchließlich in warmen
Worten der Mitarbeit der Preſſe an den Erfolgen der
Kriegsanleihen.

Die Abreiſe des Fürſten Hohenlohe
von Konſtantinopel.

* Konſtantinopel, 7. Okt. Der interimiſtiſche
Botſchafter Fürſt Hohenlohe iſt geſtern früh in
einem bulgariſchen Salonwagen mit dem fahrplanmäßi=
gen
Zuge abgereiſt. Am Bahnhofe fand großer Ab=
ſchied
ſtatt, zu dem als Vertreter des Sultans deſſen Ad=
jutant
Mehmed Ali, der Kriegsminiſter Enver Paſcha, der
Miniſter des Innern Talaat Bei, der Kammerpräſident
Halil und der Polizeichef Bedri, ferner namens des durch
Unwohlſein verhinderten Botſchafters von Wangenheim
der Botſchaftsrat von Neurath mit dem geſamten Bot=
ſchaftsperſonal
, Mitglieder der deutſchen Kolonie und die
diplomatiſchen Vertreter Bulgariens, Rumäniens, Grie=
chenlands
und der Vereinigten Staaten erſchienen waren.
Der Großweſir hatte zu Ehren des ſcheidenden Fürſten
Hohenlohe ein Abſchiedsmahl veranſtaltet, an dem
die Miniſter Enver Paſcha und Talaat Bei, der Kammer=
präſident
Halil, der Oberzeremonienmeiſter Dſchenani Bey,
der Stadtpräfekt Ismet, der deutſche Botſchaftsrat Traut=
mannsdorff
und hohe Beamte des Miniſteriums des
Aeußern teilnahmen.
* Sofia, 7. Okt. (Meldung der Bulgariſchen Tele=
graphenunion
.) Der deutſche außerordentliche Botſchafter
Fürſt Hohenlohe traf auf der Rückreiſe von Konſtan=
tinopel
hier ein. Er wohnt als Gaſt des Königs im
königlichen Palaſt.
* Sofia, 7. Okt. Der Botſchafter Fürſt v. Hohen=
lohe
iſt heute nach Bukareſt abgereiſt, wo er ſich
einige Tage aufhält.

Die engliſche Bevormundung der Neutralen.

* Amſterdam, 7. Okt. Vor einiger Zeit verkaufte,
dem Handelsblad zufolge, der Kolonialminiſter
einen größeren Vorrat an Banka=Zinn an
Deutſchland, um im Eintauſch dagegen Anilin=
farben
für Niederländiſch=Indien zu erhalten. Die
Regierung ſagte zu, dieſes Zinn ausſchließlich für Han=
delszwecke
verwenden zu laſſen. Da das Zinn in die
Niederlande eingeführt worden war, ehe die neuen Be=
ſchränkungen
der Wiederausfuhr in Kraft getreten ſind,
konnten die Alliierten keinen Einſpruch erheben; ſie wei=
gern
ſich aber, künftig größere Mengen
Zinn ins Land zu laſſen. Nur die geringen, be=
reits
unterwegs befindlichen Mengen dürfen eingeführt
werden unter der Verpflichtung, daß ſie im Lande ſelbſt
verbraucht werden. Man befürchtet daher ernſtlich, daß
es an Zinn mangeln könnte. In den Kreiſen des Over=
zeetruſts
Maatſchappy wird die Transaktion des Kolonial=
miniſters
mißbilligt, weil ſie die Verhandlungen mit
der engliſchen Regierung erſchwert, beſonders auch, da der
Miniſter ſeine Kollegen vorher nicht gefragt hat. Ein
außerordentlicher Miniſterrat hat ſich geſtern mit der
Angelegenheit beſchäftigt.
* Kopenhagen, 7. Okt. Nach einer Meldung der
Berlingske Tidende aus Kriſtiania halten die Erſchwe=
rungen
ſeitens Englands gegen die ſkandinaviſche Schiff=
fahrt
an. Nachdem England ſchon früher an die Lieferung
von Bunkerkohle gewiſſe Bedingungen geknüpft hat, ver=
bot
es nunmehr den norwegiſchen Schiffen,
Bunkerkohle überhaupt an ſchwediſche und
däniſche Schiffe abzugeben. Durch dieſe Maß=
regel
wird der Betrieb der Schiffahrt außerordentlich er=
ſchwert
. Uebereinſtimmend ſprechen daher auch die Blät=
ter
in ſcharfen Worten ihr Bedauern hierüber aus, wobei
ſie gleichzeitig melden, daß die norwegiſche Regierung
orſtellungen bei der engliſchen Regierung dieſerhalb er=
hoben
hat.

Gegen die Wehrpflicht.

* London, 7. Okt. Die Jahreskonferenz des briti=
ſchen
Bergmannsverbands wurde in Notting=
ham
eröffnet. Der Vorſitzende Robert Smillie ſprach in
der Eröffnungsrede ſcharf gegen die Wehrpflicht;
die Propaganda dafür koſtete in den letzten Monaten
Hunderttauſende von Pfund. Die Geldgeber planten nicht
allein, Soldaten für die Armee zu ſchaffen, ſondern wünſch=
ten
auch den Dienſtzwang für Fabriken, Berg=
werke
und Eiſenbahnen und wollten den deut=
ſchen
Militarismus in England einführen.
Der Redner erklärte, niemand habe das Recht, Arbeiter
unter die Dienſtpflicht zu zwingen, ſo lange nicht Grund=
beſitz
und Kapital verſtaatlicht ſeien. Der Redner ſagte
weiter, England könne ſich nicht ſo weit erniedrigen, über
Friedensbedingungen zu verhandeln, ſo lange die Deut=
ſchen
auf franzöſiſchem und flandriſchem Boden ſtänden.

Amerikas Kriegslieferungen.

* Amſterdam, 7. Okt. Nach einer Reutermeldung
aus Waſhington beſchäftigte ſich der Neutralitäts=
ausſchuß
des Repräſentantenhauſes mit der Be=
ſchwerde
der deutſchen Botſchaft über die Ver=
ſchiffung
von ſechs Motorbooten von je 40 Fuß Länge
nach England. Der Ausſchuß einigte ſich dahin, daß für
die Regierung kein Grund vorliege, gegen die Ver=
ſchiffung
einzuſchreiten.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 7. Okt. Mitteilung des Gro=
ßen
Hauptquartiers von geſtern abend: An der Darda=
nellenfront
nichts von Bedeutung, außer gelegent=
lichem
Feuer von beiden Seiten an einzelnen Stellen.
Drei feindliche Torpedoboote näherten ſich der Mündung
des Kerewisdere und beſchoſſen unſeren linken Flü=
gel
. Durch Gegenfeuer unſerer Batterien am aſiatiſchen
Ufer entſtand an Bord eines Torpedobootes ein
rand, worauf ſich die Boote entfernten. Im übrigen
nichts Neues.

[ ][  ][ ]

Zur Balkanlage.
Bulgarien und der Vierverband.

* Rom, 7. Okt. (Meldung der Agenzia Stefani.) Der
Miniſter des Aeußern, Sonnino, ſtellte dem bulgari=
ſchen
Geſandten ſeine Päſſe zu.
* Sofia, 7. Okt. (Meldung der bulgariſchen Tele=
graphenagentur
.) Geſtern abend haben die Vertreter
des Vierverbandes ihre Päſſe gefordert.
Der italieniſche Geſandte, der keine Note überreicht hat,
ſchloß ſich der Forderung ſeiner Kollegen an, der belgiſche
Geſandte gleichfalls. Heute früh ließ ſich auch der ſerbiſche
Geſandte die Päſſe aushändigen.
* Genf, 7. Okt. Die franzöſiſche Preſſe erklärt, das
ruſſiſche Ultimatum an Bulgarien werde
endlich die Entſcheidung herbeiführen. Die Haltung Grie=
chenlands
und die Landung von Truppen der Alliierten in
Saloniki würden auch auf die Haltung Rumäniens enr=
ſcheidenden
Einfluß ausüben. Einige Blätter, wie der
Matin, Guerre ſociale, betonen, es ſei notwendig, genü=
gend
ſtarke Truppenmengen nach Mazedonien zu entſen=
den
, damit die Alliierten auch ohne fremde Hilfe den öſter=
reichiſch
=ungariſchen, deutſchen und bulgariſchen Anſturm
ſiegreich überwinden könnten. Das beſte Mittel, ſchwan=
kende
Staaten auf ſeine Seite zu bringen, ſei immer noch
der Sieg. Guſtave Hervé erklärt im Guerre ſociale,
nötigenfalls müſſe man auch die an den Dardanellen ope=
rierenden
franzöſiſchen Truppen nach Mazedonien werfen.
Clemenceau hofft, daß die Truppenlandung in
Saloniki nicht ebenſo wie die Landung an den Darda=
nellen
improviſiert ſei, denn die Lage geſtatte
nicht, nochmals ähnliche Fehler zu machen,
wie bei dem Dardanellenunternehmen.

Ein ſerbiſch=bulgariſcher Zwiſchenfall.

* Sofia, 7. Okt. Die Agence Bulgare meldet: Ver=
gangenen
Montag ereignete ſich in Niſch ein ſchwerer
Zwiſchenfall. Ein Angeſtellter des bulgariſchen Mi=
litär
=Attachés wurde von ſerbiſchen Polizeibeamten ange=
griffen
, die ihn ſchwer verletzten. Die Aerzte ſtellten eine
vier Zentimeter breite Kopfwunde und einen Schädelbruch
feſt. Der Zwiſchenfall, der ſpät in Sofia bekannt wurde,
erregte lebhaften Zorn.

Zum Rücktritt Venizelos!

* Mailand, 7. Okt. (Ueber Bern.) Der Secolo ent=
nimmt
einer Meldung des Athener Blattes Eſperini über
das Entſtehen der Miniſterkriſis folgende
Einzelheiten: Nach den Erklärungen in der Kammer hatte
König Konſtantin mit Venizelos eine Unterredung, wobei
der König erklärte, daß er die Mobiliſierung als Vor=
ſichts
= und Verteidigungsmaßregel gutge=
heißen
habe, ein Eingreifen in den verhängnis=
vollen
Krieg zur Verteidigung Dritter aber nicht bil=
ligen
werde, einen Krieg, zu dem Griechenland auf
Grund ſchriftlicher Abmachungen in keiner Weiſe
verpflichtet ſei.
T.U. Genf, 7. Okt. Eingelaufene Pariſer Depeſchen
halten die Verabſchiedung von Venizelos für äußerſt be=
deutungsvoll
und ſchwerwiegend. Sie bringen den Zen=
tralmächten
in einer Lage, die für ſie beunruhigend
wurde, unerwartet Hilfe.

Zuſammenziehung von Truppen im Piräus.

T.U. Budapeſt, 7. Okt. Eine Depeſche des Az Eſt
aus Athen beſagt: Im Piräus werden 100 Dampfer
zum Abtransport von Truppen und Kriegs=
material
konzentriert. Im Marinearſenal wird fie=
berhaft
gearbeitet, um Kriegsſchiffe in Bereitſchaft zu
ſetzen.

Der engliſche Geſandte beim König Konſtantin.

T.U. London, 7. Okt. Nach einer Athener Reuter=
meldung
hatte der engliſche Geſandte in Athen, Elliot,
geſtern eine längere Audienz beim König.

Die Landung in Saloniki.

T.U. Berlin, 7. Okt. Dem Berliner Tageblatt wird
aus Sofia unterm 4. Oktober gemeldet: Geſtern früh er=
ſchien
ein engliſches Kriegsſchiff im Hafen
von Saloniki, das den Befehlshaber der verbündeten
Streitkräfte vor den Dardanellen, General Hamilton,
mit ſeinem Stabe an Land ſetzte. General Hamilton be=
gab
ſich zu den griechiſchen Behörden und teilte ihnen
mit, daß die Verbündeten Truppen landen werden, die
Serbien zu Hilfe kommen ſollen. Jeder Widerſtand
von griechiſcher Seite würde die ſchwerſten Fol=
gen
nach ſich ziehen. Später erſchienen zahlreiche
Fahrzeuge mit Truppen vor Saloniki, doch waren bis zum
Abend erſt ganz geringe Streitkräfte zur Unterſtützung des
Stabes an Land gebracht worden. Man nimmt an, daß
die Verbündeten etwa 80000 Mann franzöſiſche
Truppen landen werden, wenigſtens laſſen die ge=
troffenen
Vorbereitungen darauf ſchließen. Offenbar han=
delt
es ſich um jene Truppen, die, wie vor längerer Zeit
bereits gemeldet worden war, in Marſeille zuſammenge=
zogen
worden waren. Es ſcheint aber, daß die Verbün=
deten
dieſe Landung auch als Vorwand benutzen wollen,
um ihre Truppen ſoweit als möglich von den unhaltbaren
Poſitionen auf Gallipoli zurückzuziehen. Militäriſch wird
das allerdings nicht ganz leicht und nicht ohne große Ver=
luſte
auszuführen ſein.
T.U. Kriſtiania, 7. Okt. Pariſer Blätter berich=
ten
: Die Ausſchiffung der franzöſiſchen Trup=
pen
begann am 5. Oktober, morgens 4 Uhr. 18000
Mann ſind bereits gelandet. Fünf große Trans=
portdampfer
liegen im Hafen; ununterbrochen gehen Züge
nach Serbien ab.
* London, 7 Okt. (Reuter.) Die Times, die Morning
Poſt, Daily News und Daily Chronicle beſprechen die grie=
chiſche
Kriſe und gelangen einſtimmig zu dem Schluß,
die einzige Möglichkeit zur raſchen Beendigung der un=
erträglichen
Lage ſei, die in Saloniki gelande=
ten
Streitkräfte ſofort ſoviel wie möglich
zu vermehren und ſie durch ein mächtiges Geſchwa=
der
zu unterſtützen. Die Times und die Morning Poſt
dringen außerdem darauf, der griechiſche König
ſolle aufgefordert werden, unzweideutig
feine Abſichten zu erkennen zu geben.
* Berlin, 7. Okt. Der Lok.=Anz, meldet aus
Chiaſſo: Der Corriere della Sera berichtet aus Athen
vom 6. Oktober, daß die begonnene Truppenlandung des
Vierverbandes in Saloniki bis zur Klärung der
Lage eingeſtellt worden ſei. (?)

* Hamburg, 7. Okt. Der Senat überreichte dem
Kaiſer ein Schreiben, in dem der Kaiſer gebeten wird,
das erſte Hamburgiſche Hanſeatenkreuz anzu=
zehmen
. Der Kaiſer beauſtragte den preußiſchen Ge=

ſchäftsträger telegraphiſch, dem Senat ſeinen Dank für die
Verleihung des Kreuzes und ſeine Freude, es neben ande=
ren
Ehrenzeichen tragen zu können, auszuſprechen.
* Bremen, 7. Okt. Der Kaiſer hat bei Annahme
des ihm vom Senat verliehenen Bremiſchen Hanſe=
atenkreuzes
ſeiner Freude Ausdruck verliehen, indem
er unter Uebermittelung ſeines Dankes dem Senat mit=
teilte
, daß er das Bremiſche Hanſeatenkreuz mit Genug=
tuung
neben den übrigen deutſchen Kriegsorden tragen
werde.
* Königsberg, 7. Okt. Am 2. Oktober weilten
der Oberpräſident und der Landeshauptmann im Haupt=
quartier
Hindenburgs, um gemeinſam mit dem
dienſtlich im Hauptquartier anweſenden Vorſitzenden des
Provinziallandtages, dem Fürſten Dohna=Schlobitten, dem
Befreier Oſtpreußens die Glückwünſche der Pro=
vinz
zu übermitteln. Der Oberpräſident übergab dem
Feldmarſchall zum Beſten der unter ihm kämpfenden Trup=
pen
den Betrag von 25000 Mark den die Berufsver=
tretung
für Landwirtſchaft, Handel und Handwerk der
Provinz und die Oſtpreußiſche Landgeſellſchaft als Ge=
burtstagsgabe
darbrachten.
* Wien, 7. Okt. Unter dem Vorſitz des Miniſters
des Aeußern, Frhrn. v. Burian, fand geſtern im Mini=
ſterium
des Aeußern eine gemeinſame Beratung der
Miniſter ſtatt, an welcher der öſterreichiſche Miniſterprä=
ſident
Graf Stürgkh, der ungariſche Miniſterpräſident Graf
Tisza, der gemeinſame Finanzminiſter Koerber, der
Kriegsminiſter Kurobatkin und der Stellvertreter des
Chefs der Marineſektion, Vizeadmiral Kailer, teilnahmen.
Gegenſtand der Beſprechung bildeten verſchiedene mit dem
Krieg zuſammenhängende Fragen politiſcher und wirt=
ſchaftlicher
Natur, ſowie die Vorſorge für die weitere Auf=
ſtellung
des gemeinſamen Budgets für 1915/16.
* Haag, 7. Okt. Nach dem Nieuwe Courant ſtiegen
in England die Ausgaben für alkoholiſche Ge=
tränke
im erſten Halbjahr 1915 um elf Millionen Pfund.
Die Regierung plant eine weitere Einſchränkung der Ver=
kaufsſtunden
für Alkohol.
* London, 7. Okt. Die Morning Poſt meldet aus
Madrid vom 5. Oktober: Nach einem Telegramm aus
Barcelona ſind dort ein deutſcher General und
zwei Offiziere aus Villefranche de Conflens, die
mit neun anderen deutſchen Kriegsgefangenen flüchte=
ten
dort angekommen. Die anderen neun ſind wieder
feſtgenommen worden.
* Kopenhagen 7. Okt. Die Regierung hat geſtern
ein ſofort in Kraft tretendes Verbot des Verkaufs
von in das Schiffsregiſter aufgenommenen däniſchen
Schiffen und Schiffen mit vorläufigem däniſchen Neu=
tralitätszertifikat
ans Ausland, ausländiſche Staatsbür=
ger
, auswärtige Firmen uſw. erlaſſen.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 7. Okt. In der heutigen Sitzung des Bun=
desrats
gelangten zur Annahme der Entwurf einer
Bekantnmachung über die Regelung der wirtſchaftlichen
Betriebsverhältniſſe der Branntweinbrennereien und Be=
triebsauflagevergütungen
für das Betriebsjahr 1915/16;
die Vorlage betreffend Verlängerung der Gültigkeitsdauer
der Eichſcheine für die auf der Elbe verkehrenden Schiffe;
der Entwurf einer Verordnung über Anmeldung des im
Inlande befindlichen Vermögens von An=
gehörigen
feindlicher Staaten; der Entwurf
des Beſoldungs= und Penſionsetats für die höheren Be=
amten
bei der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte
auf das Geſchäftsjahr 1916, und der Entwurf einer Ver=
ordnung
zur Entlaſtung der Strafgerichte.
* Berlin, 7. Okt. Die Reichsprüfungsſtelle
für Lebensmittelpreiſe beginnt, wie der Reichs=
anzeiger
meldet, ihre Tätigkeit am 11. Oktober.
* Berlin, 7. Okt. In der heutigen Generalverſamm=
lung
der Verſuchs= und Lehranſtalt für
Brauerei macht Geh. Regierungsrat Profeſſor Del=
brück
die Mitteilung, daß es gelungen ſei, Hefe auch
zur Fettgewinnung heranzuziehen. Pro=
feſſor
Lindner züchtete eine Hefe, die 18 Prozent Fettgehalt
in der Trockenſubſtanz aufweiſt. Die Erfindung ſoll ſo=
ausgearbeitet
werden, daß ſie induſtriell zu verwerten iſt.
* Fürſtenberg (Oder), 7. Okt. Heute abend 6 Uhr
ſtürzte die im Bau befindliche neue Oderbrücke ein.
Die ſtarken Eiſenkonſtruktionen liegen im Flußbett. Wie
verlautet, ſind 9 Perſonen, meiſt Frauen, ertrunken.
* London, 7. Okt. Die Morning Poſt meldet aus
Tientſin: Der Staatsrat hat ein Geſetz angenommen,
laut deſſen die Wahlen der Abgeordneten am 5. Novem=
ber
und ihre Abſtimmung über die Regierungsform am
15. November ſtattfinden werden. Man erwartet, daß
die Monarchie im Laufe des Novembers errichtet wird.
* Waſhington, 7. Okt. (Reuter.) Präſident Wil=
ſon
teilte mit, er beabſichtige, als Privatbürger an der
Wahl in Neu=Yerſey teilzunehmen und zugunſten des
Frauenwahlrechts zu ſtimmen.
* Waſhington, 7. Okt. Das Reuterſche Bureau mel=
det
die Verlobung des Präſidenten Wilſon mit
Frau Norman Golt. Die Vermählung wird wahrſcheinlich
lich im Dezember ſtattfinden.
* Kapſtadt, 7. Okt. (Reuter.) Der nationaliſtiſche
Kandidat, der im Diſtrikt Losberg gegen Botha auf=
geſtellt
war, wollte geſtern in einer Wählerverſammlung
ſprechen. Er wurde daran verhindert, da die Ver=
ſammlung
ſofort in Prügeleien ausartete,
wobei mehrere Perſonen verwundet wurden.
Man ging mit Revolvern aufeinander los; es wurde aber
nicht geſchoſſen. Die Verſammlung ging in Unordnung
auseinander. Aus den ländlichen Bezirken kommen noch
mehr Berichte von derartigen Szenen.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 7. Okt. Börſenſtimmungsbild.
Im Börſenverkehr machten auf dem Markte der Induſtrie=
werte
von der ſonſt herrſchenden Geſchäftsſtille nur die
lebhafteren Umſätze in einigen Papieren eine Ausnahme.
In erſter Linie gewannen Becker Stahlwerks=Aktien eine
anſehnliche Beſſerung, aber auch Lindenberg=Stahl.
Deutſche Gußſtahlkugel und Egeſtorff Maſchinen wurden
zu höheren Kurſen gehandelt. Deutſche Rentenwerte
waren wiederum kaum verändert. Auf dem Valutenmarkt
erlitten ruſſiſche Banknoten eine ſtarke Abſchwächung.
Zinsſätze unverändert.

Landwirtſchaftliches.

Pferdeverſteigerung. Samstag den
9. Oktober, vormittags 10 Uhr, findet auf dem Pferde=
marktplatz
Darmſtadt eine Verſteigerung von 15 Stück
ausrangierten Militärpferden ſtatt. An der Verſteigerung
können nur heſſiſche Landwirte teilnehmen. Die Steigerer

müſſen ſich verpflichten, die Pferde in ihrem Betriebe zu
verwenden und ſie während des Krieges nicht zu ver=
kaufen
. Die Verſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
Schlachtviehmarkt Darmſtadt. Schweine=
markt
am 6. Oktober. Auftrieb 59 Schweine. Preis für
50 Kilogramm Schlachtgewicht 178 Mark. Zutrieb von
Landſchweinen: 10. Preiſe für 50 Kilogramm Schlachtge=
wicht
178 Mark. Marktverlauf rege; Ueberſtand.
Schweinmarkt am 7. Oktober. Auftrieb: 49 Schweine.
Preis für 50 Kilogramm Schlachtgewicht 178 Mark.
Zutrieb von Landſchweinen. Preis für 50 Kilogramm
Schlachtgewicht 178 Mark. Marktverlauf drückend; Ueber=
ſtand
. Kälbermarkt am 7. Oktober. Auftrieb 168 Käl=
ber
, 1 Schaf. Preiſe für 50 Kilogramm Lebendgewicht:
1. Qualität 80 Mark, 2. Qualität 78 Mark, 3. Qualität
76 Mark. Marktverlauf lebhaft.
Frankfurt a. M., 7. Okt. Schlachtvieh=
markt
. Amtlicher Bericht. Auftrieb: Rinder: 431 Stück,
darunter: Ochſen 12, Bullen 2, Färſen und Kühe 417; Käl=
ber
815, Schafe 386, Schweine 254. Preiſe für 50 Kilo
Lebendgewicht in Mark: Kälber: Doppelender feinſter
Maſt 8488 (Schlachtgewicht 140147), feinſte Maſtkäl=
ber
8084 (133140), mittlere Maſt= und beſte Saug=
kälber
7580 (127135), geringere Maſt= und gute Saug=
kälber
7075 (119127). Schafe: Maſtlämmer und
Maſthammel 5862 (125135), geringere Maſthammel
und Schafe 4650 (140120). Schweine: vollfleiſchige
Schweine von 80 bis 100 Kilo Lebendgewicht 140150
(175185), vollfleiſchige Schweine unter 80 Kilo Lebend=
gewicht
136145 (170180), vollfleiſchige von 100 bis
120 Kilo Lebendgewicht 140150 (175185). Markt=
verlauf
: Der Kälbermarkt ſetzte lebhaft ein und flaute
zum Schluſſe hin ab; es wird geräumt. Schafe
werden bei ruhigem, Schweine bei gedrücktem Geſchäfts=
gang
ausverkauft.

Obſt und Fruchtſäfte für unſere Soldaten.

* Berlin, 5. Okt. Der Vaterländiſche
Frauenverein beabſichtigt, wie wir kürzlich mitge=
teilt
haben, in ſeinen 2150 Zweigvereinen am 22. Oktober,
am Geburtstage der Kaiſerin, von den deutſchen Frauen
eingekochtes Obſt und Fruchtſäfte für die
Kämpfer in den Schützengräben und für die
Feld= und Heimatlazarette in Empfang zu nehmen.
Sicherlich wird der Hinweis auf dieſe Sammlung noch
manche Hausfrau veranlaſſen, die Früchte, die der Herbſt
jetzt ſpendet, für den genannten Zweck zu ſteriliſieren
und auch Fruchtſäfte bereit zu ſtellen. Gerade der
Monat Oktober liefert ja in Apfelſaft, Birnenſaft,
Schlehenſaft, Ebereſchenſaft, Berberitzenſaft noch eine
reiche Auswahl an kühlenden und erfriſchenden Getränken.
Nun beſteht aber die Möglichkeit, daß in manchen Haus=
haltungen
ein Mangel an leeren Flaſchen herrſcht,
während in anderen Wein= und Likörflaſchen im Ueber=
fluß
vorhanden ſind, die ſich vortrefflich zum Einfüllen
der Fruchtſäfte eignen. In Anbetracht des guten Zweckes
ergeht deshalb an unſere Hausfrauen die Bitte, über=
flüſſige
, ſaubere Flaſchen an ſolche Haushaltungen abzu=
geben
, die ſich an der Sammlung beteiligen wollen und
denen es an Flaſchen für Fruchtſaft fehlt. Die Schul=
jugend
iſt ſicher überall gern erbötig, den Transport zu
übernehmen. Am zweckmäßigſten ſetzen ſich die einzelnen
Zweigvereine mit den Schulleitern in Verbindung und
erbitten deren Zuſtimmung zur Beſchäftigung der Jugend
in genannter Weiſe.

Gründung eines Kriegsausſchuſſes der deutſchen
Obſtverarbeitungsinduſtrie.

* Berlin, 7. Okt. Auf Anregung der Zentral= Ein=
kaufsgeſellſchaft
haben Vertreter der geſamten deutſchen
Obſtverarbeitungsinduſtrie am 26. September d. J. in
Berlin eine zahlreich beſuchte Verſammlung abgehalten,
um ſich über den Bedarf der für die Kriegszeit eingerichte=
ten
Zentralſtellen an Marmelade, Mus uſw. zu unter=
richten
, und deſſen Sicherſtellung zu beſprechen. Es kam
zur Gründung eines Kriegsausſchuſſes der
geſamten deutſchen Obſtverarbeitungs=
induſtrie
.
Zu den Aufgaben des Ausſchuſſes gehören im beſon=
deren
: Maßnahmen zur Konſervierung überſchüſſigen
Obſtes, Erwerb und Verwertung von Vorräten aus dem
Auslande und aus den von deutſchen Truppen beſetzten
Gebieten, Vermittelung von Lieferungen an Heer und
Zivilbevölkerung, Unterſtützung der Induſtrie zur Hebung
fabrikatoriſcher Schwierigkeiten, Zuſammenarbeit mit
Gartenbauvereinen und Obſtbauvereinen zwecks Beein=
fluſſung
des deutſchen Obſtbaues zur Hebung und Rege=
lung
des Obſtangebotes u. a. m. In engem Zuſam=
menwirken
mit der bei der Zentral=Einkaufsgeſellſchaft
eingerichteten Obſtverteilung wird der Ausſchuß ſich fer=
ner
um die zweckmäßige Verwertung der Wildfrüchte und
des Fallobſtes bemühen, während er andererſeits be=
müht
ſein wird, daß diejenigen Firmen, die ſich an der
vaterländiſchen Aufgabe der Nutzbarmachung aller zur
menſchlichen Nahrung geeigneten Früchte hervorragend be=
teiligen
, auch bei der Verteilung größerer Lieferungen
ſeitens der Heeresſtellen, der ſtädtiſchen Gemeinden und
anderer großer Verbraucher gebührende Berückſichtigung
finden. Intereſſenten erhalten jede gewünſchte Auskunft
durch die Geſchäftsſtelle des Kriegsausſchuſſes, Berlin,
Franzöſiſche Straße 14 (Telegrammadreſſe: Fruchtverwer=
tung
).

Heimſtätten.

Der 24. Bundestag der Deutſchen
Bodenreformer in Bielefeld war der Arbeit des
Bundes für die Kriegerheimſtätten gewidmet. Zu=
erſt
ergriff der Vorſitzende Damaſchke das Wort über
Die Bodenreformarbeit der letzten beiden Jahre Boden=
reformarbeit
gipfelt in dem Beſtreben, jedem Deutſchen
die Möglichkeit zu geben, in Wahrheit ſein Vaterhaus zu
verteidigen. Darum muß nach dem Kriege weiter gebaut
werden auf dem Grund des Syſtems von Kiautſchou. Ge=
neralleutnant
z. D. Rohne Exzellenz, Berlin, führte aus,
daß die Heimſtättenbewegung für die Wehrkraft des deut=
ſchen
Volkes von größter Bedeutung ſein werde. Auch
gegen die ſtete Abwanderung vom Land in die Städte ſei
die Heimſtätte das ſicherſte Mittel. Paſtor Wehrmann=
Hamburg ſprach über Volksſittlichkeit und Heimſtätten
Danach ſprach der bekannte Pädagoge Profeſſor Dr.
Rein=Jena über Erziehung und Heimſtätten Als
Hauptaufgaben für die Erhaltung und Stärkung der
Volksgeſundheit und der Wehrkraft treten vor uns hin:
1. durch eifrige Innenkoloniſation der Landflucht ent=
gegenzuarbeiten
; 2. die Induſtrie zu dezentraliſieren, ihr
an Kanälen und Eiſenbahnen billiges Land für Fabriken
und Arbeiterkolonien zu ſchaffen; und 3. gründliche Dezen=
traliſation
des großſtädtiſchen Siedelungweſens durch die
Bildung von Heimſtätten vorzunehmen.

[ ][  ][ ]

Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Siegert=Köln
ſprach über Volksgeſundheit und Heimſtätten. Nach den
unerhörten Opfern dieſes Krieges muß alles geſchehen,
um einen geſunden Nachwuchs zu ſchaffen. In der Heim=
ſtätte
käme unſerer Krieger ſo bitter notwendiger Nach=
wuchs
zur Welt, nicht, um abzuſterben in den erſten
Lebensjahren, ſondern um geſund an Leib und Seele
heranzuwachſen.
Der in Bodenreformkreiſen bekannte 1. Bürgermeiſter
Dr. Belian=Eilenburg behandelte das Thema: Ge=
meindewohl
und Heimſtätten. Einen Anfang zu der
Geſetzgebung, die auch leiſtungsſchwachen Gemeinden es er=
möglichen
würde, geſunde Wohnungspolitik zu treiben,
würde das Kriegerheimſtätten=Geſetz bilden. Das Deutſche
Reich, das 1870/71 erkämpft wurde und jetzt unter den
größten Opfern verteidigt wird, wird durch das Krieger=
heimſtätten
=Geſetz für alle Zeit feſt verankert werden zum
Segen für die kommenden Geſchlechter.
Königl. Oekonomierat Dr. L. Meyer=Berlin ſprach
über Landeskultur und Heimſtätten‟. Er möchte unter
Landeskultur verſtehen alle Vorkehrungen öffentlichen
Charakters, die die beſte Ausnutzung der von der Natur
zur Verfügung geſtellten Mittel ſeitens eines möglichſt gro=
ßen
Anteiles der Bevölkerung gewährleiſten. Er ſtehe
nicht an, die kühne Behauptung aufzuſtellen, daß wir wohl
von keiner nach dem Kriege bevorſtehenden wirtſchaftlichen
Maßnahme einen ſo großen Aufſchwung der Landeskultur
erhoffen dürfen, als von den Kriegerheimſtätten.
Als Vertreter der Arbeiter verbreitete ſich Arbeiter=
ſekretär
Joos=M.=Gladbach über: Arbeiter und Heim=
ſtätten
. Wenn Unternehmer und Gemeindebehörden das
ſinnloſe ruinöſe Hin= und Herfluten der Arbeiterbevölke=
rung
von Werk zu Werk, von Ort zu Ort beklagen, ſo
denken ſie ſelten daran, daß auch die Wohnungsverhältniſſe
eine der Urſachen hierzu bilden. Wir müſſen Helfer der
Bodenreform, der Heimſtätten=Bewegung ſein.
Die Beamtenſchaft wurde vertreten durch H. Fal=
kenberg
=Berlin: Feſtbeſoldete und Heimſtätten Auch die
deutſche Beamtenſchaft wird ſich ſchon jetzt überlegen
müſſen, ob ſie nicht nach dem Kriege neue Geſichtspunkte
für ihre Arbeit aufzuſtellen haben wird. Auch die Feſt=
beſoldeten
, die öffentlichen Beamten und die Privatange=
ſtellten
, müſſen Zentralorganiſationen aus ihren Verbän=
den
ſchaffen, die an den Ausgang ihres Programms die
Forderung eines neuen Bodenrechtes ſtellen. In der
öffentlichen Abendverſammlung im großen Saal der Ein=
tracht
ergriffen das Wort u. a. Geh. Admiralitätsrat
Dr. SchrameierBerlin, der bekannte Sozialpolitiker und
frühere Reichstagsabgeordnete Dr. Potthoff=Düſſeldorf,
Geheimrat =Profeſſor Dr. Erman=Münſter, einer unſerer
erſten Rechtslehrer und Mitſchöpfer des Bürgerl. Geſetz=
buches
, Stadtrat Dr. Boldt=Dortmund, A. Pohlmann=
Detmold der zweite Vorſitzende des Bundes Deutſcher
Bodenreformer, A. Damaſchke, und Oberlehrerin Fräulein
Eliſabeth Kniebe aus Magdeburg, die auf die bedeutſamen
Zuſammenhänge zwiſchen der Frauenbewegung und der
Heimſtättenſache hinwies.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 338 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 118, 168; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 221, 223. Weiter ſind erſchie=
nen
Liſte Nr. 1 der aus Rußland zurückgekehrten Preußi=
ſchen
Austauſch=Gefangenen, Verluſtliſte Nr. 13 der Kai=
ſerlichen
Schutztruppen uſw., Verluſtliſte Nr. 4 der in türki=
ſchen
Dienſten ſtehenden Preußiſchen Offiziere und Unter=
offiziere
und die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 199.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 339 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 116; Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 116, 223, 224. Weiter ſind
erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 224, die Sächſiſche
Verluſtliſte Nr. 199 und die Württembergiſchen Verluſt=
liſten
Nr. 273 und 274.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 340 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117 168; Reſerve=
Infanterie=Regiment Nr. 223. Feldartillerie=Regiment
Nr. 25. Weiter iſt erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte
Nr. 224.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 341
enthält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 117, 118,
168; Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 116, 118, 221,
224, 254; Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 116, 118.
Weiter ſind erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 224,
die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 200 und die Württember=
giſche
Verluſtliſte Nr. 275.
* Die Preußiſche Verluliſte Nr. 342 ent=
hält
u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 117, 168; Dragoner=
Regiment Nr. 23 (ſ. Feldfliegertruppe); Reſerve=Sanitäts=
Kompagnie Nr. 17 des XVIII. Reſervekorps; Landwehr=
Sanitäts=Kompagnie Nr. 28 des XVIII. Armeekorps.
Weiter ſind erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 200
und die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 276.

Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.

A Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 34 Uhr nachm.
B Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 24 Uhr
nachm. C Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Hein=
heimerſtraße
21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
46 Uhr nachm. D Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Stein=
ſtraße
21. Täglich 25 Uhr nachm. E Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 24 Uhr nachm.
P Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
36 Uhr nachm. G Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24,
Täglich 24 Uhr nachm. H Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 1012 Uhr vorm., 4½— 61 Uhr nachm. I Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
24 Uhr. K Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
23½ Uhr nachm., Sonntags 1112 Uhr vorm. L. Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und Sonn=
tags
von 24 Uhr. M Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 24 Uhr nachm. N Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
1012 Uhr vorm., 24 Uhr nachm. G Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 34 Uhr
nachm. P Exerzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 24 Uhr nachm. C Reſervelazarett I Neubau, Eſchollbrückerſtraße.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge bis einſchließlich 3. Oktober:
Albrecht, Karl, Zuwald, Doppelfernſprechzug 115, P
Arnkold, Georg, hier, Feldwebelleutnant, K Anglo, Hein=
rich
, Dole, F.=A.=E.=Batt. 23, K Bayer, Johann, Aſſen,
Reſ.=Esk., 18. A.=K., P Becker, Friedrich, Griesheim,
J.=R. 115, 1. Erſ.=Batl., P Bub, Heinrich, Mannheim,
Erſ.=Inf.=Regt. 250, P Becker, Wilhelm, Lenu, R.=J.=R.
253, P Bender, Wilhelm, Geisweid, R.=J.=R. 254/8, P
Bollmann, Simon, Detmold, R.=J.=R. 256, P
Bouillet, Anton, Metz, Ldſt.=Batl. Raſtenburg, P Brück,
Peter, R.=J.=R. 263/2, K Biegel, Ludwig, Seckenheim,
R.=I.=R. 40/10, K Behrend, Robert, Memel, Ldſt.=Batl.

Tilſit, K Badina, Nikolaus, Hagenau, J.=R. 166/9, D—
Buſchmann, Friedrich, J.=R. 136/10, D Barth, Peter,
Schwarzenbach, J.=R. 138/3, D Chriſtmann, Hermann,
Framersheim, J.=R. 115/1. Erſ.=Batl., P Cluesmann,
Bernhard, Münſter i. W., Leutnant, R.=J.=R. 255/3, A.
Denzel, Wilhelm, Barmen, Art.=Depot Darmſtadt, P
Dutine, Adam, Oberroden, J.=R. 168/2. Erſ.=Batl., P
Dotta, Heinrich Johs., Hering, R.=J.=R. 254/10, P Diek,
Karl Baſel, Oberleutnant, K Eichner, Friedrich, Ber=
lin
, Arm.=Batl. 90/2, K Engel, Hans, Königsberg, Fl.=
A.=R. 65/2, K Fröbrich, Ernſt, Hermsdorf, R.=J.=R.
256/7, K Gimbel, Wendel Trebur, R.=Jl.=R. 223, P
Grieger, Walter, Grabotnitze, R.=J.=R. 49, P Guter=
muth
, Otto, Zwickau, Gr.=Regt. 100/1. Erſ.=Batl. 4, A.
Greſe, Heinrich, Hannover=Liſt, R.=J.=R. 261/11, D
Henkel, Ludwig, Darmſtadt, Bezirkskommando I, E
Hartmann, Wilhelm, Weitengeſäß, R.=J.=R. 116, P
Hanitz, Walter, Bergedorf, R.=J.=R. 266, P Hoffmann,
Wilhelm, Affeln, J.=R. 70, P Haeſeler, Emil, Barmen,
J.=R. 136/6, K Hein, Johann, Wittken, Kraftfahrer, K—
Huppert, Eugen, Roßdorf, R.=J.=R. 264/9, K Hiegel,
Baptiſt, Dannelburg, II. Ldſt.=Btl. Saarbrücken, K
Hoffmann, Heinrich, Erſ.=Regt. I./15, Königsberg, D
Hermann Friedrich, Voigtſtädt, R.=J.=R. 256/3, D
Haniſch, Rudolf, Zwickau, Oberleutnant K Jung, Hein=
rich
, Dietesheim, J.=R. 116/2. Erſ.=Batl., P v. Kamecke
Gelb., Braunshardt, Oberleutnant, K Krömmelbein,
Friedr., 4. Ldſt.=Eskadron, N Kuhn, Paul, Berlin,
Erſ.=J.=R. Königsberg III, N Klein, Otto, Rienike,
Flieger=Erſ.=Abtl. 9, P Kloske, Paul, Pawlowicszke,
J.=R. 17, P Kothe, Richard, Magdeburg, R.=J.=R. 9, P
Karhoff, Theodor, Iſerlohn, J.=R. 136, P Keßner,
Julius, Trettia, Landſturmmann, K Köhler, Ernſt,
Bornheim, J.=R. 223/9, K Lehmann, Paul, Liebenthal
Ldw.=J.=R. 8/1, N Lotzen, Richard Gonnesweiler,
J.=R. 174/2, N Leppin, Hellmuth, Berlin, Flieger=Erſ.=
Abtl. 9, E Lillpopp, Auguſt, Schachtelbich, J.=R. 174,
P Linke, Gerhard, Zettlitz, R.=Il=R. 252, P Löw,
Friedrich, Röckenhof, Reſ.=Fuhrparkkol. 9, P Lehmbrink,
Guſt., Langen, R.=J.=R. 18/9, K Littſaß, Franz, Briſſe,
Flieger=Erſ.=Abtl. 9, K Müller, Paul, Malchen, J.=R.
115, E Mai, Karl, Erſ.=Ldſt.=Batl. II Dſt., E Metz=
ler
, Alois, Roth, R.=F.=A.=R. 60, P Markmann, Rein=
hard
, Hamburg, F.=A.=R. 217, P Marx, Johann, Uchtel=
fangen
Reſ.=San.=Kol. 57, P Mahler, Heinrich, hier,
F.=A.=R. 25, K Nieſtatek, Mieceslaus, Blütenau, R.=J.=
R. 5, P Omeck, Karl, Buchholz, Oberleutnant, A. Par=
cus
, Joſef, Leutnant d. Landwehr K Roſenberg, Sieg=
mund
, Leer, J.=R. 136, P Reinheimer, Georg, Groß=
Bieberau, R.=J.=R. 116, P Rößler, Johann, Borchhau=
en
Ldſt.=J.=Erſ.=Batl. II, K Reichelt, Emil, Flieger=
Erſ.=Abtl. 9, K Reinhardt, Heinrich, Erfelden, Ober=
veterinär
, K Roth, Hermann, Sonnenburg, J.=R. 115,
II. Erſ.=Batl., P Ringel, Nikolaus, Rauenthal, Ldſt. I.
Batl. IIII Dſt., P Ruppenthal, Ludwig, Hamburg, F.=A.=
R. 229/4, K Röthig, Wilhelm Karl, Zerbſt, L.=J.=R. 101,
P Sauerbier Arel, Stettin, R.=J.=R. 264, P Samuel,
Willly, Gavin, R.=J.=R. 61, K Soujon, Matthias, Ant=
ballen
, L.=J.=R. 7/1, D Seibert, Peter, Groß=Gerau,
J.=R. 118, P Simon, Kurt Erich, Kottbus, Leutnant,
K Sippel, Konrad, R.=J.=R. 250/3, K Szonn, Georg,
Kauterichken, Ldſt.=Batl. 1. Tillſit, P Schaub, Georg,
Schlitz, F.=A.=R. 25, E Schneider, Felig, Sparrbach,
R.=J.=R. 264/4, N Schitting, Hans, Glatz, Leutnant,
K Schnupp, Joſef, Grenzau, R.=J.=R. 255/2, A.
Schulze, Artur Guſt., Groß=Schönau, J.=R. 115/II. Erſ.=
Batl., P Schwark, Anton, Altkirch, R.=J.=R. 263, P
Schmodenbach, Phil., Heinrichshof, (I. Zentr.=Pferde=Dep.
2/9, D Stoll, Erich, Marienburg, Arzt, Ldſt.=J.=R. 10,
II, A Ullrich, Adam, Euerbach, J.=R. 118/III. Erſ.=Batl.,
P Valentin, Albert, Damerauc, R.=J.=R. 261, P Voß,
Hermann, Stutthof, F.=A.=R. 217, P Vignert, Karl,
J.=R. 166/7, K Walldmann, Johann, Arzberg, J.=R. 115,
Weber, Johann, Ober=Roden, J.=R. 168/II. Erſ.=
Batl., P Walter, Wilhelm, Ober=Ramſtadt, R.=J.=R.
53, P Woelke, Heinrich Otto, Tralau, L.=J.=R. 349/8,
A Weber Peter, Koblenz, L.=J.=R. 349/8, A. Wagner,
Wilhelm, Wollfskehlen, J.=R. 115, K Walter, Viktor,
Zorny, R.=J.=R. 264/4, D Zähres, Max, Mühlheim
Ruhr), R.=Il.=R. 256/10, Leutn., A.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

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übernimmt noch bis auf weiteres (13295a
: Verſicherungen zan
mit Einſchluß der Kriegsgefahr.
Vertr.: G. Beyſer, Darmſtadt, Bruchwieſenſtr. 4.

Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,403

Geſchäftliches.

Vorführung für Hausfrauen. Am Freitag
finden im Reſtaurant zum Schützenhof Vorführungen der
Eiſernen Waſchfrau ſtatt. Der Beſuch dieſer Veranſtal=
tung
iſt für jedermann koſtenfrei. (S. Anz.)

1. Quittung.

In der Sammelſtelle des Darmſtädter Tag=
blatts
wurden für kriegsgefangene Deutſche in Ruß=
land
folgende Beträge abgegeben:
Hauptmann Müller 5 , Reallehrer Fuchs 2 ,
Apotheker Gg. Schmidt 10 , Frau von Hartmann
10 , Huber 2 , Carl Emil Callmann 25 6, F. 2 ,
Frau Emy Brill 2 , Frau Weber 10 , Ferd. Jordis
30 , A. K. 3 , Eliſ. Holzer 1 Ernſt Holzer 1 ,
Frau Hottes 50 , Frau Reg.=Rat Dr. Heſſe 50 ,
H. Fiſcher 2 , Gg. Buff 20 , Frau Dr. Bauſch 10 ,
S. 6 , Dr. Siebert 10 , Frau A. Gros 3 , L. S. D.
20 , Landgerichtspräſident Theobald 50 , Dr. Schottler
5 , Frau Pfarrer Rodemer 2 , Ungenannt 5 , P.
Menges 1,50 , Frl. Math. Fehr 2 , Senatspräſident
Dr. Keller 30 , Max Stern 100 , Ungenannt 1,50 ,
C. M. P. 5 , Geh. Oberrechnungsrat Dr. Wagner 10 ,
Frl. Schreiner 3 , Frau Auguſte Memminger 8 ,
Major a. D. F. Schenck 10 , Frl. J. u. E. Pfnor 20 .
Zuſammen 527 Mark.

Gettesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde

Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 8. Okt. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr
30 Min.
Samstag, den 9. Okt. Morgengottesdienſt 8 =Uhr
45 Min. Sabbatausgang 6 Uhr 30 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen Religions=
geſellſchaft
.

Samstag, den 9. Okt. Vorabend 5 Uhr 15 Min.
Morgens 8 Uhr Nachmittags 4 Uhr. Sabbatausgang
6 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 10. Okt., an:
Morgens 6 Uhr 15 Min. Nachmittags 5 Uhr 15 Min.

Familiennachrichten.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Tieferſchüttert geben wir allen Bekannten und
Verwandten die traurige Nachricht, daß heute
nacht meine innigſtgeliebte Braut, unſere herzens=
gute
Schwägerin
Fräulein Dora Oberle
im blühenden Alter von 21 Jahren ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
In tiefer Trauer:
Karl Eyberger,
Familie M. Eyberger,
Frau Aug. Weidmann Witwe,
Familie Viktor Binder.
Darmſtadt, Natrona (Nord=Amerika),
den 7. Oktober 1915.
(*5140
Die Beerdigung findet Samstag, 9. Oktober,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof in
aller Stille ſtatt.

Gott hat’s gewollt!
Iſen Heldentod fürs Vaterland erlitt am 29.
September in den letzten heißen Kämpfen
unſer heiß= und innigſtgeliebter, unvergeßlicher
Sohn und Bruder
Georg Merz
Landſt.-Rekrut im Reſ.-=Inf.-Regt. Nr. 87/8
(14159
im 26. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Adam Merz.
Nieder=Beerbach, den 7. Oktober 1915.
Ach, es iſt ja nicht zu faſſen,
Daß Du nicht mehr kehrſt zurück;
So jung mußt Du Dein Leben laſſen,
Zerſtört iſt unſer aller Glück.
Ein jeder, der Dich hat gekannt,
Und auch Dein treues Herz,
Der drückt jetzt ſtumm uns noch die Hand
In dieſem tiefſten Schmerz.
Wenn Liebe könnte Wunder tun
Und Tränen Tote wecken,
So würde Dich, mein lieber Sohn,
Nicht fremde Erde decken.
Dein gutes Herz ruh’ ſtill in Frieden,
Ewig beweint von Deinen Lieben.

[ ][  ][ ]

Am 23. September fiel auf dem Felde der Ehre unser unvergeB-
licher
Gatte, Sohn und Bruder
Dernhard Frrer
Leutnant der Landwehr im 61. Feldart.-Regt.
Inhaber des Eisernen Kreuzes
und der Hessischen Tapferkeitsmedaille.
St. Anton a. Arlberg und Frankfurt a. M., 6. Oktober 1915.
Paula Trier, geb. Theuille
Berta Trier, geb. Brunner
Julius Trier.
(14148

Todes=Anzeige.
Hiermit allen Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber, guter
(*4934
Sohn, Bruder und Bräutigam
Fritz Gunder
Musketier im Inf.-Regt. Nr. 87
infolge ſeiner Verwundung geſtorben iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Gunder Wwe.,
Kätha Kunzke, geb. Gunder,
Eliſabeth Altenkirch, geb. Gunder,
Karl Gunder.
Ludwig Gunder,
Mariechen Fuchs,
Familie Fuchs.
Darmſtadt u. Elberfeld, den 7. Oktober 1915.
Die Beerdigung findet heute Freitag nach=
mittag
2¼ Uhr vom Eilgüterbahnhof aus auf
dem Waldfriedhof ſtatt.

Am 25. September fand unſer
lieber Sohn und Bruder, der
(*5064
Kriegsfreiwillige,
Gefreiter
Eugen Heiner
den Heldentod fürs Vaterland im 20. Lebens=
jahre
.
In tiefer Trauer:
Familie Ludwig Heiner.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915.

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
an dem uns ſo ſchmerzlich betroffenen
Verluſte unſeres innigſtgeliebten, unvergeßlichen
Karl
ſagen innigen Dank
(14134
Marie Meyer Witwe u. Familie.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.

Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb am
5. Oktober unſer innigſtgeliebter, einziger Sohn
und Bruder
(*5075
Ady Braiß
Kriegsfreiwilliger im Reſerve-Infanterie-
Regiment Nr. 88 (früher 221)
im Alter von 20 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Adam Draiß.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß unſere liebe, gute,
treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter und
(14127
Großmutter
Frau
Heinrich Schrumpf Witwe
geb. Molter
heute nacht im vollendeten 73. Lebensjahre
ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Obere Liebfrauenſtr. 36, p.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.

Dankſagung.
Allen Verwandten und Bekannten ſagen wir
für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an
unſerem ſchweren Verluſte, beſonders Herrn Pfarr=
aſſiſtent
Storck für die troſtreiche Grabrede, innig=
ſten
Dank.
(*5086
Familie Getroſt.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1915.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Geſtern abend verſchied nach langem, mit
Geduld ertragenem Leiden unſere liebe, treu
ſorgende Mutter, Großmutter und Schwieger=
mutter

Frau
Margarete Schmidt Wwe.
geb. Fey
im 66. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Familie Georg Bach,
Familie Hans Schmidt.
Eberſtadt, Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Die Beerdigung findet Samstag, den 9. Okt.,
nachmittags 4½ Uhr, von der Leichenhalle des
alten Friedhofes aus ſtatt. (14161

Todes=Anzeige.
Mittwoch, den 6. ds. Mts., entſchlief un=
erwartet
unſere liebe, gute Schwägerin u. Tante
Fräulein
Thereſe Hinkel.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Frau Georg Hinkel Witwe,
Eliſabeth Becker, geb. Hinkel,
Wilhelm Hinkel,
Apotheker in Dieburg,
Georg Hinkel, Dipl.=Ing.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1915.
Die Beerdigung findet am Samstag, nachmit=
tags
4 Uhr, vom Portale des alten Friedhofes
aus ſtatt.
(*5116

Todes=Anzeige.
Nach Gottes Ratſchluß erlitt am 20. Sep=
tember
in Rußland unſer lieber, braver Sohn
und Bruder
(14144
Musketier
Jakob Götz
den Heldentod im Alter von 23 Jahren.
Die trauernde Familie
Jakob Götz.
Seeheim, den 6. Oktober 1915.

Wetterbericht.

Das trübe Wetter des vorgeſtrigen Tages hat überall,
allerdings nur leichte, aber länger dauernde Regenfälle
gebracht. Eine Aenderung iſt nicht zu erwarten. Bei meiſt
trübem Wetter treten auch weiterhin verbreitete leichte
Niederſchläge ein.
Weterausſichten für Freitag: Meiſt trüb, zeitweiſe
leichter Regen, keine weſentliche Temperaturänderung.

Tageskalender.

Freitag, 8. Oktober.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10
Uhr (Ab. D): Coriolanus‟
Lichtbilder=Vortrag von Oberleutnant Oertel um
8 Uhr in der Turnhalle.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil. Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.

Nr. 213.

Freitag, 8. Oktober.

1915.

Bekanntmachung.

Betreffend: Verkehr mit Vrotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915.
Bei dem Ankauf des Brotgetreides durch den Kommunalverband haben ſich
Mißſtände herausgebildet, die dringender und ſchneller Abhilfe bedürfen.
Vor allem iſt zu beachten, daß die mit dem Aufkauf des Brotgetreides beauf=
tragte
Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Konſumvereine dahier
zurzeit nicht in der Lage iſt, mehr als ein Viertel der Ernte in Roggen und Weizen
eines Landwirtes abzunehmen; dabei iſt es gleich, in welchem Verhältnis Roggen
und Weizen geliefert werden.
Durch allzu ſtarken Andrang von Angebot iſt die genannte Zentralgenoſſen=
ſchaft
gezwungen, den Ankauf zeitweilig einzuſtellen; es entſtehen dann Härten, die
bei ruhiger und beſonnener Anmeldung vermieden werden können.
Wir haben alles Mögliche getan, um eine glatte und ſchnelle Abnahme der
Getreideernte durchzuführen, können das aber nur fertig bringen, wenn wir ſowohl
als auch die Zentralgenoſſenſchaft ſeitens der Landwirte genügend unterſtützt werden;
wir hoffen, daß dieſe Anregung hinreicht, das übermäßige Angebot etwas zurückzuhalten.

In
tragten Unterkommiſſionäre (Händler) die erforderliche Zurückhaltung auferlegen und
den Landwirten nicht mehr als ein Viertel ihrer Ernte abnehmen. Bei einigermaßen
gutem Willen auf Seiten der Landwirte und Händler wird die Durchführung des
Ankaufs ebenſo erleichtert, wie ſie zur Zeit erſchwert wird.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
Der Kommnnalverband Darmſtadt.
Fey, Vorſitzender des Verbandsausſchuſſes.
An den Herrn Oberbürgermeiſter zu Darmſtadt
und die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Die vorſtehende Bekanntmachung iſt in ortsüblicher Weiſe zu veröffentlichen.
Die Landwirte ſind entſprechend aufzuklären.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
(14128
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Foxterrier, 1 Dobermann. Die Hunde können von
den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(14133

Aufſtellen der Kehrichtgefäße.

Das Aufſtellen der Kehrichtgefäße vor den Hofreiten auf
der Straße iſt verboten. Offene Kehrichtgefäße dürfen innerhalb
der Hofreiten an den Eingängen nicht ſo aufgeſtellt werden, daß ihr
oft widerwärtiger oder Ekel erregender Inhalt von der Straße aus
geſehen werden kann. Zum Aufbewahren des Hauskehrichts eignen
ſich am beſten die mit Deckel verſehenen Kehrichigefähe, wie ſie von
hieſigen Firmen in den Handel gebracht werden. Dieſe runden
Kehrichteimer mit Tragbügel und daran befeſtigtem Deckel
verhindern das Herausſcharren und Verſchleppen des Kehrichts durch
Hunde, erleichtern das Entleeren der Behälter bei der Abfuhr und
ſind, wenn ſie, wie vorgeſchrieben, innerhalb der Hofreiten an den
Eingängen aufgeſtellt werden, für das Straßenbild nicht mißſtändig.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915,
(14132
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.

Bekanntmachung.

Die nachſtehende Polizeiverordnung bringen wir erneut zur
allgemeinen Kenntnis.
(14131
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Polizeiverordnung
betreffend die Regelung des Fuhrwerksverkehrs in der Schwanen=
ſtraße
, zwiſchen der Schloßgarten= und der Gardiſtenſtraße.
Auf Grund des Artikels 56 der Städteordnung wird nach An=
hören
der Stadtverordnetenverſammlung mit Genehmigung des Großh.
Miniſteriums des Innern vom 28. Mäi 1910 zu Nr. M. d. J. 8525
verordnet, was folgt:
§ 1. Die Schwanenſtraße zwiſchen der Schloßgarten= und der
Gardiſtenſtraße wird für den durchgehenden Verkehr von Fuhr=
werken
, Automobilen und Motorfahrrädern in der Richtung von
der Gardiſten= nach der Schloßgartenſtraße geſperrt.
Die genannte Straßenſtrecke darf nur von der Schloßgarten=
ſtraße
aus befahren werden. Fuhrwerke haben im Schritt zu fahren.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmung wer=
den
auf Grund des § 366, Ziffer 10 des R.=St.=G.=B. mit Geldſtrafe
bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
§ 3. Dieſe Polizeiverordnung tritt mit dem Tage ihrer Ver=
kündigung
im Darmſtädter Tagblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 6. Juni 1910.
Großherzogliches Polizeiamt.

Derlanf voen Aehſein durch die Sahbverwaltung.

Im Hinterbau des Stadthauſes findet bis auf weiteres der
Verkauf von Aepfeln (durchweg gutes Tafelobſt) ſtatt und zwar
von vormittags 812 Uhr und nachmittags 26 Uhr.
Der Verkaufspreis beträgt je nach den Sorten 850 Mk. bis
10.50 Mk. für den Zentner.
Auf Wunſch kann bei Mengen von einem Zentner ab das
Obſt gegen eine Vergütung von 40 Pfg. für den Zentner ins Haus
geliefert werden.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
(14156fs
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Ekert.

Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl.

Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringe ich hierdurch zur
Kenntnis der Intereſſenten. Die Polizeibeamten ſind angewieſen,
die Ausführung der Verordnung zu überwachen und Uebertretungen
anzuzeigen. Zur einheitlichen Durchführung der Vorſchriften können
Vordrucke zum Selbſtkoſtenpreis im Stadthaus, Zimmer 44, bezogen
werden.
Darmſtadt, den 25. September 1915.
(13678a
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Polizei=Verordnung.

Auf Grund des Artikels 64 des Geſetzes, betreffend die innere
Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen, be=
ſtimmen
wir mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Geneh=
migung
des Großh. Miniſteriums des Innern zu Nr. M. d. J.
III. 13827, vom 11. September 1915:
§ 1. Mühlenbeſitzer, Händler, Bäcker und Konditoren, die
nicht bereits durch geſetzliche Vorſchriften zur Führung von Handels=
büchern
verpflichtet ſind, ſind gehalten, während der Dauer der durch
die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 28. Juni 1915 angeord=
neten
Regelung des Verbrauchs von Brotgeteide und Mehr tänlich
über den Zugang von Getreide und Mehl und über die Vermin=
derung
ihrer Vorräte durch Verkauf oder Verbackung (§ 4 Abſ. 4 der
genannten Bekanntmachung) Aufzeichnungen zu machen; dieſe ſind
in ein hierzu beſonders anzulegendes Buch oder Heft einzutragen.
§ 2. Zuwiderhandinngen werden mit Geldſtrafe bis zu
30 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 17. September 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.

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Am 9. November d. Js. ſollen vergeben werden:
a) Drei Unterſtützungen mit je 40 Mark an je eine brape
proteſtantiſche, katholiſche und iſrgelitiſche Familie aus dem
Arbeiterſtande, dem Gewerbe= oder Handwerkerſtande, dem
Kaufmannsſtande oder handeltreibenden Stande, die durch
Krankheit oder ſonſtige Verhälniſſe in Not und Bedrängnis
geraten iſt:
b) an etwa 17 Familien oder Einzelperſonen aus dem vor=
genannten
Stande und unter den gleichen Vorausſetzungen
je zehn Zentner Kohlen oder andere Brennmaterialien
im gleichen Werte.
Bewerbungen ſind bis ſpäteſtens
Samstag, den 23. Oktober 1915,
an den Stiftungsvorſtand (Stadthaus) unter kurzer Darlegung der
Verhältniſſe zu richten. Dabei iſt noch anzugeben: Stand, Wohnung,
Konfeſſion, auf welche Art von Unterſtützung (a oder b) gerechnet
wird und ob die Kohlen oder ſonſtigen Brennmaterialien in das Haus
gebracht werden ſollen oder an der Lieſerſtelle abgeholt werden. In
letzterem Falle wird entſprechend dem etwa erſpart werdenden
Bringerlohn ein Mehr an Brennmaterialien gewährt.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1915.
(14155fsg
Der Vorſitzende des Stiftungsvorſtandes:
J. V.: Schmitt, Beigeordneter.

Nie unter dem 7. September ſeitens der Gr. Kommandantur mit
Wirkung vom 1. Oktober d. Js. angekündigte Aufhebung der
ſeit September 1914 beſtehenden Fahrpreisvergünſtigung für Militär=
perſonen
tritt vorerſt noch nicht in Kraft.
Der Zeitpunkt der Aufhebung wird demnächſt beſonders be=
kannt
gegeben.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1915.
(14149
Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft.

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arbeiten
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teilnimmt, geſucht. Angeb. unter
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u

Verloren
am Montag abend, den 4. Okt.,
in dem letzten Zuge der Kleinbahn
Darmſtadt-Griesheim ein
braunled. Portemonnaie
mit Inhalt. Abzug. gegen gute
Belohn. in d. Geſchäftsſt. (*5068fg

Ferkeo-Saal
Täglich (13784a
abends 7 Uhr Anfang
Grosse Konzerte
mit Geſang= u. Tanz=Einlagen.

6. Wanderung
Sonntag, 10. Okt.
zenweldk)
C
Wiesbaden-
Georgenborn-
Rauental-Nied.-

. Walluf.
Gs

Abf.: Haupt=

bahnhof 7 Uhr
5O w
23 Min.
Marſchz. 5 St.
Führer:
Cpa Dar
Gg. Böcher.
Teilnehmerkarten b. R. Bergmanns
und Freitag im Klublokal. (14136
Der Vorſtand.

Pfälziſcher
Weingutsbeſitzer
verſendet faßweiſe geg. Nachnahme
ab 30 Liter: (14130
alten Pfälz. Weißwein
per Liter 75 Pfg.
und
alten Pfälz. Rotwein
per Liter 90 Pfg.
NB. Die Weine ſind gut gepflegt
und reintönig.
Herbert Gerlach
Maikammer (Rheinpfalz).

Unter
Tast neuer Katra-Rock ofizier
Einjähr., 115er) bill. abzug. (*5098fs
meffert, Schwanenſtr. 74, II.

Baſt neuer Eiſenb.=Mantel und
7) Interimsrock preisw. zu verk.
*5078fs) Neue Niederſtr. 22, II.

Heute
zum letztenmal
Herr
Drune Harprecht
in dem dramatischen Lebens-
bild
in 3 Akten
Im Banne der Leidenschaft.
Morgen (14135
Die Rache
der Vodoos
Wild-West in 3 Akten
und Harry Liedke in dem
Lustspiel (2 Akte)
Von Sieben
die Häßlichſte.
Krokander keisst
kriegsgefangen
u. doch gastiert der Künstler
ab Dienstag, den 12. d.M.
im
Keildenz
Chedter.

Großh. Hoftheater.
Freitag, den 8. Oktober 1915
20. Abonnem.=Vorſtell. D 5.
Zum erſten Male:
Coriolanus.
Hiſtoriſches Drama in 5 Akten
von William Shakeſpeare.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Tajus Marcius
Coriolanus, ein
römiſch. Feldherr Hs. Baumeiſter
Titus Anführer
Lartius ’gegen die Hch. Hacker
Cominius Volsker Johs. Heinz
Menenius Agrip=
pa
, Freund des
K. Weſtermann
Coriolanus
Sicinius
Velutus Volks= Ed. Göbel
tri=
Junius
bunen
Frz. Schneider
Brutus
Tullus Aufidius,
Anf. d. Volsker K. Ehrle
Volumnia, Mut=
ter
d. Coriolanus Herta Alſen
Virgilia, Gemahl.
des Coriolanus. Käthe Meißner
Senator von Rom Rob. Kleinert
Senat. v. Antium Herm. Knispel
Ein Hauptmann
der Volsker . . Emil Kroczak
Erſte 1 volskiſche Frz. Herrmann
Zweite) Wache P. Peterſen
Erſter ) Bürger Rud. Weisker
Zweiter; von Br. Harprecht
Dritter Rom Rich. Jürgas
. P. Peterſen
Ein Bote
Marcius, Corio=
lans
jung. Sohn Erna Große
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
erre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 ,
I. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrs
bureau von 81 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auck
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582
Anfang 7 Uhr. Ende geg. 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Samstag, 9. Okt. Außer Ab
4. Volks= u. Garniſon=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen. Haſe=
manns
Töchter. Anf. 7 U.
Vorverkauf: Mittwoch, 6. Okt.
bis einſchließlich Samstag, 9. Okt.,
gleichzeitig an der Tageskaſſe in
Hoftheater zu den üblichen Kaſſe=
ſtunden
, ſowie im Verkehrsbureau
Ernſt=Ludwigsplatz.
Sonntag, 10. Okt. 21. Ab.=Vſt.
D 6. Parſifal. Gewöhnliche
Preiſe. Anfang 4 Uhr.
Dienstag, 12. Okt. 22. Ab.=Vſt
A 6. Uraufführung: Komödi
der Worte v. Arthur Schnitz=
ler
. Kleine Preiſe. Anfang 7 U.
Montag, den 11. Okt. Erſtes
Konzert der Hofmuſik. Anfang
7½ Uhr. Dirigent: Generalmuſik=
direktor
Felix von Weingartner.

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nachmittags um ½5 und abends um 8 Uhr pünktlich
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praktisch vorgeführt.
Der Besuch dieser Vorführungen ist kostenlos und ohne Kaufzwang.
Jede Hausfrau von Darmstadt und Umgegend ist dazu
eingeladen. Schmutzige Wäsche (auch Stärkewäsche)
bitte mitzubringen.
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wäscht in 5 Min uten 1 Kübel Wäsche sauber,
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spart an Zeit, Arbeit und Waschmitteln und
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Besucher der Vorführungen erhalten den Apparat bei Bestellung
zum Ausnahmepreis von 6.50 Mk.
Seit wenigen Monaten Tausende verkauft.
Platzvertreter gesucht,
Der Apparat ist aus Stahlblech gefertigt und stark verzinkt und daher
nicht mit Apparaten aus Weißblech, welche rosten, zu verwechseln.
W. Ebeling, Magdeburg, Agnetenstr. 1.

Die
Steider ſammerſtene
macht hiermit bekannt, daß ſie am 1. Oktober ihr Heim in die
Friedrichſtraße 24, I.
verlegt hat.
Sie bittet alle alten Freunde, ſie auch im kommenden Winter durch
Hergabe alter Kleider
in ihren Beſtrebungen zu unterſtützen und hofft, durch ihre Leiſtungen
neue Freunde erworben zu haben, die ihr tatkräftig bei ihrer ſozialen
Arbeit helfen werden. (Wegen Abholung bitten wir um Benachrichtigung.)
Die Kleiderſammelſtelle läßt alle Kleidungsſtücke, die ſie an
Bedürftige abgibt, herrichten, beziehungsweiſe umarbeiten, nichts
wird in unordentlichem Zuſtand fortgegeben.
Sie ſchafft in ihrer Nähſtube regelmäßige Arbeitsgelegenheit
für eine Anzahl von Frauen und bietet
unentgeltliche Unterweiſung
im Zuſchneiden und Nähen
von Kleidungsſtücken an allen Nachmittagen außer Samstag.
Alle diejenigen, die von dieſer Einrichtung Gebrauch machen
möchten, wollen ſich in der Friedrichſtraße 24, eventuell mit ihren
Stoffen oder alten Sachen, einfinden.
Die Kriegsſtiefel
werden nach wie vor in tadelloſer Ausführung und zu billigen Preiſen
hergeſtellt. Beſtellung für Wiederverkauf ſowie direkter Bezug
von jetzt an
(*4665gf
Friedrichſtraße 24, I.

Ersatz für Butter zum Kochen
Ersatz für Suppen-Fleisch
Ersatz für Liebigs Fleisch-Extrakt
ist unser Pflanzenfleisch-Extrakt

Ochsend‟
Ein gehäufter Teelöffel à 2025 Gramm à Person gibt jeder
Gemüse-Suppe oder Kartoffel-Suppe den Nährwert, Geschmack
und Aussehen eines wirklichen kräftigen Fleischgerichts.
Gutes Mittagessen à Person 1215 Pfg.
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in den Detailgeschäften käuflich:
Dose à 1 Pfund Netto Mark 2.
Dose à ½ Pfund Netto Mark 1.10
Nichtgefallendes nehmen, auch angebrochen, jederzeit zurück.
Mohr &. Co., G. m. b. H., Altona, Elbe.

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zu verkaufen.
Wo? ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl.

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(*5113

[ ][  ][ ]

Baroneß Claire.
Roman von M. Herzberg.

43
(Nachdruck verboten.)
Die Dinerglocke rief die Herrſchaft und auch die Geſell=
ſchafterin
ins Speiſezimmer. Claire hatte ebenfalls dazu etwas
Toilette gemacht und eine ſchwarzſeidene Bluſe zu gleichfarbigem
Tuchrock angelegt. Ein verhältnismäßig einfacher Anzug; denn
ſie trug noch Trauer um ihre Mutter. Aber anſtatt der früheren
ländlichen Schneiderin hatte nun eine geſchickte Berliner Mo=
diſtin
ihre Kleidung angefertigt. Gröningen, obgleich an ihren
Anblick gewöhnt, war ſie nie ſo hinreißend erſchienen wie heute.
Weidner aber, der eine ſolche Geſellſchafterin doch nicht erwartet
hatte, verblüffte förmlich ihre hohe, frappierend ſchöne Erſchei=
nung
, und er ſtarrte ſie ziemlich auffallend an. Iſt Götz ver=
rückt
, daß er Lulu dieſe geradezu herausfordernde Schönheit
ins Haus bringt? dachte er beſtürzt.
Claire hatte nie zu den ſogenannten ſchüchternen, verſchäm=
ten
jungen Mädchen gehört. Ihre außerordentliche, an Ver=
wunderung
, auch laute Außerungen derſelben, gewöhnte Schön=
heit
verbot das von ſelbſt. Ohne es zu wollen, war ſie überall
raſch Herrin jeder, auch geſellſchaftlich ſchwierigen Situation
geworden, durch die ſtolze Anmut, die nachläſſige, aber ſichere
Grazie ihres Weſens und einen feinen untrüglichen Takt. Des=
halb
fand ſie ſich auch hier raſch in die für ſie eigentümliche, ſehr
kritiſche Lage. Nach ihrem Eintritt in den Speiſeſalon, der un=
gefähr
eine Minute ſpäter als der der Hausgenoſſen erfolgte,
verneigte ſie ſich leicht gegen die Anweſenden und richtete dann
ihren Blick zugleich fragend und auffordernd auf die Hausfrau.
Dieſe verſtand ihn und ſtellte vor: Mein Mann, den Sie ja wohl
ſchon kennen. Mein Bruder, Doktor Weidner Fräulein
Schild. Ich hoffe, es wird Ihnen bei uns gefallen, gnädiges
Fräulein! ſagte Gröningen, nach ſeiner Verbeugung förmlich.
Ich hoffe es! erwiderte ſie ebenſo. Luiſe, der das gnädige
Fräulein nicht recht nach Wunſch geweſen, lud jedoch, ihre Miß=
ſtimmung
unterdrückend, höflichſt ein, Platz zu nehmen. Ein

Doktor Weidner hat auch Schönerlen gekauft! dachte Claire
ahnungslos, nach der Vorſtellung des Betreffenden; denn
wie viele dieſes Namens gab es nicht in Berlin! Dem Winke
der Hausfrau folgend, ſaßen ſie alsdann jeder an einer Seite des
eingeſchobenen, mäßig großen, viereckigen Tiſches. Gröningen
gegenüber ſeiner Frau und Weidner gegenüber Claire.
Es wurde ziemlich raſch ſerviert, der Hausherr liebte nich
lange Pauſen zwiſchen den Gängen, und Luiſe bemerkte mit
Genugtuung, wie exakt und appetitlich Fräulein Schild ſpeiſte,
und wie klein, zart und gepflegt ihre Hände waren. Nach einigen
Höflichkeitsphraſen, die ſie mit ihr gewechſelt Götz hütete
ſich jetzt, viel mit Claire zu reden —ſchwenkte die Unterhaltung
eine allgemeinere werdend, auf anderes, für Claire unbekanntes
Gebiet hinüber, und ſie verhielt ſich in der Folge ſelbſtverſtändlich
ſchweigend. Allmählich in eigene Gedanken verſunken, ſchlug
da plötzlich ein Name an ihr Ohr, der ſie betroffen aufſehen
machte. Weidner hatte ihn ausgeſprochen. Es ſollte mir ſehr
leid tun, wenn ich den jungen Herk, einen tüchtigen und ſehr
liebenswürdigen Menſchen, verlieren müßte! hatte er geſagt
und fuhr dann fort: Er ſchrieb mir geſtern, daß er wahrſcheinlich
endgültig nach England überſiedeln würde. Weidner war,
indem er dies ſagte, damit beſchätigt geweſen, ſich Wein ein=
zuſchenken
und zufällig danach ſein Gegegnüber anſchauend,
erſchrak er förmlich vor dem intenſiven Blick der mächtigen, dunk=
len
Augen, die überraſcht und zugleich forſchend auf ihm ruhten.
Was für herrliche Augen! dachte er. Und wie ſie mich anſchaut!
Als wollte ſie Herz und Nieren prüfen; es durſchchauert einem
ordentlich. Warum ſieht ſie mich nur ſo an? Da er nicht nach=
ließ
, ihren langen Blick zu erwidern, ſenkte ſie die Augen zögernd,
indeſſen ein feines Rot innerer Erregung ihre Wangen überzog.
Das alſo war Doktor Weidner, ſein Gutsherr, der Beſitzer Schöner=
lens
, ihrer geliebten, verlorenen Heimat! Welch’ ein eigentüm=
liches
Zuſammentreffen, welch’ ein ſeltſames Spiel des Zufalls!
So oft Claire es unbemerkt tun zu können glaubte, muſterte ſie
prüfend die Perſönlichkeit des ihr mit einem Male ſo intereſſant
gewordenen Mannes. Er war wohl etwas älter und nicht von
ſo impoſanter, feſſelnd ſchöner Erſcheinung wie ſein Schwager,

deſſen hochgewachſene, ſchlanke Figur einen Kopf trug, aus deſſen
blühendem, lebensvollem Geſicht leuchtende blaue Augen ſieges=
ſicher
förmlich ſtrahlten. Er war kleiner von Geſtalt und etwas
ſtärker als Gröningen; auch das Geſicht nicht ſchön, nicht regel=
mäßig
, augenblicklich ſogar geblich bleich noch infolge der kaum
überſtandenen Malaria. Dennoch wirkte es bedeutend durch die
breite, denkende Stirn, den feſten energiſchen Mund, die kühne
Naſe und das große vorſtehende Kinn, Merkmale eines aus=
geſprochenen
Charakters. Die dunkelblauen, ſchwarzbewimperten,
hinter goldenem Kneifer hervorſchauenden Augen blickten un=
gemein
ruhig und überlegt. Es lag nach näherem Studium,
alles in allem, etwas ſehr Sympathiſches, Vertrauenerweckendes
in dieſem Geſicht, das die Empfindung untrüglicher Ehrenhaftig=
keit
und Zuverläſſigkeit des Eigentümers hinterließ. Claire, ob=
gleich
durchaus keine Menſchenkennerin, fühlte dies inſtinktiv
auch. Gerade als ſie darauf den Blick wieder zu ihm erhob,
ſchaute auch Weidner auf, und voll trafen beider Augen von
neuem ineinander. Dieſes ſchöne Mädchen ſucht oder findet
etwas in mir! dachte er befremdet und erregt. Oder ſollte ſie
aus Eroberungsluſt das Feuer ihrer wunderbaren Augen an
mir probieren wollen? Doch nein, kokett iſt ſie nimmermehr!
Bliebe nur die Annahme wäre das möglich könnte ich ihr
gefallen? Und dieſe Vorſtellung erzeugte ein wonniges Ge=
fühl
in ihm.
(Fortſetzung folgt.)

ächte
Sodener
Mineral-

Pastillen
Nachahmungen weiſe man zurück
(I,14142

K
38
4
6


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