Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 192,, Mittwoch, den 14. Juli.

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178. Jahrgang
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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der krre

Von den Kriegsſchauplätzen. Der italieniſche Krieg. Neues vom Feldmarſchall Hindenburg. Zwangsſundikat
im Kohlenbergbau. Deutſcher und engliſcher Militarismus. Die Mordverſchwörung in Sofia. Ruſſiſches.
Die Balkanſtaaten. Ein öſterreichiſch=ungariſches Rotbuch. Der Kreuzer Königsberg zerſtört.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 13. Juli.
(W. T. B. Amtlich).
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ein franzöſiſcher Handgranaten=
angriff
bei der Zuckerfabrik von Souchez
wurde abgewieſen. Im Anſchluß an den
Sturm auf den Kirchhof wurde darüber hin=
aus
unſere Stellung in einer Breite von
600 Metern vorgeſchoben und auch das an
der Straße nach Arras gelegene Cabaret=
Rouge genommen. Die Zahl der Gefangenen
hat ſich auf 3 Offiziere und 215 Mann er=
höht
. Verſchiedene Anſätze zu feindlichen Gegen=
angriffen
wurden unter Feuer genommen; ihre
Durchführung wurde dadurch verhindert.
Zwiſchen Maas und Moſel entwickelte
der Feind lebhafte Artillerietätigkeit. Viermal
griff er im Laufe des Abends und der Nacht
unſere Stellungen im Prieſterwalde an. Die
Angriffe brachen unter großen Ver=
luſten
vor unſeren Linien im Feuer zuſammen.
Oeſtlicher und ſüdöſtlicher
Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
* Berlin, 13. Juli. An der galiziſch= pol=
niſchen
Front herrſcht relativ Ruhe. Die Pauſe er=
möglicht
es auch, wie dem Berliner Tageblatt aus dem
k. k. Kriegspreſſequartier gemeldet wird, den öſterreichiſch=
ungariſchen
und deutſchen Truppen, ſich von den naturge=
mäß
beträchtlichen Strapazen der in fortwährenden hef=
tigen
Kämpfen verbrachten letzten Wochen zu erholen.
Dem Berliner Lokalanzeiger wird über die Kämpfe
ſüdlich Lublin berichtet, daß der Verſuch einer ruſſi=
ſchen
Offenſive bei Lublin völlig zum Stehen gebracht
und wieder zur Defenſive geworden iſt. Die Ruſſen wei=
chen
auf dem von ihnen eroberten Gelände, deſſen ſie ſich
in einer Breite von 4 Kilometern bemächtigten, wieder
zurück. Am Iſonzo verſuchten, wie weiterhin der Ber=
liner
Lokalanzeiger meldet, kombinierte, aus Alpini, Ber=
ſaglieri
und Infanterie gebildete Heereskörper an ver=
ſchiedenen
Stellen Angriffe, wurden aber übrall zurück=
geſchlagen
.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 13. Juli. (W. T. B. Nicht=
amtlich
.) Der Generalſtab berichtet von der Front
an den Dardanellen vom 11. Juli: Bei Ari Burnu
beiderſeitige Beſchießung ohne Bedeutung. Am Nachmit=
tag
beſchoß ein Kreuzer unter dem Schutze von Torpedo=
booten
und mit Hilfe von Ballons einige Zeit ohne Er=
folg
unſeren rechten Flügel, worauf er ſich zurückzog. Bei
Sedd=ul=Bahr Artilleriekampf mit Pauſen auf dem rech=
ten
Flügel und im Zentrum. Unſere anatoliſchen Bat=
terien
beſchoſſen wirkſam bei Mortoliman Truppen, Bat=
terien
, Luftſchiffhallen und Flugzeuge des Feindes. An
den anderen Fronten hat ſich nichts Wichtiges ereignet.
Soekrieg.
* London, 12. Juli. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die amerikaniſche Bark Normandy landete
in Liverpool 14 Mann der Beſatzung der ruſſiſchen
Bark Leo, die von einem deutſchen Unterſeeboot an
der Küſte von Pembrokeſhire torpediert wurde.

* (Ctr. Bln.) Nach einem Telegramm der Voſſ. Ztg.
aus Kriſtiania hat ſich ein deutſches Unterſeeboot im
Weißen Meere gezeigt. Die Meldung lautet: Laut
Sjöfarts Tidende wurde der Glasgower Damp=
fer
Mascara bei der Damlowinſel im Weißen
Meere verſenkt. Der Dampfer faßte fünftauſend
Bruttotonnen und war erſt zwei Jahre alt.

Der italieniſche Krieg.
Die Verluſte der Italiener.

* (Ctr. Bln.) Aus Genf wird der Telegraphenunion
gemeldet: Die hieſige Tribuna beſtätigt den Zuſammen=
bruch
aller italieniſchen Angriffe. Die Ver=
luſte
der Italiener am Iſonzo beziffert die Zeitung auf
über 80000 Mann an Toten, Verwundeten und Feld=
dienſtunfähigen
.
Woher die Gelder kommen.
* Lugano, 12. Juli. In einer Betrachtung zu dem
Streit um den geplanten italieniſchen Zeitungs=
truſt
ſchreibt der Avanti: Welche Narrheiten Panta=
leoni
(der Beſitzer der kriegshetzeriſchen Idea Nazionale)
auch ſchreiben und was er immer ſelbſt auf dem Kerbholz
haben mag, die Tatſache bleibt beſtehen, daß Hervaldi
das Schiedsgericht zurückweiſt über die Frage,
woher ihm die Gelder kommen, und die Tri=
buna
zugibt, ihre Rechte die Redaktion brauche nicht
zu wiſſen, was ihre Linke die Beſitzer mit den Aktien
tue, während der demokratiſche Meſſaggero verbirgt, daß
hinter ſeinem größten Aktionär Parodi die Firma Dieg=
fuß
und Rappaport und hinter dieſen wiederum die fran=
zöſiſche
Waffenfabrik von Schneider=
Creuzot ſteht. Die Rüſtungsfirmen haben von ihrem
Standpunkt aus ganz recht. Hat man die Blätter, ſo
kann man ſagen, die Rüſtungen ſeien von der Nation ge=
wollt
, und ein einziger Auftrag bringt die Ausgaben für
den Erwerb einer Zeitung reichlich ein. So weit der
Avanti. Da nun aber Pantaleoni ſelbſt der größte und
unbedingteſte Kriegshetzer iſt und ſein Blatt,
die Idea Nazionale, gleichfalls von der Metall=
induſtrie
finanziert iſt, ſo kann man durch dieſen
wüſten Streit wie durch einen trüben Schleier in gewiſſe
Hintergründe ſchauen und erkennen, wie der unbedingte
Kriegswille‟ Italiens entſtanden oder zum mindeſten
gefördert worden iſt.
Die Lage in Tripolis.
* Chiaſſo, 13. Juli. (D. D.P.) Wie dem Secolo
aus Tripolis gemeldet wird, hat der Verrat der
Scheichs der Stämme der Tarfuna und der Scheichs Saad
und Akmed el Suni einige Stämme zwiſchen Tripolis
und dem Gebel zum Aufruhr veranlaßt. Infolge=
deſſen
hat die Regierung die Räumung des Gebel Ne=
fuha
und des Gebel Garian angeordnet. Wie es in der
Nähe der Stadt Tripolis ausſieht, geht aus einer weite=
ren
Notiz des Secolo hervor, wonach in der Nähe der
Stadt eine große Karawane, die den Rebellen Mehl und
Zucker bringen wollte, aufgerieben wurde. Der Polizei=
dienſt
gegen den Waffenſchmuggel längs der Küſte wird
wieder wie zur Zeit des Tripolisfeldzuges durch Kriegs=
ſchiffe
ausgeübt.

Neues vom Feldmarſchall Hindenburg.
IV.

Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben:
Wer den Heldenkampf um die Befreiung und Vertei=
digung
des deutſchen Nordoſtens recht würdigen will, muß
ein beſonderes Augenmerk auf die Stelle richten, wo das
ſüdliche Maſuren an Weſtpreußen grenzt. Die Aufmerk=
ſamkeit
der ganzen Welt war hierher gelenkt, als der Ge=
neral
v. Hindenburg den Ruſſen bei Tannenberg die erſte
vernichtende Niederlage beibrachte. Seitdem ſind in die=
ſer
Ecke gewaltige Schlachten von weithin klingenden Na=
men
nicht mehr geſchlagen worden; wohl aber haben dort

zahlloſe ſchwere Gefechte ſtattgefunden, die von unſeren
Truppen äußerſte Spannkraft und Widerſtandsfähigkeit
forderten und daher verdienen, einmal in großen Zügen
dargeſtellt zu werden. Die ſchwerwiegende Bedeutung
eines ruſſiſchen Einbruchs auf Oſterode-Deutſch=Eylau
lehrt ein einziger Blick auf die Karte: es dreht ſich um die
Abtrennung des deutſchen Landes rechts der Weichſel vom
Reiche. Das war natürlich nicht nur den Oſtpreußen klar,
die immer ſolange überhaupt noch eine Gefahr be=
ſtand
mit mindeſtens gleicher Sorge nach Süden wie
nach Oſten blickten, sſondern auch den Ruſſen. Dieſe ha=
ben
für eine Operation auf den Unterlauf der Weichſel
hin günſtige Eiſenbahnverbindungen. Die drei bei Oſtro=
lenka
endenden Bahnſtrecken ermöglichen dort ſchnelle
Ausladungen großer Truppenmaſſen, und die Linie War=
ſchau
-Mlawa-=Soldau führt geradewegs in das Ein=
marſchgebiet
hinein. Darum iſt der Beſitz Mlawas von
ſo hohem Wert. Es klingt glaubhaft, daß der ruſſiſche
Oberbefehlshaber im Februar befohlen haben ſoll, Mla=
wa
zu nehmen, koſte es, was es wolle.
Als die Narewarmee, die den erſten großen Ein=
bruchsverſuch
an dieſer Stelle unternahm, ihr furchtbares
Ende zwiſchen und in den ſüdmaſuriſchen Seen gefunden
hatte, gingen die Ruſſen längere Zeit hindurch hier nicht
mehr mit ſtarken Kräften vor. Immerhin hatten die ver=
hältnismäßig
wenigen Truppen des Generals v. Zaſtrow,
die in breiter Front die Grenze ſchützen und während der
Vorbereitung zu dem zweiten deutſchen Einfall in Polen
die Aufmerkſamkeit des Feindes auf ſich lenken ſollten,
eine recht ſchwere Aufgabe. Sie drangen weit in Feindes=
land
ein, mußten vor einem überlegenen Gegner bis an
die Grenze zurückweichen und gingen kurz vor Weihnach=
ten
wieder vor, um Mlawa endgültig zu beſetzen. Die
Front verlief weſt=öſtlich, der rechte Flügel hing alſo zu=
rück
. Da tauchte im Januar bei den Ruſſen ein neuer
gigantiſcher Plan auf: ſie wollten mit großen Kavalle=
riemaſſen
gefolgt von ſtarken Kräften, zwiſchen Mlawa
und der Weichſel nach Weſtpreußen einbrechen und gleich=
zeitig
von Kowno her im nördlichen Oſtpreußen ſtehende
deutſche Truppen umfaſſend angreifen. Der neue Plan
war alſo im Weſentlichen nur eine Widerholung des al=
ten
, im Herbſt geſcheiterten. Diesmal blieb er jedoch in
den erſten Anfängen ſtecken, da er mit einem ſchneller
durchgeführten deutſchen Offenſipplan zuſammenſiel. Alle
verfügbaren deutſchen Kräfte wurden zu dem großen um=
faſſenden
Gegenſtoß bereitgeſtellt, der dgun in der ma=
ſuriſchen
Winterſchlacht zur Vernichtung der 10. ruſſiſchen
Armee öſtlich der Linie Johannesburg-Gumbinnen
führte.
Zugleich wurden auch die deutſchen Truppen an der
Südgrenze Weſt= und Oſtpreußens etwas verſtärkt. Die
Führung erhielt der General der Artillerie v. Gallwitz,
Er hatte den Auftrag, die rechte Flanke der in Maſuren
angreifenden Armeen zu ſchützen und ſeinen Grenzab=
ſchnitt
gegen den ruſſiſchen Einbruchsverſuch zu ſichern.
Dazu ging er offenſiv vor. Zunächſt wurde der rechte Flü=
gel
in ſcharfem Draufgehen nach vorwärts geſchoben, bis
er Plock erreichte, das inzwiſchen zu einer ſtarken deutſchen
Feſtung ausgebaut war. Garde=Regimenter und eine
Kavallerie=Diviſion ernteten bei dieſem ſchneidigen Ein=
marſch
reiche blutige Lorbeeren in der Gegend von Sierpe
und Racionz. Sie trieben einen überlegenen Gegner vör
ſich her und leiſteten ſchließlich einer dreiſachen Ueber=
macht
erfolgreichen Widerſtand. Ein beſonderer Glücks=
und Ehrentag der Gardetruppen war der von Drobin, wo
ſie einen bereits geglückten ruſſiſchen Ueberfall in eine
ſchwere Niederlage des Feindes verwandelten, der dabei
2500 Gefangene verlor. Das war Mitte Februar. Aber
General v. Gallwitz, plante Größeres. Er wollte durch
einen umfaſſenden Angriff von beiden Flügeln her das
ganze vor ſeiner Front liegende Gebiet zwiſchen Weichſel
und Orzye ſäubern. Der rechte Flügel ſollte weiter nach
Oſten einſchwenken, und die in Willenberg eingetroffenen
Heeresteile erhielten Befehl, vom Orzye her die offene
rechte Flanke des Feindes zu umgehen. Sie kamen, weit
ausgreifend, öſtlich an Prasnysz vorbei und ſchwenkten
ſüdlich um die Stadt herum, die nur ſchwach beſetzt ſein
ſollte. Da ergab ſich aber, daß angeſichts des überraſchend
ſchnellen Vormarſches der Deutſchen eine ruſſiſche Divi=
ſion
nach Prasnysz geeilt war. Der Angriff wurde be=
ſchloſſen
. Inzwiſchen hatten jedoch die Ruſſen große Trup=
penmaſſen
am Narew zuſammengezogen und gegen Pras=
nysz
in Marſch geſetzt. Zwei ruſſiſche Korps gingen ge=
gen
den linken Flügel der deutſchen Truppen vor. Trotz=
dem
wollten dieſe auf die große Beute, die ſich bot, nicht
verzichten. Ein Teil noch verfügbarer Kräfte wurde zur
Sicherung gegen den nahenden, weit überlegenen Gegner
im Halbkreiſe aufgeſtellt und unter dieſem Schutze ſtürmte
am 24. Februar eine Reſerve=Diviſion Prasnysz. Ueber
10000 Gefangene, darunter 57 Offiziere. 36 Geſchütze, 14
Maſchinengewehre und viel anderes Kriegsgerät fiele

[ ][  ][ ]

in die Hand der Sieger. Allein es war höchſte Zeit, die
Beute in Sicherheit zu bringen, denn ſchon war die ruſ=
ſiſche
Uebermacht, gegen die ein Widerſtand auf dieſem
vorgeſchobenen Poſten fruchtlos geweſen wäre, in bedroh=
liche
Nähe gerückt. Unter ſehr erheblichen Schwierigkei=
ten
zogen ſich unſere Truppen nordwärts in die große
Verteidigungslinie im Orzye=Bogen zurück, nachdem ſie
den ruſſiſchen Drängern noch rieſige Verluſte zugefügt
hatten.
Der kecke Sturm auf Prasnysz hatte eine ſehr be=
trächtliche
Wirkung: er tauſchte den Feind der nun an
dieſer Stelle den Feldmarſchall v. Hindenburg ſelber mit
ſtarken Kräften vermutete. Das machte ſich in der Folge=
zeit
für die Truppen des Generals v. Gallwitz aufs
ſchwerſte fühlbar. Denn nun warfen die Ruſfen immer
neue Korps hierher, um die Scharte der maſuriſchen Win=
terſchlacht
auszuwetzen und die deutſche Linie in Rich=
tung
Soldau-Neidenburg zu durchbrechen. Unter ſolchen
Umſtänden konnte der deutſche Führer an die Fortſetzung
ſeiner Offenſive nicht mehr denken, ſondern mußte eine
hartnäckige Verteidigung vorbereiten, auf deren Gelingen
die beteiligten Truppen ſtolz ſein dürfen als auf eine der
beſten Waffentaten des deutſchen Heeres. Unſere Stel=
lung
bildete bei Mlawa einen Winkel, da ſie einerſeits
nach Südweſten auf Plock hin, andererſeits nach Oſtnord=
oſt
über die Höhen nördlich Prasnysz hinweg verlief. In
diefen Winkel ſchoben die Ruſſen Ende Februar, Anfang
März, ihre Truppenmaſſen zunächſt langſam hinein
dann brachen dieſe mit unerhörter Wucht vor. Mlawa
war ihr Ziel. In dichten, ſich ſtändig erneuernden Ko=
lonnen
ſtürmten ſie, ohne jede Rückſicht auf die furchtbaren
Verluſte, gegen die Stellungen öſtlich und ſüdöſtlich von
Mlawa an. Aber die Menſchenwogen brachen ſich an dem
Felſen deutſcher Tapferkeit. Unſere Truppen hielten aus.
Bei Demsk, öſtlich von Mlawa, findet man heute eine
lange Reihe flacher, mit weißen Steinen eingefaßter ruſ=
ſiſcher
Maſſengräber vor den deutſchen Drahthinderniſſen
ernſte Zeugen des Mißerfolges, den 48 ruſſiſche Kom=
pagnien
im Sturm auf 10 deutſche davongetragen haben.
Der Froſt hatte die Sumpfgegend, aus der hier der Orzye
näherung an unſere Stellung geſtattet.
Nachdem über 1000 Geſchoſſe aus ſchweren Geſchüt=
die
unaufhörlichen Angriffe der Infanterie. In der Nacht
draht. Aber unſere Scheinwerfer und Leuchtpiſtolen ver=
breiteten
genug Licht, um nun dem verheerenden Infante=
rie
= und Maſchinengewehrfeuer den Weg zu weiſen. Was
vom Feinde nicht fiel, floh in die nächſte Bodenfalte zu=
rück
, wo das Scheinwerferlicht die Verzweifelten bis
zum Tagesanbruch feſthielt. Dann ergaben ſie ſich den
vorgeſandten deutſchen Patrouillen. Viel Munition, 800
Gewehre wurden genommen. Vor der Front fand man
an dieſer Stelle 300 tote Ruſſen. Einige Kilometer nörd=
lich
aber, bei Kabusnik, wo der Feind in unſere Schützen=
gräben
eingedrungen war und durch einen verzweifelten
Bajonettkampf wieder vertrieben werden mußte, liegen
906 Ruſſen begraben und 164 Deutſche.
Im ganzen hatte der Feind bei ſeinen vergeblichen
Angriffen auf Mlawa viele Tauſende verloren; ſo viel,
daß ſeine Kampfkraft erſchüttert ſchien und General
v. Gallwitz mit teilweiſe friſchen Kräften nun ſeinerſeits
einen Vorſtoß verſuchen konnte. Dieſer begann am
8. März, kam aber am 12. März nördlich Prasnysz zum
Stehen, da auch die Ruſſen von neuem bedeutende Ver=
ſtärkungen
erhielten. Sie waren bald in großer Ueber=
zahl
. Auf etwa 10 Armeekorps und 7 Kavallerie= Divi=
ſionen
wurde ihre Stärke geſchätzt. Wir mußten uns
wieder auf die Verteidigung einrichten, und unſere Trup=
pen
, die zum Teil ſchon 4 Wochen lang in faſt ununter=
brochenem
Kampfe geſtanden hatten, mußten einen neuen
harten Stoß aushalten. Der ging diesmal nicht auf Mla=
wa
zu, ſondern nordöſtlich von Prasnysz am Orzye und
Omulew hinauf. Er wurde nach ruſſiſcher Eigenart in
ſehr zahlreichen und ſehr heftigen Angriffen geführt. Man
zählte vom 13. bis zum 23. März 46 ernſtere Sturmver=
ſuche
, 25 bei Tage, 21 bei Nacht. Faſt alle brachen bereits
im Feuer unſerer Truppen zuſammen, wenige gelangten
bis in die deutſchen Graben. Beſonders ſchwere Kämpfe
fanden bei Jednorozec ſtatt. Wieder erlitten die Ruſſen
erhebliche Verluſte, ohne ihrem Ziel näher zu kommen:

die Südgrenze Altpreußens war wohlverteidigt und ein
Einbruch in die Flanke unſerer Oſtſtellung undurch=
führbar
.
In der letzten Märzwoche flauten die ruſſiſchen An=
griffe
ab, und ſeit Oſtern herrſcht an dieſer Stelle der
Kampffront meiſt Ruhe. Sie iſt dem heldenmütigen
Widerſtande der Truppen des Generals v. Gallwitz zu
danken. Sechs Wochen lang haben ſie in Kälte und Näſſe,
in Schnee und Sturm ruhelos, unermüdlich die Heimat
verteidigt und ſich glänzend bewährt. Es war keine
Schlacht mit weithin klingendem Namen aber es waren
viele, viele harte Kämpfe, deren Erfolg den mancher
großen Schlacht übertrifft. In diefem Sechswochen= Rin=
gen
um das ſüdliche Einfallstor in Altpreußen haben die
Truppen des Generals v. Gallwitz 43000 Ruſſen gefangen
genommen und gegen 25000 getötet. Der Geſamtverluſt
des Feindes überſchreitet ſicherlich die Zahl 100000. Wer
unſere braven Truppen jetzt fröhlich in ihren Waldhütten
und geräumigen Schützengräben hantieren ſieht, vergißt
beinahe, welch harte, blutige Zeit hinter ihnen liegt. Aber
die zahlloſen Soldatengräber, die über das ganze blühende
Land verſtreut ſind, und die Trümmer der Städte und
Dörfer halten die ernſte Erinnerung wach. Auch dieſer
Teil des Kriegstheaters hat viel Leiden, hat viele Helden
geſehen.

Zwangsſyndikate im Kohlenbergbau.

* Berlin, 12. Juli. (W. T. B. Amtlich.) In der
Sitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf der Be=
kanntmachung
über die Errichtung von Vertriebs=
geſellſchaften
für den Steinkohlen= und
Braunkohlenbergbau die Zuſtimmung erteilt.
* Berlin, 12. Juli. (W.T.B Amtlich.) Durch
die auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 4. Auguſt
1914 vom Bundesrat heute beſchloſſene Verordnung, betr
die Errichtung von Pertriebsgeſellſchaften für
den Steinkohlen= und Bralunkohlenberg=
bau
, werden die Landeszentralbehörden er=
Braunkohlenbergwerken ohne ihre Zuſtimmung zu Ge=
ſellſchaften
zu vereinigen, denen die Regelung der För=
Geſellſchafter obliegt. Die Errichtung einer derartigen
teiligten Bergwerksbeſitzer in dem Abſatz der gewon=
nenen
Bergwerkserzeugniſſe nicht mehr frei ſind
ſondern Beſchränkungen unterliegen, die ſich aus der
Verordnung ſelbſt und aus der Satzung ergeben, die zur
näheren Regelung der Rechtsverhältniſſe der Geſellſchaft
und der Geſellſchafter von der Landeszentralbehörde zu
eilaſſen iſt.
Nach der Verordnung liegt den Geſellſchaftern
namentlich die Verpflichtung ob, von dem Geſchäftsbeginn
der Geſellſchaft ab ihre Bergwerkserzeugniſſe der Geſell=
ſchaft
zum Zwecke des Abſatzes zu überlaſſen. Zur
Sicherung der öffentlichen Intereſſen
gegenüber dem ſtarken wirtſchaftlichen Einfluß, den ein
ſolches Zwangsſyndikat der Zechenbeſitzer haben wird,
ſind in der Verordnung dem Staat verſchiedene Auf=
ſichtsbefugniſſe
eingeräumt. Insbeſondere iſt ihm eine
gewiſſe Einflußnahme bei der Preisbildung vor=
behalten
. Auch iſt die Beſtellung eines Staatskommiſſars
vorgeſehen, der an den Verſammlungen der Geſellſchafts=
organe
mit beratender Stimme teilnehmen und die ge=
faßten
Beſchlüſſe wegen der Verletzung der Geſetze, der
Satzung oder öffentlicher Intereſſen beanſtanden kann
Ueber die Berechtigung der Beanſtandung entſcheidet die
Landeszentralbehörde. Die Verordnung wird alsbald
bei der Frage der Erneuerung des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlenſyndikats praktiſche Bedeutung gewinnen. Der
Vertrag, auf dem die Tätigkeit dieſes Syndikats beruht,
läuft mit dem 31. November 1915 ab; ſchon vom 1. Okto=
ber
1915 ab können die bisher bei dem Syndikat beteilig=
ten
Zechenbeſitzer über ihre Produktion für die Zeit nach
dem 1. Januar 1916 frei verfügen. Die bisherigen Ver=
ſuche
, eine Verſtändigung über den neuen Vertrag her=
beizuführen
, ſind ohne Erfolg geblieben, hauptſächlich in=
folge
großer Schwierigkeiten, die wegen Beteiligung der
ſogenannten Außenſeiter bei dem neuen Syndikat hervor=
getreten
ſind. Der Eindruck des ſyndikatloſen Zuſtandes

würde von tiefgreifenden Störungen unſeres wirtſchaft=
lichen
Lebens ſein. Zunächſt wäre in Zeiten von Koh=
lenknappheit
eine ungehemmte Aufwärtsbewegung der
Kohlenpreiſe zu Laſten der Verbraucher zu erwar=
ten
, der dann in Zeiten reichlichen Kohlenangebots ein
ſtarker Preisſturz mit ſeinen für die Löhne der Berg=
arbeiter
und die Finanzen der im Kohlengebiet ge=
legenen
Gemeinden gleich nachteiligen Wirkungen folgen
würde. Derartigen wirtſchaftlichen Er=
ſchütterungen
muß während des Krieges und der
auf ihn folgenden Jahre mit allen zuläſſſigen
Mitteln vorgebeugt werden. Das durch die Ver=
ordnung
in Ermangelung einer gütlichen Einigung der
Beteiligten vorgeſehene Zwangsſyndikat ſichert eine wei=
tere
ruhige Entwickelung des Bereiches des Kohlenberg=
baues
und bietet insbeſondere durch den dem Staate
vorbehaltenen Einfluß die Möglichkeit, für eine gewiſſe
Stetigkeit der Kohlenpreiſe zu ſorgen, bei der ſowohl die
Bedürfniſſe des Bergbaues, als auch die berechtigten In=
tereſſen
der Verbraucher gebührend berückſichtigt werden
Die Verordnung des Bundesrats läßt übrigens
auch nach ihrem Inkrafttreten den Zechenbeſitzern der nie=
derrheiniſch
=weſtfäliſchen Steinkohlenreviere noch den Weg
zu einem freiwilligen Zuſammenſchluß offen, denn ſie
beſtimmt ausdrücklich, daß von der den Landeszentral=
behörden
beigelegten Befugnis zur Bildung eines
Zwangsſyndikats kein Gebrauch zu machen iſt, wenn von
den Bergwerksbeſitzern, deren Förderung mehr als 97
Prozent der Geſamtförderung des in Betracht kommen=
den
Bezirks ausmacht, innerhalb einer durch die Landes=
zentralbehörde
zu beſtimmenden Friſt eine Vereinigung
zum Zwecke des gemeinſamen Abſatzes der Bergwerks=
erzeugniſſe
durch einen Vertrag gebildet wird. Voraus=
ſetzung
hierbei iſt, daß die Landeszentralbehörde durch
den geſchloſſenen Vertrag die öffentlichen Intereſſen als
gewahrt erachtet. Dadurch iſt alſo dem Staat auch für
den Fall einer freiwilligen Syndikatsbildung ein gewiſ=
ſer
Einfluß gewährt.

Der deutſche Handel in China.

* Paris, 12. Juli. Der Temps druckt Ausfüh=
rungen
aus der Schanghaier Zeitung Echo de Chine ab
über den deutſchen Handel in China. Das Blatt
erklärt, in China ſeien ſcharfe Maßnahmen getroffen, um
jeden Verkehr zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Firmen
zu unterdrücken. Diefe Maßnahmen ſchadeten den
franzöſiſchen Kaufleuten ziemlich. Man
hoffe, den Ausfall durch den Geſchäftsverkehr mit Europa
wettzumachen. Die engliſche Handelskammer in Schang=
hai
wolle dieſelben Maßnahmen durchführen. Die japa=
niſchen
Geſchäftshäuſer ſeien aufgefordert worden, ſich der
antideutſchen Bewegung anzuſchließen, jedoch werde Fa=
pan
ſich wahrſcheinlich ablehnend verhalten, da für die
japaniſchen Unternehmungen aus dem Boykott der deut=
ſchen
Firmen ein überaus großer Schaden entſtehen
würde. In Japan ſei eine große Zahl von deutſchen
Kaufleuten anſäſſig, deren Häuſer nach dem Kriege einen
großen Aufſchwung nehmen würden. Durch den Boy=
kott
würde die Wiederaufnahme der geſchäftlichen Be=
ziehungen
mit Deutſchland nach dem Kriege ſehr erſchwert
werden und großer finanzieller Schaden entſtehen.

Deutſcher und engliſcher Militarismus.

* Stockholm, 13. Juli. Aftonbladet ſagt über
den von der Entente verketzerten deutſchen Milita=
rismus
, es ſei unverſtändlich, warum Deutſchland mit
zweijähriger Dienſtzeit militariſtiſcher ſein ſollte, als
Frankreich und Rußland mit der dreijährigen. Die über=
legene
deutſche Organiſation könne man nicht Militaris=
mus
nennen. Die Diſziplin ſei die beſte in der Welt und
würde mit den gleichen Mitteln wie in den übrigen Län=
dern
aufrecht erhalten. Die Franzoſen würden

Ein intereſſantes Phänomen
in der Jrredenta.

* In der Neuen Zürcher Zeitung ſchreibt Graf von
Voltolini: Für Italien iſt der Weltkrieg tatſächlich
eine fortgeſetzte Kette von Ueberraſchungen:
die erſte Ueberraſchung für das im Dreibundgedanken er=
zogene
Volk war die Neutralitätserklärung im Auguſt 1914
die zweite beſtand in dem faſt plötzlichen Umſchwung der
öffentlichen Meinung; die dritte in der dementſprechenden
Kriegserklärung unter dem Motiv der Befreiung der un=
erlöſten
Stammesbrüder in Tirol und Friaul. Die vierte,
jüngſte Ueberraſchung iſt diejenige, daß die Irredenti
plötzlich keine Freude an ihrer angeblich bevorſtehenden
Erlöſung haben, ſondern im Gegenteil mit allen Kräf=
ten
ſich wehren, je ein Beuteſtück des angreifenden Gegners
aus dem Süden zu werden.
Dieſe letztere Ueberraſchung iſt für Italien eben=
ſo
groß wieſchmerzlich. War doch die Anſicht, daß
ganz Südtirol, Oſtfriaul, das Küſtenland, Iſtrien und Dal=
matien
mit größter Sehnſucht den Augenblick erwarten,
mit Italien vereinigt zu werden, ſeit den Tagen der Ein=
heitsbewegung
im italieniſchen Volke verbreitet und ge=
pflegt
worden. Unausgeſetzt haben die irredentiſtiſchen
Vereine, ganze Parteien wie die radikale und republika=
niſche
unter der Führung eines Cavalotti, ſpäter eines Bar=
zilat
, die Werbetrommel für die Erlöſung der öſterreichi=
ſchen
Irredenta gerührt, Millionen haben den Weg nach
Oeſterreich=Ungarns unerlöſten Provinzen gefunden, um
dort für den Gedanken einer Vereinigung derſelben Stim=
mung
zu machen, und endlich, als man eine hierfür begei=
ſterte
Partei gefunden hatte, das Feuer glimmend zu erhal=
ten
. Jetzt aber, da der langjährige Traum dieſer Patrio=
ten
Italiens ſich der Verwirklichung inſofern näherte, daß
Italiens Wehrmacht dieſe Provinzen zu beſetzen ſich an=
ſtrengt
, da tritt der intereſſante Fall ein, daß die zu er=
löſende
Bevölkerung, anſtatt dem Eindringling zuzujubeln,
demſelben einen energiſchen, zähen Widerſtand in jeder
Form entgegenſetzt und zu erkennen gibt, daß ſie die ihr
zugedachte Erlöſung nicht will! Soweit die Italiener
auf öſterreichiſchem Boden in der Grenzgemarkung ſtehen,
müſſen ſie ſich ſelbſt überzeugen von der feindſeligen, ver=
ſchloſſenen
, abweiſenden Haltung der Irredenti, ſoweit
dieſe noch dort geblieben ſind, und in den Nahkämpfen mit
Bajonett und Revolver ſchlagen ſich gar oft in maßloſer
Erbitterung Reichsitaliener mit ihren Stammesgenoſſen
aus den unerlöſten Provinzen der Donaumonarchie!

Am intereſſanteſten aber iſt die Haltung der Irredent
im Hinterlande. Eingelullt von den Phraſen der Emiſſäre
des Irredentismus, hatten dieſe und zwar in Tirol wie
in Friaul, den hiſtoriſchen Gegenſatz gegen den Digo wie
ſie den Reichsitaliener nennen, vergeſſen! Nun aber iſt
dieſer mit einem Schlage neu erwacht und die Südtiroler,
die ihre Felſenpforten ſchon ſo oft gegen andere, weit mäch=
tigere
Feinde verteidigt haben als jene, die jetzt an die
Grenze pochen, haben wieder jene Wacht bezogen, die ihre
Väter im Jahre 1866 und ihre Ahnen im denkwürdigen
Jahre 1809 beſetzt hielten! Ein Volkskrieg im wahrſten
Sinne des Wortes iſt es daher, der jetzt in den ins harte
Dolomitgeſtein geſprengten Schützengräben gekämpft wird
ein heißer Kampf zwiſchen denen, die zu erlöſen gekom=
men
ſind, und jenen, die nicht erlöſt werden wollen!
Wie ſonderbar mutet es doch die gefangenen italieni=
ſchen
Soldaten an, wenn ſie auf ihrem Transport nach
Inner=Oeſterreich italieniſch ſprechende Veteranen ſehen
die ſich um das Banner mit dem roten Tiroler Adler ſcha=
ren
, das die Inſchrift trägt: Ein einig' Land von Kuf=
ſtein
bis zur Berner (d. h. Veroneſer) Klauſe. Und doch
hatte man ihnen daheim geſagt, daß die Unerlöſten ſich
freudeſchluchzend an die Bruſt der Befreier werfen, Waffen
und Geſchütze verlaſſen würden, um der Trikolore zu fol=
gen!
Wenn Gabriele DAnnunzio, der in hohen Tönen
ſeit Jahr und Tag das angebliche Sehnen der Irredenta
beſang, heute die freiwilligen Veteranen von Vigo di
Faſſa, von Predazzo, von Cavaleſe ſehen würde, darunter
Männer, die in ihrer kernigen Aelplererſcheinung an De=
freggers
Letztes Aufgebot erinnern, er würde erkennen,
daß ſein Sang eben nur Dichtung und nicht Wahrheit war!
Die Welſchtiroler und Friauler fühlen ſich wieder als echte
Oeſterreicher und wollen nicht zurückſtehen gegen ihre deut=
ſchen
und ſloweniſchen Brüder, zumal ſie wiſſen, daß ihre
Frauen und Kinder im fernen Böhmerland durch die mil=
den
Gaben der anderen Völker der Monarchie und des ver=
bündeten
Deutſchland jeder Sorge enthoben ſind, während
ſie in der Südmark den heimiſchen Herd mit ſtarker Hand=
gegen
den fremden Eindringling verteidigen.
Dieſe intereſſanten eigenartigen Tatſachen werden in
Italien totgeſchwiegen und müſſen es, wenn nicht eine
ganze Tradition und der ideelle Grund des Krieges zu=
ſchanden
werden ſollen. Dagegen hört man dort von
Flüchtlingen aus der Irredenta, die in den erſten Tagen
des Krieges den Weg nach Italien nahmen und hier eine
liebevolle Aufnahme fanden. Dieſe Flüchtlinge aber be=
einfluſſen
das Phänomen in keiner Weiſe, da ſie eben die
Angehörigen der Irredentiſtenpartei ſind, die ſich bei
Kriegsausbruch vor dem Standrecht in Sicherheit zu brin=
gen
ſtrebten. Abgeſehen von ihnen aber hat die ganze ita=

lieniſche Bevölkerung der Irredenta die Schwenkung zur
Liebe zum angeſtammten Vaterland in dieſer hohen Stunde
vollzogen, und zwar nicht nur etwa das, nach einer in Ita=
lien
verbreiteten Erklärung, unter dem Einfluß des Klerus
ſtehende Landvolk, ſondern gerade die Intelligenz, voran
der Adel der italieniſchen Provinzen Oeſterreichs hat ſich
zu Stimmträgern dieſer großen Bewegung gemacht. Noch
vor wenigen Tagen haben die Grafen von Terlago, von
Conſolati, Sizzo von Novis ſowie Baron Merſi im Namen
des geſamten trientiniſchen Adels und Volkes in Wien das
Gelübde unwandelbarer Treue zur öſterreichiſch= ungari=
ſchen
Monarchie und dem unteilbaren Tirol als feierliche
Dokumentierung der Loyalität des Trentino gegenüber der
Verdunkelung durch eine vom Ausland ſyſtematiſch betrie=
bene
Verhetzung niedergelegt!
So ſehen wir hier ein Phänomen nationali=
ſtiſcher
Art, das in dieſem Weltkrieg einzigartig da=
ſteht
und die ſchärfſte Negation der Theſe bildet, daß
dieſer Krieg das nationale Prinzip zur Durch=
ſetzungbringe
. Freilich darf man ſich nicht verhehlen,
daß dieſe an ſich erhebende Treue der öſterreichiſchen Ita=
liener
zum großen Vaterland neben den idealen Motiven
auch auf der in letzter Stunde erkannten wirtſchaftlichen
Gefahr beruht, die eine eventuelle Abtretung dieſer Länder
an Italien für ihre Bewohner zeitigen würde. Es iſt das
Verdienſt der langen Verhandlungen zwiſchen Oeſterreich=
Ungarn und Italien im Frühjahr dieſes Jahres, in wel=
chen
das Trentino dem letztern als Friedenspfand an=
geboten
wurde, daß die Bevölkerung dort dieſe Gefahr klar
erkannte. Sie lernte einſehen, daß der Südtiroler Wein=
produzent
infolge der Unverwendbarkeit ſeines Produktes
von ſeiner guten wirtſchaftlichen Lage auf die Stufe des
italieniſchen Contadino herabſinken und daß der Trieſti=
ner
Kaufmann ſein Exportgeſchäft verlieren würde. So
zittert der Trieſtiner, der vielleicht noch geſtern dem Sire=
nengeſang
der Mär von Stammespflichten gegen das be=
nachbarte
Königreich glaubte, heute bei dem Gedanken, daß
das Los ſeiner Vaterſtadt jenem Venedigs nach 1866 gleich
werden könne, und wurde daher nunmehr aus einem Irre=
dentiſten
ein warmfühlender öſterreichiſcher Patriot.
In dieſer Tatſache, daß der irredentiſtiſche Gedanke in
den als Italia irredenta bezeichneten Ländern nunmehr
plötzlich erloſchen und die Liebe zum angeſtammten Vater=
land
mächtig alle ergriffen hat, liegt aber ein gewalti=
ger
moraliſcher Sieg Oeſterreich=Ungarns,
der ſich zwar in der Stille vollzogen hat, aber darum nicht
minder hoch, vielleicht noch höher anzuſchlagen iſt als ſeine
militäriſchen Siege am Iſonzo!

[ ][  ][ ]

glücklich ſein wenn ſie den deutſchen Mi
litarismus beſäßen, der im übrigen der Vertei
digung diene, während hinter dem franzöſiſchen Re=
vanchegelüſte
ſtänden. Der größte Militariſt, aller
dings zur See, ſei aber England, welches, wie die
Geſchichte Spaniens, Frankreichs und der Niederlande be
weiſe, keine ihm gefährlichen Kriegsflotten und Han=
delsflotten
neben ſich dulden wolle. Das Rule Britan
nia! ſei unverfälſchter Militarismus. Für deſſen
Vernichtung und die Freiheit der Meere
kämpfe Deutſchland. Auch alle anderen Staaten
hätten daran großes Intereſſe. Für Schweden ſei der
engliſche Militarismus viel gefährlicher
als der deutſche, weil die feindliche Uebermacht zur See
das wirtſchaftliche Leben des Landes in einem Kriegs=
fall
lähmen würde. Es wäre ein großer Vorteil für
Schweden, wenn Deutſchland die Neutraliſierung der
Meere erkämpfen könnte.

Die Mordverſchwörung von Sofia.
Serajewo und Fall Caſement zuſammen

-er. Berlin, 13. Juli. Es iſt nichts ſo fein ge=
ſponnen
, es kommt doch ans Licht der Sonnen. Das
Neujahrs=Attentat im Stadtkaſino zu Sofia war ſo fein
angelegt, ſo geſchickt verdeckt und verſteckt, daß man glau=
ben
mochte, auch wenn der Bombenwurf mißlingt, er=
fährt
die Welt nicht mehr als: ein paar unzufriedene
Beamte verſuchten den Umſturz ihrer Polizeiverwaltung,
verſuchten es mit wenig wähleriſchen Mitteln; es iſt nicht
geglückt, geht ruhig heim, es war eben auf dem Balkan!
Nun iſt aber doch alles herausgekommen, alles. Die
Kuliſſen gingen während der Verhandlung des Kriegs=
gerichts
plötzlich hoch, und man erkennt in greller Beleuch=
tung
die Machenſchaften des Dreiverbandes, die
Agenten, die da hetzen und beſtechen, den ſtill rollenden
Rubel, die gelieferten Bomben, geheime Konferenzen in
der engliſchen Geſandtſchaft, Drähte und Minen, Tod
und Teufel. Es iſt Serajewo und Fall Caſement zu=
ſammen
, das tollſte an Niedertracht und Verworfenheit
was eine verbrecheriſche Politik nur ausſinnen kann,
nachdem ſie erkannt hat, daß ſie auf anderen Wegen nicht
mehr zu ihrem Ziele gelangen kann. Der Mordplan von
Sofia iſt nicht nur ein Seiten= und Gegenſtück zum
Attentat von Serajewo, das in Italien verherrlicht wird,
es iſt der direkte Abkömmling. Es ſtellt ſich heraus, daß
die Gelder für die Ausführung des Anſchlags auf König
Ferdinand von Bulgarien direkt aus Serbien und
Rußland kamen, wobei der berüchtigte ſerbiſche Major
Tankoſitſch, der in dem Mordplan gegen den Erzherzog
Franz Ferdinand eine hervorragende Rolle ſpielte, in
den Attentatsplan verwickelt erſcheint. Der Hauptange=
klagte
Anaſtaſow gab an, daß ein gewiſſer Manolow
nach Rußland geſchickt wurde, um dort Gelder in
Empfang zu nehmen, die für die Ermordung des Königs
ausgeſetzt waren. Der Mitangeklagte Sanko Antonow
erklärte, er habe den Auftrag gehabt, zum Major Tan=
koſitſch
nach Serbien zu reiſen, der Geld für die Ermor=
dung
des Königs aus ſerbiſcher und ruſſiſcher Quelle
erhalten würde. Das Attentat hätte zwiſchen dem 5. und
6. Januar ausgeführt werden ſollen.
Und wer ſtand hinter dieſen Dunkelmännern? Kein
Geringerer als Se. Exzellenz der ehemalige Herr Staats=
miniſter
Dr. Genadiew Führer der Stambulowiſtenpar=
tei
, vertrauter Berater des Königs und Reiſender in
politiſchen Angelegenheiten für die Gebiete des Dreiver=
bandes
. Genadiew war mit Vikanti Anaſtaſow aufs
engſte befreundet, hatte ihn ſchon wiederholt zur Ermor=
dung
mißliebiger oder gefährlicher Perſönlichkeiten
angeſtiftet und ihm jedesmal zu dieſem Behufe ein an=
feuerndes
Trinkgeld von 10000 Leva in die Hand gedrückt.
Kaum war das zu Protokoll des Kriegsgerichts gegeben, da
wurde bekannt, daß auch der kürzlich abberufene eng=
liſche
Geſandte Bax=Ironſide, ein guter Freund
Genadiews und ein zahlender Gönner der ganzen Mord=
bande
war. Der bulgariſche Miniſterrat beſaßte ſich mit
der Nachprüfung dieſes Verdachts, und ſiehe da, Bax=
Ironſide verſchwand, um den öffentlichen Skandal zu
vermeiden. In fleißiger Zuſammenarbeit mit Genadiew

und dem ruſſiſchen Geſandten Sowinsky hatte er die ſatt=
ſam
bekannten Drohungen und Ueberredungskünſte an=
gewandt
, um die öffentliche Meinung Sofias für die An
gebote des Dreiverbandes zu gewinnen. Er ſchlug den
Bulgaren ein Tauſchgeſchäft vor. Sie ſollten ſich mit
einem winzigen Stück des ſerbiſch gewordenen Mazedo=
nien
begnügen und dafür die Hand auf das türkiſche
Thrazien legen. Für das thraziſche Linſengericht ſollten
ſie Verrat an ihren mazedoniſchen Brüdern üben. Um
Thrazien zu erwerben, ſollten die Bulgaren ihre Trup=
pen
mit Indern und Auſtraliern auf Gallipoli vermen
gen. Damit Konſtantinopel ruſſiſch werde, ſollte das
bulgariſche Heer die Aufgabe übernehmen, die Griechen=
land
abgelehnt hat und gegen die ſich ſogar Italien
heute noch ſträubt. Die Ränkeſpinner wußten nicht, daß
die Narben des erſten Balkankrieges verheilt ſind, daß es
für die Bulgaren nicht mehr Daſeinsnotwendigkeit iſt
ſich gegen die Türken zu wenden. Als die türkiſch= bulga=
riſchen
Verhandlungen in Konſtantinopel in ihren vorberei
tenden Anfängen begannen, merkte man in der engliſchen
und ruſſiſchen Geſandtſchaft zu Sofia, daß man das
offene Spiel verloren hatte, und es begann das verbre=
cheriſche
Spiel hinter den Kuliſſen. Genadiew, von der
Regierung Radoslawows als bulgariſcher Vertreter
ausdrücklich abgeſchüttelt, ſollte durch den Bombenſtreich
Vikant Anaſtaſows Miniſter werden. Für König Fer
dinand war ebenfalls die Bombe ſchon bereitgeſtellt.
Serafim Manow, eine Kreatur Genadiews, ſollte die
Bombe vor das Auto werfen, die Frau des Vikanti dazu
mit dem Taſchentuch das Zeichen geben. Genadiew, der
bei Hofe ein= und ausging, hätte dem König vielleicht
zu dieſer Autofahrt aus irgend einem Grunde geraten.
Und in der engliſchen Geſandtſchaft wären die Schecks
ausgeſtellt worden, mit denen man die gute Arbeit
bezahlte. Will man in London und Petersburg immer
noch leugnen?

Munitionsſorgen des Vierverbandes.

* Moskauer Blätter, beſonders Roſſija, beſchäftigen
ſich in ihren letzten Ausgaben an hervorragender Stelle
mit dem Munitionsproblem des Vierver=
bandes
. Die Blätter geben zu, daß die Herſtellung
und Beſchaffung von Munition in letzter Zeit beſonders
in Rußland auf immer größere Schwierigkeiten ſtoße
während der Verbrauch, beſonders in Artillerie= und Ge=
wehrmunition
ins Ungemeſſene ſteige. Auch der Bezug
der Munition aus dem Auslande (gemeint iſt Amerika
und Japan) ſtoße in letzter Zeit auf, immer größere
Schwierigkeiten. Die ruſſiſche Munitionsproduktion iſt
in letzter Zeit durch indirekte Verbrechen, vermutlich revo=
lutionäre
Anſchläge, auf Munitionsfabriken uſw. erheb=
lich
geſtört worden. Da die Verſorgung der ruſſiſchen
Armeen mit Munition für die Zukunft auf Schwierigkei=
ten
beſonderer Art ſtoßen dürfte, ſei es außerordentlich
zweckmäßig, daß ſich die Alliierten in der Muni
ſtionsherſtelllungsfrage zuſammenſchlie=
ßen
und eine diesbezügliche Vertragsorganiſation
ſchaffen. Wie Rußkija Wjedomoſti hierzu ſchreibt, hat be=
reits
eine Konferenz im ruſſiſchen Kriegsminiſteriun
ſtattgefunden, deren Ergebnis außerordentlich wichtig für
die künftige Verſorgung der ruſſiſchen Armeen mit Muni
tion iſt. Vorausſichtlich dürfte in nächſter Zeit eine
Internationale Zentralorganiſation zur Löſung des
Munitionsproblems geſchaffen werden. Das Blatt fügt
noch hinzu, daß die Munitionsverſorgung Rußlands be=
ſonders
leicht und glatt vonſtatten gehen dürfte, wenn ſich
die Dardanellen in den Händen der Verbündeten befin=
den
würden. Ja wenn

Ruſſiſches.

* Pekersburg, 13. Juli. Der Rjetſch zitiert den
Petersburger Kurier, nach welchem die Unruhen in
Moskau direkt organiſiert geweſen ſeien. Die
Fäden der Organiſation ließen ſich leicht durch eine Re=
viſion
durch die Senatoren aufdecken. Die Birſhewija
Wjedomoſti führt aus, daß zu einer Zeit, in der das ge=
ſamte
Rußland von einer Organiſation ſpreche, die
Vereinigung der Fabrikanten von Petersburg, die in

erſter Linie dazu berufen ſei, nicht einen Finger rührte,
und die Macht der Regierung dazu benützte, um ihre
Intereſſen auf Koſten der Konſumenten zu fördern.
Rjetſch weiſt demgegenüber darauf hin, daß in der deut=
ſchen
Induſtrie der Gemeingeiſt ganz anders entwickelt
ſei, ſodaß der Krieg nur eine große Reklame der deutſchen
Technik ſei mit der ſtolzen Loſung: Made in Germany!
* Petersburg, 13. Juli. Die Zeitung Rjetſch
verlangt, daß die Organe der Selbſtverwal=
tung
auf freierer demokratiſcherer Baſis gewährt wer=
den
ſollten, da ſie jetzt keineswegs den Anſpruch erheben
dürften, die Vertretung des Volkes zu ſein. Rjetſch
ſpricht fernerhin die Beſorgnis aus, daß alle Fortſchritte,
welche die Duma erreichen könnte, durch den Reichsrat
illuſoriſch gemacht wurden.
* Wien, 12. Juli. Das Volksblatt meldet aus
Stockholm: Indirekt wird nach hier aus St. Peters=
burg
gemeldet: Die Zahl der in den letzten Tagen in
der Petersburger Nordſtadt unter der Beſchuldigung
revolutionärer Umtriebe verhafteten Arbeiter,
Studenten und Beamten ſoll an 1500 betragen.

Ueber Differenzen im engliſchen Kabinett

geht der Voſſiſchen Ztg. ein Drahtbericht aus London
indirekt zu, in dem es heißt, daß ein Intrigenſpiel
gegen Lloyd George geſpielt würde und daß am
Sonntag eine ſehr bedeutende Kabinettsſitzung ohne
Lloyd George ſtattgefunden habe, der nach Wales gereiſt
war. Das Kabinett müſſe nun wahrſcheinlich doch wäh=
len
zwiſchen Lloyd George und dem Generalfeldzeugmei=
ſter
Donop, dem Dalziel im Parlament die Schuld an
dem Munitionsmangel zugeſchoben habe.

Die engliſche Anleihe.

* London, 13. Juli. Der finanzielle Mitarbeiter
der Times ſchreibt, man hoffte in beſtunterrichteten Kreiſen,
daß bis Donnerstag auf die Anleihe 550 bis 600 Mil=
lionen
Pfund gezeichnet ſein würden. Der Korreſpon=
dent
meint jedoch, der Erfolg wäre noch größer geweſen,
wenn die Anleihe weniger plötzlich emittiert worden
wäre. Sie würde jetzt nicht annähernd den Betrag er=
reichen
, den man hätte erlangen können, wenn Zeit für
eine vernünftige Vorbereitung geweſen wäre. In Bank=
kreiſen
werde wiederholt geklagt, daß Leute mit geringem
Kapital aber hohem Einkommen, beiſpielsweiſe 1500 bis
2500 Pfund Sterling Jahreseinkommen, die Anleihe nicht
gezeichnet haben. Das ſei ein Zeichen, daß die Notwen=
digkeit
zur Sparſamkeit vielfach noch nicht völlig erkannt
wird.

Die Schandtaten des engliſchen Pöbels in
Südafrika.

* Haag, 13. Juli. Aus Südafrika wird be=
richtet
, daß Angriffe des engliſchen Pöbels
auf das Eigentum von Deutſchen und Holländern in
Johannesburg, Durham und anderen Orten bei der hol=
ländiſchen
Bevölkerung Südafrikas allgemein große Em=
pörung
ausgelöſt haben. Der Oberrichter Krauſe, der ein
entſchiedener Gegner des Aufſtandes von Dewet iſt,
ſagte, angeſichts dieſer Schandtaten verſinke das
Vorgehen der Aufſtändiſchen in Nichts. Faſt überall
werden ſelbſtändige Kandidaten der nationalen und eng=
landfeindlichen
Burenpartei gegen die Parteigänger
Bothas aufgeſtellt. Die Buren bildeten in den größten
Städten, wie Pretoria und Pietermaritzburg, Ausſchüſſe
zur Unterſtützung der durch die Plünderungen verarmten
Deutſchen. Das Geld zur Unterſtützung der
Deutſchen ſtrömt von allen Seiten zuſammen, nament=
lich
von der Landbevölkerung. Einer der bekannteſten
Burenführer ſagte auf einer großen Verſammlung: Die
Deutſchen halfen den Buren in ihrer Not nicht nur durch
die Tat, ſondern auch mit Geld. Jetzt iſt uns Gelegen=
heit
gegeben, uns dankbar zu erweiſen.

Spen Hedin und England.

* Berlin, 12. Juli. Sven Hedin fand nach
ſeiner Rückkehr nach Stockholm ein Schreiben der Geo=
graphiſchen
Geſellſchaft in London vor, wo=
nach
ſein Name aus der Liſte der Ehrenmitglieder geſtri=

Die letzte Nacht auf der
Emden‟,

CK. In einer Schilderung von höchſter Anſchau=
lichkeit
wird noch einmal der heldeſhafte
Untergang der Emden nach langem,
ruhmvollem Kampfe unter ungünſtigſten Be=
dingungen
in den Berichten eines Mitkämpfers lebendig,
die im nächſten Heft der bei der Deutſchen Verlagsanſtalt
in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land und
Meer von Maxim Hauſchild mitgeteilt werden. Der Er=
zähler
war auf dem Kohlendampfer Buresk dem Be=
gleitſchiff
der Emden einem gekaperten engliſchen Damp=
fer
, Zeuge des ungleichen Kampfes zwiſchen Emden und
Sidney geweſen, und er hatte geholfen, die Verſenkung
des Buresk deſſen wertvolle Ladung nicht in die Hände
des Feindes fallen ſollte, im letzten Moment noch herbei=
zuführen
. Die Mannſchaft des Kohlenſchiffes wurde von
der Sidney aufgenommen, die nun mit voller Fahrt
wieder nach North Keeling Island zurückfuhr, wo die
Emden wrack mit einigen Graden Schlagſeite inmitten
der Brandung auf den Riffen lag. Noch wehte die deut=
ſche
Kriegsflagge inmitten der zerſchoſſenen Eiſentrümmer,
die ein einziges, faſt unentwirrbares Knäuel bildeten. Am
Heck ſtand dicht zuſammengedrängt ein Teil der tapferen
Mannſchaft. Trotzdem ſandte der feindliche Kommandant
nochmals zwei volle Breitſeiten gegen das wehrloſe und
ſteuerloſe Schiff, die wieder etwa 30 Mann der tapferen
Beſatzung das Leben koſteten. Um weiteres unnützes
Blutvergießen zu verhindern, wurde drüben die deutſche
Flagge niedergeholt, in kleine Stücke verteilt oder ins
Meer geworfen. Der Kommandant der Sidney unter=

nahm keine Rettungsverſuche, da er infolge der heran=
nahenden
Nacht und der ſtarken Brandung für ſeine eigenen
Leute fürchtete. Da erbot ſich der Verfaſſer des Berichtes,
mit ſeinen Leuten Arzneimittel, Verbandzeug und vor
allem Trinkwaſſer hinüber zu bringen, um wenigſtens die
augenblickliche Not nach dem ſchweren Gefecht drüben lin
dern zu helfen. Erſt nach längerem Zögern erhielt er die
Erlaubnis. In ſchwerer Fahrt, bei der ſie bereits einen
über Bord gefallenen deutſchen Matroſen retten konnten
gelang es, an die Ueberreſte des ſtolzen Kreuzers heran=
zukommen
. An Bord ſelbſt ſah es entſetzlich aus. Der
Aufprall auf das Korallenriff war ſo ſtark geweſen, daß
das Steuerhäuschen zerſchmettert worden war. Sämtliche
Aufzüge und Munitionsſchächte waren zerſchoſſen. Am
Heck war infolge eines Volltreffers die geſamte Bereit=
ſchaftsmunition
in die Luft gegangen. Der vordere Maſt
und zwei der Schornſteine exiſtierten überhaupt nicht mehr.
Die durch den Brand entſtandene Hitze iſt gar nicht zu
beſchreiben. Sämtliche kleinere Eiſenteile, Flaſchen,
Gläſer, Bullaugen und Fenſterſcheiben waren in der Hitze
zu unförmlichen Klumpen zuſammengeſchmolzen. Von
den Geſchützmannſchaften ſind nur zwei ohne ſchwerere
Verwundungen davongekommen. In den letzten Stadien
des Gefechtes wurden die Geſchütze nur noch von den
Offizieren, Sanitätsleuten, Munitionsmännern und Bord=
bäckern
(Bäckergäſte) bedient. Sämtliche erreichbare Mu=
nition
war verſchoſſen, der Reſt in die Luft gegangen. In
Gemeinſchaft mit den unverwundeten Kameraden ſuchten
wir nun die Trümmer nach den Verletzten ab.
Dr. Ludwig Schwabe, ein Sohn des Leipziger Augen=
arztes
Sanitätsrat Dr. Schwabe, half, obgleich ſelbſt ver=
wundet
, beim Rettungswerk in geradezu heroiſcher Weiſemit
und ließ ſich trotz unſeres Proteſtes nicht davon abbringen.
Hin und wieder lehnte er ſich unauffällig gegen die Wand,

um nicht umzufallen, half aber immer wacker mit. Auch
Kapitänleutnant Müller, vom Pulverſtaub an Geſicht und
Händen gelb gebrannt, war bei den Helfenden und organi=
ſierte
ruhig wie immer das Rettungswerk.
So arbeiteten wir ſtundenlang im Dunkel der Nacht,
um unſeren Kameraden zu helfen und wenigſtens die
augenblickliche Not zu lindern. Das Vorſchiff, wo
auch eine größere Anzahl Verwundeter lag, konnten wir
nur mit Hilfe improviſierter Bretterbrücken erreichen.
Gegen 2 Uhr nachts ging uns das Trinkwaſſer aus. Zu=
rück
zur Sidney war wegen der immer höher werdenden
See nicht mehr möglich. Wir halfen uns ſo gut wir konn=
ten
und lagerten die Verwundeten, in wollene Decken ge=
hüllt
, am Vorderſchiff nieder. Unterdeſſen wurde achtern
am Heck das Schiff immer mehr von der aufgeregten See
überflutet. Nach dem ſuchten wir ſämtliche Teile des
Schiffes nach Verletzten ab, was nicht ſo einfach war, da
wir infolge der zerſchoſſenen Treppen und Aufzüge ſtellen=
weiſe
ſogar außerbords durch die Luken und Bullaugen
in den inneren Schiffsrumpf hineinklettern mußten, um
die unten eingeſchloſſenen Kameraden zu erreichen. Das
war natürlich keine Kleinigkeit, und mehr als einmal ge=
rieten
wir in Gefahr, von der Brandung erfaßt und in
die See hinausgeſpült zu werden . . ." Den Schluß des
Berichtes bildet eine ergreifende Schilderung, wie Dr.
Schwabe um dem Mangel an Trinkwaſſer abzuhelfen, den
heldenmütigen Verſuch machte, mit vier anderen zum
Ufer hinüberzuſchwimmen, um eine Verbindung mit dem
Lande herzuſtellen, und wie ihn die Anſtrengung nach der
übermenſchlichen Arbeit, die er bereits hinter ſich hatte, ſo
erſchöpfte, daß er auf dem Sande der Kokosinſeln die
Augen für immer ſchloß.

[ ][  ][ ]

chen ſei. Er antwortete laut Deutſcher Tageszeitung wie
folgt: Ich beglückwünſche Sie zu dieſer edlen und ritter=
lichen
Tat und ich beglückwünſche mich ſelbſt, dadurch die
politiſche Freiheit zurückgewonnen zu haben, auf die, wie
ich glaubte, auch Mitglieder Ihrer Geſellſchaft Anſpruch
haben dürften.

Norwegiſcher Proteſt gegen engliſche
Neutralitätsverletzung.

* Kriſtiania, 12. Juli. Der Dampfer Bark=
land
aus Bergen wurde am 30. Juni nach einer Mel=
dung
des Ritzauſchen Bureaus von einem engli=
ſchen
Kreuzer auf norwegiſchem Gebiete bei Kya
angehalten . Der Kreuzer forderte den Dampfer
auf, anzuhalten und feuerte einen blinden Schuß ab. Die
norwegiſche Regierung hat ihre Geſandtſchaft in Lon=
don
erſucht, bei der britiſchen Regierung hiergegen Ein=
ſpruch
zu erheben und auszuführen, daß die norwegiſche
Regierung ſelbſtverſtändlich nicht im geringſten Maße
den Gedanken hegt, daß das Auftreten des britiſchen
Schiffskommandanten durch die Geringſchätzung
der norwegiſchen Neutrallit ät begründet wor=
den
ſei. Wiederholte Fälle würden es aber notwendig
machen, daß die betreffenden Kommandanten von der
britiſchen Regierung aufgeklärt werden und zukünftig
größere Aufmerkſamkeit zeigten.

Die Balkanſtaaten.
Die bulgariſch=türkiſche Annäherung.

* (Ctr. Bln.) Zu der Meldung der Köln. Ztg. über
die bulgariſch=türkiſche Annäherung bemerkt
der Berl. Lok.=Anz.: Die Nachricht, daß die ſeit mehreren
Wochen geführten Verhandlungen zwiſchen der Türkei
und Bulgarien dem Abſchluß nahe ſind, kann den mit der
Lage und der Stimmung auf dem Balkan Vertrauten
keineswegs überraſchen. Schon unmittelbar nach dem
Balkankrieg ſah man in Sofia ein, welch politiſchen Feh=
ler
man damit begangen hatte, daß Bulgarien ſich mit
Serbien, Griechenland und Montenegro gegen ſeinen ſüd=
öſtlichen
Nachbarn verbündet hatte. Der eigentliche Zweck
und die Triebfeder zum Krieg gegen die Türkei war Ma=
zedonien
. Hier lebten faſt ausſchließlich Bulgaren, und
die propagandiſtiſche Bewegung, die nach einem Anſchluß
an Bulgarien ſtrebte, war die ſtärkſte, die es ſeit Jahr=
zehnten
in der bulgariſchen Politik gab. Unmittelbar nach
dem Frieden von Bukareſt wurden die Beziehungen zwi=
ſchen
Sofia und Konſtantinopel wiederhergeſtellt, und
während ſich zwiſchen Griechen und Türken eigentlich un=
aufhörlich
neue Reibungsflächen ergaben, geſtalteten ſich
die bulgariſch=türkiſchen Beziehungen von Tag zu Tag
beſſer. Es iſt das um ſo begreiflicher, als die Inter=
eſſen
der beiden Länder heute die gleichen ſind. Der Vier=
verband
arbeitet natürlich mit allen Mitteln darauf hin,
die Aufmerkſamkeit Bulgariens von Mazedonien ab und
nach Thrazien zu ziehen. Der Erfolg dürfte allerdings
nach menſchlichem Ermeſſen es läßt ſich auf dem Bal=
kan
ſchlecht prophezeien ein negativer ſein. Gefühls=
politik
kennt man in Sofia nicht und die nüchterne Be=
rechnung
iſt dort unſer beſter Bundesgenoſſe gegen die
unerhörten Anſtrengungen Englands und Frankreichs.
Für Thrazien wird die Sobranje noch nicht einen Trop=
fen
bulgariſchen Blutes opfern, aber die ganze Armee für
ein bulgariſches Mazedonien. Was Bulgarien von der
Türkei zu wollen ſcheint, iſt eine Grenzberichtigung
keinesfalls die Linie Enos-Midia die es der bulgari=
ſchen
Bahn ermöglicht, ohne türkiſches Gebiet zu berüh=
ren
, nach Neubulgarien zu kommen, und eine Einigung
auf dieſer Grundlage iſt keineswegs ausgeſchloſſen.

Berlin, 12. Juli. Das Dnewen Bulletin vom
5. Juli gibt Erklärungen des Landwirtſchaftsminiſters
Dintſchew wieder, in denen es u. a. heißt: Die tür=
kiſch
=bulgariſchen Verhandlungen gehen in
letzter Zeit ſehr gut vor ſich. Ich kann mit Beſtimmtheit
ſagen, daß ſie in nächſter Zukunft zur Zufriedenheit der
beiden Staaten zum Abſchluß kommen werden. Wir
haben unſerm Geſandten in Konſtantinopel ſchon die letz=
ten
Anweiſungen erteilt. Alle Gerüchte über Mißver=
ſtändniſſe
zwiſchen unſerer Regierung und der Hohen
Pforte ſind unwahr, um nicht zu ſagen tendenziös. Auf
di: Frage: Wie ſtehen die Verhandlungen mit dem Ver=
bande
? lächelte der Miniſter und ſagte: Hierüber könnte
ich Ihnen etwas ſagen, aber die Intereſſen des Landes
verbieten es mir, und das iſt auch der Wunſch der Ver=
treter
der Vierverbandsmächte.
Die angebliche Königszuſammenkunft.
* Die Nachricht der Turiner Stampa über ein Z u=
ſammenkommen
der Könige von Rumä=
nien
, Bulgarien und Griechenland in Athen
iſt unglaubwürdig und die von manchen Blättern verbrei=
tete
Verſion, daß auch ein Vertreter Serbiens an der ge=
planten
Zuſammenkunft teilnehmen ſolle, widerlegt ſich
von ſelbſt. Es ſcheint, daß es ſich bei der von Paris aus
weitergegebenen Meldung um einen verunglückten
Verſuchsballon handelt, wenn nicht gar um eine
reine Erfindung. Zu einer Verſtändigung mit Serbien
iſt um ſo weniger die Möglichkeit gegeben, als gerade in
den letzten Tagen die geſamte ſerbiſche Preſſe jedes Zu=
geſtändnis
an Bulgarien in ſchärfſten, das bulgariſche
Nationalbewußtſein kränkenden Ausdrücken abgelehnt
hat. Günſtige Nachrichten liegen über die Verhandlun=
gen
mit der Türkei vor.
Eine verunglückte Kundgebung in Bukareſt.
* Berlin, 13. Juli. Aus Bukareſt wird der
Voſſ. Ztg. vom 11. Juli berichtet: Mit einigen Verhaf=
tungen
und Polizeiknüppelhieben war am Sonntag eine
Kundgebung der Kriegsfreunde raſch be=
endet
. Das Bemerkenswerteſte im Verlaufe der Ver=
ſammlung
war, daß ein Sozialiſt, der gegen die Kriegs=
hetzer
proteſtieren wollte, windelweich geprügelt wurde.
Als die Teilnehmer den Verſammlungspunkt verließen,
fanden ſie die benachbarten Straßenzugänge von Militär
mit aufgepflanztem Bajonett und Polizeimannſchaften
mit Knüppeln beſetzt. Es entſtand einiges Gejohle,
worauf mehrere Jungen unſanft an den Kragen genom=
men
wurden, was alle anderen veranlaßte, ſich ſchleu
nigſt zu drücken.
Rußland befeſtigt ſeine rumäniſche
Grenze.
* Czernowitz, 13. Juli. Es wird bekannt, daß
die Ruſſen ihre rumäniſche Grenze ſtark be=
feſtigen
. Mehrere Tauſend ruſſiſche Arbeiter ſtellen
Schützengräben und Drahthinderniſſe parallel mit der
rumäniſchen Grenze her. An einer einzelnen Stelle der
Grenze arbeite man Tag und Nacht. An der beßarabi=
ſchen
Frontlinie herrſcht faſt vollſtändige Ruhe

Aus Südweſtafrika.

* London, 13. Juli. Das Uebergabeprotokoll von
Deutſch=Südweſt wurde von Botha, dem Gouverneur
Seitz und Oberſtleutnant Franke unterzeichnet. Das
Protokoll beſtimmt noch, daß der Gouverneur einen Zivil=
beamten
und der Kommandeur der Schutztruppe einen
Offizier beauftragen ſolle, ein Verzeichnis allen deutſchen

Statseigentuns im Schutgebiete aufzuſelln, das der
Unionsregierung auszuhändigen iſt
* Pretoria, 13. Juli. Die amtlich nachgeprüfte
Ziffer der deutſchen Gefangenen wird auf 204
Offiziere und 3293 Mann angegeben. 37 Feldgeſchütze und
22 Maſchinengewehre wurden erbeutet.
TU Amſterdam, 13. Juli. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant ſchreibt zu den Ereigniſſen in
Deutſch=Südweſtafrika: Die Deutſchen zählen 3370
Mann. Wie groß das Heer der Union war, wiſſen wir
nicht genau. Am 15. Juni ſagte der Union= Generalgou=
verneur
Buxton in ſeiner Rede in Bloemfontein, daß
noch 3040000 Mann an den Operationen teilneh=
men
; alſo ſtanden die Deutſchen in den letzten Monaten
ein Mann gegen zehn.
TU London, 13. Juli. Daily Mail meldet aus
Kapſtadt, daß die Koſten des Feldzuges in Deutſch= Süd=
weſtafrika
600 Millionen Mark betragen.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 14. Juli.
Uebertragen wurde dem Großh. Steueraufſeher
Georg Roth zu Wimpfen eine Steueraufſeherſtelle an
der Zuckerfabrik zu Friedberg und dem Großh. Steuer=
aufſeher
Peter Schweitzer zu Babenhauſen eine Steuer=
aufſeherſtelle
bei Großh. Salzſteueramt Wimpfen.
* Militärdienſtnachricht. Als Veterinäroffizier für die
Dauer des mobilen Verhältniſſes angeſtellt, unter Beför=
derung
zum Veterinär: der Unterveterinär Schmäler
(Darmſtadt) beim Pferdedepot 2 des III. Reſ.=Korps.
Kriegsauszeichnungen. Dem Leutnant und Kom=
pagnieführer
beim Inf.=Regt. Nr. 67 Alfred Keller
wurde das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe verliehen. Herr
Stadtſekretär Ernſt Bohländer, der als Feldmagazin=
Inſpektor im Felde ſteht, hat das Eiſerne Kreuz vor kur=
zem
erhalten. Er bekam dieſe Auszeichnung für ſeine
Verdienſte bei der Verpflegung der Truppen der 48. Re=
ſerve
=Diviſion.
Kreuz in Eiſen. Die Hausſammlung für
das Kreuz in Eiſen wird Mittwoch, den 14. Juli,
beginnen. Ein Teil der Jugendwehr hat ſich in dankens=
werter
Weiſe zur Verfügung geſtellt. Die Liſten werden
von Mittwoch nachmittag ab in allen Teilen der Stadt
zum Einzeichnen herumgetragen. Für jeden geſpendeten
Beitrag erhält man entſprechende Quittungskarten. Wer
nicht ſelbſt nageln will, kann es in der Liſte bemerken;
für das Geld wird dann ſpäter die Jugendwehr nageln.
Möge dieſem edlen Werke der Nächſtenliebe auf dieſe Weiſe
ein großer Beitrag zufließen, und ſo ſchon jetzt in möglichſt
weitgehendem Maße für die Kriegsbeſchädigten und Hin=
terbliebenen
der Gefallenen geſorgt werden!
Am letzten Montag kam Herr Pfarrer Vogel mit
einer großen Anzahl Kinder zur Nagelung an das Kreuz
in Eiſen. Das Geld zum Nageln wurde Herrn Pfarrer
Vogel, der am Kreuze eine patriotiſche Anſprache hielt,
von einer unbekannten Wohltäterin zur Verfügung ge=
ſtellt
. Unter Leitung des Herrn Lehrers Borngäſſer in
Vertretung des Herrn Kantors Samper wurden zwei
Chöre geſungen: Deutſches Herz verzage nicht und Wer
iſt ein Mann. Sicherlich wird dieſe eindrucksvolle Feier
den Kindern unvergeßlich ſein.
Die hieſige Freimaurerloge hat die Summe von
200 Mark für die Sammlung geſtiftet mit der Beſtim=
mung
, die Nagelung durch minderbemittelte Schulkinder
vornehmen zu laſſen. Möchten recht viele unſerer Vereine
dem ſchönen Beiſpiele folgen!
Neue Aufnahmen von der Großherzogin und den
Prinzen. Im Atelier von Suſanne Homann hier ſind
zwei neue photographiſche Aufnahmen der Großherzogin
mit den Prinzen und eine der beiden Prinzen allein an=
gefertigt
worden, die als echte Kupferdruck= Poſt=
karten
zum Preiſe von je 20 Pf. zum Verkauf freigege
ben worden ſind. Die ſchönen und vornehm ausgeführ=
ten
Poſtkarten werden gewiß allgemeinen Beifall finden
und dürften ſich namentlich auch für die Verſendung an die
heſſiſchen Truppen im Felde eignen, denen damit eine
herzliche Freude bereitet wird. Ein Teil des Reinertra=
ges
iſt für das Eleonorenheim beſtimmt.

Iphigenie in Namur.

Wollen Sie in Namur Goethes Iphigenie ſpielen?
Wie freudig haben wir die Anfrage der dortigen Kaiſer=
lichen
Oberkommandantur bejaht und wie gern folgten
wir, Kollege Zollin, Rodius, Albert und ich, der Einladung.
Die Vorbereitungen ſind fertig, der Urlaub ſelbſtredend
gewährt, die Genehmigung des Generalkommandos in
Frankfurt für die Reiſe erhalten.
Die Fahrt geht über Metz, Luxemburg hier ſehen
wir zum erſten Male am Bahnhof unſere Feldgrauen mit
den dortigen Beamten den Dienſt tun weiter nach der
Grenzſtation Sterpenick. Nun ſind wir in Belgien im
Kriegsgebiet. Vorbei jagt der Zug, geführt von deutſchen
Beamten, geſchützt längs der Gleiſe durch deutſche
Poſten, an den Schlachtfeldern der erſten Auguſttage 1914
vorbei. Aber nichts mahnt an die Zeit ein blühendes,
reiches Land liegt vor uns und ſagt ſtolz, wie ſchnell
deutſche Hände aufbauten, was ſie gegen ihren Willen
zerſtören mußten. Ganz vereinzelt zeigt ein zerſchoſſenes
Gehöft, ein zertrümmertes Dorf, daß der ſchreckliche
Franktireurkrieg hier getobt hat. Die unverſehrten
Häuſer dazwiſchen zeigen, wie gerecht das Strafgericht war.
Gleich ſan me in Namur, da oben liegt die Zitadelle
und alleweil fahr’n me über die Maasbrücke, die haben
die Belgier geſprengt, aber mir habbe ſe bereits ſofort
wieder z’ſammeng’ſtellt, erklärt uns der bayeriſche Ober=
ſchaffner
. Am Bahnhof in Namur empfängt uns Kollege
Unteroffizier Gautzſch van Gils, dank ſeiner Initiative
kam das Gaſtſpiel zuſtande mit ſeinen Feldgrauen,
ein Zeichen der Zeit! Wir werden feldgrau in Namur
empfangen. Ueberhaupt das Feldgrau! Ein ſolches
Heimatbild, wie es dem fremden Lande wie viel Sicher=
heit
und Ruhe es gibt, das zu beſchreiben iſt unmöglich,
das muß man erlebt haben! Dann Begrüßung durch
den Hauptmann Döhnhoff. Von lieben heimatlichen Ge=
ſichtern
werden wir auf belgiſchem Boden empfangen und
ein heißes Gefühl des Dankes iſt in uns allen, daß es ſo
ſein konnte!
Strahlendes Sonntagswetter leuchtet der Freilicht=
vorſtellung
. Um ½10 Uhr werden wir in den kaiſerlichen
Automobilen zur Probe abgeholt. Wir fahren durch
Namur, eine reizende, an der Maas und Sambre ge=
legene
Stadt, unverſehrt, bis auf das völlig zertrüm=

merte Rathaus und ſeine Umgebung; ein trauriges Bild
des belgiſchen Fanatismus. Von hier aus haben belgiſche
Soldaten auf unſere Rote=Kreuz= und Lazarettzüge ge=
ſchoſſen
. . . . Jetzt fahren wir: über die Pont de
Jambes hinauf zur Zitadelle. Auf einem rieſenhaften
Bergkegel ragt ſie ins Land hinein. Hier bauten ſich vor
vielen hundert Jahren die Grafen von Namen ihre Trutz=
burg
, ſpäter wurde die Burg und ihre Umgebung zur
Zitadelle ausgebaut; Zeit und Ewigkeit trotzend ſtehen
die Mauern da, aber längſt ſind ſie militäriſch völlig
wertlos und Mars trat Apollo ſeine Herrſchaft ab. Hier
oben baute Leopold II. den Stadio des jeux, eine Arena
und das herrliche antike Theater. Hier mußte den deut=
ſchen
Barbarenherzen der Gedanke kommen, Goethes
Iphigenie zu ſpielen und am 4. Juli 1915 wurde der Ge=
danke
zur Tat. Das Theater, gebaut nach griechiſchen
und modernen Grundlinien, bildet einen Halbkreis. Die
geſchloſſene Szene iſt der antike Königspalaſt mit zwei
Freitreppen, die in die Orcheſtra führen. Der Zuſchauer=
raum
bildet einen amphitheatraliſch emporſteigenden
Halbkreis. Das ganze von feinſter Schönheit, wunder=
barer
Stimmung.
Nach der Probe ſehen wir uns die prachtvolle Kathe=
drale
an, ein Meiſterwerk der Renaiſſance. Es wird
gerade eine ſtille Meſſe gebetet, das Sanctus geläutet
in demſelben Augenblick ſpielt vor der Kirche die deutſche
Militärkapelle einen flotten Marſch. Wir folgen einer
Einladung des Kommandanten von Namur, Oberſt=
leutnant
Freiherrn von Lersner. Anweſend waren alle
diejenigen, die ſich in hervorragender Weiſe für das Gaſt=
ſpiel
einſetzten und um das Zuſtandekommen der Vorſtel=
lung
bemüht hatten. Es waren: Se. Exzellenz General=
leutnant
von Rathgen. Major Joſeph von Lauff, Haupt=
mann
Graf von Pocci, Hauptmann Döhnhoff, Leutnant
Hemmersdorfer der bekannte Münchener Bildhauer, und
Kollege Unteroffizier Gautzſch.
Um 5½ Uhr nachmittags beginnt die Vorſtellung.
2500 Feldgraue füllten den Zuſchauerraum. Und das
Wundervolle: Jeder hat ſein Billett gekauft,
denn die Vorſtellung findet zum Beſten der Wohlfahrts=
kaſſe
des Gouvernements Namur ſtatt die Verwun=
deten
hatten ſelbſtredend freien Eintritt und erwar=
tungsvoll
ſitzt die ſteingraue Maſſe da. Unter belgiſchem
Himmel, in belgiſchem, von Leopold II. erbautem, an=
tikem
Theater die deutſchen Soldaten als Zuhörer, vier=

zig Kilometer entfernt der Krieg, beginnt die Vorſtellung.
Welch ein Augenblick!
Weich und voll tönt Glucks Vorſpiel zu Iphigenie in
Aulis (geſpielt von einer Militärkapelle) und läßt dann
dem Größten der Großen das Wort. Hochklopfenden
Herzens ſtehen wir Schauſpieler da, den Wert und Inhalt
dieſer Stunde voll empfindend.
Zu Haus und in dem Kriege herrſcht der Mann
Und in der Fremde weiß er ſich zu helfen.
Ihn freuet der Beſitz, ihn krönt der Sieg,
Ein ehrenvoller Tod iſt ihm bereitet.
Wohl niemals ſind Goethes Worte vor einem erfreuteren
Publikum geſprochen worden, wohl noch nie an verſtänd=
nisvollere
Herzen geſchlagen. Denn alle empfanden, was
es heißt, den vielwillkommenen Ton der Mutterſprache
in einem fremden Lande zu hören. Noch ſo manches be=
ziehungsxeiche
Wort löſte Freude und Verſtändnis aus.
2½ Stunden ohne Pauſen dauerte die Vorſtellung und
willig folgten die Feldgrauen dem Meiſter, wohin er ſie
führte. Denn er war der Sieger! Endloſer tobender
Beifall lohnte uns Darſtellern.
Se. Exzellenz Freiherr von Hirſchberg, Gouverneur
von Namur dankte uns nach der Vorſtellung für unſer
Kommen. Bei einer gemütlichen Bowle im belgiſchen
Lancierkaſino beſchloſſen wir den ereignisreichen Tag.
Viel Gutes und Schönes wurde dann noch über die Kunſt
und die Künſtler geſagt,
Dieſer Tag hat uns allen, ich meine nicht uns fünf
Darſtellern, nein, uns Künſtlern allen, Entſchädigung
gegeben für manches Bittere und Traurige, was wir in
dieſen Zeiten in der Heimat, nicht von allen, aber von
vielen, erfahren haben, und die Gewißheit gebracht, daß
draußen vor dem Feind die Fahne der Kunſt hochgehalten
wird und daß auch der Künſtler ein nicht zu unter=
ſchätzendes
Glied im Organismus des Vaterlandes iſt.
Wir nehmen von Namur Abſchied, erfüllt von all dem
Großen, was wir geſehen und erlebt, und voll Dank für
die, die uns dieſe Tage und Stunde geſchaffen.
Frieda Eichelsheim,
Großh. Heſſiſche Hofſchauſpielerin,
Königl. Schauſpielerin.
Wiesbaden, 10. Juli 1915.

[ ][  ][ ]

im. Deutſch=Türtiſches. Man ſchreibt undt die Be=
ſucher
des hochintereſſanten Vortrags des Jungtürken
Ali Almas waren allgemein von der vorzüglichen, faſt
akzentloſen und formvollendeten Beherrſchung der deut=
ſchen
Sprache durch den Redner überraſcht. Demgegen=
über
ſei immer wieder der Hinweis geſtattet, daß eine
ſehr große Zahl der heute in führender Stellung in der
Türkei ſtehenden Männer ihre wiſſenſchaftliche oder mili=
täriſche
Ausbildung in Deutſchland genoſſen haben. Unter
vielen anderen ſei weil ſpeziell Darmſtadt intereſſie=
rend
nur der Name Mehmed Alis genannt, des
General=Adjutanten des jetzigen Sultans, der kürzlich im
Auftrage des letzteren die Emden=Mannſchaft bei ihrem
Eintreffen in Konſtantinopel in reinſtem Deutſch be=
grüßte
. Mehmed Ali war in den Jahren 1892/94 zum
hieſigen Feldartillerie=Regiment Nr. 25 mit dem Range
eines Seconde=Lieutenannts kommandiert und verſah die
geſamten Dienſtverrichtungen eines ſolchen, einſchließlich Re=
kruten
= und Reitunterricht in der 3. fahrenden Batterie
unter dem damaligen Hauptmann v. Hahn I., jetzigem
General und Inſpekteur der Feldartillerie, einem gebore=
nen
Darmſtädter. War die Kenntnis des Deutſchen bei
dem türkiſchen Offizier zunächſt naturgemäß nur eine un=
vollkommene
manche mit drollig=falſchem Zungenſchlag
hervorgebrachte derbdeutſche Kaſernenhofblüte bereitete
ſeinen Kanonieren vergnügte Augenblicke ſo mußte
man doch am Ende ſeiner deutſchen Dienſtzeit über die in
wenigen Jahren erreichte Vollkommenheit in der Beherr=
ſchung
der deutſchen Sprache ſtaunen. Seine Ausbildung
endete mit der Abſolvierung eines Kurſes bei der Lehr=
abteilung
der Feldartillerie=Schießſchule in Jüterbog im
Winter 1893/94, den er gleichzeitig mit Haſſan=Riſa
vom Feldart.=Regt. Nr. 27 in Mainz beſuchte. Letzterer
war im verfloſſenen erſten Balkankrieg der heldenmütige
türkiſche Verteidiger Skutaris und wurde während deſſen
Belagerung durch die Montenegriner von Mörderhand
niedergeſtreckt, gedungen (wie damals allgemein behauptet
wurde) von Eſſad Paſcha, dem ehrgeizigen, ſcheinheiligen
Miniſter und Widerſacher des Prinzen Wilhelm zu Wied
und bisherigen wie lange noch? Freunde Italiens.

Leichenüberführungen aus dem Operations= und
Stappen=Gebiet.

* Die Oberſte Heeresleitung hat jegliche Leichen=
ausgrabung
und Ueberführung aus dem geſamten Ope=
rations
= und Etappengebiet für die Monate Juli, Auguſt
und September aus hygieniſchen Gründen verboten
und die bereits erteilten Genehmigungen zurückgezogen.

Vortragsabend des Flottenvereins.

C. Der Deutſche Flottenverein, Kreis=
gruppe
Darmſtadt, hatte für Dienstag abend zu
einem Vortrag des türkiſchen Schriftſtellers Ali Almas
aus Smyrna in den Kaiſerſaal eingeladen. Herr Ober=
lehrer
Dr. Köſer, der Vorſitzende der Kreisgruppe, be=
grüßte
die überaus zahlreiche Zuhörerſchaft und ſtellte
in dem Redner einen Bundesgenoſſen aus dem fernen
Oſten rr, welcher der neuerſtandenen Türkei angehört.
Kreuz und Halbmond hätten ſich in ſtiller Eintracht in
Gallipoli gefunden, und ſpeziell die Waffenbrüderſchaft der
beiderſeitigen Flotten rechtfertige die Berufung des Red=
ners
gerade im Flottenverein. Herr Ali Almas ſprach
alsdann über Halbmond und Adler, die Ent=
ſtehung
des deutſch=türkiſchen Bündniſſes,
ſein Wert und ſeine Zukunft und führte aus:
Daß europäiſche Diſziplin und Tüchtigkeit bereits im
Jahre 1840 in der Türkei Großes geſchaffen haben, iſt
damals ſchon von dem großen Nationalökonomen Fried=
rich
Liſt hervorgehoben worden. Wir Türken haben es
für richtig gehalten, uns an denjenigen Staat anzuſchlie=
ßen
, der von jeher ſtets lediglich Wirtſchaftspolitik getrie=
ben
hat und keine territoriale Erweiterung erſtrebt. Red=
ner
legte nun im einzelnen die Vorgeſchichte des Ein=
greifens
der Türkei in den Weltkrieg dar, wobei er beſon=
ders
auf die ſogenannten Kapitulationen einging, bei
denen ſein Heimatland einem förmlichen Staat im Staate
gegenübergeſtanden habe. Rechtsbrüche über Rechtsbrüche
folgten einander, und zwar hauptſächlich ſeitens der jetzi=
gen
Dreiverbandsmächte, wobei England im Doppelſpiel
ſich gefiel, während Rußland ſtets als offener Feind auf=
trat
. Italiens Eingreifen zum Zwecke der Oeffnung der
Dardanellen bleibt unverſtändlich. Nunmehr ſcheint aber
Bulgarien ſich an die Zentralmächte anſchließen zu wollen,
während Serbien und Montenegro ihrem wirtſchaftlichen
Ruin entgegengehen und Albanien ſich in Anarchie be=
findet
. Für die Türkei bedeutet der Verluſt der chriſtlichen
Balkanländer eher einen Gewinn, weil ſie ſich nunmehr
vollends ihrem Kernland widmen kann. Nirgends wurde
der frühzeitige Tod Kiderlen=Wächters, dieſes großen Ken=
ners
der orientaliſchen Verhältniſſe, lebhafter bedauert als
in der Türkei. Die Revolution von 1908 mit ihren wohl=
tätigen
Reformen entwand den Gegnern ihre Haupt=
waffen
und war ein Schachzug gegen die Revaler Ver=
einbarungen
. Unterdeſſen fährt England in der Knebe=
lung
Aegyptens fort und ſucht die deutſche Bagdadbahn
zu ſchädigen. Ja, England erſtrebt ſogar das Schutzrecht
über die heiligen Stätten in Mekka und Medina. Die
Türkei mußte endlich handeln, um nicht vom Dreiverband
erdrückt zu werden. Der Heuchelei Englands iſt jetzt end=
lich
die Maske vom Antlitz geriſſen worden. (Stürm.
Beifall.) Aegypten mit ſeinem faſt ausſchließlichen Baum=
wollbau
iſt ſo recht eigentlich ein Beiſpiel für die engliſche
Ausbeutung. In Indien wird man etwas erleben, ſobald
einmal dort die Nachricht von den britiſchen Niederlagen
bekannt wird, nachdem England bis heute jene Kolonke
hermetiſch von der Wahrheit abgeſchloſſen hat. Auch der
Sudan wird den Briten noch gewaltig zu ſchaffen machen.
Das neue ſyriſch=anatoliſche Bahnnetz und die
Hedſchasbahn haben die Türkei ihren auswärtigen Glau=
bensgenoſſen
erheblich genähert. Montenegro, der poli=
tiſche
Floh im Oſten (Heiterkeit), konnte es nicht verhin=
dern
, daß in Albanien die Mohammedaner immer mehr
an Macht gewinnen. Die Worte Kaiſer Wilhelms von
1898, daß er der Freund der 300 Millionen Mohamme=
daner
bleiben wolle, gelten heute mehr wie je. Deutſch=
land
erſtrebt in der Türkei lediglich wirtſchaftliche Vor=
teile
, und das dort inveſtierte deutſche Kapital beträgt
ſchon eine Milliarde. Die Bagdadbahn hat die Ernten
ſchon ums Dreifache geſteigert und die ſo ſchwache Bevöl=
kerung
Meſopotamiens erheblich vermehrt. Dazu kommt
die neue, ſo wohltätige Bodenreform, insbeſondere die
des Wakuf (der Moſcheengüter). Die Entwäſſerung des
Landes zwiſchen Euphrat und Tigris wird 5 Millionen
Hektar fruchtbarſten Bodens erſchließen, und ähnliche An=
lagen
bei Konigh verſprechen ebenfalls bedeutende Ergeb=
niſſe
. Freilich muß vorher das Hindernis des Durch=
gangs
der faſt unerſchöpflichen Erzeugniſſe der aſiatiſchen
Türkei durch die Balkanländer, insbeſondere durch Ser=
bien
, ſichergeſtellt werden. Dieſe Dinge haben die Unter=
nehmer
der Bagdadbahn auch mit richtigem Blick erkannt
und ebenſo England, das ſofort alles tat, um dies Werk

zu vereiteln. Eine ſtarke Türkei bildet das Haupt=
programm
der deutſchen Orientpolitik (Beifall) im Gegen=
ſatz
zu England. Frankreich hat unzweifelhaft das Ver=
dienſt
, in der Türkei 600 Schulen eingerichtet zu haben,
wodurch es eine gewiſſe moraliſche Vormacht erlangt hat,
was ſich auch Deutſchland merken ſollte, aber neuerdings
hat Frankreich ſich in die Feſſeln Englands und Rußlands
begeben. Auch gelang es den Franzoſen, über die Deut=
ſchen
die abgeſchmackteſten Vorſtellungen zu verbreiten,
worunter ſelbſtverſtändlich auch die vom deutſchen Mili=
tarismus
. Die Deutſchen im Orient ſind übrigens inſo=
fern
nicht unſchuldig, als ſie vielfach ihre Art zu ſehr zu=
rücktreten
ließen. Frieden wollen wir alle, aber nur einen,
der auf Sieg beruht und uns dauernde Ruhe gewähr=
leiſtet
(lebhafter Beifall), nachdem ſo ziemlich die meiſten
Verträge Papier geblieben ſind. Die Türken vertrauen
dem vielgeſchmähten deutſchen Militarismus, ſie ver=
trauen
dem Schwert. Möchte den deutſchen Pazifiſten,
denen es ja gewiß ernſt mit ihren Beſtrebungen iſt, end=
lich
einmal der Star geſtochen werden! Wir Türken wol=
len
das verruchte engliſche Syſtem der Beherrſchung durch
das deutſche der Befruchtung erſetzen und dann werden
Halbmond und Adler zuſammen Großes leiſten. ( Stür=
miſcher
Beifall.)
An den Vortrag ſchloß ſich die Vorführung trefflicher
Lichtbilder an, welche der Redner im einzelnen erläuterte.
Zum Schluſſe brachte der Vorſitzende ein Hoch auf den
Dreibund aus, in das die Verſammlung begeiſtert ein=
ſtimmte
.

Kunſtnofizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc. deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Das Reſidenz=Theater am Weißen Turm
hat auf vielſeitigen Wunſch den mit Genehmigung des
Großen Generalſtabes aufgenommenen Film von der
Erſtürmung und Einnahme der Feſtung
Przemysl nochmals in das Programm aufgenommen,
auch der Film der Sanitätshundeprüfung am Böllen=
falltor
, veranſtaltet vom Heſſiſchen Polizei= und Schutz=
hundverein
, fehlt diesmal nicht. Der Spielplan ſteht
überhaupt im Zeichen des großen Krieges. Neben der
intereſſanten Naturaufnahme Konſtantinopel und das
türkiſche Kriegsgebiet ſieht man in den neueſten Auf=
nahmen
vom Kriegsſchauplatz die 10. Diviſion, wie ſie,
nachdem ſie die Franzoſen aus einem Dorf vertrieben
hat, nochmals zum Sturm vorgeht. Bierbankphiliſter,
oder Berliner unter ſich nennt ſich die gelungene
Humoreske aus der Jetztzeit. Das große Drama Der
rote Hahn und einige kleinere Films ſorgen dafür, daß
jeder Beſucher auf ſeine Koſten kommt. (S. Anz.)
Arheilgen, 11. Juli. ( Lehrerzuſammen=
kunft
.) Herr Lehrer Ludwig Sauerwein, der als
Unteroffizier bei einem Landwehr=Infanterie=Regiment
ſchon ſeit Kriegsbeginn an der Weſtfront, zuletzt in den
Argonnen, kämpfte, weilt augenblicklich während ſeines
14tägigen Erholungsurlaubs hier. Zu Ehren desſelben
verſammelie ſich am letzten Freitag abend das hieſige
Lehrerperſonal im Garten des Gaſthauſes Zum Adler,
um den ſpannenden Erzählungen dieſes tapferen
Kämpfers zu lauſchen. Nur zu raſch werden die Tage
der Ruhe dem wackeren Manne verſtreichen und er
muß wieder in ſeinen Schützengraben, ſeinen Unterſtand,
um dem Vaterlande gegenüber ſeine Pflicht weiter zu
erfüllen.
Worms, 13 Juli. (Goldene Hochzeit.) Rek=
tor
Hembel, der ſchon 63 Jahre im Schuldienſte ſteht,
dem er auch jetzt noch in vollem Umfange vorſteht, und
außerdem noch Zeit findet, dem Vaterlande Kriegsfür=
ſorgedienſte
zu leiſten, begeht mit ſeiner Gemahlin am
27. Juli das Feſt der goldenen Hochzeit.
Gießen, 12. Juli. (Einbruch.) In der vergange=
nen
Nacht wurde in einem hieſigen Schuhwarengeſchäft
ein Einbruch verübt; die Diebe hießen Schuhwaren im
Werte von 1200 Mark mitgehen. Als ſie mit dem geraub=
ten
Gut nach Koblenz, von wo aus ſie den lohnenden Aus=
flug
unternomen hatten, zurückkehren wollten, ereilte ſie
ſchon hier am Bahnhof die Vergeltung. Die Polizei nahm
ſie feſt und ſtellte die geſtohlenen Waren dem Eigentümer
wieder zu.
Bad=Nauheim, 13. Juli. (Ein edler Kunſt=
freund
.) Ein bis jetzt unbekannter Kunſtfreund, der
an den Leiſtungen unſerer Kurhaus=Bühne ſehr viel
Freude empfunden hat, ſtiftete während der Vorſtellung
von Hofgunſt zur Verteilung an das geſamte, beim
Theater beteiligte Perſonal den Betrag von 1000 Mark.

Reich und Ausland.

(2 Weinheim, 12. Juli. (Zum Tode Dr.
Karrillons.) Anläßlich des tragiſchen Hinſcheidens
des Oberaſſiſtenzarztes Dr. Hans Karrillon auf dem
Albatros erhielt der Vater des Verewigten, Dr. Adam
Karrillon, folgendes Telegramm aus Baden=Baden vom
11. d. Mts.: Ihre Königliche Hoheit Großherzogin
Luiſe beauftragen mich mit der Uebermittelung herz=
licher
Teilnahme zu dem ſo betrübenden Tode Ihres
Herrn Sohnes, welcher in ſo heldenhafter Weiſe bis zum
letzten Augenblick ſeine Pflicht erfüllte. Graf Andlaw.
Limburg a. d. Lahn, 13. Juli. (Selbſtmord.) In
einem Anfalle von Geiſtesſtörung ſtürzte ſich geſtern der
27jährige R. Heyl von dem Domfelſen auf das Lahnufer
herab, wo er zerſchmettert liegen blieb.
Breslau, 13. Juli. (Kwilecki=Prozeß.) Der
Schleſiſchen Zeitung zufolge hat der Rechtsbeiſtand der
Frau Cäcilie Meyer gegen das Urteil des Breslauer
Oberlandesgerichts vom 5. Februar 1915 im Kwilecki=
Prozeß, das die Feſtſtellungsklage der Frau Meyer be=
züglich
des jungen Grafen abwies, beim Reichsgericht
Reviſion eingelegt.
Rothenburg (Oberlauſitz), 13. Juli. (Unfall oder
richtsaſſeſſor Lambertus wurde im Mühlengraben tot
aufgefunden.
Kopenhagen, 13. Juli. (Schwere Unwetter) ſind
in den letzten Tagen niedergegangen, beſonders über
är e iſt. ir iter erſte, ret. eit

Erdbeben.

* Las Palmas, 13. Juli. Auf den Kanari=
ſchen
Inſeln und auf der Inſel Fuerte Ventura
wiederholen ſich die Erdbeben. Sie nehmen
an Stärke ſtändig zu, ſodaß Riſſe an den Häuſern ent=
ſtehen
und dieſe zuſammenſtürzen. Die Einwohner ſind
gezwungen, in Zelte inmitten der Felder zu flüchten. Aus
zahlreichen Riſſen der benachbarten Berge entſtrömen
Rauchwolken. Man erwartet demgemäß einen vulkani=
ſchen
Ausbruch. Die Bevölkerung iſt entſetzt und verlangt
den Schutz der Betörden.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

Wien, 13. Juli. Amtlich wird verlautbart:
13. Juli mittags:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Die allgemeine Lage iſt unverändert.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

An der küſtenländiſchen Front fanden geſtern
ſtellenweiſe heftige Artilleriekämpfe ſtatt. Ein
Angriff mehrerer italieniſcher Infanterieregimenter bei
Redipuglia wurde abgewieſen.
Die Lage im Kärntner und Tiroler Grenz=
gebiet
iſt unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchallentnant.

Ein öſterreichiſches Rotbuch.

* Wien, 13. Juli. Der Miniſter des Auswärtigen
veröffentlicht ein umfangreiches Rotbuch. Das diplo=
matiſche
Aktenſtück betrifft die Beziehungen Oeſter=
reich
=Ungarns zu Italien in der Zeit vom
20. Juli 1914 bis zum 23. Mai 1915.
Die darin enthaltenen Aktenſtücke beſtehen zum aller=
größten
Teil aus Mitteilungen und Erlaſſen des Mini=
ſters
des Auswärtigen an den Botſchafter in Rom und
aus deſſen Berichten nach Wien. Die Verhandlungen
zwiſchen der öſterreichiſch=ungariſchen und der italieniſchen
Regierung betrafen zuerſt die Auslegung des von Kom=
penſationsrechten
ſprechenden Artikels 7 des Dreibund=
vertrages
, dann die Anwendung dieſes Artikels auf den
Krieg Oeſterreich=Ungarns gegen Serbien und Montene=
gro
. Dabei ſtellte die italieniſche Regierung das Verlan=
gen
, daß Oeſterreich=Ungarn noch vor dem Wiederbeginn
der Aktion gegen Serbien Italien Kompenſationen, und
zwar aus eigenem Beſitz, bewillige und die abzutre=
tenden
Gebiete ſofort übergebe. Die Kon=
verſationen
und Verhandlungen wurden in Wien geführt,
doch kam es gleichzeitig zu Unterredungen zwiſchen dem
öſterreichiſch=ungariſchen Botſchafter und dem italieniſchen
Miniſter des Auswärtigen. Auch nachdem Italien am
4. Mai das Bündnis als aufgehoben erklärt hatte, dauerte
die Diskuſſion noch fort, die nun aber hauptſächlich in
Rom geführt wurde. Da die öſterreichiſch=ungariſche Re=
gierung
zwar ihre urſprünglichen Zugeſtändniſſe erhöhte,
aber einen Teil der Forderungen Italiens nicht bewilligte
und ſich auch nicht zur ſofortigen Uebergabe der Gebiete,
die zu opfern ſie bereit geweſen wäre, verſtehen wollte, er=
klärte
die italieniſche Regierung am 23. Mai den Krieg.
Die Sammlung fügt zu den ſchon bekannten Hauptzügen
Einzelheiten hinzu, und man erſieht aus ihr mit
vollſter Deutlichkeit die mala kides der ita=
lieniſchen
Regierung in allen Phaſen der
Verhandlungen. Aus den Berichten des Botſchaf=
ters
Macchio geht unter anderem hervor, daß Son=
nino
ſowohl den König wie die meiſten
ſeiner Miniſterkollegen über die Angebote
Oeſterreich=Ungarns und auch über die Stimmung im
Auslande falſch unterrichtete, und daß der Gene=
ralſtab
, wie es ſcheint, unterſtützt durch die Darſtellungen
des italieniſchen Militärattachés in Wie, die Schwierig=
keiten
eines Krieges gegen Oeſterreich=
Ungarn direkt unterſchätzte. Als eine Haupt=
ſtütze
der Kriegspartei erſcheint der Miniſter der Kolonien
Martini. Ein dem Aktenſtück aus den Jahren 1914=
1915 beigefügter Anhang enthält Schriftſtücke aus den Jah=
ren
1909, 1911, 1912, die beweiſen, daß die öſterreichiſch=
ungariſche
Auslegung des Artikels 7 des Bündnisvertra=
ges
früher auch von der italieniſchen Regierung geteilt
wurde und daß die Berufungen derſelben auf die Vor=
gänge
im tripolitaniſchen Kriege haltlos waren, daß da=
gegen
Oeſterreich=Ungarn aus dem damaligen Vorgehen
Italiens Präzedenzfälle zur Widerlegung der italieniſchen
Einwürfe holen konnte.

Richtigſtellung der italieniſchen Berichte.

* Wien, 13. Juli. Aus dem K. u. K. Kriegspreſſe=
quartier
wird gemeldet: Die offiziellen Mitteilungen des
italieniſchen Generalſtabs erzählen immer wieder
von abgewieſenen Angriffen unſerer Truppen.
Die ganze Welt weiß, daß wir im Südweſten vorläufig
in der Verteidigung ſind. Jene gemeldeten Angriffe
durch öſterreichiſch=ungariſche Streitkräfte ſind erfun=
den
, es wäre denn, daß der Feind die Aufklärungstätig=
keit
vor der Front für Angriffe hält. Ebenſo falſch iſt
ſelbſtverſtändlich die gegen unſere Truppen im Krngebiet
erhobene Beſchuldigung, daß wir Exploſivgeſchoſſe
verwenden. Dem Gegner ſcheint nicht bekannt zu ſein,
daß Geſchoſſe beim Aufſchlagen auf ſteinigen oder felſi=
gen
Boden ihre Form verändern und ſplittern.

Die Erfolge der deutſchen Südarmse.

* Breslau 13. Juli. Die Schleſiſche Zeitung
meldet: Dem Oberbefehlshaber der Südarmee iſt am
7. Juli folgende Allerhöchſte Kabinettsorder zuge=
gangen
: An den General der Infanterie von Linſin=
gen
, Oberbefehlshaber der Südarmee. In dankbarer
Anerkennung für die ununterbrochenen Erfolge der Süd=
armee
, welche im ſchweren Kampfe dem hartnäckigen Geg=
Selbſtmord?) Der ſeit Wochenfriſt verſchwundene Ge= ner Stellung um Stellung entriß, verleihe ich Ihnen das
Eichenlaub zum Orden Pour le mérite, den Generalen
Grafen v. Bothmer v. Gerok, v. Stolzmann
den Orden Pour le mérite, meinem General à la suite
Freiherrn v. Marſchall die Schwerter zum Komtur=
Mihe t.
Gleichzeitig erhielt Exzellenz v. Linſingen fol=
gende
Mitteilung des Chefs des Generalſtabs des Feld=
heeres
: Bei dem Vortrag über den glänzenden Feldzug
der Südarmee ſeit Anfang Mai beauftragte mich der
Kaiſer, Euer Exzellenz ſowie den Ihnen unterſtellten
Führern und den Truppen den Ausdruck ſeiner wärmſten
Anerkennung zu übermitteln. Weder die Ueberzahl des
Feindes, noch die Schwierigkeiten des Geländes haben den
Drang nach vorwärts in der Armee auch nur zeitweiſe zu
lähmen vermocht. So geführte, ſo kämpfende Truppen
werden, deſſen iſt Seine Majeſtät ſicher, der heiligen Sache
des Vaterlandes den endlichen Sieg über alle Gegner
bringen. (gez.); v. Falkenhayn.

[ ][  ][ ]

Der Oberbefehlshaber gab die Anerkennung des Kai=
ſers
in einem Armeebefehl mit folgendem Inhalt
bekannt: Voll ſtolzer Freude, mit Dank an alle Führer
und Truppen der Südarmee, bringe ich die gnädige An=
erkennung
Seiner Majeſtät unſeres Allerhöchſten Kriegs=
herrn
zur Kenntnis. Sie iſt allen Mannſchaften unver=
züglich
vorzuleſen. (gez.): v. Linſingen.
Der Kaiſer von Oeſterreich verlieh dem
General v. Linſingen das Militärverdienſtkreuz
1. Klaſſe mit der Kriegsdekoration.

Der Austauſch der Schwerverwundeten.

* Konſtanz, 13. Juli. Heute morgen ¾9 Uhr traf
der zweite ſchweizeriſche Sanitätszug mit
deutſchen Kriegsinvaliden ein. Es waren
214 Mann, 6 Offiziere und 5 Sanitätsoffiziere. Alle rühm=
ten
wiederum die überaus gaſtfreundliche Aufnahme in
der Schweiz. Sie wurden in einen bereitſtehenden würt=
tembergiſchen
Lazarettzug verladen. Der Empfang auf
dem hieſigen Bahnhof war ebenſo begeiſtert, wie die ge=
ſtrige
Aufnahme des erſten Zuges.
* Konſtanz, 13. Juli. Die heute hier aus Frank=
reich
angekommenen deutſchen Kriegsinvaliden
erzählten wiederum mehr als die geſtrigen von ſchlech=
ter
Behandlung und Pflege in den franzöſiſchen
Gefangenenlagern und von ſchlechten Aufenthaltsorten in
Lyon. Im übrigen war der Empfang auf dem hieſigen
Bahnhof derſelbe wie bei dem geſtrigen Transport. Auch
heute war Prinz Max von Baden bei dem Empfang an=
weſend
und hielt mittags beim Eſſen eine kurze Anſprache,
in der er die Kriegsinvaliden auf deutſchem Boden, vor
allem auf badiſchem Boden, auch im Auftrage des Groß=
herzogs
begrüßte. Großherzogin Luiſe hatte wiederum
Blumen für die Krieger geſandt. 2 Uhr 10 Minuten ging
der Lazarettzug nach Karlsruhe ab.

Die deutſche Antwortnote an Amerika.

TU Kopenhagen, 13. Juli. Nachrichten, die
über London aus Neu=York eingetroffen ſind, beſagen,
daß die Neu=Yorker Börſe ſich geſtern ſehr ge=
drückt
zeigte. Im Anſchluß an die deutſche Antwort=
Note fielen vor allem die Aktien der Munitions= und
Kriegsbedarfsartikel ruckartig. Der Korreſpondent der
Morningpoſt in Waſhington, der ſeiner Zeitung die ſchar=
fen
engliſch=amerikaniſchen Preſſe=Kommentare der deut=
ſchen
Note gemeldet, fügt hinzu, daß dieſe Zeitungserör=
terungen
kein irgendwie zuverläſſiges Bild der allge=
meinen
Lage geben. An den verantwortlichen Stellen in
Waſhington halte man eine entſcheidende Verſchär=
fung
des Konflikts für völlig ausgeſchloſ=
ſen
und erkenne an, daß Deutſchland in nicht mißzuver=
ſtehender
Weiſe einen Bruch mit den Vereinigten Staaten
zu vermeiden wünſche.
TU Kopenhagen, 13. Juli. Die Times meldet
aus Waſhington: Wilſon, der gegenwärtig Ferien hält
und ſich in einem Kurort im Gebirge befindet, iſt der
Wortlaut der deutſchen Antwortnote noch nicht bekannt.
Die Note wird ihm in einigen Tagen vom Staatsſekretär
überreicht werden; darauf wird Wilſon mit Lanſing ge=
meinſam
die amerikaniſche Antwortnote ausarbeiten.
* London, 13. Juli. Die Times erfährt aus Wa=
ſhington
, es beſtehe kein Zweifel darüber, daß die Vor=
ſchläge
der deutſchen Note abgelehnt werden. Die
geſamte amerikaniſche Preſſe finde die Vorſchläge uner=
träglich
und beleidigend, zyniſch, zügellos und durchweg
enttäuſchend. Die deutſch=amerikaniſchen Blätter und
Organe, deren Beſitzer Deutſche ſeien, nähmen natürlich
einen anderen Standpunkt ein. Aber wenn auch die ganze
amerikaniſche öffentliche Meinung entrüſtet und enttäuſcht
ſei, ſo beſtünden doch wenig Anzeichen, daß eine Kriſe
heraufbeſchworen werde. Von Krieg werde fak=
tiſch
nicht geſprochen; über den Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen werde weni=
ger
geſprochen, als vor ſechs Wochen; obwohl
man allgemein der Anſicht ſei, daß weitere Verhandlungen
mit vagen Worten zwecklos ſeien und darauf hingewieſen
werde, daß man handeln müſſe, werde von allen Seiten
betont, daß nichts geſagt und getan werden dürfe, was
die Freiheit des Handelns des Präſidenten beeinträchti=
gen
könnte. Man argumentiere ſo: Man ließ dem Prä=
ſidenten
früher freie Hand, um den Standpunkt der Ver=
einigten
Staaten in Noten auseinanderzuſetzen, und er
entledigte ſich dieſer Aufgabe vortrefflich, man müſſe ihm
alſo auch jetzt freie Hand laſſen. Der Korreſpondent der
Morningpoſt in Waſhington kommt zu dem Schluß: All=
gemein
wird dargelegt, daß die Note nicht derart iſt, daß
es gerechtfertigt ſei, wenn die Vereinigten Staaten zu
ernſten Schritten ihre Zuflucht nähmen. Die Kommen=
tare
der Preſſe ſind entſchieden in dem Sinne gehalten,
man ſolle einen weiteren Druck auf Deutſchland ausüben,
aber den Frieden aufrechterhalten.

Ein franzöſiſches Dokument‟

* Berlin, 13. Juli. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt unter der Ueberſchrift Ein franzö=
ſiſches
Dokument‟ Die Ermittelungen der deut=
ſchen
Regierung zur Widerlegung des franzöſi=
ſchen
amtlichen Berichtes vom 17. Dez. 1914 über
die deutſchen Greuel ſind in den weſentlichen
Punkten abgeſchloſſen. Das Ergebnis iſt: Durchweg
kraſſe Unwahrheit oder grobe Ungenauigkeit der
Angaben dieſes franzöſiſchen Dokuments z. B.: Nach
dem Bericht der Unterſuchungskommiſſion ſollen zahlreiche
Ortſchaften von deutſchen Truppen ohne Grund zerſtört und
eingeäſchert worden ſein, ſo Marfaux le Gault=la=Foret,
Somme=Tourbe, Etrepy, Sermaize, Les=Baine, Bigni=
court
=ſur=Saulx Revigny, Vaſſincourt, Sammeille, Vil=
lers
=aux=Venis, Clermont=en=Argonne. In allen dieſen
Fällen ergaben die eidlichen Vernehmungen und dienſt=
lichen
Berichte, daß die Orte Brennpunkte ſchwerer Ge=
fechte
geweſen und von der Artillerie heftig beſchoſſen
worden ſind. Lediglich auf die Wirkung dieſer Kämpfe
ſind die Zerſtörungen und Brände zurückzuführen.
Warum verſchweigt der amtliche franzöſiſche Bericht dieſe
wichtigen Tatſachen? Hat die Unterſuchungskommiſſion
ſie nicht ermittelt? Dann gingen ihre Mitglieder gewiſſen=
los
vor. Oder ſind jene Tatſachen abſichtlich verheimlicht
worden, um das Volk beſſer belügen zu können? Dann
ſind die Urheber des Berichtes Verbrecher. Wo
bleibt das franzöſiſche Beweismaterial?

Ruſſiſche Geiſeln.

* Zürich, 13. Juli. In den Neuen Zürcher Nachr.
wird von beſonderer Seite darauf hingewieſen, daß der
Oſſervatore Romano vom 7. Juli im amtlichen Teil eine
Mitteilung der ruſſiſchen Geſandtſchaft beim Heiligen
Stuhl bringt, in der zu leſen iſt, kein Prieſter ſei
jemals als Geiſel von den Ruſſen gefangen
genommen worden, griechiſch=unierte Prieſter ſeien
verhaftet worden, jedoch nur, wenn ſie der Spiongge über=

führt waren. Die gegenſeitigen Beziehungen zwiſchen
der ruſſiſchen Armee und dem katholiſchen Klerus ſeien
vorzüglich. Der Schluß der Mitteilung bezieht ſich auf die
den Ruſſen vorgeworfene Mißhandlung der Ju=
den
. Zu dieſer Kundgebung der ruſſiſchen Geſandtſchaft
wird zunächſt bemerkt, der moraliſche Zwang, der dem
Oſſervatore Romano die Zurückweiſung einer derartigen
Mitteilung oder die Veröffentlichung einer Erwiderung
darauf unmöglich mache, ſei leicht zu verſtehen. Auf
Grund unbedingt zuverläſſiger Angaben wird dann aber
feſtgeſtellt, daß die Erklärung der ruſſiſchen Geſandtſchaft
jedenfalls in ihrer Allgemeinheit tatſächlich unzu=
treffend
iſt. Erwieſen iſt, daß vier Profeſſoren des
lateiniſchen Seminars in Przemysl im Juni von den
Ruſſen als Geiſeln nach Lemberg fortge=
ſchleppt
wurden. Nach gut unterrichteten galiziſchen
Zeitungen befindet ſich ferner unter den aus Lemberg
fortgeſchleppten Geiſeln auch Pater Sopuch, der Direktor
des großen Penſionats von Chyrow Pater Roſtoworoski
S. J. wurde nach Tomsk in Sibirien verbannt, ebenſo
eine Reihe von Seminariſten des lateiniſchen Ritus aus
Lemberg; ferner wurden nach Rußland deportiert der
Direktor des rutheniſchen Seminars in Lemberg Bociar
und der hochbetagte Pfarrer von Sokal, Janicki. Außer=
dem
ſeien noch manche Fälle von Mißhandlung
katholiſcher Prieſter durch die Ruſſen be=
kannt
.

Der Seekrieg.

* Grimsby, 13. Juli. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der Fiſchdampfer Hainton iſt geſtern
in der Nordſee von einem Unterſeeboot verſenkt
worden. Die Beſatzung wurde gerettet.
* London, 13. Juli. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Beſatzungen der Fiſchdampfer Mer=
lin
und Emarald ſind heute in Loweſtoft gelandet.
Beide Schiffe wurden durch Bomben, die von Beſatzungen
deutſcher Unterſeeboote an Bord gelegt wurden, in die
Luft geſprengt.
T.U. Rotterdam, 13. Juli. Unweit Pambrock=
ſhire
hielt ein Unterſeeboot den engliſchen Dampfer
Mealowfield an und beſchoß ihn. Ein Schuß
traf die Funkenkabine und tötete einen Matroſen. Nach=
dem
die Bemannung und Paſſagiere, unter denen ſich auch
zwei Frauen und Kinder befanden, 6½ Stunden in den
Booten auf dem Meere getrieben hatten, wurden ſie ge=
rettet
.
T.U. Kopenhagen, 13. Juli. Die Beſatzung des
däniſchen Dreimaſtſchooners Ellen iſt jetzt
im Heimathafen Marſtall eingetroffen. Der Steuermann
erzählte, daß Ellen am 6. Juli bei Kap Lindesnaes
von einem deutſchen Unterſeeboot in Brand
geſchoſſen und die Beſatzung vom ſchwediſchen Dampfer
Nautic aufgenommen wurde, nachdem ſie 16 Stunden
auf dem Meere umhertreiben mußte.
T.U. Amſterdam 13. Juli. In der Nähe von
Vliſſingen iſt geſtern eine engliſche Mine durch den
hohen Seegang gegen einen Brückenſteg getrieben worden.
Die Mine explodierte, jedoch ſind Menſchen nicht
verletzt worden; einiger Materialſchaden iſt angerichtet
worden.

Zerſtörung des Kreuzers Königsberg‟.

* London, 13. Juli. Reutermeldung. Die Ad=
miralität
teilt mit, daß die Monitore Severn und
Merſey den deutſchen Kreuzer Königsberg
in der Mündung des Rufidji am 4. und 11. Juli beſchoſſen
und gänzlich zerſtört haben.
Zu der Meldung der engliſchen Admiralität gibt
Reuter folgende Einzelheiten: Die Lage des Kreu=
zers
Königsberg machte den Angriff höchſt müh=
ſam
. Nur Fahrzeuge mit geringem Tiefgang konnten
dicht genug herankommen. Nachdem Flieger genau den
Platz feſtgeſtellt hatten, wo das Schiff lag, dampften die
Monitore am 4. Juli flußaufwärts und eröffneten das
Feuer. Die Königsberg antwortete ſofort mit gut ge=
zielten
ſchnellen Salven aus fünf Kanonen. Die Mer=
ſey
wurde zweimal getroffen. Eine Granate
tötete vier Mann. Da die Königsberg ganz im Ge=
ſträuch
lag, hatten die Flieger die größte Mühe, feſtzu=
ſtellen
, von wo aus geſchoſſen wurde. Am Anfang des Ge=
fechts
wurde das deutſche Schiff fünfmal getroffen. Nach
dem ſechſten Schuß meldeten die Flieger, daß die Maſten
noch ſtünden. Dann traf eine Salve die Königsberg‟,
ſodaß Flammen zwiſchen den Maſten aufſchlugen. Den=
noch
feuerten die Deutſchen mit einer Kanone mit Unter=
brechungen
weiter. Schließlich ſchwieg das Geſchütz, ent=
weder
wegen Munitionsmangel oder weil es beſchädigt
war. Die Königsberg war zwar nicht gänzlich ver=
nichtet
, aber doch außerſtande, zu kämpfen. Am 11. Juli
wurde die Königsberg in einem zweiten Angriff
ganz verniſchtet. Die Kreuzer Weymouth und
Pioneer halfen den Monitoren durch Beſchießen der an
der Küſte aufgeſtellten Geſchütze. Der Weymouth hatte
zwei Verwundete. (Anmerkung: Deutſcherſeits liegen
über vorſtehende Nachrichten noch keine Meldungen
vor.)
Der Kreuzer Königsberg wurde Anfang November
im Rufidjifluß (Deutſch=Oſtafrika), 6 Seemeilen oberhalb
der Mündung, von dem engliſchen Kreuzer Chatam
durch Verſenken des Kohlendampfers Newbridge der
1500 Tonnen Kohlen an Bord hatte, blockiert. Der kleine
Kreuzer Königsberg hatte die feindliche Schiffahrt ganz
erheblich geſtört und ſein Name wurde mit dem der
Emden viel genannt. Am 20. September näherte ſich
die Königsberg dem Hafen von Sanſibar, um Rache
für die Beſchießung der unbefeſtigten Hafenſtadt Dares=
ſalam
durch den engliſchen Kreuzer Pegaſus zu neh=
men
. Ein engliſches Wachtboot wurde durch drei Schüſſe
kampfunfähig gemacht, ſodann wurde der im Hafen lie=
gende
Pegaſus zuerſt aus 8000, dann aus 6000 Meter
Entfernung beſchoſſen und völlig zerſtört. Das war die
letzte bekannt gewordene Tat der Königsberg‟ Die Eng=
länder
und Franzoſen veranſtalteten hiernach auf die
Königsberg eine regelrechte Jagd und der kleine Kreu=
zer
wurde gezwungen, in der Rufidjimündung Zuflucht
zu ſuchen.
Der kleine geſchützte Kreuzer Königsberg der
im September 1905 vom Stapel gelaufen war, beſaß eine
Waſſerverdrängung von 3400 Tonnen. Die Beſatzung
betrug 322 Mann.

Maßnahmen gegen den Mißbrauch der
ſchwediſchen Flagge.

* Stockholm, 13. Juli. Gegen den Mißbrauch
der ſchwediſchen Flagge hat der König an die
Lotſen und Zollbehörden eine Verordnung erlaſſen, nach
der ſofort, wenn ein ausländiſches Schiff mit Abzeichen
einer anderen Nationalität, als dem Schiff wirklich zu=
ſtehend
, in einen ſchwediſchen Hafen einläuft, der Sach=

verhalt der Generalzollverwaltung telegraphiſch zu mel=
den
und die Ausklarierung nicht eher zu bewerkſtelligen
iſt, als bis die Genehmigung des Königs dazu eintrifft.
Das Schiff darf bis auf weiteres nicht abgehen oder aus=
gelotſt
werden. Ein ausländiſches Schiff, welches fälſch=
lich
die ſchwediſche Flagge oder ſchwediſche Nationalitäts=
abzeichen
führt, darf, außer in Seenot, nur bis zum näch=
ſten
Zollplatz gelotſt werden. Der betreffende Lotſe hat
bei den betreffenden Zollbehörden die Einlotſung anzu=
melden
. Stockholms Dagblad bemerkt, daß dieſe Beſtim=
mungen
von allen mit Befriedigung begrüßt werden dürf=
ten
, welche die Notwendigkeit einſehen, die Würde des
Reiches und das Recht der ſchwediſchen Flagge zu wahren.

Die engliſche Zenſur der neutralen Poſt.

* Stockholm, 13. Juli. Dem Aftonbladet wird
aus Waſhington geſchrieben, daß der Staatsſekretär des
Aeußeren Lanſing auf die Mitteilung des ſchwedi=
ſchen
Geſandten hin über den Bruch des Poſt=
geheimniſſes
durch England ſofort eine Unter=
ſuchung
anſtellen ließ. Die Klage des ſchwediſchen Ge=
ſandten
bezog ſich auf gewöhnliche und eingeſchriebene
Briefe der ſchwediſchen Geſandtſchaft nach verſchiedenen
Orten Schwedens, die, in Poſtſäcken der Vereinigten
Staaten verpackt, von der engliſchen Zenſur geöffnet und
geprüft waren, obwohl eine Anzahl ſchwediſcher Briefe
zurückbehalten wurde. Der amerikaniſche Botſchafter
Page iſt beauftragt, ſich über die in England augen=
blicklich
geltenden Beſtimmungen über die Zen=
ſur
für die Tranſitpoſt zu unterrichten. Außer=
dem
ſoll er den Auftrag erhalten, um beſondere Maßnah=
men
zum Schutz der amerikaniſchen Poſt zu erſuchen. Die
Mitteilung ſchließt: Waſhington leugne nicht, daß ein
kriegführendes Land das Recht habe, über die Tranſitpoſt
Zenſur zu üben; aber man erwäge, wie weit ſich ein ſol=
ches
Recht erſtrecke.

Die engliſche Anleihe.

* London, 13. Juli. Schatzkanzler Mac Kenna
teilte im Unterhauſe mit, daß die Geſamtzeichnun=
gen
auf die neue Anleihe 600 Millionen
Pfund Sterling betragen.

Die Aufruhrſzenen in Moskau.

* Petersburg, 13. Juli. Dem Rjetſch zufolge
wird auf den Eiſenbahnen nach Moskau eine große
Menge Hab und Gut, Stoffe, Möbel, Koſtbarkeiten
u. a., das bei den letzten Unruhen geraubt
worden iſt, dorthin zurücktransportiert. Es wird alles
in beſonderen Speichern untergebracht. In Podolsk
und anderen Provinzſtädten wurden viele Verhaftungen
vorgenommen. Unter den Verhafteten befinden ſich Mos=
kauer
, die das Geraubte losſchlugen. Sie werden nach
Moskau übergeführt. Dem Profeſſor für ſlawiſche
Philoſophie an der Univerſität Moskau P. F. Brandt
wurde bei den Pogromen ſeine Wohnung und ſeine
wertvolle Bibliothek demoliert und ihm ſelbſt ein
Auge ausgeſchlagen. Der Profeſſor hatte bei
Beginn des Krieges in einer Sitzung des Rates der Uni=
verſität
gegen die Ausſchließung von deutſchen Gelehrten
aus der Zahl der Ehrenmitglieder der Univerſität pro=
teſtiert
.

Die Cholera im ruſſiſchen Heer.

T.U. Wien, 13. Juli. Curjer Lweski meldet, daß die
Cholera bedenklich im ruſſiſchen Heere
wütet. Selbſt während des Winters habe die Seuche
nicht nachgelaſſen. Die Haupturſache des Umſichgreifens
der Seuche im ruſſiſchen Heere ſei der Mangel an hygieni=
ſchen
Vorbeugungsmaßnahmen.

Ruſſiſches.

* Petersburg, 13. Juli. Laut Rjetſch wurden
aus dem Gouvernement Charkow ſämtliche
Deutſchen und Oeſterreicher ausgewieſen
ſelbſt diejenigen, denen bisher die Aufenthaltserlaubnis
erteilt iſt. Ferner iſt es in Charkow verboten, am Tele=
phon
deutſch oder türkiſch zu ſprechen.
* Petersburg, 13. Juli. Das Petersburger
Kriegsgericht verhandelte gegen ſechs Bauarbeiter,
ſowie gegen eine tſchechiſche Kurſiſtin, eine öſterreichiſche
Untertanin, wegen Zugehörigkeit zum Petersburger
ſtädtiſchen Komitee der ſozialrevolutionären
Partei. Drei Angeklagte wurden freigeſprochen, die
übrigen zu 46 Jahren Kerker verurteilt.

Ein italieniſcher Munitionsausſchuß.

* Rom, 13. Juli. Die Tribuna meldet: Der König
unterzeichnete im Hauptquartier ein Dekret, durch das ein
Ausſchuß für die intenſivere Herſtellung
von Waffen und Munition ernannt wird, an dem
der Miniſterpräſident, ſowie die Miniſter des Schatzes,
des Krieges und der Marine teilnehmen; zugleich wurde
Generalleutnant Alfredo Dellolio zum Unterſtaats=
ſekretär
für Waffen und Munition ernannt.

Die Verhandlungen des Vierverbandes
mit Rumänien.

* Paris, 13. Juli. Das Echo de Paris hofft, daß
Rumänien ſchließlich doch noch eingreifen
werde. Nach Einbringung der Ernte in Rumänien
werde wohl endlich die Entſcheidung fallen, allerdings
dürfe man ſich nicht in allzu optimiſtiſchen Illuſionen wie=
gen
, denn in Rumänien ſeien zwei Parteien, eine für, die
andere gegen die Intervention. Das beſte Mittel, den
ſchwankenden Staat von den Vorteilen zu überzeugen, die
durch die Intervention an der Seite des Vierverbandes er=
reicht
werden können, ſei, ſelbſt ſehr ſtark zu ſein. Die Auf=
faſſung
, daß eine Intervention Rumäniens zum mindeſten
ſehr fraglich ſei, wird von einem Teil der Pariſer und dem
größten Teil der Provinzpreſſe geteilt. So ſchreibt der
Berichterſtatter des Lyoner Progrés, daß die Verhand=
lungen
Rumäniens mit dem Vierverband
andauern, daß jedoch die Lage ſtationär bleibe. Man
zeige in diplomatiſchen Kreiſen in Bukareſt bezüglich der
Unterhandlungen einen gewiſſen Peſſimismus. Alles
llaſſe erkennen, daß Bratianu die Verhandlungen ver=
ſchleppen
wolle. Die Intervention werde keinesfalls vor
September erfolgen.

Neue Ausfuhrbeſtimmungen Rumäniens.

* Bukareſt, 13. Juli. Halbamtlich verlautet, daß
ab nächſten Sonntag neue Beſtimmungen für die Aus=
fuhr
von Getreide ſowie von jenen Waren gelten,
deren Ausfuhr nicht verboten iſt. Ausgehend von der
Notwendigkeit, keine rumäniſchen Waggons über die
Grenze zu laſſen, erfolgt die Beförderung von Waren bis
zu elf in deren Nähe gelegenen Orten. Von hier aus hat
die Weiterbeförderung durch die Käufer zu erfolgen. Auf
dieſe Weiſe ſollen täglich zu den verſchiedenen Grenzor=

[ ][  ][ ]

ten gegen 30 Magons befördert werden, Die beitreſſnde
Verfügung des Miniſteriums wird gleichzeitig feſtſtellen,
in welchem Umfange an dieſem Export die Grundbeſitzer,
landwirtſchaftlichen Syndikate, Bauern und die übrige Be=
völkerung
beteiligt ſein ſollen.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 13. Juli. Ein feindliches
Schiff vom Typ des Jeanne d’Are beſchoß den Gen=
darmeriepoſten
von Baba Burnu, 4 Kilometer öſtlich
Adalia in Kleinaſien. Das Schiff feuerte 30 Granaten
ub, die weder Schaden noch Menſchenverluſte verurſachten.
* Konſtantinopel, 13. Juli. Die Agence Milli
teilt mit: Der Temps will aus Athen erfahren haben,
daß die muſelmaniſche Bevölkerung die Wohnſtätten der
Chriſten, insbeſondere der Griechen in der Türkei, plün=
dere
, und zwar unter wohlwollender Duldung der Regie=
rung
, die oft die Plünderer unterſtütze. Wir halten es
für überflüſſig, die Nachricht amtlich als falſch zu bezeich=
nen
, da überhaupt keine Ausſchreitungen
gegen Chriſten begangen worden ſind. Die
ſprichwörtliche Rechtſchaffenheit der muſelmaniſchen Be=
völkerung
bildet eine Bürgſchaft für die Verläßlichkeit
unſerer Erklärungen.

Der Angriff auf die Emdenmannſchaft in der
grabiſchen Wüſte.

* Konſtantinopel, 13. Juli. Der Tanin ver=
öffentlicht
ein Telegramm des Abgeordneten von Mekka,
Adullah, der die Annahme zu widerlegen ſucht, daß
arabiſche Stämme, die die Beſatzung der Emden=
in
der arabiſchen Wüſte angriffen, von Eng=
land
gedungen waren. Der Zwiſchenfall ereignete ſich nur,
weil die Zivilverwaltung von der Reiſe der Beſatzung
der Emden keine rechtzeitige Verſtändigung
ergehen ließ. Die Annahme, der Adullah entgegen=
tritt
, war in der Erzählung der Erlebniſſe der Beſatzung
der Emden enthalten und dürfte ihre Richtigkeit haben.

Spaniens aufrichtige Neutralität.

* Paris, 13. Juli. In einem Interview, das der
ſpaniſche Miniſterpräſident Dato einem Vertreter des
Temps in Madrid gewährte, ſprach ſich Dato eingehend
über die Ziele ſeiner Politik, beſonders die Hal=
tung
der Parteien Spaniens gegenüber der Neutralität,
aus. Er erklärte, es ſei Sophismus, zwiſchen der Neu=
tralität
des Staates und der Neutralität der
Nation unterſcheiden zu wollen, wie es die liberalen
Parteien verſuchten. Das Mißtrauen der Liberalen
gegen die Regierung ſei durchaus unbegründet. Es gebe
für die Regierung nur eine Neutralität, und zwar
eine ſolche, die das Vertrauen aller Staaten genieße, die
Spanien mit der Wahrung ihrer Intereſſen beauftragt
haben. Sich dieſes Vertrauens würdig zu erweiſen, ſei
das Ziel der Neutralität der Regierung. Dieſe Auffaſſung
der Neutralität entſpreche auch der Auffaſſung der großen
Majorität des Landes. Die Regierung könne nicht zu=
laſſen
, daß dieſe oder jene Partei oder Fraktion ihr eine
Auffaſſung aufzwingen wolle, deren Parteilichkeit und
Heftigkeit jeder Neutralität zuwiderlaufe. Die Regierung
werde in dieſer Richtung mit äußerſter Energie vorgehen
und keinen verdächtigen Einfluß dulden. Deshalb habe
die Regierung jede Polemik über die internationale Lage
unterſagt, die in Wirklichkeit nur einen Vorwand für die
gewöhnlichen Parteikämpfe bilden würde. Die Regie=
rung
werde im gegebenen Augenblick Rechenſchaft ablegen
können was ſie für den Schutz der Intereſſen der Nation
getan habe. Man werde dann ſehen, daß das Werk nicht
vergeblich war.
* Bern, 13. Juli. Aus der Begründung des Neuen=
burger
Urteils in Sachen des deutſchen Roten Kreu=
zes
gegen Frau Piaget geht hervor, daß der Frei=
ſpruch
nicht auf Grund der Beurteilung des Tatbeſtandes
erfolgte, ſondern weil der Richter den Standpunkt ein=
nahm
, daß dem klägeriſchen deutſchen Roten Kreuze die
Aktivlegitimation zur Klage fehlte, indem
Frau Piaget nicht das deutſche Rote Kreuz als ſolches be=
leidigte
, ſondern einzelne nicht genannte Damen.
* Paris, 13. Juli. Meldung der Agence Havas.
Finanzminiſter Ribot hat am Montag in der Kammer
den Geſetzentwurf auf Erhöhung des Ausgabebetrages
der Landesverteidigungsſtaatsſchatzſcheine
auf ſieben Milliarden eingebracht. Der am 18. Mai auf
ſechs Milliarden feſtgeſetzte Ausgabebetrag iſt bereits um
150 Millionen überſchritten.
* Mailand, 13. Juli. Corriere della Sera erhält
aus Rom die Beſtätigung der Nachricht, daß General
Taſſoni, bisher Gouverneur von Tripolitanien, nach
Italien zurückgekehrt iſt. Er wird durch den jetzigen Gou=
verneur
der Cyrenaika, General Ameglio, erſetzt.
* London, 13. Juli. Die letzte Verluſtliſte
führt 156 Offiziere und 2440 Mann auf.
* London, 13. Juli. Reuter meldet aus Neu=
York: Die amerikaniſche Regierung beſtellte
drei lenkbare Luftſchiffe vom Zeppelintyp in Hart=
ford
(Connecticut).
* London, 13. Juli. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Kapſtadt: Wie verlautet, wird der Gouver=
neur
von Deutſch=Südweſtafrika auf Ehren=
wort
freigelaſſen werden. Er wird ſeinen Wohnſitz in
Grootfontein nehmen, wo ſeine Gattin ſich bereits befindet.
* Teheran, 13. Juli. Das Kabinett hat um
ſeine Entlaſſung nachgeſucht. Dieſe iſt angenommen
worden, weil ſich das Kabinett nicht mit dem Parlament
einigen könnte. Ein neues Kabinett ſoll von Muſto Iv=
kius
Memalek gebildet werden. Er wird von der Demo=
kratie
unterſtützt.

Letzte Nachrichten.

* Zürich, 13. Juli. Der Staatsrechtslehrer Profeſſor
F. Fleiner=Heidelberg iſt zum 1. Oktober 1915 an
die Univerſität Zürich berufen.
* Madrid, 13. Juli. Eine Exploſion fand in
einem Tunnel in Ripolli (Provinz Grona) ſtatt, wodurch
9 Perſonen getötet und zahlreiche verletzt wurden.
* Liſſabon, 13. Juli. (Meldung der Agence Havas.)
An Bord des Kanonenbootes Ibo erfolgte bei
Kap Verde eine Exploſion, durch die zwei Matroſen
getötet und mehrere verletzt wurden, davon vier ſchwer.
Das Kanonenbrot wurde beſchädigt. Ein engliſcher Kreu=
zer
, welcher in der Nähe des Kanonenbootes ankerte, kam
zu Hilfe.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 13. Juli. Börſenſtimmungsbild.
Die kommende Kriegsgewinnſteuer bewirkte bei weiter
eingeſchränktem Geſchäft verſchiedene Bewertung der

Kriegskonjunkturpapiere; diejenigen, deren große Gewinne
ſchon bekannt waren, gaben um einige Prozente nach, wo=
gegen
die anderen, bei denen die vorſtehende Einſchränkung
nicht zutrifft, ſowie Eiſenwerte und Aktien von Schwach=
ſtrom
=Geſellſchaften feſte Tendenz zeigten. Gebrüder
Bohler=Aktien wurden mit der Begründung als zurück=
geblieben
namhaft höher geſetzt. Die Androhung zur Er=
richtung
eines Zwangsſyndikats zur Herbeiführung der
Verlängerung des Kohlenſyndikats wurde überwiegend
beifällig aufgenommen, hinterließ aber bei den Kohlen=
aktien
nur geringen Eindruck. Rentenwerte, ebenſo De=
viſen
, unverändert. Geldmarkt flüſſig.

Stimmen aus dem Publikum.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
ſeinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.;
In Nr. 188 Ihres geſchätzten Blattes vom letzten
Samstag brachten Sie ein Eingeſandt das ſich mit den
hohen Obſtpreiſen befaßt und worin geſagt wird, daß
große Mengen des aufgekauften Obſtes für Holland
beſtimmt ſeien, das von dort ſicher nach England aus=
geführt
würde. Ich möchte mir erlauben, Ihnen zur Rich=
tigſtellung
dieſer wohl nur auf Vermutung gegründeten
Behauptung ergebenſt mitzuteilen, daß auf Grund des
§2 der Kaiſ. Verordnung vom 31. Juli v. Js., betr.: das
Verbot der Ausfuhr von Verpflegungs=, Streu= und
Futtermitteln die Ausfuhr von Obſt und Beeren in fri=
ſchem
, getrocknetem, gedörrtem, gekochtem oder ſonſt konſer=
viertem
Zuſtande verboten iſt und mithin Obſt nach
Holland wie überhaupt nach dem Auslande nicht ausge=
führt
werden kann. (Dieſes allgemeine Ausfuhrverbot
iſt aber z. B. für die Ausfuhr von Obſt nach der Schweiz
zeitweiſe aufgehoben geweſen, ob für Holland das gleiche
der Fall war, iſt uns nicht bekannt. D. Red.)

Briefkaſten.

Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
O. K. Wir können doch nicht die ganze Beſoldungs=
ordnung
im Briefkaſten abdrucken. 1 U 59 bedeutet, daß
Sie wegen Beeinträchtigung der Gebrauchsfähigkeit eines
größeren Gliedes ſowohl zum ſtehenden Dienſt im Heere,
als auch in der Erſatzreſerve und für den Landſturm un=
tauglich
ſind; L. 62 bedeutet Landſturmtauglichkeit wegen
eines Fehlers oder Erkrankung der Gelenke. Dauernd
Untaugliche ſind auf Grund von § 15 des Reichsmilitärge=
ſetzes
bezw. Artikel 2 § 27 des Geſetzes betr. Aenderungen
der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 von jeder weiteren
Geſtellung vor den Erſatzbehörden entbunden. Auf dieſe
dauernd Untauglichen zurückzugreifen, liegt kein Anlaß
vor. Eine ſolche Maßnahme kann nur durch eine Aende=
rung
des Militärgeſetzes unter Mitwirkung des Reichs=
tages
getroffen werden.
Dauernd unbrauchbar. Wenn in Ihrem Paß ſteht,
daß Sie dauernd untauglich ſind, werden Sie auch nicht
mehr gemuſtert. Siehe auch die vorſtehende Antwort.
L. F. Für die Unterſtützung iſt Bedürftigkeit Voraus=
ſetzung
. Im Falle der Bedürftigkeit bekäme Ihre Familie
24 Mark Staatsunterſtützung. Die Gemeinde gewährt
Zuſchüſſe im Falle der Not. Wenden Sie ſich mit einem
Geſuch an das Bezirkskommando, es iſt aber fraglich, ob
einem ſolchen Wunſche entſprochen wird.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 261 ent=
hält
: Feldintendantur des Gardekorps.
In=
fanterie
uſw.: Garde: 1. und 3. Garde=Regiment z. F.;
1. und 2. Garde=Reſerve=Regiment; 1. Garde=Erſatz= Re=
giment
; Grenadier=Regimenter Alexander und Auguſta;
Garde=Füſilier=Regiment. Grenadier= bzw. Infanterie=,
bzw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 2, 3, 4, 7, 8 (ſ. Erſ.=Inf.=
Regt. Gropp), 12, 14, 16 (ſ. Feldfliegertruppe), 18 (ſ. auch
Reſ.=Inf.=Regt. v. Consbruch und Erſ.=Inf.=Regt. v. Rein=
hard
), 20, 22, 27, 28, 30, 32, 33, 34, 37, 41, 42, 43, 44, 49,
50, 53, 54, 55, 56, 58, 59 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Gropp), 61, 63
bis einſchl. 67, 72, 74, 75, 76, 81, 82 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 83), 85, 92 bis einſchl. 98, 112, 114 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 83), 116, 117, 129, 131. 132, 137, 140, 141, 142, 147, 148
(ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 149, 150, 152, 154,
158, 160, 161, 162, 164, 169, 170, 173, 175, 176, 334. Regi=
ment
v. Kurnatowski von der Truppenabteilung Eſebeck.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 5 (ſ. auch Erſ.=Inf.=
Regt. Keller), 8 10, 11, 16, 18, 19, 20, 23, 25 bis einſchl.
32, 34, 55, 56, 57, 61, 65, 66, 68, 69 70, 75, 76, 77, 80,
82, 83, 92, 93, 99, 201, 202 (ſ. auch Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 83),
204, 205, 208, 209, 212, 213, 214, 219, 223, 227, 230, 231, 235,
240, 254, 259, 262 und Regiment v. Consbruch. Erſatz= In=
fanterie
=Regiment der 10. Landwehr=Diviſion, ſowie Re=
und II, Gropp, Keller, v. Nußbaum und v. Reinhard. Re=
ſerve
=Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr. 1 und 4. Land=
wehr
=Infanterie=Regimenter Nr. 1 (ſ. Regiment v. Kur=
natowski
), 3, 10, II, 12, 15, 19, 21. 22, 25, 26, 31, 34, 36,
38, 49, 51, 57, 66, 68, 75, 76, 109. Landwehr=Erſatz= Infan=
terie
=Regiment Nr. 5. Landſturm==Infanterie=Regiment
Nr. 115. Beſatzungs=Regiment Nr. 7 Poſen ſiehe Inf.=
Regt. Nr. 334. II. Weſtfäliſches Landwehr=Infanterie=
Bataillon Breslau (ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 57). Ueber=
planmäßiges
Landwehr=Infanterie=Bataillon Nr. 1 des
IV. Armeekorps. Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 28.
Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 10 (ſ. Landw.
Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 5). Landſturm=Infanterie=Bataillone
I Bitſch, I Caſſel (ſ. Landſturm=Inf.=Regt. Nr. 115).
Coſel, III Darmſtadt, III Frankfurt a. O., Kattowitz (ſ.
Inf.=Regt. Nr. 334), Lübeck, I Saarlouis (ſ. Regiment
v. Kurnatowski), I Schrimm, I Tilſit (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
v. Nußbaum), Wiesbaden, Woldenberg; Zuſammen=
geſetztes
Landſturm=Infanterie=Bataillon Marienwerder=
Raſtenburg (ſiehe Regiment v. Kurnatowski). 26. Land=
ſturm
=Infanterie=Erſatz=Bataillon des VII. Armeekorps.
Jäger=Bataillon Nr. 5; Reſerve=Bataillone Nr. 3 und 6.
Ueberplanmäßige Radfahrer=Abteilung Königsberg (ſiehe
Regt. v. Kurnatowski). Maſchinengewehr=Abteilungen
Nr. 13 Poſen und Gerber (beide ſ. Regt. v. Kurnatowski);
Maſchinengewehr=Kompagnie Reichelt (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
v. Nußbaum); 1. Erſatz=Maſchinengewehr=Kompagnie des
XX. Armeekorps (ſ. Erſ.=Inf.=Regt Gropp). Kaval=
lerie
: Küraſſiere Nr. 2, 7; Grenädiere zu Pferde Nr. 3;
Dragoner Nr. 8, 18, 19; Reſerve=Dragoner Nr. 3, 6; Re=
ſerve
=Huſaren Nr. 6; Ulanen Nr. 8; Jäger zu Pferde
Nr. 1, 3; Erſatz=Eskadron Kopfermann (ſ. Ulanen=Regt.
Nr. 8; 2. Landwehr=Eskadron des VIII. Armeekorps;
Reſerve=Abteilung Nr. 50. Feldartillerie: Regi=
menter
Nr. 5, 14, 24, 25, 36, 37, 112; Reſerve=Regimenter
Nr. 3, 6, 13, 58. Fußartillerie: Regimenter Nr. 8,
20; Reſerve=Regimenter Nr. 14, 20; Landwehr=Bataillon
Nr. 1. Pioniere: Regimenter Nr. 19, 23, 30; Batail=
lone
; II. Nr. 9, I. Nr. 11; Reſerve=Kompagnie Nr. 52;
1. Landſturm=Kompagnie des VII. Armeekorps. Schwere
Minenwerfer=Ahteilungen Nr. 8 und 42. Verkehrs=

truppen: Mitär=Eiſendahndtrektion Nr. 3. Linien=
Kommandantur Brüſſel. Eiſenbahn=Baukompagnie
Nr. 12. Eiſenbahn=Betriebskompagnie Nr. 29. Armee=
Telegraphen=Abteilung Nr. 5. Fernſprech=Abteilungen
des XXIV und des XXXIX. Reſervekorps. Funker=
Erſatz=Abteilung Nr. 1. Feldfliegertruppe. Kavallerie=
Kraftwagenkolrnne Nr. 3. Train: Train=Abteilung
Nr. 21; Train=Kolonne der Telegraphen=Direktion der Ar=
mee
=Abteilung v. Woyrſch. Proviantkolonne Nr. 1 der
1. Infanterie=Diviſion. Magazin=Fuhrparkkolonne Nr. 34
der 8. Armee. Etappen=Pferdedepot des VI. Armeekorps.
Pferdelazarett Liſſa i. P. Infanterie= Muniti=
onskolonne
Nr. 4 des II. Armeekorps. Sani=
ſtäts
=Formaltionen: Reſerve=Sanitäts=Kompagnie
Nr. 11 des IV. Armeekorps und Nr. 61 des XXXI. Re=
ſervekorps
. Armierungs= und Straßenbau=
Formationen: Armierungs=Bataillone. Straßen=
bau
=Kompagnie Nr. 36. Bezirkskommandos.
Garniſonverwaltung Danzig. Weiter ſind
erſchienen: die Marine=Verluſtliſte Nr. 36, die Bayeriſche
Verluſtliſte Nr. 198, die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 163 und
die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 211.

Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazareften.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.

A Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 34 Uhr nachm.
B Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 24 Uhr
nachm. C Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Hein=
heimerſtraße
21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
46 Uhr nachm. D Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Stein=
ſtraße
21. Täglich 25 Uhr nachm. E Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 24 Uhr nachm.
Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
36 Uhr nachm. G Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 24 Uhr nachm. HI Marienhöhe (Geneſungsheim),
Täglich 1012 Uhr vorm., 4½—6½ Uhr nachm. I Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
24 Uhr. K Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
23½ Uhr nachm., Sonntags 1112 Uhr vorm. L Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und Sonn=
tags
von 24 Uhr. M Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 11.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 24 Uhr nachm. N Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
1012 Uhr vorm., 24 Uhr nachm. O Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 34 Uhr
nachm. P Ererzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2 4 Uhr nachm. C Reſervelazarett I Neubau, Eſchollbrückerſtraße
Zugänge bis einſchließlich 11. Juli1915.
Abels, Heinrich, Krefeld, J.=R. 28, O Adler, Alois,
Bethel, Pion.=Batl. 21/3, L. Burger, Ernſt, Betzingen,
R.=J.=R. 119/12, I Baſel, Wilhelm, Griesheim, J.=R.
115/2, E.=Batl. 1, P Bloch, Joſef, Randegg, Lſt.=Erſ.=
Batl. Dſtdt./4, P Bäuche, Leonhard, Mainzfeld, J.=R.
121/8, K Brotz, Hermann, Klotze, J.=R. 66/1, K
Celarne, Franz, Bensheim, E.=J.=R. 253/10, O Cahn,
Otto, Straßburg, R.=F.=Art.=R. 10/6, G Dürr, Carl,
Rothenburg, R.=J.=R. 121/5, G Doltz, Emil, Langen=
bißheim
, Feld=Laz. 27, B Engels, Otto, Köln, R.=F.=
A.=R. 15, O Engſtfeld, Wilhelm, Wülfrath, R.=J.=R.
16/3, K Eckhardt, Heinrich, Dreieichenhain, J.=R. 118, B
Fröhlich, Philipp, hier, Maſchinenamt I, Brüſſel, K
Fiſch, Karl, Bad=Nauheim, J.=R. 168/2, E.=Batl. 1, P
Gutmann, Karl, Rente, 13. Pion.=Batl., 4 F.=K., K
Gaſt, Chriſtoph, Herzogenaurach, L.=J.=R. 6/7, K Gräff,
Heinrich, Altenbamberg, Drag.=Reg. 23, B Houben,
Mathias, Aachen, Stab der 16. Reſ.=Div., O Hecker, An=
ton
, Paderborn, J.=R. 158, O Haas I, Anton, Fauer=
bach
, J.=R. 168, 2. E.=B. 1, P Heß, Heinrich, Krefeld,
R.=L. II, F.=A. 25/2, L. Hechler II., Ludwig, Bad Orb,
J.=R. 80, 2. E.=B., Holly, Franz, Wittgert, J.=R. Groß=
herzogin
9, K Janda, Georg, Iworkau, J.=R. 23, O—
Jaquer, Hubert, Pfaſtadt, R.=J.=R. 110/3, G Jäger,
Ludwig, Waldshut, Leutnant, K Judlekofer, Johann,
Erzinger, J.=R. 170, B Konnuf, Karl, Brühl, 115/9, K
Kies, Arthur, Magdeburg, J.=R. 185, B Kloos, Hein=
rich
, Wackerhain, J.=R. 117/5, I Kunz, Peter, Char=
lottenburg
, R.=J.=R. 118/10, O Kraus, Auguſt, Bod=
mon
, R.=J.=R. 111/9, G Keil, Peter, Arm.=Batl. 116/4,
K Krauſe, Paul, Soritter, Et.=Fernſp.=Abt. 2, K
Kröy, Karl, Mörſch, J.=R. 185/2, K Keller, Wilhelm,
Heidelberg, R.=J.=R. 111/12, K Krampitz, Guſtav, Du=
meran
, F.=A.=R. 25, B Kleinböll, Heinrich, Dörnheim,
E.=Ldſt.=B. II Darmſtadt, B Krämer, Wilhelm, Bullan,
R.=J.=R. 260, B Knöchel, Georg, Dreieichenhain, Ldſt.=
Batl. II. Darmſtadt, B Lutz, Konrad, Weihern, J.=R.
87/5 K., I Liedhoff, Edmund, Blettſtedt, R.=F.=A. 40, O
Lüſſow, Heinrich, Güſtrow, R.=Jäger=Batl. 14/1, K
Michel, Emil, Offenbach a. M., J.=R. 115, 2. E.=B./1, P
Matthes, Johs., Hummetrot, Ldſt.=Erſ.=Batl. 3 Darm=
ſtadt/
2, P Müller, Karl, Frankfurt a. M., J.=R. 81/2, G.
Mhick, Louis, Allendorf, J.=R. 116/5, K Marks, Ernſt,
Paſewalk, 1. P.=Batl. 21, 1. Feld=K. K Niebauer, Jo=
hann
, Regensburg, 8. Bayer. J.=R., 4. Komp., N
gimenter Königsberg I (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. v. Nußbaum) Nehrke, Hans, Königsberg, J.=R. 170/12, K Ottawa,
Franz, Ober=Lazisk. J.R. 51. O Oberle, Hermann,
V.=L.=Lörde, Pion.=R. 25/6, M Päsler, Robert, Stein=
grund
, R.=J.=R. 13/9, K Rosbach, Eduard Amern=
St. Anton, F.=A.=R. 14, O Reinig, Peter, Zwickau, J.=R.
118/9, L. Reiſch, Georg, Saulelweiler, R.=J.=R. 119/3,
K Roth, Wilhelm, Frankfurt a. M., F.=A.=R. 27/6, K.
Roſe, Viktor, Grabow Hauptmann, K Senpps,
Heinrich, Romrod, R.=J.=R. 116, B Stender, Dietrich,
Hünſe, J.=R. 190/3 K., I Seibert, Peter, Womingerod.
J.=R. 118/1, O Steinmann, Guſtav, R.=L. III, G.=J.=E.
87/16, E Steinbrecher, Willy, Darmſtadt, F.=A.=R.
61/4. N Schröder, Kaſpar, Bremen, A.=Batl. 84, H
Volk, Johann, Lorſch, F.=A.=R. 25, O Vogt, Emil,
Frankfurt a. M., F.=A.=R 25, O Vey, Wilhelm, Neu=
Iſenburg, J=R. 117. 2. Erſ.=Batl./2, P Vollmer, Joſeph,
E.=Pion.=Batl. 21/3, G Weber, Georg, Seckmauern,
Reſ.=Laz. III, P Werle, Willy, Darmſtadt. J.=R. 168/2,
G Wöltge, Guſtav Sommerſcherf, 13. Pion.=Batl./4,
K Wodaz, Eugen, Batibor, Major, K Winter, Karl,
Hezelsdorf, Leutnant, M Zrill, Wilhelm, Lindewera,
Flieg.=Abt. 9, B.
(Schluß des redakkianellen Teils.)

Gibt es wirklich ein Mittel zur
Nür Damen: Erzielung schöner Körperfor-
men
, zur Erlangung eines ide-
alen
, üppigen, festen Busens, ohne die Taille zu erwei-
tern
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aller Kreise. Die bekannte Arztin, Frau Dr. von K. in P.,
wandte infolge wiederholten Stillens die Präparate bei
sich selbst an und stellte ein glänzendes Zeugnis nicht
nur über die Vergrösserung, sondern auch über die
Festigung des Busens aus. Beachten Sie genau: Wir-
kung
absolut unschädlich, ohne Erweiterung der
(6574a
Taille.

[ ][  ][ ]

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Schwarze Kostüme
Schwarze Blusen
Schwarze Unterröcke;
Schwarze Röcke
I
Auswahlsendungen in Trauerkleldung werden sofort erledigt.
G. m.
Ee Renteld & C0., b. M. Speziathaus
Telephon 2539.
Ludwigstr. 5.
(7628a)

Tut Euren Hammerſchlag
am Kreuz in Eiſen!

Familiennachrichten.

KRIEGSTRAUUNG.
Hoboist Sergeant Martin Sohl
im-Leibgarde-Inf.-Regt. 115
und
Dora Netz
zeigen ihre am Mittwoch, 14. Juli, nach-
mittags
3 Uhr, in der Martinskirche statt-
findende
TRAUUNG ergebenst an.
Ehlen, Darmstadt (Kaupstrasse 10)
Juſi 1915.
(*14169

Statt Karten!
Ihre VERMKHLUNG béehren sich
anzuzeigen
Paul Schnurrbusch,
Grossh. Konzertmeister,
und Frau Grete, geb. Diedrich.
Darmstadt, den 12. Juli 1915.
(*14146

Todes=Anzeige.
Heute erhielten wir die traurige Nachricht,
daß unſer geliebter, guter Sohn, Bruder, Neffe
und Vetter
(B10349
Luowig Srier
Erſ.-Reſ. Inf.-Regt. 118, 5. Komp.
am 24. Mai verwundet und am 31. Mai im
Feldlazarett geſtorben iſt.
In tiefem Schmerz:
Karl Stier, Schreinermeiſter,
und Familie.
Darmſtadt, den 12. Juli 1915.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
heute vormittag 7 Uhr meine innigſtgeliebte
Frau, unſere liebe Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter und Schwägerin
(10376
Margareihe Wieſenecker
geb. Reinheimer
nach langem, ſchwerem, mit Geduld ertragenem
Leiden im Alter von 32 Jahren zu ſich zu
nehmen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Wieſenecker,
Familie Reinheimer,
Familie Wieſenecker.
Darmſtadt, den 13. Juli 1915.
Erbacherſtraße 53, pt.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 15. Juli,
nachmittags ¾4 Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofes
aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb am
27. Juni unſer lieber, unvergeßlicher Sohn,
(10291
Bruder und Schwager
Heinrich Laurenſchlager
Erſ.=Reſ. im Inf.-Regt. 168, 7. Komp.
im 31. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Familie Gaſtwirt Lautenſchläger.
Nieder=Beerbach, den 12. Juli 1915.

Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres Mit=
glieds
und Feldzugskameraden
Herrn Bartholomäus Schon
Hoftheaterdiener i. P.
findet am Mittwoch, 14. Juli, nachmittags 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
(10365
Wir erſuchen alle Kameraden, ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.

Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres Mit=
glieds
und Feldzugskameraden
Herrn Peter Berres
(10377
Handarbeiter
findet am Donnerstag, den 15. Juli, nachmit=
tags
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
verſammeln. Der Vorſtand.

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei
unſerem ſchweren Verluſte ſagen wir
unſeren innigſten Dank.

Familie Jonas.

Darmſtadt, 13. Juli 1915.

(10371

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme und
die ſchönen Blumenſpenden beim Hin=
ſcheiden
meiner lieben Frau ſage ich
herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
J. Hommer.
Darmſtadt, 13. Juli 1915.
Schwanenſtraße 2.
(*14157

Dankſagung.
Für die mir bei der Beerdigung meines
Sohnes
(*14128
Bragoner Korbier
(2. Heſſ. Leib-Brag.-Regt. Nr. 24, Darmſtadt)
erwieſene Teilnahme und Aufmerkſamkeiten, be=
ſonders
ſeitens der früheren Kameraden und Vor=
geſetzten
meines Sohnes, ſowie für die ergreifenden
Worte des Herrn Diviſionspfarrers Schäfer, ſage
ich Allen meinen tiefempfundenen Dank.
Franz Körbler.

Dankſagung.
Für die uns erwieſene aufrichtige Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres Vaters, Großvaters,
Schwiegervaters, Schwagers und Onkels
Herrn Lnowig Schorl
Poſtſchaffner i. P.
für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarr=
aſſiſtenten
Vollrath, für die letzte Ehre der Krieger=
Kameradſchaft Haſſia, für die ſchönen Blumen=
ſpenden
, ſowie den Beamten des Poſtamts I und
dem Poſt= und Telegraphen=Unterbeamtenverein
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten
Dank.
(B10346
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. Juli 1915.

Dankſagung.

Für das uns erwieſene Beileid anläßlich des
Verluſtes unſeres geliebten Sohnes (*14116

Philipp

welcher im Kampfe fürs Vaterland auf Rußlands
Boden gefallen iſt, ſagen wir allen Freunden,
Bekannten und Anverwandten unſeren tiefge=
fühlten
, innigſten Dank.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Ph. Babel, Packer,
A. Marquardt, z. Zt. im Felde,
und Familie.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.

Geöffnet an Wochentagen von 912 Uhr vormittags und
35 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geſtorbene. Am 6. Juli: Marie Karl, geb. Quanz,
Ehefrau des Bierbrauers, 42 J., kath., Alexanderſtr. 17½.
Am 10. Mai: Konr. Willibald Friedr. Brückner, Stu=
dent
, Gefreiter im Inf.=Regt. Nr. 118, 26 J., ev., led.,
Taunusſtraße 49. Am 7. Juli: Ludwig Bender, Schrei=
nermeiſter
, 75 J., ev., Wienersſtraße 57. Am 6. Juni:
Auguſt Adam Nicklas, Fabrikarbeiter, Reſerviſt, Maſch.=
Gew.=Komp. Inf.=Regts. Nr. 168, 26 J., ev., Pankratius=
ſtraße
47. Am 7. Juli: Heinrich Haſſenpflug, Schüler,
Sohn des Lagerhalters, 8 J., ev., Feldbergſtraße 69. Am
26. April: Georg Fuchs II., Handlungsgehilfe, Muske=
tier
im Inf.=Regt. Nr. 221, 24 J., ev., Kaupſtraße 29.
Am 12. Juni: Karl Friedr. Lorenz, Kaufmann, Muske=
tier
im Inf.=Regt. Nr. 118, 21 J., ev., led., Taunusſtr. 47.
Am 23. Oktober 1914: Wilhelm Schäfer, Druckerei=
gehilfe
, Reſerviſt im Inf.=Regt. Nr. 116, 26 J., ey., Kaup=
ſtraße
13. Am 10. Juli 1915: Ludwig Landau, Schuh=
macher
, 69 J., ev., Pallaswieſenſtraße 60. Anna Maria
Sommer, geb. Kammerſchmitt, Ehefrau des Schuh=
machers
, 37 J., kath., Schwanenſtraße 2. Am 9.: Heinrich
Jonas, Metzger, 59 J., kath., Viktoriaplatz 2. Am 10.:
Anton Ferdinand Wilhelm Sparr, Sohn des Möbel=
transporteurs
, 3 Mte., ev., Pankratiusſtraße 30½. Hein=
rich
Müller, Sohn des Taglöhners, 4 Mte., ev., aus
Pfungſtadt, hier, Erbacher Straße 25. Franziska Har=
reus
, Tochter des Eiſendrehers, 6 Mte., ev., Große
Kaplaneigaſſe 10. Am 11. Juli: Friedrich Albert,
Schloſſer, 50 J., ev., aus Roßdorf, hier Grafenſtraße 9.
Eliſabeth Creter, Tochter des Fuhrmanns, 8 Mte., ev.,
Schloßgaſſe 11. Auguſt Wagner, Schloſſermeiſter, 70 J.,
ev., Waldſtraße 47. Otto Schöneberg, Sohn des Apo=
thekendieners
, 9 Mte., kath., Hohler Weg 11.

Evangeliſche Gemeinden

Mittwoch, den 14. Juli 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Velte.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8½ Uhr: Kriegsbetſtunde. Lic. Dr. Vollrath.
Pauluskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Rückert.

Wetterbericht.

Die nördliche Depreſſion zieht langſam nach Oſten ab.
Auf ihrer Rückſeite hat ſich über dem ſüdlichen Mittel=
europa
ein Hochdruckgebiet entwickelt, deſſen Wirkung zu
raſcher Aufheiterung geführt hat. Im Weſten ſcheint
zwar noch ein Depreſſionsgebiet zu liegen, doch können
wir zunächſt mit ziemlich heiterem, trockenem, wieder
etwas wärmerem Wetter rechnen.
Wetterausſichten für Mittwoch: Ziemlich heiter,
trocken, wärmer, weſtliche Winde.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

Eva Johanna.
Roman von Arthur Werner.

19)
(Nachdruck verboten.)
Eva Johanna hatte die ganze Nacht wach gelegen, oder
was man ſo wach nennt; in jenem dumpfen Halbſchlummer,
in dem die Gedanken ſich wie Träume jagen, und indem man,
ohne zum vollen Bewußtſein zu kommen, alles hört, was um
einen herum vorgeht. So hatte ſie gehört, wie wiederholt die
Tür aufging und Anna hereinſchlich, um zu ſehen, ob ſie ſchliefe,
aber ſie hatte ſich nicht gerührt, denn ihre Gedanken hielten
ſie viel zu feſt in ihrem Banne. Die ſeltſamen Bilder, die da
kamen und verſchwanden und wieder kamen, um ſich zu ver=
mengen
, wieder zu verblaſſen und anderen Raum zu geben,
bis dieſe wieder jenen wichen. Und ſie hörte auch, wie jemand
an ihrer Tür ganz leiſe vorbeiſchlich, und ſie dachte, wer mag
das ſein? Und hörte das Tor ſich in ſeinen Angeln drehen, ſchwer
und ächzend, und wunderte ſich, daß es ſo ſpät ſei und wer das
wohl ſein könne, der da in das Dunkel hinausgehe; aber ſie dachte
nicht an Laura Wendland. Nein, ſie dachte nicht daran, obwohl
ihre Gedanken immer bei ihr waren.
Wie ſeltſam. Was für einen Schlag hatte die ihr gegeben.
Es war ſo ſchwer, ſich an die Falſchheit der Menſchen zu gewöhnen,
wenn man ihnen ſelber ſo offen und ehrlich entgegenkommt.
Laura Wendland war alſo die Geliebte Karl Flemings! Wie
man ſich täuſchen kann. Wie weit die Verſtellung der Menſchen
doch geht. Und wie blind war ſie geweſen.
Karl! Karl Fleming!
Das wollte alles ſo gar nicht zu dem Bilde paſſen, das ſie
ſich von ihm gemacht und das ihr auch jetzt wie im Traume
entgegenlächelte.

Sie wollte heut noch zu ihm. Sie wollte auch Laura Wend=
land
ſagen, daß ihr das Wort leid täte. Dann aber wollte ſie mit
ihm ſprechen. Ganz ruhig.
Ohne daß er merkte, wie ſehr ihr Herz litt
Litt? Mein Gott, ſie war doch ganz ruhig. Freilich, ihr
Herz pochte ſchneller und ihr Atem ging ſchwerer. Aber was hatte
das noch mit Karl Fleming zu tun?
Immerhin. Mit ihm reden. Das wollte ſie.
Eindringlich mit ihm reden. Ihm vorhalten, was er dem
Mädchen ſchuldig ſei. Ihm ſagen, daß er es davor bewahren
müſſe, daß auch die Welt ſo über Laura Wendland urteile, wie
ſie in ihrer Ubereilung, im Ubermaß ihres Schmerzes geurteilt
hatte.
Schmerzes? Nein. Das Wort Schmerz durfte ſie nicht
ſagen. Sie durfte nicht zeigen, wie weh es ihr tat. Auch ſie
mußte ſich verſtellen. Niemand, kein Menſch durfte ahnen,
wie entſetzlich ſie litt. Auch Anna nicht
Es war ihr plötzlich, als ſtriche eine Hand liebkoſend und
beruhigend über ſie hin.
So hatte ſie oft ſchon geträumt. Von ihm. Wenn ihr recht
recht ſchwer ums Herz geweſen war.
Gott ſei Dank, daß er damals das Wort nicht geſprochen
hatte. Es wäre noch unerträglicher jetzt geweſen. Anna, biſt
du’s? Ja, Anna . . .. O, . . . . mir geht es ganz gut. Nein,
ich habe fortwährend geſchlafen. Aber . . . . wie geht es ihr?
Warſt du ſchon oben?
Nein, ſagte Anna. Das heißt, ich ging bis an die Tür und
hab’ dort gelauſcht. Aber es hat ſich drin nichts geregt. Sie
ſchläft wohl, die Arme.
* Ja . . . . ja . .. ſie ſchläft . . . . wiederholte Eva Jo=
hanna
und dachte, mein Gott, wie kann man ſo ſchlecht ſein

und dennoch ſchlafen. Aber ſie ſagte es nicht. Und Anna ſetzte
hinzu: Ja, Gott ſei Dank. Denn der Arzt war ſehr bedenklich.
Er fürchtete den Ausbruch eines Nervenfiebers
Eva Johanna lächelte. Du ſiehſt ja, ſie ſchläft, ſagte ſie.
Dann lag ſie ſtill und ſagte kein Wort mehr.
Anna aber ſaß auf dem Bettrand und hielt ſtumm ihre
kalte, feuchte Hand. Dann plötzlich aber wandte Eva Johanna,
die ſtarr nach der Decke geblickt hatte, den Kopf nach ihr hin.
Ich würde doch hinaufgehen, Anna, ſagte ſie, und ſehen,
wie ’s ihr geht.
Ja, ſagte Anna, ich müßte wohl nachſehen gehen.
Aber ſie blieb noch ein Weilchen ſitzen; dann drückte ſie Eva
die Hand und ging. Und Eva Johanna träumte ſchon wieder:
Ja . . . . ſie werden noch glücklich ſein. Die ja. Nur ihr Leben
war vernichtet. Merkwürdig. Fleming. Karl Fleming . . . .
damals . . . . ſie fühlte förmlich noch ſeinen Blick, wo alle die
Menſchen herumſaßen und habgierig warteten, was ſie bekämen,
da . . . . da hatte er immer nur nach ihr geſehen. Weshalb
denn? Und dann war er nicht mehr gekommen, und als er kam ..
Aber nein; nein! nein! und ſie ſchrie dieſes Nein beinahe her=
aus
, denn . . . . er hatte ja Laura Wendland ins Haus gebracht.
Laura Wendland, die oben lag und ſchlief.
Da ging wieder die Tür, und Anna trat herein. Merk=
würdig
zögernd. Warum?
Nun? fragte Eva Johanna.
Anna hatte ſich geſetzt.
Nun? fragte Eva Johanna noch einmal.
Sie . . . . iſt fort, ſagte Anna tonlos.
Fort? Eva Johanna richtete ſich in ihrem Bette auf und
ſah ganz erſtaunt auf die Schweſter. Fort! ſchrie ſie plötzlich
auf und packte Anna am Arm, und ſie zitterte, als ob ſie fröre.

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[ ][  ][ ]

Ia . . . dus Zinmner iſt ter.
Oh, tröſtete ſich Eva Johanna und lächelte. Sie kommt
wohl wieder.
Sie hat dieſen Brief zurückgelaſſen.
Dieſen Brief, oh, fort alſo. Wirklich fort. Und ich habe ſie
hinausgejagt, und ſie iſt krank; ſagteſt du nicht, daß ſie krank iſt?
Anna nickte.
Ja, ſie iſt krank.
Einen Augenblick lang ſaß Eva Johanna da und ſtarrte
ins Leere.
Laß mich eine Weile allein, ſagte ſie. Ich möchte dieſen
Brief leſen.
Aber ſie las ihn nicht. Sie ſtand auf und zog ſich ganz lang=
ſam
an. Wie mechaniſch. Und dann erſt, als ſie ganz fertig war,
ging ſie zum Bett zurück, auf dem der Brief lag. Sie nahm ihn
auf, ging mit ihm zum Fenſter, ſetzte ſich hin, öffnete ihn und las.
Las ſo, als verſtehe ſie nichts. Als verſchwömmen die Buch=
ſtaben
vor ihren Augen. Als ſei es nicht möglich, daß das, was
ſie las, auch wirklich daſtände.
Ich . . . . kenne . . . . den Mann . . . . durch und durch.
Sie mußte es ſich förmlich buchſtabieren, um es zu glauben.
Er . . . . beſteht . . . . aus . . . . lauter . . . . Falſchheit,
Lüge und Niedrigkeit. Ja, ſo ſtand es da, von ihm, dem Manne,
den ſie für die Rechtſchaffenheit, die Wahrheit und die Gradheit
ſelbſt gehalten, bis . . . . bis ihr Glaube auch daran erſchüttert
wurde. Bis . . . . geſtern! Ich . . . . warne Sie . . . .
halten Sie ſich den Mann fern; verbieten Sie ihm, Sie zu ſehen . .
Das ſchrieb Laura Wendland? Das ſchrieb ſie wirklich?

Ware bemaber ndglich daßes ſowars Wardasbeibard
Schrieb ſie das nicht vielleicht nur, um ſie völlig von ihm zu
trennen? Denn ſo ſehr kann man ſich doch in einem Menſchen
nicht irren.
Merkwürdig aber, daß Laura auch des anderen dachte.
Sie ſelber, Eva Johanna, hatte die ganze Zeit nicht an ihn gedacht.
Gerade an ihn nicht. Nicht einen Augenblick lang war ihr der
Gedanke an Wolf Rennow gekommen, und nun ſchrieb Laura
Wendland, gerade ſie ſchrieb von ihm: Ich weiß, daß ein anderer
Mann da iſt, der Sie liebt und der Ihrer wert iſt.
Ja. So verkennt man die Menſchen; im Guten wie im Böſen.
Auch ſie hatte ihren Irrtum in bezug auf Wolf Rennow
erkannt. Aber . . . . ob ſie ihn liebte?
Einſt, ja; da hatte ſie ihn wirklich geliebt. Jetzt aber . . . .
Jetzt konnte er ihr höchſtens Hilfe und Zuflucht ſein, denn ihr
Herz gehörte immer noch dem, der aus nichts beſtand als aus
Falſchheit und Lüge und . . . . Niedrigkeit.
Leiſe trat Anna ein und zu der Schweſter hin; leiſe legte
ſie, einer Liebkoſung gleich, den einen Arm um ſie. Nun? fragte
ſie, was ſchreibt ſie? Warum iſt ſie fort?
Statt jeder Antwort reichte ihr Eva Johanna ſtumm und
kraftlos den Brief, den Anna mit wachſendem Erſtaunen las.
Es war ein ſo Fremdes, Unfaßbares, ſchmerzlich Neues,
was zu ihr daraus ſprach.
Was war das alles? Was bedeutete es?
Ich verſtehe den Brief nicht, ſagte ſie. Ich weiß ja von
nichts. Ich komme hier, wo ich Ruhe und Glück und Zufrieden=
heit
zu finden vermeinte, mitten in eine offenbare Tragödie

hinein. Denn von einer ſolchen, Eva Johanna, zeugt das Ereignis
von geſtern und vor allem dieſer Brief. Um was handelt es
ſich? Was iſt zwiſchen Euch vorgefallen? Worauf ſpielt Fräu=
lein
Wendland an, wenn ſie hier ſagt, du, Eva Johanna, du haſt
ſie aus dem Hauſe gejagt? Du, die Milde, Gute? Was hat
ſie verbrochen? Und wer iſt der Falſche, Niedrige, Verlogene?
Doch nicht etwa Fleming? Und in ihrer Angſt, ihre Frage könne
bejaht werden, faßte ſie Eva Johanna hart bei der Hand.
Ja, ſagte Eva Johanna. Und ſie ſagte das mehr durch die
Geberde, als durch das Wort, ſo leiſe wurde es geſprochen.
Um Gotteswillen!! . . . . Nein, nein, ſag’, daß es nicht
wahr iſt, ſag’, daß du es ſelber nicht glaubſt! Du haſt ja ſo große
Stücke auf ihn gehalten und was du und von ihm geſchrieben,
paßt ja ſo gar nicht dazu. Komm, ſie ſetzte ſich ihr zu Füßen
und faßte ihre Hände und ſtreichelte ſie.
Komm, wiederholte ſie, ſage mir, erzähle mir alles, du
wirſt dann ſehen, daß hier ein Irrtum vorliegt.
(Fortſetzung folgt.)



A
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Montag, den 19. Juli, nachmittags 4 Uhr,
zu Darmſtadt im Strafkammerſaal des neuen Juſtizgebäudes ſtatt.
Um recht zahlreiches Erſcheinen wird im Intereſſe der guten
Sache freundlichſt gebeten.
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Der Vorſtand des Vereins:
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[ ][  ][ ]

Beſanntmachung.
Betreffend: Die Prüfung der Bewerber um die Berechtigung zum einjährig=
freiwilligen
Militärdienſt im Herbſt 1915.

Die jungen Leute, welche beabſichtigen, ſich der im Herbſt 1915 ſtattfinden=
den
Prüfung zu unterziehen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Geſuche um Zu=
laſſung
bei Meidung des Ausſchluſſes von dieſer Prüfung,
ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt 1915
bei der unterzeichneten Kommiſſion einzureichen.
Hinſichtlich der Anbringung der Geſuche wird das Folgende bemerkt:
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur dann
einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogtum Heſſen ſeinen
dauernden Aufenthaltsort hat.
Bei Einſendung durch die Poſt iſt die Sendung an die Kommiſſion,
nicht an den Vorſitzenden, zu richten.
2. Die Zulaſſung zur Prüfung kann in der Regel nicht vor vollendetem
17. Lebensjahr erfolgen.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein. Auch
erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die nähere Adreſſe angegeben wird.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
a) Geburtszeugnis (Auszug aus dem Zivilſtands=Regiſter, nicht Taufſchein).
b) Die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters nach folgendem Muſter,

Erklärung
des geſetzlichen Vertreters zu dem Dienſteintritt als Einjährig=
Freiwilliger.

Ich erteile meinem Sohne (Mündel) am
—meine Einwilligung zu ſeinem
Dienſteintritt als Einjährig=Freiwilliger und erkläre gleichzeitig—
a) daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unter=
halts
mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und
Wohnung von dem Bewerber getragen werden ſollen;
b) daß ich mich dem Bewerber gegenüber zur Tragung der Koſten
des Unterhalts mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Be=
kleidung
und Wohnung für die Dauer des einjährigen Dienſtes
verpflichte, und daß, ſoweit die Koſten von der Militärverwaltung
beſtritten werden, ich mich dieſer gegenüber für die Erſatzpflicht
des Bewerbers als Selbſtſchuldner verbürge.
—den-
19.
Vorſtehende Unterſchrift de=
und zugleich, daß der Bewerber d—Ausſteller-der obigen Er=
klärung
nach—en Vermögensverhältniſſen zur Beſtreitung der
Koſten fähig iſt, wird hiermit obrigkeitlich beſcheinigt.
den—
(L. 8.)
Je nachdem von dem Bewerber ſelbſt oder ſeinem geſetzlichen Vertreter
die Koſten getragen werden, iſt in der Erklärung Satz a oder b und ſind
dementſprechend in der Beurkundung entweder die Worte der Bewerber oder

e abigen Erickung auzuwenden, das Richtzutreſende
dagegen zu ſtreichen.
c) Ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches von der Polizei=Obrigkeit oder
der vorgeſetzten Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
d) Ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf.
5. In dem Geſuche iſt ferner anzugeben=
a
) Ob, wie oft und wo der ſich Meldende ſich der Prüfung vor einer Prüfungs=
Kommiſſion bereits unterzogen hat, und von denjenigen welche ſich der
wiſſenſchaftlichen Prüfuna unterziehen wollen, noch weiter:
b) In welchen zwei fremden Sprachen (wahlweiſe von Franzöſiſch, Engliſch,
Lateiniſch und Griechiſch und an Stelle des Engliſchen Ruſſiſch) die Prüfung
erfolgen ſoll.
6. Iſt bereits früher ein Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung eingereicht worden,
ſo bleibt dem erneuten Geſuche nur ein Unbeſcholtenheitszeugnis bei=
zulegen
.
7. Es iſt nur zweimalige Teilnahme an der Prüfung geſtattet, eine dritte
Zulaſſung kann ausnahmsweiſe von der Erſatzbehörde 3. Inſtanz genehmigt
werden.
Im weiteren weiſen wir darauf hin, daß Geſuche um Zulaſſung zu einer
ſpäteren, als der im Frühjahr des I. Militärpflichtjahres d. i. des Jahres, in
welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird ſtattfindenden Prüfung, der Genehmigung
der Erſatzbehörde 3. Inſtanz bedürfen und bei den Erſatz=Kommiſſionen des Aufenthalts=
orts
, nicht bei uns, einzureichen ſind, welche die Geſuche der Erſatzbehörde 3. Inſtanz
vorlegen werden.
Da die Erledigung derartiger Geſuche eine längere Zeit beanſprucht, ſo empfiehlt
ſich im Intereſſe der Nachſuchenden, mit Einreichung derſelben nicht bis zum äußerſten
Termin zu warten, ſondern dieſelben alsbald anhängig zu machen, andernfalls unter
Umſtänden eine Zulaſſung zur bevorſtehenden Prüfung nicht mehr möglich iſt.
Ueber die Anforderungen, welche an die zu Prüfenden geſtellt werden, gibt die
Prüfungs=Ordnung (Anl. 2 zur Wehr=Ordnung vom 22. November 1888 Reg.=Bl.
Nr. 68 von 1901) Aufſchluß.
Bezüglich des Prüfungstermins, ſowie des Lokals, in welchem die Prüfung
ſtattfindet, erfolgt weitere Bekanntmachung, oder es ergeht beſondere Ladung zur Prüfung.
Bemerkt wird noch, daß während des Krieges erleichterte Prüfungen nicht
abgehalten werden.
Darmſtadt, den 13. Juli 1915.
Großherzogliche Prüfungskommiſſion für Einjährig=Freiwillige.
Der Vorſitzende:
von Starck, Regierungsrat.
(10296mig

Bekanntmachung.

Das Bedecken der Stuten durch Landgeſtütsbeſchäler dahier hört mit dem 17.
d. Mts. auf. Später ankommende Stuten können nicht mehr berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 9. Juli 1915.
(10339
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Gefunden: 1 mittelgroßer Schlüſſel. 3 Schlüſſel an einem
Ring. 1 goldener Damenring mit Opal. 1 Schere. 1 Patentſchlüſſel.
1 Schützenmedaille 1 Portemonnaie mit über 2 Mk. Inhalt. 1 graue
und 1 ſchwarze Mütze. 1 goldene verſchlungene Broſche, 1 weißes
Mädchenjackett. Zugeflogen: 1 Lachtaube. (10333
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 deutſche Dogge, 1 ſchottiſcher Hund, 2 Pinſcher, 1 For=
terrier
, 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können von den Eigen=
tümern
bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteige=
rung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag,
vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(10297

Verkauf von Schweinefleiſch
(Dauerware).

Von Montag, den 12. ds. Mts., ab wird von den Metzger=
meiſtern

Georg Dintelmann, Kl. Ochſen=
gaſſe 2
Wilhelm Dreßler, Fuhrmannſtr. 1
Auguſt Freund, Liebigſtr. 33
Georg Heyer, Heidelbergerſtr. 68
Karl Hübner, Gr. Ochſengaſſe 5
Karl Illert, Wendelſtadtſtr. 20
Philipp Jung, Beſſungerſtr. 4
Philipp Kilian, Hochſtr. 15
Oskar Kraft, Beſſungerſtr. 68
Adam Luſt, Soderſtr. 55
Georg Pfeiffer, Blumenthalſtr. 51

Heinrich Riehl. Schillernlatz 4
Philipp Schnellbächer, Waldſtr. 10
Heinrich Sehnert, Bleichſtr. 44
Georg Späth, Dieburgerſtr. 14
Ludwig Stier, Schießhausſtr. 8
Philipp Treſſer, Weiterſtädter
Weg 14
Philipp Trietſch, Obergaſſe 13
Ludwig Wagner, Schießhausſtr. 26
Peter Weisgerber, Kiesſtr. 59
Ludwig Wittmann, Herdweg 1
Auguſt Zeh, Kirchſtr. 16

von der Stadtverwaltung angekauftes Schweinefleiſch ( Dauer=
ware
), ſo lange der Vorrat reicht, unter folgenden Bedingungen
verkauft:
Zum Bezuge des Fleiſches berechtigt ſind Minderbemittelte
Familien und auch Einzelperſonen, letztere ſofern ſie einen eignen
Haushalt führen mit einem Einkommen bis zu 1500 Mk.;
ferner Familien mit einem Hausſtand von 5 Köpfen und mehr
Kinder unter 5 Jahren bleiben hierbei außer Betracht) mit einem
Einkommen bis zu 2000 Mk. Die hiernach erforderlichen Nach=
weiſe
ſind durch Vorlage des Steuerzettels und der Brotausweis=
karte
auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 7 (Erdgeſchoß links),
zu erbringen, woſelbſt den Bezugsberechtigten Ausweiskarten verabl
folgt werden.
Die Abgabe des Fleiſches durch die obengenannten Metzger
findet nur gegen Aushändigung dieſer Ausweiskarte und gegen
Zahlung des auf ihr angegebenen Betrages ſtatt.
Der Verkaufspreis iſt 1 Mk. 20 Pfg. für 1 Pfund Fleiſch.
Die Mindeſtabgabe für eine bezugsberechtigte Perſon iſt auf ein
halbes Pfund, die Höchſtabgabe insgeſamt auf zwei Pfund feſtgeſetzt.
Ein Recht auf Fleiſchbezug beſteht nicht.
(10046a
Darmſtadt, den 7. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Einquartierung.

Eine Vergütung für geleiſtete Quartiere, ſowie für Verpflegung
einquartierter Mannſchaften kann ſpäter nur dann gewährt werden,
wenn die Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mann=
ſchaft
dem ſtädtiſchen Einquartierungsausſchuß, Stadthaus, Zimmer
Nr. 23, zur Anerkennung vorgelegt werden.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Ab=
gabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer
(6662a
gebeten.
Darmſtadt, den 23. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

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kaum getrag., Gr. 4648, zu verk.
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Geir. Ml.-Kock
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Kranichſteinerſtr. 35, 1. St.

Sekamtnahung,.

In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
Friſch & Keßler in Darm=
ſtadt

eingetragen:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt
mit Wirkung vom 1. Juli 1915
aufgelöſt.
Geſchäft und Firma ſind auf
den ſeitherigen Geſellſchafter David
Friſch als Einzelkaufmann über=
gegangen
.
(10363
Darmſtadt, 7. Juli 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Beiuntmahung.

In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
E. Merck, Darmſtadt,
eingetragen: (10364
Die Prokura des Handlungs=
gehilfen
Auguſt Offenbächer, ſowie
des Chemikers Dr. Walter Beckh,
beide in Darmſtadt, iſt erloſchen.
Darmſtadt, 7. Juli 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

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Einguartierung.

Mittwoch, den 14. ds. Mts., werden nachverzeichnete Straßen
mit Einquartierung belegt (mit Verpflegung, jedoch ohne Brot). Ich
bitte, die Quartiere bereit zu halten.
Darmſtadt, den 13. Juli 1915.
(10334
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
1. Hoffmannſtraße, 2. Roßdörferſtraße, 3. Soderſtraße, 4. Stift=
ſtraße
, 5. Wienerſtraße.

Slüoiſche Sparkaſſe Darmſtaet.
II. Kriegsanleihe.

Die Wertpapiere der II. Kriegsanleihe werden von der
Reichsbank in Teilbeträgen in Zwiſchenräumen von 46 Wochen
ausgegeben. Wir werden unſere Zeichner brieflich davon in
Kenntnis ſetzen, ſobald die Stücke eingetroffen ſind und bei uns
abgeholt werden können.
Darmſtadt, den 10. Juli 1915.
(10269imd
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Netz, Direktor.

Auszahlung der Kriegs=Unterſtützungen.

Die Auszahlung der Reichs=Kriegsunterſtützung
und des ſtädtiſchen Zuſchuſſes kann künftig nur am
1., 2., 3., 9., 16., 17., 18. und 23. jeden Monats
erfolgen. Fällt einer dieſer Tage auf einen Sonn= oder
Feiertag, ſo tritt an deſſen Stelle der nächſtfolgende
Werktag.
Die Kaſſe iſt an dieſen Zahltagen auch nachmittags
geöffnet.
(4162a
Darmſtadt, den 8. März 1915.
Die Stadtkaſſe.
Koch.

Zwangsverſteigerung.

Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der Ein=
tragung
des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Bäcker=
meiſters
Leonhard Schwinn in Darmſtadt im Grundbuch eingetragen
war, ſoll
Mittwoch, den 28. Juli 1915, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im neuen Gerichtsgebäude, Zimmer 210,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Februar 1915 in das Grund=
buch
eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs=
vermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäte=
ſtens
im Verſteigerungstermin vor der Auforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserſäſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert vor der Erteilung des Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbei=
auführen
, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtondes tritt.
(8845a
Darmſtadt, den 9. Juni 1915.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks.
Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk I) Band XVI, Blatt 807.
Flur I, Nr. 173, Hofreite Nr. 35, Langgaſſe, 65¾10 qm. Betrag
der Schätzung 12000 Mk

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[ ][  ][ ]

Aus vergangenen Tagen.
Dae Kunſt auf dem Lande.

Rh. Vor 5060 Jahren, als die Eiſenbahn für viele
ein unbekanntes Ding war, führten die Bauern ein gar
einförmiges, beſcheidenes Leben. Im Sommer, wo ſie
ſehr viele Arbeit hatten, verging ihnen die Zeit gar ſchnell,
aber um ſo gefürchteter waren die Wintertage, an denen
Wald und Flur eingeſchneit lagen, und jede Feldarbeit
ruhte. Die Alten, die wenig Anſprüche an das Leben
machten, ſaßen ſtundenlang im Dämmerlicht hinter dem
Ofen, gähnten und ſchliefen. Die jungen Mädchen fanden
ſich an den langen Abenden in den Häuſern ihrer Sippe
zuſammen, ſpannen, lachten, ſangen und ſchwätzten. Die
jungen Burſchen ſaßen in Gruppen beim öden Inſchlicht,
ſpielten Karten um Nüſſe und Aepfel. Beſonders war
das Hafardſpiel Zwicken ſehr beliebt, das hier unſchul=
dig
war und den Geldbeutel nicht ſehr in Anſpruch nahm.
In Rheinheſſen, wo der Wein zu dieſer Zeit ſehr billig
war, legten die Jünglinge an den Sonntagabenden ihre
Groſchen zuſammen und holten ſich beim Straußwirt
für wenig Geld eine Gießkanne voll Wein, den ſie unter
allerlei Späßen vertilgten. Eine Schlittenfahrt am Sonn=
tagnachmittag
nach den nächſten Dörfern brachte etwas
Abwechfelung in die Einförmigkeit des Lebens.
Großen Jubel erregte aber bei der Jugend die Nach=
richt
die Schauſpieler kommen!‟ Es gab zu dieſer Zeit
am Rhein eine Anzahl kleiner wandernder Schauſpiel=
geſellſchaften
, die von Zeit zu Zeit die großen Dörfer und
kkeinen Städte am Mittelrhein beſuchten und hier auf ſehr
einfachen Bühnen in den Wirtshäuſern ihre Kunſt hervor=
brachten
. Um einige zu nennen, ſeien die Namen Colot,
Kern und Steingötter erwähnt. Am bekannteſten war im
Elſaß, in der Rheinpfalz und in Rheinheſſen die Geſell=
ſchaft
Colot. Sie ſtammte aus dem liederreichen Elſaß,
aus Rappoltsweiler. Das Haupt, der alte Herr Direktor
Colot, war ein kleiner, dicker, aber ſehr beweglicher Herr,
mit rundlichem, glattem, ewig lächelndem Geſicht. Er
vereinigte in ſeiner Perſon folgende Aemter: Direktor,
Regiſſeur. Darſteller von Väterrollen, Zetteldrucker, Zettel=
träger
und Theaterkaſſier. Von all dieſen Aemtern war
das letzte wohl das leichteſte, denn die Einnahmen waren
meiſt gering und das Leben der Schauſpieler war oft gar
traurig, ſie ertrugen dies alles aber mit ſtolzer Gelaſſen=
heit
. Seine Truppe beſtand aus ſeiner ebenſo kugelrunden
Gattin, aus Tochter, Sohn und Schwiegerſohn. Die übri=
gen
, beim Spiel noch notwendigen Perſonen wurden aus
den jüngeren Bewohnern, unter denen es gar viele ſchau=
ſpielſüchtige‟
Jünglinge gab, ergänzt. Vor der erſten Auf=
führung
erſchien ſtets der Herr Direktor in Perſon bei den
Honoratioren des Dorfes, bat um geneigtes Wohlwollen
für ſein künſtleriſches Unternehmen und verſchenkte dabei
unter die jungen Mädchen ſeine Zuckerplätzchen, die er bei
ſich trug und davon lutſchte.
Das Programm der Aufführungen war ſehr mannig=
faltig
, beſonders waren die Ritter= und Räuberſchauſpiele
ſehr beliebt. Das Repertoire wurde am meiſten von Char=
lotte
Birchpfeiffer, Benedix, Gutzkoff, ab und zu auch Schil=
ler
, beherrſcht. Die Räuber (von Schiller), die Räuber auf
Marig=Kulm, Hinko, der Freiknecht, die Grille, Stadt und
Land, Stephan Langer, die zärtlichen Verwandten, das
Verſprechen hinter dem Herd uſw. wurden immer wieder
von dem Publikum verlangt. Die Mitglieder der Geſell=
ſchaft
, die ihre Rollen auswendig kannten, ſpielten, je nach

dem Kaſſenerträgnis, mehr oder weniger gut; die Darſtel=
lungen
der Dilettanten aber ließen vieles zu wünſchen
übrig und erregten oft große Heiterkeit. Einſt brach bei
einer Vorſtellung, der ich beiwohnte, bei dem Wüten des
Freiknechts die Bühne zuſammen und die ganze Geſell=
ſchaft
polterte in die Verſenkung. Das alles ging wohl
ohne Schaden ab, nur ein gewiſſer Körperteil des Hinko
war zur Freude der Verſammelten in dem allgemeinen
Chaos zu erblicken. Die Vorſtellungen waren im allge=
meinen
ſchlecht beſucht, die Bauern hatten wenig Intereſſe
für das Theater und nur die Honoratioren kamen ab und
zu, und wenn die liebe Jugend nicht geweſen wäre, hätte
der ganze Thespiskarren wohl am Hungertuche nagen
können. Ich ſelbſt habe, als jugendlicher Theaterenthuſiaſt,
gar oft meine Freunde zuſammengeſucht, um dem guten,
braven Vater Colot durch unſeren Beſuch eine Freude zu
machen. Dafür erhielt ich auch von ihm gar manches lie=
benswürdige
Dankeswort, aber ſeine allbeliebten Zucker=
plätzchen
wagte er nicht, mir anzubieten.

Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht

der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 6. bis 12. Juli 1915.
Trotzdem weit verbreitete Niederſchläge günſtig auf
die Vegetation eingewirkt und namentlich die Ausſichten
der Futterernte wefentlich gebeſſert haben, machte ſich in
der Berichtswoche auf dem Markte für Futtergetreide eine
feſtere Stimmung bemerkbar. Der Abſatz nach Schleswig=
Holſtein, ſowie nach der Weſergegend war ziemlich lebhaft.
auch in Sachſen trat ſtärkere Nachfrage für Mais hervor.
Dabei wurden in der Provinz meiſt weſentlich höhere
Preiſe als in Berlin angelegt, wodurch das Angebot mehr
und mehr von Berlin abgelenkt wurde. Zur Befeſtigung
der Preislage trug aber vor allem auch der Umſtand bei,
daß ſich die Zufuhren infolge Mangels an Eiſenbahn=
waggons
in mäßigen Grenzen halten, und wenn es auch
keineswegs an Material fehlt, um den Bedarf zu befriedi=
gen
, ſo mußten trotzdem höhere Preiſe bewilligt werden.
Während guter Mais in der Vorwoche mit 595600 Mk.
zu kaufen war, erhöhten die Warenbeſitzer ihre Forderun=
gen
zuletzt bis auf 612 Mk., vereinzelt ſollten heute ſogar
Umſätze zu 613 Mk. ab Dresden zuſtande gekommen ſein
Angeſichts dieſer hohen Preiſe wandte ſich das Intereſſe
wieder mehr den abfallenden Qualitäten zu, die aber nur
in geringen Mengen angeboten und kaum unter 530 Mk.
abgegeben wurden. In Gerſte konnte ſich trotz reger Nach=
frage
kein größeres Geſchäft entwickeln, da die Zufuhren
nur ſehr geringen Umfang aufweiſen. Der Bezug aus
Rumänien geſtaltet ſich infolge der beſchränkten Trans=
portmittel
außerordentlich ſchwierig, ſodaß man zurzeit
faſt ausſchließlich auf die in Ungarn rollende Ware an=
gewieſen
iſt. Unter dieſen Umſtänden ſind die Preiſe
im Großhandel 670680 Mk. frei Dresden geſtiegen. Auch
ausländiſche Kleie war, nachdem ſich die Zufuhren der
Vorwoche ſchnell verteilt hatten, wieder ſehr begehrt und
zu Preiſen von 49½—50 Mk. ſchlank unterzubringen.
Demgegenüber iſt der Abſatz in Graupen und Erſatz=
mehlen
ſchleppend geblieben. Erſtere ſtellten ſich auf 75
bis 77 Mk., doch waren hierzu ſchwer Abnehmer zu finden.
Auch Maismehl, für das Preiſe von 6265 Mk. verlangt
wurden, blieb vernachläſſigt. Ausländiſches Kartoffel=
mehl
wurde zu 63 Mk. angeboten. Was den Verkehr mit

inländiſchen Kartoffelfabrikaten anlangt, ſo iſt das Verbot
des Vorverkaufs der neuen Ernte nunmehr auch auf Er=
zeugniſſe
der Kartoffeltrocknerei, ſowie der Kartoffelſtärke=
fabrikation
ausgedehnt worden, und zwar bezieht ſich
die betreffende Verordnung auch auf Kaufvertrage, die
ſchon vorher abgeſchloſſen wurden. Sehr erfreulich kauten
die Nachrichten über die Getreideernte Ungarns. Nach
einer vorläufigen Schätzung ſteht eine Weizenernte von
46 Millionen Doppelzentnern in Ausſicht gegenüber einem
Ertrage von 28,64 Millionen Doppelzentnern im Vor=
jahre
. Der Ertrag an Roggen wird auf 12,9 gegen 10,8,
an Gerſte auf 13,55 gegen 14,21 und an Hafer auf 12,46
gegen 12,56 Millionen Doppelzentner geſchätzt. Auch
Mais und Kartoffeln verſprechen infolge der Ende Juni
eingetretenen Niederſchläge gute Mittelerträge. Bemer=
kenswert
iſt, daß auch in Rumänien eine ſehr reichliche
Weizenernte zu erwarten iſt. Nach einer privaten Schätzung
dürfte die Ernte 32 Millionen Hektoliter gegen 18 Milli=
onen
Hektoliter im Vorjahre ergeben. Ungefähr die Hälfte
des diesjährigen Ertrages ſteht für Exportzwecke zur Ver=
fügung
. Hafer und Gerſte laſſen nach dem Eintritt von
Niederſchlägen eine Mittelernte erwarten, während der
durch Dürre angerichtete Schaden bei Mais nicht mehr
ganz ausgeglichen werden dürfte. Es gilt dies befon=
ders
für die Moldau, während ſich die Ausſichten in der
Wallachei gebeſſert haben follen. In den Vereinigten
Staaten von Amerika wurde die Weizenernte durch ſtarke
Niederſchläge ſehr beeinträchtigt. In den zentralen
Staaten ſoll noch viel reifer Weizen ungeſchnitten und
dem Verderben ausgeſetzt ſein. Der Umfang des Scha=
dens
läßt ſich noch nicht abſchätzen, jedenfalls aber dürfte
ein großer Prozentſatz der amerikaniſchen Weizenrente
diesmal von minderwertiger Beſchaffenheit ſein. Im
Zuſammenhange damit und mit dem ſtarken Nachlaſſen
der argentiniſchen Weizenausfuhr haben die Preiſe ſowohl
in Amerika als auch auf den engliſchen Märkten eine be=
merkenswerte
Befeſtigung erfahren.

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4. Der angebliche deutſche Kriegsbegriff. 5. Die angeh=
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deutſche Kultur 6. Frankreich und die katholiſche
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Eliſabethenſtr. 5, Tel. 531. (*14160

Männlich

Erfahrener Mann ſucht Stele
als Kaſſenbote oder ſonſtigen Ver=
trauenspoſten
. Kaution kann ge=
ſtellt
werden. Angeb. unt. P 21
an die Geſchäftsſt. (*14129

Militärfreier, ſelbſt. Geſchäfts=
mann
, 33 Jahre, der durch den
Krieg ſeine Exiſtenz verloren, ſucht
paſſ. feſte Stellung. Angeb. unt.
P 15 an die Geſchäftsſt. (*14088

Aelt., erfahr. Buchhalter
übernimmt Nachtrag der Bücher,
Inventurausarb., Korreſp. ꝛc. in
u. außer dem Hauſe. Angebote u.
P35 a. d. Geſchäftsſtelle. (*14152

Junge, kinderloſe Frau ſucht für
morg. 2 Stunden Laufdienſt.
Näh. Kiesſtraße 5. (*14142

Eine junge, ſaubere Frau ſucht
. (*14138
Laufdienſt.
Fr. Zimmrok, Löffelgaſſe 26, part.

Tücht. Kontoristin
keine Anfängerin, geſucht. Ang.
m. Zeugnisabſchr. u. Gehaltsanſpr.
u. O. 90 a. d Geſchäftsſt. (*1221gms
Tüchtiges, ſelbſtänd. Mädchen,
nicht unter 20 Jahren, wird tags=
über
geſ. Vorzuſt nachm. von 4 bis
6 Uhr Bismarckſtr. 45, II. (*14093

Welche Dame oder Herr würde ſich mit Kapital
(12 Mille) an gewinnbringendem Unternehmen be=
teiligen
? Einrichtung vorhanden. Angebote unter P22
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(10355a

Ordent=
Perſele Koteriſtuten
liches

geſucht. Keine Anfängerinnen.
Angebote unter P 25 an die Ge=
(10338
ſchäftsſtelle.

PerfekteBuchhalterinnen
geſucht. Keine Anfängerinnen.
Angebote unter P 26 an die Ge=
(10337
ſchäftsſtelle.

Kolonialwaren-
Verkäuferin
möglichſt branchekundig,
kann ſof. eintreten. (10369
Wo? ſagt die Geſchäfts=
ſtelle
ds. Blattes.

Weißzeng=Näherinnen
für leichte Hand= und Maſchinen=
arbeit
geſucht.
Kattwinkel & Cie.,
*14158md) Rückertſtr. 23.

Reinl. Lauffrautägl. 810vorm.
geſucht. Steinſtr. 5, part. (*14114

Zuverläſſiges Mädchen zur
Bedienung einer alten Dame und
Hilfe im Haushalt geſucht. Hein=
richſtraße
97.
(*14131

Laufmädchen geſucht.
Näh. Lichtenbergſtr. 18, II., I. (*14098

Laufmädchen
reinl., jung. Mädchen, ſofort für
dauernd geſucht. Ernst Göbel,
Dekateur, Schulſtraße 11. (*14112

für Hausarbeiten
Reinl. Frau vormittags 23
Stunden ſofort geſucht.
*14079md) Waldſtraße 30, part.

Suche Alleinmädchen, die kochen
können, jüng. Mädchen, bürgerliche
Köchinnen, Küchenmädchen für
Privat= und Geſchäftshäuſer.
Frau Minna Dingeldein
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
Eliſabethenſtr. 5, Tel. 531. (*14162

für einen
Mädchen kleinen

Haushalt per ſofort geſucht.
Kiesstrasse 47, 2. St. Vor=
zuſtellen
vormittags 1012 und
nachmittags 34 Uhr. (*14104

Tücht. Mädch., d. koch. kann, geſ.
*14140) Saalbauſtr. 10, 1. St.

Sude tücht. Mleinmäch. 1. g. Aaw.
Karolina Beck, gowerbsmäßige Stellen-
vermittlerin
, Karlstraße 25, I. (*14159

Saubere Lauffrau od. Mädchen
per ſofort geſucht.
(10354
Riedlingerſtraße 39, part.

zu aller
Tücht. Dienſtmädchen Arbeit
willig und fleißig, welches auch
Sonntags Gäſte bedienen hilft, geſ.
Bahnhofsreſtaurant Eberſtadt
bei Darmſtadt. (*14147md

Suche f.Penſion in Bad=Nauheim
tüchtige Köchin, Gehalt 7080 Mk.
mtl., Beiköchinnen Küchenmädch.
Frau Minna Dingeldein,
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
Eliſabethenſtr. 5, Tel. 531. (*14161

Männlich

Junger Mann
militärfrei, gewandt und zuver=
läſſig
, eventl. gelernter Handwerker,
von hieſ. Behörde als Hilfsbureau=
diener
uſw. geſucht. Bewerbungen
mit Zeugn. und Lebenslauf unter
P 3 Geſchäftsſt. erbet. (10271imd

Maſchmmt
zu ſof. Eintritt geſucht. (10286md
Brauerei Rummel.

Sngr, ühtige
Techniner

flotter Zeichner, per ſofort geſucht.
Schriftliche Angebote unter Bei=
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von Zeugnisabſchriften u
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Venuieth & Eilenberger
Akt.-Ges., Darmſtadt.

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alte, gut. fund. Geſellſchaft, ſucht
ſofort einen tüchtigen Platz=
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1sobfer
welcher ſchon an größerer Hobel=
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gearbeitet hat, für dauernd
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10293md) Landwehrſtraße 75.

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Dücker
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Lautz & Hofmann
Brotfabrik (10374
Heinheimerstr. 2, Ecke Dieburgerstr.

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Wilhelminenſtraße 35.

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F. Albert,
(*14165

Jüngerer und älterer
Magazinarbeiter
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ſofortigen Eintritt geſucht.
Friedrich Schaefer
10280im) Ludwigsplatz 7.

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Kohlenarbeiter geſucht. (*14170
W. Köhler, Karlſtraße 7.

Kräft. junger Mann
von 1718 Jahren geſucht. (10356a
Frommann & Bünte,
Roßdörferſtraße 60.

Hausvurſche
geſucht. (10357
Georg Appel
Ecke Ober= und Schloßgaſſe 34.

ſofort geſucht
Laufburſche 1416 Jahre
alt. Georg Rackur, Rhein=
(*13998im
ſtraße 47.

1 Hausburſche
geſucht. Liebfrauenſtr. 103. (*14069im

Ein zuverläſſiger Fuhrmann
geſucht. Landwehrſtr. 2 1. (10281imd

geſucht, Radfahrer
Hausburſche und ſtadtkundig.
*14101) Saalbauſtraße 16.

Kräftige

Magazinarbeiter
geſucht. Näheres Rheinſtraße 25,
Magazinkontor. (10292md

Stadtkundiger Hausbursche
geſucht.
(*14106
Friedrich Illert, Erbacherſtr. 7.

Jüngerer
Hausbursche
(Radfahrer) sofort ges.
A. Reichard
Colonialwaren
Ecke Bleich- und Casinostrasse.
(10370

Durchaus tüchtiger Dekorateur
unbedingt branchekundig, zum baldigen Eintritt geſucht. Es können
ſich auch geeignete Damen melden.
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Hermann Heinemann, Mainz
Damenkleiderstoffe und Konfektion.