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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 26. Sept. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Kämpfe in Verfolg der ſeit Monaten
vorbereite=
ten franzöſiſch=engliſchen Offenſive nehmen auf dem
grö=
ßeren Teil der Front ihren Fortgang, ohne die Angreifer
ihrem Ziele in nennenswerter Weiſe näher zu bringen.
An der Küſte verſuchten auch engliſche Schiffe durch
Feuer, beſonders auf Zeebrügge, einzugreifen. Sie
hatten keinen Erfolg. Nachdem ein Schiff
geſun=
ken und zwei andere beſchädigt waren, zogen ſie ſich
zurück.
Im Ypern=Abſchnitt erlitt der Feind große
Verluſte, doch Vorteile errang er nicht. In unſeren
Hän=
den ließen die Engländer 2 Offiziere, 100 Mann
und ſechs Maſchinengewehre.
Südweſtlich von Lille gelang es dem Gegner, eine
unſerer Diviſionen bei Loos aus der vorderſten in die
zweite Verteidigungslinie zurückzudrücken. Hierbei haben
wir naturgemäß erhebliche Einbuße auch an dem zwiſchen
den Stellungen eingebauten Material aller Art erlitten.
Der im Gange befindliche Gegenangriff ſchreitet
erfolg=
reich fort.
Die Trümmer des einſtigen Dorfes Souchez
räum=
ten wir freiwillig. Zahlreiche Angriffe auf dieſer Front
wurden glatt abgeſchlagen, an vielen Stellen mit
ſchwer=
ſten Verluſten für den Gegner. Hierbei zeichnete ſich das
39. Landwehr=Regiment beſonders aus, das bei dem
Durchbruchsverſuche im Mai nördlich Neuville den
Haupt=
ſtoß des Gegners hatte aushalten müſſen.
Wir haben hier über 1200 Gefangene,
dar=
unter einen engliſchen Brigadekommandeur und mehrere
Offiziere, gemacht und 10 Maſchinen gewehre
er=
beutet.
Auch bei dem Ringen zwiſchen Reims und den
Argonnen mußte nördlich Perthes eine deutſche
Diviſion ihre durch nahezu 70ſtündige ununterbrochene
Beſchießung zerſtörte vorderſte Stellung räumen und die
zweite, 2—3 Kilometer dahinter gelegene einnehmen.
Im übrigen ſcheiterten auch hier alle feindlichen
Durch=
bruchsverſuche. Beſonders hartnäckig wurde nördlich
Mourmelon le Grand und dicht weſtlich der
Ar=
gonnen gekämpft. Hier wurde denn auch durch unſere
braven Truppen der Angreifer am ſtärkſten geſchädigt.
Norddeutſche und
heſſiſche Landwehr
ſchlug ſich hervorragend. Mehr als 3750 Franzoſen,
darunter 39 Offiziere, wurden gefangen genommen.
Im Luftkampf hatten unſere Flieger gute Erfolge.
Ein Kampfflieger ſchoß einen engliſchen Flieger weſtlich
Cambrai ab. Südlich Metz brachte der zu ſeinem
Probe=
flug Rufgeſtiegene Leutnant Bölker ein Voiſin=
Flug=
zeug zum Abſturz. Der zur Vertreibung eines zum
An=
griffe auf Freiburg angeſetzten, aus drei Flugzeugen
be=
ſtehenden, franzöſiſchen Geſchwaders aufgeſtiegene
Unter=
offizier Böhm brachte zwei Flugzeuge zum
Ab=
ſturz, nur das dritte entkam ihm.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Hindenburg.
Oeſtlich von, Wilejka ſind erneute ruſſiſche Angriffe
abgewieſen. Weſtlich Wilejka wird heftig gekämpft. Auf
der Front zwiſchen Smorgon und Wiſchnew
dran=
gen wir an mehreren Stellen in die feindlichen
Stellun=
gen ein; der Kampf dauert noch an.
Nordweſtlich von Sabereſina warf unſer Angriff
die Ruſſen über die Bereſina zurück. Weiter ſüdlich bei
Djelja=Titſchi und Lyubtſcha iſt der Njemen
erreicht. Es wurden 900 Gefangene gemacht und
zwei Maſchinengewehre erbeutet.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern.
Der Gegner iſt weiter zurückgedrängt; 550
Ge=
fangene ſind eingebracht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen.
Die Lage iſt unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei den deutſchen Truppen hat ſich nichts von
Be=
deutung ereignet.
Oberſte Heeresleitung.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbertehn.
* Wien, 26. Sept. Amtlich wird verlautbart:
26. September:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz:
Der Feind hat auch geſtern ſeine Verſuche, bei
No=
wo=Alekſiniee unſere Front zu ſprengen, unter
großem Kräfteaufwand fortgeſetzt. Die ſeit mehreren
Tagen währende Schlacht endete für die Ruſſen
mit einer vollen Niederlage. Wo immer es
dem Geguer vorübergehend gelungen war, in einen
unſerer Schützengräben einzudringen, überall wurde er
unter großen Verluſten von den
herbei=
eilenden Reſerven zurückgeworfen. Noch
geſtern nachmittags und abends brachen ſüdlich von
Nowo=Alekſiniec zehnmal wiederholte ruſſiſche Angriffe
zuſammen.
Oeſtlich von Zalozce wurden feindliche
Abteilun=
gen, die ſich durch unſere zerſchoſſenen Hinderniſſe den
Weg in unſere Stellungen gebahnt hatten, als Gefangene
abgeführt.
An der Ikwa=Styr=Front erlahmte die
Tätig=
keit des Feindes.
In Oſtgalizien herrſcht Ruhe.
Die in Litauen kämpfenden K. u. K. Streitkräfte
warfen den Gegner bei Kraſzyn auf das Oſtufer der
oberen Szczara zurück.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Geſtern beſchränkte ſich die Tätigkeit der Italiener auf
eine heftige Beſchießung des durch die Genfer Flagge
weithin gekennzeichneten Spitals des Roten
Kreuzes in Görz. Die feindliche Artillerie erzielte
in einer Sanitätsanſtalt fünf Volltreffer, von denen eine
Granate in den Operationsſaal drang. Weitere 53
Ge=
ſchoſſe fielen in unmittelbarer Nähe des Gebäudes ein.
Einen militäriſchen Zweck hatte dieſe
völkerrechts=
widrige Handlung nicht, da ſich weit und breit
keine Truppen befanden.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz
Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Luftkrieg.
* Freiburg (Breisgau), 25. Sept. (W. T. B.
Nicht=
amtlich.) Vormittags wurden zwei feindliche
Flug=
zeuge bei Elzach durch Kampfflieger abgeſchoſſen.
Die Führer der beiden Flugzeuge ſind tot.
* London, 26. Sept. Die Kommiſſion, die die
An=
ſprüche auf Schadenerſatz wegen des Angriffs
der Zeppeline auf die engliſche Oſtküſte unterſucht,
hat 667 Eingaben auf Körperverletzung, von denen
178 tödlich waren, und 10.297 Eingaben wegen
Sach=
ſchadens geprüft.
Der Seekrieg.
* London,25. Sept. Meldung des Reuterſchen
Bureaus: 30 Mann von der Beſatzung des Dampfers
„Camdyn” aus Rotterdam von der Holland=Amerika=
Linie wurden von dem ſchwediſchen Dampfer „Frammäsu
an der britiſchen Küſte gelandet. Der „Eamdyn” ſank
auf der Reiſe von Buenos Aires nach
Kopenha=
gen mit einer Ladung Mais. Die Beſatzung beſtand bis
auf zwei Skandinavier aus Holländern.
* Amſterdam, 26. Sept. Die Blätter melden: An
Bord des geſunkenen holländiſchen Dampfers „Eamdyn”
wurden raſch nacheinander zwei Exploſionen gehört. Das
Schiff ſank in einer halben Stunde. Die Beſatzung
rettete ſich in Boote und wurde nach zweiſtündigem
Ru=
dern von einem ſchwediſchen Dampfer aufgenommen. Die
Beſatzung, durchweg Holländer, iſt in Sicherheit.
* Paris 26. Sept. Wie der „Temps” meldet, hat
angeſichts der wiederholten Zwiſchenfälle zwiſchen
ſpaniſchen Schiffen und ſolchen der Alllliierten
in ſpaniſchen Gewäſſern der Marineminiſter nochmals
an=
empfohlen, daß die Küſtenkommandeure eine genaue
Ueberwachung ausüben und jeden ungewöhnlichen
Vor=
fall in den ſpaniſchen Gewäſſern ſofort melden.
Die Kriegsanleihe.
* Berlin, 26. Sept. Anläßlich des Erfolges der
dritten deutſchen Kriegsanleihe hat der Präſident
des deutſchen Reichstages an den Kaiſer
fol=
gendes Telegramm gerichtet: „Ew. Kaiſerliche und
König=
liche Majeſtät bitte ich, angeſichts der gewaltigen
wirt=
ſchaftlichen Kraft und Entſchloſſenheit des Volkes die durch
das Ergebnis der dritten Kriegsankeihe aller Welt
kund=
gegeben ſind, den Gefühlen des Stolzes und der
vater=
ländiſchen Hingebung an das große Ziel Ausdruck geben
zu dürfen, das dem deutſchen Volke unter. Ew. Majeſtät
ruhmreicher Führung durch den uns aufgezwungenen
Krieg geſteckt, und durch deſſen Erreichung das deutſche
Volk Gut und Blut zu opfern freudig bereit iſt.‟ Darauf
iſt von dem Kaiſer folgendes Antworttelegramm
eingegangen: „Ich danke Ihnen beſtens für den Ausdruck
freudigen Stolzes über den glänzenden Erfolg der
Zeich=
nungen auf die dritte Kriegsanleihe. Nie wird ſich das
Vaterland vergeblich an die Opferfreudigkeit des deutſchen
Volkes wenden.”
* Zürich, 25. Sept. Die Neue Zürcher Zeitung
meldet aus Amſterdam: Die holländiſchen
Ban=
ken haben für ihre eigenen Kunden, ſowie für
amerika=
niſche Kapitaliſten einen namhaften Betrag für die
deut=
ſche Kriegsanleihe gezeichnet. Wie verlautet,
han=
delt es ſich um einen Betrag von 200 Millionen,
durch welchen ein Steigen der Mark=Deviſe hervorgerufen
wurde.
Der Austauſch Schwerverwundeter.
* Konſtanz, 25. Sept. Heute vormittag iſt hier
wieder ein ſchweizeriſcher Sanitätszug mit
deutſchen Verwundeten, 75 Mann und fünf
Offizieren, eingetroffen. Zum Empfang waren anweſend
die Großherzogin Luiſe von Baden, Prinz Mar von Baden,
Graf Zeppelin, General Wolff und außerdem die
Spitzen der hieſigen Zivil= und Militärbehörden. Die
Ge=
fangenen ſind meiſt in den Kämpfen im Frühjahr
ver=
wundet worden. Bei der Einfahrt in die feſtlich
ge=
ſchmückte Bahnhofshalle begrüßte ſie eine große
Menſchen=
menge.
* Konſtanz, 25. Sept. Am Donnerstag abend iſt
von hier der zweite ſchweizeriſche Sanitätszug mit
franzöſiſchen Austauſchverwundeten, begleitet von
Oberſt Bohnu nach Lyon abgegangen. Der Zug zählte
346 Inſaſſen, darunter 15 Offziere.
Deutſchland und die Vereinigten Staaten.
* Rotteram, 26. Sept. Der Nieuwe
Rotterdam=
ſche Courant meldet aus Neu=York: Telegramme
aus Waſhington weiſen auf den verſöhnlichen Ton
der deutſchen Note betreffend des Schiffs „Willian
P. Frye hin. New York Sun ſchreibt in einem
Leit=
artikel: Der Inhalt der letzten Berliner Note iſt
ermuti=
gend für die, die glauben, daß mit einiger Verträglichkeit,
viel Geduld und einer unerbittlich feſten Haltung der Weg
zu einer freundſchaftlichen Uebereinkunft gefunden werden
kann. Zwiſchen den beiden Regierungen ſchweben
ſchwie=
rigere Fragen als dieſe. Die Note bedeutet
keines=
wegs eine Schwenkung der Berliner
Re=
gierung von ihrer bisherigen Haltung, ſondern einen
vernünftigen und verſöhnlichen Schritt
und einen großen Schritt zur Verſtändigung. Als ſolcher
muß die Note ſowohl vom Staatsdepartement
wie vom Volke begrüßt werden. Ueber die neuen
Befehle, die den Kommandanten der
deut=
ſchen Unterſeeboote gegeben wurden, ſchreibt Sun:
Die Marineſachverſtändigen, die den großen Vorteil
er=
kennen, den die deutſchen Unterſeeboote beſitzen, können in
der deutſchen Mitteilung keine große Konzeſion erblicken,
aber ſie bedeutet einen neuen Schritt des
Entgegen=
kommens gegen Wilſons Auffaſſung, wie der
Unterſee=
bootskrieg geführt werden müßte. Auch wenn dieſe
Auf=
faſſung nicht ganz angenommen wird, werden doch durch
die neuen Grundſätze, an die Deutſchland ſich hält,
Mei=
nungsverſchiedenheiten bedeutend vermindert werden.
New Republique ſchreibt: Die Deutſchen wiſſen beſſer
als das Volk, daß ſich die moderne militäriſche
Macht auf wirtſchaftlicher Kraft aufbaut,
und deshalb wird einem Siege Deutſchlands bald ein
kräftiges Vorgehen auf dem Gebiete des Handels und
der Induſtrie folgen. Wenn Deutſchland ſiegt, wird die
Grundlage zu einem kosmopolitiſcheren
Indu=
ſtrialismus gelegt werden, als ihn die Welt bisher
gekannt hat. Die Wunder, welche das Deutſche Reich
voll=
brachte, als es ſich von armſeligem Unvermögen zu einem
der reichſten Länder Europas emporarbeitete werden von
den Ententemächten übertroffen werden müſſen, wenn ſie
in ſicherem Frieden leben wollen. Die ſorgfältigſte
Behandlung der Arbeiterklaſſe, die
Deutſch=
land eine Arbeiterbevölkerung mit geſundem Kern ſchenkte,
die imſtande iſt, die Entbehrungen des ſchwerſten aller
Kriege auszuhalten, wird von den Alliierten nachgeahmt
werden müſſen.
* London, 26. Sept. Das Reuterſche Bureau
meldet: Rooſevelt verteidigt in einem Artikel im
Metropolitan Magazine die Ausfuhr von
Kriegs=
material und behauptet, es ſei Deutſchlands Beſtreben
geweſen, die anderen Nationen auf dem Gebiete der
Waf=
fenerzeugung zu ſchlagen und ſich eine Monopolſtellung
zu erwerben, ſodaß die Welt von Deutſchlands Gnade
abhängig geweſen wäre. Die Pazifiſten, die es
durchzu=
ſetzen verſuchten, daß der Verkauf von Kriegsmaterial an
die Verbündeten eingeſtellt werde, propagierten eine
ſchlechte und niedrige Handlungsweiſe.
* Rotterdam, 26. Sept. Der Nieuwe
Rotter=
damſche Courant meldet aus Neu=York: Wie die Neu=
York Evening Poſt aus Waſhington berichtet haben die
weiteren Briefe, die bei Archibald gefunden
wur=
den, in amtlichen Kreiſen nicht den geringſten
Eindruck gemacht. Man beabſichtigt nicht, weitere
Schritte zu unternehmen.
Der Anteil des Verräters.
* Rom, 25. Sept. (Ueber Bern.) In einer
Be=
ſprechung der Ankunft des ruſſiſchen Finanzmi=
niſters Bark in London und der anſchließenden
Finanzbeſprechungen ſchreibt der Meſſaggero: Warum
bleibt Italien dieſen Zuſammenkünften und
Kredit=
operationen fern? Was wir bei Kriegsanfang erhalten
haben, iſt im Vergleich zu den ſteigenden Ausgaben ſehr
wenig. Warum hat Caranco nicht wie Bark eine Reiſe
nach London unternommen, um Italien, deſſen
Kriegs=
anſtrengungen nicht größer und nicht koſtſpieliger ſein
könnten, die Vorteile des Bündniſſes zu ſichern, das vom
militäriſchen notwendigerweiſe zum wirtſchaftlichen und
finanziellen erweitert werden muß? Warum hat ſich
Italien nicht zuFrankreich undEngland geſellt, um über eine
neue amerikaniſche Kriegsanleihe zu unterhandeln? Wir
leiſten für die Entente das Höchſtmaß unſerer
Anſtrengun=
gen zur Erreichung des gemeinſamen Zieles; aber es iſt
auch notwendig, daß uns bei den nicht leichten Laſten, die
wir übernommen haben, auch die Vorteile des
Bündniſſſes zuteil werden, an erſter Stelle die
finanziellen. Wir müſſen uns von dem verhängnisvollen
Agio unſerer Valuta frei machen, und wir müſſen bei
die=
ſem ſchwierigen Unterfangen auf die engliſch=franzöſiſche
Solidarität zählen können. Italien kann und darf
des=
wegen nicht längef bei den finanziellen Zuſammenkünften
der Entente ffehlen.
Engliſche Vergewaltigung der Neutralen.
* Klopenhagen, 25. Sept. Sozialdemokraten
mel=
det: 900 Kiſten mit Fleiſch aus Amerika waren aus
den Vereinigten Staaten am 19. September mit einem
dänſſchen Dampfer angekommen. Sie wurden
ausgeladen und liegen ſſeitdem auf dem Kai. Sie
ver=
derben, weil die engliſche Regierung verlangt,
daß die däniſche Dampfſchiffsgeſellſchaft, die von
Eng=
land abhängig iſt, ſie nach England und Amerika
zurück=
transportiert. Irgendeine Begründung dieſes Verlangens
wurde nicht gegeben. Das däniſche Auswärtige Amt hat
Verhandlungen eingeleitet, um die engliſche Regierung
dazu zu bewegen, dieſen Befehl zurückzunehmen. Es hat
bisher keine Antwort erhalten. Das ſind unwürdige
Ver=
hältniſſe, die der Krieg den neutralen Ländern bringt. In
gleicher Weiſe gibt die vor kurzer Zeit getroffene
Ent=
ſcheidung der engliſſchen Priſengerichte ein
vor=
treffliches Bild über das Schickſal der neutralen Staaten
in dieſem Kriege. Bisher iſt kaum ein Dampfer aus
Amerika gekommen, ohne daß Schwierigkeiten mit einem
Teil der Landung entſtanden ſind.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 26. Sept. Das
Hauptquar=
tier teilt mit: An der Dardanellenfront
erbeu=
teten unſere Aufklärungsabteilungen auf dem linken
Flü=
gel bei Anaforta in feindlichen Schützengräben etwa
30 Gewehre und Material. Wir nahmen einen Teil der
vom Feinde bei ſeiner Landung vor dieſem Flügel
beſetzten Stellungen wieder. Bei Ari Burnu
ſchwaches Feuergefecht. Bei Sedd=ul=Bahr griff
eine unſerer Abteilungen des linken Flügels mit
Hand=
granaten die Bombenwerferſtellungen des Feindes an
und verhinderte ihn, Bomben zu werfen.
Auf der Kaukaſus=Front öſtlich von Wan in
der Gegend von Hochan brachten unſere Vorpoſten dem
Feinde eine Niederlage bei und zwangen ihn, in
öſtlicher Richtung zu fliehen. Der Feind ließ eine
Menge Gewehre und Material in unſeren Händen.
Von den übrigen Kriegsſchauplätzen nichts zu melden.
* Konſtantinopel, 26. Sept. Das
Hauptquar=
tier berichtet: An der Dardanellenfront bei Anaforta
erbeuteten unſere vom rechten Flügel ausgeſandten
Er=
kundungskolonnen 43 Gewehre und Munition. Am
25. September beſchoß unſere Artillerie die feindlichen
Linien hinter Meſantepe und verurſachte ſchwere Verluſte.
Bei Ari Burnu zerſtörte eine Mine, die wir vor
unſe=
rem rechten Flügel zur Exploſion brachten, eine feindliche
Gegenmine. Am linken Flügel beſchoß unſere Artillerie
die Stellung der feindlichen Bombenwerfer und brachte
die feindliche Artillerie zum Schweigen und zwang drei
feindliche Transportſchiffe, welche bei Ari Burnu
aus=
ruhten, zur Flucht. Bei Sedd=ul=Bahr explodierte keine
der am 24. September von dem Feinde geſchleuderten
Bomben in unſeren Schützengräben, dagegen explodierten
mehrere in ſeinen Gräben.
Sonſt nichts zu melden.
Die Balkanſtaaten.
Die Mobilmachung Bulgariens.
* Sofia, 26. Sept. Blätter aller Parteiſchattierungen
betonen, daß der angeordneten Mobiliſierung keinerlei
aggreſſive Abſichten zugrunde liegen, ohne
in=
deſſen vor dem Ernſt der Lage die Augen zu verſchließen.
Die offiziöſe Narodni Prawa ſchreibt: Der
euro=
päiſche Brand kommt uns näher. Die Mobiliſierung iſt
deshalb eine unbedingte Notwendigkeit. Bulgarien mußte
die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um jeder
Mög=
lichkeit gewachſen zu ſein. Es mobiliſierte alle ſeine Kräfte
nicht nur, um bereit zu ſein, jeden Verſuch einer Verletzung
ſeiner Lebensintereſſen zurückzuweiſen, ſondern auch um
unter den günſtigſten Bedingungen das zu erreichen,
was es nicht entbehren kann. Ein anderes offiziöſes
Blatt, das Echo de Bulgare, führt aus: Unter die
Waffen gerufen, iſt das bulgariſche Volk heute wie geſtern
beſeelt von dem Wunſche, den Frieden zu erhalten, aber
gleichzeitig feſt entſchloſſen, ſeine Anſprüche, deren
Berech=
tigung die ganze Welt anerkennt, durchzuſetzen. Es iſt
noch möglich, den Frieden mit der Gerechtigkeit in
Ein=
klang zu bringen. Wird ſich die Diplomatie noch einmal
ihrer Aufgabe nicht gewachſen zeigen?
* Konſtantinopel 25. Sept. Die geſamte Preſſe
nimmt einmütig und mit lebhafter Befriedigung die
Nachricht von der allgemeinen Mobiliſierung
Bulgariens auf, die beweiſe, daß Bulgarien endlich
entſchloſſen ſei, auf den Plan zu treten und die
Ungerech=
tigkeit des Bukareſter Vertrages gut zu machen.
Desglei=
chen beglückwünſchen die Blätter Bulgarien zu der
Eini=
gung aller Parteien, die ſich in dieſem Augenblick kundtut,
wie aus einem Artikel des Mir hervorgehe, der alle
Bul=
garen zur Einigkeit auffordere. — Der Tanin ſchreibt:
Die Bulgaren können ſtolz ſein, weil ſie ſchließlich erkannt
haben, daß die Haltung ihrer Regierung die einzig
rich=
tige war, um ein Groß=Bulgarien zu ſchaffen und die
bulgariſchen nationalen Wünſche zu befriedigen, und weil
alle den Unterſchied erfaßten zwiſchen dem Vierverband,
deſſen ganze Stärke in Lüge, Auſwiegelung, Umtrieben
und Drohungen beſteht, und dem neuen Dreibund, der
eindrucksvollſten Verkörperung von Eintracht, Recht und
Kraft. Der Tanin ſagt, das Schickſal bereite, wenn auch
nur indirekt, die Waffenbrüderſchaft zwiſchen den beiden
Nachbarn vor, die geſtern noch tapfer gegeneinander
kämpften. Wir ſind, ſagt das Blatt, von dieſer
Waffen=
brüderſchaft befriedigt. Wir glauben, daß auch kein
Bul=
gare mit ihr unzufrieden ſein wird. Sabah ſagt: Wir
ſind befriedigt, weil das Vorgehen Bulgariens in großem
Maße dazu beitragen wird, den Krieg raſcher dem Ende
zuzuführen.
* Neu=York, 25. Sept. Die Aſſociated Preß
er=
fährt aus Sofia vom 24. September: Die geſtrigen
Be=
mühungen der diplomatiſchen Vertreter der
Entente, den Miniſterpräſidenten Radoslawow
zu ſprechen, blieben erfolglos. Nachdem Radoslawow
den ganzen geſtrigen Tag auf dem Sommerſchloß von
Vrana mit dem König verbracht hatte, kehrte er heute
zu=
rück. Heute nachmittag werden die Diplomaten der
Entente die letzten Vorſchläge ihrer Regierungen
unterbreiten, deren Inhalt nicht bekannt iſt. Der
Korreſpon=
dent der Aſſociated Preß beſuchte im Laufe des
Vormit=
tags die Vertreter des Vierverbandes. Der engliſche
Geſandte erklärte ihm: Bulgarien hat
mobili=
ſiert, und die Lage iſt kritiſch. Er ſei nicht
im=
ſtande, mehr zu ſagen. Der franzöſiſche Geſandte ließ dem
Vertreter der Aſſociated Preß durch die Tür ſeines
Ar=
beitszimmers ſagen: Ich empfange niemand. Sagen Sie
daß ich nicht zu Hauſe bin! Der ruſſiſche Geſandte und
der italieniſche waren angeblich ebenfalls abweſend.
* Neu=York, 25. Sept. Der Sonderberichterſtatter
der Aſſociated Preß drahtet aus Sofia vom 24.
Septem=
ber nachmittags: Die Mobiliſierung ſchreitet
glänzend fort. Die eingerückten Mannſchaften ſind
vortrefflich gekleidet und mit warmen Uniformen und
guten Stiefeln verſehen. Man erwartet, daß die
bulga=
riſche Armee in ſehr wenigen Tagen feldbereit ſein wird;
es iſt jedoch klar, daß keine große Eile vorliegt.
Die Mobilmachung Griechenlands.
02 Die Mobilmachung Griechenlands hat auf die
Berliner Börſe trotz des Wochenſchluſſes keinen
er=
heblichen Einfluß geübt und auf den Kurs der griechiſchen
Papiere nicht gedrückt. Die ruhige Auffaſſung der Börſe
erſcheint inſofern begreiflich, als ſelbſt das Reuterſche
Bureau gemeldet hat, daß König Konſtantin die
Mobil=
machung als „defenſive Maßregel” billigte. Ihre
defenſive Eigenſchaft kann aber die Mobilmachung
Grie=
chenlands in zwei Richtungen haben, obgleich
naturge=
mäße eine Verteidigungsmaßnahme gegen die
Mobil=
machung Bulgariens in erſter Linie ſteht. Denn es
iſt bekannt, daß Bulgarien auf dem nordöſtlichſten Teile
des griechiſchen Gebietes und auf das griechiſche
Grenz=
land mit Serbien Anſpruch erhebt. Die Geltendmachung
dieſer Anſprüche durch Bulgarien jetzt beſorgen zu müſſen,
liegt jedoch für Griechenland ein ſtichhaltiger Grund nicht
vor. Vielmehr iſt die Erklärung des bulgariſchen
Mini=
ſterpräſidenten Radoslawow, daß Bulgarien jede
agareſſive Abſicht gegen Griechenland fernliege, um ſo
anzuzweiſeln, als es notoriſch iſt, welche über=
Rolle der Erwerb des ſerbiſchen
Mazedo=
niens für die öffentliche Meinung Bulgariens ſpielt. Die
ſeit dem Bukareſter Frieden im bulgariſchen Volke
auf=
gehäufte Erbitterung richtet ſich ſo überwiegend gegen
Serbien, daß die Anſprüche auf Kawalla uſw. dahinter
vollkommen zurücktreten. Ein Ausblick auß die
mannig=
fachen bulgariſch=griechiſchen Verſtändigungsmöglichkeiten.
die die künftige Entwicklung des Weltkrieges nach
menſch=
lichem Ermeſſen mit ſich bringen wird, kann in Sofia
nur die Abſicht vertiefen, alle Wünſche des bulgariſchen
Volkes auf das ſerbiſche Mazedonien zu vereinigen.
Darf ſich alſo Griechenland vor einem bulgariſchen
Angriff als ſicher betrachten, ſo handelte es durchaus
zweckmäßig, wenn es ſeine Mobilmachung zur
Verteidi=
gung gegen gewiſſe Abſichten des Vierverbandes
ausſprach. Vierverbändleriſche Blätter, namentlich in
Paris und Rom, haben mit höchſt verdächtiger
Selbſtver=
ſtändlichkeit über das griechiſche Saloniki als einen Platzl
verfügt, der vom Vierverbande zur Rettung Serbiens
und zur Aufrechterhaltung der ſerbiſcheruſſiſchen
Verbin=
dung unbedingt und unverzüglich beſetzt werden müſſe.
Beſonders die italieniſche Preſſe (zum Beiſpiel die
Tribuna, die Stampa und die Gazetta del Popolo) iſt ſich
darin einig, daß italieniſche Truppen von Saloniki Beſitz
ergreifen müſſen, weil dies das einzige Mittel ſſei, um
Serbien zu retten. Daß Italien, das „Land des heiligen
Egoismus” ſich für die Rettung eines Staates, der mit
ſeinen Anſprüchen auf Albanien und Dalmatien der
un=
mittelbare Gegner Italiens iſt, ſich ſo ins Zeug legen
wird, können nur ganz naive Gemüter glauben. In
Wahrheit ſoll die Beſetzung Salonikis mit italieniſchen
Truppen der Förderung ausgeſprochen italieniſcher
Balkanziele dienen, die griechiſchen
Lebensbedürf=
niſſen unmittelbar zuwiderlaufen. Man erinnert ſich, daß
Italien unter nichtigſtem Vorwande Truppen nach
Va=
lona geſandt hat, von wo aus das griechiſche
Aus=
dehnungsbedürfnis nach Albanien in Schranken gehalten
werden ſoll. Die Verwirklichung dieſes Teiles der
ita=
lieniſchen Balkanpolitik wäre Italien ungeheuer
erleich=
tert, wenn es unter dem Deckmantel einer Hilfeleiſtung
für Serbien auch an der Nordoſtgrenze
Griechen=
lands über eine Streitmacht verfügte. Da ſeit Italiens
Abfall vom Dreibunde hinterliſtig=größenwahnſinnige
Selbſtſucht als die hervorſtechendſte Eigenſchaft der
italie=
niſchen Politik von der ganzen Welt erkannt werden
mußte, dürfte ſelbſt der ententefreundliche Veniſelos
den italieniſchen Drang nach Saloniki mit Mißtrauen
be=
obachten. Und der kluge Kreter hat aus dem
ergebnis=
loſen Anſturm der Weſtmächte auf die Dardanellen
am Ende doch wohl die Ueberzeugung gewonnen, daß ſein
Plan, an der Seite des Vierverbandes ein größeres
Grie=
chenland zu begründen, ins Reich der Phantaſie gehört.
Auch von dieſer Seite braucht demnach Griechenlands
Mobilmachung vor der Hand bei uns keine Beunruhigung
zu erregen.
* Athen, 24. Sept. Der Privatkorreſpondent des
W.T. B. meldet: Die Regierung hat eine Anleihe mit
der griechiſchen Nationalbank abgeſchloſſen. Die Bank
leiſtet einen ſofortigen Vorſchuß, der zwiſchen 12 und 20
Millionen Drachmen ſchwanken wird. — Die
Stim=
mung in Athen iſt nach Bekanntwerden der
Mo=
bilmachung äußerſt ruhig. Die öffentliche Meinung
heißt die Sicherheitsmaßnahmen der Regierung gut und
betrachtet ſie als für die Sicherheit des Landes notwendig.
Die Preſſe betont die friedlichen Abſichten
Grie=
chenlands. Die Veniſelos naheſtehende Preſſe macht
darauf aufmerkſam, daß das Bündnis zwiſchen
Griechen=
land und Serbien unzerreißbar ſei, betont aber auch, daß
die getroffenen militäriſchen Maßnahmen nur aus
Grün=
den der Vorſicht und für die Sicherheit des Landes
er=
folgt ſeien. Die Oppoſitionspreſſe heißt den
Mobil=
machungsbeſchluß gut, hebt jedoch hervor daß er
aus=
ſchließlich eine Sicherheitsmaßnahme darſtelle und von
den politiſchen Fragen, welche noch nicht aufgerollt ſeien,
völlig unabhängig ſei. Das Blatt Nea Imera ſpricht die
Hoffnung aus, daß das Kabinett Veniſelos zurücktreten
werde.
* Athen, 26. Sept. (Verſpätet eingetroffen.)
Gu=
naris iſt telegraphiſch zum König berufen worden.
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
27. September: Ausfall des Antwerpener
Feſtungs=
heeres. Die Belgier werden auf Termonde
zurückge=
worfen. Die Deutſchen ziehen nachts in Mecheln ein.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 26. September.
Parſifal.
W-l. Auch die heutige zweite „Parſifal”=Aufführung
fand bei ausverkauftem Hauſe ſtatt und verlief in
dem=
ſelben Rahmen und mit demſelben künſtleriſchen Erfolge,
wie die erſte. Es darf ſomit erwartet werden, daß das
Intereſſe des hieſigen und auswärtigen Publikums an
die=
ſen Aufführungen anhält. Bei der heutigen Aufführung
ſang die Kundry Frau Schelper, die dieſe über alle
Maßen anſtrengende Partie mit vollkommener
künſtleri=
ſcher=Beherrſchung und Intelligenz und Temperament der
Auffaſſung und Darſtellung ſehr erfolgreich durchführte.
Beſonders gilt dies von der auch in ſtimmlicher Hinſicht
übergroße Anforderungen ſtellenden hochdramatiſchen
Verführungsſzene mit Parſifal, den heute Herr Mann
ſang. Beide zeigten ſich in dieſer großen Szene, wie auch
ſonſt, auf der Höhe ihrer Aufgabe. Herr Mann wurde,
wie zu erwarten war, neben den ſtimmungsvollen
lyri=
ſchen beſonders auch den dramatiſch geſteigerten Szenen
in ſtimmlicher und geſanglicher Hinſicht völlig gerecht. So
bot auch dieſe Aufführung ein harmoniſch abgerundetes,
von hohem künſtleriſchen Ernſt getragenes Ganzes, das
höchſte Befriedigung bei den Zuhörern erweckte und einen
bleibenden Eindruck hinterließ.
Einem Bedenken, das wir nach der erſten Aufführung
unterdrückt haben, möchten wir doch noch Ausdruck geben,
es betrifft das ruckweiſe (rhythmiſche) Schreiten der
Gralsritter in den Gralsſzenen. Wenn dieſes von
Bay=
reuth aus wirklich ſo vorgeſchrieben iſt, würde es nur
be=
weiſen, daß man ſich über die Wirkung dieſer Vorſchrift
getäuſcht hat. Denn dieſes automatiſche Gehen wirkt nicht
nur nicht feierlich, ſondern löſt eher eine ganz andere,
Stimmung ſtörende Wirkung aus. Wenn man ein
Prin=
zip als falſch erkannt hat, ſoll man es ruhig fallen laſſen.
Zum Schluß möchten wir hier noch die Worte anführen,
mit denen der Wagnerbiograph Glaſenapp auf die
poli=
tiſche Aufgabe des „Parſifal” hinweiſt und die in der
Gegenwart eine beſondere Bedeutung erhalten. Er ſagt:
„Wir dürfen auch das Weihefeſtſpiel ein
Friedens=
werk nennen; nämlich als das Symbol der höchſten
Feier eines Volkes, das in der Mitte Europas vor allem
die Aufgabe hat, eine Friedensmacht zu ſein, und in
wel=
chem daher alle diejenigen Regungen die ſorgfältigſte
Stärke und Pflege erheiſchen, die, allein auf geiſtige
Er=
oberung ausgehend die Keime einer fruchtbaren,
wahr=
haft deutſchen Friedenskultur in ſich tragen. Auf dieſe
Kulturregungen verweiſt uns der Künſtler mit
eindrin=
gendem Verſtändnis ihres innerſten Weſens; daß unter
ihnen die höchſte, edelſte Kunſt, in der vollen Reinheit
ihrer Ausübung, die förderlich wirkſamſte Macht ſſei das
bezeugt es uns aufs neue. Dringe ſie aus den erhabenen
Tönen des Gral=Kunſtwerks auch in das Leben des
deut=
ſchen Volkes, möge uns zu keiner geringeren Wirkung
das Friedensgeläute der Glocken von der heiligen Burg
des Grales erſchallen!“
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Hiermit die traurige Nachricht, daß heute
früh meine liebe, gute Frau
(13590
Karte Pölſing
geb. Bergmann
durch einen ſanften Tod von ihren ſchweren
Leiden erlöſt wurde.
K. Fölſing,
Lehrer i. R.
Darmſtadt, den 26. September 1915.
Kranichſteinerſtr. 47.
Die Beerdigung findet Dienstag, 28. Septbr.,
nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe aus auf
dem alten Friedhof ſtatt, die Einſegnung iſt
¼ Stunde vorher.
Trauerbeſuche dankend verbeten.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X.403
Ge
Montag, 27. September.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½
Uhr (Volks= und Garniſonsvörſtellung).: „Krieg im
Frieden”.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 28. September.
Hofreite=Verſteigerung des Emil Walter
(Löffelgaſſe 26 und Mollerſtraße 34) um 10½ Uhr auf
dem Ortsgericht I.
Ständige Rettungswache der Santſtskolome,
Telephonruf Nr. 2425.
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
unverlangte Manuſtripte werden nicht zurückgefandt.
Statt beſonderer Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die traurige
Nachricht, daß mein lieber Gatte, dertreuſorgende
Vater ſeiner Kinder, unſer Onkel, Bruder,
Schwager, Großvater und Schwiegervater
Adam Flach
nach kurzem, ſchwerem Leiden am Samstag
nachmittags ½2 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtine Flach nebſt Kindern,
Babette Flach, geb. Rück.
Die Beerdigung findet am Montag,
nach=
mittags 3¼ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
(13591
Statt beſonderer Anzeige.
Nach langer Ungewißheit erhielten wir
die traurige Nachricht, daß unſer lieber Bruder
Ernſt Pfaſſ
Dr. med., Schiffsarzt
am 13. Auguſt 1914 in Daresſalam (Deutſch=
Oſt=Afrika) verſtorben iſt.
(B13588
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Pfaff.
Darmſtadt, Karlſtraße 73½.
Von Beileidsbezeugungen bitten wir abzuſehen.
Ausführung aller bankmäßigen Geschäfte.
Bank für Handel und Industrie
(Darmstädter Bank)
Landgraf Philipp-Anlage 6
Wilhelminenstraße 14
Aulbewalrung von Vertpapieren, Pokumenten,
Sehmuelgegen=
ständen usw. in feuer- und einbruchsicheren, unter Mitverschluß der
Mieter stehenden Stahlkammerfächern (Safes) von Mk. 5. — an p. Jahr.
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.
Obſt=Großmarte in Darmſtadt.
Montag, den 4. und Mittwoch, den 6. Oktober, ſowie
„ 11. „
I. Js.,
„ 13.
von vormittags 8 bis nachmittags 6 Uhr, finden in der ſtädtiſchen
Turnhalle am Kapellplatz Obſt=Großmärkte ſtatt.
Falls Bedürfnis vorhanden, werden weitere Märkte abgehalten.
Obſtzüchter und Obſthändler werden zur Beſchickung dieſer Märkte
eingeladen.
Der in früheren Jahren dahier abgehaltene Obſt=und
Kartoffel=
markt fällt in dieſem Jahre aus.
Zur teilweiſen Deckung der Unkoſten werden für jeden
Markt=
tag erhoben:
a) für einen Korb oder Sack bis zu 25kg Gewicht 5 Pfg.
über 25kg
b)
, 10
Die nicht verkaufte Ware kann bis auf weiteres auf Gefahr
der Verkäufer bis zum nächſten Markte in dem Verkaufsraum
be=
laſſen werden.
Darmſtadt, den 20. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(13387do
I. V.: Ekert.
Beſchaffung von Erſatz für beſchlagnahmte und enteiguete
Waſchkeſſel und Waſſerſchiffe aus Kupfer und Meſſing.
Die Enteignung und Einziehung der beſchlagnahmten
Gegen=
ſtände aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel (Verordnung vom 30. Juli
ds. Js.) iſt beſtimmt in nächſter Zeit zu erwarten.
Die ſtädt. Verwaltung iſt bereit, den Betroffenen bei
Be=
ſchaffung des Erſatzes für Waſchkeſſel und Waſſerſchiffe, ſoweit
es in ihren Kräften ſteht, behilflich zu ſein. Zu dieſem Zwecke
wer=
den die Intereſſenten erſucht, gleichzeitig mit der Anmeldung der
Gegenſtände eine Beſtellung des Erſatzes bei den Polizeirevieren
ab=
zugeben. Das Formular für dieſe Beſtellung iſt vom 22. ds. Mts.
an bei den Polizeirevieren erhältlich. Bemerkt wird hierbei
ausdrück=
lich, daß dieſe Beſtellung nur als Grundlage für die Feſtſtellung des
Bedarfs an den bezeichneten Gegenſtänden dient und daß nur ſolche
Intereſſenten auf die Mitwirkung der ſtädt. Verwaltung bei der
Erſatzbeſchaffung rechnen können, die die Beſtellung rechtzeitig
ab=
gegeben haben.
Bei der Beſchaffung von Spezialgegenſtänden, z. B. Herd= und
Boiler=Schlangen, kann ſelbſtverſtändlich die ſtädt. Verwaltung nicht
mitwirken. Dagegen hat das Stadtbauamt für die zur Beſchaffung
ſolcher Gegenſtände gezwungenen hieſigen Einwohner eine
Veratungs=
ſtelle Grafenſtraße 30, Zimmer 10, eingerichtet, die in den Tagen
vom 22. September bis 5. Oktober während der Dienſtſtunden
ge=
öffnet iſt.
(13329msi
Darmſtadt, den 18. Sepkember 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.
Erſatz für Petroleumbeleuchtung.
Trotz aller Bemühungen kann der Petroleumbedarf der
Zivil=
bevölkerung für den kommenden Winter nur zu einem Teil gedeckt
werden. Die Reichsleitung hat deshalb hinreichende Mengen Spiritus
für Beleuchtungszwecke ſichergeſtellt und veranlaßt, daß ein beſonderer
Spiritusglühlichtbrenner zu billigem Preis an die Bevölkerung
abgegeben wird. Dieſer Brenner koſtet einſchließlich Docht 4 Mark.
Bei größerer Abnahme ermäßigt ſich der Preis auf 3 Mark. Die
Nebenbeſtandteile, wie Füllkännchen, Glühſtrumpf, Zylinder uſw. ſind
im freien Handel zum Preis von etwa 1 Mark zu beziehen. Der
Brenner kann an jeder Petroleumlampe angebracht werden. Die
Stadtverwaltung iſt bereit, die Brenner in größeren Mengen zu
be=
ſchaffen und an die Bevölkerung zum Selbſtkoſtenpreis abzugeben.
Minderbemittelte können die Brenner auf Antrag gegen
Raten=
zahlungen erhalten. Beſtellungen auf die Spiritusglühlichtbrenner
werden bis zum 30. September ds. Js. im Stadthaus, Zimmer 30,
entgegengenommen.
(13440a
Darmſtadt, den 22. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Ekert.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 23, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
(10666a
Dr. Gläſſing.
Vom 23. September
bis 4. Oktober
haben die Herren:
S.-R. Dr. Birnbaum, Georgenſtr.,
S.-R. Dr. Gutenberg, Waldſtr.,
S.-R. Dr. Holigender, Ludwigspl.,
S.-R. Dr. Orth. Bismarckſtr.,
die Güte, mich in meiner Praxis der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1915.
zu vertreten.
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(13592
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Abgabe von Mehl zu Konditoreizwecken.
Nach der Brotkartenverordnung für den Kommunalverband
Darmſtadt vom 20. Auguſt ds. Js. — Darmſtädter Tagblatt Nr. 232
vom 23. Auguſt 1915. Zifſer 13 — erhalten Konditoren auf Antrag
für ihren Gewerbebetrieb Brotkartenausweiſe und Brotkarten zur
Deckung ihres Mehlbedarfs nach dem Maßſtab des Verbrauchs in
Die im Bezirk der Stadt Darmſtadt befindlichen
Betriebe, die Konditoreiwaren herſtellen
S.-R. Dr. Boußuheile!(Konditoreien, Kaffees, Hotels, Wirtſchaftsbetriebe uſw.) werden daher
aufgefordert, bis zum 25. September ds. Js. im Stadthaus,
Zimmer 44, anzugeben, wie groß in der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1915
ihr Verbrauch in Kilogramm war, an:
a) Weizenmehl.
b) Roggenmehl,
c) Kartoffelſtärkemehl und
d) ſonſtigen Mehlen oder mehlartigen Stoffen.
Die Angaben ſind auf Erfordern durch Belege nachzuweiſen.
Darmſtadt, am 13. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(13097a
Zurücklieferung der Mehlſäcke.
Die an die Stadt zurückzuliefernden Mehlſäcke werden nicht
durch die Mehl=Unterverteilungsſtellen, ſondern durch die mit dem
Einſammeln beauftragte Frau E. Ettinger, Fuhrmannſtraße 2,
gegen Vergütung von 1 Mk. für den Sack bei den Bäckern und
Händlern in Empfang genommen.
Um die Prüfung der Rücklieferung zu ermöglichen, werden die
Bäcker und Händler aufgefordert, ſich die jedesmalige Ablieferung der
Säcke beſcheinigen zu laſſen.
Darmſtadt, den 21. September 1915.
(13489sgo
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Wäſche= u. Bekleidungsſtüche für Bedürftige.
Für den kommenden Winter wird für Unterſtützungsbedürftige
in der Stadt um Ueberlaſſung von Schuhen, ſowie warmhaltender
Wäſche und Kleider dringend gebeten.
In ſehr vielen Haushaltungen werden ſich Wäſche= und
Kleidungs=
ſtücke, auch Schuhe vorfinden, die nicht mehr getragen werden, die
aber bei entſprechender Herrichtung Bedürftigen noch gute Dienſte
leiſten können. Neben den anderen Stellen, die ſolche Gaben in
Empfang nehmen, iſt auch das ſtädt. Armen= und Fürſorgeamt,
Waldſtraße 6, Fernſprecher Nr. 2419, bereit, Gaben obiger Art,
auch Geldzuwendungen für Bekleidungszwecke, in Empfang zu nehmen
und ordnungsmäßig zu verteilen oder zu verwenden.
(12630a
Jede Zuwendung wird mit herzlichſtem Dank angenommen.
Darmſtadt, den 3. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
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Montag, den 27. September 1915
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Krieg im Frieden.
Luſtſpiel in 5 Akten von Franz
von Schönthan und G. v. Moſer,
Perſonen:
Heindorf, Rentier Rud. Weisker
Mathilde, ſ. Frau Fritzi Niedt
Ilka Etvös, ſeine
Verwandte . . Käthe Gothe
Agnes Hiller, ihre
Geſellſchafterin . Charlotte Pils
Henkel, Stadtrat Rich. Jürgas
Sophie, d. Frau . Minna Müller=
Hanno
Elſa, der. Tochter Alice Hacker
von Sonnenfels,
General. . . . Johs. Heinz
Kurt von Folgen,
Leutn. bei den
Drag., deſſ. Adj. Kurt Ehrle
Ernſt Schäfer,
Stabsarzt . . . Hs. Baumeiſter
v. Reif=Reiflingen,
Leutn. b. d. Inf. Br. Haprecht
Paul Hofmeiſter,
Apotheker . . . Frz. Schneider
Franz Konnecy,
Burſche b. Folgen Paul Peterſen
Martin, Diener b.
Heindorf . . Rob. Kleinert
Anna, Köchin b.
Heindorf . . N. Malinowski
Roſa, Stubenm.
b. Heindorf . . Hertha Hinken
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz:
1.—12. Reihe 1.65 ℳ, 13.—19.
Reihe 1.15 ℳ, Parterre 1.15 ℳ,
Proſzeniumsloge 2.15 ℳ,
Mittel=
loge 2.15 ℳ, Balkonloge 2.15 ℳ,
I. Rang 2.15 ℳ, II. Rang 1.15 ℳ,
I. Galerie 0.55 ℳ, II. Galerie 0.45 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½ —1½
Uhr und eine Stundesvor Beginn
der Vorſtellung; im
Verkehrs=
bureau bis kurz vor Beginn der
Vorſtellung.
Anfang 7 U. — Ende nach 9½ U.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Dienſtag, 28. Sept. 12. Ab.=
Vor=
ſtell. A 4. „Hoffmann’s
Er=
zählungen.” Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 29. Sept. 13. Ab.=Vſt.
B 4. „Ein
Sommernachts=
traum.” Kleine Preiſe.
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Donnerstag, 30. Sept. 14. Ab.=
Vſt. C 3. „Datterich.” Kleine
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 1. Okt. 15. Ab.=Vorſt
D 4. Neu einſtudiert: „Die
Puppe.” Kleine Preiſe.
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fang 7½ Uhr.
Samstag, 2. Okt. Keine Vorſt.
Sonntag, 3. Okt. 16. Ab.=Vorſt,
C 4. „Die Meiſterſinger.”
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