Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 262., Mittwoch, den 22. September.

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178. Jahrgang
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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Die Bundesratsverordnung gegen den Lebensmittelwucher. Autarkie oder Welt=
wirtſchaft
. Ein Bekehrter. Die Balkanſtaaten.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 21. Sept.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Im Abſchnitt Spuchez-Arras unterhielt
die franzöſiſche Artillerie faſt ununterbrochen
ſtarkes Feuer. In der Gegend Neuville kam
es zu Handgranatenkämpfen. Das geſtern in
Trümmer geſchoſſene Schleuſenhaus von Sapig=
neul
(am Aisne=Marne=Kanal nordweſtlich vor
Reims) wurde nachts nach Sprengung der
Ueberreſte planmäßig und ohne Berührung mit
dem Feinde von uns geräumt.
Weſtlich von Perthes (in der Champagne)
und in den Argonnen wurden mit Erfolg
Minen in der feindlichen Stellung geſprengt.
Mehrere Handgranatenangriffe am Hart=
mannsweilerkopf
wurden abgeſchlagen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Hindenburg.
Truppen des Generaloberſten v. Eichhorn
ſind nordweſtlich und ſüdweſtlich vonOſchmjana
in fortſchreitendem Angriff.
Der rechte Flügel der Heeresgruppe erreichte
unter Nachhutgefechten die Gegend öſtlich von
Lida bis weſtlich von Nowo=Grodek.

Heeresgruppe des Generalfeldmar=
ſchalls
Prinzen Leopold von Bayern.

Der Uebergang über den Molczadz bei
und ſüdlich Dworzee iſt erzwungen. Weiter
ſüdlich gelangten unſere Truppen unter Ver=
folgungskämpfen
bis in Linie ſüdöſtlich Mol=
czadz
-Nowaja-Myſch-Oſtrow.

Heeresgruppe des Generalfeld=
marſchalls
von Mackenſen.

Die Lagg iſt unverändert.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Bei den deutſchen Truppen hat ſich nichts
ereignet. Oberſte Heeresleitung.

Zur Lage im Oſten.

* Paris, 20. Sept. In der Guerre Soziale erklärt
Guſtave Hervé, die deutſche Heeresleitung wolle an=
ſcheinend
das ruſſiſche Zentrum umſchließen und den
Ruſſen ein ungeheures Sedan bereiten. Von 3 Rückzugs=
linien
ſeien heute bereits 2 abgeſchnitten. Wenn das deut=
ſche
Umzingelungsmanöver nicht angehalten werden
könne, werde in wenigen Tagen die dritte und letzte Linie,
Breſt-Minsk-Moskau, abgeſchnitten ſein. Die Lage
in Rußland ſei zwar noch nicht verzweifelt,
aber ſchlimm genug, ſodaß man ſich auf alles ge=
faßt
machen müſſe. Das ruſſiſche Zentrum ſtehe vor der
Wahl, ſich umzingeln zu laſſen, oder 150 bis 200 Kilo=
meter
zurückzugehen. Hervé erklärt ſodann, das deutſche
Manöver ſei großartig und würdig, daß die franzöſiſche
Heeresleitung ſich die Lektion von Initiative und Kühn=
heit
, welche Hindenburg augenblicklich gebe, als Beiſpiel
dienen laſſe.

Die Einnahme von Wilna.

* Wien, 20. Sept. Die Blätter würdigen die Be=
deutung
des neuerlichen großen Erfolges der

deutſchen Truppen
durch die Einnahme
Wilnas, deſſen Beſitz
insbeſondere dadurch
wertvoll erſcheine, daß
ſich dortſelbſt nicht weni=
ger
als ſechs Eiſenbahn= kreuzen. Auch der
Umſtand, daß Wilna ein
bedeutendes Handelszen=
trum
und die Hauptſtadt
des gleichnamigen Gou=
vernements
iſt, erhöhe
die Bedeutung dieſes
ſtrategiſch wertvollen
Punktes. Die Neue
Freie Preſſe erklärt: Die
Eroberung Wilnas ſei
nicht bloß militäriſch,
ſondern auch politiſch —Sc.
von hoher Bedeutung:
ſie bildet die Antwort
auf die Anmaßung
Kitcheners. Ein Er=
eignis
von ſolcher Be=
deutung
dürfte auch Kit=
chener
belehren, daß es
überflüſſig iſt, die deut=
ſche
Armee fernerhin mit
gewiſſem Mitleid zu be= 5
urteilen, wie in ſeinen
letzten Reden. Das
Neue Wiener Tagblatt
ſchreibt: Genau 10 Tage
nachdem der Zar ſich
zum verantwortlichen
Oberkommandanten ſei=
ner
Heere zu ernennen
geruhte, fiel Wilna. Eines
lernte der Ruſſenkaiſer
in ſeiner ſo kurzen Feld=
herrnlaufbahn
beſtimmt:
daß zum erfolgreichen
Kriegführen mehr gehört als guter Wille. Die Reichs=
poſt
ſagt: Mehr noch als der ſchließliche Fall Wilnas iſt
die ſtrategiſche Lage von Bedeutung, die ihn herbeiführte
oder beſchleunigte, die für die Ruſſen bedrohlich iſt.
Auch das Extrablatt ſagt: Dadurch, daß die deutſche Front
aus einer geraden Linie plötzlich in einen ſpitzen Winkel
vorgeſchoben iſt, wurde die ganze dortige ruſſiſche Armee
in eine kataſtrophale Situation gebracht. Wir beglück=
wünſchen
den deutſchen Bundesgenoſſen zu dieſen herr=
lichen
Erfolgen, die ſeinen unvergleichlichen Ruhm vor den
Augen der ganzen Welt glorreich vermehren.
* Amſterdam, 21. Sept. Die Blätter beſprechen
alle mit großem Intereſſe die Einnahme von Wilna
durch die Deutſchen und die Folgen, die ſich daraus für
die ruſſiſchen Armeen ergeben können. Man hält die Be=
ſetzung
Wilnas, die ſpäter gekommen ſei, als man ur=
ſprünglich
erwartete, allgemein für ein Ergebnis von
höchſter Bedeutung und ſpricht von der Möglichkeit der
Umzingelung größerer ruſſiſcher Heeresgruppen. Die
meiſten Blätter glauben, daß Wilna, wenn noch Groß=
fürſt
Nikolaus an der Spitze der ruſſiſchen Armeeleitung
ſtünde, früher geräumt worden wäre und daß hier ein
ſchwerer, taktiſcher Fehler begangen wurde. Dadurch, daß
die beiden Eiſenbahnlinien nach Petersburg im Rücken
der ruſſiſchen Armeen durch die Deutſchen beſetzt wurden,
ſei die Lage der ruſſiſchen Truppen gefährlicher als je.
* Amſterdam, 21. Sept. Das Handelsblad ſchreibt
über die Beſetzung von Wilna: Es iſt fraglich, ob
die Verteidigung der Stadt nicht zu ſehr in die Länge ge=
zogen
wurde, ſodaß ein großer Teil der Armeen, die ſich
dort befinden, abgeſchnitten werden wird. Durch den
Fall von Wilna wird die ganze Dünafront be=

Dieſtänpfe zwierhen
Wiina und Dünaburh
Kampforte sind unterstrichen

570
*2

droht. Der Fall Dünaburgs ſelbſt, der ganzen Düna=
linie
und von Riga iſt wohl nur mehr eine Frage von
Tagen. Auch dort beſteht für die Ruſſen die Gefahr der
Umzingelung, wenn es den Deutſchen gelingt, Polozk zu
erreichen, von dort einen Flankenſtoß gegen den Fluß
auszuführen und den Ruſſen in den Rücken zu fallen.

Zum Beginn einer deutſchen Offenſive
gegen Serbien

heißt es im Berliner Tageblatt: Die erſten Schüſſe der
deutſchen Artillerie am Donau=Ufer werden auf dem Bal=
kan
vernehmbar weiterhallen, und die Ententemächte wer=
den
die laute Ankündigung nicht überhören können. Die
Feſtung Semendria, bei welcher die deutſche Artil=
lerie
die ſerbiſchen Stellungen angriff, liegt etwa 40 Kilo=
meter
ſüdöſtlich Belgrad auf dem ſüdlichen Donau=Ufer.
Es iſt anzunehmen, daß die erſten Schüſſe der deutſchen
Artillerie an der ſerbiſchen Grenze beſonders in der Kür=
kei
, bei den uns verbündeten Türken, freudige Aufmerk=
ſamkeit
erregen. Sie ſind für das türkiſche Volk und für
das tapfere türkiſche Heer ein Gruß. In der Germania
lieſt man: Nun ſind die Fahnen, die ob des deutſchen
Sieges bei Wilna ſo freudig im Winde flattern, zugleich
der Beginn einer deutſchen Offenſive gegen Serbien. Nun
werden auch die Serben, die in ihrer ſkrupelloſen Groß=
mannsſucht
den feigen Meuchelmord verſchuldet haben
i und ſo zu äußeren Veranlaſſern des großen Weltenbran=
des
wurden, die deutſche Fauſt zu ſpüren bekommen, und
jeder ehrliche Menſch, nicht nur bei uns, dürfte den Wunſch
haben, daß es nicht zu knapp geſchieht. In der Voſſi=
ſchen
Zeitung ſchreibt Hauptmann Bertkau: Das Eingrei=
fen
Rußlands in den Krieg nötigte ſeinerzeit Oeſterreich=

[ ][  ][ ]

Ungarn, ſeine Hauptkräfte nicht gegen Serbien zu ſenden,
ſondern ſie mit Deutſchland geeint gegen den Hauptgegner
einzuſetzen. Serbien wurde zum Nebenkriegsſchauplatz.
Jetzt ſind die Heere des Zaren ſoweit niedergerungen
daß wir, um mit dem Reichskanzler zu ſprechen, Armeen
zu neuen Schlägen bereit haben. Auch über die
gemeldete Offenſive deutſcher und öſterreichiſch=ungariſcher
Truppen wird ſich Serbien nicht wundern können, das im
Auguſt vorigen Jahres, noch im Vollgefühl feſten Ver=
trauens
auf den großen ruſſiſchen Bruder, die diplomati=
ſchen
Beziehungen zum Deutſchen Reiche abbrach. Die
jetzt begonnene Offenſive gegen Serbien erfolgte aus den
Erwägungen heraus, eine engere Verbindung zwiſchen
den Zentralmächten und ihrem türkiſchen Bundesgenoſſen
herzuſtellen.

Der italieniſche Krieg.
Die italieniſchen Truppen in Erwartung
des Winters.

CK. Der Bundesgenoſſe der Oeſterreicher im Kampfe
gegen die Italiener, der Winter, beginnt ſich be=
reits
im Kriegsgebiet der Alpen anzukündigen. Das Her=
annahen
dieſes die Offenſivkraft der italieniſchen Truppen
lähmenden Gegners ſchildert der Kriegsberichterſtatter des
Temps, Jean Carrère, ſeinem Blatte:
Langſam ſchwinden Sonne und Hitze aus dem Be=
reich
der italieniſchen Stellungen. Die Nächte werden
merklich länger und kälter. Nun kommt der Winter
ſagen die Leute, der Winter, dem niemand Widerſtand
leiſten kann, dem man nachgeben muß! Ja, hier ſpricht
man man wahrhaftig allen Ernſtes bereits vom Winter.
Noch iſt er nicht mit ſeiner ganzen Macht erſchienen; doch
man fühlt ihn bereits um die Vorpoſten ſchleichen, gleich
einem Gegner, der im Sicherheitsgefühl ſeiner Kräfte ſich
zum Sprunge duckt. In den oberen Regionen bedeckt er
das Geſtein mit weißen Schneeflocken, die von Tag zu
Tag an Ausdehnung gewinnen. Er iſt im Wind, der durch
die Schluchten weht. Er brüllt in der Tiefe, in dem Ge=
braus
der immer mehr anſchwellenden Gebirgsbäche und
erneuert jede Nacht, wenn ſein Feind, die Sonne, ver=
ſchwunden
iſt, ſeine Drohungen. Morgen wird der Tag
ſicherlich wieder warm und klar ſein, wie die vorhergehen=
den
, doch abends plötzlich drängt der Winter ſich wieder
in das vielgeplagte Gebiet. Bis der Tag kommen wird,
an dem die Kälte die Berge und Täler in ihr großes
Schneegefängnis einſchließen wird. Und dieſer Augenblick
iſt nicht mehr fern: in wenigen Wochen, vielleicht ſchon in
Tagen, iſt er zu erwarten. Monate werden die italieni=
ſchen
Soldaten, die zumeiſt aus ſonnig=warmen Gegenden
ſtammen, in dieſer Luft von Eis und Schnee zubringen
müſſen. Und eine große Anzahl dieſer Leute kennt die
Berge nur vom Sehen! Ein neuer Feind wird zu
bekämpfen ſein, gewaltig und allgegenwärtig: der Winter.
In ganz Italien arbeitet man, um die Truppen für die=
ſen
neuen Kampf zu rüſten. Die Induſtrien in den Städ=
ten
ſind in Tätigkeit, um Wollſachen und ſonſtige Schutz=
gegenſtände
zu verfertigen und zur Front zu ſenden. Doch
nirgends merkt man die Vorbereitung zum Streit gegen
die kalte Jahreszeit ſo ſehr, wie hier im Kriegsgebiet
ſelbſt. Ueberall auf den Bergſtraßen begegnet man Trupps
von Männern mit Schaufeln und Spaten. Neue Wege
werden mühſelig angelegt. Endloſe Rinderherden wer=
den
die Gebirgspfade emporgetrieben. Heu in ungeheuren
Mengen wird zu den Höhen transportiert. Für wen ſind
die neuen Straßen? Für den Winter. Für wen die Vieh=
herden
? Für die Soldaten, die auf den Höhen überwin=
tern
müſſen. Wohin wird das Heu gebracht? In die ge=
deckten
Berglager, in die Hürden, die das Schlachtvieh auf=
nehmen
müſſen. Wohin man kommt, wen immer man
fragt, ſtets hört man dieſelbe Antwort: Es iſt für den
Winter! Hoch oben, wo die Adler hauſen und die Ar=
tilleriebatterien
, müſſen die Truppen ausharen, einge=
ſchloſſen
von dem mächtigen Feind, dem Winter .

Die Bundesratsverordnung gegen den
Lebensmittelwucher.

* Berlin, 21. Sept. Vorausſichtlich noch in dieſer
Woche wird der Bundesrat über die ſchon in der letz=
ten
Reichstagstagung angekündigte Verordnung zur
Behebungunberechtigter Preistreibereien
auf dem Lebensmittelmarkte Beſchluß faſſen.
Dem Vernehmen nach werden in dieſer Bekanntmachung
den Gemeinden ſehr weitgehende Vollmachten zur Rege=
lung
der Lebensmittelpreiſe und zur Bekämpfung des
Lebensmittelwuchers erteilt werden. Die Feſtſetzung
von einheitlichen Lebensmittelpreiſen im

Kleinhandel für das ganze Reichsgebiet hat ſich
als undurchführbar herausgeſtellt. Es ſollen aber für
größere, an ſich einheitliche Gebiete Richtpreiſe feſtgeſetzt
werden, die den Gemeinden die Unterlagen bieten ſollen
für die Feſtſetzung von Kleinhandelshöchſtpreiſen. Bisher
hatten die Gemeinden das Recht, ſolche lokale Klein=
handelshöchſtpreiſe
feſtzuſetzen. Künftig ſollen ſie unter
beſtimmten Bedingungen dazu verpflichtet werden, und
auch die von einer ganzen Anzahl Gemeinden bereits ein=
geführten
Preiskommiſſionen ſollen eine breitere Baſis
bekommen und mit erweiterten Befugniſſen ausgeſtattet
werden. (Frkf. Ztg.)

Deutſchland und die Vereinigten Staaten.

* Rotterdam, 20. Sept. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet aus Neu=York: Amerikaniſche
Blätter ſchreiben, die Frage, ob die deutſch= amerika=
niſchen
Schwierigkeiten beſeitigt werden wür=
den
, hänge einzig und allein davon ab, ob der deutſche
Botſchafter Graf Bernſtorff imſtande ſein werde, der
deutſchen Regierung die Lage vollkommen klar zu machen.
Auch die Aufnahme der Berichte des Botſchafters in Ber=
lin
ſei mitbeſtimmend hierfür. Die Ewening Poſt fin=
det
, daß die Regierung der Vereinigten Staaten dem
Grafen Bernſtorff in elfter Stunde bemerkenswertes Ver=
trauen
entgegengebracht habe. Die Neu=York Tribune
ſchreibt, die deutſche Regierung ſcheine jetzt einzuſehen,
daß das amerikaniſche Volk die Richtung der amerika=
niſchen
Politik vorſchreibt. Der deutſchen Regierung biete
ſich eine gute Gelegenheit, ſich nach dem neuen Stande der
Angelegenheit zu richten.

Krieg und Volkswirtſchaft.
Autarkie oder Weltwirtſchaft?

I.
G* Staunend ſtehen wir vor den gewaltigen Um=
wälzungen
, die der Krieg in unſer Wirtſchaftsleben ge=
ragen
hat. Umwälzungen, die vor kaum einem Jahr kein
Menſch für möglich gehalten hätte. Vielleicht iſt dieſe völ=
lige
Umgeſtaltung unſeres Wirtſchaftslebens noch etwas
Gewaltigeres als der Krieg ſelbſt, denn ſie greift ſo tief
ein in das innerſte Volksleben, wie dies der Krieg als
ſolcher, der nur die mit dem Heere in Verbindung ſtehen=
den
Kreiſe trifft, nie vermocht hätte; ſie iſt das Unvorher=
geſehenſte
und Neuartigſte, das Deutſchland erlebte, ſelbſt
n dieſer Zeit ſich täglich überſtürzender Wunder.
Die Wiſſenſchaft der Weltwirtſchaft hat es ſich zur
Aufgabe gemacht, die Beziehungen der einzelnen Volks=
kreiſe
untereinander und die ſo unendlich verſchlungenen
Beziehungen der Völker zu prüfen und zu ordnen, den Ein=
fluß
des Kapitals auf die Gütererzeugung, den Güter=
austauſch
und Kapitalverkehr feſtzuſtellen, den Einfluß
und die Bedeutung der Verkehrswege, die Urſachen des
Hin= und Herflutens der Bevölkerung, ihr Anwachſen und
ſeine Geſetze feſtzuſtellen. So bildete ſich die Weltwirt=
ſchaftslehre
zu einem beſonderen Zweige der Volkswirt=
ſchaftswiſſenſchaft
aus. Mit Naturnotwendigkeit kam man
bei dem unbegreiflich ſchnellen Anwachſen der internatio=
nalen
wirtſchaftlichen Beziehungen zu der Annahme, daß
dieſe Annäherung und die gegenſeitige Abhängigkeit der
Völker voneinander immer mehr zunehmen und ſchließ=
lich
zu einem ſo feſten Bande gegenſeitiger Intereſſen füh=
ren
müſſe, daß Kriege kaum noch möglich, jedenfalls aber
eben wegen der wirtſchaftlichen Wirkungen nur von kurzer
Dauer ſein würden. Manche, wie z. B. Normann Angell
in ſeinem mehr geiſtvollen als wiſſenſchaftlichen Buche
Ein Fehler in der Rechnung wollten ſogar die völlig
Unmöglichkeit von künftigen Kriegen beweiſen. Wie falſch
das war, hat der gegenwärtige Krieg nur zu ſchlagend
gezeigt. Und wenn die Wiſſenſchaft lehrte, daß kein Volk
auf unſerer heutigen Kulturſtufe die völlige Abſchließung
vom Weltverkehr auch nur für eine längere Zeitſpanne
vertragen könne, ſo beweiſt Deutſchland heute das Gegen=
teil
; wir ſind ſeit Jahresfriſt von aller
Weltwirtſchaft völlig abgeſchloſſen. Für
einen ſolchen Zuſtand, in dem ein modernes Weltwirt=

ſchaftsvolk wie wir völlig auf ſich ſelbſt angewieſen iſt,
fehlt es an einem treffenden Wort: der beſte Beweis da=
für
, daß es ſich um etwas nie Dageweſenes, ganz Neues
handelt. Darius ſchlug in der Poſt dafür den griechiſchen
Ausdruck Autarkie vor, das das wirtſchaftliche Sich=
ſelbſt
=Genügen eines Staates bezeichnet, mit der Begrün=
dung
, daß es eben ein deutſches Wort dafür nicht gebe, und
daß das Wort Selbſtgenügſamkeit zu Mißverſtändniſſen
Anlaß gebe. Der Genannte iſt unſeres Wiſſens über=
haupt
der erſte, der dieſe Frage behandelte, und ſeine
Ausführungen legen wir auch zum Teil unſeren Betrach=
tungen
zugrunde.
Der deutſche Volkswirtſchaftler v. Thümen hat ein=
mal
einen völlig abgeſchloſſenen Staat konſtruiert, um
von dieſem Phantaſiegebilde wirtſchaftliche Lehren abzu=
leiten
. Dieſe Lehren vom iſolierten Staat haben unſere
Feinde ſich in die Wirklichkeit zu überſetzen bemüht, indem
ſie Deutſchland als eine Art Verſuchskaninchen benutzten.
Aber zum Glück mit ganz anderem Erfolge, als ſie er=
hofften
.
Dadurch, daß wir von allen weltwirtſchaftlichen Ver=
bindungen
völlig abgeſchloſſen und gezwungen wurden,
alles, was wir für uns ſelbſt und für unſere Heere brauch=
ten
, ſelbſt zu erzeugen, alle Erzeugniſſe ſelbſt zu ver=
brauchen
und unſer Wirtſchaftsleben auf den Kreis der
deutſchen Volks= und Berufsſchichten allein einzuſtellen,
iſt ein Zuſtand geſchaffen worden, der den meiſten
Theoretikern des Weltſtaates, und ſicher nicht mit Unrecht,
als der beſte und erſtrebenswerteſte erſcheint. Wir ſind
zum Staate geworden, der ſich ſelbſt genügt. Der Kreis
der Gütererzeugung und des Güterverbrauchs iſt in ſich
ſelbſt geſchloſſen; unabhängig geworden von anderen Staa=
ten
, ſind wir nicht mehr gezwungen, Werte auszuführen,
um fremde fehlende einzuführen und zu bezahlen; das ſich
neu bildende Kapital bleibt im Lande und ſeine Zinſen
kommen uns zugute. In gewiſſem Sinne laſſen ſich ſolche
Verhältniſſe als Idealzuſtand bezeichnen.
Auf der anderen Seite aber bedarf es kaum eines
Beweiſes, daß unſere gegenwärtige Lage von ſolchem
Idealzuſtand noch weit entfernt iſt. Vor allem iſt ſie
nur für eine begrenzte Zeit denkbar. Manche Roh=
ſtoffe
, von denen wir gewaltige Vorräte mit in den Krieg
herübernahmen, müſſen endlich doch zur Neige gehen,
manche ſind bereits knapp und haben zu tief einſchneiden=
den
Eingriffen in die Lebenshaltung des Einzelnen und
ganzer Kreiſe geführt. Einmal muß ſelbſt bei größter
Einſchränkung und Sparſamkeit der Augenblick kommen,
wo wir ohne Bezüge vom Ausland nicht weiterwirtſchaf=
ten
können.
Unſere gegenwärtige Autarkie iſt nur eine ſolche
auf Zeit. Sie hat aber das gute, daß ſie uns zum Nach=
denken
zwingt und uns zur Entſcheidung nötigt über den
in Zukunft einzuſchlagenden Weg. Soll nach dem Frie=
den
der jetzt unterbrochene Verkehr mit den übrigen Kul=
turnationen
ſo ſchnell wie möglich und in größtem
Umfange wieder aufgenommen werden, oder wollen wir
uns nach Kräften vom Auslande unabhängig und frei
machen? So geeignet auch unſere Kolonien ſind, um uns
ſolche Unabhängigkeit ermöglichen zu können, ganz wer=
den
wir das Ausland doch nicht ausſchalten können, und
ſo verdient die Frage, ob Weltwirtſchaft oder Autarkie,
eine genaue Prüfung, die von der Antwort auf die Frage
abhängig ſein wird: Welche Richtung werden nach dem
Kriege die wirtſchaftlichen Strömungen einſchlagen, und
wird es uns möglich ſein, dieſe Strömungen zu unſerem
Vorteil zu beeinfluſſen?

Ruſſiſches.
Unterſuchung gegen Suchomlinow.

* Paris, 20. Sept. Echo de Paris meldet aus Pe=
tersburg
: Der Unterſuchungsausſchuß, der die gegen
den früheren Kriegsminiſter Suchomlinow erhobenen An=
klagen
prüft, beſchloß, vorher die Unterſuchung über die
Handlungen Suchomlinows durchzuführen. Mit der Lei=
tung
der Unterſuchung wurde der Senator Poſtniakow be=
auftragt
.

Minenſtreuen.

Im Frühjahr erhielt Korvettenkapitän v. Knorr Befehl,
einen feindlichen Hafen durch Minenwerfen zu ſperren.
Er fuhr nach Hamburg und ſah ſich Schiffe an, bis ſeine
Augen an einem kleinen Paſſagierdampfer von etwa 1800
Regiſtertons haften blieben. Das Boot trug einen Schorn=
ſtein
zwiſchen zwei Maſten und graublauen Anſtrich, durch
den ſchon viel Rot ſchimmerte. Es lief nur 13 Meilen,
aber würde wenig Perſonal und Kohlen ſchlucken. Alſo
zog der Korvettenkapitän den Dampfer aus dem Stall und
begann, ihn zu einem Kriegsfahrzeug auszurüſten. Vom
Tagewerk ermüdet eines Abends früh in der Falle liegend,
hörte er Klopfen an der Tür ſeines Gaſthauszimmers.
Er mochte nicht aufſtehen und öffnen, aber hartnäckiges
Wiederholen des Pochens ließ eine Ordonnanz ahnen.
Der Matroſe brachte ein Schreiben, das Kapitän v. Knorr
anwies, ſein Schiff zu taufen und ſofort den Namen zu
melden. Er dürfte ſich das Haar hinter dem rechten Ohr
zwar nicht gerauft, aber wohl gekraut und an den Fingern
die Namen von Bekannten und Verwandten hergezählt
haben. Keiner wollte an dem Dampfer haften. Plötzlich
kam ihm ein Einfall. Er ſchrieb als Antwort auf die Rück=
ſeite
des von der Ordonnanz gebrachten Quartblattes
Meteor und ſetzte darunter ſein v. Knorr
Der Matroſe konnte das Hotel noch nicht verlaſſen
haben, als der Taufvater ihn wieder zurückrufen und
ſeinem Jüngſten einen anderen Namen geben wollte. Er
dachte beſcheiden, das Leiſten des Kommandanten des
neuen Meteor werde kaum an das des Führers des
Meteor von anno 70 hinanreichen. Doch war es zu
ſpät. Das Geſchick hatte einen hübſchen Einfall, als es
den Kapitän an jenem Abend früh ins Bett ſchickte und
verhinderte, dem Matroſen nachzueilen. Er wollte be=
weiſen
daß Knorr ſeinem Schiffe getroſt den einſt vom

Vater vor Havanna ins Buch der Geſchichte geſchriebenen
Namen geben dürfte. Seiner Väter mag ſich freuen, wer
ſich weiß der Väter wert.
Bald lief der raſch armierte Meteor zur erſten Fahrt
aus. Mit wenigen Geſchützen und ſchnell zuſammen=
gewürfelter
kleiner Beſatzung war er ein Schiff ohne
eigentlichen Gefechtswert, aber auf weite Reiſe durch den
Feind geſchickt. Kapitän v. Knorr führte ſeinen Auftrag
aus und trat die Rückfahrt an mit der Abſicht, Handels=
krieg
zu führen. Bald kreuzte Meteor in Waſſer, das
regen Schiffsverkehr trug. Das Sichten jedes Fahrzeuges
brachte Stunden erhöhter Nervenſpannung. Da die Eng=
länder
alle Gebote legitimer Kriegführung mit Füßen tre=
ten
, mochte Annäherung an den ſcheinbar harmloſen Kahn
unangenehme Ueberraſchungen und feindliches Feuer
bringen. Im Skagerrak ſtand ein britiſches Geſchwader.
Es konnte umgangen und der Handelskrieg begonnen
werden. Mit der Beſatzung eines verſenkten Dampfers
an Bord kreuzte Knorr zwiſchen Goetenborg und Stagen.
Drei Dampfer auf einmal gab es oft zu ſehen und zu
fragen, welcher als Träger der wertvollſten Ladung zu
vernichten ſei. Antwort fand gemeinhin ein Reſerve=
offizier
und Kapitän unſerer Handelsflotte, der ein lan=
ges
Seemannsleben in jenen Gewäſſern verbracht hatte.
Mit grauem Haar und Bart in längſt nicht mehr wehr=
pflichtigem
Alter bei Kriegsausbruch zunächſt als Hilfs=
offizier
zur Flotte gekommen, konnte er als Wachoffizier
des Meteor entſcheiden, ob die Holzlaſt eines Dampfers
eine echte oder nur ein Mantel für Erze und andere
Konterbande ſei. Die Mehrheit der geſichteten Schiffe
wurde unterſucht. Während das Boot mit dem Priſen=
kommando
noch bei einem lag, machte der Meteor Jagd
auf das zweite und dritte.
Im Heimatshafen ſollten Knorr und Meteor nicht
roſten. Munklein, Munklein, Du gehſt jetzt einen Gang,
dergleichen ich und mancher Obriſter auch in der aller=

ernſteſten Schlachtordnung nicht taten murmelte vielleicht
der Korvettenkapitän, als er mit einem neuen Auftrag
hörte, wo er der britiſchen Dogge in die Zähne greifen
und an der engliſchen Küſte Minen ſtreuen ſolle. Solche
Aufgabe fordert taktiſches Urteil vom Führer. Er muß
einen Kurs wählen, auf dem feindliche Streitkräfte nicht
zu erwarten ſind. Vielleicht tut er gut, zu fahren, wo der
Gegner eben gemeldet wurde. Auch Briten dürften nicht
ſtändig im Kreiſe dampfen. Knorr brach wieder durch
und ſtand eines Abends um 8 Uhr bei leichtem Nebel an
der engliſchen Oſtküſte. Seine erſte Sperre war gewor=
fen
, als gleichzeitig ein feindlicher Zerſtörer und ein
Fiſchdampfer wahrſcheinlich ein Patrouillenboot ,
aus grauen Schleiern traten. Mit Nebel und Glück rech=
nend
, lief Kapitän v. Knorr dem Feinde entgegen durch
die erſte Vorpoſtenlinie. Sein Handeln ließ die Briten
glauben, der Meteor ſei ihr Landsmann oder trage
Leute mit reinem Gewiſſen. Unbehelligt ſieht Knorr
vor ſich die dunkle hohe Küſte. Kein Licht ſchimmert, weil
All=England in heilſamer Scheu vor deutſchen Luftſchiff=
Angriffen abends die Fenſter abblendet. Beim Legen der
zweiten Sperre ſtellt Kapitän v. Knorr feſt, daß er, ohne
es zu ahnen, auch die zweite Vorpoſtenlinie des Gegners
durchfahren hat. Um ſo beſſer! Doch in früher Morgen=
ſtunde
kommt eine armierte Dampfjacht auf und läßt ihren
Scheinwerfer ſpielen. Knorr kann nur abdrehen und bei
ſchneller Zickzackfahrt dem Verfolger Minen unter die
Naſe werfen. Der Gegner ſackt, und der Kommandant
des Meteor läßt in Haſt planmäßig weiter ſtreuen. Er
tritt die Rückfahrt an und wäre faſt in einen Zerſtörer der
feindlichen Vorpoſtenlinie gerannt.
Die Beſatzung des Meteor atmet wohl freier, als
ihr Schiff in hoher Fahrt Kurs nach Südoſten nimmt. Im
erſten Licht des neuen Tages kommt an Backbord eine
Rauchwolke in Sicht. Für alle Fälle befiehlt der Kom=
mandant
Klar Schiff und Vorbereitung zum Gefecht.

[ ][  ][ ]

Warnung an die lettiſche Bevölkerung.

* Petersburg, 20. Sept. Rjetſch meldet: Der
Kongreß lettiſcher Organiſationen hat in
Petersburg einen Beſchluß angenommen, wonach den Be=
wohnern
der lettiſchen Provinzen angeraten wird, in Zu=
kunft
nicht mehr übereilt und gedankenlos ihre Wohn=
ſtätten
zu verlaſſen, da ſie mit den ruſſiſchen Eigentüm=
lichkeiten
nicht genügend vertraut ſeien und möglicher=
weiſe
in die fürchterlichſten Verhältniſſe geraten würden.
Sie dürften keinesfalls nach Sibirien, Samara, Wjatka
und dem Ural flüchten, weil ſie dort geradezu Pogromen
ausgeſetzt ſein würden. Bis zur Räumung und ſpäteren
Rückkehr der Bevölkerung müßten beſondere lettiſche Ver=
treter
vorhanden ſein, um die Bevölkerung genügend an=
zuweiſen
.

Einziehung der Reſerven.

* Lyon, 20. Sept. Progrés meldet aus Peters=
burg
: Die Klaſſen 1916 bis 1912 (2. Reſerve) und die Klaſ=
ſen
1916 bis 1898 (1. Reſerve) wurden heute mobil ge=
macht
außer im Gouvernement Polen, im Gouverne=
ment
Cholm, im Kaukaſus und im Amurgebiet.

Lloyd George und die militäriſche Dienſtpflicht.

* Rotterdam, 21. Sept. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet aus London: Alle Parlamentskor=
reſpondenten
der Blätter ſind darin einig, daß ſich die
Lage gebeſſert habe. Man ſpricht nur wenig von
der Möglichkeit allgemeiner Wahlen, entweder weil die
Enthüllungen Nicholſons die Miniſter, die an dem Kom=
plott
beteiligt geweſen ſein ſollten, gewarnt haben, oder
weil überhaupt kein Komplott beſtanden hatte. Die De=
batte
hat von ſelbſt einen ruhigeren Charakter angenom=
men
. Lloyd George ſagte in einem Briefe an die Wäh=
ler
, daß bei der Frage der militäriſchen Dienſt=
pflicht
es ſich um Tatſachen und nicht um Grundſätze
handle. Wenn die Zahlen beweiſen, daß wir mit dem
Freiwilligenſyſtem ſiegen können, wäre es eine Narrheit,
mitten im Krieg durch den Uebergang zu einer anderen
Methode Schwierigkeiten heraufzubeſchwören. Wenn an=
dererſeits
die Zahlen jedem Unbefangenen verraten, daß
das Freiwilligenſyſtem nicht mehr zweckmäßig iſt, und
nichts als der geſetzliche Zwang uns die Heere verſchaffen
kann, die zur Verteidigung Großbritanniens und zur Be=
freiung
Europas von der militäriſchen Zwintherrſchaft
nötig ſind, ſo leuchtet mir nicht ein, warum wir uns unter
ſolchen Umſtänden der Dienſtpflicht widerſetzen ſollen. Die,
welche ſagen, daß ſie ſich dieſes Rettungsmittels, ſelbſt
wenn deſſen Notwendigkeit erwieſen ſei, um das Land
und die Freiheit der Welt zu retten, erwehren würden,
ſind noch nicht an der Front geweſen. Ich ſage voraus,
daß ſie in den Kreiſen der Arbeiter keine Unterſtützung
finden werden. Es handelt ſich hier um ein Faktum, das
man feſtſtellen kann. Wozu denn all das voreilige Eifern?
Man laſſe die Regierung entſcheiden. All die Gerüchte
und der Lärm außerhalb des Kabinetts ſchaden den Be=
ratungen
nur. Namentlich möchte ich das Publikum er=
ſuchen
, den Berichten darüber, was einzelne Miniſter
ſagen und meinen, keine Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Der=
artige
Berichte ſind ſtets auf böswillige Abſichten zurück=
zuführen
.

Ein Bekehrter

* (Zenſ. Bln.) Die Tägl. Rundſchau erhält aus
Holland Mitteilungen über ein Geſpräch, das ein hollän=
diſcher
Künſtler in Paris mit Maeterlinck gehabt hat.
Dieſer ſieht die Dinge, beſonders ſoweit ſie England be=
treffen
, jetzt mit ziemlich unbefangenen Augen, woran die
ſchlimmen Erfahrungen, die die Belgier mit den engli=
ſchen
Verſprechungen gemacht haben, nicht zum
wenigſten ſchuld ſein mögen: Wir warten ſeit einem Jahr
auf die Befreiung Belgiens durch die engliſchen Waffen.
Wenn uns England nicht die Hilfe gewähren konnte, die
es uns verſprach, ſo mag es an dem Verlauf des Krieges
liegen, der ſo reich an vielen völlig unerwarteten Wen=
dungen
iſt. Wir ſehen unſer Land feſt in den Händen
der Deutſchen, die, wenn man ehrlich ſein will, das
Land nicht wie Eroberer knechten, ſondern ſich mehr als

Verwalter eines anvertrauten koſtbaren
Gutes fühlen. Deutſchland ſucht ſchon jetzt die Wunden
zu heilen, die der Krieggunſerem Lande geſchlagen hat.
Es will ausgleichen, ruhenden Händen Arbeit geben,
einen gewiſſen Volkswohlſtand wieder herſtellen. Die
deutſche Organiſation iſt in Belgien eingezogen. So
konnte es nicht fehlen, daß manche Kreiſe ſich mit dem
neuen Zuſtand abfinden, ihre Geſchäfte den beſtehenden
Umſtänden anpaſſen und ihre ganze Lebensart nach der
neuen Zeit einrichten. Hier und da flattern auch die frühex
recht regen Geſchäftsverbindungen zwiſchen Belgien und
Deutſchland wieder auf. Und es gibt nicht wenige früher
entſchiedene Deutſchenhaſſer, die nichts mehr fürch=
ten
, als ein Hinausdrängen der Deutſchen
us Belgien. Belgien braucht Ruhe, und wenn die
Deutſchen hinausgedrängt werden ſollten, dann wäre Bel=
gien
für lange Zeit der Schauplatz blutiger Kriege. Kein
Stein würde auf dem anderen bleiben. So hat Belgien,
das jetzt zum größten Teile Ruhe genießt, die Hoff=
nung
auf die Hilfe Englands aufgegeben.
England ſchützt ſeine eigenen Intereſſen. Es muß Calais
halten. Wir wünſchen unſerem Lande, unſeren Städten
das, was uns der Krieg gelaſſen hat, an überkommenen
Gütern zu erhalten. Was wäre uns ein befreites Brüſſel,
Brügge, Mecheln, Antwerpen in Schutt und Aſche wert?
Wir erwarten unſer Schickſal beim Friedensſchluß.

Der Bluthund Kitchener.

* Die Köln. Ztg. ſchreibt: Wie ſchon bei früheren Ge=
legenheiten
, ſo hat Kitchener in der Sitzung des Ober=
hauſes
am vergangenen Mittwoch abermals die
deutſche Art der Kriegführung als unehren=
haft
herabzuſetzen verſucht. Daher ſei hier eine Stelle
über Kitcheners eigene Methoden in wörtlicher
Ueberſetzung aus Winſton Churchills Buche The
River War, Band 2, Seite 222 der erſten Ausgahe (1899)
abgedruckt. Churchill machte den Sudanfeldzug=im Jahre
1898 in Kitcheners Armee mit und war bei der Schlacht
von Chartum zugegen. Nach dieſer Schlacht wurden be=
kanntlich
auf Kitcheners Befehl alle verwundeten
Feinde auf dem Schlachtfelde erbarmungs=
os
umgebracht; und was ſpäter geſchah, darüber
ſſchreibt Churchill:
Das GrabdesMahdi war mehr als zehn Jahre
ang das Heiligſte und Ehrwürdigſte geweſen, was das
Volk im Sudan kannte. Ihr elendes Leben war vielleicht
verſchönt, vielleicht einigermaßen veredelt worden durch die
Verehrung von etwas, was ſie nicht ganz verſtanden, aber
wovon ſie vertrauensvoll Schutz erwarteten. Auf Befehl
von Sir H. Kitchener iſt das Grab geſchändet und vom
Erdboden vertilgt worden. Der Leichnam des
Mahdi wurde ausgegraben. Der Kopf wurde vom Körper
getrennt; die Glieder und der Rumpf in den Nil gewor=
fen
. Solcher Art war die Ritterlichkeit der Sieger.
Wie kann ſich der Verüber dieſer und anderer
Schandtaten herausnehmen, ein abfälliges Urteil
iber die Deutſchen zu äußern! Bezeichnenderweiſe iſt die
eben angeführte Stelle in den ſpäteren billigern Ausgaben
weggelaſſen; braucht der Engländer ſich nun nicht mehr
über dieſe Hunnentat zu ſchämen?

Ein Bund der Neutralen für den Frieden!

Im Reſto del Carlino vom 16. Sept. behauptet
der römiſche Berichterſtatter, in ganz beſtimmter Weiſe
erfahren zu haben, daß unter dem Schutz des Papſtes
eine lebhafte diplomatiſche Tätigkeit für die
Bildung eines Bundes der Neutralen zu=
gunſten
des Friedens ſtattfindet. Dieſem Bunde
ſollen in erſter Linie Holland, Spanien, die Vereinigien
Staaten und Argentinien angehören, mit unbedingtem
Uebergewicht der Vereinigten Staaten und Spaniens.
Auch andere neutrale Staaten ſollen dem Bunde beitreten
können, mit Ausnahme aller Balkanſtaaten.
Da aber der Papſt ſich der Schwierigkeiten und beſon=
ders
der Eiferſüchteleien bewußt iſt, die hervorgerufen
würden, wenn er als der Urheber dieſes Friedenswerkes
rſcheinen würde, ſo hat die äußerſt rege und wirkſame
Tätigkeit des Heiligen Stuhls gegenwärtig nur einen
halbamtlichen Charakter und wird erſt offiziell werden an

dem Tage, an dem der Bund der Herrſcher und Ober=
häupter
der neutralen Staaten endgültig gegründet ſein
und die Hilfe und Mitwirkung des Papſtes anrufen wird
Der Papſt wird dabei, um nicht das geplante Werk in
Gefahr zu bringen, ſtillſchweigend auf die Erörterung ge=
wiſſer
Fragen, beſonders der römiſchen, verzichten. Be=
züglich
der Grundlagen, auf denen der Bund ſeine Wirk=
ſamkeit
für den Frieden unternehmen wird, iſt bis jetzt
vor allem Uebereinſtimmung über zwei Punkte erzielt:
1. die Wiederherſtellung Belgiens in ſeiner früheren
Größe und Unabhängigkeit, 2. die Anerkennung des Natio=
nalitätenprinzips
. Die Verhandlungen zwiſchen den ver=
ſchiedenen
Staaten ſchreiten langſam fort. Hinſichtlich der
kriegführenden Staaten weiß man nur, daß die Mittel=
mächte
geneigt ſind, eine offene und unmittelbare Frie=
densanregung
des Papſtes in Berückſichtigung zu ziehen,
aber einer von den neutralen Staaten ausgehenden An=
regung
, die vom Papſte nur in offiziöſer Form oder in=
folge
einer Einladung unterſtützt wird, mit Mißtrauen
gegenüberſtehen. Dieſe Art der Teilnahme des Papſtes
würde das Spiel der Mittelmächte verderben, die danach
ſtreben, die Unparteilichkeit des Papſtes in den Augen
des Vierverbandes in Frage zu ſtellen, indem ſie ſich als
ſeine Verteidiger aufwerfen.
Sehr wahrſcheinlich klingt dieſe Meldung nicht, und
ſie iſt mit Vorſicht aufzunehmen.

Die engliſch=ſchwediſchen Verhandlungen.

* Stockholm, 20. Sept. Infolge gewiſſer Be=
merkungen
in der Preſſe iſt das Svenska=Telegramm
Byran ermächtigt worden mitzuteilen, daß die ſchwedi=
ſche
Delegation es während der engliſch=
ſchwediſchen
Verhandlungen für vollkommen
ausgeſchloſſen erklärt hat, daß der Durchgangsverkehr
durch Schweden für ſolche Waren, die in dem königlichen
Erlaß vom 9. Januar 1915 genannt ſind, nämlich Waffen
und Kriegsmaterial, zugeſtanden werden ſollte. Von
engliſcher Seite wurde auch ein ſolcher Wunſch nicht ge=
äußert
. In einem Schreiben an Stockholms Dagblad
erklärt auch die engliſche Geſandtſchaft, daß ihre Regie=
rung
niemals der ſchwediſchen Regierung einen ſolchen
Vorſchlag gemacht habe.

Die Balkanſtaaten.
Bulgarien.

* Sofia, 19 Sept. (Zenſ. Bln.) In letzter Zeit
verbreiteten ſerbiſche und griechiſche Zeitun=
gen
die Nachricht von einem zwiſchen den beiden Staaten
erzielten Bund gegen Bulgarien. Die Nachricht
wird in hieſigen politiſchen Kreiſen nur als Bluff betrach=
tet
, um Bulgarien von ſeinen Anſprüchen auf Mazedo=
nien
abzuſchrecken. Die offiziöſe Narodni Prava ſchreibt
hierzu: Für Bulgarien gibt es nicht viele Wege; es hat
nur den einen, der zur Verwirklichung ſeiner Lebensauf=
gaben
führt. Von dieſem Wege können es keine Drohun=
gen
abbringen, und es wäre beſſer, wenn man in Athen
und Niſch verſtehen würde, Komplikationen aus dem
Wege zu gehen. Daß es irgend einen ſerbiſch=griechiſchen
Vertrag gibt, damit können ſich Griechen und Serben
tröſten. In keinem Falle wird man dadurch den Ent=
ſchluß
der bulgariſchen Nation verhindern, alle Mittel zur
Beſeitigung des Balkankonfliktes und zur Herſtellung
dauernden Friedens am Balkan anzuwenden. Die Zeit,
nit allen Mitteln anzufangen, iſt nicht fern. Lange Zeit
wartete Bulgarien, aber ſeine Geduld iſt ge=
riſſen
. Der Ruf aus dem geraubten Mazedonien quält
und reizt die bulgariſche Seele. Alle Anſtrengungen Bul=
gariens
, ſeine Kaltblütigkeit zu bewahren, werden un=
möglich
gemacht durch den ſchrecklichen ſerbiſch=
griechiſchen
Terror in bulgariſchen Ländern und
die Unvernunft ſeiner ehemaligen hinterliſtigen Verbün=
deten
. Wir waren immer die Streiter für den Frieden
uf dem Balkan durch freundſchaftliche Verſtändigung,
und auch heute appellieren wir in Niſch und Athen um
inſicht. Die Tage gehen raſch vorüber und die Ereig=
niſſe
zwingen uns, ohne Zaudern unſeren Anteil
u verlangen, den Anteil an der Löſung des natio=

Unter der Rauchwolke wächſt ein engliſcher Hilfskreuzer
aus den Wellen. Kapitän v. Knorr überdenkt die Lage.
Wenn es zum Kampfe kommt, muß der Brite ſterben, ehe
er durch Signal Meldung vom Daſein eines Meteor
heimſchicken kann. Sonſt hetzen die Engländer dem kleinen
Schiff ein Dutzend ihrer Kreuzer auf den Hals. Der
Gegner kommt auf und läßt das Signal Stoppen
wehen. Knorr ſchickt ſeine Leute unter Deck, fährt weiter
und ſtellt ſich tot. Stop at once Stoppen Sie ſofort.
mahnt der Engländer. Knorr bleibt auf Kurs. Der Feind
iſt auf 800 Meter heran und ſetzt das Signal: Drehen
Sie bei, ich ſchicke Ihnen ein Priſenkommando an Bord
Jetzt weiß der Kommandant des Meteor ſich Herr
der Situation und den Briten dem Tode geweiht. Auf=
drehend
nähert er ſich ihm auf 600 Meter. Ein Pfiff ruft
die Beſatzung des Meteor an Deck. Die Leute haſten an
die Geſchütze. Ein zweites Schrillen der Baiteriepfeife
läßt die erſte Granate unter die Brücke des Engländers
und in ſeine Bereitſchaftsmunition hauen. Das Glück
hat geholfen. Die Exploſion der Geſchoſſe zerreißt den
Oberbau des Briten. Seine Beſatzung ſteht, den Unſeren
ſichtbar, verblüfft nein, gelähmt vor Schreck. Vom
Meteor aber knallt, wer knallen kann, mit Geſchützen,
Maſchinengewehren und ſogar Handfeuerwaffen auf den
Ramſey bis der von Granaten durchlöcherte Holzrumpf
zu ſinken beginnt. Da löſt ſich auf dem Meteor in drei
ſchallenden Hurras die lange, lähmende Spannung, die
während der gefahrvollen Fahrt, der ermüdenden Nacht=
arbeit
und der Begegnung mit dem großen Hilfskreuzer
auf die Nerven drückte.
Knorr lefiehlt Boote klar und ſchickt Leute, um die
von Bord geſprungenen Briten zu retten. Der Bottelier
muß Grog brauen und heißen Kaffee kochen. Trockenes
Zeug wird ausgelegt, und bald kommen 4 Offiziere und
44 Mann, darunter 6 Schwerverwundete, des Gegners

an Bord. Sie zittern vor Angſt, als ihnen ein Glas
Grog in die Gurgel gegoſſen wird. Zweifelnden Blickes
prüfen ſie wie die Gläſer ihre Retter. In warmen Klei=
dern
atmen ſie wirklich erſt auf, als nach einem Stündchen
Gewißheit kommt, daß Grog und Kaffee giftfrei waren.
Der älteſte Offizier dankt unſerem Kommandanten für die
unerwartet gütige Aufnahme und erzählt, noch im Waſſer
hätten ſogar die Offiziere einander gefragt, ob es nicht
ratſamer ſei, zu ertrinken, als unter den üblichen Mar=
tern
der Deutſchen zu ſterben.
Unterdeſſen haſtet der Meteor ſo ſchnell er mit
13 Meilen kann, von der noch nahen britiſchen Küſte fort.
Eile iſt geboten, weil die engliſchen Vorpoſten den Kreu=
zer
vermiſſen und Rächer ſchicken werden. Ueber Tag
wird kein Schiff geſichtet, aber um 2 Uhr früh müſſen die
Briten Unheil gewittert haben. Sieben ihrer ſchnellſten
kleinen Kreuzer laufen aus. Vier nehmen den geraden
Weg auf die Deutſche Bucht, um den Meteor entweder
einzuholen oder nach Ueberholen ihm entgegenzufahren
Die 3 anderen dampfen auf das Skagerrak, um unſerem
Schiffe die Einfahrt zu ſperren.
Kapitän v. Knorr hält in Ruhe einen Segler an und
läßt die Holzladung verbrennen. Am nächſten Morgen,
um 7 Uhr früh, durchſucht einer ſeiner Offiziere einen
Fiſchdampfer. Bald darauf ſchickt ein deutſches Flugzeug
Meldung, daß der Meteor die vier kleinen engliſchen
Kreuzer auf nördlichem Kurs vor ſich habe. Auch weiter
weſtlich ſind britiſche Panzerkreuzer geſichtet. Knorr will
verſuchen, unter Land an den ihm nächſten Kreuzern vor=
beizukommen
, aber ſieht bald ihre vier Schornſteine ohne
Rauch wie die Zinken einer Harke aus den Wellen.
wachſen. Auch der Feind muß ihn ſehen und der Meteor
ſeine Beute werden. Damit das Schiff nicht in engliſche
Hände fällt, ruft Knorr einen neutralen Fiſchkutter
längsſeits und läßt die feindlichen Verwundeten wie die

eigene Beſatzung mit ihren Gefangenen umſteigen. Den
Kutter ſchickt er einſtweilen davon und bleibt mit einem
Sprengkommando an Bord des Meteor Nach Anſchla=
gen
der Sprengpatronen läßt er die Bodenventile öffnen,
ſteigt mit einem halben Dutzend Leute in die Jolle und.
ſieht den Meteor ſinken, während er zum Kutter rudert.
Als er den Fuß auf das Fiſcherboot geſetzt, legt ſich einer
der engliſchen Kreuzer längsſeits. Kommandant und Be=
ſatzung
des Meteor ſind der Gefangenſchaft verfallen.
Aber ein Signal vom Führerkreuzer der Briten ruft den
Kreuzer nach Weſten. Er kann gehorchen, da er die Unſe=
ren
ſeine ſichere Beute weiß. Im Abdrehen und Davon=
ſahren
ruft ein ſchmunzelnder engliſcher Offizier den
Fiſcher an: Steer southwest Fahren Sie ſüdweſt!
Knorr gibt das Spiel nicht verloren. Wenn er aber
Feine Beſatzung retten will, muß er ſchweren Herzens ſich
von den Gefangenen trennen. Sie könnten zu Verrätern
und zu Helfern ihrer Landsleute werden. Er ruft einen
anderen Fiſcher längsſeits und läßt die Engländer um=
ſteigen
. Als es geſchehen, ſchwenken ſie in dankbarer
Freude die Mützen und rufen zurück: three cheers for
the gallant erew of the Meteor‟ drei Hochs für die
ritterliche Beſatzung des Meteor
Kapitän v. Knorr ſchmunzelt grimmig. Mit einem
trockenen und einem naſſen Auge ſieht er einen guten
Fang nach Weſten in Richtung auf das britiſche Geſchwa=
der
ſeinen Fingern entgleiten. Die Engländer nehmen
ihre Landskente haſtig an Bord und . der deutſche
Kommandant will ſeinen Augen nicht trauen . . . . fah=
ren
, ſo ſchnell ſie können, nach Weſten davon. Sie hatten
wohl das Periſkop eines deutſchen Unterſeebootes ge=
ſichtet
. Es taucht ſpäter aus den Wellen, nimmt den Kut=
ter
in Schlepp und bringt die Beſatzung des Meteor
Otto v. Gottberg.
nach Sylt.

[ ][  ][ ]

nalen Problems auf dem Balkan. Die bulgariſche
Bevölkerung iſt bereit. Bulgarien hat die Spitz=
findigkeiten
ſeiner Nachbarn ſatt und legt ihren Drohun=
gen
keinen Wert bei. Man möge in Athen und in Niſch
ſich nicht verſpäten, ſich über die einzuſchlagende Hand=
lungsweiſe
klar zu werden, da in internationalen Beziehun=
gen
ein verſpäteter Schritt gewöhnlich ein verlorener iſt.
* (Zenſ. Bln.) Aus Budapeſt meldet der Berl. Lok.
Anz.: Aus Sofia kommt über die Audienz der Oppo=
ſition
beim König eine überraſchende Mel
dung. Allgemein heißt es, die oppoſitionellen Führer
hätten bei der Audienz Aeußerungen getan, die beinahe
als Demonſtration für Radoslawow= gelten
können. Dem iſt jedoch nicht ſo. Alle äußerten die Anſicht,
daß Serbien nicht die geringſte Rückſichtnahme ſeitens
Bulgariens beanſpruchen könnte. Malinow erklärte, die
demokratiſchen Bürger des Landes ſeien gewillt, die für
Mazedonien gebrachten bisherigen Opfer zu krönen, wenn
der König ſie abermals unter die Fahnen rufe, da jetzt
allle Vorbedingungen des Erfolges ge=
ſſichert
erſchienen. Die Politik des Kabinetts Rados=
lawow
wird auch von der Oppoſition gebilligt, doch hält
es die Partei im Intereſſe der vollſtändigen Beruhigung
aller Schichten des Volkes für zweckmäßig, wenn im Ka=
binett
ſämtliche Parteiſchattierungen ver=
treten
ſind.

Rußland und Rumänien.

* Budapeſt, 20. Sept. Dem Az Eſt wird aus
Bukareſt gemeldet, daß das Petersburger Kabi=
nett
dem rumäniſchen Miniſterium des
Aeußern mitgeteilt habe, daß die rumäniſchen Forde=
rungen
erfüllt und die ruſſiſchen Kriegsſchiffe aus den
rumäniſchen Gewäſſern zurückberufen werden. Die ruſſi=
ſche
Flotte ſei angewieſen, rumäniſche Schiffe nicht anzu=
halten
und auch die Kraiova freizugeben.

Serbien und Rumänien.

* Budapeſt, 20. Sept. Aus Bukareſt wird dem
Az Eſt gemeldet: Der ſerbiſche Geſandte in Ru=
mänien
, Riſtitſch, iſt in beſonderer Miſſion in Buka
reſt eingetroffen. Ihm wird die Aufgabe zuteil, über
die Haltung Rumäniens gegenüber Serbien Aufklärung
zu verſchaffen. Riſtitſch ſcheint hier beſonders berufen,
da er aus der Zeit ſeines vieljährigen Bukareſter Aufent=
haltes
als Geſandter über große Verbindungen verfügt

Griechenland und Bulgarien.

* Saloniki, 20. Sept. In verſchiedenen Gebieten
Neugriechenlands tritt, wahrſcheinlich als Folge
der Aufhetzung durch die venizeliſtiſche Preſſe, eine ſtär=
kere
bulgarenfeindliche Haltung der Behörden
wie der Bevölkerung zutage. Bei Serres wurden 27 Bul=
garen
, angeblich Komitatſchi, verhaftet. In Wrondo bei
Serres will man in den Häuſern von Bulgaren große
Mengen Gewehre gefunden haben. Die bulgariſche Be=
völkerung
des Weleſchgebietes bis Jenikjoei bei Drama
wird ſcharf überwacht und teilweiſe weiter nach dem In=
land
gebracht, damit ſie nicht Bewegungen betreiben und
Komitatſchi unterſtützen könne.

Amerikaniſche Kriegskritik.

Berlin, 20. Sept. Nach einem Funkſpruch der
Voſſ. Ztg. aus Neu=York ſagt Neu=York Globe über
Kitcheners Bemerkung, die Deutſchen ſeien am
Ende ihrer Kräfte: Bisher iſt der Beweis noch
nicht erbracht, daß die Verbündeten im Weſten nach einem
Jahr irgendwelchen Vorteil errungen haben. Die italie=
niſche
Offenſive im Trentino geht nicht vorwärts und an
den Dardanellen ſind die Ausſichten recht übel. Indeſſen
markieren die Deutſchen in jeder Woche geographiſch einen
neuen Hochwaſſerſtand. Neu=York Sun ſagt: Die
Verbündeten ſuchen ſich einzureden, daß die Deutſchen er=

ſchöpft ſind, aber weder an der weſtlichen noch an der öſt=
lichen
Front rechtfertigen die Tatſachen dieſen Glauben.
Die Offenſive, welche die Verbündeten im Mai beginnen
wollten, hat 5 Monate ſpäter noch nicht begonnen, und
der Winter iſt nahe. Ueber die täglichen amtlichen
Kriegsberichte ſagt der Hudſon Obſerver: Die amtlichen
Berichte aus Berlin werden ſeltener beſtritten als die aus
anderen Hauptſtädten und nur, wenige ihrer Feſtſtellungen
hat der Gegner nach dem Verlauf der Ereigniſſe anzufech
ten vermocht. Die Deutſchen geſtehen auch Schlappen eher
zu als irgendwer ſonſt. Die erſte Andeutung einer
Schlappe iſt oft aus Berlin gekommen, lange bevor von
der anderen Seite ein Erfolg gemeldet wurde.

Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.

22. September. Das deutſche Unterſeeboot U 9"
verſenkt nordweſtlich von Hoek van Holland die drei
engliſchen Panzerkreuzer Aboukir, Hogne Creſſy
und kehrt unverſehrt zurück.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 22. September.
* Danktelegramm. Auf die von Herrn Oberbürger=
meiſter
Dr. Gläſſing Ihrer Königl. Hoheit der
Broßherzogin zum Geburtstage telegraphiſch dar=
gebrachten
Glückwünſche der Stadt hat Ihre Königl.
Hoheit ebenfalls telegraphiſch erwidert: Oberbürger=
neiſter
Dr. Gläſſing, Darmſtadt. Ueber die treuen Glück=
wünſche
der Stadt Darmſtadt habe ich mich ſehr gefreut
und bitte meinen herzlichſten Dank übermitteln zu wollen;
auch für Ihre freundlichen Wünſche vielen Dank.
Eleonore.
* Militärdienſtnachrichten. Ein Patent ſeines Dienſt=
grades
hat erhalten: der Oberſt z. D. v. Lilienhoff=
Zwowitzki Vorſt. d. Art.=Dep. in Bonn, jetzt Kom.
. Landſt.=Inf.=Regts. Nr. 115. Befördert: zum Ober=
ſtabsarzt
: Stabsarzt der Reſerve Dr. Katerbau
Friedberg) bei d. Kr.=Laz.=Abt. 1 d. IV. A.=K.; zum
Stabsarzt: der Oberarzt d. Reſ. a. D. Dr. Lahr (Worms)
beim Reſ.=Feldlaz. 102; zum Aſſiſtenzarzt d. Reſ.: Unterarzt
Schmidt (Gießen) b. Inf.=R. Nr. 24; zu Aſſiſtenzärzten
der Landw. 1. Aufgeb: die Unterärzte: Schlütz (Gießen)
bei d. Krankentransport=Abt. d. 2. Armee, Roth (Mainz)
bei d. 3. Komp. Reſ.=Pion.=Bats. Nr. 32, Schäfer
(Worms) bei d. Eiſenb.=Bau=Komp. 31; der Unterarzt
des Landſturms: Fürſt (II Frankfurt a. M.) b. I. Erſ.=
B. Inf.=Regts. Nr. 168; zu Aſſiſtenzärzten der Landw.
. Aufgeb.: die Unterärzte des Landſturms: Dütt=
mann
(Gießen) bei d. Krankentransport=Abt. d.
2. Armee, Boßler (Gießen) bei d. Kr.=Laz.=Abt. 2 d.
IX. A.=K., Brill (Mainz) b. Korps=Brückentrain 38.
Kriegsauszeichnungen. Vizefeldwebel Julius Kaſ=
ſel
, Inf.=Regt. 365, erhielt die Heſſiſche Tapferkeits=
medaille
; Lehrer Wilh. Heß, Kriegsfreiwilliger, Unter=
offizier
, erhielt die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille.
n. Geſchworenenliſte. In Ergänzung der bereits mit=
geteilten
Geſchworenenliſte für die dritte diesjährige
Schwurgerichtstagung wurden geſtern noch folgende
Herren ausgeloſt: Kaufmann H. Bender I. in Nieder=
Ramſtadt, Landwirt Fr. Ph. Schmidt in Lampertheim,
Techniker Gg. Friedrich Müller in Dreieichenhain, Land=
virt
J. Hörr in Mittel=Kinzig.
rbg. Ein unverbeſſerlicher Spitzbube. Der Schreiner
Philipp Riedel war am 27. März 1915 gerade von der
Strafkammer Darmſtadt wegen verſchiedener Diebſtähle
zu einer empfindlichen Gefängnisſtrafe verurteilt worden
ind ſollte in die Haftzelle zurückgeführt werden, als er
em Gefangenenaufſeher entfloh. Schon am anderen Tage
brach er in der Nacht in ein Haus auf der Mathildenhöhe
ein, indem er das Gitter des Haustüroberlichtes los=
ſchraubte
und ſo ins Innere des Hauſes eindrang. Unter
weiterem Erbrechen mehrerer Behältniſſe im Hauſe, ſtahl
r Wein, Schmuckſachen und verſchiedene andere Gegen=
ſtände
im Geſamtwerte von 700 Mark; er wurde abgefaßt
und mußte ſich nun wiederum am 8. Mai 1915 vor der
Strafkammer Darmſtadt wegen ſchweren Diebſtahls
verantworten. Die Strafkammer hielt ihn für überführt
und verurteilte ihn zu 2 Jahren, 6 Monaten Ge=
fängnis
. Dabei wurde als ſtraferſchwerend in Be=
tracht
gezogen, die verbrecheriſche Neigung des Angeklag=
ten
; es müſſe der Verſuch gemacht werden, dieſe Neigung
des Angeklagten durch lange Freiheitsſtrafe einzudämmen

und den Angeklagten auf lange Zeit unſchädlich zu machen.
Eine kurze Freiheitsſtrafe würde bei den Anlagen des An=
getlagten
wirkungslos ſein. Gegen dieſes Urteil legte der
Angeklagte Reviſion beim Reichsgericht ein. Er rügt zu=
nächſt
die Unterlaſſung der Bildung einer Geſamtſtrafe
unter Einbeziehung ſeiner Verurteilung am 27. März 1915.
Ferner fühlt er ſich durch die hohe Strafe beſchwert. Nur
eine milde Strafe könne beſſern; die Strafkam=
mer
hätte ihm in Anbetracht ſeiner Jugend mildernde
Umſtände zubilligen müſſen. Das Reichsgericht erkannte
jedoch auf Antrag des Reichsanwaltes auf koſtenpflichtige
Verwerfung der Reviſion. Gegen die Strafzumeſſungs=
gründe
könne nichts eingewendet werden und ob die Straf=
kammer
ihm mildernde Umſtände zugebilligt habe, ſei
nicht zu prüfen, weil der Angeklagte ja keinen Antrag auf
Zubilligung mildernder Umſtände in der Hauptverhand=
lung
geſtellt habe. Was endlich die Bildung einer Ge=
ſamtſtraſe
anlange, ſo war dies um deswillen nicht erfor=
derlich
, weil die Straftat nach der bereits abgeurteilten
begangen wurde.
Großherzogliches Hoftheater. Heute Mittwoch
geht Beethovens Fidelio mit den Damen Frieda
Meyer, Kamerſängerin Berta Schelper, ſowie den
Herren Mann, Schützendorf, Semper, Stephani und
Thomſen in Szene. Dirigent Paul Ottenheimer, Spiel=
leiter
Otto Nowack. Anfang 7½ Uhr. Kleine Preiſe,
B 2. Donnerstag wird Wie einſt im Mai gegeben.
Für Freitag, den 24., iſt Mignon angeſetzt. D 3.
Parſifal wird am Sonntag, dem 26., zum erſten
Male wiederholt. Anfang 4 Uhr. B 3; gewöhnliche
Preiſe. Beginn des Kartenverkaufes Mittwoch, den 22.,
zu den gewöhnlichen Kaſſenſtunden an der Tageskaſſe
des Hoftheaters.
Muſterung der dauernd Unbrauchbaren. Zur Be=
hebung
von Zweifeln ſei darauf hingewieſen, daß 1. nur die
in den Jahren 1895 bis einſchl. 1876 geborenen Leute ſich zu
ſtellen haben, dagegen die in den Jahren 1875 bis 1870
nicht. 2. Kriegsdienſtbeſchädigte aus den
Jahren 1914/1915 überhaupt nicht zur Geſtel=
lung
verpflichtet ſind. 3. Die in der Stadt
Darmſtadt wohnhaften ehemaligen Mannſchaften
des Beurlaubtenſtandes, alſo Leute, die bereits
gedient hatten und wegen Untauglichkeit, Invalidität
u. dgl. entlaſſen wurden mit Ausnahme der Kriegs=
dienſtbeſchädigten
aus den Jahren 1914/1915 , ſich am
22. und 23. September, die gleichen in den Land=
gemeinden
des Kreiſes Darmſtadt wohnhaften
Leute aber ſich mit den ungedienten Mannſchaften ihrer
Gemeinden zu ſtellen haben. Im übrigen wird auf die be=
zügliche
Bekanntmachung des Zivilvorſitzenden der Erſatze
kommiſſion Darmſtadt hingewieſen, aus der ſich alles
nähere ergibt.
* Für die dritte Kriegsanleihe hat die Heſſiſche
Eiſenbahn Aktien=Geſellſchaft, welche 150000
Mk. auf die erſte, 150000 Mk. auf die zweite Kriegsanleihe
zeichnete, den Betrag von 300000 Mk. gezeichnet,
Der Werkverein der Gandenbergerſchen
Maſchinenfabrik Georg Göbel, Darmſtadt, hat aus
dem Beſtande ſeiner Unterſtützungskaſſe 1000 Mk. auf die
dritte Kriegsanleihe gezeichnet.
Der Feſthaus=Verein Darmſtadt, der für
die erſte Kriegsanleihe 18000 Mark angelegt hatte, hat dem
Beſchluſſe ſeiner letzten Hauptverſammlung gemäß ſeinen
geſamten baren Kaſſenvorrat einſchließlich der gegenwär=
tig
zur Erhebung kommenden Mitgliederbeiträge für 1915
im Betrage von 5000 Mk. für die dritte Kriegs=
anleihe
gezeichnet.
* Erſatz für Waſchkeſſel und Waſſerſchiffe aus Kupfer
und Meſſing. Die Enteignung und Einziehung
der beſchlagnahmten Gegenſtände aus Kupfer, Meſſing und
Reinnickel iſt beſtimmt in nächſter Zeit zu erwarten. Die
ſtädtiſche Verwaltung iſt bereit, den Betroffenen bei Be=
ſchaffung
des Erſatzes für Waſchkeſſel und
Waſſerſchiffe, ſoweit es in ihren Kräften ſteht, be=
hilflich
zu ſein. Zu dieſem Zwecke werden die Inter=
eſſenten
erſucht, gleichzeitig mit der Anmeldung der
Gegenſtände eine Beſtellung des Erſatzes bei den
Polizeirevieren abzugeben. Das Formular für dieſe Be=
ſtellung
iſt vom 22. ds. Mts. an bei den Polizeirevieren
erhältlich. Bei der Beſchaffung von Spezialgegenſtänden,
z. B. Herd= und Boiler=Schlangen, kann ſelbſtverſtändlich
die ſtädtiſche Verwaltung nicht mitwirken. Dagegen hat
das Stadtbauamt für die zur Beſchaffung ſolcher Gegen=
ſtände
gezwungenen hieſigen Einwohner eine Bera=
tungsſtelle
Grafenſtr. 30, Zimmer 10, eingerichtet, die in
den Tagen vom 22. September bis 5. Oktober während
der Dienſtſtunden geöffnet iſt.
* Kreuz in Eiſen. Wieder hat ein hieſiger Verein
der Sammlung für die Hinterbliebenen der gefallenen
Krieger einen namhaften Betrag zugeführt. Der

O.K. Wie Parlamente ſterben. Wieder einmal iſt
mit der Duma ein Parlament durch brutalen Eingriff des
bureaukratiſchen Abſolutismus kalt geſtellt worden, an
das ſich im eigenen Lande und draußen Hoffnungen und
Entwürfe einer freieren Zukunft knüpften. Es iſt nicht die
erſte Verſammlung von Volksvertretern, die ſo nach Hauſe
geſchickt wurde Die älteſte Gewalttat dieſer Art mußte
ſich es iſt das wirklich eine Jronie der Weltgeſchichte
das engliſche Volk gefallen laſſen, das ſſo ſtolz darauf iſt
den modernen Parlamentarismus geſchaffen zu haben.
Die Stuarts Karl I. und Karl II. haben, allerdings nicht
zu ihrem Heile, mehrere Parlamente gewaltſam
ad Calendas graecas vertagt, und das war immerhin
noch ein mildes Verfahren gegenüber dem kurzen Prozeß,
den der rauhe Cromwell mit ſeinem unbotmäßigen
Cromwell=Parlament machte: er ließ ganz im Stile
Nikolaus II. bei der berühmten Pride=Purge (Pride’s
Reinigung) durch den General ſeiner Eiſenreiter
Pride die Führer der Oppoſition verhaften und den Reſt
durch Militär auseinanderjagen. Etwas ſpäter ſprang der=
junge
Ludwig XIV. in einer viel erzählten dramatiſchen
Szene, deren geſchichtliche Wahrheit nach Ranke zu unrecht
bezweifelt worden iſt, ſehr übel mit der letzten franzöſi=
ſchen
Städtevertretung vor den Revolutionsparlamenten
um. Das war freilich nicht völlig etwas wie ein Parla=
ment
im modernen Sinne aber doch eine Art Herrenhaus
und jedenfalls nach Schloſſers gelegentlichem ſchönen Aus=
druck
das Gewiſſen der Nation Als alſo jenes Parla=
ment
einmal die Regiſtrierung eines königlichen Befehls
verweigerte, trat der 15jährige König, wie er war, im
Jagdanzug, die Reitpeitſche in der Hand, in den Sitzungs=
ſaal
und machte den Allongeperücken den Standpunkt des
Tétat clest moi klar, worauf er ſie der Einfachheit
wegen gleich für immer nach Hauſe ſchickte. Bekannt iſt
es, wie der erſte Napoleon mit Kartätſchen das letzte
Ueberbleibſel des Revolutionsparlaments zerſprengte; ihn
hatte ſich vielleicht der frühere Schah von Perſien zum
Vorbild genommen, als er einen in der Geſchichte des
Parlamentarismus bisher einzig daſtehenden Tod für
das ihm-aufgedrungene Parlament erſann Er ließ 1908

ſeine Koſakenbrigade mit Geſchützen auffahren und der
verſammelten Volksvertretung das Haus über dem Kopfe
zuſammenſchießen. . . . Ganz im Duma=Stil gehalten
war ſchließlich der Staatsſtreich des dritten Napoleon vom
2. Dezember 1852, wo die Generale St. Arnaud und Can=
robert
die gefährlichſten Abgeordneten einfach in der
Nacht verhafteten und die Gefürchtetſten ebenſo ſchnell
uf die Reiſe nach Cayenne ſchickten, wie die Dumamit=
glieder
jetzt nach Sibirien wandern. Aber ſolch gewalt=
ſames
Erdroſſeln von Parlamenten ward bisher noch
immer eine Untreue, die den eigenen Herrn ſchlägt
was wir freilich ruhig mitanſehen können.
*. Zur Gefangennahme Moiſſis. Alexander
Moiſſi hat in einem an ſeine Gattin gerichteten Brief
ſeine Gefangennahme wie folgt geſchildert: Daß ich
in Gefangenſchaft geraten bin, macht mich natürlich tief
traurig. Es iſt niederdrückend, apathiſch und tatenlos
das Ende des Feldzuges abwarten zu müſſen. Wie ich
in Gefangenſchaft geraten bin? Ich ſtieg am 6. morgens
mit meinem Führer, Offizierſtellvertreter P., auf, um einen
Orientierungsflug vorzunehmen, und hatten die Abſicht, in
Oſtende zu landen, um einige Ausrüſtungsgegenſtände zu
beſorgen. Es war ein ſchöner, klarer Tag. Wir flogen
über Lille in nördlicher Richtung. Wir ſtiegen immer
höher und höher. Als wir auf 3300 Meter geſtiegen wären,
kamen uns große, dichte Wolken entgegen, und zugleich
war die Erde unſeren Blicken entſchwunden. Nun hieß
es, nach dem Kompaß fliegen, aber offenbar war dieſer
nicht richtig geſtellt, denn als die ſchweren Wolken vorüber
waren, ſahen wir das Meer und am Uſer einen befeſtigten
Platz. Kanal und andere Merkmale ließen Zeebrügge
vermuten, und da ich mich ganz und gar auf den verräteri=
ſchen
Kompaß verlaſſen hatte, flogen wir getroſt in weſt=
licher
Richtung weiter und landeten ſchließlich bei Calais,
wo wir beide in Gefangenſchaft genommen wurden.
C) Das chineſiſche Zenſurmäntelchen in Paris. Die
franzöſiſche Zenſur hat ſcharfe Augen, aber die
franzöſiſchen Journaliſten verfügen wenigſtens manch=

mal über ein noch ſchärferes Blendwerk. Daß die Wahl
er Mittel in dieſem Falle die ſeltſamſten Formen an=
nehmen
kann, hat der Cri de Paris gezeigt, der das ge=
ſtrenge
Zenſurverbot umging, indem er über alle Einzel=
heiten
der jüngſten franzöſiſchen Miniſterkriſe in Form
eines altchineſiſchen Märchens berichtete. Die angebliche
Legende iſt ins Innerſte Chinas verſetzt, und die Haupt=
helden
, Millerand und Viviani, tragen die durchſichtigen
Namen Mi und Vi. Dieſes ereignete ſich in China, ſo
beginnt das Märchen, während die Bewohner des Himm=
liſchen
Reiches mit den Barbaren des Nordens im Kampfe
ſtanden. Die hohen Würdenträger zogen in ihrer gehei=
men
Sitzung alle Maßregeln in Betracht, die zum Heil
des Landes mithelfen konnten, und hatten alle den
Wunſch, recht einig zu ſein, oder wenigſtens ſo zu ſcheinen.
Unglücklicherweiſe hatte einer von ihnen, der große Wür=
denträger
Mi, dem die Sorge für die militäriſchen Ange=
legenheiten
oblag, einen ſchlechten Charakter. Er ver=
traute
ſich den Mitgliedern der Mandarinen=Vereinigung
an und ſagte ihnen unerfreuliche Dinge, nahm ſogar
einige der Einflußreichſten beiſeite, um ihnen Indiskretio=
nen
in die Ohren zu flüſtern, die ſie gewiß gern ſtolz
weiter erzählt hätten. Aber die Mandarinen, durch das
ungewöhnte Vorgehen in ihrer Eigenliebe gekränkt, drück=
ten
den hohen Würdenträgern ihre Unzufriedenheit aus,
beſonders beſchwerten ſie ſich bei ihrem Oberhaupt, dem
großen Würdenträger Vi, der die Dinge des Staates zu
leiten und demzufolge natürlich nichts zu tun hatte. Vi
wollte ſich gern den Mandarinen gefällig erweiſen. Eines
Tages begab er ſich zum Würdenträger Mi und ſprach:
Mein Freund, die Mandarinen wollen nichts mehr von
dir wiſſen. Du mußt, um unſere Ehre zu retten, Hara=
kiri
machen. Sehr gern, antwortete Mi ohne Beden=
ken
. Aber ich meine es mit meinen Kollegen zu gut, als
daß ich mich von ihnen trennen könnte. Wir wollen alle
miteinander Harakiri machen. Du haſt mich falſch
verſtanden, rief Vi erſchreckt. Nicht unſern Kopf
verlangen ſie, ſondern deinen. Aber davon wollte
Mi nichts wiſſen. Das Oberhaupt der Würden=
träger
mußte verzweifelt dieſe Antwort den Man=

[ ][  ][ ]

Bezirksverein Altſtadt hat 50 Mark geſpendet
und für dieſen Betrag Nägel in das Kreuz in Eiſen ein=
geſchlagen
. Da mit Eintritt der kühleren Witterung die
Nagelung am Kreuz in Eiſen während des Winters
unterbrochen wird, iſt es zu wünſchen, daß in den
nächſten Tagen noch viele im Intereſſe der vaterländiſchen
Sache ihre Nagelung am Kreuze vornehmen. Der Erlös
der Nagelung dient bekanntlich zur Unterſtützung der
Witwen und Waiſen von Kriegsteilnehmern und der
Kriegsbeſchädigten.
Lehrabend für Obſt= und Gemüſeverwertung.
Zu dem am nächſten Donnerstag, abends 8 Uhr, ſtatt=
findenden
Vortrag in der Hauswirtſchaftlichen Fort=
bildungsſchule
(Hermannſchule, Karlsſtraße 107) werden
bis Mittwoch, den 22. September, 12 Uhr, im Stadt=
haus
, Zimmer 24, Anmeldungen entgegengenommen.
Städtiſche Zentralſtelle für die Volksernährung im
Krieg. Die Kochkiſtenvorführungen der ſtädti=
ſchen
Zentrale erfreuen ſich dauernd eines zahlreichen Be=
ſuchs
. Die nächſte Vorführung mit Probekochen und
Koſtproben findet Donnerstag, den 23. ds., nach=
mittags
4 Uhr, Waldſtraße 21, ſtatt. Eintritt 10 Pf. Kar=
ten
ſind im Vorverkauf (bis Donnerstag nachmittag ½4
Uhr) im Stadthaus, Zimmer 24, zu haben; dann in der
Waldſtraße.
Im ſtädtiſchen Obſtverkauf Rundeturmſtraße 9 iſt
eine größere Sendung ſehr guter Eßbirnen ( Gel=
lerts
Butterbirne) eingetroffen. Auch Kochbirnen ſind vor=
handen
und werden billig abgegeben, desgleichen Aepfel.
* Kartoffelpreiſe und Städte. Eine bemerkenswerte
Bekanntmachung iſt in der Kommunalen Rund=
ſchau
zu leſen: Auf die an mich gerichteten Anfragen teile
ich ergebenſt mit, daß auf eine ausreichende Kar=
toffelernte
zu rechnen iſt und daß meines Erachtens
ein billiger Kartoffelpreis nur dann zu erwarten iſt, wenn
die Gemeinden von der Beſchaffung oder
Sicherſtellung abſehen. Die Vorratbeſchaffung
oder Sicherſtellung würde ſicherlich zu einer Preisſteigerung
führen. Wir würden dieſelben Erfahrungen mit den Kar=
toffeln
machen, die wir mit den Schweinefleiſchpreiſen ge=
macht
haben. Die freie Konkurrenz, Angebot und Nachfrage
regeln den Preis am beſten. (gez.) Saalmann, Reichs=
verband
deutſcher Städte.

Wohltätigkeitskonzert im Vereinslazarett
Haus Hagenburg.

gie. Im Vereinslazarett Hans Hagenburg
fand geſtern abend zum Beſten der Kriegs=Waiſen des
Eleonoren=Heims ein Konzert ſtatt, deſſen Mit=
wirkende
ausſchließlich von Verwundeten des Lazaretts
geſtellt wurden. Die ganze Veranſtaltung gab ſo recht
einen Beweis dafür, wie tief die Liebe zur Muſik und
muſikaliſches Empfinden in unſerem Volke wurzelt. Es
waren einfache ſchlichte Soldaten, die ſich am Flügel, mit
der Violine und im Chor= und Einzelgeſang hören ließen:
Aber was ſie uns boten, war höchſt erfreulich und in
mancher Beziehung ſogar überraſchend. Neben Webers
Aufforderung zum Tanz, Wagners feierlichem Zug zum
Münſter, Flotows Alleſſandro Stradella, die bekannten
Menuetts von Burmeiſter und Gluck für Violine und
Klavier, vierhändigen Klaviervorträgen und an Chorgeſän=
gen
Mückes Gott grüße dich, Grims Heldenheimat und
Parchets Musketiere. Ganz beſonders aber verdienen
hervorgehoben zu werden die Vorträge eines verwundeten
Tenors Kurſchmanns An Roſe und Mendelsſohns
Reiterlied nebſt einigen Zugaben. Der Vortragende ver=
fügt
über eine ungewöhnlich metallreiche Stimme, der
nur die ſchulgemäße Ausbildung fehlt, um wirklich Bedeu=
tendes
zu leiſten. Die überaus zahlreich erſchienenen
Gäſte, die die großen Räume bis auf den letzten Platz
füllten, kargten denn auch nicht mit ihrem Beifall, und
es war nicht nur der Tenor allein, der zu Zugaben ge=
nötigt
wurde. Der Ertrag des Abends dürfte daher auch
den gehegten Erwartungen voll entſprechen.

Die Kriegsbeſchädigten=Fürſorge im
Großherzogtum Heſſen.

Durch eine Bekanntmachung des Großh, Miniſte=
riums
des Innern vom 9. Auguſt 1915 hat die Kriegs=
beſchädigten
=Fürſorge für das Großher=
zogtum
Heſſen eine meue Organiſation erhalten, für
die ſich weitere Kreiſe intereſſieren dürften. Bisher lag
die Durchführung der Kriegsbeſchädigten=Fürſorge in den
Händen eines Landesausſchuſſes, der auf Grund freier
Vereinbarung zuſammengetreten war und ſich aus Ver=
tretern
der Großh. Staatsregierung, der Militärverwal=
tung
, der verſchiedenen Berufsſtände, verſchiedener ſozia=
ler
Vereinigungen uſw. zuſammenſetzte. Daneben waren
in den größeren Städten des Landes Ortsausſchüſſe für
die Kriegsbeſchädigten=Fürſorge gegründet worden, die

darinen überbringen, die ſehr ungehalten waren.
Wir haben uns in bezug auf dich falſchen Illuſionen
hingegeben, dir fehlt jede Energie. Um den Kopf deines
Kollegen zu bekommen, werden wir gezwungen ſein, dich
zu opfern. Dieſe Ausſicht gab dem großen Würden=
träger
ſeine vermeintlich verloren gegangene Energie zu=
rück
. Er hielt eine wundervolle Rede, in der er die Man=
darinen
aufforderte, ihre Beſchuldigungen auf dem Altar
des Vaterlandes zu opfern. Seine Beredſamkeit rührte ſie
zu Tränen. Und ſeit jenem Tage ſagte das Oberhaupt
der Würdenträger, ſo ſchwer es ihm auch wurde, nur noch
Gutes von ſeinen Kollegen.
B. B. Zwei Kaiſer als Paten. Eine ganz außerordent=
liche
Ehrung iſt der Familie des Malermeiſters Peters
in Soeſt zuteil geworden. Vor einigen Wochen brachte
Gevatter Adebar dort den ſiebenten Sohn, einen ſtram=
men
Kriegsjungen. Kaiſer Wilhelm hat bei ihm
Patenſtelle angenommen und unter Sendung eines Geld=
geſchenkes
von 50 Mark für den kleinen Täufling die
Eintragung des kaiſerlichen Namens in das Gemeinde=
kirchenbuch
genehmigt. Auch Kaiſer Franz Joſeph
von Oeſterreich übernahm bei dem Kriegsjungen Paten=
ſtelle
. Der glückliche Vater iſt Oeſterreicher von Geburt
und ſeit längerer Zeit bereits zu den Fahnen geeilt.
* Drei Geſchlechter unter den Waffen. Von einer
Familie in Ruhla ſtehen drei Geſchlechter gleichzeitig
unter den Waffen. Der 69jährige Bremſer Albert Kirch=
höfer
der den Krieg 1870/71 mitgemacht hatte, meldete
ſich beim Kriegsausbruch freiwillig zu den Waffen, wurde
dem Erſatzbataillon eines Infanterie=Regiments als
Unterofſizier zur Rekrutenausbildung zugeteilt. Von
ſeinen drei Söhnen, die auf den verſchiedenen Kriegsſchau=
plätzen
kämpfen, iſt einer durch einen Granatſchuß ſchwer
verwundet worden. Der jüngſte Sohn dient bei der
Marine; außerdem nehmen drei Enkel und ein Schwieger=
ſohn
Kirchhöfers am Krieg teil.

den Landesausſchuß in der Durchführung der Kriegsbe=
ſchädigten
=Fürſorge unterſtützten. Durch die obengenannte
Bekanntmachung hat nun die Organiſation eine ſtraffere
Zuſammenfaſſung und eine beſſere Gliederung erhalten.
Der Landesausſchuß der bisher aus 17 Mit=
gliedern
beſtand, wurde auf 4 Mitglieder beſchränkt. Von
dieſen Mitgliedern wird je eines vom Heſſiſchen Landes
verein vom Roten Kreuz, von der Landesverſicherungs=
anſtalt
für das Großherzogtum Heſſen, vom Miniſterium
des Innern, vom Sanitätsamte des 18. Armeekorps er=
nannt
. Zurzeit ſind als Mitglieder beſtellt; die Herren
Oberkonſiſtorialpräſident D. Nebel, Geheimer Regierungs=
rat
Dr. Dietz, Miniſterialrat Hölzinger und Generalarzt
Dr. Lindemann. Zum Vorſitzenden des Lan=
desausſchuſſes
wurde Geh. Regierungsrat
Dr. Dietz ernannt. Dem Landesausſchuß ſteht zur
Beratung ein Beirat zur Seite, in den Vertreter des
Kultus der Organiſation des Handels, der Induſtrie, der
Landwirtſchaft, des Handwerks, der Poſt= und Eiſenbahn=
verwaltung
, der ſozialen Fürſorge, der verſchiedenen Ar=
beiterorganiſationen
, der Preſſe uſw. abgeordnet werden.
Der Landesausſchuß ſoll ſich nicht mit der Fürſorge
im Einzelfall beſchäftigen, ſondern ihm liegt die Durch=
führung
der Fürſorge im Ganzen ob. Für die Bearbei=
tung
der einzelnen Fürſorgefälle wird gemäß § 8 der ein=
gangs
erwähnten Bekanntmachung in jedem Kreis oder
für mehrere Kreiſe zuſammen ein Kreisausſchuß
für die Kriegsbeſchädigten=Fürſorge gebildet, dem der
Kreisrat, Vertreter des Roten Kreuzes, der chriſtlichen
Konfeſſionen und des iſraelitiſchen Kultus, der Arbeit=
geber
und der Arbeiterverbände, ſowie der öffentlichen
Arbeitsnachweiſe angehören ſollen. Nach Bedarf können
auch für einzelne Orte Ortsausſchüſſe errichtet oder Ver=
trauensmänner
beſtellt werden. Der neugebildete Lan=
desausſchuß
hat in ſeiner erſten Sitzung, die am letzten
Freitag ſtattfand, die Landesverſicherungs=
anſtalt
Großh. Heſſen zur Geſchäftsſtelle
beſtellt und beſchloſſen, daß wegen der Organiſation der
Kreisausſchüſſe alsbald mit den Herren Kreisräten des
Landes in Verbindung getreten werden ſolle. Ferner
wurden für die Tätigkeit des Landesausſchuſſes und der
örtlichen Ausſchüſſe Richtlinien aufgeſtellt, die dem=
nächſt
im Druck erſcheinen. Der Landesausſchuß hat ſich
der neugegründeten Zentralſtelle für die Kriegsbeſchädig=
tenfürſorge
in Berlin angeſchloſſen und wird auch in dem
engeren Reichsarbeitsausſchuß für die Kriegsbeſchädigten=
Fürſorge durch Herrn Geh. Regierungsrat Dr. Dietz
vertreten ſein. Gleichzeitig gehört der heſſiſche Landes=
ausſchuß
dem Ausſchuß für die Kriegsbeſchädigtenfür=
ſorge
in Frankfurt a. M. an, der ſich über den Bezirk der
Provinz Heſſen=Naſſau, des Großherzogtums Heſſen und
des Fürſtentums Waldeck das Gebiet des Mitteldeut=
ſchen
Arbeitsnachweisverbandes erſtreckt. Der heſſiſche
Landesausſchuß iſt aber eine ſelbſtändige Landesorgani=
ſation
, die die wirtſchaftliche Fürſorge für die Kriegsbe=
ſchädigten
im Großherzogtum Heſſen unmittelbar durch=
führt
.
Es darf ſonach erwartet werden, daß die Kriegs=
beſchädigtenfürſorge
im Großh. Heſſen in Kürze
vollſtändig organiſiert und in der Lage ſein wird, ihre
ebenſo wichtige wie dringende Aufgabe im ganzen Lande
planmäßig in Angriff zu nehmen. Betont muß aber
werden, daß die einzelnen Organiſationen der Kriegs=
beſchädigtenfürſorge
nur dann mit nachhaltigem Erfolg
tätig werden können, wenn ſie von allen Schichten der
Bevölkerung bei ihrer Arbeit nachdrücklichſt unterſtützt
werden. Die Organiſationen benötigen vor allem für
die ſo wichtige Aufgabe der Berufsberatung frei=
williger
Mitarbeiter aus den verſchiedenſten
Erwerbsſtänden. Ferner gilt es, die ſo ſchwierige Frage
der Arbeitsvermittelung für die Kriegsbeſchädigten zu
löſen, was nur dann erreicht werden kann, wenn die
Arbeitgeber möglichſtes Entgegenkommen zeigen und,
ſoweit irgend angängig, Kriegsbeſchädigte in
ihren Betrieben wiedereinſtellen. Es ergeht darum an
die ganze Bevölkerung die herzliche und drin=
gende
Bitte, nach Möglichkeit dabei mitzuwir=
ken
, daß unſeren Kriegsbeſchädig=
ten
die Rückkehr ins Erwerbsleben
erleichtert wird, und daß ſie wieder ſchaffende
und Werte erzeugende Glieder der Volksgemeinſchaft
werden.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576; Aus=
kunftsſtelle
: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Es iſt noch nicht genügend bekannt, daß in den heſſi=
ſchen
Lazaretten eine Lazarett=Zeitung verteilt wird, in
der der Ausſchuß für Unterricht und berufliche Fürſorge
für Kriegsbeſchädigte es ſich zur Aufgabe gemacht hat, den
im Kampf fürs Vaterland zuſchaden Gekommenen in
allen Lagen zu helfen, ſie über ihre Lage und die Mittel
zu deren Verbeſſerung aufzuklären, ihnen bei der Berufs=
wahl
und durch Stellenvermittelung zur Seite zu ſtehen.
Dabei ſpielt aber eine große Rolle die Sorge, Kopf und
Hände der Verwundeten arbeitsfroh und=fähig zu machen
oder zu erhalten. Dieſem Ziel ſollen unter vielen ande=
ren
Maßnahmen auch von Zeit zu Zeit veranſtaltete
Preisausſchreiben näher bringen: Fragen, aus
allen Gebieten, die den Verwundeten Gelegenheit geben
ſollen, ſich zu beſchäftigen, zu ſammeln und nach den doch
mehr körperlichen Leiſtungen des Krieges auch wieder zu
ſtiller, friedlicher Geiſtesarbeit den Weg zurückzufinden.
Je mehr dieſes Streben gefördert und bei den Pfleglingen
unſerer Lazarette angefeuert wird, deſto eher werden ſie
und wir das Ziel erreichen.
Da ſollen nun kleinere und größere Preiſe die
Arbeitsluſt und den Ehrgeiz anſtacheln, und
neben der Freude, die geſtellte Aufgabe gelöſt zu haben,
den Verwundeten und Geneſenden eine
kleine Gabe zuführen zur Erinnerung an die
Tage beginnender Geſundung nach Schmerzen, Entbehrun=
gen
und Krankheit. Wir bitten nun die Freunde der
Sache herzlich, den Landesverein dabei zu unterſtützen und
ihn durch Zuwendung von Geldbeträgen oder zu Preiſen
geeigneten Gegenſtänden in die Lage zu ſetzen, auch ſeiner=
ſeits
derartige Preiſe zur Verfügung zu ſtellen.
Alſo ſtiftet uns Preiſe für unſere ver=
wundeten
und kranken Soldaten: Geld
Bücher, Gegenſtände für’s Heim oder Feld
Ein Zimmer=Ruderapparat und ein Zimmer= Rad=
fahrerapparat
ſteht bei unſerer Materialien=Abteilung für
Lazarette zur Verfügung. Am 11. d. Mts. erhielt ein
Kriegslazarett im Weſten eine größere Sendung Liebes=
gaben
.

Ein goldenes Vorbild.

Gelegentlich des Eberſtädter Vortrags zur
Kriegsanleihe gab Gr. Direktor Baſtian= Darm=
ſtadt
bekannt, daß vorige Woche in einer benachbarten
kleinen Gemeinde ein Verwaltungsſekretär in dieſem einen
Orte an zwei Nachmittagen Mk. 1200 Gold
im Tauſch gegen Banknoten zuſammen=
brachte
, indem er von Haus zu Haus von
Familie zu Familie ging. Das Beiſpiel
verdient in jedem Orte Nachahmung, wo
das noch nicht geſchehen ſein ſollte. Daheim liegt das
Gold tot, nutzlos und ſinnlos im Kaſten. Wer es zurück=
hält
, entzieht es einer volkswirtſchaftlich bedeutſamen
Aufgabe, die eben nur das Gold in der Reichsbank er=
füllen
kann. Nicht nur iſt es wünſchenswert, den Gold=
beſtand
als Unterlage und zur Sicherſtellung der Bank=
noten
zu erhalten oder gar zu ſteigern, damit die
deutſche Mark im Ausland von ihrer vollen Kaufkraft
nichts einbüße. Mit jeder Minderbewertung der deutſchen
Reichsmark verteuern ſich nämlich die vom Ausland
nach Deutſchland einzuführenden Waren zu unſer Aller
Nachteil! Wir müſſen gerüſtet ſein, wenn in Friedens=
zeiten
die Anſprüche an die Reichsbank wachſen, und
wir müſſen vorſorgen, damit wir erforderlichenfalls
Gold an das Ausland für beſtimmte Lieferungen ab=
geben
können, wenn wir dieſe nicht anders bekommen
können, oder ſonſt zu teuer bezahlen müßten.
Wer mithilft, daß das Gold dahin gelangt, wohin
es im Intereſſe der Allgemeinheit gehört, zur Reichs
bank nämlich , der darf ſich ſagen, daß auch er im
Dienſt des Vaterlandes ſteht.
Wo aufklärende Flugblätter noch ge=
wünſcht
werden, möge man ſich zwecks
koſtenloſer Ueberlaſſung an die Landes=
Hypothekenbank oder auch an die Reichs=
bankanſtalten
wenden.
B.

Kunſtnoflzen.
Ueber Werke, Künſtlee und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Reſidenz=Theater am Weißen Turm. Da
die Vorführung des großen Detektivromans in einem Vor=
ſpiel
und 5 Akten Fantomas einen ſo rieſigen Anklang
gefunden, hat ſich die Direktion des R.=T. veranlaßt
gefühlt, dieſen Kunſtfilm, wenn auch mit großen Geld=
opfern
, noch 3 Tage bis einſchl. Freitag zu bringen.
Es erſcheinen 6 Films, jeder Film hat die Länge von
6 Akten und doch iſt jeder einzelne ein Roman für ſich
und für ſich abgeſchloſſen. Die Direktion hofft, ſchen in
der nächſten Zeit den zweiten Film zur Vorführung zu
erhalten. (S. Anz.)

Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 21. September.

Kartoffeln u. Gemüſe: Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 510 Pf.
Kartoffeln, Zentner4,50-5 M.Einmachgurken, Stück
Speiſekartoffeln, Pfund
23 Pf.
56 Pf. Salatgurken, Stück 520 Pf.
Salatkartoffel., Pfd. 10-12 Pf. Radieschen, Bündel 23 Pf.
Buſchbohnen, Pfd. 16-18 Pf. Rettiche, Stück . 510 Pf.
Stangenbohnen, Pfund Meerrettich, Stück . 20 Pf.
2025 Pf. Sellerie, Stück . 310 Pf.
Gelbe Bohnen, Pfund
Grünkohl, Stück . 37 Pf.
2025 Pf.
Obſt:
Blumenkohl, Stück 1040 Pf.Eßäpfel, Pfund 1015 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
3 Pf. Kochäpfel, Pfund 810 Pf.
Wirſing, Pfund . 56 Pf. Eßbirnen, Pfund 1225 Pf.
Stück . 518 Pf. Kochbirnen, Pfund 810 Pf.
Weißkraut, Pfund 5 Pf. Luitten, Pfund 1820 Pf.
Stück 825 Pf. Pfirſiche, Pfund 1520 Pf.
Rotkraut, Pfund . 78 Pf. Trauben, Pfund 3540 Pf.
Stück 1040 Pf. Zwetſchen, Pfund 2023 Pf
Zitronen, Stück 812 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſch,
Stück 35 Pf. Brombeeren, Schopp. 12 Pf.
Spinat, Pfund . 1516 Pf. Nüſſe, 100 Stück 4050 Pf.
Tomaten, Pfund 1516 Pf. Sonſtige Waren:
Zwiebeln, Pfund 15 Pf. Süßrahmbutter, Pfd. 2,20 M.
Gelberüben, Pfund 78 Pf. Landbutter, Pfd. 1, 80-1,90 M.
Bündel 34 Pf. Trinkeier, Stück 1617 Pf.
Roterüben, Pfund 78 Pf. Kiſteneier, Stück . 15 Pf.
Weißerüben, Stück 34 Pf. Handkäſe, Stück 610 Pf.=
Kopfſalat, Stück 38 Pf. Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.

Arheilgen, 21. Sept. (Beſchäftigung von
Kriegsgefangenen.) Da es auch hier hauptſäch=
lich
an männlichen Arbeitskräften fehlt und die Herbſt=
arbeiten
, beſonders die Kartoffelernte, herangerückt ſind,
waren verſchiedene Betriebsunternehmer zur Bergung
der Ernte um Ueberlaſſung Kriegsgefangener vorſtellig
geworden. Wie man hört, hat ſich auf eine ent=
ſprechende
Bekanntmachung Großh. Bürgermeiſterei eine
Anzahl hieſiger Landwirte gemeldet und werden, da
eine größere Zahl gefordert iſt, auch hier demnächſt
einige Rothoſen die Felder beleben. Wie älteren Leuten
noch erinnerlich, waren auch 1870/71 hier franzöſiſche
Gefangene in der Landwirtſchaft tätig.
Eſchollbrücken, 21. Sept. (Feuerwehrübung.)
Am Sonntag fand in der hieſigen Gemeinde durch Kreis=
feuerwehrinſpektor
Fiſcher eine Beſichtigung der Löſch=
einrichtung
und Uebung mit der Feuerwehr ſtatt. Die
durch den Krieg entſtandenen Lücken in der Feuerwehr=
mannſchaft
ſind durch ältere und jüngere Leute, die nicht
zum Heeresdienſt verpflichtet, ergänzt. Die Uebung zeigte
eine gute Schulung der Mannſchaften, ſodaß der ſo nötige
Feuerſchutz in der Gemeinde vorhanden iſt, was gegen=
wärtig
um ſo mehr von Bedeutung iſt, da es gilt, die
Lebensmittel= und Futtervorräte vor Vernichtung zu be=
wahren
. Das Kommando liegt gegenwärtig in den Hän=
den
des Herrn Leichtweiß V. Herr Fiſcher ſprach
dem Kommando und Mannſchaften ſeine Zufriedenheit
über die Vorführung in anerkennenden Worten aus.
-h- Von der Bergſtraße, 21. Sept. (Der Preis
des Brotes) wurde von dem Kommunalverband
Bensheim mit dem Geſtrigen herabgeſetzt. Es koſtet nun
der 4=Pfünder=Laib 68 Pf. gegen 74 Pf. ſeither. (Der
allgemeine Weinherbſt) in den Gemarkungen
Bensheim, Auerbach und Zwingenberg be=
ginnt
nächſten Montag, den 27. September. Die Trauben
haben ſich durch das günſtige Wetter prachtvoll entwickelt
und kann man dieſes Jahr mit einem Ausſtichherbſt rech=
nen
. Auch hinſichtlich der Quantität iſt man ſehr zu=
frieden
.
Rüſſelsheim, 21. Sept. (Ein 14jähriger Stra=
ßenräuber
) wurde hier in der Perſon eines Lehrlings
ermittelt. Der hoffnungsvolle Bengel hatte einem 4 jäh=
rigen
Kind, das für ſeine Eltern Einkäufe beſorgen ſollte,
uf der Straße das Geldtäſchchen mit Inhalt aus der

[ ][  ][ ]

Hand geriſſen und ſich damit aus dem Staube gemacht.
Der beſtohlene Kleine beſchrieb jedoch den Räuber ſo gut,
daß dieſer ermittelt werden konnte.
Biebesheim, 21. Sept. (Die Schulkinder) unſe=
rer
etwa 2000 Seelen zählenden Gemeinde haben ihren
vaterländiſchen Sinn dadurch betätigt, daß ſie aus ihren
Erſparniſſen, die ſie in der hier eingerichteten Pfennig=
ſparkaſſe
augelegt haben, für die neue Kriegsanleihe
den verhäktnismäßig hohen Betrag von 8000 Mart
zeichneten.
n. Erbach i. O., 21. Sept. (Aus dem Hauſe Er=
bach
=Erbach.) Vor dem Zivilſenat des Oberlandes=
gerichts
Darmſtadt wird demnächſt in der Berufungs=
inſtanz
die Klage des Grafen Erasmus von Erbach=
Erbach auf Aufhebung ſeiner wegen Geiſtesſchwäche
beſtehenden Entmündigung aufs neue zur Verhandlung
und Entſcheidung gelangen. Das Landgericht hat dieſe
Klage, nachdem außer den früheren pſychiatriſchen Gut=
achten
noch ein Obergutachten der Medizinalabteilung des
Miniſteriums eingeholt worden war, auf Grund der Be=
weiserhebungen
abgewieſen, und der Kläger, dem gericht=
lich
ein Anwalt für den Prozeß beſtellt iſt, verfolgt jetzt
gegen das Landgerichtsurteil Berufung. Urſprünglich
war die damals vom Amtsgericht Ober=Urſel (als dama=
liger
Aufenthaltsort) ausgeſprochene Entmündigung
wegen Geiſteskrankheit erfolgt, während das ſpäter zu=
ſtändig
gewordene Amtsgericht Michelſtadt ſie nur noch
wegen Geiſtesſchwäche des bekanntlich durch den Tod ſei=
nes
Vaters zur Erbfolge in der Standesherrſchaft gelang=
ten
Grafen führt.
Mainz, 21. Sept. (Ein wertvoller Fund) wurde
in einer hieſigen Familie gemacht. Man fand zwei
Kiſten Briefe vor, die ſich als äußerſt wertvolle Auto=
graphen
aus der Zeit der Befreiungskriege erwieſen. Es
handelt ſich um die Hinterlaſſenſchaft eines der damaligen
Heerführer, der mit ſeinen Zeitgenoſſen in regem Brief=
wechſel
ſtand. Der ganze Fund, etwa 1000 Exemplare, ent=
hält
Stücke von Blücher, Gneiſenau, E. M. Arndt, Fried=
rich
Wilhelm III., Friedrich Wilhelm IV., dem Groß=
herzog
von Heſſen, dem ſogen. ſchwarzen Herzog. Dann
auch Briefe von Schillers Frau, ein Blatt Goethes mit
einem bisher unveröffentlichten Spruch; ferner Päſſe, Sold=
bücher
aus dem Königreiche Jeromés, Dekrete und Ver=
fügungen
u. v. a.
Oppenheim, 21. Sept. (Feldpoſtmarder.) Der
als Aushilfsbriefträger verwendete Jakob Roßmann
aus Nierſtein wurde wegen Unterſchlagung von Feld=
poſtſendungen
verhaftet.
Ingelheim, 21. Sept. (Infolge falſcher Wei=
chenſtellung
) entgleiſten am Dienstag morgen im
Bahnhof Ingelheim zwei Güterwagen. Wegen der
Aufräumungsarbeiten war der Zugverkehr zwei Stunden
geſperrt.
Bingen, 21. Sept. (Ein ſchweres Unglück)
hat ſich in Kempten bei Bingen ereignet. Heute mor=
gen
7 Uhr explodierte der Dampfkeſſel bei
einer Dreſchmaſchine. Sechs Schulkinder
die in der Nähe waren, wurden derart verbrüht, daß ſie
kaum mit dem Leben davonkommen werden. Die Maſchine
arbeitete in einem dem Schulhauſe gegenüber liegenden
Hofe. Die Schulkinder ſtanden dabei und ſchauten zu
als die Exploſion erfolgte. Der Druck war ſo gewaltig,
daß der Zaun bis in den Schulhof geſchleudert wurde
Auch die verbrühten Kinder wurden weit weg geſchleu
dert. Zwei an der Maſchine arbeitende Männer wurder
ebenfalls verletzt. Es iſt der Gutsbeſitzer Bernet aus
Bingen, der Beſitzer der Dreſchmaſchine iſt, und ein
Heizer. Sämtliche Verletzte wurden in Automobilen ins
Krankenhaus nach Bingen geſchafft.
Gießen, 21. Sept. (Ein Oberheſſiſcher
Gemeindetag) wurde geſtern hier im Saale der Jo=
hanneskirche
abgehalten, um zur Ausſprache über die Auf=
gaben
, die der Kirchengemeinde in der Kriegszeit geſtell
ſind, Gelegenheit zu geben. Die Veranſtaltung war vor
züglich beſucht; alle Gegenden Oberheſſens waren ver=
treten
; namentlich war auch eine größere Zahl von Kir=
chenvorſtandsmitgliedern
aus Stadt= und Landgemeinden
erſchienen. Im Namen des Großh. Oberkonſiſtoriums
war der Superintendent von Oberheſſen, Geh. Oberkonſiſto
riglrat D. Peterſen, gekommen. Die Leitung der Ver=
ſammlung
lag in der Hand des Univerſitätsprofeſſors
D. Schian=Gießen. Er eröffnete die Tagung mit einem
kurzen Gebet und einer Anſprache über die Bedeutung
der Kirchengemeinde, insbeſondere ihrer Arbeit im Kriege
er warb ſodann zum Beitritt zu der Konferenz für evan=
geliſche
Gemeindearbeit Nach kurzer Pauſe folgten drei
Vorträge. Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt ſprach übe=
Die Stadtgemeinde im Kriege‟ Dekan Gußmann=
Kirchberg=Lollar über Die Induſtriegemeinde im Kriege‟,
Pfarrer Georgi=Ermenrod über Die Landgemeinde in
Kriege Alle drei Vorträge waren kurz und knapp, prak
tiſch und lebendig, anſchaulich und wirkſam gehalten; ſie
wurden mit großer Aufmerkſamkeit angehört und mit leb=
haftem
Dank begrüßt, den der Vorſitzende zum Ausdruck
brachte. Nach einer Pauſe ſchloß ſich eine ſehr lebhafte
Ausſprache an, die zu vielen der beſprochenen Fragen
Stellung nahm. An ihr beteiligten ſich: Superintenden=
D. Peterſen=Darmſtadt, Direktor des Predigerſemi
nars Profeſſor D. Schoell=Friedberg, Pfarrer
Fritſch=Ruppertsburg, Dekan Orth, Dekan Guß=
mann
=Kirchberg, Pfarrer Weber=Lang=Göns, Pfar=
rer
Freundlieb=Vilbel, Pfarrer Liz. Herpel; Liß
berg, der Vorſitzende und die Berichterſtatter. Gegen
Uhr nahm die vortrefflich verlaufene Verſammlung ihr
Ende. Eine größere Zahl der Teilnehmer meldeten ſie
als Mitglieder der Konferenz für evangeliſche Gemeinde=
arbeit
, deren Sache durch dieſen Gemeindetag in Heſſen
einen erheblichen Fortſchritt gemacht hat. Der G
meindetag für die Provinz Starkenburg
für den ſich gleichfalls bereits reges Intereſſe zeigt, wirt
am 11. Oktober in Darmſtadt gehalten werden.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 21. Sept. Geheimer Ober=
kuſtizrat
Coing, Senatspräſident am Kammergericht, iſt
infolge Herzſchlages geſtorben. Am 23 September
blickt Geheimrat Waldeyer auf eine 50jährige Tätigkeit
als Univerſitätsprofeſſor zurück.
Frankfurt a. M., 21. Sept. (Das Exploſionsun=
glück
.) Zu der geſtrigen Meldung über das Exploſions=
unglück
in Hanau iſt nachzutragen, daß leider der Ver=
luſt
von ſechs Menſchenleben zu beklagen und
eine Anzahl Arbeiter durch Glasſplitter größtenteils leicht
verletzt worden iſt.
Poſen, 21. Sept. (Einführung des Erz=
biſchofs
Dalbor.) Heute vormittag fand im Dom
zu Poſen die Konſekration und Einführung des Erzbiſchofs
von Gneſen=Poſen Dr. Edmund Dalbör und des zum
Titularbiſchof von Themitorium, und Weihbiſchof von
Poſen ernannten Prälaten und Dompropſtes Dr. Paul

Jedzirk ſtatt. Einen beſonderen Glanz erhielt dieſe
Feier durch die Anweſenheit des Erzbiſchofs von Hart=
mann
=Köln, der als Konſekrator, des Fürſtbiſchofs Ber=
tram
und des Biſchofs Kloske=Gneſen, die als Aſſiſten=
ten
erſchienen waren. Zunächſt wurden die päpſtlichen
Ernennungsſchreiben verleſen, worauf die Eidesleiſtung
und das ſogenannte Examen der beiden Weihekandidaten
erfolgte. Hierauf begann die heilige Meſſe, die von dem
Konſekrator und den zu Weihenden gleichzeitig zelebriert
wurde. Den Höhepunkt der Feier bildete die Salbung
der Weihekandidaten. Nach der Segnung von Hirtenſtab
und Ring opferten die Geweihten vor dem Konſekrator
zwei Kerzen, zwei Brote und zwei Gefäße mit Wein. Am
Schluß der Meſſe erfolgte die Weihe der Mitren. Die
feierliche Handlung wurde mit dem ambroſiſchen Lob=
geſang
beendet. Während die Strophen des Te Deum
den Dom durchklangen, beſtieg der neugeweihte Erzbiſchof
den Thron. Die Domkapitulare und Dekane traten heran,
um namens der Geiſtlichkeit die Huldigung des Homa=
giums
zu leiſten. Darauf begleiteten die beiden Aſſiſten=
ten
die Neugeweihten durch die Kirche, um den Verſam=
melten
erſtmalig den biſchöflichen Segen zu ſpenden. Nach=
der
Verleſung des letzten Evangeliums wurden die Kir=
chenfürſten
in das erzbiſchöfliche Palais zurückgeleitet.
Dem Erzbiſchof von Gneſen=Poſen Dr. Dalbor ging
vom Reichskanzler folgendes Telegramm zu: Eure
Erzbiſchöfliche Gnaden bitte ich zur Feier des heutigen
Tages meine aufrichtigſten Glückwünſche entgegen zu neh=
men
. Die ernſte große Zeit macht Ihr hohes Amt in
welchem Sie dem zu früh dahingegangenen Erzbiſchof Dr.
Likowski folgen, doppelt ſchwer und verantwortungsvoll.
Möge es Eurer erzbiſchöflichen Gnaden durch Gottes reiche
Hilfe beſchieden ſein, zum Segen der Ihnen anvertrauten
Erzdiözeſen dieſes Amtes mit dem Erfolge zu walten, den
der Kaiſer und König, unſer allergnädigſter Herr, für
Staat und Kirche von Ihrer Arbeit erhofft.
Bad Iſchl, 21. Sept. (Automobilunfall.)
Prinz Joachim Albrecht von Preußen, der
ſich vor ungefähr vier Wochen auf den Kriegsſchauplatz
begeben hatte, erlitt einen Automobilunfall. Der
Prinz und ſeine Begleiter wurden aus dem Wagen ge=
ſchleudert
. Der Prinz erlitt leichte Verletzungen, während
ſeine Begleiter ſchwerer verletzt wurden. Das Automobil
wurde vollſtändig zertrümmert. In den nächſten
Tagen wird der Prinz zu kurzem Aufenthalt auf ſeiner
Beſitzung Strohl am Wolffgang=See eintreffen.
Haag, 21. Sept. (Automobil= Zuſammen=
ſtoß
.) Ein Automobil, in welchem die Königin und
Prinzeſſin Juliana ſaßen, iſt mit einem anderen
Automobil zuſammengeſtoßen. Verletzt wurde niemand.
Amſterdam, 21. Sept. (Schiffsunglück.) Das
Handelsblad meldet aus Ymuiden: Der holländiſche
Dampfer Patroclus ſtieß am 14. September auf
der Reiſe nach Liverpool abends mit dem engliſchen Fiſch=
dampfer
City of Dundee zuſammen. Der Fiſch=
dampfer
ſankſofort. Neun von der fünfzehn Mann
ſtarken Beſatzung wurden gerettet.
Le Mans, 21. Sept. (Eiſenbahnunglück.) Der
Schnellzug Rennes-Paris fuhr nicht weit vom Bahnhof
in einen Perſonenzug hinein, der von Caen kam. Mehrere
Wagen des Perſonenzuges wurden durch den Zuſammen=
prall
zerſchmettert; neun Reiſende wurden verwundet.

Zeichnungen für die dritte Kriegs=
anleihe
.

* Es zeichneten ferner: Rheiniſche Hypothekenbank
Mannheim 5 Millionen (vorher 3 Millionen und 4 500 000
Mk.). Städtiſche Sparkaſſe Kaſſel 2 Millionen. Gemeinde=
ſparkaſſe
Völklingen (Saar) 1500000 Mk. Salzwerk Heil=
bronn
A.=G. 1 Million. Maſchinenfabrik Augsburg= Nürn=
erg
1400000 Mk. Bayer. Landesverſicherungsanſtalt
Millionen. Städtiſche Sparkaſſe Bochum 10 Millionen.
Fett=Raffinerie A.=G. Brake in Oldenburg 1 Million.
Bayeriſche Zentraldarlehenskaſſe 15 Millionen. Spar=
aſſe
der Stadt Halle 2 Millionen. Lederwerke Wie=
nann
A.=G. 1750000 Mk. Flachs=Abrechnungsſtelle
Berlin 4 Millionen. Leinengarn=Abrechnungsſtelle Berlin
3 Millionen. Kammwoll=A.=G. Berlin 4 Millionen.
Deutſcher Anker, Verſicherungs=A.=G., 1 Million. Ge=
werbe
= u. Landwirtſchaftsbank Kyritz 1 Million. Schoko=
ladenfabrik
Theodor Hildebrand u. Sohn Berlin 1 Mil=
lion
. Berliner Maſchinenbau=Anſtalt Schwartzkopff 1
Million. Allg. Deutſche Penſionsanſtalt für Lehrer u.
Lehrerinnen Berlin 1200000 Mk. (vorher 830000 Mk. u.
1 Million). Chemiſche Fabrik Heyden, Dresden, 1 Mil=
lion
. Schleſiſche Generallandſchaft wieder 2 Millionen.
Schleſiſche Landſchaftliche Bank wieder 1 Million. Lieg=
nitzer
Stadtſparkaſſe 1 Million. Haynauer Stadtſpar=
kaſſe
1 Million. Meſſingwerke William Prym in Stol=
berg
3 400000 Mk. Gladbacher Feuerverſicherung u.
Gladbacher Rückverſicherung zuſammen 1 Million.
Städtiſche Sparkaſſe Mörs a. Niederrhein 4 Millionen.
Die Sparkaſſe des Landkreiſes Dortmund 2 Millionen.
Arbeiter=Penſionskaſſe der Sächſiſchen Staatseiſenbahnen
1 Million. Sparkaſſe Hoya a. d. Weſer 1500000 Mk.
Hannoverſche Wagenfabrik 1500000 Mk. Kreisſparkaſſe
Berſenbrück 1500000 Mk. Kreis Schleswig 2 Millionen.
Stadtſparkaſſe zu Polzin 1 Million. Landesverſicherungs=
anſtalt
Baden 3500000 Mk. Landesverſicherungsanſtalt
Elſa=Lothringen 4 Millionen. Brauerei= und Mälzerei=
Berufsgenoſſenſchaft Frankfurt a. M. 1 Million. Gelſen=
kirchener
Gußſtahl= und Eiſenwerke 2 Millionen.
* Berlin, 21. Sept. Morgen läuft die Zeich=
nungsfriſt
auf die dritte deutſche Kriegs=
anleihe
ab. Die Reichsbank wird indeſſen in den Beſitz
eines großen Teiles der bei auswärtigen Zeichnungsſtellen
eingelaufenen Anmeldungen erſt am Donnerstag gelangen.
Infolgedeſſen iſt die Feſtſtellung und die Bekanntgabe des
Ergebniſſes der Zeichnung nicht vor Freitag, den
24. September, zu erwarten. Alle Zahlen, die vorher Ver=
breitung
finden, beruhen auf leeren Vermutungen.

Vermiſchtes.

Im Verlage von C. C. Meinhold & Söhne,
Dresden, Königl. Hofbuchdruckerei, iſt jetzt ein Bildnis
des Kaiſers erſchienen, das nach einem Gemälde des
bekannten Dresdner Kunſtmalers William Krauſe in
Dreifarbendruck hergeſtellt worden iſt. Die Darſtellung
iſt volkstümlich und die techniſche Ausführung künſt=
leriſch
. Es ſtellt den Kaiſer in feldgrauer Uniform dar.
Sein Ausſehen iſt lebensfriſch, ſein Blick entſchloſſen.
Das Bild iſt 36 X 46 cm groß, die Blattgröße beträgt
50 X 66 cm, iſt auf Kunſtdruckpapier gedruckt und koſtet
nur 3 Mk. Es iſt ſomit Schulen, Behörden, Vereinen
und dem Einzelnen die Möglichkeit geboten, für billiges
Geld ein vortreffliches Kaiſerbild zu erwerben. Das
Bild kann durch jede Buchhandlung und Kunſthandlung
ſowohl, als auch durch den Verlag ſelbſt bezogen
werden.

Der Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 21. Sept. (W. T. B. Nichtamtlich.) Amt=
lich
wird verlautbart: 21. September 1915:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.

Erneute ruſſiſche Angriffe auf unſere Stel=
lungen
im Raume öſtlich von Luck wurden abgeſchla=
gen
. An der Ikwa zerſprengte das Kreuzfeuer unſerer
Batterien einige feindliche Abteilungen, die auf dem Weſt=
ufer
des Fluſſes feſten Fuß zu faſſen verſuchten.
Sonſt verlief der geſtrige Tag im Nordoſten ruhig.
Die Lage iſt völlig unverändert.

Italieniſcher Kriegsſchauplatz.

In Südtirol eröffneten unſere ſchwerſten Geſchütze
das Feuer gegen die vom Feinde belegten Ortſchaften, ſo=
wie
gegen ſeine Stellungen und Batterien im Raume von
Seravalle nördlich von Ala. Vor unſerer Grenzſtel=
lung
auf dem Coſton (Hochfläche von Vilgereuth) wurden
die Italiener wie immer abgewieſen.
Ein feindlicher Doppeldecker warf auf Trient höchſt
einfältige Flugſchriften aus der Feder des
Leutnants Gabriele d’Annunzio ab.
An der Kärntner Front hat ſich nichts von Bedeu=
tung
ereignet.
Im Raume von Flitſch iſt nun nach den vollſtän=
dig
geſcheiterten italieniſchen Angriffen der vergangenen
Woche wieder Ruhe eingetreten. Nur die feindliche Artil=
lerie
feuert noch weiter.
An den anderen Teilen der küſtenländiſchen
Front beſchränkte ſich die Kampftätigkeit geſtern auf
Geſchützfeuer und kleinere Unternehmungen des Schützen=
grabenkrieges
.

Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.

Unſere Artillerie ſtörte ſerbiſche Befeſtigungs=
arbeiten
an der unteren Drina. Sonſt nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die Lage im Oſten.

* London, 21. Sept. Der Korreſpondent der
Times an der ruſſiſchen Front, Waſhburn, meldet
unterm 18. September aus Dünaburg, er habe die
letzten drei Tage in unmittelbarer Nachbarſchaft der Front
verbracht, wo mit kurzen Pauſen eine ſchreck=
liche
Schlacht wüte. Der nächſtgelegene Punkt der
Front ſei nur 15 Kilometer von der Stadt ent=
fernt
. Die verlaſſenen Straßen hallten von dem ſchwe=
ren
Kanonendonner wider. Er ſagt: Die Ruſſen legten
vor Dünaburg eine dreifache Linie doppelter Schützen=
gräben
an. Sie vermochten bisher die wütenden Sturm=
angriffe
, die von ſchwerem, konzentriſchem Artilleriefeuer
unterſtützt werden, abzuwehren. Der Feind nahm die erſte
Linie wiederholt, wurde aber immer wieder daraus ver=
trieben
. Die Deutſchen ſind zwei= bis dreimal ſtärker als
die Ruſſen und verfügen wie immer über eine unge=
heure
Uebermacht an Artillerie. Trotzdem
konnten ſie bisher keine Entſcheidung erzwingen. Die
Haltung der Ruſſen iſt unerſchüttert.
* Berlin, 21. Sept. Die B. Z. meldet aus Am=
ſterdam
: In den Wandelgängen des Lon=
doner
Parlaments herrſcht nach dem Fall
von Wilnaeine äußerſtpeſſimiſtiſche Stim=
mung
, die allerdings von Kitchener nicht geteilt wird.
Man beurteilt die Lage in Rußland dahin, daß nach
Wilna auch Riga ſicher fallen werde. Das gleiche Schick=
ſal
werde auch Kiew ereilen.

Ruſſiſches.

* Berlin 21. Sept. Das Berl. Tagebl. meldet
aus Stockholm: Rjetſch berichtet, daß durch Kiew
nach Galizien ein Zug mit 37 Waggons, mit galizi=
ſchen
Juden beſetzt, gefahren ſei. Die Juden wurden
früher aus Galizien vertrieben und jetzt wieder zurück=
geſchickt
.
Der Chef der Mobiliſationsabteilung der Iwanow=
ſchen
Armee gab bekannt, daß die zeitweiſe Eva=
kuierung
aller Männer zwiſchen 17 und 45
Jahren in Ausſicht genommen iſt. Der Gouverneur
von Kiew erließ ein Zirkular, worin den Requiſirions=
kommiſſionen
zur Pflicht gemacht wird, für die durch das
ſchnelle Vordringen des Feindes vorgenommenen Zerſtö=
rungen
von Privatgebäuden Requiſitionsſcheine
auszuſtellen. Die politiſchen Maſſenverhaf=
tungen
dauern fort. In den letzten Tagen wurden
namentlich unter den Arbeitern der Fabriken für Kriegs=
bedarf
zahlreiche Verhaftungen vorgenommen ſo in den
Sormowowerken, in der Petersburger Newski= Schiffsbau=
werft
und in den Petersburger Seßnerwerken. Das Mit=
glied
der Duma, Kerenski, hatte eine lange Unterredung
mit dem Miniſter des Innern, dem Fürſten Schtſcherba=
tow
, in der er darauf hinwies, daß gerade die Seßner=
werke
einen großen Einfluß auf die Petersburger Arbei=
terſchaft
hätten, weshalb die dort vorgenommenen Ver=
haftungen
zu einer höchſt unangenehmen =
rung
führen könnten. Den Petersburger Zeitun=
gen
iſt verboten worden, über die ſtattgefundenen Ver=
haftungen
zu berichten.

Die Stimmung in den ruſſiſchen Regierungs=
kreiſen
.

* Kopenhagen, 21. Sept. Politiken meldet aus
Petersburg: Eine bekannte politiſche Perſönlichkeit, die
Goremykin naheſteht, ſpricht ſich in dem Blatte Kolokol
über die jetzige Stimmung in den Regie=
rungskreiſen
aus. Die Auflöſung der Duma ſei
ein Schritt von ganz untergeordneter Be=
deutung
; damit ſei das Ziel nicht erreicht. Wenn
dies der Fall wäre, dann wäre die Duma längſt heimge=
ſandt
worden, da die Regierung hierzu ſtark genng ſei.
Die Duma werde im übrigen nach der Rückkehr des
Finanzminiſters Bark zur Bewilligung des Budgets
und der neuen Anleihe wieder einberufen werden. Die

[ ][  ][ ]

Heimſendung der Duma bedeute darum nichts. Sie
möge als erſter Schritt der Regierung be=
trachtet
werden, jedes Entgegenkommen
gegenüber den liberalen Tendenzen zurück
zuweiſen. Die wankelmütige Politik der Regierung
müſſe jetzt aufhören. Aus Finnland komme das Ver=
langen
, das finniſche Parlament einzuberufen. Die Polen
verlangten, daß die Regierung ſich über die Autonomie
Polens ausſpreche. Aus Sibirien träfen Anſuchen ein, die
Selbſtverwaltung in Sibirien einzuführen. Die Blät=
ter
würden jeden Tag energiſcher. In allen
dieſen Fragen müſſe die Regierung jetzt eine
beſtimmte Haltung einnehmen. Der Miniſter=
präſident
habe deshalb in einer Audienz von allerhöchſter
Stelle ganz beſtimmte Anweiſungen erhalten. Infolge
des neuen Kurſes erwarte man in den Parteien der
Rechten jetzt Veränderungen im Kabinert. Es verlaute
daß die zuletzt ernannten Miniſter, die vornehmlich Sitz
im Miniſterium erhielten, um den liberalen Wünſchen
entgegenzukommen, in kurzer Zeit ihren Abſchied erhalten:
Zum Miniſter des Innern werde wahrſcheinlich Krys=
zanowsky
ernannt. Berlingske Tidende meldet aus
Moskau: Magiſtrat und Semſtwos nahmen ein=
ſtimmig
eine Reſolution an, die ſich dahin ausſpreche, daß
es im Augenblick in erſter Linie darauf ankomme, daß
Einmütigkeit zwiſchen der Regierung und dem Volke
herrſche und die Regierung das Vertrauen des Volkes be=
ſitze
. Die Unterbrechung der Duma dürfe nur ſo kurz wie
möglich ſein. Das Volk dürfe die nationale Arbeit nicht
aufgeben, die jetzt wichtiger als je zuvor ſei. Die Reſolu=
tion
des Magiſtrats ſei von dem erſten Bürgermeiſter
Tſchelnukow unterzeichnet und an allen Straßenecken der
Stadt angeſchlagen.
* London, 21. Sept. Die Times meldet aus
Petersburg, es beſtehe kein Grund anzunehmen, daß
unter der Arbeiterſchaft infolge der Ver=
tagung
der Duma Unruhen entſtänden; die
Arbeiter nahmen nach einem kurzen Proteſtſtreik
die Arbeit wieder auf.

Der letzte Zeppelinangriff auf London.

* Neu=York, 21. Sept. (Von einem Privatkor=
reſpondenten
des W. T. B. durch Funkſpruch.) Augenzeugen
des Zeppelin=Angriffsauf London am 8. Sep=
tember
, die mit den Dampfern Orduna und Rotter=
dam
in Philadelphia eingetroffen ſind, ſchildern ein=
gehend
den angerichteten Sachſchaden, deſſen Umfang die
engliſche Zenſur bisher geheim zu halten vermochte. Ein
Augenzeuge verſichert, eine Zeppelinbombe habe faſt
einen ganzen Block Lagerhäuſer mit großen
Munitionsvorräten zerſtört. Der Sachſchaden in
dem Engros=Schnittwaren=Viertel an der Woodſtreet be=
trage
allein 10 Millionen Dollar. Die Zahl der
Toten wird auf 100150 geſchätzt.

Der Seekrieg.

* Loweſtoft, 21. Sept. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der Dampfer Horden (143 Tonnen) iſt
verſenkt worden; die Beſatzung wurde gerettet.
* London, 21. Sept. (Reuter.) Der britiſche
Dampfer Linkmoor iſt verſenkt worden; die
Beſatzung wurde gerettet.
* Amſterdam, 21. Sept. Aus Enkhuizen wird be=
richtet
: Die Fiſcherſchute E. H. 110 lief in der Nord=
ſee
auf eine Mine und ſank.

Die wirtſchaftliche Lage Oeſterreichs.

* Wien 21. Sept. Das Fremdenblatt teilt mit:
Trotzdem im Auguſt für die dritte Einzahlungsrate auf
die öſterreichiſche Kriegsanleihe ein Kapitalserfor=
dernis
von über einer halben Milliarde Kronen zu befrie=
digen
war, und dies demnach einen großen Teil der Spar=
einlagen
an ſich zog, weiſen die Spareinlagen
bei Wiener Geldinſtituten im Auguſt die weitere anſehn=
liche
Steigerung um 53 Millionen Kronen auf.
Seit Beginn des Jahres ergibt ſich ein Zuwachs von 242
Millionen, gleich 14 Prozent. Wenn die Steigerung von
14 Prozent für die Geſamtheit der Geldeinlagen angenom=
men
würde, betrüge die Steigerung der Geldeinlagen in
der Monarchie ungefähr 2,8 Milliarden. Das Fremden=
blatt
betont, die Ziffern bieten ein erfreuliches Bild der
geſunden finanziellen Verfaſſung unſeres Wirtſchafts=
lebens
, ſeines innigen Zuſammenhanges mit unſeren
großen Banken und Sparkaſſen. Die Zuſammenfaſſung
dieſer Kräfte, deren einheitliche und zielbewußte Führung
verbürgen die großen wirtſchaftlichen und finanziellen Er=
folge
während des Krieges; ſie brachte alle jene großen
Fragen bei uns zur glücklichen Löſung, die bei unſeren
Feinden eine Quelle ſteter Sorge und Unſicherheit iſt.

Verdienſtvolle Aufklärungsarbeit in Norwegen.

* Kriſtiania, 21. Sept. (Von dem Privatkorre=
ſpondenten
des W.T. B.) Björn Björnſon hielt
geſtern abend in der Univerſitätsaula vor ausverkauftem
Hauſe ſeinen ſeit Wochen mit großer Spannung erwarte=
ten
Vortrag: Der Krieg, Eindrücke und Stimmungen
von drei Fronten. Der Vortragende hatte einen durch=
ſchlagenden
großen Erfolg, trotz der verſchiedenen offenen
und verſteckten Verſuche gewiſſer deutſchfeindlicher Blätter
in Kriſtiania, Björnſon als im Dienſte der deutſchen Stim=
mungsmache
ſtehend zu verdächtigen. Der meiſterhaft auf=
gebaute
und künſtleriſch vollendete, zu mächtiger Wirkung
geſteigerte Vortrag feſſelte die nach vielen Hunderten zäh=
lende
Zuhörerſchaft volle zwei Stunden und erweckte
ſchließlich bei allen Zuhörern begeiſterten Beifall. Es war
das erſtemal, daß in Kriſtiania ein Redner, noch dazu ein
Norweger von ſo angeſehenem Namen, zu den Nor=
wegern
über Deutſchland im Kriege geſprochen
hat Björnſon verſtand es meiſterhaft, ſeinen norwegiſchen
Zuhörern die menſchliche Bedeutung des mäch=
tigen
inneren und äußeren Kampfes klar
zu machen, den das deutſche Volk jetzt um ſein Beſtehen
gegen eine Welt von ſtarken Feinden ſiegreich kämpft. Er
ſchilderte vor allem das rein Menſchliche in dieſem unge=
heuren
Völkerringen und gab packende heitere und ernſte
Bilder aus dem Leben und Kampfe des deutſchen Volkes,
aus ſeinem Wirken an drei Fronten, und vor allem in ſei=
ner
ſtillen Arbeit daheim. Björnſon will im ganzen 22
Vortr äge, zunächſt in verſchiedenen norwegiſchen
Städten, dann in Stockholm und anderen Städten Schwe=
dens
, halten. Es iſt zu erwarten, daß die Vorträge Björn=
ſons
in Norwegen richtiges Verſtändnis für den Kampf
des deutſchen Volkes erwecken werden.

Die engliſch=ſchwediſchen Verhandlungen.

* Stockholm, 21. Sept. Die zum zweitenmal ver=
ſchobenen
engliſch=ſchwediſchen Verhandlun=
gen
, die heute wieder aufgenommen werden ſollten,
wurden wieder verſchoben. Als Grund wird angegeben,

daß die engliſchen Mitglieder immer noch nicht bereit ſeien,
den Verhandlungen beizuwohnen.

Die Anleihe der Entente in Amerika.

* Neu=York, 21. Sept. (Reuter.) Die leitenden
Bankleute, die an den Beratungen mit der engliſch= fran=
zöſiſchen
Kommiſſion teilgenommen haben, teilen mit, es
ſei beſchloſſen worden, ein Syndikat amerikani=
ſcher
Banken zu bilden, das die ganze Union um=
faſſen
und die Anleihe übernehmen ſoll. Es ſolle jedoch in
der nächſten Woche noch keine amtliche Mitteilung über die
Art der Emiſſion gemacht werden. An dem Syndikat näh=
men
ſchätzungsweiſe 30000 Bankleute teil. In dem An=
leihevertrag
würden keine einſchränkenden Beſtimmungen
über die Verwendung des Geldes enthalten ſein.

Engliſche Machenſchaften in den
Vereinigten Staaten.

* Haag, 21. Sept. Der Nieuwe Courant meldet
aus Neu=York: Die New York World hat mit der Ver=
öffentlichung
einer Artikelreihe begonnen, in der
die Verſuche der engliſchen Regierung, den
Handel der Unionſtaaten zu beaufſichtigen,
aufgedeckt werden. U. a. wird berichtet, daß die amerika=
niſchen
Fabrikanten, ehe ſie die nötigen Rohſtoffe erhielten,
Erklärungen unterzeichnen mußten, daß ſie die Güter nicht
ohne Zuſtimmung der engliſchen Regierung verkaufen
würden. Es muß auch eine ſchwarze Liſte beſtehen,
auf der die amerikaniſche Wollcompany vorkommt. Die
Geſellſchaft hatte ſich geweigert, die engliſchen
Bedingungen anzunehmen, und kann jetzt
kein Pfund Wolle aus den engliſchen Be=
ſitzungen
erhalten obwohl ſie ihre Ware nur an
amerikaniſche Kunden verkauft. Oelrichs & Co. mußten
ihre Verſandabteilung ſchließen und Bürgſchaften geben,
daß ſie keine finanziellen Beziehungen zum Norddeutſchen
Lloyd unterhalten, ehe ſie Wolle aus Südafrika bekommen
konnten, die ſie dort bereits vor dem Kriege angekauft hat=
ten
. Es wird ferner der Beweis erbracht, daß Beamte
der engliſchen Regierung ſich in den Ver
einigten Staaten aufhalten, um die Aus=
fuhr
und Einfuhr zu überwachen. Die Be=
amten
führen dieſe Aufgabe mit Hilfe amerikaniſcher Han=
delsunternehmungen
durch, die ſich den britiſchen Bedin=
gungen
gefügt haben. Darunter befindet ſich die Textil
Alliance Incorporated, die als engliſche Agentur für Woll=
induſtrie
bezeichnet wird.

Die Balkanſtaaten.
Große Aufregung in Griechenland.

T. U. Athen, 21. Sept. Hier hat ſich eine große Auf=
regung
der ganzen öffentlichen Meinung bemächtigt, weil
die Aktion der deutſchen und öſterreichiſch=
ungariſchen
Armeen gegen Serbien als un=
mittelbar
bevorſtehend betrachtet wird. Wie feſtzuſtellen
iſt, beſteht über Venizelos ententefreundliche
Politik hier kein Zweifel mehr. Die oppoſitionellen
Kreiſe, die ſtändig an Boden gewinnen, ſind der Anſicht,
daß der Gegenſatz zwiſchen dem König und
Venizelos wieder ſtärker hervorgetreten ſei, und geben
dieſe Anſicht durch ihre Preſſe kund. Die Freilegung der
Straße Berlin=Konſtantinopel, die auch für Griechenland
die Entſcheidung bringen dürfte, würde deshalb, wenn
Venizelos ſeine Politik nicht vollſtändig ändert, hier
wahrſcheinlich zu einem Kabinettswechſel
führen.

Einſchwenken Rumäniens?

T.U. Sofia, 21. Sept. Das Prinzip der Grenz=
ſperre
für die Einfuhrgüter aus den Zen=
tralſtaaten
und Rumänien wird zwar aufrecht
erhalten, wurde aber in einzelnen Fällen bereits mehrfach
durchbrochen; andererſeits hat ſich auch Rumänien
dazu bequemt, das im Vorjahre durch die Zentral=
mächte
eingekaufte Getreide endlich abzu=
transportieren
und für den Durchgangsverkehr
zwiſchen den Zentralmächten und Bulgarien und Griechen=
land
ſowie der Türkei Erleichterungen eintreten zu laſſen.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 21. Sept. Das Hauptquartier
teilte geſtern folgendes mit: An der Dardanellen=
front
zerſtreute unſere Artillerie in der Gegend von
Anaforta am 19. September feindliche Truppen, die
vor unſerem rechten Flügel ſchanzten. Bei Ari Burnu
zerſtörte unſere Artillerie durch Feuer vom linken Flügel
her einen großen Teil einer Bombenwerferſtellung und
feindliche Schützengräben; die feindliche Infanterie, die die
Gräben verließ, wurde vernichtet. Bei Sedd=ul=Bahr
wurden ſchanzende feindliche Truppen von unſeren beiden
Flügeln durch heftiges Feuer gezwungen, ihre Arbeit ein=
zuſtellen
. Der Feind machte unter Aufwand von
Millionen Geſchoſſen einen Feuerüberfall
auf unſeren linken Flügel; er konnte uns aber keinen Ver=
luſt
beibringen. Am 19. September zwangen wir ein
feindliches Torpedoboot, das ſich der Mündung
des Kerevisdere näherte und unſere Stellung beſchoß, zur
Flucht der Feindrerwiderte unſer Feuer vom Feſtlande
und von der Inſel Mavro, aber wirkungslos. Ein feind=
licher
Flieger warf vier Bomben auf ein
Lazarettſchiff, das vor Degirmon Burun ankerte.
Wir ſtellten feſt, daß der Feind ſeine Lazarett=
ſchiffe
zur Beförderung von Truppen be=
nutzt
und Beobachtungspoſten auf den
Maſten hält.
An der Irakfront machten wir am 18. September
abermals einen Ueberfall bei Korna. Infolgedeſſen ſah
der Feind ſich gezwungen, ſeine gelandeten Geſchütze wie=
der
einzuſchiffen; ein Teil der ausgeſchifften Truppen er=
litt
dabei ſtarke Verluſte. Am 18. September machte
unſere Kavallerie, durch freiwillige Reiter verſtärkt, einen
Streifzug bis hinter das feindliche Lager, führte die Er=
kundung
erfolgreich durch und jagte den Feind bis ins
Lager.
Ein Teil der osmaniſchen Seemacht torpedierte
den beladenen engliſchen Dampfer Patagonia und
verſenkte ihn gerade vor dem Hafen von Odeſſa.
An den anderen Fronten keine Veränderung.
* Konſtantinopel, 21. Sept. Tasvir=i=Efkiar
erfährt aus Saloniki, daß zwiſchen den Generalen Ha=
milton
und Sarrail ernſte Meinungsverſchie=
denheiten
ausgebrochen ſind.

* Baſel, 21. Sept. Zu dem kürzlich gemeldeten Un=
fall
auf dem Flugplatze von Belfort erfahren
die Basler Nachrichten aus Boncourt, daß beim Aus=
rüſten
der Apparate mit Bomben in dem Schuppen eine
Bombe platzte, wodurch der Schuppen und die darin
befindlichen Apparate vernichtet, zwei Flieger
und ein Soldat getötet wurden. Die Beerdi=
gung
der drei Opfer fand am Donnerstag unter großer
Beteiligung der Bevölkerung und der Militärbehörden
ſtatt.
Mailand, 21. Sept. Zur Finanzkonfe=
renz
der Alliierten erfährt der Corriere della Sera
aus Paris, dieſe gehe in erſter Linie Rußland an.
Die teilweiſe Behinderung der ruſſiſchen Ausfuhr mache
die finanzielle Hilfe Frankreichs und Englands nötig,
denen es obliege ſowohl die Zahlung der im Auslande
gemachten ruſſiſchen Beſtellungen wie die Einlöſung der
Kupons zu erleichtern und den Rubelkurs zu beſſern. Der
Botſchafter Tittoni ſei auf der Reiſe nach Rom. Der
Secolo bezeichnet das aus Rom ſtammende Gerücht, der
Papſt werde nächſtens infolge des Ablebens mehrerer
Kardinäle das Konſiſtorium zwecks Neubildung einbe=
rufen
, als unrichtig. Vor Beendigung des Krieges werde
der Papſt ſich kaum dazu entſchließen.
* Lugano, 21. Sept. Das Bolletino Militara be=
richtet
über die Ernennung von 2500 Reſerve=
leutnants
der Infanterie, die ihre Studien in der
militäriſchen Schule beendet haben. Die Leutnants tra=
gen
die Uniform ihrer Regimenter, jedoch ohne Abzeichen
an der Mütze und an der Bluſe.
* London, 21. Sept. Freiherr v. Biſſing, ein
naturaliſierter Engländer, ein Verwandter des General=
gouverneurs
von Belgien, iſt dem Reuterſchen Bureau
zufolge am 20. September in London interniert
worden.

Die Thronrede der Königin von Holland.

* Haag, 21. Sept. Bei der heutigen Eröffnung
der Generalſtaaten brachte die Königin in der
Thronrede ihre tiefe Genugtuung darüber zum Aus=
druck
, daß dem Vaterlande die Schrecken des Krieges er=
ſpart
blieben, der noch immer kein Ende nehme. Der feſte
Wille der Regierung und Volksvertretung, die Unver=
letzlichkeit
der Niederlande zu erhalten
und die Pflicht der Neutralität ſtreng zu
vahren, fänden überall Anerkennung. Die Beziehungen
der Niederlande zu allen fremden Mächten ſeien freund=
ſchaftlich
geblieben. Flotte und Heer ſtünden bereit, die
nationalen Intereſſen des Landes zu ſchützen. Obwohl
das Wirtſchaftsleben durch die allgemeine europäiſche Lage
noch ſehr gedrückt ſei, befänden ſich die Landwirtſchaft
und Gartenwirtſchaft in einem allgemein günſtigen Zu=
ſtande
. Die verſchärfte Aufſicht der Regierung bei der
Einfuhr von Lebensmiteln und anderen Waren, die be=
zwecke
, Preistreibereien zu verhindern, und zu verhüten,
daß die Lebensmittel und Rohſtoffe, die in den Nieder=
landen
ſelbſt benötigt werden, das Land verlaſſen, ſei
noch immer unvermeidlich. Die Regierung verſuche, die
Einfuhr von Rohſtoffen und anderen notwendigen Gütern
möglichſt zu begünſtigen, deren beſchränkte Zufuhr häufig
die Fabrikbetriebe gefährdet habe. Die Lage in In=
dien
gebe keinen Anlaß zur Beunruhigung. Die zuletzt
angekündigten Vorſchläge zur Aenderung der Ver=
faſſung
würden bald unterbreitet werden. Wegen des
erheblichen Fehlbetrages im Jahre 1916 und
zur Deckung neuer Ausgaben würden Geſetzentwürfe zur
Ueberprüfung der beſtehenden und zur Einführung
neuer Steuern unterbreitet. Die Vorſchläge wegen
Regelung der ſchwebenden Schuld würden, obwohl die
Schuld im Steigen begriffen ſei, bis zum Frühahr 1916
hinausgeſchoben. Geſetzentwürfe zur Umgeſtaltung der
Arbeiterverſicherung ſeien in Vorbereitung. Bis zur Vor=
age
des neuen Flottengeſetzes würden die veralteten Be=
tände
allmählich erneuert, wobei in erſter Linie die Ver=
teidigung
Indiens berückſichtigt würde. Die Thronrede
ſagt zum Schluß, die Königin ſehe im Vertrauen auf den
Willen des Volkes, die ſchweren Bürden mutig zu tragen,
die eine unvermeidliche Folge der gedrückten Lage ſeien,
der Zukunft mit Zuverſicht entgegen und ſei überzeugt,
daß die Niederlande, wenn ihnen der Krieg bis ans Ende
erſpart bleiben werde, auch weiterhin einen ehrenvollen
Platz unter den Nationen einnehmen würden.

Mexiko und die Union.

* Haag, 20. Sept. Nach einer Meldung des Nieuwe
Courant aus Neu=York hatte Staatsſekretär Lanſing
mit den Vertretern der panamerikaniſchen Konferenz eine
Beſprechung. Es wurde beſchloſſen, der amerikani=
ſchen
Regierung mitzuteilen, daß man die Zeit für
gekommen halte, wo die tatſächlich beſtehende Regie= in Mexiko anerkannt werden ſolle. Die nächſte
Zuſammenkunft ſoll in drei Wochen in Waſhington ſtatt=
finden
. Man nimmt an, daß Carranza anerkannt wer=
den
wird.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 21. Sept. Ein Allerhöchſter Erlaß, betreffend
die Anrechnung der Jahre 1914 und 1915 als Kriegsjahre,
vom 7. September 1915, beſtimmt auf Grund des § 17 des
Offizierpenſionsgeſetzes vom 31. Mai 1906 und des § 7
des Mannſchaftsverſorgungsgeſetzes vom gleichen Tage
(Reichsgeſetzblatt S. 565 und 593 ff.) folgendes: Als Teil=
nehmer
an dem gegenwärtigen Kriege gelten: 1. die An=
gehörigen
des deutſchen Heeres, der Marine, der Schutz=
und Polizeitruppen in den Schutzgebieten, die während
des Krieges an einer Schlacht, einem Gefecht, einem Stel=
lungskampf
oder an einer Belagerung teilgenommen haben,
gleichgültig, ob dieſe Teilnahme bei den deutſchen oder den
Streitkräften eines mit dem Deutſchen Reiche verbündeten
oder befreundeten Staates erfolgt iſt; 2. die Angehörigen
des deutſchen Heeres, der Marine, der Schutz= und Polizei=
truppen
, die, ohne vor den Feind gekommen zu ſein ( Zif=
fer
1), ſich während des Krieges aus dienſtlichem Anlaß
mindeſtens zwei Monate im Kriegsgebiete aufgehalten
haben. Als Kriegsgebiet ſind anzuſehen: a) das Gebiet
der Staaten, mit denen das Deutſche Reich und die mit
ihm verbündeten oder befreundeten Staaten ſich im Krieg
befinden, einſchließlich der Kolonien dieſer Staaten, und
Luxemburg; b) ſämtliche deutſche Schutzgebiete; e) die
Gebietsteile des Deutſchen Reiches und der mit ihm ver=
bündeten
oder befreundeten Staaten, ſoweit in ihnen
kriegeriſche Operationen ſtattgefunden haben; d) das ge=
ſamte
Meeresgebiet und e) das Küſtengebiet, ſoweit ſie
vom Feinde gefährdet ſind. Eine Anrechnung von
Kriegsjahren auf Grund der Ziffer 2 unter e, d,e
indet nur für diejenigen Perſonen ſtatt, die ſich in den
bezeichneten Gebietsteilen, im Fallee während der Dauer
der kriegeriſchen Operationen, im Falle d, e während ihrer
Gefährdung durch den Feind aufgehalten haben. In
zweifelhaften Fällen entſcheiden darüber, ob die räum=
ichen
und zeitlichen Vorausſetzungen zu e vorliegen, die

[ ][  ][ ]

oberſten Verwaltungsbehörden des Heeres, ob ſie zu d
unde vorliegen, die oberſte Marineverwaltungsbehörde,
Dieſe beſtimmt auch, bis zu welcher Grenze Einbuchtun=
gen
und Häfen als Meeresgebiet anzuſehen ſind. Den=
jenigen
Kriegsteilnehmern, die ſowohl im Kalenderjahr
1914 wie im Kalenderjahr 1915 die vorſtehenden Bedingun=
gen
erfüllt haben, ſind zwei Kriegsjahre anzurechnen.
* Berlin, 21. Sept. (W. T. B. Amtlich.) Zulaſſung
eiſerner Gewichte. Durch die Beſchlagnahme von
Meſſing, Kupfer und Nickel iſt ein empfindlicher Mangel
an Präziſionsgewichten und kleinen Gewichten, die bisher
nur aus dieſen Metallen hergeſtellt werden durften, im
Handel hervorgerufen worden. Dem Mangel iſt jetzt, wie
die kaiſerliche Normal=Eichungskommiſſion mitteilt, durch
Zulaſſung von eiſernen Gewichten abgeholfen worden.
* Guhrau, 21. Sept. Bei der Reichstagser=
ſatzwahl
im Wahlkreiſe Breslau I (Guhrau-
Steinau-Wohlau) wurde der Kandidat der konſervativen
Partei, Landrat a. D. von Goßler=Schaetz, Chef der Zi
vilverwaltung Kurlands, gewählt.
* Bern, 21. Sept. Bei Beratung der Schweizer
Staatsrechnung erklärte der Bundespräſident Motta im
Ständerat, im Hinblick auf die Tatſache, daß die
Staatsſchuld der Eidgenoſſenſchaft bei einer weiteren
Kriegsdauer in etwa zehn Monaten insgeſamt um min=
deſtens
eine halbe Milliarde zunehmen werde, würde die
Einführung des Tabakmonopols ſeiner Ueberzeu=
gung
nach unumgänglich notwendig ſein. Tabakſteuer
ſelbſt mit Bierſteuer, werde niemals genügen, um die
finanziellen Bedürfniſſe des Staatshaushaltes zu decken.
* Kopenhagen, 21. Sept. Die außerordentliche Tagung
desReichstages wurde heute geſchloſſen.

Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 14. bis 20. September.

Auf dem Getreide= und Futtermittelmarkt hat die Ver=
fügung
, daß neue Zufuhren aus dem Auslande nach dem
11. September an die Zentral=Einkaufsgeſellſchaft geliefert
werden müſſen, eine Befeſtigung des Marktes hervorgeru=
fen
. Der Konſum bewilligte ſchlank die täglich erhöhten
Forderungen. Mais notiert 655660 Mk. Prima Mais
iſt kaum unter 670675 Mk. käuflich. Die Preiſe für
Lokomais ab Dresden ſtiegen bis 610 Mk. An der Mann=
heimer
Börſe wurde die amtliche Notiz auf 6164 Mk.
erhöht. Für in Paſſau, Regensburg, München oder am
Niederrhein disponiblen Preis forderte man heute 670 Mk.
für die Tonne. Auch Gerſte wurde in die Aufwärtsbe=
wegung
hineingeriſſen und die Forderungen lauten heute
etwa 730750 Mk. Ab Dresden wurden für Gerſte
700715 Mk. bewilligt. Für rumäniſche Futtergerſte,
Durchſchnittsqualität, forderte man 725 Mk. für die
Tonne, ab Paſſau oder Dresden. Für in Mann=
heim
disponible rumäniſche Futtergerſte ſtellte
ſich die letzte amtliche Notierung auf 7072 Mk.
für 100 kg, bahnfrei Mannheim. Mehl war nur ſchwach
offeriert. Beſchlagnahmefreies Roggenmehl in 82 prozen=
tiger
Ausmahlung war zu 73 Mk. die 100 kg Parität
Danzig angeboten. Im Einklang mit der Steigerung für
Mais wurde auch Maismehl höher bewertet und iſt in
prima Qualität zu 6870 Mk. und in Sekundaware zu
6264 Mk. angeboten. Die Preiſe für Kartoffelmehl
haben ſich dagegen auf 6065 Mk. ermäßigt, während
Maniokamehl mit 6063 Mk. und Tapiokamehl ( gebeu=
teltes
weißes) mit 8590 Mk. ziemlich unverändert blie=
ben
. Für Tapiokamehl ab niederrheiniſchen Stationen
verlangte man 63 Mk. für 100 kg. Für Futtermittel war
die Tendenz ebenfalls ſehr feſt und die vereinzelt ſtark er=
höhten
Forderungen wurden angeſichts des kleinen An=
gebots
voll bewilligt. Es notierten: ausländiſche Kleie
510530 Mk., Gerſtenkleie 550560 Mk. Für auslän=
diſche
Weizenkleie forderte man 480 Mk. ab Antwerpen.
Gerſtenkleie mit Tapiokamehl und Haferfuttermehl ge=
mengt
koſtete 550 Mk. ab Hamburg. Ferner notieren:
Reiskleie 300 Mk., K=Futter 430 Mk., gedarrte, geſchälte
Eicheln 530 Mk., Kokoskuchen 615620 Mk., Stettiner Ko=
koskuchen
620 Mk., Parität Mannheim, Rapskuchen
490 Mk., Palmkernmehl 600610 Mk.. Erdnußkleie
310 Mk., Fiſchmehl 490520 Mk., ruſſiſcher Sonnen=
blumenkuchen
615 Mk., Hedrichkuchen 420 Mk. Dresden,
rumäniſcher Leinkuchen 725 Mk. Dresden, Haferkleie
400 Mk.

Literariſches.

Unter deutſchen Eichen, Vierte Liebesgabe
deutſcher Hochſchüler. Furche=Verlag, Caſſel 1915.
270 Seiten, 1,50 Mk. In 30000 Einzelſendungen iſt
dieſes charaktervolle und ſchmucke Büchlein in den letzten
Tagen als Liebesgabe zur akademiſchen Jugend ins
Feld gegangen und wird dort ſicherlich wie ſeine Vor=
gänger
ein freudiges Echo wecken. Das iſt die geiſtige
Nahrung, die unſere Feldgrauen brauchen. In mehr als
20 Aufſätzen haben Männer der Wiſſenſchaft und des
praktiſchen Lebens eine Reihe der Fragen beleuchtet, die
der Krieg aufgeworfen hat. Eine würdige Ausſtattung
hat das Büchlein durch den Maler Hans Hering ge=
funden
, der zurzeit im Felde ſteht. Wer ſeinen Ange=
hörigen
draußen eine rechte Freude bereiten will, greife
zu dieſem Büchlein, dem wir ebenſo die weiteſte Ver=
breitung
in der Heimat wünſchen.

Der Verkehr mit Gerſte.

* Berlin, 8. Sept. Die Reichsfuttermittelſtelle ver=
öffentlicht
folgende Bekanntmachung:
Nach § 20 Abſatz 1 der Verordnung über den Ver=
kehr
mit Gerſte aus dem Erntejahr 1915 vom 28. Juni
1915 (Reichsgeſetzbl. S. 384) hat die Reichsfuttermittel=
ſtelle
feſtzuſetzen, welche Betriebe Gerſte verarbeiten oder
verarbeiten laſſen dürfen und in welcher Menge ( Kontin=
gent
). Sie kann weiter die zur Durchführung und Ueber=
wachung
erforderlichen Anordnungen treffen.
Auf Grund dieſer Ermächtigung hat die Reichsfutter=
mittelſtelle
im Einvernehmen mit ihrem Beirat (§§ 4
Ziffer 2b und 5 der Verordnung über die Errichtung einer
Reichsfuttermittelſtelle vom 23. Juli 1915 Reichsgeſetzbl.
S. 455) angeordnet,
daß der Ankauf von Gerſte für Gerſte verarbeitende Be=
triebe
ausſchließlich gegen die von ihr ausgeſtellten
Gerſtenbezugsſcheine erfolgen darf, daß ſämtliche Ger=
ſtenbezugsſcheine
bis auf weiteres der Gerſtenverwer=
tungs
=Geſellſchaft m. b. H., Berlin und München, aus=
gehändigt
werden, der danach allein die Möglichkeit des
Ankaufs von Gerſte für die Brauereien und für die an=
deren
Gerſte verarbeitenden Betriebe gegeben iſt.
Ein unmittelbarer Ankauf von Gerſte iſt dieſen Be=
trieben
daher nicht geſtattet. Wenn ſie Gerſte kaufen
wollen, ſo müſſen ſie dies entweder durch die Gerſten=
verwertungs
=Geſellſchaft tun oder ſich von ihr als Kom=
miſſionäre
beſtellen laſſen. Gegenteilige Preſſenachrichten
ſind unzutreffend.

Wer unbefugt (alſo ohne Gerſtenbezugsſchein) be=
ſchlagnahmte
Vorräte (alle Gerſte iſt zugunſten der Kom=
nunalverbände
beſchlagnahmt) verkauft, kauft oder ein
inderes Veräußerungs= oder Erwerbsgeſchäft über ſie ab=
ſchließt
, wird nach § 10 Ziffer 2 der Gerſtenverordnung
mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe
bis zu 10000 Mark beſtraft.
Gerſte, die ein Betriebsunternehmer unbefugt erwor=
en
oder verarbeitet hat, verfällt ohne Entgelt
zugunſten der Zentralſtelle zur Beſchaffung der Heeres=
verpflegung
(nach § 28 der Gerſtenverordnung).
Im Anſchluß an vorſtehende Bekanntmachung wird
von der Gerſten=Verwertungs=Geſellſchaft
geſchrieben: Die Gerſten=Verwertungs=Geſellſchaft iſt an
ſich eine private Geſellſchaft, hervorgegangen aus der Ver=
einigung
der Gerſte verarbeitenden Induſtrien. Durch
die Tatſache aber, daß ihr von der Reichsfuttermittelſtelle
ſämtliche Bezugsſcheine für Induſtrie=Gerſte ausgehändigt
verden, iſt ſie die einzige Stelle im Reiche ge=
vorden
, welche Qualitäts=Gerſte von den Landwirten er=
verben
und damit die Induſtrie verſorgen darf. Unmit=
elbare
Käufe einzelner Induſtrieller von Landwirten ſind
unzuläſſig.
Was die von der Gerſten=Verwertungs=Geſellſchaft
eingeſchlagene Preispolitik betrifft, ſo iſt folgendes
u bemerken: Die Geſellſchaft hat ſchon in zahlreichen
Merkblättern erklärt, daß ſie gewillt und bereit iſt, die ihr
offerierten Gerſten nach Qualität zu bewerten. Um für
dieſe Bewertung eine angemeſſene Baſis zu finden, haben
vor einiger Zeit in München zwiſchen maßgebenden Ver=
tretern
der Landwirtſchaft und der Gerſte verarbeitenden
Induſtrien Beſprechungen ſtattgefunden, bei welchen eine
Einigung dahingehend erzielt wurde, daß bei Einkauf von
ualitäts=Gerſten den Landwirten zu dem für Kommu=
nal
=Verbände geltenden Höchſtpreis von 300 Mark ein
Zuſchlag bis zur Höhe von 25 Prozent gewährt werden
ſollte.
Einerſeits wird durch dieſen Preisaufſchlag den Land=
virten
ein erheblicher Mehrerlös geboten, da die Kom=
nunal
=Verwaltungen nicht über 300 Mark hinaus gehen
dürfen und die beſchlagnahmte Hälfte der Gerſte unbe=
dingt
den Kommunal=Verbänden zufallen müßte, wenn
licht die Landwirte den für ſie viel vorteilhafteren Weg
beſchreiten, ſie zu dem höheren Preiſe an die Gerſten= Ver=
wertungs
=Geſellſchaft zu veräußern. Andererſeits mußte
die Induſtrie gegen Preiſe geſichert werden, welche ſie
vor die Eventualität geſtellt hätten, entweder ihre Be=
triebe
ſtill zu legen oder aber ihre Verkaufspreiſe auf eine
Höhe hinauf zu ſchrauben, welche zu bezahlen weder der
Militärverwaltung noch der Volksallgemeinheit zugemu=
et
werden dürfte.
Es darf dabei nicht überſehen werden, daß die Pro=
dukte
der Gerſte verarbeitenden Induſtrien ſowohl für
ie Volksernährung, wie auch für die Ernährung unſerer
Truppen im Felde vön allerhöchſter Wichtigkeit ſind. Es
handelt ſich nicht nur um ein für unſer ganzes Volk und
inſere im Felde ſtehenden Truppen unentbehrliches Nah=
rungs
= und Genußmittel, wie das Bier, ſondern um ſo
wichtige Gebrauchsſtoffe unſeres täglichen Bedarfs, wie
Braupen, Malzkaffee, Preßhefe uſw. Auch die Bäcker
könnten ihr Brot nicht mehr backen, wenn ihnen von den
Preßhefefabriken nicht die Hefe geliefert werden kann. Es
darf nicht vergeſſen werden, daß die jetzt von der Gerſten=
Verwertungs=Geſellſchaft gezahlten Preiſe ſchon ungefähr
das Doppelte der in normalen Zeiten gezahlten darſtellen.
Dieſe Erwägung hat auch die amtlichen Stellen, denen die
Gerſten=Verwertungs=Geſellſchaft unterſtellt iſt, dazu ge=
führt
, ſich mit der Preispolitik derſelben einverſtanden zu
rklären, und es darf mit einer Aenderung dieſes Stand=
unktes
oder gar der Zulaſſung von Phantaſiepreiſen
nicht gerechnet werden.
Wenn ſich noch an einzelnen Stellen ein gewiſſer
Widerſtand bemerkbar macht, ſo kann dieſer nur auf den
Einfluß ſchlecht informierter Ratgeber zurückgeführt wer=
den
. Dieſelben haben überſehen, daß, wenn ſie den Land=
wirt
jetzt davon zurückhallten, ſein Produkt der Gerſten=
erwertungs
=Geſellſchaft zur Verfügung zu ſtellen, ſie ihn
ſchließlich der Gefahr ausſetzen, ſpater, nachdem der Be=
darf
der Induſtrien gedeckt iſt, bei dem Verkauf an die
Kommunal=Verbände einen Preis von höchſtens 300 Mark
zu erzielen und ihm ſo einen ebenſo erheblichen wie nutz=
loſen
Verluſt zufügen.

Briefkaſten.

Abonnent M., Steglitz. Heſſiſche Staatsanleihen
ſind, wie in Friedenszeiten, etwas unter dem Kurs der
Reichsanleihen veräußerlich. Eine öffentliche Nennung
der Kurſe iſt zurzeit nicht angängig. In 4proz. Binding=
Obligationen finden Umſätze nicht ſtatt. Ein Verkauf iſt
für den Augenblick deshalb nicht zu empfehlen, jedoch
können dieſe Obligationen als Sicherheit dienen zwecks
Aufnahme eines Darlehens zur Zeichnung der Kriegs=
anleihe
.

Wetterbericht.

In höheren Gegenden lagen die Temperaturen der
vorletzten Nacht um den Nullpunkt und auch in tieferen
Gebieten ſanken ſie ſtärker. Die Wetterlage hat ſich nicht
weſentlich geändert, ſodaß eine Aenderung des Wetters
nicht eintritt.
Wetterausſichſten für Mittwoch: Heiter, trocken,
nachts kalt, tagsüber wärmer, in höheren Lagen vielfach
Nachtfroſt.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Das Beſte
95b
zur Zahnpflege

Rheinfsches
Maschinenbau, Elektrotechnik,
Automobülban, Brückenbau
Technikum Bingen pircktens Protener Meepke.
Ghuraurkrursc

Deutsche Bank Darmstadt
Stahlkammer-Anlage
Vermietung von Schrankfächern
zu mässigen Preisen.
(X,13349

Familiennachrichten.

Statt Karten.
ROLA LEER
JAKOB PFEIFER
Dipl.-Ing.
VERLOBTE
Darmstadt, den 22. September 1915.
(*3693

Den Heldentod fürs Vaterland er=
litt
am 15. September unſer lieber
aktiver Bundesbruder
(*3729
cand. mach.
hans Budde
Leutnant d. Reſ. im Reſ.=Jäger-Bat. Nr. 8,
Führer einer Landwehrkompagnie,
Inhaber des Eiſernen Kreuzes.
Der Akademiſche Chor
J. A.:
Carl Berninger.

Am 17. September früh fiel auf Patrouille
gegen den Feind durch Kopfſchuß
Unteroffizier
Emil Wiener
Inhaber des Eiſernen Kreuzes.
Er hatte den Feldzug von Anfang an mit=
gemacht
und war ſeinen Leuten ſtets ein Bei=
ſpiel
an Tapferkeit und Pflichtgefühl.
Wir verlieren in ihm den beſten Kameraden.
Im Namen der 12.Leibgarde
von der Wenſe (Kuno)
Leutnant und Komp.=Führer.

Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe herzlicher
und liebevoller Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres innigſtgeliebten Bruders, Onkels und
(13369
Schwagers
Philipp Ruths
Friſeurmeiſter
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden, ſagen
wir hierdurch herzlichen Dank. Insbeſondere
ſprechen wir Herrn Pfarrer Zimmermann für
ſeine troſtreiche Grabrede, ſowie dem Kamerad=
ſchaftlichen
Kriegerverein, dem Heſſiſchen Oden=
wald
=Verein, dem Friſeur= und Perückenmacher=
Verein und dem Perückenmacher= und Friſeur=
gehilfen
=Verein unſeren wärmſten Dank aus.
Darmſtadt und Groß=Bieberau,
den 21. September 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

[ ][  ][ ]

Ehrentafel.
Von meinen Beamten und Arbeitern er=
litten
in treuer Pflichterfüllung den Heldentod
fürs Vaterland:
Erſ.=Reſ. Georg Diehl aus Darmſtadt
gefallen am 8. Dez. 1914 in Rußland,
Wehrmann Karl Schmidt ans Ob.=Ramſtadt
gefallen am 18. Dez. 1914 in Rußland,
Wehrmann Wilh. Speckhardt aus. Eberſtadt
gefallen am 24. Jan. 1915 in Rußland,
Wehrmann Peter Dächert aus Eberſtadt
gefallen am 22. Febr. 1915 in Frankreich,
Mnsketier Lorenz Vierthaler aus Arheilgen
gefallen am 15. März 1915 in Rußland,
Wehrmann Leonh. Volz aus Groß=Bieberau
gefallen am 20. Juni 1915 in Frankreich,
Gardiſt Anton Jahm aus Darmſtadt
gefallen am 22. Aug. 1915 in Rußland.
Ich werde dieſer Tapferen ſtets in Ehren
gedenken.
(13377
Darmſtadt, den 22. September 1915.
Gandenbergerſche Maſchinenfabrik
Georg Goebel.

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Mitteilung, daß am Mon=
tag
abend mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Schwiegervater und Großvater
Heinrich Stein
nach langem, ſchwerem Leiden entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Stein u. Kinder.
Darmſtadt, den 21. September 1915.
Ludwigshöhſtraße 25.
(*3754
Die Beerdigung findet am Donnerstag, nach=
mittags
½5 Uhr, vom Portal des Waldfried=
hofes
aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am 2.
Septen
über ſte
rb den Heldentod
fürs Vaterla
id mein guter Mann, der treu=
beſorgte
V
iter ſeines einzigen Töchterchens
Wehrmann
Georg Bickel
254. Reſ.-Inf.-Regt., 10. Kompagnie
im Alter von 35 Jahren.
(*3762
In tiefer Trauer:
Frau Luiſe Bickel, geb. Schmidt,
nebſt Kind,
Familie Pet. Trautmann,
Rimbach i. Odenw.
Darmſtadt, Langenſchwalbach, 21. Sept. 1915.

Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht, daß mein
lieber, guter Mann
(*3766
Herr Karl Treber
nach langen, ſchweren Leiden ſanft dem Herrn
entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Frau Kuni Treber Witwe.
Darmſtadt, den 21. September 1915.
Liebfrauenſtr. 35, I.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, nach=
mittags
um 3 Uhr, in Hofheim ſtatt.

Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſer
innigſtgeliebtes, gutes Kind
(*3748
Margarete
nach ſchwerem Leiden im Alter von 2 Jahren
zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Gebhard
und Frau Eliſe, geb. Leidecker.
Darmſtadt, den 21. September 1915.
Kiesſtraße 27.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 22. Sept.,
nachm. 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.

Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
, beſonders für die troſtreiche Grabrede des
Herrn Pfarrer Kleberger, für die liebevolle Pflege
der Schweſtern der Stadtgemeinde, ſowie für die
vielen Kranzſpenden bei dem uns ſo ſchwer be=
troffenen
Verluſte ſagen wir unſeren herzlichſten
Dank.
(*3735
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Wenz,
Rentenanſtaltsdiener i. P.
Darmſtadt, den 20. September 1915.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden

Mittwoch, den 22. September 1915
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsber=
ſtunde
. Pfarrer Kleberger.
Martinskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Abends um 8½ Uhr: Andacht.
Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8½ Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarrer Wagner. Die
Anmeldung der Konfirmanden findet Freitag, 24. Sept.,
ſtatt für die Mädchen um 3 Uhr, für die Knaben um
4 Uhr im Gemeindehaus (Hofgartenſtr. 8).
Pauluskirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrer Rückert. Die Anmeldung der Kon=
firmanden
findet Freitag, 24. Sept., ſtatt; für die Mäd=
chen
um 3 Uhr, für die Knaben um 4 Uhr im Ge=
meindeſaal
.
Donnerstag, den 23. September 1915
Eliſabethenſtiftkirche: Abends um 8 Uhr: Kriegs=
betſtunde
.

Geltertent der urarlüiſcher Keliſlongemtide
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Laubhüttenfeſt.

Mittwoch, den 22. Sept.: Vorabendgottesdienſt
6 Uhr 30 Min.
* Donnerstag, den 23. Sept.: Morgengottesdienſt
8 Uhr 30 Min. Abendgottesdienſt 7 Uhr.
Freitag, den 24. Sept.: Morgengottesdienſt 8 Uhr
30 Min. Sabbatanfang 6 Uhr 15 Min.
Samstag, den 25. Sept.: Morgengattesdienſt 8 Uhr
45 Min. Sabbatausgang 7 Uhr.

Tageskalender:

Mittwoch, 22. September.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10½
Uhr (Ab. B): Fidelio.

Verſteigerungskalender.

Donnerstag, 23. September.
Weißzeug=, Fahrräder=uſw.=Verſteigerung
um 9 und 2 Uhr im ſtädtiſchen Leihamt.

Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktjon des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige Honorar=
forderungen
ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

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[ ][  ][ ]

Darnſadt, denr 16. September 1915.
Zetreffend: Nachmuſterung der Dauernd Untauglichen.

Bekanntmachung

Die Nachmuſteruna der Dauernd Untauglichen findet in der Zeit vom
22. September bis 6. Oktober 1915 im Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5
dahier, ſtatt.
Es haben ſich zu ſtellen:
I. Mittwoch, den 22. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Jahren 1895 bis 1876 einſchließlich geborenen ehemalige Mann=
ſchaften
des Beurlaubtenſtandes, die in der Stadt Darmſtadt wohnen
und deren Namen mit den Buchſtaben A bis R anfängt. (Alſo alle diejenigen
Leute, die ſich beim Hauptmeldeamt dahier gemeldet haben.)
II. Donnerstag, den 23. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Sämtliche übrige in den Jahren 1895 bis 1876 einſchließlich geborenen Mann=
ſchaften
des Beurlaubtenſtandes, die in der Stadt Darmſtadt
wohnen, deren Namen mit den Buchſtaben s bis 2 anfängt.
2. Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden in den Jahren
1895, 1894, 1893 und 1892 geborenen Leute.
III. Freitag, den 24. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedkenten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1891 und 1890 geborenen Leute.
2. Sämtliche in den Gemeinden Eich und Roßdorf wohnenden gedienten und
ungedienten, in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876 geborenen, Leute.
IV. Samstag, den 25. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1889 und 1888 geborenen Leute.
2. Sämtliche in den Gemeinden Braunshardt und Eſchollbrücken wohnenden
gedienten und ungedienten, in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876 ge=
borenen
, Leute.
V. Montag, den 27. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1887, 1886 und 1885 geborenen Leute.
VI. Dienstag, den 28. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1884 und 1883 geborenen Leute.
2. Sämtliche in den Gemeinden Hahn und Meſſel wohnenden gedienten und
ungedienten, in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876 geborenen, Leute.
VII. Mittwoch, den 29. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
1. Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1881 und 1880 geborenen Leute.
2. Sämtliche in der Gemeinde Weiterſtadt wohnenden gedienten und unge=
dienten
, in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876 geborenen, Leute.
VIII. Donnerstag, den 30. September 1915, vormittags 7½ Uhr:
Die ungedienten, in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1882, 1879 und 1878 geborenen Leute.
IX. Freitag, den 1. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Die ungedienten in der Stadt Darmſtadt wohnenden, in den Jahren
1877 und 1876 geborenen Leute.
X. Samstag, den 2. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr
Sämtliche in den Gemeinden Arheilgen und Nieder=Ramſtadt wohnenden
gedienten und ungedienten, in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876 ge=
borenen
, Leute.
KI. Montag, den 4. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Eberſtadt, Erzhauſen und Gräfenhauſen
wohnenden gedienten und ungedienten, in den Jahren 1895 bis einſchließlich
1876 geborenen, Leute.
XII. Dienstag, den 5. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Griesheim und Ober=Ramſtadt wohnenden
gedienten und ungedienten, in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876
geborenen, Leute.
XIII. Mittwoch, den 6. Oktober 1915, vormittags 7½ Uhr:
Sämtliche in den Gemeinden Nieder=Beerbach, Pfungſtadt, Schneppen=

hauſen, Traiſa und Wixhauſen wohnenden gedienten und ungedienten,
in den Jahren 1895 bis einſchließlich 1876 geborenen, Leute.
Sämtliche Muſterungspflichtige haben ſich an den vorbezeichneten Tagen zur
feſtgeſetzten Zeit einzufinden und ihre Ausmuſterungsſcheine vorzulegen.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Diſziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Von der Geſtellung zur Muſterung dürfen befreit werden diejenigen, die
nachweislich an folgenden Fehlern und Gebrechen leiden:
1. Verkürzung oder Mißgeſtaltung des ganzen Körpers,
2. Geiſteskrankheiten,
3. Epilepſie,
4. chroniſche Gehirn=, Rückenmarks= und andere chroniſche Nervenleiden,
5. Blindheit beider Augen,
6. Taubheit beider Ohren,
7. Verluſt größerer Gliedmaßen,
was auf Grund von, mit Dienſtſtempel verſehenen Zeugniſſe beamteter Aerzte oder
amtlicher Beſcheinigungen nachzuweiſen wäre Kriegsdienſtbeſchädigte aus den
Jahren 1914/1915 haben ſich nicht zu ſtellen.
Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
.zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen
Langehören.
Gleichzeitig werden die Muſterungspflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen, geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können Muſterungs=
pflichtige
zurückgeſtellt werden.
Bezügliche Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich anzu=
bringen
und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 19. September 1919.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
Betr.: Die Nach=Muſterung der dauernd Untauglichen.

An die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtadt.

Unter Bezugnahme auf die vorſtehende Bekanntmachung lade ich Sie ein, ſich
mit den Muſterungspflichtigen Ihrer Gemeinde an den betreffenden Tagen bei der
Muſterung einzufinden, oder ſich im Falle der Verhinderung durch jemand vertreten
zu laſſen, welchem die Verhältniſſe der Muſterungspflichtigen genau bekannt ſind.
Ich empfehle Ihnen, die Geſtellungspflichtigen noch ausdrücklich auf meine vor=
ſtehende
Bekanntmachung hinzuweiſen, bzw. dieſelbe in ortsüblicher Weiſe zu ver=
öffentlichen
.
Sollten ſich im Verlaufe der Muſterung noch Leute bei Ihnen anmelden, ſo
wollen Sie dieſelben alsbald namhaft machen.
Darmſtadt, den 19. September 1915.
(13293a
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.

Bekanntmnachung
über die Ausdehnung der Verordnung über den Verkehr mit Kraft=
futtermitteln
vom 28. Juni 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 399) auf
weitere Futtermittel.

Vom 13. September 1915.
Auf Grund des § 15 der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln
vom 28. Juni 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 399) beſtimme ich:
Den im § 1 der Verordnung genannten Gegenſtänden treten hinzu:
Futtermittel, die durch Aufſchließung von Stroh oder Holz gewonnen find.
Berlin, den 13. September 1915.
(13330
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 filbernes Kettenarmband. 1 ſchwarze Jetbroſche
in Kleblattform mit Goldunterlage. 1 bräunliches Zeichenmäppchen.
1 ſchwarzſeidenes Umhängetuch. gold. Damenuhr. 1 gold. Herren=
uhr
mit Sprungdeckel und ſchw. Band mit Goldbeſchlag. (13352
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
hefindet ſich: 1 Jagdhund, 1 Boxer. 1 deutſcher Schäferhund, 1 Reh=
pinſcher
(zugelaufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei
dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht
ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um
(13344
10 Uhr, ſtatt.

Ausgabe von Brotkarten und
Zuſatzbrotmarken.

Am Mittwoch, den 22., und Donnerstag, den 23. Sep=
tember
, je vormittags von 91 Uhr und nachmittags von
36 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten und
die Zuſatzbrotmarken für die Zeit vom 27. September bis 24. Okto=
ber
1915 in den nachbezeichneten Lokalen ausgegeben:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im. Erd=
geſchoß
;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz:
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße 3);
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße 8;
9 für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).
Wer beabſichtigt, im Laufe des Oktober einen Kur= oder Bade=
ort
aufzuſuchen, erhält, trotzdem die volle Zahl der zuſtehenden Brot=
karten
. Vor der Abreiſe ſind die nicht verwendeten Brotmarken an
die Brotverteilungsſtelle (Stadthaus) gegen Beſcheinigung abzu=
liefern
. Auf Grund dieſes Brotkarten=Abmeldeſcheins wird an dem
Kur= oder Badeort eine neue Brotkarte ausgegeben.
Die Ausgabe von Brotkarten an Hotels und Wirt=
ſchaften
erfolgt von Freitag, den 24. ds. Mts., ab im Stadt=
haus
(Zimmer 43) gegen Vorlage der Ausweiskarten und nach
erledigter Abrechnung über den Verbrauch der Tagesbrotkarten
im vorhergehenden Monat.
Jede mißbräuchliche Benutzung der Brotkarten und=Marken
wird ſtrafrechtlich verfolgt. Verfehlungen werden nach § 57 der
Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1915 mit Gefängnis bis zu
6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. beſtraft.
Alle eintretenden Aenderungen in der Perſonenzahl uſw.
ſind jeweils ſofort zu melden. Die Verſäumnis ſowie falſche
Angaben werden gleichfalls mit Strafe geahndet.
Darmſtadt, den 15. September 1915.
(13281oim
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

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Beſchaffung von Erſatz für beſchlagnahmte und enteignete
Waſchkeſſel und Waſſerſchiffe aus Kupfer und Meſſing.

Die Enteignung und Einziehung der beſchlagnahmten Gegen=
ſtände
aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel (Verordnung vom 30. Juli
ds. Js.) iſt beſtimmt in nächſter Zeit zu erwarten.
Die ſtädt. Verwaltung iſt bereit, den Betroffenen bei Be=
ſchaffung
des Erſatzes für Waſchkeſſel und Waſſerſchiffe, ſoweit
es in ihren Kräften ſteht, behiflich zu ſein. Zu dieſem Zwecke wer=
den
die Intereſſenten erſucht, gleichzeitig mit der Anmeldung der
Gegenſtände eine Beſtellung des Erſatzes bei den Polizeirevieren ab=
zugeben
. Das Formular für dieſe Beſtellung iſt vom 22. ds. Mts.
an bei den Polizeirevieren erhältlich. Bemerkt wird hierbei ausdrück=
lich
, daß dieſe Beſtellung nur als Grundlage für die Feſtſtellung des
Bedarfs an den bezeichneten Gegenſtänden dient und daß nur ſolche
Intereſſenten auf die Mitwirkung der ſtädt. Verwaltung bei der
Erſatzbeſchaffung rechnen können, die die Beſtellung rechtzeitig ab=
gegeben
haben.
Bei der Beſchaffung von Spezialgegenſtänden, z. B. Herd= und
Boiler=Schlangen, kann ſelbſtverſtändlich die ſtädt. Verwaltung nicht
mitwirken. Dagegen hat das Stadtbauamt für die zur Beſchaffung
ſolcher Gegenſtände gezwungenen hieſigen Einwohner eine Bergtungs=
ſtelle
Grafenſtraße 30, Zimmer 10, eingerichtet, die in den Tagen
vom 22. September bis 5. Oktober während der Dienſtſtunden ge=
öffnet
iſt.
Darmſtadt, den 18. September 1915.
(13329msi
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Ekert.

Regelung des Verkehrs mit Hafer.

Pferdebeſitzer, die ihren Ausweis der Zentral=Genoſſenſchaft
der heſſ. landwirtſchaftlichen Konſumvereine vorgelegt, aber bis
jeßt noch keinen Hafer erhalten haben, können die Bezugsſcheine in
dem Bureau vorgenannter Genoſſenſchaft, Getreideabteilung, Sand=
ſtraße
Nr. 36, entgegennehmen.
(13359md
Darmſtadt, den 18. September 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Ekert.

Verſteigerungs-Anzeige.

Mittwoch, den 22. September 1915, vorm. 11 Uhr,
werden im Pfandlokal Rundeturmſtr. 16 (Reſt. zur Roſenhöhe) dahier
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4 gepolſterte Stühle und 1 Schreibtiſch
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.
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Berbert, Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11.

Wer richtet eine Bückerei=
Filiale ein? Kaution kann
geſtellt werden. Angeb. unt. J 26
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2 Paar
Sauterh.MMilitärſchaftenſtief.
(Gr. 45 u. 47) bill. zu verk. (*3736
Baumbach, Rheinſtr. 12½.

[ ][  ][ ]

Baroneß Claire.

Roman von M. Herzberg.
30)
(Nachdruck verboten.)
Seine offene, männliche Sprache gefiel Claire. Edelſinn
entwaffnete ſie ſtets ſofort. Sie ließ ſich den Paletot wieder ab=
nehmen
und ſetzte ſich wieder, indeſſen er auf dem Seſſel zu ihrer
Linken Platz nahm. Er füllte die Gläſer und forderte ſie auf,
mit ihm auf den heutigen, doch für ihn ſo glücklichen Zufall anzu=
ſtoßen
. Angeregt, heiter, begann er darauf, ohne Perſönliches
zu berühren, von allem Möglichen zu plaudern.
Er beſaß die Gabe angenehmer Salonunterhaltung in
hohem Grade und ließ es ſich hier, ſeine ernſte, ſchweigſame
Gaſtin ein wenig aufzumuntern und aus ihrer ſcheuen Reſerve
zu locken, ganz beſonders angelegen ſein, Witz und Geiſt ſprühen
zu laſſen. Dabei ſprach aus ſeinem Benehmen, aus jedem Wort
eine ſo liebenswürdige und doch reſpektvolle Galanterie gegen
Claire, daß dieſe unwillkürlich ihre ängſtliche Zurückhaltung
etwas fallen ließ und ſich unbefangener gab als bisher.
Er bemerkte es mit heimlicher Freude. Ohne daß ſie ſich
deſſen in ihrer Unerfahrenheit und Unſchuld bewußt war, erhielt
er Aufſchluß über vieles, erfuhr, daß ſie elternlos und allein=
ſtehend
und in Berlin fremd ſei und kombinierte und erriet noch
manches weitere.
Unwillkürlich gab ſich Claire der Gegenwart hin. Und wie
ſollte ſie auch nicht.
Nach den langen bitteren Erfahrungen und Entbehrungen
nun plötzlich hier, in dieſer reichen Umgebung von warmem,
behaglichem Luxus, unter dem Einfluß des ungewohnten feurigen
Weins, gegenüber einem ſchönen und weltbekannten Kapalier,
der ſie, mit feinſter Huldigung umgab und deſſen Worte eine
ſorgloſe Unbekümmertheit, eine leichte Weltanſchauung, eine

ſprühende Lebensluſt verrieten, die ſie, die Uberernſte, Schwer=
empfindende
, durch den Reiz des Gegenſatzes doppelt gefangen
nahm, fühlte ſich das in abgeſchiedener Einſamkeit erzogene
weltfremde Landkind wie in einem ſüßen Rauſche.
Und wie dieſe Wandlung ihren Reiz erhöhte! Er konnte
ſich nicht ſatt ſehen an ihrer Schönheit. Verſtohlen ſtudierte er
die reinen Linien ihres Profils, die zarten goldenen Löckchen, die
das roſige kleine Ohr, den feſten weißen Hals umſäumten. Er,
der ſchon Blaſierte, Geſättigte, erſchauerte faſt, wenn der Blick
der dunklen Augen ihn voll und plötzlich traf, und mit eigentüm=
lichem
Zauber berührte ihn ihr weiches, außerordentlich melo=
diſches
Organ. Viele ſchöne Frauen hatten ſchon ſeinen Weg
gekreuzt und ihn gefeſſelt, aber noch war ihm keine begegnet,
die, wie dieſe, keuſche Lieblichkeit und hoheitsvolle Unnahbarkeit
vereinte.
Pſyche, Hera und Aphrodite in einer Perſon! dachte er,
wärmer und wärmer für dies blendend ſchöne junge Geſchöpf
erglühend. Wie war ſie, die augenſcheinlich beſter Familie Ent=
ſtammende
, allein in dieſes gefährliche Babel Berlin, in eine
ſolche Lage gekommen?
Wieviel heißer noch wäre er für ſie entflammt, hätte er
gewußt, daß auch er ihr gefiel. Schlank, hoch gewachſen, hell=
blond
, blauäugig, konnte er wohl für den typiſchen ſchönen
Mann gelten. Aber mehr noch als ſein Außeres machte ſein
Weſen, ſeine zarte Aufmerkſamkeit auf Claire Eindruck. Sich
Gegenſtand ſo ritterlicher Fürſorge zu wiſſen, erhöhte in ihr
das Gefühl des Geborgenſeins in ſeiner Nähe und ſchmeichelte
ihrem Selbſtgefühl und ihrem Weibbewußtſein.
So hatte er ſie wirklich allmählich in eine heitere Stimmung
zu bringen gewußt. Er freute ſich über den erhöhten Glanz der
dunklen Augen, die ihm nun erſt ſo recht ihren wundervollen
Kontraſt zu der im elektriſchen Lichte förmlich leuchtenden golde=

nen Haarkrone offenbarten. Auf ihren zuvor ſo blaſſen Wangen
lag ein feines Rot, und die Lippen hatten ein ſelbſtvergeſſenes
Lächeln ungeahnter, nie gekannter Lebensfreude.
Hinreißend, berückend ſchön, lockte ihn ihr Anblick aus ſeiner
ſo lange tapfer behaupteten Selbſtbeherrſchung. Er neigte ſich
plötzlich auf die kleine, ihm verführeriſch nahe Hand und drückte
einen heißen Kuß darauf. Mit heftigem Erſchrecken zog Claire
ſie zurück. In ihre Augen kam ſofort ein ſtrafender, abwehren=
der
Ausdruck.
Denken Sie, bitte, nicht ſchlecht von mir! beſchwichtigte
er ſie raſch. In dem lebhaftem Gefühl meiner Dankbarkeit für
Ihre Gegenwart hier, vergaß ich mich. Verzeihen Sie mir.
Claire gab keine Antwort, ſondern machte Miene, ſich zu erheben,
um zu gehen. Sie war aus ihrem Traum erwacht.
Einen Augenblick noch ſchenken Sie mir Gehör! bat er
dringlich. Mich bewegt ein großer Wunſch, eine inſtändige
Bitte, für die ich Ihnen gegenüber nur ſchwer die rechten Worte
finden kann, denn ich möchte Sie um die Welt nicht verletzen.
Er machte eine kleine Pauſe und fuhr dann entſchloſſen fort:
Laſſen Sie mich Ihr Freund ſein, Freund, in des Wortes
reinſter, edelſter Bedeutung. Geben Sie mir als ſolchem das
Recht, Ihnen über die leidigen Miſeren des Daſeins hinweg=
zuhelfen!
Laſſen Sie mich hoffen, daß Sie unterldem Eindruck
dieſer Stunde, die uns beide einander doch ein wenig näher
gebracht hat, mir den heißen Wunſch nicht abſchlagen werden,
Ihnen wie ſoll ich mich nur ausdrücken, ohne Sie zu beleidigen
helfen Sie mir doch ſelbſt mein Fräulein! ſchloß er flehend.
Wer ſagt Ihnen, daß ich der Hilfe bedarf, fuhr Claire hoch=
mütig
und tief errötend auf. Gleich darauf bereute ſie ihre Heftig=
keit
. Ich brauche nichts, wirklich nichts! meinte ſie ruhiger und
ſtand auf.

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ſolche gerade iſt dies doppelt hart, doppelt gefährlich! entgegnete
er leiſe, ohne ſie anzuſehen, indem er ſich gleichfalls erhob.
Er machte dabei ein ſo niedergeſchlagenes Geſicht, daß er
ihr ordentlich leid tat.
Ich danke Ihnen herzlich für Ihre gute Abſicht! ſagte ſie
daher freundlich. Sie begreifen, daß ich Ihnen nicht noch mehr
verpflichtet ſein will.
Er murmelte etwas von Darlehen, nur als Darlehen!
Nein, nein, beharrte ſie lebhaft. Ich darf nichts annehmen,
ohne Ausſicht zu haben, zurückzuzahlen; und dieſe Ausſicht
beſteht jetzt nicht!
Er mußte insgeheim lächeln über den Widerſpruch dieſes
Kindes. Erſt beſtritt ſie ihre Bedürftigkeit und dann geſtand ſie
ihr Unvermögen zu, Geld zurückzuerſtatten.
Ich muß jetzt gehen! ſagte ſie. Es iſt gewiß ſchon ſehr ſpät!
Kaum acht! erwiderte er, ihr in ihren Paletot helfend
und dabei unbemerkt einen kleinen Gegenſtand in deſſen Taſche
gleiten laſſend. Und wann darf ich Sie wiederſehen? fragte
er bittend.
Garnicht! antwortete ſie prompt.
Wir werden doch noch einmal ſo gemütlich miteinander
ſoupieren dürfen?
O nein!
Warum denn nicht?
Es geht nicht!
Doch, doch, mein Fräulein, ſeien Die nicht ſo grauſam
Sie werdenn ſich erweichen laſſen?

Sie ſchüttelte energiſch den Kopf, ſetzte ihren Hut auf und
zog ihre Handſchuhe an.
Nun habe ich an Sie auch eine Bitte! ſagte ſie dann, ernſt
zu ihm aufſehend.
Und welche?
Folgen Sie mir nicht! Warten Sie hier gütigſt noch zehn
Minuten nach meinem Weggange!
Aber es iſt unmöglich, daß Sie allein fortgehen, proteſtierte
er, raſch ſeinen überzieher vom Riegel nehmend. Sie finden
ſich aus dieſem Labyrinth auch gar nicht hinaus, und was ſoll
man denken? Sie kompromittieren ſich in Ihrer Unerfahrenheit,
mein Fräulein! Vertrauen Sie mir doch!
Claire fügte ſich zögernd.
Sie werden mir aber nicht nachfolgen, mich nur bis zur
Tür begleiten?
Er ſchwieg.
Ich bitte Sie herzlich darum! Wieder ſchaute ſie ihn an.
Sie geben mir das Verſprechen, mein Herr?
Ich gebe es, Fräulein ? Für dieſe Opfer muß ich aber
ein Aquivalent haben, Ihren Vornamen!
Warum nicht? Es heißen ja viele ſo. Claire! erwiderte
ſie, froh ſeines Wortes.
Claire, Claire! wiederholte er, den Namen förmlich lieb
koſend. Er trat auf ſie zu und ſah ihr tief in die herrlichen Augen.
Adieu, ſagte ſie raſch und reichte ihm flüchtig ihre kleine
Hand, und noch vielen, vielen Dank für Ihre Güte.
Er küßte dieſelbe jetzt ehrfurchtsvoll. Warten Sie bitte,
ſagte er dann, ich komme ja mit. Nur noch ein Wort an den
Kellner!

Als ſie ſpäter auf die Straße traten, ſtand eine Droſchke
bereit und der Portier am Schlage. Auf ihres Schützers Wink
trat letzterer beiſeite, und ehe Claire recht wußte, wie ihr geſchah,
hatte er ihr hineingeholfen.
Wohin ſoll der Kutſcher fahern? fragte er, den Schlag
haltend.
Claire fühlte ſich überrumpelt; aber auf ihrer Hut entgegnete
ſie ſchnell: Bis zur Potsdamer Brücke.
Er gab die Weiſung, ſchloß die Wagentür und zog tief den
Hut, mit enttäuſchtem Geſicht der davonrollenden Droſchke
nachſchauend.
Wie im Traume fuhr Claire dahin. Was ſie erlebt, erſchien
ihr gleich einem Märchen. Nach und nach erſt vermochte ſie klar
zu denken.
Vorſichtig verließ ſie die Droſchke an der Potsdamer Brücke,
trotz der Verſicherung des Kutſchers, daß er für eine längere
Tour bezahlt ſei. Wie auf Flügeln ſtürmte ſie nach Hauſe. Erſt
in ihrem Stübchen oben kam ſie völlig zur Beſinnung. Ihre
Lage, ihr Elend, daß ſie dieſes Abenteuer faſt hatte vergeſſen
laſſen, fiel ihr wieder ſchwer aufs Herz.
(Fortſetzung folgt.)


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