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178. Jahrgang
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
monatlich 60 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
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Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84mm breite Reklamezeile oder deren Welcn
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Nr. 1 u. 426), unſere Filialen. Landagenturen u. alle
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Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
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turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 16. Mai. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz:
Nördlich Ypern greifen ſchwarze Truppen ſeit
Mitt=
woch nachmittag ohne jede Rückſicht auf eigene Verluſte
unſere Stellungen weſtlich des Kanals bei
Steen=
ſtraate und Het Saas an. Bei Het Saas wurden
alle Angriffe abgewieſen, bei Steenſtraate dauert
der Kampf noch an.
Südweſtlich von Lille ſchritten die Engländer nach
ſtarker Artillerievorbereitung gegen unſere Stellung
ſüd=
lich Neuve Chapelle zum Infanterieangriff, der in
einem Teil blutig abgeſchlagen wurde, an einem einzigen
Punkt wird noch gekämpft.
Weiter ſüdlich beiderſeits des Loretto=
Höhen=
rückens und bei Souchez ſowie nördlich Arras bei
Neuville brachen ernente franzöſiſche Angriffe in
un=
ſerem Feuer zuſammen. Beſonders ſtarke Verluſte
erlit=
ten die Franzoſen bei der Lorettohöhe ſowie bei Souchez
und Neuville.
Weſtlich der Argonnen ſetzten wir uns durch
An=
griff in Beſitz eines ſtarken franzöſiſchen Stützpunktes von
600 Meter Breite und 300 Meter Tiefe nördlich Ville ſur
Turbe und behaupteten denſelben gegen drei nächtliche, für
den Feind ſehr verluſtreiche Gegenangriffe. Viel Material
und 60 Gefangene fielen in unſere Hände.
Zwiſchen Maas und Moſel fanden auf der
gan=
zen Front lebhafte Artilleriekämpfe ſtatt. Zu
Infanterie=
kämpfen kam es nur am Weſtrand des Prieſterwaldes, wo
der Kampf noch nicht abgeſchloſſen iſt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Gegend von Schawli wurden ruſſiſche
Vor=
ſtöße mühelos abgewieſen. Die Zahl der dort gemachten
Gefangenen erhöhte ſich auf 1500 Mann. An der Dubiſſa
nordweſtlich von Ugiomy mußte eine kleinere Abteilung
von uns weichen, ſie verlor zwei Geſchütze. Weiter
ſüdlich bei Eiragalo wurden die Ruſſen unter Verluſt
von 120 Gefangenen zurückgewieſen. Nördlich und ſüdlich
von Auguſtow und beiderſeits des Omulew ſcheiterten
ſtarke ruſſiſche Nachtangriffe unter ſchweren Verluſten für
den Gegner, der 245 Gefangene bei uns zurückließ.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Längs der Pilica und der oberen Weichſel, ſowie auf
der Front Sambor (40 Kilometer ſüdöſtlich Przemysl)
Strij-Stanislau befinden ſich die verbündeten Truppen
in weiterem Vormarſch.
Am unteren San von Przemysl abwärts leiſtet der
Feind Widerſtand.
Wie es unſere Gewohnheit bei franzöſiſchen
Angriffen in großer Zahl iſt, wird folgender
Armee=
befehl für die im Gange befindliche Offenſive nördlich
Arras bekannt gegeben:
Nach einem Feldzug von 9 Monaten, wovon 7 in
Verſchanzungen zugebracht wurden, iſt es Zeit, eine
end=
gültige Anſtrengung zu machen, um die feindliche
Linie zu durchbrechen und den Gegner vom nationalen
Boden zu vertreiben. Der Angenblick iſt günſtig.
Niemals war unſere Armee ſtärker und von einem
er=
hebenderen Geiſt beſeelt. Der Feind iſt nach ſeinen
erbit=
terten Angriffen in den erſten Monaten jetzt auf die
Ver=
teidigung ſeiner Oſt= und Weſtfront beſchränkt, während
die neutralen Nationen darauf warten, daß wir ihnen
durch einen Erfolg das Zeichen zum Losſchlagen geben.
Der Feind vor uns ſcheint nur über eine Diviſion zu
verfügen. Wir ſind viermal ſo ſtark wie er und haben
eine Armee, ſo furchtbar, wie ſie noch nicht auf den
Schlacht=
feldern erſchienen iſt. Es handelt ſich heute nicht nur
darum, einen Handſtreich zu wagen oder einen
Graben zu nehmen. Es handelt ſich darum,
den Feind zu ſchlagen. Darum gilt es, mit
äußerſter Heftigkeit anzugreifen und mit unvergleichlicher
Zähigkeit und Erbitterung zu verfolgen, ohne uns um
Er=
müdung, Hunger, Durſt oder Leiden zu kümmern. Nichts
iſt erreicht, wenn der Feind nicht endgültig geſchlagen
wird. So muß denn jeder (Offiziere, Unteroffiziere und
Soldaten) davon überzeugt ſein, daß das Vaterland auf
ihn hinſieht, wenn der Befehl zum Angriff kommt, daß es
dann jede Anſtrengung und jedes Opfer von uns fordert.
— Der Kommandierende General des 33. Armeekorps.
gez. Petain. Chef des Generalſtabs (Name unleſerlich).
Beſonders intereſſant iſt die Angabe über die deutſche
Defenſive an der Oſtfraut.
Oberſte Heeresleitung.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 16. Mai. Amtlich wird verlautbart: 16.
Mai. In Ruſſiſch=Polen verfolgen die
verbünde=
ten Streitkräfte die Ruſſen ſüdlich der unteren Pilica,
haben das Bergland von Kielce bis zum Oberlauf des
Kawienna vom Feinde geſäubert und ſind entlang der
Weichſel bis auf die Höhen nördlich Klimontow
vor=
gedrungen. An der Sanſtrecke Rudnik-Przemysl
wur=
den ruſſiſche Nachhuten von dem weſtlichen Flußufer
zu=
rückgeworfen, hierbei viel Gefangene gemacht.
Die aus den Waldkarpathen vorgedrungenen Armeen
ſetzen ihre Vorrückung fort. Eine ſtarke ruſſiſche
Nachhut wurde geſtern in der Gegend von Magiera
zer=
ſprengt, 7 Geſchütze, 11 Maſchinengewehre
er=
obert, über 1000 Gefangene gemacht. Unſere
Truppen find vormittags mit klingendem Spiel, jubelnd
begrüßt, in Sambor ein gezogen.
In Südoſtgalizien wurden nördlich Kolomea
neue Angriffe der Ruſſen abgewieſen, ein Stützpunkt dem
Gegner entriſſen. Weiter Pruth abwärts bis zur
Reichs=
grenze herrſchte verhältnismäßig Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Sambor liegt ſüd? ſſtlich von Przemysl, 70
Kilo=
meter von Lemberg.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 16. Mai. Das
Haupt=
quartier teilt mit: An den Dardanellen geſtern
weder zur See noch zu Lande eine wichtige Handlung:
Vorgeſtern ſeuerten einige feindliche Panzer erfolglos
auf unſere vorgeſchobenen Batterien. Die feindlichen
La=
ger und Stellungen bei Sedd ul Bahr wurden
wirk=
ſam beſchoſſen. Später verſuchten die Panzer „Majeſtic”
und „Albion” in die Meerenge einzudringen, wurden
aber durch unſer Feuer verjagt. Auf den anderen
Kriegs=
ſchauplätzen keine Veränderung.
* Berlin, 16. Mai. Nach der B. Z. wird dem
Peſter Lloyd aus Muidros auf der Halbinſel
Galli=
poli gemeldet: Ein feindlicher Landungsverſuch iſt
ge=
ſtern bei Kum Kaleh endgültig zurückgeſchlagen und
bei Sedd ul Bahr zum Stehen gebracht worden. Der
linke feindliche Flügel wurde bei Ari Burnn ins Meer
gedrängt, nur noch der rechte Flügel hält eine letzte Höhe
ganz nahe an der Meeresküſte. Eine ganze Diviſion
feind=
licher Landungstruppen iſt maſſakriert. Engliſche Leichen
bedecken haufenweiſe das Schlachtfeld.
Der Geſamtverluſt der Landungstruppen
beträgt über 30000 Mann.
* Konſtantinopel, 16. Mai. Der türkiſche
Torpedojäger „Muawenet Millie”, der das
eng=
liſche Linienſchiff „Goliath” verſenkte, ſtand
un=
ter dem Kommando des Kapitäns Achmed und des
Deut=
ſchen Firle. Die beiden Offiziere haben ein ungemein
fühnes Manöver der Seemannskunſt und Taktik
durch=
geführt. Ein Telegramm der Agence Milli beſagt, das
ſei geeignet, die türkiſch=deutſche Waffenbrüderſchaft um ſo
enger zu geſtalten.
* Konſtantinopel, 16. Mai. (Meldung der
Agence Milli.) Um das wegen des Verluſtes des
„Goliath” trauernde engliſche Volk zu tröſten, gibt die
engliſche Admiralität einen Bericht aus, nach dem ein
ngliſches Unterſeeboot zwei türkiſche Kanonenboote und
ein Transportſchiff im Marmara=Meer verſenkt haben
ſoll. In Wahrheit iſt es vor 10 Tagen einem
Unterſee=
boot gelungen, blos ein Dampfboot zu verſenken,
was nicht einmal die Zahl der Torpedos, die das
Unter=
ſeeboot allerſeits lancierte wert war, eine
Verſchwen=
dung, deretwegen es vielleicht noch von der Admiralität
zur Verantwortung gezogen werden wird.
Deutſche U=Boote im Mittelmeer.
* Athen, 16. Mai. Der hieſige engliſche Geſandte
erhielt vom Kommandierenden Admiral der engliſchen
Dardanellen=Flotte Nachricht über die Auweſenheit
deutſcher Unterſeeboote im Mittelmeer.
* Athen, 16. Mai. Die Zeitungen berichten, daß
ein deutſches Unterſeeboot bei Kap Doro auf
der Inſel Euböa geſehen wurde.
* Berlin, 16. Mat. Aus Athen wird der B. Z.
am Mittag folgendes gemeldet: Die engliſche
Geſandt=
ſchaft erklärte den griechiſchen Preſſevertretern, daß
be=
reits vor einiger Zeit Mitteilungen über das
Erſchei=
nen deutſcher Unterſeeboote im
Mittel=
meer eingegangen ſeien, die jetzt durch die verbündete
Flotte beſtätigt ſeien. Die Geſandtſchaft hofft, daß die
Stützpunkte der Unterſeeboote bald entdeckt und dieſe
un=
ſchädlich gemacht werden würden. Die Zeitungen melden,
es ſeien ernſte Maßregeln getroffen worden, um die Fahrt
der Kriegsſchiffe und Transportdampfer im Mittelmeer
zu ſichern. Es ſeien mehr als zwei. Boote hinter Gibraltar
geſichtet worden und zwar des allerneueſten Typs von
etwa 1200 Tonnen mit 8 Torpedos und einem 75
Milli=
meter=Geſchütz an Bord. Einige Blätter verſichern, als
Stützpunkt würden die Dardanellen dienen. Im
allge=
meinen herrſcht ziemliche Aufregung in
Dreiverbands=
kreiſen.
Die engliſche Geſandtſchaft in Athen macht bekannt,
daß die engliſche Regierung für jede Mitteilung, welche
zur Vernichtung eines der im Mittelmeer
aufgetauch=
ten Unterſeeboote beitrage, nach erfolgter Vernichtung
eine Belohnung von 12500 Franes zahlen würdes
Heſtig bemerkt erklärend, daß dieſe Unterſeeboote
beſon=
ders die in der Adria operierende franzöſiſche Flotte und
die verbündete Flotte im Aegäiſchen Meere gefährden.
Auch aus London wird (über Amſterdam) gemeldet,
daß die deutſchen Unterſeeboote den Engländern jetzt auch
im Mittelmeer zu ſchaffen machen. Engliſche Dampfer
berichten, daß ſie von deutſchen Unterſeebooten verfolgt
worden ſeien. Die engliſche Geſandtſchaft in Athen hat
eine Belohnung von 500 Pfund für eine Information
über deutſche Unterſeeboote im Mittelmeer ausgeſetzt, die
zur Kaperung oder Vernichtung eines ſolchen
Unterſee=
bootes führt.
Das Vorpoſtengefecht in der Nordſee.
* Berlin, 15. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Das
am 3. Mai amtlich bekannt gegebene Gefecht zweier
deutſcher Vorpoſtenboote mit engliſchen
Streitkräften am 1. Mai in der ſüdlichen Nordſee
hat ſich nach den Berichten zweier deutſcher Fliegeroffiziere.
die Augenzeugen des Vorganges waren, folgendermaßen
abgeſpielt:
Die vier engliſchen Bewachungsfahrzeuge (im Dienſt
der engliſchen Kriegsmarine ſtehende Fiſchdampfer) „
Bar=
bados”, „CP 36½, „Collumbia 11.44‟ und „Chriſti
§ 936” und ein fünfter Dampfer ohne Namen und
Num=
mer näherten ſich dem holländiſchen Feuerſchiff „
Noord=
hinder” aus ſüdweſtlicher Richtung, als aus dem Weſten
miere beiden Vorpoſtenboote herankamen. Das
eine von ihnen ſchoß ein Torpedo auf die „Golambig‟
ab, der das Fahrzeug binnen einer hasben Minute zum
Sinken brachte. Das engliſche Bewachungsfahrzeug
ohne Nomen und Nummer ſtrich hierauf ſofort die
Fllagge und wurde daher von unſeren Vorpoſtenbooten
nicht angegriffen. Während das engliſche
Bewachungs=
fahrzeug „Barbados” von dem zweiten Vorpoſtenboot.
unter Artilleriefener genommen wurde, ſchritt das Boot,
das die „Columbia” verſenkt hatte, zur Rettung der
Beſatzung dieſes Fahrzeuges. Hierbei wurde es jedoch
von dem engliſchen Bewachungsfahrzeug „Chriſti”
be=
ſchoſſen und mußte das Rettungswerk einſtellen.
Nun=
mehr griff auch das Bewachungsjahrzeug ohne Namen
und Rumimer obwohl es wie erwähnt, die Flagge
ge=
ſtrichen hatte, in den Artilleriekampf ein den unſere
Vor=
poſtenboote abbrechen mußten, als eine Diviſion engliſcher
Torpedobootszerſtörer erſchien.
Aus vorſtehendem, einwandfrei beobachtetem
Sach=
verhalt ergiht ſich, daß das Rettungswerk unſeres
Vorpoſtenbootes durch die Engländer ſelbſt
ver=
hindert wurde und daß ſich ein engliſches
Kriegsfahr=
zeug entgegen den Grundfätzen des
Völler=
rechts am Kampfe beteiligte, nachbem es bereits die
Flagge geſtrichen hatte.
Ein „Sieg” der franzöſiſchen Flotte.
* Berlin, 15. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Am
13. Mai erſchien der franzöſiſche Kreuzer „D'Eſtées” vor
Alexandrette und ſtellte den dortigen deutſchen
Konſul in einem Ultimatum vor die Wahl, die zur
Feier des Himmelfahrtstages auf dem Konſulatsgebäude
wehende deutſche F.lgage niederzuholen oder die
Beſchießung des Konſulats zu gewärtigen. Der Konſul
entließ den Parlamentär ohne Antwort. Der nun
ein=
ſetzenden Beſchießung fiel nach dem 15. Schuß die
Fahnen=
ſtange zum Opfer. Die Beſatzung des nur 500 Meter
abliegenden Kreuzers begrüßte den erſtaunlichen Erfolg
mit ſtürmiſchem Siegesjübel. So hat nun auch die
fran=
zöſiſche Flotte mit Heldenmut ihren erſten Schlag gegen
den Beſtand des Deutſchen Reiches geführt. Sie kann
dieſen Erfolg mit Stolz in den Annalen ihrer Geſchichte
buchen und braucht nicht mehr mit Neid auf den
eng=
liſchen Seeſieg bei Bergen zu blicken.
Die Lage in Ntalien.
* Rom, 15. Mai. Meldung der Agenze Stefani.
Der König hat im Laufe des vormittags nacheinander
Marcora, Careano und Salandra empfangen.
* Aus Zürich wird der Tägl. Rundſchau berichtet:
Der Anzeiger meldet aus Rom: Die Fraktionsvorſtände
der Kammer ſind vorgeſtern in Rom zuſammengetreten,
ihre Stellungnahme ergab eine überraſchend große
Mehrheit für eine Friedenspolitik der Regierung.
Der Luzerner Tagesanzeiger meldet aus Venedig vom
13. Mai: Der Stadtrat von Venedig gibt durch
An=
ſchlag bekannt, daß die Fremden ungehindert in Venedig
bleiben können. Der Stadtrat habe zuverläſſig die
Mit=
teilung erhalten, daß eine unmittelbare
Kriegs=
gefahr nicht mehr beſtehe.
* Rom, 16. Mai. Geſtern erneuerten ſich die
Demonſtrationen in Rom in verſchärftem Maße,
ſie nahmen teilweiſe revolutzonären Charakter
an und richteten ſich unter Schmährufen auf
Deutſch=
land gegen Giolitti, der als an Deutſchland
ver=
kauft bezeichnet wurde. Auch gegen den Fürſten Bülow
wurde mit Peegtrufen demonſtrier. Er unternahmindeſſen
guich heute ſeine gewohnten Ausfahrten. Schwere
Ausſchrei=
tungen gegen Anhänger der Neutralitätsidee waren an ver=
ſchiedenen Stellen der Stadt zu verzeichnen. In den ſpäteren
Abendſtunden kam es anläßlich eines Vortrages von
d’Annunzio im Theatro Conſtanzi zu ernſten Unruhen in
der Umgebung des Theaters. Die Demonſtranten
zer=
ſchlugen die Straßenlaternen, ſodaß die ganze Via
Viminale in tiefſtes Dunkel getaucht war. Barrikaden
wurden gebaut und die Aufrührer zogen ihre Revolver.
Einen beſonderen Druck hatten die Demonſtranten
da=
durch auf die Geſchäftsinhaber ausgeübt, daß ſie das
Schließen aller Geſchäfte verlangten. Auch von Theatern,
wie zum Beiſpiel vom Theatro Quirino, wurde der
Ab=
bruch der Vorſtellungen verlangt. Aus zahlreichen
Städten, wie Mailand, Florenz, Venedig, werden
eben=
falls heftige Demonſtrationen gemeldet. Am ärgſten
ſcheint es in Mailand zugegangen zu ſein.
* Rom, 16. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.)
Die „Agenzia Stefani” gibt bekannt: Der König
hat die Demiſſion des Miniſteriums
Salandra nicht angenommen. Infolgedeſſen
bleibt das geſamte Miniſterium auf dem
Poſten.
Revolution in Portugal!
Paris, 15. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Das
Echo de Paris erfährt aus Liſſabon, daß ernſte
Unruhen ausgebrochen ſeien. Die Flotte habe an der
Aufſtandsbewegung teilgenommen. Der Präſident
der Republik ſoll geflohen ſein.
Lyon, 15. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Lyon
Républicain meldet aus Madrid: In Porto haben
große Kundgebungen ſtattgefunden. Es ſind mehrere
Bomben geplatzt. Die Polizei ſchoß auf die
Mani=
feſtanten. Zur Wiederherſtellung der Ruhe mußte
repu=
blikaniſche Garde herangezogen werden.
Paris, 15. Mai. (Ctr. Frkft.) Die Agence Havas
meldet aus Madrid: Nach den im Miniſterium des
Innern erhaltenen Auskünften iſt die Lage in
Por=
tugal ſehr ernſt. Die Verbindungen ſollen
unter=
brochen ſein. Der Aufſtand ſoll in Coimbra, Porto und
Santarem ausgebrochen ſein. In Liſſabon ſei die
Kommune proklamiert worden. Es geht ein
Gerücht von der Ermordung Coſtas. Die Truppen
ſind nicht mächtig genug, die Bewegung zu
unter=
drücken. (Frkf. Ztg.)
Madrid, 16. Mai. Meldung der Agence Havas.
Der Kommandant des Kreuzers „Vasco de Gama” ſoll
ermordet ſein. Die Garniſon von Liſſabon
bleibt dem Präſidenten treu. Nach einer ſpäteren
funken=
telegraphiſchen Meldung aus Liſſabon wurde der
Auf=
ruhr unterdrückt. Der Kapitän Martino Lima
übernahm das Kommando der republikaniſchen Truppen.
* Madrid, 16. Mai. El Mundo berichtet über die
Ereigniſſe in Liſſabon: Das Zeichen zum
Auf=
ſtand wurde um 3½ Uhr nachts durch drei Schüſſe auf der
Straße gegeben. Die im Hafen ankernden Kreuzer
er=
öffneten ſofort das Feuer. Das Schießen wurde bald
ällgemein. Gegen 4 Uhr durchzogen Truppen (Kavallerie,
republikaniſche Garde und Artillerie) die Straßen und
feuerten auf die Aufſtändiſchen. Ziviliſten durcheilten die
Kaſernen und forderten die Soldaten auf, ſich der
Auf=
ſtandsbewegung anzuſchließen. Gegen mittag war das
Schießen in der ganzen Stadt allgemein.
Schwerverwun=
dete wurden zum Arſenal gebracht. Ueberall ertönte der
Ruf: „Nieder mit der Diktatur!” Alle Matroſen
ſchloſſen ſich der Aufſtandsbewegung an. Alle
Kriegsſchiffe hißten die republikaniſche Flagge. Der
Prä=
ſident Arriaga verließ Belem und begab ſich, begleitet
von republikaniſcher Garde, nach Liſſabon. Andererſeits
berichtet der Gouverneur von Badajoz der ſpaniſchen
Re=
gierung, daß der Kreuzer „Adamaſtor” das Zeichen zum
Aufſtande durch Beſchießung Liſſabons gab. Die
Kaſer=
nen von El Cantara wurden von 200 Ziviliſten unter dem
Rufe: „Es lebe die Republik!” geſtürmt. Es gab viele
Tote und Verwundete. Die republikaniſche Garde blieb
der Regierung treu, beſetzte die Straßen, Plätze und
ſtra=
tegiſchen Punkte und zerſtreute die Menge. Mehrere
Bom=
ben explodierten. Das Kriegsſchiff „Vascode Gama”
verließ Liſſabon mit geheimer Regierungsmiſſion. Der
Eiſenbahn= und Telegraphenverkehr in der Umgegend von
Liſſabon iſt geſtört. Die Kaſerne von El Bavas blieb
treu und ſandte Truppen nach Liſſabon. In Porto Alegre
wurde eine Engländern gehörende Korkenfabrik von
Zivi=
liſten eingeäſchert. In Oporto kam es ebenfalls zu
Aufſtänden, wobei mehrere Perſonen verletzt wurden.
Der Aufſtand in Johannesburg.
Kapſtadt, 15. Mai. Das Reuterſche Bureau
meldet: Der Aufſtand in Johannesburg
wäh=
rend der letzten 36 Stunden iſt ſehr ernſt. Die
Volks=
ſcharen begannen wieder mit der Vernichtung von allem,
was deutſch iſt, oder was deutſch zu ſein ſchien und
ver=
nichteten, was noch nicht gänzlich zerſtört war. Jetzt
be=
herrſchen die verſtärkte Polizei ſowie Truppen die Lage. Der
Ausbruch der Volkswut am Mittwoch ſcheint im ganzen
Lande Nachahmung gefunden zu haben. Port Elizabeth,
Durban und Bloemfontein folgten dem Vorbilde
Johannes=
burgs. Die Menge durchzog die Straßen und rief nach
Rache für Luſitania”. Bürgerwehr und Schutzleute
wur=
den zur Hilfe gerufen, um in den Vorſtädten Unruhe
unter den Leuten zu unterdrücken, die beim Plündern
alkoholiſche Getränke erbeutet hatten. Einige der größten
Magazine am Rand mit bedeutenden Vorräten, die
Deutſchen gehören, oder Leuten, die man für Deutſche hielt,
wurden ſyſtematiſch geplündert. Meilenweit ſah man
hohe Flammenſäulen aufſteigen. An einigen Stellen wurden
Schüſſe gewechſelt. In manchen Fällen wurden die
Ge=
bäude einfach angezündet. Bei kleineren Läden, Hotels
und Kontoren holte man den Inhalt auf die Straße und
zündete ihn an. Seit Mittwoch abend iſt die Feuerwehr
beſtändig tätig, ſonſt wären ganze Straßen niedergebrannt.
In Kapſtadt wurden geſtern die Schankwirtſchaften,
Hotels und Klubs geſchloſſen. In Durban, wo die
Polizei machtlos iſt, dauern die Ausſchreitungen an. Der
Schaden im ganzen Lande dürfte eine Million Pfund
Sterling weit überſteigen. In Port Elizabeth wurden
20 deutſche Häuſer vernichtet, in Pretoria wurde das Büro
der Zeitung Volſtem überfallen. Aus Pietermaritzburg
wird gemeldet, daß die Deutſchen eiligſt flüchteten.
Die Eiſenbahnangeſtellten proteſtierten gegen die
An=
ſtellung von Deutſchen bei der Staatseiſenbahn. In
Kimberley ereigneten ſich Aufruhrſzenen wie noch nie.
Kapſtadt, 15. Mai. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Botha hat von Windhuk aus einen Erlaß
an die Bevölkerung der Union gerichtet, in dem
er die Ausſchreitungen gegen die Deutſchen bedauert, die
eines ſtarken ritterlichen Volkes nicht würdig ſeien. Wenn
auch die große Herausforderung (?) auf alle einen
ernſt=
lichen Eindruck mache, ſolle man ſich doch Taten enthalten,
die in keiner Weiſe dem Lande nützen, ſondern ihm nur
ernſte Verlegenheiten bereiten könnten.
Konſtantinopel, 16. Mai. Die
Ueber=
lebenden der „Emden” ſind unter Führung des
Kapitänleutnants Mücke in Aleppo eingetroffen. Die
Bevölkerung der reichbeflaggten Stadt bereitete ihnen
einen begeiſterten Empfang.
Verſammlung der Leiter der „Jugendwehren‟
aus der Provinz Starkenburg.
c. Zu dieſer Tagung, die geſtern vormittag im „
Kaiſer=
ſaal” ſtattfand, hatte der ſtellvertretende Vertrauensmann
des Heſſiſchen Landesverbands „Jungdeutſchland” für die
Provinz Starkenburg, Herr Provinzialdirektor Geh.
Re=
gierungsrat Fey, eingeladen, der den Vorſitz führte.
Er=
ſchienen waren u. a.; der ſtellvertretende kommandierende
General der Diviſion Generalleutnant Nöll,
Stadt=
kommandant Generalmajor Frhr. v. Lyncker,
General=
major Frhr. v. Heyl, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing,
Regierungsrat Matthias, Direktoren höherer
Lehr=
anſtalten, zahlreiche Ortsvorſtände und Leiter von
Ju=
gendwehren. Der Vorſitzende begrüßte die Herren
und wies auf den hohen Ernſt der Zeit mit ihren großen
Aufgaben hin, worunter nicht die letzte die der
Jugend=
wehr ſei, die gleichſam eine Staatseinrichtung für den
möbilen Zuſtand darſtelle. Auch ſtehe die
Jugendwehr=
bewegung, wie bekannt, allen parteipolitiſchen
Beſtrebun=
gen fern. Ihre Erfolge ſeien bereits offenkundig und
ebenſo ihre hervorragende Bedeutung gegenüber anderen
Vereinsbeſtrebungen.
Erſter Punkt der Tagesordnung ſei „die Beteiligung
bei der Jugendwehr, eine Pflicht der Jugend gegen das
Vaterland und gegen ſich ſelbſt‟ Nach ſeiner Anſicht
müſſe derjenige, welcher den Verſuch macht, das Vertrauen
der Jugend auf dieſe Sache zu erſchüttern, öffentlich
ge=
brandmarkt werden. Im Weiteren hob der Redner die
Vorteile der Beteiligung der Jugend an der Jugendwehr
hervor, die u. a. auch den Vorzug habe, die Selbſtſucht zu
bekämpfen und die Kameradſchaft zu pflegen. Daher
er=
gehe heute an die Geiſtlichen, Eltern und Lehrer aufs neue
der Ruf, die Bewegung zu pflegen. Ueberdies ſeien die
zugemuteten Opfer mit den ſchweren Pflichten der
Feld=
grauen nicht entfernt zu vergleichen. (Lebhafter Beifall.)
Regierungsrat Matthias dankt im Namen des
Miniſteriums des Innern für die Einladung. Letzteres
begrüße mit Freude die Löſung der ſo ſchwierigen
Führer=
frage, freue ſich, mit den Männern der Praxis zuſammen
arbeiten zu können und ſpreche allen bisher für die Sache
tätigen Herren ſeinen Dank aus. (Beifall.)
Generalmajor Frhr. v. Heyl freut ſich über die ſo
zahlreiche, aus allen Ständen beſuchte Verſammlung und
hofft, daß Deutſchland bis zum Siege aushalten werde.
(Beifall.) — Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing betont die
Notwendiakeit der Organiſation der Jugendwehr mit
ihrem herrlichen Programm, und ſpricht allen
Mitwirken=
den den Dank der Stadtverwaltung aus.
Der Vorſitzende teilt zu Punkt 2 der
Tagesord=
nung „Zahl und Einrichtung der Wehren in der Provinz‟
mit, daß Starkenburg die Nummern 501—568 trage, und
glaubt, daß man auch ohne Zwang zum Beitritt, der ja
mancherſeits gefordert wird, wohl auskommen könne. Im
Kreiſe Darmſtadt ſei jedenfalls das Mögliche geſchehen.
Man habe auch ein Statut verfaßt, das man den einzelnen
Wehren zur Annahme empfehle. Auch ſtellten die Wehren
Zeugniſſe aus, die für das ſpätere Fortkommen der Leute
von erheblichem Wert ſein müßten.
Herr Hoffmann=Griesheim teilt mit, daß die
jungen Eiſenbahner ungern ſämen, angeblich infolge
ſchlechter Erfabrungen. Da ſollte die Eiſenbahndirektion
aufklärend wirken. — Herr Heydt=Traiſa beklagt den
Mangel an Unterordnung ſeitens der Jugend und vermißt
in dem Statut eine Strafbeſtimmung. — Seminardirektor
Geiger=Bensheim wünſcht eine gemeinſame
Or=
ganiſation der Fortbildungsſchulle und der Jugendwehr.
ſowie Verlegung der Uebungen auf Werktage, wohin auch
gewiſſe konſeſſionelle Rückſichten hindeuteten.
Generalmajor Frhr. v. Heyl wünſcht ebenfalls eine
gewiſſe obligatoriſche Verpflichtung. Dem
ſtellvertreten=
den Generallkommando habe er bereits ſeine Anſichten
mit=
geteilt und daſelbſt volles Verſtändnis gefunden. Auch
ſei die bekannte Reſolution in dieſem Sinne dem
Kriegs=
miniſterium übermittelt worden, das darüber noch nicht
ſchlüſſig geworden ſei. Uebrigens gehe die Sache auch den
Reichstag an. Die erſte Anregung des Vorredners billige
er durchaus, während er die andere für bedenklich halte.
Uebrigens habe Profeſſor Lenhart=Bensheim, der
Vor=
ſtand der katholiſchen Jugendvereinigungen im Lande, ihn
in dieſer Beziehung einen beachtenswerten Vorſchlag
ge=
macht, den er prüfen werde. — Herr Molter=
Offen=
bachwünſcht größere Unterſtützung ſeitens der Arbeitgeber
beklagt den vielfachen Mangel an Verſtändnis bei der
Ju=
gend und hofft auf Regelung der Sache auf Grund des
Wehrgeſetzes. — Profeſſor Finger=Darmſtadt teilt
mit, daß hier 650 Jungen eingetragen ſind, worunter 60
Prozent ihre regelmäßige Pflicht tun. — Herr Möſer=
Auerbach iſt gegen jeden Zwang aus idealen Gründen
Bahnvorſteher Hartz=Auerbach wünſcht Kontrolle
ſeitens der Ortsvorſtände. — Der Vorſitzende hält die
geſetzliche Regelung zwar für wünſchenswert, jedoch
wäh=
rend des Krieges für undurchführbar. — Herr Schäfer=
Offenbach polemiſiert gegen die Ausführungen ſeines
Landsmanns. — Pfarrer Heiſer=Biblis teilt mit,
daß die katholiſchen Jugendvereine der Diözeſe die
Ju=
gendwehrbewegung begünſtigen (Beifall) und glaubt, daß
die Schwierigkeiten leicht behoben werden könnten, wenn
man ſich mit den einſchlägigen geiſtlichen Behörden in
Verbindung ſetze. Auf dem Lande bleibe im Sommer
nur der Sonntagnachmittag zur Verfügung. —
Oberſt=
leutnant v. Kalinowski=Bensheim erwartet nach
dem Kriege ein neues Wehrgeſetz, und glaubt, daß man
bis dahin warten müſſe. An Ausbildungsperſonal werde
es nicht fehlen, da alsdann Hunderte invalider
Unteroffi=
ziere u. dgl. vorhanden ſeien. — Hauptlehrer Schäfer=
König teilt einige Fälle mit, wo die Zugehörigkeit zur
Jugendwehr bereits greifbare Vorteile für das ſpätere
Fortkommen gehabt habe.
Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß die Verſammlung
nahezu einſtimmig ſich für eine Zwangsbeteiligung
aus=
geſprochen habe. Zu Punkt 3: „Beteiligung der Jugend
bei den Uebungen” und Punkt 4: „Ausbau uſw.
derſel=
ben” ſpricht Profeſſor Finger=Darmſtadt, der u. a.
die Notwendigkeit von Nachtübungen und Wettſpielen
betont und die Ausbildung in Zügen jeder anderen
vor=
zieht. Dazu ſprechen ferner Herr Molter=
Offen=
bach,. Hartz=Auerbach, Kreisſchulinſpektor Lulay=
Darmſtadt, Heydt=Traiſa, Emich=
Pfung=
ſtadt, Seminardirektor Geiger=Bensheim,
Kauf=
mann Schäfer=Offenbach. Provinialdirektor Fey
teilt einen Vorſchlag des Finanzrats Knab=Zwingenbera
zur Sache mit, den er für ſehr beachtenswert hält. Dieſe
ſowie andere Eingaben werde der Vorſtand eingehend
prüfen. Er ſchließt die Verſammlung mit dem Wunſche
nach ſtetem Fortſchreiten der ſo wichtigen Angelegenheit,
worauf ihm noch Generalmajor Frhr. v. Heyl den Dank
für die umſichtige Vorbereitung und Leitung der
Ver=
ſammlung ausſpricht. Um 1 Uhr ſchloß ſich ein
gemein=
ſames Mittageſſen an, an dem 170 Herren teilnahmen.
Für den Nachmittag war eine Vorführung Darmſtädter
Jungmannſchaften beabſichtigt.
A Beerfelden, 15. Mai. (Das
Himmelfahrt=
feſt) wurde auch diesmal, wie ſchon eine Reihe von
Jahren, begangen durch einen Gottesdienſt auf
dem Sensbacher Friedhof. Zahlreiche
Andäch=
tige waren herbeigekommen aus dem Sensbacher Tal
und von hier. Die Feſtrede hielt Herr Pfarrer Hickel
vom Eliſabethenſtift in Darmſtadt. In der zweiten
Hälfte ſeiner Ausführungen ſchilderte Redner in
ſpannen=
der Weiſe die Kriegstätigkeit der genannten Anſtalt. Die
Geſänge begleitete der hieſige Poſaunenchor.
Landwirtſchaftliches.
Die Verteilungsſtelle für
Futter=
mittel in Darmſtadt gibt bekannt, daß die von den
ört=
lichen Ausführungsſtallen (Großh. Bürgermeiſtereien oder
Genoſſenſchaften) gemachten Beſtellungen auf
Schnitzel wegen Knappheit der Beſtände nur in ſehr
ge=
ringem Maße berückſichtigt werden konnten. Dagegen kann
ie beſtellte Menge von zuckerhaltigen Futtermitteln
ge=
liefert werden. Viehhalter, welche noch Bedarf an
Me=
laſſefutter oder Zuckerfutter haben, wollen ihre Beſtellung
ſofort bei der örtlichen Ausführungsſtelle anmelden und
an die Zentralgenoſſenſchaft der Heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Konſumvereine in Darmſtadt weitergeben laſſen.
Literariſches.
Die Kriegsflotten der kämpfenden
See=
mächte im Weltkriege. Im Verlage von J. Harder,
Altona a. Elbe, iſt in dieſen Tagen eine intereſſante Karte
herausgekommen, die im gegenwärtigen Weltkriege
natur=
gemäß ganz beſondere Beachtung finden dürfte.
Regierungs=
baumeiſter a. D. Profeſſor R. Spalckhaver hat an der
Hand des einſchlägigen Materials eine Ueberſicht der
See=
ſtreitkräfte der einzelnen im Kampfe ſtehenden
Flotten=
mächte zuſammengeſtellt, die es jedem ermöglicht, durch
Streichen der verloren gegangenen Schiffseinheiten ſich
über die noch vorhandenen Streitkräfte zur See Klarheit
zu verſchaffen. Der Preis — 25 Pfg. — iſt ſehr billig zu
nennen.
— „Das moderne Unterſeeboot” behandelt
ein intereſſanter Artikel im neueſten 17. Kriegshefte der
illuſtrierten Zeitſchrift . Zur Guten Stunde‟ An der
Hand vorzüglicher Illuſtrationen lernen wir die wichigſten
Apparate und Maſchinenkunktionen dieſer für uns ſo
bedeutungsvoll gewordenen Waffe kennen. Auch andere
Beiträge in dieſem Heft der beliebten Zeitſchrift „Zur
Guten Stunde” (Deutſches Verlagshaus Vong & Co.,
Berlin W57, Preis des Vierzehntagebeftes 40 Pfg.)
ent=
halten viel Belehrendes und Wiſſenswertes für dieſe ernſte
Zeit. Sowohl der vaterländiſche Roman „Schwert
Sieg=
frieds heraus — wider Albions Gold” von Heinrich Vollrat
Schumacher, wie Marie Stahls ſpannende Erzählung
Der Platz an der Sonne” werden allgemeinen Beifall
finden. Von den vielen vorzüglich reproduzierten Bildern
möchten wir beſonders hervorheben „Denſterhenden Mozart,
der ſich ſein Requiem vorſplelen läßt und die „Torpedierung
eines engl chen Transportdampfers durch ein ein deutſches
Unterſeeboot”
Ueber die Bereitung von Gemüſen.
Gerade in dieſem Sommer fällt den Gemüſen eine
viel größere Bedeutung als Nahrungsmittel zu als in
ſonſtigen Jahren, und wir müſſen deshalb bei dem
gro=
ßen Nährwert, den ſie bieten, Gemüſe in jeder Form und
Art täglich auf unſeren Tiſch bringen. Rezepte im
ein=
zelnen ſind zur Genüge bekannt und finden ſich auch im
Heſſiſchen Kriegskochbuch (zu haben in allen
Buchhand=
lungen und im Stadthaus Zimmer 26). Hier mögen nur
einige allgemeine Grundſätze für die zweckmäßigſte
Aus=
nutzung der Gemüſe gegeben werden. Beim Kochen
fri=
ſcher Gemüſe läßt ſich die größte Abwechſelung erzielen.
Dabei iſt zu bemerken, daß gerade die Gemüſe ihres
eigen=
artigen Geſchmackes wegen ſehr geeignet ſind, in
weite=
ſtem Umfange mit anderen Nahrungsmitteln gerleinſam
zubereitet zu werden, vor allem mit ſolchen, denen ein
beſonderer Wohlgeſchmack fehlt, die aber andererſeits
er=
gänzende Nährwerte in größter Fülle bieten. Hier
kom=
men beſonders Kartoffeln, Reis und ähnliche Stoffe in
Betracht. Man kann das Zuſammenkochen ſolcher
Ge=
müſe mit reichlich Kartöffeln, unter Beifügung von
ge=
ringen Mengen Fett oder fettem Fleiſch als eine der
wich=
tigſten Grundlagen der täglichen Küche bezeichnen. Es
genügt ſchon eine relativ geringe Menge dieſer Zulagen,
um die ſo bereiteten Gerichte ſehr wohlſchmeckend zu
machen. Fett kann durch genügende Mengen Stärke, z. B.
Kartoffeln, erſetzt werden. Dieſe Gerichte, zu denen man
alle möglichen Gemüſearten verwenden kann, werden
gleich mit etwas Fett oder Waſſer beigeſetzt, Fleiſch,
Kar=
toffeln und allerlei Gemüſe, wie es die Jahreszeit gerade
bietet, hinzugefügt. Sie eignen ſich beſonders zur
Zube=
reitung in der Kochkiſte. Als Eiweißquelle kann man
fer=
ner den Gemüſen ſtatt Fleiſch auch Seefiſch zuſetzen, z. B.
die billigen Stock= oder Klippfiſche, im übrigen aber auch
Schellfiſche, Kabljau, Heringe uſw. Dies werden Gerichte
von beſonderem Wohlgeſchmacke. So ergibt z. B. ein
Zu=
ſammenkochen von Fiſch mit Reis oder Kartoffeln und
Sauerkraut eine hervorragend wohlſchmeckende Speiſe.
Bei Spinat, Spargel und ähnlichen Gemüſen, die erſt in
Salzwaſſer abgebrüht werden müſſen, ſchüttet man dieſe
Brühe nicht fort. Sie enthält wichtige Nährſtoffe und iſt
zum Auffüllen der Suppen ſehr geeignet. Faſt ſämtliche
Gemüſe, wie Karotten, Blumenkohl, Erbſen, Bohnen,
Spargel, Radieschen, Weiß= und Rotkraut geben einen
nahrhaften, vorzüglichen Salat für den Abendtiſch, dieſer
mit Kartoffeln ein auskömmliches Abendgericht.
Das Trocknen der Gemüſe im Bratofen oder in der
Sonne iſt auch zu wenig bekannt. Die getrockneten
Ge=
müſe werden in Leinwandſäckchen luftig aufbewahrt und
ſind im Winter eine wertvolle Ergänzung des
Küchen=
zettels. Erbſenhülſen und Spargelſchalen trockne man
ebenfalls. Sie ſind eine gute Würze für Suppen. Hat
man mehr dieſer Hülſen oder Schalen, als man trocknen
will, ſo koche man ſie friſch im Waſſer ab und benütze ſie
zur Suppe. Wenn man die Haut an den Erbſenhülſen
ab=
zieht, ſo kann man den Reſt ſehr gut dem Erbſengemüſe
oder der Suppe zuſetzen.
Grüner Salat, der ſich nicht richtig ſchließt, und der
am Schießen iſt, gibt ein ſehr gutes Gemüſe, zubereitet
wie Spinat. Die Strünke aller Kohlarten kann man
llein ſchneiden und den Suppen zuſetzen.
Rhabarberſproſſen und =blätter, ſowie alle
wildwach=
ſenden Gemüſe (ſ. Heſſiſches Kriegskochbuch) ſind in dieſer
Zeit nicht zu unterſchätzen. Es wäre auf das dringendſte
zu winſchen, daß die deuſchen Hausftanen es einſehen
lernten, ein wie außerordentlich großes Hilfsmittel der
Küche die weitgehendſte Verwendung der billigen Gemüſe
iſt. Dieſe Ueberzeugung wird über die augenblickliche
Kriegslage hinaus fortbeſtehen, und unſere guten, deutſchen
Gemüſe werden wieder die Stelle einnehmen, die ſie bei
unſeren Großvätern inne hatten, und die ihnen zum
gröd=
ten Teile heute noch auf dem Lande und in vielen anderen
Ländern zugeſprochen wird.
(Städtiſche Zentrale für Volksernährung.)
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Dankſagung.
Allen denen, die bei dem uns
be=
troffenen ſchweren Verluſte ihre
herz=
liche Teilnahme bewieſen haben, ſage
innigſten Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Wilh. Klein.
(7608
Darmſtadt, 16. Mai 1915.
Tagestalender.
Montag, 17. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½
Uhr (außer Abonnement): „Alt=Heidelberg”.
Monatsverſammlung des Geflügel= und
Vogel=
zuchtvereins „Ornis” um 8½ Uhr in der „Stadt
Pfung=
ſtadt”.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 18. Mai.
Gold= und Silbergegenſtände=
Verſteige=
rung um 2 Uhr im Städtiſchen Leihamt.
Städtiſches Muſeum (Schloßgraben 9). Geöffnet
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und
Frei=
tags von 11—1 und 3—5 Uhr, bei freiem Eintritt. —
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 10—1
Uhr (Eintritt 30 Pfg.).
Gewerbemuſeum (Neckarſtraße 3). Täglich geöffnet
von 11—1 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch werktags
nachmittags von 3—5 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckeref.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Bekanntmachung
betreffend das Peitſchenknallen.
Infolge ſtändiger Beſchwerden über unnötiges Peitſchenknallen
erſuchen wir die Lenker von Fuhrwerken wiederholt, ſich nur in
dringender Gefahr zur Verhütung von Unfällen durch
Peitſchen=
knallen, ſonſt ſtets durch einfachen Zuruf, bemerkbar zu machen.
Ein Gebot der Sitte und des Anſtandes iſt es insbeſondere,
vor Krankenhäuſern, vor den Hochſchulanſtalten, vor Gerichts=,
Ver=
waltungsgebäuden, vor Schulhäuſern und Kirchen das
Peitſchen=
knallen völlig zu unterlaſſen.
Unnötiges oder mutwilliges Peitſchenknallen wird nach § 4 der
Verordnung betr. die Verhütung von Ung ücksfällen durch Fuhrwerke
vom 13. Juli 1842 und § 12 der Droſchken=Ordnung für Darmſtadt
vom 15. September 1906 beſtraft.
Die Schutzmannſchaft iſt angewieſen, gegen unnötiges
Peitſchen=
knallen mit Strafanzeigen vorzugehen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
(7566
Dr. Reinhart.
Futterverſteigerung.
Die am 11. d. Mts. vorgenommene Verſteigerung der
Fütter=
nutzung von einem Teil der ſtädtiſchen Pallaswieſe iſt genehmigt.
Die Mähſcheine können bei der Stadtkaſſe in Empfang
ge=
nommen werden und müſſen bis längſtens 25. d. Mts. abgeholt ſein.
Nutzungszeit bis einſchließlich 5. Juni I. Js.
Darmſtadt, 12. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
7596oi)
J. V.: Ekert.
Hauswittſchaftliche Lortbildungsſchule.
Abendkurſe in Kochen und Handarbeiten.
Ende Mai ſollen in allen Abteilungen (Rundeturmſtraße,
Lagerhausſtraße und Hermannsſtraße) beſondere Abendkurſe
er=
öffnet werden. Mädchen und Frauen, denen der Beſuch der
Tages=
kurſe unmöglich iſt, werden in dieſen Abendkurſen im Kochen,
Ein=
machen und Einkochen von Früchten, ſowie im Nähen, Flicken
und Stopfen unterrichtet.
Die Zahl der Unterrichtsabende iſt auf 60 feſtgelegt.
Die Verteilung derſelben auf die einzelnen Wochen und Tage
unterliegt ſpäterer Vereinbarung.
Die Unterrichtszeit liegt zwiſchen 7—10 Uhr abends.
Das Schulgeld für den Kurſus beträgt:
a) Für hieſige Schülerinnen 2 Mk.
b) „ auswärtige „ 4 Mk.
Es iſt bei der Anmeldung zu entrichten.
Anmeldungen von Teilnehmerinnen aus dem Stadtbezirk
Darmſtadt werden Montag, den 17. Mai, von 7—8 Uhr abends,
in der Schulküche Rundeturmſtraße 11 und von ſolchen aus dem
Beſſunger Bezirk Dienstag, den 18. Mai, von 7—8 Uhr abends,
in den Fortbildungsſchulräumen Hermannsſtraße 21 von dem
Leiter der Schule entgegengenommen.
(7519sgo
Darmſtadt, den 14. Mai 1915.
Der Vorſtand:
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
Aufforderung.
(Stadtwald).
Die Sorge um Fernhalten des Wildſchadens von den im
Intereſſe der Volksernährung planmäßig jetzt mit Feld= und
Garten=
gewächſen beſtellten Feld= und Waldgrundſtücken veranlaßt uns, die
Herren Jagdpächter der ſtädtiſchen Jagdgebiete zum vermehrten
Abſchuß und Fang der wilden Kaninchen hiermit eindringlichſt
aufzufordern.
Darmſtadt, den 14. Mai 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
7597a)
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Dienstag, den 22. Juni 1915,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die dem Heinrich Schäfer und
deſſen Ehefrau, Karoline, geb.
Geiger dahier, zugeſchriebenen
Lie=
genſchaften:
Flur Nr. qm
VI 487 77 Grasgarten
Moosbergſtraße,
VI 487¾/10 193 Hofreite
Moos=
bergſtr. Nr. 94,
VI 4877/10 95 Grasgarten (
Vor=
garten) daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
(K76/14
Die Genehmigung der
Verſteige=
rung wird auch dann erfolgen,
falls kein der Schätzung
entſprechen=
des Gebot eingelegt wird und
andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen.
Darmſtadt, 11. Mai 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Frantz. (IX,7598
Bekanntmachung.
Dienstag, den 8. Juni I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſollen die den Techniker Emil
Walter Eheleuten dahier
zuge=
ſchriebenen Immobilien:
Flur Nr. qm
III 140 216 Hofreite
Löffel=
gaſſe Nr. 26,
III 580 152 Hofreite
Moller=
ſtraße Nr. 34,
III 580/10 129 Grabgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II, zwangsweiſe verſteigert
(K22/15
werden.
Darmſtadt, 2. Mai 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII6902
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MARKT 7
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etwaiger auf dem Anweſen
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der Hypothekenſchuld wird bis zum
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Blattes gebeten.
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Alexanderſtraße 18.
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Großh. Hoftheater.
Montag, den 17. Mai:
Außer Abonnement.
Volks= u. Garniſons=
Wohltätig=
keits=Vorſtellung für die
Pen=
ſionskaſſe des Hoftheaters.
Alt=Heidelberg.
Schauſpiel in 5 Akten
von Wilhelm Meyer=Förſter.
Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
KarlHeinrich,
Erb=
prinz v. Sachſen=
Karlsburg . . . Frz. Schneider
Staatsminiſter v.
Haugk, Exzell. . Johs. Heinz
Hofmarſch. Frhr.
v. Paſſarge, Exz. Heinrich Hacker
Kammerherr von
Breitenberg . . Hans Debus
Kammerh. Baron
von Metzing. . Herm. Knispel.
Dr. phil. Jüttner Adolf Jordan
Lutz, Kammerdien. Rich. Jürgas
Graf von
Aſterberg
Hs. Baumeiſter
Karl Bilz
Frz. Herrmann
Kurt
Engel=
brecht
*15 Emil Kroczak
v. Banſin
* Fr. Jachtmann
v. Reinecke
Georg Syguda
v. Wedell, Saxo=
.Br. Harprecht
Boruſſige
Ludwig Wenzel
Erſter
Zweiter
.Kurt Schüppel
. Otto Wolf
Dritter
Vierter 18
. Br. Waigandt
Rüder, Gaſtwirt. Paul Peterſen
Frau Rüder . . Agn. Wisthaler
Frau Dörffel, d.1Minna Müller=
Hanno
Tante .
. K. Weſtermann
Kellermann
Käthie
. Käthe Gothe
Ein Muſikus . . Karl Weber
Schöler=
. Adolf Klotz
mann,
. . A. Fleiſchmann
Glanz,
Reuter, & . . Edm. Göllnitz
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz:
1.—12. Reihe 1.65 ℳ, 13.—19.
Reihe 1.15 ℳ, Parterre 1.15 ℳ,
Proſzeniumsloge 2.15 ℳ,
Mittel=
loge 2.15 ℳ, Balkonloge 2.15 ℳ,
I. Rang 2.15 ℳ, II. Rang 1.15 ℳ,
I. Galerie 55 ₰, II. Galerie 45 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7 Uhr. — Ende nach 9½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Dienstag, 18. Mai: 162. Ab.=Vſt.
A 41. „Aleſſandro Stradella‟.
Hierauf: „Die Puppenfee.”
Kleine Preiſe Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 19. Mai: Außer Ab.
Erſtes Gaſtſpiel des k. k.
Kammer=
ſängers Leo Slezak. Der
Troubadour.‟ Gew. Preiſe.
Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 20. Mai: 163. Ab.=
Vorſt. C 41. Zum erſten Male
wiederh.: „Schneider Wibbel”.
Kl. Preiſe. Anfang 7½ Uhr.