Darmstädter Tagblatt 1915


, Sonntag, den 9. Mai.

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Bezugspreis:
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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Die Tätigkeit unſerer Marine. Die Verſenkung der Luſitania‟. Italien vor der
Entſcheidung. Der wirtſchaftliche Niedergang Englands. Der Lügenfeldzug. Das engliſche Parlament und die
U=Bootgefangehen. Der japaniſch=chineſiſche Konflikt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 8. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Vor Zeebrügge brachten unſere Küſten=
batterien
geſtern abend einen feindlichen Zer=
ſtörer
zum Sinken.
Auf dem größten Teil der Front fanden
die üblichen Artilleriekämpfe ſtatt, die ſich an
einzelnen Stellen, ſo bei Ypern, nördlich
Arras, in den Argonnen, auf den Maas=
höhen
zeitweiſe ſteigerten. Zum Infanterie=
kampf
kam es nur in den Vogeſen. Hier griffen
die Franzoſen unſere Stellungen bei Steina=
brück
beiderſeits des Fechttales nach ſtunden=
langer
Artillerievorbereitung abends an. Sämt=
liche
Angriffe ſcheiterten unter ſtarken Verluſten
für den Feind.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Libau in deutſchem Beſitz.
Unſere gegen Liban vorgehenden
Truppen ſetzten ſich in den Beſitz die=
ſer
Stadt. Hierbei fielen 1600 Gefangene,
12 Geſchütze und 4 Maſchinengewehre in ihre
Hände.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Verfolgung des geſchlagenen
Feindes durch die Armeegruppe Mackenſen
und die anſchließenden Verbündeten iſt auch
geſtern, von einigen erfolgreichen Nachhut=
kämpfen
abgeſehen, in ſtetem Fluß geblieben.
Unſere Vortruppen haben am Abend bereits
den Wislok in der Gegend Krasno über=
ſchritten
. Das gemeinſame Handeln aller
beteiligten Heeresteile im Vorwärtsdrängen
führte zum Abſchneiden nicht unbeträcht=
licher
ruſſiſcher Kräfte, wodurch die
Geſamtzahl der ſeit 2. Mai auf dem
galiziſchen Kriegsſchauplatz gemachten Ge=
fangenen
bis jetzt auf etwa
70000
geſtiegen ſein dürfte, allein wurden den Ruſſen
38 Geſchütze, darunter 9 ſchwere, abgenommen.
Oberſte Heeresleitung.
* (Ctr. Bln.) Der Kriegsberichterſtatter im
öſterreichiſch=ungariſchen Preſſequartier
berichtet unterm 7. Mai: Nachdem geſtern nachmittag die
vierte Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand die Ruſſen
von den Bergſtellungen ſüdweſtlich Pilzno geworfen hatte,
erreichte ſie abends Pilzno ſelbſt und damit die Wisloka=
ſenke
. Dieſe wurde in ihrer ganzen Breite bezwungen.
Die Reſte der geſchlagenen dritten Armee unter Radko
Dimitriew fluten auf Dynow und Sanok zurück, während
die Verbündeten in Radyno einzogen. Von Süden rückt
die dritte öſterreichiſche Armee Boroevic, die bereits ſämt=
liche
Paßübergänge der Duklaſenke in Hän=
den
hat, gegen die zurückgehende ruſſiſche Beskiden=
armee
nach, die verzweifelte Verſuche macht, durch die
den Weg ſperrende deutſche Armee Mackenſen nach Nord=
oſten
durchzubrechen. Das ſchwierige Gelände verzögert
zwar die Erledigung, doch darf die Beskidenarmee im

allgemeinen ſchon als unbedingt verloren
gelten. Nur am Lubkowpaß halten ſich die Ruſſen noch
gewaltſam, um die weitere Aufrollung ihrer Karpathen=
front
zu verhindern. Dem gleichen Zweck dienen auch die
wütenden ruſſiſchen Angriffe gegen den Zwinin und die
Oſtryhöhe, die allmählich mit den Kämpfen in Südoſt=
galizien
ſich verſchmelzen und ſich dadurch zu einer großen
zweiten Schlacht auswachſen. Sowohl die kombinierte
Südarmee unter General von Linſingen wie die öſter=
reichiſch
=ungariſche Armee Pflanzer=Baltin ſchlugen ſämt=
liche
Sturmangriffe zurück. Der vollſtändig geſchlagene
Teil der ruſſiſchen 3. Armee wird auf mindeſtens vier
kriegsſtarke aufgefüllte Korps geſchätzt. Davon ſind 30
Prozent in Gefangenſchaft geraten, 20 Prozent tot und
kaum 50 Prozent entkommen. Aber auch von der noch
übrigen Hälfte dürfte noch ein erheblicher Teil in unſere
Hand fallen, weil die Seiten faſt vollſtändig abgeſchnitten
ſind und die verfolgenden Truppen des Generaloberſten
von Mackenſen die Nachhuten hart bedrängen. Was ſich
bei und nördlich Tarnow noch halten konnte, iſt mit zwei
Korps zu veranſchlagen und hat bereits ſo ſchwer gelitten,
daß ſich nur wenig davon retten dürfte. Von den in den
Rückzug mit hineingeriſſenen Beskidenkorps ſind bis jetzt
gegen 20000 Mann abgefangen. Die Einbuße der Ruſſen
in den Kämpfen durch Tote, Gefangene oder
Schwerverwundete dürfte insgeſamt ſchon
die Ziffer 100000 erreichen, die ſich durch Ab=
fangen
der Beskidenarmee noch verdoppeln würde.
* Berlin, 7. Mai. Wie der Berliner Lokalanzeiger
aus Wien berichtet, wird aus Krakau gemeldet: Der
ruſſiſche Kommandant von Przemysl hat angeordnet,
daß die Verwundeten und Kranken aus der Feſtung nach
Rußland gebracht werden.

Die Tätigkeit unſerer Marine.

* Berlin, 8. Mai. (W. T. B. Amtlich.)
Am 7. Moi wurde vor Zeebrügge der eng=
liſche
Zerſtörer Maori durch das Feuer
unſerer Küſtenbatterien zum Sinken ge=
bracht
. Der Zerſtörer Cruſader, der zur
Unterſtützung heranzukommen ſuchte, wurde
gezwungen, ſich zurückzuziehen und ſeine aus=
geſetzten
Rettungsboote im Stiche zu laſſen. Die
ganze Beſatzung des Maori ſowie die
Bootsbemannungen des Cruſader wurden von
unſeren Fahrzeugen gerettet und nach Zeebrügge
gebracht; im Ganzen 7 Offiziere, 88 Mann.
Bei dem Vorgehen unſerer Truppen gegen
Angriff durch Beſchießung von See
unterſtützt.
Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabs:
gez. Behncke.

Die Verſenkung der
Luſitanig‟.

* Die Verſenkung der Luſitania erfolgte
an der Südſpitze Irlands. Der Direktor der
Cunardlinie teilte dem Liverpool Evening Expreß mit,
die Luſitania ſei acht Meilen von der drahtloſen
Station Old Head verſenkt worden. Dieſe Station
liegt an der Südſpitze Irlands, unterhalb Queenſtowns
und Kinſales. Queenſtown liegt an dem Cork=Hafen.
Zur Torpedierung der Luſitania
erinnert der Berliner Lokalanzeiger daran, daß das Schiff
ſich Anfang Februar aus Furcht vor einem deutſchen An=
griff
nicht ſcheute, zu dem Mittel der falſchen Flagge Zu=

flucht zu nehmen. Am 8. Februar erzählten Paſſagiere
der Luſitania, die in Liverpool eintrafen, daß, als ſich
das Schiff der iriſchen Küſte näherte, eine drahtloſe Wei=
ſung
der Admiralität anlangte, das Schiff ſolle die ameri=
kaniſche
Flagge hiſſen. Dieſer Fall des Mißbrauchs der
amerikaniſchen Flagge hatte zur Folge, daß die Vereinig=
ten
Staaten in England vorſtellig wurden und Grey eine
Erklärung in ſeiner ausweichenden Art abgab. In der
Tägl. Rundſchau wird hervorgehoben, daß kein Menſch
das engliſche Rieſenſchiff vor dem Schickſal bewahrt habe,
das ihm an der engliſchen Küſte zugedacht war und das
man vor acht Tagen in Liverpooler Schiffahrtskreiſen mit
lächelnder Miene aus dem Bereich des Möglichen hinweg=
wies
. Alfred Vanderbilt war telegraphiſch davor ge=
warnt
worden, die Reiſe von Neu=York nach England
auf der Luſitania anzutreten. Er erhielt ein Tele=
gramm
, daß die Luſitania torpediert werden würde.
Die Luſitania war ſeit Ausbruch des Krieges als
Hilfskreuzer armiert.
* London, 8. Mai. Das Reuterſche Bureau meldet:
die Torpedierung der Luſitania erfolgte ge=
ſtern
mittag 2 Uhr 33, nach einer anderen Meldung 2 Uhr
15 Min. Das Schiff blieb noch 20 Minuten flott. Paſſa=
giere
und Bemannung zählten zuſammen 1900 Perſo=
nen
, nach einem anderen Bericht 1978, und zwar 290 I.,
662 II., 361 III. Klaſſe und 665 Mann Beſatzung. Zwanzig
Boote konnten zu Waſſer gelaſſen werden. Nach einer Mel=
dung
der Admiralität wurden 500600 Ueberle=
bende
in Queenstown an Land gebracht. Viele mußten
ins Krankenhaus gebracht werden, mehrere ſtarben. Auch
in Kinsdale iſt eine Anzahl von Paſſagieren gelandet wor=
den
. Der Hafenadmiral von Queenstown ſandte eine
Anzahl kleiner Flugzenge nach der Stelle, wo der Damp=
fer
ſank.
In London hat das Verſenken der Luſi=
tania
große Erregung und Beſtürzung hervorgerufen,
da es für unmöglich gehalten wurde, daß ein Schiff von
der Schnelligkeit der Luſitania Gefahren ausgeſetzt ſein.
könne. Man glaubt, daß die größte Zahl der an Bord
befindlichen Perſonen gerettet werden konnte.
*
Die Warnung, welche der deutſche Botſchaf=
ter
in Waſhington, Graf Bernſtorff, an die mit engli=
ſchen
Schiffen über den Atlantiſchen Ozean fahrenden Rei=
ſenden
erlaſſen hat, hat folgenden Wortlaut:
Reiſende, die beabſichtigen, ſich für eine Reiſe
über den Atlantiſchen Ozean einzuſchiffen, werden daran
erinnert, daß zwiſchen Deutſchland und ſeinen Ver=
bündeten
und Großbritannien und ſeinen Ver=
bündeten
der Kriegszuſtand beſteht. Die Kriegs=
zone
umfaßt die Gewäſſer, welche die britiſchen Inſeln
Libau haben unſere Oſtſeeſtreitkräfte den herühren. Nach der formellen Ankündigung, die von
der Kaiſerlichen Regierung gegeben iſt, ſind Schiffe, welche
die Flagge Großbritanniens oder eines ſeiner Verbünde=
ten
führen, der Zerſtörung in dieſen Gewäſſern ausgeſetzt,
und Reiſende, die in der Kriegszone in Schiffen Groß=
britanniens
oder ſeiner Verbündeten fahren, tun dies auf
ihre eigene Gefahr.
Waſhington, 22. April. Kaiſerlich Deutſche Botſchaft.
Die engliſch=amerikaniſche Preſſe, wie beiſpielsweiſe
die Times, hat dieſe Notiz nicht nur für einen neuen
deutſchen Bluff, ſondern geradezu für einen unzeitge=
mäßen
und ungewöhnlich unverſchämten Streich erklärt,
der nur darauf berechnet ſei, die Amerikaner zu erſchrecken
und den britiſchen Handel zu ſchädigen. Daß die Mühe
umſonſt ſein werde, ſei eine ausgemachte Sache. Auf die
mehr als tauſend Paſſagiere der Luſitania habe dieſe
Drohung nicht den geringſten Eindruck gemacht. Es ſei
überflüſſig zu ſagen, daß die amerikaniſche Oeffentlichkeit
nicht auf ſolche kindiſchen Hinweiſe hereinfalle auf eine
Sache, von der ſie zu begreifen beginne, daß ſie gar nicht
exiſtiere.

[ ][  ][ ]

* Die Kölniſche Zeitung ſchreibt: Die Lu=
ſitania
durch einen Torpedoſchuß verſenkt! Die
Nachricht wird im deutſchen Volke mit unverhohlener
Befriedigung vernommen werden, denn ſie beweiſt den
Engländern und aller Welt, daß es Deutſchland mit dem
Tauchbootkrieg ernſt iſt, daß dieſe unſere Waffe gerade
ſo furchtbar iſt und den Feind gerade ſo ſchmerzlich treffen
kann, wie unſere 42=Zentimeter=Geſchütze. Ein einziger
wohlgezielter Schuß hat das zweitgrößte Schiff der Welt,
einen Rieſendampfer von 32550 Tonnen, vernichtet , das
iſt ein furchtbarer Schlag für die engliſche Handelsmarine.
Und es iſt eine noch furchtbarere Drohung; denn hin=
fort
wiſſen die Engländer, daß unſere Tauchboote ſich die
beſten und wertvollſten Ziele für ihre Angriffe nicht wer=
den
entgehen laſſen, ſondern unnachſichtlich auch ſie ver=
michten
werden, wo ſie ſie treffen. Ein Schauder wird die
Engländer durchrieſeln bei dieſer Kunde, und ſie werden
endlich ſpüren, wie die Vergeltung ſchmeckt für den nichts=
würdigen
Hungerkrieg, den ſie uns angeſagt haben. Sie
werden natürlich wieder ein gewaltiges Geſchrei erheben
über die ſogenannte barbariſche Kriegführung der Deut=
ſchen
, die unſchuldige Nichtkämpfer in Tod und Gefahr
bringe. Aber ſie werden nichts darüber ſagen, daß die
Luſitania eine Füllevon Kriegsmaterial
für England und ſeine Verbündeten an
Bordhatte und außerdem mit mindeſtens zwei am Heck
aufgeſtellten 12=Zentimeter=Kanonen bewaff=
net
war. Sie war gerüſtet und bereit, jedem Tauchboot,
das ihr nahte, den Todesſchuß beizubringen, wenn ſie es
vermöchte. Darum war es keinem Tauchboot möglich, die
Rettung der Reiſenden zu bewirken, ehe es zur Verſenkung
des Schiffes überging. Es wird keinen Deutſchen geben,
der das nicht bedauert und beklagt, aber die Schuld an
ihrem Untergang tragen doch nur ſie ſelbſt, da ſie ſich einem
Schiffe anvertrauten, von dem ſie wußten, daß es die Ge=
wäſſer
aufſuchen werde, wo Deutſchland den Tauchboot=
krieg
verkündet hatte. Das gilt für die engliſchen Nicht=
kämpfer
, die ſich an Bord befanden, es gilt natürlich aber
auch für die neutralen Reiſenden, von denen die Mehrzahl
Amerikaner ſein werden. Das amerikaniſche Publikum
hat die Gefahren einer Reiſe nach England bisher mit
nahezu vermeſſener Leichtfertigkeit behandelt, ſo daß der
deutſche Botſchafter in Waſhington ſich noch vor kurzem
veranlaßt ſah, durch eine Anzeige in den Zeitungen auf
dieſe Gefahren aufmerkſam zu machen. Sind nun, wie es
ſcheint, viele und angeſehene Amerikaner bei der Vernich=
tung
der Luſitania umgekommen, ſo beklagen wir das
doppelt, müſſen aber auch hier die Schuld allein ihnen
ſelber zuſchreiben.
Uebrigens war es die Luſitania die bei ihrer erſten
Ausreiſe von London nach der Verkündung des deutſchen
Tauchbootkrieges die amerikaniſche Flagge hißte. Als ſie
am letzten Samstag von Neu=York abfuhr, hieß es, die
Fahrgäſte ſeien telegraphiſch vor der Reiſe gewarnt wor=
den
. In Parentheſe ſei endlich noch bemerkt, daß die Lu=
ſitania
jenes Schiff war, welches ſeinerzeit eigens zu dem=
Zwecke gebaut wurde, dem Hapagdampfer Deutſchland‟
den Rekord der Schnelligkeit, den dieſer bis dahin hielt,
das blaue Band des Atlantiſchen Ozeans abzujagen.
Nun hat der Jäger durch ein deutſches Torpedo den Tod
gefunden.

Italien vor der Entſcheidung.

* Aus Rom, 8. Mai, wird der Frkf. Ztg. gemeldet:
Der Miniſterrat von Freitag, der zweieinhalb Stun=
den
im Palazzo Braſchi tagte, faßte offenbar Beſchlüſſe
von größter Tragweite, was durch das abſolute
Stillſchweigen beſtätigt wird, das die Regierung darüber
bewahrt. Nur ein Gegenſtand der Beratungen, die Feſt=
ſetzung
der Eröffnung der Kammer auf den 20. Mai,
wurde amtlich bekannt gegeben. Dagegen machten die
Miniſter nach Schluß der Sitzung den im Vorzimmer war=
tenden
Journaliſten und Abgeordneten nicht die üblichen
Mitteilungen, ſondern gingen mit bezeichnender Eile vor=
bei
. Mit größter Spannung wird erwartet, welchen Vor=
wand
Italien ergreifen würde, um den Krieg gegen
ſeine alten Verbündeten zu beginnen. Ge=
rüchte
laufen um, daß die Kriegserklärung nicht an die
Zentralmächte, ſondern an die Türkei wegen angeb=
licher
Verletzung des Friedensvertrags von Lauſanne er=
folgen
ſoll.
Der Aufſchub der Einberufung des Par=
laments
wird verſchieden kommentiert. Die meiſten
neigen zu der Anſicht, daß die Maßregel kein Beweis iſt
für eine Abſicht der Regierung, das Parlament vor die
vollzogene Tatſache der Intervention zu ſtellen, da ein
neuer naher Termin feſtgeſetzt iſt. Denn andernfalls hätte
die Regierung die Einberufung des Parlaments auf un=

beſtimmte Zeit verſchoben. Wahrſcheinlich iſt, daß die Re=
gierung
nach dem Stand der diplomatiſchen Verhandlun=
gen
nicht annehmen konnte, daß dieſe bis 12. Mai ſoweit
für die parlamentariſche Erörterung reif ſein werden, und
daß ſie glaubt, dies werde am 20. Mai der Fall ſein. Von
vielen wird dies als gutes Zeichen aufgefaßt.
Fürſt Bülow hatte geſtern eine längere Un=
terredung
mit dem König.
* Mailand, 8. Mai. (Ctr. Frkft.) Die Mobi=
liſation
Italiens iſt in vollem Gange, obwohl ſie
bisher noch nicht offiziell angeordnet wurde. Die Bahn=
höfe
ſind militäriſch beſetzt; überall ſteigen Reſerviſten ein.
In den Kaſernen werden die Einkleidungen vorgenommen;
die Soldaten tragen ſchon naturfarbenes Schuhzeug.
TU Paris, 8. Mai. Journal des Debats unter=
zieht
die Intereſſen, die Italien wie Serbien in
der Adria beſitzen, einer eingehenden Betrachtung und
nimmt dabei Bezug auf die Gerüchte über Verhandlungen
gewiſſer neutraler Mächte mit den Verbündeten. Dieſe
Gerüchte ſeien in Serbien bekannt geworden und hätten
dort große Erregung verurſacht. Das große Publikum
ſei über die Beſtrebungen der Südflawen ſchlecht unterrich=
tet
. Man müſſe wiſſen, daß die Südſlawen es vorziehen,
unter öſterreichiſcher Herrſchaft zu leben, als unter anderer
Fremdherrſchaft. (Italien.) Das Verhängnis wolle, daß
der ſerbiſche Miniſterpräſident ſein Land gegen Pläne an=
derer
Mächte verteidigen müſſe, für die er immer große
Sympathie gezeigt habe. Das Journal des Debats
glaubt nicht, daß Italien ſich Völker auf den Hals laden
wolle, die einer Annektierung unbedingt feindſelig gegen=
überſtehen
. Dies wäre ein politiſcher Fehler von unüber=
ſehbarer
Tragweite. Die Humanité, die derſelben Frage
einen Artikel widmet, der der Zenſur zur Hälfte zum Opfer
gefallen iſt, ſchreibt: Man muß ſich den Ratſchlägen zur
Vorſicht, welche das Journal des Debats und der Temps
bezüglich der Verhältniſſe zwiſchen Italien, Serbien
und den Alliierten erteilen, anſchließen. Welches
auch die Wünſche ſeien, die man für eine Intervention
Italiens hege, es ſei beklagenswert, daß dieſe eine
Verletzung des Prinzips zur Folge hätten, für das die
Verbündeten kämpften.
* Lugano, 8. Mai. Der Ernſt der augenblick=
lichen
Lage macht einen Teil der öffentlichen Meinung
in Italien ſtutzig. Eine Anzahl neutraliſtiſch geſinnter
Senatoren und Deputierten iſt von Rom abgereiſt. Selbſt
Blätter, die bisher nach dem Kriege ſchrien, ſind heute
merklich kleinlaut. In zahlreichen italieniſchen Städten
fanden Demonſtrationen ſtatt, deren Seele die Studenten
ſind. In Bologna ſuchte die Menge das deutſche Konſu=
lat
anzugreifen, allein die Polizei wehrte ſie ab. Eine
wütende antideutſche Rede an die Bologneſer Studenten
hielt Profeſſor Murri, der Vater der bekannten Linda
Murki. Hingegen beginnt es in den Kreiſen der Sozia=
liſten
zu gären. Laut Nachrichten aus Norditalien wächſt
in allen Arbeiter=Zentren die Unzufriedenheit ge=
gen
die Kriegspolitik. Nach dem Mailänder
Avanti herrſcht in ganz Venetien großes Elend,
verurſacht durch die Arbeitsloſigkeit der ſonſt in Deutſch=
land
und Oeſterreich beſchäftigten Italiener und das Aus=
wanderungsverbot
. Die Sorgloſigkeit der Regierung er=
bittere
die arme Bevölkerung. In der letzten Zeit häufig
vorgekommene Tumulte und Plünderungen der Getreide=
ſpeicher
werden von den Behörden verſchwiegen. In der
Provinz Udine ſind allein 90000 Perſonen beſchäfti=
gungslos
.
TU. Lugano, 7. Mai. Vor dem Tage von Quarto
haben viele in Italien anweſende Deutſche, Oeſter=
reicher
und Ungarn aus Beſorgnis vor einer Ver=
ſchärfung
der Lage das Landverlaſſen und ſich hier=
her
begeben, um die weitere Entwicklung der Dinge abzu=
warten
. Das entſpricht zweifellos dem Ernſt der Lage.
* Von der holländiſchen Grenze, 7. Mai.
Dem Petit Pariſien von heute wird aus Rom gemeldet,
der Vatikan habe ſämtlichen deutſchen, öſterreichi=
ſchen
und ungariſchen Geiſtlichen und Klerikern gera=
ten
, Rom ſofort zu verlaſſen.

Die italieniſchen Irredentiſten.
*⁎* Man hätte es nie für möglich gehalten, daß die
italieniſchen Irredentiſten Oberwaſſer erhalten und zu
einer wirklichen Gefahr für die internationalen Beziehun=
gen
ihres Landes werden könnten. Oft genug haben ſie
freilich die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt, wenn ſie jede=
Gelegenheit benutzten, um gegen Oeſterreich zu agitieren.
Unter dem Schlagworte der Italia irredenta ſtreben ſie die
Loslöſung Südtirols und Iſtriens von der öſterreichiſchen
Herrſchaft an und verlangen, daß nicht nur Italien den
Italienern gehören ſoll, ſondern daß auch alle, die nach
Abſtammung und Sprache zu den Italienern zählen, dem
ſavoyſchen Szepter unterworfen ſein ſollen. Freilich ge=
hen
die Irredentiſten ſehr unkonſequent vor: es fällt ihnen
nicht ein, Korſika von den Franzoſen, Teſſin von den
Schweiz oder Malta von den Engländern zu fordern, nu
auf Oeſterreich haben ſie es abgeſehen, in deſſen Beſitze
Gebietsteile ſind, wo die italieniſche Sprache die vorher
ſchende iſt. Dabei hat der italieniſch redende Teil Oeſter=
reichs
abgeſehen von einer ganz kurzen Zeit, während
welcher Südtirol mit Hilfe Napoleons dem italieniſchen
Staate einverleibt war nie zu Italien gehört. Für ein
Verlegung der Grenze desſelben weiter nach Norden läß
ſich keinerlei Rechtstitel konſtruieren. Iſtrien und Dalmg
tien waren niemals italieniſcher Boden, und gar Trieſt
auf das die Irredentiſten beutelüſtern blicken, gehört ſchon
ſeit Jahrhunderten der habsburgiſchen Krone.
Die Beſtrebungen der Italia irredenta haben an und
für ſich in der Maſſe des italieniſchen Volkes keinen üben
wiegenden Anhang, ſie finden im allgemeinen nur beide
Jugend, beſonders der ſtudierenden, ſowie bei Aben
teurern und politiſchen Schärmern Beifall. Deshalll
konnte auch die Regierung die Auswüchſe der Bewegung
immer leicht unterdrücken, der gegenüber ſich die leitenden
Kreiſe ſtets kühl und ablehnend verhielten. Daß eineRe
gierung einmal den Irredentiſten Konzeſſionen machen
oder die auswärtige Politik von ihnen beeinfluſſen laſſen
würde, wie es anſcheinend jetzt der Fall iſt, war nicht zu
erwarten. Aller Wahrſcheinlichkeit nach werden es die
maßgebenden Kreiſe der Halbinſel ſehr bereuen, den gere
den Weg in der Politik verlaſſen und den Einflüſterungen
von Abenteurern Gehör geſchenkt zu haben, die unter dem
Vorgeben, wahre Freunde und Patrioten zu ſein, Italien
ins Verderben führen.

Der wirtſchaftliche Niedergang Englands,

** Dem reichen England ſo hieß es einſt, bei Ein=
leitung
des Krieges, und dies hat man jenſeits des Kanals
wohl geglaubt, würde es nicht ſchwer fallen,
die Laſten auch des größten Feldzuges auszuhal=
ten
und den Verbündeten in ihren Finanznöten auch noch
tatkräftig beizuſtehen. Wurde doch von maßgebenden
Stellen ſogar erklärt, falls es notwendig werden ſollte,
den Krieg ſelbſt zwanzig Jahre durchzuhalten, und in
ähnlichen hochtrabenden Wendungen ergingen ſich auch
andere Miniſter. Man hat aber den Mund gar zu voll
genommen, die lange Dauer des Krieges macht ſich auch
im Wirtſchaftsleben Englands ganz gewaltig fühlbar, und
die Herren, die noch vor einigen Monaten ſo lärmend
die Trompete ſtießen, ſind mit einem Male recht kleinlan
geworden. Ein treffliches Beiſpiel hierfür lieferte den
Schatzſekretär Lloyd George, der im Parlament eine Rede
hielt, die in der Hauptſache ein Eingeſtändnis der Schwäche
Englands brachte. Es war ein langes Klagelied, daß der
Herr der engliſchen Finanzen anzuſtimmen ſich genötig
ſah, und Herr George mußte ſogar einräumen, daß bei
einem Vergleiche der Finanzlagen Englands und Deutſch
lands die Schwierigkeiten Großbritanniens die beden
licheren ſeien. Des weiteren mußte er beſtätigen, daßdie
Ausfuhr ſehr beträchtlich geſunken ſei, während die Ei
fuhr wegen des enormen Kriegsbedarfes inzwiſchen gan
bedeutend geſtiegen iſt. Und nun die Kriegskoſten: Falls
der Krieg noch ein Jahr dauere, hätte England 11
Millionen Pfund Sterling aufzubringen, von denen
270 Millionen Pfund durch Steuern gedeckt werden könnten

Vom Schützengraben.
Skizzen aus meinem Kriegstagebuch.

Ablöſung.
Die Sonne geht unter. Feurig=rot, wie ein glühen=
der
Ball, ſendet ſie ihre letzten Abendgrüße über die hohen,
ſteilen Wipfel des kleinen Fichtenwäldchens herüber. Wie
um ihren Abſchied zu verſüßen, taucht ſie ein in das
wogende Flammenmeer dichtgeballter Wolkenmaſſen, der
verlaſſenen Stätte ein wunderſames Farbenſpiel bereitend.
Leb’ wohl, du herrlich goldener Frühlingstag!
Und ſchon beginnt der ewige Pulsſchlag verborgener
Energie ſich zu regen. Wie mit tauſend gierigen Händen
die Dämmerung empor ſich windet aus ihrem lichtſcheuen
Schlupfwinkel und unbarmherzig mit ſtetig wachſender
Gewalt Beſitz ergreift vom ſonnenverlaſſenen Aether
ſo auch kriechen die ſchlummernden Kräfte hervor, ballen
ſich zuſammen zu ſtahlbewehrten Maſſen und formen ſich
in feſtgefügter Einheit. Waffen, nichts als Waffen. Hin=
ter
der Front, in teilweiſe verlaſſenen, zu Schutt und
Aſche verbrannten Dörfern, ewig noch bedroht durch die
ſchweren Grüße aus feindlichen Feuerſchlünden, tauchen
dieſe kraftvollen Geſtalten auf und ſammeln ſich. Auch in
dem bunten Wirrwarr des ſchnell erwachenden Lebens,
der Pferde, Fuhrwerke und Waffengattungen aller Art,
herrſcht zielbewußte Ordnung. Und doch verrät kein ein=
ziges
Lichtchen in der nun tief hereinbrechenden Dämme=
rung
die Bewegung; nur leiſes Stimmengeflüſter läßt
dem Fernſtehenden eine Vermutung zu, daß der Befehl
zur Tat geworden.
Die Führer erſcheinen, zu Pferde zu Fuß. Nach
kurzer Meldung noch ein paar kraftvolle, ermahnende
Worte. Und ſchon ſetzen ſich die Maſſen in Bewegung.
Merkwürdig nicht endlos lange Kolonnen auf einer

Anmarſchſtraße nein, Gruppen und Grüppchen ſtrahlen
aus auf den unzähligen kleinen Feldwegen, breitgetre=
tenen
Wieſenflächen, erweiterten Ackerfurchen. Drei, oft
fünf Minuten Abſtand zwiſchen jeder Schar, faſt zuſam=
menhanglos
, wie die Flucht aus einem aufgeſcheuchten
Ameiſenhaufen. Aber alle haben ſie dasſelbe Ziel: nach
Weſten.
Vier, oft fünf bis ſechs Kilometer Marſch da zeigen
die in der Nähe matt einſchlagenden Infanteriegeſchoſſe,
daß man im Feuerbereich des Gegners ſich befindet. Jede
Geländedeckung ausnützend, bald im Hohlwege, bald in
einer Bodenwelle, geht es weiter. Kurz abgeriſſen, wie
rollendes Geknatter, klingen die Salven des Gegners weit=
hin
ſchallend in die Nacht. Aber die Finſternis beſchützt
uns es iſt nur ein Vermuten, ein Treffen auf gut Glück.
Und wenn die Leuchtkugeln in die Höhe ſteigen, für eines
Herzſchlags Länge, das breite Gelände im Umkreis tag=
hell
erleuchtend, da ſind die Abteilungen dem ſcharfen
Auge des ſpähenden Gegners entſchwunden ohne be=
ſonderes
Kommando liegen wir alle flach auf dem Boden;
und Feldgrau iſt eine gar gute Tarnkappe.
So gelangen wir an den Südausgang eines Dorfes;
zum mindeſten künden uns Mauerreſte, Geſtein und ge=
pflaſterte
Straßen an, daß es einſtmals ein ſolches ge=
weſen
. Fünfhundert Meter vor der vorderſten Stellung.
Wir marſchieren im Gänſemarſch, militäriſch ausgedrückt:
in Reihen zu einem. Wie merkwürdig: am Eingang des
erſten Gehöfts verſchwindet der vorderſte Mann, die
andere folgen, wie von der Oberfläche weggeblaſen.
Statt des Eingangs in einen Bauernhof entdeckt man
einen ſchmalen Eingang in die Erde. Und den betreten
wir. Ueber ſteinigen Untergrund ſteil abwärtsführend
verſchwindet der gewachſene Erdboden allmählich, und
drei Meter unter ihm, beſchützt durch die ſteilen, harten
Wände und den maſſigen Erdaufwurf zu beiden Seiten,
ſetzt man in ſchlangenförmigen Windungen den Marſch

fort; hoch über einem aber, über der ſchmalen offenen
Rinne des Grabens, leuchten die Sterne vom Himmel
gewölbe hernieder, glitzernd in ſilberheller Schönheit,
Das ſind die wertvollen Laufgräben, die den heran
eilenden Verſtärkungen, der Ablöſung, dem Transpon
von Lebensmitteln geſtatten, ungeſehen und ohne Verluſte
in die vordere Stellung zu gelangen. Wie weitverzweigte
Polypenarme erſtrecken ſie ſich nach rückwärts, durch Schule
terwehren und überkreuzte Windungen Schutz bietend
gegen Artilleriefeuer. Und hat uns erſt die vorderſte Link
aufgenommen, dann ſind wir bald in der Lage, die
gelöſte Truppe zu erſetzen und für weitere fünf Tage deſ
ſtählernen Nervenkampf mit dem Feinde aufzunehmen,
Minen.
Mitten in dieſem unerhört wüſten Tumult von Erde
Menſchen und Maſchinen muß ich endlich Ruhe finden
Haushoch türmen ſich, von der wütenden Exploſion
peitſcht, die feſten Erdmaſſen die ſchwefelgebräunten
Gaswolken die zackigen Eiſenkloben gen Himmel.
Türe meines Unterſtandes ſtand weit offen, der lauen
Morgenluft des herrlichen Frühlingswetters Eintrittz
gewähren. Ein langſam quirlendes Pfeifen rauſcht in
der Luft vorbei, wie eine ſchwerfällige, müde Granate, die
aus weiter, weiter Entfernung abgeſchoſſen wird und froh=
iſt
, das Ziel ihrer langen Reiſe erreicht zu haben. Und
an ſolche verirrte Grüße gewohnt, ſetze ich gerade zu einem
mitleidgen Lächeln an, da ertönt ſchon ein Schlag, der
einem die Sinne zu benehmen droht eine Detonation,
die die Grundfeſten der Erde wie bei einem Erdbeben
erſchüttern läßt ; ein Dröhnen, wie ich es wohl noch
niemals im Kampfe erlebt habe. Da war der Einſchlag
engliſcher Schiffsgeſchütze doch ein Kinderſpiel dagegen=
Feindliche Minenwerfer ſchweren Kalibers!
Unermüdlich verrichten ſie ihre grauſige Arbeit in
unſeren Gräben. Und dazwiſchen das Heulen, Dröhnen

[ ][  ][ ]

ſodaß noch 862 Millionen Pfund zu decken wären. Um das zu
ermöglichen, dürfte die berühmte Alkoholvorlage, die nament=
lich
in der Arbeiterſchaft und begreiflicherweiſe in den
Intereſſentenkreiſenſſo viel Staub aufwürbelt, wahrlich nicht
ausreichen, und man ſpricht denn auch bereits davon, daß
die Regierung ſich ſchließlich zurückziehen werde, da ihre
Ausſichtsloſigkeit ſo gut wie feſtſteht. Auch eine Erhöhung
der Einkommenſteuer kündigt der Schatzſekretär an, indem
er darlegte, dieſe Steuer müſſe zunächſt auf ihrer jetzigen
Höhe erhalten werden, wenn der Krieg aber länger dauern
ſollte, werde es Pflicht des Parlaments ſein, zu erwägen,
welche weiteren Beträge die Nation aufbringen könne.
Die Vernichtung des deutſchen Wirtſchaftslebens war
die Parole, unter der Albion freventlich das Schwert
gegen Deutſchland gezogen hat. Nun aber zeigt ſich mehr
und mehr, daß England durch die leichtſinnige Herauf=
beſchwörung
des Weltkrieges ſich ſelber auf das Schwerſte
geſchädigt hat, und daß ſein geſamtes Wirtſchaftsleben
ſchwere Nackenſchläge erhält. Die Berichte neutraler Blätter
geben hiervon ein recht ungeſchminktes Bild, das eher alles
andere als erfreulich ausſieht und dartut, daß die Kriegs=
verhältniſſe
nach und nach eine wirtſchaftliche Revolution
hervorgerufen hätten. Handel und Wandel liegen dar=
nieder
, nur diejenigen Unternehmer und Arbeiter haben
Beſchäftigung, die ſich der Fabrikation von Kriegsbedarf
zugewandt haben. Zudem herrſcht empfindlicher Arbeiter=
mangel
, bei verminderter Arbeitszeit müſſen bedeutend
erhöhte Löhne gezahlt werden, was natürlich zu einer
recht beträchtlichen Preisſteigerung auf allen Gebieten
führen muß. Der erwähnte Bericht bemerkt, daß die
Geſchichte nicht ein einziges kleines Jährchen ſo fortgehen
könne; wenn kein Sieg erzielt würde, werde Eng=
land
infolge des ſich jetzt vollziehenden Umſturzes nach
dem Kriege ruiniert daſtehen. Die Darſtellung ſchließt
mit den Worten: In Deutſchland ſagt man: Gott ſtrafe
England! Iſt es nicht etwa ſchon beſtraft?

Der Seekrieg.

* Haag, 7. Mai. Londoner Privatdepeſchen be=
ſagen
, daß trotz dem Anreiz außergewöhnlich hoher Löhne
für die Mannſchaften und einem ſehr erheblichen Verdienſt
der Fiſchereidampfer die Fiſche in England knapper und
teurer werden. Es ſteht feſt, daß ſeit Kriegsausbruch weit
über 100 engliſche Fiſchereidampffer ver=
nichtet
worden ſind. Eine Flotte im Werte von
über 80 Millionen Mark liegt auf dem Meeresboden.
Nachdem in der vorigen Woche ſieben engliſche Fiſcherei=
dampfer
verloren gingen, hat die Vernichtung von 15 wei=
teren
ſeit Sonntag ernſteſte Beſorgniſſe unter den Schiffs=
eigentümern
erweckt. Die Verſicherungsprämien für
Fiſchereidampfer erfuhren eine fabelhafte Steigerung; zu=
gleich
iſt eine ſtarke Abwanderung der Matroſen von
Fiſchereidampfern feſtzuſtellen. In Hull liegen 5 Damp=
fer
, die infolge Mannſchaftsmangels nicht ausfahren
können.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 8. Mai. Meldung des Gro=
ßen
Hauptquartiers: Auf der Dardanellen=
front
bei Ari Burnu hält der Feind ſeine alte Stel=
lung
im Süden. Im Raume von Sedd=ül=Bahr wollte
der Feind geſtern vormittag unter dem Schutze ſeiner
Schiffe angreifen. Der Kampf dauerte bis in den ſpäten
Nachmittag und war für uns günſtig. Durch unſere
Gegenangriffe trieben wir den Feind, indem wir ihm ſehr
große Verluſte zufügten, an ſeine alte Landungs=
ſtelle
zurück. Auf dem linken Flügel verfolgte ein Teil
unſerer Kräfte den Feind bis an die Landungsſtelle Sedd=
ül
=Bahr und überſchüttete den fliehenden Feind mit Bom=
ben
.
In Aſerbeidſchan, in der Gegend von Dilman,
kam es zu unbedeutenden Zuſammenſtößen zwiſchen un=
ſeren
mobilen Abteilungen und den Ruſſen.
An den übrigen Fronten nichts Weſentliches.
* Konſtantinopel, 8. Mai. (W. T. B. Nichtamt=
lich
.) Von unſerem beſonderen Berichterſtatter wird ge=
meldet
: Am Donnerstag mittag unternahmen die Verbün=
deten
eine Vorwärtsbewegung der Fronten beider Lan=

dungspunkte. Obwohl der Angriff durch anhaltendes ſtar=
kes
Feuer der ſchweren Schiffsgeſchütze wohl vorbereitet
war, mußte der Feind nach dem völligen Zuſam=
menbruch
der Operationen unter dem Feuer der
türkiſchen Infanterie fluchtartig nach Sedd=ül=
Bahr zurückgehen, bei welcher Gelegenheit die Tür=
ken
bis zum Waſſer vordrangen und mit gefälltem Bajonett
gegen die Barken losgingen. Auch bei Ari=Burnu waren
die türkiſchen Waffen durchaus erfolgreich. Am Freitag
früh beſchoß der Feind Maidos völlig wirkungslos.

Der Lügenfeldzug.

* Berlin, 7. Mai. Die Agence Havas verbreitet
eine Note, nach der die ruſſiſche Botſchaft in Paris
den Sieg der Verbündeten über die Ruſſen in Weſt=
galizien
beſtreitet. Die franzöſiſche Agentur fügt
hinzu, damit ſeien die deutſchen Meldungen über drei ei=
folgreiche
Vorſtöße entkräftet, denn auch bei Langemarck
und bei Eparges hätten die deutſchen Angriffe keinen
nachhaltigen Gewinn ergeben. Die franzöſiſche Preſſe
bringt es ſogar fertig, die Operationen im Gebiete von
Ypern als eine große Schlappe für die Deutſchen hinzu=
ſtellen
.
Was zunächſt die Lage in Weſtgalizien betrifft,
ſo verabſäumen die Ruſſen, die ihr Dementi in der gan=
zen
Welt amtlich zu verbreiten ſcheinen, mit gutem Grund
Einzelheiten und Ortsangaben bekannt zu geben. Sie
wagen nicht, den ihnen bis dahin ſchon bekannten amt=
lichen
deutſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Meldungen
zu widerſprechen, nach denen die Truppen der Verbünde=
ten
Dukla, Sſadow und Tarnow beſetzt und an mehreren
Stellen den Uebergang über die Wisloka ſich erkämpft
haben. Das ſind unwiderlegliche Tatſachen, und ein ein=
ziger
Blick zeigt auch dem Laien, daß damit nicht nur die
Dunajecſtellung der Ruſſen überrannt, ſondern auch zum
mindeſten der weſtliche Teil der ruſſiſchen Karpathenfront
unhaltbar geworden, ja im beträchtlichen Umfange bereits
im Rücken gefaßt worden iſt. Ein ſo ſchnelles Zurück=
weichen
des Feindes von der Dunajecſtellung bis hinter
die Wisloka iſt gleichbedeutend mit einer Flucht und läßt
auf eine nahezu völlige Deroute der ruſſiſchen Armee auf
einer Front von etwa 170 Kilometern Breite ſchließen.
Die Stärke der in die Niederlage verwickelten ruſſiſchen
Truppen entſpricht der von acht bis zehn Armeekorps.
Auch die Erfolge im Gebiete von Ypern
ſind von der deutſchen Oberſten Heeresleitung täglich durch
eine genaue Angabe der eroberten Ortſchaften belegt. Die
allgemeinen Redensarten der Franzoſen, die unſeren ganz
greifbaren, auf der Karte leicht nachzuprüfenden Berichten
ler Deutlichkeit, daß es den Gegnern völlig an wirklichen
Tatbeweiſen fehlt.
daß das W. T. B. am 4. Mai irreführende Zahlenangaben
über unſere Kriegsbeute in Weſtgalizien zurückgewieſen
hat. Die franzöſiſche Agentur entſtellt jedoch die Wahrheit,
indem ſie verſchweigt, daß jene Angaben unter dem Miß=
brauch
der amtlichen Kennzeichnung von irgend welchen
Schwindlern verbreitet wurden; ihre Zurückweiſung alſo
von Wahrheitsliebe zeugt, wofür man in Frankreich frei=
lich
kein Verſtändnis vorausſetzen darf. Die neuen glän=
zenden
Erfolge in Weſtgalizien, die wiederum mit ge=
nauen
Ortsangaben belegt ſind, geben uns allen Grund zu
der Erwartung, daß Tatſachen auch fernerhin eine Sprach=
reden
werden, die den leeren Phraſen unſerer
Feinde den letzten Reſt von Glaubwürdig=
keit
raubt.
* Wien, 7. Mai. Aus dem Kriegspreſſequar=
tier
wird gemeldet: Im Verlaufe dieſes Krieges hat die
Berichterſtattung der Ententepreſſe in der
Verdrehung der Tatſachen ſchon ſo viel geleiſtet, daß wir
uns gewöhnt haben, über die regelmäßigen Lügen=
nachrichten
ohne Gegenäußerung zur Tagesordnung
überzugehen. Daß aber unſere Feinde nun auch amtlich
mit Mitteln arbeiten, die ſelbſt in großer Not und Ver=
zweiflung
verwerflich ſind, fordert zu einer verdienten
Abfuhr heraus. Die ruſſiſchen Vertretungen im Auslande

verlautbarten offiziell, daß ſie den Auftrag haben, die aus
Berlin und Wien kommenden Nachrichten über einen ſo=
genannten
großen Sieg der Oeſterreicher, Ungarn und
Deutſchen in Weſtgalizien kategoriſch zu dementieren.
Die dort im Gange befindlichen Kämpfe erlaubten nicht
einmal von Teilerfolgen der Oeſterreicher, Ungarn und
Deutſchen zu ſprechen.
Es kann nicht angenommen werden, daß ſeit der eili=
gen
Flucht des Kommandanten der ruſſiſchen 3. Armee
Radko Dimitriew aus Jaslo jede telegraphiſche Verbin=
dung
mit Petersburg unterbrochen ſei und dort infolge=
deſſen
völlige Unklarheit über die Ereigniſſe herrſcht, die
ſich ſeit dem 2. Mai in Weſtgalizien abgeſpielt haben. Die
Tatſache allein, daß am Dunajec und an der Biala kein
ſtreitbarer Ruſſe mehr ſteht, daß auch der Abſchnitt der
Wisloka bereits in unſeren Händen iſt und der ganze Weſt=
flügel
der Ruſſen in den Beskiden in eiligem Rückzuge
den bisher innegehabten ſchmalen Streifen= Ungarns
räumte, zeigt, wie ſchwer die ruſſiſche Heeresmacht in den
Kämpfen der letzten Tage getroffen wurde. Mag man
ſich in Petersburg auch unwiſſend ſtellen und in dem Com=
muniqué
vom 5. Mai noch immer von Kämpfen am Du=
najec
ſprechen, ſo kann es doch amtlichen Stellen nicht ver=
borgen
geblieben ſein, daß ſich dieſe Kämpfe, in welchen
die ruſſiſchen Truppen, nach eigenem Geſtändnis dieſes
Communiqués, merklich erſchüttert wurden, viel weiter
öſtlich in der Gegend von Wisloka zutrugen. Merklich
erſchüttert iſt übrigens ein ſehr gelinder Ausdruck für den
Verluſt von über 50000 Mann, welche die ruſſiſche Armee
allein an Gefangenen während der letzten fünf Tage ein=
büßte
. Zum Glück für uns werden Schlachten nicht mit
amtlichen Dementis, ſondern mit Waffen gewonnen, und
den ruſſiſchen Kolonnen, die heute am Nordabhange der
Beskiden, eingekeilt zwiſchen unſeren im Norden und im
Süden vordringenden Armeen nach einem Ausweg ſuchen,
iſt mit einem Dementi, wenn es auch noch ſo amtlich ver=
lautbart
wird, herzlich wenig gedient.

Gründung eines Oeſterreichiſch=Deutſchen
Wirtſchaftsverbandes in Wien.

* Nachdem bereits im Winter 1913 als Parallel=
Organiſation des in Berlin beſtehenden Deutſch=
Oeſterreichiſch=Ungariſchen. Wirtſchafts=
verbandes
ſich eine Delegation aus den größeren wirt=
ſchaftlichen
Verbänden Oeſterreichs gebildet hatte, in dem
die Spitzen aller induſtriellen und kommerziellen Organi=
ſationen
vertreten waren und als deren Vorſitzender der
Präſident der Anglobank in Wien, Profeſſor Doktor
Julius Landsberger gewählt wurde, hat ſich nunmehr
in Wien gebildet, der ſich die Pflege der wirtſchaftlichen
Beziehungen Oeſterreichs zu Deutſchland zur Aufgabe
beſtehenden Deutſch=Oeſterreichiſch=Ungariſchen Wirt=
ſchaftsverbandes
fungiert, welch letzteren eine große Zahl
am Handelsverkehr mit der Nachbarmonarchie intereſſier=
ten
größeren deutſchen Firmen im ganzen Reiche und eine
Reihe deutſcher Handelskammern und wirtſchaftlicher
Intereſſenverbände als Mitglieder angehören. Dem Oeſter=
reichiſch
=Deutſchen Wirtſchaftsverbande in Wien ſind ſofort
nach Gründung mehrere Hundert größerer öſterreichiſcher
Firmen aus allen Zweigen der Induſtrie, ſowie die nam=
hafteſten
Wirtſchaftspolitiker Oeſterreichs beigetreten.
Der neue Verband wird ſich ebenſo wie der in Berlin
beſtehende Verband unter Ausſchaltung aller theoretiſcher
Erörterungen lediglich mit der Bearbeitung praktiſcher
Fragen befaſſen.

Ruſſiſche Finanzen.

* Petersburg, 8. Mai. Nach dem Rußkoje Slowo
ſagte ein Konſortium ruſſiſcher Großbanken der Regierung
zu, von der neuen Milliardenanleihe 600 Mil=
lionen
Rubel im Inlande abzuſetzen.
* Petersburg, 8. Mai. Die von der Kanzlei
des Miniſterrates veröffentlichte Ueberſicht über die
Staatseinnahmen im Januar weiſt erheb=
liche
Rückgänge auf. Die indirekten Abgaben er=
brachten
32 Millionen Rubel gegen 55 Millionen im Vor=

und Aufpeitſchen der Granaten die Elemente ſind in
Aufruhr und ſpotten der ſtählernen Manneskraft. Ich
raſe zum Telephon die Leitung an tauſend Stellen
zerriſſen; ich ſchicke eine Ordonnanz ab, um die eigene
Artillerie zu benachrichtigen da wird ein Offizier
meiner Kompagnie, ſchwer gequetſcht durch die unerhörte
Wucht der einbrechenden Balken ſeines Unterſtandes, auf
der Bahre an mir vorbeigetragen. Zwei Meter Erddicke,
Pufferſchicht aus Steinen, einen halben Meter Balken=
lage
ſpielend durchſchlagen! Ich verſuche, einen Scherz
zu machen, nicke tröſtend zu und eile weiter, die Leute an
der Bruſtwehr zu halten: Aufpaſſen aufpaſſen! Das iſt
das einzig wirkſame Mittel, dieſem Feinde zu begegnen.
Kein Unterſtand taugt da zur Abwehr!
Ich ſelber mit dem Glaſe vorne ; da wieder der
kaum hörbare Abſchuß wieder ſo ein zentnerſchweres
Ungetüm von drüben. Ganz genau kann man die ſteile
Bahn dieſer ſchweren, dreigeſpaltenen Maſſen in der Luft
verfolgen : 150 Meter gegenüber uns liegt der Feind.
Achtung volle Deckung hinter der nächſten Bruſtwehr
nach links! Eine wahnſinnige Detonation Graben=
verſchüttet
. Alles wieder an die Buſtwehr Gewehre
vor!
So ging es an zwei Stunden; die Leute aber lachen
und ſcherzen wieder, als ſei Friede in dieſen ſteilen Erd=
wällen!

Nächtliches Schanzen.
Lautloſe Stille herrſcht in der endloſen Schlangen=
linie
der tiefen Erdbefeſtigungen. Schwarz umſpannt der
tiefe Schleier nächtlicher Finſternis die hochgewölbte Kup=
pel
des Firmaments. Burgfrieden!
Aber das iſt nur der Schein, der äußerlich iſt und
trügt. Spähende Augen wachen an der hohen Bruſtwehr
und prüfen durch Schießſcharten und, wo es angeht, über

Bank, das unſichere Vorgelände. Von Drahthindernis
zu Drahthindernis. Und das Gewehr liegt im Anſchlag,
geladen und geſichert, die drohende Mündung auf die
Stellungen des Gegners gerichtet. Mit zweiſtündiger Ab=
löſung
wacht in ihrem breit ausgedehnten Abſchnitt von
über einem halben Kilometer die Hälfte der Kompagnie
wacht für die Sicherheit der ruhenden Kameraden, für
die Sicherheit des ganzen Vaterlandes. Monoton, wie
die dumpfhallenden Schritte patrouillierender Poſten,
klingt der Gang der beiden Zugwachen und des Kom=
pagniewachhabenden
auf dem teils gepflaſterten, teils mit
langen Holzroſten verſehenen Boden der Grabenſohle.
Tief unten im Erdreiche, am Ende der 50 bis 60 Meter
weit vorgetriebenen Minengänge, ſind Lichtpünktchen be=
merkbar
: Pioniere, die des Nachts auf etwaige Gegen=
arbeiten
des Feindes horchen. Die Scheinwerfer ſind
alarmbereit, um nötigenfalls in 20 Sekunden ihre grellen
Lichter aufflammen zu laſſen; in den gierigen Kammern
der Maſchinengewehre iſt bereits der Patronengurt ein=
gefügt
, ein Druck auf den Knopf und in raſendem Tempo
ſſpeit der waſſergekühlte Lauf flankierend ſein Feuer auf
die franzöſiſchen Reihen. Auch die Trupps von Hand=
granatenwerfern
ſtehen vorne, mit Ablöſung an ihren
munitionsgefüllten Käſten, des Augenblicks wütender
Nahkämpfe harrend.
So iſt für jedermann Beſtimmung getroffen in dem
minutiös durchdachten Sicherheitsdienſt.
Aber Leuchtkugeln ſind heute Nacht nicht vonnöten;
faſt allzu grell wirken die bleichen Strahlen des eben auf=
ſteigenden
Vollmondes. Lange düſtere Schatten ziehen
umher jeder blanke Metallteil an den Waffen übt Ver=
rat
. Und das Auge durchſchaut auch in dieſem fahlen Lichte
die trennende Zahl von 120 Metern zwiſchen Graben und
Graben. Schon ziſcht hier und dort im grellen Mündungs=

feuer ein Geſchoß vorüber, klatſcht hart an die dünnen
Stahlſchilde an und fällt, als breitgeſchlagenes Kupfer=
ſtück
, ermattet rücklings zu Boden nieder. Einzelnen
Schüſſen folgen Salven folgt Artilleriefeuer. Doch wias
iſt das? Ermatten die ſcharfen Pupillen in bleicher Ge=
ſpenſterfurcht
? Nein, es hat ſein zutreffendes Bewenden.
Dort, 30 Meter vor dem eigenen Drahthindernis, links des
vorgeſchobenen Lauſcherpoſtens, kriechen flach auf dem
Boden dunkle Geſtalten, ſtellen Stahlſchild an Stahlſchild
nebeneinander an dem weiß tracierten Bande auf und
fangen an, im Boden zu wühlen. Mitten bei hellſtem
Mondenſchein. Wühlen dort ſtundenlang, trotz raſenden
Schnellfeuers des Gegners. Zuerſt mit kleinen Spaten,
dann mit großen; und unbekümmert um feindliche Ge=
ſchoſſe
ſchaufeln die wackeren Leute, daß es eine wahre
Luſt iſt. Hoch fliegt die Erde zur Deckung an Bruſt= und
Schulterwehr. Langſam, aber ſicher, in ſtetem, ohnmäch=
tigem
Feuer kommen wir vorwärts: fünf Meter in der
Stunde. Ein neuer Graben ſoll, auf einer kleinen Er=
höhung
liegend, vorgetragen werden, um die in der Mulde
liegende Krümmung des alten abzuſchneiden und Schuß=
feld
zu ſchaffen. Faſt ein raſendes Beginnen bei den
hellen Nächten aber es muß ſein und es geht. Wir ſind
längſt zu Maulwürfen geworden und verſtehen uns auf
dieſe Arbeit.
Und ſchließlich: wohl denen, die in dieſer krampfhaf=
ten
Nervenanſpannung des täglichen Stellungskrieges
irgend einen Befehl in die Tat umſetzen können, der nach
kühnem Vorwärts, nach Angriff ſchmeckt. Wie eine bren=
nende
Zündſchnur wirkt das auf den moraliſchen Geiſt der
Truppe. Das liegt uns Germanen nun einmal im Blute.
Und das iſt gut ſo!
Alex=Victor von Frankenberg
und Ludwigsdorfff.

[ ][  ][ ]

jahre, die Regierungsregalien 19 gegen 93 Millionen, die
Abgaben im ganzen 216 gegen 312 Millionen. Die
Einnahmen aus dem Branntweinmonopol betragen
110000 Rubel gegen 9 Millionen im Vorjahre. Der
Wert der Ausfuhr verminderte ſich im Januar um
207 Millionen Rubel und beträgt ſomit nur ſechs Pro=
zent
des Wertes vom Vorjahre. Die Einfuhr iſt um
221 Millionen auf 15 Prozent des Wertes vom Vorjahre
geſunken.

Scharfe Kritik an der engliſchen Regierung.

In einem Leitartikel führt die Daily Mail aus:
Als die Daily Mail in den letzten Jahren verſuchte, dem
britiſchen Publikum klar zu machen, daß Deutſchland
gegen England rüſtete, wurde ſie von vielen Zeitungen,
insbeſondere von Daily News, Daily Chronicle und Weſt=
minſter
Gazette angegriffen und verſpottet. Das Ziel
dieſer Zeitungen ſcheint auch jetzt noch dahin zu gehen,
die unangenehmen Wahrheiten dem Volke zu verbergen
und ihm den Glauben zu erhalten, daß alles gut geht,
während doch der Welt im allgemeinen und den Deutſchen
insbeſondere bekannt iſt, daß viele Dinge für Eng=
land
nicht gut ſtehen. Die Zeitungen ſind von An=
fang
des Krieges voll von törichtem Optimismus geweſen
und haben der Regierung nach allen Richtungen geſchmei=
chelt
. Das Kabinett wurde infolgedeſſen nicht durch
Kritik angeſpornt und auch nicht dazu gedrängt, die erfor=
derliche
Munition herzuſtellen, ſo daß die engliſche Armee
in Flandern jetzt nicht ſo gut daſteht wie im Oktober v. J.
Dieſelben Politiker und Zeitungen, die nicht zu über=
zeugen
waren, daß der Krieg kommen würde, bemühen
ſich jetzt, das Publikum glauben zu machen, daß die
Deutſchen am Vorabend ihres Zuſammenbruches infolge
Mangels an Getreide, Kupfer und Geld ſtänden. Von
dem Preßbureau werden lächerliche Nachrichten
aus der Front veröffentlicht, wie z. B. von
dem Zuſammenbruch der deutſchen Offenſive, unſerer
Ueberlegenheit über die Deutſchen und anderer Unſinn.
Getäuſcht durch die Schmeichler der Preſſe hat die Re=
gierung
nicht die Notwendigkeit eingeſehen, die Geſchoß=
fabriken
des Landes unter ſtaatliche Aufſicht zu ſtellen.
Die Daily Mail beanſprucht keine Unfehlbarkeit, aber ihre
Leſer wiſſen, daß das Blatt immer gedrängt hat, Vor=
bereitungen
für den Krieg zu treffen, und ſtets gegen die
Blindheit anderer Organe der öffentlichen Meinung ge=
kämpft
hat. Die Daily Mail macht daher den Anſpruch,
ebenſo wie das Kabinett und ſeine Verteidiger gehört zu
werden. Sie iſt der Meinung, daß die jetzige Regierung,
welche den Krieg nicht hat kommen ſehen, auch keine rechte
Vorſtellung von der furchtbaren Natur des noch bevor=
ſtehenden
Kampfes hat. Sie verlangt, daß die Vorberei=
tungen
zum Kriege in viel größerem Maßſtabe als bis
jetzt beabſichtigt, getroffen werden, daß alle Drückeberger,
die ſich gegenwärtig noch nicht im Felde befinden, zum
Dienſt herangezogen, und ſofort mehr Truppen, Geſchütze
und Geſchoſſe dem General French zur Verfügung geſtellt
werden.

Die Kriegslage: eine engliſche Umſchau und
Ausſchau.

Vor drei Monaten, ſagt ein Leitartikel des Man=
cheſter
Guardian vom 3. Mai, erwartete man im Mai eine
volle Offenſive in Flandern. Dafür ſind wir dort jetzt
noch in der Defenſive, dafür in verzweifelte und blutige
Angriffe an den Dardanellen verwickelt. Keiner ſah dieſen
Wechſel voraus, vielleicht war er auch gar nicht überlegt.
Wir ſind da hinein geraten durch den Fehlſchlag unſerer
Diplomatie, die die Balkanſtaaten nicht in den Krieg
ziehen konnte, und den Sturz von Venizelos, und auch den
Glauben, die Flotte könnte es dort allein ſchaffen. Angeb=
lich
war auch Churchill dieſer Anſicht, wofür die Morning
Poſt ihn heftig angriff.
Wichtiger als dieſe Frage iſt aber: Angenommen
wir könnten die Armee von den Dardanellen jetzt nach
Flandern hinleiten, iſt ſie hier nützlicher oder dort? Wenn
hier, ſo hat die Kriegsleitung einen Fehler gemacht.

Wenn dort, muß die Kritik nicht darauf ſehen, daß wir
Soldaten aus Belgien nach den Dardanellen ſchicken
ſondern daß wir mit dem Angriff auf die Türkei ſo lange
warteten. Wir meinen, daß 100150000 Mann jetzt nütz=
licher
in Gallipoli als in Flandern verwendet würden.
Für dieſe Operationen iſt unſere Macht beſonders geeig=
net
, und wir ſchützen dadurch Aegypten mehr als durch
eine paſſive Verteidigung des Kanals. Angenommen
das Unternehmen kann mit den jetzigen Kräften und
einigen Verſtärkungen durchgeführt werden, ſo ſind alle
Erfolge an den Dardanellen wichtiger als in Flandern.
Aber freilich darf die Defenſivſtellung in Flandern nicht
dadurch gefährdet werden. Die Dardanellenkampagne iſt
eine große Flankenbewegung, um den Feind zu zwingen
ſeine Macht in Belgien zu ſchwächen. Der belgiſche Feld=
zug
iſt der unſicherere, gefährlichere und koſtſpieligere. Das
Riſiko an den Dardanellen iſt auch groß; aber das hätte
man vor drei Monaten bedenken müſſen.

Engliſche Sorgen um Upern.

* London, 7. Mai. (W.T. B. Nichtamtlich.) Dem
Daily Chronicle wird geſchrieben: In der Preſſe mag man
über die militäriſchen Ereigniſſe erſtaunt
ſein, da man anſtatt der angekündigten Offenſive der
Alliierten unerwartet von einer Reihe deutſcher Mär=
ſche
erfuhr, nämlich Sieg bei Ypern, Raid in Kurland und
Sieg in Weſtgalizien und Berichtigung der britiſchen Li=
nien
bei Ypern und ein britiſcher Rückzug vor Zoonebeke.
Dadurch könne man die Aufgabe von Ypern ſelbſt
erwarten. Kein militäriſcher Grund ſpreche dagegen,
obwohl die Einnahme von Ypern eine beträchtliche Wir=
kung
auf die Stimmung in Deutſchland und die neutralen
Länder haben würde. Das Publikum möge aber ruhig
bleiben und nicht kritiſieren, was es nicht verſtehen könne.

Ein Gedächtnisirrtum‟

* Im Unterhauſe ſagte Lord Haldane auf eine Anfrage
betr. den Widerſpruch zwiſchen dem Briefe Ballins
an die Times vom 2. Auguſt und ſeine ſpätere Unterre=
dung
mit einem Vertreter des Neu=York Herald: Dieſer
Widerſpruch möge durch einen Gedächtnisirrtum
entſtanden ſein. Haldane fügte hinzu, er ſelbſt habe Ballin,
der ein Mann von großem Anſehen in Deutſchland ſei,
nur oberflächlich gekannt und habe weder mit ihm, noch
mit anderen hochgeſtellten Deutſchen einen politiſchen
Briefwechſel geführt. Er habe nur drei oder viermal in
ſeiner amtlichen Eigenſchaft oder als Miniſter mit hohen
Perſönlichkeiten Verbindungen gehabt und mit der deut=
ſchen
Regierung verkehrt.

Das engliſche Parlament und die Unterſeeboot=
Gefangenen.

* London, 7. Mai. Im Unterhauſe legte Asquith
in der Debatte über die Behandlung engliſcher
Kriegsgefangener in der Einzelhaft dar, welche
Schritte die Regierung getan habe. Bonar Law forderte
die Regierung auf, auch ihrerſeits alle Konventionen bei=
ſeite
zu ſetzen, die ſie verhinderten, einem Feinde im Feld.
wirkſam beizukommen, der keine Achtung vor Konventio=
nen
zeige. Asquiths neuerliche Ankündigung, daß man.
am Ende des Krieges die Behandlung der Gefangenen
nicht vergeſſen werde, müſſe beigepflichtet werden; aber
er verſpreche ſich wenig Wirkſamkeit davon. Denn wenn
die Zeit zur Erörterung der Friedensbedingungen komme,
würden viele große Fragen auftauchen. Auch ſei kaum zu
hoffen, daß man dann die Hauptſchuldigen in die Gewalt
bekommen und ſie nach Gebühr würde beſtrafen können.
Er tadelte die abgeſonderte Behandlung
der Unterſeebootsgefangenen und meint, die
Regierung könne ohne Verluſt ihres Preſtiges und der
nationalen Würde die Politik rückgängig machen. Der
Radikale Dalziel unterſtützte dieſen Vorſchlag. Die Unter=
ſeebootsgefangenen
ſollten wie andere Kriegs=
gefangene
behandelt und nur in einem beſonderen
Lager gehalten werden. Primroſe erklärte, die Admira=

B. B. Briefmarken mit Kriegsanſichten ſind von
der öſterreichiſchen Poſtverwaltung ausgegeben worden
und in den Berliner Briefmarkengeſchäften für den Ver=
kauf
bereits ausgeſtellt. Die Marken haben Gültig=
keit
auch im Verkehr nach Deutſchland neben den
üblichen Briefmarken und lauten auf 3, 5, 10, 20 und
35 Heller. An Stelle des Kopfes des Monarchen erblickt
man Kriegsanſichten und zwar auf der 3 Heller=Marke
Infanterie im Schützengraben, auf der 5 Heller=Marke
Kavallerie=Patrouille auf der 10 Heller=Marke einen
30,5 Motormörſer in Feuerſtellung auf der 20 Heller=
Marke ein Großkampfſchiff und auf der 35 Heller=Marke
ein Flugzeug.
Eiſeubahnwagen als Kaninchenſtälle. Die
Hebung der Kaninchenzucht bei den Eiſenbahnangeſtellten
wird von der Eiſenbahnverwaltung durch Gewährung
von Beihilfen ganz erheblich gefördert. Jetzt iſt hier
infolge des Krieges ein neues Förderungsmittel hinzu=
getreten
. Unbrauchbar gewordene Eiſenbahnwagen werden
nämlich in den Eiſenbahnwerkſtätten zu Kaninchenſtällen
umgewandelt und den Eiſenbahnbeamten und=Arbeitern
zu ganz billigem Preiſe und auf Antrag auch umſonſt
überlaſſen. Dadurch iſt die Karnickel=Platzfrage, die oft
der Kaninchenzucht entgegenſtand, amtlich auf praktiſche
Art und Weiſe gelöſt worden.
* Umſtändliche Berichterſtattung. Die Gazet van
Brüſſel macht ſich über eine jetzt in der Preſſe mehr als
ſonſt zu beobachtende Art der Berichterſtattung luſtig, bei
der eine Nachricht unausgeſetzt von einem Blatt zum
andern wandert und dabei die tollſten Zickzackwege zurück=
legt
. Hier iſt die hübſche Parodie: Die Nowoje Wremja
in Petersburg veröffentlicht einen Brief ihres Bericht=
erſtatters
in Bern, worin es heißt, in Stockholm ſei die
Nachricht angekommen, daß der Mailänder Corriere della
Sera ein Telegramm aus Valparaiſo empfangen habe,
wonach dem Neu=York Herald über Buenos Aires aus

Guatemala die Mitteilung zugegangen ſei, in der letzten
Nummer der Times ſtehe ein über Ceylon eingelaufenes
Telegramm aus Tokio von dem dortigen Korreſpondenten
des engliſchen Blattes dahinlautend, daß in Ueberein=
ſtimmung
mit den Mitteilungen des Nieuwe Rotterdamſche
Courant in der Nähe von Arras abermals ein Kampf
ſtattgefunden habe.
* Der jüngſte Leutnant. Drei ſeit Oktober 1914 im
Felde ſtehende Ravensburger Gymnaſiaſten
wurden zu Offizieren im Grenadier=Regiment Nr. 123
(Ulm) befördert: die Fähnriche Hohl (Sohn des Haupt=
lehrers
in Ravensburg), Reichle (jüngſter Sohn des Ober=
bürgermeiſters
) und Schell (Sohn des Kaufmanns in Mer=
gentheim
). Alle drei waren im Sommerſemeſter 1914
noch Schüler des Gymnaſiums Ravensburg; Reichle iſt mit
16½ Jahren jetzt wohl der jüngſte aktive
Leutnant des 13. (Württemb.) Armeekorps und wohl
auch der ganzen deutſchen Armee.
* Das geheimnisvolle Häuschen. In den Münchener
Neueſten Nachrichten berichtet ein junger Münchener über
acht Monate in ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft und er=
zählt
dabei eine Anekdote, die die ruſſiſchen Kulturzuſtände
auf dem Lande beluſtigend charakteriſiert. In Jarenſk
bauten ſich ein paar Deutſche aus hygieniſchen Gründen
in der Nähe ihres Hauſes ein kleines Bretterhäuschen,
das ſie ſtets, aus begreiflichen Gründen, verſchloſſen hiel=
ten
. Das fiel den Bauern doch auf, beſonders auch, weil
die Deutſchen. immer Zeitungen in der Hand hatten. Sie
zeigten es der Polizei an und eines Tages kam ein Poliziſt
und verlangte den Schlüſſel zu dem geheimnisvollen
Häuschen. Er hat nur einen Blick hineingeworfen. Dann
hat er gelacht und hat den Deutſchen den Schlüſſel zu dem
Häuschen wieder gegeben. Die ruſſiſchen Bauern aber
konnten ſich nicht genug wundern, daß die Regierung den
Deutſchen geſtattete, ihr geheimnisvolles Treiben fortzu=
ſetzen
.

lität beabſichtige nicht, die Unterſeebootsgefangenen dau=
ernd
in Marinegefängniſſen zu behalten. Sie würden dort
nur bleiben, bis ein anderer Platz gefunden ſei, wo ihre
Trennung von den anderen Kriegsgefangenen fortgeſetzt
werden könne. Die deutſche Regierung habe er=
klärt
, daß die engliſchen Offiziere ebenſo behandelt wer=
den
würden, wie die deutſchen Unterſeebootsgefangenen
hier. Der amerikaniſche Bericht beſtätige dies. Wenn die=
deutſche
Regierung ihrer Verſicherung gemäß handele,
brauche das Haus keine Beſorgniſſe wegen weiterer Leiden=
engliſcher
Gefangener hegen.
Im Oberhauſe ſagte Lord Crewe auf eine Anfrage
man dürfe der deutſchen Erklärung, daß ſie die in Einzel=
haft
befindlichen Gefangenen ebenſo behandeln werde,
wie die Gefangenen aus den deutſchen Unterſeebooten in
England behandelt würden, ſobald der amerikaniſche Bot=
ſchafter
in London ſie beſucht haben würde, große Bedeu=
tung
beilegen. Crewe ſagte gegenüber einer Bemerkung
des Lord Albermarles, daß man berückſichtigen müſſe, daß
die deutſchen Unterſeebootsleute auf Befehll
gehandelt hätten, dies wäre doch ein ähnlicher Fall, wie
wenn eine Schwadron feindlicher Kavallerie, nachdem ſie
die gegneriſche Linie durchbrochen hätte, eine Anzahl
Bauern, die ihrem Berufe nachgingen, ermordert hätte,
Die Regierung ſei daher berechtigt, dieſe Gefangenen ab=
geſondert
zu halten. Crewe fuhr fort, man könne nicht
eigentlich ſagen, daß die deutſchen Unterſeebootsgefan=
genen
beſtraft worden ſeien. Sie ſeien nur einer anderen
Haftmaßregel unterworfen worden, die nicht weſentlich
von der Behandlung aller anderen Kriegsgefangenen ab=
weiche
. Er hoffe, daß die Verhandlungen bald eine be=
trächtliche
Beſſerung in der Behandlung engliſcher Gefan=
gener
in Deutſchland herbeiführen würde,

Der amerikaniſche Waffenhandel.

* London, 7. Mai. Die Morning Poſt meldet aus
Waſhington: Das Wochenblatt Fatherland hat ein
Rundſchreiben an die Herausgeber der deutſch
amerikaniſchen Zeitungen geſandt, um durch Abſtimmung
die Anſichten der Leſer über Wilſons Politik gegen
über Deutſchland, beſonders in der Nichtverhinderung
der Waffenausfuhr und ihrer Wirkung auf die
deutſch=amerikaniſchen Stimmen bei der nächſten Präſt
dentenwahl feſtzuſtellen.

Der japaniſchschineſiſche Konflikt.

* London, 7. Mai. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Tokio: Wenn China nach Ablauf der in dem
japaniſchen Ultimatum geſtellten Friſt die Bedingungen
Japans nicht annimmt, verläßt der Botſchafter Hiock
Peking. Heer und Flotte haben den Befehl
erhalten, ſich bereit zu halten, um ſich ſofort
nach jedem Platze, der angewieſen wird, begeben zu
können.
* Amſterdam, 7. Mai. Das Reuterſche Büreau
meldet aus Waſhington: Staatsſekretär Biryan hat
eine Erklärung erlaſſen, in der wiederholt wird, daß die
Vereinigten Staaten an der Politik der offenen
Tür und der Erhaltung der territorialen Integrität
Chinas feſthalten. Das einzige Intereſſe, das die
einigten Staaten hätten, ſei, daß die chineſiſch=japaniſchen
Verhandlungen zu einem befriedigendem Abſchluß
beide Nationen gelangten, die ſo zum Frieden der Welt
beitragen würden. Die amerikaniſche Regierung denke
nicht daran, irgend eines ihrer Vertragsrechte in Chind
aufzugeben. Sie ſei weder von Japan noch von Ching
aufgefordert worden, ſie preiszugeben.
* (Ctr. Bln.) Aus Rotterdam belichtet der Berl. Lo=
kal
=Anzeiger unterm 7. Mai: Reuter meldet aus Peking
Noch bevor das japaniſche Utimatum heute überreicht
wurde, machte China geſtern abend das Angebot, faſt
ſämtliche Forderungen Japans anzuneh
men und ſchlug vor, über die übrigen Forderungen
näher zu beraten.
* London, 8. Mai. Die Times meldetaus
Waſhington vom 6. Mai: Mehrere Blätter äußen
ihre Enttäuſchung über die Erklärung, die Greſſ
kürzlich im Unterhaus über die chineſiſch= japa=
niſche
Frage abgegeben hat, da ſie unbefriedi
gend und unbeſtimmt ſei. Englandfeindliche Bläh=
ter
, wie die Waſhington Poſt, beſchuldigen England der
Winkelzüge und ſtillſchweigenden Zuſtimmung zu dem
japaniſchen Doppelſpiel. Sie ſagen: Wenn China zu
einem Vaſallenſtaate gemacht wird, ſo wird die Geſchichte
deshalb die engliſche Perfidie anklagen. Times ſchreiht
in einem Leitartikel: Japan würde ſchlecht beraten ſein
wenn es den Konflikt zum Aeußerſten kommen ließe
würde durch ſeine kurzſichtige Politik die Eiferſucht und
Feindſchaft anderer Großmächte nach dem Kriege erwecken
Es würde nach dem Kriege den guten Willen und das
Vertrauen anderer nötig haben. Das Blatt appelliert aſt
die japaniſchen Staatsmänner, eine Kataſtrophe zu ver=
meiden
.
* Neu=York, 8. Mai. Der Neu=York Herald=
ſchreibt
, daß auf das Geheimnis der Turtlebal
durch das ſofortige Dementi des japaniſchen Geſandten,
daß der Aufenthalt der japaniſchen Kriegsſchiffe an der
mexikaniſchen Küſte ohne Bedeutung ſei, noch keinerlei
Licht gefallen ſei. Daß Japan ſeit langer Zeit an der
Küſte des Pazifik eine Kohlenſtation wünſchte, ſei kein
Geheimnis mehr, ebenſo, daß die Vereinigten Staaten
einem ſolchen Plane ſowohl direkt wie indirekt ſtets
widerſprochen hätten. Die Tatſache, daß bei dem geſtran=
deten
japaniſchen Kriegsſchiffe Aſhama andere japani=
ſche
Kriegsſchiffe erſchienen ſeien, Truppen gelandet und
eine drahtloſe Station errichtet hätten, ſei an ſich bedeu=

[ ][  ][ ]

ungslos. Wenn jedoch in Japan die Abſicht beſtand,
während der Verhandlungen mit China an
der pazifiſchen Küſte Seeſtreitkräfte zu haben, die größer
als die amerikaniſchen in dieſen Gewäſſern ſind, ſo hätte
die Angelegenheit kaum geſchickter eingefädelt werden kön=
nen
. Trotz aller amtlichen japaniſchen Ableugnungen iſt
dieſe Abſicht keineswegs unmöglich. Die japaniſche Regie=
rung
fühlte vielleicht in der chineſiſchen Angelegenheit nicht
klar genug, daß die Vereinigten Staaten dabei einen
feſten Standpunkt einnehmen; jetzt wiſſen wir es beſſer.
Aller Wahrſcheinlichekit nach wird die kleine Seekolonie an
der Turtlebai verſchwinden, ſobald die Aſhama gebor=
gen
iſt. Wenn dieſe Zeit gekommen iſt und die japani=
ſchen
Schiffe keine Luſt zeigen ſollten, ſich zu entfernen,
würde die Turtlebai als eine internationale Angelegen=
heit
betrachtet werden müſſen. Bis dahin beſtände keine
Veranlaſſung, ſich hier über die Angelegenheit aufzuregen.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 9. Mai.
* Ernannt wurden: der Gerichtsſchreibergehilfe Hein=
rich
Fiſcher in Vilbel zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem
Amtsgericht Gießen; der Gerichtsſchreibergehilfe Wilhelm
Scheuermann in Darmſtadt zum Aktuariatsaſſiſtenten
bei dem Amtsgericht Darmſtadt I; der Gerichtsſchreiber=
gehilfe
Adolf Schneider in Darmſtadt zum Aktuariats=
aſſiſtenten
bei dem Amtsgericht Darmſtadt I; der Gerichts=
ſchreibergehilfe
Jakob Niſchwitz in Pfeddersheim zum
Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht Pfeddersheim;
der Gerichtsſchreibergehilfe Friedrich Wilhelm Haſter
aus Bingen zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht
Bingen; der Gerichtsſchreibergehilfe Heinrich Ramb in
Worms zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht
Worms; der Gerichtsſchreibergehilfe Auguſt Streb in
Offenbach zum Akturiatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht
Offenbach; der Gerichtsſchreibergehilfe Johann Wilhelm
in Homberg zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht
Homberg; der Gerichtsſchreibergehilfe Peter Göriſch in
Schlitz zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht
Schlitz; der Gerichtsſchreibergehilfe Eberhard Joſeph
Traud in Hungen zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem
Amtsgericht Hungen; der Gerichtsſchreibergehilfe Johann
Thomas Sehring in Bensheim zum Aktuariatsaſſiſten=
ten
bei dem Amtsgericht Darmſtadt II; der Gerichts=
ſchreibergehilfe
Friedrich Joſeph Struth in Nieder=Olm
zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht Nieder=
Olm; der Gerichtssſchreibergehilfe Wilhelm Balthaſar
Groll in Bensheim zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem
Amtsgericht Bensheim; der Gerichtsſchreibergehilfe Hein=
rich
Kaſter in Mainz zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem
Amtsgericht Mainz und der Gerichtsſchreibergehilfe Fried=
rich
Herbert in Wörrſtadt zum Aktuariatsaſſiſtenten bei
dem Amtsgericht Wöllſtein.
* Militärdienſtnachrichten. Ein Patent ſeines Dienſt=
grades
hat erhalten: Hotzel, Oberſtlt. z. D., zugeteilt d.
Fortif. Mainz. Befördert wurden zu Leutnants der Re=
ſerve
mit Patent vom 22. März 1915: die Vizewachtmeiſter:
Mayr (Koblenz), Courth (Jülich), Barme ( Elber=
feld
) im Reſ.=Feldart.=Regt. Nr. 61. Befördert wurde
zum Oberleutnant der Leutnant der Reſerve
Graf v. Schwerin d. Garde=Kür.=Regts. (Gießen), jetzt
bei d. Erſ.=Esk. des Regts., der Leutnant Gräf d. Reſ.
d. Inf.=Regts. Nr. 116 (I Darmſtadt), jetzt beim Train=
Dep. des 15. A.=K.
Kriegsauszeichnungen. San.=Unteroffizier Karl
Kriegbaum, 41. Flieger=Abteilung, wurde das Heſſiſche
Sanitätskreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille ver=
liehen
; Leutnant der Reſerve Weinreich, früher Maga=
zin
=Fuhrpark=Kolonne 126, ſeit Januar im Reſerve=Inf.=
Regt. 233, erhielt das Eiſerne Kreuz; der Vizefeldwebel
Ludwig Hofmann aus Darmſtadt, Inf.=Regt. 166, Sohn
des Ober=Poſtſchaffners Hofmann, wurde zum Offizier=
Stellvertreter befördert und mit dem Eiſernen Kreuz aus=
gezeichnet
.
* Provinzialausſchuß. Einer der drei Polizeidiener
der Gemeinde Pfungſtadt erhält nach der Beſol=
dungsordnung
der Gemeinde freie Wohnung, einſchließlich
Mähr, it gſet ie n. ie eheir nunt ene
ziehen ſind. Mit Rückſicht darauf hat der Verwaltungs=
rat
der Fürſorgekaſſe dieſen Geldanſchlag als einen ruhe=
gehaltsfähigen
Einkommensteil des Polizeidieners Rau, fenheit hergeſtellt. Es iſt eine Freude, den Betrieb in dem
der dieſe Wohnung inne hat, betrachtet und demgemäß
das ruhegehaltsfähige Einkommen des Genannten feſtge=
ſetzt
. Die Gemeinde Pfungſtadt hält die Feſtſetzung nicht
für gerechtfertigt. Auf Grund der Verhandlung entſchied
der Provinzialausſchuß dahin, daß die Klage der Ge=
meinde
Pfungſtadt abzuweiſen ſei.
r. Strafkammer. Die Strafkammer verurteilte den
17jährigen Schreinergehilfen Philipp Riedel von hier
wegen eines neuen Einbruchs zu weiteren 2½ Jahren Ge=
fängnis
, nachdem er Ende März d. J. für mehrere ähn=
liche
Taten zur gleichen Strafe verurteilt worden iſt.
R. war ſofort nach ſeiner früheren Verurteilung beim
Transport von der Gerichtsſtelle entſprungen, nachdem
ihm dies kurz vorher bei ſeiner Vorführung zum Verhör
vor dem Amtsgericht gleichfalls gelungen war und auch
im Provinzialarreſthaus einen Ausbruchsverſuch gemacht
hatte. Das Urteil im März übte, wie frühere, ſo wenig
Einfluß auf ihn aus, daß er ſchon in der nächſten Nacht
einer Villa der Mathildenhöhe einen Beſuch abſtattete und
in Abweſenheit der Inſaſſen gründliche Arbeit verrichtete.
Es fielen ihm aus verſchiedenen aufgebrochenen Behält=
niſſen
Geld und Schmuckſachen für etwa 800 Mark Ge=
ſamtwert
in die Hände, und er ließ ſich dabei Sekt, ſowie
Küchenvorräte gut ſchmecken. Das Bargeld nebſt einem
Teil der Wertſachen war bei der Feſtnahme in ſeinem
Beſitz, über den Verbleib der übrigen Schmuckſachen ſchweigt
er ſich äus.
Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung der
Stadtverordneten=Verſammlung am 12. Mai 1915: 11. An=
trag
der Herren Stadtverordneten Friedrich und Ge=
noſſen
auf Erweiterung der Reichswochenhilfe uſw.
* Von der Großh. Techniſchen Hochſchule. Der Diplom=
Ingenieur Ernſt Suter aus Baſel hat ſich am 7. d. M.
an der Großh. Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt der
mündlichen Doktor=Ingenieur=Prüfung im Bauingenieur=
fach
unterzogen und dieſelbe gut beſtanden.
* Polizeiſtunde. Der ſtellvertretende Kommandie=
rende
General des 18. Armeekorps hat nunmehr für ſei=
nen
Befehlsbereich mit Wirkung vom 15. d. M. an die
Polizeiſtunde einheitlich feſtgeſetzt, und
zwar auf 12 Uhr in den Städten über 10000 Einwohner
und auf 11 Uhr in allen anderen Orten. Auch für ge=
ſchloſſene
Geſellſchaften und Vereine gilt die Polizei=
ſtunde
. Auf Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung
ſteht gegebenenfalls Gefängnisſtrafe.

Großh. Hoftheater. Heute Sonntag, den 9. Mai,
eröffnet Gertrud Geyersbach als Senta im Fliegenden
Holländer (dritter Abend des Wagner=Zyklus) ihr
diesmaliges Gaſtſpiel. Als Wohltätigkeitsvorſtellung
für die Penſionskaſſe des Bühnenvereins wird Montag,
den 10., das fröhliche Spiel Als ich noch im Flügel=
kleide
noch einmal in dieſer Spielzeit gegeben. Für
dieſe Vorſtellung, die um 7 Uhr beginnt, gelten die er=
mäßigten
Preiſe der Volksvorſtellungen. Dienstag, den 11.,
A 39 findet die Erſtaufführung der Komödie Schneider
Wibbel ſtatt. Hans Müller=Schlöſſer hat mit Schneider
Wibbel ein köſtliches Luſtſpiel geſchrieben, das, voll von
ſonnigem, warmem Humor, dem die gefällige Weichheit
und gemütliche Breite der Niederrheiniſchen Mundart
trefflich zu ſtatten kommt, zu den meiſt geſpielten und
erfolgreichſten Stücken der letzten Zeit gehört. Das
Werk wurde von über 130 Bühnen gegeben und erreichte
an den meiſten derſelben über fünfzig Aufführungen.
Anläßlich der hundertſten Aufführung in Düſſeldorf
ſchreibt die Düſſeldorfer Zeitung u. a. Ein Jubiläum:
Am Samstag wurde im Schauſpielhaus Hans Müller=
Schlöſſers Schneider Wibbel zum hundertſten Male
gegeben. Eine Höhenziffer, die in Düſſeldorf wohl
kaum je zuvor erreicht worden iſt. Nie hat eines der
Stücke, die die Maſſe herbeiziehen, ſo viel Bodenſtändig=
keit
, echten Humor, ſchlichte Liebenswürdigkeit, unge=
künſtelte
Volkstümlichkeit und dann doch auch wieder
künſtleriſche Einheitlichkeit und Rundung gezeigt, wie
dieſe glückhafte Arbeit. Das Publikum jubelte dem
100. Erſcheinen des Schneiders zu wie dem erſten.
Mittwoch, den 12., C 39, wird die erſte Abteilung des
Wagner=Zyklus mit Tannhäuſer beendet. An dieſem
Abend tritt Gertrud Geyersbach als Eliſabeth auf. Der
Kartenverkauf für dieſe Vorſtellung beginnt Sonntag,
den 9. ds.
Feſtvorſtellung anläßlich der Tagung
des deutſchen Bühnenvereins in Darm=
ſtadt
. Anläßlich der Tagung des deutſchen Bühnen=
vereins
, der Geſamtvertretung ſämtlicher deutſcher
Bühnenleiter, findet Samstag, den 15., auf Allerhöchſten
Befehl eine Feſtvorſtellung ſtatt. Es wird an dieſem
Abend Alda in der für die vorjährigen Feſtſpiele ge=
ſchaffenen
Neuinſzenierung gegeben. Der Kartenverkauf
für dieſe intereſſante Vorſtellung, beginnt am Dienstag,
den 11. Mai. Es gelten die gewöhnlichen Preiſe (A. 40).
* Geld= und Paketſendungen an deutſche Zivil=
gefangene
in Rußland. Nach einer Erklärung der ruſ=
ſiſchen
Regierung können den in Rußland gefangen
gehaltenen deutſchen Zivilgefangenen
durch Vermittlung des Kriegsgefangenen=Bureaus beim
Ruſſiſchen Roten Kreuz in Petersburg Geld und
Pakete zugeſandt werden. Letztere genießen jedoch nicht
Zollfreiheit. Bisher ſind alle Sendungen für die in
Deutſchland als Zivilgefangene feſtgehaltenen Angehöri=
gen
feindlicher Staaten den vom Ausland eingehenden
Sendungen für Kriegsgefangene gleichgeſtellt und infolge=
deſſen
zollfrei gelaſſen worden. Nunmehr ſollen alle Sen=
dungen
für ruſſiſche Zivilgefangene auch unſererſeits nach
den allgemeinen Beſtimmungen behandelt werden, alſo
werden in allen Fällen, in denen Zollfreiheit nicht im
Tarifgeſetz oder im Autonomentarif begründet iſt, Zoll=
gefälle
erhoben werden. Die in Betracht kommenden Zoll=
ſtellen
haben bereits entſprechende Anweiſung erhalten.
e. Ein Muſterbetrieb. Vierzehnhundert Kartoffelklöße,
wer mag ſchon ein derartiges Füllhorn irdiſchen Genuſſes
geſehen haben, und ſelbſt welcher Thüringer hat ſich im
Traum dieſe Menge ſeines Lieblingsgerichts vorgaukeln
laſſen? Doch in der Küche des hieſigen Reſervelazaretts III
auf dem Exerzierplatz war kürzlich dieſer Anblick dem
Beſucher geboten, und nicht nur die Menge, ſondern auch
die Güte der Klöße, von welch letzterer ſich damals u. a.
auch hoher Beſuch überzeugte, macht dem Lazarett und
ſeiner Verpflegung vollſte Ehre. Man kann es im In=
tereſſe
der dort untergebrachten zahlreichen Verwundeten
und Kranken nur mit uneingeſchränkter Befriedigung be=
grüßen
, wie trefflich der Küchenbetrieb eingerichtet iſt.
Das gilt umſomehr, als eben an Pfleglingen und Perſonal
insgeſamt etwa 560 Perſonen zu verköſtigen ſind, und
daher eine große vielſeitige Arbeit bewältigt werden muß.
Die während der beiden erſten Monate nach der Eröffnung
des Lazaretts (anfangs Oktober v. Js.) von einem Pri=
vatunternehmer
beſorgte Küche iſt ſeitdem in engere Ver=
mann
. Täglich ſind fünf Mahlzeiten zu liefern, und alle
Portionen werden reichlich bemeſſen und in wohlſchmecken=
der
, einem bürgerlichen Haushalt entſprechender Beſchaf=
weiten
, hellen Küchenraum mit ſeinen fünf Keſſeln von
2700 Litern Geſamtmaß, ſowie der dazu gehörigen Neben=
räume
(Vorratsgelaſſe, Spülraum, Keller uſw.) zu ſehen.
Ueberall Zweckmäßigkeit, Sauberkeit und militäriſche Ord=
nung
, und dieſer günſtige Eindruck wird durch die Art
der Speiſeverteilung noch erhöht. Die Einnahme der
Mahlzeiten geſchieht in den einzelnen Krankenbaracken,
und zwar, ſoweit die Kranken nicht bettlägerig ſind, an
gemeinſchaftlichem Tiſch, wobei die Pflegeſchweſtern vor=
legen
. Es wird ſo ein gewiſſes gemütliches, häusliches
Gepräge erreicht, was gewiß zum Behagen der verwun=
deten
und kranken Krieger beiträgt. Auch ſind die Por=
tionen
nicht ſtreng bemeſſen, ſondern es kann im Bedarfs=
falle
für die Baracken noch nachgeholt werden. Sämtliche
Lieferungen von Waren für den Küchenbetrieb liegen in
den Händen erſter hieſiger Geſchäfte, und die ſtändige,
ſachkundige Aufſicht der Lazarettverwaltung gewährleiſtet
nur guten Erfolg. Der ganze Betrieb dieſer Lazarettküche,
die ſich jetzt ſchon fünf Monate bewährt hat, verdient
volles Lob.
* Das Verzeichnis für die Deckung des Heeresbedarfs.
Dem Bekleidungs=Beſchaffungs=Amt gehen täglich zahl=
reiche
Beſtellungen auf das im Buchdruck herausgegebene
Verzeichnis für die Deckung des Heeresbe=
darfs
der in Frage kommenden Beſchaffungsſtellen zu.
Die erſte Auflage iſt bereits vergriffen, ein Neudruck
iſt in Vorbereitung. Wo das Verzeichnis ſpäter zu haben
ſein wird, wird nöch bekannt gegeben.
* Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im
Kriege Gefallenen. (Landeskomitee für das Großherzog=
tum
Heſſen.) An Gaben gingen ein: Bei der Bank für
Handel und Induſtrie und ihren Niederlaſſungen 49 789,91
Mark; bei der Deutſchen Bank, Zweigſtelle Darmſtadt
1106,65 Mk.; bei der Großh. Bezirkskaſſe Lampertheim
61 Mk.; bei der Großh. Bezirkskaſſe Fürth 56,50 Mark,
Hauptſumme 51014,06 Mark.
* Die Kaiſer Wilhelm=Spende deutſcher Frauen
begegnet auch in unſerer Stadt lebhaftem Intereſſe. Es
gibt auch wohl kaum ein geeigneteres Mittel, den von der
feindlichen Preſſe in die Welt geſetzten verleumderiſchen
Ausſtreuungen wirkſamer entgegenzutreten, als das Ge=
lingen
der Huldigungsſpende, die dadurch neben ihrem
Hauptzweck ſich auch zu einer eindrucksvollen Kundgebung
dem Auslande gegenüher geſtalten wod. Deutſchlands

Frauen werden durch die Tat beweiſen, daß ihr Ver=
trauen
zu ihrem Kaiſer unerſchütterlich iſt und bleibt.
gr. Gartenbauverein Darmſtadt. Mit der Maiver=
ſammlung
hat die Wintertätigkeit des Vereins ihr Ende
erreicht. Während der Sommermonate finden nur Beſich=
tigungen
ſtatt, zu denen jedesmal durch die Tagesblätter
beſondere Einladungen ergehen. In den neuangelegten
Vereinsgärten am Heinrichwingertsweg wird eben rührig
gearbeitet, und es iſt eine Luſt, zu ſehen, wie das ſeither
brachliegende Gelände ſich in kurzer Friſt in ſchönes Gar=
tenland
verwandelt hat. In der nächſten Zeit werden
es achtzig Jahre, daß der Verein begründet wurde. Bei
dem Ernſte der Zeit wird man von einer größeren Feier,
wie ſolche vor 5 Jahren ſtattfand, abſehen; vielleicht findet
aber eine Ausſtellung in kleinem Umfange ſtatt. In der
Kriegsfürſorge hat ſich der Verein wieder neuer=
dings
inſofern betätigt, als er dem Mädchenhort der Stadt=
mädchenſchule
fünfzig Mark zum Ankauf von Strickwolle
überwieſen hat. Auch ſind aus Vereinsmitteln an dem
Kreuz in Eiſen fünf ſilberne Nägel, und zwar in dem
Buchſtaben W., eingeſchlagen worden. Der Vortrag des
Herrn Preſſer, Wie die Mutter Erde ihre Menſchenkin=
der
in die Schule nahm, fand bei den Anweſenden viel
Intereſſe. An die Maßnahmen anlehnend, wie die leib=
liche
Mutter das Kind erzieht und insbeſondere für die
Ausbildung des kindlichen Geiſtes und Gemütes bedacht iſt,
wurde im einzelnen gezeigt, wie ſich durch die Gaben der
Mutter Erde das Menſchengeſchlecht nach und nach ent=
wickelte
und vervollkommnete, wie aus dem nomadiſieren=
den
Jäger und Hirten der ſeßhafte Ackerbauer wurde, wie
ſich in ihm der Heimatſinn und die Naturkenntnis aus=
bildete
und wie er ſchließlich zu ſeiner Geſchichte und ſeiner
Weltanſchauung kam. Dann wurde noch die Frage erörtert,
welche Pflicht für alle diejenigen erwächſt, denen die Er=
ziehung
der Kinder anvertraut iſt. Nach dieſem mit
lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag ſtreifte Herr
Lehrer Grimm einige Fragen aus der Gaxtenpraxis.
Er zeigte einige wunderſchöne Blütenzweige des Zier=
apfels
Pirus Scheidekerrie vor und wies dgrauf hin, daß
dieſe Pflanze nicht nur ein hervorragendes Ziergewächs
ſei, ſondern auch durch ſeine eßbaren Früchte, die ſich zur
Saftbereitung und zum Einmachen eignen, von nicht ge=
ringem
Nutzen ſei. Weil am Schluſſe des Vereins=
abends
eine große Anzahl von Edeldahlien verloſt wur=
den
, ſo gab er auch noch eine kurze Anleitung über die
Pflege dieſer herrlichen Blütenſtaude.
* Blumenpflege in Arbeiter=Familien. Die Abgabe
der Pflanzen in Gruppen von je 3 Stück für 30 Pfg. fin=
det
am Mittwoch, den 12. Mai ds. Js., vormittags von
8 Uhr an, in der Knaben=Arbeitsanſtalt ſtatt. Jeder Ab=
nehmer
hat nur auf eine Gruppe Anſpruch.
§ Zuſammenſtöße. Am Freitag fand in der Karlſtraße
zwiſchen Heinrich= und Kiesſtraße ein Zuſammenſtoß zwi=
ſchen
einem Automobil und einem elektriſchen Straßen=
bahnwagen
ſtatt, wobei an dem Automobil eine Fenſter=
ſcheibe
zertrümmert wurde. Am Freitag abend iſt ein
Hausburſche, welcher einen Handwagen vor ſich her drückte,
in der Allee mit einem Motorwagen der elektriſchen Stra=
ßenbahn
zuſammengeſtoßen. Der Hausburſche, welcher zur
Seite geſchleudert wurde, blieb beſinnungslos liegen und
mußte durch die Rettungswache nach dem Städtiſchen
Krankenhaus gebracht werden.

Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 8. Mai.

Butter ½ kg .
1,60 M.
in Part. ½ kg . 1,70 M.
Eier Stück
1112Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 25-28 Pf.
Handkäſe, Stück 412 Pf.
Kartoffeln, Zentner 7,00 M.
Kumpf
(10 Liter) Pf.
Mäuschen,
½ kg . 7 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 2535 Pf.
Zitronen, Stück . 57 Pf.
Apfelſinen, Stück 512 Pf.
Kopfſalat, Stück 812 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
e hrt
Meerrettich Stück 2530 Pf.
Roterüben, ½ kg 20 Pf
Zwiebeln, ½ kg . 50 Pf.
Römiſch Kohl, Bündel 2-3 Pf
Spinat, ½ kg . 67 Pf.
Rhabarber, ½ kg 12-14 Pf.
M
Rotkraut, Stück .
Blumenkohl, Stück 25 Pf.
Gurken, Stück . 5055 Pf.
Sellerie, Stück . 520 Pf.
Gelberüben, ½ kg . 20 Pf.
Bündel 25 Pf.
Kohlrabi, Stück . 20 Pf.

Spargel I. Sorte,½ kg 50 Pf.
II. ½ kg 40 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Enten, Stück 3,504,00 M.
Hahnen, Stück 2,002,50 M.
Hühner, 2,003,00 M.
Tauben, Stück 5060 Pf.
Lapins, Stück 1,301,40 M.
Zicklein, Stück . 24 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg
M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 4060 Pf.
Kabliau, ½ kg 5060 Pf
kleine, ½ kg Pf.
Rindfleiſch, ½ kg 80-95 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg . 90 Pf.
90 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg
Ziegenfleiſch, ½ kg . 75 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 80 Pf.
Rindswürſtchen, Stück 20 Pf.
Schweinefleiſch, ½ kg
1,301,40 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,30 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,20 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1 M.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25, Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576; Aus=
kunftsſtelle
: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Täglich kommen an unſere Materialien=Abteilung
Poſtkarten einzelner Soldaten aus dem Felde mit der
Bitte um Erſatz von Hoſenträgern, Eßbeſtecken, Meſſern
und anderen Dingen. Jeder dieſer Wünſche wird ſofort
erfüllt. Ferner bedürfen einzelne Soldaten, namentlich
ſolche, die zum zweiten Male ausrücken, mancherlei Er=
gänzung
ihrer Sachen. Auch hier wird geholfen.
Im März und April wurden in ſolchen Fällen 390
Mann mit Gegenſtänden im Geſamtwert von 2700 M. be=
ſchenkt
.
Am 5. d. M. gingen weitere 4 vom Heſſiſchen Landes=
verein
des Roten Kreuzes geſtiftete Krankenautos
an die Front. Die Materialien=Abteilung füllte
dieſe Autos mit Liebesgaben im Geſamtwert von 6300 M.
Die Gaben ſind beſtimmt für zwei im Oſten ſtehende Re=
ſerve
=Diviſionen. An dieſe ging gleichzeitig mit 2 Kraft=
wagen
das folgende Schreiben von uns ab:
Vor längerer Zeit war uns mitgeteilt worden, die
Beförderung von Verwundeten im Oſten ſei infolge des
Fehlens von Beförderungsmitteln ſehr erſchwert. Es
ſchien uns eine ſchöne Aufgabe des Roten Kreuzes, an
der Beſeitigung dieſes bedauernswerten Zuſtandes mitzu=
wirken
. Leider waren unſere Bemühungen infolge der

[ ][  ][ ]

ausſchließlichen Inanſpruchnahme der Motorwagen=
gabriken
für militäriſche Zwecke und infolge anderer Um=
ſtände
ſehr erſchwert. Nun iſt es uns endlich gelungen,
vier Opel=Kranken=Kraftwagen zu beſchaffen, die wir der
nten Reſerve=Diviſion, den Truppen aus unſerer engeren
Heimat, zur Verfügung ſtellen. Zwei von den Wagen wer=
den
der Diviſion gleichzeitig mit dieſem Schreiben zu=
gehen
. Mögen ſie dazu beitragen, das Los derjenigen zu
erleichtern, die in heldenmütigem Kampfe verwundet oder
krank geworden, aus den Reihen ihrer ſtreitenden Kame=
raden
ausſcheiden müſſen.
Die Gaben zur Beſchaffung der Wagen ſind im Wege
der Sammlung aus kleinen und großen Spenden zuſam=
mengefloſſen
. So wie Alldeutſchland ohne Unterſchied in
geſchloſſener Schlachtreihe ſeinen Feinden gegenüberſteht,
ſo wetteifert auch zu Hauſe die geſamte Bevölkerung, der
es nicht vergönnt iſt, mit den Waffen zu kämpfen, in den
Werken der Liebe für die Verwundeten. Wir ſind ſtolz
darauf, Ihnen mit unſerer Stiftung einen neuen Beweis
für dieſe Opferwilligkeit bringen zu können, und wünſchen
nur, daß die Wagen Segensreiches leiſten mögen.
Schützengräben am Hauptbahnhof. Täg=
lich
von 27 Uhr, Sonntags von 97 Uhr. Erwachſene
50 Pfg., Kinder 25 Pfg.
Langen, 7. Mai. (Oberamtsrichter Gehei=
mer
Juſtizrat Ittmann) iſt im Alter von 70 Jah=
ren
geſtorben. 21 Jahre lang war er am Amtsgericht
Langen tätig; er kam 1894 an die Stelle Oberamtsrichters
Dr. Schneider. Ittmann erfreute ſich allgemeiner Be=
liebtheit
.
Mainz, 8. Mai. (Einquartierungsgelder.)
Dem M. Tgbl. wird geſchrieben: Nachdem die Mehrzahl
der ſeit neun Monaten mit Einquartierung von Truppen
verſehenen Gemeinden des Großherzogtums Heſſen die
Verpflegungsſätze mit Rückſicht auf die Höhe der Lebens=
mittelpreiſe
aus Gemeindemitteln erhöht hat,
beabſichtigen die betreffenden Gemeinden eine Sammel=
eingabe
an die Regierung und die Stände=
kammer
, worin erſucht wird, für die kommunalen Zu=
ſchläge
zu den Verpflegungsgeldern aus der Staatskaſſe
Erſatz zu leiſten. Begründet wird die Eingabe damit, daß
die überwiegende Mehrzahl der heſſiſchen Gemeinden bis
jetzt überhaupt noch keine Einquartierungen gehabt haben,
und daß es Pflicht aller Steuerzahler des Landes ſei, an
den von den mit Einquartierung überlaſteten Gemeinden
gebrachten erheblichen finanziellen Opfer teilzunehmen.
Die Einwohner jener Städte, deren Verwaltung nicht zu
einer Erhöhung der Einquartierungsgelder ſich aufſchwin=
gen
konnte, hätten alſo bei Annahme jenes Antrags auch
noch die Erhöhungen in anderen Städten mitzutragen;
daß dies gerecht ſein ſoll, iſt nicht einzuſehen. (Vom
Turnweſen.) Anſtelle des in dieſem Frühjahr mit Rück=
ſicht
auf den Krieg ausfallenden rheinheſſiſchen Gauturn=
tages
findet morgen in der Turnhalle des Turnvereins
Mainz=Mombach eine Verſammlung der Vorſitzenden und
Turnleiter der 126 Turnvereine ſtatt. Das Gauwetturnen
fällt dieſes Jahr aus. An ſeiner Stelle ſoll im September
auf der Landskrone bei Oppenheim für die männliche
Jugend im Alter von 12 bis 17 Jahren ein volkstümliches
Wetturnen ſtattfinden.

Reich und Ausland.

Elberfeld, 8. Mai. (Die Witwe Hamm frei=
geſprochen
.) In dem Wiederaufnahmeverfahren im
Mordprozeß Hamm verneinten die Geſchworenen beide
Schuldfragen. Das Gericht ſprach die Angeklagte frei.
Liegnitz, 8. Mai. (Eiſenbahnunfall.) Amtlich
wird gemeldet: Heute früh 6 Uhr 58 Min. entgleiſte im
Einſchnitt kurz vor dem Bahnhof Spittelndorf
der D=Zug 110, der fahrplanmäßig um 7 Uhr 8 Min. in
Liegnitz eintreffen ſollte. Der Lokomotivführer
und der Heizer ſind verletzt worden, ſonſt
niemand. Die Urſache der Entgleiſung iſt auf eine
fahrläſſige Handlung des Rottenführers, der mit Gleis=
arbeiten
beſchäftigt war, zurückzuführen. Der Verkehr auf
der Strecke zwiſchen Spittelndorf und Maltſch wird ein=
gleiſig
aufrechterhalten.
London, 8. Mai. (Der Brand in den Docks
in Portsmouth.) Seinerzeit gingen hier Ge=
rüchte
um, daß in der Nacht vom 31. Januar eine um=
fangreiche
Feuersbrunſt in den großen Gou=
vernementsdocks
in Portsmouth ausgebrochen
ſei. Die Regierung ſchlug aber alle Unter=
ſuchungen
nieder und leugnete den Vorfall ab. Sei=
tens
der Zenſur wurden in den Blättern alle Berichte über
die Angelegenheit herausgeſtrichen. Jetzt ſtellt es ſich her=
aus
, daß das Feuer von ſehr großem Umfange
und nahe daran war, die Docks und anderes wertvolles
Eigentum in Portsmouth vollſtändig zu vernichten. Der
Geſamtumfang des Schadens iſt bis jetzt noch verheimlicht
worden. In Regierungskreiſen beſteht allgemein die An=
nahme
, daß das Feuer durch Brandſtiftung veran=
laßt
worden iſt. Es iſt eine ſorgfältig abgefaßte Erklä=
rung
der Dockbehörde veröffentlicht worden, in der eine
Belohnung von hundert Pfund Sterling für die Entdeckung
der Urheber der Brandſtiftung ausgeſetzt werden.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 8. Mai. Börſenſtimmungsbild.
Unter dem Eindruck der noch immer ungeklärten politiſchen
Lage war man in der heutigen Börſenverſammlung ſehr
zurückhaltend, wodurch die ſtärkere Unternehmungsluſt be=
hindert
wurde. Infolgedeſſen ſtellten ſich auf allen Ge=
bieten
Abſchwächungen ein, die mehr oder weniger einen
großen Umfang annahmen. Auch heimiſche Anleihen konn=
ten
ſich dem nicht entziehen, doch beſchränkten ſich die Ein=
bußen
hier nur auf Bruchteile. Im Verlaufe des Börſen=
verkehrs
ſtellte ſich eine beruhigte Auffaſſung ein. Durch
neu auftretende Käufer konnten die Kurſe der bekannten
Induſtriepapiere gewiſſe Beſſerungen erzielen. Auslän=
diſche
Valuten und Geldſätze unverändert.

Literariſches.

Dem beſonderen Zweck, die Wahrheit durch photo=
graphiſch
wiedergegebene Bilder zu beweiſen, dient die
Monatsſchrift Der große Krieg in Bildern
genannt, welche ſeit Januar d. Js. erſcheint und in der
in vorzüglichem Kupfertiefdruck die Wiedergabe für den
Zweck der Aufklärung des neutralen Auslandes beſonders
geeigneter Bilder erfolgt. Die einzelnen Hefte, welche auf
Anregung der Zentralſtelle für Auslandsdienſt vom
Deutſchen Ueberſeedienſt herausgegeben werden, ſind in
allen Buchhandlungen erhältlich oder können auch direkt
durch den Verlag Georg Stilke, Berlin NW 7, Dorotheen=
ſtraße
66/67, bezogen werden. Nur eine ausgiebige Ver=
wertung
des hier Zuſammengetragenen, die unumſtößliche
Wahrheit der Photographie kennzeichnenden Bilder kann
einen wirklichen Erfolg bringen.

Der Krieg.

Die Kämpfe in Galizien.

* Wien, 8. Mai. Amtlich wird verlautbart: 8. Mai
1915, mittags. Die Folgen der Schlacht von Tarnow und
Gorlice übertragen ſich nunmehr auch auf die Karpa=
thenfront
öſtlich Lubkow. Unſere Truppen, die auch
hier zum Angriff übergingen, eroberten nachts den
Grenzkamm nördlich der aus den letzten erbitterten
Karpathenkämpfen bekannten Orte Telepocz, Zellö und
Nagypolany.
Während der Wintermonate haben die Ruſſen unter
den ſchwerſten Verluſten in wochenlangen Kämpfen ſüd=
lich
des Grenzkammes der Karpathen Fuß gefaßt und
durch Einſetzen aller verfügbaren Reſerven ihre Front in
den Oberläufen der Ondava Laborcza und Eziroka nach
Süden vorgeſchoben. Trotz aller Stürme und wütenden
Angriffe des Feindes konnte der Uzſoker Paß uns nicht
entriſſen werden. Nördlich und beiderſeits des Paſſes
hielt unſere Gruppe, die hier monatelang focht, felſenfeſt
ſtand. Der ganze Raumgewinn der Ruſſen iſt in
wenigen Tagen verloren gegangen. Unter
den großen Verluſten, die ein ſo eiliger Rückzug
bedingt, räumte der Feind den Streifen ungariſchen
Bodens, den er ſo mühſam erſtritt.
In Weſtgalizien nahmen die Kämpfe an
der ganzen Front weiter einen erfolgreichen
Verlauf. Krasno wurde geſtern durch unſere Trup=
pen
erobert. Wie groß die Verwirrung und Unord=
nung
bei der auf der ganzen Front in ſchleunigem Rückzug
befindlichen Armee Radko Dimitriews iſt, beweiſen die
im Ortskampfe um Brzoſtek gemachten Gefangenen, die
den ſechs ruſſiſchen Diviſionen Nr. 5, 21, 31, 52, 63 und 81
angehören. Teile der aus den Beskiden zurückflutenden
ruſſiſchen Truppen wurden an mehreren Stellen umzingelt
und gefangen genommen.
Die Geſamtzahl der ſeit dem 2. Mai Gefangenen
erreicht bisher 70000. Die Verfolgung wird
fortgeſetzt.
In Südoſtgalizien wurden auf den Höhen
beiderſeits des Lomnica=Tales ſtarke ruſſiſche An=
griffe
zurückgeſchlagen. Ein ruſſiſcher
Stützpunkt bei Zaleszezyki wurde von unserſtürmt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Berllin, 8. Mai. Die B. Z. a. M. meldet aus
dem Kriegspreſſequartier, 8. Mai: Vom 10. Korps konnte
in den Beskiden eine ganze Kolonne einge=
kreiſt
werden. Sie fand keinen Ausweg mehr, und es
blieb dem Kommandanten nichts anderes übrig, als ſich
mit ſeiner geſamten Kolonne zu ergeben. Es dürfte ſich
um mehrere Tauſend Mann und eine reiche Beute an Ge=
ſchützen
und Trainmaterial handeln.

Depeſchenwechſel zwiſchen Hindenburg und
Erzherzog Friedrich.

* Wien, 8. Mai. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird gemeldet: Generalkommandant Feldmarſchall Erz=
herzog
Friedrich erhielt folgende Depeſche Hin=
denburgs
: Ew Hoheit bitte ich, zugleich im Namen des
mir unterſtellten Oſtheeres, untertänigſte Glückwünſche zu
dem großen, von uns mit Jubel begrüßten Erfolgen in
den Karpathen ausſprechen zu dürfen. Der Erzher=
zog
antwortete: Ich danke Ew. Exzellenz für die mir
auch namens des tapferen Oſtheeres überſandten herz=
lichen
Glückwünſche zu den Erfolgen in den Karpathen, die
unſere heldenhaften verbündeten Truppen mit wahrem
Heroismus erkämpften, von ganzem Herzen.

Die engliſche Preſſe zu dem Sieg in Weſtgalizien.

* London. 8. Mai. Während einige Blätter den
Widerſpruch der deutſchen und der ruſſiſchen Berichte über
die Kämpfe in Galizien und den Karpathen durch
Unwahrheit der deutſchen und öſterreichiſchen Berichte er=
klären
möchten, ſchreibt die Daily News: Wenn die deut=
ſchen
und öſterreichiſchen Berichte nicht lügen, ſcheint es,
daß Rußland einſtweilen genötigt ſein wird, den Vor=
marſch
gegen Ungarn und Weſtgalizien auf=
zugeben
. Sie müßten aber die San=Linie und Oſt=
galizien
ohne große Schwierigkeit halten können. Die
wahrſcheinliche Erklärung der deutſchen Erfolge iſt die,
daß die Deutſchen früher friſch ausgebildete Reſerven ins
Feld ſtellen konnten als die Alliierten. Die Deutſchen
haben anſcheinend den Vorteil größerer Stärke auf bei=
den
Fronten und werden ihn behalten, bis die Alliierten
neue Armeen gegen ſie vorſchicken können.

Die größeren‟ Pläne Joffres.

* London, 8. Mai. Der militäriſche Korreſpon=
dent
der Times ſchreibt: Durch Ausgleichung (!) der
britiſchen Linie iſt der Abhang bei Ypern, der
lange eine Urſache wirklicher Gefahr war verſchwunden.
Der deutſche Anſpruch, verſchiedene Orte dort genommen
zu haben, iſt unzutreffend, da wir 12 Stunden vorher
freiwillig (!) abgezogen waren. Wir ſchlugen wie=
derholt
alle Verſuche der Deutſchen, Zonnebeke zu neh=
men
, ab. Nicht unter dem Drucke des Feindes an der
Front, ſondern nur infolge der Ereigniſſe weiter nördlich
gingen unſere Truppen zurück, um die Linie mit Freuden
zu halten. Natürlich hätten wir gern die Deutſchen ſofort
wieder aus den neuen Stellungen vertrieben, aber das
Temperament darf die Kriegskunſt nicht präjudizieren.
Wenn Joffre es nicht für richtig hielt, große Truppen=
maſſen
zur Wiedergewinnung der verlorenen Stellung zu
opfern, müſſen wir das Vertrauen haben, daß er grö=
ßere
Pläne hat, die beizeiten zutage treten werden.

Die Beſchießung von Poperinghe.

* Paris, 8. Mai. Nach dem Temps berichtet eine
Poperingher Wochenſchrift, daß durch die Beſchießung
etwa zehn Häuſer zerſtört ſeien. Zehn engliſche
Soldaten ſeien getötet worden. In Elverdinghe ſei
ein ganzes Viertel dem Erdboden gleichgemacht. Die Be=
völkerung
war wenige Stunden vor der Beſchießung ab=
transportiert
worden. Die anderen Ortſchaften um Pope=
ringhe
hatten gleichfalls unter der Beſchießung gelitten.

Die Verſenkung der
Luſitania‟.

Die Luſitania‟ armiert und zum Munitions=
transport
verwendet.

* Berlin, 8. Mai. Der Cunard=Dampfer Luſi=
tania
iſt dem Reuterſchen Bureau zufolge geſtern durch
ein deutſches Unterſeeboot zum Sinken gebracht worden.
Die Luſitania war ſelbſtverſtändlich, wie neuerdings
die meiſten engliſchen Handelsdampfer,
mit Geſchützen armiert. Außerdem hat ſie, wie
hier einwandfrei bekannt iſt, erhebliche Mengen
von Munition und Kriegsgerät unter ihrer
Ladung. Ihre Eigentümer waren ſich daher bewußt,
welcher Gefahr ſie ihre Paſſagiere ausſetzten. Sie allein
tragen die volle Verantwortung für das, was geſchehen
mußte. Von deutſcher Seite iſt nichts unterlaſſen worden
um wiederholt und eindringlich zu warnen. Der Kaiſer=
liche
Botſchafter in Waſhington machte noch am
1. Mai in einer öffentlichen Bekanntmach=
ung
auf dieſe Gefahren aufmerkſam. Die
engliſche Preſſe verſpottete damals dieſe Warnung
unter Hinweis auf den Schutz, den die britiſche Flotte dem
transatlantiſchen Verkehr ſichere.
* Berlin, 8. Mai. Ueber den Untergang der Lu
ſitania bemerkt das Berliner Tageblatt: Tiefbewegt
haben wir die Vernichtung von der Luſitania vernom=
men
, wobei zahlloſe Menſchen ums Leben gekommen ſind
Wir bedauern aus aufrichtigem Herzen ihr hartes Ge=
ſchick
, aber wiſſen uns zugleich freivon jeder Schuld
Man darf ſicher ſein, daß das Entrüſtungsgeſchrei durch
den engliſchen Draht nun der geſamten Welt übermittel
und ſich wieder gegen Deutſchland richten wird. Aber man
muß hoffen, daß die ruhige Ueberlegung dann ſpäter das
Verdammungsurteil über die britiſche
Admiralit ät ſprechen wird. Alle die vielen nun in
Trauer Verſetzten mögen ihre Klagen gegen Churs
chill erheben, der durch ſeine gewiſſenloſen Anordnun
gen, die ihm den Fluch der Menſchheit zuziehen müſſen,
dieſe grauſame Kriegführung heraufbeſchworen hat. Im
Fall der Luſitania iſt ein Kriegsſchiffvernichtel
worden. Die Luſitania befindet ſich in der Liſte den
engliſchen Hilfskreuzer; ſie trug eine Ars
mierung von zwölf 15=Zentimetergeſchützen
und war ſtärker beſtückt und bemannt, als irgend ein
deutſcher geſchützter Kreuzer. Die Luſitania mußte als
Hilfskreuzer auf einen Angriff vorbereitet ſein. Das Blatt
führt nach dem Londoner Telegraph vom 3. Mai die
Warnung an, die die deutſche Botſchaft am 27. April als
Anzeige in allen führenden amerikaniſchen Blättern er=
ſcheinen
ließ, in der mit großem Nachdruck darauf auf=
merkſam
gemacht wurde, daß Reiſende, die ſich zur Fahrt
über den Atlantiſchen Ozean auf einem engliſchen Schiffe
einzuſchiffen beabſichtigen, das auf ihre eigene Gefahr tund
Der Korreſpondent des Daily Telegraph meldete
ſeinem Blatte, daß die große Mehrheit der Paſſagiere
über die Warnung ſcherzte, welche ſie höhe
niſch behandelten, aus dem Grunde, weil die
Schnelligkeit des Cunardſchiffes die Gefahr vor Tauch=
booten
auf ein Minimum herabmindere. In ähnlicher
Weiſe äußern ſich andere angeſehene Blätter.

Der Eindruck in London und in Amerika.

* London, 8. Mai. (Reutermeldung.) Bisher ſind
nur wenig Einzelheiten über den Untergang der
Luſitania bekannt geworden. Das iſt dem Umſtand
zuzuſchreiben, daß die drahtloſe Station auf einem ein=
ſamen
Kap fern von der Umwelt ſteht und nur über mangel=
hafte
telegraphiſche Verbindung verfügt. Unter den Paſe
ſagieren befanden ſich viele hervorragende
Amerikaner. Auf der Höhe Kinſale war in den
letzten paar Tagen ein deutſches Unterſeeboot tätig. Nach
einer Meldung der Admiralität ſind nur elf Ueberlebende
der Luſitania in Kinſale gelandet worden. In Lon
don machte die Torpedierung der Luſie
tania tiefen Eindruck. Auch an der Neu=Yorkel
Börſe herrſchte große Aufregung; alle Kurſe ſind
gefallen. Die Nachricht ſchlug in Waſhing=
ton
wie eine Bombe ein. In amtlichen Kreiſen iſt
man eifrig beſtrebt, zu erfahren, ob auch Leben von Ameris
kanern verloren gingen.

Einzelheiten über den Untergang.

* London, 8. Mai. Das Reuterſche Bureau meldet
Der Journaliſt Cowper aus Toronto, ein Uebers
lebender der Luſitania der in Queenstopn
befragt wurde, erklärte folgendes: Als ſich der Dampfer
Irland näherte, wurde ſcharfer Auslug gehalten. Ich
ſprach gerade mit einem Freunde, als ungefähr um 2 Uhr
in einer Entfernung von 1000 Yards die Kommandobrücke
eines Unterſeebootes ſichtbar wurde. Gleich darauf konnte
man die weiße Schaumlinie des Torpedos ſehen. Die
Luſitania wurde am Vorderſchiff getroffen und eser
folgte eine laute Exploſion. Teile des aufgeriſſenen
Schiffskörpers flogen in die Luft. Bald darauf traf ein
zweiter Torpedo das Schiff, das ſich nach Steuen
bord zu neigen begann. Die Beſatzung ging ſofort daran
die Paſſagiere in die Boote zu bringen. Alles ſpielte ſich
in Ordnung ab. Ein 6jähriges Mädchen bat mich, ſie zu
retten. Ich brachte ſie in ein Boot, befürchte aber, daß
ihre Eltern umgekommen ſind. Ich ſelbſt beſtieg das letzte
Boot. Einige Boote konnten infolge des Ueberneigens
des Schiffes nicht niedergelaſſen werden und mußten,als
das Schiff ſank, abgeſchnitten werden. In der zweiten
Klaſſe befanden ſich viele Frauen und ferner ungefähl
40 Kinder unter einem Jahre an Bord. Obwohl die ge
nauen Zahlen nicht feſtzuſtellen ſind, iſt es bereits ſichen,
daß weniger als 600 Perſonen gerettet wur=
den
. Wie verlautet, iſt auch der amerikaniſche Mil=
lionär
Vanderbilt ertrunken. Die Ueberleben=
den
erklären, daß viele Paſſagiere durch die Torpedos
getötet und verwundet worden ſeien. Auf dem Schiffe
befanden ſich 188 Amerikaner, 956 britiſche Untertanen und
109 Perſonen anderer Nationalikäten.

Die Rettungsarbeiten.

* London, 8. Mai. Das Preſſebureau mel=
det
, daß von der Luſitania insgeſamt 658 Per=
ſonen
gerettet und 45 Leichen gelandet wor=
den
ſeien. Auf dem Dampfer befanden ſich 2160 Per
ſonen. Nichtamtlich wird mitgeteilt, daß in Queens=
town
noch 22 Ueberlebende geſtorben ſind. Von den
Offizieren iſt nur Kapitän Turner gerettet worden,
Nach einer weiteren Meldung des Preſſebureaus ſind nur
wenige Paſſagiere der erſten Klaſſe gerettet worden. Man
glaubt, daß die Paſſagiere dachten, das Schiff würde flott
bleiben, doch ſank es in 15 bis 20 Minuten. Die Ankunft
dreier Fiſchdampfer, die 100 Leichen an Bord

[ ][  ][ ]

haden ſolen, iſt ighnalſertworden Unter den Paſagieren
der zweiten Klaſſe befanden ſich drei Holländer.
* London, 8. Mai. Wie gemeldet wird, waren außer
den 20 Booten der Luſitania noch in kürzeſter Zeit 16
andere an Ort und Stellle. Unter den Paſſagie=
ren
befand ſich außer Vanderbilt auch der Theater=
direktor
Charles Frohmann.

Der Wert des verſenkten Dampfers
und der Ladung.

* Berlin, 8. Mai. Einer Depeſche des Maasbode
aus London zufolge ſoll die Luſitania eine Ladung
im Werte von elf Millionen Mark an Bord
gehabt haben. Außerdem ſollen ſich an Bord Goldbarren
im Werte von 200000 Pfund Sterling befunden haben.
Da das Schiff einen Wert von 30 Millionen Mark
hatte, betragen die verlorenen materiellen Werte etwa 45
Milllionen Mark.

Die Torpedierung des Candidate und der
Centurion‟.

* Rotterdam, 8. Mai. Der Rotterdamſche Cou=
rant
meldet aus London: Der Dampfer Candidate‟
war mit Stückgütern auf der Ausreiſe begriffen. Ein
großes Unterſeeboot tordepierte den Dampfer ohne vor=
herige
Warnung 18 Meilen von Waterford. Eines von
den vier Rettungsbooten kenterte. Die Beſatzung vermochte
ſich in die drei anderen zu retten und wurde ſchließlich von
einem Trawler aufgenommen, der ſie heute in Milford=
haven
ausſchiffte. Der Centurion wurde 30 Mei=
len
von dem Taskarleuchtturm, gleichfalls ohne vorherige
Warnung, torpediert und in Grund gebohrt. Das Schiff
war mit Stückgütern auf dem Wege nach Durham. Die
45 Kopf ſtarke Beſatzung konnte ſich retten und es erreichte
nach elfſtündigem Rudern Marrelsleuchtſchiff.

Die franzöſiſchen Finanzen.

* Paris, 8. Mai. Die Kammer nahm den Geſetz=
entwurf
auf Erhöhung des Ausgabebetrages
der Staatsſchatzſcheine und der Landesver=
teidigungsſcheine
auf ſechs Milliarden an.
Finanzminiſter Ribot erklärte namens der Regierung,
daß augenblicklich 4975 Millionen Gutſcheine im Umlauf
ſeien. Das Publikum nehme die Landesverteidigungs=
Obligationen aufs beſte auf. Da Ende April 1200 Millio=
nen
ausgegeben waren, ſei die Reſerve des Lan=
des
noch lange nicht erſchöpft. Die Regierung
habe, um den notwendigen Ausgaben nachzukommen, außer
der Mitwirkung des Landes ein neues Abkommen mit
der Bank von Frankreich geſchloſſen, nach welchem dieſe
den Betrag des Vorſchuſſes an die franzö=
ſiſche
Regierung auf neun Milliarden er=
höht
, und zwar zur Bezahlung der bereits abgeſchloſſe=
nen
oder künftigen bedeutenden Ankäufe. Die beſte Quelle
des Reichtums ſei die Arbeit. Alle Bemühungen müßten
auf die Entwickelung des Wirtſchaftslebens abzielen. Dar=
auf
bezüglich könne man ſagen, daß ſich die Ausfuhr nach
Amerika in befriedigender Höhe halte, während die Ein=
fuhr
beträchtlich zugenommen habe. Ribot erklärte ſo=
dann
, zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Regie=
rung
ſeien Abmachungen getroffen worden, denen zufolge
Frankreich zur Aufrechterhaltung des engliſchen Kur=
ſes
in den Vereinigten Staaten das notwendige
Gold nach London ſchicken wird, wogegen Eng=
land
Frankreich den für Käufe notwendigen Kredit ein=
räumen
will. Der Finanzminiſter erbat ſich das Vertrauen
der Kammer, welcher er die Lage eingehender darlegen
wolle, wenn er die Annahme von drei Budgetzwölfteln
verlangen werde. Die Ereigniſſe, welche ſich jetzt vorbe=
reiteten
, verhinderten, die Dauer des Krieges vorherzu=
ſagen
. Er rufe das Land zum Zeugen auf für die Zu=
keit
ſei vollkommen. Alle Streitpunkte ſeien ausgeſchaltet.
geſeht haben, mit aller Miteln bis Point heilt hent Mtrato
miniſters mit großem Beifall auf.

Die Kämpfe anden Dardanellen.

* Athen, 8. Mai. Aus Mytilene wird gedrahtet,
daß die gelandeten Engländer und Franzoſen
durch große türkiſche Verſtärkungen ge=
zwungen
wurden, ſichdefenſivzu verhalten.
Die Verluſte ſowohl bei den Türken wie bei den Alliierten
werden als ſchwer bezeichnet, beſonders blutig ſeien die
Verluſte der auſtraliſchen Truppen, die bei Sed=ül=
Bahr gelandet waren. Die Kämpfe dauern mit Heftig=
keit
fort.
* Rotterdam, 8. Mai. Der Rotterdamſche Cou=
rant
meldet aus London: Die Daily News ſchreibt aus
Kavalla vom 4. Mai: Die Kämpfeauf der Halb=
inſel
Gallipoli waren in der letzten Woche äußerſt
erbittert. Bald wurden durch die eine, bald durch die an=
dere
Partei im Kampfe an der felſigen Küſte Vorteile er=
rungen
. Nach den letzten Nachrichten war das Ergebnis,
daß unſere Truppen den Feind aus Sed=ül=Bahr vertrie=
ben
und entlang der Küſte der Halbinſel eine Schützen=
grabenlinie
angelegt haben. Mehr nordweſtlich gruben ſie
ſich nicht nur dicht an der Küſte ein, an einigen Punkten
bahnten ſie ſich auch einen Durchgang landeinwärts auf
ſechs bis acht Meilen von der Küſte und fielen die türki=
ſchen
Befeſtigungen an, die zahlreich über der Halbinſel
verſtreut ſind. Die Kämpfe verurſachten uns
große Verluſte, denn das Gelände iſt unge=
wöhnlich
ſchwierig. Die Türken ließen dort ihre
beſten, durch deutſche Offiziere eingeübten und von Deut=
ſchen
geführten Truppen fechten. Die bereits errungenen
Erfolge rechtfertigen die ſehr hohen Erwartungen für die
Zukunft.
Der Ort Gallipoli iſt noch nicht beſetzt worden,
wohl aber durch das Feuer der Schiffsgeſchütze in Trüm=
mer
geſchoſſen worden. Ebenſo iſt die Verteidigung von
Dardanos gebrochen. An einigen Orten, an denen
wir Landungen durchführten, wurden die Mannſchaften
direkt von dem Transportdampfer in Leichter übergeſchifft
und ſo ins Treffen geſchickt. An anderen Orten wurden
die Truppen aus dem Schleppdampſer in Schaluppen
übergeſchifft und dann an Land geſchafft. Der Kampf
hat hier einen ganz anderen Charakter, als auf den übri=
gen
Kriegsſchauplätzen. Er gleicht am meiſten den bluti=
gen
Gefechten des ſüdafrikaniſchen Krieges. Hügel nach
Hügel mußten mit dem Bajonett genommen werden.
Während die Truppen vorrücken, ſtellen ſie ſich ſtets dem
Feuer der Scharfſchützen bloß, die in dem hügeligen Ge=
lände
prächtige Deckungen finden. Der Bericht ſagt, es
ſei auch ſchwer, die Stellungen der türkiſchen Artillerie
ausfindig zu machen. Die Auſtralier und Neuſeeländer
eigneten ſich, wie erwartet worden ſei, vorzüglich für einen
Kampf in dieſem Gelände. Die Artillerieoffiziere glaub=
ten
, daß ſich die Goeben entweder in der Meerenge

befinde, oder daß ihre Kanonen dort als Batterie auf=
geſtellt
worden ſeien.

Ein türkiſcher Erfolg an der kaukaſiſchen Front.

* Konſtantinopel, 8. Mai. Nach vertrauens=
würdigen
Privatnachrichten aus Erzerum haben die
türkiſchen Truppen einen kräftigen Gegen=
angriff
gegen die Ruſſen unternommen, die ſüdweſtlich
Olty in der Richtung auf Koleboghazi zur Offenſive vor=
gegangen
waren. Der türkiſche Gegenangriff war erfolg=
reich
. Der Feind wurde, nachdem er große Verluſte
erlitten hatte, in der Richtung auf Narman zurückge=
ſchlagen
. Die Kämpfe dauern an. Die ruſſiſchen Ge=
fangenen
wurden nach Kaleh gebracht.

Aus Griechenland.

* Athen, 8. Mai. Der Sonderberichterſtatter der
Zeitung Eſtia erfährt, daß die Entente Griechen=
lands
Vorſchläge angenommen habe. Dieſe
Nachricht erſcheint nicht glaubwürdig.
* Saloniki, 8. Mai. Der frühere Juſtizminiſter
Raktivan, der hier erwartet wird, ſoll die Leitung der
Venizelospartei übernehmen. Die unabhängige
Partei wählte Johannes Dragumis zum Leiter.

Das japaniſche Ultimatum an China.

* Kriſtiania, 8. Mai. Aus Tientſin wird
gemeldet, die Japaner hätten bereits große Trup=
penmaſſen
in der ſüdlichen Mandſchurei zu=
ſammengezogen
. China hätte dagegen noch keine militä=
riſchen
Vorkehrungen getroffen.
* London, 8. Mai. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Waſhington: Die Unionſtaaten haben durch
ihre Botſchafter an Frankreich, Rußland und Großbri=
tannien
eine Anfrage über ihre Haltung zu
dem gegenwärtigen Stande der chineſiſch=japaniſchen Ver=
handlungen
gerichtet. Die Natur der Mitteilung wird
geheim gehalten. Es wird geglaubt, daß die Unionſtaaten
ſich des Einfluſſes der europäiſchen Mächte zu bedienen
wünſchen, um eine Einigung zu erzielen, die für
China und Japan befriedigend iſt. Der holländiſche Ge=
ſandte
erkundigte ſich heute morgen nach der Haltung der
Unionſtaaten. Es wird geglaubt, daß er der einzige diplo=
matiſche
Vertreter iſt, der ſolche Erkundigungen einge=
zogen
hat, obwohl auch Unterredungen mit den Vertre=
tern
anderer intereſſierter Mächte in Waſhington und an=
derswo
ſtattgefunden haben.
* Budapeſt, 8. Mai. Heute iſt der Proſpekt der
6prozentigen Kriegsanleihe und der 5½ pro=
zentigen
Rente veröffentlicht worden. Der Zeich=
nungspreis
für die Kriegsanleihe beträgt 98 Prozent, im
Falle von Barzeichnung 97½ und der für die 5½ pro=
zentige
Rente 91,20, im Falle von Barzeichnung 90,80
Prozent. Die Stücke der beiden Anleihen werden von
der öſterreichiſch=ungariſchen Bank und von der ungariſchen
Kriegsdarlehenskaſſe mit 75 Prozent ihres Nennwertes
zum Wechſeldiskontſatz beliehen. Die Rückzahlung der
Kriegsanleihe kann nicht vor dem 1. Mai 1921, und die
Rückzahlung der 5½prozentigen Rente nicht vor dem
1. Juni 1925 ſtattfinden. Eine Begrenzung des Emiſſions=
betrages
bei beiden Gattungen iſt nicht vorgeſehen.
* Rotterdam, 7. Mai. Der Rotterdamſche Cou=
rant
meldet: Leutnant C. A. Gladſtone vom engliſchen
Fliegerkorps, ein zweiter Enkel Gladſtones, wird ſeit dem
30. April vermißt.
* London, 8. Mai. Die neue Verluſtliſte ver=
zeichnet
den Verluſt von 120 Offizieren.
* London, 8. Mai. An den Dardanellen wurde der
Sohn des Miniſterpräſidenten Asquith
ſchwer verwundet.
* London, 8. Mai. Im Unterhauſe ſagte
ſammenarbeit der Regierung und der Nation; die Einig= Unterſtaatsſekretär Tennant auf eine Anfrage: Als die
Deutſchen zuerſt Giftgaſe verwendeten, lieferte das
Ribot ſchloß: Wir ſchwören, das Ziel, welches wir uns Kriegsamt eine Million Reſpiratoren, die ſich nicht
ein anderes Muſter erſetzt, das aus mit Sodakarbonat und
Sodahyperſulfit getränktem Baumwollabfall beſteht, der
durch einen Schleier feſtgehalten wird. Es wird erwogen,
ob nicht Wollhelme beſſer ſind.
* London, 8. Mai. Amtlich wird bekannt gegeben,
daß die Regierung nach Rückſprache mit den Deſtillateuren
die urſprünglichen Pläne für eine Beſteuerung der
geiſtigen Getränke einer Reviſion unterzogen hat.
Nach den neuen Beſtimmungen ſollen keine Getränke ver=
kauft
werden, die jünger als drei Jahre ſind. Die Be=
ſtimmung
ſoll auch auf eingeführte Spirituoſen ausgedehnt
werden. Der Steueraufſchlag auf Bier und Wein wurde
zurückgezogen.
* Petersburg, 7. Mai. Die Zahl der Kohlen=
arbeiter
im Dongebiet iſt in der letzten Zeit auf
120000 gegen früher 208000 geſunken. Auch ſind viele
Kräfte zur Frühjahrsbeſtellung herangezogen worden, ſo=
daß
eine Kriſe einzutreten droht. Vertreter der
Bergwerke ſind nach Petersburg gereiſt, um dort neue Ar=
beiter
zu werben.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 8. Mai. Die Kreuzzeitung meldet: Der
Kaiſer hat als Gedenktag der 500jährigen Herr=
ſchertätigkeit
der Hohenzollern den 21. Ok=
tober
beſtimmt, da am 21. Oktober 1415 die Erbhul=
digung
der Landſtände in Berlin ſtattgefunden hat. Gemäß
der kaiſerlichen Entſchließung ſoll die Feier des Gedenk=
tages
auf Schulfeiern am 21. Oktober und auf eine kirch=
liche
Feier am darauffolgenden Sonntag, den 24. Oktober,
beſchränkt bleiben.
* Berlin, 8. Mai. Die nächſte Sitzung der Stickſtoff=
kommiſſion
des Reichstages findet bereits am 17.
Mai, vormittags 11 Uhr, ſtatt.
* Berlin, 8. Mai. Im Reichsanzeiger gibt das Kriegs=
miniſterium
die Grundſätze für eine eventuelle Er=
höhung
des vereinbarten oder bereits gezahlten Prei=
ſes
für Hafer, den die Heeresverwaltungen nach dem
31. Dezember 1914 erworben haben, bekannt.
* Wien, 7. Mai. Der Stand der Obſtkul=
turen
, beſonders für Kirſchen, Pflaumen, Aprikoſen und
Pfirſiche, iſt ſehr gut. Die Birnen zeigen reiche Blüte. Im
Süden iſt der Stand der Obſtgärten befriedigend. Die
Weingärten ſind in ſehr gutem Zuſtande, die Austriebe
kräftig und gleichmäßig. Die Arbeiten werden allerdings
durch Arbeitermangel verzögert.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 8. Mai. In der heutigen Vormittagsziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie kamen fol=
gende
Gewinne heraus: 10000 Mark Nr. 89842 101525
128787; 5000 Mark Nr. 189467 209987 225414; 3000 Mark
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Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.

Notſignalpfeife Hilfe‟. Mit dieſer Pfeife
kann jeder Soldat, wenn ihm Gefahr droht oder er
verwundet iſt und die eigenen Kräfte nicht hinreichen,
um ſich bemerkbar zu machen, durch einen Lufthauch
ein weithin ſchallendes Signal abgeben. Dieſes Signal
unterſcheidet ſich von allen anderen Pfeifen, indem es
durch abwechſelndes Bedecken des hinteren Tonventils
mit dem Finger einen ganz neuartigen Doppel=Ton ab=
gibt
und jeder Soldat oder Krankenträger weiß, daß
ein hilfeſuchender oder verwundeter Soldat dieſes
Zeichen abgegeben hat, um die Richtung des Liege=
platzes
näher zu bezeichnen. Alleinvertrieb durch M.
Kattler, Darmſtadt, Rheinſtraße 3.

Familiennachrichten.

Dipl.-Ing. Joseph Monnard
Eise Monnard, geb. Brand
Vermählte

Essen (Ruhr), Zweigertstrasse 11.

(*9504

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die traurige Nachricht, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, Samstag vor=
mittag
11¾ Uhr meinen guten Mann
Georg Möſer
Landwirt
in die ewige Heimat abzurufen.
Die trauernde Hinterbliebene:
Dorothea Möſer, geb. Hirſch.

Die Beerdigung findet ſtatt Montag nach=
mittag
3 Uhr vom Sterbehaus Arheilgerſtr. 19.
Einſegnung ½ Stunde vorher. (*9585

Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß meine treubeſorgte
Gattin, unſere liebe gute Mutter, Schwieger=
mutter
, Schwägerin und Tante
(7283
Katharina Cramer
geb. Märtierer
heute nach langjährigem, in der letzten Zeit
ſehr hartnäckigem Leiden geſtorben iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Balth. Cramer, Privatier,
Ludw. Crämer, Gr. Geometer I. Kl.,
Elſe Engel, geb. Cramer,
Adolf Engel, Lehrer.
Darmſtadt, den 8. Mai 1915.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, den
11. Mai, nachmittags 5 Uhr, vom Portale des
Darmſtädter Friedhofes (Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
) aus.

[ ][  ][ ]

Am 24. April erlitt den Heldentod in Fein=
(*9559
desland unſer lieber Aktiver

Felix Luthardt ost. 10
stud. math.
Kriegsfreiwilliger im Reſ.=Inf.-Regt. 241.
Blutenden und doch ſtolzen Herzens ſtehen
wir wiederum in treuem Gedenken am fernen
Heldengrab eines unſerer Beſten.
Der Darmſtädter Wingolf.
I. N. u. A.:
R. Wagner, Kriegsvertreter.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft im 88. Lebens=
jahr
unſere geliebte Mutter

Emilie Küchler
geb. Krug
Witwe des verſtorbenen Präſidenten des Ber-
waltungsgerichtshofes
Friedrich Küchler.

Helene Küchler,
Luise Rüchler.

Darmſtadt, den 8. Mai 1915.

(B7302

Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern abend ſtarb nach langem, ſchwerem
Leiden meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schweſter, Schwiegermutter und Großmutter
Marie Weyrauch
geb. Falkenberg.
In tiefer Trauer
im Namen der Hinterbliebenen:
Johannes Weyrauch.
Darmſtadt, den 8. Mai 1915.
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſtatt.
Blumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend
verbeten.
(*9547

4 Vereinigte Kriegervereine
Darmſtadts.
Seit unſerer letzten Anzeige
ſind von unſeren Mitgliedern
weitere Kameraden auf dem Felde der Ehre
(7288
gefallen:
Kriegerverein Darmſtadt
Jakob, Heinrich, Kellner,
Schwarz, Martin, Reſtaurateur,
Armbruſt, Karl, Hofgartengehilfe,
Reeg, Heinrich, Bankbeamter,
Kriegerkameradſchaft Germania
Dohm, Karl, Hergeant,
Gilbert, Jakob, Unteroffizier,
Kavallerieverein
Dr. Bopp, Rechtsanwalt, Rittmeiſter d. R.
Den Gefallenen werden wir ein ehrendes
Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 8. Mai 1915.
Der Vorſtand
der Vereinigten Kriegervereine Darmſtadts.

Die Beerdigung
unſeres aus Feindesland hierher
überführten braven, innigſtgeliebten,
hoffnungsvollen, einzigen Sohnes
(7280

Johannes Schmitt
Pionier im Eiſenbahn-Regiment 3, Hanau
findet Montag, den 10. Mai, nachm. 2 Uhr,
auf dem Waldfriedhof zu Darmſtadt ſtatt.
Die trauernden Eltern:
Adam Schmitt, Lokomotivführer,
und Fran.
Arheilgen bei Darmſtadt, den 8. Mai 1915.
Darmſtädterſtraße 135.

Die Beerdigung meines nach hier
überführten lieben Mannes (7311

Wehrmann

Peter Dächert
findet Sonntag, den 9. Mai, nach=
mittags
3 Uhr, vom Trauerhauſe,
Odenwald=Straße 23, aus ſtatt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Barbara Bächert,
geb. Jährling.
Eberſtadt, 8. Mai 1915.

Am 3. Mai fiel nach heldenmütigster
Verteidigung seines Maschinengewehres un-
ser
einziger, innigstgeliebter Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel

Axel

Fähnrich im Leib-Dragoner-Regiment.
Er war unsere Freude, unsere Hoff=
nung
und er bleibt unser Stolz.
Wendorf bei Crivitz i. M.,
den 7. Mai 1915.
Ivan Mackensen v. Astfeld,
Oberstleutnant, z. Zt. im Felde.
Hedwig Mackensen v. Astfeld,
geb, Wittekop.
Gertrud v. Schack,
geb. Mackensen v. Astfeld.
Erika Mackensen v. Astfeld.
Hartwich v. Schack,
Leutnant im Mecklenburgischen
Grenadier-Regiment.
7293) Hartwich-Günther v. Schack.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe warmer Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Mannes,
unſeres teuren Vaters
Karl Dreſte
Bürſtenfabrikant
ſagen hiermit ihren tiefgefühlten Dank
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, im Mai 1915.

(7309

eite

Das weſtliche Hochdruckgebiet gewinnt weiter an Aus
dehnung über Mitteleuropa. An ſeinem Südrande hal
unſer Gebiet bei öſtlicher Luftbewegung nur ſchwächeren
Bewölkung. Es beſteht noch immer Gewittergefahr. Außen
Gewitterregen ſind Niederſchläge nicht zu erwarten. Ein
weſentliche Aenderung des Wetters iſt nicht zu erwarten=
Wetterausſichten für Sonntag: Ziemlich heiter, bis
auf Gewitterregen trocken, Temperatur nicht geändert, öſt=
liche
Winde.

Tagestalender.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr
(Ab. D.): Der fliegende Holländer.
Konzert um 4 Uhr im Wiener Kaffee um 4 Uhr und
8 Uhr im Perkeo

Verſteigerungskalender.

Montag, 10. Mai.
Stammholz=Verſteigerung um 10½ Uhr m
Gaſthaus Friedrich Lehr zu Altheim.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hoföuchdruckerek,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge
ſchäftsleben: Panl Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Dr. Weitreich
Morchaner
Auszug aus den zahlreich vorliegenden Anerkennungsschreiben:
Grossherzogliches Marstallamt.
Schwerin.
Ihre Hoheit Prinzess Marie von Sachsen-Meiningen,

Das unterzeichnete Grossherzogliche Marstallamt
bestätigt Ihnen hiermit gerne, dass das von dem-
selben
bezogene Präparat Mottenäther hier mit
gutem Erfolg verwendet worden ist.
Hofmarschallamt Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von
Cumberland. Herzogs zu Braunschweig und Lüne-
Gmunden.
burg.
Auf die Anfrage erwidert das Hofmarschallamt,
dass der von Ihnen bezogene Mottenäther sich gut
bewährt hat.
Herzogliche Hofhaltung.
Dessau.
Bescheinige hiermit, dass ich mit der Wirkung des
Mottenäthers sehr zufrieden gewesen bin.

Berchtesgaden.
Hierdurch die Nachricht, dass Ihre Hoheit Prinzess
Marie von Sachsen-Meiningen mit Ihrem Mottenäther
sehr zufrieden gewesen ist.
Frauv. Guenther geb. v. Colmar. Breslau, Oberpräsidium.
Wir beziehen seit Jahren aus der Belle-Alliance-
Apotheke in Berlin Dr. Weinreich’s Mottenäther mit
gutem Erfolg.
Frau Fabrikbes. Schlegelmilch. Falkenberg, O.-S.
Senden Sie mir sofort 3 FI. Dr. Weinreich’s Motten-
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à M. 6.. Seitdem ich diesen Mottenäther in
meinem grossen Haushalt verwenden lasse, habe ich
von Motten nichts mehr gemerkt.

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II. Bat. Infanterie-Reg. Kaiser Wilhelm (2. Grossherz.
Hessen) Nr. 116.
Giessen.
Der von der Firma bezogene Mottenäther hat sich
nach einstimmigem Urteil aller Verbrauchsstellen gut
bewährt.
Regiments-Bekleidungskommission Kaiser Franz-Garde-
Grenadier-Reg. Nr. 2.
Berlin.
Auf Ihr Schreiben vom 6. d. M. wird Ihnen mit-
geteilt
, dass sich Dr. Weinreich’s Mottenäther sehr
gut bewährt hat.
Norddeutscher Lloyd, Abt. Proviantamt. Bremen,
Wunschgemäss bestätigen wir Ihnen, dass wir mit
dem von Ihnen bezogenen Mottenäther sehr gute
Resultate erzielt haben.
(II,7186

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[ ][  ][ ]

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(Nachdruck verboten.)
Offen und ehrlich beichtete Herbert der alten Dame,
daß er geſtern abend, nachdem er Britta verlaſſen, von
ſeinem Onkel gehört habe, in welcher Weiſe ſich Brittas
Verhältniſſe ändern würden. Ganz rückhaltslos ſchilderte
er ihr ſeine Empfindungen. Er ſagte ihr, wie ſchwer es
ihm geweſen ſei, Britta heute morgen nichts davon mer=
ken
zu laſſen.
Wenn das alles auch in keiner Weiſe imſtande iſt,
meine Liebe zu beeinfluſſen, liebe, gnädige Frau, ſo wäre
es mir doch lieber geweſen, ich hätte Britta ſagen können,
wie die Angelegenheit ſteht. Liegt Ihnen ſo viel daran,
daß Britta noch im Unklaren bleibt über das, was Sie
über ihre Zukunft beſtimmt haben? ſagte er zum Schluß.
Frau Clandine hob abwehrend die Hände.
Nein, nein, lieber Herbert, Britta ſoll noch nichts da=
von
erfahren. Ich weiß ja, daß Sie Britta ſchon liebten,
ehe ich ſelbſt wußte, daß ſie meine Erbin werden ſollte.
Auch Brittas Glauben an Sie würde nicht erſchüttert wer=
den
, wenn Sie ihr ſagten, was Sie geſtern abend von
Ihrem Oheim gehört haben. Aber wir Frauen ſind
ſubtile Geſchöpfe. Ich weiß aus eigener trauriger Er=
fahrung
, daß man ſich manchmal in irgend einer unglück=
lichen
Stimmung die ſonderbarſten Gedanken macht.

Britta ſoll nicht die leiſeſte Möglichkeit haben, ſich ſpäter
einmal einzubilden, ihre veränderten Verhältniſſe könnten
Ihre Entſchlüſſe beeinflußt haben. Sehen Sie, lieber Her=
bert
, das Mißtrauen ſitzt uns armen, reichen Frauen im
Blute, das iſt der Fluch des Geldes. Auch jetzt iſt es ſo
ein letzter Reſt dieſes Mißtrauens, der mich veranlaßt,
Britta noch nicht mitzuteilen, daß ſie meine Erbin wird.
Ich will erſt gewiß ſein, daß ihre Liebe mir auch gehören
würde, wenn ich kein Vermögen zu vererben hätte. Ihr
beiden ſollt an nichts denken, als an Eure Liebe.
Herbert küßte ihr die Hand.
Ich tue es um ſo lieber, als ich weiß, daß Sie über=
zeugt
ſind, es wäre mir faſt lieber geweſen, wenn Britta
nur von mir alles erhalten würde, was ſie zum Leben
bedarf.
Sie drückte ihm die Hand.
Ich kenne Sie, lieber Herbert, und niemand ſehe ich
in Zukunft lieber auf meinem Grund und Boden herrſchen,
als Britta. Um Ihnen auch den leiſeſten Skrupel zu neh=
men
, will ich Ihnen heute verraten, daß ich Ihnen ſchon
längſt einen Teil meines Vermögens zugedacht hatte. Sie
ſind mir immer ſympathiſch geweſen. Es freut mich innig,
daß gerade Sie und Britta ſich zuſammenfanden.
Herbert war tief bewegt. Wie feinſinnig hatte es die
alte Dame verſtanden, durch dieſe Eröffnung jeden Sta=
chel
zu entfernen! Brittas zukünftiger Reichtum konnte
ihn nie mehr bedrücken.

Er ſand kein Vort der Erwiberung und zog mur
wieder ihre Hand an die Lippen.
Sie ſtrich gütig lächelnd über ſeine Stirn.
Nun wollen wir Britta rufen laſſen.
Als Britta kam und von einem zum andern ſah, nickte
ihr Frau Claudine lächelnd zu.
Ihr müßt mich ein paar Minuten entſchuldigen, liebe
Kinder, ich habe noch eine Anordnung im Hauſe zu treffen,
ſagte ſie und verließ das Zimmer.
Herbert breitete die Arme aus Britta flog auf
ihn zu.
Meine meine Britta! flüſterte er halb erſtickt vor
Erregung.
Und ſie nutzten die kurze Friſt, die ihnen Frau Clau=
dine
gewährte, gar gut aus.
In glücklicher Stimmung ſaßen ſie dann alle Drei am
Teetiſch und beſprachen, daß die Verlobung am nächſten
Tag proklamiert und im Familienkreiſe gefeiert werden
ſollte. Herbert blieb bis zum Abend und begleitete die
Damen ins Theater.
Kurz nachdem ſie die Loge betreten hatten, ſtellte ſich
auch Theo ein. Er ſchien ſehr unangenehm übecraſcht zu
ſein, Herbert vorzufinden. Als er ſich auf dem Seſſel, der
hinter Brittas Platz ſtand, niederlaſſen wollte, ſetzte ſich
Herbert gerade dort nieder. Wütend blickte Theo ihn an,
unterhielt ſich dann aber ſehr eifrig und ehrerbietig mit
Britta.

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Britta war freundlich zu Theo und glaubte in Her=
berts
Sinne zu handeln, wenn ſie das Vergangene ver=
geſſen
ſein ließ.
Aber weder Britta noch Herbert, oder Frau Clau=
dine
erwähnten etwas von der Verlobung des jungen
Paares. Britta glaubte Theo bereits orientiert und Her=
bert
und Frau Steinbrecht hatten keine Veranlaſſung, Theo
früher als andere Menſchen damit bekannt zu machen.
So gab ſich Theo alle erdenkliche Mühe, ſich bei Britta
beliebt zu machen. Daß Herbert gar keine Anſtrengungen
machte, ſich in ſein Geſpräch mit Britta zu miſchen, be=
ſtärkte
Theo in dem Glauben, daß Herbert ſchon bei Britta
abgeblitzt ſei.
Nach Schluß der Vorſtellung begleiteten die beiden
Herren die Damen an ihren Wagen und verabſchiedeten
ſich von ihnen. Theo hatte keine Ahnung, wie feſt und
bedeutſam ſich Britta und Herbert die Hände drückten.
Auch den innigen Abſchiedsblick der beiden ſah er nicht.
ſtraße entlang. Sie ſprachen lange Zeit kein Wort. End=
lich
ſagte Theo in ſehr nachläſſigem Tone:
Nun, Herbert wie ſtehts? Gibſt Du mir den Weg
frei?
Herbert fuhr aus glücklichen Träumen empor.
Wie meinſt Du das? fragte er zerſtreut.
Ich meine natürlich in bezug auf Fräulein Loſſen.
Ich erkläre Dir hiermit, daß ich die Abſicht habe, mich
ernſtlich um die junge Dame zu bewerben.
Herbert richtete ſich auf und ſah ihn ungläubig an.
Das würdeſt Du tun wollen nach dem, was zwiſchen
Dir und ihr vorgefallen iſt?
Rege Dich bloß nicht auf. Dafür hat ſie mir heute bei
meinem Beſuch Abſolution gegeben. Ich liebe die junge
Dame ſchon lange! Nur aus Liebe zu ihr habe ich gefehlt.
Mit Bedauern zog ich mich von ihr zurück, weil Du mich

dazu zwangſt. Da ich mich jetzt aber in allen Ehren um
ſie bewerben will, haſt Du kein Recht mehr, mich zurück=
zuhalten
. Ich hoffe, wir werden uns friedlich darüber
einigen, daß wir einander nichts in den Weg legen. Und
wer das Glück hat, führt die Braut heim!
Die letzten Worte klangen ſo ſiegesſicher, als wiſſe er
bereits, daß er der Glückliche ſein würde.
Herbert hatte mit feſt aufeinander gepreßten Lippen
zugehört. Nun blieb er plötzlich ſtehen und, Theo feſt an=
blickend
, ſagte er ruhig und beſtimmt:
Du brauchſt Dich nicht weiter zu bemühen Britta
Loſſen iſt ſeit geſtern abend meine Braut!
Theo zuckte zuſammen und ſtarrte beim Schein der
Laterne in Herberts Geſicht.
Was ſoll das heißen? Iſt das ein ſchlechter Scherz?
ſtieß er brüsk heraus.
Herbert ſah ruhig in ſein wütendes Geſicht.
Es iſt kein Scherz Fräulein Loſſen iſt meine Braut.
Noch geſtern abend habe ich Onkel und Tante um ihre
Dann ſchlenderten die beiden Vettern die Theater= Einwilligung gebeten und heute nachmittag habe ich Frau
Steinbrecht mitgeteilt, daß Britta mir ihr Jawort gegeben
hat. Unſere Verlobung ſoll morgen im engſten Kreiſe bei
Frau Steinbrecht gefeiert werden. Auch Du ſollteſt erſt
morgen davon erfahren.
Ein glänzendes Luftſchloß ſtürzte vor Theos Augen
zuſammen. Ein gehäſſiger Ausdruck verzerrte ſein Ge=
ſicht
und mit einem zyniſchen Lächeln ſagte er giftig:
Das iſt allerdings überraſchend! So eilig haſt Du
Dir den Goldfiſch geſichert? Ja, ja von einem ſolchen
tugendhaften Heimtücker kann man noch allerlei lernen!
In Herberts Geſicht zuckte es, aber er blieb ruhig
und ſagte kühl:
Es bleibt Dir unbenommen, mich nach Deinem Maß=
ſtabe
zu meſſen. Ich ſage Dir ſoviel, daß ich Britta ſchon
lange liebe, wenn ich ſie auch erſt jetzt zur Frau begehren
konnte, nachdem ich geſtern zum Leiter des Laboratoriums

avaneiert bin. Wenn ich ſie nicht liebte, ſo könnten auch
die glänzendſten Ausſichten auf ihr Erbe mich nicht be=
ſtimmen
, um ſie zu werben.
Wieder lachte Theo höhniſch.
Natürlich um große Worte biſt Du nie verlegen,
Aber ich durchſchaue Dich, mein Lieber.
Herbert zuckte die Achſeln.
Natürlich bleibt mir nichts übrig, als Dir vorſchrifts=
mäßig
zu gratulieren, ſagte Theo. Damit muß ich es für
heute bewenden laſſen. Guten Abend ich gehe noch ins
Kaſino.
Damit wandte er ſich und ging ſchnell davon.
Haß und ohnmächtiger Zorn tobten in ſeinem In=
nern
. Er gönnte Herbert das Glück nicht, nach dem er
ſelbſt verlangend die Hand ausgeſtreckt hatte. Er knirſchte
vor Wut mit den Zähnen.
Das gedenk’ ich dir das und noch manches
andere. Ich rechne noch ab mit Dir!
Herbert ging langſam nach Hauſe. Die Szene mit
Theo hatte ihm nur auf kurze Minuten ſein Glück trüben
können. Er riß ſeine Gedanken davon los. Brittas Bild=
erſchien
vor ſeinem geiſtigen Auge. Wie hold und ſchön
hatte ſie heute abend ausgeſehen mit dem heimlichen
Glücksleuchten in den goldig ſchimmernden Augen! Sein
Herz erbebte in tiefer Zärtlichkeit.
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XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 27. April 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. IIIh. Nr. 8826/3968.

Betreffend: Polizeiſtunde.
Verordnung.

Auf Grund der §§ 1, 4 und 9 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom
4. Juni 1851 beſtimme ich mit Wirkung vom 15. Mai d. Js. an für den Bereich des
18. Armeekorps mit Ausnahme des Befehlsbereichs der Feſtungen Mainz und Coblenz:
1. Die Polizeiſtunde für alle Wirtſchaften wird feſtgeſetzt
a) in den Städten (im Sinne der Städteordnungen) von über 10000 Ein=
wohnern
, ſowie in Bad=Nauheim, Königſtein, Eronberg, Schönberg,

fel, Langenſchwalbach, Schlangen=
bad
und Soden auf 12 Uhr abends:
b) für alle anderen Orte auf 11 Uhr abends.
2. Geſchloſſene Geſellſchaften und Vereine dürfen nach der feſtgefetten
Polizeiſtunde in den Schantſtuben und anderen Räumen von Wies
ſchaften nicht geduldet werden.
3. Ausnahmen für einzelne Abende und Fälle können von der örtlichen Polizei=
verwaltung
zugelaſſen werden.
4. Ueberſchreitungen der gemäß Ziffer 1 feſtgeſetzten Polizeiſtunde unterliegen
der Beſtrafung nach den allgemeinen Strafgeſetzen. Zuwiderhandlungen
gegen Ziffer 2 werden gemäß § 9 des Geſetzes vom 4. Juni 1851 mit Ge=
fängnis
bis zu einem Jahre beſtraft.
Der Kommandierende General:
gez. Freiherr von Gall, General der Infanterie.
(7307

Antiche Nachrichten des Groſh. Politeints Darnſtad.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Jagdhund, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
ſelbſt
jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(7292

Erhebung der Vorräte von Getreide u. Mehl.

Am 9. Mai d. Js. werden auf Anordnung des Bundesrats
die Vorräte an Getreide und Mehl neu aufgenommen. Die Auf=
nahme
, die in dem Stadtbezirk durch die Polizeibeamten vorgenom=
men
wird, erſtreckt ſich auf die landwirtſchaftlichen und diejenigen
Unternehmen, die ſolche Vorräte aus Anlaß ihres Handels
oder Gewerbebetriebs in Gewahrſam haben.
Zur wahrheitsgemäßen Anzeige der vorhandenen Vorräte ſind
die Betriebsinhaber oder deren Vertreter verpflichtet.
Die Aufnahme erſtreckt ſich auf folgende Vorräte:
a) Weizen, Roggen, allein oder gemiſcht, auch ungedroſchen:
b) Gerſte (Brau= und Futtergerſte, ausſchließlich Malz), Hafer,
Mengkorn aus Gerſte und Hafer, Miſchfrucht, d. h. Gerſte
und Hafer mit Hülſenfrüchten gemiſcht, auch ungedroſchen;
e) Weizenmehl, Roggenmehl Hafermehl, Gerſtenmehl oder
Gemiſche, in denen dieſe Mehle enthalten ſind, einſchließlich
des zur menſchlichen Ernährung dienenden Schrotes und
Schrotmehls.
Bei Unternehmern landwirtſchaftlicher Betriebe, deren Vor=
räte
lediglich aus Mehl in einer Menge von weniger als 25kg im
ganzen beſtehen, beſchränkt ſich die Anzeigepflicht auf die Verſicherung,
daß die Vorräte nicht größer ſind=
Wer vorſätzlich oder fahrläſſig die Anzeige nicht, oder unrichtig
und unvollſtändig erſtattet, kann mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft werden. Auch können
Vorräte, die verſchwiegen wurden, im Urteil für den Staat verfallen
erklärt werden. Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erſtattung der An=
zeige
Vorräte an, die er bei früheren Vorratsaufnahmen verſchwiegen
hat, ſo bleibt er von den durch das Verſchweigen verwirkten Strafen
und Nachteilen frei.
Darmſtadt, am 8. Mai 1915.
(7271gom
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

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Oktroi für Brennholz.

Die Schießhausſtraße, der Heinrichwingertsweg, die Lands=
kron
=, Moosberg= und Ludwigshöhſtraße ſind für oktroipflichtige
Gegenſtände geſperxt.
Zur Erleichterung der Holzabfuhr wird hiermit den Bewohnern
des ſüdlichen Stadtteils geſtattet, dieſe Straßen zu benützen, wenn
ſie den Oktroi beim Hinausfahren in den Wald an der Erhebſtelle
in der Klappacher Straße auf Grund des Abfuhrſcheines entrichten,
ſo daß beim Einfahren in die Stadt die Fuhrleute im Beſitz der
Quittung ſind, die den ſtädtiſchen Aufſichtsbeamten auf Verlangen
vorzuzeigen iſt.
Der Oktroi für das durch die Eſchollbrücker und Beſſunger
Straße in die Stadt einzuführende Holz iſt vorher an die Oktroi=
erhebſtelle
Heidelberger Straße 17 bezw. 112 zu entrichten.
Für das Holz, das nicht in die Stadt eingebracht, ſondern auf
die in der Gemarkung Darmſtadt liegenden Grundſtücke geſetzt wird,
iſt ebenfalls der Oktrot beim Hinausfahren in den Wald zu entrichten.
Gegen Zuwiderhandeinde wird auf Grund des Httroß= Regle=
ments
Anzeige erhoben.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
(4939a
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.

Futterverſteigerung.

Dienstag, den 11. d. Mts., nachmittags 3½ Uhr,
wird das Gras von den Loſen 3555, 125 und 126 der ſtädtiſchen
Pallaswieſe zur Grünfütterung, teilweiſe in kleinen Loſen, ſowie die
Futternutzung von den Rückſtaubecken und einem ſtädtiſchen Flut=
Fraben im Jahre 1915 an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft an dem Wieſenwärterhaus.
Darmſtadt, den 5. Mai 1915.
(7212sg
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Ekert.

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Muſterung des unausgebildeten Landſturms II. Aufgebots
und der zurückgeſtellten Militärpflichtigen der Jahrgänge
1894 und 1895.

Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur Kenntnis der Be=
teiligten
.
(7252a
Darmſtadt, den 6. Mai 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Bekanntmachung.

Betreffend Muſterung der unausgebildeten Landſturmpflichtigen II. Aufgebots.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Muſterung der
unausgebildeten Landſturmpflichtigen II. Aufgebots, alſo der in den Jahren 1874,
1873, 1872, 1871, 1870 und nach dem 1. Auguſt 1869 geborenen Leute im
Hauſe der Turngemeinde, Woogsplatz 5, ſtattfindet.
Im Anſchluß hieran findet ferner die nochmalige Muſterung der in den Jahren
1895, 1894 und früher geborenen Militärpflichtigen, welche im Januar l. Js.
mrückgeſtellt worden ſind, ſowie der weiter nachſtehend aufgeführten Pflichtigen ſtatt.
Es haben zu erſcheinen:

A. Die Landſturmpflichtigen II. Aufgebots.

I. Montag den 10. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1874 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt,
deren Namen mit dem Buchſtaben A—B einſchließlich beginnt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute der oben bezeichneten Jahrgänge aus der Ge=
meinde
Arheilgen.
II. Dienstag, den 11. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Sämtliche im Jahre 1873 geborenen Leute aus der Stadt
Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr; 1. Die im Jahre 1874 geborenen Leute aus der Stadt Darm=
ſtadt
, Buchſtabe 82.
2. Sämtliche Landſturmleute aus den Gemeinden Braunshardt,
Malchen und Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach.
III. Mittwoch, den 12. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1872 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Eich und Ober=Ramſtadt.
IV. Freitag, den 14. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1871 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Erzhauſen und Roßdorf.
V. Samstag, den 15. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1870 geborenen Leute aus der Stadt Darmſtadt.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Eſchollbrücken, Gräfen=
hauſen
, Hahn, Meſſel und Nieder=Beerbach.
VI. Montag, den 17. Mai 1915:
Vormittags 7 Uhr: 1. Die nach dem 1. Auguſt 1869 geborenen Leute aus der
Stadt Darmſtadt.
2. Sämtliche Leute aus den Gemeinden Traiſa, Weiterſtadt
und Wixhauſen.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus den Gemeinden Eberſtadt und Schneppen=
haufen
.
VII. Dienstag, den 18. Mai 1915:
Vormittags 7 Uhr: Sämtliche Zeute aus der Gemeinde Griesheim.
Nachmittags 2 Uhr: Sämtliche Leute aus der Gemeinde Pfungſtadt.

B. Die Militärpflichtigen:

VIII. Dienstag, den 18. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1894 und früher geborenen Leute aus der Stadt
Darmſtadt, Buchſtabe A—H.
Nachmittags 2 Uhr: Die im Jahre 1894 und früher geborenen Leute aus der Stadt
Darmſtadt, Buchſtabe 1-2.
IX. Mittwoch, den 19. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: 1. Die im Jahre 1894 und früher geborenen Leute aus ſämt=
lichen
Landgemeinden des Kreiſes.
2. Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus der Stadt Darm=
ſtadt
. Buchſtabe A—L.

Nachmitags 2 Uhr. 1. Die im Jahre 1805 geborenen Leute aus der Stadt Darm=
ſtadt
, Buchſtabe Mn-O.
2. Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus ſämtlichen Land=
gemeinden
des Kreiſes.
X. Donnerstag, den 20. Mai 1915
Vormittags 7 Uhr: Die im Jahre 1895 geborenen Leute aus der Stadt Darm=
ſtadt
, Buchſtabe P-Z.

C. Weiter werden gemuſtert:

XI. Donnerstag, den 20. Mai 1915
diejenigen Landſturmpflichtigen des I. Aufgebnts, die bei früheren Muſterungen
geſehls haben und zwar:
Vormittags 7 Uhr: Diejenigen aus der Stadt Darmſtadt,
Nachmittags 2 Uhr: Diejenigen aus den Landgemeinden des Kreiſes.
XII. Freitag, den 21. Mai 1915
Sämtliche Landſturmpflichtige, die bei früheren Muſterungen des Landſturms
dem Landſturm ohne Waffen überwieſen wurden.
KIII. Samstag, den 22. Mai 1915
1. Wie am 21. Mai.
2. Der zeitig untauglich befundene Landſturm I. Aufgebots.
XIV. Dienstag, den 25. Mai 1915
1. Wie am 22. Mai, Ord.=Nr. 2.
2. Der nur garniſonsdienſtfähig befundene Landſturm I. Aufgebots.
XV. Mittwoch, den 26. Mai 1915
1. Wie am 25. Mai, Ord.=Nr. 2.
2. Für berittene Truppen ausgehobener Landſturm I. Aufgebots.
3. Untaugliche Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes.
XVI. Donnerstag, den 27. Mai 1915
Wie am 26. Mai, Ord.=Nr. 3.
XVII. Freitag, den 28. Mai 1915
Wie am 26. Mai, Ord.=Nr. 3.
Sämtliche Leute ſind zur Teilnahme an der Muſterung verpflichtet und haben ſich
an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten pünktlich im Muſterungslokal einzufinden,
mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der vom Dienſt im Heere und in der Marine Ausgemuſterten;
3. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der militäriſchen
Fabriken ſeſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter, die von ihren Behörden als
unabrömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen eingereicht wer=
den
, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfalls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Difzipliuarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich zu
tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen aunge=
hören
.
Ansdrücklich wird bemerkt, daß nur diejenigen, die ſich von Freitag, den
21. Mai I. Js., ab zu ſtellen haben, beſondere Ladung ſeitens der Bezirks=
Kommandos erhalten werden; alle übrigen Leute haben nur dieſe Bekannt=
machung
als Ladung anzuſehen.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen härten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können Landſturm=
pflichtige
hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgehats zurückgeſtellt werden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich anzu=
bringen
und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 4. Mai 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.

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