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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Kampf um die Dardanellen. — Englands bedrohte Vorherrſchaft im Orient.
Italien und der Dreibund. — Vergeltungsmaßnahmen. — Die Neutralen.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 1. Mai.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die geſtern gemeldeten Kämpfe auf dem
weſtlichen Kanalufer nordweſtlich von Ypern
endeten mit einem ſehr verluſtreichen
Mißerfolg des Feindes. Oeſtlich des
Kanals nördlich von Ypern ſtieß der Feind
mehrere Male vergeblich vor. Die Feſtung
Dünkirchen wurde weiter unter
Artil=
leriefeuer gehalten.
Zwiſchen Maas und Moſel kam es zu
Infanteriekämpfen nur in der Gegend zwiſchen
Ailly und Apremont. Die franzöſiſchen
An=
griffe ſcheiterten ſämtlich unter ſtarken
Ver=
luſten.
Am 29. April wurde Reims in
Er=
widerung auf die Beſchießung unſerer
rück=
wärtigen Ruheortſchaften mit einigen Granaten
beworfen. Da der Feind die Bedentung dieſes
unſeres Vorgehens ſehr gut kennt, würde es
ihm leicht ſein, Reims vor einer Beſchießung
zu bewahren.
Der Feind verlor geſtern wieder drei
Flugzeuge. Ein engliſches Flugzeug wurde
ſüdweſtlich von Thielt heruntergeſchoſſen. Ein
anderes Flugzeug wurde bei Wieltje
nord=
öſtlich von Ypern zum Abſturz gebracht und
zu ammengeſchoſſen. Das dritte Flugzeng wurde
aus einem feindlichen Geſchwader heraus bei
Niederſulzbach im Elſaß zur Landung
gezwungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Das Gefecht bei Szawle iſt günſtig
für uns verlaufen. Nach ſtarken Verluſten
flüchteten die Ruſſen, nachdem ſie Szawle
an allen vier Ecken angeſteckt hatten, in
Rich=
tung auf Mitan weiter. Die Verfolgung
wird fortgeſetzt. An Gefangenen ſind
bisher etwa 1000 gemacht. Daneben
ſieleu 10 Maſchinengewehre, große Meugen
von Bagagen, Munitionswagen und beſonders
viel Munition in unſere Hände.
Feindliche Angriffe bei Kalwarja und
ſüdweſtlich wurden verluſtreich abgeſchlagen,
wobei wieder 350 Ruſſen gefangen genommen
wurden. Dagegen gelang es den Ruſſen
ſüd=
weſtlich von Auguſtow, eine deutſche
Vor=
poſtenkompagnie nächtlicherweile zu
über=
fallen und ſchwer zu ſchädigen.
Oeſtlich von Plock und auf dem Südufer
der Pilica wurden ſchwache ruſſiſche Vorſtöße
abgewieſen.
Oberſte Heeresleitung.
Die Beſchießung von Dünkirchen.
* Paris, 30. April. (Ctr. Frkft.) Die Agence Havas
meldet: Nachrichten über die Bombardierung von
Dünkirchen ergeben, daß der Feind auf die Stadt
38 Zentimeter=Granaten abgeſchoſſen hat:
Wäh=
rend der Beſchießung konnten engliſche und franzöſiſche
Waſſerflugzeuge bei ihren Aufklärungsflügen kein
feindliches Schiff auf der Höhe von Dünkirchen
entdecken. Ein deutſches Geſchwader von zehn leichten
Panzerſchiffen befand ſich vor Oſtende. (?) Die auf
Dünkirchen geſchleuderten Geſchoſſe
ſtamm=
ten aus Geſchützen an den deutſchen Linien.
Hierzu bemerkt die Frkf. Ztg.: Die vorſtehenden
Mel=
dungen laſſen unſchwer die Ueberraſchung und, das
Er=
ſtaunen unſerer Gegner über die gänzlich unerwartete
Beſchießung der franzöſiſchen Feſtung Dünkirchen
durch die deutſche Artillerie erkennen. Als die erſten
Granaten, aus unbekannter Richtung heranheulten und
mit gewaltigen Schlägen detonierten — nach franzöſiſcher
Auffaſſung handelt es ſich um 38 Zentimeter=Geſchoſſe
ließ man eilig Flieger aufſteigen, um das Meer
abzuſu=
chen, denn nur von dort her, ſo ſchien man geglaubt zu
haben, konnten die feindlichen Geſchoſſe gekommen ſein.
Aber die Höhe von Dünkirchen war frei von deutſchen
Kriegsſchiffen. Durch die Meldung über dieſe
Aufklär=
ungsflüge wird der geſtrige deutſche Tagesbericht
erläu=
tert, der von einer lebhaften Tätigkeit feindlicher Flieger
und von der Bombardierung Oſtendes aus den
Flug=
zeugen berichtete. Die Emſigkeint dieſer Flieger iſt wohl
begreiflich.
Die Aufklärungsflüge brachten für die Dünkirchener
die Gewißheit, daß ſie vom Land aus beſchoſſen
wür=
den. Die franzöſiſche Meldung ſagt „aus Geſchützen an
den deutſchen Linien‟ Wo die Kanonen ſtehen, ſcheint
man noch nicht zu wiſſen. Es mag auch ſchwierig ſein, die
Geſchützſtellung aufzufinden, da ja in dem ganzen in
Be=
tracht kommenden Abſchnitt andauernd und heftig aus
mittleren und großen Kalibern geſchoſſen wird. (Vergl.
hierzu die Meldung aus London, die unten wieder
ge=
geben iſt.) Soviel ſteht aber feſt, daß ſich die deutſche
Artillerie den Feinden von einer neuen, großartigen
Seite gezeigt hat, denn die Schußentfernung ihrer großen
Geſchütze, aus denen die feindliche Feſtung getroffen
wor=
den iſt, dürſte 33 bis 35 Kilometer betragen. Sie
entſpricht alſo vermutlich ungefähr der an der ſchmalſten
Stelle 34,5 Kilometer betragenden Breite des
Aer=
melkanals. — Dünkirchen iſt für unſere Feinde eine
überaus wichtige Baſis und ſpeziell für die Engländer iſt
dieſer Hafenplatz, weil er ihrer Front am nächſten liegt,
gerade jetzt in der Zeit vermehrter Transporte
außer=
ordentlich wichtig. Der Schaden, der durch die
Beſchie=
ßung angerichtet worden iſt, dürfte ſehr groß ſein. Die
weitere Beſchießung der feindlichen Feſtung läßt ſich
überdies nach Belieben fortſetzen und verſtärken.
* London, 30. April. (Ctr. Frkft.) Reuter meldet:
Die Admiralität berichtet, daß die Stellung der
deut=
ſchen Kanonen, die Dünkirchen beſchoſſen hatten, dunch
Flieger aufgeklärt worden ſei. Im Laufe des
Abends ſei die Stellung angegriffen worden; zwölf kleine
und zwei große Fliegerbomben ſeien darauf
ge=
worfen worden.
Der Vorſtoßim nordweſtlichen Rußland.
* Berlin, 1. Mai. Nach der Vertreibung der Ruſſen
aus Memel und Tilſit hatte auf dem nördlichen
deutſchen Heeresflügel an der oſtpreußiſchen
Grenze, ſo ſchreibt die Voſſiſche Zeitung, verhältnismäßig
Ruhe geherrſcht. Auch weiter ſüdlich in der Gegend von
Suwalki und Auguſtow hatten ſich die deutſchen
Trup=
pen auf die Behauptung ihrer befeſtigten, auf ruſſiſchem
Boden befindlichen Verteidigungsſtellung beſchränkt.
Ruſ=
ſiſche Angriffe auf dieſe Stellung waren mit leichter Mühe
abgewieſen worden. Sonſt hatte keine große Veränderung
ſtattgefunden. Der Schwerpunkt der Kämpfe ſchien
gänz=
lich nach dem ſüdlichen Heeresflügel in die Karpathen
verlegt zu ſein. Nun kommt mit einem Male die
über=
raſchende Nachricht, daß die Deutſchen auch auf
ihrem nördlichen Heeresflügel die
Offen=
ſive ergriffen haben. Die Heeresleitung hat alſo auch
auf dieſem Teil des Kriegsſchauplatzes wieder die
Vor=
hand an ſich geriſſen und diktiert dem Gegner das Geſetz.
Im Berliner Lokalanzeiger heißt es zu dem deutſchen
Vorſtoß im Oſten: Die Tatſache, daß unſere Truppen in
breiter Front 90 bis 100 Kilometer um den rechten Flügel
1des ruſſiſchen Heeres vorgeſtoßen ſeien, ohne vom
Geg=
ner entdeckt zu werden, werden wohl nur diejenigen zu
verſtehen vermögen, die ſich aus dem ruſſiſch=japaniſchen
Kriege des völligen Verſagens des ruſſiſchen
Aufklär=
ungsdienſtes entſinnen. Wir können damit zufrieden
ſein, daß ſich in dieſer Hinſicht in der ruſſiſchen Armee
nichts geändert zu haben ſcheint.
Die Kämpfe in den Karpathen.
T.U. London, 1. Mai. Die Petersburger
Sonder=
berichterſtatter der großen Londoner Blätter drahten faſt
übereinſtimmend, daß die neue öſterreichiſche
Of=
fenſive in den Karpathen ſich immer mehr und
mehr auf das Gelände am Uzſoker Paß konzentriert. So
erklärt die Times, nach der Anſicht militäriſcher
Autori=
täten ziehe ſich der Schwerpunkt der durch die
Wiederauf=
nahme der öſterreichiſchen Offenſive geſchaffenen
Kriegs=
lage auf dieſem Geländeabſchnitt in den Karpathen nach
dem Uzſoker Paß hin. Aller Wahrſcheinlichkeit nach
müſſen wir hier mit einem entſcheidenden
An=
griff der Gegner gegen die ruſſiſchen Stellungen
rechnen. Die Oeſterreicher werden die größten
Anſtreng=
ungen machen, die Ruſſen hier aus ihren Stellungen zu
werfen. Es iſt wahrſcheinlich, daß der ruſſiſche
Ge=
neralſtab eine Verkleinerung ſeiner Front
vornehmen wird, da auf den anderen Gelände=
Ab=
ſchnitten Ruhe herrſcht. Die Unterbrechung des ruſſiſchen
Vormarſches iſt nicht dem Druck des Feindes
zuzuſchrei=
ben, ſondern anderen Erwägungen, die zurzeit noch nicht
veröffentlicht werden können.
* Sofia, 1. Mai. Eine kürzlich aus Petersburg
hier eingetroffene diplomatiſche Perſönlichkeit erzählte,
daß in ruſſiſchen hohen politiſchen und beſonders
Hof=
kreiſen eine große Beſtürzung und zugleich großer
Unwille gegen den Generaliſſimus Großfürſten
Ni=
kolaus Nikolajewitſch wegen des unglücklichen
Ausganges der Karpathenkäm pfe herrſche. Von
einer hohen offiziellen ruſſiſchen Perſönlichkeit ſei der
Verſuch des Durchbruches der Karpathen als Wahnſinn
bezeichnet worden, weil die ruſſiſche Armee ſelbſt im
Falle eines gelungenen Durchbruches in eine Falle und
mit den Karpathen als Hindernis im Rücken vollſtändig
abgeſchnitten und von der Vernichtung bedroht geweſen
wäre. Es häufen ſich die Stimmen, die den Großfürſten
Nikolajewitſch als unfähig hinſtellen und auch die Lage
der ruſſiſchen Armee in Polen als ausſichtslos bezeichnen.
In den erwähnten Kreiſen machen ſich viele darauf
ge=
faßt, daß der jetzige Krieg für Rußland ähnlich wie der
mandſchuriſche Feldzug enden wird.
Oeſterreichiſche Offenſine in Beſſarabien.
T.U. Bukareſt, 30. April. Privattelegramm. Nach
Meldungen aus Ezernowitz hat die öſterreichiſche
Offenſive in Beſſarabien in verſtärktem Maße
wieder eingeſetzt. Die Kämpfe ſpielen ſich unmittelbar
an der rumäniſchen Grenze ab. Die Oeſterreicher rücken
langſam an der Eiſenbahnlinie nach Mamalyga vor.
Der Pruth führt Hochwaſſer und iſt an verſchiedenen
Stellen über ſeine Ufer getreten. Das Sumpfgebiet er
ſchwert die Operationen ſehr ſtark. Nach ruſſiſchen Mel
dungen ſcheint man ſich ruſſiſcherſeits auf die Belage
rung der Feſtung Chotin vorzubereiten. Große
Mengen Artilleriemunition und Proviant werde in aller
Eile von den Ruſſen in die Feſtung gebracht. Die auf
rumäniſches Gebiet geratenen und hier entwaffneten
ruſſiſchen Truppen behaupten, daß die Oeſterreicher ſich in
numeriſcher Ueberlegenheit befunden hätten. Die Ruſſen
leiden nach den Ausſagen der Gefangenen enorm an
Munitionsmangel und zwar ſowohl Artillerie wie
In=
fanterie. Die entwaffneten Ruſſen befinden ſich mit
wenigen Ausnahmen moraliſch wie phyſiſch in ſchlechtem
Zuſtande.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Konſtantinopel, 1. Mai. Das Große
Hauptquartier teilt mit: 30. April, 8 Uhr 25 Min.
abends. Bei Kaba Tepe ½o Gallipoli verſuchte
der Feind Aktionen, um ſich aus dem ſchmalen
Land=
ſtreifen, wo er eingeſchloſſen iſt, frei zu machen, aber wir
wieſen dieſe Verſuche zurück und zwangen den Feind,
bis auf 500 Meter vom Meeresufer entfernt,
zurückzu=
weichen und ſich unter den Schutz des Feuers ſeiner
Schiffe zu flüchten. Wir fügten ihm ungeheure
Verluſte zu. Den Landungsverſuch, welchen
der Feind unter dem Schutz eines Teiles ſeiner Flotte im
Golf von Saros machte, brachten wir vollſtändig
zum Scheitern.
* Durch die geſtrige Mitteilung wird ein Irrtum
be=
ſeitigt, den der erſte amtliche Bericht von türkiſcher Seite
hervorgerufen hatte. Mit dem damals genannten Kum
Kaleh war nicht, wie man nach der Faſſung des
Tele=
gramms annehmen mußte, ein öſtlich von Sedd=ül=Bahr
auf der europäiſchen Seite gelegener Ort gemeint,
ſondern das früher ſchon oft erwähnte (Werk auf der
aſiatiſchen Küſte. Die Landungsverſuche richteten
ſich alſo auf drei Punkte der Halbinſel von Gallipoli und
einen in Aſien. An der ſüdlichen Spitze bei Sighi Dereh,
weſtlich von Sedd=ül=Bahr, und noch weiten weſtlich bei
Tekkeh Burun, wurden ſie bald vereitelt, dagegen halten
ſich Abteilungen der Verbündeten bei Kaba Tepe unter
dem Schutz des Feuers der Kriegsſchiffe. Die Geſtaltung
der Küſte erlaubt einerſeits den Schiffen hier
verhältnis=
mäßig nahe heranzukommen, erſchwert anderſeits die
Ab=
wehr durch Artillerie, da die Landungsſtelle an der
Mün=
dung eines von Oſten kommenden Baches im toten Winkel
liegt und nicht beſtrichen werden kann. Die
Landungs=
truppen haben ſich jedenfalls ſofort eingegraben und leiſten
den türkiſchen Gegenſtößen, die von Artilleriefeuer nicht
genügend unterſtützt werden können, einſtweilen
Wider=
ſtand.
* Haag, 30. April. Londoner Privatdepeſchen
mel=
den: Trotz aller aus griechiſchen Städten abgeſandten
Siegesberichte, deren Unzuverläſſigkeit
an=
geſichts der ſehr ſcharfen Abſperrung der als
Flottenaus=
gangspunkt dienenden Inſeln die engliſchen Blätter ſelbſt
einzuſehen ſcheinen, ſtimmt die engliſche Preſſe, ganz gegen
ihre ſonſtige Gewohnheit, noch keinen Siegesgeſang an.
Standard ſchreibt im Gegenteil: Seit Wiederaufnahme
des Kampfes gegen die Dardanellen meldeten die Türken
mehrfach die Vernichtung von Torpedobooten, ſowie die
Beſchädigung und Inbrandſetzung von Schlachtſchiffen.
Nach den letzten türkiſchen Meldungen wurden die
engli=
ſchen Schlachtſchiffe „Majeſtie”, „Triumph” und „
Ven=
geance” beſchädigt. England weiß, daß die Dardanellen
nicht ohne ſchwere Opfer zu nehmen ſind. Warum aber
glaubt die Zenſur, noch immer alles vexheimlichen
zu müſſen?
Der Seekrieg.
* Kriſtiania, 1. Mai. Der norwegiſche
Laſt=
dampfer „Irma” aus Newcaſtle iſt in Stavanger
mit mehreren Paſſagieren angekommen, die unterwegs,
wie ſie erzählten, zwei Unterſeebooten, wahrſchein=
lich deutſchen, begegneten, von denen eins ganz nahe
her=
ankam und die „Irma” verfolgte. Da die „Irma” ſehn
raſch laufe, ſei ſie dem Verfolger entkommen. (Notiz:
Dies iſt ein bezeichnender Fall von falſchem Verhalten
eines neutralen Handelsſchiffes einem Unterſeeboot
gegen=
über. Die „Irma” hätte ſelbſtverſtändlich beilegen
müſ=
ſen; ſie würde ſonſt gegebenenfalls ſelbſt ein etwaiges
Torpe=
dieren durch das Unterſeeboot veranlaßt oder verſchuldet
haben. Wie würde dann die ausländiſche Preſſe dieſen
Fall als inhumane deutſche Kriegführung beſprochen
haben, zumal Paſſagiere an Bord waren. Es iſt nicht
unmöglich, daß darunter Perſonen waren, die eine
Durch=
ſuchung durch ein deutſches Unterſeeboot zu fürchten
hatten.)
Der Luftkrieg.
London, 1. Mai. Die Times meldet: Das
deutſche Luftſchiff, das heute nacht um 12 Uhr
20 Min. Ipswich überflog, warf fünf Bomben ab,
darunter zwei Brandbomben. Zehn Minuten ſpäter
brannten drei Häuſer. Die Feuerwehr unterdrückte den
Brand mit Mühe. Perſonen ſind nicht umgekommen;
ſoweit bekannt, iſt niemand verletzt. — Aus Bury
St. Edmunds vernimmt die Times, daß heute nacht
gegen 1 Uhr ein Luftſchiff die Stadt überflog. Ein
Paſſant auf der Straße hörte den Motor. Zuerſt ſtiegen
Flammen aus einem Geſchäft auf; gleich darauf traf
eine zweite Bombe einen Stall, der ebenfalls ſofort
brannte. Dann flog das Luftſchiff an den Rand, der
Stadt, wo noch drei Bomben abgeworfen wurden. Die
erſte fiel zwiſchen zwei alleinſtehende Häuſer, deren
Be=
wohner, durch den Lärm geweckt, herbeieilten und die
Brandbombe mit Waſſer löſchten. Die zwei anderen
Bomben fielen auf Feldern nieder.
Englands bedrohte Vorherrſchaft
im Orient.
Wie tief der Eindruck iſt, den die Entwickelung
der kriegeriſchen Unternehmungen gegen
die Türkei auf den Gemütszuſtand der
Moham=
medaner ausübt, geht aus einem Konſtantinopeler
Briefe hervor, den Carlo Scarfoglio an die Stampa noch
vor den letzten ſiegreichen Kämpfen bei den
Landungs=
verſuchen auf Gallipoli, geſchrieben hat.
Er ſchildert, wie nach der Seeſchlacht vom 18. März
das ganze Land in einer völligen Ruhe lebt und alles
wieder ſeinen regelmäßigen Gang geht. „Gewiß würde
ein neuer, ein wenig ernſthafter Angriff wieder Sorge
er=
wecken, aber das türkiſche Vertrauen auf die
Uneinnehm=
barkeit der Dardanellen iſt nach der beſtandenen Prüfung
uneingeſchränkt wiedergekehrt. Das engliſche Marineamt,
das ſeit einem Jahrhundert die Levante durch die
Gegen=
wart und ſtändige Drohung ſeiner Schiffe zwiſchen Malta,
Suez und Cypern — die einzige Furcht der Levante iſt
immer die vor dem „Vapür” geweſen — beherrſcht, kann
nicht ſagen, daß es beim erſten Male, wo die „Vapür”
die ſo lange in den Mündungen ihrer Kanonen
einge=
ſchloſſene Drohung ausführen ſollten, einen großen Erfolg
gehabt habe. Im Abendland iſt ein unglückliches
See=
treffen eine einfache Epiſode: im Orient iſt der
Unter=
gang eines Panzers, der bisher in ſeiner
Unbe=
ſieglichkeit ſtrahlte, der Sturz eines Prinzips, das
Ende eines Preſtiges. Von nun an wird England
auch nach beendigtem Kriege nur noch eine einfache
abend=
ländiſche Macht für den ganzen nahen und fernen Orient
ſein, für Arabien, für Perſien, für alle mohammedaniſchen
Bevölkerungen, über die ſeine Politik die Herrſchaft unter
der Geſtalt des moraliſchen Protektorats anſtrebte,
wäh=
rend es früher der Dolmetſcher des Geſchickes zu ſein
ſchien. Wenn es nicht noch blutige Vergeltung übt, iſt
eins der Ziele, die es zum Kriege bewogen haben, d. h.
die Wiederaufrichtung ſeines Preſtiges gegen den
deut=
ſchen Wettbewerb, nicht erreicht; denn man kann nicht
erwarten, daß die mohammedaniſchen Völker, die nicht die
Times leſen, die täglichen Bewegungen der beiden
geg=
neriſchen Flotten in den nordiſchen Meeren verfolgen, —
wiſſen ſie doch kaum, daß die Ungläubigen ſich in Europa
ſchlagen.
Für die Mohammedaner iſt der Mittelpunkt des
Krie=
ges Konſtantinopel, die kriegführenden Völker ſind
Eng=
land, Rußland und die Türkei (Frankreich zählt kaum
mit, und nur für die Gebildeten), und die Unmöglichkeit,
Konſtantinopel zu erobern, iſt das Ende der Allgewalt
des engliſchen „Vapür” in der Levante. So gehen die
Hegemonien vorüber. Ob die engliſche Seepolitik durch
ſolche Erwägungen geändert wird, weiß ich nicht, aber
der Handſtreich auf die Dardanellen müßte nach aller
Logik dazu führen, das Unternehmen auf unendlich viel
größerer Grundlage wieder zu verſuchen, aus Gründen
des moraliſchen Preſtiges. Der Ruhm und die
All=
macht der alten engliſchen Flotte hatten ihre
Grundlage in einer abſoluten und nicht zu
erörtern=
den Ueberlegenheit, bei der auch Teilniederlagen
unmöglich waren, die immer und überall das letzte Wort
ſprach. Man muß alſo glauben, daß auch dieſesmal
Eng=
land, da Frankreich nicht mitrechnet, das letzte Wort haben
und beweiſen will, daß es für ſeine Panzer in der Levante
keine verſchloſſenen Häfen gibt. Nur die Zerſchmetterung
der Türkei könnte ihm das alte Preſtige wiedergeben; aber
es ſcheint nicht, daß gegenwärtig England mit ſeinen
Verbündeten genügende Kräfte hat. Der deutſche
Einfluß im Orient wächſt natürlich um ebenſo viel
wie der Schrecken vor den engliſchen Schiffen ſich
verrin=
gert; aber man kann nicht einmal ſagen, daß er in
ſo=
hohem Grade wächſt, wie man es hätte erwarten können.
Das Gefühl, das angeſichts der engliſchen Ohnmacht ſich
in erſter Linie ſteigert, iſt der mohammedaniſche
Nationa=
lismus, iſt der Wunſch nach Unabhängigkeit von fremder
Einmiſchung. England hätte bedenken müſſen, als es die
Orientfrage wieder aufrollte, daß man ſie diesmal nicht
anrühren durfte, ohne ſie zu löſen. Es iſt ganz Europa
das auf der Erde eine Niederlage erfährt, wenn der
Mo=
hammedaner ſich jetzt fragt, ob es wirklich nötig iſt, daß
er ſo groß ſein muß, um ſo wenig zu vermögen, und ob
er bei der Verbeugung vor der europäiſchen Macht ſich
nicht vor einer leeren Larve verbeugt hat. Die Folgen
dieſes Gefühls werden tief und für die europäiſche
Vor=
herrſchaft in der Welt tödlich ſein, die durch dieſen
ver=
hängnisvollen Krieg ſchon ſo ſehr erſchüttert iſt. Der
Eintritt Japans in den Krieg, auf Englands Ruf, hätte
ſchon die im Kriege ſtehenden Völker erinnern müſſen
daß wir, indem wir uns gegenſeitig zerfleiſchen, Gefahl
laufen, die ſchon beeinträchtigte Erbſchaft unſerer Väter
zu verlieren: die völlige Vorherrſchaft der weißen Raſſel
in der Welt. Ein weiteres Jahr des Krieges, das dieſen
Raſſen, die uns für überlegen hielten, den Irrtum ihren
Meinung zeigt, und das ganze Syſtem der Kolonien, der
Schutzherrſchaften, der moraliſchen und materiellen
Sou=
veränität, die wir über die anderen Raſſen erſtreckt hatten,
ſteht am Anfang zum Ende. Die türkiſche Epiſode iſt nur
ein kleiner Teil der Reihe von Beweiſen von Unfähigkeit
zur Weltherrſchaft, die Europa den wachſamen Augen der
Zuſchauer liefert. England mag ſeine Rache noch neh
men, das engliſche Preſtige hat aber im Orien
einen furchtbaren Stoß erhalten, und das allge
meine Preſtige der europäiſchen Raſſe gegenüber den an
dern Völkern geht, wie man die Dinge von dieſem Winkel
des Kontinents aus ſieht, ſchnell verloren.
„Stalien und der Dreibund‟.
*⁎* Zu dieſem Thema wird uns noch geſchrieben
Bei den Konferenzen, die gegenwärtig in der römiſchen
Conſulta ſtattfinden und zu welchen die italieniſchen Botz
ſchafter nach Rom berufen worden ſind, dürfte der
Ver=
treter Italiens in Paris, Tittoni, eine beſondere
Rolle ſpielen, da er ein hervorragender Diplomat iſt und
früher mehrere Jahre hindurch — im zweiten und drittel
Kabinett Giolitti und im Kabinett Fortes — die au
wärtige Politik ſeines Landes geleitet hat. In
Anbe=
tracht des großen Intereſſes, welches die jetzigen
Kon=
ferenzen verdienen, erſcheint es angezeigt, ſich die von
Tittoni an verantwortlicher Stelle befolgte Politik und
ſeine Haltung zum Dreibunde kurz ins Gedächtnis
zu=
rückzurufen. Solange Tittoni an der Spitze des
Miniſte=
riums des Auswärtigen ſtand, iſt er entſchieden für die
Aufrechterhaltung des Dreibundes eingetreten.
Beſon=
ders intereſſant waren ſeine Erklärungen in der
Depu=
tiertenkammer im Dezember 1903, wo er anläßlich der das
mals vorgekommenen antiöſterreichiſchen
Studenten=
unruhen ſagte, die Bande, welche Italien und Oeſterreich
auf Grund ihres Bündniſſes verknüpften, müßten ebenſo
eng ſein, wie die zwiſchen Italien und Deutſchland
be=
ſtehenden. Er könne den Dilettantismus und Irredens
tismus gewiſſer Profeſſoren, Studenten und
Parlamen=
tarier nur gleich ſcharf verurteilen wie die Agitation,die
infolgedeſſen in Italien getrieben worden ſei. Letzteres
wolle eine friedliche Politik und werde daher dem
Drei=
bunde treu bleiben. Aehnlich hat ſich Tittoni jedesmal
im Parlament ausgeſprochen, wobei er freilich ſtets her
tonte, daß Italien neben ſeiner Bündnispflicht auchedie
Londoner Brotſucher.
** Die Engländer verbreiten
Lügennach=
richten, nach denen in Deutſchland
Hungers=
not herrſcht, und veröffentlichen gefälſchte Bilder, in
denen lange Reihen von Deutſchen dargeſtellt ſind, die auf
die Verteilung von Nahrungsmitteln warten. Wenn ſie
ſolche Bilder in Wirklichkeit ſehen wollten, könnten es die
Briten näher haben. Sie brauchen dann nur einmal in
der Morgenfrühe durch die Londoner Straßen zu gehen.
Daß es arme Weſen gibt, die hier ſtundenlang auf
alt=
backenes Brot warten, das ſie bezahlen müſſen, zeigt eine
Schilderung, die Margaret Bell unter dem Titel „Die
Brotſucher” im Daily Chronicle veröffentlicht.
Auf einem nächtlichen Streifzuge fällt ihr dieſe „
Lon=
doner Szene in Kriegszeiten” auf; ſie ſtößt auf eine
Gruppe Kinder, die zuſammengedrängt in einem Torweg
ſitzen. Ihre müden Köpfe ſind herabgeſunken, und ihre
Augen ſind geſchloſſen. Hier ſitzen ſie nun ſchon nachts um
3 Uhr und warten auf die frühe Morgenſtunde, da ſich die
Tür öffnen und ein Bäckerlehrling ſie nach ihrem Begehr
fragen wird. Die Kinder waren in jedem Alter, von 6 bis
14 Jahren. Und jeden Morgen ſitzen ſie da, an die kalte
Mauer gelehnt, und warten, bis bei der Verteilung des
altbackenen Brotes die Reihe auch an ſie kommt. Zum
größten Teil ſind es Mädchen. Eine Frau iſt dabei; man
ſieht ihr an, daß ſie vorzeitig gealtert iſt. Hin und wieder
öffnen ſich die ſchmalen Lippen, und ſie ſtößt einen heiſeren
Huſten hervor, die ihre Schultern erbeben läßt. In ihren
Augen glüht ein fiebriges Licht: es iſt das Licht des
Lei=
dens. „Ich habe zwölf Kinder,” erzählt ſie mir, als der
Huſten ihr etwas Ruhe läßt, „das hier iſt eines von ihnen.
Es iſt 12 Jahre alt. Wir müſſen hierher kommen, ſeitdem
das Brot ſo teuer geworden iſt. Hier bekommt man es
noch am billigſten.‟ Ein leiſer Wind blies um die Ecke
und fuhr durch die knoſpenden Fliederbüſche des Platzes.
Sie zog das Tuch etwas feſter um ihre Schultern. Ein
Stück abſeits von dem Torwege warf ein Feuer ſeinen
Schein über das Steinpflaſter. Ein Poliziſt ſtand daran und
wärmte ſich die Hände. „Warum gehen Sie ſich nicht dort
wärmen?” fragte ich. Sie lächelte. „Ich komme zeitig, um
einen guten Platz zu erlangen. Wenn ich weggehe, würde
er mir wohl weggenommen werden.” Aber das Feuer
lockte ſie an, wie es die Kinder lockt, die ſich im Torweg
drängen. Und während ſie hinging, um ſich etwas zu
wärmen, nahm ich den Platz ein, den ſie verlaſſen hatte
und zu dem jetzt der Duft von friſchem Brot aufſtieg. „Ich
möchte ſo gern mal ein bißchen friſches Brot haben,” ſagte
eines der Kinder, „aber ich glaube nicht, daß ich je welches
bekommen werde. Wir ſind elf bei uns zu Hauſe. Und
Mutter ſagt, daß das altbackene Brot ſogar ſchon zu viel
koſtet. Was ich heute für eine Mark bekomme, ſoll für
zwei Tage reichen.‟ Die Straße ein Stück weiter
hin=
unter ſehe ich das rote Licht eines Kaffee=Ausſchankes.
Wenn er nur näher wäre. Ich zählte die kleine Gruppe
um mich herum. Es waren jetzt dreizehn. Zwölf Kinder,
die von allerlei Backwerk und buntem Zuckerzeug hätten
träumen ſollen. Dieſer Kaffeeverkäufer lockte mich an, der
rote Lichtſchein war wie ein Finger, der mich durch den
Nebel zu ſich heranwinkte. Ich zählte die paar
Silber=
münzen in meinem Beutel. Ja, es würden genug ſein.
Und als die blaſſe Mutter von dem Feuer zurückkehrte,
ſtahl ich mich die Straße hinunter zu dem anziehenden
Kaffeeſtand. Es war vielleicht ein eigentümlicher Anblick,
aber eins weiß ich genau, die Freude, dieſe armſeligen
Brotſucher den Kaffee ſchlürfen zu ſehen, hätte ſelbſt dem
Blaſierteſten einen tiefen Eindruck gemacht. Die Maſſe
von Tüchern und Mützen wuchs immer mehr an, bis es
kein Menſchenknäuel mehr war, ſondern eine lange Reihe
die ſich die Straße heraufſtreckte. Mit dem Inſtinkt, der
aus der Erfahrung geboren wird, ſtellten ſich die Knaben
an einer Seite der Tür auf, die Frauen und Mädchen an
der anderen. Es waren ein paar Frauen unter ihnen,
die die gerechte Reihenfolge der Säcke und zerlumpten
Kiſſenbezüge ſtören wollten. Manche waren viele Kilee
meter hergelaufen und ſchon die Ausſicht, auf dem Rückweg
noch eine Laſt Brot mit ſich ſchleppen zu können, machteſie
froh. Denn gerade in dieſem Laden ſind die altbackenen
Brote billiger, als in Geſchäften, die ihren Wohnungen
näher liegen.
Als die Turmuhr 6 ſchlägt, da wird es lebendig in
dem Laden. Karren erſcheinen plötzlich, und
Bäcker=
geſellen tragen große Mulden mit friſchen Broten heraus
Wie gierig ſchauen die 43 Paar Augen nach dieſen Brotenl
Wie gern möchten ſich dieſe 66 Hände nach den 2 oder3
Broten ausſtrecken, die in den Schmutz fallen, und dan
mit den andern zuſammen aufgeladen werden. Nun
kommt jemand aus dem Laden heraus. In großer Aufe
regung drängen ſich die Brotſucher näher an die Tür.Dg
blaſſe Frau mit dem Huſten iſt die erſte. In rauhem
barſchem Ton ſpricht nun jemand; er ſagt, von jetzt ab
werde das altbackene Brot 6 Uhr abends verkauft werden
Enttäuſchung auf allen Geſichtern. Die Kinder kommen
zu ſpät aus der Schule, um dann noch einen guten Platz
zu bekommen. Man hat ſich an dieſes Stehen in der
Mor=
genkälte gewöhnt; vielleicht werden jetzt mehr kommen
und alles wird ſchlechter werden. Und dabei iſt das der
billigſte Laden weit und breit. Die vielgeſtaltigen Säcke
werden von dem groben Mann eingeſammelt, ebenſo die
Pfennige und Schillinge. Dann kommen die Säcke etwas
voller wieder als ſie vorher waren, und die Hände ſtrecken
ſich eifrig danach. Ein Brotſtück, das friſch 35 Pfennig
koſtet, kriegt man altbacken ſchon für 20 Pfg. Die erſten
können ſich die beſten Stücke auswählen; die letzten
müſſen=
ſich mit ausgetrockneten Brocken begnügen. Der
Nebel hebt ſich; das Straßenleben beginnt, und das kleine
Heer der Brotſucher eilt fort, jeder mit ſeiner koſtbaren,
ſchwer erkämpften Laſt . .
Freundſchaften mit anderen Staaten, insbeſondere mit
England und Frankreich, pflege. Gerade jetzt iſt die
Er=
innerung an eine andere Erklärung Tittonis aktuell. Auf
eine Anfrage in der Kammer über ſeine Stellungnahme
bei einem etwaigen Konflikte zwiſchen Deutſchland und
England erwiderte er, daß die Möglichkeit eines ſolchen
Konflikts ſo gut wie ausgeſchloſſen ſei, daß aber Italien
für jeden Fall die Aufgabe eines friedlichen Vermittlers
erfüllen werde. Wie man ſieht, hat ſich Tittoni mit ſeinen
Vorausſage bezüglich der Unmöglichkeit kriegeriſcher
Ver=
wickelungen zwiſchen uns und England geirrt.
Als Tittoni nach dem Sturze Fortes’ im Frühjahr
1906 ſeine erſte Miniſtertätigkeit abſchloß, gab er eine
kurze Gaſtrolle als Botſchafter in Londgn; er hatte dieſen
Poſten umſo lieber übernommen, als ihn aus ſeiner
Ox=
forder Studienzeit perſönliche Beziehungen mit England
verknüpften. Ende 1906 trat er aber ſchon wieder in das
neugebildete Kabinett Giolitti ein, mit dem er 1909
demiſ=
ſionierte. Seit einer Reihe von Jahren iſt er Botſchafter
in Paris. Seine Anſchauungen über den Dreibund kann
er trotzdem unmöglich geändert haben.
„Ein imponierender U=Boottup‟.
* (Ctr. Bln.) Das Morgenbladet in Kriſtiania
veröffentlicht folgende Londoner Meldung: Der vorgeſtern
in Grimsby an der engliſchen Oſtküſte angekommene
däniſche Dampfer „Nidaros” war von dem deutſchen
Unterſeeboot „U 28” aufgebracht worden. Wie der
Kapi=
tän berichtet, kam ein Unterſeebootsoffizier an Bord des
Dampfers, übernahm das Kommando, führte das Schiff
vorſichtig quer durch den Minengürtel, während der
ge=
ſamten Beſatzung die Augen verbunden waren.
Plötz=
lich warf der Offizier Anker. Das U=Boot ſetzte ſich mit
Helgoland in Verbindung, ein anderes U=Boot kam und
begleitete den Dampfer nach Kuxhaven, wo die Mannſchaft
unterſucht wurde. Ein Mann, der Ruſſe iſt, wurde als
Kriegsgefangener feſtgenommen, während die übrigen,
da ſie Dänen waren, unbehelligt blieben. Da die Ladung
keine Konterbande war, wurde das Schiff freigegeben.
Der Dampfer kam am Dienstag an der Humbermündung
an und ging von dort nach Grimsby. Der Kapitän
er=
klärte, das U=Boot ſei neueſter Konſtruktion und ein
imponierender Typ geweſen, mit Waſſer= und
Oel=
tanks auf beiden Seiten, mit einer Dreipfundkanone und
mehreren kleinen Geſchützen verſehen. Das U=Boot ſei
mindeſtens ebenſo groß geweſen wie der „Nidaros” der
ein Dampfer von 1300 Tonnen iſt.
Vergeltungsmaßnahmen.
* Berlin, 1. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Als
Ver=
geltung für die bei dem Einfall der Ruſſen in
Oſt=
preußen verübten Greuel und Wegnahme von
Eigentum deutſcher Staatsangehöriger
be=
auftragte der Oberbefehlshaber im Oſten die
Zivilver=
waltung für Ruſſiſch=Polen mit der Beſchlagnahme
der in ihrem Bezirk belegenen ſogen.
Donations=
güter. Es handelt ſich hierbei um Güter, welche der
ruſſiſche Staat bei den verſchiedenen polniſchen
Revolu=
tionen konfisziert hat und dann ruſſiſchen Militärs und
Beamten zur Nutznießung überließ. Beim Ausſterben
der Familien der Beliehenen fallen die Güter an den
ruſſiſchen Staat zurück, und ebenſo in verſchiedenen
an=
deren Fällen, insbeſondere wenn kein Erbe
griechiſch=
orthodoxen Glaubens vorhanden iſt. Die Beſchlagnahme
iſt jetzt im weſentlichen durchgeführt worden; ſie erſtreckt
ſich auf etwa 232000 preußiſche Morgen. Von dieſer
Fläche ſind ungefähr 107000 Morgen für die Pachtſumme
von jährlich 356000 Mk. — alſo durchſchnittlich 3,33 Mk.
pro Morgen — verpachtet . 21700 Morgen Aecker und
Wieſen, 97000 Morgen Wald und 6400 Morgen Waſſer
werden von der beſchlagnahmenden Behörde ſelbſt
ver=
waltet. Die Pächter, ſoweit ſie Polen oder Deutſche, nicht
Nationalruſſen ſind, wurden im ungeſtörten Pachtbeſitz
gelaſſen. Sie haben die Pacht an die Staatskaſſe abzu=
führen und ſind unter dauernde Aufſicht der
Zivilverwal=
tung geſtellt. Auch die Mehrzahl der deutſchen und
polni=
ſchen Verwalter blieb im Amte; nur dort, wo zuverläſſige
Beamte fehlten, ſind deutſche oder polniſche Verwalter
eingeſetzt worden. Für die Frühjahrsbeſtellung iſt
Vor=
ſorge getroffen. Wo Saatgut fehlte, wurde ſolches
be=
ſchafft. Bei fehlender Beſpannung wurde mit
Motor=
pflügen nachgeholfen.
4 Millionen Mann ruſſiſcher Verluſte.
* Das Petersburger Blatt Rußkij Invalid, das
Organ des ruſſiſchen Kriegsminiſteriums, gibt die
Ver=
luſte den Ruſſen bis zum 2. April n. St. auf
71608 Offiziere an; die Mannſchaftsverluſte werden
in den ruſſiſchen Liſten nicht angegeben. In früheren
Kriegen pflegten die Offiziersverluſte vier vom Hundert
der Geſamtverluſte zu betragen. Den vom Rußkij
In=
valid angegebenen Offiziersverluſten nach müſſen die
Ver=
luſte der ruſſiſchen Armee bis Anfang April 1790000
Köpfe ausmachen; 1234000 Gefangene und eine
entſpre=
chende Anzahl von Kranken ſind hinzuzurechnen. Die
Einbuße der ruſſiſchen Armee wäre demnach auf mehr
als vier Millionen Menſchen zu veranſchlagen.
Die Berechnung macht natürlich, bemerkt dazu Roda Roda,
Kriegsberichterſtatter der N. Fr. Pr., keinen Anſpruch
auf eine auch nur annähernde Genauigkeit. Berückſichtigt
man aber, daß die ruſſiſchen Unterabteilungen ſeit
Mo=
naten ſchon — eben der Offiziersverluſte in früheren
Schlachten wegen — wohl mit vollen Mannſchafts=, aber
ſehr reduzierten Offiziersbeſtänden marſchieren, ſo wird
man die ermittelte Geſamtziffer als Ergebnis einer ſehr
vorſichtigen Schätzung bezeichnen müſſen, das von der
Wirklichkeit wahrſcheinlich ſehr erheblich übertroffen wird.
Der Untergang des „Léon Gambetta‟.
* Wien, 30. April. Die Deutſch=nationale Korreſp.
veröffentlicht einen Bericht über die Torpedierung des
„Léon Gambetta” nach Aeußerungen des
Linien=
ſchiffsleutnants Trapp. Danach kam ihm das feindliche
Schiff ungefähr um Mitternacht 20 Seemeilen ſüdöſtlich
von Kap Leuca mit verdeckten Lichtern in Sicht. Das
Unterſeeboot lanzierte auf ungefähr 500 Meter einen
Torpedo auf das Achterdeck und einen zweiten Torpedo
auf die vordere Kamingruppe. Beide Lanzierungen waren
Treffer. Fünf Minuten nach den Torpedierungen erkannte
Trapp aus der Krängung des Kreuzers, daß es nicht mehr
nötig ſei, weitere Torpedos abzuſchießen. Neun Minuten
nach dem zweiten Schuß war das feindliche Schiff
ver=
ſchwunden. Die Franzoſen ſetzten trotz dieſer kurzen Zeit
fünf Boote aus. Zum größten Leidweſen mußte von
einer Rettungsaktion abgeſehen werden; jedoch durfte
angenommen werden, daß ſich die in den fünf Booten
ein=
geſchiffte Mannſchaft retten konnte, zumal die See ruhig
war. Die Haltung der Mannſchaft des Unterſeebootes
bezeichnet Trapp als bewunderungswürdig und über alles
Lob erhaben.
* Paris, 1. Mai. Die Preſſe erklärt, der
Unter=
gang des „Léon Gambetta” ſei ein ſchwerer
Ver=
luſt für die franzöſiſche Flotte, beſonders in Anbetracht
der Zahl der Opfer. Die Alliierten ſeien zwar auf ſolche
Opfer vorbereitet, doch errege die verſtärkte
Unterſeeboot=
tätigkeit immerhin einige Beunruhigung (!). Der
Gau=
lois fragt beſorgt: Was ſollen wir gegen
Unterſeeboot=
angriffe tun? Petit Pariſien hofft, daß die franzöſiſche
Marine den Verluſt des „Léon Gambetta” rächen werde.
Franzöſiſche Berichterſtattung.
* Paris, 30. April. Havas meldet: Die Stadt
Gallipoli wurde genommen. Das Fort Nagara
wird heftig beſchoſſen.
Wenige Stunden ſpäter:
* Paris, 30 April. Havas meldet: Die Depeſche
über die Einnahme von Gallipoli muß mit äußerſtem
Vorbehalt aufgenommen werden.
Upern=Stimmung in England.
TU Stockholm, 30. April. Die deutſchen Erfolge
in Flandern haben in der engliſchen Preſſe große
Be=
unruhigung hervorgerufen. Es wird darauf
hin=
gewieſen, daß man die Deutſchen auf keinen Fall
unter=
ſchätzen dürfe, und daß die Möglichkeit eines weiteren
deutſchen Vordringens nicht von der Hand zu weiſen ſei.
Falls es den deutſchen Truppen gelingen ſollte, ſich in den
Beſitz von Ypern zu ſetzen, ſo würde dies einen
empfind=
lichen Verluſt der Verbündeten bedeuten. Der Feind wäre
dann imſtande, ſeinen geplanten Vormarſch auf Calais
mit Ausſicht auf Erfolg aufzunehmen. General French
wird aufgefordert, umfaſſende Maßnahmen zu treffen, um
dieſen Vormarſch unter allen Umſtänden zu verhindern.
Mit großer Sorge wird jedoch darauf hingewieſen, daß
die engliſchen Gegenmaßnahmen auf große
Schwierigkei=
en ſtoßen würden, da die Deutſchen in Flandern
beträcht=
liche Verſtärkungen herangezogen hätten.
Gegen die Trunkſucht in England.
Rotterdam, 1. Mai. Der Rotterdamſche
Courant meldet aus London: In den Maßregeln
gegen den Alkoholmißbrauch, die Lloyd George
im Unterhauſe einbrachte, wird vorgeſehen, daß in
allen Diſtrikten, wo Kriegsmaterial hergeſtellt wird oder
Truppen kampieren, die Lokale von den Behörden
ge=
ſchloſſen oder übernommen und als Erfriſchungslokale
weitergeführt werden können. Wenn nötig, kann der
Verkauf von Spirituoſen und ſchwerem Bier in ſolchen
Diſtrikten ganz verboten werden. Lloyd George führte
ſtätiſtiſches Material an, um zu beweiſen, daß die
Pro=
duktion unter der Trunkſucht leidet. Seine Vorſchläge
wurden kühl aufgenommen. Die Mitglieder der
Arbeiter=
partei waren wegen Beleidigung der Arbeiter in gereizter
Stimmung. Der Führer der Irenpartei beantragte den
Ausſchluß Irlands von den Verfügungen. Die Unioniſten
waren geneigt, der Regierung beizuſtehen, da ſie hoffen,
daß die Liberalen ſich durch die Alkoholgeſetzgebung ihre
Ausſichten für die nächſten Wahlen verderben.
Die engliſche Zenſur.
Laut Times vom 23. April führte das
Parlaments=
mitglied Hogge im Unterhaus am 22. April folgendes
aus: Die engliſche Zenſur gibt dem Lande
reich=
lichen Stoff zum Lachen. So wußte z. B. jedermann von
den Gerüchten über die Seeſchlacht in der Nordſee, von
dem Untergang von Schiffen und einem verwundeten
Admiral in Schottland. Trotzdem dieſe Nachrichten
amt=
lich beſtritten wurden, bildeten ſie überall im Lande den
Geſprächsſtoff. Als aber ein harmloſer Reporter in
Port=
land in Ausübung ſeiner Pflicht darüber berichtete, wurde
er beſtraft.
Die Neutralen.
Bulgarien.
* (Ctr. Bln.) Der Wiener Politiſchen Korreſpondenz
zufolge erklärte der bulgariſche Miniſterpräſident
Ra=
doslawow dem griechiſchen und dem ſerbiſchen
Ge=
ſandten, daß eine Fortſetzung der griechiſchen und
ſerbi=
ſchen Truppenanſammlungen an der
bul=
gariſchen Grenze Gegenmaßnahmen auf
bulgari=
ſcher Seite zur Folge haben würde. Die bulgariſchen
Regierungsblätter wollen außerdem erfahren haben,
Ra=
doslawow habe den erwähnten beiden Geſandten, ſowie
den Geſandten der Dreiverbandsmächte erklärt, Bulgarien
würde eine eventuelle Abtretung mazedoniſchen Gebietes
von Serbien an Griechenland als Kriegsfall betrachten.
Gniechenland.
* Athen, 30. April. Die Landung von enge
liſchen und franzöſiſchen Streitkräften
bei Teros beunruhigt die hieſigen politiſchen Kreiſe,
die öffentliche Meinung und die Preſſe nicht im
gering=
ſten. Die Preſſe betont die Schwäche der Truppen der
Alliierten den türkiſchen gegenüber und bezeichnet ihre
CK. Kriegsſpuren in den franzöſiſchen Wäldern.
Ueber die Waldverwüſtungen in Frankreich,
die der Krieg zur Folge gehabt hat, berichtet der im
fran=
zöſiſchen Heeresdienſt ſtehende Architekt Jean Paul Alaux
in der Zeitſchrift American Foreſtry, der die Holzwelt
einige bemerkenswerte Tatſachen entnimmt. Die Forſten
Frankreichs ſind nicht nur von den Deutſchen, ſondern
auch von der franzöſiſchen Heeresverwaltung ſtark in
An=
ſpruch genommen worden. Als die Deutſchen ſich im
Auguſt und September Paris näherten, legten die
Fran=
zoſen ganze Wälder nieder, damit ſie dem Feinde nicht
als Aufenthalt dienen konnten. So hat der Wald von
Montmorency ſchwer gelitten, während die Wälder von
Vincennes nicht ſo ſtarken Schaden nahmen. Der Wald
von Bouvigny bei Arras und der Wald von Berthonval
mußten wochenlang immer neues Holz hergeben, da
Boh=
lenwege mit zwei= und dreifachem Belag angelegt werden
mußten, um die Geſchütze und den Munitionsnächſchub
auf den durch Regengüſſe völlig ungangbar gewordenen
Wegen befördern zu können. Auch für Unterſtände und
Wohnungen, ſowie zum Heizen ſind gewaltige
Holzmen=
gen verbraucht worden. So ſind die Wälder von
Vitti=
mont und von Neufchäteau in der Nähe des Forts
Bourlé=
mont vollſtändig abgeſchlagen. Im Walde von
Cham=
penour ſind alle Bäume in Meterhöhe abgeſchnitten, im
Walde von Meaux, auf der Hochfläche von Amance vor
Nancy, im Walde von Crévie bei Arencourt und in vielen
anderen Wäldern ſtehen überhaupt faſt gar keine Bäume
mehr. Im Walde von La Haye ſind Bäume und
Unter=
holz vollſtändig verbraucht. Zu dieſen Opfern des
Krie=
ges kommen noch die zahlloſen Bäume, die durch die
Ar=
tillerie und auch die Maſchinengewehre vernichtet worden
ſind. Im Kampfgebiet iſt wohl kein Wald ganz
unver=
letzt davon gekommen. Nur die ſchönen Waldungen von
Chantilly und Compiégne haben wegen ihrer Lage wenig
Schaden erlitten
— Eine Revolution im Pariſer Kaſperletheater. Wie
die Alten ſungen, ſo zwitſchern die Jungen. Nachdem die
vier= und ſechsjährigen Pariſer ſo viel von den Alten
da=
von gehört haben, wer an dem ganzen Kriege ſchuld ſein
ſoll, haben ſie ihre Folgerungen daraus gezogen und
Re=
volution gemacht, wie es ihre Väter in Fällen von
Unzu=
friedenheit ja auch zu tun pflegen. Der Temps gibt von
der Neuigkeit Kunde, daß das Kaſperletheater eine
tief=
greifende Umwälzung erfahren hat: „Guillaume‟
wird nicht mehr in ihm erſcheinen. Dieſer flinke und
ge=
witzte Burſche, der ſo drollig immer einen Ausweg aus
den ſchlimmſten Abenteuern fand iſt bei den kleinen
Pa=
riſern in Ungnade gefallen; er, der ſonſt des fröhlichſten
Beifalles ſicher war, ſollte nun ausgeziſcht werden,
nicht etwa weil ſeine Streiche den Kindern weniger
ge=
fallen hätten, ſondern, wie man ſich denken kann, eben
weil er Guillaume heißt. Zwar iſt Guillaume auch ein
gut franzöſiſcher Name, und man kennt ihn in allen
mög=
lichen Abwandlungen, aber heute denken Franzoſen, ob ſie
nun groß oder klein ſind, wenn der Name Guillaume an
ihre Ohren ſchägt, nur an den einen, den ſie für alles
Schlimme, was ſie trifft, verantwortlich machen wollen.
Der kleine Pariſer, der ſo viel vom Kriege und vom
„Empereur Guillaume” hat ſprechen hören, wollte auch
im Kaſperletheater nichts mehr von Guillaume wiſſen
und hat ſeinen Lieblingshelden in „Gringalet” umgetauft.
Jedoch auch dieſer „Gringalet” der gewöhnlich einen
Schwächling bezeichnet, hat ſeine tiefe aktuelle Bedeutung.
„Iſt dies nicht ein wunderbarer Fund?” fragt der Temps.
„Die ſchweren teutoniſchen Krieger verſpotteten zu Beginn
des Krieges unſere Soldaten: „Schwächlinge!” ſagten ſie.
Gut. Aber auf den Schlachtfeldern wie in den Champs=
Elyſées hat der Geiſt das letzte Wort, und ſo wird
Grin=
galet ſchließlich Guillaume entthronen‟ Es iſt nur
gut, daß auch das Kaſperletheater dabei mithilft.
* „Das ſonderbare Völkergemiſch” das unſere
Trup=
pen nach dem Bericht unſerer Oberſten Heeresleitung vom
26. April bei Ypern gefangen genommen haben, iſt in der
Wiedergabe des Berichts in der engliſchen
Preſſe ſonderbarerweiſe ausgefallen. Vielleicht war
es zu ſchwierig, einen paſſenden engliſchen Ausdruck
da=
für zu finden. Das Gemiſch ſelbſt wird allerdings, wie
man aus dem Daily Telegraph vom 27. erſieht, in ſeinen
einzelnen Beſtandteilen angeführt; ſonderbar iſt
aller=
dings auch dabei, daß die von dem deutſchen Bericht
ge=
gebene Reihenfolge (Senegalneger, Engländer, Turkos,
Inder, Franzoſen, Kanadier, Zuaven, Algerier) etwas
geändert iſt: Engländer, Senegalneger, Turkos, Inder,
Franzoſen, Kanadier, Zuaven und Algerier.
* Vier Brüder in einer Meiſterſinger=Aufführung. In
Bremen hat eine Aufführung der „Meiſterſinger”
ſtatt=
gefunden, die dadurch intereſſant war, daß in dieſer
Vor=
ſtellung vier Brüder auftraten. Wie das
Berliner’Tage=
blatt berichtet, verabſchiedete ſich in ihr der
Heldenbari=
ton Guido Schützendorf, und zugleich gaſtierten ſeine
drei Brüder. Guido Schützendorf ſang den Hans Sachs,
Alphons Schützendorf aus Prag den Pogner, Leo
Schützendorf aus Darmſtadt den Beckmeſſer und der vierte
Bruder Schützendorf aus München den Kothner.
* Kriegshumor. Der Vorwärts bezweifelt, daß die
Neunmilliarden=Zeichnung ein Beweis der wirtſchaftlichen
Stärke Deutſchlands ſei, und meint, die Geldflüſſigkeit
könne ein Zeichen der weitgehenden Erſchöpfung der
Volkswirtſchaft ſein. Gewiß! Der Reichtum kann unter
Umſtänden ein Zeichen der zunehmenden Verarmung
ſein; und höchſt bedenklich iſt es, wenn ein Volk ſich
täglich ſatt ißt, denn eine tägliche Sättigung iſt ein Zeichen
des täglichen Hungers, und das Volk, das ſich Tag für
Tag ſatt ißt, iſt von einer Hungersnot nicht fern. Ferner
darf ein Volk nicht gebildet ſein; denn die zunehmende
Bildung kann ein Zeichen der wachſenden Verblödung
ſein. Auch kann ein zielbewußtes Vorwärts ein Zeichen
geiſtigen Rückſchritts ſein. (Kladderadatſch.)
Stellung einem gut vorbereiteten Gegner gegenüber als
äußerſt ſchwierig. Die der Regierung naheſtehende
Zei=
tung Embros weiſt darauf hin, daß eine Unterſtützung
ſeitens Griechenlands jetzt, wo die Entente die
Opera=
tionen wieder aufgenommen habe, zwecklos ſei. — Nach
der in Griechenland vorherrſchenden Meinung iſt ein
Eingreifen gegen die Dardanellen griechiſcherſeits jetzt
verſpätet. Im Gegenſatz hierzu äußert ſich ein Teil der
Preſſe und deutet darauf hin, daß, weil die Streitkräfte
der Franzoſen und Engländer ſich als ungenügend
erwei=
ſen dürften, Griechenlands Mitwirkung ſich als
unent=
behrlich zeigen werde. Die Regierung iſt der Anſicht, daß
die Ereigniſſe bei den Dardanellen die Politik
Gwie=
chenlands nicht zu beeinfluſſen vermögen.
Die Regierung wird die Neuwahlen zur geeigneten Zeit
abhalten laſſen. Die Kammer wird am nächſten Samstag
durch ein königliches Dekret aufgelöſt werden.
Spanien.
* Paris, 30. April. Der Temps meldet aus
Madrid: Der Sozialiſtenkongreß in Ferrol zu Gunſten
des Friedens iſt von der ſpaniſchen Regierung
unterſagt worden. Miniſterpräſident Dato erklärte, dieſe
Maßnahme ſei notwendig, da die Teilnehmer des
Kon=
greſſes nicht für den Frieden eintreten, ſondern
Gelegen=
heit zu Ruheſtörungen ſuchen wollen. Der Deputierte
Barrisbero wurde von den Veranſtaltern des Kongreſſes
beauftragt; wenn ſein Einſchreiten keinen Erfolg hat,
ſollen Proteſtkundgebungen abgehalten werden. Die
Bürgergarde des ganzen Bezirkes iſt in Ferrol
zuſammen=
gezogen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Mai.
Uebertragen haben Se. Königl. Hoheit der
Großherzog dem Pfarrer Ludwig Hainebach zu
Großen=Linden die evangeliſche Pfarrſtelle zu Leihgeſtern;
ferner wurde übertragen den Lehramtsaſpirantinnen
Eliſabeth Gräber aus Offenbach, Gertrud Lahr und
Eliſabeth Töpfer aus Mainz je eine Lehrerinſtelle an
der höheren Mädchenſchule zu Offenbach,
* Charaktererteilungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Oberarzt an der Landes=
Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” Dr. Adolf
Lindenborn den Charakter als Medizinalrat erteilt;
ferner den Oberlehrern Georg Bentz an der
Oberreal=
ſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach, Dr. Ludwig
Ruhl am Gymnaſium zu Bensheim und Dr. Peter
Vogel am Lehrerſeminar zu Friedberg den Charakter
als Profeſſor.
Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog den Bureaugehilfen Adam Löſch aus Langen
zum Bureauaſſiſtenten bei dem Oberverſicherungsamt.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde die Lehrerin
Helene Harrach zu Heidesheim, Kreis Bingen, auf
ihr Nachſuchen.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert zum Oberleutn.:
Emmerich, Leutnant der Landw.=Inf. 1. Aufgebots
(Worms), jetzt beim Kr.=Bekl.=Amt des 11. Armeekorps.
Kreispfandmeiſter Brunner, ſeither Offizier=
Stellver=
treter bei der Fuhrpark=Kolonne 1, wurde zum Feldwebel=
Leutnant befördert.
g. Provinzialausſchuß. Die Firma W. und A.
Hirſch in Groß=Gerau betreibt auf ihrem Grundſtück
Schützenſtraße 20 eine Fellſalzerei und =Trocknerei feit
vielen Jahren. Gelegentlich einer Beſichtigung durch die
Gewerbepolizei wurde feſtgeſtellt, daß für einen Anbau,
der im Jahre 1908 erbaut wurde und in dem der Betrieb
weitergeführt wird, eine Konzeſſion nicht nachgeſucht
wor=
den war. Die Firma mußte nachträglich ein
Konzeſſions=
geſuch einreichen. Gegen die Genehmigung dieſes
Geſu=
ches erhoben Anwohner Einſpruch, da ſie durch die Anlage
erheblichen Gefahren ausgeſetzt ſeien. Auf Grund der
Beweisaufnahme kam denn auch der Kreisausſchuß des
Kreiſes Groß=Gerau am 20. März 1914 zu einer
Ableh=
nung des Geſuches. Der Provinzialausſchuß verwarf
geſtern die Berufung der Firma Hirſch gegen dieſe
Ent=
ſcheidung unter Verurteilung in die Koſten,
einſchließ=
lich die der antwaltlichen Vertretung der Reklamanten.
Die Firma Emil Grünebaum II. in Offenbach=
Bür=
gel verfolgt Klage gegen einen Beſchluß der
Stadtverord=
netenverſammlung Offenbach, durch den ein im
Bebau=
ungsplan vorgeſehener Weg aufgehoben wird. Das
Grundſtück der Firma, das an dieſem Wege liegt, wird
dadurch von allen Straßen abgeſchloſſen. Die Klägerin
ſollte deshalb, wie auch die Beſitzer der
Nachbargrund=
ſtücke, durch Zuweiſung von anderem Gelände einen
Zu=
gang nach einer anderen Straße erhalten. Die Klägerin
iſt aber mit dem Angebot nicht einverſtanden, wünſcht
viel=
mehr ein weiteres Grundſtück, da der neue Zugang
unge=
nügend ſei. Es wird ein Termin an Ort und Stelle
be=
ſchloſſen. — Die vereinte evangeliſch=
proteſtan=
tiſche Kinchengemeinde in Offenbach war von
der Stadt Offenbach mit 160,20 Mark und 737,80 Mark
Kanalherſtellungskoſten in der Ludo=Mayer=Straße
heran=
gezogen worden. Die Kirchengemeinde weigerte ſich, dieſe
Koſten zu bezahlen, weil die betreffenden Grundſtücke nicht
bebaut ſeien und keinen Ausgang nach der Ludo=Mayer=
Straße hätten, außerdem ein Grundſtück davon von der
Stadt Offenbach angekauft worden ſei, nachdem der
Ka=
nal bereits ausgeführt geweſen ſei, daher die Pflicht des
Beitrags zu den Kanalkoſten für dieſes Grundſtück die
Stadt und nicht die Kirche treffe. Der Klage der
Kirchen=
gemeinde wurde ſtattgegeben und erkannt, daß die
Anfor=
derung der Stadt Offenbach unbegründet iſt.
— Großh. Hoftheater. Heute Sonntag wird der
Wagner=Zyklus mit „Lohengrin” eröffnet. Die
Titelpartie ſingt Robert Hutt vom Opernhaus in
Frank=
furt, in den übrigen Hauptpartien ſind beſchäftigt die
Damen Callwey und Marx, ſowie die Herren Perkins,
Semper und Stephani. Die Aufführung, die unter der
muſikaliſchen Leitung Richard Lerts ſteht, beginnt um
6½ Uhr, es gelten die kleinen Preiſe. Der Verkauf des
Extraabonnements für den Wagner=Zyklus, deſſen erſte
Abteilung außer „Lohengrin” noch „Rienzi” am 5. Mai,
„Den fliegenden Holländer” am 9. Mai (mit Gertrud
Geyersbach als Senta) und „Tannhäuſer” am 12. Mai
(mit Gertrud Geyersbach als Eliſabeth) umfaßt, wird
heute Sonntag beendet. Als Volks= und Garniſons=
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen iſt für Montag, den
3. Mai, Paul Linckes Operette Grigri” angeſetzt.
Dienstag, den 4. Mai, wird „Datterich”, der inzwiſchen
außerordentlich erfolgreiche Aufführungen in Berlin,
Mannheim und Mainz erlebt hat, wiederholt (A 38..
Eine Aufführung von „Rienzi” am Mittwoch, den
5. Mai (B 41), bildet den zweiten Abend des Wagner=
Zyklus. Auch für „Rienzi” gelten die kleinen Preiſe.
Gaſtſpiel Robert Hutt. In der
Eröffnungs=
vorſtellung des Wagner=Zyklus am Sonntag wird das
Publikum Gelegenheit haben, Robert Hutt noch einmal
in dieſer Spielzeit in einer ſeiner Glanzpartien zu hören.
Der Künſtler iſt bekanntlich von 1917 ab ans Kgl.
Opern=
haus in Berlin engagiert. Robert Hutt, der vor kurzem
in Berlin gaſtierte, hat ſich mit ſeiner außergewöhnlichen
Kunſt das Berliner Publikum raſch erobert und das
einſtimmige Lob der Preſſe geerntet. So ſchreibt z. B.
Profeſſor Oskar Bie nach dem Gaſtſpiel Hutts als
Rhadames in „Alda” im Börſencourier u. a. folgendes
. „Die Stimme verrät eine
über den Künſtler . . .
ſorgſame und gepflegte Ausbildung. Der Charakter iſt
deutſch, bei aller Lyrik männlich und entſchloſſen und
von heldenhafter Färbung. Sein Auftreten, ſein
Vor=
trag und Spiel zeugen von Intelligenz und der nötigen
Verve; jeder Takt intereſſiert in ſeiner Auffaſſung, jede
Bewegung geht aus perſönlichen Impulſen: Beſonders
glücklich geriet das heimliche Flüſtern beim verſuchten
Verrat im Nilakt, man findet ſolche Ueberlegung nicht
häufig bei Sängern. Ein Meiſterſtück war die erſte Arie
an „Arda”, die ſo viel Verlegenheiten bereitet, da ſie mit
kalter Kehle zu ſingen iſt. Hier zeigte Hutt, was an
reifer Kunſt ihm eigen iſt. Den Schlußgeſang legt er
vornehm und ohne jeden billigen Effekt an. In weiteren
Rollen wird er die ganze Mannigfaltigkeit ſeiner
Stimm=
mittel, die jede Abtönung kennen, und ſtets im Dienſt
der Sache bleiben, beurteilen laſſen, und es ſcheint, daß
wir uns zu dieſer Erwerbung ſehr zu beglückwünſchen
haben.”
Der außergewöhnliche Erfolg den „Profeſſor
Bern=
hardi” am letzten Mittwoch gehabt hat, veranlaßte die
Generaldirektion des Hoftheaters, das Neue Theater
Frankfurt am Main zu einem nochmaligen Gaſtſpiel
mit „Profeſſor Bernhardi” einzuladen. Das Neue
Theater bringt am nächſten Donnerstag, den 6. Mai,
C 38, die intereſſante Komödie Schnitzlers zur
Wieder=
holung. Für dieſen Abend gelten die kleinen Preiſe.
* Kunſtverein für das Großherzogtum Heſſen. Von
Sonntag, den 2. Mai, ab iſt in der Kunſthalle am
Rhein=
tor eine neue Ausſtellung eröffnet, in der eine Reihe
heſſiſcher Künſtler mit je etwa 10 Werken vertreten iſt.
Es haben ausgeſtellt Profeſſor Hölſcher, Profeſſor Kröh,
Fritz Oßwald, Profeſſor Beyer und Anna Beyer, Profeſſor
Bader, Johannes Lippmann, G. Altheim, Profeſſor Illner
11 Porträts, darunter diejenigen Ihrer Durchlauchten
des Fürſten und der Fürſtin zu Solms=Lich), Eimer,
Wein=
heimer und Zernin. Außerdem iſt eine Anzahl
künſt=
eriſcher Handſchriften von Rudolf Koch, Offenbach, zur
Ausſtellung gebracht.
* Futtermittelverteilungsſtelle. Auf Anordnung Großh.
Miniſteriums des Innern iſt für das Großherzogtum
Heſſen eine Futtermittelverteilungsſtelle
er=
richtet. Die Stelle ſteht unter Leitung des Vorſitzenden
Großh. Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik. Neben
Ver=
tretern der Landwirtſchaft und des Handels iſt zum
Mit=
zlied der Verteilungsſtelle von Großh. Miniſterium als
Vertreter des Handwerks das Vorſtandsmitglied der
Hand=
werkskammer, Maurermeiſter Sames, und als deſſen
Stellvertreter Syndikus Schüttler ernannt worden.
— Der Blindenbeſchäftigungsverein Darmſtadt und
Umgegend veranſtaltete am Donnerstag eine kleine,
erfreu=
liche Feier. Es galt, eine neue Werkſtätte mit Laden,
Karlſtraße 21 (Wartburg), einzurichten und in Gebrauch zu
nehmen. Die in der Werkſtätte tätigen zehn blinden
Ar=
beitskräfte ſangen zunächſt vierſtimmig einige Verſe von
„Lobe den Herrn‟ Dann eröffnete der Vorſitzende, Herr
Organiſt Reuſch, das neue Heim mit Worten des
Dan=
kes und der Aufmunterung, woran ſich die Verpflichtung
des Werkführers und der Verkäuferin anſchloß. Pfarrer
Lenz ſchloß mit Gebet. Der Bezug der neuen
Werk=
ſtätte und des zugehörigen Ladens bedeutet
einen weſentlichen Fortſchritt des tätigen Vereins, der ſich
im vergangenen Jahr mit einem Umſatz von über 6000
Mark ſchon lebenskräftig erwieſen hat. 42 blinde
Mit=
glieder und 2 erblindete Krieger hat er in
ſeiner Fürſorge. Außer den in der Werkſtätte
angefer=
tigten Waren kommen hier auch die von auswärtigen
Blinden hierher gelieferten Arbeiten zum Verkauf. Der
Umſtand, daß hier mit der Werkſtätte ein Laden
verbun=
den iſt, bedeutet eine weſentliche Verbeſſerung und
er=
leichtert es der Oeffentlichkeit, die Erzeugniſſe der
Blin=
denarbeit in Augenſchein zu nehmen. Möchte dadurch
der Umſatz eine weitere Steigerung erfahren, damit immer
mehr Blinde in die Lage verſetzt werden, ihr
ſelbſtver=
dientes Brot zu eſſen nach dem Grundſatz: Nicht
Almoſen, ſondern Arbeitslohn. (S. Anz.)
(2) Sanitätshunde=Vorführung auf dem Golfplatz am
Böllenfalltor. Auf Veranlafſung des Heſſiſchen Polizei=
und Schutzhunde=Vereins (Sitz Darmſtadt) fand geſtern
nachmittag auf dem Golfplatze eine hochintereſſante
Feld=
dienſtübung durch Vorführung einer Anzahl
Sanitäts=
hunde ſtatt, wie ſolche die Hunde im jetzigen
Kriegs=
dienſt ausführen müſſen. In ſeiner Begrüßungsanſprache
vies der Leiter der Veranſtaltung, Herr Polizeirat
Krä=
mer, darauf hin, welche großen Anforderungen zurzeit an
die Tätigkeit der Sanitätshunde geſtellt werden und welche
hohe Intelligenz und Ausdauer der Dreſſeure die
Aus=
bildung der Tiere bedingt. Obwohl zurzeit das
Bedürf=
nis der Truppen im Felde für Sanitätshunde gedeckt iſt,
ſoll die Dreſſur derſelben im Polizei= und Sanitätsdienſt
für weiteren Bedarf fortgeſetzt werden. Zahlreiche
Sa=
nitätshunde mit Führern wurden vom Verein im Oktober
vorigen Jahres ins Feld geſchickt, wobei ſich die
Darm=
ſtädter Hunde ſehr gut bewährt haben. Die nun folgende
Sanitätshunde=Vorführung zeigte ein Infanteriegefecht
zwiſchen Deutſchen und Franzoſen. Die Deutſchen (
Mann=
ſchaften des Inf.=Regts. 115) erſtürmten einen
Schützen=
graben, die Franzofen ziehen ſich in den Wald zurück und
es gibt hierbei zahlreiche Verwundete und Gefangene. Die
Sanitätshundeführer mit ihren Tieren, 10 prächtige
Exem=
plare, treten nach und nach in Tätigkeit. Der Hund
Strupp (Führer Friſche) überbrachte der
Reſerve=
mannſchaft die Meldung: „Sofort kommen” Während die
Sanitätsmannſchaft den Verbandplatz herrichtete und der
Aufbau eines Feldlazaretts erfolgte, begann der Hund
Teddy (Führer Herr Karp) das Abſuchen des
Kampf=
platzes nach Verwundeten und Toten. Das Tier arbeitete
tadellos und ermittelte nach und nach alle Opfer des
Kampfes. Weitere Hunde: Betty (Führer Herr Fritſch)
und Alma (Führer Herr Eiſinger) beteiligten ſich
ebenfalls mit ſehr gutem Erfolg an der Suche. Auch zum
Schutz gegen die Leichenräuber wurden die Tiere in
Tä=
tigkeit gezeigt und leiſtete hierin insbeſondere der Hund
Cäſar (Führer Herr Schutzmann Jäger) im Verweiſen,
Bewachen und im Ergreifen des Räubers ganz
vorzüg=
liche Dienſte. Zahlreiche weitere Vorführungen im
Auf=
ſuchen von im Gefecht verlorenen Gegenſtänden,
Einbrin=
gen und Bewachunsk der Gefangenen uſw. zeigten einen
hohen Grad von Dreſſur und den Scharfſinn der Tiere.
Den Beſchluß der Vorführung bildeten
Polizei=
hunde=Dreſſurübungen (Gehorſamsübungen,
Spurenſuchen, ſowie Mannarbeit an Verbrechern,
Aufſu=
chen, Feſthalten, Verteidigung und Transport des
Verbre=
chers). Auch hierin leiſteten die Tiere zur Ehre ihrer
Führer eine vorzügliche Arbeit. Die Darmſtädter
Sani=
tätsmannſchaft hatte die Durchführung der
Gefechtsvor=
führung durch ihre Mitwirkung unterſtützt. Zu der Ver= hatte ſich ein zahlreiches Publikum eingefunden.
— Die Frauen= und Mädchengruppe der Jugendhilfe
1914/15 veranſtaltete am Mittwoch einen
Ausflug=
nach Traiſa, wo muſikaliſche und deklamatoriſche
Vor=
träge geboten wurden. Den Mitgliedern der Jugendhilfen
wird wohl noch die ſo ſchön verlaufene Feier auf dem
Heiligen Kreuz am 28. November vor. Js. in Erinnerung
ſein, deren Ertrag damals zur Beſchaffung von
Lazarett=
material verwendet wurde. So fand auch am Mittwoch
eine Feier, wenn auch in kleinerem Maßſtabe, ſtatt. Den
muſikaliſchen Teil hatte das Jugendorcheſter unter Leitung
des Herrn O. Stöhr übernommen, das mit ſeinen der
Zeit angemeſſenen Darbietungen reichen Beifall erntete,
Gut gewählte und vorzüglich vorgetragene Solovorträge
der Herren E. Germann (Violine), K. Menninger (
Pil=
kolo=Flöte), E. Stephan (Cello), P. Richter und O. Stöhr
(Klavier) verfehlten ihre Wirkung auf die Zuhörer nicht,
Zeitgemäße Gedichte, von den Damen M. Frey, E. Kyritz
und L. Mette geſprochen, und beſonders das von Herrn
K. Menninger mit Wucht vorgetragene: „Wir müſſen
rüber” zündeten in den Herzen der dankbaren Zuhörer.
Die kleine erhebende Feier war eine wohltuende Unters
brechung in der eifrigen Tätigkeit der Jugendhilfe, die
im Stillen ſo viel Gutes für unſere tapferen Feldgrauen
tut. Manches Dankſchreiben legt Zeugnis ab von dem
Segen, den dieſe Vereinigung ſchon geſpendet. Gleichs
zeitig wendet ſie ſich an die mildtätigen Leſer mit der Bittel
um ſauberes Leinen, Strümpfe, Decken und dergl., die
dort (Neckarſtraße 3) zur weiteren Verſendung verarbeitet
bezw. fertig gemacht werden.
* Die Städtiſche Leſehalle hat neben anderen Bild
niſſen, z. B. „Briehinkel im Feld” u. a., auch neuerdings
ein ſehr ähnliches Bildnis des Bürgermeiſters Muel
ler, Oberleutnat und Bataillonsadjutant des
Landſturm=
bataillons Darmſtadt II, hoch zu Roß in einem
präch=
tigen Schafspelz, ausgehängt. Darunter ſteht von ſeiner
Hand: „Bürgermeiſter Mueller grüßt ſein liebes
Darm=
ſtadt herzlich aus der deutſchen Front, öſtlich Plocz
März 1915‟
* Vortrag über Unterſeeboote, Torpedos und
Seeminen. Der jetzt tobende Weltkrieg wird mit Recht
häufig der „Krieg der Technik” genannt, und ſo iſt es
verſtändlich, daß das Publikum allen kriegstechniſchen
Fragen ein ganz beſonderes Intereſſe entgegenbringt
An Hand zahlreicher intereſſanter Aufnahmen wird Herr
Ingenieur Dr. H. Beck von der kriegstechniſchen
Vor=
tragsbühne am 7. Mai in der Turnhalle, Woogsplatz,
uns einen eindringlichen Blick hinter die Kuliſſen der
kriegeriſchen Vorgänge auf See tun laſſen und in gen
meinfaßlicher Weiſe Geſchichte, Weſen und Wirkung
dieſer maritimen Zerſtörungswerkzeuge erläutern. Es
ſollte niemand verſäumen, dieſes für die jetzige
Kriegs=
zeit unbedingt nötige Wiſſen unſerer Kriegstechnik ſich
anzueignen. (Siehe Anzeige.)
— Reklamations=, Zurückſtellungs= und
Urlaubs=
geſuche anf Grund häuslicher und gewerblicher Verhält
niſſe für Mannſchaften des Feld= und Beſatzungsheens
gehen fortgeſetzt bei der oberſten Militär= und
Zill=
behörde ein. Die Meinung, daß der Wunſch der Geſuch
ſteller durch die unmittelbare Anrufung der höchſten
Inſtanzen ſchneller oder ſicherer Erfüllung finde, iſt
irrig; tatſächlich bedeutet ein derartiges Vorgehen in
den meiſten Fällen nur eine unnötige Mehrbelaſtung
der Behörden und eine Verzögerung der Entſcheidung
zur Sache. Derartige Geſuche ſind ſtets an
den Zivilvorſitzenden der Erſatz=
Kommiſ=
ſion des Ortes zu richten, nach welchem der
Reklamierte entlaſſen oder beurlaubt werden ſoll. Daß
Entlaſſungen nur ausnahmsweiſe, im Falle eines
dringenden Notſtandes, Ausſicht auf Berückſichtigung
haben, iſt bekannt und ſollte zur Vermeidung unnützer
Arbeit bei Einreichung derartiger Geſuche ſtets vorher
bedacht werden.
* Kriegerverein Darmſtadt. Es wird auch an dieſer
Stelle auf den am Mittwoch, den 5. ds. Mts., in der
Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden Lichtbilder=
Vortrag des Herrn Louis Geiſt hingewieſen. (Siehl
heutige Anzeige.)
* 7 Uhr=Ladenſchluß bei den hieſigen Buchhandlung
gen. Im Anzeigeteil zeigen ſämtliche hieſige Buchhand
lungen an, daß ſie vom 1. Mai bis 1. Oktober die
ſchäfte abends um 7 Uhr ſchließen. Wir hören, daß mall
auch in anderen kaufmänniſchen Kreiſen mit derſelben
Ab=
ſicht umgeht. Bei dem fühlbaren Perſonalmangel iſt das
ganz verſtändlich. Vielleicht kommt auch noch allgemein
ein Mittagsſchluß von 1—3 Uhr zuſtande.
* Kalligraphie. Wem an einer guten Handſchrift
etwas gelegen iſt, der ſei auf den am 4. Mai ſtattfindenden
kaufmänniſchen Schnell=Schönſchreibekurſus von Herrſ
Hofer, Luiſenſtr. 38, hingewieſen. (Näheres im Anzeigen
teil.)
Das Darmſtädter Fahrplanbuch (rotes Fahrplan
buch) für das Sommerhalbjahr 1915, giltig abl
1. Mai, iſt erſchienen und für den Preis von 25 Pfg
an den bekannten Stellen zu erhalten.
Unſer Großherzogspaar im Feldlazarett,
* Felddiviſionspfarrer Müller (Pfarrer in Wimpfeng
a. B.) ſchreibt der Darmſt. Ztg. aus dem Felde: Esiſtl
im Heſſenlande bekannt, daß Seine Königliche Hoheit der
Großherzog ſeit Beginn des Krieges im Felde weilt
um ſeinen heſſiſchen Truppen nahe zu ſein. Ende Mähz
erſchien nun auch die Großherzogin in Schweſten
Tracht bei uns. Wie ſich die hohe Frau in der Heimäh
tatkräftig und unermüdlich der Kriegsfürſorge auf allen
ihren Gebieten widmet, ſo lernte ſie nunmehr vor allem
auch die Pflege der Verwundeten im Felde aus eigenel
Anſchauung kennen. Sie beſuchte die Feldlazarette
des Korps, die gegenwärtig eingeſetzt und in Tätigkei
ſind und in denen, wie bekannt, den verwundeten Kame
raden die „erſte ſtationäre Behandlung” zuteil wird.
Das Feldlazarett iſt möglichſt nahe an die fechtende
Truppe herangebracht, damit die an der Front Verwundes
ten jene Behandlung auch möglichſt ſchnell erreichen können.
Aus taktiſchen Gründen iſt es nicht immer möglich, dieſe
Lazarette in Städten oder größeren Ortſchaften, die auch
für Truppenquartiere nötig ſind, unterzubringen.
Viel=
fach ſind die Dörfer bei dem langen Stellungskrieg
gänz=
lich zuſammengeſchoſſen. So wird das Lazarett nicht
ſel=
ten vor der Aufgabe ſtehen, ſich erſt die Räumlichkeiten zu
ſchaffen, in denen die kranken Kameraden gut unterges
bracht ſind. Ein ſolches Feldlazarett lernte die Groß=
herzogin in unſerem Dörflein M. kennen und beſichtigte
es in Begleitung Ihres hohen Gemahls. Das Lazarett
iſt zwar in dem großen Gutshof des Dorfes untergebracht.
Indeſſen reichen die Zimmer des Wohnhauſes der
Guts=
herrſchaft, die nicht anweſend iſt, bei weitem nicht aus,
die Kranken unterzubringen. So war es denn nötig, die
Wirtſchaftsgebäude des Hofes herzurichten. Schafſtälle
ſind unter der Leitung des Chefarztes zu Krankenſälen
umgebaut worden, die durchaus nicht mehr als Notbehelf
anzuſehen ſind. Der Fußboden wurde durchweg gedielt,
die Wände und Decken beworfen und geweißt, große
Fen=
ſter und Oefen eingebaut und ſelbſt Doppeltüren
ange=
fertigt, was von den Kranken im Winter beſonders
ange=
nehm empfunden wurde. Ich habe dieſe Säle alle
ent=
ſtehen ſehen und geſtaunt, was die Maurer, Zimmerleute,
Schreiner und Tüncher, alles Soldaten natürlich, in kurzer
Zeit geleiſtet haben. Es ſind wirklich die wohnlichſten
und ſauberſten Räume aus dieſen Ställen entſtanden.
In den Monaten Januar bis Mitte März war das
Laza=
rett des Herrn Generaloberarztes Dr. Sehrwald hier
eingerichtet, und jetzt iſt Feldlazarett III des Herrn
Ober=
ſtabsarztes Dr. Haverbeck hier tätig. Dieſe Einrichtung
der nötigen Räumlichkeiten erregte das lebhafteſte
Inter=
eſſe der Großherzoglichen Herrſchaften und fand beſondere
Anerkennung.
Unſer Fürſtenpaar ging unter Führung des Herrn
Oberſtabsarztes Dr. Haverbeck in allen Krankenſälen von
Bett zu Bett, erkundigte ſich freundlichſt nach dem Befinden
und den Kriegserlebniſſen der Verwundeten. Man ſah
es den Soldaten an, wie ſie ſich über dieſen Beſuch
freu=
ten, und ihre Augen leuchteten, wenn man ſpäter mit ihnen
darüber ſprach. Das hohe Paar konnte ſich ſo perſönlich
davon überzeugen, daß ſchon im Felde alles irgend
Mög=
liche geſchieht, um die Lage der verwundeten Kameraden
zu erleichtern.
Zuletzt wurde von Ihren Königlichen Hoheiten auch
der Soldatenfriedhof beſucht, der im Schatten der
Dorfkirche liegt und für manchen Treuen und Tapferen
zur letzten Ruheſtätte ward. In der ruhigen Zeit des
Stellungskampfes war es Herrn Generaloberarzt Dr.
Sehrwald moglich, dieſen Friedhof äußerſt
ſtimmungs=
voll und würdig herſtellen zu laſſen. Lebensbäume und
Zypreſſen bekränzen die Ruheſtätte der Kameraden. Jedes
einzelne Grab iſt mit Steinen gefaßt und trägt ſein Kreuz
mit der Aufſchrift: Hier ruht in Gott unſer lieber
Kame=
rad .. . . Tiefempfundene Verſe ſind an geeigneter Stelle
angebracht. Nun hat Feldlazarett III die weitere Pflege
des Friedhofs übernommen und die erſten Blumen des
Frühlingsſonnenſcheins zieren die ſtillen Gräber. Es iſt
herzerquickend zu ſehen, mit welch tiefem Empfinden die
deutſchen Soldaten alle Gräber ihrer gefallenen
Kame=
raden ſchmücken. Die nächſten Angehörigen können es
nicht liebevoller tun. An der Friedhofsmauer lieſt man
das Wort: „Friede ſei um dieſe Stätte her, ſanfter Friede
Gottes”. Von der nahen Straße findet das Auge den
Vers:
„Halten muß hier Roß und Rad,
mags Euch nicht gefährden.
Drüben liegt mein Kamerad
in der kühlen Erden.”
Die hohen Herrſchaften ſtanden ſtill an dieſer heiligen
Stätte, und der hohen Frau gefiel wohl beſonders noch
das andere Wort:
„Drum, die ihr uns liebt,
nicht geweint und geklagt!
Das Land iſt ja frei,
und der Morgen tagt,
wenn wir’s auch nur ſterbend gewannen.”
Für die Eltern, deren Söhne hier ruhen, iſt es gewiß
tröſtlich, zu wiſſen, daß Heſſens Fürſtenpaar den
gefalle=
nen Helden die letzte Ehre erwies, und für die Tapferen
war es ein ſchöner Heimatgruß, der ihnen an ihr Grab
gebracht wurde. Für die verwundeten Kameraden wird
dieſer Beſuch im Feldlazarett eine unvergeßliche
Feld=
zugserinnerung bleiben. Das Heſſenvolk aber wird es im
Gedächtnis behalten, wie Landesfürſt und Landesfürſtin
dieſe ſchwere Zeit gemeinſam mit ihm durchlebten: „
Für=
ſtenhaus und Volk, in Treue feſt”.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 1. Mai.
Butter, ½ kg 1,60—1,70 M.
M.
in Part. ½ kg .
10— 12Pf.
Eier Stück
Schmierkäſe, ½ Lit. 25-30 Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner 6,00 M
Kumpf
(10 Liter) — Pf.
Mäuschen,
½ kg . 7 Pf.
Obſt u. dergl.
25—35 Pf.
Aepfel, ½ kg.
Zitronen, Stück . 5—10 Pf.
Apfelſinen, Stück 5—10 Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück 10—12 Pf.
Feldſalat und Lattig,
10 Pf
Körbchen.
Radieschen, Bündel 3 Pf.
Rettiche . Stück 5—10 Pf.
Meerrettich Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½ kg 12 Pf
Zwiebeln, ½ kg 20—25 P
Spinat, ½ kg 10—12
Weißkraut, Stück
Rotkraut, Stück.
Blumenkohl, Stück 30-50 Pf.
Pf.
Wirſing, Stück
— P
Grünkohl, Stück
— Pf
Roſenkohl, ½ kg
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 30-35 Pf.
Spargel I. Sorte, ½ kg 65 Pf.
„ II. „ ½ kg45 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Lapins, Stück 1,30—1,40 M.
Zicklein, Pfund . . 65 Pf.
Fiſche:
Hecht, ½ kg
Mt.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
Kabliau, ½ kg 50—60 Pf.
Schellfiſche ½ kg 50—60 Pf.
kleine, ½ kg — Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 0,80-1 M.
Kalbfleiſch, ½kg 0,90-1,20 M.
Hackfleiſch, ½ kg . 90 Pf.
Ziegenfleiſch, ½ kg . 70 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 80 Pf.
Rindswürſtchen, Stück 20 Pf.
Schweinefleiſch, ½ kg
1,40—1,60 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,46—1,60 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,40 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1,20 M.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576;
Aus=
kunftsſtelle: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Wie das in einigen anderen Städten geſchehen iſt,
hat das Rote Kreuz auch in Darmſtadt
Unterrichts=
kurſe für die Verwundeten eingerichtet. Sie
ſollen teils in den Lazaretten ſelbſt, teils außerhalb
der=
ſelben in beſonderen Unterrichtslokalen abgehalten
wer=
den, und den Verwundeten nicht nur eine nützliche
Ver=
wendung eines Teils ihrer freien Zeit ermöglichen, ſon=
dern ihnen auch Gelegenheit geben, ihre Kenntniſſe ſo zu
erweitern, daß ſie ſpäter im Leben davon einen
nutzbrin=
genden Gebrauch machen können. Während die Eröffnung
der Kurſe innerhalb derjenigen Lazarette, die ſelbſt
ge=
eignete Räume zur Unterrichtserteilung beſitzen und eine
größere Verwundetenzahl aufweiſen, ſich aus äußeren
Gründen noch etwas verzögerte, ſind die Kurſe außerhalb
der Lazarette nunmehr ſeit etwa drei Wochen im Gang.
Hierzu wurde in dankenswerter Weiſe die
Handwerker=
ſchule von deren Direktion zur Verfügung geſtellt und
eine größere Anzahl von Lehrkräften hat ſich in
uneigen=
nützigſter Weiſe in ihren Dienſt geſtellt. In erſter Linie
werden Kurſe in Stenographie, Buchführung,
kaufmänni=
ſchem Rechnen und Franzöſiſch eingerichtet und einzelnen
Verwundeten die Teilnahme an gewerblichem
Zeichen=
unterricht vermittelt; in Ausſicht genommen ſind zunächſt
noch Kurſe in Maſchinenſchreiben, Landwirtſchaft u. ä.,
Vorträge über allgemein wiſſenswerte Fragen aus der
Rechtskunde in allgemein verſtändlicher Form uſw., denen
ſpäter nach Bedarf noch andere Fächer und Vorträge
zu=
gefügt werden ſollen.
Schützengräben am Hauptbahnhof: Täglich von 2—7
Uhr, Sonntags 9—7 Uhr. Erwachſene 50 Pfg., Kinder
25 Pfg.
Pfungſtadt, 1. Mai. (Auszeichnungen.) Herrn
Dr. Frank von hier, Stabsarzt d. Reſ. und
Regiments=
arzt auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz, ſchon früher mit
dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet, wurde dieſer Tage auch
das Heſſiſche Sanitätskreuz am Bande der Heſſiſchen
Tap=
ferkeitsmedaille verliehen. Der Reſerviſt Philipp Engel
von hier, der im Oſtheere kämpft, wurde mit der Heſſiſchen
Tapferkeitsmedaille bedacht.
— Pfungſtadt, 30. April. (Unſere fürſorgliche
Stadtverwaltung) hat einen Waggon gutes
Speiſeöl bezogen und außerdem einen Waggon Speiſefett
beſtellt. — Der ſtädtiſche Voranſchlag für 1915 ſchließt
in Einnahme und Ausgabe mit 374064,89 Mark ab. An
Umlagen ſind wie im vorigen Jahre 170000 Mark zur
Erhebung vorgeſehen. Trotz der auf 100000 Mark
von=
geſehenen Kriegsſchulden und der durch den Krieg
verur=
ſachten Steuerausfälle konnte von einer Steuererhöhung
für unſere Gemeinde in dem neuen Rechnungsjahre
abge=
ſehen werden. Um die noch rückſtändigen Quartiergelder
den Quartierwirten auszahlen und andere infolge des
Krieges entſtandene Ausgaben decken zu können, beſchloß
der Gemeinderat, Kapitalien aufzunehmen, die als
Kriegs=
darlehen mit 5 Prozent verzinſt werden ſollen.
Biſchofsheim, 30. April. (Von einem Schleich
dieb) wurde hier einer Frau Strackbein, als ſie ſich
einen Augenblick aus dem Zimmer entfernt hatte, das auf
dem Tiſche liegende Geldtäſchchen mit einem erheblichen
Betrag geſtohlen. Ein vierjähriges Kind war bei dem
Diebſtahl zugegen, der von bettelnden Fremden
ausge=
führt wurde. Obwohl die Frau den Vorfall ſofort durch
Fernſprecher nach Rüſſelsheim meldete und die
Verdäch=
tigen auch geſehen wurden, gelang es nicht, ihrer habhaft
zu werden.
Worms, 1. Mai. (75jähriges Beſtehen der
Firma Doeur u. Reinhart.) Am heutigen Tage
ſind es 75 Jahre, daß die Firma Doerr u. Reinhart
be=
ſteht. Zur Erinnerung an dieſen Tag hat die Firma an
Se. Königliche Hoheit den Großherzog die Bitte
ge=
richtet, die Summe von 10000 Mark zu Zwecken der
Heſſiſchen Landeskriegsfürforge annehmen zu wollen.
Ferner wurde dem Zweigverein Worms des Heſſiſchen
Landesvereins vom Roten Kreuz die Summe von
5000 Mark, und dem Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt
Worms, zur Beſchaffung von Lebensmitteln und deren
unentgeltlicher Verteilung an die Armen unſerer Stadt,
2000 Mark zur Verfügung geſtellt. Der Freiwilligen
Unterſtützungskaſſe, welche bereitsein Stiftungskapital von
42000 Mark beſitzt, wurde dieſes Kapital durch
Zuwei=
ſung von 58000 Mark auf 100000 Mark erhöht.
Bingen, 1. Mai. (Höchſtpreiſe für
Kartof=
feln im Kleinverkauf.) Um einer Uebervorteilung
des konſumierenden Publikums beim Einkaufe von
Kar=
toffeln zu vermeiden, hat das Kreisamt Bingen für ſeinen
Verwaltungsbezirk angeordnet, daß im Kleinverkauf
(Mengen von weniger als 1 Zentner) der Preis von
12 Pfg. pro Kilo nicht überſchritten werden darf.
Reich und Ausland.
Leipzig, 1. Mai. (Muſeumseröffnung.) In
Gegenwart von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behörden ſowie fremder Staaten, darunter Exzellenz
Vi=
talis Effendi, der zu dieſem Zweck beſonders aus der
Türkei herbeigeeilt war, und des deutſchen Buchgewerbes,
fand heute mittag die feierliche Eröffnung des
Buch=
gewerbe= und Schriftenmuſeums ſtatt. Nach einer
An=
ſprache von Geheimrat Volkmann erfolgte eine
Beſich=
tigung.
Neumünſter, 30. April. (Großfeuer.) Heute früh
wurde die hieſige Tuchfabrik von Karl Hanſſen
durch eine aus bisher unbekannten Gründen entſtandene
Feuersbrunſt vollſtändig eingeäſchert. Der durch
Verſicherung gedeckte Materialſchaden wird auf 700000
Mark geſchätzt.
Luxemburg, 1. Mai. (Verbrannt.) In der
Ort=
ſchaft Petingen fingen die Kleider eines 20jährigen
Mäd=
chens an einem Kerzenlicht Feuer. Ehe Hilfe kam, war
das Mädchen vollſtändig verbrannt.
Bukareſt, 1. Mai. (Großfeuer.) Geſtern brach im
Petroleumlager der Steama Romana in
Con=
ſtanza ein Feuer aus, das, den Zeitungsberichten
zu=
folge, bisher 160 Waggons Holz und eine noch nicht
feſt=
ſtehende Menge Petroleum zerſtörte.
Ueber den Brand in den Conſtanzaer Anlagen der
Steama Romana=Aktien=Geſellſchaft wird der Berliner
Verwaltung aus Rumänien telegraphiert, daß das Feuer
auf ein Magazin, das Fabrikationsmaterial für die
Kiſten=
fabrik enthielt, und ein daneben befindliches Lager von
Faßware und Bidons beſchränkt geblieben ſei. Das Feuer
ſoll durch Funkenregen aus einer Lokomotive,
die auf dem Gleisanſchluß der Kiſtenfabrik ſtand,
verur=
ſacht ſein. Der Schaden wird auf annähernd eine halbe
Million Mark geſchätzt. Er iſt durch Verſicherung voll
ge=
deckt. Die Kiſtenfabrik ſelbſt, ſowie die große Tankanlage
für den Export und das Wohn= und Bureaugebäude ſind
unbeſchädigt.
Petersburg, 30. April. (Exploſion.) Meldung
der Petersburger Telegraphen=Agentur. Geſtern abend
um 8 Uhr entſtand in der Fabrik für Sprengſtoffe in
Okhta eine Exploſion, die mehrere Gebäude
beſchä=
digte und eine Werkſtätte von geringer Bedeutung
zer=
ſtörte. Die Ausbeſſerung der Schäden, die hauptſächlich
die Dächer betreffen, wird in der kürzeſten Zeit
durchge=
führt ſein. Die hauptſächlichſte Zerſtörung wurde in
Wohnräumen angerichtet. Die Lager von Sprengſtoffen
und geladenen Geſchoſſen ſind vollkommen unverſehrt. Die
Arbeiten in der Fabrik werden nur einige Tage lang
un=
terbrochen ſein, bis die Räume von den Trümmern der
zerbrochenen Fenſterſcheiben geſäubert ſind. Die Anzahl
der Opfer iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 1. Mai. Börſenſtimmungsbild.
Infolge des leichten Geldſtandes entwickelte ſich im
heu=
tigen Börſenverkehr ein angeregtes Geſchäft für heimiſche
Anleihen, von denen beſonders die 3prozentige, ſowie alte
und neue Kriegsanleihe höhere Kurſe erzielten. Auch am
Induſtriemarkt machte ſich anfangs Feſtigkeit bemerkbar.
Von ſchleſiſchen Werten waren Caro Hegenſcheid, Laura=
und Bismarckhütte höher. Die ſogenannten
Kriegskon=
junkturpapiere hatten wenig Veränderungen auſzuweiſen.
Im übrigen ſind noch Gelſenkirchen und Phönix als rege
gehandelt zu erwähnen. Im Verlaufe gewannen
Reali=
ſierungen die Oberhand. Ausländiſche Valuten waren
behauptet, nur italieniſche ſehr feſt. Geldſätze
unver=
ändert.
Landwirtſchaftliches.
* Taxpreiſe für Waldſtreu. Um den
Land=
wirten das Durchhalten der Viehbeſtände möglichſt zu
er=
leichtern, wurden die Taxpreiſe für Waldſtreu
au’s dem Domanialwalde auf die nachſtehenden
Sätze ermäßigt, die bei freihändigen Streuabgaben vom
1. April d. J. an für die Kriegsdauer in Anſatz zu
kom=
men haben. Unter Wegfall der ſeitherigen Unterſchiede
be=
tragen die Preiſe für Waldſtreu aller Art: fün 1 Laſt (0,4
Kubikmeter) — 10 Pfg., für 1 Schiebkarren (0,8
Kubikme=
ter) — 20 Pfg, für 1 Kubikmeter — 25 Pfg. Die
Ernte=
koſten ſind in dieſen Taxpreiſen nicht enthalten. Beſorgt
der Empfängen das Aufarbeiten ſelbſt, ſo hat er nur den
Taxpreis zu bezahlen; andernfalls erhöht ſich der Taxpreis
um die Erntekoſten der Streu. Nachdem Großh.
Mini=
ſterium des Innern die freihändige Abgabe von Waldſtreu
aus Gemeindewaldungen in Bedarfsfällen und unter
be=
ſtimmten Vorausſetzungen genehmigt hat, erhalten dieſe
Taxpreiſe auch für die Strenabgaben aus
Gemeindewal=
dungen Gültigkeit.
Landwirtſchaftliche‟
Haushaltungs=
ſchulen zu Langen und Lindheim. Die
Land=
wirtſchaftskammer Darmſtadt eröffnet am 1. Juli 1915
den zweiten fünfmonatlichen
Haushal=
tungskurſſus für das Jahr 1915 an ihren
Haushal=
tungsſchulen zu Langen und Lindheim. Der praktiſche
und theoretiſche Haushaltungsunterricht erſtreckt ſich auf
die Anleitung im ſelbſtändigen Kochen mit Rückſicht auf
die Bedürfniſſe des ländlichen und bürgerlichen Tiſches,
Zubereitung und Aufbewahrung der Speiſen, in der
Käſe=
bereitung, Federviehpflege, Gartenwirtſchaft, im Waſchen
und Bügeln, Reinhalten des Hauſes Buchführung. Da
in dieſem Kurſus auch ein ſehr gründlicher
Handarbeits=
unterricht, in welchem das Stricken, Wäſche=
Schnittzeich=
nung, Wäſchezuſchneiden, Hand= und Maſchinennähen,
Ausbeſſern erlernt wird, da ferner auch allgemein
bil=
dende Fächer wie Auſſatz, Rechnen, Singen,
Geſundheits=
lehre und Krankenpflege gelehrt werden, iſt die Teilnahme
an dem Unterricht nicht nur Töchtern von Landwirten,
ſondern auch denen des Mittelſtandes ſehr zu empfehlen.
Hinzuweiſen iſt noch auf die gründliche Ausbildung in
den laufenden Arbeiten im Obſt= und Gemüſebau, ſpeziell
auf die Konſervierung, das Einmachen des Obſtes und
der Gemüſe Ebenſo werden der Ernte und
WWinterauf=
bewahrung des Obſtes und der Gemüſe große Beachtung
geſchenkt. Daß zur Erlernung eines ſo großen
Lehr=
planes, wie des oben angeführten, ein mehrmonatiger
Lehrkurſus notwendig iſt, iſt als ſelbſtverſtändlich zu
be=
trachten. Wenn auch in letzter Zeit vielfach kurze
Wan=
der=Haushaltungskurſe errichtet wurden, in denen in
wenigen Wochen die Einführung in einige
Obliegenhei=
ten des Haushaltes bezweckt werden ſoll, ſo muß doch
jeder Vater, der ſeiner Tochter die gründliche Ausbildung
in den hausmütierlichen Pflichten geben laſſen will,
ſei=
nem Kinde einen längeren Unterricht zukommen laſſen
Die Landwirtſchaftskammer kommt den Eltern ſehr
ent=
gegen, indem ſie den Unterrichts= und Penſionspreis
denk=
bar niedrigſt feſtgeſetzt hat. Für Unterricht und Logis
ſind pro Kurſus für Heſſinnen 25 Mk., von
Nichtheſſin=
nen 40 Mark zu bezahlen. Die Koſten für Verpflegung
berechnen ſich nach der wirklichen Aufwendung.
Anmel=
dungen zur Teilnahme an dem am 1. Juli 1915 zu
Lan=
gen und Lindheim beginnenden Kurſus ſind alsbald an
die Ortsſchulkommiſſionen der Haushaltungsſchulen
Langen und Lindheim zu richten, welche, ebenſo wie die
Landwirtſchaftskammer ſelbſt, auch ausführliche
Pro=
gramme und Anmeldebogen auf Verlangen verſenden.
Bei nach dem 1. Juni 1915 eingehenden Anmeldungen iſt
Berückſichtigung zweifelhaft.
F.C. Frankfurt a. M., 30. April. (Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,70—5,00 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft flott. Die Zufuhren waren aus
dem Obertaunuskreis, den Kreiſen Hanau und Dieburg.
* Budapeſt, 1. Mai. In dem
Saatenſtands=
bericht des Ackerbauminiſteriums wird auch die
weiter=
hin ſehr günſtige Entwicklung ſowohl der Sommer=, als
auch der Winterſaaten feſtgeſtellt. Insbeſondere ſtehen die
Weizen= und Roggenſaaten ſehr befriedigend und
berech=
tigen bei anhaltend günſtiger Witterung zu Ausſichten auf
eine ſehr gute Ernte. Auch die Arbeiten für die
Sommer=
ſaaten konnten zur richtigen Zeit bewerkſtelligt werden.
Der Anbau von Gerſte und Hafer iſt faſt überall beendet.
Das Kartoffellegen und Maispflanzen vollzieht ſich unter
günſtigen Ausſichten. Die verſchiedenen Bohnenarten
haben gut gekeimt. Die Obſtbäume ſtehen in üppiger Blüte
und berechtigen zu guten Ernteausſichten.
Stimmen aus dem Publikum.
Kür die Veröfſentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktien
ſeinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
ſetzes in vollemn Umfange der Einſenher verantwortlich.
— Im deutſchen Wald nächſt der Klipſtein=Eiche
ſtehen zwei prachtvolle Eichen, Bilder deutſcher Urkraft,
früher mit der Aufſchrift „Schweſterneichen” Sie tragen
ſeit einer Reihe von Jahren die Aufſchrift „du
Thil=
eichen‟ Dieſer Name erinnert an eine Zeit, in welcher
wir unter ſteter Verbeugung gegen Frankreich regiert
wurden, du Thil war heſſiſcher Miniſter, der deutſchen
Sprache nicht einmal gan; mächtig, und verdankte ſeine
Stellung ſeiner franzöſiſchen Abkunft. Es war dies eine
Zeit, in welcher öffentliche Aeußerung über ein
Deutſches Reich ſtrafbar war und auch empfindlich
ge=
ahndet wurde. Entferne man die gegenwärtige
Bezeich=
nung und erſetze ſie entſprechend unſerer großen Erlebniſſe
in Erinnerung an den größten Feldherrn unſerer Zeit mit
der Aufſchrift „Hindenburg=Eichen”.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 1. Mai. Amtlich wird verlauthart: 1. Mai.
In Ruſſiſch=Polen lebhafter Geſchützkampf, der
ſtel=
lenweiſe auch nachts andauerte. Ruſſiſche
Sicherungs=
trüppen wurden aus mehreren Stellungen vertrieben.
An der Front in Weſtgalizien und in den
Kar=
pathen keine Veränderung. Gegen die von uns
erober=
ten Seen zwiſchen Orava und dem Oportale richtete der
Feind auch geſtern heftige Angriffe, die abermals unter
ſehr großen Verluſten für die Ruſſen abgewieſen
wurden. Hierbei wurden 500 Mann gefangen.
In Südoſtgalizien und in der Bukowina
zeitweiſe Artilleriekampf. Südlich Zaleszeycki ſchoß eine
unſere Batterien ein ruſſiſches Munitionsmagazin in
Brand.
Am ſüüdlichen Kriegsſchauplatz außer
ver=
einzeltem Geſchützfeuer entlang der Grenze während der
letzten Zeit keine Ereigniſſe von Bedeutung.
Oeſtlich Trebinje wurden montenegriniſche
Kräfte, die ſich zu weit vorgewagt, durch unſer
Artil=
leriefeuer zerſtreut, ihre Unterkunft zerſtört.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Berlin, 1. Mai. Die Petersburger
Telegra=
phen=Agentur verbreitete am 17. April eine Meldung, nach
welcher in den Karpathen mehrere
Kavalleriediviſio=
nen ihre Pferde an die Artillerie abgegeben und ſich in
Infanterie=Abteilungen verwandelt hätten. Dieſe
frühe=
ren Reiter hätten jedoch keine Bajonette, was eine
emp=
findliche Beeinträchtigung ſei, da es bei den meiſten
Kämpfen zum Handgemenge komme. Dieſe
Offenherzig=
keit ſcheint der Agentur verübelt worden zu ſein, daher
verſendet ſie jetzt in das neutrale Ausland eine Meldung,
in welcher behauptet wird, die Petersburger Telegraphen=
Agentur habe niemals eine Nachricht dieſer Art verbreitet,
ſie ſei vielmehr vom Wolffſchen Bureau in die Welt
ge=
ſandt worden, um die Aufmerkſamkeit von der bekannten
Tatſache der „erſchreckenden Verminderung” des
Pferde=
beſtandes im deutſchen Heere abzulenken. Dieſer
kindi=
ſche Ableugnungsverſuch hat umſo weniger
Aus=
ſicht auf Erfolg, als man natürlich in Dänemark, der
Schweiz uſw. ganz genau weiß, daß die fragliche Depeſche
nicht aus Berlin, ſondern aus Petersburg kam.
Die Beſchießung von Dünkirchen.
* Berlin, 1. Mai. Der Lokalanzeiger meldet aus
Genf: Ueber das Bombardement von
Dünkir=
chen wird gemeldet, daß der von den Deutſchen erzielte
Geländegewinn eine wirkſame Aufſtellung der
ſchweren Geſchütze ermöglicht hat. Am Hafen
von Dünkinchen und in deſſen Nachbarſchaft ſind die
ernſteſten Verheerungen angerichtet
wor=
den. Die Zahl der zerſtörten Häuſer wird auf 15
ange=
geben. Die Brände dauerten noch geſtern abend fort.
Unter den Toten und Verwundeten, deren Zahl
hundert überſteigt, befinden ſich mehrere
Englän=
der. Die Züge von Dünkirchen nach Paris ſind überfüllt.
Die durch die Beſchießung von Reims
verurſach=
ten Brände zerſtörten mehrere öffentliche Gebäude.
Meh=
rere Privathäuſer drohen einzuſtürzen.
* Paris, 1. Mai. Der nachmittags ausgegebene
amtliche Bericht lautet: Seit dem geſtrigen Abendbericht
wird keine Aenderung an der geſamten franzöſiſchen Front
gemeldet. Etwa 10 Granaten fielen geſtern
auf Dünkirchen. Mehrere Perſonen wurden
ge=
tötet oder verletzt.
Die deutſche Offenſive in Nordwest=Rußland.
* Wien, 1. Mai. Die Blätter betonen einſtimmig
die große Bedeutung der überraſchenden Meldung über
die erfolgreiche deutſche Offenſive in
Nord=
weſt=Rußland, die, wenn ſich auch ihr Ergebnis nicht
vorausſehen laſſe, erhebliche Rückwirkung auf die übrigen
Fronten ausüben könnte. Auch der Nachricht von der
Beſchießung Dünkirchens, des ſtarken
Flügel=
ſtützpunktes und Calaiſer Brückenkopfes durch die deutſche
Artillerie komme eine erhöhte Bedeutung zu. Die Blätter
erklären, daß die neue Kriegsphaſe ſomit mit
ausſichts=
vollſten Erfolgen für die Verbündeten begonnen habe.
* Berlin, 1. Mai. (Ctr. Bln.) Petersburger
Mel=
dungen lauten dahin, daß der allgemeine Angriff
der Verbündeten auf den ruſſiſchen rechten Flügel
unter Anwendung großer Maſſen ſchwerer
Artille=
rie begonnen habe. Es wird hinzugefügt, daß die
Verbün=
deten in einer faſt undurchdringlichen Front von Petrikau
bis ſüdlich von Krakau ſtünden und daß im weſtgaliziſchen
Gebiet eine bedeutende Schlacht entbrennen
könnte, ehe die Ruſſen aus den Karpathen die
erforder=
lichen Nachſchübe herausgebracht hätten. Hindenburg
habe, wie ſich nunmehr zeige, ſeine Truppenbeſtände am
Njemen nicht vermindert. Das ergebe ſich zunächſt daraus,
daß er nach allen Anzeichen zu einem friſchen großen
Schlag zwiſchen Njemen, Bobr und Narew aushole, den
er ohne genügende Truppen gewiß nicht riskieren würde.
Deutſche Flieger warfen über Warſchau neuerdings 3 und
über Lomza 31 Bomben. (B. Z.)
Verfolgung eines Unterſeebootes.
*London, 1. Mai. Reutermeldung. Ueber die
Verſenkung des Fiſchdampfers „Lily Dale” wird noch
gemeldet: Das Unterſeeboot wurde von einem
Patrouillenboot verfolgt, das Schüſſe abgab.
Das Unterſeeboot gelangte nach langwieriger Jagd außer
Bereich des Patrouillenbootes.
Kiautſchou als Tauſchobjekt!
* Rotterdam, 1. Mai. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet: Der japaniſche Geſandte in Peking teilte der
chineſiſchen Regierung in einer mündlichen Note mit, daß
Japan, wenn ſeine Forderungen bewilligt würden, die
Frage der Rückgabe Kiautſchous an China
er=
wägen würde, vorausgeſetzt, daß Tſingtau als
Ver=
tragshafen geöffnet würde. Japan würde die
Eiſenbah=
nen, die Zoll= und Poſt=Verwaltung nehmen und die
Re=
gierungsgebände behalten.
Die Kämpfe
an den Dardanellen.
Vier Bataillone durch die türkiſchen Truppen
vernichtet.
* Athen, 1. Mai. Aus Mytilene wird gedrahtet:
Vierengliſche undfranzöſiſche Bataillone,
denen der Rückzug von den türkiſchen Truppen verlegt
wurde und die Uebergabe verweigerten, ſind
vernich=
tet worden.
* Konſtantinopel, 1. Mai. Der griechiſche
Me=
tropolit von Gallipoli richtete an das ökumeniſche
Patriarchat folgendes Telegramm: Die Engländer
beleg=
ten Madytos mit Bomben, verurſachten den Tod
des biſchöflichen Vikars und mehrerer Bürger. Wir legen
gegen dieſe Wildheit der Engländer, die doch angeblich
zu den geſitteten Völkern gehören wollen, auf das
ent=
ſchiedenſte Verwahrung ein.
Engliſche Lügenberichte.
* London, 1. Mai. In der amtlichen Beſchreibung
der Gefechte an den Dardanellen zwiſchen dem
25. und 29. April heißt es: Sechs verſchiedene Küſtenorte
wurden zur Ausſchiffung des Heeres benutzt und die
Ope=
rationen durch die geſamte Flotte unterſtützt. Das
Er=
gebnis des erſten Tages war, daß ſich ſtarke engliſche,
auſtraliſche und franzöſiſche Streitkräfte an drei
Haupt=
unkten feſtſetzten, nämlich die Auſtralier und
Neuſeelän=
der auf den Abhängen von Saritbair nördlich von Kaba
Tepe, die britiſchen Truppen am Teke Burun und die
Franzoſen auf der aſiatiſchen Küſte bei Kumkaleh. Am
26. April bei Tagesanbruch behauptete ſich der Feind noch
im Dorfe Sedduel Bahr, das voll von Erdhöhlen,
Lauf=
gräben und Verhauen war. Dieſe Stellung wurde durch
die Engländer im Frontangriff quer durch die noch nicht
vernichteten Stacheldrahthinderniſſe geſtürmt. Unſere
Stellung wurde an dieſem Ende der Halbinſel ſomit
end=
gültig geſichert. Am Abend des 27. April hatten die
Ver=
bündeten die Laufgräbenlinie beſetzt, die nördlich von
Kaba Tepe beginnt bis zur Batterie Totts. (?)
In=
zwiſchen rückten die Auſtralier und Neuſeeländer mit
größter Kühnheit vor, ſtets mit dem Feinde kämpfend,
und ſchlugen fortwährend Gegenangriffe ab. Am 27.
April früh heftiges Gefecht mit einer türkiſchen Diviſion,
die nach ſchwerer Artilleriebeſchießung auf Saritbair
zurückgeworfen wurde. Die Auſtralier und Neuſeeländer
ſchlugen jeden Angriff ab und gingen ſchließlich zur
Offenſive über. Auch die Franzoſen wurden bei
Kum=
kaleh viermal angegriffen, behaupteten ſich aber in allen
Stellungen. Die Verluſte des Heeres und der
Flotte ſind der Natur der Sache
entſpre=
chend ſchwer.
* London, 1. Mai. Reutermeldung. Die Berichte
über die Fortſchritte an den Dardanellen bis zum 29.
April beſagen, daß die Landungstruppen der Alliierten
viele türkiſche Gegenangriffe, die allmählich
ſchwächer wurden, abſchlugen. Die Verluſte der
Alliierten ſind begreiflicherweiſe ſchwer.
* London, 1. Mai. Reutermeldung. Der König
ſandte an Admiral Robeck und General Sir
Hamil=
ton folgendes Telegramm: Ich vernahm mit größter
Genugtuung von dem Erfolge, der erreicht wurde und
von dem tapferen Widerſtande, der bei den kombinierten
Operationen an den Dardanellen geboten wurde. Ich
bitte, den Mannſchaften jeden Ranges, auch denen der
Bundesgenoſſen, zu den glänzenden Taten herzliche
Glück=
wünſche zu übermitteln.
Die Kämpfe an der Kaukaſusfront.
* Konſtantinopel, 1. Mai. Aus Erzerum
wird gemeldet: Seit drei Tagen finden hier Kämpfe
zwi=
ſchen Aufklärungsabteilungen ſtatt. Im Süden von
Art=
win wurde der Feind auf der ganzen Front unter
ſchwe=
ren Verluſten zurückgeſchlagen. Die Ruſſen traten nach
zweiſtündigem Kampf den Rückzug in öſtlicher
Rich=
tung an.
Der Eindruck der Dardanellenkämpfe
in Italien.
* Konſtantinopel, 1. Mai. Bezüglich der
Nach=
richten aus Rom, die den großen Eindruck feſtſtellen, den
die von der öffentlichen Meinung in Italien mit ſo
gro=
ßem Intereſſe verfolgten Dardanellenkämpfe in
Italien hervorgerufen haben, ſchreibt Terdſchuman=i=
Ha=
kikat in einem Leitartikel: Die Siege in den Dardanellen
ſind, obwohl ſie vor allem türkiſche Siege ſind, auch
ſolche Italiens, denn jede Schwächung Englands
und Frankreichs mindert das Gewicht der engliſch=
fran=
zöſiſchen Vorherrſchaft zur See, die auf dem Mittelmeer
laſtet, und eine ernſte Gefahr für Italien bedeutet.
Die Abſperrung Englands.
* Rotterdam, 1. Mai. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet: Die engliſche Poſt kam geſtern abend an,
brachte aber keine Zeitungen mit, da dieſelben, wie
verlautet, auf Befehl der Admiralität zurückgehalten
wurden.
B.B. Oldenburg, 1. Mai. Als
Erholungs=
heim für Unterſeebootsmannſchaften wird
das Großherzogliche Schloß in Eutin benutzt
wer=
den. Beim Kriegsausbruch hatte der Großherzog von
Oldenburg das Schloß zur Benutzung als Lazarett zur
Verfügung geſtellt. Jetzt iſt von ihm angeordnet worden,
daß es fortan den geneſenden und erholungsbedürftigen
Mannſchaften unſerer Unterſeeboote als Aufenthalt dienen
ſoll. Großadmiral von Köſter hat die Räumlichkeiten und
deren Einrichtungen jetzt beſichtigt und dem Großherzog
namens des Kaiſers den Dank der Marine
aus=
geſprochen.
* Brüfſel, 30. April. Der Generalkommiſſar für
die Banken hat folgende Unternehmungen unter
Zwangsverwaltung geſtellt: H. W. Stevens,
Ant=
werpen; Britiſh Lianoſoff White Oil Co. Ltd.,
Antwer=
pen; Société Frangaiſe d'Exploitation des produits
Lia=
noſoff, Antwerpen; Agence Havas, Brüſſel; Société
Anonyme des travaur Dyle und Bacalau in Löwen.
* Konſtantinopel, 1. Mai. Ein ſchweizer
Kor=
reſpondent richtete telegraphiſch einen energiſchen
Pwo=
teſt an den Schweizer Bundesrat gegen die
par=
teiiſche deutſchfeindliche Haltung der
fran=
zöſiſchen ſchweizer Blätter und forderte den
Bundesrat auf, weiteren Hetzereien energiſch
entgegenzu=
treten.
Erdbeben.
— Erdbebenwarte Jugenheim, 1. Mat,
9 Uhr vormittags. (1. Meldung.) Heute früh, kurz vor
6¼ Uhr, begannen die Aufzeichnungen eines jener großen
Fernbeben, die auf der ganzen Welt die Seismoe
graphen in Bewegung bringen. Die größten Ausſchläge
am Apparat fanden kurz vor 7 Uhr ſtatt. Nach 2½ Stuns
den dauernder Bewegung iſt noch keine Ruhe eingetreten.
Der Herd des ſtarken Erdbebens liegt nahezu 9000
Kilo=
meter entfernt.
11 Uhr vormittags. Die Aufzeichnungen des
Fern=
bebens begannen um 6 Uhr 12 Minuten 7 Sekunden.
Die zweiten Vorläufer folgten nach 9 Minuten 56
Sekun=
den. Erſt gegen 10 Uhr trat wieder Ruhe ein. Danach
waren die Inſtrumente 4 Stunden ununterbrochen in
Be=
wegung. Es handelt ſich um ein bedeutendes
Welt=
beben, das im nördlichen Japan, 8700 Kilometer
entfernt, ſtattfand.
Literariſches.
* Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift für Fas
milien= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Begründet von Dr. Herm. Bräuning=Oktavio.
Heraus=
gegeben von Prof. D. Dr. Wilhelm Diehl. Das
Mai=
heft des 4. Jahrgangs hat folgenden Inhalt: Dr. Karl
Knetſch: Beiträge zur Schefferſchen Genealogie. Prof=
D. Dr. Wilhelm Diehl: Silhouetten aus einem Gießener
Stammbuch. Amalie Schädel: Briefe Ludwig Hegars an
ſeine Braut. III. Regierungsrat Dr. Viktor Würthi
Wappen blühender heſſiſcher Bürgergeſchlechter. XI. Prof=
D. Dr. Wilhelm Diehl: Studien zur Gießener Matrikel=
VII. Bücherſchau. Aus Zeitſchriften. Der Bezugspreis
beträgt vierteljährlich 1,50 M., jährlich 6 M. Preis des
Einzelheftes 60 Pfg. Beſtellungen wolle man richten an
den Verlag, den Herausgeber oder an jede beſſere
Buch=
handlung, durch die auch Probehefte erhältlich ſind. Vers
lag der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei in Darmſtadt,
— Der eiſerne Kanzler. Ein Lebensbild für
das deutſche Volk von Arnold Stiebritz. (Bannerträger
für Deutſchtum und Vaterland. 1. Band.) Mit zahlreichen.
Bildniſſen und Abbildungen. Leipzig, Heſſe & Becker=
Verlag. 220 Seiten. 1,50 Mk., geb. 2 Mk. Das Buch
eröffnet ein Sammel=Unternehmen, das unter folgendem
Titel erſcheint: „Bannerträger für Deutſchtum und
Vater=
land. Eine Sammlung von Lebensbildern für das
deutſche Volk.‟ Das Buch iſt mit Wärme geſchrieben
und bietet den reichen Stoff in überſichtlicher Anordnung=
Das mit vielen Bildern geſchmückte Werk darf als treffs
liches Volksbuch bezeichnet werden.
— Soeben erſchien bei Heſſe & Becker Verlag in
Leipzig die erſte Sammlung der „Deutſchen Kriegsbriefe‟
unſeres Mitarbeiters Paul Schweder unter dem Titel=
Im Kaiſerlichen Hauptquartier I. von Paul=
Schweder Kriegsberichterſtatter. Das Werk iſt mit
einem Vollbilde des Kaiſers und prächtigem Buchſchmuck
des Malers Karl Alexander Brendel=Weimar
aus=
geſtattet und enthält außerdem etwa 50 Aufnahmen des
Großen Generalſtabes und der verſchiedenen
Kriegs=
photographen des weſtlichen Kriegsſchauplatzes. (320
Druck=
ſeiten.) Preis 2,50 Mk., geb. 3 Mk. Ende. Mai erſcheint
der zweite Band.
— Der europäiſche Krieg und der Welt
krieg. Hiſtoriſche Darſtellung der Kriegsereigniſſe von
1914/15. Von A. Hemberger. Mit vielen Illuſt
tionen, Porträts, Karten und Plänen. Das Werk erſchen
in etwa 40 Heften, Großoktavformat, zu 40 Pfennign
(A. Hartlebens Verlag in Wien und Leipzig.) Bisher
10 Hefte ausgegeben. Die zehn Hefte, die uns nunmehr
vorliegen, laſſen den außerordentlichen Wert dieſes in
wirklich großem Stil gehaltenen Geſchichtswerkes er=. Geſchickte Anordnung des Stoffes, klare,
lehen=
dige Sprache und vor allem möglichſte geſchichtliche Treue,
das ſind Vorzüge, die dem ausgezeichneten Werke nache
gerühmt werden müſſen, deſſen dauernder Wert heute
bereits feſtſteht. Dazu kommt noch die Gediegenheit der
Ausſtattung und die Reichhaltigkeit und künſtleriſche
Qualität des Illuſtrationsmaterials. Die ſchönen,
mehr=
farbigen Kartenbeilagen verdienen beſondere Erwähnung=
Bisher wurden ausgegeben eine Karte der Staaten der
Balkanhalbinſel (Heft 1), Die Stellungnahme der Staaten
Europas zum Beginn des Weltkrieges (Heft 4),
Weſtruß=
land (Heft 9), Niederlande, Belgien und Luxemburg
(Heft 10).
Letzte Nachrichten.
* Linkoeping, 1. Mai. Auf dem Flugplatz
Malm=
ſtaedt ſtürzte der Leutnant Silow mit ſeinem
Flug=
zeug und dem Leutnant Delgardie aus beträchtlicher
Höhe ab. Das Flugzeug iſt vollſtändig zertrüm
mert, die Flieger ſchwer verletzt.
Wetterbericht.
Die Schönwetterperiode geht nunmehr ihrem baldigen
Ende entgegen. Das nördliche Depreſſionsgebiet hat ſich
nach Mitteleuropa ausgedehnt. Sein zyklonales Strös
mungsſyſtem beherrſcht bereits das ganze Gebiet, ſo daß
die weſtlichen Winde bald Bewölkung und Abkühlung
ver=
urſachen werden. Niederſchläge dürften dagegen noch
nicht eintreten.
Wetterausſichten für Sonntag: Wolkig, trocken,
kühler, weſtliche Winde.
Die Organiſierung der Liebesgabenverteilunge
Der nie verſiegende Opferſinn unſeres Volkes, das
ſeine Söhne und Angehörigen in Feindesland, die
Kämp=
fer in den Schützengräben und die Dulder in den
Lazaret=
ten, mit Zeichen der Liebe und der treuen Fürſorge
be=
denken will, hat ſich wieder in dieſer ernſten Zeit glänzend
bewährt. Millionen an Werten, in den verſchiedenſten
Formen unſerem Heere zugeführt, legen für dieſe
Hin=
gabe beredtes Zeugnis ab. Nach einer nunmehr
neun=
monatigen Kriegsdauer wird es weiten Kreiſen nicht
un=
erwünſcht ſein, über die hierbei gemachten
Erfah=
rungen unterrichtet zu werden. Die von der
Heeresleitung getroffenen, zurzeit gültigen
Beſtimmun=
gen werden umſo leichter allgemeines Verſtändnis finden=
Seit dem Beginn des Krieges machte ſich in der
Hei=
mat das natürliche und begreifliche Streben geltend, nuk
bekannte Truppen mit Gaben zu bedenken. Jeder
gab=
gern und reichlich, ſobald er ſicher war, daß ſeine
Spende an einen Angehörigen, an einen Freund, oder
wenigſtens an eine befreundete Formation gelangte.
Die=
ſem „Familienfinn” iſt die Heeresleitung
entgegen=
gekommen, und zwar bis an die Grenze des Möglichen,
Namentlich in der Weihnachtszeit iſt alles geſchehen, was
geſchehen konnte, um den Verkehr zwiſchen den
Angehöri=
gen zuhauſe und dem Mann im Felde, zwiſchen den hei=
matlichen Standorten und den Regimentern an der Front
ſo leicht wie denkbar zu geſtalten
Aber dieſe Art der Betätigung, bei der jeder jedes
ein=
zelnen gedenken durfte, hatte zur Folge, daß der
Allge=
meinheit allzu wenig gedacht wurde. Die aus reichen
Standorten ſtammenden Truppenteile wurden in
überrei=
chem Maße beſchenkt, andere Regimenter, die in einer
armen Gegend beheimatet oder ſogar ohne
Heimatgarni=
ſon neugebildet waren, litten Not und dann auch unter
dem bitterſten Gefühl, von der Heimat, für die ſie
kämpften, vergeſſen zu ſein. Dieſem Zuſtand gegenüber
konnte die Heeresleitung ſich nicht gleichgültig verhalten.
Die Hintanſetzung eines Teiles ihrer Söhne konnte auch
nicht der Wille der Heimat ſein! Deshalb wurde die
Re=
gelung in der Weiſe getroffen, daß für Spenden an
namentlich bezeichnete Adreſſaten (Einzelperſonen oder
Truppenteile) die Poſt und die Eiſenbahn=Eilgut= oder
Güterabfertigungen beziehungsweiſe Militärpaketdepots
sſchließlich zuſtändig ſind. Sendungen dieſer Art
wer=
den als Feldpoſtbriefe bis zu 500 Gramm befördert,
zur=
zeit auch — allerdings widerruflich — für den weſtlichen
Kriegsſchauplatz und einem erheblichen Teil des öſtlichen
Kriegsſchauplatzes als Privatpakete bis zu 10 Kilogramm
und als Privatfrachtgüter von 10—50 Kilogramm
zuge=
laſſen.
Für die der Allgemeinheit gewidmeten
Spenden dagegen, ſogenannte Liebesgaben, ſind
aus=
ſchließlich die hierfür beſtimmten Einrichtungen der
frei=
willigen Krankenpflege zuſtändig, nämlich die amtlichen
Abnahmeſtellen am Sitze der Stellvertretenden
General=
kommandos und die von dieſen über die
Liebesgaben=
abteilungen bei den Sammelſtationen verſorgten Depots
an den Etappenhauptorten. Dabei iſt Bedacht genommen,
daß die amtlichen Abnahmeſtellen vorzugsweiſe an
dieje=
ngen Sammelſtationen beziehungsweiſe
Etappenhaupt=
otte liefern, von denen aus die im Bezirk der Abnahme
ſtellen beheimateten Heeresverbände verſorgt werden.
Hierdurch wird dem Wunſche der heimatlichen Spender,
ihre Gaben beſtimmten Heeresverbänden zukommen zu
laſſen, in weitgehendem Umfange Rechnung getragen
Ohne Vermittelung einer Abnahmeſtelle werden
Liebes=
gabenſendungen künftig von keiner Güterabfertigungsſtelle
mehr angenommen werden.
Im Intereſſe einer gleichmäßigen Verſorgung aller
Truppen muß dringlichſt um Sammlung von
Liebesgaben für die Allgemeinheit gebeten
werden, damit alle Formationen, beſonders die vielen
Neuformationen, die Landwehr und der
Landſturm, ſowie die Lazarette mit Gaben bedacht
werden können. Die Tatſache, daß einſtweilen — jederzeit
widerruflich — Privatpakete und Privatfrachtgüter wie
oben erwähnt befördert werden und ſomit bis auf
wei=
teres die Möglichkeit gegeben iſt, auf dieſem Wege auch
Gaben an Einzeladreſſen gelangen zu laſſen, darſ
nicht dazu führen, daß die Sammlungen für die
Allge=
meinheit aufhören. Es gilt nicht allein, einzelne zu
er=
freuen, ſondern durch Spenden für die Allgemein
heit die Möglichkeit zu ſchaffen, daß alle unſere
Trup=
pen mit Gaben bedacht werden.
Als freiwillige Gaben ſind zur Zeit beſonders
folgende erwünſcht:
A. Liebesgaben für Truppen und Sanitätsdienſt.
1. Zigarren, Zigaretten, Tabak, kurze und lange
Tabaks=
pfeifen, Zigarettentaſchen, Schokolade, Kakao, Bonbons,
Bouillonkapſeln, Suppenwürfel, Fleiſch=, Gemüſe=, Obſt=,
ſonſtige Konſerven, Dauerwurſt, geräucherte Fleiſchwaren,
Zwieback, Keks, Puddingpulver, eingemachte Früchte,
Zi=
tronen, Hartkäſe, Heringe in mittleren und kleinen
Ge=
binden, Räucherfiſche und Rollmops in Büchſen, Nüſſe
ohne Schalen, Haferflocken, Linſen, Bohnen, Grünkern,
Nudeln, Grieß, Sago, Gewürze, Speiſeöl in Flaſchen,
Zucker, Tee, Fruchtſäfte, Mineralwäſſer, alkoholfreie
Ge=
tränke, Bier in Flaſchen, Rotwein, ſonſtige leichte,
unver=
fälſchte Landweine, kondenſierte Milch.
2. Wollene Strümpfe, Unterjacken, Hoſenträger,
Lein=
wand und Barchent zu Fußlappen (45X45 Zentimeter),
Hemden, Unterhoſen, Taſchentücher, graue, geſtrickte
Woll=
handſchuhe, wollene Leibbinden, Handtücher.
3. Taſchenmeſſer, Eßbeſtecke, Löffel, Notizbücher
Taſchenkalender, Poſtkarten, Briefpapier, Briefumſchläge,
Bleiſtifte, mit Schonern, Brieftaſchen und Bruſtbeutel in
beſchränkter Zahl, Geldtäſchchen, Zahnbürſten mit Hülſe,
Zahnpulver, Zahnſeife, Seife, Seifenbüchſen,
Stearinker=
zen, zuſammenlegbare Handlaternen, elektriſche
Taſchen=
lampen mit Erſatzbatterien, Streichhölzer mit
Metall=
hülſe, Haarbürſten mit Hülſe, Taſchenſpiegel,
Kleider=
bürſten, Stiefelbürſten, Schuhfett, kleine Nähkäſten (mit
Zwirn, Knöpfen, Band, Nadeln, Haken, Oeſen, Fingerhut),
Sicherheitsnadeln, Zeitſchriften, Leſeſtoff (in kleinen
Kiſten verpackt), Taſchenuhren, Kartenſpiele,
Filzpantof=
feln und Hausſchuhe, waſſerdichte Tücher.
B. Außerdem für Sanitätsdienſt. Honig,
Köl=
niſches Waſſer, Süß= und Medizinalweine, Sekt in halben
Flaſchen, Rum, Fliegenvapier, Spiele (Schach, Domino,
Halma), Schlummerrollen, Kiſſen.
Dann gilt es aber auch noch derer beſonders zu
ge=
denken, welche nicht in der glücklichen Lage ſind, von
An=
gehörigen mit Feldpoſt oder Frachtgutſendungen bedacht
zuwerden. Daher ergeht an die Organiſationen des Roten
Kreuzes und alle, welche dazu imſtande ſind, auch die
Bitte, für die aus der Heimat nicht unterſtützten
Kriegs=
teilnehmer kleinere Einzelpakete für einen Mann mit
Ge=
nußmitteln und Gebrauchsartikeln obenbezeichneter Art
den amtlichen Abnahmeſtellen II für freiwillige Gaben zur
Verfügung zu ſtellen. Die Abnahmeſtellen werden für
ſchnellſte Beförderung der Pakete an die Front Sorge
tragen. Damit aber dort ſachgemäße Verteilung der
Pa=
kete an bedürftige Mannſchaften ermöglicht wird,
emp=
ſiehlt es ſich, den Inhalt auf der Umhüllung anzugeben.
Auch wird jeder Spender gebeten, Namen und Wohnort
in dem Paket zu verzeichnen. Wie es dem Bedachten ein
Bedürfnis ſein wird, dem gütigen Spender zu danken,
ſo wird ſich dieſer freuen, wenn auch er von der
Dankbar=
keit hört, mit der ſeine Gaben aufgenommen ſind. Dann
wird auch in den treuen Kämpfern, die von Angehörigen
nicht bedacht werden können, das beglückende Gefühl
er=
weckt werden, in der Heimat nicht vergeſſen zu ſein.
Großes Hauptquartier, im April 1915.
Kaiſerlicher Kommiſſar und Militär=Inſpekteur der
frei=
willigen Krankenpflege bei der Armee im Felde.
gez. Friedrich Fürſt zu Solms=Baruth.
Zehn Gebote für den Verkehr mit dem Arzte.
Jetzt, da eine große Anzahl von Aerzten im
Dienſte des Heeres abweſend iſt, und die zu
Hauſe Gebliebenen mit Arbeit überlaſtet ſind,
iſt es mehr als je notwendig, daß das
Pu=
blikum inſoweit Rückſicht auf die Aerzte nimmt, daß es
ihnen unnötige Gänge und Zeitverſäumniſſe erſpart. Um
das zu erreichen, iſt die Befolgung einiger Regeln erfor=
derlich, an deren Beachtung ein großer Teil des
Publi=
kums ſich leider gar nicht gewöhnen kann.
Wünſchens=
wert wäre es wenn die nachſtehenden
Ge=
bote in den weiteſten Kreiſen der
Bevöl=
kerung bekannt und befolgt würden, zum
Nutzen der Aerzte, zum Nutzen der Kranken.
1. Nimm den Arzt nicht unnötig bei jeder Kleinigkeit
in Anſpruch, warte aber auch nicht ſo lange damit, bis
ſich die Krankheit ſo verſchlimmert hat, daß nunmehr der
Arzt geholt werden muß. Oft verſtreicht, wenn du den
Arzt zu ſpät rufſt, koſtbare Zeit. Außerdem muß dann
oft der Arzt dringend und zur Unzeit gerufen werden,
was immer mit Unzuträglichkeiten verknüpft iſt.
2. Wenn es dein Unwohlſein erlaubt, dann gehe zum
Arzte in die Sprechſtunde und erſpare ihm ſo einen
Weg. Häufig ſind auch gewiſſe Unterſuchungen mit
be=
ſonderen Inſtrumenten nur oder doch beſſer im ärztlichen
Sprechzimmer auszuführen als in deinem Hauſe.
3. Haſt du dich entſchloſſen, den Arzt zu rufen, dann
beſtelle ihn, wenn du noch am ſelben Tage beſucht ſein
willſt, ſo zeitig, daß ihn dein Ruf noch erreicht, bevor er
von zu Hauſe weggeht, d. h. alſo gewöhnlich vor 9 Uhr
morgens. Denn der Arzt muß ſich vor ſeinem Weggange
von zu Hauſe einen genauen Plan machen, in welcher
Reihenfolge er ſeine Kranken beſuchen will. Jede ſpätere
Beſtellung führt zu Störung und Zeitverluſt durch
dop=
pelte Wege. Außerdem iſt es auch nicht ſicher, ob und
wann verſpätete Beſtellungen den Arzt erreichen.
4. Beſtelle den Beſuch des Arztes nicht für eine
be=
ſtimmte Tageszeit, ſondern warte ruhig ab, bis die Reihe
an dich kommt. Der Arzt iſt nie Herr über ſeine Zeit,
ſodaß Beſuche, die er zu einer beſtimmten Stunde machen
ſoll, für ihn mit großen Umſtänden und Zeitverluſten
verbunden ſind, wenn ihm die Ausführung überhaupt
möglich iſt. Bedenke, daß deine Mittagsruhe= und
Eſſens=
zeit meiſt auch die des Arztes iſt, und daß ſie dieſem
nicht ohne Not geſtört werden ſollte. Verlangſt du aber
trotzdem den ärztlichen Beſuch zu beſtimmter Stunde, ſo
wundere dich nicht, wenn er dir doppelt angerechnet wird.
5. Laſſe dem Arzte nicht ſagen, er ſolle ſofort kommen,
wenn es nicht wirklich notwendig iſt. Auch der ſofortige,
dringende Beſuch erfordert erheblichen Aufwand an Zeit
und Weg, und benachteiligt die übrigen Kranken, die des
frühzeitigen Beſuches vielleicht eher bedürfen als du.
Beſtelle den Arzt rechtzeitig, dann wird er ſchon ohnedies
kommen, ſobald er kann. Als dringend beſtellte Beſuche
darf der Arzt dir ebenfalls höher berechnen.
6. Zur Nachtzeit rufe den Arzt nur in einem
wirk=
lichen Notfalle, denn bedenke, daß auch er nur ein Menſch
iſt, der ſeine Nachtruhe nötig hat, und daß ein abgehetzter,
übermüdeter und in ſeinem Schlafe häufig geſtörter Arzt
in ſeiner körperlichen und geiſtigen Leiſtungsfähigkeit
leiden muß — zum Nachteil ſeiner Kranken. Bei ſchon
beſtehenden Krankheiten läßt es ſich faſt immer vermeiden
nachts den Arzt rufen zu müſſen, wenn man ſich ſchon am
Tage ſchlüſſig macht und nicht erſt bis zum Abend wartet,
an dem ſich faſt immer mit dem Steigen des Fiebers
die Kranken ſchlechter befinden.
7. Nimm den Arzt Sonntags nur in dringenden
Fällen in Anſpruch. Denn bedenke, daß auch er eines
Ruhetages bedarf, der in jedem anderen Berufe ganz
ſelbſtverſtändlich iſt. Deinen Schuſter und deinen
Schnei=
der kannſt du Sonntags auch nicht in Anſpruch nehmen.
So gönne auch deinem Arzte ſeine Sonntagsruhe.
8. Scheint dir einmal in einem Notfalle ſofort
ärzt=
liche Hilfe erforderlich zu ſein, ſo ſchicke möglichſt nicht
gleichzeitig zu mehreren Aerzten, ſondern dann erſt zum
nächſten, wenn der zuvor angegangene nicht kommen kann.
Sind aber in der Aufregung doch mehrere Aerzte zugleich
beſtellt worden, ſo laſſe ihnen wenigſtens ſofort abſagen,
wenn einer erſchienen iſt, und erſpare ſo den übrigen den
unnötigen Gang. Du ſparſt dir damit auch zugleich
un=
nötige Koſten.
9. Erwarteſt du den Beſuch des Arztes, ſo bereite
alles ſo vor, daß kein überflüſſiger Aufenthalt entſteht
Vor allen Dingen laſſe den Arzt nicht warten, ſondern
bereite dein Zimmer und dich ſelbſt ſo vor, daß er ſofort
vorgelaſſen werden kann. Wenn es ſchon einem anderen
Beſucher gegenüber eine Unhöflichkeit iſt, ihn warten zu
laſſen, ſo iſt es beim Arzte eine Rückſichtsloſigkeit, auch
gegenüber den anderen Kranken, die vielleicht mit
Schmer=
zen auf ihn warten. Ueberlege dir ſchon vorher, was du
dem Arzt ſagen und wonach du ihn fragen willſt. Sehr
empfehlenswert iſt es, daß du dir das alles, um nichts zu
vergeſſen, vorher aufſchreibſt und die Aufzeichnungen zur
Hand haſt.
10. Auch in der Sprechſtunde halte den Arzt nicht
unnötig auf. Im Wartezimmer ſitzen noch mehr Leute,
für die der Zeitverluſt vielleicht zugleich einen Entgang an
Verdienſt bedeutet. Die Damen ſollen ſich vor allem ſo
vorbereiten, daß ſie, falls ſie ſich zur Unterſuchung
ent=
kleiden müſſen, nachher raſch und ohne Inanſpruchnahme
anderer Hilfe wieder ankleiden können.
Kochrezepte,
herausgegeben von der Städtiſchen Zentrale für
Volks=
ernährung im Krieg.
Fleiſch.
Die inneren Teile vom Rind und vom Schwein ſind
preiswert im Verhältnis zu ihrem Nährgehalt. Kopffleiſch
vom Rind, Rinderleber, Kaldaunen, Kuheuter, Milz
Rindsdünnung, Herz, Lunge ſind zu empfehlen
beſon=
ders zur Herſtellung von Miſchgerichten, ebenſo vom
Schwein: Schnauze, Ohren, Milz und Nieren, gepökeltes
Kleinfleiſch.
Miſchgericht.
Fleiſch wie oben angegeben, Weißkraut, gelbe Rüben
und Kartoffeln zu gleichen Teilen, Salz.
Das Weißkraut wird in gröbliche Stücke geſchnitten
die gelben Rüben in nicht zu kleine Scheiben, die
Kar=
toffeln ebenſo. Eine Lage Fleiſch, eine Lage Kraut, eine
Lage gelbe Rüben und eine Lage Kartoffeln, immer etwas
Salz dazwiſchen, und ſo fort, lagenweiſe. Soviel Waſſer
dazu, daß es faſt darüber geht, feſt zugedeckt 2 Stunden
kochen laſſen und nicht rühren.
Maisgrieß in Milch.
In ein Liter Milch quirlt man ¼ Liter Maisgrieß,
200 Gramm Zucker, ein wenig Salz und Butter und läßt
es im Bratofen backen. Dazu gibt man mit einem
Stück=
chen Zitronenſchalen gekochte, gedörrte Pflaumen (½
Kilo=
gramm) oder ſtreut nur Zucker und Zimmt darauf.
Sauerampferauflauf.
1 bis 1½ Pfd. ſehr zarte junge Sauerampferblätter,
die verleſen und gewaſchen ſind, werden in ein Sieb
ge=
legt und 5 Minuten in kochendes Waſſer gehalten, damit
der herbe Geſchmack vergeht. Dann wiegt man die Blätter
grob, gibt ſie in heißes Fett, ſchwitzt ſie damit durch und
beſtäubt ſie mit etwas Mehl. Hierauf iſt zu ſalzen, mit
wenig Zucker mild zu machen und etwas ſüße Milch aufzu=
füllen. Zu gleicher Zeit kocht man 2 Pfund Kartoffeln
in der Schale, zieht ſie ab und ſchneidet ſie in Scheiben.
In eine Backform gibt man ausgebratenen heißen Speck
in Würfeln, legt die Kartoffeln dazwiſchen, indem man
ausgelaſſenen Speck dazwiſchen träufelt, und ſie mit etwas
Milch oder Fleiſchbrühe begießt. Die zweite Schicht bildet
das ſteife Sauerampfergemüſe, und oben auf ſchlägt man
4—5 Eier. Das Ganze muß ungefähr ¾ Stunden im
Bratofen backen. Der Auflauf bildet ein gut ſättigendes
Mittagsgericht.
Rhabarbergrütze.
Man koche von 2 Pfund Rhabarber Kompott mit
möglichſt wenig oder ganz ohne Waſſerzuſatz. Dazu rühre
man etwa 4 Eßlöffel Kartoffelmehl, laſſe es aufkochen
und tue die Maſſe in eine Form zum Stürzen. Die Grütze
wird kalt gegeſſen, nach Belieben mit ſüßer Milch.
Verluſtliſte.
Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 208
ent=
hält: Generalkommando des XXVII.
Reſerve=
korps. — 8. Etappen=Inſpektion: Etappen=
Muni=
tions=Verwaltung (ſiehe Munitions=Kolonnen). —
In=
fanterie uſw.: 19. und 23. Infanterie=Diviſion. Garde:
1., 3. und 5. Garde=Regiment z. F.; 1. Garde=Erſatz=
Re=
giment; Grenadier=Regimenter Eliſabeth, Auguſta und
Nr. 5; Garde=Füſilier=Regiment; Garde=Reſerve=Jäger=
Bataillon. Lehr=Infanterie=Regiment. Grenadier=, bzw.
Infanterie=, bzw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 6, 7, 8, 9,
10, 16, 18 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 22, 26, 27,
29, 30, 33, 35, 39, 45, 48, 51, 53, 54, 57, 59, 61, 63, 64, 65,
66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 75, 77, 78, 79, 80, 81, 83, 84, 85,
87, 91, 93, 96, 113, 114, 116, 117, 118, 132, 135, 141, 146,
148 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. v. Reinhard), 149, 152, (ſ. Erſ.=
Inf.=Regt. v. Reinhard), 56, 160, 161, 165, 167, 169, 174,
175. Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 3, 5, 6, 8, 9, 11,
18, 19, 21, 26 (ſ. auch Feld=Maſchinengewehr=Zug Nr. 10),
28, 38, 48, 57, 59, 61, 66, 68, 72, 74, (5, 81, 82, 83, 84, 88,
91, 94, 98, 109, 111, 118, 130, 203, 214, 227 (ſ. Inf.=Pionier=
Komp. der 49. Reſerve=Diviſion), 228, 230 (ſ. Feſtungs=
Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 5 Poſen), 231, 233, 256,
266, 268, 272. Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr. 28, Bott (ſ.
Beſatzungs=Regt. Nr. 3 der Brigade Rüdiger),
Königs=
berg III, v. Reinhard. Landwehr=Infanterie=Regimenter
Nr. 2, 11, 18 (ſ. Landw.=Inf.=Regt. Nr. 84), 19 (ſ.
Be=
ſatzungs=Regiment Nr. 3 der Brigade Rüdiger), 26, 29, 34.
46, 48, 51, 52, 65, 66, 75, 76, 81, 84, 109 und v. Gundlach
Beſatzungs=Regiment Nr. 3 der Brigade Rüdiger.
Land=
wehr=Infanterie=Bataillon Altenburg (ſ. Landw.=Inf.=
Regt. v. Gundlach). Brigade=Erſatz=Bataillone Nr 10,
15, 56 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 28). Landſturm=Bataillon
Coſel. Jäger=Bataillone Nr. 4, 11; Reſerve=Jäger=
Ba=
taillone Nr. 4, 5, 11, 21 (ſ. Inf.=Pionier=Komp. der 49.
Reſerve=Diviſion). Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilun=
gen Nr. 1, 5 Poſen; Feld=Maſchinengewehrzug Nr. 10;
Maſchinengewehr=Trupp Nr. 17 (ſ. Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 65). — Kavallerie: Stab der 1. Kavallerie=
Divi=
ſion; Garde=Reſerve=Dragoner; Dragoner Nr. 1, 9;
Re=
ſerve=Huſaren Nr. 1; Jäger zu Pferde Nr. 6. —
Feldar=
tillerie: Stab der 42. Feldartillerie=Brigade;
Regimen=
ter Nr. 3, 16, 25, 34. 42, 43, 45, 46, 53, 57, 61, 60, 84 (ſ.
Feld=artillerie=Munitionskolonne Nr. 9 des XV.
Armee=
korps): Reſerve=Regimenter Nr. 19, 44, 49, 50, 62, 63, 65;
1. Feldbatterie=Abteilung des VI. Armeekorps. —
Fuß=
artillerie: 2. Garde=Regiment; Regimenter Nr. 3, 6,
10, 20; Reſerve=Regimenter Nr. 3, 20; Landwehr=
Ba=
taillon Nr 8; Landſturm=Bataillon des XVII.
Armee=
korps. — Pioniere: Regimenter Nr. 18, 19, 23, 24;
Bataillone I. Nr. 1, II. Nr. 3, II. Nr. 7, I. Nr. 11, II. Nr.
17; Reſerve=Bataillon Nr. 34; 49. und 75. Reſerve=
Kom=
pagnie; Infanterie=Pionier=Kompagnie der 49. Reſerve=
Diviſion; 2. Landwehr=Kompagnie des IX., 2. des XT. und
1. des XVI. Armeekorps. — Verkehrstruppen:
Eiſenbahn=Baukompagnie Nr. 10. Fernſprech=Abteilungen
des III. und XV. Reſervekorps. —
Munitionsko=
lonnen uſw.: Etappen=Munitions=Verwaltung der 8.
Etappen=Inſpektion; Infanterie=Munitionskolonne Nr. 2
der Garde=Erſatz=Diviſion. Feldartillerie=
Munitions=
kolonnen Nr. 9 des Gardekorps ſowie des XV.
Armeekorps: Artillerie=Munitionskolonnen Nr. 4 des
XVII.,ſowie Nr. 6 des XXI. Armeekorps; Reſerve=
Ar=
tillerie=Munitionskolonnen Nr. 82 und 89. —
Fortifi=
kations= und Armierungs=Bataillone
For=
tifikation Breslau. Armierungs=Bataillone. —
Sani=
täts=Formationen: Sanitäts=Kompagnie Nr. 3. des
XX. Armeekorps; Feſtungs=Sanitäts=Kompagnie Nr. 1.
Reſerve=Feldlazarett Nr. 39 des VIII. Reſervekorps.
Train: Diviſions=Brückentrain Nr. 42. —
Kriegs=
bekleidungsamt des I. Armeekorps. — Ferner ſind
erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 176 und die
Württembergiſchen Verluſtliſten Nr. 165 und 166.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Rheumatiſche und
Nerven=Schmerzen
wurden mit Togal=Tabletten raſch
und dauernd bekämpft, ſelbſt
nach=
dem andere Mittel verſagt hatten.
In allen Apotheken erhältlich. Beſt.: Acid. acet. salic.
(I,6857
Chinin. Mg. Li.
Auch das Brot iſt unſer Rüßtzeng.
Geßt ſparſam damit um.
231. Königl. Preuss. Klassen-Lotterie.
Zu der vöm 7. Mai bis 3. Juni stattfindenden
Haupt- und Schluss-Ziehung
habe ich noch einige Lose abzugeben. (P6863
Achtel Viertel Halbe Ganze
Mk. 25.− Mk. 50.− Mk. 100.− Mk.200.−
Elisabethenstrasse 5. Oscar Petrenz,
i. Fa.: Müller & Rühle, Kgl. Preuss. Lotterie-
Einnehmer.
Hofbuchhandlung.
Fernsprecher 220.
(2417a)
[ ← ][ ][ → ] Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwallung
von Wertpapieren.
(XX,403
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm.
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtiſt, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin,
Hein=
heimerſtraße 21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freſtags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtali (Dr. Loſſen),
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm. —
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. H — Marſnhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½— 6½ Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Graſenſtraße 9. Werktäglich
——3½ Uhr nachm., Sonntags 11—18 Uhr vorm. — L. — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klinik
Dr. Olleudorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 2—4 Uhr nachm. — O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Verelnslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P — Ererzierplatz (Reſ.=kazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2—4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 28.—30. April:
Amthor Richard, Meiningen, F.=A.=R. 25, 4. E.=B.
P — Bös, Hch., Salmünſter, Ldſt.=E.=B. 2 Dſt., R.=D.
Eber=
ſtadt P — Büttner Alois, Erlangen, J.=R. 117, 2. E.=
B./1, P — Chriſt, Rudolf, Oberholzklau, J.=R. 115, 2. E.=
B./2, P — Codini, Karl, Bodenheim, Ldſt.=E.=B. Dſt./2,
P — Donges, Franz, Frankfurt a. M., Arb.=K. Art.=Dep.,
B — Ebeling, Edmund Altenburg, J.=R. 168, 2. E.=B./2,
P — Eimler, Arthur, Bunzlau, J.=R. 117, 2. E.=B./1, P
— Fleckenſtein, Adam, Bürgel, J.=R. 115, 1. E. B./4, P —
Fuhr, Phil., Groß=Karben, J.=R. 115, 1. E.=B./4, P —
Gros, Ludwig, Oberneiſen, Arb.=K. Art.=Dep., B —
Hanſe, Hch., R.=J.=R. 254, K — Häuſer, Joh., Eppelsheim,
J.=R. 168, 2. E.=B./4, P — Heil, Hch., R.=F.=A. 25, 2.
E.=B., F — Herbert, Karl, Schmalnau, J.=R. 168, 2. E.=
B./3, P — Herr, Johann, Münſter, Ldſt.=E.=B. 2 Dſt./2, P
Herrmann, Leonh., Weiboldshauſen, Ldſt.=E.=B. 1 Dſt./1.,
P — Heß, Adam, Eberſtadt, Zentr.=Pferde=Dep. Dſt., P—
Höflich, Paul, Koſtheim, F.=A.=R. 61, 4. E.=B., P — Karn,
Ludwig, R.=J.=R. 221/4, (I — Katzenmayer, Adam,
Schlierbach, J.=R. 115, 1. E.=B./1, P — Kiſſeberth, Karl,
Worms, J.=R. 115, 1. E.=B./4, P — Kling, Hch., Dorheim,
Ldſt.=J.=B. Dſt. 1. B — Kraft, Karl, Storndorf, J.=R.
168, 2. E.=B./4, P — Koslawski, Konrad, Groß=Lenck,
E.=B. 1, J.=R. 115, B — Kuhlmann, Peter, Nauheim,
F.=A.=R. 25/4. E.=B., P — Kühn, Wilhelm, Chemnitz,
F.=A. 25, O — Lang, Karl, G.=Drag. 23, E.=Esk., F —
Leißler, Friedrich, Darmſtadt, Tr.=E.=Abt. 18/5, P —
Lenhard, Simon, Meſſel, J.=R. 116/2. E.=B./1, P —
Lippert, Karl, Frankfurt a. M., Ldſt.=E.=B. 1 Dſt./1, P —
Mehring, Ludw., Greſtenhauſen, J.=R. 168, 2. E.=B./3, P
— Müller, Ludw., Griesheim, R.=J.=R. 80, O — Müller,
Peter, Viernheim, R.=J.=R. 253, B — Nürnberger, Ludw.,
Reiskirchen, J.=R. 116, 2. E.=B./3, P — Roth, Alf.,
Leutkirch, J.=R. 117, 2. E.=B./2, P — Seegler, Gg.,
Frank=
furt a. M., J.=R. 81, 2. E.=B./1, P — Sillmann, Johann,
Ldſt.=E.=B. 5/4, L. — Schleifer, Daniel, Langendiebach,
J.=R. 168, 2. E.=B./3, P — Schlöſſer, Phil., Worms,
Tr.=E.=Abt. 18, B — Schuchardt, Lud., Darmſtadt, 3. San.=
Kol., 9. A.=K., O — Schwinn, Gg., Nieder=Kainsbach,
F.=A.=R. 25, B — Strauß, Joh., Darmſtadt, Ldſt.=E.=B. 1,
O — Vogel, Joh., Fulda, Tr.=E.=Abt. 18/5, P — Wagner,
Kurt, Trier, J.=R. 168, Ord.=Offiz. Stab 121. J.=D., P —
Wagner, Johann, Nanort, Tr.=E.=Abt. 18/4, P.
Familionnachrichten.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Freunden die traurige
Mitteilung, daß mein lieber Mann, unſer
treu=
ſorgender Vater, Großvater und Schwiegervater
Georg Friedrich Bogin
Lokomotivführer a. B.
heute mittag 2½ Uhr nach kurzem, ſchwerem
Leiden im Alter von 68 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
(*8979
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Magdalena Böglin, geb. Schmidt
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 4. Mai,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines guten Mannes
Adam Eckſtein
ſprechen wir Herrn Pfarrer Wagner, ſowie dem
Herrn Vertreter des Vorſtandes des Literariſchen
Vereins, dem Kriegerverein und allen Verwandten
und Bekannten unſeren innigſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. April 1915. (B6889
Nachruf.
Hiermit erfüllen wir die Pflicht, unſeren
und ſeinen Kameraden die traurige Mitteilung
zu machen, daß es Gott dem Allmächtigen,
dem Lenker aller Schlachten, gefallen hat, den
(6792
Gardefüſilier
Auguſt Debus
M.=G.=K. 115
durch den Heldentod im Kampfe für die
Frei=
heit und Ehre Deutſchlands zu ſich zu rufen,
nachdem er 9 Monate alle Gefahren, Schmerzen
und Freuden des Feldzuges mit uns geteilt
hat. Sein Andenken wird von uns in Ehren
gehalten werden und wünſchen ihm gute Ruhe
in fremder Erde
Feine Kameraden vom Jahrgang
1912/14
z. Zt. im Felde.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Todes=Anzeige.
Heute abend verſchied ſanft infolge eines
Schlaganfalles unſer treuer, herzensguter
Vater, Bruder, Schwiegervater und Großvater
der Großh. Kammermuſiker i. P.
Peter Dern
in nahezu vollendetem 64. Lebensjahre. (6880
Eliſabeth Liſt, geb. Dern,
Ferdinand Dern, Lehramts-Aſſeſſor,
Liſe Dern,
Profeſſor Dr. Theodor Liſt,
Minna Dern, geb. Petry,
2 Enkel.
Darmſtadt, den 30. April 1915.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. Mai,
vormittags 11 Uhr, vom Portale des alten
Darmſtädter Friedhofes aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute abend entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
(6875
Auquſte Schmidt
geb. Müller.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Wilhelm Schmidt,
Margarete Schmidt,
Alix Schmidt.
Darmſtadt, den 30. April 1915.
Rheinſtr. 28.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. Mai,
nachmittags 3½ Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem uns betroffenen
ſchweren Verluſte ſprechen wir hiermit
unſeren herzlichen Dank aus.
Familie Joſeph,
Eberſtadt bei Darmſtadt,
Familie M. Meyer,
Darmſtadt, Bleichſtr. 26.
(*8938
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
nun auch noch unſeren lieben, guten Vater,
Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
Herrn
Philipp Roßmann
nach kurzem, ſchwerem Leiden zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Philipp Roßmann,
Trebur,
Anna Schunke, geb. Roßmann,
Frankfurt a. M.,
Wilhelmine Straßburger, geb.
Roß=
mann, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, vormittags
11 Uhr, vom Sterbehauſe Gardiſtenſtr. 12 aus,
auf dem alten Friedhof (Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße) ſtatt.
(6907
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer liebes, braves Kind
Mathildchen
im 6. Lebensjahre nach kurzem, ſchwerem
Leiden in die Ewigkeit abzurufen. (6900
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Jakob Kohlmann,
Königl. Lokomotipführer.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. Mai,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines guten Gatten, unſeres
unvergeßlichen Vaters, Bruders, Schwagers und
(6873
Onkels
Karl Bopp
ſagen wir hiermit Allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Storck für die troſtreichen Worte am
Grabe, ſowie der Schweſter Sophie für die treue
Pflege während der langen Krankheit, herzlichen
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. April 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme anläßlich unſeres ſchweren
Verluſtes ſagt aufrichtigen Dank
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Pfaff Wwe.
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
(6872
Tageskalender.
Sonntag, 2. Mai.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ges
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
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den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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Grüner Weg 30, Ant, Fischer,
Adler=Drog., Frankfurterſtr.
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Otto Erb, Ph. Streb. Bismarck=
Drogerie, Carl Block. Nieder=
Ramſtadt, Adam Hartmann, Fr.=
Crumbach, G. Friedrich IV,
Brensbach, Friedric Becker II.,
Reinheim, J. H. Stühlinger,
Rein=
heim, Ph. Aug. Ewald II.,
Roß=
dorf, Marie Brücher Nfl., Groß=
Zimmern, Hirsch-Apotheke,
Ober=Ramſtadt. (IX224
Bekanntmachung.
Betreffend: Hundefuhrwerke.
Nach der Bekanntmachung Großh. Kreisamts Darmſtadt vom
21. April 1915 in Nr. 117 des Darmſtädter Tagblatts vom 29. April
lfd. Js. haben die Beſitzer von Zughunden bis zum 15. Juni d.
Js. die Erneuerung der polizeilichen Erlaubnisſcheine zu erwirken.
Sämtliche Beſitzer von Hundefuhrwerken werden daher
aufge=
fordert, alsbald auf den zuſtändigen Polizeirevieren die amtlichen
Zeugnisformulare abzuholen, demnächſt ihre beſpannten
Hunde=
fuhrwerke einem beamteten oder praktiſchen Tierarzt vorzuführen
und bis ſpäteſtens zum 5. Juni die von dieſen ausgefüllten
Zeug=
niſſe bei dem zuſtändigen Polizeirevier einzureichen, mit dem Antrag
auf Erteilung der polizeilichen Erlaubnis zum Fahren mit dem in
dem Zeugnis näher beſchriebenen Hunde. Nur die von den
Re=
vieren erhältlichen amtlichen Zeugnisformulare haben Giltigkeit.
Darmſtadt, den 29. April 1915.
(6845go
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Verloſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt
Darm=
ſtadt ſind nachſtehende 3½ prozentige Schuldverſchreibungen auf den
Inhaber durch Verloſung zur Rückzahlung berufen worden, nämlich:
1. Rückzahlbar am 1. September 1915.
Buchſtabe V Abt. I zu 2000 Mk.: Nr. 23, 32, 73, 94, 121, 138, 149,
232, 280, 402, 444, 560, 617, 619 und 791.
II zu 1000 Mk.: Nr. 84, 105, 121, 129, 238, 241,
335, 453, 577, 624, 673, 681, 696 und 722.
„ III zu 500 Mk.: Nr. 22, 27, 68, 100, 111, 152, 429,
515, 535, 539, 696, 712, 759 und 779.
IV zu 200 Mk.: Nr. 47, 84, 110, 123, 137, 265, 320,
357, 362, 367, 426, 428, 452, 592, 633, 660
706, 928 und 946.
2. Rückzahlbar am 1. Oktober 1915.
Buchſtabe L. Abt. I zu 2000 Mk.: Nr. 218, 240, 243, 254, 269, 375
421, 501, 506, 611, 628, 713, 938 und 990.
L. „ II zu 1000 Mk.: Nr. 108, 354, 484, 511, 521, 541,
688, 718, 742, 827, 873, 940, 997, 1014, 1018,
1102, 1143, 1227, 1317, 1357, 1364, 1545, 1661,
1670, 1905, 2004, 2008, 2046, 2199, 2207, 2246,
und 2296.
L. „ III zu 500 Mk.: Nr. 25, 144, 162, 261, 674, 782, 810,
823, 985, 994, 1050, 1099, 1150, 1189, 1309
1396, 1453, 1615, 1630, 1684, 1696, 1705, 1813
18 2, 1858, 1893, 1920, 1921, 2064, 2093, 2196
und 2202.
L. „ IV zu 200 Mk.: Nr. 38, 57, 157, 256, 297, 346, 547,
614, 619, 772, 918, 921, 995, 997 und 1159.
3. Rückzahlbar am 1. November 1915.
Buchſtabe 3 Abt. I zu 2000 Mk.: Nr. 47, 173, 246, 257, 279, 299, 300
376, 422, 441, 507, 593, 632, 704 und 748.
„ II zu 1000 Mk.: Nr. 5, 15, 46, 186, 227, 289, 290,
348, 358, 380, 613, 653, 708 und 756.
J „ III zu 500 Mk.: Nr. 1, 145, 237, 492, 561, 563, 572,
652, 680, 691, 870, 900, 907 und 918.
IV zu 200 Mk.: Nr. 45, 68, 149, 353 und 358.
J
Die Einlöſung aller Stücke geſchieht bei der Stadtkaſſe
Darm=
ſtadt, außerdem erfolgt die Rückzahlung der Schuldverſchreibungen:
der Anlehen Buchſtabe V und 3 bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt und Berlin und deren übrigen
Niederlaſſungen;
des Anlehens Buchſtabe L. bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt und Berlin und deren übrigen
Niederlaſſungen, bei der Preußiſchen Zentral=
Genoſſen=
ſchaftskaſſe in Berlin, der Pfälziſchen Bank in
Ludwigs=
hafen und deren Niederlaſſungen in Frankfurt a. M. und
Worms.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit den oben
genannten Verfallterminen auf.
Die nachverzeichneten Schuldverſchreibungen ſind bereits
gekündigt, aber noch nicht zur Einlöſung gekommen, und zwar:
auf den 1. September 1907:
Buchſtabe V Abt. IV zu 200 Mk: Nr. 392;
auf den 1. Februar 1912:
I
IV zu 200 Mk.: Nr. 436;
auf den 1. September 1913:
M „ II zu 1000 Mk.: Nr. 1049;
auf den 1. Oktober 1913:
A (Gaswerksſchuldverſchreibung) zu 200 Mk.: Nr. 711.
L. Abt. II zu 1000 Mk.: Nr. 98;
auf den 1. Februar 1914:
N „ III zu 500 M.: Nr. 1326:
auf den 1. Juni 1914:
„ I zu 1000 Mk.: Nr. 836;
auf den 1. Juli 1914:
„ II zu 500 Mk.: Nr. 356:
I zu 2000 Mk.: Nr. 12 und 327;
II zu 1000 Mk.: Nr. 1204;
III zu 500 Mk.: Nr. 33, 187 und 1892;
auf den 1. September 1914:
I zu 2000 Mk.: Nr. 1042;
II zu 1000 Mk.: Nr. 1045;
III zu 500 Mk.: Nr. 547;
„ IV zu 200 Mk.: Nr. 1084;
II zu 1000 Mk.: Nr. 767;
„ III zu 500 Mk.: Nr. 338, 438 und 527;
IV zu 200 Mk.: Nr. 489
auf den 1. Oktober 1914:
A (Gaswerksſchuldverſchreibung) zu 200 Mk.: Nr. 323;
L. Abt. II zu 1000 Mk.: Nr. 264;
L. „III zu 500 Mk.: Nr. 2391;
L. „ IV zu 200 Mk.: Nr. 171 und 530;
auf den 1. November 1914:
I zu 2000 Mk.: Nr. 82;
II zu 1000 Mk.: Nr. 326;
IV zu 200 Mk.: Nr. 434;
auf den 1. Februar 1915:
II zu 1000 Mk.: Nr. 469 und 508;
H
H „ III zu 500 Mk.: Nr. 160 und 239;
II „ IV zu 200 Mk.: Nr. 456;
„ I zu 2000 Mk.: Nr. 904 und 1254;
„ II zu 1000 Mk.: Nr. 1826 und 2365;
„III zu 500 Mk.: Nr. 1840, 2063, 2 11 und 2914;
IV zu 200 Mk.: Nr. 289, 376 und 954.
Die Verzinſung dieſer Schuldverſchreibungen hat von den an=
(6638do
gegebenen Tagen ab aufgehört.
Darmſtadt, den 26. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Schwenerleisch u. Warstwaren
Lieferung zu vergeben. II. Erſatz=Batl. Inf.
Regts. 117, Truppen=Uebungsplatz. Schriftliche
Angebote bis 3. Mai an die Kaſſenverwaltung,
Baracke 106, Z. 19.
(*8805sg
Bekanntmachung.
Die geſtern in der Turnhalle
ab=
gehaltene Holzverſteigerung iſt
genehmigt. Die Abfuhrſcheine
können vom 5. Mai an bei den
Kaſſen abgeholt werden. (6849
Darmſtadt, 30. April 1915.
Großh. Oberförſterei Beſſungen.
Daab.
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Vereren
Verloren
Portemonnaie mit Inhalt,
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laubſchein und Lotterielos. Der
redliche Finder wird gebeten,
das=
ſelbe bei der Lazarettpolizei des
Reſerve=Lazaretts III (Exerzier=
(*8997
platz) abzugeben.
Einquartierung.
Eine Vergütung für geleiſtete Quartiere, ſowie für Verpflegung
einquartierter Mannſchaften kann ſpäter nur dann gewährt werden,
wenn die Quaxtierſcheine alsbald nach Abgang der
Mann=
ſchaft dem ſtädtiſchen Einquartierungsausſchuß, Stadthaus, Zimmer
Nr. 23, zur Anerkennung vorgelegt werden.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um
Ab=
gabe der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer
gebeteu.
(6662a
Darmſtadt, den 23. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Brofmarken.
Das Reichspoſtamt hat in entgegenkommender Weiſe geſtattet,
daß für die Rückgabe entbehrlicher Brotmarken an die
Stadt=
verwaltung innerhalb der Stadt die Briefkaſten der Reichspoſt
gebührenfrei benutzt werden dürfen. Die Brotmarken, die einzelne
Verbraucher erübrigt haben und der Stadtverwaltung in Anſehung
der von mir wiederholt ausgeſprochenen Bitte zur Verfügung ſtellen
wollen, können alſo künftig in einem verſchloſſenen, mit der Aufſchrift:
Hierin überzählige Brotmarken.
An das Stadthaus, Zimmer Nr. 29
verſehenen Umſchlag ohne Briefmarke in den nächſten
Poſtbrief=
kaſten eingeworfen werden.
Ich richte an Alle, die hierzu in der Lage ſind, die herzliche
Bitte, von dieſer Einrichtung ausgiebigſten Gebrauch machen zu wollen.
Darmſtadt, den 24. April (1915.
(6829sss
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Sicherung der Ackerbeſtellung.
Zufolge Verfügung Großh. Kreisamtes Darmſtadt vom 15.
d. Mts. fordere ich hiermit die Beſitzer von landwirtſchaftlichen
Grundſtücken, ſowie die Pächter ſolcher auf, bis längſtens den 27.
d. Mts, im Zimmer Nr. 50 des Stadthauſes die Erklärung
abzu=
geben, daß eine Beſtellung ihrer geſamten Ackergrundſtücke erfolgt
iſt oder aus welchen Gründen eine ſolche ganz oder teilweiſe im
laufenden Jahre unterbleiben ſoll.
Genaue Bezeichnung der unbeſtellbaren Grundſtücke nach Flur
und Nummer iſt hierbei unbedingt erforderlich, da deren Nutzung
gemäß § 2 der Verordnung des Bundesrats vom 31. März 1915 den
Nutzungsberechtigten für das Jahr 1915 entzogen und das Gelände
zur landwirtſchaftlichen Benutzung anderweit vergeben werden ſoll.
Darmſtadt, den 21. April 1915.
(6395fs
Der Oberbürgermeiſter
J. V.: Ekert.
Stammholz= und Uutzſcheiter=Verſteigerung.
Mittwoch, 12. Mai d. Is, vormittags ½9 Uhr
beginnend, werden in Darmſtadt, Wirtſchaft zum „Heiligen Kreuz”,
Dieburgerſtraße 234 (Halteſtelle der elektr. Straßenbahn), verſteigert:
Stämme, Eichen: 10 St. Ia Kl. — 24,47 fm, 3 St.
Ib Kl. — 4,60 fm, 13 St. IIa Kl. — 29,19 fm, 13 St.
IIb Kl. — 15,61 fm, 23 St. IIIa Kl. — 28,22 fm, 21 St.
IIIb Kl. — 19,07 fm, 9 St. IVa Kl. — 7,16 fm, 55 St.
IVb Kl. — 29,36 fm, 2 St. V. Kl. — 1,08 fm; Buchen:
11 St. I. Kl. = 28,40 fm, 21 St. II. Kl. = 35,71 fm, 7 St.
III. Kl. — 20,53 fm; Hambuchen: 5 St. IV. Kl. — 2,30 fm,
9 St. V. Kl. — 2,43 fm, 2 St. VI. Kl. — 0,41 fm; Birken:
1 St. V Kl. — 0,43 fm; Kiefern: 1 St. II. Kl. — 1,88 fm,
14 St. III. Kl. — 10,93 fm, 5 St. IV. Kl. = 2,77 fm, 1 St.
V. Kl. — 0,36 fm. Hiernach, nicht vor 2 Uhr nachmittags
beginnend; Nutzſcheiter, Eichen: 80,5 rm rund, 59,7 rm
geſpalten; Birken: 1 rm rund; Erlen: 5,4 rm rund.
Nummerverzeichniſſe hier ab 5. Mai koſtenlos erhältlich,
Re=
vierkarten gegen portofreie Einſendung von 50 Pfg. Das Holz
wird Freitag, 7. Mai, vorgezeigt. Zuſammenkunft ½9 Uhr an
Halteſtelle Faſanerie der elektriſchen Bahn, in deren unmittelbarer
Nähe das meiſte ſchwere Eichen= und Buchenſtammholz lagert.
Darmſtadt, den 29. April 1915.
Großh. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
(6864
Serſteigerungs=Lnzeige.
Freitag, den 7. Mai 1915, vormittags 9 Uhr,
verſteigere ich an Ort und Stelle, Moosbergſtraße 86, 1. Stock,
freiwillig die aus dem Nachlaſſe der verſtorbenen Fräulein
Agnes Katzenmeyer herrührenden Gegenſtände gegen Barzahlung
für beſtimmt:
a) Speiſezimmer: 1 Büfett, 1 Kredenz, 1
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ziehtiſch, 8 Stühle, 1 Klubſofa, 1 Standuhr.
b) Schlafzimmer: 2vollſtändige Betten, 2
Nacht=
tiſchchen mit Marmor, 1 Waſchtoilette mit
Marmorplatte und Spiegel, 1 Spiegelſchrank,
1 Handtuchhalter, 2 Stühle.
c) Herrenzimmer: 1 Bücherſchrank, 1
Schreib=
tiſch, 1 Tiſch (eichen), 1 Schreibſeſſel, 1 Diwan.
d) Küche (pitch pine): 1 Küchenſchrank, 1
An=
richte mit Porzellangarnitur, 1 Tiſch, 2 Stühle.
Ferner: 1 Nähmaſchine, 1 Eisſchrank,
1 Truhe, 1 Küchenſchrank, 1 Gasherd, 1
Flur=
garderobe, 1 Lüſter, 1 Telephonapparat, ein
große Partie Kleider, Weißzeug, Porzellan,
und Küchengeſchirr, eine Partie Vorhänge,
Tep=
piche, Decken, ſilberne Löffel und Gabeln und
verſchiedene andere Gegenſtände.
Die Möbel ſind faſt neu und ſehr gut erhalten.
(6879gm
Darmſtadt, den 1. Mai 1915.
Thüre, Großh. Gerichtsvollzieher,
Bleichſtraße 9.
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 5. Mai d. Js., vorm. 11½ Uhr,
wird in der Faſelhofreite ein zur Zucht untauglich gewordener
Eber
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
(6855
Ober=Ramſtadt, 28. April 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
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44)
(Nachdruck verboten.)
Britta hatte im Atelier glückliche Stunden verlebt.
Zwiſchen den Bildern ihres Vaters und der Erinnerung
an das, was ihr der geſtrige Tag gebracht, wußte ihr Herz
die Fülle des Erlebten kaum zu faſſen.
Später folgte ihr Frau Clandine. Britta ſah ſie
kommen und eilte ihr entgegen.
Innig umſchlungen betraten die beiden Damen das
Atelier. Und hier oben hielten ſie eine Feierſtunde zum
Gedenken des Mannes, der einſt in dieſem Raume
ver=
geblich ruhige Schaffensſtunden geſucht hatte.
Aufmerkſam betrachteten die beiden Damen jedes der
Bilder, die ſo wenig Anklang beim Publikum gefunden
hatten. Und doch übten ſie einen wehmütigen Zauber auf
den Beſchaurr aus.
Vielleicht hatte der Maler nur nicht das rechte
Publi=
kum gefunden, vielleicht waren dieſe Landſchaften doch
wertvoller, als man glaubte. Niemals hatte Heinz Loſſen
den Verſuch gemacht, ſich und ſeine Bilder zur Geltung
zu bringen.
Dieſer Gedanke ſtieg jetzt in Frau Claudine auf und,
Brittas Arm umfaſſend, ſagte ſie mit aufleuchtendem
Blick:
Kind — ich werde die Bilder Deines Vaters in dem
Kunſtſalon von Friedberg ausſtellen. Er iſt ein feiner
Kenner und Kritiker. Er ſoll ſein Urteil abgeben über
Deines Vaters Werke. Wer weiß, ob ſie die rechte Wür=
bigung geſunden haben. und ſpricht ſch Friebeng
da=
für aus, dann veranlaſſen wir ſpäter eine Ausſtellung bei
Schulte in Berlin.
Britta hörte mit ſtrahlenden Augen zu; ſie atmete tief
und ſchwer. Dann ſagte ſie zagend, aus einer unklaren
Erinnerung heraus:
Wie war es doch? Einmal hatte Vater eines ſeiner
Bilder zur großen Kunſtausſtellung geſchickt. Es war
nicht angenommen worden. Aber einer der Herren von
der Jury ſchrieb perſönlich an Vater!
Sie ſetzte ſich auf den Divan und verſank in
Nach=
denken. Nach einer Weile hob ſie den Kopf und ſagte
halb=
laut:
Der Herr ſchrieb: „Daß Ihr Bild von der Jury
zu=
rückgewieſen wurde, tut mir perſönlich ſehr leid. Ich habe
vergeblich verſucht, meine Kollegen zu überzeugen, daß
über Ihrem „Herbſtmorgen im Harz” ein Hauch von
großer künſtleriſcher Eigenart und ein Stimmungszauber
liegt, der dem feinfühligen Beſchauer Tränen der (
Weh=
mut erpreſſen kann” — ſo ungefähr ſchrieb dieſer Herr
damals — ich glaube, ich beſitze dieſen Brief noch. Mein
Vater gab zwar nichts auf die Verheißung des großen
Mannes, aber er bewahrte das Schreiben doch auf.
Frau Claudinens Augen blitzten entſchloſſen.
Den Brief mußt Du mir geben, Kind. Vielleicht
wenden wir uns an dieſen Herrn. Ach, Britta — wenn
ich es erleben würde, daß Dein Vater als wahrhafter
Künſtler anerkannt wird! Das ſollte mir wie eine
Er=
löſung von aller Schuld ſein!
Britta umfaßte ſie innig.
Warum guätſt. Du Dich noch immer mit dieſen
Schuldgefühl, liebe, teure Mutter? Biſt Du je ſchuldig
geweſen, ſo haſt Du ſchwer gebüßt, und mein Vater hat
Dir längſt vergeben.
Aber ich vergebe es mir nie, mein geliebtes Kind.
Jedenfalls will ich alles tun, was in meiner Macht ſteht,
um Deines Vaters Bilder die Geltung zu verſchaffen, die
ſie verdienen!
Sie ſaßen eng umſchlungen nebeneinander und
be=
rieten eifrig, was ſie tun wollten. Feuer und Flamme
waren ſie; eine begeiſterte ſich am Eifer der anderen, und
dabei war ihnen, als belebten ſich die Bilder ringsum,
als ſinke ein Schleier von ihren Augen, der ihnen die
wahre Schönheit dieſer wehmütigen Landſchaften bisher
verborgen hatte.
Gemeinſam gingen ſie dann den Berg hinab.
Bei Tiſche debattierten die beiden Damen noch eifrig
über dieſen neuen Plan. Dann ſchrieb Frau Claudine
gleich an den Kunſtkritiker Friedberg und bat ihn, in einer
künſtleriſchen Angelegenheit um ſeinen Beſuch.
Später ſagte Frau Claudine:
Kind, Du könnteſt mir eine Menge Beſorgungen
ab=
nehmen, ich kann heute nicht ausgehen. Wir haben ja
alles ſchon beſprochen. Für meine Armen brauchſt Du in
den betreffenden Geſchäften nur alles zu beſtellen:
Woll=
waren, Schuhe, Mützen, Schürtzen und Tücher. Auch das
Spielzeug für die Kinder und die Leckereien kannſt Du
ausſuchen. Und weil es diesmal ein beſonders freudiges
Feſt für mich wird, darfſt Du den ausgeſetzten Etat um
die Hälfte überſchreiten.
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O fein, fein! Das ſoll eine Luſt werden! Furchtbar
gern tue ich das! Gelt, die Mädelchen bekommen
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pen und die Knaben Pferde und Soldaten und Kanonen?
Ach, wie ich mich darauf freue — gleich mache ich mich
auf den Weg.
Tue das, Herzenskind. Und wenn Du zur Teeſtunde
nicht pünktlich da ſein kannſt, ſchadet es nichts.
Friſch und elaſtiſch ſchritt Britta die Steinbrechtallee
am Flußufer entlang. Der Schnee knirſchte unter ihren
feſten Stiefelchen, und die froſtklare Winterluft rötete ihre
Wangen.
Bald war ſie im Mittelpunkte des Geſchäftsviertels.
Hier lagen die großen Geſchäfte ſo dicht beieinander, daß
ſie nur kurze Wege von einem zum anderen hatte. Sie
erledigte ihre Kommiſſionen ſehr ſchnell. Am längſten
hielt ſie ſich im Spielwarenlager auf. Da wählte ſie mit
Bedacht, und die Freude an dieſen Einkäufen ſtrahlte ihr
aus den Augen.
Es war inzwiſchen dunkel geworden; auf den Straßen
und in den Schaufenſtern der Geſchäfte flammten die
Lich=
ter auf. An einer Straßenecke begegneten ihr einige
Offiziere, unter ihnen Hauptmann Görgen und Theo
Frenſen. Sie grüßten alle ſehr höflich.
Sie iſt doch das reizendſte Geſchöpf, das ich je geſehen
habe, ſagte Görger halblaut zu Theo.
Dieſer zuckte die Achſeln. Langweiliger
Gouvernan=
tentyp, meinte er läſſig.
Das klingt ein wenig nach dem Fuchs und den
Trau=
ben, lachte Görger.
Theo zündete ſich eine Zigarette an=
Licherlich u wem ich nur wollel Ich habe aber
keine Luſt, da anzubandeln.
Britta war weiter gegangen, um den letzten Teil ihrer
Kommiſſionen — Einkauf von Süßigkeiten — zu
er=
ledigen.
In dem Augenblick, als ſie aus dem Laden auf die
Straße trat, ging Herbert Frenſen vorüber. Die jungen
Leute ſahen ſich mit ſo freudiger Ueberraſchung an, daß
ihnen, als ſie ſich deſſen bewußt wurden, das Blut in die
Wangen ſtieg.
Herbert zog den Hut und ergriff die kleine
Mädchen=
hand, die ſich ihm ein wenig zagend darbot.
Mein gnädiges Fräulein — das nenne ich Glück!
Dieſer Tag ſcheint unter einem mir günſtigen Zeichen zu
ſtehen, ſagte er lebhafter, als es ſonſt ſeine Art war, und
ſeine Augen ſtrahlten geradezu übermütig.
Britta hatte ſich ſchnell gefaßt.
Ich bin erſtaunt, Sie um dieſe Zeit hier zu ſehen,
Herr Doktor.
Unangenehm erſtaunt? fragte er lachend.
Wenn es ſo wäre, müßte ich doch aus Höflichkeit
verneinen, ſcherzte ſie.
Gut pariert! Alſo Ihrer Anſicht nach gehöre ich
jetzt in mein Laboratorium?
Jedenfalls hätte ich Sie dort vermutet.
Heute iſt aber ein Feſttag für mich, und da habe ich
mir einige Stunden früher Urlaub gegeben. Ich bin heute
zum Vorſteher des Laboratoriums avanciert. Und da mit
dieſem Avancement eine weſentliche Erhöhung meines
Einkommens verbunden iſt, ſehen Sie mich in
Kröſus=
laune!
Sie reichte ihm impulſip die Hand. Ihre Augen
hat=
ten einander nicht losgelaſſen.
Dann gratuliere ich herzlich!
Er zog ihre Hand ſchnell an die Lippen.
Das nehme ich dankend an. Ich nehme es als gute
Vorbedeutung, daß — gerade Sie mir den erſten
Glück=
wunſch bringen.
Britta zog, von ſeinem Blick beunruhigt, ſchnell ihre
Hand aus der ſeinen.
Laſſen Sie ſich nicht aufhalten, Herr Doktor, ich muß
mich auch beeilen, heim zu kommen.
Darf ich Sie nicht ein wenig begleiten?
Sie ſah ihn unſchlüſſig an. aber ſeine Augen baten ſo
dringend, daß ſie ihn nicht abzuweiſen vermochte.
Und ſo blieb er an ihrer Seite.
Zuerſt wechſelten ſie nur wenige belangloſe Worte.
Ihre Herzen aber wollten nichts von dieſen Nichtigkeiten
wiſſen und, ohne daß es ihnen bewußt wurde, verſanken
ſie beide in Stillſchweigen — aber ihre Seelen ſprachen
miteinander.
Erſt als ſie aus den belebten Straßen über die Brücke
gingen und die lange Steinbrechtallee ſtill und
menſchen=
leer vor ihnen lag, erwachten ſie beide aus dieſem
Schweigen.
(Fortſetzung folgt.)
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Untersee
Boote
Terpedos
Seeilen
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Tauchboote.
Unterwasserboote.
Unter- und Auftauchen.
Fahrt unter Wasser.
Die Lufterneuerung.
Gesunkene Unterseeboote.
Deren Rettung.
Sehrohre (Periskope).
Unterseeboot in Längs-
und Querschnitt.
Taktik der Unterseeboote.
Unterseeboots-Parade.
Die Waffen des Bootes:
Deckgeschütz u. Torpedo.
2. Abschnitt:
Torpedo im Längsschnitt.
Torpedo-Ausstoß-Rohre.
Verschießen des Torpedo.
Torpedoschutznetze
zur Abwehr des Torpedo.
Der Lauf unter Wasser.
Unterwasser-Explosionen.
Automatische Netzscheren
zum Zerschneiden der
Schutznetze.
Einrichtungen des Tief-
und Gradlaufes.
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Taktik des Torpedobootes.
Der Nachtüberfall.
Torpedoboots-Manöver.
Angriff einer
Torpedoboot-Flotille.
3. Abschnitt:
Seemine im Querschnitt.
Stoß- und
Beobachtungs-
minen.
Verankern der Minen auf
dem Meeresgrunde durch
Minenleger.
Zündmechanismus der
Minen.
Auffischen feindl. Minen
durch Minensucher,
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