Darmstädter Tagblatt 1915


, Montag, den 10. Mai.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 9. Mai. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei der Fortſetzung unſerer Angriffeauf Ypern
warfen wir den Gegner aus ſeiner ſtark befeſtigten Stel=
lung
zwiſchen Steenſtraate=Fortnin=Wieltje und Gheln=
velt
=Ypern und nahmen die Orte Frezenberg und Ver=
loren
=Hoek und ſetzten uns dadurch in den Beſitz
wichtiger, die Umgegend Yperns im Oſten beherr=
ſchender
Höhenzüge. An 100 Engländer, darunter
16 Offiziere, wurden bisher gefangen genommen.
Franzöſiſche Angriffe weſtlich von Lievin,
nordöſtlich der Lorettohöhe, ſcheiterten unter ſtarken
Verluſten für den Feind. Bei La=Baſſée und bei Vitry
(öſtlich Arras) wurde ein feindliches Flugzeug von uns
zur Landung gezwungen.
Ein unter Benutzung von Nebelbomben unternomme=
ner
franzöſiſcher Teilangriff weſtlich Perthes wurde
mit Handgranaten abgewieſen.
In den Argonnen, zwiſchen Maas und Moſel,
ſowie in den Vogeſen verlief der Tag ohne beſondere
Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
In Liban haben wir große Lager von Kriegs=
vorräten
beſchlagnahmt.
Vor ſtarken Kräften aller Waffen, die der Gegner bei
Mitau geſammelt hat, wichen unſere gegen dieſe Stadt
vorgeſchobenen Abteilungen langſam aus.
Nordöſtlich von Kowno wurde nach Bernichtung
eines ruſſiſchen Bataillons die Bahn Wilna-Szawle
gründlich zerſtört. Am Niemen bei Sreduzki grif=
fen
wir die zerſprengten Reſte von vier ruſſi=
ſchen
Bataillonen, die wahrſcheinlich zu den am 6.
und 7. Mai bei Roſſieny geſchlagenen Truppen gehören,
auf.
Ein ruſſiſcher Angriff gegen unſere Stellung an der
Pilica wurde unter großen Verluſten für den Feind
abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Verfolgung des geſchlagenen Feindes über=
ſchritten
die Truppen des Generals Mackenſen
nach Kampf den Wislok zwiſchen Besko (öſtlich Rymanow)
und Frysztak. Unter dem Druck der öſtlich und nördlich
Tarnow kämpfenden Verbündeten wich der Feind auf
Mielec und über die Weichſel zurück.
An der wankenden ruſſiſchen Karpathen=
front
warfen andere deutſche Truppen den Feind aus
ſeiner Stellung an der Bahn Mezoelaborecz-Sanok.
Die Beute an Geſchützen und Gefangenen
vergrößert ſich noch fortgeſetzt.
Oberſte Heeresleitung.
1:
* (Ctr. Bln.) Aus dem Kriegspreſſequar=
tier
wird dem Berl. Lokalanz. berichtet: Die von Gor=
lice
ausgehende Vorrückung der verbündeten weſtgalizi=
ſchen
Armee, die der 3. ruſſiſchen Armee unter Radto
Dimitriew mit mehr als vier Korps gegenüberſtand,
ſtürmt noch immer unaufhaltſam vorwärts. Die bereits
gemachte Beute iſt ungeheuer. An der Wisloka
wurde der Wagen park der 8. ruſſiſchen Armec,
etwa 30 000 Fuhrwerke unter Feuer genommen.
Es entſtand eine furchtbare Verwirrung. Ein Teil des
Trains geriet in den Fluß, der Reſt wurde gefangen.
Dukla wurde vor dem Einzug der Verbündeten von den
Ruſſen geräumt, die jedoch im Nordoſten der Stadt auf
der nach Przemysl führenden Straße von unſerer Ka=
vallerie
eingeholt und geſchlagen wurden. Nach kurzem,
aber blutigem Kampf ſetzte unſere Kavallerie ſoſort ihren
Weg fort. In Dulla fanden die verbündeten. Armeen
ſechs Rieſenmagazine mit den Brotvor=
räten
der Armee vor. In Jaslo herrſchte während
des Anrückens unſerer Armee unbeſchreibliche Pamik.
Radko Dimitriew war mit ſeinem Stabe bereits am Mon=
tag
auf Automobilen nach Rzeſzow entflohen, aber alle
Vorräte und das wertvolle Kriegsmaterial des
Armeeoberkommandos Telegraphen= und
Telephonapparate, Automobile, Flugzeuge mußte zu=
rückbleiben
. Im Hotel, wo Dimitriew und ſeine Offiziere
gewohnt hatten, fand man ungezählte perſönliche Ge=
brauchsgegenſtände
, Uniformen und wichtige Schriftſtücke,
da die Ruſſen kaum Zeit gehabt hatten, das Nötigſte zu=
ſammenzuraffen
. Im Bahnhof von Jaslo wurden zwei
Züge des ruſſiſchen Roten Kreuzes und 10 Waggons
Liebesgaben erbeutet, die am 5. Mai dort eingetrof=
fen
waren. Auch ein Viehdepot der Ruſſen mit 2800
Stück Rindvieh wurde erbeutet, ferner das Hauptſpital
der Armee mit Aerzten, Pflegern, Train und vielen Ver=
wundeten
, ſowie auf allen Bahnhöfen reiches Eiſenbahn=
material
. Dem ungeheuer ſchnellen Vormarſch der Ver=

bündeteen iſt es zu danken, daß die Ruſſen nirgends Zeit
hatten, wie ſonſt, Greueltaten und Brandſtiſtung zu ver=
üben
.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 9. Mai. Das Große
Hauptquartier gab geſtern bekannt: An der Dar=
danellenfront
verſuchte der Feind, um in ſeinen
amtlichen Berichten melden zu können, daß er erfolgreich
vorgeht, Angriffe bei Ari Burnu und Sedd=
ül
=Bahr unter dem Schutz ſeiner Schiffe. Er wurde
aber jedesmal unter ſchweren Verluſten für ihn bis an
ſeine Stellungen am Ufer zurückgeworfen. Vor=
geſtern
nacht drang ein Teil der Truppen unſeres linken
Flügels bei Ari Burnn in die feindlichen Verſchanzungen
ein und erbeutete eine Menge Schanzmaterial. Sie nah=
men
die Lebensmitteldepots und Ausſchiffungsſtaffeln des
Feindes dabei unter Feuer. Wir haben die Gewißheit,
daß der Feind Dum=Dum=Geſchoſſe verwen=
det
und abſichtlich das Feuer ſeiner Geſchütze auf unſere
Verwundeten=Sammelplätze richtet.
An der kaukaſiſchen Front iſt die allgemeine Lage
unverändert. Feindliche Angriffe in der Gegend von
Olty wurden unter ſchweren Verluſten für den Feind ab=
gewieſen
. Die Lage entwickelt ſich günſtig für uns.
In der Provinz Aſerbeidſchan machten unſere
Truppen in der Gegend von Dilman am 29. April und
1. Mai, ſowie an den folgenden Tagen kurze Angriffe.
Sie griffen die Ruſſen überraſchend an und brachten
ihnen bedeutende Verluſte bei Unſere Truppen=
abteilungen
operieren weiter erfolgreich. An den übrigen
Teilen der Front hat ſich nichts Wichtiges ereignet.
* Konſtantinopel, 9 Mai. Das Große
Hauptquartier teilt mit: Die feindliche Flotte
macht angenblicklich keinen Verſuch gegen die
Meerenge. Der Feind, welcher ſich in der Umgegend
don Sedd=ul=Bahr befindet, verſuchte auch geſtern
mit großen Verſtärkungen ſeine Angriffe zu wiederholen,
welche bis jetzt erfolglos geblieben waren. Die Schlacht
dauerte bis Mitternacht. Der Feind wurde von neuem
in die Landungszone zurückgeworfen, nachdem er ſchwere
Verluſte erlitten hatte. Auf den anderen Kriegsſchau=
plätzen
hat ſich nichts von Bedeutung ereignet.

Die Verſenkung der Luſitania‟.

* Neu=York, 8. Mai. (Ctr. Bln.) Die Neu= Yor=
ker
Blätter melden, daß die deutſche Botſchaft in
Waſhington erklärt habe, daß Deutſchland kei=
nerlei
Verantwortung für die Folgen des Unter=
ganges
der Luſitania übernehme. Dieſe Erklärung gelte
für die ganze Dauer des Krieges. Die Botſchaft hofft, daß
der Luſitania=Vorfall den Amerikanern klar mache,
wie gefährlich es ſei, ſich in das Kriegsgebiet zu be=
geben
. (Frkf. Ztg.)
* London, 8. Mai. Die Cunard=Linie macht
bekannt, daß die Paſſagiere auf der Luſitania ſich
aus folgenden Nationalitäten zuſammenſetzen: 1. Klaſſe:
179 Engländer, 106 Amerikaner, 3 Griechen, 1 Mexikaner,
1 Schweizer, 1 Schwede 2. Klaſſe: 521 Engländer, 65
Amerikaner, 3 Ruſſen, 1 Belgier, 3 Holländer, 5 Franzoſen,
1 Italiener, 2 unbekannter Nationalität. 3. Klaſſe: 256
Engländer, 59 Ruſſen, 17 Amerikaner 21 Perſer, 3 Grie=
chen
, 1 Finne, 4 Skandinavier und 1 Merikaner.
* Amſterdam, 9. Mai. Reuter berichtet aus Lon=
don
: Nach Mitteilungvon Geretteten der Lu=
ſitania
war ſtille, ruhige See und ein ſonniger Nach=
mittag
, als das Schiff torpediert wurde. Die meiſten Rei=
ſenden
hatten gerade gefrühſtückt und ſtanden auf Deck, um
nach der iriſchen Küſte auszuſehen, als plötzlich ein weißer
Streifen geſehen wurde, der durch das blaue Waſſer ſich
dem Schiffe näherte. Plötzlich gab es einen ſchrecklichen
Krach, das ganze Schiff bebte vom Vorder= bis zum Hin=
terſteven
und es begann zu drehen in der Hoffnung, daß
es die Küſte erreichen würde. Da traf ein zweites
Torpedo das Schiff. Das Schiff ſchlug raſch nach der
Seite und ſank in 20 bis 25 Minuten nach der erſten Ex=
ploſion
. Infolge des Ueberlegens des Schiffes war es
nicht möglich, die Boote auf der Backbordſeite niederzu=
laſſen
. Einige Seeleute ſahen während eines kurzen
Augenblicks das Unterſeeboot. Dieſes tauchte jedoch ſchnell
und erſchien nicht wieder Alle Geretteten bezeugen, daß
die Reiſenden und die Mannſchaften ſich beim Einladen
der Boote außerordentlich ruhig verhielten. Frauen und
Kinder wurden zuerſt in die Boote gebracht. Als das
große Dampfſchiff jedoch ſank, wurden fünf Boote in
einen Wirbel gezogen. Als das Schiff zu ver=
ſchwinden
begann, ſprangen Hunderte von Perſonen in die
See, aber auch dieſe wurden nach unten gezogen. Vielen
jedoch glückte es, ſich an ein Stück Wrackholz feſtzuklam=
mern
. Einige entgingen auf wunderbare Weiſe dem Tode.
Sie wurden nämlich in die Boote gezogen, nachdem ſie
drei Stunden mit einem Schwimmgürtel im Waſſer ge=
legen
hatten.
*Einer der Stewards der Luſitania erzählte, daß die
Reiſenden unter angenehmem Geplander beim Frühſtück
ſaßen, als plötzlich die heftige Exploſion erfolgte. Man
wußte nicht, was geſchehen war, und die Paſſagiere ſtürm=
ten
fort, um zu hören, daß zwei Torpedos auf das Schiff
abgeſchoſſen ſeien. Kapitän Turner und alle Offiziere
verſuchten die erſchreckten Paſſagiere zu beruhigen, aber
die Verſuche mißglückten. Das Waſſer ſtrömte in das
Schiff ein, das innerhalb einer Viertelſtunde ſank. Die
Reiſenden dachten allein daran, das Leben zu reiten. Es
wurde Befehl gegeben, Boote niederzulaſſen, aber dabei
gerieten die Taue in Verwirrung und andere Taue riſſen.

Eines der Boote fiel in das Waſſer. Im ganzen wurden
zehn Boote herabgelaſſen. Viele Reiſende, die nicht in
die Boote gelangen konnten, hatten ſich Rettungsgürtel
angelegt und waren ins Waſſer geſprungen, wo ſie zum
Teil durch die Boote aufgefiſcht werden konnten. Die zehn
Boote retteten im ganzen 500 Reiſende. Im Augenblick
der größten Gefahr hat die Luſitania noch Notſignale
mittels drahtloſer Telegraphie abgegeben.
* Berlin, 9. Mai. Wie wir von zuſtändiger Seite
erfahren, befanden ſich an Bord der Luſitania‟5400
Kiſten Munition. Bei weitem der größte Teil der
Ladung beſtand aus Kriegskonterbande.
* London, 9. Mai. Meldung des Reuterſchen Bu=
reaus
: Die wegen des Untergangs der Luſitanig erregte
Menge hat in Liverpool eine Reihe deutſcher
Läden geplündert. Die Polizei hat 20 Verhaftun=
gen
vorgenommen. Die Menge verſuchte, die Gefangenen
zu befreien, und die Polizei war gezwungen, von ihren
Knütteln Gebrauch zu machen.

Der Seekrieg.

* Berlin, 9. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Aus
zuverläſſiger Quelle wird bekannt, daß außer den bisher
als verloren gemeldeten engliſchen Unterſeeboo=
ten
auch die Boote E 11 und E 2 im Verlaufe des
Krieges untergegangen ſind. Die Zahl der engli=
ſchen
Unterſeeboote, deren Verluſt nunmehr. einwandfrei
feſtſteht, erhöht ſich dadurch auf zehn. Außerdem hören
wir von unterrichteter Seite, daß Ende des vorigen Jah=
res
der franzöſiſche Panzerkreuzer Montcalm wahr=
ſcheinlich
infolge Strandung, verloren gegangen iſt.
* London, 8. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Ein deutſches Unterſeeboot hat an
der Küſte von Northumberland den britiſchen Dampfer
Donttorpediert. Die Beſatzung wurde gerettet.
* London, 9. Mai. Daily Chronicle meldet aus
Grimsby, daß der Fiſchdampfer Don am Donnerstag
in der Nordſee durch eine Mine zerſtört worden ſei.
* London. 9. Mai. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Admiralität meldet: Deutſche Unter=
ſeeboote
verſenkten in der, Woche, die am 5. Mai
endigte fünf britiſche Handelsdampfer von zuſammen
11000 Tonnen, und 16 Fiſcherfahrzeuge von 3000 Tonnen.
Die Ankünfte und Abfahrten aus den britiſchen Häfen
während der Woche beliefen ſich auf 1604.
* Hull, 9 Mai. Der Dampfer Truro iſt
heute mittag durch ein deutſches Unterſeeboot an der Küſte
Schottlands torpediert worden. Die ganze Beſatzung
iſt in Roſyth gelandet worden.

Die Haſtung Mtaliens.

* Lugano, 8. Mai. Der Zuſtrom der Deut=
ſchen
aus Italien dauert fort. Die italieniſchen Be=
hörden
machen den Flüchtigen keinerlei Schwierigkeiten.
Sie wollen weder Päſſe ſehen, noch forſchen ſie nach Gold.
Ein Leitartikel des klerikalen Oſſervatore drückt die Hoff=
nung
aus, daß die in der Regierung ſitzenden Männer der
italieniſchen Nation die Schrecken und den Jammer des
Krieges erſparen möchten.
* Rom. 8. Mai. (Ctr. Frkft.) Die ſozialiſtiſche
Kammerfraktion iſt auf Montag zur Beratung der
Interventionsfrage einberufen worden.
* Baſel, 8. Mai. Dem Schweizer Landesdienſt zu=
folge
iſt der italieniſche Milit ärattache Major
Repele nach Petersburg abgereiſt, um ſich als offi=
zieller
Vertreter Italiens ins ruſſiſche Große Hauptquar=
tier
zu begeben. Bäher hatte Iiallen als Dreibundmacht
keinen Offizier zur ruſſiſchen Feldarmee entſandt.
In der Oſtſchweiz beſchäftigte italieniſche Ar=
beiter
wurden telegraphiſch unter die Waffen gerufen.
Auf der Gotthardlinie wurden wegen des Andranges
heimreiſender Deutſcher die Schnellzüge doppelt
geführt und Extrazüge eingelegt.
* Rom, 9. Maj. Giolitti, der heute früh hier
eingetroffen iſt. wurden ebenſo wie bei ſeiner Abfahrt in
Turin auch hier von den Interventioniſten feindſelige
Demonſtrationen bereitet.
* Rom, 9. Mai. Meldung der Agenzia Stefani: Der
Miniſterpräſident und Miniſter des Innern Salandra
hat an alle Präſekten folgendes Telegramm gerichtet: Da
von Kundgebungen gegen fremde Staatsangehörige,
die ſich in Italien aufhalten, und Verſuchen zur Beſchädi=
gung
ihrer Wohnungen oder Geſchäftsſchilder geſprochen
worden iſt, fordere ich die Präfekten und die ihnen unter=
ſtellten
Behörden der öffentlichen Sicherheit auf, ſtrengſte
Ueberwachung auszuüben und jede Beſchädigung von
Perſonen und Eigentum zu verbindern. Die erſte Pflicht
eines ziviliſierten Volkes muß es ſein ſich unter allen Um=
ſtänden
von Akten von Gewalttätigkeit oder auch Miß=
achtung
gegen irgend jemand fernzuhalten. Wollen Sie
bitte dieſe Inſtrüktionen allgemein veröffentlichen und
über eine ſtrenge Durchführung wachen.
* Konſtantinopel, 3. Moi. Der italieniſche
Botſchafter hatte heute Unterredungen mit dem
Großweſir und dem Miniſter des Aeußern Talgat Bei,

Engliſche Schlachtſchiffe vernichten
ſich gegenſeitig.

Mai. Vor einigen Wochen brachte
* Berlin, S
eine große Anzahl von Meldungen aus Norwegen über=

[ ][  ][ ]

einſtimmend die Nachricht, daß in der Nähe von Ber=
gen
an der norwegiſchen Küſte in der Nacht vom 7. zum
8. April eine heftige Seeſchlacht zwiſchen eng=
liſchen
und deutſchen Schiffen ſtattgefunden
habe. Auch aus der See kommende Schiffe berichteten,
daß ſie ein Geſchwader von Kriegsſchiffen geſehen hätten
und in der fraglichen Nacht Geſchützfeuer und Scheinwer=
ferleuchten
beobachtet hätten. Dieſe Nachrichten erſchienen
damals unglaubwürdig. Erſt jetzt iſt in das Dunkel,
das bisher über dieſem Seegefecht lag, Licht gekom=
men
. Ein an den gefangenen Kommandanten des eng=
liſchen
Unterſeebootes A E2, das in den Dardanellen
vernichtet wurde, gerichteter, vom 11. April datierter Brief,
der in unſere Hände fiel, ſagt über dieſe Nordſeeſchlacht,
die in der Woche vorher ſtattgefunden haben ſoll fol=
gendes
: Superb geſunken, Warrior ſin=
kend
, ohne daß die deutſche Marine Verluſte hatte. Am
Freitag, den 9. April, iſt ſchwerbeſchädigt eine
Anzahl Kreuzer eingelaufen. Der Lion
iſt fürchterlich zugerichtet. Der offizielle Bericht
verſchweigt alles, was ſehr unrecht iſt. Uebereinſtim=
mend
hiermit beſagten zuverläſſige Nachrachten von neu=
traler
Seite, die bald nach der Schlacht bekannt wurden,
daß eine Reihe ſchwerer und leichter havarierter
großer und kleiner Kriegsſchiffe in die
engliſchen Häfen eingelaufen waren, um
ihre damals noch auf unerklärliche Weiſe erlittenen Be=
ſchädigungen
auszubeſſern. Insbeſondere lief in den Tyne
eine Anzahl beſchädigter Schiffe ein. In Firth of Forth
wurde ein am Backbordbug beſchädigter Kreuzer einge=
ſchleppt
. In die Themſe fuhr ein Linienſchiff mit ſchwerer
Steuerbordſchlagſeite ein. In Dover lag ein Groß=
kampfſchiff
mit ſtarker Backbordſchlagſeite,
bei dem die obere Hälfte des hinteren Schornſteins fehlte.
Aus welchem Grunde die norwegiſche Zenſur
damals alle Erörterungen und Telegramme über die
Schlacht, die ja in ihren Einzelheiten von mehreren Stel=
len
wahrgenommen worden war, unterdrücken mußte,
iſt jetzt erklärlich. Erklärlich iſt auch der Eifer, womit die
britiſche Admiralität in Abrede ſtellte, daß eine Seeſchlacht
zwiſchen der deutſchen und engliſchen Flotte ſtattgefunden
habe.
Sie hatte recht mit dieſer Bekanntmachung. Die
deutſche Flotte hatte an dieſer Schlacht
keinen Anteil. Da neutrale Schiffe nicht in Frage
kommen, kann es ſich nur um einen Kampfbritiſcher
Geſchwader handeln, die ſich im Dunkel des
Nacht nicht erkannten.

Ermäßigung der Mehlpreiſe.

* Berlin, 8. Mai. Die Kriegsgetreide=
geſellſchaft
ermäßigt ab 15. Mai die Mehl=
preiſe
durchſchnittlich um 37,50 Mark per Tonne, und
zwar für Roggenmehl um 25 Mark pro Tonne und für
Weizenmehl um 50 Mark pro Tonne. Die Ermäßigung
des Preiſes für Weizenmehl iſt größer, um auch der min=
derbemittelten
Bevölkerung das verhältnismäßig reichlich
vorhandene Weizenmehl zu verbilligen. Demgemäß be=
tragen
demnächſt die Preiſe der Kriegsgetreidegeſellſchaft
für Roggenmehl 32,50 bis 35,50 Mark, für Weizenmehl
35,75 bis 38,75 Mark pro Doppelzentner.

Der arme Zar.

* Petersburg, 8. Mai. In einem an den Gene=
raliſſimus
Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch
gerichteten Erlaß ſagt der Zar, der Generaliſſimus habe
die Wünſche der Altvorderen verwirklicht, Rotrußland
erobert und ſetzte die Befreiung des noch unter fremdem
Joche ſchmachtenden Rußland erfolgreich fort. Der Zar
erklärt, dieſe Tat werde für immer eines der bedeutungs=
vollſten
Blätter der Geſchichte Rußlands bleiben. Ueber
den perſönlichen Eindruck von ſeiner Reiſe in dem erober=
ten
Lande äußerte der Zar, daß Ordnung herrſche und der
Großfürſt der Ordnung und Verwaltung des Landes
Sorgfalt angedeihen laſſe. Der Zar dankt dem Gené=
raliſſimus
und verleiht ihm den Säbel des heiligen Georg
mit Diamanten und der Inſchrift Für die Befrei=
ung
Galiziens. Ein ähnlicher Erlaß erging an den
Oberbefehlshaber an der Südweſtfront, General Iwanow,
dem der Alexander Newsky=Orden mit Diamanten ver=
liehen
wird.

Der japaniſch=chineſiſche Konflikr.

* London, 8. Mai. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Tokio: Der Panzerkreuzer Ikoma iſt
unter dem Kommando des Admirals Komaya von Kure
abgefahren. Der Panzerkreuzer Kurama der Kreu=
zer
Chikuma und 14 Zerſtörer haben ebenfalls Befehl
erhalten, nach verſchiedenen unbekannten Beſtimmungs=
orten
abzugehen. Die meiſten Schiffe des zweiten Ge=
ſchwaders
haben um 10 Uhr morgens Saſelo verlaſſen.
* London, 9. Mai. Die Times meldet aus Tokio
vom 6. ds. Mts.: Die Entſcheidung der Regierung wurde
erſt nach Verhandlungen erreicht, die länger dauerten,
als die vor Ausbruch des Krieges gegen Rußland. Mar=
quis
Matſulato ſtellte viele Fragen über die finanzielle
Leiſtungsfähigkeit der Nation. Fürſt Yamagata ſchien
mit dem Charakter der Verhandlungen und mit den mit
dieſen betrauten Perſonen unzufrieden zu ſein. Es be=
ſteht
kein Zweifel, daß das Volk dem Krieg günſtig
geſännt iſt und ſich durch eine Einmiſchung von außen
her nicht zurückſchrecken laſſen will. Der einzige
Staatsmann, der gegen die Pläne der Regierung iſt, iſt
der Führer der Kokumintopartei, Junkai.
* London 9. Mai. Die Times erfährt aus maß=
gebender
japaniſcher Quelle, daß Japan in ſeiner letzten
Note China angeboten habe, alle Fragen der Gruppe 5
mit Ausnahme der Fukien betreffenden aus den gegen=
wärtigen
Verhandlungen zurückzuziehen und dieſe
für ſpätere Verhandlungen zurückzuſtellen.
* London, 9. Mai. (W. T. B. Nichtamtlich.) Mel=
dung
des Reuterſchen Bureaus: Die japaniſche
Botſchaft hat ein amtliches Telegramm aus Tokio er=
halten
, nach welchem China Japans letzte For=
derungen
angenommen hat.

Darmſtadt, 10. Mai.
* Kammermuſikabend. Am Samstag abend fand
im vollbeſetzten Saale des Hotels Zur Traube unter
dem Protektorat der Großherzogin zum Beſten der Blin=
denfürſorge
ein Kammermuſikabend unter gütiger
Mitwirkung von Frau Lilli Wolfskehl, Herrn Hoſ=
konzertmeiſter
A. Schiering und Herrn Hofmuſiker
Hugo Andreae ſtatt, der von einem vollen künſtleriſchen
Erfolge gekrönt war. In den drei zum Vortrag ge=
langten
Kammermuſikſtücken, nämlich Trio in D-dur
op. 70 Nr. 1 von Beethoven, Sonate in B-dur Nr. 15
für Klavier und Violine von Mozart und. Trio
Op. 99 von Schubert betätigten die Mitwirkenden
ein ſo hervorragendes Können, ſichere Stilbeherrſch=
ung
und eine ſolche gediegene Vornehmheit ihrer Kunſt,
daß es eine Freude und ein Genuß war, ihrem Spiele
zuzuhören. Kam in dem muſtergültig abgetönten Zu=
ſammenſpiel
der tiefe muſikaliſche Gehalt des Beet=
hovenſchen
Geiſtertrios zu erſchöpfender Wiedergabe,
ſo zeichnete ſich die durch Frau Wolfskehl und
Herrn Schiering geſpielte Mozartſche Sonate durch
Grazie und Eleganz und Leichtflüſſigkeit des Vor=
trags
aus. Den Höhepunkt des Abends bezeichnete
aber das große, harmoniſch abgeklärte und melodien=
durchtränkte
Schubertſche Trio, eine Perle der Kammer=
muſikliteratur
, deſſen Reichtum an muſikaliſchen Formen
und Gedanken und charakteriſtiſche Schönheiten den
Zuhörern durch die techniſch überlegene und intelligente,
echt künſtleriſch empfundene Ausführung in einer höchſten
Anforderungen entſprechenden WWeiſe übermittelt wurden.
Der Großherzog wohnte dem Konzert bei.
C. Todesfall. Am Sonntag früh ſtarb an den
Folgen eines Schlaganfalls Herr Ehrendomkapitular,
Geiſtlicher Rat und Dekan Dr. Friedrich Elz, Pfarrer
der St. Ludwigsgemeinde Darmſtadt, deren Seelſorger er
ſeit dem 19. November 1891 geweſen war. In Alzey am
30. März 1848 geboren, trat der Verewigte nach Vol=
lendung
ſeiner Studien am Mainzer Gymnaſium in das
deutſche Kolleg zu Rom ein und wurde daſelbſt im
Jahre 1873 zum Prieſter geweiht, worauf er als Kaplan
und Pfarrverwalter in Mainz, Gießen und Diernheim
tätig war. In Darmſtadt erwarb er ſich ein beſonders
Verdienſt durch die Neueinrichtung der katholiſchen
Militärgemeinde, deren Seelſorger er zugleich war, ferner
durch die Erbauung der St. Eliſabethenkirche und die
Förderung der Kapellenbauten in Groß=Gerau, Kelſter=
bach
, Eberſtadt und Pfungſtadt. Ein ſchöner Erfolg war
ihm durch die gelungene Renovierung der St. Ludwigs=
kirche
beſchieden und die Seelſorge im Provinzialarreſt=
hauſe
, welcher er ſo manche Stunde widmete, war ihm
Herzensſache. R. i. p.

Vermiſchtes.

Die dem Allgemeinen Deutſchen Ge=
noſſenſchaftsverbande
angehörigen Ge=
noſſenſchaften
haben bei der Kriegsanleihe ihre
große wirtſchaftliche Bedeutung gezeigt. Nach den bis=
herigen
Ermittelungen dürften die Geſamtzeichnungen auf
Kriegsanleihe aus genoſſenſchaftlichen Kreiſen auf
mehr als 530 Millionen Mark zu beziffern ſein. Davon
entfallen 265 Millionen Mark auf die Genoſſenſchaften des
Allgemeinen Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes. Bei der
erſten Kriegsanleihe waren von den Genoſſenſchaften etwa
110 Millionen Mark übernommen, der Anteil der Ge=
noſſenſchaften
des Allgemeinen Deutſchen Genoſſenſchafts=
verbandes
belief ſich auf rund 80 Millionen Mark. Die
zum Jahrbuch des Allgemeinen Verbandes für 1913 be=
richtenden
1508 Genoſſenſchaften des Allgemeinen Deutſchen
Genoſſenſchaftsverbandes haben 1036 640 Mitglieder. Sie
arbeiten mit einem eigenen Vermögen von 384 Millionen
Mark und mit fremden Kapitalien in Höhe von 1434 Mil=
lionen
Mark. Ihre geſchäftlichen Leiſtungen laſſen ſich auf
17½ Milliarden Mark beziffern. Aus den für 1914 vorlie=
genden
Geſchäftsberichten ergibt ſich, daß die Genoſſen
ſchaften trotz aller wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ihre
Aufgaben haben erfüllen können und daneben noch verhält=
nismäßig
recht günſtige Abſchlüſſe erzielten. Als ein er=
freuliches
Moment darf ſchon jetzt hervorgehoben werden
daß die Genoſſenſchaften überall beſtrebt ſind, die Reſerven
zu ſtärken und beſondere Kriegsreſerven zu bilden, ob=
gleich
man nicht glaubt, daß ſich aus den wirtſchaftlichen
Begleiterſcheinungen des Krieges größere Verluſte für die
Genoſſenſchaften ergeben werden. Der Engere Ausſchuß
des Allgemeinen Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes hat
kürzlich in Berlin ſeine Frühjahrsſitzung abgehalten. Nach
einer eingehenden Darſtellung des Anwalts über die ge=
ſchäftliche
Lage der Genoſſenſchaften hat der Engere Aus=
ſchuß
folgenden Beſchluß gefaßt: Der Engere Ausſchuß
ſtellt auf Grund des vom Anwalte erſtatteten Berichtes
mit Genugtuung feſt, daß ſich die Genoſſenſchaften des
Allgemeinen Verbandes der durch den Krieg geſchaffenen
ſchweren Lage nach jeder Richtung hin gewachſen gezeigt
und die ihnen damit geſtellte Aufgabe beſtens gelöſt haben.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 215 ent=
hält
: Generalkommando des Garde=Reſervekorps.
Infanterie uſw.: Stab der 10. Erſatz=Diviſion.
Garde: 1., 2. und 4. Garde=Regiment z. F.; 1. Garde= Re=
ſerve
=Regiment; Garde=Füſilier=Regiment; Garde=Jäger=
und Garde=Reſerve=Schützen=Bataillon. Lehr=Infanterie=
Regiment. Grenadier=, bezw. Infanterie= bezw. Füſilier=
Regimenter Nr. 2, 3, 6, 14, 16, 20, 21, 25, 26, 29, 31, 32, 33,
34, 35, 36, 37, 38, 39, 42, 45, 59, 60, 61, 66, 67, 68, 70, 72,
84, 86, 87, 89, 97, 98, 99, 109, 110, 112, 128, 132, 137, 138,
141 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Hoebel), 142, 145, 146, 147,
148, 149, 151, 152, 153, 159, 163, 166, 167, 168, 173, 174, 175.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 3, 5, 6, 7, 10, 11,
16, 18, 21, 25, 27, 29, 30, 31, 34, 35, 37 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Leimbach=Zerener), 39, 56, 57, 61, 69, 73, 74, 77, 78, 83, 86,
87, 88, 98, 110, 130, 201, 206, 209, 213, 218, 220, 222, 224,
225, 226, 228, 231, 233, 234, 240, 252, 253, 258, 260, 264,
265, 266. Erſatz=Infanterie=Regimenter Hoebel, Königs=
berg
II und Leimbach=Zerener. Landwehr=Infanterie= Re=
gimenter
Nr. 4, 9, 10 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 9 der Divi=
ſion
v. Menges), 13, 23, 24, 25, 29, 30, 31, 37, 39, 48, 51, 55
(ſ. Reſ.=Jäger=Bataillon Nr. 9), 81, 84, 87, 99. Landwehr=
Erſatz=Regimenter Nr. 1 und 3 ſowie ſolche Nr. 4, 5, 8 und
9 der Diviſion v. Menges. Ueberplanmäßiges Landwehr=
Infanterie=Bataillon Nr. 1 des IV. Armeekorps. Brigade=
Erſatz=Bataillone: 1. und 2. Nr. 5, Nr. 8, 12, 16, 18, 24, 26,
32, 34, 39, 40, 49. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 10 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 5 d. Diviſion v. Menges)
25 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 1), 29, 30, 41 (letztere drei
ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 4 der Diviſion v. Menges), 42
(ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 8 der Diviſion v. Menges) und
43 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 3). Landſturm=Bataillone
Aachen, II Eſſen, Gumbinnen, II Münſter, Solingen.
Jäger=Bataillone Nr. 3, 4, 6, 7, 10, 14; Reſerve=Jäger=

Bataillone Nr. 1, 2, 3, 9, 11, 24. Maſchinengewehr= Abtei=
lung
Nr. 2; Reſerve=Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilung
Nr. 8; Feld=Maſchinengewehr=Züge Nr. 24 (ſ. Reſ.=Inf.=
Regt. Nr. 87) und Nr. 75 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 222).
Kavallerie: Stab der 2. Kavallerie=Diviſion; Garde=
Küraſſiere; Garde=Huſaren; Küraſſiere Nr. 1; Dragoner
Nr. 2, 12, 18, 24; Huſaren Nr. 12, 13; Ulanen Nr. 4; Jäger
zu Pferde Nr. 4, 6; 1. Landſturm=Eskadron des XIV. Ar=
meekorps
; Reſerve=Kavallerie=Abteilung Nr. 78. Feld=
artillerie
: 5. Garde=Regiment; 1. Garde=Reſerve= Regi=
ment
; Regimenter Nr. 3, 5, 18, 23, 34, 41, 42, 45, 50, 51,
52, 59, 60, 80; Reſerve=Regimenter Nr. 9, 57, 59. Fuß=
artillerie
: 2. Garde=Reſerve=Regiment; Regimenter
Nr. 5 (ſ. Mun.=Kol.=Abt. des XX. Armeekorps), 6, 7,; Re=
ſerve
=Regimenter Nr. 1, 2, 7, 11, 13; Batterie Meißner
(ſ. Reſ.=Fußart.=Regt. Nr. 1). Pioniere: Regimenter
Nr. 18, 30; Bataillone II. Nr. 1, II. Nr. 11, I. Nr. 21,
I. Nr. 26, II. Nr. 27; Reſerve=Bataillon Nr. 32. Ver=
kehrstruppen
: Militär=Eiſenbahn=Direktion Nr. 1;
Eiſenbahn=Betriebsamt Buſigny; Eiſenbahn= Baukompag=
nie
Nr. 25 Reſerve=Eiſenbahn=Baukompagnie Nr. 19;
Feſtungs=Eiſenbahn=Baukompagnie Nr. 5. Fernſprech= Ab=
teilung
des VIII. Reſervekorps. Feldfliegertruppe.
Munitionskolonnen=Abteilung des XX. Ar=
meekorps
. Sanitäts=Formationen: Sanitäts=
Kompagnie Nr. 2 des II. ſowie Nr. 1 und 3 des VIIz. Ars
meekorps; Reſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr. 8 des VIII.
und Nr. 10 des X. Armeekorps. Reſerve=Sanitäts= Kom=
pagnie
Nr. 12 des VIII., Nr. 2 des XII. und Nr. 45 des
XXIII. Reſervekorps. Reſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr.
12 (ohne nähere Angabe). Feldlazarett Nr. 10 des I. und
Nr. 8 des VIII. Armeekorps. Reſerve=Feldlazarekt Nr. 45
des X. Reſervekorps, Nr. 6 des XII. und Nr. 5 des XIX.
Armeekorps: Kriegslazarett=Abteilung Nr. 130. Kranken=
transport
=Abteilung der 6. Armee. Freiwillige Kranken=
pflege
. Train: Train=Abteilung Nr. 5; Diviſions=
Brückentrain Nr. 2 des I. Armeekorps. Fuhrpark=Kolonne
Nr. 19 der I. Armee. Feldbäckerei=Kolonne Nr. 2 des
I. Armeekorps. Bewachungs=Kommandos der
Gefangenenlager Nieder=Zwehren und Ohrdruf. Weiter=
ſind
erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 142 und die
Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 172.

Briefkaſten.

Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
W. C. in Sandbach i. O. Z. 23 bedeutet zeitig untaug=
lich
wegen eines Augenfehlers.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Bei Nerven= und
Kopfſchmerzen
haben ſich Togal=Tabletten hervor=
ragend
bewährt. Aerztlich glänzend
begutachtet.
In allen Apotheken erhältlich. Beſt. Acid. acet.
salic. Chinin. Mg. Li.
(I.7265
die Leute ziehen
Der Mai ist gekommen aus und müſſen
ihre Wohnungen rein machen. Nichts iſt dafür beſſer,
praktiſcher und billiger, wie Luhns Waſch=Extrakt;
(IX, 7299
damit geht’s flott voran.

Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.

Neue Muſik. Die hervorragende Bedeutung des
Grammophons für die Pflege vornehmer Heimkunſt iſt
allgemein bekannt. Eine bei ſorgfältiger Auswahl des
Beſten ſtetig ſich erweiternde Plattenliteratur ſorgt für
Vermittlung des Neuen und Aktuellen in beſter Auf=,
machung; ſie berückſichtigt in gleicher Weiſe bevorzugte
Kunſt wie bevorzugte Künſtler. Die eben erſchienenen
Neuheiten des Grammophon=Spezialhauſes
K. Jäger Darmſtadt, Georgenſtraße 11, beweiſen dies
von neuem. Unter den Stars findet man als eine der
beſten Liedinterpretinnen der Gegenwart Julia Culp=
Ihre erleſene Art, dem ſeeliſchen Gehalte eines klingen=
den
Gedichts beizukommen, es als Dramolett zu ent=
wickeln
, zum Lebensgeſchehnis werden zu laſſen, kommt
in der Wiedergabe von Brahms erſtem Sang: Muß es=
eine
Trennung geben nachhaltig zum Bewußtſein. Die
ſchwermütigen beiden Weiſen Solvegs (Peer Gynt) in
Griegs Vertonung findet durch Fräulein Käthe Herwig
von der Königlichen Oper ſtimmungsreiche Auslegung,
Paul Knüpfer, der unübertreffliche Baß des Berliner
Opernhauſes, bringt ſich in einer ſeiner Glanzrollen, als
Figaro in Mozarts Meiſteroper, mit den eſprit= und
humorvollen Arien Dort vergiß und Will der Her
Graf zur Geltung. Dem Künſtlerbunde Jadlowker=
Knüpfer verdanken wir das mit leidenſchaftlichem Affelt
unter Entfaltung herrlichſten Stimmglanzes eeſungene
Duett: Das teure Vaterland zu retten aus der Stum=
men
von Portici‟. Eine der ergreifendſten Gaben bildet
Hauptmanns Dichtung O mein Vaterland in Ludwig
Wüllners packendem Vortrag, der die heilige Not der
Gegenwart, die aus ihr geborene helle Begeiſterung und
unerſchütterliche Siegesgewißheit in leuchtenden Farben=
ſchildert
.

Familiennachrichten.

Kameradſchaftlicher
Kriegerverein Darmſtadt.
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
(7315
unſer langjähriges Mitglied
Herrn Georg Möſer
Landwirt
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Montag, den 10. Mai,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus, Arheilger=
ſtraße
19, aus ſtatt.
Wir bitten dem dahingeſchiedenen Kameraden
durch zahlreiche Beteiligung die letzte Ehre er=
weiſe
zu wollen.
Sammlung 2¾ Uhr am Sterbehaus.
Der Vorſtand.

[ ][  ][ ]

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied
zu Süchteln im Rheinland unſer lieber, guter
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel (7312
Buchhändler
Rudolf Vogelsberger
Unteroffizier der 1. Komp. Landſt.-Bat.
Erbach.
In tiefer Trauer:
Familien Vogelsberger u. Aungeſſer.
Darmſtadt, 8. Mai 1915.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Der Tag der Beiſetzung wird noch bekannt
gegeben.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft nach langem,
ſchwerem Leiden unſere liebe Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
(7314
Frau
Johanna von Gordon.
Darmſtadt, den 9. Mai 1915.
Rudolf von Gordon, Hauptmann,
z. Zt. Erſ.=Füſ.=Reg. 35 Branden=
burg
a. d. H.
Fanny Nagel, geb. von Gordon.
Marie von Gordon, Oberin.
Oscar von Gordon, Fregattenkapitän
Wilhelmshaven.
Alexandra von Gordon, geb. Büttel,
Charlottenburg.
Dr. Nagel, Landgerichtsdirektor.
Elsbeth von Gordon, geb. Gipperich
und 8 Enkel.
Einſegnung: Dienstag, den 11. Mai 1915,
nachmittags 3 Uhr, im Sterbebaus.
Beerdigung daran anſchließend vom Portale
des Friedhofs Niederramſtädterſtraße aus.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der
Verſtorbenen.

Tageskalender.

Montag, 10. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9¾ Uhr
(außer Abonnement): Als ich noch im Flügelkleide‟.
Regimentsabend der Vereinigung früherer Leibgar=
diſten
um 8½ Uhr in der Stadt Koburg.
Konzert um 8 Uhr im Perkeo.

Verſteigerungskalender.

Dienstag, 11 Mai.
Futter=Verſteigerung um 3½ Uhr von der ſtädti=
ſchen
Pallaswieſe (Zuſammenkunft am Wieſenwärter=
haus
).
Moos= und Nadelſtreu=Verſteigerung um
10 Uhr im Rathaus zu Pfungſtadt.

Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Frei=
tag
von 91 Uhr und nachmittags von 35 Uhr,
Samstag von 91 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Einquartierung.

Eine Vergütung für geleiſtete Quartiere, ſowie für Verpflegung
einquartierter Mannſchaften kann ſpäter nur dann gewährt werden,
wenn die Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mann=
ſchaft
dem ſtädtiſchen Einquartierungsausſchuß, Stadthaus, Zimmer
Nr. 23, zur Anerkennung vorgelegt werden.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Ab=
gabe
der Quartierſcheine auf vorbezeichnetem Amtszimmer
gebeteu.
(6662a
Darmſtadt, den 23. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs.

Die Vorſchriften für Bäcker und Händler, einſchließlich Kolo=
nial
= und Spezereiwarenhändler, vom 5. März beſtimmen u. a., daß
am 1., 10. und 20. eines jeden Monats der Beſtand, Zugang und
Abgang von Mehl, ſowie am Schluß eines jeden Monats die Menge
des von auswärts bezogenen Brotes uſw. der Geſchäftsſtelle des
Ausſchuſſes zur Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs ( Stadt=
haus
) mitzuteilen ſind. Die hierzu nötigen Meldekarten ſind bei den
Polizeirevieren zu holen. Dieſe Meldungen ſind bis jetzt ſehr
unregelmäßig eingegangen. Es wird deshalb nochmals auf die Vor=
ſchriften
hingewieſen, beſonders darauf, daß die nächſte Meldung
für den 1. ds. Mts. erfolgen muß. Gegen Säumige wird in der
Folge unnachſichtlich mit Strafe vorgegangen werden. Die Poli=
zeibeamten
ſind, angewieſen, Verſtöße gegen die Vorſchriften an=
zuzeigen
.
(7297a
Darmſtadt, den 28. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Erhebung der Vorräte von Getreide u. Mehl.

Am 9. Mai d. Js. werden auf Anordnung des Bundesrats
die Vorräte an Getreide und Mehl neu aufgenommen. Die Auf=
nahme
, die in dem Stadtbezirk durch die Polizeibeamten vorgenom=
men
wird, erſtreckt ſich auf die landwirtſchaftlichen und diejenigen
Unternehmen, die ſolche Vorräte aus Anlaß ihres Handels
oder Gewerbebetriebs in Gewahrſam haben.
Zur wahrheitsgemäßen Anzeige der vorhandenen Vorräte ſind
die Betriebsinhaber oder deren Vertreter verpflichtet.
Die Aufnahme erſtreckt ſich auf folgende Vorräte:
a) Weizen, Roggen, allein oder gemiſcht, auch ungedroſchen;
b) Gerſte (Brau= und Futtergerſte, ausſchließlich Malz), Hafer,
Mengkorn aus Gerſte und Hafer, Miſchfrucht, d. h. Gerſte
und Hafer mit Hülſenfrüchten gemiſcht, auch ungedroſchen;
c) Weizenmehl, Roggenmehl, Hafermehl, Gerſtenmehl oder
Gemiſche, in denen dieſe Mehle enthalten ſind, einſchließlich
des zur menſchlichen Ernährung dienenden Schrotes und
Schrotmehls.
Bei Unternehmern landwirtſchaftlicher Betriebe, deren Vor=
räte
lediglich aus Mehl in einer Menge von weniger als 25kg im
ganzen beſtehen, beſchränkt ſich die Anzeigepflicht auf die Verſicherung,
daß die Vorräte nicht größer ſind.
Wer vorſätzlich oder fahrläſſig die Anzeige nicht, oder unrichtig
und unvollſtändig erſtattet, kann mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. beſtraft werden. Auch können
Vorräte, die verſchwiegen wurden, im Urteil für den Staat verfallen
erklärt werden. Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erſtattung der An=
zeige
Vorräte an, die er bei früheren Vorratsaufnahmen verſchwiegen
hat, ſo bleibt er von den durch das Verſchweigen verwirkten Strafen
und Nachteilen frei.
Darmſtadt, am 8. Mai 1915.
(7271gom
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Blumenpflege in Arbeiter=Lamilien.
Die Abgabe der Pflanzen in Gruppen von je 3 Stück für
30 Pfg. findet am
Mittwoch, den 12. Mai ds. Js., vormittags
von 8 Uhr an
in der Knaben=Arbeitsanſtalt ſtatt. Keder Abnehmer hat nur auf
(7295
eine Gruppe Anſpruch.

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höchſten Preiſe. Poſtk. gen. (7303a
H. Wischniack, Neugaſſe 1.

Zwangsverſteigerung.

Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Ein=
tragung
des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Schuh=
machermeiſters
Martin Röder und Ehefrau Marie geb. Becker als
Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft imſGundbuch eingetragen
waren, ſollen
Montag, den 17. Mai 1915, nachmittags 4 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, neues Gerichtsgebäude, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsverſteigerung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Auguſt 1914 in das Grund=
buch
eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs=
vermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäte=
ſtens
im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbei=
zuführen
, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1914.
(4820a
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke.
Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk II) Band VIII, Blatt 584:
Ord.=
Betrag der
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Dauterem tar dis Ketermatlonskiicne.
Haupt-Versammlung
Dienstag, 18. Mai, nachmittags 5½ Uhr
im Gemeindehaus, Kiesstrasse 17.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorstandes.
2. Rechnungsablage und Entlastung des Schatzmeisters.
3. Neuwahl des Vorstandes.
(7304
4. Beratung und Beschlussfassung über die vorliegenden
Der Vorstand: Velte.
Anträge.


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Graßh. Haſtheater.
Montag, den 10. Mai:
Außer Abonnement
Garniſons= und Volks= Wohl=
tätigkeits
=Vorſtellung für die
Penſionskaſſe d. Bühnenvereins
Als ich noch im Flügelkleide.
Ein fröhliches Spiel in 4 Aufzügen
von Albert Kehm u. M. Frehſee.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Iſolde Gutbier,
Vorſteherin eines
Jöchterheims . Fritzi Niedt
Mademoiſ. Faure,
Lehrerin
Marg. Schreber
Dr. Herm. Frank,
. Kt. Weſtermann
Lehrer .

Eliſab. Haaſe
Gertr. Kühl
Mary John=
ſon

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grafe

Wilh. Müller
Lulu Puppke
Charl. Hoyer=
hagen
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Jettch. Uenzen
Kath. Wachen=
dorf

Gretch. Wiehe
Selma Scholz

Käthe Gothe
Alice Hacker
§ Charlotte Pils
. Clement. Feiſtle
* Käthe Meißner
Hertha Hinken
Paula Manecke
§ Frieda Herbach
Irmgard Kauf=
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Alexand. Lauth
5 Alma Weber
Vera Schmidt T. Marie Schott

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Rittmeiſter Kühl. Johann. Heinz
Paul
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§ Kurt Ehrle

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I. Rang 2.15 , II. Rang 1.15 ,
I. Galerie 55 , II. Galerie 45 .
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im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende 9¾ Uhr.
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Dienstag, 11. Mai: 157. Ab.=
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Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 12. Mai: 158. Ab.=
Vorſtell. C 39. Wagner=Zyklus.
Vierte Vorſtellung. 2. Gaſtſpiel
Gertr. Geyersbach. Tann=
häuſer
. Eliſabeth: Gertrud
Geyersbach. Gewöhnl. Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 13. Mai: Keine
Vorſtellung.

Perkeo-Saal
Alexanderstr. 14.
Spezialitäten-u. Possen-Theater
Monat Mai (6892a
der grosse Spielplan der
Veroni-Sänger.

Setee

Weiblich

Jg. Frau ſ. Laufſt. morg. 2—e
Std. Heinheimerſtr. 12, Stb. (*9514go

Aeltere, zuverläſſige Frau,
die Kochen, Einmachen, alle Haus=
arbeiten
übernimmt, ſucht Unter=
kunft
geg. gewiſſenhafte Tätigkeit.
in einem Herrſchaftshaus. Angeb.
erbitte: A., Soderſtr. 16, II. (*9337fom

Tücht. Bügſerinempf. ſich p. Tg. 1. 30.
Angeb. u. W 62 Geſchäftsſt. (7123a

Stellen

Weiblich

Aeltere (*202go
Pflegerin
ſofort geſucht. Perſönliche Vor=
ſtellung
erwünſcht. Anſtalt für
Epileptiſche, Nieder=Ramſtadt.

Ein durchaus tücht. Mädchen,
welch. koch. kann, zum 1. Juni bei
gutem Lohn geſucht. Zu erfragen
Luiſenſtraße 8 im Laden. (7003a

mit guten
Braves
dchen
Zeugniſſen
per 1. Juni, eventl. früher, geſucht.
Bismarckſtraße 5, I. (7148a

Ehrlich. kräft. Mädchen tagsüb.
geſucht. Pankratiusſtr. 30. (*9552go
Braves, jüng. Mädchen ſofort
geſucht. Roßdörferſtr. 40. (*9480so

Männlich

Für das Betriebsbüro einer
größeren Maſchinenfabrik
junger Munn
mit gut. Handſchrift, flotter Steno=
graph
und Maſchinenſchreiber zum
ſofortigen Eintritt geſucht. Angeb.
mit Zeugnisabſchriften u. Gehalts=
anſprüche
u. A 32 an die Geſchäfts=
ſtelle
ds. Bl.
(7300go

Ordentlich,
braver Hausburſche
(Radfahrer) per ſofort geſ. (*9557go
Roßdörferſtraße 26 im Laden.

Küfer
(e
nüchtern, zuverläſſig, durchaus
erfahren, in dauernde Stellung
geſucht. Carl Malzi, Schützen=
ſtraße
18.
(7296

Kellner, Köche, Hoteldiener,
Hausburſche, junge Burſchen,
Reſtaur.=Köchin geſucht. Adolf
Dingeldein, gewerbsmäßiger
Stellenvermittler, Eliſabethen=
ſtraße
5, II. Telephon 531. (*9561

Enchlige Schioher
geſucht. (7258go
Gebrüder Lutz, A.=G. Darmſtadt
Betrieb II, Weiterſtädterſtr. 81.

rühlige Speuter u.
Installatenre
Alex. Guntrum,
ſucht
Stiftſtraße 52.
7005a)

Austräger
ſtadtkundig und zuverläſſig
ſucht
(7270a
A. Bergstraesser's Hofbuchhandlung

Suche einen ſaub. jungen (7108a
Hausburschen
per ſofort. Metzgerei, Holzſtr. 10.

Mehrere Arbeiter
auch jüngere, bei gutem Lohn ſo=
fort
geſucht.
(6367a
Putzwollfabrik Bickenbach.

Zin fofenigen eneit
ſuchen jüngeren
Hausburschen
(Radfahrer) (7308
Gebr. Rothschild, Markt

ZeerZuer

Herrſchaftliche Villa
Villenkolonie Ludwigshöhe, Darm=
ſtädterſtraße
163, beſtehend aus
9 Zimmern, 2 Fremdenz., 2 Man=
ſardenzim
., Veranda u. Balkon,
Gas, elektr. Licht und Waſſer=
leitung
, Stallung, Remiſe, 2 kleine
Zimmer, in 5000 am großem Park,
auf längere Zeit zu vermieten od.
zu verkaufen. Näh. daſelbſt Darm=
ſtädterſtraße
157¾/10. (7042oms

Wienersstrasse 65
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ſofort zu vermieten. (6176t

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haus
zu vermieten.
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nung zu vermieten. (B6310oms

Soderſtraße 6½, III.
(Kapellplatz), gut möbliertes
Wohn= und Schlafzimmer zu
vermieten.
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m. Z. frei, od. W.= u. Schlafz. (7046a
Karlſtr. 41, I., hübſch möbl. Z.
mit Gas ſof. zu verm. (*9485sgo

Rückertſtr. 19 gut möbl. Zimm.
mit Gartenbenutzung. (6938a

Ludwigſtr. 10, II., hübſch möbl
Zimmer mit Penſ. ſofort. (6619f

Waldſtr. 23, 3. St. r., möbl.
Zim. mit ſep. Eing. per ſof. (6904a
Luiſenſtraße 6, III., gut möbl.=
Zimmer zu vermieten. (709a

Waldſtr. 33, 3. St. lts., möbl.
Zimmer. 15 Mark. (*9451som

Jackentleid, Frotis (chr. 40), bia
neu, bill. z. vk. Artillerieſtr. 4. (*9470sgo

Geſichts=
ausſchlag
,
Pickel, Miteſſer, Flechten uſw. ver=
ſchwinden
meiſt ſehr ſchnell, wenn.
man den Schaum von Zucker’s
Patent-Medizinal-Seife (in
drei Stärken, à 60 Pf., M. 1.,
u. M. 1.50) abends eintrocknen
läßt. Schaum erſt morgens ab=
waſchen
u. mit Zuckooh-Creme
(50 u. 75 Pf). nachſtreichen. Groß=
artige
Wirkung, von Tauſenden
beſtätigt. Bei Fr. Schaefer, A. Logel,
Ch. Schwinn. Drog., Georg Liebig
Nachf., Hoflieferanten, u. Gg. Frz.
(E,586
Frank, Parfümerie.