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178. Jahrgang
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Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 6. Juni. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Angriffe gegen unſere Stellung am Oſtabhang der
Lorettohöhe wurden unter ſchweren Verluſten für
den Feind abgeſchlagen. Nur um einige
vorſprin=
gende Grabenſtücke wird noch gekämpft. Die Reſte der
Zuckerfabrik bei Souchez ſind noch im Beſitz der
Fran=
zoſen.
Im Dorf Neuville gingen zwei Häuſergruppen
verloren.
Feindliche Minen= und Stollenſprengungen in der
Champagne blieben ohne jede Wirkung.
Wir belegten geſtern die Feſtung Calais und den
Flughafen Clément bei Luneville mit Bomben.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unſere Offenſive in Gegend Sawdyniky, der ſich
nördlich und ſüdlich ſtehende Truppen anſchloſſen, gewann
nach Oſten weiter Boden. Die Zahl der
Gefange=
nen erhöhte ſich auf 3650. Weiter ſüdlich Ugiany wurde
ein Angriff einer ruſſiſchen Diviſion abgewieſen.
Südlich des Njemen trieben deutſche Truppen feindliche
Abteilungen auf die Linie Sapiezyski-Wilski zurück.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Deutſche und öſterreichiſch=ungariſche Truppen haben
dſtlich Przemysl den Feind bis in die Gegend
nord=
weſtlich und ſüdweſtlich von Moszisko
zurückge=
worfen.
Die Armee des Generals v. Linſingen hat den
feindlichen Brückenkopf bei Zurawno geſtürmt
und iſt im Begriff, den Dnjeſtr=Uebergang bei
die=
ſem Orte zu erkämpfen. Auch weiter ſüdlich ſchreitet die
Verfolgung vorwärts; ſie brachte bislang 10 900
Ge=
fangene, 6 Geſchütze, 14 Maſchinengewehre.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 6. Juni. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die verbündeten Truppen kamen geſtern öſtlich
Perzemysl nahe an Mosziska heran und erſtürmten
Starzawa.
In Ruſſiſch=Polen iſt die Lage unverändert.
Die aus dem Raume von Stryj oſtwärts
verfol=
genden verbündeten Truppen eroberten den Dnjeſtr=
Brückenkopf Zürawno und ſchlugen den Feind
neuerdings nördlich Kalusz.
Am Pruth wird weiter gekämpft.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
* Im Tiroler und im Kärntner Grenzgebiete
beſchränkt ſich der Feind auf wirkungsloſes Artilleriefeuer.
Er meidet den näheren Vereich unſerer Stellungen. Im
Gebiet von Lavarone=Folgaria eröffneten nun unſererſeits
ſchwere Geſchütze das Feuer auf die feindlichen Grenzforts.
An der küſtenländiſchen Front beginnt der
Artilleriekampf heftiger zu werden. In den Gefechten am
Krn hatten die Italiener erhebliche Verluſte.
Am Südhange des Berges wurden 300 feindliche Leichen
gefunden. Auch ein Verſuch des Gegners, bei Sagrade
den Iſonzo zu überſchreiten, wurde blutig abgewieſen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Einnahme von Przemysl.
* München, 5. Juni. Anläßlich der Einnahme
von Przemysi haben der Deutſche Kaiſer und
Kaiſer Franz Joſef Glückwunſchtelegramme
an König Ludwig geſandt, in denen die Leiſtungen
der bayeriſchen Truppen bei der Einnahme hervorgehoben
werden. — Generalleutnant von Kneuſel erhielt den
Orden Pour le mérite und von Kaiſer Franz Joſef
den Orden der Eiſernen Krone Erſter Klaſſe mit der
Kriegsdekoration. König Ludwig hat den
General=
oberſten Mackenſen mit dem Großkreuz des Mar=
Joſefordens ausgezeichnet.
* Paris, 6. Juni. Der Fall von Przemysl
iſt in Paris ziemlich unerwartet gekommen. Die
Preſſe hatte bisher der Oeffentlichkeit den Ernſt der
ſtrate=
giſchen Lage der Ruſſen in Galizien verſchwiegen und
erklärt, daß eine neue ruſſiſche Gegenoffenſive bevorſtehe.
1 So ſehr auch die Preſſe die durch den ruſſiſchen
General=
ſtabsbericht bekannt gewordene Tatſache als
bedeutungs=
los hinzuſtellen bemüht iſt, geht doch aus den
Auslaſſun=
gen einiger Blätter hervor, daß der Fall von Przemysl
eine tiefgehende Erregung hervorgerufen hat.
In der Liberté erklärt Oberleutnant Rouſſet, der Fall von
Przemysl komne überraſchend. Ohne die genauen
Fol=
gen der Ereigniſſe mangels vorliegender Nachrichten
ab=
ſchätzen zu können, müſſe man doch eingeſtehen daß die
Lage äußerſt ernſt ſei. Man wäre in Frankreich
wirklich glücklich, zu erfahren daß durch die energiſche
kräftige Offenſive auf der Weſtfront den hart bedrängten
Ruſſen einige Erleichterung gebracht worden wäre.
Petit Pariſien bedauert, daß der ruſſiſche Erfolg bei
Sieniawa nicht die Folgen hatte, die man anfangs erhoffte,
ſo daß der Fall der Feſtung vermieden worden wäre. —
Der Matin ſtellt feſt, daß die Ruſſen einen großen Teil
der San=Linie bereits verloren hätten. Man müſſe
er=
warten, daß die Ruſſen vor Grodek längs des Dnjeſtr
eine neue Stellung beziehen werden, um Lemberg zu
decken. — Der Temps vermeidet es, die Lage zu erörtern,
doch verrät die Aeußerung, daß der Fall von Przemysl den
Deutſchen nicht geſtatten werde von der Oſtfront
Trup=
pen nach einem anderen Kampfſchauplatz abzuziehen, ſeine
ernſte Beſorgnis.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 5. Juni. Der Generalſtab
teilt mit: An der Dardanellemnfront und im
Ge=
biete von Sedd=ull=Bahr griff der Feind, unterſtützt
durch Verſtärkungen, die er in den letzten Tagen erhalten
hatte, ſeit geſtern naſchmittag heftig an. Er wurde durch
unſere Gegenangriffe zurückgeſſchlagen. Bis jetzt
haben wir fünf Maſchinengewehre erbeutet. Der Kampf
bauert heute ebenfalls ſehr günſtig für uns fort.
Küſten=
batterien auf der anatoliſchen Külſte beſchießen mit
Er=
folg, ſolbald der Augenblick ihnen günſtig iſt, die
angrei=
fenden Kollonnen, die Artillerie des Feindes, ebenſo wie
ſeine Schiffe, wenn ſie ſich zeigen. Eine Grangte traf
den „Bruſx”. Bei Ari Burnu keine bedrutenden
Aktio=
nen. Am 30. Maſi hat ein deutſches Unterſeeboot in der
Nacht ein feindliches Schiff in der Nähe der
Stra=
tos=Inſel, ſüdlich von Lemmos, torpediert und
ver=
ſenkt. Von welchem Typ das verſenkte Schiff war, konnte
nicht feſtgeſtellt werden. In der Nacht vom 3. auf den
4. Jnni ging ein franzöſiſcher Minenſucher
zwiſchen den Infeln Keuſten und Herkim vor Simyrna
Oberſte Heeresleitung, durch eine Exploſion unter. Seine Trümmer lung Englands ſei durch das Koalitionskabinett nicht
ge=
wurden an die Küſte von Smyrna geworfen.
Auf den übrigen Fronten hat ſich nichts von
Be=
deutung ereignet.
* Konſtantinopel, 6. Juni. Das
Haupt=
quartier teilt mit: An der Dardanellenfront
hat die ſehr heftige Schlacht im Abſchnitt von Sedd=ül=
Bahr, die am 4. Juni mittags mit einem feindlichen
An=
griff begonnen und ſich auf der ganzen Front entwickelt
hatte, nach faſt zweitägiger Dauer durch Gegenangriffe
unſeres rechten Flügels heute morgen zu einem vollen
Erfolg für uns geführt. Der Feind wurde in
Unordnung in ſeine früheren Stellungen
zurück=
getrieben, nachdem er ſehr ſchwere Verluſte
er=
litten hatte. Wir erbeuteten von geſtern bis heute morgen
17 Maſchinengewehre, eine große Menge von Waffgn und
Kriegsmaterial. Nachdem ein Verſuch des Feindes,
un=
ſeren linken Flügel anzugreifen, zurückgeſchlagen worden
war, warf er ſich mit aller Kraft auf unſeren rechten
Flü=
gel, mußte ſich aber vor unſeren Gegenangriffen heute
früh zurückziehen, außerſtande, ſeinen verzweifelten
Vor=
ſtoß fortzuſetzen. Bei Ari=Burnn unternahm der Feind
in der Nacht vom 5. zum 6. Juni einen verzweifelten
An=
griff gegen unſeren rechten Flügel, wobei er Handgranaten
gebrauchte. Der Angriff wurde gleichfalls mit Verluſten
für den Feind abgewieſen. An den anderen Fronten
nichts von Bedeutung.
* Paris, 6. Juni. Der Petit Pariſien meldet: Der
Marineminiſter hat beſchloſſen, das Oberkommando
über das franzöſiſche Geſchwaderan den
Dar=
danellen einem Vizeadmiral zu übertragen. Der neue
Beſehlshaber iſt Vizeadmiral Nieol, dem der bisherige
Befehlshaber, Kontreadmirall Guepratte, zur Unterſtützung
beigegeben wird.
Unſere U=Boote.
* Kriſtiania 5. Juni. Nach einem Telegramm
an die Reederei Wilhelmſen ſoll der Führer des deutſchen
Unterſeebootes, das den norwegiſchen Dampfer=
„Cubano” verſenkte gegenüber dem Kapitän erklärt
haben, daß der Dampfer ein engliſches Schiff ſei.
Die Beſatzung von 32 Mann erhielt Zeit, in die Boote zu
gehen. Sie brachte 22 Stunden im Sturm zu, ehe ſie auf
den Hebriden landete.
* Berlin, 5. Juni. Der Berliner Lokalanzeiger
meldet aus Konſtantinopel: Das deutſche
Unter=
ſeeboot, das vor den Dardanellen ſich der engliſchen Flotte
ſo fühlbar machte, iſt geſtern hier eingetroffen. Die
Begeiſterung unter der Bevölkerung iſt groß.
T.U. London, 6. Juni. Die Dampfer „Emany”
und „Strathban” ſind am 3. und 4. Juni in der Nordſee
torpediert und verſenkt worden. Die Beſatzung
wurde gerettet. Bei den Orkneh=Inſeln wurden drei
weitere Fiſchdampfer, ferner bei Loweeſt zwei Fiſcherboote
von deutſchen Unterſeebooten verſenkt.
Deutſche U=Boote am Suezkanal.
* Berlin, 5. Juni. Der Berliner Lokalanzeiger
meldet aus Kopenhagen: Nach Blättermeldungen aus
Kairo haben ſich deutſche Unterſeeboote bei
Port Said gezeigt.
Die Lage der Ruſſen.
* Bern, 5. Juni. Stegemann führt im Bund aus!
Bei der Wiedereroberung der Nordfront von
Premysl überrannten die Bayern, als die geborenen
Sturmtruppen, in unwiderſtehlichem Angriff die Werke,
die Zwiſchenwerke und drangen in die Stadt ein,
Prze=
mysl iſt gefallen, die feindliche Front an mehreren Punkten
durchbrochen. Die Vorgänge am Stryi ſind von großer
Bedeutung. Aſuch Linſingens Armee geht weiter vor.
Was von den Ruſſen nicht in den Dnjeſtr=Sümpfen liegt,
iſt zu beſchleunigtem Rückzuige über Rudki=Kamanovo
ge=
zwungen. Die Ruſſen haben bereits ihr
Verwaltungs=
zeutrum nach Brody verliegt. Ihr Optimismus betrog ſie
wieder einmal. Iin welchem Maße ſie jetzt noch
ofſenſip=
fähig ſind, und ob ſie immer noch hoffen, die
durchbroche=
nen Linien zu halten, oder gar eine neue Offenſive zu
entfalten, müſſen die Zeiten lehren. Schwer erſchüttert,
um mehr als 2½ Millionen Mann geſchwächt, arm an
Material, ohne die Möglichkeit, neue Streitkräfte
aſuszu=
bilden und zu gliedern, von Epidemſien heingeſucht,
be=
finden ſich die Ruſſen heute in einem Zuſtande der bei
weſteuropäiſchen Truppen zu vollem Bankerott geführt
haben würde. Unter ruſſiſchen Verhältniſſen iſt dieſer
Moment noch nicht erreicht, da die Unempfindlichkeit der
ruſſiſchen Truppen außerordentlich groß iſt.
Peſſimismus in England.
* London, 6. Juni. Der Herausgeber der Daily
News, Gardiner, ſchreibt: „Wir befinden uns vielleicht in
der kritiſchſten Phaſe, ſeit der Krieg begann. Der
Fall Przemysls iſt ein Beweis von unterſchätzter
Kraft=
reſerve, die es Deutſchland ermöglicht, nicht nur die
Welt in Schach zu halten, ſondern auch Schläge von
ſtau=
nenerregender Kraft zu verſetzen. Aber die
ein=
zige Gefahr liegt näher. Sie liegt zuhauſe. Die größte
Hoffnung der Deutſchen iſt, daß die Alliierten
mora=
liſch zuſammenbrechen. Es kann nicht geleugnet
werden, daß eine gewiſſe Berechtigung dafür
vorhanden iſt.” Gardiner hat einen ſehr ungünſtigen
Eindruck von der letzten Sitzung des Unterhaufes. Das
Parlament, ſagt er, könnte in Anarchie ausarten; die
Stel=
kräftigt worden. Ueberall, innerhalb und außerhalb des
Hauſes, frage man, ob die neue Regierung drei Monate
überdauern werde. Man erörtere den wahrſcheinlichen 3 us
ſammenbruch der Regierung wie eine mögliche
Mißernte, wenn ſie aber zuſammenbreche, was dann?
* Mancheſter, 6. Juni. Der Mancheſter Guardian
ſchreibt: Der Fall Przemysls iſt ſchon an ſich
be=
deutend, aber noch bedeutender iſt er als neuer Beweis
für die ſchwere ruſſiſche Niederlage in
Galizien.
Das am ſchlechteſten organiſierte Volk der Erde.
* Rotterdam, 5. Juni. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet aus London: Der Miniſter für
Kriegsmuni=
tion, Lloyd George, ſagte in ſeiner letzten Rede noch
über die allgemeine Wehrpflicht, daß er ſie keineswegs für
undemokratiſch halte Er erwähnte mit Anerkennung die
bisherigen Erfolge des Freiwilligenſyſtems und ſprach
die Anſicht aus, daß eine Dienſtpflicht auf induſtriellem
Gebiete noch einmal nötig werden könnte Die kurze
Er=
fahrung in ſeinem neuen Amte habe ihm gezeigt, daß
das Land nicht die Hälſte ſeiner induſtriellen
Leiſtungs=
fähigkeit anzuwenden brauche, um den Krieg zu gewinnen.
Das engliſche Volk ſei vor dem Kriege das am
ſchlech=
teſten organiſierte Volk der Erde geweſen.
Verluſte der feindlichen Handelsflotten
vom 18. Februar bis 18. Mai.
* Eine nach deutſchen Quellen aufgeſtellte Liſte über
die Verluſte der feindlichen Handelsmarine
an der engliſchen Küſte in der Zeit vom 18. Februar
bis 18. Mat 1915 umfaßt 111 Schiffe mit zuſammen
234239 Tonnen. Der Hauptanteil mit über 215 000
Tonnen entfällt auf engliſche Schiffe. Unſere
Unterſe=
hoote haben alſo in den drei Monaten ſeit dem
Inkraft=
treten der deutſchen Kriegsgebietserklärung gute Arbeit
geleiſtet. Der Geſamtverluſt der feindlichen
Handels=
marine ſeit Ausbruch des Krieges iſt natürlich viel größer.
Nach der am 4. Juni von uns veröffentlichten letzten
Liſte verlor allein die engliſche Handelsflotte ſeit
Kriegs=
beginn 239 Schiffe mit zuſammen 718943 Tonnen.
Die Kanonen und die Ladung der „Luſitania‟.
* London, 5. Juni „Daily News” melden aus
Waſhington: Der deutſche Botſchafter Graf Bernſtorff
hat dem Staatsſekretär Bryan vier eidliche
Aus=
ſagen deutſcher Reſerviſten überreicht, welche
die „Luſitanka” vor der Abreiſe beſuchten und die
verſteckten Geſchütze ſahen.
* Köln, 5. Juni. Die „Kölniſche Zeitung” bringt
folgendes Berliner Telegramm: Das hochangeſehene
amerikaniſche, Fachblatt „Le Journal of Commerce” vom
18. Mai veröffentlicht authentiſche Mitteilunge
über die Ladung der „Luſitania”, die ein
ſo vollkommene Rechtfertigung des deutſchen
Vorgehens darſtellen, daß damit jeder Streit erledigt
iſt. Dieſe Mitteilungen ſind der auf dem Zollamt
nieder=
gelegten Ladeliſte der „Luſitania” entnommen. Nach
dieſer Liſte hat die „Luſitania” für 200000 Dollars
Munition, für 112000 Dollars Kupfer, Meſſing und Eiſen
und für 67000 Dollars militäriſche Gegenſtände an Bord
gehabt. Wie die Zeitung feſtſtellt, ſpielt unter der Ladung
eine Hauptrolle Kupfer, Kupferdraht, Meſſingplatten und
andere Metalle, die, wie das Blatt ſagt, offenbar zur
Fabrikation von Munition beſtimmt waren.
Rumänien.
* (Ctr. Bln.) Aus Bukareſt berichtet das Berl.
Tagebl.: Die Nachricht von der Wiedereroberung
Przemysls, die im Laufe des Abends durch
Extra=
blätter hier bekannt wurde, hat in allen Kreiſen einen
bemerkenswerten Eindruck gemacht, wenngleich in den
letzten Tagen nur noch die ruſſophilen Blätter ſtrengſter
Ordnung den Zweifel an der bevorſtehenden
Wiedererobe=
rung der Feſtung in der Bevölkerung wach zu halten
ge=
ſucht hatten. Es läßt ſich feſtſtellen, daß der Eindruck
der Nachricht, namentlich in den maßgebenden Kreiſen,
ſehr groß war, was um ſo beachtenswerter iſt, da, wie
bereits geſagt wurde, die künftige Entwickelung der Dinge
ſehr wohl vom weiteren Verlauf der kriegeriſchen
Ope=
rationen, namentlich in Galizien, abhängt. Im Verein
mit der hier vielbemerkten erfolgreichen Tätigkeit der
deutſchen Unterſeeboote im Mittelmeer erſcheint die
Wie=
dererſtürmung Przemysls als eine Erleichterung der
Lage, vom Standpunkte der Zentralmächte aus geſprochen.
Auch die ganze rumäniſche Preſſe läßt, wenn auch
manch=
mal ſehr unfreiwillig, die große Bedeutung erkennen, die
der Wiedereroberung Przemysls zukommt. Es wird dem
Dreiverband nicht leichtfallen, in dieſer Atmoſphäre die
wieder unterbrochenen Verhandlungen neu und erfolgreich
aufzunehmen. Bemerkenswert iſt auch, daß jetzt die
Agi=
tation für die Wiedergewinnung
Beſſara=
biens in die volle Oeffentlichkeit tritt. Seara kündigt
heute an, daß eine beſſarabiſche Liga gegründet werden
ſoll, der Männer wie der ehemalige Miniſter Roſetti
an=
gehören und deren Präſidium Carp übernehmen ſoll. Das
deutſchfreundliche Organ Carps, die Moldova, erklärt
gleichfalls, der Augenblick ſei gekommen, an die
Befrei=
ung Beſſarabiens zu denken. Die Moldova ſagt
voraus, daß nun auch jene, die ſtets für Rußland waren,
in das andere Lager übertreten werden, und auch, wenn
man ſich vor Augen hält, daß das Bild der Lage je nach
dem Lauf der Kriegsereigniſſe faſt täglich wechſelt, darf
doch zuſammenfaſſend geſagt werden, daß der Eindruck,
den die neueſte Niederlage der Ruſſen hier gemacht hat,
bei weiterem günſtigen Verlauf der kriegeriſchen
Ope=
rationen ſehr wohl ein dauernder werden kann.
* Konſtantinopel, 5. Juni. Wie dem Blatte
Turan aus Sofia gemeldet wird, nimmt Rußland jetzt
Rumänien gegenüber ſeine Zuflucht zu
Drohun=
gen. Es ſtellt feindſelige Handlungen gegen den Hafen
von Konſtanza in Ausſicht, falls Rumänien nicht den
Durchgang ruſſiſcher Truppen geſtatte. In Sofia glaubt
man, daß Rumänien die Drohungen mit einer
allgemei=
nen Mobiliſierung beantworten werde. (2)
* Bukareſt, 5. Juni. (Ctr. Bln.) Die
rumäni=
ſchen Sozialiſten haben im ganzen Lande große
Agitationen gegen den Krieg und zur
Aufrechterhal=
tung der rumäniſchen Neutralität eingeleitet. Im
ganzen Lande werden Proteſtverſammlungen gegen den
Krieg abgehalten, die trotz des Terrorismus der
ruſſen=
freundlichen Kreiſe maſſenhaft beſucht werden. In einer
Verſammlung am Sonntag verurteilte der
Sozialiſten=
führer Dr. Rakawsky das Vorgehen Italiens in ſcharfen
Worten und forderte den Miniſterpräſidenten Bratianu
auf, alles dazu beizutragen, daß der Friede aufrecht
erhal=
ten werde.
Erbitterung über engliſche Lügenberichte
in Schweden.
Kopenhagen, 5. Juni. Berlingske Tidende
meldet aus Göteborg: Hier herrſcht eine derartige
Erbitterung über die merkwürdigen
entſtellen=
den Berichte des hieſigen engliſchen
Han=
delsattachés über die ſchwediſchen
Schiffahrtsver=
hältniſſe, daß ſich das engliſche Konſulat in Göteborg
an die Polizei mit der Bitte um Schutz für das Konſulat
und die Angeſtellten wenden mußte. Die Angelegenheit
erregte großes Aufſehen und gab Anlaß zu
Verhand=
lungen zwiſchen dem ſchwediſchen Miniſter des Aeußern
und dem engliſchen Geſandten in Stockholm. Die
Unter=
ſuchung iſt durch das Zivildepartement eingeleitet worden.
Das neue Garniſonlazarett in Darmſtadt.
K. Die fortſchreitende Entwickelung Darmſtadts und
das ſtete Wachstum ſeiner Garniſon wie die
Unvollkom=
menheit der ſeitherigen Einrichtung hat die ſeit Jahren
erkannte Notwendigkeit der Schaffung eines „neuen
Garniſonlazarettes” endlich zur Wirklichkeit werden laſſen.
In dem zwiſchen der Eſchollbrücker Straße und dem
charakteriſtiſchen Naturwunder Darmſtadts, der „Scheppen
Allee” gelegenen Akaziengarten, faſt inmitten der in den
letzten Jahren in großer Zahl errichteten neuen
Militär=
bauten aller Art iſt in der knappen Bauzeit von kaum
zwei Jahren ein unſerer Garniſonſtadt würdiges und da= Kopfſalat, Stück 5—6 P
bei von dem üblichen Kaſernenſtil abweichendes Laza= Rhabarber, ½ kg . 10 Pf.
rett errichtet, das ſowohl in ſeiner großzügigen
Geſamt=
anlage, wie in ſeiner muſtergültigen Inneneinrichtung
vorbildlich wirken dürfte
Vom Haupteingang in der Eſchollbrücker Straße
be=
tritt man zunächſt rechts das, wie alle übrigen Gebäude,
in ockerfarbigem Putz= und Kunſtſtein ausgeführte
Ver=
waltungsgebäude, in welchem ſich neben den
aus=
gedehnten luftigen und hellfreundlichen Bureauräumen,
Apotheke, ſowie die einfach, aber den notwendigen
Forderungen des Lebens entſprechend ausgeſtatteten
Wohnungen des Chefarztes, des wachhabenden Arztes,
der Schweſtern und des Oberinſpektors befinden. Ein
hübſcher Moſaikpflaſterweg bringt uns nach dem nördlich
gelegenen Krankenhausblock I, der die
chirur=
giſche Abteilung enthält. Wir finden hier die ſehr
praktiſch angeordneten großen Operationsſäle mit
Rönt=
genzimmer, Inſtrumentenzimmer, Warteräumen uſw. ſehr
vorteilhaft miteinander verbunden. In dem weſtlichen
Teil dieſes Blocks iſt eine beſondere Abteilung mit eigenem
Operationsſaal für die Frauen der Unteroffiziere
eingerichtet. Sehr ſtimmungsvoll ausgeſtattet iſt der im
Obergeſchoß befindliche große Betſaal mit Altar,
ſowie der ſüdweſtlich liegende Tageraum mit Balkon
in den hübſchen, ſchattigen Garten hineinragend. Die
Krankenzimmer wirken hier, wie in all den übrigen
Bau=
ten, trotz ihrer Einfachheit freundlich vornehm und für das
Auge abwechſelungsreich und wohltuend. Nach Weſten
zu gelangen wir dann in das aus drei Abteilungen mit
ſe einem beſonderen Eingang beſtehende Haus für an=
ſteckende Krankheiten mit anſchließendem
Pavil=
lon für Geſchlechtskranke.
Ein nett mit prächtigen Vaſm gezierter
Verbindungs=
weg bringt uns hierauf nach dem großen
Kranken=
hausblock II, der hauptſächlich für die Heilung
in=
nerer Krankheiten beſtimmt iſt und deſſen innere
Ausſtattung für jede erſte Anſtalt als Muſter dienen kann.
Man ſieht hier vor allem die mit den modernſten
tech=
niſchen Neuerungen ausgeſtattete medico=
mecha=
niſche Abteilung, Lichtbäder aller Art, Heißluft=
und Dampfbade=Anlage, eine zahnärztliche Station mit
voller Ausſtattung, Zellen für Geiſteskranke und
geräu=
mige herrliche Liegehallen, die mit den Tageräumen direkt
in Verbindung ſtehen. Nach Oſten zu ſchließt ſich an
die=
ſen wirkungsvollen Bau die für die Aufnahme und
Aus=
bildung von etwa 80 Stanitätsmannſchaften
eingerichtete Sanitätskaſerne im rechten Winkel
mit hellen freundlichen Räumen aller Art an und ſind
hier auch Wohnungen für Unteroffiziere, Heizer und
an=
deres Perſonal vorgeſehen. In der Flucht nach Süden
fortſchreitend kommen wir zu einem der wichtigſten, dem
Wirtſchaftsgebäude mit weitem Maſchinenhaus
und Keſſelhaus mit drei Keſſeln von je 90 Quadratmeter
Heizfläche. Von hier aus werden die ſämtlichen Räume
der ganzen Anlage, mit Ausnahme des Hauſes für
an=
ſteckende Krankheiten, das eigene Dampfheizung beſitzt,
mit der ſehr vorteilhaften
Warmwaſſerpumpen=
heizung, ferner mit Gebrauchs= uſw. Waſſer und
Strom für Licht und Kraft uſw. verſehen, deren Anlagen
ſich in unterirdiſchen, alle Gebäude miteinander
verbin=
denden gehbaren Kanälen befinden.
Nebenan befindet ſich die mit allen modernen
Einrich=
tungen für die Kochkunſt ausgeſtattete Küche mit
zahl=
reichen Keſſeln, den nötigen Nebenräumen und einer
gro=
ßen Ausgabeſtelle für die Speiſen. Die Waſchküche mit
Dampfmangel, ein Kuliſſentrockenapparat und ſonſtige
notwendige und praktiſche Einrichtungen vervollſtändigen
auch dieſe Anlage.
Endlich ſehen wir noch auf unſerem Rundgang als
letztes der geſamten Gebäude=Anlage außerhalb des
eigentlichen Rahmens nach Oſten vorgelagert die mit
einem würdig=ernſten Säuleneingang verſehene weihevolle
Leichenhalle, einem Sezierzimmer und Räumen
für bakteriologiſche Unterſuchungen. Außerdem ſind
vor=
handen: eine geſchickt angelegte Formalinkammer, eine
Wagenhalle, ein Stall für Verſuchstiere uſw. Auch die
von der Natur aus anmutigen Gartenanlagen ſind in
denkbar vorteilhafter Weiſe ausgenützt, der in der Mitte
des Gartens rondellartig angelegte, tiefliegende, daher vor
Wind geſchützte Sitz= und Erholungsplatz, der mit
be=
quemen Naturbänken ausgeſtattet iſt, iſt ein wirkliches
Idyll.
Ganz beſonders aber iſt anzuerkennen, daß der rührige
Bauleiter, Herr Regierungsbaumeiſter E. Lincke,
Vor=
ſtand des Militärneubauamtes hier, ein geborener
Darm=
ſtädter, trotz der kurzen Bauzeit mit einfachen Mitteln ein
in techniſcher Weiſe vollendetes, auch in den kleinſten
Einzelheiten wohldurchdachtes und durchgeführtes Werk
mit Ueberwindung der vielen, beſonders durch den Krieg
hervorgerufenen Schwierigkeiten aller Art geſchaffen und
damit der ärztlichen Wiſſenſchaft wie den erkrankten und
verwundeten Vaterlandsverteidigern eine Anſtalt hat
ent=
ſtehen laſſen, die den höchſten Anſprüchen voll entſprechen
dürfte. Wenn es der Bauleiter dabei noch fertig gebracht
hat, an dem vorgeſehenen Baukapital von 1½ Millionen
Mark noch einen namhaften Betrag zu erſparen, ſo iſt
dies noch ein ſtärkerer Beweis für ſeine Leiſtungsfähigkeit,
wenn man bedenkt, daß die oberſten Militärbehörden keine
Opfer ſcheuen, um für unſere wackeren Streiter die beſten
und vorteilhafteſten hygieniſchen und
Wohlfahrtseinrich=
tungen wie im Kriege, ſo auch im Frieden zu ſchaffen.
Bei der Ausführung der Arbeiten wurden nach
Mög=
lichkeit Darmſtädter Firmen berückſichtigt.
Das Großherzogliche Paar hat bei einer dieſer Tage
ſtattgehabten Führung des Lazarettes dem Bauleiter volle
Anerkennung ausgeſprochen. Die Anlage dürfte in
den nächſten Tagen ihrer Beſtimmung übergeben werden.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 5. Juni.
Butter, ½ kg . 1,70 M.
in Part. ½ kg 1,80—2 M.
14—15 Pf.
Eier Stück
Schmierkäſe, ½ Lit. . 30 Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner 8,00 M.
Kumpf
(10 Liter) — Pf.
Mäuschen,
½ kg . 8 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 30—40 Pf
Zitronen, Stück . 7—13 Pf.
Apfelſinen, Stück 7—10 Pf.
Erdbeeren, ½ kg 65—85 Pf.
Kirſchen, ½ kg . 30—40 Pf.
Stachelbeeren, unreif
½ kg. . . 20 Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Radieschen, Bündel . 3 Pf
Rettiche, Stück . 5—6 Pf
Meerrettich Stück 10—20 Pf
Roterüben, ½ kg — Pi
wiebeln, ½ kg . 50 Pf.
Römiſch Kohl, Bündel 3Pf
Spinat, ½ kg 18—20 Pf
Blumenkohl, Stück 35 Pf.
Wirſing, Stück 10—30 Pf.
Erbſen, ½ kg . . 30 Pf.
Kohlrabi, Stück . 5 Pf.
Gelberüben, Bündel 6-10 Pf.
Spargel I. Sorte ½ kg
40—45 Pf.
„ II.
½ kg
30—35 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Enten, Stück 3,00—4,00 M.
Hahnen und Hühner,
Stück 2—3 M.
Tauben, Stück . . 80 Pf.
Lapins, Stück 1,20—1,30 M.
Rehfleiſch, ½ kg 0,60-1,50 M.
Fiſche:
Aal, ½ kg
1 M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg. 40—70 Pf.
In den Fleiſchſtänden
Rindfleiſch, ½ kg 1,00-1,20 M.
Hackfleiſch, ½ kg 1,20 M.
Rindsfett, ½ kg . 1 M.
Rindswürſtchen, Stück 20 Pf.
Schweinefleiſch, ½ kg — M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg — M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg — M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg
Kalbfleiſch, ½ kg1,20-1,50 M.
— Bad Nauheim, 4. Juni. (Der Badebetrieb.)
Bis zum 3. Juni 1915 ſind 7146 Kurgäſte angekommen.
Bäder wurden bis zum 3. Juni 1915 = 75761
ab=
gegeben.
Landwirtſchaftliches.
— Bisher vorgenommene Grasverſteigerungen
im Odenwald haben, gegenüber ſolchen in früheren
Jahren, ſehr hohe Erlöſe gebracht, ein Beweis
dafür, daß viele Landwirte des allgemeinen Futtermangels
wegen genötigt ſind, Futter zu ſteigern. Wenn auch der
erſte Kleeſchnitt gut ausgefallen iſt, ſo dürfte infolge der
anhaltenden Trockenheit der zweite Schnitt ſchon in Frage
geſtellt und Grünfuttermangel in den nächſten Wochen
zu erwarten ſein. Auch die Heuernte dürfte nicht ſo
günſtig ausfallen, wie man vielleicht anfänglich gehofft
hatte. Es kann deshalb den Landwirten nur geraten
werden, mit dem Verkauf der alten Heuvorräte nicht ſo
eilig zu ſein und überhaupt jetzt ſchon ſparſam mit dem
vorhandenen Futter bei der Fütterung umzugehen.
Literariſches.
— Heſſiſche Chronik, Monatsſchrift für
Fami=
lien= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Begründet von Dr. Herm. Bräuning=Oktavio.
HHeraus=
gegeben von Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl. Heft 6
(Juni 1915) des 4. Jahrgangs hat folgenden Inhalt:
Archivar a. D. W. E. Roth: Johann Reuchlin vor der
theologiſchen Fakultät zu Mainz. 1511—1513. Profeſſor
D. Dr. Wilhelm Diehl: Aus alten Leichenreden. II.
Amalie Schaedel: Briefe Ludwig Hegars an ſeine Braut.
IV. Regierungsrat Dr. Viktor Würth: Wappen
blühen=
der heſſiſcher Bürgergeſchlechter. XII. Profeſſor
D. Dr. Wilhelm Diehl: Studien zur Gießener
Matrikel. VIII. Aus Zeitſchriften: Umfragen. Der
Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1.50 Mk.,
jähr=
lich 6.— Mk. Preis des Einzelheftes 60 Pf.
Beſtellungen wolle man richten an den Verlag, den
Heraus=
geber oder an jede beſſere Buchhandlung, durch die auch
Probehefte erhältlich ſind. Verlag der L. C. Wittich’ſchen
Hofbuchdruckerei in Darmſtadt.
— Soeben erſchienen: Ein fröhliches Echo aus
Kinderland für unſere Feldgrauen. 21
Zeich=
nungen von Ludwig Richter mit Verſen von Eliſabeth
Poſtler, in Feldpoſtbrief=Umſchlag, 32 S. 8‟, gutes, ſtarkes
Papier. Gewicht mit Umſchlag 44 Gramm, alſo bequem
als Feldpoſtbrief portofrei zu verſchicken. Preis 30 Pfg.,
50 St. 12,50 Mk., 100 St. 20 Mk. Mitten in die
Schreck=
niſſe des Krieges, die Leib und Seele unſerer tapferen
Brüder ſo unendlich anſpannen, trägt dieſe kleine Schrift
einen bunten Frühlingsſtrauß aus ſeliger Kinderzeit in
die Schützengräben. Auge und Herz ſollen ihre Freude
daran haben, und der ſonnige Humor in Bild und Vers
wird jedes empfängliche Gemüt auch in unſerer ernſten
Zeit erquicken. In erſter Linie für unſere Feldgrauen
beſtimmt, wird das „Echo aus Kinderland” gewiß in jedem
deutſchen Hauſe dankbare Aufnahme und weiteſte
Ver=
breitung finden.
Kriegschronik (Nr. 22).
19. Mai: Das engliſche Miniſterium tritt zurück.
In der Kriegsſitzung der italieniſchen Kammern
20.
werden der Regierung für den Fall eines
Krieges mit 407 gegen 74 Stimmen
außer=
ordentliche Befugniſſe übertragen.
21.
Der ruſſiſche Panzer Panteleimon” iſt im
Schwarzen Meer torpediert und mit 1400 Mann
geſunken.
23.
Kriegserklärung Italiens an Oeſterreich=
Ungarn. — Die „Emden”=Leute in
Konſtan=
tinopel.
24.
Erfolgreicher Vorſtoß der öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Flotte an der italieniſchen Küſte zwiſchen
Venedig und Barletta.
Sieg v. Mackenſens nördlich Przemysl. Ra=
25.
dymno erſtürmt. — Verſenkung des engliſchen
Schlachtſchiffes „Triumph” durch ein deutſches
Unterſeeboot vor Ari Burnu.
Der San=Uebergang öſtlich Radymno er=
26.
zwungen.
Deutſcher Luftangriff auf Southend. — Ver=
27.
ſenkung des engliſchen Linienſchiffes „
Maje=
ſtic” durch ein deutſches Unterſeeboot vor
Sedd=ul=Bahr.
Erklärung des Reichskanzlers im Reichstag über
28.
Italiens Treubruch und Kriegserklärung. —
Der engliſche Hilfskreuzer „Princeß Irene” bei
Sheerneß in die Luft geflogen. — Der
portu=
gieſiſche Präſident de Arriaga kündigt ſeinen
Rücktritt an.
Ein drittes engliſches Linienſchiff vor Sedd=ul=
29.
Bahr torpediert und nach Imbros geſchleppt.
— Pöbelausſchreitungen in Mailand.
30. „ Veröffentlichung der deutſchen Antwortnote an
Amerika.
1. Juni: Zeppelinangriff auf London. — Einnahme der
Nordforts von Przemysl. Erſtürmung von
Stryj.
Im Laufe des Monats Mai ſind auf dem ſüd=
2.
öſtlichen Kriegsſchauplatz 863 Offiziere, 268869
Mann zu Gefangenen gemacht, 251 Geſchütze
und 576 Maſchinengewehre erbeutet worden.
Einſchließlich der auf dem öſtlichen
Kriegs=
ſchauplatze gemachten und geſtern
veröffentlich=
ten Gefangenenzahlen beträgt demnach die
Summe der im Monat Mai in die Hände der
verbündeten Truppen gefallenen Ruſſen etwa
1000 Offiziere und über 300000 Mann. —
Er=
ſtürmung von zwei weiteren Forts von
Prze=
mysl.
Wiedereroberung der Feſtung Przemysl.
Verſenkung zweier engliſcher Kreuzer in den
4.
Dardanellen.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
J. B., Arheilgen. Sie ſind wegen eines Herzfehlers
ausgemuſtert worden, d. h. untauglich für jeden Dienſt.
Sie können aber unter Umſtänden nochmals zur
Unter=
ſuchung vorgeladen werden.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 232
ent=
hält: Infanterie uſw.: Stab der 14. Reſerve=
Infan=
terie=Brigade. Garde: 1. Garde=Regiment z. F.; 2. Garde=
Reſerve=Regiment; Grenadier=Regimenter Alexander,
Eli=
ſabeth; Garde=Jäger=Baſaillon. Grenadier=, bezw.
In=
fanterie= bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 5, 9, 12, 16, 17,
20, 21, 22, 26, 32, 34, 35, 36, 41, 43, 47, 59, 60, 61, 62, 65,
66, 79, 86, 87, 92, 93, 94, 97, 99, 111, 113, 114, 117, 129
(ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Hoebel), 135, 138, 140, 141 (ſ. auch Erſ.=
Inf.=Regt. Hoebel), 147, 163, 164, 168, 174, 175 (ſ. auch
Erſ.=Inf.=Regt. Hoebel). Reſerve=Infanterie=Regimenter
Nr. 2, 8, 18, 19, 22, 23, 28, 46, 53, 56, 57, 59, 60, 61, 65, 67,
80, 86, 88, 90, 93, 109, 110, 130, 203, 206, 213, 215, 228, 233,
234, 236, 250, 251, 252, 253, 255, 256, 266. Erſatz=Infan=,
terie=Regimenter Hoebel und Leimbach=Zerener.
Land=
wehr=Infanterie=Regimenter Nr. 5, 9, 11, 18, 21, 22, 24,
31, 33, 35, 46 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=Zerener), 51,
53, 56, 60, 61, 65 80, 81, 84, 116, 118 und v. Gundlach.
Landwehr=Erſatz=Infanterie=Regiment Nr. 1, ſowie
Regi=
ment Nr. 5 der Landwehr=Diviſion v. Menges. Feld=
Bataillon Reiſer des Detachements Plantier. Landwehr=
Infanterie=Bataillon Altenburg (ſ. Landw.=Inf.=Regt.
v. Gundlach). Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie=
Batalen Nr. 5 des T7. Armelorps (ſ. Landw.=Anſ.=Regt.
v. Gundlach). Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 12, 16, 38,
39, 50. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 27 (ſ.
Landw.=Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 1). Landſturm=Infanterie=
Ba=
talllon III Königsberg (ſ. komb. Landft.=Inf.=Bataillon
v. Borcke), I Marienwerder Münſterberg. Kombiniertes
Bandſturm=Infanterie=Bataillon v. Borcke. Landſturm=
Infanterie=Erſatz=Bataillone Oberlahnſtein (XVIII. 24.).
Ausbildungs=Bataillon Nr. 3 des III. Armeekorps.
Re=
kruten=Brigade Gent. Rekruten=Depots Brügge, Courtrat
und Emden. — Jäger=Bataillone Nr. 6, 8, 14; Reſerve=
Jäger=Bataillone Nr. 9, 21. Maſchinengewehr=Abteilung
Nr. 9; Feſtungs=Maſchinengewehr=Kompagnien Nr. 2
(ſ. Landw.=Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 5 der Landw.=Diviſion
v. Menges) und Nr. 3 (v. Mejer); Feld=Maſchinengewehr=
Zug Nr. 2 (ſ. Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 250). — Kavallerie:
Regiment der Gardes du Corps; Küraſſiere Nr. 7;
Dra=
goner Nr. 9, 10; Reſerve=Dragoner Nr. 7; Huſaren Nr. 3,
4; Ulanen Nr. 8; Reſerve=Ulanen=Nr. 5; Jäger zu Pferde
Nr. 8, 10, 11. — Feldartillerie: 2., 3. und 5.
Garde=Regiment; Regimenter Nr. 3, 4, 11, 22, 23, 53, 57,
63, 67, 69; Reſerve=Regimenter Nr. 7, 19 36, 52; 1.
Ba=
terie des General=Gouvernements Brüſſel. —
Fuß=
artillerie: Regimenter Nr. 6, 7, 14, 15; Reſ.=
Regimen=
ter Nr. 7 und 15. — Pioniere: I. Garde=Bataillon;
GGarde=Erſatz=Bataillon: Regiment Nr. 24; Bataillone II.
Nr. 1, II. Nr. 16, I. Nr. 27; Reſerve=Bataillon Nr. 39;
1. Landwehr=Kompagnie des XIV. Armeekorps. —
Ver=
kehrstruppen: Eiſenbahn=Betriebs=Kompagnie Nr. 21.
Fernſprech=Abteilung des IV. Armeekorps.
Feldluft=
ſchiffertruppe. — Schwere Proviant=Kolonne
Nr. 2 des XIV. Armeekorps. — Sanitäts=
Kom=
pagnie Nr. 3 der 1. Garde=Diviſion. — Feſtungs=
Vermeſſungs=Abteilung Nr. 1. —
Armie=
rungs=Bataillone. — Weiter ſind erſchienen die
Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 150 und die Württembergiſchen
Verluſtliſten Nr. 186 und 187.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
haben echen
Tausende deutscher Frauen
ausländi=
ſche Seifenmarken jetzt Front gemacht und ſich den
Abertauſenden Frauen angeſchloſſen, die
ſchon ſeit Jahren nur Luhns für die Wäſche und
heim Hausputz verwenden. Luhns verbürgt frei
von Tran. Rotbandpackung.
(X,2512
chluß der Sammlungen für die
Kaiſer Wilhelm=Spende deutſcher
Frauen in Darmſtadt am 8. Juni.
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Ihre Verheiratung
zeigen an:
Regierungsbaumeister Willy Hüffell,
Vize-Wachtmeister
F.-A.-R. 25
und
Marie Hüffell, geb. Waldeck.
Darmstadt
Juni 1915.
Neustadt/Coburg
(*11416
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen innigſtgeliebten Mann, unſeren Vater,
Schwiegervater, Bruder und Onkel
Franz Ellermann
nach kurzem, ſchwerem Leiden zu ſich zu
nehmen.
(8518
Die tiefbetrübte Familie:
Margarethe Ellermann,
geb. Simon,
Franz Ellermann,
z. Zt. im Felde,
Karl Ellermann.
Die Beiſetzung findet am Dienstag,
nachmit=
tags 5 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für alle Teilnahme bei dem
Helden=
tod und der Beiſetzung unſeres Sohnes
und Bruders
(8519
Karl Vollrath
M.-G.-K./115
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen
Dank.
Jamilie M. Vollrath.
Lic. Dr. Wilhelm Vollrath.
Tagestalewder.
Montag, 7. Juni.
Aufführung dramatiſcher Opernſzenen in
Koſtümen von Joachims Geſangsinſtitut um 8 Uhr im
„Kaiſerſaal”.
Hauptverſammlung des Verbandes
evangeliſch=
kirchlicher Frauenvereine im Großherzogtum Heſſen um
3 Uhr, Kiesſtraße 17.
Monatsverſammlung des Vereins für Vogel=
und Geflügelzucht um 9 Uhr in der „Krone”.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 8. Juni.
Hofreite=Verſteigerung des Emil Walter
(Löffelgaſſe 26 und Mollerſtraße 34) um 10½ Uhr auf
dem Ortsgericht 1.
Heu= und Futtergras=Verſteigerung um
8½ Uhr (Zuſammenkunft auf der Kreuzung von
Böllen=
falltor= und Atzwinkelweg).
Heugras=Verſteigerung um 11 Uhr im Prinz
Emilgarten, um 5 Uhr auf der Marienhöhe.
Futter= und Kirſchenernte=Verſteigerung
der Gemeinde Eberſtadt um 9 Uhr (Zuſammenkunft in
der Hirtenbach am Bärchenwäldchen).
Ständige Rettungswache der Santähtskolonne,
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckereia
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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Genrdient 1u. Tidenen
werd. gewalſchen, geſp. u. gebügeit.
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neu gebügelt. Glanzbügelei
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Aeeen e en te teher et Per. 12 poen.,
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Ebenfalls Vorhänge, Decken, Handschuhe, Federnetc
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Abgabe von Kartoffeln aus dem ſtädtiſchen Vorrat.
Von Montag, den 7. Jnni ab, ſind die ſeitherigen
Kartoffel=
abgabeſtellen:
a) im Pfründnerhausgarten,
b) in der Stadtknabenſchule III, Ludwigshöhſtraße,
geſchloſſen.
Die Abgabe erfolgt von Montag, den 7. Juni, nachmittags
2 Uhr ab, an nachſtehenden Stellen:
1. Nungeſſer, Dieburgerſtraße 10,
2. Knaben=Arbeits=Anſtalt, Stiftſtraße,
3. Pädagoggebäude in der Pädagogſtraße,
4. Waiſenhauskeller, Ecke Lang= und Schulzengaſſe,
5. Heißner, Alexanderſtraße 4,
6. Lagerkeller von Monnard am Dornheimer Weg 6.
In den Preiſen iſt eine Aenderung nicht eingetreten.”
Die Empfangsſcheine für Speiſekartoffeln ſind nur an der
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße 28, zu löſen.
Futterkartoffeln werden ebenfalls zu billigem Preiſe
(auch an Auswärtige) abgegeben.
Beſtellungen auf dieſe Kartoffeln werden nur in Zimmer 45
im Stadthaus entgegengenommen.
(8500goi
Darmſtadt, den 5. Juni 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 5. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 5—6 Uhr nachmittags unentgelkliche
Impf=
termine im Schulhaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene, ſowie für ältere, mit der Impfung im Rückſtande
verblie=
bene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch
Erwach=
ſene auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen
Kränk=
lichkeit beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie
Schar=
lach, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus,
roſen=
artige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 3. Mai 1915.
(6967a
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.
engras-Verſteigerungen.
Dienstag, den 8. Jnni 1915:
vormittags 11 Uhr, im Großh. Prinz Emil=Garten,
nachmittags 5 Uhr, auf der Großh. Marienhöhe.
Mittwoch, den 9. Inni 1915:
nachmittags 2 Uhr, auf der Großh. Roſenhöhe.
Donnerstag, den 10. Inni 1915:
nachmittags 2 Uhr, im Großh. Herrngarten,
nachmittags ½4 Uhr, im Großh. Schloßgarten zu Kranichſtein.
Darmſtadt, den 5. Juni 1915.
(8429so
Großherzogliches Hofſekretariat.
Meinhardt, Hofkammerrat.
Bauſmunſc. Schnenſchonſehreiven!
„erteilt ab Dienstag, 8. Juni, noch einen Kurſus im
Hofer kaufm. Schnell=Schönſchreiben für Erwachſene jeden
Alters. Dauer des Unterrichts 10—12 Stunden je 1.20 ℳ.
Schreibkrampf wird beſeitigt. (*11446go
Kalligraph.
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beſondere der feuergefährlichen
Kiefern=Reiſer — wird Endfriſt
bis zum 15. Juni lfd. Js. ge=
(8167io
geben.
Darmſtadt, 29. Mai 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
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Montag, den 7. Juni:
Keine Vorſtellung.
Vorverkauf für die Vorſtellung:
Dienstag, 8. Juni: Außer Ab.
Zum Beſten der Kriegsfürſorge der
Stadt Darmſtadt und der Willem
de Haan=Stiftung.
Außeror=
dentliches Konzert.
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gent: Generalmuſikdirektor Dr.
Max von Schillings (Stuttgart).
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Stuttgart), Dr. Ludw. Wüllner=
Berlin (Deklamation). Kl.
Kon=
zertpreiſe. Anfang 8 Uhr. (Vgl.
beſondere Anzeige.) — Letzte
Vor=
ſtellung in der Spielzeit.
Zum bevorſtehenden Quartalswechſell
Dienſtherrſchaften, die Putz=, Waſch= und Lauffraueu, Allein=,
Haus=, Küchen=, Kindermädchen, Köchinnen und Hausbeamtinnen
einſtellen wollen oder Dienſtnehmern, die entſprechende Stellen
ſuchen, wird mit Rückſicht auf die Arbeitsüberhäufung um die Zeit
des Quartalswechſels in ihrem eigenen Intereſſe empfohlen, dies
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