Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 169., Montag, den 21. Juni.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 20. Juni. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.,
Nördlich des Kanals von La Baſſée und auf der
Front nördlich Arras wieſen wir mehrere Teilangriffe
blutig ab.
In der Champagne wurde eine franzöſiſche Ab=
teilung
bei Perthes nach einem neuen blutigen Angriff
zuſammengeſchoſſen.
Unternehmungen der Franzoſen gegen unſere Vor=
poſten
am Parroywalde führten zu örtlichen Kämp=
fen
, bei denen wir die Oberhand behielten.
In den Vogeſen wird Münſter von den Fran=
zoſen
heftig beſchoſſen; erneute feindliche Angriffe im
Fechttale und ſüdlich waren erfolglos.
Aus einem feindlichen Fliegergeſchwader,
das, ohne militäriſchen Schaden anzurichten, Bomben auf
Iſeghem in Flandern warf, wurde ein Flugzeug her=
ausgeſchoſſen
, mehrere andere zu ſchleuniger Rücklehr ge=
zwungen
. Ein weiteres Flugzeug wurde in der
Champagne bei Vouziers heruntergeholt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ruſſiſche Angriffe gegen unſere Linie in der
Gegend Szawle und Auguſtow wurden abgeſchlagen.
Einige Vorſtöße kleinerer Abteilungen führten zur Weg=
nahme
feindlicher Vorſtellungen bei Budt Przyscecky und
Zaleſie, öſtlich der Straße Prasznysz-Myszniec.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Südlich der Pilica nahmen Truppen des General=
oberſten
Woyrſch in den letzten Tagen mehrere feind=
liche
Vorſtellungen.
Die Armeen des Generaloberſten v. Mackenſen haben
die Grodekſtellung genommen!
Zu Beginn des geſtrigen Tages ſchritten deutſche
Truppen und das Korps des Feldmarſchalleutnants von
Arzſum zum Angriff auf die ſtark verſchanzten feindlichen
Linien. Nach hartnäckigen Kämpfen waren am Nachmit=
tag
alle feindlichen, in mehreren Reihen hinterein=
anderliegenden
Gräben auf der ganzen, 35 Kilo=
meter
langen Front, nördlich von Janow bis
Huta=Obedynska (ſüdweſtlich Rawaruska), geſtürmt.
Am Abend war der Feind bis hinter die große Straße
Zolkiew (nördlich Lemberg)-Rawaruska geworfen.
Unter dem Druck dieſer Niederlage iſt der Gegner
heute nacht auch aus der Anſchlußſtellung zwiſchen Grodek=
Dnjeſtrſümpfen gewichen. Hart bedrängt von den
öſterreichiſch=ungariſchen Truppen zwiſchen den Dnjeſtr=
ſümpfen
und Stryjmündung hat d er Feind das ſüd=
liche
Ufer des Dnjeſtr geräumt.
Oberſte Heeresleitung.

Wien, 20. Juni. Amtlich wird verlautbart:
20. Juni, 10 Uhr vormittags: Aus der ganzen Gro=
dek
-Wereszyſa=Stellung zurückgeworfen,
ſind die Ruſſen ſeit heute 3 Uhr vormittags
überall im Rückzug.
* Berichtigung: In dem geſtrigen Bericht über
die Beſchießung der italieniſchen Küſte iſt
richtig zu leſen: ein italieniſcher Dampfer (nicht Pan=
zer
).

Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 20. Juni. Amtlich wird verlautbart:
20. Juni 1915, mittags:

Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die Fortſetzung der kraftvollen Offenſive der verbün=
deten
Armeen führte geſtern in der Schlacht bei Ma=
giera
-Grodek zu einem neuerlichen vollen Sieg
über die feindlichen Armeen. Nach Forcierung
des San und nach der Wiedereroberung von Przemysl
erzwang der Erfolg der verbündeten Truppen in der
Durchbruchsſchlacht zwiſchen Lubaczowka und dem oberen
Dnjeſtr am 15. Juni den weiteren Rückzug des mittler=
weile
durch Heranziehung zahlreicher Verſtärkungen wieder
ſchlagkräftig gewordenen Feindes. Er wich damals unter
ſchweren Verluſten in öſtlicher und nordöſtlicher Richtung
zurück. In den folgenden Tagen brachte die ruſſiſche
Oberſte Heeresleitung zur Deckung der galiziſchen Landes=
hauptſtadt
nochmals die Reſte der geſchlagenen Armeen

zuſammen, um in der durch das Terrain ſtarken und gut
vorbereiteten Wereszyca=Stellung unſer Vordrin=
gen
endlich zum Stehen zu bringen.
Nach heftigem Kampfe hat der Anſturm der helden=
mütigen
verbündeten Truppen auch diesmal wieder die
ganze ruſſiſche Front zum Wanken gebracht.
Schon nachmittags war die feindliche Stellung im An=
griffsraume
der Armee des Generaloberſten v. Mackenſen
um Magiera durchbrochen. Der Feind begann bei
Rawa=Ruſka und Zolkiew zurückzugehen, während er an
der Wereszyca noch erbitterten Widerſtand leiſtete. Nachts
erſtürmten Teile der Armee Böhm=Ermolli die feindlichen
Stellungen beiderſeits der Lemberger
Straße. Gleichzeitig drangen die übrigen Korps dieſer
Armee überall in die feindliche Hauptſtellung ein. Seit
3 Uhr vormittags ſind die Ruſſen auf der ganzen Schlacht=
front
im Rückzuge, ſowohl in der Richtung auf Lem=
berg
als nördlich und ſüdlich davon. Die verbündeten
Armeen verfolgen.
Neuerdings fielen Tauſende von Gefangenen
und zahlreiches Kriegsmaterial in die Hände der Sieger.
Am oberen Dnjeſtr beginnt der Feind, ſeine
Stellungen zu räumen.
An der Front der Armee Pflanzer griff der
Feind an mehreren Stellen erneut an, wurde jedoch unter
ſehr bedeutenden Verluſten zurückgeſchlagen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
Nach leichter Abweiſung ſchwächerer italieniſcher An=
griffe
bei Plava, Ronchi und Monfalcone trat auch geſtern
an der Iſonzofront wieder Ruhe ein. Hier und an
der Kärntner Grenze ſchießt die feindliche Artillerie
ohne Wirkung gegen unſere Befeſtigungen.
Bei den von mindeſtens einer Brigade geführten, be=
kanntlich
überall abgeſchlagenen Angriffen auf unſere
Stellung öſtlich des Faſſatales hatte der Feind er=
hebliche
Verluſte. Vor einem Stützpunkte allein
wurden 175 italieniſche Leichen gezählt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchallentnant.

Der Krieg mit Italien.
Beunruhigende Lage in Libyen.

* Baſel, 19. Juni. Eine Meldung der National=
zeitung
aus Rom beſagt, daß die Lage der
italieniſchen Truppen in Libyen ſehr be=
unruhige
. Der Corriere della Sera berichtet zwär
über günſtige Operationen des Generals Taſioni, gibt
jedoch zu, daß, um das angebaute und anbaufähige Ge=
biet
Tripolitaniens während des Krieges vollſtändig zu
ſichern, die Entſendung erheblicher Verſtärkungen in Höhe
von mindeſtens 6 Bataillonen nötig ſei. Das Blatt erhebt
die Frage, ob dieſe Verſtärkungen dem europäiſchen
Kriegsſchauplatze entzogen werden könnten, oder ob es
vielleicht beſſer ſei, die Beſetzung Libyens allein auf die
Küſtenplätze zu beſchränken. Der Corriere della Sera
iſt für das erſtere, da ſonſt Tripolis zum zweitenmale er=
obert
werden müſſe. Die Lage erfordere unbedingt Ver=
ſtärkungen
.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 20. Juni. Das Haupt=
quartier
meldet: An der kaukaſiſchen
Front wieſen unſere Truppen Angriffe, die der
Feind als Rückzugsdeckung eingeleitet hatte, durch Gegen=
angriffe
ab Wir machten Gefangene und erbeuteten
drei Maſchinengewehre. In der Gegend Olty machten
unſere Truppen trotz erbitterten Widerſtandes des Fein=
des
Fortſchritte. Bei dieſen Gefechten verlor der
Feind 200 Tote, darunter einige Offiziere, und ließ Ge=
fangene
, eine Menge Gewehre, Zelte und Ausrüſtungs=
gegenſtände
in unſeren Händen.
An den Dardanellen nahm unſere Artillerie am
17 Juni bei Ari Burnu die feindlichen Funken= und
heliographiſchen Anlagen unter Feuer. Der größte Teil
der dort arbeitenden feindlichen Soldaten wurde getötet.
Ein feindliches Torpedoboot wurde durch ein
Artilleriegeſchoß ſchwer beſchädigt. Am 18. Juni
beſchoß unſere Artillerie erfolgreich den linken
Flügel des Feindes und verurſachte ihm große
Verluſte. Um ſich gegen das wirkſame Feuer unſerer
Küſtenbatterien zu ſchützen, hatte der Feind ſeine Stel=
lung
gewechſelt, aber auch die neuen Stellungen
wurden von den Batterien beſchoſſen. Die ſeindliche Ar=
tillerie
, die das Feuer auf unſere Infanterie eröffnet hatte,
wurde zum Schweigen gebracht.
An den übrigen Fronten iſt die Lage unverändert.
* Rom, 20. Juni. Giornale d’Italia erfährt aus
Kairo, daß General d’Amade bei einer Landungs=
operation
an den Dardanellen verwundet wurde.
d’Amade befand ſich an Bord des Dampfers Savoie der
die Landung unterſtützen ſollte. Eine Granate ſiel auf den
Savoie und platzte in der Nähe des Generals, dem

zwei Finger der rechten Hand abgeriſſen wurden; außer=
dem
wurde er am Rücken verwundet.

Der Seekrieg.

* London 19. Juni. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der Dampfer Duleie (2000 Tonnen) iſt
an der Küſte von Suffolk ohne Warnung von einem deut=
ſchen
Unterſeeboot torpediert worden. Ein Mann
wurde getötet; die übrigen konnten gerettet werden.
* London, 20. Juni. Der Dampfer Ailiß aus
Leith iſt torpediert worden.

Der Untergang von U 29.

* Stockholm, 19. Juni. Stockholms Dagbladet
vom 19. Juni führt anläßlich des deutſchen Berichts
über den Untergang von U 29 aus: Die eng=
liſche
Regierung werde doch ſagen, was ſie darüber wiſſe,
da die ehrliche Flagge des neutralen Schwe=
den
mit dieſem Zuſammenhang genannt werde So
warte man in Schweden geſpannt darauf, welche Antwort
von autoritativer engliſcher Seite komme. Schweigen ſei
auch eine Antwort und ſogar eine Anerkennung dafür, daß
man bei dem Untergang von U 29½ in einer Art verfah=
ren
habe, welche man früher unengliſch genannt habe.

Der Fliegerangriff auf Karlsruhe.

* Stockholm, 20. Juni. Aftonbladet ſchreibt: Wir
können uns keines einzigen Falles erinnern, daß fran=
zöſiſche
offene Städte von deutſchen Flie=
gern
vombardiert wurden. Zum erſtenmal in der
Kriegsgeſchichte wurde ein Luftangriff mit ausdrück=
lich
ausgeſprochener Abſicht gegen ein völlig außerhalb
der kriegeriſchen Geſchehniſſe gelegenes Ziel, nämlich ein
Fürſtenſchloß. gerichtet. Wenn der franzöſiſche Nachrich=
tendienſt
einigermaßen funktioniert, ſo mußte man beim
franzöſiſchen Oberkommando wiſſen, daß ſich gegenwärtig
im Karlsruher Schloß außer anderen weiblichen Fami=
lienmitgliedern
auch eine ausländiſche Fürſtin, die Köni=
gin
von Schweden, mit ihrem Enkel, dem kleinen
Prinzen Lennart. befand. 23 franzöſiſche Flieger wur=
den
mit dem Befehl ausgeſandt, den Tod in die von
Frauen und Kindern bewohnte Fürſtenwohnung zu brin=
gen
. Das iſt nackte Roheit und ſonſt nichts.
Wenn es in einigen ſchwediſchen Kreiſen Sympathie für
die Entente gab, ſo hatten dieſe Gefühle hauptſächlich
Frankreich gegolten. Wenn die franzöſche Regierung
uns zeigen wollte daß die freundſchaftlichen Gefühle und
Sympathien im Weltkriege für Frankreich gar keine Rolle
ſpielen, ſo hat ſie durch die anbefohlene Bombardierung
des Karlsruher Schloſſes dieſes Ziel aufs beſte erreicht,
zumal ſie das Attentat noch als eine große und ſtolze
Heldentat geprieſen hat. Eine gewiſſe Ritterlichkeit bei
der Kriegführung muß gewahrt bleiben. Die beſten Gei=
ſter
des Volkes müſſen den Haß zu dämpfen ſuchen. Statt
deſſen hat der franzöſiſche Profeſſor Bedier mit ſeinem
Greuelbuch, deſſen falſche Angaben von neutralen Beobach=
tern
ſofort widerlegt wurden, Oel ins Feuer gegoſſen und
neutrale Sympathien für Frankreich zer=
ſtört
. Noch ſchlimmer aber iſt es, wenn die franzöſiſche
Kriegführung mit zyniſchem Selbſtlob ſich ihres Karls=
ruher
Anſchlags rühmt.
Spenska Dagbladet ſchreibt: Dem Plan der franzöſiſchen
Armeeleitung, das Karlsruher Schloß mit Bomben zu
belegen, wohnt eine Logik inne, die man unmöglich be=
greifen
kann, wenn man die Tat nicht als einen deſpera=
ten
Verzweiflungsakt denten will.
* Stockholm, 19. Juni. Auch Svenska Morgen=
bladet
vom 19. Juni hebt den außerordentlich peinlichen
Eindruck hervor, den der Fliegerangriff auf
Karlsruhe in Schweden hervorgerufen habe. Das ſei
eine beſonders barbariſche Art des Krieges, nach
welcher die Franzoſen die Deutſchen nicht länger als Bar=
baren
beſchuldigen dürften.

Aus Belaien.

* Brüſſel 19. Juni. Der Generalgouver=
neur
hat zu ſeiner perſönlichen Information über ver=
ſchiedene
wirtſchaftliche Fragen eine Reihe her=
vorragender
deutſcher Sachverſtändiger nach
Brüſſel eingeladen. Eine kängere Beſprechung mit dieſen
Sachverſtändigen hat heute in den Räumnen des General=
gonvernements
ſattgefunden.

Die Unruhen in Moskau.

* Moskau, 19. Juni. Ueber Kopenhagen wird ge=
meldet
: Ueber die Unruhen in Moskau gibt der
Rußkoje Slowo folgende Darſtellung: Infolge von epi=
demiſchen
Erkrankungen in den Fabriken, die von den aber=
gläubiſchen
Maſſen den Deutſchen zur Laſt gelegt wurden,
verſammelten ſich am 10. Juni um 10 Uhr morgens Ar=
beiterhaufen
an einer Stelle in Moskau unter Führung
von beſtimmten Rädelsführern. Dieſe hatten fertige Liſten
von nichtruſſiſchen und auch jüdiſchen Geſchäften, die zer=
ſtört
werden ſollten. Die Menge begann mit der Zerſtö=
rung
. Die Kunde verbreitete ſich durch ganz Moskau. Die
Bewegung artete ſofort derartig aus, daß die Pogrome
immer größeren Umfang annahmen, ſo daß die Führer
vollſtändig die Herrſchaft über die Maſſen verloren. Von
einem Einſchreiten der Polizei iſt nichts bekannt. Am
Abend des 10. Juni hatte der Aufruhr einen derartigen
Umfang angenommen, daß von der Menge kein Unterſchien
zwiſchen nichtruſſiſchen und ruſſiſchen Geſchäften gemacht
wurde. Die Plünderungen und Brandſtiftungen nahmen

[ ][  ][ ]

ungeheuerlich zu. Sogar gutgekleidete Bürger beteiligten
ſich am Raub von Sachen. Die Feuerwehr war machtlos,
ſodaß viele Geſchäfte bis zum Morgen brannten. Außer=
dem
ſind viele Geſchäfte zerſtört oder ausgeraubt worden.
Die Unruhen dauerten bis zum nächſten Morgen um 5 Uhr.
Darauf folgten die bekannten Aufrufe des Stadtgouver=
neurs
und der Stadtverwaltung. Der Metropolit von
Moskau erließ gleichfalls einen beweglichen Hirtenbrief
in dem er ſagte, daß Moskau nach dem orkanartigen =
ten
nicht wiederzuerkennen ſei. Rußkoje Slowo hat einen
Aufruf an die ruſſiſchen Brüder erlaſſen, ja nicht dem ge=
meinſamen
Feinde in die Hände zu arbeiten, der auf Auf=
ruhr
, auf Unruhen und Revolution als ſeine Bundesge=
noſſen
warte. In der außerordentlichen Sitzung der
Stadtverwaltung erklärte das Mitglied Aſtrew, daß trotz
des Glaubens an den Sieg Rußlands doch einige Unruhe
in die Gemüter geſchlichen ſei. Ueber den Ausgang des
Krieges ſeien Zweifel entſtanden. Dies ſei vermutlich die
Urſache der Unruhen. Er verlangte unter ſtürmiſcher Zu=
ſtimmung
der ganzen Verſammlung zur Klärung der in=
neren
Lage die ſofortige Einberufung der Duma.

Zum Rücktritt des ruſſiſchen Miniſters
Maklakow.

TU Stockholm, 20. Juni. Der Rücktritt des ruſſi=
ſchen
Miniſters Maklakow iſt die Folge der unhalt=
baren
inneren Zuſtände. Maklakow vermochte ihrer nicht
Herr zu werden. Im Anſchluß an die letzten Unruhen in
Moskau wurde über den Bezirk Moskau der Belagerungs=
zuſtand
verhängt, aber ohne Erfolg. In Moskau ſtrei=
ken
13000, in Petersburg 16000 und in Odeſſa 14000 Ar=
beiter
. Maklakow wird auch für die innere Verwirrung
auf dem Gebiete der Heeresverſorgung haftbar gemacht,
die eben nur das altbekannte ruſſiſche Schlendrian iſt.
Dazu kommt noch die Rückwirkung der Niederlagen in Ga=
lizien
. Der Ruf nach ſofortiger Einberufung der Duma
wird immer allgemeiner.

Die engliſchen Bergarbeiter.

* Mancheſter, 20. Juni. Der Londoner Korreſpon=
dent
des Mancheſter Guardian ſchreibt: Bei der am
17. ds. abgehaltenen Konferenz von Vertretern der Ge=
werkſchaften
mit dem Miniſter für Kriegsmunition
Lloyd George fehlten die Vertreter der Berg=
arbeiter
. Ihre Abweſenheit war nicht zufällig und
nicht ohne Bedeutung. Sie iſt um ſo bedauerlicher, als
die Konferenz das Prinzip des obligatoriſchen Schieds=
gerichts
annahm, das die Organiſation der Bergarbeiter
ſcharf bekämpft. Die Bergarbeiter fallen zwar an ſich
nicht unter die Kategorie der Munitionsarbeiter, aber
Kohle iſt mittelbar und unmittelbar die wichtigſte Kriegs=
munition
. Es iſt unvermeidlich, daß Lloyd George einige
Kohlengruben als unter Staatskontrolle ſtehend in An=
ſpruch
nimmt. Es ſcheint beabſichtigt zu ſein, das obli=
gatoriſche
Schiedsgericht auf alle Gruben auszudehnen;
dies wäre durchaus gerechtfertigt, aber die Frage iſt, ob
es zweckmäßig iſt und nicht die Arbeiterklaſſe aufreizen
und mehr Schaden ſtiften wird, als es wert iſt.

Die engliſche Vergewaltigung der Neutralen.

* Stockholm, 19. Juni. Wie Svenska Dagbladet
meldet, ſetzen die Engländer, unbekümmert um den
Einſpruch der ſchwediſchen Regierung, ihre Ueber=
griffe
gegen die Poſt von Amerika nach Schweden fort.
Sie zenſurieren und beſchlagnahmen weiter, wobei ſie nicht
einmal dafür ſorgen, daß die geleſenen Briefe wieder in
die richtigen Briefumſchläge geſteckt werden.

Die Balkanſtaaten.
Bulgarien.

* B udapeſt, 19. Juni. (Ctr. Frkft.) Nach überein=
ſtimmender
Anſicht der bulgariſchen öffentlichen Meinung
bedeutet die zuletzt mitgeteilte Antwort der bulga=
riſchen
Regierung eine Ablehnung der von
der Entente gemachten Vorſchläge Die oppoſitionel=
len
, ja ſelbſt die ruſſophilen Blätter ſtimmen der Haltung
der Regierung zu.
Rumänien.
* (Ctr. Bln.) Einer Depeſche der Kölniſchen Ztg. aus
Sofia zufolge wird aus Bukareſt beſtätigt, daß die
rumäniſche Regierung das Angebot des um die Bündniſſe
bettelnden Vierverbandes entſchieden abgelehnt hat
mit der Begründung, daß der Umfang des angebotenen
Erwerbes öſterreichiſch=ungariſchen Gebietes den rumäni=
ſchen
Forderungen nicht entſpreche.
Griechenland.
* Athen, 20. Juni. Die Agence d’Athènes iſt er=
mächtigt
, ein im Corriere della Sera veröffentlichtes In=
terview
das angebliche Erklärungen des Prinzen
Georg über die Haltung Griechenlands enthält, auf das
entſchiedenſte zu dementieren. Der Prinz hat mit
keinem Journaliſten geſprochen (!) und auch keine Erklä=
rung
politiſcher oder ſonſtiger Art abgegeben.

Schwedens Mißtrauen gegen Rußland.

* Stockholm, 19. Juni. (W. T. B. Nichtamtlich.)
Svenska Dagbladet erwidert auf Klagen Saſanows
über das ſchwediſche Mißtrauen gegen Ruß
land und erklärt, die Gründe dafür ſeien Saſanow ge=
wiß
nicht unbekannt. Gewiß wolle auch Schweden Freund=
ſchaft
und ein gutes Einvernehmen mit Rußland. Aber
das Volk, das aufs Aeußerſte entſchloſſen ſei, ſeine Un=
abhängigkeit
zu wahren, könne nicht über die Tatſachen,
die Mißtrauen erweckten, hinwegſehen, auch nicht nach den
jetzigen Freundſchaftsverſicherungen. Von der freund=
ſchaftlichen
Durchdringung der norwegiſchen Finmar=
ken
durch die Ruſſen berichtet Svenska Dagbladet
nach dem Lofotenblatte Nordländingen, daß dort der
ruſſiſche Einfluß ſtändig wachſe. Die ruſſiſche Flagge
herrſche an allen Fiſchplätzen vor; ſeither ſehe man nur
dieſe. Ruſſiſche Kaufleute wanderten ein. Die Läden
hätten ruſſiſche Schilder und die Geſchäftsſprache ſei ruſ=
ſiſch
. In Narvö werden ruſſiſche Agitationsſchriften ge=
druckt
. Syd Varanger ſei ein beliebter Aufenthaltsort
der ruſſiſchen Sozialiſten. Der norwegiſche Handel drohe
völlig von den Ruſſen erſtickt zu werden.

Darmſtadt, 21. Juni.
Vortrag Rohrbach. Auf den am Dienstag, den
22. ds. Mts., abends 8½ Uhr, im Kaiſerſaal‟ Grafen=
ſtraße
, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Lie. Dr. Pau
Rohrbach ſei an dieſer Stelle nochmals hingewieſen.
Der geſtern veröffentlichten Einladung einer Anzahl hie=
ſiger
Vereine zu dem Vortrage ſchließen ſich noch an der
Deutſche Frauenverein vom Roten Kreuz für die Kolo=
nien
, Abteilung Darmſtadt und der Darmſtädter
Lehrerinnen=Verein.

Hauptverſammlung des Odenwaldklubs.

g. Im Saale der Vereinigten Geſellſchaft, hier,
tagte geſtern die ordentliche Hauptverſammlung
des Odenwaldklubs. Im Gegenſatz zu den ſonſt
ſo mächtigen Verſammlungen, die mit ihrem frohen,
friſchen Treiben ein Abbild des kräftigen, geſunden Vereins=
lebens
darſtellten, hatte man ſich dieſes Jahr auf eine
rein geſchäftliche Tagung beſchränkt. Es hatten trotzdem
außer Darmſtadt 35 Ortsgruppen 88 Vertreter entſandt.
Der Vorſitzende Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, er=
öffnete
die Verſammlung mit einer herzlichen Begrüßung
der Erſchienenen, insbeſondere des langjährigen Vorſitzen=
den
und Ehrenvorſitzenden Finanzminiſter Dr. Braun
ſodann gedachte er in ernſter, prachtvoller Rede des gewal=
tigen
Kampfes, den Deutſchland jetzt gegen eine Welt von
Feinden zu beſtehen hat. Er zeigte, wie es gerade der
Odenwaldklub war, der die Liebe zur Heimat pflegte, die
jetzt ihre ſchönſten Triumphe feiert. Sodann gedachte er
der verſtorbenen Mitglieder, zu deren Gedenken die An=
weſenden
ſich erhoben, und dankte dem Schriftführer Dr.
Köſer für ſeinen mit warmem vaterländiſchen Empfin=
den
abgefaßten Bericht über die Tätigkeit des Odenwald=
klubs
im Kriegsjahr 1914/15.
Schriftführer Dr. Köſer verlas den Bericht über die
Hauptverſammlung in Bensheim 1914, der genehmigt
wurde, desgleichen der Kaſſenbericht für 1914/15. Dem Rech=
ner
wurde Entlaſtung erteilt. Wie der Vorſitzende mit=
teilte
, werde für das neue Geſchäftsjahr ein Voranſchlag
licht aufgeſtellt, der Hauptausſchuß erbitte nur die Er=
mächtigung
, alles tun zu dürfen, was im Intereſſe des
Odenwaldklubs notwendig iſt. Der Vorſitzende des
Wegbezeichnungsausſchuſſes, Oberamtsrichter Wünzer
gedachte in warmen Worten der verſtorbenen Mitglieder
Juſtizrat Seibert=Höchſt i. O. und Profeſſor Greber=
Heidelberg und deren Verdienſte um die Wegebezeichnung.
Er dankte ſchließlich allen, die ſo reges Intereſſe an den
rbeiten des Ausſchuſſes genommen. Die bisherigen
Mitglieder des Hauptausſchuſſes werden durch Zuruf
wiedergewählt, für die verſtorbenen Mitglieder Greber
und Altbürgermeiſter Ehret=Weinheim werden gewählt
Haller=Heidelberg und Feuerſtein=Weinheim.
Der Vorſitzende macht Mitteilung von einem Antrag
us Amorbach, ob es nicht angebracht wäre, das Wort
Klub durch ein deutſches Wort zu erſetzen. Die Frage ſoll
eingehend geprüft werden. Ueber den Touriſt die Ver=
bandszeitſchrift
, entſteht, veranlaßt durch dieſen Verdeut=
ſchungsantrag
, eine längere Ausſprache, die den Beſchluß
ergibt, auf der nächſten Verſammlung des Verbandes
deutſcher Wandervereine den Antrag zu ſtellen, daß der
Name und auch der Inhalt dieſer Verbandszeitſchrift ge=
ändert
werde. Der Ehrenvorſitzende Finanzminiſter Dr.
Braun weiſt darauf hin, daß die Erinnerung an die
große und ſchwere Zeit, die wir jetzt durchleben, die ge=
waltigen
Ereigniſſe demnächſt überall in Zeichen feſtge=
halten
werden wird, in Denkmalen oder dergleichen, wie
ſie auch als Erinnerung an die große Zeit von 1870/71
ruf uns gekommen ſind. Leider muß man aber feſtſtellen,
daß vieles von dem, was damals geſchaffen wurde, nicht
ſo iſt, wie es ſein ſollte und nicht da, wo es ſein könnte.
Durch ſeine innige Verbindung mit der Bevölkerung ſei
der Odenwaldklub beſonders dazu berufen, hier ratend
und helfend einzugreifen. Er möchte darum an des
Hauptausſchuß die Bitte richten, ein entſprechendes Aus=
ſchreiben
zu erlaſſen. Mit warmen Worten bekundet der
Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, ſein Ein=
verſtändnis
mit dieſer Anregung. Mit einer Einladung
zu einem gemeinſamen Spaziergang nach der Marienhöhe
ſchloß er ſodann die Verſammlung.

Literariſches.

Im Verlage von Hermann Montanus in Siegen
und Leipzig erſchien in der Sammlung Montanus=Bücher
vor kurzem unter dem Titel Um Vaterland und
Freiheit ein Kriegswerk von beſonderer Bedeutung.
Der erſte Band dieſes Kriegswerkes wurde in einer Auf=
lage
von 30000 Exemplaren gedruckt, welche binnen kürzeſter
Zeit verkauft waren. Ein zweiter 30000 Druck dieſes erſten
Bandes befindet ſich augenblicklich in Vorbereitung. Vor
uns liegt nunmehr auch der zweite Band dieſes Kriegs=
werkes
, und dieſer zweite Band iſt wiederum ganz beſonders
wertvoll. Er enthält über 200 Wirklichkeitsaufnahmen
aus dem großen Kriege, die uns mitten hinein in die
Kämpfe im Oſten und Weſten führen. Das Werk wird
noch einige wenige Bände gleicher Art in ſich vereinen
und abgeſchloſſen wohl das wertvollſte Bildwerk über den
Krieg ſein. Jeder Band koſtet 2 Mk., und wir können
auch dieſen zweiten Band wiederum nur aufs wärmſte
empfehlen.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 247 ent=
hält
: Infanterie uſw.: Stab der 4. Infanterie= Divi=
ſion
und der 29. Infanterie=Brigade. Garde: 1., 3., 4. und
5. Garde=Regiment z. F.; 2. Garde=Reſerve=Regiment;
Grenadier=Regimenter Alexander, Eliſabeth und Nr. 5;
Garde=Füſilier=Regiment; Garde=Reſerve=Jäger=Bataillon.
Grenadier=, bzw. Infanterie=, bzw. Füſilier=Regimenter
Nr. 1, 3, 4, 9, 10, 11, 12 (ſ. auch Feldfliegertruppe), 13, 15,
16, 18, 19, 22, 23, 24, 27, 28, 30, 34, 35, 36, 40, 41, 42, 43,
45 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. der 41. Inf.=Diviſion), 48, 51, 53,
55, 57, 58, 61, 63, 66, 67, 68, 74, 80, 84, 85, 88, 93 bis einſchl.
98, 109, 111, 112, 115, 116, 132, 137, 141 (ſ. auch Erſ.=Inf.=
Regt. Hoebel), 143, 144, 150 bis einſchl. 154, 156, 157, 158,
160, 163, 164, 165, 166, 169 bis einſchl. 175. Reſerve= Infan=
terie
=Regimenter Nr. 3, 5, 6, T 8, 10, 11, 15, 19, 21, 22, 23,
24, 29, 32, 37 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=Zerener), 38
(ſ. Landw.=Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 8 der Landw.=Diviſion
v. Menges), 59, 61, 65, 66, 82, 91, 93, 94, 118, 130, 201,
202, 205, 206, 211, 212, 214, 215, 217, 218, 219, 220, 222,
223, 226, 227, 228, (letztere beiden ſ. Inf.=Pion.=Komp. der
49. Inf.=Diviſion), 231, 236, 237, 250, 254, 255, 257, 272.
Erſatz=Infanterie=Regiment der 41. Infanterie=Diviſion,
ſowie Regimenter Hoebel, Königsberg II und Leimbach=
Zerener. Reſerve=Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr. 2
und 3. Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 2, 4, 5, 9, 11,
12, 18. 22, 24, 26, 29, 48, 66, 72, 76, 81, 83, 84, 85 (ſ. Landw.=
Inf.=Regt. Nr. 83), 109 und v. Gundlach. Landwehr= Er=
ſatz
=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 8, 9 letztere beiden der
Landwehr=Diviſion v. Menges. Beſatzungs=Regimenter
Nr. 1 und 2 Poſen der Beſatzungs=Brigade Nr. 1, Nr. 6
und 8 Poſen der Beſatzungs=Brigade Nr. 3 bzw. Nr. 2.
Kombinierte Erſatz=Bataillone der Infanterie=Regimenter
Nr. 11 und 51 (ſ. Landw.=Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 8 der Land=
wehr
=Diviſion v. Menges). Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 12, 16, 26, 27, 32, 39, 76. Landwehr=Brigade=Erſatz=
Bataillone Nr. 26 (ſ. Landw.=Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 1),
Nr. 42 (ſ. Landw.=Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 8 der Landw.= Divi=
ſion
. v. Menges). Landft.=Infant.=Bataillone 3. Beuthen in
Oberſchl., II Breslau, Brieg (letztere beiden ſ. Beſ.=Regt.
Nr. 6 Poſen der Beſ.=Brig. Nr. 3), 1. Bruchſal (XIV. 3.),
3. Caſſel, I und V Darmſtadt, Rawitſch (ſ. Beſ.=Inf.=Regt.

Nr. 1 Poſen der Beſ.=Brig. Nr. 1). Landſturm=Infanterie=
Erſatz=Bataillone 4. Kaſſel, 24. Flensburg, 2. Freiburg
i. Baden. Garniſon=Bataillon Straßburg III. Jäger=
Bataillone Nr. 1 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Königsberg II)
5, 8, 11, 14; Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 4, 5, 11, 17, 18.
Schneeſchuh=Bataillon Nr. 2. Maſchinengewehr=Abteilung
v. Stülpnagel der Landw.=Diviſion v. Breugel; Feſtungs=
Maſchinengewehr=Abteilung Köln Nr. 8b; Reſerve= Feſt=
ungs
=Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 1 und 4; Feld=
Maſchinengewehr=Züge Nr. 81 (ſ. Landw.=Inf.=Regt.
Nr. 83), 107, 134 (ſ. Inf.=Regt. Nr. 172), 143 (ſ. Landw.=
Inf.=Regt. Nr. 26), Feſtungs=Maſchinengewehr=Zug
Nr. 148 (ſ. Inf.=Regt. Nr. 170). Kavallerie: Küraſ=
ſiere
Nr. 4, 5, 6; Schwere Reſerve=Reiter Nr. 1; Dragoner
Nr. 9, 18; Reſerve=Dragoner Nr. 6; Ulanen Nr. 8; Jäger
zu Pferde Nr. 1, 2; Feldkavallerie=Regiment Nr. 1 des
VI. Armeekorps; 2. Landwehr=Eskadron des Gardekorps,
ſowie 2. des IX. Armeekorps; Reſerve=Abteilung Nr. 82
Feldartillerie: 1. Garde=Regiment; Regimenter
Nr. 2, 25, 46, 50, 67, 83, 221; Reſerve=Regimenter Nr. 13,
46 ,47, 49, 50. Fußartillerie: Regimenter Nr. 1,
14, 20; Reſerve=Regimenter Nr. 8, 15, 16, 30 ſowie Regi=
ment
des XXVII. Reſervekorps; Bataillon Nr. 38; Re=
ſerve
=Bataillon Nr. 27 (ſ. Reſ.=Fußart.=Regt. des XXVII.
Reſervekorps); Reſerve=Batterie Nr. 30 (ſ. Fußartillerie=
Bataillon Nr. 38); Ring=Kanonen=Bataillon Lierau.
Pioniere: I. Garde=Bataillon; Regimenter Nr. 23, 29,
31; Bataillone II. Nr. 1, I. Nr. 2, II. Nr. 8, II. Nr. 9,
II. Nr. 11, I. und II. Nr. 14, III. Nr. 16, I. Nr. 21, II.
Nr. 21 (ſ. auch Pionier=Regt. Nr. 31), II. Nr. 27; Reſerve=
Bataillon Nr. 33; Erſatz=Bataillon Nr. 21; Reſerve= Kom=
pagnien
Nr. 47, 49, 50 und Inf.=Pion.=Kompagnie der 49
Reſerve=Diviſion. Mittlere Minenwerfer=Abteilung Nr. 111;
Schwere Minenwerfer=Abteilungen Nr. 9 und 31. Ver=
kehrstruppen
: Fernſprech=Erſatz=Abteilung Nr. 6.
Feldluftſchiffer= und Feldfliegertruppe. Train: Pro=
viantkolonne
Nr. 4 des XXI. Armeekorps. Fuhrpark=
kolonne
Nr. 1 der 56. Infanterie=Diviſion. Korpsſchläch=
erei
des IV. Reſervekorps. Erſatz=Pferdedepot Altona.
Munitionskolonnen: Artillerie= Munitions=
kolonne
Nr. 1 des Xl. und Reſerve=Artillerie= Munitions=
kolonne
Nr. 46 des III. Armeekorps. Sanitäts=
Formationen: Sanitäts=Kompagnien Nr. 1 des
Gardekorps, Nr. 1 des I. und Nr. 2 des XVI. Armeekorps;
Reſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr. 48. Feldlazarett Nr. 8
es II. und Kriegslazarett Nr. 3 des XIV. Armeekorps;
Reſervelazarett Langenſalza; Krankentransportabteilung
der Etappen=Inſpektion der 10. Armee. Armie
rungs= und Arbeiter=Formationen: Armie=
rungs
=Bataillone. Landſturm=Arbeiter=Bataillon Düſſel=
dorf
. Wachtkommando Bitterfeld. Bewa=
chungskommandos
von Gefangenenlagern.
Weiter ſind erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 157
nd die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 199.

(Schluß des redaktionellen Teils.)

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Zu dem am Dienstag, den 22. d. Mts., abends
8½ Uhr, im Kaiſerſaal, Grafenſtr., ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Lic. Dr. Paul Rohrbach über das Thema:
Englands Frevel Deutſchlands Heil
bitten wir unſere Mitglieder möglichſt vollzählig zu
erſcheinen. Karten zu 1 Mk. für Sperrſitz und zu 50 Pfg.
ſind im Verkehrsbureau (Ernſt=Ludwigsplatz) und an
der Abendkaſſe zu haben.
Der geſamte Ertrag geht zu Gunſten der
ſtädtiſchen Kriegsfürſorge.
(9188
Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abt. Darmſtadt. Großherzogliche
Handelskammer Darmſtadt. Hanſabund, Bezirksgruppe
Darmſtadt. Allgemeiner Deutſcher Sprachverein. Deutſcher
Sprach= u. Schriflverein. Darmſtädter Oberlehrer=Berein.
Goethe=Bund. Darmſtädter Lehrer=Verein. Deutſcher
Frauenverein vom Noten Kreuz für die Kokonien, Abt. Darm=
ſtadt
. Darmſtädter Lehrerinnen=Berein.

Vaterländiſcher Vortrag.

[ ][  ][ ]

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(Statt beſonderer Meldung.)
Geſtern abend 8 Uhr verſchied ſanft unſere
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und
Urgroßmutter
Eind Stnberie Bawspin
geb. Katzfuß
im 95. Lebensjahre.
Um ſtilles Beileid bittet
im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Dachsold.
Darmſtadt, den 20. Juni 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 22. Juni,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Wald=
friedhofs
aus ſtatt.
(9184

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Mügonene Müner Wide.
geb. Vögler
Samstag abend 10 Uhr nach längerem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
(9185
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich und Jean Müller,
Familie Hugo Keßler,
Familie Georg Müller.
Darmſtadt, den 20. Juni 1915.
Die Beerdigung findet ſtatt Dienstag nach=
mittag
4 Uhr auf dem Waldfriedhof.

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Vaterländischer Vortrag.
Am Dienstag, den 22. Juni, abends 8½ Uhr, findet im
Kaisersaal‟ Grafenstrasse, ein Vortrag über das Thema statt:
Englands Frevel
Deutschlanas Hen
Redner:
Lic. Dr. Paul Rohrbach-Berlin,
Karten zu Mk. 1. für reservierte numerierte Plätze und
zu 50 Pfg. sind im Bureau des Verkehrsvereins, Ludwigsplatz und
(8904io
an der Abendkasse zu haben.
Der gesamte Ertrag geht zu Gunsten der städtischen
Kriegsfürsorge.
Der Vortrag trägt keinen parteipolitischen, sondern einen
allgemein-vaterländischen Charakter.
Der Vorstand
der Fortschrittlichen Volkspartei.

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Tageskalender.

Montag, 21. Juni.
Hauptverſammlung des Evangeliſchen Bundes
um halb 9 Uhr im Reſtaurant Kaiſerſaal
Monatsverſammlung des Geflügel= und Vogel=
zuchtvereins
Ornis um 8½ Uhr in der Stadt Pfung=
ſtadt
.

Verſteigerungskalender.

Dienstag, 22. Juni.
Hofreite=Verſteigerung des Heinrich Schäfer
(Moosbergſtraße 94) um halb 11 Uhr auf dem Orts=
gericht
II.
Pferde=Verſteigerung um halb 9 Uhr in der
Artillerie=Kaſerne zu Babenhauſen.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

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Die nachſehende Polizei=Verordung bringen wir erneut zur
Kenntnis.
Darmſtadt, 16. Juni 1915.
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Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.

Polizei=Verordnung.

Auf Grund der Art. 78, 48, V, 1 der Kreis= und Provinzial=
ordnung
wird mit Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Ge=
nehmigung
des Großh. Miniſteriums des Innern vom 8. und
23. Auguſt 1910 zu Nr. M. d. J. II 3748 und 4130 für den Bezirk
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, ſowie für die Gemeinden
Arheilgen, Griesheim, Eberſtadt, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt und Roßdorf verordnet, was folgt:
§ 1. Speiſeeis darf an Schüler von Volksſchulen, höheren
Lehranſtalten (Gymnaſium, Realgymnaſium, Oberrealſchule, Real=
ſchule
, höhere Mädchenſchule) und Privatunterrichtsanſtalten, ſowie
an Kinder auf öffentlichen Straßen, Plätzen und Wegen nicht ver=
kauft
werden.
§ 2. Perſonen, die Speiſeeis feilhalten, dürfen in der Aus=
übung
dieſes Gewerbes Spielplätze während der Dauer von Be=
wegungsſpielen
nicht betreten und ſich ihnen auf weniger als 200 m
Entfernung nicht nähern.
Den genannten Perſonen iſt ferner verboten, ſich den Schul=
grundſtücken
während der Zeit von einer halben Stunde vor Beginn
des Unterrichts bis eine halbe Stunde nach ſeinem Schluß, nament=
lich
während der Unterrichtspauſen, auf weniger als 200m zu nähern.
§ 3. Zuwiderhandlungen werden, inſoweit nicht andere Straf=
beſtimmungen
anzuwenden ſind, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. beſtraft.
§ 4. Die vorſtehenden Vorſchriften treten am 1. Oktober 1910
in Kraft.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.

Die Einteilung der Kehrbezirke der Kaminfeger iſt vom 1. Juli
1915 bis 1. Juli 1916 wie folgt feſtgeſetzt worden:
I. Bezirk Kaminfeger Wolter,
II. Bezirk Hofkaminfegermeiſter Endner,
III. Bezirk Kaminfegermeiſter Ranft,
IV. Bezirk Hofkaminfegermeiſter Schieferdecker,
V. Bezirk Kaminfegergehilfe Wolf.
Darmſtadt, 2. Juni 1915.
(8409a
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.

Abgabe von Kartoffeln aus dem ſtädtiſchen Vorrat.

Von Montag, den 21. Juni, ab werden die ſeitherigen Aus=
gabeſtellen
:
Alexanderſtraße Nr. 4 (Heißner),
Dieburgerſtraße Nr. 10 (Nungeſſer),
Dornheimerweg Nr. 6 (Monnard)
geſchloſſen.
Die Abgabe erfolgt nunmehr jeweils von 26 Uhr nach=
mittags

1. in der Knabenarbeitsanſtalt, Stiftsſtraße,
2. im Zollamtskeller, Ecke Pädagog= und Kirchſtraße,
3. im Keller des ſtädtiſchen Muſeumgebäudes am Schloßgraben,
4. im alten ſtädtiſchen Lagerhaus an der Blumenthalſtraße.
Der Verkaufspreis beträgt für Perſonen mit einem Einkommen
bis zu 2000Mk. 3 Mark, bei Einkommen über 2000 Mk. 5 Mark für
den Zentner.
Mehr als 2 Zentner werden an einen Haushalt nicht abgegeben.
Die Abgabe der Kartoffeln findet nur noch kurze Zeit ſtatt.
Die Empfangsſcheine für Speiſekartoffeln ſind unter Vorlage des
Steuerzettels nur an der Stadtkaſſe, Grafenſtraße Nr. 28, zu löſen.
An Auswärtige werden Speiſekartoffeln zu den ermäßigten
Preiſen nicht abgegeben.
Bei Abgabe der Futterkartoffeln werden in erſter Linie die
Einwohner der Stadt berückſichtigt.
Beſtellungen werden nur im Stadthaus, Zimmer Nr. 45, ent=
gegengenommen
.
Soweit Vorräte vorhanden ſind, können Futterkartoffeln
auch an Auswärtige abgegeben werden.
Darmſtadt, am 18. Juni 1915.
(9108sg
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Beſprengung der Straßen.

Die Hitze und Trockenheit laſſen es für den Verkehr des Publi=
kums
auf den Straßen unbedingt erwünſcht erſcheinen, daß öfters,
und mindeſtens einmal am Tage, die Verkehrswege gegoſſen werden.
Leider iſt die ſtädtiſche Verwaltung in dieſem Jahr hierzu nicht in
der Lage, weil es ihr an genügendem Arbeitsperſonal und vor allem
an den erforderlichen Beſpannungen für die Straßenſprengwagen
fehlt. Es können deshalb nur die Hauptverkehrsſtraßen täglich
einmal gegoſſen werden.
Um aber die Staubplage einzuſchränkeu und für etwas
Kühlung im Straßenverkehr zu ſorgen, erſuche ich die Haus=
Eigentümer und =Bewohner dringend, doch mindeſtens einmal
täglich die Fußſteige vor den Häuſern und, wenn möglich, auch
die eine Seite der Straßenfahrbahn begießen zu laſſen. Der
Waſſerverbrauch hierbei iſt kaum nennenswert. Für eine täglich
zweimalige Begießung an 100 Tagen bei der Entnahme von Waſſer
aus der Hochdruckleitung wird dem Hausbeſitzer nur eine Ausgabe
von rund 2 Mark entſtehen. Ein ſolch beſcheidenes Opfer in der
jetzigen Zeit zu bringen, iſt gewiß jedermann gerne bereit.
Die Hausbeſitzer und Bewohner in denjenigen Straßen, in denen
Baumpflanzungen ſich befinden, möchte ich bitten, doch auch das
Begießen der Bäume vorzunehmen, damit der ſchöne Straßen=
ſchmuck
erhalten und der Zweck der Anlage, dem Publikum Schatten
zu ſpenden, während der ganzen Sommerszeit geſichert bleibt.
Ich vitte die Einwohnerſchaft, insbeſondere die Hausbeſitzer,
meinem vorſtehenden Erſuchen entſprechen zu wollen.
Darmſtadt, den 11. Juni 1915.
(8838ggg
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Heugras=Verſteigerung.

Mittwoch, den 23. Inni, nachmittags 4 Uhr, wird das
Heugras von der Fürſtenwieſe, unweit der Pumpſtation des ſtädti=
ſchen
Waſſerwerks bei Eſchollbrücken (42 Morgen), an Ort und Stelle
meiſtbietend verſteigert.
(9146go
Nähere Auskunft wird auf der Pumpſtation erteilt.
Darmſtadt, den 19. Juni 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Ekert.

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Schulgeld=Erhebung.

Das Schulgeld für das Großh.
Realgymnaſium, die Großh. Lie=
bigs
= und die Großh. Ludwigs=
Oberrealſchule, die Vorſchule der
Großh. Gymnaſien, die Vikto=
riaſchule
und das Lehrerinnen=
ſeminar
, die Eleonoren= und
Frauenſchule, ſowie die Mittel=
ſchulen
für das II. Kalender=
Vierteljahr 1915 iſt bis zum
25. Ifd. Mts. an den Werktagen,
vormittags von 8 bis 12½ Uhr,
hierher zu entrichten.
Darmſtadt, 16. Juni 1915.
Die Stadtkaſſe.
Koch.
(9026a


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Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs.

Die Vorſchriften für Bäcker und Händler, einſchließlich Kolo=
nial
= und Spezereiwarenhändler, vom 5. März beſtimmen u. a., daß
am 1., 10. und 20. eines jeden Monats der Beſtand, Zugang und
Abgang von Mehl, ſowie am Schluß eines jeden Monats die Menge
des von auswärts bezogenen Brotes uſw. der Geſchäftsſtelle des
Ausſchuſſes zur Regelung des Brot= und Mehlverbrauchs ( Stadt=
haus
) mitzuteilen ſind. Die hierzu nötigen Meldekarten ſind bei den
Polizeirevieren zu holen. Dieſe Meldungen ſind bis jetzt ſehr
unregelmäßig eingegangen. Es wird deshalb nochmals auf die Vor=
ſchriften
hingewieſen, beſonders darauf, daß die nächſte Meldung
für den 1. ds. Mts. erfolgen muß. Gegen Säumige wird in der
Folge unnachſichtlich mit Strafe vorgegangen werden. Die Poli=
zeibeamten
ſind angewieſen, Verſtöße gegen die Vorſchriften an=
zuzeigen
.
(7297a
Darmſtadt, den 28. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Vom 1. Juli 1915 ab ſind die
Speiſeabfälle, Knochen und Kartoffelſchalen
der Truppenküche Alter’ſche Möbelfabrik neu zu vergeben. An=
gebote
verſchloſſen an unterzeichnetes Bataillon erbeten. (9182om
Erſatz=Landſturm=Infanterie=Bataillon
II. Darmſtadt XVIII. 36.

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