Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 103., Donnerstag, den 15. April.

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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. Die Kämpfe in den Karpathen. Der Seekrieg. Wankende Zuverſicht? Die Regelung
des Verkehrs mit Kartoffeln. Die U=Boote als Herren zur See. Japan und China.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 14. April.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Ein nächtlicher feindlicher Vorſtoß bei
Berry=au=Bac ſcheiterte.

Nordweſtlich von Verdun brachten die
Franzoſen geſtern Minen mit ſtark gelblicher
Rauch= und erſtickend wirkender Gasentwicklung
gegen unſere Linien zur Anwendung.

Zwiſchen Maas und Moſel wurde
weitergekämpft. Bei einem ſtarken franzöſiſchen
Angriff gegen die Linie Maizerey= Marché=
ville
drangen die Franzoſen an einer ſchmalen
Stelle bei Marchéville in unſere Stellung ein,
wurden durch Gegenangriffe aber bald wieder
hinausgeworfen. An der übrigen Front brach der
Angriff bereits vor unſerer Stellung zuſammen.

Die Kämpfe in den Karpathen.

* (Ctr. Bln.) Der Budapeſter Nap meldet aus Mar=
maros
=Sziget: Nach dem letzten Erfolge der Deutſchen,
welcher zur Eroberung der Swininhöhe führte, fanden
verhältnismäßig nur kleinere Gefechte ſtatt. Dieſe
Zuſammenſtöße ſtehen mit den letzten Erfolgen der
deutſchen Südarmee im engen Zuſammenhang und ſind
ihre notwendige Folge. Es handelte ſich um ruſſiſche
Rückzugsgefechte weſtlich vom (Wyszkower=Satter.
Die ruſſiſchen Nachhuten wurden von den Deutſchen durch
Bajonettangriffe um einige Kilometer zurückgedrängt.
700 Gefangene wurden gemacht. Unter ihnen be=
fand
ſich ein Hauptmann, der folgendes mitteilte: In den
Waldkarpathen konnten wir nicht einmal um den Preis
rieſiger Verluſte unſeres Menſchenmaterials den erhofften
Erfolg erzielen. Deshalb hat jetzt unſere Heeresleitung
das Angriffszentrum weiter öſtlich verlegt, und da wurde
auch ich nach dem öſtlich des Uzſoker Paſſes befindlichen
Abſchnitt kommandiert.

Ueber die Verluſte der Ruſſen in den Kar=
vathen
macht ein Artikel der Korreſpondenz Heer und
Politik intereſſante Angaben. Es heißt darin: Die Ver=

Zwiſchen Combres und St. Mihiel fan=
den
geſtern nur Artilleriekämpfe ſtatt. Im
Aillywalde wurden nach erfolgloſen feind=
lichen
Sprengverſuchen drei feindliche Angriffe
zurückgewieſen. Ein Angriff beiderſeits der
Straße Eſſay-Flirey ſcheiterte weſtlich
dieſer Straße und führte öſtlich derſelben zu
Nahkämpfen, in denen unſere Truppen die
Oberhand behielten. Im Prieſterwald
fanden keine Kämpfe ſtatt.

In den Vogeſen mißglückte ein franzöſi=
ſcher
Vorſtoß gegen den Schnepfenriethkopf
ſüdweſtlich Metzeral.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die Lage im Oſten iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung.

luſte, die das ruſſiſche Heer in den drei großen ruſſiſchen
Offenſiven an dieſer Stelle erlitten hat, erreichen eine
Höhe, die faſt märchenhaft anmutet, und können
nur von einem ſo menſchenreichen Lande wie Rußland
getragen werden. Die Verluſte bei der Belagerung von
Przemysl waren ſchon ungewöhnlich, aber die der Rie=
ſenſchlacht
in den Karpathen übertreffen
alle bisherigen Vorſtellungen. Abgeſehen von den Ge=
fangenen
, die die verbündeten Truppen an dieſer Stelle
gemacht haben und die die Zahl Hunderttauſend ſchon
überſchritten haben, werden die rein tatſächlichen Verluſte
an Toten und Verwundeten in mehreren engliſchen und
franzöſiſchen Zeitungen, ſowie in neutralen Blättern auf
rund 500000 Mann angeſetzt. In dem Artikel
werden die Verluſte der Ruſſen infolge der erſten Offen=
ſive
in den Karpathen mit 150000, in der zweiten Karpg=
thenoffenſive
mit 200000 Mann beziffert. Die Verluſte
während der dritten Karpathenoffenſive werden am beſten
durch die Tatſache beleuchtet, daß allein im Monat Mürz
weit über 100000 Mann verloren gingen. Man wird be=
greifen
, ſo ſchließt der Artikel, daß die Karpathenſchlacht
von einem militäriſchen Kritiker als das Grab des
ruſſiſchen Hegxes bezeichnet wurde,

* London, 14. April. Ein Times=Artikel ſchätzt
den Wert der Schiffe, die von dem Hilfskreuzer
Kronprinz Wilhelm verſenkt wurden, auf
1165000 L. Damit erſcheint der Hilfskreuzer an dritter

Der Seekrieg.
Die. Tätigkeit der U=Boote

* London, 14. April. Der Marinemitarbeiter der
Morningpoſt ſchreibt über die Tätigkeit der deut=
ſchen
Unterſeeboote: Die britiſchen Patrouillen=
ſchiffe
bewahrten zwar wahrſcheinlich viele Handelsſchiffe
vor dem Verſenktwerden, aber die Tatſache bleibt be=
ſtehen
, daß der Beutezug der Unterſeeboote in
ungefähr gleichmäßigem täglichen und wöchentlichen Um=
fange
andauert. Die Unterſeeboote verſenkten ſeit dem
18. Februar rund ein Schiff täglich. Dieſer Zuſtand iſt
weit davon entfernt, befriedigend zu ſein. Solange die
Verluſte andauern, kann England nicht annehmen, daß es
die Seeherrſchaft beſitzt.

Die Verſenkung des Dampfers Falaba.

* Berlin, 13. April. Gegenüber den entſtellenden
Nachrichten über die Vorgänge bei der Verſen=
kung
des engliſchen Dampfers Falaba
wird von zuſtändiger Stelle folgendes mitgeteilt: Dem
Dampfer Falaba wurde von dem Unterſeebodt das
Signal gegeben: Drehen Sie ſofort bei, oder ich ſchieße!
Ohne ſich daran zu kehren, lief er weg und machte ſogar
Raketenſignale, um Hilfe herbeizurufen. Er konnte erſt
in viertelſtündiger Jagd eingeholt werden. Trotzdem für
das Unterſeeboot die Gefahr beſtand, von dem Dampfer
beſchoſſen oder von herbeieilenden Fahrzeugen angegriffen
zu werden, wurde nicht ſogleich geſchoſſen, ſondern, auf
500 Meter herangekommen, durch die Stimme das Signal
zu der Aufforderung gegeben, das Schiff binnen 10 Mi=
nuten
zu verlaſſen. Auf dem Dampfer begann man be=
reits
, die Boote zu Waſſer zu bringen. Während dies
zum Teil in unſeemänniſcher Weiſe geſchah, ſo daß mehrere
Boote bei den Verſuchen zu Schaden kamen, retteten ſich
die Manſchaften des Schiffes ſchnell in die Boote und hiel=
ten
ſich in der Nähe, ohne jedoch, wie es möglich gewe=
ſen
wäre, den im Waſſer ringenden Fahrgäſten irgend=
welche
Hilfe zu bringen. Von der Aufforderung, das
Schiff zu verlaſſen, bis zum Torpedoſchuß vergingen nicht
nur die anfänglich gewährten 10 Minuten, ſondern 23 Mi=
nuten
und dieſen ging ſchon die Jagd voraus, die zum
Klarmachen der Boote konnte ausgenutzt werden. Die
Behauptung, es wurde nur eine Friſt von 5 oder gar 3
Minuten gewährt, iſt unwahr. Das Torpedo wurde erſt
abgefeuert, als die Annäherung von verdächtigen Fahr=
zeugen
, von welchen Angriffe gewärtigt werden mußten,
den Kommandanten zum ſchnelleren Handeln zwang.
Beim Fallen des Schuſſes war auf dem Schiff außer dem
Kapitän, der tapfer auf ſeinem Poſten ausharrte, niemand
mehr zu ſehen. Erſt nachher wurden noch einige Perſonen
ſichtbar, die ſich um ein Boot bemühten. Von der Mann=
ſchaft
des Unterſeebootes ſtanden Leute, die zur Bedie=
nung
der Kanone und zum Signaliſieren nötig waren, an
Deck auf ihren Stationen. Sich rettend zu betätigen, war
ihnen verſagt, weil das Unterſeeboot keine Fahrgäſte auf=
nehmen
kann. Gegen die verleumderiſche Beſchuldigung,
höhniſch gelacht zu haben, unſere Mannſchaften zu ver=
teidigen
, iſt jedes Wort zu viel. Bei der gerichtlichen Ver=
handlung
in England wagte auch keiner der vernomme=
nen
Zeugen, dieſe Beſchuldigung zu erheben. Es iſt
ferner unwahr, daß das Unterſeeboot zu irgendeiner Zeit
die engliſche Flagge geführt habe. Das Unterſeeboot
zeigte bei dem ganzen Vorgang ſoviel Rückſicht, als ſich
mit ſeiner Sicherheit vereinigen ließ. Es iſt zu bedauern,
daß Menſchenleben verloren gegangen ſind. Die Verant=
wortung
dafür fällt jedoch auf England zurück, das Han=
delsſchiffe
bewaffnet und zur Teilnahme an der Krieg=
führung
und den Angriffen gegen U=Boote veranlaßt.

Engliſche Schiffsverluſte.

[ ][  ][ ]

Stelle, wenn man annimmt, daß die Emden einen Scha=
den
von 2211000 &, die Karlsruhe einen ſolchen von
1662000 & verurſachte. Der Hilfskreuzer Prinz Eitel
Friedrich nimmt mit einer Schadenſumme von 885000
die vierte Stelle ein. Die fünfte nimmt die Königsberg
mit 275000 &, die ſechſte die Dresden mit ebenfalls
275000 & und die ſiebente die Leipzig mit 235000 C
ein. Die geſamte Beute der Kreuzer beläuft ſich auf 67
Schiffe im Geſamtwerte von 6691000 L.

Der britiſche Kanaldampfer Guernſey‟
Ccheiterte Freitag nacht auf der Reiſe von Guernſey nach
Southampton. Er führte Blumen und Gemüſe. Von den
19 Mann der Beſatzung ertranken 7, darunter der Kapitän
Das Schiff ſtieß auf einen Felſen, weil infolge des
Krieges der Leuchtturm gelöſcht war.

Die Schädigung des engliſchen Handels.

* Haag. 13. April. Nach der Weſtminſter Gazette
betrug die engliſche Ausfuhr in den letzten drei Mo=
naten
des Krieges 1692 Millionen Mark, was gegen die
vorjährige Vergleichszeit eine Abnahme um 978 Millionen
bedeutet. Die Einfuhr hatte einen Wert von 4162
Millionen Mark (Zunahme von 222 Millionen, herbeige=
führt
durch die amerikaniſchen Kriegsmateriallieferungen),
ſo daß ſich die engliſche Handelsbilanz im erſten Viertel=
jahr
um 1200 Millionen Mark verſchlechtert hat.

Der Krieg im Orient.

* Rom, 14. April. Die Correſpondenza veröffent=
licht
eine Proklamation des Oberhauptes der
Senuſſi an die Bevölkerung der Cyrengika. Der Chef
der Senuſſi weiſt auf den ſchweren Aufſtand der Marok=
kaner
gegen die Franzoſen hin und ereifert ſich gegen die
Engländer, die aus Aegypten verjagt werden müßten.
Der Heilige Krieg ſei ſtrenge Pflicht für jeden Moham=
medaner
. Es ſei Pflicht, Aegypten und den Sudan von
den Engländern zu ſäubern. Gegenüber Italien empfiehlt
der Senuſſenchef dagegen Unterlaſſung jeder feindlichen
Handlung.

* London, 14. April. Nach einer Reutermeldung
hat der Sultan Huſſein Kiamil ſeine Reſidenz
von Kairo nach Alexandria verlegt. In anbetracht
dieſer unerwarteten Veränderung wird der Hofſtaat dem
Herrſcher erſt am 1. Mai d. J. folgen können. (Danach
ſcheint die Lage in Kairo für den Sultan bedenklich zu
ſein.)

TU Athen, 13. April. Das Verhalten der
Verbündeten auf Lemnos beginnt hier großes
Mißfallen hervorzurufen, da ſich engliſche und fran=
zöſiſche
Offiziere den griechiſchen Behörden gegenüber als
die Herren der Inſel aufſpielen. Der mißglückte Angriff
auf die Dardanellen hat ebenfalls dem Anſchein der un=
überwindlichen
Seemacht einen ſtarken Stoß verſetzt. Die
Anzeichen für den Stimmungswechſel beginnen ſich bereits
in der Preſſe und öffentlichen Meinung bemerkbar zu
machen. Im übrigen ſcheinen die Verbündeten nicht an
eine baldige Aufgabe des wichtigen Stützpunktes zu den=
ken
, da von ihnen mit allen Kräften an dem Bau einer
Waſſerleitung und eines Hoſpitals gearbeitet wird.

Wankende Zuverſicht!

Unſere Gegner mögen ſicherlich von demſelben
Streben erfüllt ſein wie wir, durchzuhalten; während aber
bei uns die Zuverſicht auf unſere gute Sache nach wie
vor ungebrochen iſt, macht ſich allem Anſchein nach bei
unſeren Gegnern eine gewiſſe Unſicherheit geltend,
die ſich trotz mancher Vertuſchungsverſuche auch nach außen
hin nicht gänzlich unterdrücken läßt. Man weiß, daß
die engliſche Arbeiterſchaft von dem Kriege und den Grün=
den
der engliſchen Beteiligung nicht viel wiſſen will, und
ihr jüngſter Kongreß hat dies mit vollſter Schärfe gezeigt.

Die dort gefaßte Reſolution hat begreiflicherweiſe allge=
meine
Aufmerkſamkeit hervorgerufen, die führenden Blät=
ter
erörtern eingehend die Beſchlüſſe der Norwicher Kon=
ferenz
, und ſelbſt die Times ſagt in einem Leitartikel:
Es iſt unmöglich, die allgemeine Volksſtimmung zu igno=
rieren
, die der Reſolution der Konferenz der unabhängi=
gen
Arbeiterpartei in Norwich zugrund liegt und die u. a
gegen die geheime Diplomgtie und das Prinzip des
Gleichgewichts der Mächte gerichtet iſt. Obwohl die un=
abhängige
Arbeiterpartei keine Körperſchaft iſt, die die
arbeitenden Klaſſen vertritt, ſind doch die Anklagen, die
in ihrer Reſolution enthalten ſind, geeignet, weit über die
Kreiſe der ſozialiſtiſchen Sekte hinaus ein Echo zu fin=
den
. Es muß ſchon weit gekommen ſein, wenn die
Times, die ſonſt den Mund nicht voll genug nehmen kann,
ſich zu einem ſolchen Zugeſtändniſſe bequemt, aus dem
hervorgeht, daß ſicherlich weite Kreiſe den in der Ent=
ſchließung
eingenommenen Standpunkt durchaus teilen.
Auch die angeſehene Finanzzeitſchrift Economiſt fällt ein
vernichtendes Urteil über die Politik Greys und bemerkt,
daß ſeine Tätigkeit hätte erfolgreicher ſein können, wenn
er heimliche Verträge und zweideutige Abkommen ver=
mieden
hätte. Das Blatt erinnert dabei an die Haltung
Gladſtones im Jahre 1870; wenn Grey dieſe befolgt haben
würde, ſo hätte er Belgien und Luxemburg vor feind=
lichem
Einfall retten können. Statt deſſen habe Grey der
preußiſchen Geſchichte eine andere Deutung gegeben und
die Vergangenheit durch eine gefärbte Brille betrachtet.
Das ſind wahrlich keine Lobeshymnen auf die Politik
Greys, und ſo dürfte es noch viele Leute auch in Eng=
land
geben, denen ſein Vorgehen als ein Verbrechen er=
ſcheint
, das ſich nicht ſo leicht wieder gut machen läßt.

Auch ſonſt ſcheint die Siegeszuverſicht der Verbünde=
ten
gar zu ſehr ins Wanken gekommen zu ſein. In der
franzöſiſchen Parlamentskommiſſion für auswärtige An=
gelegenheiten
wurde die Frage aufgeworfen, ob das eine
Gemeinſamkeit des Friedensſchluſſes vorausſehende Drei=
verbands
=Uebereinkommen unverändert fortbeſteht.. Die
Veranlaſſung zu der Debatte war die Mitteilung aus=
wärtiger
Blätter, daß jede Dreiverbandsmacht braft neuer
Beſtimmungen berechtigt ſein ſolle, für eigene Rechnung
Friedensverhandlungen anzubahnen, mit der einzigen
Verpflichtung, vor deren Abſchluß die Zuſtimmung der
beiden anderen Mächte einzuholen. Delcaſſé wird zum
geeigneten Zeitpunkt antworten, warum er es aber nicht
ſofort getan hat, wird nicht geſagt, wahrſcheinlich wird es
da eine ſehr verklauſulierte Antwort geben, wegen der
er ſich vorher erſt noch mit den Alliierten in Verbindung
ſetzen muß. Wäre die Sachlage eine unveränderte, ſo
hätte er ſicherlich klipp und klar geantwortet, daß der Frie=
densſchluß
nur gemeinſam erfolgen würde. Jedenfalls auch
ein bemerkenswertes Zeichen der Situation.

Tatſächlich ſind die Verhältniſſe auf den Kriegsſchau=
plätzen
nicht dazu angetan, die Verbündeten allzu ſieges=
gewiß
zu ſtimmen, denn der großangelegte Durchbruchs=
verſuch
zwiſchen Maas und Moſel kommt nicht vorwärts,
und ebenſo die Bemühungen im Oſten, in den Karpathen
durchzuſtoßen; namentlich hinſichtlich des letzteren herrſcht
bei den Ententemächten eine ſehr peſſimiſtiſche Anſchau=
ung
und Londoner wie Pariſer Blätter meinen, daß die
Ruſſen wohl doch gezwungen ſein würden, ihren großen
Vormarſch endgültig aufzugeben. Nur ſo fort, und die
Ernüchterung wird nicht ausbleiben.

* Der Engländer Robert Crozier Long, welcher die
ganze Ruſſenfront abgereiſt hat, geht in einem langen
Briefe aus Warſchau in der April=Nummer der Fort=
nigtly
Review auch auf die Kriegspſychoſe ſeiner Lands=
leute
ein. Er ſchreibt:

Wer als beobachtender Laie an der Front richtig
ſehen will, muß zuvor ſein Gehirn von der urſprünglichen

Pſychoſe des Optimismus geheilt und aufgehört haben
wie das vernünftige Menſchen ſchon vor einem halben
Jahre getan ſeine heimatlichen Zeitungen zu leſen
Nichtkämpfer, die an der Marſch auf Berlin=Pſychoſe
litten, ſind an der ruſſiſchen Front enttäuſcht worden. Erſt
nachdem ſie wochenlang ſich dort aufgehalten, erkennen ſie
die ſtrategiſchen, wirtſchaftlichen, menſchlichen Tatſachen,
welche gegen ſchnelle, befriedigende Entſcheidungen ſpre=
chen
. Sie ſehen und hören, wie beſtbefähigte ruſſiſche
Offiziere Zeugnis ablegen von der guten Führung, dem
unübertroffenen Mut, dem unverminderten Glauben des
Feindes. Das erzeugt, wenn man den ruſſiſchen Wider=
ſtand
einſchätzt, einen höheren Optimismus, als es der der
engliſchen Preſfe iſt, welche in ſchreienden Buch=
ſtaben
druckt, daß die Deutſchen keine Stiefel haben und
ſich zu ergeben wünſchen, und in irgend einer dunkel ver=
borgenen
Ecke hinzufügt, daß die Deutſchen die 10. ruſ=
ſiſche
Armee aus Oſtpreußen vertrieben haben und ver=
trauensvoll
an die Tore Warſchaus hämmern. Ein ruſ=
ſiſcher
Einfall in Deutſchland iſt unmög=
lich
, bis die oſtpreußiſche und die Karpathenflanke end=
gültig
klargemacht worden ſind (von ſpäteren Wider
ſtänden ſage ich nichts); aber mit dem gegenwärtigen
Stärkeverhältnis kann ein Erfolg in den Flankierungs
operationen nicht erreicht werden, es fei denn, daß der
Feind ermüdet oder eine ſehr mächtige Ablenkung vom
Weſten kommt. Vor dem Kriege waren ſelbſt dem Laien
die einem ſchnellen ruſſiſchen Angriff im Wege ſtehenden
Hinderniſſe klar. Wenn die Oeffentlichkeit in England
mißvergnügt iſt über den gegenwärtigen Rückſchlag in
Oſtpreußen, ſo hat ſie nicht Rußland, ſondern ſich ſelbſt zu
tadeln. Das Auspoſaunen des Marſches auf
Berlin zeigte einen bedauerlichen Mangel
an politiſcher und militäriſcher Schulung
in unſerer Oeffentlichkeit und Preſſe; ein Fehler, der um
ſo weniger verzeihlich iſt, wenn man ihm die Zurückhal=
tung
der Ruſſen gegenüberſtellt, die ihrerſeits ebenſo be=
rechtigt
ſind, einen Marſch auf Berlin von Weſten her zu
fordern. Die geſunde Haltung gegenüber ſtrategiſchen
Möglichkeiten, Zeitpunkten und Oertlichkeiten, wie ich ſie
hier (in Warſchau) und in Galizien geſehen habe, iſt auch
für England unumgänglich, wenn der Krieg erfolgreich be=
trieben
werden ſoll. Wird der unbegründete Optimis=
mus
des vergangenen Halbjahrs fortgeſetzt, ſo wird er
in nur zu gut begründetem Peſſimismus
enden.

* London, 13. April. (Ctr. Frkft.) Die Morning
Poſt von geſtern enthält in ihrem Leitartikel folgende
Sätze: Man ſagt, daß ein Engländer ſehr ſchwer zu er=
regen
iſt, aber ſelbſt ein Engländer muß erregt ſein nach
dieſen acht Monaten Blutbades, Barbarei und unſäglichem
Leiden. Es muß indeſſen geſagt werden, daß die große
Menge irregeführt worden iſt durch die unver=
änderliche
Praxis, die Dinge darzuſtellen nicht ſo, wie ſie
wirklich ſind, ſondern wie ſie das Volk gerne hat. Der
kleinſte Erfolg der britiſchen Waffen wird wie ein großer
Sieg oder wie eine große Schlacht austrompetet und
Mißgeſchicke oder Irrtümer werden in Ge=
heimnis
gehüllt und eine große Anzahl von Per=
ſonen
gibt ſich der Täuſchung hin, daß der Kriegszug=
der
Verbündeten ein Triumphzug von Anfang bisszu
Ende geweſen iſt.

TU London, 13. April. Die Daily Mail ſchreibt
in einem Leitartikel über die Verantwortlichkeit der Re=
gierung
: Außer neuen beſonderen Maßnahmen werden
die Kräfte der Verbündeten keine Uebermacht bekommen.
Die Deutſchen haben ihre neuen Armeen ebenſo gut
wie wir und die Franzoſen. Ihre Anzahl ſcheint in dem
übrigens bewunderungswürdigen franzöſiſchen amt=
lichen
Bericht ſehr unterſchätzt zu ſein. Denn er ſchließt
alle, die über 39 Jahre alt ſind, als kriegsunfähig aus,
während nach den deutſchen Berechnungen noch über vier
Millionen kampffähige Reſerven zur Ver=
fügung
ſtehen. Rußland, deſſen Kraft in der großen
Maſſe von Menſchenmaterial liegt, kann dieſe Macht in
vielen Monaten noch nicht zuſammenbringen, denn es feh=
len
ihm dafür die Ausrüſtung und die Eiſenbahnen. Es
liegt darum kein Grund vor, eine Verminderung der deut=
ſchen
Streitkräfte an der Weſtfront zu erwarten als eins
Folge der Reſultate im Oſten.


Ein hiſtoriſcher Tag.

Ich war gerade von St. Q. zurückgekehrt und ging
um die lange Pappelallee zum Dorfe hinauf. Es war ein
herrlicher Tag geweſen, hell, freundlich und eine ſtrahlende
Frühlingsſonne. Gleichen Schrittes kam ich langſam am
Schloſſe vorbei ins Dorf, wo ein Junitreiben im beſten
Gange war. Girlanden ſpannten über die Straße und
rahmten Türen und Fenſter ein, Kränze aus Tannen und
Lorbeer mit Willkommengrüßen zwiſchen ſich haltend, dar=
unter
die Dorfjugend und unſere Feldgrauen, von allen
Seiten Geſang, Scherz und fröhliches Lachen, kein Laut
von der Front in der Tat, die Illuſion einer Kirchweih
lag nahe.

Langſam in eigenen Gedanken ging ich meinem Quar=
tier
zu, rechts und links nur fröhliche Menſchen, ſah noch,
wie der General durch die frohen Straßen ſchritt, überall
ſtramm begrüßt, und vor der Friſeurſtube im Freien raſch
noch ganze Arbeit gemacht wurde. Es war noch viel zu
tun, denn es lagen zur Zeit einige aus der Front zurück=
gezogene
Kompagnien und Batterien mehr im Ort, die
wohl eine längere Feuerpauſe haben ſollten und denen
es ſeit langer, langer Zeit nicht mehr ſo wohl gegangen
war, wie heute abend. Die erſten Abende waren ſie müde
geweſen, heute aber galt es ein Feſt zu feiern: Bis=
marchs
hundertjährigen Geburtstag! Sie
hatten daher mittags ſchon dienſtfrei gehabt, und eine
Batterie hatte auf einem alten, das Städtchen im Weſten
und Süden umziehenden Römerwall einen mächtigen
Holzſtoß geſchichtet, der am dichteſten nach der Front zu
ſtand und bei ſinkendem Tag alle um ſeine feurige Lohe
zu neuem Treugelübde vereinigen ſollte.

Mittlerweiſe ſank die Dämmerung immer tiefer und
im Dorfe wurde es immer heller. Da plötzlich tiefe Stille.
Ein feindlicher Flieger zeigte ſich am Horizont, um uns
und den Nachbarorten einige Zuckerhüte in die Bismarck=
feier
fallen zu laſſen. Er wurde langſam aber ſicher unter
Feuer genommen, waren doch ſeit einiger Zeit extra ihm
zuliebe Abwehrkanonen in die Gegend gekommen. Wölk=
chen
auf Wölkchen blitzte an dem klaren, rötlich gelben
Abendhimmel auf, erſt klein, dann ſtreifig lange, wie Mal=

triche auf einer neuen Leinwand, dazu in einem eigenen
braunrötlichen Ton, der zu dem Abendhimmel das In=
tervall
einer Farbenſekunde gab. Ueber, unter, rechts,
links und von allen Seiten blitzte es auf, um ſich dann zu
entrollen. Dumpfe Schläge wurden hörbar. Dicht über
der Dunſtſchicht ſah man dann 2000 Meter hoch ein ſtech=
mückenkleines
eiliges Weſen zwiſchen all dieſen Rand=
bemerkungen
hin und her eilen, bald näher, bald ferner,
immer aber eilig und zuletzt ſtecknadelkopfgroß. Wir
konnten von uns aus deutlich die Schußwirkungen ver=
folgen
und konſtatieren, daß ſich der Franzoſe um unſere
Schrapnells in ſeiner einmal beabſichtigten Richtung nicht
tören ließ. Er ſchien Fataliſt zu ſein! Alles ſtand und
ſchaute und konnte ſich von dem faſzinierenden Anblick
nicht losreißen. Gute Bemerkungen fielen. Schließlich
verſchwand er am Horizont.

Die Soldaten, die geſpannt dieſem Schauſpiel zuge=
ehen
, begannen ſich jetzt zu ordnen und unter Vorantritt
der Muſikkapelle den Ort zu umziehen, was die Illuſion
eines Dorffeſtes noch erhöhte. Alle Marſchlieder aus
Friedenszeiten kamen da wieder zum Vorſchein und man=
chem
mag es in Momenten wie Manöver vorgekommen
ſein. Dann kamen ſie zurück und ſtellten ſich ſtille um
den inzwiſchen angezündeten Holzſtoß herum. Eine laut=
loſe
Stille entſtand, in der nur das Kniſtern der Reiſige
mit den lohenden Funken und der Sternenklarheit zu
ſprechen ſchien. Langſam kam das Feuer herauf ver=
ſunken
faſt ſtanden die Geſtalten daneben bis es hochauf
flammte und Menſchen und Bäume als fahle Theater=
ſilhouetten
erſcheinen ließ. Wie Teufel eilten einige, im=
mer
wieder nachzuſchüren. Jetzt brannte es hoch und ſie
begannen zu ſingen. Getragen, langſam und zögernd
aber mit einem Unterton von herber Größe, der faſt etwas
wie Weh an ſich hatte, kamen die Strophen des Deutſch=
land
, Deutſchland über alles heraus, bei der letzten Wie=
derkehr
des Refrains auf der höchſten Note zu Kraft und
eiſernem Willen anſchwellend. Man fühlte, es teilte ſich
allen etwas mit. Sie ſangen langſam ein Lied nach dem
anderen: Heil dir im Siegerkranz und Es brauſt ein
Ruf wie Donnerhall Wie oft hatte man ſie nicht ge=
hört
, wie oft auf Schulfeiern und anderen Gelegenheiten
gedankenlos geſungen und war dabei aufgeſtanden. Man

hatte einen beſſeren Anzug an und Blumen ſtanden im
Raum. Wie anders klangen ſie hier! Man hörte ſie
neu, ſie waren einem fremd in dieſer Weiſe. Man dachte
an Sturmvögel! Jetzt wußte man, daß ihr Klang Blut
und Eiſen bedeute und er griff tief in die tiefſten Tiefen
der menſchlichen Seele hinein, dort, wo Leben und Tod
die Gemeinſchaft halten und die Ewigkeit herrſcht.

Mächtig klang nun das Kernige: Der Gott, der Eiſen
wachſen ließ und noch einmal die Wacht am Rhein. Dann
kam das vielgeſungene Soldatenlied: O Deutſchland
hoch in Ehren mit dem ſo vortrefflichen: Haltet aus
laſſet hoch das Banner wehen Hier ſchwoll nun der
Chor an, daß es auch die Franzoſen an der Front hören
und glauben mußten, ſofern ſie nicht ſchon lange unſer
Feuer geſehen hatten. So ſangen ſie, bis langſam das
Feuer verblaßte und bei ſinkender Glut der Hauptmann
mit dem Rufe Kameraden die Scharen um ſich ſammelte
und ihnen in kernigen Worten die Bedeutung des Tages
vor Augen führte. Er ſprach herrliche Worte und wol
den Geiſt unſerer Dichter und Denker hinetn, den Geiſt
aus dem heraus allein eine ſolche Situation geſchaffen
werden konnte: den deutſchen Geiſt. Was an ſittlichem
Ernſt und markiger Kraft, an frohem Mut und lachendem
Glück in des Deutſchen Seele liegt, das kam einem nun
hier zum vollen Verſtändnis. Man ſtelle ſich vor, Tot
geweihte, die das Feſt ihres urdeutſcheſten Vorbildes auf
einem alten Römerwall mit Flammen feiern! Man fühlte
hier klang etwas zuſammen, das keinen tönernen Schall
gab und worin uns unſere Feinde all unſere Kraft nei=
den
und fürchten: Der deutſche ſittliche Wille und ſein Be=
wußtſein
, das Pflichtgefühl heißt im Gegenſatz zu welſcher
Oberflächlichkeit und verſtandesmäßiger Krämerſeele.s
ſind die ethiſchen Unterſchiede der deutſchen und der
welſchen Seele, die ſchon ſeit den Zeiten eines Cäſar,
Germaniens und Druſus Deutſche und Welſche ſcheiden.
Sie kamen als ſolche Gegenſätze in Kampf, und römiſche
Aeußerlichkeit kam durch deutſche Echtheit in Sturz und
Trümmer. So ging es durch die Jahrhunderte weiter.
Sie haben uns nie beſiegt, waren ſie auch zu Zeiten Herren
von Teilen unſeres Landes, ſie werden es auch diesmal
nicht. Es ſollte ſie die Geſchichte und das richtige Erfaſſen
deutſchen Weſens in den Geſtalten eines Kant, Goethe

[ ][  ][ ]

Die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln.

*⁎* Neben der zu allſeitiger Befriedigung gelöſten
Frage der Verſorgung unſers Volkes mit Brotgetreide ſteht
in erſter Linie das Problem der Beſchaffung genügender
Mengen Speiſekatroffeln ſeit geraumer Zeit im Vorder=
grunde
des Intereſſes. Trotzdem nach Verſicherung der
zuſtändigen Stellen ein reichlicher, den Bedarf bis zur
Ernte voll deckender Vorrat vorhanden iſt, hatten ſich be=
kanntlich
im Laufe des Winters allerhand Unzuträglich=
keiten
ergeben, die ſich eine Zeit lang zu einer Kartoffel=
not
in den Städten erweiterten. Auch daran war nicht die
Knappheit der Erdfrucht an ſich ſchuld, ſondern andere
Umſtände, wie die ſtrenge Kälte und der Mangel an Be=
förderungsgelegenheit
und an Arbeitskräften, verhinderten
die fortlaufende Verſorgung der Bevölkerung. Nachdem
dieſe Schwierigkeiten unter mehrfachen Schwankungen in
der Politik der Höchſtpreiſe einigermaßen überwunden
worden waren, konnte die Regelung des Verkehrs mit
Kartoffeln doch noch keineswegs als befriedigend ange=
ſſehen
werden. Vor einigen Tagen nahm noch der Ver=
band
deutſcher Kartoffelintereſſenten gegen die Kartoffel=
aufkäufe
der Landräte Stellung, indem er bemängelte, daß
die Preiſe für die Zukunft viel zu hoch angeſetzt ſeien, wo=
durch
bald eine Knappheit eintreten müßte, weil die
Landwirte jetzt kaum zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen
verkaufen, ſondern den ſpäteren höheren Preis abwarten
würden. Auch andere Mißſtände wurden gerügt, ſo die
Beſchlagnahme von Frühkartoffeln und beſten Speiſekar=
toffeln
durch die Trockenkartoffel=Verwertungsgeſellſchaft.

Die nunmehr vom Bundesrat unter Errichtung einer
Reichsſtelle für Kartoffelverſorgung erlaſſene neue Ver=
jordnung
ſoll den Bedarf der minderbemittelten ſtädtiſchen
Bevölkerung einheitlicher ſichern. Von der vielfach ge=
forderten
allgemeinen Beſchlagnahme der Beſtände hat
der Bundesrat auch jetzt abgeſehen. Die Gründe hierfür
ſſind zu würdigen, zumal der neuen Reichsſtelle die nöti=
gen
Vollmachten eingeräumt worden ſind, um den Bedarf
unter allen Umſtänden zu decken, und die Regelung wird
um ſo mehr ſichergeſtellt ſein, als die Kommunalverbände,
welche das Zwiſchenglied zwiſchen der Reichsſtelle und den
Verbrauchern bilden, bereits auf reichliche Erfahrungen
in Fragen der Lebensmittelverſorgung der Bevölkerung
zurückblicken können. Daß ihnen gleichfalls weitgehende
Befugniſſe hinſichtlich der Sicherſtellung von Kartoffelmen=
gen
verliehen worden ſind, erleichtert ihnen ihre Aufgabe.
Auch daß der Reichsſtelle ein Beirat aus den verſchiede=
nen
Intereſſentenkreiſen zur Seite ſtehen ſoll, iſt zu be=
grüßen
, da hierdurch die gleichmäßige Berückſichtigung
aller berechtigten Anſprüche gewährleiſtet erſcheint. Här=
ten
bei Beſchlagnahme von Vorräten will man möglichſt
vermeiden, u. a. ſollen die ſchon abgeſchloſſenen Liefe=
rungsverträge
nur mit beſonderer Genehmigung der
Reichsſtelle angetaſtet werden können.

In bezug auf die Preisfeſtſetzung zeigt die Bundes=
ratsverordnung
das Beſtreben, allen Teilen den Land=
wirten
und den Verbrauchern tunlichſt gerecht zu wer=
den
, und es iſt erfreulich, daß die Reichsfinanzverwaltung
ſelbſt vor einer Zubuße an die Kommunalverbände nicht
zurückſchreckt, damit dieſe der minderbemittelten Bevölke=
rung
die Kartoffeln zu einem nicht ganz unerſchwingli=
chen
Preiſe lliefern können. Freilich ſcheint die Hoffnung,
daß die gegenwärtig ſchon recht hohen Preiſe nur ein
Uebergang ſind und bald wieder eine Herabſetzung erfah=
ren
, keine Ausſicht auf Eefüllung zu haben, vielmehr muß
man noch mit einer weiteren Preiserhöhung rechnen, die
aber, dank der Beiſteuer der Reichsfinanzverwaltung, nur
gering ſein wird.

Die U=Boote als Herren zur See.

* Genf, 13. April. Der frühere Oberingenieur im
franzöſiſchen Marineminiſterium, Laubeuf, der ſchon
wiederholt die Bedeutung der Unterſeeboote im gegen=
wärtigen
Kriege gewürdigt und insbeſondere die Tätig=

keit der deutſchen Tauchboote äußerſt lobend be=
urteilt
hat, weiſt in einem Leitaufſatz des Journal nach,
daß die Verbündeten keineswegs die Meere beherrſchten:

Die endgültige Eroberung der freien See ſei den eng=
liſchen
Kreuzern nicht geglückt, denn man ſähe die deutſchen
Unterleeboote von ihrem Ausgangsſtützpunkt heraus=
fahren
, wann und wie ſie wollen, und nichts habe ſie hin=
dern
können, ſich in die Nordſee, in den Kanal und in
die Iriſche See zu begeben. Ihre Tätigkeit beſchränke ſich
nicht etwa nur auf die eigenen Küſten, ſondern ſie wagten
ſich auch auf das offene Meer hinaus, ja ſelbſt an die
Küſten der Gegner. Daß die Panzergeſchwader der Ver=
bündeten
die Freiheit der Schiffahrt und die Sicherheit
des Handelsverkehrs, die doch ebenfalls im Begriffe der
Seebeherrſchung liegen, irgendwie geſichert hätten, könne
man nicht behaupten, wenn man die deutſchen Unterſee=
boote
in unmittelbarer Nähe der franzöſiſchen und eng=
liſchen
Küſten wirken ſähe, und wenn man beobachten
müſſe, wie Handelsſchiffe und Panzerſchiffe in wirkſamer
Weiſe von deutſchen und öſterreichiſchen Schiffen blockiert
werden. Noch ganz zuletzt konnten deutſche Schiffe hol=
ländiſche
kapern und ſie nach Zeebrügge führen, und am
2. und 3. März konnten öſterreichiſche Schiffe Cattaro ver=
laſſen
, um Antivari zu beſchießen. Die Blockade iſt eben
deshalb nicht wirkſam, weil die deutſchen und öſterreichi=
ſchen
Unterkeeboote die engliſchen und franzöſiſchen Ge=
ſchwader
gezwungen haben, ſich in weiter Entfernung von
den blockierten Häfen zu halten. Als ein Glück für die=
vor
den Dardanellen befindlichen Geſchwader der Ver=
bündeten
iſt es zu bezeichnen, daß die Türken keine
Unterſeeboote haben. Dazu kommt, daß Unterſee=
boote
wegen ihrer Unſichtbarkeit ſchwer zu zerſtören ſind.
Eine Macht, die Panzerſchiffe auslaufen ließe, um Unter=
ſeeboote
aufzuſuchen und zu zerſtören, ginge einem Unglück engliſche Parlamentsmitglied Arnold Benſett neuerdings
entgegen. Wenn Unterſeeboote in der Nähe gemeldet
werden, heißt es, die Flucht ergreifen.

Laubeuf kommt zu folgenden Schlußfolgerungen:
Seit dem Erſcheinen der Unterſeeboote gehöre die Be=
herrſchung
der engumgrenzten Meere, beſonders der Meere
Europas, nicht mehr den Panzerkoloſſen; den Lehren
des gegenwärtigen Krieges müſſe man bei Aufſtellung
künftiger Flottenbaupläne Rechnung tragen. Den Unter=
ſeebooten
gebühre in den Flotten der Zukunft ein Platz
von höchſter Bedeutung.

Der Wiederaufbau Oſtpreußens.

* Berlin, 14. April. Eine vom Vorſtand der Ber=
liner
Handwerkskammer einberufene und von mehr als
200 Organiſationen aus Berlin und der Provinz Bran=
denburg
beſuchte Verſammlung befaßte ſich mit dem
Wiederaufbau von Oſtpreußen. Der oſtpreu=
ßiſche
Handwerkskammertag hat in Königsberg einen
Arbeitsausſchuß eingeſetzt, der am 27. d. M. in Berlin eine
Sitzung abhalten wird. In Oſtpreußen ſind rund 19000
Wohnhäuſer zerſtört und etwa 80000 Woh=
nungseinrichtungen
neu zu beſchaffen. Es iſt
geplant, in Berlin ein Muſterlager einzurichten, das neben
Handwerkszeug und Muſterarbeiten auch ganze Muſter=
einrichtungen
enthalten ſoll, um den oſtpreußiſchen Fami=
lien
Gelegenheit zu bieten, ſich mit dem nötigen Hand=
werkszeug
und paſſenden Wohnungsgeräten zu verſehen.

Feindliche Flieger.

* Karlsruhe (Baden), 14. April. Im Laufe des
geſtrigen Vormittags erſchien ein feindlicher Flie=
ger
über verſchiedenen Orten des ſüdlichen Schwarzwal=
des
. Er warf über Stockach vier Bomben ab, von denen
zwei erheblichen Gebäudeſchaden verurſachten.

Die ruſſiſche Gewaltherrſchaft in Finnland.

* Stockholm, 10. April. Die ruſſiſche Gewalt=
herrſchaft
in Finnland wird immer ſchamloſer
und erregt bei den ſtammverwandten Schweden die leb=
hafteſte
Erbitterung. Bekanntlich wurde der Präſident
des finnländiſchen Landtages und Richter am höchſten
finnländiſchen Gerichtshof, Svinhufvud, nach Sibirien ge=
ſchleppt
, weil er ſich weigerte, ein willenloſes Werkzeug zur
Durchführung der ruſſiſchen Geſetzwidrigkeiten gegen die
von Rußland feierlich verbürgte finnländiſche Verfaſſung

Das Verbrechen dieſer Männer beſteht, ſo ſchreibt
das Stockholmer Aftonbladet, einzig und allein darin,
daß ſie zur Außerkraftſetzung der geſetzlichen Ordnung in
ihrem Vaterlande nicht beitragen wollten. Vielleicht kann
dies endlich die Augen derjenigen öffnen, welche von ſei=
ten
des heiligen Rußlands noch etwas Gutes für Finn=
land
oder für das unglückliche Polen hoffen. . . ."

zu ſein. Zeht meldet ein Telegramm aus Heſugſors,
daß zwei andere finnländiſche Richter, die hochangeſehenen
Juriſten Tapanainen und v. Hertſen, auf höheren Befehl
aus Petersburg durch das verrußte Hofgericht zu (Wiborg
zu mehrmonatigen Gefängnisſtrafen verurteilt wurden,
weil ſie es ablehnten, auf ruſſiſche Anweiſung hin, die
richterlichen Geſchäfte des Präſidenten Svinhufvud zu
übernehmen und ſich zu derſelben Knechtung finnländiſcher
Rechte gebrauchen zu laſſen, wozu ſich auch der unglück=
liche
Svinhufvud nicht hatte hergeben wollen!

Und was ſagt das freiſinnige‟ England, der
natürliche Beſchützer der kleinen unterdrückten Nationen?
Dieſe Frage beſchäftigt unausgeſetzt die ſchwediſche
Preſſe. Die meiſten hieſigen Preßorgane haben die Hohl=
heit
der engliſchen Phraſen auch nach dieſer Richtung hin
bereits hinlänglich durchſchaut und wiſſen, daß die Briten
alle Rückſichten auf dem Altar der unnatürlichen Bundes=
genoſſenſchaft
mit dem Zarismus opfern. Nur das gut=
gläubige
ſozialdemokratiſche Hauptorgan Sozialdemokra=
ten
ſcheint daraus einige Hoffnung zu ſchöpfen, daß das
in der Daily News einen Aufſatz veröffentlichte, worin er
u. a. ſchrieb, daß, falls er alles ausſpräche, was er über die
finnländiſche Frage denke, die engliſche Zenſur ſicher ein=
ſchritte
. Hierzu bemerkt das Aftonbladet ſehr richtig, daß,
wenn von der Stellung Englands und des engliſchen Vol=
kes
zur finnländiſchen Frage die Rede ſei, die Auffaſſung
der vom Parlament unterſtützten engliſchen Staatsleitung
allein von Intereſſe ſei, nicht dagegen, was Herr Arnold
Benſett oder das Blatt Daily News meine. Wenn es ſich
aber tatſächlich ſo verhalte, daß die engliſche Zenſur be=
reit
ſei, jede öffentliche Aeußerung zugunſten Finnlands
zu unterdrücken, ſo zeuge dies ſchon genügend von der
gegenwärtigen Stimmung und Haltung Großbritanniens
gegenüber dem unglücklichen Finnland.

Was jetzt wieder in Finnland geſchehen iſt, darf als
der beſte Beweis dafür dienen, wie nichtig und wie völlig
illuſoriſch die neuerdings von autoritativer ruſſiſcher Seite
ausgegengene Anregung iſt, wonach Mitglieder der ruſſi=
ſchen
Reichsduma mit ſchwediſchen Reichstagsabgeordne=
ten
über die finnländiſche Frage und über die Stellung
Finnlands nach dem Kriege beraten ſollten. Ein ſolcher
ruſſiſcher Vorſchlag kann angeſichts der tatſächlichen Vor=
gänge
in Finnland nur als reiner Hohn angeſehen
werden.

Der Kohlenmangel in Petersburg.

* Petersburg, 13. April. Rjetſch meldet, der
Kohlenmangel in Petersburg habe nicht nur
eine bedrohliche pſychologiſche Wirkung auf die Bevölke=
ung
, ſondern eine gefährlichere darin, daß viele Indu=
ſttrien
aufhören müßten, ſo beſonders die Tangan=
roger
Metallurgiſche Fabrik. Der Handelsminiſter be=
haupte
, daß die Hauptſchuld bei der ungenügenden Pro=
duktion
nicht im Wagenmangel liege. Nach den vorläu=
figen
Berechnungen beträgt die Förderung im März 80
Millionen Pud anſtatt ſonſtigen 135 Millionen Pud. Die
Arbeiterzahl iſt im Laufe des Monats März von 170000
auf 120000 gefallen. Die Geſamtverminderung beträgt
demnach 88000, obwohl die Kohlenarbeiter jetzt von der
weiteren Einziehung zur Fahne befreit ſind und obwohl
die Regierung ihnen freie Eiſenbahnfahrt gewährt. Der
Arbeitermangel erklärt ſich daraus, daß, obwohl die Koh=
lenpreiſe
ſich faſt verdoppelt haben, die Lohnzulage nur
5 Prozent beträgt. Dagegen ſind die Lebensmittelpreiſe
um 200 bis 300 Prozent geſtiegen.

und Bismarck ſchon allein belehren, daß ein ſolches Volk
nicht aus der Weltgeſchichte zu ſtreichen iſt, und daß ſie,
um uns nur annähernd zu verſtehen, das Beſte aus ihren
kleinen Seelen zuſammenſuchen müſſen, um. dann ſagen
zu können: Wir ahnen etwas‟. Es iſt kein Zufall, wenn
in allen und auch den gelehrteſten Auslaſſungen feind=
licher
Köpfe jedem einigermaßen Klaren eine ſchauder=
hafte
Verſtändnisloſigkeit unſeres, Weſens ſpukt. Sie
kommen nicht weiter als bis zu dem Begreifen unſeres
Organiſationstalentes, und daß wir den Ruſſen zuerſt
den Krieg erklärten, weil wir uns von ihnen nicht freſſen
laſſen wollten. Das nennen ſie dann Krieg wollen und
anfangen. Oder wollen ſie uns nicht verſtehen und
müſſen ſie uns ſchlechter machen, weil ſie nicht beſſer ſein
können? Vielleicht wird mal ein Tag kommen, wo alle
ſtatt: Kreuzige, Hoſſiannah rufen werden, und warum
nicht, ſind es doch Welſche! Dann wollen wir es ohne
Sentimentalität mit Genugtuung annehmen, wie wir
auch ihre Feindſchaft annahmen. Glauben können wir
es vorläufig noch nicht, aber hoffen wollen wir das Beſte.
Wird nun auch noch mancher von uns die Heimat nicht
mehr wiederſehen er ſterbe mit dem Gefühl, daß auch
ſein Blut den Boden bereite, auf dem folgende Geſchlech=
ter
, ihm dankend, nicht ſicher, zwar doch tätig frei wohnen
und ernten werden, und daß er als Teil des großen hei=
ligen
Ganzen ſeine Pflicht erfüllt habe. Gott will es
riefen einſt die Kreuzfahrer Gott will es, rufen wir jetzt!

Uns alle ſchlug ſeine Rede in Feſſeln, die wie aus
Blut und Eiſen geſchmiedet ſchien. Aehnliche Gedanken,
dachte ich, müßte ein Mann wie Bismarck haben, wenn
er jetzt hierher und zu dieſen Zeitläuften käme. Ich mußte
mir unwillkürlich ſeinen großen ernſten Kopf in der flam=
menden
Lohe denken, die großen, erſtaunt bedeutenden
Augen nach Weſten gerichtet, den Mund verſtändig ge=
ſchloſſen
. Was ſollte er auch zu ſolcher Nacht bei unſeren
Feinden um uns herum Neues ſagen, der ihnen im Frie=
den
ſo oft vergeblich von uns ſprach, daß er im Unmut
das Wort vom Blut und Eiſen prägte?!

Noch immer ſprach der Hauptmann, und als ſtiller
Zuhörer hatte ſich der Mond inzwiſchen dazugeſellt. Bei

den letzten Funken klang noch das: Wir Deutſche fürchten
Gott, ſonſt nichts auf der Welt, dann folgte das Treu=
gelübde
und das Kaiſerhoch. Wieder erklang das: Deutſch=
land
, Deutſchland über alles, Großer Gott, dich loben wir
und Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, aber freudiger,
heller und ſtolzer als vorher. Manches Lied folgte noch,
und auf dem Heimweg hörte ich noch lange den trotzigen
Refrain:

Haltet aus, laſſet hoch das Banner weh’n,
Zeiget ihm, zeigt dem Feind, daß wir treu
zuſammenſteh’n,
Daß ſich unſre alte Kraft erprobt,
Wenn der Schlachtruf uns entgegentobt!
Haltet aus im Sturmgebraus!!
Dr. B.

Koſtenloſe Nahrungsmittel.

H. Zeiten der Teuerung ſind über unſer Vaterland
gekommen, und die Gelehrten ſuchen emſig nach neuen
Nahrungsmitteln, nach Erſatz= und Ergänzungsmitteln.
Da dürfte es angebracht erſcheinen, auf einige bekannte,
wildwachſende Pflanzen hinzuweiſen, die die
Natur uns umſonſt bietet. Mag wohl manches Vorurteil
dabei zu überwinden ſein, die Erwägung, daß doch alle
unſere Kulturgewächſe urſprünglich wild wuchſen und nur
durch Pflege, Zuchtwahl uſw. das geworden ſind, was
ſie heute ſind, wird dieſes zerſtreuen.

Beginnen wir mit einem wohl jedem bekannten, dem
Löwenzahn, auch Kuhblume oder Kettenblume ge=
nannt
. Die Pflanzen werden unmittelbar vor der Blüte
alſo in allernächſter Zeit geſtochen; die mittleren
jungen Blätter geben, klein geſchnitten, wie Endivien,
einen vorzüglichen Salat, die größeren ein gutes, wie
Spinat zuzubereitendes Gemüſe. Auch die Wurzeln kann
man waſchen, in dünne Scheiben ſchneiden und dem Salat
zufügen. Sollte der zunächſt etwas bittere Geſchmack des
Gemüſes nicht zuſagen, ſo kann man es abbrühen oder die
in Salzwaſſer gekochten Blätter einen Tag lang in friſches,
kaltes Waſſer legen. Der Geſchmack iſt dann wie beim
Spinat.

An Wegen findet man überall die ſpät blühende
Zichorie oder Wegwarte. Die jungen Blätter geben
einen guten Salat. Die Wurzeln können als Gemüſe be=
reitet
werden. Ihre Schärfe verlieren ſie durch das
Kochen.

An feuchten Stellen wächſt das in ſeiner Blüte der
Butterblume ähnliche Scharbockskraut. Die Blätter
eignen ſich zu Salat und ſind auch, fein geſchnitten auf
Butterbrot gelegt, ſehr wohllſchmeckend. Als läſtiges Un=
kraut
wächſt überall die Melde. Sie gibt ein gutes,
ſpinatartiges Gemüſe. Auf Wieſen und Weiden wächſt
der Sauerampfer. Die Blätter eignen ſich zu Salat,
Gemüſe und auch zu Suppen. In Gräben und naſſen
Wieſen findet man den an ſeinen rieſigen Blättern kennt=
lichen
wilden Rhabarber. Die jungen Sproſſen
ſollen ein ſehr gutes Gemüſe geben. In klaren Bächen und
Quellen gedeiht die Brunnenkreſſe. Sie gibt einen
vorzüglichen, friſchen, oft etwas bitteren Salat, von rettich=
artigem
Geſchmack. In der Nähe von Quellen und
Waſſergräben findet man auch die Bachbunge, die ſich
auch vorzüglich zu Salat eignet. Das Wieſenſchaum=
kraut
ſoll ebenfalls zu Salat geeignet ſein von kreſſe=
artigem
Geſchmack. Und nun eine allgemein verachtete
Pflanze, die Brenneſſel. Sie liefert gerade jetzt in
ihren jungen Blättern ein gutes, ſpinatartiges Gemüſe,
das nach Dr. Lahmann fehr nährſalzreich und ſehr ge=
ſund
iſt.

An Erſatzmittel für den oft ſchädlichen chineſiſchen Tee
zu denken, dürfte in dem kommenden Frühjahr auch ange=
bracht
ſein. Es kommen hier in Betracht der bekannte
Waldmeiſter, unmittelbar vor der Blüte geerntet, junge
Erdbeer=, Himbeer= und Brombeerblätter, alles in der
Sonne getrocknet. Sie geben allein und gemiſcht einen
vorzüglichen, geſunden Tee, deſſen Geſchmack dem des
chineſiſchen Tees ähnlich iſt.

Möge die vorſtehende Anregung auf einen fruchtbaren
Boden fallen und zu Verſuchen ermuntern. Probieren
geht über Studieren!

[ ][  ][ ]

Auf türkiſche Minen aufgelaufen.

* (Ctr. Bln.) Aus Mailand wird berichtet: Die Bu=
hareſter
Zeitung Secolul ſchreibt: Die Dampfer Horo=
dok
, Langerok und Worozow der ruſſiſchen
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft in Odeſſa und der Dampfer
Romanowka der ſtaatlichen Schwarze Meer=Donau=
Geſellſchaft in Odeſſa ſind in der letzten Woche des März
auf einer Fahrt nach den bulgariſchen Häfen durch Auf=
laufen
auf türkiſche Minen explodiert.
Nur von einem der Dampfer ſind 13 Mann der Beſatzung
und der Kapitän gerettet worden. Die Bekanntgabe der

Verluſte iſt der ruſſiſchen Preſſe unterſagt worden.

Ein franzöſiſches Infanterie=Regiment vermißt.

* Aus Genf meldet die Neue Zürcher Zeitung: Seit
dem 9. März iſt man in Bourg ohne jede Nachricht über
ein franzöſiſches In fanterie=Regiment, das
dort ſtationiert war. Das Regiment kämpfte in den Vo=
geſen
und man weiß nicht, ob es vernichtet, gefangen oder
vom Gros abgeſchnitten worden iſt.

Der Abſchaum der belgiſchen Bevölkerung‟.

London, 13. April. Von dem Polizeigericht im
Weſten Londons wurden mehrere belgiſche Flücht=
linge
wegen Trunkenheit verurteilt. Der Rich=
ter
kadelte das Benehmen einer Anzahl von Flüchtlingen
ſcharf und ſagte: Es ſieht ſo aus, als ob wir den Ab=
ſchaum
der belgiſchen Bevölkerung hier hät=
ten
. Es ſind Belgier da, die körperlich in der Lage wären,
ffür ihr Vaterland zu kämpfen. Man ſollte ſie auf den
Kriegsſchauplatz ſchicken, ſtatt ſie hier zu unterſtützen. Die
Bemerkung des Polizeirichters rief in den Kreiſen der
Belgier, die ſich in England aufhalten, großen Unwillen
hervor. Ein hoher belgiſcher Beamter ſagte, die Be
merkung hätte kaum taktloſer ſein können.

Die engliſche Werbetrommel.

* Berlin, 14. April. Die angekündigte große Re=
krutierungskampagne
in London, bei der
innerhalb 14 Tagen gegen 2000 Propagandaverſammlun=
gen
abgehalten werden ſollen, hat, wie dem Berliner
Tageblatt über Amſterdam berichtet wird, am Sonntag
mit 90 Verſammlungen und Demonſtrationen, verbunden
mit öffentlichen Umzügen begonnen. Die Veranſtaltungen
werden von jetzt ab täglich mittags und abends in Parks,
großen Lokalen und auf öffentlichen Plätzen fortgeſetzt.

Die Haltung Bulgarlens.

* Paris, 14. April. Der Korreſpondent des
Temps in Sofia berichtet ſeinem Blatte über Unterre=
dungen
, die er mit den hauptſächlichſten Politikern
Bulgariens hatte. Der Miniſterpräſident erklärte,
daß eine Bezwingung der Dardanellen durch die Alliier=
ten
Bulgarien zwingen würde, ſo zu handeln, daß die
bulgariſchen Intereſſen gewahrt blieben. Die Behaup=
tung
ſei unrichtig, daß die Türkei Bulgarien den Vor=
ſchlag
gemacht habe, daß Bulgarien, wenn es neutral
bleibe, einen Teil Thraziens beſetzen dürfe. Wenn Bul=
garien
jemals ein ſolcher Vorſchlag gemacht werde, dürfe
nicht überſehen werden, daß nicht Thrazien, ſondern
Mazedonien das Ziel der bulgariſchen Wünſche ſei. Der
mächtige Dreiverband habe übrigens die Hilfe des klei=
nen
Bulgariens nicht nötig. Immerhin ſei es möglich,
daß Bulgarien nicht bis zum Ende in der Neutralität
beharren könne. Jedoch ſei der Augenblick noch nicht ge=
kommen
, die bisherige Haltung zu ändern. Radoslawow
hob endlich hervor, daß die Bedeutung des ſerbiſch= bul=
gariſchen
Zwiſchenfalles ſtark aufgebauſcht worden ſei.
Die Regierung, welche um eines ſolchen Abenteuers
willen die wahren Intereſſen des Landes nicht zu opfern
gedenke, treffe keinerlei Verantwortung. Ghenadiew iſt
ebenfalls überzeugt, daß für Bulgarien keine Veranlaſſung
borliegt, eine andere Politik einzuſchlagen. Der Dreiver=
hand
verlange jetzt, wo er vielleicht Bulgariens bedürfen
könne, daß ſich Bulgarien wieder jener Mächtegruppe an=
ſchließen
ſolle, aus welcher es im Jahre 1913 mit Fuß=
tritten
gejagt worden ſei. Damals hätte der Dreiverband
den Zuſammenbruch Bulgariens verhindern können; jetzt
verlange der Dreiverband, daß Bulgarien gegen die Tür=
kei
losſchlage; dafür wolle er aber Bulgarien nur einen
kleinen Teil Thraziens garantieren. Wenn der Dreiver=
hand
nicht ſichere Garantien biete, daß Serbien die durch
den Vertrag von 1912 an Bulgarien abgetretene Zone und
Griechenland die Bezirke von Serres, Drama und Cavalla
wieder an Bulgarien herausgäben, könne keine bulga=
riſche
Regierung das Volk von der Notwendigkeit über=
zeugen
, auf Seite Serbiens, Griechenlandes und des
Dreiverbandes zu treten. Malinow, Geſchow und Theo=
dorow
glauben, daß nur eine Stellungnahme der bul=
gariſchen
Regierung für den Dreiverband zur Verwirk=
lichung
der nationalen Wünſche führen könne. Ueber die
Bedingungen für eine Mitwirkung Bulgariens würde
ſicherlich eine Einigung leicht erzielt werden können, Bul=
garien
ſei an einem kritiſchen Punkte angelangt. Die Re=
gierung
dürſe ſich in den Unterhandlungen mit dem Drei=
verband
von den Nachbarſtaaten nicht überholen laſſen
ſondern müſſe einen Entſchluß faſſen, bevor es zu ſpät ſei.

Japan und China.

* London, 14. April. Die Times meldet aus Pe=
king
: In der geſtrigen Konferenz wurde wieder über die
einzelnen Punkte des mandſchuriſchen Abkom=
mens
beraten. Die Japaner kamen wieder mit der
Frage der Vorzugsrechte in Fukien und zeigten entſchie=
den
und augenſcheinlich die Beſorgnis, daß die Vereinig=
ten
Staaten in den Häfen dieſer Provinz eine Flotten=
baſis
errichten könnten. Infolge der Nachbarſchaft For=

moſas iſt die Frage für Japan offenbar ſtrategiſch wich=
tig
; aber die Japaner ſchützten ihre Stellung in Formoſa
bereits dadurch, daß ſie von China verlangten, keine
Küſtenſtriche oder Inſeln zu veräußern. Ferner unter=
ſagt
Japan China, in Fukien ohne vorherige Befragung
Japans fremdes Kapital zu verwenden. Die neuen For=
derungen
ſind alſo gar nicht notwendig.

* London, 14. April. Die Morningpoſt meldet aus
Tientſin unterm 11. April: In der geſtrigen Konferenz
wurde die Frage erörtert, daß China ſeinen Bedarf an
Munition in Japan decken ſolle und die Frage der
Eiſenbahnen im Jangtſetale berührt. China wies in der
Frage der Munitionskäufe darauf hin, daß Japan beim
Ankauf von Munition ebenſo berückſichtigt würde, wie
die anderen Mächte, und ſprach ſich gegen die Forderun=
gen
bezüglich des Jangtſetales aus, weil dadurch bereits
beſtehende Abkommen verletzt würden. Wie der Korre=
ſpondent
erfährt, ſucht Japan China zur Annahme der
Forderungen, die auf Fukien und den Jangtſe Bezug
haben, mit dem Hinweis darauf zu überreden, daß Ja=
pan
ſelbſt mit den Mächten, deren Intereſſen dadurch he=
rührt
würden, unterhandeln wolle.

* Schanghai, 14. April. (Reutermeldung.) Hier
beſteht tatſächlich, wenn auch nicht dem Namen ngch, ein
Boykott japaniſcher Waren. Man hört das
Wort Boykott kaum jemals, aber die chineſiſchen Blät=
ter
benutzen die Schwierigkeit, ausländiſche Waren zu be=
ziehen
, dazu, den Leſern die Bevorzugung der heimat=
lichen
Produktion anzuempfehlen. Die Chineſen lehnen
ſtillſchweigend japaniſche Waren ab, namentlich kleine
Haushaltartikel, die ſonſt viel verlangt werden. Aehn=
liche
Nachrichten kommen aus mehreren Städten des
Jangtſetales. Es wurde ein nationaler Rettungsfonds
gegründet, um mit deſſen Hilfe die militäriſchen Rüſtun=
gen
zu verbeſſern.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. April.

* Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung Ihrer Königl.
Hoheit der Großherzogin an Georg Brücher,
Heinrich Schimpf VI., Adam Gebhardi, ſämtlich
zu Heubach.

Großh. Hoftheater. Heute Donnerstag wird
die Geſangspoſſe Wie einſt im Mai auf C 34 wieder=
holt
. Freitag, den 16., D 34, wird der Grillparzer=
Zyklus mit einer Aufführung von Die Jüdin von
Toledo fortgeführt. Für Samstag, den 17. April, iſt
Fuldas Luſtſpiel Jugendfreunde als Volks= und
Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen angeſetzt.
Für Sonntag, den 18., C 35, wird Waguers Rienzi
neu einſtudiert und neu inſzeniert.

Die Darmſtädter Hofkapelle wurde einge=
laden
, unter Leitung Felix v. Weingartners an=
fangs
Mai zwei Konzerte in Brüſſel zu geben.
Die Konſtellation des Repertoires machte dies für den
Augenblick aber unmöglich, doch hat ſich die General=
direktion
bereit erklärt, das Orcheſter zu einem ſpäteren
Zeitpunkte zu einer Anzahl von Konzerten in Brüſſel
zur Verfügung zu ſtellen.

Robert Kleinert vom Schauſpielhaus
in Bremen, der hier in Flachsraann als Erzieher,
und in Precioſa gaſtierte, wurde von nächſter Spielzeit
ab dem Hoftheater als Chargenſpieler verpflichtet.

* Rentenquittungsformulare. Die Landesver=
ſicherungsanſtalt
Großh. Heſſen in Darmſtadt er=
ſucht
uns, ihre Rentenempfänger immer wieder darauf
hinzuweiſen, daß die Rentenquittungsformulare nicht mehr
auf Anfordern direkt überfandt werden, ſondern in den
Landgemeinden bei den Großh. Bürgermeiſtereien und in
den Städten bei den zuſtändigen Polizeirevieren erhält=
lich
ſind. Ein direkter Verſand findet ſomit nur noch
an die außerhalb des Großherzogtums wohnenden Ren=
tenempfänger
ſtatt.

Darmſtädter Jugendwehr. Uuſere Darmſtädter
Jungmannſchaft macht bei ihrer militäriſchen Ausbildung
erfreuliche Fortſchritte. Von Woche zu Woche werden
Eifer und Leiſtung größer, Haltung und Ordnung immer
militäriſcher, ſo daß es eine Freude iſt, die Abteilungen
bei ihren ſonntäglichen Uebungen und dem gemeinſamen
Einmarſch in die Stadt zu beobachten, zumal, ſeitdem
durch die Beſchaffung von Mützen das Geſamtbild an
Einheitlichkeit ſehr gewonnen hat. Die herannahende
günſtigere Jahreszeit ſoll eine verſtärkte Betätigung im
Gelände, weitere Märſche, kriegsmäßigeres Verhalten des
Einzelnen bringen. Hierbei bereitet nun freilich für viele
der jungen Leute die Kleidungsfrage Schwierigkeiten. Es
fehlt ihnen ein Anzug, der bei den Uebungen in Feld
und Strauch keine ängſtliche Vorſicht erfordert, der die
Schonung der Sonntagskleider geſtattet und doch nicht den
Werktagsanzug darſtellt, der geſundheitlich zweckmäßig iſt
und durch ſeine Gleichmäßigkeit das Gefühl der Zuſam=
mengehörigkeit
bei den Jungmannſchaften ſtärkt und för=
dert
. Für benachbarte Jugendwehren, nicht nur in
Städten, ſondern auch in Landgemeinden, iſt ſolche ein=
heitliche
Kleidung bereits beſchafft oder in Vorbereitung.
Auch die Darmſtädter Jungmannen ſelbſt möchten hierin
nicht zurückſtehen; doch iſt nicht jeder in der Lage, die
hierzu nötigen Mittel aufzuwenden. Die Leitung der
Darmſtädter Jungmannſchaft wird deshalb in den näch=
ſten
Tagen mit einem Aufruf und einer Sammel=
liſte
an die Bürger Darmſtadts herantreten und um
freundliche Zuwenungen für den genannten Zweck bitten.
Möge ein jeder, wie er ſeine Freude an dem geſunden und
vaterländiſchen Geiſte der Jungmannſchaften hat, auch mit=
helfen
zur Sicherſtellung und Erweiterung der Ziele, die
ſich Mannſchaften und Führer in freudiger Zuſammen=
arbeit
geſteckt haben,
gs. Abgeſtürzt. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr
ſtürzte ein in der neuen Trainkaſerne beſchäftigter Mau=
rer
von einem etwa 1½ Meter hohen Gerüſt ab und zog
ſich einen komplizierten Unterſchenkelbruch zu. Er wurde
von der Rettungswache im Krankenautomobil nach dem
Städtiſchen Krankenhauſe gebracht.

Langen, 13. April. (Die feierliche Beiſetzung
des Bürgermeiſters Metzger) fand geſtern unter
überaus großer Beteiligung von aus allen Gegenden her=
beigeeilten
Leidtragenden ſtatt. Außer den ſtaatlichen Be=
hörden
war beſonders die Bürgermeiſtervereinigung von
Heſſen, deren verdienter Vorſitzender er war, ſtark ver=
treten
. Auch die Kirchen= und landwirtſchaftlichen Behör=
den
, insbeſondere auch die Landwirtſchaftskammer, ſowie

induſtrielle Kreiſe hatten ihre Vertreter geſandt, die teils
durch prachtvolle Kranzſpenden, teils durch warm emp=
fundene
Anſprachen der Verehrung Ausdruck gaben, deren
ſich der Verblichene erfreute. Er hatte es verſtanden, mit
großer Menſchen= und Sachkenntnis und weitſchauendem
Blick, vorzüglichem Organiſationstalent und unermüd=
licher
Arbeitskraft in die ſchwierigen Verhältniſſe Langens
in unparteiiſcher Weiſe Ordnung zu bringen, ſo daß es
heute zu einer der beſten Landgemeinden Heſſens zählen
darf.

r. Heubach, 13. April. (Die erſten Brot=
karten
) kamen geſtern hier zur Ausgabe. Vom
12. April ab wird nach Gemeinderatsbeſchluß nur noch
Brot nach dieſen Karten verabreicht. Man hat die
wichtige Frage der Brotverſorgung in der Weiſe hier
geregelt, daß für jede Perſon, ohne Unterſchied des
Alters, 2 Kilogramm Brot pro Woche abgegeben werden.
Zwecks geregelter Abgabe dieſer Brotmengen wurde
gleichzeitig die Beſtimmung getroffen, daß die Bäcker
nur noch Brote im Gewichte von 2 Kilogramm backen
dürfen.

Reich und Ausland.

München, 14. April. (Ein ſchweres Flieger=
unglück
) ereignete ſich geſtern nächmittag bei Roſenheim.
Dort war ein Eindecker aus Augsburg mit zwei Inſaſſen,
einem Oberleutnant und einem Unteroffizier, der das
Pilotenzeugnis erlangen wollte, zur Ausbeſſerung eines
Defekts gelandet. Nach 5 Uhr ſtieg der Apparat zur Rück=
kehr
nach Augsburg auf. In einer Höhe von etwa 100
Metern überſtürzte ſich der Apparat und die In=
ſaſſen
wurden unter den Trümmern des Apparates be=
graben
; die Vorräte an Benzin fingen an zu brennen und
die Leichen verkohlten bis zur Unkenntlichkeit. Von den
Verunglückten konnte man ihre Truppenzugehörigkeit noch
nicht in Erfahrung bringen. Die Bruſt des Oberleutnants
ſchmückte das Eiſerne Kreuz.

München, 14. April. (Zu dem Fliegerunglück
bei Roſenheim) erfährt die München=Augsburger
Abendzeitung: Der Führer des Flugzeuges war der
Kriegsfreiwillige Mathias Meyr, der mitverunglückte
Offizier Oberleutnant v. Lohr vom 18. Infanterie=
Regiment in Landau i. Pf.

Paris, 14. April. (Lawinenſtürze.) Wie der
Figaro aus Tarbes berichtet, haben Lawinen im
Gebiete von Barèges und Luz großen Schaden angerichtet.

London, 14. April. (Exploſion.) Das Reuter=
ſche
Bureau erfährt, die Exploſion in Lerwick war
die Folge eines Brandes in einem Magazin. Während
das Feuer gelöſcht wurde, entzündeten ſich die Exploſiv=
ſtoffe
, wodurch einige benachbarte Abteilungen zerſtört
wurden. Fünf Perſonen wurden getötet, mehrere verletzt.

Feldpoſtbrief an die deutſche Jugend.

* Konſtantinopel, den 25. März 1915. In wei=
ter
Ferne drängt es mich, dem Jungdeutſchland=
Bund wieder einmal einen herzlichen Gruß und ein
kräftiges Gut Deutſch! zuzurufen.

Wie ſehr die vom Bunde verſammelte und ausge=
bildete
Jugend im Beginn des Krieges ihre Pflicht und
Schuldigkeit getan hat, iſt allgemein bekannt. Das ein=
ſtimmige
Lob, das ſie erntete, wird die Freude meines
Alters bis zum letzten Tage bilden. Eine Reihe eigenen
kriegeriſcher Erlebniſſe hat mich mehr und mehr davon
überzeugt, wie richtig die vor dem Kriege von uns ein=
geſchlagene
Bahn geweſen iſt, aber auch welch große An=
forderungen
in Zukunft noch an uns geſtellt werden.
Wir werden im gegenwärtigen Kriege am
Ende den Sieg davontragen. Aber es wird noch
genug Feindſchaft, Haß und Neid gegen unſer deutſches
Vaterland übrig bleiben, um uns zu zwingen, wachſam
und ſtark zu ſein.

Jugendliche Begeiſterung und Liebe zum Vaterland
Treue zu Kaiſer und Reich ſind die Grundlagen ſoldati=
ſcher
Tüchtigkeit. Aber ſie müſſen unterſtützt werden durch
einen wohl vorbereiteten, kräftigen, ausdauernden und
abgehärteten Körper, durch praktiſche Umſicht, Tatkraſt und
durch vorher erworbene Kenntnis der weſentlichſten Be=
dingungen
des Kriegslebens; denn ſonſt werden zumal
am Beginn neuer Feldzüge die Opfer, wie diesmal, das
richtige Maß überſchreiten.

Die Anleitung, die der Bund in allen ſeinen Teilen
zur Selbſthilfe durch ſeine Uebungen gegeben hat, bedarf
kräftigſter Förderung. Mehr noch wie bisher muß der
einzelne deutſche Jungmann darin angeleitet werden.
Die Bedingungen des modernen Kulturlebens mindern
bei ihm die Fähigkeit, den einfachen materiellen und
realen Forderungen des Lebens im Felde trotzen zu kön=
neu
. Unſere Jungmannſchaft ging, wie ich es in den
Kämpfen an der Yſer beobachtet habe, mit glühendem
Eifer und großer Tapferkeit in den Kampf.
Weniger aber verſtand ſie ſich nach dem Kampfe, wenn
die Ruhe kam, ſchnell und zweckmäßig einzurichten, für
Unterkunft und Verpflegung umſichtig zu ſorgen, dabei
Hand anzulegen, ohne auf die Weiſung von oben her zu
warten, alſo die Parole des Jungdeutſchlandbundes
Selbſt iſt der Mann im wahren Sinne des Wortes
praktiſch zu verwirklichen.

Auch in der Ueberwindung von Hinderniſſen aller
Art, die der Feind uns bereitet, in der Verſchlagenheit
an ihn heranzukommen, in der Beurteilung ſeiner Ab=
wehrmaßregeln
fehlt noch manches. Die Erfahrungen des
großen Weltkrieges werden uns ſpäter zur Ausfüllung
vieſer Lücken dienen und müſſen nach dem Kriege aufmerk=
ſam
benützt werden. Hart, zäh, ausdauernd, klug und
umſichtig ſoll die künftige junge Generation in Deutſch=
land
heranwachſen und der Jungdeutſchland=Bund wird
das Seinige zur Erreichung dieſes Zieles beitragen
müſſen. Die Erzählungen der alten Krieger vom Lager=
feuer
und aus den Schützengräben werden für die Er=
ziehung
ſoldatiſcher Lebensgewohnheiten reichlichen Stoff
bieten. An ihnen kann ſich das künftige Geſchlecht bilden
und aus ihnen die Lehre für die eigene Ertüchtigung
ziehen.

Die vom Bunde herausgegebene Jungdeutſch
land=Poſt iſt das Organ, welches der deutſchen Ju=
gend
Belehrung und Anleitung erteilen ſoll und bedarf
daher der weiteſten Verbreitung in den jugendlichen Krei=
ſen
. Erreicht die geſamte deutſche Jugend dieſe Ziele, dann
werden wir künftig, mögen die Feinde auch noch einmal
ſo zahlreich ſein, wie jetzt, unbeſiegbare Heere ins
Feld ſtellen, wie die alten Römer in ihrer
Glanzzeit.

Deutſchland bedarf derſelben, wenn es den Platz an
der Sonne, den es ſich in dieſem Kriege erringen wird,
dauernd behaupten will, ohne erſt durch große Opfer die
Erfahrung und Kriegsübung erwerben zu müſſen, die als
die treuen Begleiter der Tapferkeit notwendig ſind.
(gez.) Frhr. v. d. Goltz, Generalkeldmarſchall.

[ ][  ][ ]

Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 14. April. Amtlich wird verlautbart: 14.
April, mittags. Die allgemeine Lage iſt unverändert.
An der Karpathenfront waren in den meiſten Abſchnitten
nur Geſchützkämpfe im Gange. Nordweſtlich des Uzſo
kerpaſſes wurde eine von den Ruſſen vor Tagen be=
ſetzte
Stellung in ihrer ganzen Ausdehnung durch den An=
griff
der tapferen ungariſchen Infanterie=Regimenter Nr.
19 und 26 erobert.

In Südoſt=Galizien und in der Bukowina
herrſcht Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

* Berlin, 14. April. Die B. Z. ſchreibt: Auf der
geſamten Oſtfront, auf der von unſeren wie von
den Truppen der Verbündeten beſetzten Linie, iſt, wie wir
zuverläſſig erfahren, die Geſamtlage für uns
durchaus zufriedenſtellend. In den Kar=
pathen
ſind alle von uns genommenen Stellungen feſt
in unſerer Hand. Oeſtlich vom Laborczatal und in
der Gegend des Uzſoker Paſſes ſowie im Onda=
vatale
rücken die deutſchen und öſter=
reichiſchen
Truppen vorwärts.

Der Seekrieg.
Die Verluſte der engliſchen Flotte an der
belgiſchen Küſte.

* London, 14. April. Die Admiralität veröffent=
licht
einen Bericht des Konteradmirals Hood, des Kom=
mandanten
der Flottille an der belgiſchen Küſte,
über die Tätigkeit der Flottille im Oktober
und November. Die Flottille wurde ausgeſandt,
um den Vormarſch größerer deutſcher Truppenkörper an
der Küſte von Oſtende und Nieuport zu verhindern und
die linke belgiſche Flanke zu decken. Die Operationen be=
gannen
in der Nacht zum 17. Oktober. Man beſchoß zu=
nächſt
die deutſchen Stellungen an der Küſte, die innerhalb
des Bereichs der Schiffskanonen lagen. Am 18. Oktober
wurde eine Maſchinengewehrabteilung vom
Schiff Severn bei Nieuport gelandet. Während des
Gefechtes wurde das Schiff Amazone welches die
Flagge des Konteradmirals führte, an der Waſſer=
linie
ſchwer beſchädigt, ſo daß es nach England
geſchickt werden mußte. Während der erſten Gefechtstage
hatten faſt alle Schiffe Verluſte, die von den
Deutſchen meiſt durch Schrapnellfeuer der Feldgeſchütze
verurſacht wurden.

Die Anweſenheit der Schiffe hatte zur Folge, daß
immer weniger deutſche Truppen an der Küſte geſehen
wurden, dafür wurden aber immer mehr ſchwere
deutſche Geſchütze in Stellung gebracht. Das machte
nötig, daß auch ſchwerer bewaffnete Schiffe, darunter das
Schlachtſchiff Venerable und mehrere alte Kreuzer
herangezogen wurden. Fünf franzöſiſche Zer=
ſtörer
wurden unter das Kommando Hoods geſtellt, der
am 30. Oktober die Flagge auf dem Intrepid hißte und
die franzöſiſche Flotte bei Lombartzyde ins Gefecht führte.
Mit dem Erſcheinen der ſchweren deutſchen Kanonen
nahmen die Verluſte der Flottille zu. Der
größte Schaden war die Zerſtörung des Turmes für
ſechszöllige Kanonen und mehrere Treffer an der Waſſer=
linie
des Schiffes Merſey ſowie der Tod des
Kommandanten und von acht Mann und die Ver=
wundung
von 16 Mann des Schiffes Falcon das in
ein ſchweres Feuer geriet, als es den Venerable gegen
Unterſeeboote ſchützte. Die Schiffe Wildfire und
Veſtal erhielten durch Schüſſe große Lecks.
Eine Anzahl Verluſte hatten auch die Schiffe Bril=
lant
und Rinaldo Nachdem die Umgebung von
Nieuport unter Waſſer geſetzt war, war ein weiteres Ver=
bleiben
der Flottille nicht mehr notwendig.

Die Tätigkeit des H lfskreuzers
Kronprinz Wilkelm‟.

* London, 14. April. (Ctr. Frkft.) Nach Londoner
Berichten war dem Kronprinz Wilhelm, wie die
Frlft. Ztg. ſchreibt, als er in den Hafen von Newport
News einlief, anzuſehen, daß er ſich acht Monatelang
auf offener See herumgetrieben hatte. Die
Schiffswände waren durch Roſt angegriffen, und mehr
als 60 Mitglieder der Beſatzung und der Gefangenen, die
an Bord waren, wurden von der Beriberi befallen, eine
Folge der ausſchließlichen Reisnahrung. Kapitän
Thiedfelde, der Befehlshaber des Schiffes, erklärte
amerikaniſchen Journaliſten:

Unſere Arbeit iſt noch nicht zu Ende. Wir
gehen wieder in See zurück. Mein Schiff ſieht nicht mehr
ſchön aus, aber das iſt die Folge davon, daß wir auf
offener See Kohlen einnehmen mußten, und das ging nur,
indem wir die Steinkohlen an Deck nahmen und durch die
Salons nach unten transportierten. Als wir Neu=York
verlaſſen hatten, hatten wir keine Kanonen an Bord. Zu
Beginn war es unſer Plan, Bewaffnung von der Karls=
ruhe
zu bekommen, aber wir fingen das engliſche Dampf=
ſchiff
La Correntina ab das Kanonen, aber keine
Munition an Bord hatte. Wir nahmen die Kanonen,
Munition hatten wir nicht zu verſchwenden, und die mei=
ſten
Schiffe, die wir zum Sinken brachten, ließen wir
durch Oeffnen der Luken mit Waſſer vollaufen. Wir
rammten die Novo Scotia und nahmen die
Beſatzung an Bord. Von verſchiedenen Schiffen nahmen
wir mehr als 1000 Gefangene und hielten die meiſten zwei
Monate bei uns. Während des Monats Dezember wurde
unſer Mundvorrat beinahe aufgezehrt. Wir hatten jedoch
eine große Quantität Reis an Bord, die wir von verſchie=
denen
Schiffen genommen haben, die wir in Grund bohr=
ten
. Ein Teil davon wurde naß, aber wir trockneten ihn
und lebten davon. Wir hatten ein Gefecht mit den
engliſchen Kreuzern Berwick Suffolk
und Briſtol Wir waren gerade im Begriff, 50
Mann, 4 Kanonen und ein Maſchinengewehr von der
Karlsruhe überzunehmen, als ſie uns überraſchten.
Das Gefecht war für uns günſtig, aber wir mußten ſtark
vorandampfen, die Karlsruhe mußte zurück.

Die größte Beute bereitete uns der Fang des
engliſchen Dampfſchiffes La Correntina Wir
überraſchten es im Atlantiſchen Ozean. Es kämpfte nicht.
Wir nahmen dem Schiff 2 Kanonen und 5 Millio=
nen
Pfund Rindfleiſch ab und öffneten darauf
die Luken. Der Indian Prince der am 7. Sep=
tember
genommen wurde, enthielt keine große Beute. Am
11. November nahmen wir 3100 Tonnen von der franzöſi=
ſchen
Bark Union. Wir luden die Kohlen in die
Salons und in die Erſte Klaſſe=Kabinen. Seit der Zeit
war das Schiff nicht mehr ſo ſchön. Am 28. Dezember er=
beuteten
wir die Hemiſphäre und nahmen 500
Tonnen Kohlen. Am 10. Januar überraſchten wir das
große Dampfſchiff Potaro, das Ballaſt an Bord
hatte. Auch dieſes brachten wir zum Sinken. Am 14. Ja=
nuar
erbeuteten wir die Highland Brac; ſie hatte
51 Paſſagiere und eine Beſatzung von 94 Mann, die wir
an Bord nahmen, ebenſo wie eine große Menge von Le=
bensmitteln
. Am gleichen Tage nahmen wir das engliſche
Dampfſchiff Wilfred das mit Fiſchen und Kartof=
feln
beladen war. Das einzige neutrale Schiff. das
wir in Grund bohrten, war das norwegiſche Segelſchiff
Sorantha mit einer Fracht Mehl auf dem Wege nach
Liverpool. Am 22. Februar holten wir das engliſche
Frachtſchiff Chaſe Hill ein. Wir brachten das Schif=
nicht
zum Sinken, aber ſchickten 400 Mknner und Frauen
an Bord und gaben dem Kapitän den Auftrag, ſie an
Land zu bringen.

Andere Offiziere ſchilderten noch, wie das franzöſiſche
Dampfſchiff Guadelope und am 24. Februar das bri=
tiſche
Dampfſchiff Tamar mit 68000 Ballen Kaffee
zum Sinken gebracht worden ſeien. Vier Tage ſpäter
wurde die Coleby mit Mehl für St. Vincent zum
Sinken gebracht. Ihre Beſatzung iſt nun in Neu=York.
Während der letzten Tage merkte der Kronprinz Wil=
helm
durch aufgefangene drahtloſe Telegramme, daß die
engliſchen Kreuzer eifrig Jagd auf ihn machten.
Nach Ausſage der Gefangenen wurde der Hilfskreuzer
durch einen Schuß des Berwick getroffen und es ſei für
das Schiff ein Unglück geweſen, daß der Odenwald
nicht aus Puerto Rico ausfahren durfte. Der Oden=
wald
ſollte den Kronprinz Wilhelm mit Nahrungs=
nitteln
verſehen.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 14. April.
Des Meeres und der Liebe Wellen.

W-l. Es kann bei der vielſeitigen Verwendbarkeit des
Stoffes eigentlich befremden, daß die Erzählung von
Heros und Leanders Liebe nur einmal dramatiſch be=
handelt
worden iſt, während ſie Epikern mancherlei
dichteriſche Anregung geboten hat. Vielleicht iſt der
Grund hierfür darin zu finden, daß in einem
dieſe Liebe behandelnden Drama das erotiſche Element
doch immer wieder hinter dem dramatiſchen zurücktreten
würde, eine Erſcheinung, die auch durch Grillparzers
Trauerſpiel beſtätigt wird. Wir ſind weit davon entfernt,
Grillparzers Bedeutung als Hauptvertreter des nach=
klaſſiſchen
Dramas im allgemeinen und als Dichter dieſes
Trauerſpiels im beſonderen zu verkennen, aber wir ſind
nicht immer imſtande, uns auf den Standpunkt ſeines
dichteriſchen Empfindens zu ſtellen. Wir können uns die
Hero nicht wie Grillparzer als ein ſanftes, nonnenhaftes,
halb lindliches, halb jungfräuliches Mädchen, ſondern nur
als eine von Leidenſchaft entflammte, heißblütige Grie=
chin
vorſtellen, ebenſowenig aber auch den Leander als
einen linkiſchen, ſchüchternen, knabenhaften Jüngling, der
erſt durch die Vermittelung ſeines älteren Freundes zu
einer zaghaften Liebeserklärung ermutigt wird. Grill=
parzer
läßt bei der zweiten Begegnung ſeine Hexo, die
hier dem Leander gegenüber etwa in dem Verhältniſſe
einer älteren wohlwollenden Schweſter zu ihrem jünge=
ren
Bruder erſcheint, ſagen:
Gattenlos zu ſein, heißt mich mein Dienſt,
Noch geſtern, wenn ihr kamt, da war ich frei.

Würde ein ſo geartetes Mädchen ſich von der Leiden=
ſchaft
der Liebe ſo hinreißen laſſen können, daß ſie darüber
alles, Pflicht, Gelöbnis und noch mehr aufs Spiel ſetzt?
Grillparzer mutet uns hier eine Naivität des Empfindens=
zu
, deren nicht alle fähig ſind.

Für das pſychologiſche Moment und die Entwickelung
der Charaktere, in denen ſich das dichteriſche Genie Grill=
parzers
kundgibt und in denen der Hauptvorzug des
Dramas beruht, war es natürlich dankbarer, eine ſolche
ſeeliſche Umwandlung in den beiden Hauptperſonen vor=
gehen
zu laſſen, wie wir ſie hier an ihnen erfahren. Daß

es Grillparzer nicht immer gelungen iſt, ſich in die An=
ſchauung
der alten Welt hineinzuverſetzen, deſſen wird
man ſchon inne, wenn man z. B. Hero mit Goethes
Iphigenie und den Oberprieſter mit Thoas vergleicht:
Grillparzers Oberprieſter hat mehr den Charakter eines
Prieſters der römiſchen Kirche und die Aphroditeprieſterin
Hero mehr den einer Nonne angenommen. Der hohe ide=
ale
Flug, die ſittliche Idee und die Poeſie der Sprache
aber, die dieſes Trauerſpiel auszeichnen, werden ihm auch in
der Zukunft den Ehrenplatz ſichern, den man ihm ein
halbes Jahrhundert nach ſeiner Entſtehung mit vollem
Recht in der Literatur und in dem Spielplan des Schau=
ſpiels
eingeräumt hat.

Die Rolle der Hero ſpielte zum erſten Male Fräulein
Hacker, die ſie ganz auf den Ton der naiven Unſchuld
ſtimmte, die von der Liebe überraſcht wird, eine Auf=
faſſung
, die in der Darſtellung der herrlichen Szene
im Turmgemach mit Leander zu ebenſo genialer wie
intereſſanter Betätigung gelangte. Dieſe Szene, in der
der ſchüchterne Leander durch die Liebe zum Manne
erwacht, wurde auch von Herrn Ehrle mit tiefem Ver=
ſtändnis
für den Charakter dieſer Rolle und feinem künſt=
leriſchen
Takte geſpielt, und wir müſſen bekennen, daß
wir dieſe Szene kaum jemals ſo fein durchdacht und emp=
funden
und mit ſolcher gegenſeitigen künſtleriſchen An=
paſſung
dargeſtellt geſehen haben. Auch im letzten Akte
wurde Frl. Hacker ihrer ins Tragiſche geſteigerten Auf=
gabe
gerecht. Die Rolle der Hero, die ganz in dem Seelen=
leben
wurzelt, gehört zu den ſchwierigſten in dem Spiel=
plan
der jugendlichen Darſtellerin, und deshalb iſt ein mit
ihr erzielter Erfolg doppelt hoch zu bewerten.

Neben Herrn Ehrles jugendfriſchem Leander nahm
ſich Herrn Baumeiſters Naukleros etwas maſſig aus,
ſeine friſche, humor= und temperamentvolle Darſtellung
half aber darüber weg. Den Oberprieſter, deſſen Rolle
mehr rhetoriſch, als handelnd iſt, ſpielte Herr Heinz mit
angemeſſener Würde. Eine hübſche Charakterrolle machte
Herr Hacker aus dem Tempelhüter. Die übrigen klei=
neren
Rollen waren durch Frau Meißner (Janthe)
Herrn Peterſen (Vater) und Frl. Niedt (Mutter)
entſprechend beſetzt. Spielleiter war Herr Baumeiſter.
Die Inſzenierung zeugte von dem Geſchmack und dem Stil=
gefühl
, die wir an unſerer Bühne gewohnt ſind. Das Pu=
blikum
nahm die intereſſante Aufführung mit warmem
Beifall auf.

Der torpedierte franzöſiſche Dampfer
Frédéric Frank‟

* London, 14. April. Der franzöſiſche Dampfer
Frédéric Frank, der von einem deutſchen Un=
terſeeboot
am Sonntag torpediert worden iſt,
wurde von zwei Regierungsbarkaſſen nach Plymouth ge=
ſchleppt
. Die Manſchaft iſt gerettet.

Aufgebrachte amerikaniſche Dampfer.

* London, 14. April. Central News meldet: Die
amerikaniſchen Schiffe Joſeph W. Ford=
ney
aus Neu=York und Navajo aus Galveſton, nach
Bremen unterwegs, wurden von britiſchen Kreu=
zern
angehalten und nach Kirkwall gebracht. In
beiden Fällen bemühten ſich die Eigentümer um die Inter=
vention
der amerikaniſchen Regierung. Die Schiffe wer=
den
vor das Priſengericht kommen.

Ein holländiſcher Erfolg.

* Haag, 14. April. Der Nieuwe Courank ſtellt
nach der engliſchen Wochenſchrift The Econdmiſt feſt, daß
die britiſche Preſſe die niederländiſche
Note vom 19. März über die engliſche Kabinettsorder,
vermutlich auf Befehl des Zenſors, nicht veröffentlicht hat.
Der Nieuwe Courant bemerkt hierzu, es ſei zwar beoauer=
lich
, daß die niederländiſche Note in England nicht be=
kannt
geworden ſei, eber wenn das Verſchweigen durch
den Zenſor veranlaßt ſei, dann könne es nur als ein
Erfolg der niederländiſchen Regierung an=,
geſehen werden.

Eine ſegensreiche Stiftung der Deutſch=
Amerikaner.

* Frankfurt a. M., 14. April. Dem Generalkom=
mando
des 18. Armeekorps wurden heute drei Kran=
kenkraftwagen
mit je zwei Anhängern über=
geben
, die von Freunden Deutſchlands in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika
geſtiftet worden ſind. Jeder dieſer drei Züge kann 17
Leichtverwundete oder 10 Schwerverwundete transportie=
ren
, ſodaß 51 Leichtverwundete, bezw. 30 Schwerverwun=
dete
mit den Wagen befördert werden können. Mrs.
Taylor, deren Anregung dieſe Stiftung zu verdanken
iſt, hat die Wagen durch den Verein vom Roten Kreuz
beſorgen laſſen. Sie entſtammen den Werkſtätten von
Kleyer=Frankfurt a. M., Opel=Rüſſelsheim und Mannes=
mann
=Mulag=Aachen. Der eine der Transportzüge iſt für
die Truppen des 18. Armeekorps, der zweite für die Ar=
mee
des Kronprinzen und der dritte für die Hindenburg=
Armee beſtimmt.

Ein deutſcher Miſſionar von den Engländern
erſchoſſen.

* Berlin, 14. April. Wie die Deutſch=evangeliſche
Miſſionshilfe aus einem Briefe des Miſſionars der Adven=
tiſtenmiſſion
, Bornath, aus Nairobi, der bekannten
Station der engliſchen Ugandabahn, vom 30. Januar er=
fährt
, war dieſer mit ſeiner Frau am 8. Dezember auf
einer Station in Deutſch=Oſtafrika gefangen worden
und befand ſich ſeit 14. Dezember in Nairobi in Gefangen=
ſchaft
. Er meldet, daß am 28. November der ledige Miſ=
ſionar
Palm aus Böblingen in Württemberg auf der
Station Nyabangi an der Marabucht, unweit der neuen
Bezirksnebenſtelle Muſowa am Viktoriaſee vom Feind
erſchoſſen wurde; unter welchen Umſtänden wird
nicht berichtet. Miſſionar Bornath und ſeine Frau ſehen
der Ueberführung nach Indien entgegen, wohin Miſſionar
Matter und ſeine Frau bereits gebracht worden waren

Die Botſchaft des Papſtes an das amerikaniſche
Volk.

* Rotterdam, 14. April. Der Rotterdamſche
Courant meldet aus London: Die Pall Mall Gazette
ſchreibt über die Botſchaft des Papſtes an das
amerikaniſche Volk, ſie werde durch die Deutſchen
in Amerika als Mahnung ausgelegt werden, die Aus=
fuhr
von Kriegsmaterial einzuſtellen. In
den Leitartikeln des Daily Telegraph und der Times
macht ſich unverkennbar Unzufriedenheit über die
Worte des Papſtes bemerkbar. Daily Telegraph wendet
ſich gegen die Auslegung des Interviews, daß der Augen=
blick
für die Vermittlung Amerikas gekommen ſei.

Die troſtloſen Zuſtände in Serbien.

* Zürich, 14. April. Der Neuen Zürcher Ztg. wird
von geſchätzter Seite geſchrieben: Nur langſam ſickern die
Berichte von den troſtloſen Zuſtänden hinſichtlich
der Unterkunft der Kranken in Serbien
durch, und es wäre ein Unrecht, dieſe Berichte zu ver=
ſchweigen
. Nach Angaben von Aerzten lagen z. B., in
einem für 16 Mann eingerichteten Raume 68 Kranke zu=
ſammengepfercht
. Zwei oder mehr lagen in einem Bett.
Die meiſten waren auf Stroh gebettet und größten=
teils
ohne Wäſche und Betten. Sogar un=
ter
den Betten lagen ſterbende Menſchen,
welche tagelang unbeachtet blieben. Das Blatt fährt fort:
Solche Zuſtände beweiſen leider nicht, daß die ſerbiſche
Regierung ihr Möglichſtes getan hat, um das Los der
Kranken zu lindern und die Krankheiten ſo energiſch wie
möglich zu bekämpfen. Die Pflicht einer fürſorglichen Re=
gierung
wäre es, unverzüglich für zweckentſprechende Un=
terkunft
zu ſorgen. Daß dies möglich ſei, beweiſen die
Verhältniſſe in anderen Staaten. Es iſt klar, daß, wo
ſolche Zuſtände vorgefunden werden, es der größten
Ueberwindung ſeitens der Aerzte für ein Ausharren be=
darf
. Wir verſtehen jene holländiſche Abordnung von
Aerzten ſehr gut, die wieder umkehrte, und wir ſind über=
zeugt
, daß ein Arzt nichts ausrichtet, wo die einfachſten
Grundlagen für die Krankenpflege fehlen. Wir erachten
es für unſere Pflicht, auf dieſe Zuſtände aufmerkſam zu
machen, und werden bei Erhalt weiterer Berichte mehr
bekanntgeben, damit nicht Aerzte, von Berufseifer getrie=
ben
, ihr Leben unnütz zum Opfer bringen.

Die Politik Griechenlands.

* Kopenhagen, 14. April. Der Korreſpondent der
Zeitung Politiken in Athen hatte eine Unterredung
mit dem griechiſchen Miniſter des Aeußern, Zogra=
phos
, in der dieſer erklärte, Griechenland widerſtehe der
Verſuchung, eine Politik einzuſchlagen, die nur augen=
blicklich
eine glänzende Außenſeite habe.
Die Regierung richte ihre Politik nach zwei Geſichts=
punkten
ein, nämlich nach der bulgariſchen Ge=
fahr
und nach dem Loſe der Griechen, die ſich unter
fremder Herrſchaft befinden. Der Miniſter drückte ſein
großes Bedauern über die Politik aus, die Venizelos?
Zurücktreten vom politiſchen Leben zur Folge hatte, und
erklärte, daß er und alle ſeine Kollegen alles täten, um
die öffentliche Meinung im jetzigen kritiſchen Augenblicke

[ ][  ][ ]

zu beruhigen und eine Sammlung zwiſchen allen Parteien
herbeizuführen; aber die aufgeregte Sprache der Zeitun=
gen
ſowie Venizelos' Nervoſität erſchwerten die Bemühun=
gen
der Regierung.

Die Angriffe auf die Dardanellen vorläufig‟,
verſchoben.

* London, 14. April. Wie die Daily News aus
Tenedos melden, wird eingeräumt, daß der Angriff
auf die Dardanellen vorläufig infolge der
Stärke der Dardanellenforts und der ausgezeichneten
Treffſicherheit der Türken eingeſtellt ſei. Die Flot=
tenleitung
hoffe ſchließlich ihr Ziel doch noch zu erreichen.

Zunehmende Gärung in Britiſch=Indien.

* Baſel, 14. April. Die Schweizeriſche Depeſchen=
ſagentur
verbreitet eine Meldung des Corriere della Sera,
daß ſich die Lage in Britiſch=Indien wirklich
ernſt zu geſtalten beginne. Es ſcheine ſich um
eine richtige revolutionäre Bewegung zu
handeln, die beſtändig an Ausdehnung gewinne, be=
ſonders
in den Provinzen Behar, Delhi und Bengalen.
Man meldet das Vorhandenſein bewaffneter Ban=
den
. Es wird geglaubt, daß die britiſche Regierung
manche Schwierigkeiten zu überwinden haben werde, um
Ordnung und Ruhe wiederherzuſtellen, denn die Bewe=
gung
breitet ſich auch unter den intellektuellen Bevölke=
rungsklaſſen
aus.

Ausſchreitungen auſtraliſcher Truppen in Kairo.

* Mailand, 14. April. Secolo berichtet über
ſchwere Ausſchreitungen von auſtraliſchen
Truppen in Kairo. Am Karfreitag erhielten etwa
10000 Freiwillige Urlaub nach Kairo aus den Lagern.
In einem wegen der vielen verrufenen Häuſer berüchtigten
Stadtviertel Ezbechte entſtand aus ſchrankenloſem Ueber=
mut
und Ausgelaſſenheit ein Tumult, der einen
ſchrecklichen Umfang annahm. Die Polizei
ſchritt ein, und es kam zu einem richtigen, dreiſtün=
digen
Kampfe, wobei es Tote und Verwundete gab.
Am Oſterſamstag brachen neue Unruhen in Heliopolis
aus. Freiwillige, denen Urlaub verweigert worden war,
zerſtörten zwei große Kaffeehäuſer. Wieder entſtand ein
Kampf mit der Polizei. Ein Teil der in Kairo lagern=
den
Truppen wurden daraufhin verlegt.

* Berlin, 14. April. Wie mehrere Blätter über=
einſtimmend
melden, ſind die im Publikum umlaufenden
Gerüchte über eine angeblich beabſichtigte Er=
wleiteriung
der Landſturmpflicht unbie=
gründet
. Von einer geſetzlichen Neuregelung der
Landſturmpflicht iſt keine Rede.

Berlin, 14. April. Grey, der jüngſt London
mit einem längeren Urlaub verließ, hat verſchiedenen
Blättern zufolge ſeinen Urlaub abgekürzt und iſt
nach London zurückgekehrt.

* Berlin, 15. April. Von einer ſchweren Er=
krankung
des ruſſiſchen Generaliſſimus
berichtet der Lokalanzeiger wie folgt: Man hört von
einer nicht unbedenklichen Erkrankung des ruſſi chen
Generaliſſimus, Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch. Der
ruſſiſche Oberbefehlshaber krankt ſeit einer Reihe von
Jahren an einem Leberleiden, das in der letzten Zeit
ſchnelle Fortſchritte gemacht habe. Da der Großfürſt
einen der erſten Chirurgen zu ſich befohlen habe, wird
angenommen, daß es ſich um ein krebsartiges Leiden
handelt.

Paris, 13. April. Präſident Poincaré hat
Paris am Samstag abend verlaſſen, um den Truppen
an der Nordfront einen Beſuch abzuſtatten. Er
begab ſich darauf nach der Front in Belgien, wo er die
Front bis Nieuport beſichtigte. Im belgiſchen Haupt=
quartier
traf Poincaré mit dem belgiſchen König zu=
ſammen
. Er kehrte ſodann über Dünkirchen, wo er eine
Parade über die Garniſon abhielt, nach Paris zurück.

* Genf 14. April. Nachdem die Geſundheitskom.
miſſion des franzöſiſchen Heeres feſtgeſtellt hat, daß bei
der Begrabung Gefallener und der Verſchar=
rung
von Tierleichen die notwendigen
hygieniſchen Vorſchriften nicht genügend
beobachtet worden ſind, ſo daß Maſſenvergiftungen
von Brunnen und Quellen zu befürchten ſtehen, ſoll jetzt
in der Armeezone unter Leitung des Sanitätsausſchuſſes
die Ausgrabung der Leichen vorgenommen werden.

* Amſterdam 14. April. Die Times meldet aus
Paris, daß die franzöſiſche Regierung kinematogra=
phiſche
Aufnahmen an der ganzen Front
veranſtalten läßt, um namentlich die neutrale Welt
über die Erfolge der franzöſiſchen Truppen zu unterrich=
ten
, angeblich als Gegengewicht gegen die deutſchen Films,
für welche beſonders in Amerika große Nachfrage herrſcht.

* Rotterdam 14. April. Die heute veröffentlichte
Verluſtliſte enthält 1135 Namen von Unteroffizieren
und Mannſchaften aus den Kämpfen bei Neuve Cha=
pelle
. Dadurch erhöht ſich die Geſamtzahl der Verluſte
auf 7538, davon ſind 2349 getötet.

Handel und Verkehr.

Poſtſcheckverkehr. Eine Milliarde Mark hat
zum erſtenmal in einer Woche (vom 29. März bis
3. April) der Umſatz im Poſtſcheckverkehr des Reichspoſt=
gebiets
betragen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des
Vorjahrs bedeutet dies eine Steigerung um 161 Mil=
lionen
Mark oder 19 v. H. Die Zunahme läßt er=
kennen
, daß der Poſtſcheckverkehr immer mehr Eingang
beim deutſchen Volke findet, bildet gleichzeitig aber einen
Gradmeſſer für die günſtige Entwickelung unſeres Wirt=
ſchaftslebens
während des Krieges.

* Berlin, 14. April. Börſenſtimmungs=
bild
. Der Börſenverkehr zeigte bei recht zuverſichtlicher
Stimmung geſteigerte Lebhaftigkeit. Von Renten waren
beſonders 3 prozentige Reichsanleihe und preußiſche Kon=
ſols
zu anziehenden Kurſen begehrt. Kriegsanleihe be=
hauptete
ihren Kursſtand. Die Nachfrage für ruſſiſche
Anleihen war auch heute bemerkbar. In Induſtriewerten
waren die Umſätze recht umfangreich. Die Preiserhöhun=
gen
in der Eiſeninduſtrie führen offenbar dem Markte
immer weitere Käufer zu. Bevorzugt waren Phönix,
Bochumer und Gelſenkirchen. Sonſt intereſſierte man ſich
vornehmlich für Schwartzkopff und Bismarckhütte. Aus=
ländiſche
Valuten neigten zu Schwäche, nur öſterreichiſche
Noten ſtellten ſich höher.

* Leip=ig, 12. April. Die Stimmung an der
Ledermeſſebörſe war ſehr feſt. Die Preiſe ſtellten
ſich für alle Gattungen von Militärleder ſehr hoch; für
andere Gattungen von Leder, insbeſondere für Chevreau
u. dgl., ſowie für chromgegerbte Qualitäten waren die
Preiſe mäßig höher, als vor dem Kriege.

Landwirtſchaftliches.

Verkauf ausrangierter Militärpferde und
aus Belgien eingeführter Fohlen.

Samstag, den 17. April, vormittags 10 Uhr,
findet in dem Kaſernenhofe des Dragonerregiments Nr.
24 eine Verſteigerung von ausrangierten
Militärpferden zu den früheren Bedingungen ſtatt.
Ferner kommen am gleichen Tage, nachmittags 1 Uhr, auf
dem Städtiſchen Schlachthofe hier 23 Stück aus Belgien be=
zogene
1½—3jährige Fohlen zur Verſteige=
rung
. An dieſer Verſteigerung können nur heſſiſche
Landwirte teilnehmen, welche eine Beſcheinigung ihrer
Bürgermeiſterei beibringen, daß ihnen bei der Mobil=
machung
Pferde genommen worden ſind. Die Verſteige=
rung
dieſer Tiere erfolgt nur gegen Barzahlung ohne
jede Rückvergütung.

Die Landwirte werden darauf aufmerkſam gee
macht, daß von der Landwirtſchaftskammer für das
Großherzogtum Heſſen aus den Saatbauſtellen noch
anerkannte Saatkartoffeln geliefert werden
können, insbeſondere von den Sorten Induſtrie, Richters
Jubel und Gertrud. Intereſſenten wollen ſich dieſerhalb
ſofort an die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt,
Allee 6, wenden.

F.C. Frankfurt a. M., 14. April. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 1048 Schweine. Bezahlt wurden für Schweine
a) 95100 (110115), b) 7690 (95102), c) und d) 95
bis 100 (110115). Geſchäft: ziemlich rege, bleibt Ueber=
ſtand
. (Kartoffelmarkt.) In Waggonladung 13,75
bis 14,00 Mk., im Kleinhandel 1516 Mk.

Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 30. März bis 12. April.

Die ſolange herbeigeſehnte Beſchlagnahme der Futter=
mittel
gelangt endlich zur Durchführung. Ob dabei der
Bezugsvereinigung noch viele Ware in die Hände fallen
wird, iſt allerdings ſehr zweifelhaft, denn man hat die
Maßnahme lange vorher angekündigt und dem Handel
dadurch Gelegenheit gegeben, ſich rechtzeitig ſeiner Be=
ſtände
zu entledigen. Laut Verordnung des Bundesrats
iſt über ſämtliche Futtermittel, die ſich am 8. April im In=
lande
befanden und ſoweit ſie vor dem 31. März einge=
führt
ſind, die Sperre verhängt. Bis zum 15. April dür=
fen
die in der Verordnung aufgeführten Gegenſtände noch
im freien Verkehr umgeſetzt werden. Nach dieſem Termin
übernimmt die Bezugsvereinigung ſämtliche Vorräte und
verteilt dieſelben unter Mitwirkung eines Beirats auf die
Kommunalverbände. Die Preiſe, zu denen die Vorräte
an die Verbraucher abzugeben ſind, beſtimmt der Reichs=
kanzler
. Auf Grund einer beſonderen Verfügung des
Reichskanzlers dürfen Genoſſenſchaften die in ihrem Beſitz
befindlichen Futtermittel auch nach dem 15. April an ihre
Genoſſen abgeben. Ebenſo iſt den Herſtellern von Torf=
ſtreu
und Torfmull geſtattet, die von der Bezugsvereini=
gung
noch nicht angeforderten Mengen an Verbraucher
und Verarbeiter zu verkaufen. Offen iſt noch die Frage,
ob Mais und Bohnen, die nachweislich zur menſchlichen
Ernährung beſtimmt ſind, unter die Beſchlagnahme fallen.
Eine Klärung iſt umſo wichtiger, als die Mühlen in letzter
Zeit große Mengen Mais zur Herſtellung von Maismehl
erworben haben. Nach dem 31. März aus dem Auslande
eingeführte Futtermittel brauchen nicht an die Bezugsver=
einigung
abgeliefert zu werden, indes dürfte ſich der freie
Verkehr nach dem 15. April in der Hauptſache nur noch
auf Mais beſchränken, da für die meiſten der anderen auf=
geführten
Waren im Auslande Ausfuhrverbote beſtehen.
Was den Verkehr mit Hafer anlangt, ſo hat der Bundes=
rat
die Vorſchrift über das Verfüttern vom 21. Januar
dahin geändert, daß die zur Fütterung von Einhufern
freigegebenen Hafermengen von 1½ Kilogramm täglich
bezw. von 300 Kilogramm bis zur nächſten Ernte auch an
Kälber, Lämmer, ſowie an Spann= und Zuchttiere ver=
füttert
werden dürfen. Eine Erhöhung der freigegebenen
Futtermenge tritt dadurch nicht ein; maßgebend iſt nach
wie vor nur die Zahl der Einhufer. Die Verordnung be=
zweckt
alſo nur, dem Tierhalter etwas mehr Bewegungs=
freiheit
in betriebstechniſcher Hinſicht zu gewähren. End=
lich
hat der Bundesrat, um dem Mißſtande entgegenzu=
treten
, daß Speiſekartoffeln als Saatkartoffeln gehandelt
werden, beſchloſſen, daß vom 25. April ab alle Saatkartof=
feln
unter die Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln fallen und
daß auch bis dahin nur ſolche Kartoffeln als Saatkartof=
feln
gelten, die aus anerkannten Saatgutwirtſchaften ſtam=
men
. Vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung (31.
März) getätigte Abſchlüſſe werden durch die Neuregelung
nicht berührt. Weitere Maßnahmen mit Bezug auf den
Kartoffelhandel dürften demnächſt getroffen werden. In=
zwiſchen
haben im Auftrage des Miniſters des Innern
vielfach Ankäufe von Kartoffeln ſtattgefunden und es
ſcheint, daß damit der Anfang einer planmäßigen Vertei=
lung
der geſamten Vorräte gemacht iſt. Am Produkten=
markte
beſtand angeſichts der Verordnung über den Ver=
kehr
mit Futtermitteln wenig Unternehmungsluſt, und
das Geſchäft beſchränkte ſich meiſt auf Abſchlüſſe an Ver=
braucher
, wobei für guten alten Mais ſehr hohe Preiſe er=
zielt
wurden. Käufer waren namentlich die Mühlen, die
für Maismehl flotten Abſatz haben und daher für Loko=
ware
bis 630 Mark bewilligten. Die Forderungen für
rollende Ware lauteten 575585 Mark ab Dresden, wäh=
rend
neuer Mais je nach Beſchaffenheit mit Mk. 540 bis
300 und darunter angeboten wurde. Von Gerſte, für die
ſich ſowohl zu Futterzwecken als auch zur Graupenfabri=
kation
rege Nachfrage zeigte, lag nur mäßiges Angebot
vor; bezahlt wurde ab ſächſiſche Stationen 640 Mark und
darüber. Ausländiſche Kleie war zu ermäßtigten Preiſen
angeboten, da die Beſitzer ihre Ware möglichſt vor dem
15. April abſtoßen wollen; Umſätze erfolgten zu 31½ Mark
bis 34½ Mark.

Stimmen aus dem Publikum.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
leinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgrſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)

Für die heutige Stadtverordnetenſitzung iſt die
Tagesordnung bereits veröffentlicht, jedoch iſt ein Punkt
wieder vergeſſen worden, und zwar derjenige, welcher die
von der ganzen Bevölkerung Darmſtadts gewünſchte de=
finitive
Umbenennung des Nikolaiweges be=
trifft
.
R. M.

Vermiſchtes.

Wie ſieht eine Feſtung aus? iſt eine
Frage, die heute oft im Publikum geſtellt wird, in erſter
Linie auch von unſerer Jugend. Moderne Feſtungswerke
mit Panzertürmen kann jeder ſelbſt bauen mit der von
dem bekannten Verlag J. F. Schreiber in Eßlingen und

München ſoeben herausgegebenen Modelliermappe:
Schreibers moderne Feſtungswerke. Preis
2,50 Mk. Ein Panzerfort, wie ſie bei Lüttich, Antwerpen
und an der Maas von unſeren Truppen in glänzendem
Siegeszuge überwunden wurden oder wie ſie an der Weſt=
grenze
noch teilweiſe den Weg ins Herz Frankreichs ſper=
ren
, entſteht hier vor unſeren Augen in naturwahrer Nach=
bildung
. Unſere Jungen brauchen ſolche Feſtung, um ihr
Spiel mit Zinnſoldaten kriegsmäßig zu geſtalten, und
ſie können ein Sperrfort, eine Stadtumwallung oder nach
Belieben eine Küſtenbefeſtigung mit Hafen, Unterſee= und
Torpedobooten durch Umſtellen damit bauen. Dieſe
modernen Feſtungswerke bieten nutzbringende, lehrreiche
Betätigung, aus der auch der Erwachſene Belehrung
ſchöpfen kann. Auch für unſere Verwundeten in den Laza=
retten
bietet der Aufbau der Bogen eine anregende Be=
ſchäftigung
.

Literariſches.

Im neueſten (14.) Kriegsheft der beliebten Zeit=
ſchrift
Zur Guten Stunde finden wir einen ſehr intereſ=
ſanten
und beachtenswerten Artikel über die gewaltigen
Eiſenſchätze des von uns beſetzten Teiles von Frankreich.
Welche ungeheure Bedeutung dieſes ſogenannte Minette=
Gebiet nicht nur für Frankreich, ſondern überhaupt für die
ganze Weltinduſtrie hat, geht aus dem Umſtande hervor,
daß 88 Prozent aller Eiſenmengen, die in Frankreich ge=
wonnen
werden, aus dieſen Länderſtrichen ſtammen.
Sehr leſenswert iſt auch der intereſſante Artikel über
Galizien. Jede Nummer der beliebten Zeitſchrift ( Deut=
ſches
Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W 57, Preis des
Vierzehntageheftes 40 Pf.) enthält aus der Feder des Ge=
nerals
der Infanterie v. Janſon eine lichtvolle Darſtel=
lung
der letzten Ereigniſſe auf den Kriegsſchauplätzen,
außerordentlich viele Bilder, Zeichnungen, Karten uſw.,
die uns das große Weltgeſchehen miterleben laſſen.

Letzte Nachrichten.

* Straßburg i. E., 14. April. Die Erſte Kammer
hielt heute nachmittag eine kurze Sitzung ab, die der
Präſident Dr. Hoeffel mit einem Hinweis auf den Welt=
krieg
eröffnete, dabei betonend, daß die elſäſſiſche Ehre
von der deutſchen Ehre gedeckt werde. Staatsſekretär
Graf v. Roedern erläuterte den Etat für 1915 und
ſagte zum Schluſſe: Der große Staatsmann Bismarck
prägte die Worte: Blut und Eiſen ſind die Grundlagen,
aus denen das Deutſche Reich zuſammengeſchweißt
wurde‟ Dieſe Grundlagen haben auch den inneren Zu=
ſammenſchluß
und den wirtſchaftlichen Aufſchwung herbei=
geführt
. Das gemeinſame Erlebnis dieſes von Deutſch=
land
nicht provozierten Weltkrieges und die opferwillige
Hilfsbereitſchaft ganz Deutſchlands wird die Grundlage
ſein für einen engeren inneren Zuſammenſchluß mit un=
ſeren
Volksgenoſſen jenſeits des Rheins, aber auch für eine
neue wirtſchaftliche Blüte unſerer deutſchen Grenzmark.
(Beifall.) Der Etat wurde an die Finanzkommiſſion ver=
wieſen
, während die Diätenvorlage in allen drei Leſungen
Erledigung fand. Nächſte Sitzung Donnerstag 10 Uhr.

* Hamburg, 14. April. Die Bürgerſchaft bewilligte
weitere 12 Millionen für die Kriegsverſorgung, den
Ankauf von Lebens= und Futtermitteln, und genehmigte
einen Antrag des Senats auf Aenderung der Verfaſſung,
wonach die Zeit, für welche die jetzt der Bürgerſchaft an=
gehörenden
Mitglieder gewählt ſind, um ein Jache
verlängert wird.

* Bern, 14. April. Nationalrat und Ständerat haben
eine Vorlage betr. eine eidgenöſſiſche Kriegs=
ſteuer
auf die Einkommen über 2500 Franken und die
Vermögen über 10000 Franken, einſtimmig angenom=
men
. Die Steuer ſoll zur teilweiſen Deckung der Mobili=
ſierungskoſten
dienen. Die Vorlage unterliegt noch der
Volksabſtimmung.

* Zürich, 14. April. Der Neuen Zürcher Ztg, zufolge
traten ſämtliche Kohlenauslader in Genua
in den Ausſtand,

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.

* Berlin, 14. April. In der heutigen Vormittags=
ziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie
kamen folgende Gewinne heraus: 100000 M. auf
Nr. 91 127, 10000 M. auf Nr. 51647 und Nr. 190 309,
5000 M. auf Nr. 101 271, 3000 M. auf Nr. 48 640, 92795,
161065 und 183931. In der Nachmittagsziehung: 60000
M. auf Nr. 209833, 5000 M. auf Nr. 52 464 und 108 406,
3000 M. auf Nr. 148 270, 179 222 und 211628. (Ohne Ge=
währ
.)

Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.

Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:

A Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 34 Uhr nachm.
B Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 24 Uhr
nachm. C Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Hein=
heimerſtraße
21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
46 Uhr nachm. D Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Stein=
ſtraße
21. Täglich 25 Uhr nachm. E Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 24 Uhr nachm.
F Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
36 Uhr nachm. G Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 24 Uhr nachm. H Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 1012 Uhr vorm., 41 6½ Uhr nachm. I Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
24 Uhr. K Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich=
23½ Uhr nachm., Sonntags 1112 Uhr vorm. L Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und Sonn=
tags
von 24 Uhr. M Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 24 Uhr nachm. N Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
1012 Uhr vorm., 24 Uhr nachm. O Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 34 Uhr,
nachm. P Exerzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 24 Uhr nachm.

Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.

Zugänge vom 9. bis 14. März:

Bachzauner, Ludw., Herne, Inf. 115, 1. Erſ.=B./4, P
Baumann, Wilhelm, Oberrad, Inf 117, 2. Erſ.=B./4, P.
Beck, Leonh., Lützel=Wiebelsbach, Ldſt.=Erſ.=B. I Darm=
ſtadt/
1, P Benndorf, Reinh., Seehauſen, Inf. 117,
2. Erſ.=B./3, P Bernius, Joſ., Darmſtadt, Train=Erſ.=
Abt. 18/4, P Binz, Georg, Worms, Train=Erſ.=Abt.
18/3, L. Bott, Karl, Fulda, Inf. 168, 2. Erſ.=B./3, P
Bracht, Karl, Hirſchhorn, Erſ.=Ldſt.=B. Erbach, E Ca=
prano
, Jakob, Mainz, 2. Erſ.=M.=G.=K., 18. A.=K., P
Eucker, Konr., Marburg, Inf. 81, 2. Erſ.=B./2, P Fiſcher,
Johann, Mainz, Inf. 118, 2. Erſ.=B./1, P Giegelmann,
Ernſt, Leinen, Inf. 115, 1. Erſ.=B./4, P Göb, Philipp,
Ober=Ingelheim, Inf. 118, 2. Erſ.=B./1, P Gros Ju=
lius
, Neuhof, Train=Abt. 18/4, P Hartenfeller, Wilh.,

[ ][  ][ ]

Oſtheim, F.=A. 61, 5. Erſ.=B., R.=D., P
Henſchmann
Bartel, Geimburg, Ldſt.=Erſ.=B. II Darmſtadt/2, P
Herth, Heinrich, Trebur, Drag. 24, Erſ.=Esk., P Huth,
Karl, Herold, Inf. 118, 2. Erſ.=B./4, P Kraft, Wilhelm,
Fulda, Art 61, 4. Erſ.=Esk., R.=D., K Kreſſel, Adam
Babenhauſen, Inf. 115, 2. Erſ.=B./4, P Koch, Georg,
Schlitz, Art.=Dep. Darmſtadt, Arb.=Kol., P Kopp, Wil=
helm
, Walldorf, Reſ.=Inf. 116, M Künz, Daniel, Auer=
bach
, Ldſt.=Erſ.=B. II Darmſtadt/2, P Leipold, Heinrich,
Hanau, Train=Erſ.=Abt. 18/4, P Machemer, Wilhelm,
Boſenheim, Train=Abt. 18/4, P Maul, Georg, Offenbach,
Erf.=Ldſt.=B. I/3, M Metzger, Johann, Biebelnheim,
Huſaren=R. 13, 2. Esk., II Moritz, Eckard, Leutnant,
L.=Inf. 80/3, N Müller, Johann, Flieger, Flieger=Abt.
39/7, N Poth, Karl, Darmſtadt, Reſ.=Erſ.=Esk. 18. A.=K.,
Quint, Chriſt., Lorsbach, Ldſt.=Erſ.=B. I Darm=
ſtadt/
1, P Rädche, Georg, Pfungſtadt, Ldſt.=Erſ.=B. II
Darmſtadt/1, P Renker, Johann, Crumſtadt, Reſ.=Inf.
118/4, P Retſchmeier, Wolfgang, Regensburg, Inf. 118,
2. Erſ.=B./1, P Ries, Chriſt., Frankfurt a. M., Inf.
116, 2. Erſ.=B./1, P Rinn, Wilh., Heuchelheim, 2. Erſ.=
M.=G.=K., 18. A.=K., P Röſſel, Auguſt, Ilbenſtadt, Inf.
118, 2. Erſ.=B./3, P Secker, Friedrich, Pfungſtadt Ldſt.=
Erſ.=B. I Darmſtadt/1, P Seiffert, Wilhelm, Hanau,
2. Erſ.=Abt. F.=Art. 61. B Silberſtein, Sig., Schwiebus,
Feld=Art. 25, 4. Erſ.=B., 2. R.=D., P Schäfer, Martin,
Grüningen, Drag. 24, Erſ.=Esk., P Schmid, Joſ., Blau=
beuren
, Inf. 115/5, K Schmidt, Heinrich, Steinbach,
Inf. 115, 1. Erſ.=B./1, P Steinmetz, Georg, Brensbach,
Ldſt.=Erſ.=B. I Darmſtadt/1, P Stolz, Heinrich, Dietes=
heim
, Ldſt.=Erſ.=B. I/2, M Waldſchmidt, Friedrich,
Raboldshauſen, Ldſt.=Erſ.=B. II Darmſtadt, H Weber,
Karl, Eberſtadt, Reſ.=Inf. 236/1, P Werner, Wilhelm,
Echzell, Inf. 116, 2. Erſ.=B./2. P Ziegler, Anton, Kirch=
hain
, Inf. 168, 2. Erſ.=B./4, P.
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Arterien-Verkalkung u. Schlagenlan.

Meine Arterien=Verkalkung, durch die ich ſchon zwei=
mal
Schlaganfall hatte, hat ſich ſchon ganz bedeutend ge=
beſſert
.. kann ich jetzt mit größter Leichtigkeit gehen .. Die
Schwindelanfälle .. ſind vollſtändig verſchwunden ſchreibt
uns Frau Wwe. Sch. in D. Ich litt ſeit ¾ Jahren an
ſchwerer Arterien=Verkalkung . . kann zu meiner großen
Freude erklären, daß ich von meiner ſchweren Arterien=
Verkalkung geneſen bin . . ſchreibt J. E. in C. Schon
ſeit Jahren leide ich an ſchwerer Arterien=Verkalkung. ." (10
Tage ſpäter) kann heute ſchon meine Beine viel beſſer fort=
bewegen
ſchreibt F. M. in K. Durch einen meiner Pa=
tienten
, . der bei Ihnen eine Kur gegen Arterien=Verkalkung
mit beſtem Erfolg abſolviert hat etc. ſchreibt Dr. med.
J. G. in W., daß der Erfolg großartig . . ich bin vollſtän=
dig
wieder geſund ſchreibt Herr K. in D. Proſpekte über
das neue Heilverfahren, zu Hauſe bequem durchzuführen,
verſendet gratis alleinige Fabrikantin: Allgemeine Che=
miſche
Geſellſchaft m. b. H., Cöln 39, Herwarthſtr. 17.
(5991a
General=Depot: Unſere Apotheke, Cöln.

Universität Frankfurt a. M.
Das Vorlesungs=Verzeichnis für das
sommer-Semester 1915 ist erschienen und
wird auf Verlangen vom Sekretariat ( Jordan-
straße
17) unentgeltlich zugesandt. (I,5969
Leder-Handschuhe
aus Glacé-, Dänisch-, Mocha-,
Wasch- u. Wildleder
Offiziers-Reit- u. Fahr-Handschuhe
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Spezialqualität schwarze Ziegen- u. Dänische Handschuhe
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Emil Daum, Wittmannstraße 26, part. Rabattmarken.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
Zu Haustrinkkuren wird bei gichtiſcher
Veranlagung der natürliche Staatsbrunnen Königl.
Fachingen ärztlicherſeits oft verordnet. Viele ſchreiben
ihr Wohlbefinden teilweiſe dem Genuſſe dieſes Mineral=
waſſers
zu.
Gewinnauszug
der
5. Preußiſch-Füddeurſchen
(231. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
4. Klaſſe 1. Ziehungstag 13. April 1915
Anf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Nachdruck verboten)
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
192 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 40000 Mk. 173840
2 Gewinne zu 5000 Mk. 85769
2 Gewinne zu 3000 Mk. 195771
16 Gewinne zu 1000 Mk. 16748 43233 52011 67386
82536 97416 113747 200564
30 Gewinne zu 500 Mk. 1105 7500 34965 39742
60372 89596 95410 103238 125511 148100 164649
184923 193311 225636 228386
70 Gewinne zu 400 Mk. 14467 16379 27023 31367
31727 32952 40199 41248 48674 55153 55307 58245
62681 67267 71111 76355 78645 93149 95014 96591
96863 109464 121316 131017 141746 146472 149058
166249 170844 174537 213191 215187 216068 223718
224785
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
192 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 20000 Mk. 59232
2 Gewinne zu 15000 Mk. 134593
2 Gewinne zu 5000 Mk. 170691
4 Gewinne zu 3000 Mk. 93755 157729
24 Gewinne zu 1000 Mk. 41760 59646 72502 74559
87418 124151 125706 142258 144083 179235 208120
211813
32 Gewinne zu 500 Mk. 11059 11894 16203 30202
45162 48336 87437 98645 114656 144169 167488
169870 176827 181683 202314 213259
80 Gewinne zu 400 Mk. 143 5765 6678 11390
19098 22088 26500 30886 37580 39656 42909 43097
51270 52607 63890 63998 85551 98528 98702 106062
107014 110121 125265 131742 138169 143411 159603
160983 166752 169655 171996 181023 183884 198469
202266 202816 212378 214401 225838 227605

Die glückliche Geburt eines gesunden
Mädchen
zeigen hocherfreut an
Karl Dingeldey
Gräflich Vsenburgischer Kammerrat,
Kriegsfreiw. im Thür. Fuß-Art.-Regt. Nr. 18
und Frau Marga, geb. Passet.
Darmstadt, den 14. April 1915
Heinrichstraße 87, Erdgeschoß.
(5998
Am 12. d. Mts, wurde uns ein gesundes
Töchterchen
geboren.
Regierungsbaumeister Th. Wildeman
u. Frau Lotte, geb. Meisel.
Bonn, Beethovenstrasse 5.
(*7407
Der Krieg hat aus den Reihen unſerer
Beamten und Bedienſteten weitere Opfer ge=
fordert
.
Es ſtarben den Tod fürs Vaterland die
Herren:
(5990
Wagenführer u. Schaffner Hieronymus,
Inhaber des Eiſernen Kreuzes,
Hilfsarbeiter Guſtav Schäfer,
Lackierer Heinrich Wolf,
Wagenführer und Schaffner Dörr,
Wagenführer und Schaffner Horlacher,
Kaufmann Schmelz.
Wir werden ihrer ſtets ehrend gedenken.
Darmſtadt, den 12. April 1915.
Die Direktion
der Heſſiſchen Eiſenbahn A.-G.
Verband Deutſcher Privat=Eiſenbahn=Beamten.
Bezirksverein Darmſtadt.
Auf dem Felde der Ehre fiel unſer lieber,
treuer Kollege
Herr Bureau=Aſſiſtent
Georg Klein
Vizefeldwebel d. R. im Inf.=Regt. Nr. 253.
Wir betrauern den Heimgang eines be=
währten
Verbandskollegen und werden ihm
ein ehrendes Gedenken über das Grab hinaus
(5992
bewahren.
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter ſagt
herzlichen Dank
(*7377
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Greta Wentz.
Darmſtadt, den 15. April 1915.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute morgen entſchlief ſanft unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und
Urgroßmutter
Erau Lihe Dieſendach
geb. Walter
im 84. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Jacob Diefenbach.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand
zu nehmen.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt
und Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der
Entſchlafenen. (*7381
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich unſeres ſchweren Verluſtes ſagen auf=
richtigen
Dank
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eduard Helzam,
Rittmeiſter d. L.=K.,
Führer der 5. Art.-Mun.=Kol.
Carl Selzam, Major.
(6000
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Mannes, unſeres
guten Vaters, Schwiegervaters, Großvaters,
Bruders und Onkels
Revier=Polizeikommiſſär i. P.
Wilhelm Bachert
ſprechen wir hiermit unſeren tiefgefühlteſten
Dank aus.
(B5994
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Frai Kath. Bachert, geb. Kaiſer.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer guten Tochter
Tieonore Neyrwein
ſagen wir Allen auf dieſem Wege unſern innigſten
Dank.
Familie Nehrwein.
Darmſtadt, den 14. April 1914.
(6002

Wetterbericht.

Wetterausſichten für Donnerstag: Unbeſtändig,
zeitweilig Niederſchläge, keine größere Temperaturände=
rung
, nordöſtliche Winde.

Tageskalender.
Donnerstag, 15. April.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 11 Uhr
(Ab. C): Wie einſt im Mai.
Schützengrabenanlage, Eingang Griesheimer Weg;
zu beſichtigen von 27 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 16. April.
Mobilliar= uſw. Verſteigerung um 10 Uhr Luiſen=
ſtraße
8.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Meſſeler Ge=
meindewald
(Zuſammenkunft auf der Kreuzung von
Thomashütten= und Eiſenbahnſchneiſe).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

Große Mobiliar=Verſteigerung
aus dem Nachlaß der Frau Hofjuwelier Lenz Wwe.
Die Verſteigerung findet nächſten Donnerstag und Freitag, den 15. und 16. ds. Mts., in der Wohnung Luiſenſtraße 8,
2. Stock, ſtatt und beginnt Donnerstag vormittag um 10 Uhr. Es kommen zur Verſteigerung:
Verſchiedene vollſtändige Betten, 1 Vertiko, 1 Büfett, 1 Diwan, Bett= und Leibwäſche, teilweiſe neu und ungebraucht, Kleider,
Kanapee, Seſſel, Schreibtiſch, Schränke, Stühle, Teppiche, Vor= Kücheneinrichtung.
lagen, Ausziehtiſch, 1 ſehr ſchöner alter Sekretär.
Ferner Gold- und Hilberwaren:
4 vollſtändige Schlaßimmer=Einrichtung.
2 Ladentheken, 1 hübſche Vogelhecke, Regulator, verſchiedene Verſchiedene Silberbeſtecke, Vorleglöffel, Tranchiermeſſer (ohne
Bilder, Nippſachen, 1 antikes Tiſchchen, eine große Anzahl 1 Namen), Ringe, Uhrketten, Uhren ꝛc.
Dieſe Gegenſtände kommen Donnerstag, den 15., nachmittags von 3 Uhr ab, zur Verſteigerung und können von ½3 Uhr
(5871md
ab beſichtigt werden.
Hch. Hilsdorf,
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 2.
Taxator beim Großh. Amtsgericht I.
Telephon 314.

Milchpreiserhöhung.
Infolge der erhöhten Milcheinkaufspreiſe iſt es
uns nicht mehr möglich, den ſeitherigen Milchpreis
einzuhalten.
Wir ſind deshalb gezwungen, den Milchpreis ab
15. d. Mts. von 24 Pfg. auf 26 Pfg. per Liter
zu erhöhen.
Der Milchhändlerverein
*7396)
von Darmſtadt und Umgegend.
Hessische
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Fernspr. 923. Darmstadt. Rheinstr.6
Das Sommersemester beginnt
Dienstag, den 13. April.
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jährlich % der Einlage: 7,248 8,244 9 , 61211, 49614, 196 18,120
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(K,5939

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung
betreffend Ausführung der Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915
über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl.
Vom 12. April 1915.

Zu § 9 der Verordnung wird hiermit das Nachſtehende beſtimmt:
Der Beſitzer von Vorräten, die nach dem 1. Februar 1915 ausgedroſchen
ſind, hat das Ergebnis des Erdruſchs bis zum 20. April d. Js. dem Gemeinde=
vorſtand
anzuzeigen. Dieſe Vorſchrift iſt unter Hinweis auf die Strafbeſtimmungen
der Verordnung ſofort ortsüblich bekannt zu machen.
Der Gemeindevorſtand hat auf Grund der Anzeige die Berichtigung mit roter
Tinte einzutragen und ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt die Angaben über
das Saatgut auf Seite 2 der Anzeigevordrucke aufzunehmen und für die Gemeinde
zuſammenzuſtellen.
Der Gemeindevorſtand hat eine hiernach berichtigte Ortsliſte, in die auch die
Zuſammenſtellung über das Saatgut aufzunehmen iſt, bis zum 25. April d. J.
mit dem geſamten Anzeigematerial dem Kreisamt einzureichen, das mit der Nach=
prüfung
der Anzeigen und Berichtigung der Kreisliſten beauftragt wird.
Das Ergebnis iſt unter Angabe der für den Kreis erforderlichen Saatgutmenge
an Sommerroggen und Sommerweizen bis zum 5. Mai d. J. durch das Kreisamt
der Großh. Zentralſtelle für Landesſtatiſtik mitzuteilen: Abſchrift iſt unſerer Abtei=
lung
für Handel, Landwirtſchaft und Gewerbe einzureichen.
Die Großh. Zentralſtelle wird mit der Aufrechnung der Kreisliſten beauftragt
und hat das Ergebnis alsbald der Reichsverteilungsſtelle in Berlin W. 10, Lützow=
ufer
8, nach Kommunalverbänden getrennt, unmittelbar mitzuteilen.
Bis zum 15. Mai d. J. haben die Gemeindevorſtände dem Kreisamt anzu=
zeigen
, ob die von den Landwirten zurückbehaltenen Saatkornmengen in vollem
Umfange zur Saat verbraucht ſind. Erſparte Mengen ſind an die vom Kreisamt
zu beſtimmende Stelle zur Verfügung der Kriegsgetreidegeſellſchaft bezw. des Kom=
munalverbandes
abzuliefern.
Darmſtadt, 12. April 1915.
(5980
Großherzogliches Miniſterinm des Innern.
v. Hombergk.

Bekanntmachung.

Zur Regelung des Verkehrs mit Mehl im Kreiſe hat der Kreisausſchuß be=
ſchloſſen
, mit Wirkung vom 15. April 1915 an für den Bezirk des Kommunalverbandes
Darmſtadt eine Mehlverteilungsſtelle unter dem Namen Kreisverteilungsſtelle zu
errichten und dieſe der Firma Peter Breitwieſer Kaiſermühle in Eberſtadt zu
übertragen. Die Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes, ſowie die ſtäd=
tiſche
Verteilungsſtelle in Darmſtadt werden als örtliche Verteilungsſtellen beibehalten.
Mit dem Tage des Inkrafttretens der Kreisverteilungsſtelle (15. April) darf das
von den örtlichen Verteilungsſtellen benötigte Mehl oder Getreide nur noch durch
Vermittlung der Kreisverteilungsſtelle bezogen werden. Ebenſo dürfen Bäcker, Händker
nſw. ihren Bedarf an Mehl mit Wirkung von dem genannten Tage an nur noch von
den örlichen Verteilungsſtellen gegen Ablieſerung der entſprechenden Anzahl von Broi=
marken
beziehen.
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
(5981

Bekanntmachung.

Auf dem Schießplatz Meſſel wird am
Freitag, den 16. April 1915, von 12 bis 6 Uhr,
Montag, den 19. April 1915, von 1090 bis 2 Uhr,
Dienstag, den 20. April 1915, von 1 bis 5 Uhr
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Darmſtadt, den 14. April 1915.
(6001dso
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
lſcher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
findet
ſich: 1 Spitzhund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
ſteigerung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
tag
, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(5973

Losholz=Ausgabe.

Die Ausgabe des Losholzes an diejenigen Bezugsberechtigten
ver früheren Gemeinde Beſſungen, die hiervon mündlich verſtändigt
wurden, findet Freitag, den 16. Ifd. Monats, nachm. von 35 Uhr,
in dem Turnſaal des Schulhauſes der Stadtknabenſchule III, Lud=
wigshöhſtraße
42, ſtatt. Ich bringe dies hiermit nochmals zur Kennt=
nis
der Beteiliaten.
Darmſtadt, den 12. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. B. Ekert.
(5925md

Abgabe von Jaalſtariaſein (rühroſen).

Die Stadtverwaltung hat zu Saatzwecken 200 Zentner Früh=
kartoffeln
(Frübroſen) angekauft und gibt dieſe zum Selbſtkoſtenpreis
von 12.00 Mk. für den Zeniner ab. Die Abgabe erfolgt von Montag,
den. 12. April ab, nachmittags von 2 bis 4 Uhr, im Keller des alten
ſtädtiſchen Lagerhauſes in der Blumentalſtraße.
Auch kann noch Saatgerſte von der Stadtverwaltung bezogen
werden. Die Stadtverwaltung behält ſich die Prüſung der Geſuche
und Entſcheidung im einzelnen Falle vor.
Vorherige Beſtellung auf Zimmer Nr. 45 im Stadthaus, ſo=
wie
Bezahlung des Geldbetrags an die Stadtkaſſe iſt erforderlich.
Darmſtadt, den 12. April 1915.
(5866imd
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Auszahlung der Kriegs=Unterſtützungen.

Die Auszahlung der Reichs=Kriegsunterſtützung
und des ſtädtiſchen Zuſchuſſes kann künftig nur am
1., 2., 3., 9.. 16., 17 18. und 23. jeden Monats

eienen Miltreine ieſe Dane ufehnen Sane et
Feiertag, ſo tritt au deſſen Stelle der nächſtfolgende
Werktag.
Die Kaſſe iſt au dieſen Zahltagen auch nachmittags
geöffnet.
(4162a
Darmſtadt, den 8. März 1915.
Die Stadtkaſſe.
Koch.

Holzverſteigerung

Mittwoch, den 21. April I. Js., von vormittags ½9 Uhr,
an, wird in der Erzgräber’ſchen Wirtſchaft Zum Weißen Schwanen
zu Arheilgen das Dürr= und Windfallholz der Forſtwartei Kalk=
ofen
verſteigert:
Scheiter, rm: 39 Buchen I. Kl., 210 Buchen II. Kl., 3 Hain=
buchen
, 23 Eichen, 95 Birken, 2 Kiefern, 1 Fichte, 5 Erlen,
2 Aspen; Knüppel, rin: 489 Buchen, 8 Hainbuchen, 40 Eichen,
172 Birken, 22 Erlen, 2 Aspen, 9 Kiefern, 21 Fichte; Reiſig,
Wellen: 390 Buchen; Stöcke, rm: 14 Buchen.
Auskunft erteilt Großh. Förſter Loeſch, Forſthaus Kalkofen,
(5962
Poſt Datmſtadt.
Darmſtadt, den 13. April 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.

Holzverſteigerung.

Donnerstag, den 22. April, vormittags von 9 Uhr an,
ſollen in der Turnhalle, Woogsplatz 5 dahier, aus den Diſtrikten
Dachsberg und Klipſteinseiche verſteigert werden:
Scheiter rm: 82 Buchen, 8 Eichen, 4 Birken (rund), 1 Kiefer;
Knüppel rm: 86 Buchen, 29 Eichen, 3 Birken, 9 Erlen, 6 Aſpen;
Reiſig Hdt. W.; 30 Buchen, 1 Eichen und Birken:
Stöcke (grob) rm: 14 Buchen.
Zur Verſteigerung kommt die Nummernfolge 1146 bis 1377.
Die blau unterſtrichenen Nummern werden nicht verſteigert.
Nähere Auskunſt erteilt Herr Förſter Klipſtein zu Böllen=
(5961
falltor.
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Großh. Oberförſterei Beſſungen.
Dagb.

Bekanntmachung.
Mittwoch, 28. April 1915,
vormittags 11½ Uhr,

ſollen die den Kutſcher Heinrich
Fiſcher Eheleuten dahier gehörigen
Liegenſchaften:
Flur Nr. am
V 553 110 Grasgarten ( Vor=
garten
) Heidel=
bergerſtraße
,
V 553¾/10 615 Hofreite daſelbſt
Nr. 42,
in unſerem Geſchäftszimmer. Witt=
mannſtraße
1, zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
(K85/15
Die Genehmigung der Verſtei=
gerung
kann auch dann erfolgen,
falls kein der Schätzung entſprechen=
des
Gebot eingelegt wird und
andere rechtliche Hinderniſſe nicht
entgegenſtehen.
Darmſtadt, 15. März 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,4450

Bekannfmachung.

In unſer Handelsregiſter Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma:
S. Laudenheimer zu Darm=
ſtadt

eingetragen=
Geſchäft ſamt Firma iſt
auf Kaufmann JoſephLau=
denheimer
in Darmſtadt
übergegangen. (5966
Die Prokura des Joſeph
Laudenheimer, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt erloſchen.
Simon Laudenheimer
Witwe Mathilde, geb.
Trier in Darmſtadt, iſt
zur Prokuriſtin beſtellt.
Darmſtadt, 9. April 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Bekanntmachung.

Das Konkursverfahren über das
Vermögen des Geora Schwab=,
Inhabers der Firma Darmſtädter
Möbelfabrik Georg Schwab in
Darmſtadt, wird nach Rechtstraft
des Zwangsvergleichs aufgehoben.
Darmſtadt, 3. April 1915. (5974
Großherzogliches Amtsgericht I.

Bekanntmachung.

In unſerem Handelsregiſter A.
wurde heute bei der Firma Ge=
brüder
Bickelhaupt in Eberſtadt
folgendes eingetragen:
Die Prokura des Kaufmanns
Karl Hölzer in Heidelberg
iſt erloſchen.
(5967
Darmſtadt, 12. April 1915.
Großherzogliches Amtsgericht II.

In
Meherelde
e
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Aweblah
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(*7423
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Schrank billig zu verk. (*7366
Rhönring 29, 1. St. rechts.

Roles Kreuz.

Um den Schülern aller Lehranſtalten eine ungeſtörte, gründ=
liche
Beſichtigung unſerer intereſſanten
Schützengrabenanlagen am Hauptbahnhof
zu ermöglichen, haben wir die Vormittagsſtunden der Wochentage
dafür in Ausſicht genommen, Wir bitten die Schulen, uns von
einem beabſichtigten Beſuch vorher zu benachrichtigen, damſt wir die
für jede geignete Zeit feſtſetzen können. Es empfiehlt ſich, die
Klaſſen ſchon ſeitens der Schulen möglichſt nacheinander zur Beſich=
tigung
zu führen, da die Art der Anlage jede Vermeidung von Ge=
dränge
auch beſonders im Intereſſe der Beſucher wünſchenswert
macht. Jedenfalls dürfte es ſich für die Jugend in Stadt und Land
ſehr empfehlen, eine Art von Verteidigungsanlage kennen zu lernen,
die eben auf allen Kriegsſchauplätzen, wo deutſche Truppen kämpfen,
eine ſo große Rolle ſpielt.
(5986

Verpachtung von Waldrodland
zu Kartoffelbau.
Montag, den 19. ds. Mts.,

ſoll 1 ha 4 Morgen bereits gerodetes Waldland in 10 Loſen
zum Anbau von Kartoffeln öffentlich an den Meiſtbietenden ver=
pachtet
werden.
Eine Fläche liegt an den Infanterieſchießſtänden im Diſtrikt
Baſſinteil, die andere an der Eſchollbrücker Straße im Diſtrikt
Saufang.
Zuſammenkunft um 9 Uhr vormittags an den Infanterie=
Schießſtänden.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter Schimpf, Forſtmeiſter=
ſtraße
9 dahier.
(5984
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Daab.

Bekanntmachung.
(Kameraldomänen.)

Wir fordern die Pächter des fiskaliſchen Gartengeländes am
Nordbahnhof und an der Windmühle zur alsbaldigen ordnungs=
mäßigen
Bearbeitung und Ausſtellung des Geländes bei Meidung
anderweiter Verpachtung auf Gefahr des Pächters auf.
(Art. 13 der Pachtbedingungen.)
Darmſtadt, den 12. April 1915.
(5963
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag, den 15. April 1915, nachm. 3 Uhr,

verſteigere ich im Saale Rundeturmſtraße 16 zwangsweiſe
gegen Barzahlung:
4 Kleiderſchränke, 1 Waſchkommode, 3 Vertikos, 2 Betten,
1 Chaiſelongue, 2 Schreibtiſche, 1 Trumeau, 2 Tiſche, 2 Di=
wans
, 2 Spiegel und verſchiedene andere Gegenſtände.
Hieran anſchließend an Ort und Stelle Wendelſtadtſtraße 13:
1 Imprägnierpumpe, 4 Küvetten, 1 Füllapparat und 1 Ver=
ſchlußmaſchine
.
(5983
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Rollenhagen, Großh. Gerichtsvollzieher
Kaſinoſtraße 24.

Aufforderung.

Wer noch eine Forderung an den Nachlaß des am
10. Dezember 1914 verſtorbenen Oberſtleutnant Heinrſch
von Wachter, Dieburgerſtraße 5 wohnhaft geweſen, zu
haben glaubt, wird aufgefordert, ſolche bis ſpäteſtens
20. April 1915 geltend zu machen.
Abgabe Dieburgerſtraße 5 unter Adreſſe: Ober=
leutnant
Friedrich Carl von Wachter.
Darmſtadt, 31. März 1915.
Der Teſtamentsvollſtrecker:
Oberſt Kritz von Wachter.
5985)

[ ][  ][ ]

Die Adoptiptochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.

teu.)
29)
Herbert wollte ſich gerade unbemerkt entfernen, um
nicht Zeuge eines zärtlichen Stelldicheins zu werden, als
ein Blick in Brittas Geſicht ihn ſtutzig machte. Unwill=
kürlich
richtete er ſich empor; er dachte gar nicht mehr
daran, daß er hier den Lauſcher ſpielte. Wie hypnotiſiert
ſtarkte er in das zornige Mädchengeſicht. Nun tönte auch
Brittas Stimme an ſein Ohr aber es waren keine zärt=
lichen
Liebesworte, die ſie ſprach. Scharf und ſchneidend
klang ihre Stimme.
Wie ein heißer, freudiger Schreck durchfuhr ſeine
Seele die Gewißheit, daß es ſich hier durchaus nicht um
ein verabredetes Rendezvous handelte. Atemlos lauſchte
er, als Britta ſagte:
Geben Sie ſofort den Weg frei, Herr Leutnant! Ich
habe im Auftrag meiner Herrin den Feuerwerkern eine
eilige Beſtellung zu machen.
Theo verſchlang das ſchöne, junge Mädchen förmlich
mit leidenſchaftlichen Blicken. Er hatte viel getrunken und
war ſehr erregt.
Nicht eher gebe ich den Weg frei, holdſelige Zauberin,
als bis Sie mir einen Kuß als Wegzoll gegeben haben.
Britta richtete ſich ſtolz auf und ſagte mit flammen=
der
Entrüſtung:
Jetzt iſt es genug der Beleidigungen, mein Herr!
Nicht genug, daß Sie mich, ſeit ich hier im Hauſe bin,
auf Schritt und Tritt verfolgen, ſpielen Sie ſich jetzt noch
als Wegelagerer auf. Ihr Benehmen iſt wenig des
Rockes würdig, den Sie tragen. Geben Sie den Weg
frei!

Laſen Sie doch die heroiſche Halung, ſchöne Brit.
Ihre Sprödigkeit hat den Zweck erreicht ich bin wahn=
ſinnig
verliebt in Sie! Sie haben mich mit ihrer Kälte
um Sinn und Verſtand gebracht. Nun iſt’s genug,
Mädchen! Ich muß Deine Lippen küſſen und laſſe Dich
nicht eher.
Wagen Sie es! rief Britta drohend.
Aber da riß er ſie auch ſchon in ſeine Arme.
Sie ſchrie auf und ſtemmte ſich mit der ganzen Kraft
ihres jungen Körpers gegen ſeine Schultern, den Kopf
weit zurückbiegend.
Laſſen Sie mich los, oder ich ſchlage Sie ins Geſicht!
rief ſie außer ſich und ſuchte ſich frei zu machen. Aber er
hielt ſie frei umklammert, und ſein heißer Atem kam ihrem
Geſicht immer näher.
Da aber hatte ſich Herbert Frenſen aus ſeiner Er=
ſtarrung
aufgerafft. Nun brach er wie ein Gewitterſturm
durch das Unterholz und ſtand mit einem Satz neben den
beiden miteinander ringenden Menſchen.
Theo mit einem gewaltigen Ruck zurückreißend, ſagte
er mit mühſam beherſchter Stimme und drohend blitzen=
den
Augen:
Ein trauriges Heldentum, wehrloſe Frauen zu über=
fallen!
Du biſt von Sinnen! Komm zu Dir!
Was ihn in dieſem Augenblick die Ruhe koſtete,
wußte er nur allein. Aber er brachte es fertig, ſich tief
vor Britta zu verneigen und ihr mit leidlicher Ruhe den
Arm zu reichen.
Mein gnädiges Fräulein, ich werde mir die Ehre
geben, Sie zu begleiten.
Zitternd und faſſungslos ließ ſich Britta fortführen.
Theo lachte häßlich auf und ſah mit höhniſch verzerr=
tem
Geſicht hinter den beiden her.

Ah ſo ich bin zu ſpit gekommen!. Du alſo biſt der
Glückliche! knirſchte er zwiſchen den Zähnen hervor.
Britta zuckte zuſammen wie unter einem Schlag.
Und durch Herberts hohe Geſtalt ging ein Ruck, als wolle
er zurückeilen und ſich auf Theo ſtürzen. Aber ein leiſer,
flehender Ausruf Brittas gab ihm die Ruhe zurück. Er
warf über die Schulter hinweg einen verächtlichen Blick
auf den Vetter und ging mit Britta weiter.
Theo ſchäumte vor Wut. Er glaubte keineswegs, daß
zwiſchen Britta und Herbert irgendwelche Beziehungen
beſtanden. Er hatte die Aeußerung nur in der Wut ge=
tan
. Er kannte Herbert genugſam, um zu wiſſen, daß er
in jedem Kampf mit ihm den Kürzeren ziehen würde.
Und um eine ſimple Geſellſchafterin einen Eklat heraufzu=
beſchwören
ah, das wäre mehr als töricht geweſen.
Es gab ja genug andere Weiber, die nicht ſo ſpröde waren
wie dieſes dumme Mädel. Eines Kuſſes wegen ſo ein
Geſchrei zu erheben! Es war nur gut, daß niemand an=
ders
als Herbert dazu gekommen war, ſonſt hätte es
wahrſcheinlich einen Skandal gegeben.
Aber trotzdem ſich Theo durch ſolche Gedanken zur
Ruhe zurückzufinden ſuchte, erfüllte ihn eine an Haß gren=
zende
Wut auf Herbert.
Warte nur, Du unausſtehlicher Tugendbold, das
tränke ich Dir noch ein. Ich kann warten. Rache muß
kalt genoſſen werden, ſagte er halblaut vor ſich hin.
Dann ging er langſam zur Geſellſchaft zurück.
Verdrießlich langte er hier wieder an und ließ ſich
von Frau Suſanna Michels ein Heilpflaſter von zärtlichen
Blicken auf ſeine verwundete Eitelkeit legen
(Fortſetzung folgt.)

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