Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 93., Sonntag, den 4. April.

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Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Die nächſte Nummer des Tagblatts erſcheint am Dienstag.

Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Seekrieg. Der Krieg im Orient. Der geplante Ruſſeneinfall in Tilſit. Gegen
England. Die deutſche Sozialdemokratie und der Krieg.

Oſtern im Weltkriege.

O.S. Fröhliche Oſtern!‟ Das iſt der Wunſch, den
wir uns ſonſt von Herzen zuriefen und den wir
auf den Oſterkarten allüberall gedruckt ſehen. Soll dieſer
Wunſch auch in dieſem Jahre, mitten in der Trübſal des
Krieges, gelten?

Durch die Nacht geht es noch immer zum Licht, und
durch Ringen und Kämpfen geht es zum Siegen und Sich=
freuen
. Auch unſere Mutter Erde muß ringen und kämp=
fen
mit dem Winter, dem harten Mann, wie er im
Kinderlied genannt wird, ehe ſie ihr Siegesgewand mit
Blumen und Blüten geſchmückt anlegen kann. Auch ſie‟
muß durch ſaure Wochen des Uebergangs und der Un=
gewißheit
hindurch, ehe ſie ihr frohes Feſt, ehe ſie fröh=
liche
Oſtern begehen kann.

Durch Leid geht es zur Freude das iſt der Weg,
den auch das Menſchenherz oft gehen muß, ob es nun
will oder nicht. Wir Menſchen haben ohne Ausnahme
die allgemeine Wehrpflicht und müſſen allezeit bereit ſein,
in den Kampf mit Sorgen und Kummer, mit Not und
Tod zu ziehen. Das Kreuz, das am Eingang des Oſter=
feſtes
ſteht, iſt uns ohne Ausnahme beſtimmt. Haben wir
das bisher noch nicht in der Schule des Lebens gelernt,
ſo empfangen wir dieſe Lehre jetzt in der Schule des
Krieges, den wir bei aller Seelenruhe und Siegeshoff=
nung
doch eben als ein Kreuz empfinden.

Teuer und wert wie ein Schmuckſtück ſoll uns das
Kreuz, das Leid dieſes Lebens, ſein; und es wird keinen
reifen Menſchen geben, der die Zeiten des Leides aus
ſeinem Leben ſtreichen möchte. Es liegt ſchließlich doch
ein Segen darin, den freilich nur der faßt und davon=
trägt
, der tapfer ſein Kreuz hinnimmt. Dem wird in
Wahrheit das Kreuz zum Schauplatz ewiger Siege;
er bezwingt das Leid und freut ſich dauernd dieſes Siegs,
ſo wie unſere Helden draußen jubeln, wenn ſie mit den
Mühſeligkeiten und Anſtrengungen des Feldzugs fertig
werden. Für ſie iſt das Leid dann geſtorben und abge=
tan
; ſie denken in der Freude des Sieges überhaupt nicht
mehr daran. Solchen Helden (und nur ihnen) wird das
Leid zur Wiege des Friedens. Faſſen wir voller Oſter=
hoffnung
darum Leid und Kreuz als einen Kampf auf,
in den wir unverzagt gehen ſollen. Dann wird auch unſer
Herz nach ſeiner Karfreitagstrauer zum Oſterfrieden und
zur Oſterfreude gelangen. Dann feiern wir immer wie=
der
fröhliche Oſtern, und auch unſerer Seele iſt der Auf=
erſtehungstag
beſchieden.

Das iſt die fröhliche Zuverſicht, die vor allem unſer
deutſches Volk an dieſem Oſterfeſte haben ſoll und haben
darf. Gewiß, es iſt für uns auf den erſten Anſchein hin kein
fröhliches Feſt, das wir mitten im Weltkrieg begehen.
Denn der Frühling des Jahres 1915 erinnert uns an den
heiligen Frühling der alten Römer. Wenn dieſe in den
älteſten Zeiten von den Greueln des Krieges heimgeſucht
waren, ſo ſuchten ſie das Wohlgefallen der Götter zu er=
langen
. Sie verſprachen ihnen die Erſtgeborenen der
Herde und ſogar die neugeborenen Kinder des Hauſes,
die ihnen im kommenden Frühling geſchenkt würden. Das
war der heilige Frühling, dieſes furchtbare Opfer, das
ſie dann wirklich auch ihren Göttern darbrachten. Wir
ſind mit ſolchem Aberglauben fertig, daß man mit dem
Töten von Tieren und Menſchen die Götter gewinnen
kann. Aber auch unſer deutſches Volk mußte in dieſem
Weltkriege ſolch heiligen Frühling opfern: die Söhne
des Hauſes, und die Blüte der Jugend hat ſich begeiſtert
geopfert auf dem Altar des Vaterlandes. Wir müßten
Unmenſchen ſein, wenn wir darüber nicht trauern woll=
ten
und wenn wir in dieſem Jahre leichthin fröhliche
Oſtern feiern wollten, in der Weiſe, wie wir ſonſt es taten.
Und dennoch, wir würden nicht im Sinne unſerer Helden
handeln, falls wir nur klagen wollten. Sie haben den
heiligen Frühling ihrer Jugend gern geopfert, und wir

würden das Gedächtnis dieſer Getreuen ſchlecht ehren,
falls wir ihnen ſeufzend und wehklagend Vorwürfe
machen wollten, daß ſie freiwillig ihr Blut für Deutſch=
lands
Ehre vergoſſen haben. Aus der Saat der Tränen
und des Blutes ſoll ja eine Freudenernte erwachſen.
Denken wir an dieſe lichte Zukunft! Dann wird es auch
in unſerer Seele licht werden; und die wahre ſtille Oſter=
freude
wird dort einkehren.

Fröhliche Oſtern wollten unſere Helden für Alldeutſch=
land
heraufführen; darum ſind ſie hinausgezogen, und
das wollen wir ihnen niemals vergeſſen. Fröhliche Oſtern
können wir mit dieſer Gewißheit ſogar unter den Grab=
kreuzen
halten, die man ihnen im fernen Feindeslande
errichtete und zu denen wir gerade in dieſen Tagen im
Geiſte pilgern. Jetzt verſtehen wir die ſchöne Sitte man=
cher
Gemeinden, die ihren erſten Gottesdienſt am Oſterfeſt
nicht im Gotteshauſe, ſondern auf dem Friedhof feiern.
Gerade am dunkeln Grabe iſt das helle Oſterlicht uns der
wahre, ja der einzige Troſt. Süß und ehrenvoll iſt es,
für das Vaterland zu ſterben; mit dieſem Gedanken ſind
ſie alle hinausgezogen. Wir aber wiſſen, daß ſie geſtorben
ſind, um in das himmliſche Vaterland zu gehen. Sie ſind
nicht heimgekehrt, wie viele andere ſchon heimkehrten und
noch heimkehren werden. Aber ſie ſind doch heimgekehrt
in einem viel ſchöneren Sinne. Die Grabinſchrift, die man
in Belgien auf den Grabkreuzen oft leſen kann, ſoll auch
unſere Oſtergewißheit ſein: Auf Erden der Feind, im
Himmel unſer Freund. Im Himmel, bei Gott, in der
Ewigkeit iſt in Wahrheit unſer Freund, der Oſterfürſt,
und bei ihm, der nach der Karfreitagsſchlacht den Oſter=
ſieg
davongetragen hat, ſind unſere gefallenen Helden nach
ihrer tapferen, unſterblichen Seele. Sie waren getreu bis
in den Tod, nun iſt ihnen die Siegeskrone des ewigen
Lebens gegeben.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 3. April.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Ein Verſuch der Belgier, das ihnen am
31. März entriſſene Kloſter=Hoek=Gehöft wieder
zu nehmen, ſcheiterte.

Am Prieſterwalde mißlang ein fran=
zöſiſcher
Vorſtoß.

Ein franzöſiſcher Angriff auf die Höhe bei
und ſüdlich von Nieder=Aſpach, weſtlich von
Mülhauſen, wurde zurückgeſchlagen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Auf der Oſtfront ereignete ſich nichts
Weſentliches.

Oberſte Heeresleitung.

* Berlin, 2. April. Meldungen des Berliner Lo=
kal
=Anzeigers aus belgiſcher Quelle beſagen, daß das
deutſche Bombardement gegen Nieuport die Yſer=
ſchleuſen
ſo ſchwer beſchädigt hat, daß ſich das Ueber=
ſchwemmungsgebiet
weiter ausdehne und die
Operationen dort für die Alliierten mit größeren Schwie=
rigkeiten
verknüpft wären.

* Wien, 3. April. Die Kriegsberichterſtatter der
Blätter melden übereinſtimmend, daß die geſamten Ein=
ſchließungstruppen
Przemysls in der Kar=
pathenfront
eingeſetzt ſind. Der Zweck der mit großen
Verluſten durchgeführten forcierten Angriffe der
Ruſſen im Zentrum der Front zwiſchen dem Lupkower
und Uzſoker Paß ſei, die dort in die ruſſiſche Front weit
porgedrungenen öſterreichiſch=ungariſchen Truppen, ſelbſt

um den Preis der größten Verluſte, zurückzudrängen. Die
1 Kriegsberichterſtatter verweiſen auf die unmenſchliche Ver=
ſchwendung
von Menſchenmaterial ſeitens der Ruſſen, ſo=
wie
auf das infolge der eigentümlichen Terrainverhält=
niſſe
ſchwankende Kampffeld hin. Sie betonen, daß die öſter=
reichiſch
=ungariſchen Truppen trotz aller Schwierigkeiten
bewunderungswürdige Haltung an den Tag legen.

* Paris, 2. April. Das Generalkonſulat Monte=
negros
teilt mit: Oeſterreichiſche Flugzeuge überfliegen
fortgeſetzt Cetinje und werfen Bomben ab. Geſtern
um Mitternacht warf ein feindlicher Flieger ſieben Bom=
ben
, welche mitten in der Stadt in der Nähe des kron=
prinzlichen
Palaſtes niederfielen. Vier Perſonen wurden
verletzt, darunter eine ſchwer. Mehrere Häuſer wurden
beſchädigt.

Der Seekrieg.

* London, 2. April. Der Marine=Verſicherungs=
Korreſpondent des Daily Telegraph ſchreibt: Angeſichts
der Tatſache, daß ſeit Montag der Verluſt von ſechs Damp=
fern
gemeldet wird, iſt es nicht verwunderlich, daß die
Verſicherer das Geſchäft eingeſtellt haben oder
höhere Prämien verlangen. Diejenigen, die noch
verſichern, verlangen Prämien, die 30 bis 40 Prozent höher
ſind, als die in der letzten Woche verlangten.

* London, 2. April. In einem Briefe aus Liver=
pool
von Bruce Ismay, der in mehreren Blättern ver=
öffentlicht
wird, wird der Schaden, der der britiſchen
Handelsflotte von den Deuiſchen ſeit Auguſt 1914 zugefügt
worden iſt, bis Anfang März auf 2914571 Pfund Ster=
ling
für Schiffe und 4474816 Pfund Sterling für La=
dungen
(zuſammen etwa 150 Millionen Mark) beziffert.

* Frederiksſtad, 3. April. Die Reederei der
norwegiſchen Bark Nor erhielt aus Rotterdam ein
Telegramm des Kapitäns, in welchem mitgeteilt wird, daß
ein deutſches Unterſeeboot am 31. März das
Schiff torpedierte, nachdem die Mannſchaft von Bord
geſchickt worden war. Das Schiff iſt mit einer Holz=
ladung
von Frederiksſtad nach Hull unterwegs geweſen.
Die Mannſchaft von dem norwegiſchen Dampfer Unita
wurde gerettet und geſtern nach Rotterdam gebracht.

* Berlin, 2. April. Aus Rotterdam berichtet die
Deutſche Tageszeitung, daß Zeppeline, Flugzeuge
und Tauchboote eifrig in und über dem Nordſee=
kan
al kreuzen. Nach dem Figaro ſeien derſelben Quelle
zufolge zwei neue deutſche Unterſeeboote, die viel größer
wären, als die bisher geſehenen, dabei, die engliſchen Ge=
wäſſer
unſicher zu machen.

Der Krieg im Orient.

Konſtantinopel, 3. April. Das Haupt=
quartier
teilt mit: In den Dardanellen und auf
den anderen Kriegsſchauplätzen iſt keine weſent=
liche
Aenderung eingetreten. Am 21. März bombardierte
ein engliſcher Kreuzer den Marktflecken Mouaileh an der
Küſte von Hedjahs und verſuchte dort zu landen. Nach=
dem
er daran verhindert worden war, kehrte er am folgenden
Morgen zurück und bombardierte fünf Stunden hindurch
den genannten Flecken. Er zerſtörte die Moſchee, auf
welche er beſonders das Feuer richtete, und beſchädigte
einige Häuſer. Der Feind verſuchte, Truppen in Scha=
luppen
zu landen, wurde aber infolge des Widerſtandes
unſerer Truppenabteilungen wie der bewaffneten Bevöl=
kerung
unter ſchweren Verluſten verjagt. Darauf zog ſich
der Kreuzer zurück. Wir hatten keine Verluſte an Men=
ſchenleben
.

* Berlin, 2. April. Einen neuen umfaſſenden An=
griff
auf die Dardanellen ſtellt nach verſchie=
denen
Morgenblättern der Pariſer Figaro in baldige
Ausſicht.

* Berlin, 2. April. Konſtantinopeler militäriſche
Kreiſe ſchenken den über Athen in Saloniki eintreffenden

[ ][  ][ ]

Nachrichten von einem bevorſtehenden engliſch= franzöſi=
ſchen
Abtransport des vor den Dardanellen zuſammen=
gezogenen
Expeditionskorps nach Aegypten
wenig Glauben. Man bezeichnet der Tägl. Rundſchau zu=
folge
dieſe Meldungen als eine ziemlich plumpe
Kriegsliſt, die den Zweck habe, die Türken zu
täuſchen.

TU Sofia, 3. April. Aus Konſtantinopel wird
hierher berichtet, durch neue militäriſche Maßnahmen ſei
ausreichend dafür geſorgt worden, daß der Verſuch, die
Meerenge durch Landung von Truppen zu
nehmen, auf einen wohl vorbereiteten und ſchwer zu
überwältigenden Widerſtand ſtoßen würde. In militä
riſchen Kreiſen wird ein neuer Angriff geradezu gewünſcht,
weil man dort aufrichtig überzeugt iſt, daß er mit einer
ſchweren Niederlage enden müſſe. Der Munitionserſatz
iſt aus eigener Kraft überraſchend gut geregelt. Bei dem
Fehlen ſtarker engliſch=franzöſiſcher Landungstruppen ſoll
in dieſer Hilfloſigkeit wahrſcheinlich der Verſuch gemacht
werden, ein griechiſches Freikorps von Mytilene aus ins
Wilajet Smyrna einfallen zu laſſen, was eine zweckloſe
Opferung von Tauſenden bedeuten würde. Die Stim=
mung
in Konſtantinopel ſcheint gut zu ſein; jedenfalls
kommt das Gegenteil nicht zum Ausdruck.

* Konſtantinopel, 3. April. (Ctr. Frkft.) Die
feindlichen Flotten vor den Dardanellen
beobachten weiterhin große Zurückhaltung. Daran
ändern auch die unglaublichen Lügen über ihre Tätigkeit
nichts, die die Pariſer und Londoner Preſſe anzukündi=
gen
wiſſen. Zum Glück wird in dem Falle ihre Tätigkeit
jede Sekunde auf das genaueſte kontrolliert. Der Haupt=
teil
der feindlichen Flotte iſt gegenwärtig in der Bucht
von Mudros zuſammengezogen. Man ſchließt die
Flotte jetzt beſonders gegen griechiſche Beobach=
tungen
ab. Noch am 28. März hatten etwa 30 daſelbſt
verſammelte Kriegsſchiffe ihre Flaggen auf Halbmaſt ge=
ſetzt
. Ferner wird einwandfrei verſichert, daß bei der
franzöſiſchen Flotte eine auffallende Depreſ=
ſion
wahrnehmbar iſt. (Frkft. Ztg.)

Der geplante Ruſſeneinfall
in Tillit.

* Aus dem Großen Hauptquartier wird uns
über den geplanten Ruſſeneinfall in Tilſit
und die im dortigen Grenzgebiet vom 18. bis 29. März
ſtattgehabten Kämpfe das Folgende geſchrieben:

Als die Ruſſen gegen Mitte Februar die von ihnen
beſetzt geweſenen Teile Oſtpreußens ſchleunigſt verlaſſen
mußten und dann nach der Winterſchlacht die Reſte ihrer
10. Armee hinter den Njemen und Bobr retteten, mußte es
ſowohl in Petersburg als bei den Verbündeten peinlich
berühren, daß das ruſſiſche Heer nun überall von Feindes
Boden vertrieben war. Da es der neuen 10. Armee nicht
gelingen wollte, gegen Oſtpreußen Raum zu gewinnen, auch
alle gegen die Südgrenze dieſer deutſchen Grenzprovinz
unternommenen Angriffe ſcheiterten, ſo verfiel man auf den
Plan, ſich in Beſitz des äußerſten Nordzipfels Oſtpreußens
zu ſetzen, um wenigſtens durch dieſe Eroberung deutſchen
Gebietes die gedrückte öffentliche Meinung in Rußland neu
zu beleben. Zu dieſem Zwecke wurde die ſogenannte
Riga-Szawle=Gruppe gebildet, die aus dem größeren
Teile der 68. Reſerve=Diviſion, Reichswehren und Grenz=
ſchutztruppen
zuſammengeſetzt und dem Befehle des Gene=
rals
Apuchtin unterſtellt wurde, der Mitte März ſeine
Truppen gleichzeitig auf Memel und Tilſit in Bewegung
ſetzte. Die Ereigniſſe von Memel ſind bekannt.

Während die Ruſſen dort den Hunnen gleich hauſten,
waren am 18. März vor Tauroggen, das nur von vier=
zehn
deutſchen Landſturmkompagnien beſetzt war, die
Hauptſtreitkräfte des Generals Apuchtin erſchienen. Gegen
die acht ruſſiſchen Bataillone der durch Reichswehr ver=
ſtärkten
Infanterie=Regimenter 269 und 270 und rund 20
Geſchütze hatte der deutſche Landſturm einen ſchweren

Stand. Als ſeine beiden Flanken umfaßt waren, mußte
er, um der Gefahr des Abgeſchnittenwerdens zu entgehen,
ſich auf Laugszargen durchſchlagen. Auf dem linken Flü=
gel
war dabei die Landſturmkompagnie des Grafen Hagen
in eine verzweifelte Lage geraten. Obwohl von allen
Seiten von den Ruſſen umſtellt, durchbrach ſie den Ring
und machte dabei noch 50 Ruſſen zu Gefangenen. Am 23.
März ſtand der Landſturm mit dem rechten Flügel an den
Jurafluß angelehnt bei Ablenken und in der Gegend nord=
weſtlich
davon, die Straße nach Tilſit deckend. An dieſem
Tage gelang es dem Feinde, ſich in den Beſitz von Ab=
lenken
zu ſetzen. Die Gefahr, daß der deutſche rechte
Flügel völlig eingedrückt und der Landſturm von der
Tilſiter Straße nordwärts abgedrängt würde, lag ſehr
nahe. An dieſem Tage trafen jedoch die erſten deutſchen
Verſtärkungen ein. Es war ein Erſatzbataillon aus Stet=
tin
, geführt vom Major von der Horſt, das nach dreißig=
ſtündiger
Bahnfahrt in Tilſit angekommen war, dort
Kaffee trank und ſich ſofort nach der bedrängten Stelle in
Bewegung ſetzte. Nach einem Fußmarſch von 24 Kilo=
metern
näherte ſich das Bataillon gegen Abend Ablenken
und warf die Ruſſen in glänzend durchgeführtem Nacht=
angriff
nach Norden zurück.

Die Kriſis war dadurch auf deutſcher Seite überwun=
den
, und als in den nächſten Tagen weitere Verſtärkungen
eingetroffen waren, konnte General von Pappritz, der die
Operationen leitete, zur Offenſive übergehen. Das in=
zwiſchen
eingetretene Tauwetter erſchwerte die Bewegun=
gen
auf den Nebenwegen aufs äußerſte. Hier ſtand das
Waſſer derart hoch, daß auf einem ſolchen Wege die Ge=
ſchütze
ſtecken blieben und die Infanterie bis zum Knie,
teilweiſe ſelbſt bis zum Leib im Waſſer watete; ein Ar=
tilleriepferd
ertrank buchſtäblich auf dem Wege, der in einen
wahren Sumof verwandelt war. Als die Ruſſen die gegen
ſie eingeleitete Umfaſſung erkannten, gingen ſie hinter die
Jura auf Tauroggen zurück. Unſere Truppen, die zum
Teile die von den Ruſſen in Memel verübten Greuel dort
geſehen oder erfahren hatten, verfolgten, erfüllt von unbe=
ſchreiblicher
Erbitterung, den Feind, der ſich bei Tauroggen
verſchanzte und vom dortigen hochgelegenen Kirchturm
ſein Artilleriefeuer gegen die deutſchen Verfolger einleitete
Dieſe mußten, um die eigene Artillerie heranzubringen,
zunächſt einen tragfähigen Uebergang über die Jeziorupa=
ſchlucht
herſtellen, wodurch viel Zeit verloren ging, die der
Feind ſeinerſeits zur Verſtärkung ſeiner Anlagen und zum
Bau von Hinderniſſen ausnützte. In der Nähe des Gutes
Tauroggen wurde durch die deutſche Infanterie, angeleitet
durch Pioniere, bei eiſiger Kälte es war inzwiſchen wie=
der
Froſtwetter eingetreten unter ſchwierigſten Verhält=
niſſen
ein erſter Steg hergeſtellt. Bis zum Abend des 28.
wurde ein zweiter Steg fertig, der als Schnellbrücke über
das inzwiſchen zu Eis gewordene Waſſer der Jura hin=
übergeſchoben
wurde. Am 29. März, 3 Uhr morgens, wa=
ren
die Erkundungen beendet. Um dieſe Stunde begann
der Sturm unter Führung des ſchon bei Memel vortreff=
lich
bewährten Majors v. Nußbaum, deſſen ausgezeichnetes
Bataillon das Zeichen zum Vorgehen auch für die an=
ſchließenden
Landwehr= und Landſturm=Bataillone gab.
Ueber das Eis des Fluſſes hinweg ſtürmten die deutſchen
Truppen die feindlichen Schützengräben und ſetzten ſich
in Beſitz von Tauroggen. Von drei Seiten angegriffen,
gaben die Ruſſen nach ſchwerſten Verluſten ihren Wider=
ſtand
auf und flüchteten nach Zurücklaſſen von mehr als
500 Toten und 500 Gefangenen in die Wälder, nachdem ſie
in den vorhergehenden Tagen dieſelbe Zahl von Gefan=
genen
in deutſcher Hand gelaſſen hatten.
auf Tilſit ein für
So fand der geplante
die deutſchen Waffen ruhmvolles Ende. Kein Ruſſe ſteht
mehr auf deutſchem Boden.

Gegen England.

Ausländiſche Korreſpondenten hatten kürzlich Ge=
legenheit
genommen, ſowohl Herrn von Tirpitz wie Feld=
marſchall
Hindenburg über den Krieg und ſeine Begleit=
erſcheinungen
zu befragen, und die Aeußerungen beider
hervorragender Männer gipfelten darin, daß als Feind
in erſter Linie England zu betrachten ſei, das alles daran
ſetze, Deutſchland zu vernichten. Als Dritter geſellt ſich
jetzt zu ihnen auch Staatsſekretär von Jagow, der einen
Vertreter amerikaniſcher Blätter empfangen und ähnliche
Aeußerungen ihm gegenüber gemacht hat, in einer Offen=
heit
, die dartut, daß unſere Diplomaten nicht immer leiſe
auftreten. Auch aus ſeinen Darlegungen klingt der tiefe

Abſchen und die lebhafteſte Entrüſtung gegenüber dem
Verhalten eines Grey hindurch, der zur Durchführung
ſeiner Pläne eine zum Himmel ſchreiende Blutſchuld auf
ſich geladen hat. Herbe Worte fallen mit Recht gegen
dieſen Staatsmann, der Tauſende von Menſchenleben
opfern läßt, weil Deutſchland es gewagt hat, neben Eng=
land
ſtark und mächtig zu werden, weill England ſeine un=
bedingte
Seeherrſchaft in Frage geſtellt, ſein Handels=
monopol
gefährdet, ſeine Weltbeherrſchung durch eine fort=
ſchreitende
Nation in Frage geſtellt glaubte. Wie Peit=
ſchenhiebe
fallen die Anklagen aus dem Munde des deut=
ſchen
Staatsſekretärs gegen den Leiter der engliſchen
Außenpolitik, dem er vorhält, der Hunger ſei Englands
Lieblingswaffe, um zu unterwerfen und in Unterwerfung
zu halten, und niemand glaube, der Englands Geſchichte
kenne, auch nur einen Augenblick, daß England für ſelbſt=
loſe
Ziele kämpfe. Man kannte in Berlin Herrn Grey
ganz genau, man wußte, daß er es war, der den deutſchen
Bemühungen auf eine gegenſeitige Verſtändigung ins=
geheim
immer wieder die größten Schwierigkeiten ent=
gegenſetzte
, und deſſen wahre Abſichten unſeren maßgeben=
den
Stellen kein Geheimnis waren. England verlange
trotz aller Ableugnungen, daß es die unbedingte politiſche
Diktatur in der Welt beſäße, und es habe noch nie ge=
zögert
, den Nebenbuhler niederzuwerfen, ſobald ein Volk
mit fortgeſchritteneren Methoden den engliſchen Handel
auf dem Weltmarkte bedränge. Mit nicht mißzuverſtehen=
der
Schärfe erklärte Herr von Jagow, England wolle den
Krieg bis aufs Meſſer, wir nehmen dieſen Kampf auf,
und wenn dieſe Menſchenſchlächterei ohne Ende fort=
dauere
, ſo möge die Welt die Schuld dort abladen, wo ſie
hingehöre, vor der Tür Englands, das dieſen Krieg ins
Werk geſetzt und angeſtiftet hat.

Iſt das, was der Staatsſekretär dem amerikaniſchen
Journaliſten gegenüber geäußert hat, auch nichts neues,
ſo iſt es doch gut, daß von maßgebender Stelle immer
wieder den Engländern ein Spiegel vorgehalten und be=
tont
wird, daß wir gewillt ſind, einem ſolchen Feinde
gegenüber unbedingt durchzuhalten, ohne uns auf ſchwäch=
liche
Kompromiſſe einzulaſſen, die lediglich einen faulen
und unſicheren Frieden bringen würden. Uns muß ja
gerade daran gelegen ſein, einen Ausgang zu erzielen,
der auf Jahre hinaus die Gewähr dafür bietet, daß die
Völker in Ruhe leben und Deutſchland ſich zu voller
politiſcher und wirtſchaftlicher Blüte entfalten kann. Eng=
land
iſt der Anſtifter des Weltkrieges, das ſteht einwand=
frei
feſt, und darum muß der Kampf gegen Großbritannien
mit aller Schärfe und ohne alle Rückſicht geführt werden.

Auszeichnung deutſcher Generäle durch
Kaiſer Franz Joſef.

* Wien, 3. April. Der Armeeoberkommandant
Feldmarſchall Erzher zog Friedrich richtete
an den General der Infanterie v. Linſingen und an
den General der Kavallerie Freiherrn v. Pflanzer=
Baltin anläßlich der Verleihung der hohen Auszeich=
nungen
durch den Kaiſer Glückwunſchtelegramme. Das
an den General von Linſingen gerichtete Tele=
gramm
hat folgenden Wortlaut: Es freut mich aufrich=
tig
, Ew. Exzellenz mitteilen zu können, daß Se. Apoſtol.
Majeſtät, unſer Allerhöchſter Kriegsherr, in huldvollſter
Anerkennung der hervorragenden Leiſtungen der unter
Ihrer bewährten Führung ſtehenden und mit uns in
brüderlicher Eintracht vereint kämpfenden Südarmee Ew.
Exzellenz das Großkreuz des Leopoldordens mit Kriegs=
dekoration
und Ihrem Generalſtabschef das Militärver=
dienſtkreuz
zweiter Klaſſe mit Kriegsdekoration zu ver=
leihen
geruhte. Ich beglückwünſche die tapfere Südarmee
zu der allerhöchſten Auszeichnung ihres Führers und ihres

Oſterſpaziergang.

** Der Oſterſpaziergang im Fauſt, auf
dem der dem Leben wiedergeſchenkte Held im Jugend=
glanz
der auferſtandenen Natur die Seele ſich geſund
baden will, klingt, worauf die ſonſt ſo eifrige Erklärer=
tätigkeit
der Fauſt=Forſcher noch nicht hingewieſen hat,
leiſe an einen volkskundlichen Brauch an, der bei
der Oſterfeier in deutſchen Landen eine gewiſſe Rolle ſpielt.
In vielen Gegenden iſt nämlich der Spaziergang am
Nachmittag des Oſterſonntags oder Oſtermontags eine
ſtreng innegehaltene Sitte, die der ſonſt nicht gerade zum
Spazierengehen geneigte Bauer nach uraltem Väterbrauch
ausführt. In ſeiner tieferen Bedeutung geht der Oſter=
ſpaziergang
auf die altgermaniſche Zeremonie der mark=
leita
der Grenzbegehung, zurück, die ſich in manchen Ge=
genden
zu Frühlings Anfang noch heute erhalten hat und
eine feierliche Prozeſſion darſtellt, durch die die Grenzen
der Gemeinde feſtgeſtellt und die Götter um eine gute
Ernte gebeten werden. Die heidniſchen Flurumgänge wur=
den
dann in die chriſtlichen Feldbittgänge umgewandelt, bei
denen fromme Weiſen erklangen und Glockengeläut die
böſen Geiſter verſcheuchte. In der ſtrengen Form der
Oſterumzüge haben ſich dieſe Prozeſſionen wohl kaum
noch erhalten; früher veranſtaltete man ſie am Oſter=
montag
, wobei die Muſik voranzog, dann paarweiſe die
jungen Leute folgten und allerlei Maskeraden nicht fehlten.
Im Berner Oſterumzug war ſo der Tell zu ſehen mit
ſeinem Knaben; dann kamen geharniſchte Ritter, Geßler
mit ſeinem Gefolge, hunderterlei Geſtalten zu Fuß und
zu Roß als Sinnbilder der alten Kantone, ein Weinfaß,
auf dem Bacchus rittlings ſaß uſw. Dieſe Maskenumzüge
zu Oſtern ſind jetzt in die Faſtnachtszeit verlegt.

In den Städten hat ſich noch hier und da vöß dieſen
alten Oſterumzügen das Oſterſingen erhalten, bei dem die
Chorſchüler von Haus zu Haus ziehen und Oſterlieder er=
ſchallen
laſſen. Der Oſterſpaziergang geſchieht heute zu=
meiſt
auf eine viel einfachere und formloſere Art; ausge=
laſſene
Fröhlichkeit miſcht ſich in den Jubel der Natur.
Nicht ſelten aber haben ſich auch noch ältere Züge einer
ernſteren Feierlichkeit erhalten. So geht zu Velmede a. d
Ruhr der Oſterſpaziergang nach einer oberhalb des Ortes
gelegenen Höhle, wobei die Roggenfelder mit geweihten
Palmen beſteckt werden. In ſtrenger Ordnung zieht die
Prozeſſion an den Aeckern hin, während die Dorfburſchen

die Kirchenglocken läuten, ſo ſtark ſie können. Aehnlich
iſt’s im Brandenburgiſchen bei Motzen; da ſchreiten am
Oſterſonntagnachmittag nach der Predigt die Dorfjung=
frauen
in langem Zuge paarweiſe um die Saatfelder und
ſingen Oſterlieder. Im Kreis Hörter ritten früher am
zweiten Oſtertag die Jünglinge eine gute Strecke geordnet
durch die Feldmark; dann aber ſprengten ſie plötzlich im
vollen Galopp quer durch die Felder, um ein beſtimmtes
Kreuz zu erreichen. Die Zerſtörung durch das Reiten
ſollte dem Acker Glück bringen. Nicht unintereſſant iſt es,
daß auch in Polen an Orten, wo jetzt die Schlachten
toben, ſo z. B. in Kielce, am Oſtermontag Feldprozeſſio=
nen
ſtattfinden, ein Beweis für die uralte deutſche Kultur,
die hier ihre Wurzeln geſchlagen. Gewöhnlich machen
heute Burſchen und Mädchen am Oſtermontagnachmittag
gemeinſam im bunten Durcheinander den Oſterſpazier=
gang
. Im Sächſiſchen heißt das übers grüne Korn gehen,
da man die Feldraine entlangwandelt, die die Kornfelder
trennen; im Schleſiſchen heißt es ums Korn ſingen weil
Oſterlieder angeſtimmt werden. Manchmal geht ein
Trommler voran; in Oſterode wird ein altes Spinnrad
mitgenommen, mit dem man allerlei Poſſen treibt. Im
Bunzlauer Kreiſe ſchmücken ſich die jungen Mädchen mit
Schneeglöckchen, die ſie beim Oſterſpaziergang ſuchen. Man
ſpielt Ball, ſucht Eier und tanzt auf der Oſterwieſe. Die
Mädchen ziehen wohl auch durch die Gaſſen des Dorfes
und holen die Burſchen zum Rundtanz auf dem Kirch=
platz
. Ein Goſſenſaſſer Brauch ſchildert anſchaulich, wie
der Oſterſpaziergang den endgültigen Abſchied an den
Winter bedeutet. Man geht noch am Vormittag des Oſter=
montags
im Wintergewand zur Kirche, am Nachmittag
aber werden die ſchönſten Sommerkleider angelegt, in
denen man dann paarweiſe zum Gaſthaus wandelt. Das
Wirtshaus iſt überhaupt das Ziel ſehr vieler Oſterſpazier=
gänge
geworden. Man nennt es dann vielfach nach
Emmaus gehen wobei die fromme Anſpielung den we=
nig
frommen Endzweck verhüllt. In Tirol und in Ober=
bayern
ziehen die Städter in Scharen am Oſtermontag
nach Emmaus d. h. ſie machen nach alter Sitte pflicht=
ſchuldigſt
ihre Landpartie. Raſch geht es durch die auf=
blühende
Natur, und bald ſitzt man im Wirtshaus unter
den tabakqualmenden Bauern, die ebenfalls ihren Oſter=
ſpaziergang
hierher gerichtet haben. Ein Wort gibt dann
das andere, und wenn die rechte Stimmung erreicht. iſt,
dann geht die Keilerei los nach dem alten Wort: Wo nicht
gerauft wird, da iſt’s nicht luſtig.

Das Oſterei als Liebesbote.

C. K. Das Oſterei hat ſich im Oſterbrauch eine ſo her=
vorragende
Stellung erobert, daß es zum Ausdruck der
verſchiedenſten Gefühle benutzt wird. Der glückbringende
Zauber, der ihm hauptſächlich anhaftete, tritt mehr zu=
rück
; die Stelle des Hühnereies haben Eier aus Schoko=
lade
, Marzipan uſw. eingenommen; ja das Oſterei wird
zum Kunſtwerk, indem es buntbemalt und ſchön ge=
ſchmückt
wird. So wird es zum Zeugen der kriegeriſchſten
und der friedlichſten Dinge. Die Kriegsoſtereier,
von denen das Märkiſche Muſeum z. B. eine reiche Samm=
lung
aus den Befreiungskriegen bewahrt, ſpiegeln in
ihren Sprüchen und Bildern Heldenmut und Waffenklang,
Vaterlandsliebe ſowie Haß und Spott gegen den Feind
wieder. Andererſeits iſt das Oſterei in manchen Gegenden
zum Liebesboten geworden, der als Offenbarer zarterer
und gröberer Herzensgeheimniſſe zwiſchen Männlein und
Weiblein hin und herwandert. Dieſer Volksbrauch, dem
ja überall durch allerlei anzügliche Verſe gehuldigt wird,
hat ſeinen Urſprung im Böhmerwalde und in Tirol, wo.
er ſeit langem heimiſch iſt. Ludwig v. Hörmann, der
in ſeinem Tiroler Volksleben der frommen und welt=
lichen
, lehrreichen und komiſchen Sprüche auf Oſtereiern
Erwähnung tut, gibt uns einen ganzen kleinen Liebes=
roman
in Oſtereierverſen, den er ſich von ſolch bäuerlichen
Oſtereiern abgeſchrieben hat. In dieſen Oſtereierverſen
verbirgt ſich häufig die erſte ſchüchterne Annäherung hin=
ter
zurückhaltender und allgemeiner Höflichkeit; ſo wenn
es heißt: Ich wünſch’ gute Oſtern / Und viel der guten
Zeiten, / Ein ring’s (leichtes) Gemüth, ein friſch Geblüt
Und Glück von allen Seiten. Roſen, Dulben, Nek=
ken
, ¼ Und alle Blumen welken, / Nur Dein Glieck alein
Soll ſtets blühend ſein. Oder es heißt: Ich gebe dir
ein Oſtereu, / Zu ein Angedenken, / Und wenn du es nicht
willſt, ½ So kannſt du es verſchenken. Hier geb ich
dir ein Oſterei, Unſer Henn hat zweierlei: ¾ Ein ſolches
für den guten Freund, / Eins dem, der es nicht redlich
meint. Andere Paare ſind einander bereits näher ge=
treten
und machen im Oſterei allerlei Bekenntniſſe:
Freindſchaft habe ich dir verſprochen Und noch nie mein
Wort gebrochen, / Zum Zeichen meiner Treu / Schenke
ich dir ein Oſterey. Das Mädchen reimt beſcheiden:
Was ich hab, das geb ich dir, ½ Vieles hab ich nicht,
/ Nimm dies als kleine Gabe Hin, / Als ein Vergißmein=

[ ][  ][ ]

Generalſtabschefs und hoffe zuverſichtlich, daß ſie ihre
heldenmütigen Anſtrengungen mit dem endgültigen Erfolg
gekrönt ſehen wird.

Das an den Freiherrn v. Pflanzer=Baltin
gerichtete Telegramm lautet wie folgt: Mit aufrichtiger
Freude teile ich Ew. Exzellenz mit, daß Se. Apoſtol. Maje=
ſtät
Ihnen in huldvollſter Anerkennung Ihrer hervorragen=
den
Verdienſte bei Führung der Armeegruppe zur Wieder=
gewinnung
der Bukowina das Großkreuz des Leopold=
ordens
mit Kriegsdekoration verliehen hat. Ich beglück=
wünſche
Sie wärmſtens zu dieſer allerhöchſten Auszeich=
nung
und bin überzeugt, daß Ihre tapfere Armeegruppe
in der abermaligen Dekoration ihres verdienten Führers
einen mächtigen Anſporn zu neuerlichen Taten unver=
gänglichen
Ruhmes finden wird. (Anmerkung: General=
ſtabschef
der deutſchen Südarmee iſt Generalmajor von
Stoltzmann. Freiherr von Pflanzer=Baltin wurde kurz
nach Weihnachten mit dem Leopoldorden zweiter Klaſſe
und der Kriegsdekoration ausgezeichnet.)

Deutſch=türkiſche Intereſſengemeinſchaft.

* Berlin, 2. April. Wie wir hören, ließ der
Sultan dem Deutſchen Werkbund beſonders
mitteilen, daß er alle Beziehungen zu Vertretern der eng
liſchen Textilinduſtrie abgebrochen habe, und die Zuſen=
dung
von Proben deutſcher Stoffe wünſcht. Der
Werkbund ſoll geeignete deutſche Firmen vorſchlagen. Er
wird gemeinſam mit der deutſch=türkiſchen Vereinigung
die gewünſchte Verbindung zwiſchen der deutſchen Textil=
induſtrie
und der Türkei herſtellen.

Die deutſche Sozialdemokratie und der Krieg.

* Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete
Wolfgang Heine beſpricht in den Sozialiſtiſchen
Monatsheften die Haltung der Sozialdemo=
kratie
in den letzten Reichstagsſitzungen
und die Zuſtimmung der Fraktion zum Etat. An die
Spitze ſeiner Ausführungen ſetzt er den Satz, daß die So=
zialdemokraten
den Schutz des Vaterlandes in der Gefahr
als eine Pflicht anſähen, die nicht gegen Verſprechun=
gen
, ſondern freiwillig erfüllt würde. Daraus ergab ſich
die Haltung zum Etat. Sehr beachtlich, namentlich im
Ausland, iſt, was Heine über die Haltung der Fraktions=
genoſſen
ſagt, die bei der Geſamtabſtimmung nicht für den
Etat geſtimmt haben: Auch die Abgeordneten, die aus
Gründen wirkſamerer parlamentariſcher Kontrolle für eine
Bewilligung der Kriegskredite vorläufig nur in Höhe von
5 Milliarden eintraten, und diejenigen, die Bedenken hat=
ten
, bei der nachfolgenden Geſamtabſtimmung den ganzen
Etat anzunehmen, haben in der Fraktion zum großen
Teil ausdrücklich betont, daß ihr Vorſchlag durchaus keine
Stellungnahme gegen die Verteidigung des Reichs bedeu=
ten
ſollte; auch ſie bezeichnen es als ſelbſtverſtänd=
lich
, daß jeder Sozialdemokat den Sieg Deutſch=
lands
wünſchte, und daß alles Nötige geſchehen
müßte, um ihn herbeizuführen. Namentlich die Ein=
wände
, die gegen die Annahme des geſamten Budgets bei
der dritten Leſung geltend gemacht wurden, hatten im
weſentlichen einen formellen Charakter und wurden durch
die Beſchlüſſe der Parteitage von Nürnberg und Magde=
burg
motiviert. Das möge ſich vor allem die Dreiver=
bandspreſſe
geſagt ſein laſſen, die aus der Abſentie=
rung
einer Anzahl von Abgeordneten bei der Abſtim=
mung
Schlüſſe im Sinne der Feinde Deutſchlands ziehen
zu können glaubt.

Den Gründen ſelbſt, mit denen dieſe Abgeordneten
ihre Abſtimmung begründet haben, geht Heine ſcharf zu

Leibe, vor allem der Auffaſſung, als ob es nicht mehr ſo
nötig ſei, da Deutſchlands Exiſtenz nicht mehr gefährdet
ſei. Heine ſagt mit Recht, daß Deutſchland zur Zeit nicht
nur alle kriegeriſchen, ſondern auch alle moraliſchen Kräfte
aufs äußerſte anſpannen müſſe. Er ſagt:

Dazu gehört vor allem, daß es in ſich einig iſt, und
daß dieſe Einigkeit im Ausland bekannt wird. Von dieſem
Standpunkt aus geſehen läßt das Verhalten der Abge=
ordneten
, die vor der Geſamtabſtimmung über den Etat
den Saal verließen, doch einen bedauerlichen Irrtum über
die Wirkung ihrer Handlung auf die Landesverteidigung
erkennen. Der Eindruck der Einigkeit des deut=
ſchen
Volkes wird dadurch abgeſchwächt. Die be=
denklichſte
Seite hat dieſer Vorgang freilich erſt durch ſeine
Ausnutzung im Vorwärts erhalten. Die Bekannt=
machung
der Namen der Diſſentierenden macht das, was
ein Gewiſſensvorbehalt ſein durfte, zu einer Demonſtra=
tion
, die nach dem Fraktionsbeſchluß unzuläſſig war,
die, wie ich annehme, auch dem Willen ihrer Teilnehmer
nicht entſprach, und die unter allen Umſtänden für Deutſch=
land
höchſt ſchädlich iſt. Dies zeigt ſich ſchon in dem Echo
der ausländiſchen Preſſe.

Bitter ſpottet Heine über die Parteigenoſſen, denen
auch in dieſen erregten Zeiten ein alter Parteitagbeſchluß
das Heiligſte iſt. Und wenn die Gegner der Zuſtimmung,
ſo ſagt Heine, zehnmal recht hätten in der Auslegüng
der Parteitagsbeſchlüſſe, in einer ſolchen Stunde ſteht das
lebende Recht der Gegenwart höher als das papierene
Recht der Vergangenheit. Bei den Beſchlüſſen
hat kein Menſch an die Lage gedacht, in der ſich Deutſch=
land
und die deutſche Sozialdemokratie jetzt befinden.
Zehn Milliarden der Regierung ohne Spezialiſierung und
Kontrolle hinzugeben, weil es nötig iſt, und dann bei der
Geſamtabſtimmung ſie wieder abzulehnen, weil das ein=
mal
ein Parteitag unter ganz anderen Umſtänden be=
ſchloſſen
hat, das hätte die Fraktion wirklich dem Gelächter
preisgegeben. Solches Kleben am Buchſtaben wäre alles
eher als revolutionär geweſen.

Die Dockarbeiter in England.

* London, 2. April. Lord Kitchener billigte
den Plan, der nächſte Woche ausgeführt werden ſoll, daß
die Dockarbeiter in Liverpool militäriſch or=
ganiſiert
werden ſollen. Ein Dockarbeiter=Bataillon
wird bei dem Liverpooler Regiment aufgeſtellt, das Re=
gierungsarbeiten
im Hafen verrichtet. Lord Derby wird
Bataillonskommandeur. Die Mannſchaft ſteht in jeder
Beziehung unter dem Militärgeſetz, wird aber nur in der
Heimat verwendet, erhält Arbeitslohn und Armeeſold und
verdient mindeſtens 42 Schilling wöchentlich. Nur Mit=
glieder
der Dockarbeitergewerkſchaft können in das Batail=
lon
eingeſtellt werden, das ſtreng nach Gewerkſchafts=
regeln
, alſo auch nicht zum Streikbruch, verwendet wer=
den
wird. Lord Derby erklärte, daß dieſe Organiſation
nichts mit dem Wochenendſtreik in Birkenhead zu tun habe.

* London, 3. April. (Ctr. Fkft.) Die Dock=
arbeiter
von Liverpool, die, wie bekannt, vom
Freitag abend 5 Uhr bis Montag ſtreiken, haben bereits
am Donnerstag nachmittag um 5 Uhr die Arbeit nie=
dergelegt
.

Japan und England.

* Haag, 2. April. Vaderland gibt japaniſche Preſſe
ſtimmen wieder, nach denen Tokutomi, Chefredakteur des
Kokuminſchimbun und Mitglied des Oberhauſes, in ſeinem
Blatte das engliſche Bündnis ſcharf kritiſiert.
Er will deſſen Zukunft nicht gerade peſſimiſtiſch anſehen,
meint aber daß es nicht mehr als leitendes Prinzip von
Japans auswärtiger Politik gelten könne, ſondern hier
für zu einſeitig ſei. Da in England ſo wenig Begeiſte=
rung
für das Bündnis wäre, ſei es für Japan gefährlich,

zu ſehr darauf zu vertrauen. Im gegenwärtigen Kriege
ſei Japan, ſo betont Tokutomi, ein ſehr notwendiger
Bundesgenoſſe für die Entente. England ſtrebe jetzt da=
nach
, das Bündnis wieder wärmer zu geſtalten, aber,
worauf es ankomme, ſei, ob das Bündnis auch nach
dem Kriege in der jetzigen Form beſtehe. Ferner wirft.
Tokutomi die Frage auf, welche Haltung England in dem
Streite von Japan und Nordamerika einnehmen werde.
Schon bei der letzten Erneuerung des Bündniſſes ſchien
England geneigt, Japan den Amerikanern zu opfern.
Jedenfalls werde das Bündnis in einem ſolchen Streit=
falle
für Japan wenig Wert haben. In chineſiſchen An=
gelegenheiten
ſei England vielfach Konkurrent, wenn nicht
Gegner Japans. Ein Konkurrent verwandle ſich leicht in
einen Feind. Die Engländer Chinas zeigten ſchon früher
und auch jetzt eine Abneigung gegen Japan. Für die Ja=
paner
ſei daher ein engliſch=japaniſches Zuſammenwirken
zur Löſung der chineſiſchen Frage praktiſch unmöglich.
Schließlich müſſe Japan ſich fragen, welche Haltung Eng=
land
nach dem Friedensſchluß in der Welt einnehmen
werde. Tokutomi will nicht gerade ſagen, daß England
unzuverläſſig ſei, aber er weiſt auf den britiſchen
Egoismus hin, der ſich ſchon früher zeigte, ehe ſich
England in den Krieg einmiſchte. Man müſſe ſich daher
die Frage vorlegen, wie England, ausſchließlich an eigene
Intereſſen denkend, Japans Intereſſen ſchützen werde. Das
eine Mal fehle es England an Macht, Japan beizuſtehen,
das andere Mal fehle der Wille, wieder ein anderes Mal
beides. (!)

Aus Rußland.

* Petersburg, 2. April. Der Rjetſch meldet aus
Charkow: Hier wütet eine große Pockenepidemie.
Es wurde die Zwangsimpfung aller Einwohner durch=
geführt
. Dasſelbe Blatt meldet, daß der Miniſter des
Innern die Gouverneure veranlaßt hat, energiſche Maß=
nahmen
zu ergreifen, um die Bevölkerung zu veranlaſſen,
verſtecktes Getreide zu verkaufen. Um eine
regelmäßige Verſorgung der Armee durchzuführen, müſſen
ſämtliche Getreidevorräte regiſtriert werden. Im Notfall
werde man Requiſitionen vornehmen müſſen.

Japan und China.

* London, 2. April. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Peking vom 31. März: Während der letzten Tage
hat die chineſiſch=japaniſche Konferenz be=
trächtliche
Fortſchritte gemacht. Wie verlautet, ſind ſechs
Punkte endgültig erledigt. China geſteht danach Ja=
pan
1. die Bergbaurechte in der Provinz Fengtien, 2. die
Vorzugsrechte für den Bau von Eiſenbahnen in der Süd=
mandſchurei
, 3. die Uebernahme der Verwaltung der
Eiſenbahnen Kirin=Tſchangtſchun auf 91 Jahre, 4. die
Anſtellung japaniſcher Sachverſtändiger für das Polizei=
weſen
in der Südmandſchurei, ſowie in der öſtlichen und
inneren Mongolei; wenn nötig auch die Anſtellung japa=
niſcher
Berater für militäriſche, politiſche und finanzielle
Angelegenheiten der Südmandſchurei, zu, 5. China ver=
pflichtet
ſich, die Zolleinnahmen und Steuern in der Süd=
mandſchurei
nicht als Garantien für auswärtige Anleihen
zu verpfänden; wenn nötig, ſollen für die Erforderniſſe
der Provinz Fengtien jäpaniſche Anleihen aufgenommen
werden, 6. China nimmt die Forderung an, daß ſich Ja=
paner
im Innern der Südmandſchurei frei anſiedeln, Land
beſitzen und handeln dürfen; die Angelegenheit der Juris=
diktion
iſt noch nicht erledigt.

In der heutigen Konferenz wurden keine Fortſchritte
gemacht, da Chinas Vorſchlag, die Japaner ſollten keine

nicht. Der Bua fragt vorwitzig: Mein Herz das brend
wie eine Glud, / Möcht wiſſen, was das deine thut.
Das Dirndl aber ſeufzt: Flig hin, du ſchönes Ey ½ Zu
meinem Schatz ins Haus, / Frag, was er hat im Sinn,
Richte den Gruß fein aus. Oder: Bleib heimlich du
der Meine, Genug, daß ich es weiß, ½ Ich bleibe ſtets
die deine, ½ So war ich Roſa heiß. Die Zärtlichkeiten
wechſeln mit Schmollen und Eiferſucht, mit Klagen über
Untreue und derben Erwiderungen; ſo wenn es heißt:
Mennertreu und Roſenbleter ½ Gleichen den Aprüll We=
ter
. Ich hätte ſchon einen andern kriegt, ½ Wär ich
ach! nicht in dich verliebt. Etwas hab ich auf dem
Herzen, / Was ich vertraue dieſem Ey: ½ Es macht mir
gar ſo große Schmerzen, / Daß du liebeſt unſer zwey.
Eine Welt des Gegenſatzes liegt in den beiden Reim=
paaren
: Ich liebe dich mit einer Treu, ½ So kugelrund
wie dieſes Ei. Ich bin verliebt bis in den Toth.
Aber nicht in dir, du ſchwarze Krot.

B.B. Gegen Völlerei und Vergnügungsſucht der Ehe=
frauen
von Kriegsteilnehmern wendet ſich in einer öffent=
lichen
Bekanntmachung der Magiſtrat der Stadt Zeitz:
Leider haben wir wiederum trotz früherer Verwarnung
beobachten müſſen, daß die Frauen der Kriegsteilnehmer
die Reichs= und Stadtunterſtützung vielfach in Leckereien
vergeuden oder Kinovorſtellungen und ſonſtige Vergnügun=
gen
übermäßig beſuchen und ſich putzen. Dies Verhalten
der Frauen, deren Männer inzwiſchen Not und über=
menſchliche
Anſtrengungen, Verwundungen und Tod nicht
ſcheuen, um den heimiſchen Herd zu ſchützen, verdient die
ſchärfſte Rüge. Wenn die Kriegerfrauen dank der ſtaat=
lichen
Unterſtützung und vermöge eigener Arbeit jetzt
vielfach beſſer geſtellt ſind als in Friedenszeiten, ſo ſollen
ſie ſich doppelt veranlaßt fühlen, Erſparniſſe zu machen, da=
mit
ihre Ehemänner bei der Rückkehr aus dem Felde eine
wohlbeſtellte Wirtſchaft und möglichſt erhebliche Barmittel
vorfinden, um die unvermeidlichen Folgen des Feldzuges
durch doppelt gute Pflege wieder überwinden zu können.
Sollte dieſe Verwarnung fruchtlos bleiben, dann wird die
Kommiſſion für Unterſtützung der Kriegerfamilien ihren
bisher äußerſt milden Standpunkt verlaſſen und weſent=
lich
größere Strenge bei Bewilligung der Unterſtützungen
eintreten laſſen.

* Der Heldentod eines Zehnjährigen. Unter großer
Beteiligung fand in Mähriſch=Weißkirchen das Begräb=
nis
eines zehnjährigen Helden ſtatt, deſſen

Sarg mit Blumengewinden überhäuft war. Eines trug
auf der Kranzſchleiſe die Widmung: Dem kleinen ver=
waiſten
Helden Reſerveſpital. Es handelte ſich, wie
die Krakauer Nova Reforma berichtet, um einen zehn=
jährigen
Knaben namens Jan Wisniewski aus Rychwald
bei Tarnow der mit ſeinen Eltern, einer polniſchen Bau=
ernfamilie
, im Dezember v. Js. den Heimatort verließ,
während die Ruſſen bereits die Gegend mit ihrem Artil=
leriefeuer
belegten. Unterwegs ſchlug ein feindliches
Schrapnell in die Schar der Flüchtenden ein, wobei die
Eltern des Knaben getötet wurden. Nachbarn nahmen den
Jungen mit ſich, doch gelang es ihm, ſich davon zu ſchlei=
chen
und in die Reihen der öſterreichiſch=ungariſchen
Schützenlinien zu gelangen, wo er bat, verbleiben zu dür=
fen
. Auf das eindringliche Bitten ließ man ihn bei der
Truppe. In der Tat machte er ſich auch durch vielerlei
Gänge nützlich, ſo daß er bald der Liebling der Soldaten
war. Namentlich abends verſtand er es, von einem zum
anderen Schützengraben zu ſchleichen, um Lebensmittel,
Waſſer und dergleichen dahin zu bringen. Einmal waren
in einem Schützengraben die Patronen zur Neige ge=
gangen
, aber infolge des feindlichen Geſchoßhagels war es
unmöglich, die Munition zu ergänzen. Jeder Verſuch
mißlang. Als der Junge dies ſah, bot er ſich zu dieſem
Dienſte an, was jedoch mit Rückſicht darauf, daß er dem
ſicheren Tode geweiht worden wäre, abgelehnt wurde.
Der Junge ſchlich ſich indeſſen doch aus dem Graben in
der Richtung zum Munitionsdepot, erreichte dieſes und
kehrte mit Munition zurück. Kaum hundert Schritte vom
Schützengraben platzte ein Schrapnell und man ſah, daß
der Knabe getroffen war. Der junge Held eilte aber
weiter, bis er, etwa zehn Schritte vom Schützengraben ent=
fernt
, von weiteren Geſchoſſen getroffen wurde und zu=
ſammenbrach
. Er wurde von Soldaten raſch geborgen,
die auch die Munition in Sicherheit brachten. Nach Ab=
bruch
des Gefechts wurde der Knabe durch Sanitätsmann=
ſchaften
ins Feldlazarett übergeführt, von wo er dann in
das Reſerveſpital nach Mähriſch=Weißkirchen kam. Die
Verletzungen waren jedoch ſo ſchwer, daß er ihnen erlag

Der Film im Dienſte der Fürſorge für Kriegs=
krüppel
. Dieſer Tage fand im Berliner Kaiſer Friedrich=
Haus für das ärztliche Fortbildungsweſen eine eigen=
artige
, kinematographiſche Demonſtration ſtatt, zu der die
in den Berliner Lazaretten liegenden Ampütierten geladen
waren. Der Film ſollte dazu dienen, den Kriegern, die
Arme der Beine verloren hatten, zu zeigen, daß man auch
ohne Hände und Füße imſtande ſein würde, ungbhängig von

fremder Hilfe ein ſelbſtändiges Daſein zu führen. Der
Film, der von Prof. Hoeftmann in Königsberg herge=
ſtellt
war, zeigte, wie in der Zeitſchrift für ärztliche Fort=
bildung
mitgeteilt wird, einen jungen Menſchen, der Arme
und Beine verloren hat und trotzdem durch geeignete Er=
ſatzſtücke
imſtande iſt, zu gehen, zu ſtehen, ſich auszuziehen
und zu eſſen. Ja ſogar ſeinem Berufe als Schloſſer ver=
mag
er nachzugehen. Dem Lichtbildervortrag folgte, um
die Zuſchauer von der Wahrheit des Gezeigten zu über=
zeugen
, die Vorſtellung zweier Einarmiger durch den Ber=
liner
Orthopäden Prof. Biſalski, die das in Natur vor=
führten
, was der Film gezeigt hatte. Die Vorführung, die
überall großes Intereſſe hervorrief und von zahlreichen
hohen Militärärzten beſucht war, hat ſicherlich dazu beige=
tragen
, den ſo unglücklich Verletzten neuen Lebensmut wie=
der
zu gewinnen.

* Neue türkiſche Briefmarken. Den Markenſammler
wird es gewiß intereſſieren, daß der im Januar v. J. ausge=
gebene
Satz der türkiſchen Poſtwertzeichen demnächſt außer
Verkehr geſetzt und durch eine neue Ausgabe erſetzt wird.
Die Serie 1914 iſt ausgiebig lang, für Sammler wie ge=
ſchaffen
, und die ſchönſte und künſtleriſch am beſten aus=
geführte
, die die Türkei jemals gehabt hat. Jede Marke
zeigt eine andere Anſicht, Sehenswürdigkeiten der Haupt=
ſtadt
und deren Umgebung; der höchſte Wert das Bild
des Sultans. Es iſt, wie die Köln. Ztg. mitteilt, das
erſtemal, daß im Osmaniſchen Reiche das Bild des
Herrſchers auf den Marken vorkommt. Von einem tür=
kiſchen
Graveur geſrachen, wurden ſie in England gedruckt.
Nun ſind aber weil, wenigſtens in der Türkei, niemand
den Weltkrieg vorausgeahnt hat die Platten in Lon=
don
geblieben und können alſo keine weiteren Vorräte der
verſchiedenen Poſtwertzeichen beſchafft werden. Der ſchon
ausgegangene Vorrat von einigen Werten (wie die 20=
Para=Marken und ſämtliche Poſtkarten) kann alſo nicht
erneuert werden. Allein aus dieſem Grunde mußte man
ſchon zu einer neuen Ausgabe ſchreiten. Dieſe wird nun
aber noch beſchleunigt werden durch den Beſchluß des
Poſtminiſteriums, fortan das Franzöſiſche gänzlich von
allen Dokumenten, Formularen und Poſtwertzeichen zu
verbannen und dafür ausſchließlich das Türkiſche zu ver=
wenden
. Die neue, demgemäß ausgeſtattete Serienaus=
gabe
ſoll in Konſtantinopel hergeſtellt werden und für
alle Marken eine gleichartige Zeichnung tragen. Sowohl
vom Geſichtspunkt des Sammlers wie des Künſtlers be=
trachtet
, muß es bedauert werden, daß die Bilderſerie
1914 bloß ſo kurz im Umlauf geweſen iſt.

[ ][  ][ ]

Exterritorialität genießen, oder es ſollten in der Man=
dſchurei
gemiſchte Gerichtshöfe eingeführt werden, abge=
lehnt
wurde. Die Japaner verlangen noch immer die be=
dingungsloſe
Annahme der darauf bezüglichen Forde=
rungen
.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 4. April.

* In den Ruheſtand verſetzt haben Se. Königl
Hoheit der Großherzog den Salinenrentmeiſter
Rechnungsrat Georg Kiſſel zu Bad Nauheim auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen,
treu geleiſteten Dienſte mit Wirkung eines vom Mi=
niſterium
der Finanzen feſtzuſetzenden Zeitpunktes ab
und ihm aus dieſem Anlaß die Krone zum Ritterkreuz
2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.

* Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
die Bauaſpiranten Georg Martin aus
Kaichen, Philipp Ruppel aus Seeheim, Daniel
Polſter aus Pfungſtadt und Adam Bernius aus
Hofheim mit Wirkung vom 1. April d. J. an zu Hochbau=
aufſehern
, ferner den Regierungsbaumeiſter Wilhelm
Frey aus Alsfeld vom 1. April d. J. an zum Kreis=
bauinſpektor
.

Militärdienſtnachricht. Bormet, Offizieraſpi=
rant
, wurde zum Leutnant im Großh. Bad. Feldart.=Regt.
Nr. 76 ernannt.

Kriegsauszeichnungen. Oberſt v. Falkenhayn
der im Beſitze des Eiſernen Kreuzes zweiter Klaſſe iſt, er=
hielt
jetzt das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe, die
Heſſiſche Tapferkeitsmedaille und das Anhaltiſche Friedrich=
Kreuz. Walther Reitzel aus Darmſtadt, Feld= Unter=
arzt
im Leib=Grenadier=Regiment König Friedrich Wil=
helm
III. (1. Brandenburgiſches) Nr. 8, erhielt die Heſſiſche
Tapferkeitsmedaille. Mit dem Eiſernen Kreuz wurden
ausgezeichnet Leutnant Mierendorff im Infanterie=
Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111,
und Kriegsfreiwilliger Gefreiter Karl Mierendorff,
1. Erſatz=Abteilung Feld=Artillerie=Regiment Nr. 61.
Das Eiſerne Kreuz wurde dem Feldwebel=Leutnant Otto
Lippert, Miniſterialreviſor hier, für beſondere Tapfer=
keit
in den Kämpfen bei Perthes verliehen.

Ernennung. Vom Herzog von Sachſen=Koburg=
Gotha wurde Herr Lehramtsaſſeſſor Dr. Ritter aus
Darmſtadt zum Oberlehrer in Gotha beſtätigt.

Großh. Hoftheater. Am Oſtermontag wird die Ge=
ſangspoſſe
Wie einſt im Mai, am Oſterdienstag Dat=
terich
wiederholt. Für beide Vorſtellungen gelten die
kleinen Preiſe. Am Mttwoch, den 7. (B 35), und am Frei=
tag
, den 9. (D33), abſolviert Albert Heine vom k. k. Hof=
burgtheater
in Wien ein zweimaliges Gaſtſpiel, und zwar
ſpielt der Künſtler am erſten Abend den Mephiſto in
Fauſt I, am zweiten Abend den Flachsmann in
Flachsmann als Erzieher von Otto Ernſt. Donnerstag,
den 8. April (C 33), geht Wagners Lohengrin mit Mira
Koroſec vom Stadttheater in Hamburg als Ortrud in
Szene. Für Samstag, den 10., iſt Humperdincks Märchen=
oper
Königskinder in Ausſicht genommen. Dieſer Abend
fällt den A.=Abonnenten zu. Sonntag, den 11. April, vor=
mittags
11½ Uhr, veranſtaltet das Hoftheater anläßlich
des hundertſten Geburtstages Bismarcks eine Bismarck=
ſeier
, die durch Beethovens Eroica eröffnet und bei der
Geheimer Kirchenrat Prof. Dr. Samuel Eck aus Gießen
die Gedächtnisrede halten wird. Sonntag, den 11. April,
abends, wird Precioſa von Wolf, Muſik von Weber, nach
einer längeren Reihe von Jahren wieder in den Spielplan
aufgenommen. Das Werk wird vollkommen neu ein=
ſtudiert
und inſzeniert.

Grillparzer=Zyklus. Für die zweite Hälfte
April iſt ein Grillparzer=Zyklus in Ausſicht genommen,
der folgende Werke des öſterreichiſchen Klaſſikers umfaſſen
wird: Des Meeres und der Liebe Wellen Die Jüdin
von Toledo Weh dem, der lügt und Traum ein
Leben.

50jähriges Militärjubiläum Seine Königliche Ho=
heit
der Großherzog haben, der Darmſt. Ztg. zufolge,
Sr. Exz. Generalleutnant z. D. Korwan, Vorſitzendem
des Heſſ. Landesvereins vom Roten Kreuz, zum 1. April,
dem Tag, an dem er vor 50 Jahren als Fahnen=
junker
in das Heer eingetreten iſt, folgendes
Glückwunſchtelegramm zugehen laſſen: Zu
Ihrem heutigen Ehrentage nehmen Sie meine und der
Großherzogin herzlichſte Glückwünſche. Sie dürfen mit
Stolz auf die verfloſſenen 50 Jahre und auf die Dienſte,
die Sie dem Heer und dem Vaterland geleiſtet haben, zu=
rückblicken
. Die Früchte Ihrer Arbeit in dem verantwor=
tungsvollen
Amt, das jetzt in Ihren Händen liegt, Linde=
rung
und Heilung der dem Volke geſchlagenen Wunden,
ſichern Ihnen unſere Dankbarkeit. Mögen Sie Ihrem
ſegensreichen Wirken in alter Tatkraft noch lange erhalten
bleiben. Ernſt Ludwig.

Karfreitagskonzert in der Stadtkirche. Am Kar=
freitag
=Abend veranſtaltete der Muſikverein unter Leitung
des Herrn Geheimen Hofrats de Haan und unter Mit=
wirkung
der Kammerſängerin Frau Marie Möhl=
Knabl aus München, Kammerſängerin Fräulein Meta
Dieſtel aus Stuttgart, des Konzertſängers Herrn Franz
Müller von hier und des Kammerſängers Herrn Ernſt
Everts aus Köln, ſowie verſchiedener Mitglieder vom
Sängerchor des Lehrervereins und der Großh. Hofkapelle
eine Aufführung der Matthäus=Paſſion von Bach.
Bei mehreren Chorälen wirkten außerdem die Chorſchüler
unter Leitung des Herrn Kantors Samper mit. Die
Orgelbegleitung lag in den bewährten Händen des Herrn
Orgauiſten Wilhelm Borngäſſer. Die Aufführung des
erhabenen Werkes, des unvergänglichen Dokumentes der
chriſtlichen Kirche, war als muſtergültig zu bezeichnen und
hinterließ bei dem in der jetzigen ernſten Zeit beſonders
empfänglichen Publikum einen tiefen Eindruck. In erſter
Linie war das Gelingen und der Erfolg der Aufführung
durch die Soliſten gewährleiſtet, die ohne Ausnahme ſtimm=
lich
und geſanglich hervorragende Leiſtungen boten. Die
anſtrengende und anſpruchsvolle Partie des Evangeliſten
ſang Herr Franz Müller von hier mit ſtimmlicher
Friſche und Ausdauer und völliger Beherrſchung ſeiner
Aufgabe. Auch die Partie des Jeſus hatte in Herrn
Everts einen ſtimmprächtigen Vertreter erhalten, der
dieſe mit Innigkeit und ſchöner Wärme des Tons ſang
und ſich als berufener Oratorienſänger erwies. Ueber eine
herrliche, den tiefen Gehalt der ernſten Partien voll er=
ſchöpfende
Altſtimme gebietet Fräulein Meta Dieſtel;
lieblich und friſch, wie heller Glockenton, erklang die So=
pranſtimme
von Frau Möhl=Knabl. Von mächtiger
Wirkung waren die ſchön abgetönten Chöre und Choräle,
namentlich der Choral Was mein Gott will und der
figurierte Schlußchoral des erſten Teiles, in denen die
Knabenſtimmen mit voller Pracht einſetzten und wie Früh=
lingsſtürme
daherbrauſten.

Darmſtädter Wochenmarkt
Marktpreiſe am 3. April.

* Ein Verzeichnis gemeinnütziger Stellen in der Stadt
Darmſtadt mit beſonderer Berückſichtigung der Kriegsfür=
ſorge
iſt ſoeben von Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Gläſ=
ſing
herausgegeben worden. In der Einleitung zu der
Schrift heißt es: Das große Gebiet der Fürſorgetätigkeit
zu überblicken, den Bedürftigen Rat und Auskunft zu er=
teilen
und allen, die im Gebiete der praktiſchen Tätigkeit
ſtehen, die Möglichkeit zu einer raſchen Ueberſicht zu bieten,
iſt der Zweck dieſes Büchleins. Die Stadtverwaltung hat
in Uebereinſtimmung mit den Anregungen, die ihr auch
von ſeiten der Vorſitzenden der Frauenhilfe, Frau Pro=
feſſor
Goldſtein, gegeben wurden, ſich gerne entſchloſſen,
dieſes Verzeichnis herauszugeben. Auch in anderen
Städten, wie Frankfurt a. M., Köln, Straßburg, ſind der=
artige
Adreſſenverzeichniſſe für den praktiſchen Dienſt der
Kriegsfürſorge herausgegeben worden. Das Büchlein ſoll
einen Wegweiſer für alle bilden, die durch den Krieg in Mit=
leidenſchaft
gezogen wurden. Es ſind daher die Anſprüche
der Familien von Kriegsteilnehmern auf Unterſtützung
der Hinterbliebenen von im Kriege Gefallenen und der er=
werbsunfähig
Gewordenen gegen den Staat und gegen die
Träger der ſozialpolitiſchen Geſetze gleichfalls zur Dar=
ſtellung
gebracht. Es gereicht der Stadtverwaltung zur
beſonderen Freude, dieſes Verzeichnis zu einer Zeit her=
auszugeben
, in der ein großes Kriegsfürſorgeunternehmen,
eine Einrichtung von größter wirtſchaftlicher Bedeutung,
ſeine Tätigkeit beginnt. Es iſt dies die ſoeben durch Ver=
mittlung
des Reſervebekleidungsamtes in Mainz geſchaf=
fene
Arbeitszentrale zur Beſchäftigung von Frauen und
Mädchen durch Uebernahme großer Aufträge für die
Zwecke des Heeres, unter Leitung und Vermittlung der
Stadtverwaltung. Tauſenden von Frauen und Mädchen
in Stadt und Land wird hier Gelegenheit zu einem guten,
lohnenden Verdienſt gegeben. Die in großem Umfange ge=
ſchaffene
Arbeitsgelegenheit wird ſich als ein Segen für
alle Beteiligten erweiſen.

Paketeinſammlung durch die Poſt. Es iſt noch
nicht genügend bekannt, daß die Poſt abzuſendende
Pakete auf Beſtellung aus den Wohnungen abholen
läßt. Man braucht nur ein offenes Schreiben, eine
Karte oder einen Zettel mit den Worten Paket abholen
bei (Name und Wohnung) unfrankiert in den nächſten
Briefkaſten zu werfen oder einem Briefträger mitzugeben
und die Sendung wird bei der nächſten Paketbeſtellfahrt
gegen eine Gebühr von 10 Pfg. vom Hauſe des Ab=
ſenders
abgeholt. Das Verfahren iſt einfach und bequem
und beſonders ſolchen Perſonen zu empfehlen, denen kein
Dienſtbote zur Verfügung ſteht.

An die Pferde= und Viehbeſitzer. Wie aus
einer Bekanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſters
von Darmſtadt in der heutigen Nummer hervorgeht,
werden die Pferde= und Viehbeſitzer der Stadt
Darmſtadt aufgefordert, ihren Bedarf an zucker=
haltigen
Futtermitteln und Kleie bei der Zentral=
genoſſenſchaft
der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Konſum=
vereine
hier, Landgraf=Philipp=Anlage 52, bis längſtens
6. April anzumelden.

** Grüße für die Soldaten im Felde. Im Selbſtverlag
von Prof. Hartmann hier ſind 6 Federzeichnun=
gen
in Buchdruck erſchienen. Dieſelben zeigen ſechs
charakteriſtiſche Motive aus dem Mümlingtal, im
weſentlichen dafür beſtimmt, den Soldaten im Felde
Grüße aus der Heimat zu bringen. Die Karten ſind in
künſtleriſcher Ausführung in der Hofbuchdruckerei L. C.
Wittich hier hergeſtellt und in den bekannten Buchhand=
lungen
auch hier erhältlich.

Kriegsfürſorge. Die Beamten und Arbeiter der
Güterabfertigung und Eilgutabfertigung Darmſtadt
Hauptbahnhof haben am 1. April 1915 an freiwilligen
Beiträgen für die National=Stiftung für die
Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen die Summe
von 487 Mark aufgebracht.

Mozart=Verein. Der vor kurzem zugunſten der
ſtattgehabten Bismarckfeier verſchobene Vaterlän=
diſche
Liederabend des Vereins zum Beſten der
Kriegsfürſorge wird nunmehr unter Mitwirkung des
Herrn Hofopernſängers Auguſt Kieß und des Herrn
Hofſchauſpielers Kurt Weſtermann beſtimmt am
nächſten Samstag, den 10. April, ſtattfinden. Es
darf, nachdem ſich wohl bis dorthin die Flut ähnlicher
Veranſtaltungen einigermaßen verlaufen hat, mit Sicher=
heit
erwartet werden, daß die Bemühungen des Mozart=
Vereins, durch den Ertrag dieſes Geſangsabends auch
ſeinerſeits dem edlen Zwecke eine namhafte Spende zuzu=
führen
, in den Kreiſen der hieſigen muſikliebenden Bevöl=
kerung
insbeſondere aber in denjenigen ſeiner Mitglieder
und Freunde, allſeitige Würdigung und Unterſtützung fin=
den
wird.

Gartenbauverein Darmſtadt. Die Monats=
verſammlung
mußte der Feiertage halber auf den
zweiten Donnerstag im April verlegt werden. Haupt=
gegenſtand
iſt ein Vortrag über Gemüſebau in der
Kriegszeit‟ Einem praktiſchen Bedürfniſſe folgend hat
der Verein neuerdings wieder ein größeres Gelände er=
worben
, das ſchön und ſonnig gelegen und zum Teil mit
Obſtbäumen beſtanden iſt. Es wird in Einzelgärtchen
aufgeteilt und dieſe zu einem möglichſt billigen Preiſe
an Liebhaber verpachtet. Am kommenden Mittwoch
wird ein Abendkurſus im Pfropfen abgehalten. Näheres
enthält der Anzeigeteil.

Arheilgen, 3. April. Das Ehepaar Philipp
Schneider auf der ſogenannten Arheilger Ziegelhütte
an der Dreiſchlägerallee feierte dieſer Tage das Feſt der
Goldenen Hochzeit.

Seeheim a. d. Bergſtr., 2. April. Die Ge=
meindeſteuer
iſt von 165 auf 115% herabgeſetzt
worden, gewiß ein freudiges Ereignis in dieſer Zeit
Vorausſichtlich dürfte es nicht ohne Einfluß bleiben auf
die weitere Entwickelung Seeheims als Kur= und An=
ſiedlungsort
.

Worms, 3. April. (Die Spenden für das
Rote Kreuz) haben, der Wormſ. Ztg. zufolge, in
Worms 100000 Mk. erreicht und überſtiegen. Dieſes
erfreuliche Ergebnis der Opferfreudigkeit hat das Rote
Kreuz in den Stand geſetzt, ſeine verſchiedenen Auf=
gaben
: Fürſorge für Verwundete und Kranke im Ver=
einslazarett
, Sanitätsdienſt am Bahnhof, Erquickung
der durchziehenden geſunden und kranken Krieger wo=
für
die Einwohner von Stadt und Land durch reiche
Naturalſpenden ſich in ihrer Liebestätigkeit noch be=
ſonders
bewährten , Spenden an zurückgebliebene
Frauen und Kinder und Hinterbliebene gefallener
Krieger, Beteiligung an der Invalidenfürſorge, reiche
Liebesgabenſendungen ins Feld voll zu erfüllen. Daß
daneben auch noch beſonders Spenden, z. B. 14000 Mk.
für Sanitätsautos, ferner Gaben für Oſtpreußen und
Elſaß=Lothrtngen, für Sanitätshunde uſw. ein= und ab=
geliefert
werden, darf nicht unerwähnt bleiben. Um
auch in Zukunft ſeine Aufgaben erfüllen zu können,
bedarf das Rote Kreuz weiter der Unterſtützung der
Wormſer, deren es ſich bisher in ſo reichem Maße
erfreute.

Butter, ½ kg 1,801,90 M.
in Part. ½kg . 1,70 M.
Eier Stück 10, 12, 13 u. 14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 30Pf.
Handkäſe, Stück 412 Pf.
Kartoffeln, Zentner
5,506,00 M.
Kumpf
(10 Liter)
Mäuschen,
kg . 7 Pf.
Obſt u. dergl.
5 P
Aepfel,½
Zitronen, Stück
Apfelſinen, Stück 510 P
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück 1820 Pf.
Endivien, Stück 1020 Pf
Feldſalat, Körbchen 10-12 Pf.
Radieschen, Bündel 7-8 Pf.
Rettiche . Stück 510 P
Meerrettich, Stück 1020 Pf.
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
wiebeln, ½ kg . 20 Pf.
Topfſchnittlauch, Stück
2025 Pf.
Spinat, ½ kg 2225
Weißkraut, ½ kg 16-18 Pf.
Rotkraut, ½ kg 1618 Pf.
Blumenkohl, Stück 3050 Pf.
20 Pf.
Wirſing, Stück
Grünkohl, Stück 510 Pf.
Roſenkohl, ½ kg 3035 Pf.
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.

Schwarzwurz, ½kg 30-35P
Sellerie, Stück . 620 P
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,001,10 M.
Enten, Stück 3,504,00 M.
Hahnen, Stück 2,002,50 M.
2,003,00 M.
Hühner,
Tauben, Stück 5060 Pf.
Lapins, Stück 1,301,40 M.
24 M.
Zicklein
Fiſche:
M.
Hecht, ½ kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 4060 Pf.
50 Pf.
Kabliau, ½ kg.
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70, 76,
86 u. 90 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg . 90 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Ziegenfleiſch, ½ kg . 60 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 70 Pf.
Rindswürſtchen, Stück
1520 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,20 M.
ohne Beilage 1,40 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,20 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,20 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1 M.

Nutzbarmachung der Kriegsgefangenen.

* Die Zahl der geſunden, in den Gefangenenlageru
untergebrachten Kriegsgefangenen iſt in Deutſchland auf
etwa 1 Million geſtiegen. Die Frage, wie die Kräfte
dieſer Gefangenen möglichſt nutzbar zu verwenden ſind
und wenigſtens in etwas ein Ausgleich für die uns durch
die Unterbringung der Gefangenen erwachſenden Koſten
erreicht wird, gewinnt daher immer mehr an Bedeutung.
In großer Zahl werden die Kriegsgefangenen zur Urbar=
machung
von Moor= und Oedländereien ver=
wendet
. Auf den fiskaliſchen Moor= und Oedflächen der
Provinzen Hannover und Schleswig=Holſtein allein ſind
70000 Kriegsgefangene beſchäftigt. Aber auch Kommunal=
verbände
und Privatbeſitzer ziehen in immer größerem
Umfange Kriegsgefangene zur Kultivierung ihrer Moor=
und Oedländereien heran, vornehmlich in den genannten
beiden Provinzen, aber auch in der Provinz Pommern.
Da ſich die Arbeit der Kriegsgefangenen im Vergleich zu
den den heimiſchen Arbeitern zu zahlenden Arbeitslöhnen
verhältnismäßig ſehr billig ſtellt, wird durch Nutzbarmach=
ung
der Arbeitskräfte der Kriegsgefangenen die Urbar=
machung
auch ſolcher Moor= und Oedflächen möglich, die
ſonſt bei der Höhe der Koſten den Erfolg nicht rechtfertigen
würden. Zugleich werden die urbar gemachten Moor=
und Oedflächen, namentlich ſoweit ſie zu Weideland ge=
macht
werden, dazu beitragen, uns das Durchhalten bis
zur nächſten Ernte zu erleichtern. Auch in der Land=
wirtſchaft
finden Kriegsgefangene Verwendung. Der
Natur der Sache nach iſt dies in der Regel aber nur bei
Großbetrieben und auch da keineswegs überall an=
gängig
. Ebenſo können Kriegsgefangene bei den Bauten
und Arbeiten der Eiſenbahnverwaltung nur in
beſchränktem Maße Verwendung finden, insbeſondere iſt
die Heranziehung zu Arbeiten auf Betriebswerkſtätten,
Bahnhöfen und dergl. gänzlich ausgeſchloſſen. Bei Bau=
ten
auf freier Strecke aber wird von dieſen Arbeitskräften
Gebrauch gemacht, ſo zum Beiſpiel bei dem Neubau der
Hauptbahn von Rieſenburg nach Miswalde. In größe=
rem
Umfange ſinden weiter die Kriegsgefangenen Be=
ſchäftigung
in dem Geſchäftsbereich der Bauverwaltung,
namentlich bei Waſſerbauten. Aber auch für die
Wiederherſtellung der zerſtörten Straßen und Straßen=
brücken
, namentlich in Oſtpreußen, werden ſie mit Nutzen
Verwendung finden können. Endlich ſind Kriegsgefangene
auch beim Bergbau beſchäftigt, und zwar ſowohl in
fiskaliſchen wie privaten Bergwerken, über und neuer=
dings
auch unter der Erde. Man hat dazu nur ſolche
Kriegsgefangene herangezogen, welche von Beruf Berg=
leute
ſind. Sie genießen denſelben Schutz für Geſundheit
und Leben wie die deutſchen Bergarbeiter und erhalten
einen ſolchen Anteil an ihrem Arbeitslohn zur freien Ver=
fügung
, daß ſie an einer verhältnismäßig hohen Arbeits=
leiſtung
ſelbſt intereſſiert ſind. Die Heranziehung der
Kriegsgefangenen zum Bergbau bezweckt in erſter Linie,
unſere Kohlenerzeugung auf der Höhe des Verbrauchs zu
halten. Während zu den Land= und Bauarbeiten nahezu
ausſchließlich ruſſiſche Gefangene verwendet werden,
rekrutieren ſich die im Bergbau Beſchäftigten der Natur
der Sache nach ausſchließlich aus ſolchen, die auf dem
weſtlichen Kriegsſchauplatz in Gefangenſchaft geraten ſind.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 3. April. Die Geſellſchaft für
elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen vex=
teilt
für 1914 eine Dividende von 4½ Prozent auf die
Stammaktien. Auf die Vorzugsaktien werden 5 Prozent
Dividende, bezw. Bauzinſen vom 1. April 1914, dem Tage
der Einzahlung ab, gezahlt.

Vermiſchtes.

* Der Luftfahrerdant
die Zentralſtelle
der geſamten deutſchen Luftfahrerfürſorge der in den
erſten Kriegsmonaten vergangenen Jahres zum Beſten
unſerer heldenhaften, das geliebte Vaterland aus Wolken=
höhen
ſchirmenden Flieger und Luftſchiffer, ſowie deren
Witwen und Waiſen Wohlfahrtsmarken zum Verfand
brachte, läßt hiermit auch an dieſer Stelle allen Gebern
für die vielen gütigen Spenden, die ihm von Arm und
Reich zugingen, vielmals danken. Ein ſchöner Grund=
ſtock
für die Fürforgezwecke der Luftfahrer iſt geſchaffen,
raſtlos auf dieſem Wege weiter zu arbeiten, iſt die heilige
Pflicht des Luftſahrerdank Sein Wunſch iſt es, daß
die jetzt wiederum zum Verſand kommenden Wohlfahrts=
marken
die gleiche wohlwollende Aufnahme finden mögen.

[ ][  ][ ]

Der Krieg.
Der Oeſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.

* Wien, 3. April. Amtlich wird verlautbart, 3. April,
mittags:

An der Front in den Oſtbeskiden ſind ſeit geſtern
nur am oberen Laborczatale und auf den Höhen ſüdlich
Virawa Kämpfe im Gange.

Neu eingeſetzte ruſſiſche Verſtärkungen zwangen uns,
die beiderſeits Cisna und Berechny=Grn. kämp=
fenden
exponierten Truppen etwas zurückzunehmen. An=
griffe
auf die Stellungen nördlich des Uzſokerpaſſes
wurden blutig abgewieſen. Von den zuletzt vor Przemysl
geſtandenen ruſſiſchen Kräften ſind nun alle Diviſionen
an der Karpathenfront konſtatiert.

In Südoſtgalizien nur Artilleriekämpfe.

Vor unſeren Stellungen zwiſchen Dnjeſtr und
Pruth herrſcht nach den erfolgreichen Kämpfen des
1. April Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v, Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Seekrieg.

* London, 3. April. Nach amtlichen Bekannt=
machungen
der Admiralität wurden ſeit Beginn der deut=
ſchen
Blockade 27 Schiffe von Unterſeebooten ver=
ſenkt
. In der Woche vom 24. bis 31. März wurden
5 Schiffe von insgeſamt 16 220 Bruttotonnen durch Unter=
ſeeboote
zum Sinken gebracht. (Die Liſte iſt jedenfalls
unvollſtändig.)

* London, 3. April. Die Times meldet aus New=
haven
: Ein Torpedobootszerſtörer der Doverflottille lan=
dete
acht Ueberlebende von der Beſatzung des
Dampfers Seven Seas Wie berichtet wird,
hatte der Mann am Auslug des Dampfers das Unterſee=
boot
kaum erſpäht, als das Schiff auch ſchon getroffen
wurde und innerhalb drei Minuten ſank. Seven Seas
fuhr 9 Knoten, als das Unterſeeboot in ihrem Rücken auf=
tauchte
. Nachdem das Torpedo getroffen, wurden die
Boote von der Steuerbordſeite hinabgelaſſen; aber von
dem ſinkenden Schiffe mit unter Waſſer geriſſen.

* London, 3. April. Zwei Ueberlebende des
Dampfers Emma wurden von einem engliſchen
Zerſtörer in Dover gelandet. Beide mußten 1½ Stunden
ſchwimmen, ehe ſie gefunden wurden. Der Dampfer wurde
von einem Torpedo mittſchiffs getroffen und faſt entzwei
geriſſen. Man glaubt, daß einige Maſchiniſten und Heizer
ſofort getötet wurden. Das Schiff ſank binnen weniger
Minuten.

* London, 3. April. Das Reuterſche Bureau mel=
det
: Acht Mann vom holländiſchen Dampfer
Schieland ſind in Hull eingetroffen. Sie berichten,
daß das Schiff zwanzig Meilen von Spurnhead explo=
dierte
und geſunken ſei. Ein Heizer ſei ertrunken, die
übrigen Leute der Bemannung ſind in Immingham ge=
landet
.

* London, 3. April. Das letzthin torpedierte Schiff
Delmira iſt wieder flott gemacht worden und in Cher=
bourg
angekommen. Das Schiff Afouwen traf in
Cardiff ein, um die nötigen Reparaturen zu erhalten. Auf
dem Schiffe befinden ſich der Kapitän und die Offiziere des
untergegangenen Dampfers Seven Seas. Sie berichten,
daß ſie kein Unterſeeboot geſehen hätten. Eine ſchreckliche
Exploſion erfolgte, durch die das Schiff ſank, bevor man
die Boote ausſetzen konnte.

* Amſterdam, 3. April. Die Blätter melden aus
Rotterdam noch folgende Einzelheiten über die Verſen=
kung
der norwegiſchen Bark Nor‟: Die Bark,
die Holzſchwellen geladen hatte, wurde einige Meilen von
Nordhinder von einem deutſchen Unterſeeboot
angehalten. Die Abſicht des Unterſeebootes, die Bark zu
verſenken, mißglückte, da das Schiff ſoviel Holz führte.
Die Bark wurde deshalb in Brand geſteckt.

* Rotterdam, 3. April. Die Mannſchaft der nor=
wegiſchen
Bark Nor macht einer Blättermeldung
zufolge noch die nachſtehenden Mitteilungen: Wir fuhren
Donnerstag früh nordweſtlich der Dodderbank, als in un=
mittelbarer
Nähe das deutſche Unterſeeboot U 10 an der
Oberfläche erſchien. Der Kommandant befahl dem Kapi=
tän
, zu ſtoppen und mit den Schiffspapieren an Bord des
Unterſeebootes zu kommen. Dies geſchah, worauf dem
Kapitän geſagt wurde, die Mannſchaft müſſe binnen zehn
Minuten das Schiff verlaſſen. Inzwiſchen hatte ſich dem
Schiff die Unita genähert, nahm uns an Bord und
ſetzte die Reiſe nach Rotterdam fort. Nachdem wir die
Nor aus dem Geſicht verloren hatten, hörten wir eine
Exploſion und ſahen am Horizont ſchwarze Rauchwolken.
Nach einer anderen Meldung erklärte der Kommandant
dem Kapitän, daß die Nor Konterbande enthalte und
zerſtört werden müſſe. Der Bemannung ſoll nach dieſer
Meldung eine Stunde Zeit gegeben worden ſein, das Schiff
zu verlaſſen. Die Bemannung glaubt, daß das Schiff in
Brand geſteckt wurde, weil man es eines Torpedos nicht
für wert erachtete.

* London, 3. April. Das Reuterſche Bureau mel=
det
: Auf der Höhe von Startpoint wurde heute nacht der
engliſche Dampfer Lockwoodtorpediert. Die Be=
mannung
wurde durch ein Fiſcherboot aus Brirham ge=
rettet
.

* London, 3. April. (Meldung des Reuterſchen Bu=
reaus
.) Der Dampfer Staffa iſt aus Rotterdam
in Leith angekommen und berichtet, daß, als er am 31.
März die engliſche Küſte erreichte, ein deutſcher
Flieger eine Bombe abwarf, die in einem Abſtand von
15 Fuß in die See fiel. Der Dampfer Hendrick ſchoß
einen Signalfeuerpfeil ab, der dicht bei dem Flieger explo=
dierte
. Der Flieger flog davon.

* London 3. April. Die amerikaniſche
Note traf in der hieſigen amerikaniſchen Botſchaft ein
und wird nächſte Woche veröffentlicht werden.

Der Hilfskreuzer Prinz Eitel Friedrich‟.

* Neu=York, 3 April. Der deutſche Hilfs=
kreuzer
Prinz Eitel Friedrich begann am
Mittwoch, Kohlen einzunehmen. Eine bewaffnete Pa=
trouille
bewacht das Schiff, um die der Kapitän erſuchte,
da er Drohbriefe erhielt.

* London, 3. April. Das Reuterſche Bureau mel=
det
aus Newport News unterm 31. März: Der Komman=
dant
des Prinz Eitel Friedrich verſucht offenbar,
11600 Tonnen Kohlen aufzutreiben, und hofft damit den

nächſten deutſchen Hafen zu erreichen. Der Dampfer be=
gann
am Nachmittag Kohlen zu laden und die Beſatzung
arbeitet mit äußerſter Beſchleunigung.

Eine Unterredung mit dem Kronprinzen
Rupprecht.

* Berlin, 3. April. Die Münchner Neueſten Nach=
richten
veröffentlichen einen Brief Ludwig Gang=
hofers
über ſein Geſpräch mit dem Kronprin=
zen
Rupprecht von Bayern über den Krieg:
Zu Anfang der Unterredung ſagte der Kronprinz: Unſer
Heer, das iſt Menſchenmaterial, mit dem man alles, auch
faſt unmöglich ſcheinendes leiſten kann, wenn man es
richtig macht und die rechte Stunde wählt. Dieſe aber
wird kommen. Man darf nur in der Heimat den Erſchei=
nungen
gegenüber, welche durch die Lage der Dinge hier
verurſacht werden, nicht allzu kritiſch ſein. Die Si=
tuation
iſt für uns eine ganz verläßliche. Da=
heim
beurteilt man das nicht immer zu=
treffender
Weiſe. Wenn wir von der Heimat Ge=
duld
und gläubiges Ausharren erwarten, dann verlangen
wir weniger, als wir ſelbſt im Felde hier zu leiſten haben.
Glauben Sie mir, wir hier im Felde, beſonders wir Füh=
rer
, liefern Geduldsproben, mit denen die doch weſentlich
ungefährlichere Geduld, die man in der Heimat beizu=
ſteuern
hat, den Vergleich nicht aushält. Bei der Beſpre=
chung
der Skrupelloſigkeit unſerer Feinde in der Wahl
der Kampfmittel und politiſchen Schachzüge ſagte der
Kronprinz: Unter allen Völkern ſind die Engländer
in der Politik am brutalſten, aber es paſſiert
ihnen manchmal trotz ihrem gewiegten Rechnen, daß ſie in
der Praxis das ihnen Schädliche ausführen. Ich glaube,
daß es ihnen jetzt ſo geht. In uns Deutſchen wohnen
Kräfte, die für die Engländer am 4. Auguſt noch dunkle
Ziffern waren. Darum haben ſie ſich verrechnet. Ueber
die pſychiſche Erneuerung unſeres Volkes
durch den Krieg ſagte der Kronprinz u. a.: Allen
ſchwer erträglichen Härten zum Trotz iſt dieſer Krieg ein
Geſundbrunnen für unſer Volk. Alles Gute und Lebens=
fähige
ſtärkt er, alles Schwächliche belebt er neu, alles
hilflos Ungeſunde bläſt er fort, alles Angekränkelte, das
ſich vordrängte, verſchwindet. Man iſt jetzt in der Heimat
doch wohl erlöſt von allem überreizten Aeſthetentum und
aller manierierten Dekadenz. Wegen ſolcher Dinge
machte man ſich übrigens viel mehr Sorge als notwendig.
Gar ſo arg und trübe, wie es für manchen ausſah, war
es nicht. Die prachtvolle Jugend, die jetzt mit dem Re=
krutennachſchub
ins Feld kommt, beweiſt es mir. Ueber
die Meinung, daß alles Gegenwärtige ſchlechter als das
Vergangene ſei, ſagte der Kronprinz weiter, er hörte alte
Männer oft ſagen, daß es 1870/71 nicht ſo groß, einheit=
lich
und heilig war, wie in den Befreiungskriegen. Jetzt
würde das gleiche geſagt gegenüber der Zeit von Anno
1870/71. Ich glaube, es war vor 100 Jahren, vor 45 Jah=
ren
und im vergangenen Auguſt das Gleiche: Deutſche
Kraft, die ſich ausſtreckte in der Not, deutſcher Wille, der
zu Eiſen wurde, deutſche Energie, die ſich nicht beugen
läßt und beharrlich bleibt, ohne im Glück übermütig oder
unter einem Rückſchlag verzagt zu werden.

Weiter kam der Kronprinz im Geſpräch auf die
materiellen Verluſte, von denen er ſagte, daß man
ſie doch bei dem Gedanken verſchmerzen und überwinden
könne, daß die große Zukunft den Verluſt wie=
der
erſetzen wird. Er kam dabei des Näheren auf
den deutſchen Süden zu ſprechen, der als induſtriearmes
Land beſonders unter dem Kriege leide, noch dazu, wo
doch auch die Fremdeninduſtrie vollkommen verſiegt ſei
Ueber München ſagte er, daß es nach dieſen Erfahrungen
ein wenig werde umlernen müſſen, er ſei aber überzeugt
daß München auch nach dem Kriege die Kunſtſtadt bleibe,
die es war. Er hoffe, daß ſie daneben die Stadt der
deutſchen Arbeit ſein werde, die in ihrer Blüte unab=
hängig
iſt von allem Fremden. Beim Abſchied ſagte der
Kronprinz: Daß unſer Volkdurchdick und dünn
durchhalten würde, daran zweifelte ich noch keine
Sekunde. Ein paar Ungeduldige und Wehleidige? Was
macht das aus? Das Volk im ganzen fühlt ſeine deutſche
Pflicht; und Pflichtgefühl und Geduld ſind immer zwei
Dinge, die zuſammengehören wie Schweſtern. Wenn
wir recht und feſt unſere Pflicht erfüllen, dann iſt die Ge=
duld
von ſelber dabei, oder haben Sie hier bei uns im
Felde ſchon einen Ungeduldigen geſehen? Ganghofer er=
widerte
: Nein, Königliche Hoheit, nur Sehnſüchtige, wor=
auf
der Kronprinz ſagte: Das iſt etwas anderes. Wäre
es nicht ſo, dann wären wir doch keine Deutſchen.

Die Schwindeleien Haldanes.

* Berlin, 3. April. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Lord Hal=
dane
machte nach hier vorliegenden telegraphiſchen
Meldungen zu dem Vertreter eines amerikaniſchen Blattes
über den Inhalt ſeiner im Winter 1912 in Berlin geführ=
ten
Verhandlungen Aeußerungen, die nicht unwiderſpro=
chen
bleiben können. Haldane behauptet, er habe damals
dem Reichskanzler in nicht mißzuverſtehender Weiſe zu
verſtehen gegeben, daß England nicht neutral
bleibe falls Deutſchland die belgiſche Neutra=
lität
verletze. Wie wir feſtgeſtellt haben, bildete in den
Unterredungen Haldanes mit dem Reichskanzler die Even=
tualität
einer Verletzung der belgiſchen Neutralität durch
Deutſchland überhaupt nicht den Gegenſtand
der Unterhaltung. Haldane war nach Berlin ge=
kommen
, um die Grundlagen für eine Annäherung zwiſchen
Deutſchland und England zu erörtern. Der Zweck der
während ſeines hieſigen Aufenthaltes gepflogenen Ver=
handlungen
war, den Zuſtand der Spannung zwiſchen
den beiden Ländern zu beſeitigen, der beſonders während
der Marokkokriſis 1911 gelegentlich bedrohliche Formen an=
genommen
hatte. Im Laufe der Erörterungen gab der
engliſche Miniſter ganz allgemein der Beſorgnis Aus=
druck
, daß im Falle einer völligen Verſtändigung zwi=
ſchen
England und Deutſchland die damit von England
an Deutſchland gegebene Rückendeckung Deutſchland zu
einem Ueberfall auf Frankreich ermutigen könne. Einem
ſolchen Ueberfall werde aber England nicht ruhig zuſehen
können; von Belgien war dabeinicht die Rede.
Der Reichskanzler gab damals gegenüber Haldane die
bündigſte Verſicherung ab, daß Deutſchland gegen Frank=
reich
niemals einen Angriffskrieg führen, ſondern das
Schwert nur dann ziehen werde, wenn es dazu herausge=
fordert
werden ſollte. Käme eine feſte und loyale Ver=
ſtändigung
zwiſchen Deutſchland und Eng=
land
zuſtande, dann werde damit die Gefahr eines
europäiſchen Kriegs nach menſchlicher
Vorausſicht überhaupt beſeitigt, denn dann
werde Frankreich ſeinerzeit nicht wagen, Deutſchland zum
Kriege zu provozieren und es würden auch etwaige ſon=
ſtige
europäiſche Kriegsgefahren durch das Gewicht einer
engliſch=deutſchen Einigung im Keime erſtickt werden.
England ſchloß ſich, wie bekannt, dieſen Exwägungen=
nicht
an.

Haldane erklärte des weiteren auf die beſtimmte
Frage des amerikaniſchen Journaliſten, er ſei durchaus
nicht ſicher, ob England hätte neutral bleiben können,
wenn Deutſchland Belgiens Neutralität reſpektiert hätte.
Denn es wäre Wahnſinn von England geweſen, mit ge=
falteten
Händen ſtillzuſitzen, ohne nicht den verzweifel=
ten
Verſuch zu machen, zu verhindern, daß Deutſchland
die England zunächſtliegenden Staaten abſorbierte. Dem=
gegenüber
möchten wir Haldane daran erinnern, daß die
deutſche Regierung vor Beginn des Krieges der engliſchen
die beſtimmte Erklärung abgab, daß ſie die territoriale
Integrität Frankreichs bezw. Belgiens nicht antaſten
wolle, falls England neutral bliebe. Es lag die angeb=
liche
Gefahr einer Abſorbierung der England zunächſt ge=
legenen
Länder durch Deutſchland alſo nicht vor und ſie
gab hiernach ebenſo wenig wie der deutſche Einmarſch in
Belgien einen wirklichen Anlaß dazu, daß England an
Deutſchland den Krieg erklärte.

Die Trockenkartoffel=Erzeugniſſe.

* Berlin, 3. April. Die Trockenkartoffel=
Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. gibt be=
kannt
: Gegen die beunruhigenden und irreführenden Ge=
rüchte
ſehen wir uns veranlaßt, feſtzuſtellen, daß die von
uns aufgeſpeicherten Vorräte an Trockenkartoffel= Erzeug=
niſſen
ausreichen, um die laut Bundesratsverordnung vom
5. Januar vorgeſchriebene zehnprozentige Streckung
des Roggenmehls für die Sommermonate ſicherzu=
ſtellen
. Wir werden die Verteilung der Trockenkartoffel=
Erzeugniſſe in die Hände der Kommunalverbände legen,
und ſind augenblicklich damit beſchäftigt, feſtzuſtellen, auf
welche Mengen die einzelnen Verbände nach dem Verhält=
nis
ihrer Kopfzahl Anſpruch haben.

Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage
Frankreichs.

* Paris, 3. April. Die Humanité unterzieht die
finanzielle und wirtſchaftliche Lage
Frankreichs einer eingehenden Erörterung. Das
Blatt führt aus, daß die franzöſiſche Regierung Fehler
begehe, wenn ſie immer nur die Lage des Staatsſchatzes,
aber niemals die Lage der Volkswirtſchaft im Auge
habe. Die Erträgniſſe des Wirtſchaftslebens des Landes
führen dem Staatsſäckel in Form von Steuern neue Mit=
tel
zu. Sinkt das Niveau der Produktion des Landes,
ſo ſinkt auch die Steuerfähigkeit des Landes und ver=
ſchwindet
ſchließlich vollſtändig. Wenn ſchließlich die
Steuer nicht mehr genüge, und eine Anleihe zur Auffül=
lung
des Steuerausfalls dienen müſſe, ſo müſſe die Re=
gierung
ſich an die Erſparniſſe des Landes wenden, um
die Mittel für die notwendigen Ausgaben zu erhalten.
Die Ausgaben Frankreichs betrügen jedoch nach Angaben
des Finanzminiſters augenblicklich mindeſtens 1100 Mil=
lionen
Francs monatlich. Andererſeits betrage das Na=
tionaleinkommen
Frankreichs in normalen Zeiten 2500
Millionen monatlich. Aus vorliegenden Statiſtiken geht
hervor, daß die Produktion des Landes im Januar 1915
44 Prozent unter der normalen Höhe war. Wenn nun
die flüſſigen Mittel des Landes durch die Produktion nicht
erneuert werden, müſſen auch die Anleihen infolge des
Seltenerwerdens des flüſſigen Kapitals zu immer teuere=
ren
Kurſen für den Staat ausgegeben werden, ſo daß die
Staatsſchuld immer mehr anwachſe, und es ſei deshalb
eine Frage von größter Bedeutung, daß die Produktion
des Landes durch alle Hilfsmittel der Organiſation auf
die höchſte Produktionsmöglichkeit gebracht werde, und
daß eine übermenſchliche Anſtrengung unternommen
werde, um die Produktion Frankreichs möglichſt nahe an
die normale Höhe zu bringen. Wenn man ſich daran ge=
wöhne
, träge von den Reſerven hinzuleben, ſo ſei dies die
wahnwitzigſte aller Unvorſichtigkeiten und auf die Dauer
erſchöpfe ſich jede Reſerve. Dieſem Uebelſtande müſſe je=
doch
abgeholfen werden. An hoher Stelle herrſche an=
ſcheinend
die Meinung, daß die höchſte Kunſt der Finanz=
politik
darin beſtehe, die Sparbüchſen zu leeren; dies ſei
ein ſchwerer Irrtum, als höchſte Kunſt ſei zu verſtehen,
die Sparbüchſen zu leeren, aber ſie auch wieder zu füllen.

Die Ruſſen in Perſten.

* Petersburg, 3. April. Die Nowoje Wremja
meldet aus Teheran: In Perſien herrſcht große
Aufregung, weil ruſſiſche Abteilungen in Enſeli an
Land geſetzt worden ſind. Der ruſſiſche Geſandte in Tehe=
ran
dementiert offiziell die Gerüchte über eine Okkupie=
rung
Teherans durch die Ruſſen. Es ſolle nur das
ruſſiſche Eigentum der Provinz Enſeli geſchützt werden.

Der Krieg im Orient.

* London, 3. April. Der Korreſpondent des Daily
Telegraph meldet aus Mytilene: Seit dem 18. März
fand keine wichtige Aktion der engliſch= franzöſi=
ſchen
Flotte ſtatt. Zuerſt verhinderte ſchlechtes Wetter
die Operationen, ſpäter wurde die Entfernung der Minen
fortgeſetzt. Am Sonntag flogen vier deutſche Flug=
zeuge
über die Flotte der Alliierten und warfen zwei
Bomben ab, die dem Flugzeugſchiffe Arkroval galten,
aber ihr Ziel weit verfehlten. Die Flugzeuge wurden von
engliſchen Waſſerflugzeugen bis nach den Meerengen ver=
folgt
. An demſelben Nachmittag wurde das Fort Kum=
kaleh
bombardiert. Seit Sonntag ereignete ſich
nichts Wichtiges, woraus aber nicht, wie mehrfach getan,
der Schluß gezogen werden ſollte, daß ein Angriff aufge=
geben
wurde. Der Korreſpondent erklärt, Informationen
zu beſitzen, nach denen ein neuer Angriff früher be=
gonnen
werden ſoll, als vielfach angenommen wird, und
man hofft von ihm, daß er diesmal erfolgreich ſein werde.

Griechenland und Bulgarien.

* Athen, 3. April. Der Miniſterpräſident Guna=
ris
ſtellte Venizelos ſchriftlich die Antwort auf deſ=
ſen
Brief vom 31. März an den Miniſter des Aeußeren,
Zagraphos, zu. In dieſem Briefe wird feſtgeſtellt, daß Ve=
nizelos
, um die Gefahren, die Griechenland ſeitens Bul=
gariens
bedrohen, abzuwenden, dieſem Staate die Ka=
ſas
von Drama, Sarichaban und Kawalla abtreten wollte.
Gunaris fragt in dem Briefe weiter an, ob Venizelos
ſich nicht erinnere, daß es ſchon ſo weit gekommen war, daß
er bereits die Einzelheiten über einen eventuellen Aus=
tauſch
der Bevölkerung behandelt habe. Die etwaigen
Kompenſationen, von denen Ihr Brief ſpricht, fährt Gu=
naris
fort, zeigen nicht, wie man die bulgariſche Ge=
fahr
beſeitigt. Die jetzige Regierung meint auch, daß
man für das Heraustreten aus der Neutralität entſchä=
digt
werden muß. Sie wird jedoch territoriale Kompen=
ſationen
ablehnen, eben um die bulgariſche Gefahr zu be=
ſeitigen
. Venizelos gibt auf dieſen Brief wieder eine
lange Antwort, in welcher er behauptet, nie=
mals
Vorſchläge oder eine Erörterung über die Abtre=
tung
von Kawalla und Drama eingeleitet zu haben. Er

[ ][  ][ ]

erklärt im Gegenteil, bulgariſche Forderungen bei Be=
ginn
des europäiſchen Krieges zurückgewieſen zu haben.
An König Konſtantin habe er aber einen Privatbrief ge=
ſchrieben
, in welchem er ſeine Gedanken ausgedrückt und
die Möglichkeit, gegenüber Bulgarien Zugeſtändniſſe zu
machen, ausgeſprochen habe, um die Neutralität Bulga=
riens
während des Eingreifens Griechenlands zu ſichern.
Ich riet in dieſem Brief, ſagt Venizelos, 2000 Qua=
dratkilometer
Mazedoniens zu folgenden Bedingungen
abzutreten: 1. Als Kompenſation für die gemachten Zu=
geſtändniſſe
wird uns das Gebiet Doiran Gewgeli in einer
Größe von 1000 Quadratkilometer abgetreten; 2. Bul=
garien
tritt hiernach als Verbündeter Serbiens und Grie=
chenlands
aus der Neutralität heraus; 3. die Abtretung
findet nach dem Kriege ſtatt und nur, falls der Sieg der
Dreiverbandsmächte Griechenland von Kleinaſien ein
Gebiet von 140000 Quadratkilometer ſichert.

Japan und China.

* London, 3. April. Die Times meldet aus Peking
vom 31. März: Die geſtrige Konferen führte zu
keinem Ergebnis. Der japaniſche Gefandte Hioki
teilte ſeiner Regierung mit, daß ſeiner Anſicht nach die
Forderungen bezüglich der Mandſchurei, Hanyangs,
Tayehs und Pingſiangs genügend erörtert ſeien. Was die
Anſiedlung in der Mandſchurei betrifft, beſtehen
die Japaner darauf, daß ihren Koloniſten die Exterri=
torialität
gewährt wird. Sie geben jedoch die Zuſtim=
mung
dazu, daß die japaniſchen Untertanen der Juris=
diktion
der chineſiſchen Polizei unterſtehen und zur Steuer=
zahlung
herangezogen werden ſollen, vorausgeſetzt, daß
die Polizeigeſetze und die Beſteuerung von Japan ge=
billigt
ſind. China iſt bereit, die Exterritorialität zu be=
willigen
, kann ſich aber nicht zu anderen Bedingungen,
die in die Kompetenz der chineſiſchen Verwaltung eingrei=
fen
würden, verſtehen. China iſt bereit, Japan den Be=
trieb
von Eiſenwerken in Hanyang, von Eiſenbergwerken
in Tayeh und Kohlenbergwerken in Pingſiang einzuräu=
men
, widerſetzt ſich aber der Forderung, daß anderen Na=
tionen
keine Bergbaurechte gewährt werden ſollen, die die=
ſen
Unternehmungen ſchaden könnten. Die darauf bezüg=
liche
japaniſche Forderung iſt ſo zweideutig gefaßt, daß ſie
als Monopol für Bergbauunternehmungen im Yangtſetal
ausgelegt werden könnte. Die japaniſche Forderung wird
in ihrer jetzigen Form von allen Ausländern als gegen den
Grundſatz der Gleichberechtigung verſtoßend betrachtet. Ja=
pan
legte auch Nachdruck auf die beiden Forderungen, be=
treffend
Errichtung buddhiſtiſcher Miſſionen und Schulen
ähnlicher Inſtitutionen. China wehrt ſich gegen die An=
ſtellung
japaniſcher Prieſter als Erzieher, die unter dem
Schutze der Exterritorialität ſich im ganzen Lande feſt=
ſetzen
und ihren politiſchen Einfluß geltend machen wür=
den
, der gegen die Autorität der chineſiſchen Regierung ge=
richtet
wäre.

* London, 3. April. Durch die japaniſch=chineſiſche
Konferenz vom 31. März hat ſich die Lage verſchlim=
mert
. Die Japaner, die offenbar durch den Ausfall der
Wahlen ſtärkeren Rückhalt gewannen, erklärten, ſie ſeien
außerſtande, die Verhandlungen über die Forderungen
länger hinauszuziehen. China müſſe alle im Prinzip an=
nehmen
oder die Folgen tragen. Die Konferenz wurde
am folgenden Tage fortgeſetzt. Die Stimmung in Peking
iſt allgemein ſehr peſſimiſtiſch. Meldungen aus Tſinanfu
beſagen, daß die Unruhe dort im Wachſen begriffen ſei,
weil die Japaner Laufgräben bauten und andere Vorbe=
reitungen
träfen, die darauf ſchließen ließen, daß eine Be=
lagerung
erwartet würde.

* Bremen, 3. April. Nach einem Privattelegramm
der Weſerzeitung iſt der amerikaniſche Dampfer
Greenbrian der von Neu=York kam, in der Nord=
ſee
geſunken. Die Mannſchaft iſt in Wyk auf Föhr und
Amrum gelandet.

* Wien, 3. April. Aus dem Kriegspreſſe=
quartier
wird gemeldet: Sven Hedin, der geſtern
im Standorte des Armeeoberkommandos eintraf, wurde
geſtern abend vom Chef des Generalſtabs empfangen und
nahm an der Abendmahlzeit teil. Heute vormittag wurde
der intereſſante Gaſt von dem Armeeoberkommandanten,
Feldmarſchall Erzherzog Friedrich, und Erzherzog Karl
Franz Joſef empfangen. Beim Gabelfrühſtück, zu dem er
zugezogen war, war auch der zu kurzem Beſuche anweſende
Sohn des Armeeoberkommandanten, Erzherzog Albrecht,
anweſend. Auf Einladung des Erzherzogs Friedrich be=
gibt
ſich Sven Hedin morgen an die Front, um Zeuge der
im Gange befindlichen Kriegsereigniſſe zu ſein.

* Paris, 2. April. Nach dem Temps überſtiegen die
Auszahlungen bei den franzöſiſchen Spar=
kaſſen
die Einzahlungen in der Zeit vom 21. März bis
31. März um 5 220690 Francs, und in der Zeit vom
1. Januar bis 31. März um 41012 454 Francs.

* Paris, 2. April. Die Kammer hat ſich auf den
29. April vertagt.

* Toulon, 2. April. In den letzten acht Tagen be=
ſchlagnahmten
die Wachtſchiffe der Alliierten an Bord ver=
ſchiedener
Schiffe über 250 Poſtſendungen deut=
ſcher
Herkunft. Fünf Dampfer wurden in Küſten=
häfen
geführt, um ihre aus Deutſchland kommenden oder
dorthin beſtimmten Waren auszuladen.

* Athen, 2. April. General Pau iſt hier ge=
ſtern
abend von Saloniki eingetroffen. Er will ſich hier
zwei Tage aufhalten, bevor er nach Marſeille weiterfährt.

Literariſches.

Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift für Fa=
milien
= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Begründet von Dr. Herm. Bräuning=Oktavio. Heraus=
gegeben
von Prof. D. Dr. Wilhelm Diehl. Das April=
heft
1915 (4. Jahrgang) hat folgenden Inhalt: Amalie
Schädel: Briefe Ludwig Hegars an ſeine Braut. II. Pro=
feſſor
D. Dr. Wilhelm Diehl: Aus alten Leichenreden. Re=
gierungsrat
Dr. Viktor Würth: Wappen blühender heſſi=
ſcher
Bürgergeſchlechter. X. Archivar a. D. F. W. E
Roth: Politik des Wetterauer Grafenvereins 1542 bis 1553.
Aus Zeitſchriften. Austauſch Auskünfte. Der Bezugs=
preis
beträgt vierteljährlich 1,50 Mk., jährlich 6 Mk. Preis
des Einzelheftes 60 Pfg. Beſtellungen wolle man richten
an den Verlag, den Herausgeber oder an jede beſſere
Buchhandlung, durch die auch Probehefte erhältlich ſind.
Verlag der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei in
Darmſtadt.

Neu erſchienen im Verlage von Hubert Köhler,
Graph. Kunſt=Anſtalt, München, Blütenſtraße 11 und 13,
Der Argonnenwald Generalkarte im Maßſtab
1:50000 in 4farbiger Ausführung (80X110 Zentimeter),
gebrochen auf 20 X28 Zentimeter, Preis Mk. 1.. Die
Karte umſaßt das Gebiet nördlich bis Rémonville, ſüdlich
bis Vaubecourt. Weſtlich bis Maſſiges, öſtlich bis Béthe=
laipville
. Durch die Art der Ausführung in 4 Farben
tritk die Geländedarſtellung plaſtiſch hervor und geſtattet

die genaueſte Ermittlung der Geländeformen und der
Höhenunterſchiede. Die Karte iſt ungemein reich an Ein=
zelheiten
. Dieſe, ſowie die im gleichen Verlage erſchiene=
nen
Generalſtabskarten von Frankreich 1:200000 und
England 1: 150000 ſind in allen einſchlägigen Buch= und
Landkartenhandlungen zu haben.

Sven Hedins Kriegsbuch. Sven Hedin
Ein Volk in Waffen. 192 Seiten, 32 Abbildungen
(26 Photographien, 6 Zeichnungen). Feldpoſtausgabe 1 M.
Leipzig, F. A. Brockhaus. Der berühmte Forſcher ſchil=
dert
darin die größten Eindrücke ſeines Lebens wie er
ſie an der deutſchen Weſtfront, als Gaſt im Haupquartier
des Kaiſers, auf den blutgetränkten Schlachtfeldern, in
den Schützengräben und Biwaks, in den von unſeren
Feldgrauen beſetzten Gebieten Belgiensund Frankreichs
im September und Oktober vorigen Jahres erlebt hat.
Dieſes Buch Hedins iſt ein Hohes Lied auf den deutſchen
Idealismus, auf deutſche Tapferkeit und Menſchlichkeit,
auf deutſche Tatkraft und deutſche Ueberlegenheit zugleich
eine Jubelouvertüre zum Sieg unſerer gerechten Sache,
von dem kein Deutſcher felſenfeſter überzeugt ſein kann
als dieſer Schwede. Das 192 Seiten ſtarke, mit 32
Illuſtrationen, Photographien und eigenen Zeichnungen
geſchmückte Buch kann warm empfohlen werden.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 2. April. Dem Inſtitut für Gärungsgewerbe
in Berlin iſt es gelungen, ein Verfahren auszuarbeiten,
welches die Maſſenerzeugung von Hefe als
Futtereiweiß=unter ausſchließlicher Verwendung von
Zucker und ſchwefelſaurem Ammoniak ermöglicht. Das
Verfahren kann ſofort von jeder Lufthefefabrik auf=
genommen
werden und iſt von größter Tragweite.

* Kopenhagen, 3. April. Der König unterzog
ſich geſtern einer kleinen Darmoperation. Sein Be=
finden
iſt ausgezeichnet, und er wird wahrſcheinlich in eini=
gen
Tagen das Bett verlaſſen. Weitere Bulletins werden
nicht ausgegeben.

Warme Unterkleider für das Heer.

* Man begegnet neuerdings vielfach der Auffaſſung,
daß jetzt, beim Herannahen milderer Witterung, die Ver=
ſorgung
unſerer Truppen im Felde mit warmer Unter=
kleidung
überflüſſig ſei und die bisher damit be=
ſchäftigt
geweſenen Organe der freiwilligen Liebestätig=
keit
ihre Arbeit einſtellen könnten, zumal aus dem Felde
vielfach von Ueberfluß an Wollſachen berichtet wird. Dieſe
Anſicht iſt nur zum Teil begründet. Was zunächſt den
Oſten betrifft, ſo ſind dort die klimätiſchen Verhältniſſe
vorläufig noch ſo ungünſtig, daß dort Liebesgaben der
vorbezeichneten Art immer noch mit lebhaftem Dank ent=
gegengenommen
werden. Aber auch für den Weſten bleibt
immer noch viel zu tun übrig. Freilich wird ſich die
Hinausſendung von ganz warmen Sachen, Wolldecken uſw.,
mit der Zeit erübrigen. Leichte wollene Hemden und
Unterjacken, ſowie Strümpfe werden dort immer noch ge=
braucht
.

Der Kriegsausſchuß für warme Unterkleidung E. V.
(Reichstag), der im Laufe des letzten halben Jahres für
mehr als 20 Millionen Mark (davon 4 Millionen aus
eigenen Mitteln) warme Sachen in ſeinen Wollzügen nach
Oſt und Weſt an die Front befördert hat, iſt deshalb dazu
übergegangen, anſtatt der unmittelbaren Verſorgung der
Truppen mit Wollſachen im Weſten eine Reihe von De=
pots
anzulegen, von denen aus die Truppenführer in Er=
gänzung
der von der Heeresverwaltung gelieferten Aus=
rüſtungsgegenſtände
ihren Bedarf an wärmenden Sachen
beliebig entnehmen können. Die gleiche Einrichtung iſt
für den Oſten geplant.

Außerdem aber hat ſich die Notwendigkeit heraus=
geſtellt
, im höheren Grade wie bisſer auf den Schutz
unſerer Truppen gegen Näſſe Bedacht zu neh=
men
, die ihnen in den jetzigen Frühjahrswochen nicht nur
unbequem, ſondern geſundheitsſchädlich werden kann. Nach
langen Bemühungen iſt es dem Kriegsausſchuß für warme
Unterkleidung gelungen, einen Stoff ausfindig zu machen,
der kein Waſſer durchläßt, dabei leicht und porös und im
Handel zu einem Preis erhältlich iſt, daß der große Bedarf
einigermaßen gedeckt werden kann. Der daraus gefer=
tigte
Regen=Umhang iſt ſo zugeſchnitten, daß der
Torniſter des Mannes darunter Platz hat.

Der Kriegsausſchuß hat bereits 6000 Stück von die=
ſen
Umhängen an die Front gebracht und hat nunmehr
Zuwendungen in Höhe von 400000 Mark erhalten, um
den Schutz gegen Näſſe in weiterem Umfange zu er=
möglichen
.

Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 1; Feſtungs= Maſchinen=
gewehr
=Kompagnie Nr. 5; Feld=Maſchinengewehr=Zug
Nr. 81; Maſchinengewehr=Zug Preuß. Kavallerie:
Huſaren Nr. 4; Reſerve=Huſaren Nr. 9; Jäger zu Pferde
Nr. 10, 11; 1. Landwehr=Eskadron des XX. Armeekorps.
Feldartillerie: 1. Garde=Regiment; Regimenter
Nr. 1, 14, 33, 47, 80; Reſerve=Regimenter Nr. 1, 10, 59;
1. Landwehr=Batterie des XXx. Armeekorps. Fuß=
artillerie
: Regiment Nr. 5; Ueberplanmäßige Fuß=
artillerie
=Batterie g der Feſtung Metz. Pioniere:
Regimenter Nr. 18, 25, 29. Bataillone I. Nr. 1, II. Nr. 3,
II. Nr. 4, I. und II. Nr. 9, I. und II. Nr. 10, I. Nr. 11,
II. Nr. 14, I. Nr. 15, I., II. und III. Nr. 16, I. und II.
Nr. 26; Reſerve=Bataillon Nr. 39; Reſerve=Kompagnie
43., 44., 51., 78. (ſ. Reſ.=Pionier=Bataillon Nr. 39), 81.
Munitionskolonnen: Artillerie=Munitionskolonne
Nr. 3 des XIV. Armeekorps; Reſerve=Artillerie= Muni=
tionskolonne
Nr. 36 des IV. Reſervekorps: Reſerve= Muni=
tionskolonnen
=Abteilung Nr. 45 des XXIII. Reſervekorps.
Fortifikation Königsberg i. Pr. und Schanz=
Kompagnie Nr. 5. Sanitäts= Formatio=
nen
: Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des III. Armeekorps.
Feldlazarett Nr. 7 des I. Armeekorps. Train: Re=
ſerve
=Proviant=Kolonne Nr. 25 des VIII. Reſervekorps.
Fuhrpark=Kolonne Heydemann des Korps Thorn. Etap=
pen
=Fuhrpark=Kolonne Nr. 4 des I. Armeekorps. Pferde=
depot
Nr. 2 des III. Armeekorps. Kriegsbeklei=
dungsamt
des XVII. Armeekorps. Weiter ſind er=
ſchienen
die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 166 und die Würt=
tembergiſche
Verluſtliſte Nr. 144.

(Schluß des redaktionellen Teils.)

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 185 ent=
hält
: Infanterie uſw.: 66. Infanterie=Brigade (Inf.=
Regt. Nr. 98 und 130), Arbeitskommando (ſ. auch Inf.=
Regt. Nr. 130). Garde: 4. Garde=Regiment; 1. und 2.
Garde=Reſerve=Regiment: Grenadier=Regimenter Eliſa=
beth
, Nr. 5 (ſ. 1. Garde=Reſ.=Regt.); Garde=Füſilier= Regi=
ment
; Garde=Schützen= und Garde=Reſerve=Schützen= Ba=
taillon
. Grenadier= bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=
Regimenter Nr. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 18 (f. 1. Garde=
Reſ.=Regt.), 20, 21 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller) 23, 26,
27, 28, 31 (ſ. auch Komb. Inf.=Regt. v. Weber), 32, 33, 40,
41, 42, 43, 44, 46, 48, 53, 56, 57, 59, 66, 67, 68, 69, 70, 72,
73, 87, 88, 89, 93, 98 (ſ. auch 66. Inf.=Brig.), 99, 110, 114,
116, 129, 130, 142, 143, 150 (ſ. auch 1. Garde=Reſ.=Regt.),
152, 154, 155 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 156, 158, 159,
160, 161, 163, 165, 169, 172. 173, 176. Reſerve=Infanterie=
Regimenter Nr. 3, 5, 7 (Nr. 5 und 7 ſ. auch Erſ.=Inf.=
Regt. Keller), 8, 11. 13, 20, 21 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt.
Runge), 22, 27, 28, 29, 32, 35, 48, 49 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Runge), 60, 61, 65, 67, 68, 70 (ſ. auch Feſtungs= Maſchinen=
gewehr
=Abt. Nr. 5), 72, 77, 81, 82, 83, 88, 118, 205, 207,
210, 219, 220, 221, 223, 224, 225 226, 227, 228, 229, 230,
231, 232, 257, 262, 270 272. Kombiniertes Infanterie=
Regiment v. Weber. Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr. 1
der Brigade Douſſin, Keller, Leimbach=Zerener, Runge.
Reſerve=Erſatz=Infanterie=Regiment Nr. 4. Detachement
v. Lewinski (ſ. Füſ.=Regt. Nr. 33). Landwehr=Infanterie=
Regimenter Nr. 2, 4, 6. 7, 8 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller),
12, 21, 22, 34, 37, 40, 46 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=
Zerener), 48, 51, 60, 61, 65, 77, 81, 83, 84, 110. Landwehr=
Erſatz=Regiment Nr. 5. Ueberplanmäßiges Landwehr=
Infanterie=Bataillon Nr. 2 des IV Armeekorps. Land=
wehr
=Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 7, 12, 36, 37, 42, 49, 79, 86. Landſturm=Bataillone
1. Beuthen i. Ob.=Schl., I Braunsberg, I Deutſch=Eylau,
Deutſch=Krone (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Runge), I Eſſen, I Hage=
nau
, II und III Königsberg, Molsheim, I Oſtrowo (beide
letzteren ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Runge), I Rawitſch (ſ. Erſ.=
Inf.=Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin). Bataillon Engels
(früher Landſturm=Bataillon Rubach), ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Runge. Jäger=Bataillone Nr. 1, 4, 9; Reſerve=Jäger=
Bataillone Nr. 1, 3, 24. Feſtungs=Maſchinengewehr= Ab=
teilungen
Nr. 8 und Polen Nr. 12; Reſerve=Feſtungs=

Eilser

Liebesgabe‟

Gegen Austen, Heiserkeit,
Verschleimung, Influenza
eic. (X787

Pastillen

Familiennachrichten.

Statt Karten.
Frieda Mohrmann
Rudolf Schmitt
Verlobte
Bleichstrasse 15
Kiesstrasse 62
Darmstadt, Ostern 1915.
(*6578

Dankſagung.
Für die wundervollen Kranzſpenden
und das treue Geleite zur letzten Ruhe=
ſtätte
meines unvergeßlichen Mannes
ſpreche ich allen Beteiligten auch im
Namen meiner Eltern und Schwieger=
eltern
meinen tiefgefühlteſten Dank aus.
Thea von Moritz
geb. Freiin von Aslar-Gleichen.
(5360

Tageskalender.

Sonntag, 4. April.

Vaterländiſcher Abend der verbündeten Geſang=
vereine
Darmſtadts um 8 Uhr im Orpheum.

Montag, 5. April.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. A): Wie einſt im Mai

Jugendweihe der Freireligiöſen Gemeinde um 10
Uhr in der Freimaurerloge (Sandſtraße).

Konzert um 4 Uhr im Wiener Café‟

Verſteigerungskalender.

Dienstag, 6. April.

Glaswaren= uſw. Verſteigerung um 9½ und
3 Uhr Eliſabethenſtraße 39.

Holzverſteigerung um 9 Uhr im Rathaus zu
Ober=Ramſtadt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

[ ][  ][ ]

tädter Hausbeſtzer=Verein E.
Einladung zur
Hauptverſammlung
am Freitag, den 16. April 1915, abends 8½ Uhr,
im gelben Saal des Reſtaurants Sitte.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorſtandes, des Kaſſierers und der Re=
viſoren
. Voranſchlag für 1915/16.
2. Neuwahl des Vorſtandes.
Etwaige Anträge ſind bis ſpäteſtens 14. April beim Vorſtand
einzureichen. Wir erſuchen um Beteiligung ſeitens unſerer ſämt=
lichen
Mitglieder.
5282sgi)
Der Vorſtand.

Verein DDaheime
Einladung zur ordentlichen Hauptverſammlung
auf Montag, den 12. April 1915, abends 8½ Uhr,
im Reſtaurant Kaiſerſaal Grafenſtraße 18.
Tagesordnung: 1. Bericht des Vorſitzenden.
2. Rechenſchaftsbericht.
3. Wahl von Vorſtandsmitgliedern.
4. Erledigung der Anträge von Mitgliedern.
Anträge ſind bis zum 5. April bei dem Vorſitzenden, Herrn
Rechtsanwalt Dr. Stein, Annaſtraße 20, einzureichen. Die Rechnung
liegt zur Einſicht der Vereinsmitglieder vom 5. April an bei Herrn
Rechner Sulzmann, Gräfenhäuſer Weg 11, auf.
(5046a
Darmſtadt, den 29. März 1915. Der Vorſtand.

Nozuart-Verenn
Zum Besten der Kriegsfürsorge
Samstag, den 10. April, abends 8 Uhr,
im Kaisersaal
Vaterlandisener Liederäbene
unter gütiger Mitwirkung
des Königl. Hofopernsängers Herrn August Kiess aus Düsseldor:
und des Herrn Hofschauspielers Kurt Westermann von hier
Eintrittskarten und zwar: Sperrsitz Mk. 2., unnume-
rierter
Saal und Galerie Mk. 1., in der Hof-Buch- und
Kunst-Handlung von Müller & Rühle, Elisabethenstrasse 5
sowie im Verkehrsbüro.
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Perſonen:
Erſtes Bild: 1838.
v. Henkeshoven,
Oberſt a. D. . Heinrich Hacker
Ottilie, ſ. Tochter Käthe Gothe
Stanislaus
v. Methuſalem Richard Jürgas
Ernſt Cicero von
Henkeshoven . FranzSchneider
Mechthilde v. Kiefer=
ſpeck
, Ottiliens
Erzieherin . . Fritzi Niedt
Juſtizrat Perga=
menter

Adolf Jordan
Fritz Jüterbog . Br. Harprecht
Klothilde
Frieda Große
Belinde
J. Kaufmann
254
Lucinde
8 . Alma Weber
Agathe Sc) . Marie Schott
Bettina
Frieda Herbach
Annette 8.8 . AlexandraLauth
Babette
. Elſe Daniel
Zweites Bild: 1858.
Ottilie v. Henkes=
hoven

. . Käthe Gothe=
Ernſt Cicero von
Henkeshoven, ihr
Gatte
Frz. Schneider
Fritz Jüterbog . Br. Harprecht
Stanislaus von
Methuſalem . . Richard Jürgas
Angoſtura, ſeine
zweite Frau . Minna Müller=
Hanno
Juſtizrat Perga=
menter

. Adolf Jordan
Ein fremder Herr Frz. Herrmann
Frieda
. Marg. Schreber
Ida
Paula Manecke
Tänzerinnen bei Kroll.
Drittes Bild: 1888.
Kommerzienrat
Friedrich Jüterbog Br. Harprecht
Heinrich, ſ. Sohn Paul Peterſen
Ottilie
. . Käthe Gothe
Vera, ihre Tochter Käthe Meißner
Stanislaus von
Methuſalem . . Richard Jürgas
Mizzi, ſeine dritte
Frau
. Clem. Feiſtle
Arthur Müller,
Oberingenieur . Emil Kroczak
Juſtizrat Perga=
menter
jun.
. Adolf Jordan
Fritzchen, Heinrichs
kleines Söhnchen Erna Große
Fr. Jachtmann
Dienerb. Jüterbog
Ludw. Wenzel
Viertes Bild: 1913.
Heinz, Freiherrvon
Paul Peterſen
Jüterbog
Fred, ſein Sohn Br. Harprecht
Stanislaus von
Methuſalem . . Richard Jürgas
Vera Müller . . Käthe Meißner
Tilla, ihre Tochter Käthe Gothe
Komteſſe Hohen=
berg
=Tiefenthal E. Widmann
Angoſtura, Gräfin
von Bornholm . Minna Müller=
Hanno
Kitty, Direktrice in
Vera Müllers
Modeſalon . . Hertha Hinken
Margit Heſſe
Margot Lücke
Selma Krüger
Modiſtinnen 1 Greta Kumpf
und
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Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende geg. 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Dienstag, 6. April: 129. Ab.=
Vorſt. C 32. Datterich. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 7. April: 130. Abon.=
Vorſt. B 35. Erſtes Gaſtſpiel
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und zweiter Abend). Mephiſto:
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6½ Uhr.
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Donnerstag, 8. April: 131. Ab.=
Vorſt. C33. Lohengrin Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Die Erhebung des Abonnements=
geldes
für 1914/15 findet Mitt=
woch
, den 7. und Donnerstag,
den 8. April 1915, nachmittags von
3½ bis 5 Uhr ſtatt. Zahlſtelle:
Veſtibüle im Hoftheater.

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Monats=Verſammlung
Donnerstag, den 8. April, abends 8 Uhr
im Kaiſerſaal
Vortrag des Herrn Kreisoſtbautechnikers Dorſch über:
Gemüſeban in der Kriegszeit.
Zu dieſem Vortrag ſind alle Intereſſenten, auch wenn ſie
nicht Mitglieder des Vereins ſind, freundlichſt eingeladen.
Nach dem Vortrage: Geſchäftliche Mitteilungen und Pflanzen=
verloſung
an die Vereinsmitglieder zu den bekannten Bedingungen.
Mittwoch, den 14. April, abends 8¼ Uhr, in
einem der kleineren Räume des Kaiſerſaales
Theoretiſche und praktiſche Unterweiſung im Pfropfen.
Auch hierzu ſind alle Intereſſenten eingeladen.
NB. Anmeldungen zur Uebernahme von Kleingärten können
noch an Herrn Regierungsrat Scharmann, Wilhelmſtraße 20, ge=
richtet
werden.
(5371
Der Vorstand.

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an die Geſchäftsſt. erb. (5346a
Heil &John, Manufakturwaren, (270a

[ ][  ][ ]

Kraftloserklärung von Pfandſcheinen.

Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine
Nr. 11501, 24 248, 24866, 25489 und 36904 werden
hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche innerhalb 14 Tagen, vom
Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, in
unſerem Geſchäftszimmer Kirchſtraße Nr. 9 geltend zu machen,
widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt gemäß § 30 der Satzung
vom 1. März 1913, betreffend das ſtädtiſche Leihamt Darmſtadt, die
Kraftloserklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.

(5333
Darmſtadt, den 1. April 1915.

Städtiſches Leihamt.

Paul.

Städtisches Leihamt Darmstadt.

Betreffend: Erneuerung der Verſatzzeit von Pfändern.

Die Verſatzzeit der vom 1. Januar bis 30. April 1914 verſetzten
Pfänder (rotes Pfandſcheinformular) Nr. 18787 bis einſchl.
27000 iſt nunmehr erneuern zu laſſen.

Wir fordern die Pfandſchuldner zur Erneuerung der Verſatzzeit
mit dem Bemerken auf, daß dieſelbe bis zu den betr. Verfalltagen
wie auf den Pfandſcheinen angegeben ſtattfinden muß. Nach
Ablauf dieſer Friſten können die verfallenen Pfänder nur noch bis
zu der im Monat Mai 1915 ſtattfindenden Verſteigerung ausgelöſt
werden.

(3606a
Darmſtadt, den 1. März 1915.

Städtiſches Leihamt.

Paul.

Bekanntmachung.

Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
für das Großherzogtum Heſſen für das Jahr 1914 liegt
2 Wochen lang, vom 3. bis 17. April 1915, auf der Bürgermeiſterei
zur Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige Widerſprüche dagegen ſind
innerhalb eines Monats nach Ablauf der Offenlegungsfriſt bei
dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen=
ſchaft
in Darmſtadt zu erheben. Später eingehende Widerſprüche
können keine Berückſichtigung mehr finden.

(5328
Erzhauſen, am 1. April 1915.

Großh. Bürgermeiſterei Erzhauſen.

Wannemacher.

Unterricht
in Maschinenschreiben
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und Parlograph
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in der Hessischen
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Darmstädter Pädagogium.
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sowie für die Vorbereitung zum Einjährigen-, Primaner-, Fähn-
richs
- und Abiturienten-Examen (auch für Damen) nimmt
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Leitung:
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Paul Geheeb, unterricht. Pflege der Kunst. (5341gi

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Das Sommersemester beginnt Montag, den 12. April.
Ab 1. April d. J. wurde als weitere Lehrkraft für den Violoncell-Unterricht der Solo-
Cellist am Großherzogl. Hoftheater, Herr Hofmusiker Hugo Andreae, gewonnen.
Kunstschule: Vollständige Ausbildung in allen Fächern der Musik.
Dilettantenschule: Vom ersten Anfange bis zur höchstmöglichen Ausbildung.
Elementar-Klavier- u. Violinschule: Für Kinder unter 10 Jahren zu ermäßigtem Honorar.
Einzel- und Klassen-Unterricht je nach Wunsch.
Schriftliche oder mündliche Anmeldungen an die Direktion, Elisabethenstraße 36, erbeten.
Sprechstunden vormittags von 1112½ Uhr. Prospekte kostenfrei durch die Direktion,
(5335a
die Musikalienhandlungen und das Verkehrsbureau.
Die Direktion: Wilhelm Schmitt, Willy Hutter.

Stadt. Folglechmische Lenranstatt
Friedberg bei Frankfurt.
Die Vorträge, Konstruktionsübungen u. Laboratoriumspraktiken beginnen am 12. April.
(5338

Bekanntmachung.

In unſer Händelsregiſter, Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma

Heeb & Röder, in Darm=
ſtadt
,

eingetragen:

Frau Witwe Chriſtine Röder,
geb. Werner, iſt in das Geſchäft
als perſönlich haftende Geſell=
chafterin
eingetreten. Die Ge=
ſellſchaft
iſt mit ihr nach dem
Tode ihres Ehemanns, des bis=
herigen
Geſellſchafters Peter
Röder, fortgeſetzt.
(5325

Darmſtadt, 15. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Die Anfuhr
von Kehricht und Schutt

nach der Kehrichtabladeſtelle am
Glasberg und dem alten Bahn=
einſchnitt
der Main=Neckar=Bahn
(am Walddiſtrikt Pelz) kann von
unterzeichnetem Amte bis auf wei=
teres
geſtattet werden und ſind
Erlaubnisſcheine bei dieſem ein=
zuholen
.

Städtiſches Tiefbauamt.
Keller. (5313sg

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aus Anlaß des Krieges erhalten
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Mathildenstr. 83, Erdgeſch. (*6392ds
Creme, brennende
Schuh‟
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O. Pusch 1, Hagenau (Elſ.).

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Institut Boltz Prim., Abitur.
Ilmenau i. Thür. Prosp. frei. (I13825
Schreibmaſchinen=Unterricht
ir neue Maſchinen.
Stenographie (Gabelsberger)
Aufnahmen jederzeit. Zahlung
monatlich.
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H. Opel, Schützenſtraße 5
1. Stock.
im Weisszeugnähen,
Unterricht Zusehneiden, Weiss=
und Buntsticken wird gründlich
erteilt.
Frau Lauck
*6547
Riedlingerſtraße 23, II.
Unterrieht im Zusehneiden u. Klei=
dermachen
, nach leicht faßlicher
Methode, erteilt Emilie Greb,
Ernſt=Ludwigſtr. 15.
(*6543
Mnaben-Handfertigkeitsunterricht
w. ert. Speſſartring 11, p. (4795a

Die unterzeichneten Buchhandlungen halten sämtliche
hier eingeführten
Schulbücher
vorrätig und bitten, den Bedarf schon in den Ferien zu
decken, weil sonst der Andrang wegen Personalmangel
beim Schulanfang nicht gut bewältigt werden kann.
Aus diesem Grunde werden
(5344id
Schulbücher
dieses Jahr ausnahmslos auchnurgegen barabgegeben.
Hess. Köhler. Saeng. Schlapp.

Fröbel’ſcher Kindergarten
63 Kiesſtraße 63
beginnt wieder Montag, den 12. April d. J.
Anmeldungen ſind möglichſt zwiſchen 912 Uhr vormittags
oder 24 Uhr nachmittags jeden Werktag erbeten.
C. Becker.
5330gis)

Soeben erſchien:
ſſiſche Chronik
S
Monatsſchrift für Familien= und Ortsgeſchichte
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Herausgegeben von Prof. D. Dr. Wilh. Diehl
Heft 4, April 1915
Inhalt: Amalie Schädel: Briefe Ludwig Hegars an ſeine Braut.
Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Aus alten Leichenreden. Regierungsrat
Dr. Viktor Würth: Wappen blühender heſſiſcher Bürgergeſchlechter.
Archivar a. D. F. W. E. Roth: Politik des Wetterauer Grafenvereins
1542 bis 1553. Aus Zeitſchriften. Austauſch. Auskünfte.
Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung des Betrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.
Man abonniert bei dem Verlag der Heſſiſchen Chronik‟
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[ ][  ][ ]

Die Adoptivtochter.

Original=Roman von H. Courths=Mahler.

Nun fand ſich niemand mehr in der Geſellſchaft, der
einen muſikaliſchen Vortrag zum Beſten gegeben hätte.
Nun konnte alſo Frau Steinbrecht Heinz Loſſens Tochter
in Szene ſetzen. Und das tat ſie mit innerlicher Freudig=
keit
. Sie erklärte lächelnd, Fräulein Loſſen würde gern
zur Unterhaltung ihrer Gäſte beitragen.

Britta errötete ein wenig, erhob ſich aber ohne jede
Ziererei und ſchritt zum Flügel hinüber. Aller Augen
folgten der reizvollen Erſcheinung.

Die Haberfrau tuſchelte Frau Michels zu:

Was meinen Sie, ob dieſes Haar echt iſt?

Frau Suſanne zuckte unmutig mit den Schultern,
denn ſie ſah, daß Theo Frenſen zu Britta trat und ſich
erbot, die Noten umzuwenden.

Faſt unmertlich erſchien auf Brittas Stirn das kleine
Faltendreieck. Am liebſten hätte ſie Theo zurückgewieſen.
Aber da beſann ſie ſich, daß es ihr nicht zukam, einen Gaſt
ihrer Herrin auf ein höfliches Anerbieten eine Zurück=
weiſung
zu erteilen; ſie beſchränkte ſich darauf, mit ſtum=
mem
Kopfneigen zu danken.

Herbert Frenſen hatte Brittas Minenſpiel beobachtet.
Er ſtutzte einen Augenblick. Dann erhob er ſich und trat
wie abſichtslos näher heran. Dieſes Mädchen begann ihn
zu intereſſieren, weil ſie Theos Galanterien mit ſichtlichem
Widerſtreben aufnahm.

War das Komödie von ihr oder wahres Empfinden?
Theos Anblick hatte ihr vorhin bei der Begrüßung
entſchieden das Blut in die Wangen getrieben warum
ſchien ſie jetzt ſo kalt und unnahbar?

Dieſe Frage beſchäftigte ihn, als er ſich in nächſter
Nähe des Flügels ſo niederließ, daß er Britta und Theo
beobachten konnte. Theo hatte ſich dicht neben Britta ge=
ſtellt
und, während ſie ſuchend in den Noten blätterte,
ſprach er leiſe zu ihr.

Was er ſprach, konnte Herbert nicht verſtehen, aber
er hätte darauf wetten mögen, daß es eine ſeiner beliebten
Schmeicheleien geweſen war. Mit heimlichem Vergnügen
konſtatierte er jedoch, daß die junge Dame kaum Notiz
davon nahm. Gleich darauf ſang der Flügel unter Brit=
tas
Händen. Eine andere Bezeichnung fand Herbertznicht
für dieſes beſeelte Spiel, das ihn in eine ſo ſeltſam
traumhafte Stimmung verſetzte, wie ſie dieſem ernſten
Manne ganz fremd war. Seine Augen hefteten ſich un=
verwandt
auf das feine Profil Brittas. Wie rein dieſe
Züge waren, wie ſchön ſich die dunklen langen Wimpern
auf die liebliche Rundung der Wangen legten, wenn
Britta die Augen niederſchlug! Und wie wunderbar dieſe
ſamtbraunen Augen aufſtrahlten, wenn ſich die Lider
hoben!

Herbert Frenſen empfand dieſe reine Schönheit wie
eine Offenbarung. Zugleich wurde ihm plötzlich klar,
daß dieſes Mädchen eine Perſönlichkeit war, die näher
kennen zu lernen ſich lohnen würde.

Aber Brittas Spiel zog nicht nur Herbert Frenſen in
ſeinen Bann, auch alle anderen Anweſenden lauſchten

atemlos. Das war Muſik, die aus dem Herzen kam und
zum Herzen ſprach.

Claudine Steinbrecht ſah mit Befriedigung, welchen
Eindruck Brittas Spiel machte, und ein ſſtolzes Lächeln
erſchien auf ihrem Geſicht. Ihr war, als hätte ſie ein
Teil an dem Mädchen, als ſei es mit feſten Banden an
ſie geknüpft. So ſchnell und unbedingt hatte Britta Loſſen
über das Frauenherz geſiegt kraft ihres Umſtandes, daß
ſie Heinz Loſſens Tochter war, und kraft ihrer reinen
Schönheit.

Als Britta geendet hatte, wurde ihr reicher und ehr=
licher
Beifall geſpendet. Theo beugte ſich zu ihr herab
und flüſterte in anmaßender Vertraulichkeit:

Ich weiß nicht, was ich mehr bewundern ſoll mein
gnädiges Fräulein, Ihr meiſterhaftes Spiel oder Ihre
wundervolle Schönheit. Auge und Ohr ſind im Wettſtreit,
wer den höchſten Genuß hat. Ich bin entzückt auf
Ehre!

Das Faltendreieck auf Brittas Stirn vertiefte ſich, und
ein abweiſender Ausdruck gab ihren Zügen ein herbes
Gepräge.

Ich habe für Ihre Bewunderung keine Verwendung,
Herr Leutnant. Bitte, vergeſſen Sie nicht, daß ich hier
im Hauſe in dienender Stellung alſo Beleidigungen
gegenüber wehrlos bin.

Aber mein gnädiges Fräulein, warum ſo hart? Ich
darf Ihnen doch meine Anerkennung ausſprechen?

Cest le ton, qui kait la musique, Herr Leutnant.
Und da ich muſikaliſch bin, unterſcheide ich die Töne ſehr
genau, antwortete ſie ſehr beſtimmt.

Deutſches Erzeugnis!

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[ ][  ][ ]

Sie hatten beide nicht bemerkt, daß Herbert Frenſen
herangetreten war. Er hörte Brittas letzte Worte. Ihr
Geſicht hatte ihm verraten, daß Theos Bemerkungen ihr
unangenehm waren.

Warum er ſich plötzlich erhoben und zu den beiden
herangetreten war, wußte er ſelbſt nicht. Sonſt ließen
ihn Theos galante Manöver kalt. Aber heute machten ſie
ihn unruhig.

Du ſcheinſt Deine Sache ſchlecht gemacht zu haben,
Theo. Geſtatten Sie, gnädiges Fräulein, daß ich Ihnen
an Stelle meines Vetters die Noten umwende, ſagte er
ſcheinbar unbefangen.

Britta atmete unwillkürlich auf, ſagte aber haſtig:

Ich danke ſehr, Herr Doktor, aber ich bin gewöhnt,
mir ſelbſt zu helfen.

Herbert verneigte ſich, legte ſeinen Arm in den des
Vetters und zog ihn mit ſich fort.

Was fällt Dir ein! ziſchte Theo wütend.

Herbert blieb ganz ruhig.

Komm nur, Fräulein Loſſen braucht uns nicht.

Theo machte ſein arroganteſtes Geſicht.

Dich vielleicht nicht.

Dich auch nicht, Theo.

Laß mich los, ich habe keine Luſt, meinen Platz auf=
zugeben
, flüſterte Theo ärgerlich.

Aber Herbert hielt Theos Arm wie mit eiſernen
Klammern feſt.

Ich gebe Dir zu bedenken, daß Du die Stellung der
jungen Dame ſehr erſchwerſt, wenn Du ſie durch Deine
Galanterien zum Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit machſt.

Unſinn! Weil ich ihr die Noten umwende? Das
wollteſt Du doch auch tun.

Ein ſarkaſtiſches Lächeln erſchien um Herberts Mund

Wenn zwei dasſelbe tun, iſt’s nicht dasſelbe. Ich
ſtehe nicht ſo im Mittelpunkt des Intereſſes wie Du. Dein
letzter Flirt, die ſchöne Frau Michels, durchbohrte Euch
mit eiferſüchtigen, zornigen Blicken.

Theo ſah zu ſeiner ſchönen Freundin hinüber, die ihn
mit brennenden Augen verfolgte.

Hm! Die gute Frau wird mit der Zeit läſtig, ſagte
er. Wenn ein Flirt ihm langweilig oder läſtig wurde,
konnte er unglaublich roh werden.

Herbert ließ mit einem Ruck ſeinen Arm los. Dann
trat er von Theo fort und lehnte ſich an den Kamin, wäh=
rend
ſein Vetter ſich verdrießlich in einen Seſſel fallen ließ

Britta hatte auf allgemeinen Wunſch ein zweites
Muſikſtück begonnen.

Herbert gab ſich ungeſtört dem Genuß hin. Das war
Muſik, wie er ſie gern hörte.

Die kleine Szene zwiſchen Britta und den zwei Vet=
tern
hatte außer der eiferſüchtigen Frau Michels nur
noch Frau Steinbrecht beobachtet. Sie ſah ſehr befriedigt
in Theos verdrießliches Geſicht. Sie kannte Theo und

war im voraus überzeugt, daß er verſuchen würde, Bxitta
zu beſtricken. Deshalb hatte ſie dieſe gewarnt.

Aber ſie beobachtete auch Herbert. Und als Britta
auf allgemeinen Wunſch ſang, da ſah ſie, daß Herbert ſeine
Augen ſelbſtvergeſſen auf Brittas Geſicht ruhen ließ. Und
das freute ſie unbewußt.

Nachdem Brittas Vortrag zu Ende war, begaben ſich
die Gäſte zu dem im Speiſeſaal aufgeſtellten Büfett. Die
Herren verſorgten die Damen zuerſt mit Speiſe und Trank,
ehe ſie an ſich ſelbſt dachten. Man ließ ſich zwanglos an
kleinen Tiſchen nieder. Frau Claudine rief Britta an
ihre Seite. Sie ſaß mit Frau Dr. Frenſen und Herbert
zuſämmen.

Als Theo ſah, daß Britta ſich dort niederließ, ſteuerte
er mit ſeinem Teller ebenfalls auf dieſen Tiſch los und
bat mit ſeinem wirkſamſten Lächeln, Platz nehmen zu
dürfen.

In Herberts Geſicht veriet kein Zucken, daß ihm das
unangenehm war. Frau Steinbrecht ließ ſich das Miß=
behagen
, das ſie jetzt an Theos Geſellſchaft empfand, eben=
falls
nicht anmerken.

(Fortſetzung folgt.)

Denkt daran, daß auch das Brot zu unſeren Waffen
gehört.
(X5235
Sparſamkeit mit dem Brot iſt Kriegspflicht.

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[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Die nachſtehende Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 26. März d. Js.,
betreffend: Aenderung der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Roggen, Gerſte
und Weizen vom 19. Dezember 1914 (Reichsgeſetzblatt S. 528), bringen wir hiermit
zur öffenllichen Kenntnis.

Darmſtadt, den 1. April 1915.
(5329

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

Bekanntmachung
betreffend Aenderung der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Roggen,
Gerſte und Weizen vom 19. Dezember 1914.

(Reichsgeſetzblatt S. 528)

Vom 26. März 1915.

Auf Grund des § 5 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914
(Reichsgeſetzblatt S. 339, in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914
(Reichsgeſetzblatt S. 516) hat der Bundesrat folgende Verordnung erlaſſen:

Artikel 1.

In der Bekanntmachung über Höchſtpreiſe für Roggen, Gerſte und Weizen vom
19. Dezember 1914 (Reichsgeſetzblatt S. 528) wird dem § 8 als Abſatz 5 hinzugefügt:
Die Kriegsgetreide=Geſellſchaft m. b. H. in Berlin und die Kommunalverbände ſind
berechtigt, bei freihändigem Erwerbe von beſchlagnahmtem Roggen und Weizen in
Fällen beſonderen Bedürfniſſes den Zuſchlag (Abſatz 4) bis auf 7 Mark zu erhöhen
und bei Weiterverkäufen den erhöhten Zuſchlag in Anrechnung zu bringen.

Artikel 2.

Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Bundesrat
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.

Berlin, den 26. März 1915.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.

Bekanntmachung.

Am 7. und 8. April 1915 wird auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt mit
ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.

Der Truppenübungsplatz iſt an beiden Tagen von 12 bis 5 Uhr bis zum
Landgraben geſperrt.

Darmſtadt, den 1. April 1915.
(5350

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.

Bekanntmachung.

Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 4. Februar 1915 ( Reichs=
geſetzblatt
S. 62) hat der Bundesrat in ſeiner Sitzung vom 4. Februar 1915 auf Grund
des § 79 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 1909 beſchloſſen:

Die §§ 172, 173 der Ausführungsvorſchriften des Bundesrats zum Vieh=
ſeuchengeſetze
vom 7. Dezember 1911 (Reichsgeſetzblatt von 1912 S. 3) werden
auf die Dauer des gegenwärtigen Krieges für anſteckungsverdächtige Tiere,
die mittels Militärtransports unmittelbar in ein militäriſches Depot oder zur
Truppe überführt werden ſollen, unter nachſtehenden Bedingungen außer
Kraft geſetzt:

e e e e e
und der Marine beſtimmt ſind, abgeſondert zu halten und nach Möglich=
keit
alsbald abzuſchlachten:

2. eine längere Aufſtellung der Tiere iſt nur zuläſig bei dauernder tierärzt=
licher
Beaufſichtigung und an Orten, an denen eine Berührung des Viehes
mit Viehbeſtänden, die nicht zur Verpflegung des Heeres und der Marine
beſtimmt ſind, ausgeſchloſſen iſt.

Vorſtehende vorübergehende Abänderung der Ausführungsvorſchriften des
Bundesrats hat nach § 1 der Heſſiſchen Ausführungsanweiſung zum Reichsvieh=
ſeuchengeſetz
vom 30. April 1912 (Regierungsblatt S. 354) auch Gültigkeit für das
Großherzogtum.

Darmſtadt, den 30. März 1915.
(5351

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Bekanntmachung.

Mit Rückſicht darauf, daß das Verfüttern von Roggen, Weizen, Hafer, Mehl
und Brot an Geflügel verboten iſt, ſehen wir uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß
als Geflügelfutter zur Zeit in Betracht kommt:

Fleiſchmehl, Fiſchmehl, Knochenſchrot, geronnenes Blut aus Schlachthäuſern,
Malzkeime, ſtädtiſche Abfälle, Kleeheuhäckſel gedämpft, Kartoffel

Die Hauptmaſſe kann aus Malzkeimen, gedämpften Kartoffeln und gedämpftem
Kleeheuhäckſel beſtehen; dieſen werden die anderen eiweißreichen Stoffe wie Fleiſch=
mehl
oder Fiſchmehl oder geronnenes Blut aus Schlachthäuſern in mäßigen Mengen
beigemiſcht. Bei der Vermiſchung ſollen die Kartoffeln nicht mehr beiß, nur noch
etwa blutwarm ſein. Die ganze Maſſe wird mit der Hand zu einem krümeligen.
Brei geknetet.

Sobald als möglich gebe man den Hühnern Grünfutter: Abfälle vom Gemüſe=
putzen
können ſie jetzt ſchon erhalten. Die ſtädtiſchen Abfälle können für die Geflügel=
füterung
ſehr wohl verwertet werden.

Weiter ſind zu empfehlen fahrbare Hühnerſtälle, um ſie da aufzuſtellen, wo
gepflügt wird und beweidbares Feld vorhanden iſt.

Darmſtadt, den 26. März 1915.
(5193dsi

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.

Indem wir Ihre Aufmerkſamkeit auf die vorſtehende Bekanntmachung noch
beſonders hinlenken, empfehlen wir Ihnen, alsbald ortsübliche Bekanntmachung zu
erlaſſen.

Darmſtadt, den 26. März 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.

Bekanntmachung.

Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß das Bedecken der Stuten durch
die Landgeſtütsbeſchäler in Darmſtadt im Leibſtallgebäude, Paradeplatz Nr. 2,
vom 6. April an, und zwar an den Wochentagen von vormittags 6 bis 11 Uhr und
nachmittags von 3 bis 6 Uhr ſtattfinden kann.

Das Aufſtellen von Pferden und Fuhrwerken im Hofe des Leibſtall=
gebändes
iſt ſtrengſtens verboten.

Darmſtadt, den 31. März 1915.
(5331

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Vertr.; von Starck=

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Bulldogge, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
ſelbſt
jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(5340

Bekanntmachung.

Unter den Pferden des Zentral=Pferdedepots 6, untergebracht
in der Kaſerne des Leib=Dragoner=Regiments 24, Holzhofallee, iſt
ein Rotzfall feſtgeſtellt worden.

Darmſtadt, den 2. April 1915.
(5339

Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.

Bekanntmachung.

Bei einem Pferde der 4. Batterie der II. Erſatz=Abteilung Feld=
artillerie
=Regiments Nr. 61 iſt am 29. März 1915 der Rotz feſtge=
ſtelt
worden.

Darmſtadt, den 1. April 1915.
(5342

Großherzogliches Polizeiamt.

Dr. Reinhart.

Die Regelung des Verſiehrs mit Brot
in der Stadt Darmſtadt.

Die neuen Vorſchriften des Bundesrats und die Ausführungs=
beſtimmungen
der Stadt Darmſtadt ſichern unſere Brotverſorgung.
Die Stadtverwaltung hatte bei ihren Beratungen mit der Tatſache
gerechnet, daß in gewiſſen Fällen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
für Perſonen mit anſtrengender körperlicher Tätigkeit nicht ausreichen
wird. Sie war jedoch nicht imſtande, die außerordentlich ſchwierige
Entſcheidung einer ſozialen Gliederung der Bevölkerung im allgemeinen
bei Zuteilung der Brotkarte durchführen zu können.

Damit die Stadtverwaltung in die Lage verſetzt wird, in
Fällen, in denen der behördlich zugeteilte Brotbedarf nach=
gewieſenermaßen
nicht ausreicht, ausgleichen zu können, iſt es
erforderlich, daß einzelne Verbraucher, die die ihnen zugewieſenen
Brotmarken nicht voll in Anſpruch nehmen, die entbehrlichen
Marken der ſtädtiſchen Verwaltung zur Verfügung ſtellen.

Ich richte hiermit an die Einwohner der Stadt Darmſtadt
die Bitte, die Verwaltung bei der nicht leichten Durchführung
des Brotmarkenzwanges nach Möglichkeit zu unterſtützen und
uns insbeſondere alle Brotmarken zu überlaſſen, die nicht in
Anſpruch genommen werden. Ich bin dann in der Lage, in
zwingenden Ausnahmefällen Zulagen an Brot gewähren zu können.
Wer nicht auf das Brot angewieſen iſt und ſich in guten Verhält=
niſſen
befindet, iſt hierdurch in der Lage, ſeiner ſozialen, der Einheit
unſeres Volkes entſprechenden Auffaſſung in dieſer Beziehung Aus=
druck
zu verleihen.

Entbehrliche Brotmarken bitte ich, umgehend an das Stadt=
haus
, Zimmer Nr. 29, gelangen zu laſſen.

(3850a
Darmſtadt, den 6. März 1915.

Der Oberbürgermeiſter.

Dr. Gläſſing.

Regelung des Verkehes mit Brot und Mehl.

Das Vereiten von Kuchen unter Verwendung von Weizen=,
Roggen=, Hafer= und Gerſtenmehl iſt allgemein, auch im pri=
vaten
Haushalt, verboten.

Ausgenommen ſind Konditorwaren, wenn die zu ihrer Her=
ſtellung
verwendeten Stoffe höchſtens zu zehn Gewichtsteilen aus
Mehl oder mehlartigen Stoffen beſtehen, wenigſtens zehn Gewichtsteile
Zucker zugeſetzt werden und Hefe oder Sauerteig nicht verwendet wird=

Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft,

(5213dsg
Darmſtadt, den 31. März 1915.

Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.

Bekanntmachung.

In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
A, wurde heute hinſichtlich
der Firma

Heeb & Röder, in Darm=
ſtadt
,
eingetragen:

Kaufmann Ludwig Heeb Ehe=
frau
Maria, geb. Jacobi in
Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt.
(5324

Darmſtadt, 26. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Seltitnchiet.

In unſer Handelsregiſter, Abe
teilung B, wurde heute hinſichtlich
der Firma

Mar Pfaelzer, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt,
eingetragen:

Durch Beſchluß des Geſell=
ſchafters
vom 6. März 1915
iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
Kaufmann Wilhelm von Kamp
in Mülheim=Ruhr, Kaufmann
Mathias Gans in Reckling=
hauſen
=Süd ſind Liquidatoren.

Jedem Liquidator ſteht die
Befugnis zu, die Geſellſchaft
allein zu vertreten.
(6327

Darmſtadt, 26. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Bekanntmachung.

In unſer Handelsregiſter, Ab=
teilung
B, wurde heute hinſichtlich
der Firma

Süddeutſche Eiſenbahn=
Gefelſchaft, Darmſtadt,
eingetragen:

Die Generalverſammlung vom
26. September 1914 hat fol=
genden
Zuſatz zu dem § 3 der
Statuten beſchloſſen:

Die Bahnunternehmungen zu
Nr. 16 ſind an die Stadt Karls=
ruhe
verkauft gemäß General=
verſammlungsbeſchluß
vom 26.
(5326
September 1914.

Darmſtadt, 30. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Auſtchme der Biehbeſüncde in Aueführung
des Reichsviehſeuchengeſetzes.

Nach den §§ 1113 des heſſiſchen Geſetzes zur Ausführung des
Reichsviehſeuchengeſetzes und des Geſetzes über die Entſchädiguna für
an Maul= und Klauenſeuche gefallenem Rindvieh ſind die Bieh=
beſitzer
, die nach der letzten allgemeinen Viehzählung einen Rindvieh=
beſtand
neu angeſchaft oder den zur Zeit der Biehzäblung vor=
handenen
Beſtand um mehr als ein Fünſtel vermehrt haben, ver=
pflichtet
, die Zahl der zugegangenen Tiere bis ſpäteſtens 14. April
eines jeden Jahres unaufgefordert bei der Stadtverwaltung ( Stadt=
haus
, Zimmer Nr. 50) anzumelden.

In gleicher Weiſe haben Pferdebeſitzer, die Pferde von einem
höheren Wert als 1000 Mark beſitzen, dieſe unter Angabe des Wertes
innerhalb 14 Tagen nach Beginn des Rechnungsjahres (1. April) oder
nach dem Erwerb im Stadthaus unaufgefordert anzumelden.

Ebenſo haben Händler bei Beginn des Rechnungsjahres ihren
Jahresumſatz, der am Schluſſe des Rechnungsjahres (31. März) auf.
Grund der von den Händlern zu führenden Kontrollbücher (§§ 2024
der Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrats) feſtgeſtellt wird,
ſchätzungsweiſe anzugeben.

Die Nichtbeachtung dieſer Beſtimmungen hat zur Folge, daß
den Viehbeſitzern für das an einer Seuche gefallene Vieh keinerlei
Entſchädigung gewährt wird.
(5212dss

Darmſtadt, den 29. März 1915.

Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.

Bekanntmachung.

Die Pferde= und Viehbeſitzer der Stadt Darmſtadt werden
hiermit aufgefordert, ihren Bedarf an zuckerhaltigen Futtermitteln
und Kleie für die Verbrauchszeit April und Mai ds. Js. bis längſtens
6. April bei der Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Konſumvereine dahier, Landgraf Philipp=Anlage 52, ſchriftlich oder
mündlich anzumelden. In Betracht kommen Schnitzel (getrocknete
Schnitzel, Melaſſe Trockenſchnitzel oder getrocknete Zuckerſchnitzel,
Melaſſefutter (Torfmelaſſe oder Häckſelmelaſſe), Zuckerfutter (Rohzucker
mit Strohhäckſel, Torfmehl, getpocknete Getreideſchlempe uſw.) und
Kleie. Bei Schnitzel und Kleie iſt der Bedarf auf das Notwendigſte
zu beſchränken, weil dieſe beiden Futtermittel nur in verhältnismäßig
ſehr geringer Menge vorhanden ſind. Die Preiſe der Futtermitei
ſind bei genannter Zentralgenoſſenſchaft zu erfahren.

Darmſtadt, den 1. April 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(5365

Bekanntmachung.

In, unſer Genoſſenſchaftsregiſter
wurde heute hinſichtlich der Firma

Zentralkaſie der heſſiſchen
kandwirtſchaftlichen Ge=
noffenſchaften
, eingetragene
Genoſſenſchaft mit beſchränk=
ter
Haftpflicht, Darmſtadt,
(5323
eingetragen:

Heinrich Hirſch iſt aus dem
Vorſtande ausgeſchieden und an
ſeine Stelle der Bankbeamte
Louis Hahnemann in Darm=
ſtadt
in den Vorſtand gewählt.

Darmſtadt, 26. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Das Betreten der landwirtſchaftlich
angebauten Grundſtücke.

Innerhalb des Stadtbezirks iſt im laufenden Jahre eine große
Anzahl Grundſtücke, unter dieſen auch das frühere Gelände der
Main=Neckarbahn, nördlich und ſüdlich der Breiten Alle, von hie=
ſigen
Bewohnern zur Sicherung der Volksernährung während des
Krieges in landwirtſchaftliche Benutzung genommen worden.
Das Betreten dieſer Geländeteile durch Unbefugte wird hier=
durch
unterſagt.

Die Schutzmannſchaft und das Feldſchutzperſonal ſind ange=
wieſen
worden, den Befolg dieſ=: Verbots ſtreng zu überwachen
und Zuwiderhandelnde auf Grund des Feldſtrafgeſetzes zur Anzeige
(4974a
zu bringen.

Darmſtadt, den 25. März 1915.

Der Oberbürgermeiſter.
: Ekert.

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