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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die nächſte Nummer des Tagblatts erſcheint am Dienstag.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Seekrieg. — Der Krieg im Orient. — Der geplante Ruſſeneinfall in Tilſit. — Gegen
England. — Die deutſche Sozialdemokratie und der Krieg.
Oſtern im Weltkriege.
O.S. „Fröhliche Oſtern!‟ Das iſt der Wunſch, den
wir uns ſonſt von Herzen zuriefen und den wir
auf den Oſterkarten allüberall gedruckt ſehen. Soll dieſer
Wunſch auch in dieſem Jahre, mitten in der Trübſal des
Krieges, gelten?
Durch die Nacht geht es noch immer zum Licht, und
durch Ringen und Kämpfen geht es zum Siegen und
Sich=
freuen. Auch unſere Mutter Erde muß ringen und
kämp=
fen mit dem Winter, „dem harten Mann”, wie er im
Kinderlied genannt wird, ehe ſie ihr Siegesgewand mit
Blumen und Blüten geſchmückt anlegen kann. Auch ſie‟
muß durch „ſaure Wochen” des Uebergangs und der
Un=
gewißheit hindurch, ehe ſie ihr „frohes Feſt”, ehe ſie
fröh=
liche Oſtern begehen kann.
Durch Leid geht es zur Freude — das iſt der Weg,
den auch das Menſchenherz oft gehen muß, ob es nun
will oder nicht. Wir Menſchen haben ohne Ausnahme
die allgemeine Wehrpflicht und müſſen allezeit bereit ſein,
in den Kampf mit Sorgen und Kummer, mit Not und
Tod zu ziehen. Das Kreuz, das am Eingang des
Oſter=
feſtes ſteht, iſt uns ohne Ausnahme beſtimmt. Haben wir
das bisher noch nicht in der Schule des Lebens gelernt,
ſo empfangen wir dieſe Lehre jetzt in der Schule des
Krieges, den wir bei aller Seelenruhe und
Siegeshoff=
nung doch eben als ein Kreuz empfinden.
Teuer und wert wie ein Schmuckſtück ſoll uns das
Kreuz, das Leid dieſes Lebens, ſein; und es wird keinen
reifen Menſchen geben, der die Zeiten des Leides aus
ſeinem Leben ſtreichen möchte. Es liegt ſchließlich doch
ein Segen darin, den freilich nur der faßt und
davon=
trägt, der tapfer ſein Kreuz hinnimmt. Dem wird in
Wahrheit das Kreuz zum „Schauplatz ewiger Siege”;
er bezwingt das Leid und freut ſich dauernd dieſes Siegs,
ſo wie unſere Helden draußen jubeln, wenn ſie mit den
Mühſeligkeiten und Anſtrengungen des Feldzugs fertig
werden. Für ſie iſt das Leid dann geſtorben und
abge=
tan; ſie denken in der Freude des Sieges überhaupt nicht
mehr daran. Solchen Helden (und nur ihnen) wird das
Leid zur „Wiege des Friedens”. Faſſen wir voller
Oſter=
hoffnung darum Leid und Kreuz als einen Kampf auf,
in den wir unverzagt gehen ſollen. Dann wird auch unſer
Herz nach ſeiner Karfreitagstrauer zum Oſterfrieden und
zur Oſterfreude gelangen. Dann feiern wir immer
wie=
der fröhliche Oſtern, und auch unſerer Seele iſt der
Auf=
erſtehungstag beſchieden.
Das iſt die fröhliche Zuverſicht, die vor allem unſer
deutſches Volk an dieſem Oſterfeſte haben ſoll und haben
darf. Gewiß, es iſt für uns auf den erſten Anſchein hin kein
fröhliches Feſt, das wir mitten im Weltkrieg begehen.
Denn der Frühling des Jahres 1915 erinnert uns an den
„heiligen Frühling” der alten Römer. Wenn dieſe in den
älteſten Zeiten von den Greueln des Krieges heimgeſucht
waren, ſo ſuchten ſie das Wohlgefallen der Götter zu
er=
langen. Sie verſprachen ihnen die Erſtgeborenen der
Herde und ſogar die neugeborenen Kinder des Hauſes,
die ihnen im kommenden Frühling geſchenkt würden. Das
war der „heilige Frühling”, dieſes furchtbare Opfer, das
ſie dann wirklich auch ihren Göttern darbrachten. Wir
ſind mit ſolchem Aberglauben fertig, daß man mit dem
Töten von Tieren und Menſchen die Götter gewinnen
kann. Aber auch unſer deutſches Volk mußte in dieſem
Weltkriege ſolch „heiligen Frühling” opfern: die Söhne
des Hauſes, und die Blüte der Jugend hat ſich begeiſtert
geopfert auf dem Altar des Vaterlandes. Wir müßten
Unmenſchen ſein, wenn wir darüber nicht trauern
woll=
ten und wenn wir in dieſem Jahre leichthin fröhliche
Oſtern feiern wollten, in der Weiſe, wie wir ſonſt es taten.
Und dennoch, wir würden nicht im Sinne unſerer Helden
handeln, falls wir nur klagen wollten. Sie haben den
„heiligen Frühling” ihrer Jugend gern geopfert, und wir
würden das Gedächtnis dieſer Getreuen ſchlecht ehren,
falls wir ihnen ſeufzend und wehklagend Vorwürfe
machen wollten, daß ſie freiwillig ihr Blut für
Deutſch=
lands Ehre vergoſſen haben. Aus der Saat der Tränen
und des Blutes ſoll ja eine Freudenernte erwachſen.
Denken wir an dieſe lichte Zukunft! Dann wird es auch
in unſerer Seele licht werden; und die wahre ſtille
Oſter=
freude wird dort einkehren.
Fröhliche Oſtern wollten unſere Helden für
Alldeutſch=
land heraufführen; darum ſind ſie hinausgezogen, und
das wollen wir ihnen niemals vergeſſen. Fröhliche Oſtern
können wir mit dieſer Gewißheit ſogar unter den
Grab=
kreuzen halten, die man ihnen im fernen Feindeslande
errichtete und zu denen wir gerade in dieſen Tagen im
Geiſte pilgern. Jetzt verſtehen wir die ſchöne Sitte
man=
cher Gemeinden, die ihren erſten Gottesdienſt am Oſterfeſt
nicht im Gotteshauſe, ſondern auf dem Friedhof feiern.
Gerade am dunkeln Grabe iſt das helle Oſterlicht uns der
wahre, ja der einzige Troſt. „Süß und ehrenvoll iſt es,
für das Vaterland zu ſterben”; mit dieſem Gedanken ſind
ſie alle hinausgezogen. Wir aber wiſſen, daß ſie geſtorben
ſind, um in das himmliſche Vaterland zu gehen. Sie ſind
nicht heimgekehrt, wie viele andere ſchon heimkehrten und
noch heimkehren werden. Aber ſie ſind doch „heimgekehrt“
in einem viel ſchöneren Sinne. Die Grabinſchrift, die man
in Belgien auf den Grabkreuzen oft leſen kann, ſoll auch
unſere Oſtergewißheit ſein: „Auf Erden der Feind, im
Himmel unſer Freund”. Im Himmel, bei Gott, in der
Ewigkeit iſt in Wahrheit unſer Freund, der Oſterfürſt,
und bei ihm, der nach der Karfreitagsſchlacht den
Oſter=
ſieg davongetragen hat, ſind unſere gefallenen Helden nach
ihrer tapferen, unſterblichen Seele. Sie waren getreu bis
in den Tod, nun iſt ihnen die Siegeskrone des ewigen
Lebens gegeben.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 3. April.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ein Verſuch der Belgier, das ihnen am
31. März entriſſene Kloſter=Hoek=Gehöft wieder
zu nehmen, ſcheiterte.
Am Prieſterwalde mißlang ein
fran=
zöſiſcher Vorſtoß.
Ein franzöſiſcher Angriff auf die Höhe bei
und ſüdlich von Nieder=Aſpach, weſtlich von
Mülhauſen, wurde zurückgeſchlagen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf der Oſtfront ereignete ſich nichts
Weſentliches.
Oberſte Heeresleitung.
* Berlin, 2. April. Meldungen des Berliner
Lo=
kal=Anzeigers aus belgiſcher Quelle beſagen, daß das
deutſche Bombardement gegen Nieuport die
Yſer=
ſchleuſen ſo ſchwer beſchädigt hat, daß ſich das
Ueber=
ſchwemmungsgebiet weiter ausdehne und die
Operationen dort für die Alliierten mit größeren
Schwie=
rigkeiten verknüpft wären.
* Wien, 3. April. Die Kriegsberichterſtatter der
Blätter melden übereinſtimmend, daß die geſamten
Ein=
ſchließungstruppen Przemysls in der
Kar=
pathenfront eingeſetzt ſind. Der Zweck der mit großen
Verluſten durchgeführten forcierten Angriffe der
Ruſſen im Zentrum der Front zwiſchen dem Lupkower
und Uzſoker Paß ſei, die dort in die ruſſiſche Front weit
porgedrungenen öſterreichiſch=ungariſchen Truppen, ſelbſt
um den Preis der größten Verluſte, zurückzudrängen. Die
1 Kriegsberichterſtatter verweiſen auf die unmenſchliche
Ver=
ſchwendung von Menſchenmaterial ſeitens der Ruſſen,
ſo=
wie auf das infolge der eigentümlichen
Terrainverhält=
niſſe ſchwankende Kampffeld hin. Sie betonen, daß die
öſter=
reichiſch=ungariſchen Truppen trotz aller Schwierigkeiten
bewunderungswürdige Haltung an den Tag legen.
* Paris, 2. April. Das Generalkonſulat
Monte=
negros teilt mit: Oeſterreichiſche Flugzeuge überfliegen
fortgeſetzt Cetinje und werfen Bomben ab. Geſtern
um Mitternacht warf ein feindlicher Flieger ſieben
Bom=
ben, welche mitten in der Stadt in der Nähe des
kron=
prinzlichen Palaſtes niederfielen. Vier Perſonen wurden
verletzt, darunter eine ſchwer. Mehrere Häuſer wurden
beſchädigt.
Der Seekrieg.
* London, 2. April. Der Marine=Verſicherungs=
Korreſpondent des Daily Telegraph ſchreibt: Angeſichts
der Tatſache, daß ſeit Montag der Verluſt von ſechs
Damp=
fern gemeldet wird, iſt es nicht verwunderlich, daß die
Verſicherer das Geſchäft eingeſtellt haben oder
höhere Prämien verlangen. Diejenigen, die noch
verſichern, verlangen Prämien, die 30 bis 40 Prozent höher
ſind, als die in der letzten Woche verlangten.
* London, 2. April. In einem Briefe aus
Liver=
pool von Bruce Ismay, der in mehreren Blättern
ver=
öffentlicht wird, wird der Schaden, der der britiſchen
Handelsflotte von den Deuiſchen ſeit Auguſt 1914 zugefügt
worden iſt, bis Anfang März auf 2914571 Pfund
Ster=
ling für Schiffe und 4474816 Pfund Sterling für
La=
dungen (zuſammen etwa 150 Millionen Mark) beziffert.
* Frederiksſtad, 3. April. Die Reederei der
norwegiſchen Bark „Nor” erhielt aus Rotterdam ein
Telegramm des Kapitäns, in welchem mitgeteilt wird, daß
ein deutſches Unterſeeboot am 31. März das
Schiff torpedierte, nachdem die Mannſchaft von Bord
geſchickt worden war. Das Schiff iſt mit einer
Holz=
ladung von Frederiksſtad nach Hull unterwegs geweſen.
Die Mannſchaft von dem norwegiſchen Dampfer „Unita”
wurde gerettet und geſtern nach Rotterdam gebracht.
* Berlin, 2. April. Aus Rotterdam berichtet die
Deutſche Tageszeitung, daß Zeppeline, Flugzeuge
und Tauchboote eifrig in und über dem
Nordſee=
kan al kreuzen. Nach dem Figaro ſeien derſelben Quelle
zufolge zwei neue deutſche Unterſeeboote, die viel größer
wären, als die bisher geſehenen, dabei, die engliſchen
Ge=
wäſſer unſicher zu machen.
Der Krieg im Orient.
Konſtantinopel, 3. April. Das
Haupt=
quartier teilt mit: In den Dardanellen und auf
den anderen Kriegsſchauplätzen iſt keine
weſent=
liche Aenderung eingetreten. Am 21. März bombardierte
ein engliſcher Kreuzer den Marktflecken Mouaileh an der
Küſte von Hedjahs und verſuchte dort zu landen.
Nach=
dem er daran verhindert worden war, kehrte er am folgenden
Morgen zurück und bombardierte fünf Stunden hindurch
den genannten Flecken. Er zerſtörte die Moſchee, auf
welche er beſonders das Feuer richtete, und beſchädigte
einige Häuſer. Der Feind verſuchte, Truppen in
Scha=
luppen zu landen, wurde aber infolge des Widerſtandes
unſerer Truppenabteilungen wie der bewaffneten
Bevöl=
kerung unter ſchweren Verluſten verjagt. Darauf zog ſich
der Kreuzer zurück. Wir hatten keine Verluſte an
Men=
ſchenleben.
* Berlin, 2. April. Einen neuen umfaſſenden
An=
griff auf die Dardanellen ſtellt nach
verſchie=
denen Morgenblättern der Pariſer Figaro in baldige
Ausſicht.
* Berlin, 2. April. Konſtantinopeler militäriſche
Kreiſe ſchenken den über Athen in Saloniki eintreffenden
Nachrichten von einem bevorſtehenden engliſch=
franzöſi=
ſchen Abtransport des vor den Dardanellen
zuſammen=
gezogenen Expeditionskorps nach Aegypten
wenig Glauben. Man bezeichnet der Tägl. Rundſchau
zu=
folge dieſe Meldungen als eine ziemlich plumpe
Kriegsliſt, die den Zweck habe, die Türken zu
täuſchen.
TU Sofia, 3. April. Aus Konſtantinopel wird
hierher berichtet, durch neue militäriſche Maßnahmen ſei
ausreichend dafür geſorgt worden, daß der Verſuch, die
Meerenge durch Landung von Truppen zu
nehmen, auf einen wohl vorbereiteten und ſchwer zu
überwältigenden Widerſtand ſtoßen würde. In militä
riſchen Kreiſen wird ein neuer Angriff geradezu gewünſcht,
weil man dort aufrichtig überzeugt iſt, daß er mit einer
ſchweren Niederlage enden müſſe. Der Munitionserſatz
iſt aus eigener Kraft überraſchend gut geregelt. Bei dem
Fehlen ſtarker engliſch=franzöſiſcher Landungstruppen ſoll
in dieſer Hilfloſigkeit wahrſcheinlich der Verſuch gemacht
werden, ein griechiſches Freikorps von Mytilene aus ins
Wilajet Smyrna einfallen zu laſſen, was eine zweckloſe
Opferung von Tauſenden bedeuten würde. Die
Stim=
mung in Konſtantinopel ſcheint gut zu ſein; jedenfalls
kommt das Gegenteil nicht zum Ausdruck.
* Konſtantinopel, 3. April. (Ctr. Frkft.) Die
feindlichen Flotten vor den Dardanellen
beobachten weiterhin große Zurückhaltung. Daran
ändern auch die unglaublichen Lügen über ihre Tätigkeit
nichts, die die Pariſer und Londoner Preſſe
anzukündi=
gen wiſſen. Zum Glück wird in dem Falle ihre Tätigkeit
jede Sekunde auf das genaueſte kontrolliert. Der
Haupt=
teil der feindlichen Flotte iſt gegenwärtig in der Bucht
von Mudros zuſammengezogen. Man ſchließt die
Flotte jetzt beſonders gegen griechiſche
Beobach=
tungen ab. Noch am 28. März hatten etwa 30 daſelbſt
verſammelte Kriegsſchiffe ihre Flaggen auf Halbmaſt
ge=
ſetzt. Ferner wird einwandfrei verſichert, daß bei der
franzöſiſchen Flotte eine auffallende
Depreſ=
ſion wahrnehmbar iſt. (Frkft. Ztg.)
Der geplante Ruſſeneinfall
in Tillit.
* Aus dem Großen Hauptquartier wird uns
über den geplanten Ruſſeneinfall in Tilſit
und die im dortigen Grenzgebiet vom 18. bis 29. März
ſtattgehabten Kämpfe das Folgende geſchrieben:
Als die Ruſſen gegen Mitte Februar die von ihnen
beſetzt geweſenen Teile Oſtpreußens ſchleunigſt verlaſſen
mußten und dann nach der Winterſchlacht die Reſte ihrer
10. Armee hinter den Njemen und Bobr retteten, mußte es
ſowohl in Petersburg als bei den Verbündeten peinlich
berühren, daß das ruſſiſche Heer nun überall von Feindes
Boden vertrieben war. Da es der neuen 10. Armee nicht
gelingen wollte, gegen Oſtpreußen Raum zu gewinnen, auch
alle gegen die Südgrenze dieſer deutſchen Grenzprovinz
unternommenen Angriffe ſcheiterten, ſo verfiel man auf den
Plan, ſich in Beſitz des äußerſten Nordzipfels Oſtpreußens
zu ſetzen, um wenigſtens durch dieſe „Eroberung” deutſchen
Gebietes die gedrückte öffentliche Meinung in Rußland neu
zu beleben. — Zu dieſem Zwecke wurde die ſogenannte
Riga-Szawle=Gruppe gebildet, die aus dem größeren
Teile der 68. Reſerve=Diviſion, Reichswehren und
Grenz=
ſchutztruppen zuſammengeſetzt und dem Befehle des
Gene=
rals Apuchtin unterſtellt wurde, der Mitte März ſeine
Truppen gleichzeitig auf Memel und Tilſit in Bewegung
ſetzte. Die Ereigniſſe von Memel ſind bekannt.
Während die Ruſſen dort den Hunnen gleich hauſten,
waren am 18. März vor Tauroggen, das nur von
vier=
zehn deutſchen Landſturmkompagnien beſetzt war, die
Hauptſtreitkräfte des Generals Apuchtin erſchienen. Gegen
die acht ruſſiſchen Bataillone der „durch Reichswehr
ver=
ſtärkten Infanterie=Regimenter 269 und 270 und rund 20
Geſchütze hatte der deutſche Landſturm einen ſchweren
Stand. Als ſeine beiden Flanken umfaßt waren, mußte
er, um der Gefahr des Abgeſchnittenwerdens zu entgehen,
ſich auf Laugszargen durchſchlagen. Auf dem linken
Flü=
gel war dabei die Landſturmkompagnie des Grafen Hagen
in eine verzweifelte Lage geraten. Obwohl von allen
Seiten von den Ruſſen umſtellt, durchbrach ſie den Ring
und machte dabei noch 50 Ruſſen zu Gefangenen. Am 23.
März ſtand der Landſturm mit dem rechten Flügel an den
Jurafluß angelehnt bei Ablenken und in der Gegend
nord=
weſtlich davon, die Straße nach Tilſit deckend. An dieſem
Tage gelang es dem Feinde, ſich in den Beſitz von
Ab=
lenken zu ſetzen. Die Gefahr, daß der deutſche rechte
Flügel völlig eingedrückt und der Landſturm von der
Tilſiter Straße nordwärts abgedrängt würde, lag ſehr
nahe. An dieſem Tage trafen jedoch die erſten deutſchen
Verſtärkungen ein. Es war ein Erſatzbataillon aus
Stet=
tin, geführt vom Major von der Horſt, das nach
dreißig=
ſtündiger Bahnfahrt in Tilſit angekommen war, dort
Kaffee trank und ſich ſofort nach der bedrängten Stelle in
Bewegung ſetzte. Nach einem Fußmarſch von 24
Kilo=
metern näherte ſich das Bataillon gegen Abend Ablenken
und warf die Ruſſen in glänzend durchgeführtem
Nacht=
angriff nach Norden zurück.
Die Kriſis war dadurch auf deutſcher Seite
überwun=
den, und als in den nächſten Tagen weitere Verſtärkungen
eingetroffen waren, konnte General von Pappritz, der die
Operationen leitete, zur Offenſive übergehen. Das
in=
zwiſchen eingetretene Tauwetter erſchwerte die
Bewegun=
gen auf den Nebenwegen aufs äußerſte. Hier ſtand das
Waſſer derart hoch, daß auf einem ſolchen Wege die
Ge=
ſchütze ſtecken blieben und die Infanterie bis zum Knie,
teilweiſe ſelbſt bis zum Leib im Waſſer watete; ein
Ar=
tilleriepferd ertrank buchſtäblich auf dem Wege, der in einen
wahren Sumof verwandelt war. Als die Ruſſen die gegen
ſie eingeleitete Umfaſſung erkannten, gingen ſie hinter die
Jura auf Tauroggen zurück. Unſere Truppen, die zum
Teile die von den Ruſſen in Memel verübten Greuel dort
geſehen oder erfahren hatten, verfolgten, erfüllt von
unbe=
ſchreiblicher Erbitterung, den Feind, der ſich bei Tauroggen
verſchanzte und vom dortigen hochgelegenen Kirchturm
ſein Artilleriefeuer gegen die deutſchen Verfolger einleitete
Dieſe mußten, um die eigene Artillerie heranzubringen,
zunächſt einen tragfähigen Uebergang über die
Jeziorupa=
ſchlucht herſtellen, wodurch viel Zeit verloren ging, die der
Feind ſeinerſeits zur Verſtärkung ſeiner Anlagen und zum
Bau von Hinderniſſen ausnützte. In der Nähe des Gutes
Tauroggen wurde durch die deutſche Infanterie, angeleitet
durch Pioniere, bei eiſiger Kälte — es war inzwiſchen
wie=
der Froſtwetter eingetreten — unter ſchwierigſten
Verhält=
niſſen ein erſter Steg hergeſtellt. Bis zum Abend des 28.
wurde ein zweiter Steg fertig, der als Schnellbrücke über
das inzwiſchen zu Eis gewordene Waſſer der Jura
hin=
übergeſchoben wurde. Am 29. März, 3 Uhr morgens,
wa=
ren die Erkundungen beendet. Um dieſe Stunde begann
der Sturm unter Führung des ſchon bei Memel
vortreff=
lich bewährten Majors v. Nußbaum, deſſen ausgezeichnetes
Bataillon das Zeichen zum Vorgehen auch für die
an=
ſchließenden Landwehr= und Landſturm=Bataillone gab.
Ueber das Eis des Fluſſes hinweg ſtürmten die deutſchen
Truppen die feindlichen Schützengräben und ſetzten ſich
in Beſitz von Tauroggen. Von drei Seiten angegriffen,
gaben die Ruſſen nach ſchwerſten Verluſten ihren
Wider=
ſtand auf und flüchteten nach Zurücklaſſen von mehr als
500 Toten und 500 Gefangenen in die Wälder, nachdem ſie
in den vorhergehenden Tagen dieſelbe Zahl von
Gefan=
genen in deutſcher Hand gelaſſen hatten.
auf Tilſit ein für
So fand der geplante
die deutſchen Waffen ruhmvolles Ende. Kein Ruſſe ſteht
mehr auf deutſchem Boden.
Gegen England.
— Ausländiſche Korreſpondenten hatten kürzlich
Ge=
legenheit genommen, ſowohl Herrn von Tirpitz wie
Feld=
marſchall Hindenburg über den Krieg und ſeine
Begleit=
erſcheinungen zu befragen, und die Aeußerungen beider
hervorragender Männer gipfelten darin, daß als Feind
in erſter Linie England zu betrachten ſei, das alles daran
ſetze, Deutſchland zu vernichten. Als Dritter geſellt ſich
jetzt zu ihnen auch Staatsſekretär von Jagow, der einen
Vertreter amerikaniſcher Blätter empfangen und ähnliche
Aeußerungen ihm gegenüber gemacht hat, in einer
Offen=
heit, die dartut, daß unſere Diplomaten nicht immer leiſe
auftreten. Auch aus ſeinen Darlegungen klingt der tiefe
Abſchen und die lebhafteſte Entrüſtung gegenüber dem
Verhalten eines Grey hindurch, der zur Durchführung
ſeiner Pläne eine zum Himmel ſchreiende Blutſchuld auf
ſich geladen hat. Herbe Worte fallen mit Recht gegen
dieſen Staatsmann, der Tauſende von Menſchenleben
opfern läßt, weil Deutſchland es gewagt hat, neben
Eng=
land ſtark und mächtig zu werden, weill England ſeine
un=
bedingte Seeherrſchaft in Frage geſtellt, ſein
Handels=
monopol gefährdet, ſeine Weltbeherrſchung durch eine
fort=
ſchreitende Nation in Frage geſtellt glaubte. Wie
Peit=
ſchenhiebe fallen die Anklagen aus dem Munde des
deut=
ſchen Staatsſekretärs gegen den Leiter der engliſchen
Außenpolitik, dem er vorhält, der Hunger ſei Englands
Lieblingswaffe, um zu unterwerfen und in Unterwerfung
zu halten, und niemand glaube, der Englands Geſchichte
kenne, auch nur einen Augenblick, daß England für
ſelbſt=
loſe Ziele kämpfe. Man kannte in Berlin Herrn Grey
ganz genau, man wußte, daß er es war, der den deutſchen
Bemühungen auf eine gegenſeitige Verſtändigung
ins=
geheim immer wieder die größten Schwierigkeiten
ent=
gegenſetzte, und deſſen wahre Abſichten unſeren
maßgeben=
den Stellen kein Geheimnis waren. England verlange
trotz aller Ableugnungen, daß es die unbedingte politiſche
Diktatur in der Welt beſäße, und es habe noch nie
ge=
zögert, den Nebenbuhler niederzuwerfen, ſobald ein Volk
mit fortgeſchritteneren Methoden den engliſchen Handel
auf dem Weltmarkte bedränge. Mit nicht
mißzuverſtehen=
der Schärfe erklärte Herr von Jagow, England wolle den
Krieg bis aufs Meſſer, wir nehmen dieſen Kampf auf,
und wenn dieſe Menſchenſchlächterei ohne Ende
fort=
dauere, ſo möge die Welt die Schuld dort abladen, wo ſie
hingehöre, vor der Tür Englands, das dieſen Krieg ins
Werk geſetzt und angeſtiftet hat.
Iſt das, was der Staatsſekretär dem amerikaniſchen
Journaliſten gegenüber geäußert hat, auch nichts neues,
ſo iſt es doch gut, daß von maßgebender Stelle immer
wieder den Engländern ein Spiegel vorgehalten und
be=
tont wird, daß wir gewillt ſind, einem ſolchen Feinde
gegenüber unbedingt durchzuhalten, ohne uns auf
ſchwäch=
liche Kompromiſſe einzulaſſen, die lediglich einen faulen
und unſicheren Frieden bringen würden. Uns muß ja
gerade daran gelegen ſein, einen Ausgang zu erzielen,
der auf Jahre hinaus die Gewähr dafür bietet, daß die
Völker in Ruhe leben und Deutſchland ſich zu voller
politiſcher und wirtſchaftlicher Blüte entfalten kann.
Eng=
land iſt der Anſtifter des Weltkrieges, das ſteht
einwand=
frei feſt, und darum muß der Kampf gegen Großbritannien
mit aller Schärfe und ohne alle Rückſicht geführt werden.
Auszeichnung deutſcher Generäle durch
Kaiſer Franz Joſef.
* Wien, 3. April. Der Armeeoberkommandant
Feldmarſchall Erzher zog Friedrich richtete
an den General der Infanterie v. Linſingen und an
den General der Kavallerie Freiherrn v. Pflanzer=
Baltin anläßlich der Verleihung der hohen
Auszeich=
nungen durch den Kaiſer Glückwunſchtelegramme. Das
an den General von Linſingen gerichtete
Tele=
gramm hat folgenden Wortlaut: „Es freut mich
aufrich=
tig, Ew. Exzellenz mitteilen zu können, daß Se. Apoſtol.
Majeſtät, unſer Allerhöchſter Kriegsherr, in huldvollſter
Anerkennung der hervorragenden Leiſtungen der unter
Ihrer bewährten Führung ſtehenden und mit uns in
brüderlicher Eintracht vereint kämpfenden Südarmee Ew.
Exzellenz das Großkreuz des Leopoldordens mit
Kriegs=
dekoration und Ihrem Generalſtabschef das
Militärver=
dienſtkreuz zweiter Klaſſe mit Kriegsdekoration zu
ver=
leihen geruhte. Ich beglückwünſche die tapfere Südarmee
zu der allerhöchſten Auszeichnung ihres Führers und ihres
Oſterſpaziergang.
** Der Oſterſpaziergang im „Fauſt”, auf
dem der dem Leben wiedergeſchenkte Held im
Jugend=
glanz der auferſtandenen Natur die Seele ſich geſund
baden will, klingt, worauf die ſonſt ſo eifrige
Erklärer=
tätigkeit der Fauſt=Forſcher noch nicht hingewieſen hat,
leiſe an einen volkskundlichen Brauch an, der bei
der Oſterfeier in deutſchen Landen eine gewiſſe Rolle ſpielt.
In vielen Gegenden iſt nämlich der Spaziergang am
Nachmittag des Oſterſonntags oder Oſtermontags eine
ſtreng innegehaltene Sitte, die der ſonſt nicht gerade zum
Spazierengehen geneigte Bauer nach uraltem Väterbrauch
ausführt. In ſeiner tieferen Bedeutung geht der
Oſter=
ſpaziergang auf die altgermaniſche Zeremonie der „
mark=
leita” der Grenzbegehung, zurück, die ſich in manchen
Ge=
genden zu Frühlings Anfang noch heute erhalten hat und
eine feierliche Prozeſſion darſtellt, durch die die Grenzen
der Gemeinde feſtgeſtellt und die Götter um eine gute
Ernte gebeten werden. Die heidniſchen Flurumgänge
wur=
den dann in die chriſtlichen Feldbittgänge umgewandelt, bei
denen fromme Weiſen erklangen und Glockengeläut die
böſen Geiſter verſcheuchte. In der ſtrengen Form der
Oſterumzüge haben ſich dieſe Prozeſſionen wohl kaum
noch erhalten; früher veranſtaltete man ſie am
Oſter=
montag, wobei die Muſik voranzog, dann paarweiſe die
jungen Leute folgten und allerlei Maskeraden nicht fehlten.
Im Berner Oſterumzug war ſo der Tell zu ſehen mit
ſeinem Knaben; dann kamen geharniſchte Ritter, Geßler
mit ſeinem Gefolge, hunderterlei Geſtalten zu Fuß und
zu Roß als Sinnbilder der alten Kantone, ein Weinfaß,
auf dem Bacchus rittlings ſaß uſw. Dieſe Maskenumzüge
zu Oſtern ſind jetzt in die Faſtnachtszeit verlegt.
In den Städten hat ſich noch hier und da vöß dieſen
alten Oſterumzügen das Oſterſingen erhalten, bei dem die
Chorſchüler von Haus zu Haus ziehen und Oſterlieder
er=
ſchallen laſſen. Der Oſterſpaziergang geſchieht heute
zu=
meiſt auf eine viel einfachere und formloſere Art;
ausge=
laſſene Fröhlichkeit miſcht ſich in den Jubel der Natur.
Nicht ſelten aber haben ſich auch noch ältere Züge einer
ernſteren Feierlichkeit erhalten. So geht zu Velmede a. d
Ruhr der Oſterſpaziergang nach einer oberhalb des Ortes
gelegenen Höhle, wobei die Roggenfelder mit geweihten
Palmen beſteckt werden. In ſtrenger Ordnung zieht die
Prozeſſion an den Aeckern hin, während die Dorfburſchen
die Kirchenglocken läuten, ſo ſtark ſie können. Aehnlich
iſt’s im Brandenburgiſchen bei Motzen; da ſchreiten am
Oſterſonntagnachmittag nach der Predigt die
Dorfjung=
frauen in langem Zuge paarweiſe um die Saatfelder und
ſingen Oſterlieder. Im Kreis Hörter ritten früher am
zweiten Oſtertag die Jünglinge eine gute Strecke geordnet
durch die Feldmark; dann aber ſprengten ſie plötzlich im
vollen Galopp quer durch die Felder, um ein beſtimmtes
Kreuz zu erreichen. Die Zerſtörung durch das Reiten
ſollte dem Acker Glück bringen. Nicht unintereſſant iſt es,
daß auch in Polen an Orten, wo jetzt die Schlachten
toben, ſo z. B. in Kielce, am Oſtermontag
Feldprozeſſio=
nen ſtattfinden, ein Beweis für die uralte deutſche Kultur,
die hier ihre Wurzeln geſchlagen. Gewöhnlich machen
heute Burſchen und Mädchen am Oſtermontagnachmittag
gemeinſam im bunten Durcheinander den
Oſterſpazier=
gang. Im Sächſiſchen heißt das „übers grüne Korn gehen”,
da man die Feldraine entlangwandelt, die die Kornfelder
trennen; im Schleſiſchen heißt es „ums Korn ſingen” weil
Oſterlieder angeſtimmt werden. Manchmal geht ein
Trommler voran; in Oſterode wird ein altes Spinnrad
mitgenommen, mit dem man allerlei Poſſen treibt. Im
Bunzlauer Kreiſe ſchmücken ſich die jungen Mädchen mit
Schneeglöckchen, die ſie beim Oſterſpaziergang ſuchen. Man
ſpielt Ball, ſucht Eier und tanzt auf der Oſterwieſe. Die
Mädchen ziehen wohl auch durch die Gaſſen des Dorfes
und holen die Burſchen zum Rundtanz auf dem
Kirch=
platz. Ein Goſſenſaſſer Brauch ſchildert anſchaulich, wie
der Oſterſpaziergang den endgültigen Abſchied an den
Winter bedeutet. Man geht noch am Vormittag des
Oſter=
montags im Wintergewand zur Kirche, am Nachmittag
aber werden die ſchönſten Sommerkleider angelegt, in
denen man dann paarweiſe zum Gaſthaus wandelt. Das
Wirtshaus iſt überhaupt das Ziel ſehr vieler
Oſterſpazier=
gänge geworden. Man nennt es dann vielfach „nach
Emmaus gehen” wobei die fromme Anſpielung den
we=
nig frommen Endzweck verhüllt. In Tirol und in
Ober=
bayern ziehen die Städter in Scharen am Oſtermontag
„nach Emmaus” d. h. ſie machen nach alter Sitte
pflicht=
ſchuldigſt ihre Landpartie. Raſch geht es durch die
auf=
blühende Natur, und bald ſitzt man im Wirtshaus unter
den tabakqualmenden Bauern, die ebenfalls ihren
Oſter=
ſpaziergang hierher gerichtet haben. Ein Wort gibt dann
das andere, und wenn die „rechte Stimmung” erreicht. iſt,
dann geht die Keilerei los nach dem alten Wort: „Wo nicht
gerauft wird, da iſt’s nicht luſtig.”
Das Oſterei als Liebesbote.
C. K. Das Oſterei hat ſich im Oſterbrauch eine ſo
her=
vorragende Stellung erobert, daß es zum Ausdruck der
verſchiedenſten Gefühle benutzt wird. Der glückbringende
Zauber, der ihm hauptſächlich anhaftete, tritt mehr
zu=
rück; die Stelle des Hühnereies haben Eier aus
Schoko=
lade, Marzipan uſw. eingenommen; ja das Oſterei wird
zum Kunſtwerk, indem es buntbemalt und ſchön
ge=
ſchmückt wird. So wird es zum Zeugen der kriegeriſchſten
und der friedlichſten Dinge. Die Kriegsoſtereier,
von denen das Märkiſche Muſeum z. B. eine reiche
Samm=
lung aus den Befreiungskriegen bewahrt, ſpiegeln in
ihren Sprüchen und Bildern Heldenmut und Waffenklang,
Vaterlandsliebe ſowie Haß und Spott gegen den Feind
wieder. Andererſeits iſt das Oſterei in manchen Gegenden
zum Liebesboten geworden, der als Offenbarer zarterer
und gröberer Herzensgeheimniſſe zwiſchen Männlein und
Weiblein hin und herwandert. Dieſer Volksbrauch, dem
ja überall durch allerlei anzügliche Verſe gehuldigt wird,
hat ſeinen Urſprung im Böhmerwalde und in Tirol, wo.
er ſeit langem heimiſch iſt. Ludwig v. Hörmann, der
in ſeinem „Tiroler Volksleben” der frommen und
welt=
lichen, lehrreichen und komiſchen Sprüche auf Oſtereiern
Erwähnung tut, gibt uns einen ganzen kleinen
Liebes=
roman in Oſtereierverſen, den er ſich von ſolch bäuerlichen
Oſtereiern abgeſchrieben hat. In dieſen Oſtereierverſen
verbirgt ſich häufig die erſte ſchüchterne Annäherung
hin=
ter zurückhaltender und allgemeiner Höflichkeit; ſo wenn
es heißt: „Ich wünſch’ gute Oſtern / Und viel der guten
Zeiten, / Ein ring’s (leichtes) Gemüth, ein friſch Geblüt
Und Glück von allen Seiten.” — „Roſen, Dulben,
Nek=
ken, ¼ Und alle Blumen welken, / Nur Dein Glieck alein
Soll ſtets blühend ſein.” Oder es heißt: „Ich gebe dir
ein Oſtereu, / Zu ein Angedenken, / Und wenn du es nicht
willſt, ½ So kannſt du es verſchenken.” — „Hier geb ich
dir ein Oſterei, Unſer Henn hat zweierlei: ¾ Ein ſolches
für den guten Freund, / Eins dem, der es nicht redlich
meint.” Andere Paare ſind einander bereits näher
ge=
treten und machen im Oſterei allerlei Bekenntniſſe:
„Freindſchaft habe ich dir verſprochen Und noch nie mein
Wort gebrochen, / Zum Zeichen meiner Treu / Schenke
ich dir ein Oſterey.‟ Das Mädchen reimt beſcheiden:
„Was ich hab, das geb ich dir, ½ Vieles hab ich nicht,
/ Nimm dies als kleine Gabe Hin, / Als ein Vergißmein=
Generalſtabschefs und hoffe zuverſichtlich, daß ſie ihre
heldenmütigen Anſtrengungen mit dem endgültigen Erfolg
gekrönt ſehen wird.”
Das an den Freiherrn v. Pflanzer=Baltin
gerichtete Telegramm lautet wie folgt: „Mit aufrichtiger
Freude teile ich Ew. Exzellenz mit, daß Se. Apoſtol.
Maje=
ſtät Ihnen in huldvollſter Anerkennung Ihrer
hervorragen=
den Verdienſte bei Führung der Armeegruppe zur
Wieder=
gewinnung der Bukowina das Großkreuz des
Leopold=
ordens mit Kriegsdekoration verliehen hat. Ich
beglück=
wünſche Sie wärmſtens zu dieſer allerhöchſten
Auszeich=
nung und bin überzeugt, daß Ihre tapfere Armeegruppe
in der abermaligen Dekoration ihres verdienten Führers
einen mächtigen Anſporn zu neuerlichen Taten
unver=
gänglichen Ruhmes finden wird. (Anmerkung:
General=
ſtabschef der deutſchen Südarmee iſt Generalmajor von
Stoltzmann. Freiherr von Pflanzer=Baltin wurde kurz
nach Weihnachten mit dem Leopoldorden zweiter Klaſſe
und der Kriegsdekoration ausgezeichnet.)
Deutſch=türkiſche Intereſſengemeinſchaft.
* Berlin, 2. April. Wie wir hören, ließ der
Sultan dem Deutſchen Werkbund beſonders
mitteilen, daß er alle Beziehungen zu Vertretern der eng
liſchen Textilinduſtrie abgebrochen habe, und die
Zuſen=
dung von Proben deutſcher Stoffe wünſcht. Der
Werkbund ſoll geeignete deutſche Firmen vorſchlagen. Er
wird gemeinſam mit der deutſch=türkiſchen Vereinigung
die gewünſchte Verbindung zwiſchen der deutſchen
Textil=
induſtrie und der Türkei herſtellen.
Die deutſche Sozialdemokratie und der Krieg.
* Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete
Wolfgang Heine beſpricht in den Sozialiſtiſchen
Monatsheften die Haltung der
Sozialdemo=
kratie in den letzten Reichstagsſitzungen
und die Zuſtimmung der Fraktion zum Etat. An die
Spitze ſeiner Ausführungen ſetzt er den Satz, daß die
So=
zialdemokraten den Schutz des Vaterlandes in der Gefahr
als eine Pflicht anſähen, die nicht gegen
Verſprechun=
gen, ſondern freiwillig erfüllt würde. Daraus ergab ſich
die Haltung zum Etat. Sehr beachtlich, namentlich im
Ausland, iſt, was Heine über die Haltung der
Fraktions=
genoſſen ſagt, die bei der Geſamtabſtimmung nicht für den
Etat geſtimmt haben: Auch die Abgeordneten, die aus
Gründen wirkſamerer parlamentariſcher Kontrolle für eine
Bewilligung der Kriegskredite vorläufig nur in Höhe von
5 Milliarden eintraten, und diejenigen, die Bedenken
hat=
ten, bei der nachfolgenden Geſamtabſtimmung den ganzen
Etat anzunehmen, haben in der Fraktion zum großen
Teil ausdrücklich betont, daß ihr Vorſchlag durchaus keine
Stellungnahme gegen die Verteidigung des Reichs
bedeu=
ten ſollte; auch ſie bezeichnen es als
ſelbſtverſtänd=
lich, daß jeder Sozialdemokat den Sieg
Deutſch=
lands wünſchte, und daß alles Nötige geſchehen
müßte, um ihn herbeizuführen. Namentlich die
Ein=
wände, die gegen die Annahme des geſamten Budgets bei
der dritten Leſung geltend gemacht wurden, hatten im
weſentlichen einen formellen Charakter und wurden durch
die Beſchlüſſe der Parteitage von Nürnberg und
Magde=
burg motiviert. Das möge ſich vor allem die
Dreiver=
bandspreſſe geſagt ſein laſſen, die aus der
Abſentie=
rung einer Anzahl von Abgeordneten bei der
Abſtim=
mung Schlüſſe im Sinne der Feinde Deutſchlands ziehen
zu können glaubt.
Den Gründen ſelbſt, mit denen dieſe Abgeordneten
ihre Abſtimmung begründet haben, geht Heine ſcharf zu
Leibe, vor allem der Auffaſſung, als ob es nicht mehr ſo
nötig ſei, da Deutſchlands Exiſtenz nicht mehr gefährdet
ſei. Heine ſagt mit Recht, daß Deutſchland zur Zeit nicht
nur alle kriegeriſchen, ſondern auch alle moraliſchen Kräfte
aufs äußerſte anſpannen müſſe. Er ſagt:
Dazu gehört vor allem, daß es in ſich einig iſt, und
daß dieſe Einigkeit im Ausland bekannt wird. Von dieſem
Standpunkt aus geſehen läßt das Verhalten der
Abge=
ordneten, die vor der Geſamtabſtimmung über den Etat
den Saal verließen, doch einen bedauerlichen Irrtum über
die Wirkung ihrer Handlung auf die Landesverteidigung
erkennen. Der Eindruck der Einigkeit des
deut=
ſchen Volkes wird dadurch abgeſchwächt. Die
be=
denklichſte Seite hat dieſer Vorgang freilich erſt durch ſeine
Ausnutzung im Vorwärts erhalten. Die
Bekannt=
machung der Namen der Diſſentierenden macht das, was
ein Gewiſſensvorbehalt ſein durfte, zu einer
Demonſtra=
tion, die nach dem Fraktionsbeſchluß unzuläſſig war,
die, wie ich annehme, auch dem Willen ihrer Teilnehmer
nicht entſprach, und die unter allen Umſtänden für
Deutſch=
land höchſt ſchädlich iſt. Dies zeigt ſich ſchon in dem Echo
der ausländiſchen Preſſe.
Bitter ſpottet Heine über die Parteigenoſſen, denen
auch in dieſen erregten Zeiten ein alter Parteitagbeſchluß
das Heiligſte iſt. Und wenn die Gegner der Zuſtimmung,
ſo ſagt Heine, zehnmal recht hätten in der Auslegüng
der Parteitagsbeſchlüſſe, in einer ſolchen Stunde ſteht das
lebende Recht der Gegenwart höher als das papierene
Recht der Vergangenheit. Bei den Beſchlüſſen
hat kein Menſch an die Lage gedacht, in der ſich
Deutſch=
land und die deutſche Sozialdemokratie jetzt befinden.
Zehn Milliarden der Regierung ohne Spezialiſierung und
Kontrolle hinzugeben, weil es nötig iſt, und dann bei der
Geſamtabſtimmung ſie wieder abzulehnen, weil das
ein=
mal ein Parteitag unter ganz anderen Umſtänden
be=
ſchloſſen hat, das hätte die Fraktion wirklich dem Gelächter
preisgegeben. Solches Kleben am Buchſtaben wäre alles
eher als revolutionär geweſen.
Die Dockarbeiter in England.
* London, 2. April. Lord Kitchener billigte
den Plan, der nächſte Woche ausgeführt werden ſoll, daß
die Dockarbeiter in Liverpool militäriſch
or=
ganiſiert werden ſollen. Ein Dockarbeiter=Bataillon
wird bei dem Liverpooler Regiment aufgeſtellt, das
Re=
gierungsarbeiten im Hafen verrichtet. Lord Derby wird
Bataillonskommandeur. Die Mannſchaft ſteht in jeder
Beziehung unter dem Militärgeſetz, wird aber nur in der
Heimat verwendet, erhält Arbeitslohn und Armeeſold und
verdient mindeſtens 42 Schilling wöchentlich. Nur
Mit=
glieder der Dockarbeitergewerkſchaft können in das
Batail=
lon eingeſtellt werden, das ſtreng nach
Gewerkſchafts=
regeln, alſo auch nicht zum Streikbruch, verwendet
wer=
den wird. Lord Derby erklärte, daß dieſe Organiſation
nichts mit dem Wochenendſtreik in Birkenhead zu tun habe.
* London, 3. April. (Ctr. Fkft.) Die
Dock=
arbeiter von Liverpool, die, wie bekannt, vom
Freitag abend 5 Uhr bis Montag ſtreiken, haben bereits
am Donnerstag nachmittag um 5 Uhr die Arbeit
nie=
dergelegt.
Japan und England.
* Haag, 2. April. Vaderland gibt japaniſche Preſſe
ſtimmen wieder, nach denen Tokutomi, Chefredakteur des
Kokuminſchimbun und Mitglied des Oberhauſes, in ſeinem
Blatte das engliſche Bündnis ſcharf kritiſiert.
Er will deſſen Zukunft nicht gerade peſſimiſtiſch anſehen,
meint aber daß es nicht mehr als leitendes Prinzip von
Japans auswärtiger Politik gelten könne, ſondern hier
für zu einſeitig ſei. Da in England ſo wenig
Begeiſte=
rung für das Bündnis wäre, ſei es für Japan gefährlich,
zu ſehr darauf zu vertrauen. Im gegenwärtigen Kriege
ſei Japan, ſo betont Tokutomi, ein ſehr notwendiger
Bundesgenoſſe für die Entente. England ſtrebe jetzt
da=
nach, das Bündnis wieder wärmer zu geſtalten, aber,
worauf es ankomme, ſei, ob das Bündnis auch nach
dem Kriege in der jetzigen Form beſtehe. Ferner wirft.
Tokutomi die Frage auf, welche Haltung England in dem
Streite von Japan und Nordamerika einnehmen werde.
Schon bei der letzten Erneuerung des Bündniſſes ſchien
England geneigt, Japan den Amerikanern zu opfern.
Jedenfalls werde das Bündnis in einem ſolchen
Streit=
falle für Japan wenig Wert haben. In chineſiſchen
An=
gelegenheiten ſei England vielfach Konkurrent, wenn nicht
Gegner Japans. Ein Konkurrent verwandle ſich leicht in
einen Feind. Die Engländer Chinas zeigten ſchon früher
und auch jetzt eine Abneigung gegen Japan. Für die
Ja=
paner ſei daher ein engliſch=japaniſches Zuſammenwirken
zur Löſung der chineſiſchen Frage praktiſch unmöglich.
Schließlich müſſe Japan ſich fragen, welche Haltung
Eng=
land nach dem Friedensſchluß in der Welt einnehmen
werde. Tokutomi will nicht gerade ſagen, daß England
unzuverläſſig ſei, aber er weiſt auf den britiſchen
Egoismus hin, der ſich ſchon früher zeigte, ehe ſich
England in den Krieg einmiſchte. Man müſſe ſich daher
die Frage vorlegen, wie England, ausſchließlich an eigene
Intereſſen denkend, Japans Intereſſen ſchützen werde. Das
eine Mal fehle es England an Macht, Japan beizuſtehen,
das andere Mal fehle der Wille, wieder ein anderes Mal
beides. (!)
Aus Rußland.
* Petersburg, 2. April. Der Rjetſch meldet aus
Charkow: Hier wütet eine große Pockenepidemie.
Es wurde die Zwangsimpfung aller Einwohner
durch=
geführt. Dasſelbe Blatt meldet, daß der Miniſter des
Innern die Gouverneure veranlaßt hat, energiſche
Maß=
nahmen zu ergreifen, um die Bevölkerung zu veranlaſſen,
verſtecktes Getreide zu verkaufen. Um eine
regelmäßige Verſorgung der Armee durchzuführen, müſſen
ſämtliche Getreidevorräte regiſtriert werden. Im Notfall
werde man Requiſitionen vornehmen müſſen.
Japan und China.
* London, 2. April. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Peking vom 31. März: Während der letzten Tage
hat die chineſiſch=japaniſche Konferenz
be=
trächtliche Fortſchritte gemacht. Wie verlautet, ſind ſechs
Punkte endgültig erledigt. China geſteht danach
Ja=
pan 1. die Bergbaurechte in der Provinz Fengtien, 2. die
Vorzugsrechte für den Bau von Eiſenbahnen in der
Süd=
mandſchurei, 3. die Uebernahme der Verwaltung der
Eiſenbahnen Kirin=Tſchangtſchun auf 91 Jahre, 4. die
Anſtellung japaniſcher Sachverſtändiger für das
Polizei=
weſen in der Südmandſchurei, ſowie in der öſtlichen und
inneren Mongolei; wenn nötig auch die Anſtellung
japa=
niſcher Berater für militäriſche, politiſche und finanzielle
Angelegenheiten der Südmandſchurei, zu, 5. China
ver=
pflichtet ſich, die Zolleinnahmen und Steuern in der
Süd=
mandſchurei nicht als Garantien für auswärtige Anleihen
zu verpfänden; wenn nötig, ſollen für die Erforderniſſe
der Provinz Fengtien jäpaniſche Anleihen aufgenommen
werden, 6. China nimmt die Forderung an, daß ſich
Ja=
paner im Innern der Südmandſchurei frei anſiedeln, Land
beſitzen und handeln dürfen; die Angelegenheit der
Juris=
diktion iſt noch nicht erledigt.
In der heutigen Konferenz wurden keine Fortſchritte
gemacht, da Chinas Vorſchlag, die Japaner ſollten keine
nicht.‟ Der Bua fragt vorwitzig: „Mein Herz das brend
wie eine Glud, / Möcht wiſſen, was das deine thut.”
Das Dirndl aber ſeufzt: „Flig hin, du ſchönes Ey ½ Zu
meinem Schatz ins Haus, / Frag, was er hat im Sinn,
Richte den Gruß fein aus.” Oder: „Bleib heimlich du
der Meine, Genug, daß ich es weiß, ½ Ich bleibe ſtets
die deine, ½ So war ich Roſa heiß.‟ Die Zärtlichkeiten
wechſeln mit Schmollen und Eiferſucht, mit Klagen über
Untreue und derben Erwiderungen; ſo wenn es heißt:
„Mennertreu und Roſenbleter ½ Gleichen den Aprüll
We=
ter.‟ — „Ich hätte ſchon einen andern kriegt, ½ Wär ich
ach! nicht in dich verliebt.” — „Etwas hab ich auf dem
Herzen, / Was ich vertraue dieſem Ey: ½ Es macht mir
gar ſo große Schmerzen, / Daß du liebeſt unſer zwey.”
Eine Welt des Gegenſatzes liegt in den beiden
Reim=
paaren: „Ich liebe dich mit einer Treu, ½ So kugelrund
wie dieſes Ei.” — „Ich bin verliebt bis in den Toth.
Aber nicht in dir, du ſchwarze Krot.”
B.B. Gegen Völlerei und Vergnügungsſucht der
Ehe=
frauen von Kriegsteilnehmern wendet ſich in einer
öffent=
lichen Bekanntmachung der Magiſtrat der Stadt Zeitz:
„Leider haben wir wiederum trotz früherer Verwarnung
beobachten müſſen, daß die Frauen der Kriegsteilnehmer
die Reichs= und Stadtunterſtützung vielfach in Leckereien
vergeuden oder Kinovorſtellungen und ſonſtige
Vergnügun=
gen übermäßig beſuchen und ſich putzen. Dies Verhalten
der Frauen, deren Männer inzwiſchen Not und
über=
menſchliche Anſtrengungen, Verwundungen und Tod nicht
ſcheuen, um den heimiſchen Herd zu ſchützen, verdient die
ſchärfſte Rüge. Wenn die Kriegerfrauen dank der
ſtaat=
lichen Unterſtützung und vermöge eigener Arbeit jetzt
vielfach beſſer geſtellt ſind als in Friedenszeiten, ſo ſollen
ſie ſich doppelt veranlaßt fühlen, Erſparniſſe zu machen,
da=
mit ihre Ehemänner bei der Rückkehr aus dem Felde eine
wohlbeſtellte Wirtſchaft und möglichſt erhebliche Barmittel
vorfinden, um die unvermeidlichen Folgen des Feldzuges
durch doppelt gute Pflege wieder überwinden zu können.
Sollte dieſe Verwarnung fruchtlos bleiben, dann wird die
Kommiſſion für Unterſtützung der Kriegerfamilien ihren
bisher äußerſt milden Standpunkt verlaſſen und
weſent=
lich größere Strenge bei Bewilligung der Unterſtützungen
eintreten laſſen.”
* Der Heldentod eines Zehnjährigen. Unter großer
Beteiligung fand in Mähriſch=Weißkirchen das
Begräb=
nis eines zehnjährigen Helden ſtatt, deſſen
Sarg mit Blumengewinden überhäuft war. Eines trug
auf der Kranzſchleiſe die Widmung: „Dem kleinen
ver=
waiſten Helden — Reſerveſpital.‟ Es handelte ſich, wie
die Krakauer Nova Reforma berichtet, um einen
zehn=
jährigen Knaben namens Jan Wisniewski aus Rychwald
bei Tarnow der mit ſeinen Eltern, einer polniſchen
Bau=
ernfamilie, im Dezember v. Js. den Heimatort verließ,
während die Ruſſen bereits die Gegend mit ihrem
Artil=
leriefeuer belegten. Unterwegs ſchlug ein feindliches
Schrapnell in die Schar der Flüchtenden ein, wobei die
Eltern des Knaben getötet wurden. Nachbarn nahmen den
Jungen mit ſich, doch gelang es ihm, ſich davon zu
ſchlei=
chen und in die Reihen der öſterreichiſch=ungariſchen
Schützenlinien zu gelangen, wo er bat, verbleiben zu
dür=
fen. Auf das eindringliche Bitten ließ man ihn bei der
Truppe. In der Tat machte er ſich auch durch vielerlei
Gänge nützlich, ſo daß er bald der Liebling der Soldaten
war. Namentlich abends verſtand er es, von einem zum
anderen Schützengraben zu ſchleichen, um Lebensmittel,
Waſſer und dergleichen dahin zu bringen. Einmal waren
in einem Schützengraben die Patronen zur Neige
ge=
gangen, aber infolge des feindlichen Geſchoßhagels war es
unmöglich, die Munition zu ergänzen. Jeder Verſuch
mißlang. Als der Junge dies ſah, bot er ſich zu dieſem
Dienſte an, was jedoch mit Rückſicht darauf, daß er dem
ſicheren Tode geweiht worden wäre, abgelehnt wurde.
Der Junge ſchlich ſich indeſſen doch aus dem Graben in
der Richtung zum Munitionsdepot, erreichte dieſes und
kehrte mit Munition zurück. Kaum hundert Schritte vom
Schützengraben platzte ein Schrapnell und man ſah, daß
der Knabe getroffen war. Der junge Held eilte aber
weiter, bis er, etwa zehn Schritte vom Schützengraben
ent=
fernt, von weiteren Geſchoſſen getroffen wurde und
zu=
ſammenbrach. Er wurde von Soldaten raſch geborgen,
die auch die Munition in Sicherheit brachten. Nach
Ab=
bruch des Gefechts wurde der Knabe durch
Sanitätsmann=
ſchaften ins Feldlazarett übergeführt, von wo er dann in
das Reſerveſpital nach Mähriſch=Weißkirchen kam. Die
Verletzungen waren jedoch ſo ſchwer, daß er ihnen erlag
— Der Film im Dienſte der Fürſorge für
Kriegs=
krüppel. Dieſer Tage fand im Berliner Kaiſer Friedrich=
Haus für das ärztliche Fortbildungsweſen eine
eigen=
artige, kinematographiſche Demonſtration ſtatt, zu der die
in den Berliner Lazaretten liegenden Ampütierten geladen
waren. Der Film ſollte dazu dienen, den Kriegern, die
Arme der Beine verloren hatten, zu zeigen, daß man auch
ohne Hände und Füße imſtande ſein würde, ungbhängig von
fremder Hilfe ein ſelbſtändiges Daſein zu führen. Der
Film, der von Prof. Hoeftmann in Königsberg
herge=
ſtellt war, zeigte, wie in der Zeitſchrift für ärztliche
Fort=
bildung mitgeteilt wird, einen jungen Menſchen, der Arme
und Beine verloren hat und trotzdem durch geeignete
Er=
ſatzſtücke imſtande iſt, zu gehen, zu ſtehen, ſich auszuziehen
und zu eſſen. Ja ſogar ſeinem Berufe als Schloſſer
ver=
mag er nachzugehen. Dem Lichtbildervortrag folgte, um
die Zuſchauer von der Wahrheit des Gezeigten zu
über=
zeugen, die Vorſtellung zweier Einarmiger durch den
Ber=
liner Orthopäden Prof. Biſalski, die das in Natur
vor=
führten, was der Film gezeigt hatte. Die Vorführung, die
überall großes Intereſſe hervorrief und von zahlreichen
hohen Militärärzten beſucht war, hat ſicherlich dazu
beige=
tragen, den ſo unglücklich Verletzten neuen Lebensmut
wie=
der zu gewinnen.
* Neue türkiſche Briefmarken. Den Markenſammler
wird es gewiß intereſſieren, daß der im Januar v. J.
ausge=
gebene Satz der türkiſchen Poſtwertzeichen demnächſt außer
Verkehr geſetzt und durch eine neue Ausgabe erſetzt wird.
Die Serie 1914 iſt ausgiebig lang, für Sammler wie
ge=
ſchaffen, und die ſchönſte und künſtleriſch am beſten
aus=
geführte, die die Türkei jemals gehabt hat. Jede Marke
zeigt eine andere Anſicht, Sehenswürdigkeiten der
Haupt=
ſtadt und deren Umgebung; der höchſte Wert das Bild
des Sultans. Es iſt, wie die Köln. Ztg. mitteilt, das
erſtemal, daß im Osmaniſchen Reiche das Bild des
Herrſchers auf den Marken vorkommt. Von einem
tür=
kiſchen Graveur geſrachen, wurden ſie in England gedruckt.
Nun ſind aber — weil, wenigſtens in der Türkei, niemand
den Weltkrieg vorausgeahnt hat — die Platten in
Lon=
don geblieben und können alſo keine weiteren Vorräte der
verſchiedenen Poſtwertzeichen beſchafft werden. Der ſchon
ausgegangene Vorrat von einigen Werten (wie die 20=
Para=Marken und ſämtliche Poſtkarten) kann alſo nicht
erneuert werden. Allein aus dieſem Grunde mußte man
ſchon zu einer neuen Ausgabe ſchreiten. Dieſe wird nun
aber noch beſchleunigt werden durch den Beſchluß des
Poſtminiſteriums, fortan das Franzöſiſche gänzlich von
allen Dokumenten, Formularen und Poſtwertzeichen zu
verbannen und dafür ausſchließlich das Türkiſche zu
ver=
wenden. Die neue, demgemäß ausgeſtattete
Serienaus=
gabe ſoll in Konſtantinopel hergeſtellt werden und für
alle Marken eine gleichartige Zeichnung tragen. Sowohl
vom Geſichtspunkt des Sammlers wie des Künſtlers
be=
trachtet, muß es bedauert werden, daß die Bilderſerie
1914 bloß ſo kurz im Umlauf geweſen iſt.
Exterritorialität genießen, oder es ſollten in der
Man=
dſchurei gemiſchte Gerichtshöfe eingeführt werden,
abge=
lehnt wurde. Die Japaner verlangen noch immer die
be=
dingungsloſe Annahme der darauf bezüglichen
Forde=
rungen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. April.
* In den Ruheſtand verſetzt haben Se. Königl
Hoheit der Großherzog den Salinenrentmeiſter
Rechnungsrat Georg Kiſſel zu Bad Nauheim auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen,
treu geleiſteten Dienſte mit Wirkung eines vom
Mi=
niſterium der Finanzen feſtzuſetzenden Zeitpunktes ab
und ihm aus dieſem Anlaß die Krone zum Ritterkreuz
2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
* Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog die Bauaſpiranten Georg Martin aus
Kaichen, Philipp Ruppel aus Seeheim, Daniel
Polſter aus Pfungſtadt und Adam Bernius aus
Hofheim mit Wirkung vom 1. April d. J. an zu
Hochbau=
aufſehern, ferner den Regierungsbaumeiſter Wilhelm
Frey aus Alsfeld vom 1. April d. J. an zum
Kreis=
bauinſpektor.
— Militärdienſtnachricht. Bormet,
Offizieraſpi=
rant, wurde zum Leutnant im Großh. Bad. Feldart.=Regt.
Nr. 76 ernannt.
Kriegsauszeichnungen. Oberſt v. Falkenhayn
der im Beſitze des Eiſernen Kreuzes zweiter Klaſſe iſt,
er=
hielt jetzt das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe, die
Heſſiſche Tapferkeitsmedaille und das Anhaltiſche Friedrich=
Kreuz. — Walther Reitzel aus Darmſtadt, Feld=
Unter=
arzt im Leib=Grenadier=Regiment König Friedrich
Wil=
helm III. (1. Brandenburgiſches) Nr. 8, erhielt die Heſſiſche
Tapferkeitsmedaille. — Mit dem Eiſernen Kreuz wurden
ausgezeichnet Leutnant Mierendorff im Infanterie=
Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111,
und Kriegsfreiwilliger Gefreiter Karl Mierendorff,
1. Erſatz=Abteilung Feld=Artillerie=Regiment Nr. 61. —
Das Eiſerne Kreuz wurde dem Feldwebel=Leutnant Otto
Lippert, Miniſterialreviſor hier, für beſondere
Tapfer=
keit in den Kämpfen bei Perthes verliehen.
— Ernennung. Vom Herzog von Sachſen=Koburg=
Gotha wurde Herr Lehramtsaſſeſſor Dr. Ritter aus
Darmſtadt zum Oberlehrer in Gotha beſtätigt.
— Großh. Hoftheater. Am Oſtermontag wird die
Ge=
ſangspoſſe „Wie einſt im Mai”, am Oſterdienstag „
Dat=
terich” wiederholt. Für beide Vorſtellungen gelten die
kleinen Preiſe. Am Mttwoch, den 7. (B 35), und am
Frei=
tag, den 9. (D33), abſolviert Albert Heine vom k. k.
Hof=
burgtheater in Wien ein zweimaliges Gaſtſpiel, und zwar
ſpielt der Künſtler am erſten Abend den Mephiſto in
„Fauſt” I, am zweiten Abend den Flachsmann in
„Flachsmann als Erzieher” von Otto Ernſt. Donnerstag,
den 8. April (C 33), geht Wagners „Lohengrin” mit Mira
Koroſec vom Stadttheater in Hamburg als Ortrud in
Szene. Für Samstag, den 10., iſt Humperdincks
Märchen=
oper „Königskinder” in Ausſicht genommen. Dieſer Abend
fällt den A.=Abonnenten zu. Sonntag, den 11. April,
vor=
mittags 11½ Uhr, veranſtaltet das Hoftheater anläßlich
des hundertſten Geburtstages Bismarcks eine
Bismarck=
ſeier, die durch Beethovens „Eroica” eröffnet und bei der
Geheimer Kirchenrat Prof. Dr. Samuel Eck aus Gießen
die Gedächtnisrede halten wird. Sonntag, den 11. April,
abends, wird „Precioſa” von Wolf, Muſik von Weber, nach
einer längeren Reihe von Jahren wieder in den Spielplan
aufgenommen. Das Werk wird vollkommen neu
ein=
ſtudiert und inſzeniert.
Grillparzer=Zyklus. Für die zweite Hälfte
April iſt ein Grillparzer=Zyklus in Ausſicht genommen,
der folgende Werke des öſterreichiſchen Klaſſikers umfaſſen
wird: „Des Meeres und der Liebe Wellen” „Die Jüdin
von Toledo” „Weh dem, der lügt” und „Traum ein
Leben”.
— 50jähriges Militärjubiläum Seine Königliche
Ho=
heit der Großherzog haben, der Darmſt. Ztg. zufolge,
Sr. Exz. Generalleutnant z. D. Korwan, Vorſitzendem
des Heſſ. Landesvereins vom Roten Kreuz, zum 1. April,
dem Tag, an dem er vor 50 Jahren als
Fahnen=
junker in das Heer eingetreten iſt, folgendes
Glückwunſchtelegramm zugehen laſſen: „Zu
Ihrem heutigen Ehrentage nehmen Sie meine und der
Großherzogin herzlichſte Glückwünſche. Sie dürfen mit
Stolz auf die verfloſſenen 50 Jahre und auf die Dienſte,
die Sie dem Heer und dem Vaterland geleiſtet haben,
zu=
rückblicken. Die Früchte Ihrer Arbeit in dem
verantwor=
tungsvollen Amt, das jetzt in Ihren Händen liegt,
Linde=
rung und Heilung der dem Volke geſchlagenen Wunden,
ſichern Ihnen unſere Dankbarkeit. Mögen Sie Ihrem
ſegensreichen Wirken in alter Tatkraft noch lange erhalten
bleiben. Ernſt Ludwig.”
Karfreitagskonzert in der Stadtkirche. Am
Kar=
freitag=Abend veranſtaltete der Muſikverein unter Leitung
des Herrn Geheimen Hofrats de Haan und unter
Mit=
wirkung der Kammerſängerin Frau Marie Möhl=
Knabl aus München, Kammerſängerin Fräulein Meta
Dieſtel aus Stuttgart, des Konzertſängers Herrn Franz
Müller von hier und des Kammerſängers Herrn Ernſt
Everts aus Köln, ſowie verſchiedener Mitglieder vom
Sängerchor des Lehrervereins und der Großh. Hofkapelle
eine Aufführung der Matthäus=Paſſion von Bach.
Bei mehreren Chorälen wirkten außerdem die Chorſchüler
unter Leitung des Herrn Kantors Samper mit. Die
Orgelbegleitung lag in den bewährten Händen des Herrn
Orgauiſten Wilhelm Borngäſſer. Die Aufführung des
erhabenen Werkes, des unvergänglichen Dokumentes der
chriſtlichen Kirche, war als muſtergültig zu bezeichnen und
hinterließ bei dem in der jetzigen ernſten Zeit beſonders
empfänglichen Publikum einen tiefen Eindruck. In erſter
Linie war das Gelingen und der Erfolg der Aufführung
durch die Soliſten gewährleiſtet, die ohne Ausnahme
ſtimm=
lich und geſanglich hervorragende Leiſtungen boten. Die
anſtrengende und anſpruchsvolle Partie des Evangeliſten
ſang Herr Franz Müller von hier mit ſtimmlicher
Friſche und Ausdauer und völliger Beherrſchung ſeiner
Aufgabe. Auch die Partie des Jeſus hatte in Herrn
Everts einen ſtimmprächtigen Vertreter erhalten, der
dieſe mit Innigkeit und ſchöner Wärme des Tons ſang
und ſich als berufener Oratorienſänger erwies. Ueber eine
herrliche, den tiefen Gehalt der ernſten Partien voll
er=
ſchöpfende Altſtimme gebietet Fräulein Meta Dieſtel;
lieblich und friſch, wie heller Glockenton, erklang die
So=
pranſtimme von Frau Möhl=Knabl. Von mächtiger
Wirkung waren die ſchön abgetönten Chöre und Choräle,
namentlich der Choral „Was mein Gott will” und der
figurierte Schlußchoral des erſten Teiles, in denen die
Knabenſtimmen mit voller Pracht einſetzten und wie
Früh=
lingsſtürme daherbrauſten.
Darmſtädter Wochenmarkt
Marktpreiſe am 3. April.
* Ein Verzeichnis gemeinnütziger Stellen in der Stadt
Darmſtadt mit beſonderer Berückſichtigung der
Kriegsfür=
ſorge iſt ſoeben von Herrn Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſ=
ſing herausgegeben worden. In der Einleitung zu der
Schrift heißt es: Das große Gebiet der Fürſorgetätigkeit
zu überblicken, den Bedürftigen Rat und Auskunft zu
er=
teilen und allen, die im Gebiete der praktiſchen Tätigkeit
ſtehen, die Möglichkeit zu einer raſchen Ueberſicht zu bieten,
iſt der Zweck dieſes Büchleins. Die Stadtverwaltung hat
in Uebereinſtimmung mit den Anregungen, die ihr auch
von ſeiten der Vorſitzenden der Frauenhilfe, Frau
Pro=
feſſor Goldſtein, gegeben wurden, ſich gerne entſchloſſen,
dieſes Verzeichnis herauszugeben. Auch in anderen
Städten, wie Frankfurt a. M., Köln, Straßburg, ſind
der=
artige Adreſſenverzeichniſſe für den praktiſchen Dienſt der
Kriegsfürſorge herausgegeben worden. Das Büchlein ſoll
einen Wegweiſer für alle bilden, die durch den Krieg in
Mit=
leidenſchaft gezogen wurden. Es ſind daher die Anſprüche
der Familien von Kriegsteilnehmern auf Unterſtützung
der Hinterbliebenen von im Kriege Gefallenen und der
er=
werbsunfähig Gewordenen gegen den Staat und gegen die
Träger der ſozialpolitiſchen Geſetze gleichfalls zur
Dar=
ſtellung gebracht. Es gereicht der Stadtverwaltung zur
beſonderen Freude, dieſes Verzeichnis zu einer Zeit
her=
auszugeben, in der ein großes Kriegsfürſorgeunternehmen,
eine Einrichtung von größter wirtſchaftlicher Bedeutung,
ſeine Tätigkeit beginnt. Es iſt dies die ſoeben durch
Ver=
mittlung des Reſervebekleidungsamtes in Mainz
geſchaf=
fene Arbeitszentrale zur Beſchäftigung von Frauen und
Mädchen durch Uebernahme großer Aufträge für die
Zwecke des Heeres, unter Leitung und Vermittlung der
Stadtverwaltung. Tauſenden von Frauen und Mädchen
in Stadt und Land wird hier Gelegenheit zu einem guten,
lohnenden Verdienſt gegeben. Die in großem Umfange
ge=
ſchaffene Arbeitsgelegenheit wird ſich als ein Segen für
alle Beteiligten erweiſen.
— Paketeinſammlung durch die Poſt. Es iſt noch
nicht genügend bekannt, daß die Poſt abzuſendende
Pakete auf Beſtellung aus den Wohnungen abholen
läßt. Man braucht nur ein offenes Schreiben, eine
Karte oder einen Zettel mit den Worten „Paket abholen
bei (Name und Wohnung)” unfrankiert in den nächſten
Briefkaſten zu werfen oder einem Briefträger mitzugeben
und die Sendung wird bei der nächſten Paketbeſtellfahrt
gegen eine Gebühr von 10 Pfg. vom Hauſe des
Ab=
ſenders abgeholt. Das Verfahren iſt einfach und bequem
und beſonders ſolchen Perſonen zu empfehlen, denen kein
Dienſtbote zur Verfügung ſteht.
— An die Pferde= und Viehbeſitzer. Wie aus
einer Bekanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſters
von Darmſtadt in der heutigen Nummer hervorgeht,
werden die Pferde= und Viehbeſitzer der Stadt
Darmſtadt aufgefordert, ihren Bedarf an
zucker=
haltigen Futtermitteln und Kleie bei der
Zentral=
genoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Konſum=
vereine hier, Landgraf=Philipp=Anlage 52, bis längſtens
6. April anzumelden.
** Grüße für die Soldaten im Felde. Im Selbſtverlag
von Prof. Hartmann hier ſind 6
Federzeichnun=
gen in Buchdruck erſchienen. Dieſelben zeigen ſechs
charakteriſtiſche Motive aus dem Mümlingtal, im
weſentlichen dafür beſtimmt, den Soldaten im Felde
Grüße aus der Heimat zu bringen. Die Karten ſind in
künſtleriſcher Ausführung in der Hofbuchdruckerei L. C.
Wittich hier hergeſtellt und in den bekannten
Buchhand=
lungen auch hier erhältlich.
— Kriegsfürſorge. Die Beamten und Arbeiter der
Güterabfertigung und Eilgutabfertigung Darmſtadt
Hauptbahnhof haben am 1. April 1915 an freiwilligen
Beiträgen für die National=Stiftung für die
Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen die Summe
von 487 Mark aufgebracht.
— Mozart=Verein. Der vor kurzem zugunſten der
ſtattgehabten Bismarckfeier verſchobene „
Vaterlän=
diſche Liederabend” des Vereins zum Beſten der
Kriegsfürſorge wird nunmehr unter Mitwirkung des
Herrn Hofopernſängers Auguſt Kieß und des Herrn
Hofſchauſpielers Kurt Weſtermann beſtimmt am
nächſten Samstag, den 10. April, ſtattfinden. Es
darf, nachdem ſich wohl bis dorthin die Flut ähnlicher
Veranſtaltungen einigermaßen verlaufen hat, mit
Sicher=
heit erwartet werden, daß die Bemühungen des Mozart=
Vereins, durch den Ertrag dieſes Geſangsabends auch
ſeinerſeits dem edlen Zwecke eine namhafte Spende
zuzu=
führen, in den Kreiſen der hieſigen muſikliebenden
Bevöl=
kerung insbeſondere aber in denjenigen ſeiner Mitglieder
und Freunde, allſeitige Würdigung und Unterſtützung
fin=
den wird.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Die
Monats=
verſammlung mußte der Feiertage halber auf den
zweiten Donnerstag im April verlegt werden.
Haupt=
gegenſtand iſt ein Vortrag über „Gemüſebau in der
Kriegszeit‟ Einem praktiſchen Bedürfniſſe folgend hat
der Verein neuerdings wieder ein größeres Gelände
er=
worben, das ſchön und ſonnig gelegen und zum Teil mit
Obſtbäumen beſtanden iſt. Es wird in Einzelgärtchen
aufgeteilt und dieſe zu einem möglichſt billigen Preiſe
an Liebhaber verpachtet. Am kommenden Mittwoch
wird ein Abendkurſus im Pfropfen abgehalten. Näheres
enthält der Anzeigeteil.
— Arheilgen, 3. April. Das Ehepaar Philipp
Schneider auf der ſogenannten Arheilger Ziegelhütte
an der Dreiſchlägerallee feierte dieſer Tage das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
— Seeheim a. d. Bergſtr., 2. April. Die
Ge=
meindeſteuer iſt von 165 auf 115% herabgeſetzt
worden, gewiß ein „freudiges Ereignis” in dieſer Zeit
Vorausſichtlich dürfte es nicht ohne Einfluß bleiben auf
die weitere Entwickelung Seeheims als Kur= und
An=
ſiedlungsort.
Worms, 3. April. (Die Spenden für das
Rote Kreuz”) haben, der Wormſ. Ztg. zufolge, in
Worms 100000 Mk. erreicht und überſtiegen. Dieſes
erfreuliche Ergebnis der Opferfreudigkeit hat das Rote
Kreuz in den Stand geſetzt, ſeine verſchiedenen
Auf=
gaben: Fürſorge für Verwundete und Kranke im
Ver=
einslazarett, Sanitätsdienſt am Bahnhof, Erquickung
der durchziehenden geſunden und kranken Krieger —
wo=
für die Einwohner von Stadt und Land durch reiche
Naturalſpenden ſich in ihrer Liebestätigkeit noch
be=
ſonders bewährten —, Spenden an zurückgebliebene
Frauen und Kinder und Hinterbliebene gefallener
Krieger, Beteiligung an der Invalidenfürſorge, reiche
Liebesgabenſendungen ins Feld voll zu erfüllen. Daß
daneben auch noch beſonders Spenden, z. B. 14000 Mk.
für Sanitätsautos, ferner Gaben für Oſtpreußen und
Elſaß=Lothrtngen, für Sanitätshunde uſw. ein= und
ab=
geliefert werden, darf nicht unerwähnt bleiben. Um
auch in Zukunft ſeine Aufgaben erfüllen zu können,
bedarf das Rote Kreuz weiter der Unterſtützung der
Wormſer, deren es ſich bisher in ſo reichem Maße
erfreute.
Butter, ½ kg 1,80—1,90 M.
in Part. ½kg . 1,70 M.
Eier Stück 10, 12, 13 u. 14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 30Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner
5,50—6,00 M.
Kumpf
(10 Liter)
Mäuschen,
kg . 7 Pf.
Obſt u. dergl.
5 P
Aepfel,½
Zitronen, Stück
Apfelſinen, Stück 5—10 P
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück 18—20 Pf.
Endivien, Stück 10—20 Pf
Feldſalat, Körbchen 10-12 Pf.
Radieschen, Bündel 7-8 Pf.
Rettiche . Stück 5—10 P
Meerrettich, Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
wiebeln, ½ kg . 20 Pf.
Topfſchnittlauch, Stück
20—25 Pf.
Spinat, ½ kg 22—25
Weißkraut, ½ kg 16-18 Pf.
Rotkraut, ½ kg 16—18 Pf.
Blumenkohl, Stück 30—50 Pf.
—20 Pf.
Wirſing, Stück
Grünkohl, Stück 5—10 Pf.
Roſenkohl, ½ kg 30—35 Pf.
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 30-35P
Sellerie, Stück . 6—20 P
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,00—1,10 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
2,00—3,00 M.
Hühner,
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Lapins, Stück 1,30—1,40 M.
2—4 M.
Zicklein
Fiſche:
— M.
Hecht, ½ kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
50 Pf.
Kabliau, ½ kg.
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70, 76,
86 u. 90 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg . 90 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Ziegenfleiſch, ½ kg . 60 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 70 Pf.
Rindswürſtchen, Stück
15—20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,20 M.
ohne Beilage 1,40 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,20 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,20 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1 M.
Nutzbarmachung der Kriegsgefangenen.
* Die Zahl der geſunden, in den Gefangenenlageru
untergebrachten Kriegsgefangenen iſt in Deutſchland auf
etwa 1 Million geſtiegen. Die Frage, wie die Kräfte
dieſer Gefangenen möglichſt nutzbar zu verwenden ſind
und wenigſtens in etwas ein Ausgleich für die uns durch
die Unterbringung der Gefangenen erwachſenden Koſten
erreicht wird, gewinnt daher immer mehr an Bedeutung.
In großer Zahl werden die Kriegsgefangenen zur
Urbar=
machung von Moor= und Oedländereien
ver=
wendet. Auf den fiskaliſchen Moor= und Oedflächen der
Provinzen Hannover und Schleswig=Holſtein allein ſind
70000 Kriegsgefangene beſchäftigt. Aber auch
Kommunal=
verbände und Privatbeſitzer ziehen in immer größerem
Umfange Kriegsgefangene zur Kultivierung ihrer Moor=
und Oedländereien heran, vornehmlich in den genannten
beiden Provinzen, aber auch in der Provinz Pommern.
Da ſich die Arbeit der Kriegsgefangenen im Vergleich zu
den den heimiſchen Arbeitern zu zahlenden Arbeitslöhnen
verhältnismäßig ſehr billig ſtellt, wird durch
Nutzbarmach=
ung der Arbeitskräfte der Kriegsgefangenen die
Urbar=
machung auch ſolcher Moor= und Oedflächen möglich, die
ſonſt bei der Höhe der Koſten den Erfolg nicht rechtfertigen
würden. Zugleich werden die urbar gemachten Moor=
und Oedflächen, namentlich ſoweit ſie zu Weideland
ge=
macht werden, dazu beitragen, uns das Durchhalten bis
zur nächſten Ernte zu erleichtern. Auch in der
Land=
wirtſchaft finden Kriegsgefangene Verwendung. Der
Natur der Sache nach iſt dies in der Regel aber nur bei
Großbetrieben und auch da keineswegs überall
an=
gängig. Ebenſo können Kriegsgefangene bei den Bauten
und Arbeiten der Eiſenbahnverwaltung nur in
beſchränktem Maße Verwendung finden, insbeſondere iſt
die Heranziehung zu Arbeiten auf Betriebswerkſtätten,
Bahnhöfen und dergl. gänzlich ausgeſchloſſen. Bei
Bau=
ten auf freier Strecke aber wird von dieſen Arbeitskräften
Gebrauch gemacht, ſo zum Beiſpiel bei dem Neubau der
Hauptbahn von Rieſenburg nach Miswalde. In
größe=
rem Umfange ſinden weiter die Kriegsgefangenen
Be=
ſchäftigung in dem Geſchäftsbereich der Bauverwaltung,
namentlich bei Waſſerbauten. Aber auch für die
Wiederherſtellung der zerſtörten Straßen und
Straßen=
brücken, namentlich in Oſtpreußen, werden ſie mit Nutzen
Verwendung finden können. Endlich ſind Kriegsgefangene
auch beim Bergbau beſchäftigt, und zwar ſowohl in
fiskaliſchen wie privaten Bergwerken, über und
neuer=
dings auch unter der Erde. Man hat dazu nur ſolche
Kriegsgefangene herangezogen, welche von Beruf
Berg=
leute ſind. Sie genießen denſelben Schutz für Geſundheit
und Leben wie die deutſchen Bergarbeiter und erhalten
einen ſolchen Anteil an ihrem Arbeitslohn zur freien
Ver=
fügung, daß ſie an einer verhältnismäßig hohen
Arbeits=
leiſtung ſelbſt intereſſiert ſind. Die Heranziehung der
Kriegsgefangenen zum Bergbau bezweckt in erſter Linie,
unſere Kohlenerzeugung auf der Höhe des Verbrauchs zu
halten. Während zu den Land= und Bauarbeiten nahezu
ausſchließlich ruſſiſche Gefangene verwendet werden,
rekrutieren ſich die im Bergbau Beſchäftigten der Natur
der Sache nach ausſchließlich aus ſolchen, die auf dem
weſtlichen Kriegsſchauplatz in Gefangenſchaft geraten ſind.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 3. April. Die Geſellſchaft für
elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen
vex=
teilt für 1914 eine Dividende von 4½ Prozent auf die
Stammaktien. Auf die Vorzugsaktien werden 5 Prozent
Dividende, bezw. Bauzinſen vom 1. April 1914, dem Tage
der Einzahlung ab, gezahlt.
Vermiſchtes.
* Der Luftfahrerdant
die Zentralſtelle
der geſamten deutſchen Luftfahrerfürſorge — der in den
erſten Kriegsmonaten vergangenen Jahres zum Beſten
unſerer heldenhaften, das geliebte Vaterland aus
Wolken=
höhen ſchirmenden Flieger und Luftſchiffer, ſowie deren
Witwen und Waiſen Wohlfahrtsmarken zum Verfand
brachte, läßt hiermit auch an dieſer Stelle allen Gebern
für die vielen gütigen Spenden, die ihm von Arm und
Reich zugingen, vielmals danken. Ein ſchöner
Grund=
ſtock für die Fürforgezwecke der Luftfahrer iſt geſchaffen,
raſtlos auf dieſem Wege weiter zu arbeiten, iſt die heilige
Pflicht des Luftſahrerdank Sein Wunſch iſt es, daß
die jetzt wiederum zum Verſand kommenden
Wohlfahrts=
marken die gleiche wohlwollende Aufnahme finden mögen.
Der Krieg.
Der Oeſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 3. April. Amtlich wird verlautbart, 3. April,
mittags:
An der Front in den Oſtbeskiden ſind ſeit geſtern
nur am oberen Laborczatale und auf den Höhen ſüdlich
Virawa Kämpfe im Gange.
Neu eingeſetzte ruſſiſche Verſtärkungen zwangen uns,
die beiderſeits Cisna und Berechny=Grn.
kämp=
fenden exponierten Truppen etwas zurückzunehmen.
An=
griffe auf die Stellungen nördlich des Uzſokerpaſſes
wurden blutig abgewieſen. Von den zuletzt vor Przemysl
geſtandenen ruſſiſchen Kräften ſind nun alle Diviſionen
an der Karpathenfront konſtatiert.
In Südoſtgalizien nur Artilleriekämpfe.
Vor unſeren Stellungen zwiſchen Dnjeſtr und
Pruth herrſcht nach den erfolgreichen Kämpfen des
1. April Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v, Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
* London, 3. April. Nach amtlichen
Bekannt=
machungen der Admiralität wurden ſeit Beginn der
deut=
ſchen Blockade 27 Schiffe von Unterſeebooten
ver=
ſenkt. In der Woche vom 24. bis 31. März wurden
5 Schiffe von insgeſamt 16 220 Bruttotonnen durch
Unter=
ſeeboote zum Sinken gebracht. (Die Liſte iſt jedenfalls
unvollſtändig.)
* London, 3. April. Die Times meldet aus
New=
haven: Ein Torpedobootszerſtörer der Doverflottille
lan=
dete acht Ueberlebende von der Beſatzung des
Dampfers „Seven Seas” Wie berichtet wird,
hatte der Mann am Auslug des Dampfers das
Unterſee=
boot kaum erſpäht, als das Schiff auch ſchon getroffen
wurde und innerhalb drei Minuten ſank. „Seven Seas”
fuhr 9 Knoten, als das Unterſeeboot in ihrem Rücken
auf=
tauchte. Nachdem das Torpedo getroffen, wurden die
Boote von der Steuerbordſeite hinabgelaſſen; aber von
dem ſinkenden Schiffe mit unter Waſſer geriſſen.
* London, 3. April. Zwei Ueberlebende des
Dampfers „Emma” wurden von einem engliſchen
Zerſtörer in Dover gelandet. Beide mußten 1½ Stunden
ſchwimmen, ehe ſie gefunden wurden. Der Dampfer wurde
von einem Torpedo mittſchiffs getroffen und faſt entzwei
geriſſen. Man glaubt, daß einige Maſchiniſten und Heizer
ſofort getötet wurden. Das Schiff ſank binnen weniger
Minuten.
* London, 3. April. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: Acht Mann vom holländiſchen Dampfer
„Schieland” ſind in Hull eingetroffen. Sie berichten,
daß das Schiff zwanzig Meilen von Spurnhead
explo=
dierte und geſunken ſei. Ein Heizer ſei ertrunken, die
übrigen Leute der Bemannung ſind in Immingham
ge=
landet.
* London, 3. April. Das letzthin torpedierte Schiff
„Delmira” iſt wieder flott gemacht worden und in
Cher=
bourg angekommen. Das Schiff „Afouwen” traf in
Cardiff ein, um die nötigen Reparaturen zu erhalten. Auf
dem Schiffe befinden ſich der Kapitän und die Offiziere des
untergegangenen Dampfers „Seven Seas”. Sie berichten,
daß ſie kein Unterſeeboot geſehen hätten. Eine ſchreckliche
Exploſion erfolgte, durch die das Schiff ſank, bevor man
die Boote ausſetzen konnte.
* Amſterdam, 3. April. Die Blätter melden aus
Rotterdam noch folgende Einzelheiten über die
Verſen=
kung der norwegiſchen Bark „Nor‟: Die Bark,
die Holzſchwellen geladen hatte, wurde einige Meilen von
Nordhinder von einem deutſchen Unterſeeboot
angehalten. Die Abſicht des Unterſeebootes, die Bark zu
verſenken, mißglückte, da das Schiff ſoviel Holz führte.
Die Bark wurde deshalb in Brand geſteckt.
* Rotterdam, 3. April. Die Mannſchaft der
nor=
wegiſchen Bark „Nor” macht einer Blättermeldung
zufolge noch die nachſtehenden Mitteilungen: „Wir fuhren
Donnerstag früh nordweſtlich der Dodderbank, als in
un=
mittelbarer Nähe das deutſche Unterſeeboot „U 10‟ an der
Oberfläche erſchien. Der Kommandant befahl dem
Kapi=
tän, zu ſtoppen und mit den Schiffspapieren an Bord des
Unterſeebootes zu kommen. Dies geſchah, worauf dem
Kapitän geſagt wurde, die Mannſchaft müſſe binnen zehn
Minuten das Schiff verlaſſen. Inzwiſchen hatte ſich dem
Schiff die „Unita” genähert, nahm uns an Bord und
ſetzte die Reiſe nach Rotterdam fort. Nachdem wir die
„Nor” aus dem Geſicht verloren hatten, hörten wir eine
Exploſion und ſahen am Horizont ſchwarze Rauchwolken.”
— Nach einer anderen Meldung erklärte der Kommandant
dem Kapitän, daß die „Nor” Konterbande enthalte und
zerſtört werden müſſe. Der Bemannung ſoll nach dieſer
Meldung eine Stunde Zeit gegeben worden ſein, das Schiff
zu verlaſſen. Die Bemannung glaubt, daß das Schiff in
Brand geſteckt wurde, weil man es eines Torpedos nicht
für wert erachtete.
* London, 3. April. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: Auf der Höhe von Startpoint wurde heute nacht der
engliſche Dampfer „Lockwood”torpediert. Die
Be=
mannung wurde durch ein Fiſcherboot aus Brirham
ge=
rettet.
* London, 3. April. (Meldung des Reuterſchen
Bu=
reaus.) Der Dampfer „Staffa” iſt aus Rotterdam
in Leith angekommen und berichtet, daß, als er am 31.
März die engliſche Küſte erreichte, ein deutſcher
Flieger eine Bombe abwarf, die in einem Abſtand von
15 Fuß in die See fiel. Der Dampfer „Hendrick” ſchoß
einen Signalfeuerpfeil ab, der dicht bei dem Flieger
explo=
dierte. Der Flieger flog davon.
* London 3. April. Die amerikaniſche
Note traf in der hieſigen amerikaniſchen Botſchaft ein
und wird nächſte Woche veröffentlicht werden.
Der Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich‟.
* Neu=York, 3 April. Der deutſche
Hilfs=
kreuzer „Prinz Eitel Friedrich” begann am
Mittwoch, Kohlen einzunehmen. Eine bewaffnete
Pa=
trouille bewacht das Schiff, um die der Kapitän erſuchte,
da er Drohbriefe erhielt.
* London, 3. April. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Newport News unterm 31. März: Der
Komman=
dant des „Prinz Eitel Friedrich” verſucht offenbar,
11600 Tonnen Kohlen aufzutreiben, und hofft damit den
nächſten deutſchen Hafen zu erreichen. Der Dampfer
be=
gann am Nachmittag Kohlen zu laden und die Beſatzung
arbeitet mit äußerſter Beſchleunigung.
Eine Unterredung mit dem Kronprinzen
Rupprecht.
* Berlin, 3. April. Die Münchner Neueſten
Nach=
richten veröffentlichen einen Brief Ludwig
Gang=
hofers über ſein Geſpräch mit dem
Kronprin=
zen Rupprecht von Bayern über den Krieg:
Zu Anfang der Unterredung ſagte der Kronprinz: Unſer
Heer, das iſt Menſchenmaterial, mit dem man alles, auch
faſt unmöglich ſcheinendes leiſten kann, wenn man es
richtig macht und die rechte Stunde wählt. Dieſe aber
wird kommen. Man darf nur in der Heimat den
Erſchei=
nungen gegenüber, welche durch die Lage der Dinge hier
verurſacht werden, nicht allzu kritiſch ſein. Die
Si=
tuation iſt für uns eine ganz verläßliche.
Da=
heim beurteilt man das nicht immer
zu=
treffender Weiſe. Wenn wir von der Heimat
Ge=
duld und gläubiges Ausharren erwarten, dann verlangen
wir weniger, als wir ſelbſt im Felde hier zu leiſten haben.
Glauben Sie mir, wir hier im Felde, beſonders wir
Füh=
rer, liefern Geduldsproben, mit denen die doch weſentlich
ungefährlichere Geduld, die man in der Heimat
beizu=
ſteuern hat, den Vergleich nicht aushält. Bei der
Beſpre=
chung der Skrupelloſigkeit unſerer Feinde in der Wahl
der Kampfmittel und politiſchen Schachzüge ſagte der
Kronprinz: Unter allen Völkern ſind die Engländer
in der Politik am brutalſten, aber es paſſiert
ihnen manchmal trotz ihrem gewiegten Rechnen, daß ſie in
der Praxis das ihnen Schädliche ausführen. Ich glaube,
daß es ihnen jetzt ſo geht. In uns Deutſchen wohnen
Kräfte, die für die Engländer am 4. Auguſt noch dunkle
Ziffern waren. Darum haben ſie ſich verrechnet. Ueber
die pſychiſche Erneuerung unſeres Volkes
durch den Krieg ſagte der Kronprinz u. a.: Allen
ſchwer erträglichen Härten zum Trotz iſt dieſer Krieg ein
Geſundbrunnen für unſer Volk. Alles Gute und
Lebens=
fähige ſtärkt er, alles Schwächliche belebt er neu, alles
hilflos Ungeſunde bläſt er fort, alles Angekränkelte, das
ſich vordrängte, verſchwindet. Man iſt jetzt in der Heimat
doch wohl erlöſt von allem überreizten Aeſthetentum und
aller manierierten Dekadenz. — Wegen ſolcher Dinge
machte man ſich übrigens viel mehr Sorge als notwendig.
Gar ſo arg und trübe, wie es für manchen ausſah, war
es nicht. Die prachtvolle Jugend, die jetzt mit dem
Re=
krutennachſchub ins Feld kommt, beweiſt es mir. Ueber
die Meinung, daß alles Gegenwärtige ſchlechter als das
Vergangene ſei, ſagte der Kronprinz weiter, er hörte alte
Männer oft ſagen, daß es 1870/71 nicht ſo groß,
einheit=
lich und heilig war, wie in den Befreiungskriegen. Jetzt
würde das gleiche geſagt gegenüber der Zeit von Anno
1870/71. Ich glaube, es war vor 100 Jahren, vor 45
Jah=
ren und im vergangenen Auguſt das Gleiche: Deutſche
Kraft, die ſich ausſtreckte in der Not, deutſcher Wille, der
zu Eiſen wurde, deutſche Energie, die ſich nicht beugen
läßt und beharrlich bleibt, ohne im Glück übermütig oder
unter einem Rückſchlag verzagt zu werden.
Weiter kam der Kronprinz im Geſpräch auf die
materiellen Verluſte, von denen er ſagte, daß man
ſie doch bei dem Gedanken verſchmerzen und überwinden
könne, daß die große Zukunft den Verluſt
wie=
der erſetzen wird. Er kam dabei des Näheren auf
den deutſchen Süden zu ſprechen, der als induſtriearmes
Land beſonders unter dem Kriege leide, noch dazu, wo
doch auch die Fremdeninduſtrie vollkommen verſiegt ſei
Ueber München ſagte er, daß es nach dieſen Erfahrungen
ein wenig werde umlernen müſſen, er ſei aber überzeugt
daß München auch nach dem Kriege die Kunſtſtadt bleibe,
die es war. Er hoffe, daß ſie daneben die Stadt der
deutſchen Arbeit ſein werde, die in ihrer Blüte
unab=
hängig iſt von allem Fremden. Beim Abſchied ſagte der
Kronprinz: Daß unſer Volkdurchdick und dünn
durchhalten würde, daran zweifelte ich noch keine
Sekunde. Ein paar Ungeduldige und Wehleidige? Was
macht das aus? Das Volk im ganzen fühlt ſeine deutſche
Pflicht; und Pflichtgefühl und Geduld ſind immer zwei
Dinge, die zuſammengehören wie Schweſtern. Wenn
wir recht und feſt unſere Pflicht erfüllen, dann iſt die
Ge=
duld von ſelber dabei, oder haben Sie hier bei uns im
Felde ſchon einen Ungeduldigen geſehen? Ganghofer
er=
widerte: Nein, Königliche Hoheit, nur Sehnſüchtige,
wor=
auf der Kronprinz ſagte: Das iſt etwas anderes. Wäre
es nicht ſo, dann wären wir doch keine Deutſchen.
Die Schwindeleien Haldanes.
* Berlin, 3. April. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Lord
Hal=
dane machte nach hier vorliegenden telegraphiſchen
Meldungen zu dem Vertreter eines amerikaniſchen Blattes
über den Inhalt ſeiner im Winter 1912 in Berlin
geführ=
ten Verhandlungen Aeußerungen, die nicht
unwiderſpro=
chen bleiben können. Haldane behauptet, er habe damals
dem Reichskanzler in nicht mißzuverſtehender Weiſe zu
verſtehen gegeben, daß England nicht neutral
bleibe falls Deutſchland die belgiſche
Neutra=
lität verletze. Wie wir feſtgeſtellt haben, bildete in den
Unterredungen Haldanes mit dem Reichskanzler die
Even=
tualität einer Verletzung der belgiſchen Neutralität durch
Deutſchland überhaupt nicht den Gegenſtand
der Unterhaltung. Haldane war nach Berlin
ge=
kommen, um die Grundlagen für eine Annäherung zwiſchen
Deutſchland und England zu erörtern. Der Zweck der
während ſeines hieſigen Aufenthaltes gepflogenen
Ver=
handlungen war, den Zuſtand der Spannung zwiſchen
den beiden Ländern zu beſeitigen, der beſonders während
der Marokkokriſis 1911 gelegentlich bedrohliche Formen
an=
genommen hatte. Im Laufe der Erörterungen gab der
engliſche Miniſter ganz allgemein der Beſorgnis
Aus=
druck, daß im Falle einer völligen Verſtändigung
zwi=
ſchen England und Deutſchland die damit von England
an Deutſchland gegebene Rückendeckung Deutſchland zu
einem Ueberfall auf Frankreich ermutigen könne. Einem
ſolchen Ueberfall werde aber England nicht ruhig zuſehen
können; von Belgien war dabeinicht die Rede.
Der Reichskanzler gab damals gegenüber Haldane die
bündigſte Verſicherung ab, daß Deutſchland gegen
Frank=
reich niemals einen Angriffskrieg führen, ſondern das
Schwert nur dann ziehen werde, wenn es dazu
herausge=
fordert werden ſollte. Käme eine feſte und loyale
Ver=
ſtändigung zwiſchen Deutſchland und
Eng=
land zuſtande, dann werde damit die Gefahr eines
europäiſchen Kriegs nach menſchlicher
Vorausſicht überhaupt beſeitigt, denn dann
werde Frankreich ſeinerzeit nicht wagen, Deutſchland zum
Kriege zu provozieren und es würden auch etwaige
ſon=
ſtige europäiſche Kriegsgefahren durch das Gewicht einer
engliſch=deutſchen Einigung im Keime erſtickt werden.
England ſchloß ſich, wie bekannt, dieſen
Exwägungen=
nicht an.
Haldane erklärte des weiteren auf die beſtimmte
Frage des amerikaniſchen Journaliſten, er ſei durchaus
nicht ſicher, ob England hätte neutral bleiben können,
wenn Deutſchland Belgiens Neutralität reſpektiert hätte.
Denn es wäre Wahnſinn von England geweſen, mit
ge=
falteten Händen ſtillzuſitzen, ohne nicht den
verzweifel=
ten Verſuch zu machen, zu verhindern, daß Deutſchland
die England zunächſtliegenden Staaten abſorbierte.
Dem=
gegenüber möchten wir Haldane daran erinnern, daß die
deutſche Regierung vor Beginn des Krieges der engliſchen
die beſtimmte Erklärung abgab, daß ſie die territoriale
Integrität Frankreichs bezw. Belgiens nicht antaſten
wolle, falls England neutral bliebe. Es lag die
angeb=
liche Gefahr einer Abſorbierung der England zunächſt
ge=
legenen Länder durch Deutſchland alſo nicht vor und ſie
gab hiernach ebenſo wenig wie der deutſche Einmarſch in
Belgien einen wirklichen Anlaß dazu, daß England an
Deutſchland den Krieg erklärte.
Die Trockenkartoffel=Erzeugniſſe.
* Berlin, 3. April. Die Trockenkartoffel=
Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. gibt
be=
kannt: „Gegen die beunruhigenden und irreführenden
Ge=
rüchte ſehen wir uns veranlaßt, feſtzuſtellen, daß die von
uns aufgeſpeicherten Vorräte an Trockenkartoffel=
Erzeug=
niſſen ausreichen, um die laut Bundesratsverordnung vom
5. Januar vorgeſchriebene zehnprozentige Streckung
des Roggenmehls für die Sommermonate
ſicherzu=
ſtellen. Wir werden die Verteilung der Trockenkartoffel=
Erzeugniſſe in die Hände der Kommunalverbände legen,
und ſind augenblicklich damit beſchäftigt, feſtzuſtellen, auf
welche Mengen die einzelnen Verbände nach dem
Verhält=
nis ihrer Kopfzahl Anſpruch haben.”
Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage
Frankreichs.
* Paris, 3. April. Die Humanité unterzieht die
finanzielle und wirtſchaftliche Lage
Frankreichs einer eingehenden Erörterung. Das
Blatt führt aus, daß die franzöſiſche Regierung Fehler
begehe, wenn ſie immer nur die Lage des Staatsſchatzes,
aber niemals die Lage der Volkswirtſchaft im Auge
habe. Die Erträgniſſe des Wirtſchaftslebens des Landes
führen dem Staatsſäckel in Form von Steuern neue
Mit=
tel zu. Sinkt das Niveau der Produktion des Landes,
ſo ſinkt auch die Steuerfähigkeit des Landes und
ver=
ſchwindet ſchließlich vollſtändig. Wenn ſchließlich die
Steuer nicht mehr genüge, und eine Anleihe zur
Auffül=
lung des Steuerausfalls dienen müſſe, ſo müſſe die
Re=
gierung ſich an die Erſparniſſe des Landes wenden, um
die Mittel für die notwendigen Ausgaben zu erhalten.
Die Ausgaben Frankreichs betrügen jedoch nach Angaben
des Finanzminiſters augenblicklich mindeſtens 1100
Mil=
lionen Francs monatlich. Andererſeits betrage das
Na=
tionaleinkommen Frankreichs in normalen Zeiten 2500
Millionen monatlich. Aus vorliegenden Statiſtiken geht
hervor, daß die Produktion des Landes im Januar 1915
44 Prozent unter der normalen Höhe war. Wenn nun
die flüſſigen Mittel des Landes durch die Produktion nicht
erneuert werden, müſſen auch die Anleihen infolge des
Seltenerwerdens des flüſſigen Kapitals zu immer
teuere=
ren Kurſen für den Staat ausgegeben werden, ſo daß die
Staatsſchuld immer mehr anwachſe, und es ſei deshalb
eine Frage von größter Bedeutung, daß die Produktion
des Landes durch alle Hilfsmittel der Organiſation auf
die höchſte Produktionsmöglichkeit gebracht werde, und
daß eine übermenſchliche Anſtrengung unternommen
werde, um die Produktion Frankreichs möglichſt nahe an
die normale Höhe zu bringen. Wenn man ſich daran
ge=
wöhne, träge von den Reſerven hinzuleben, ſo ſei dies die
wahnwitzigſte aller Unvorſichtigkeiten und auf die Dauer
erſchöpfe ſich jede Reſerve. Dieſem Uebelſtande müſſe
je=
doch abgeholfen werden. An hoher Stelle herrſche
an=
ſcheinend die Meinung, daß die höchſte Kunſt der
Finanz=
politik darin beſtehe, die Sparbüchſen zu leeren; dies ſei
ein ſchwerer Irrtum, als höchſte Kunſt ſei zu verſtehen,
die Sparbüchſen zu leeren, aber ſie auch wieder zu füllen.
Die Ruſſen in Perſten.
* Petersburg, 3. April. Die Nowoje Wremja
meldet aus Teheran: In Perſien herrſcht große
Aufregung, weil ruſſiſche Abteilungen in Enſeli an
Land geſetzt worden ſind. Der ruſſiſche Geſandte in
Tehe=
ran dementiert offiziell die Gerüchte über eine
Okkupie=
rung Teherans durch die Ruſſen. Es ſolle nur das
ruſſiſche Eigentum der Provinz Enſeli geſchützt werden.
Der Krieg im Orient.
* London, 3. April. Der Korreſpondent des Daily
Telegraph meldet aus Mytilene: Seit dem 18. März
fand keine wichtige Aktion der engliſch=
franzöſi=
ſchen Flotte ſtatt. Zuerſt verhinderte ſchlechtes Wetter
die Operationen, ſpäter wurde die Entfernung der Minen
fortgeſetzt. Am Sonntag flogen vier deutſche
Flug=
zeuge über die Flotte der Alliierten und warfen zwei
Bomben ab, die dem Flugzeugſchiffe „Arkroval” galten,
aber ihr Ziel weit verfehlten. Die Flugzeuge wurden von
engliſchen Waſſerflugzeugen bis nach den Meerengen
ver=
folgt. An demſelben Nachmittag wurde das Fort
Kum=
kaleh bombardiert. Seit Sonntag ereignete ſich
nichts Wichtiges, woraus aber nicht, wie mehrfach getan,
der Schluß gezogen werden ſollte, daß ein Angriff
aufge=
geben wurde. Der Korreſpondent erklärt, Informationen
zu beſitzen, nach denen ein neuer Angriff früher
be=
gonnen werden ſoll, als vielfach angenommen wird, und
man hofft von ihm, daß er diesmal erfolgreich ſein werde.
Griechenland und Bulgarien.
* Athen, 3. April. Der Miniſterpräſident
Guna=
ris ſtellte Venizelos ſchriftlich die Antwort auf
deſ=
ſen Brief vom 31. März an den Miniſter des Aeußeren,
Zagraphos, zu. In dieſem Briefe wird feſtgeſtellt, daß
Ve=
nizelos, um die Gefahren, die Griechenland ſeitens
Bul=
gariens bedrohen, abzuwenden, dieſem Staate die
Ka=
ſas von Drama, Sarichaban und Kawalla abtreten wollte.
Gunaris fragt in dem Briefe weiter an, ob Venizelos
ſich nicht erinnere, daß es ſchon ſo weit gekommen war, daß
er bereits die Einzelheiten über einen eventuellen
Aus=
tauſch der Bevölkerung behandelt habe. „Die etwaigen
Kompenſationen, von denen Ihr Brief ſpricht,” fährt
Gu=
naris fort, „zeigen nicht, wie man die bulgariſche
Ge=
fahr beſeitigt. Die jetzige Regierung meint auch, daß
man für das Heraustreten aus der Neutralität
entſchä=
digt werden muß. Sie wird jedoch territoriale
Kompen=
ſationen ablehnen, eben um die bulgariſche Gefahr zu
be=
ſeitigen. — Venizelos gibt auf dieſen Brief wieder eine
lange Antwort, in welcher er behauptet,
nie=
mals Vorſchläge oder eine Erörterung über die
Abtre=
tung von Kawalla und Drama eingeleitet zu haben. Er
erklärt im Gegenteil, bulgariſche Forderungen bei
Be=
ginn des europäiſchen Krieges zurückgewieſen zu haben.
An König Konſtantin habe er aber einen Privatbrief
ge=
ſchrieben, in welchem er ſeine Gedanken ausgedrückt und
die Möglichkeit, gegenüber Bulgarien Zugeſtändniſſe zu
machen, ausgeſprochen habe, um die Neutralität
Bulga=
riens während des Eingreifens Griechenlands zu ſichern.
„Ich riet in dieſem Brief,” ſagt Venizelos, „2000
Qua=
dratkilometer Mazedoniens zu folgenden Bedingungen
abzutreten: 1. Als Kompenſation für die gemachten
Zu=
geſtändniſſe wird uns das Gebiet Doiran Gewgeli in einer
Größe von 1000 Quadratkilometer abgetreten; 2.
Bul=
garien tritt hiernach als Verbündeter Serbiens und
Grie=
chenlands aus der Neutralität heraus; 3. die Abtretung
findet nach dem Kriege ſtatt und nur, falls der Sieg der
Dreiverbandsmächte Griechenland von Kleinaſien ein
Gebiet von 140000 Quadratkilometer ſichert.”
Japan und China.
* London, 3. April. Die Times meldet aus Peking
vom 31. März: Die geſtrige Konferen führte zu
keinem Ergebnis. Der japaniſche Gefandte Hioki
teilte ſeiner Regierung mit, daß ſeiner Anſicht nach die
Forderungen bezüglich der Mandſchurei, Hanyangs,
Tayehs und Pingſiangs genügend erörtert ſeien. Was die
Anſiedlung in der Mandſchurei betrifft, beſtehen
die Japaner darauf, daß ihren Koloniſten die
Exterri=
torialität gewährt wird. Sie geben jedoch die
Zuſtim=
mung dazu, daß die japaniſchen Untertanen der
Juris=
diktion der chineſiſchen Polizei unterſtehen und zur
Steuer=
zahlung herangezogen werden ſollen, vorausgeſetzt, daß
die Polizeigeſetze und die Beſteuerung von Japan
ge=
billigt ſind. China iſt bereit, die Exterritorialität zu
be=
willigen, kann ſich aber nicht zu anderen Bedingungen,
die in die Kompetenz der chineſiſchen Verwaltung
eingrei=
fen würden, verſtehen. China iſt bereit, Japan den
Be=
trieb von Eiſenwerken in Hanyang, von Eiſenbergwerken
in Tayeh und Kohlenbergwerken in Pingſiang
einzuräu=
men, widerſetzt ſich aber der Forderung, daß anderen
Na=
tionen keine Bergbaurechte gewährt werden ſollen, die
die=
ſen Unternehmungen ſchaden könnten. Die darauf
bezüg=
liche japaniſche Forderung iſt ſo zweideutig gefaßt, daß ſie
als Monopol für Bergbauunternehmungen im Yangtſetal
ausgelegt werden könnte. Die japaniſche Forderung wird
in ihrer jetzigen Form von allen Ausländern als gegen den
Grundſatz der Gleichberechtigung verſtoßend betrachtet.
Ja=
pan legte auch Nachdruck auf die beiden Forderungen,
be=
treffend Errichtung buddhiſtiſcher Miſſionen und Schulen
ähnlicher Inſtitutionen. China wehrt ſich gegen die
An=
ſtellung japaniſcher Prieſter als Erzieher, die unter dem
Schutze der Exterritorialität ſich im ganzen Lande
feſt=
ſetzen und ihren politiſchen Einfluß geltend machen
wür=
den, der gegen die Autorität der chineſiſchen Regierung
ge=
richtet wäre.
* London, 3. April. Durch die japaniſch=chineſiſche
Konferenz vom 31. März hat ſich die Lage
verſchlim=
mert. Die Japaner, die offenbar durch den Ausfall der
Wahlen ſtärkeren Rückhalt gewannen, erklärten, ſie ſeien
außerſtande, die Verhandlungen über die Forderungen
länger hinauszuziehen. China müſſe alle im Prinzip
an=
nehmen oder die Folgen tragen. Die Konferenz wurde
am folgenden Tage fortgeſetzt. Die Stimmung in Peking
iſt allgemein ſehr peſſimiſtiſch. Meldungen aus Tſinanfu
beſagen, daß die Unruhe dort im Wachſen begriffen ſei,
weil die Japaner Laufgräben bauten und andere
Vorbe=
reitungen träfen, die darauf ſchließen ließen, daß eine
Be=
lagerung erwartet würde.
* Bremen, 3. April. Nach einem Privattelegramm
der „Weſerzeitung” iſt der amerikaniſche Dampfer
Greenbrian” der von Neu=York kam, in der
Nord=
ſee geſunken. Die Mannſchaft iſt in Wyk auf Föhr und
Amrum gelandet.
* Wien, 3. April. Aus dem
Kriegspreſſe=
quartier wird gemeldet: Sven Hedin, der geſtern
im Standorte des Armeeoberkommandos eintraf, wurde
geſtern abend vom Chef des Generalſtabs empfangen und
nahm an der Abendmahlzeit teil. Heute vormittag wurde
der intereſſante Gaſt von dem Armeeoberkommandanten,
Feldmarſchall Erzherzog Friedrich, und Erzherzog Karl
Franz Joſef empfangen. Beim Gabelfrühſtück, zu dem er
zugezogen war, war auch der zu kurzem Beſuche anweſende
Sohn des Armeeoberkommandanten, Erzherzog Albrecht,
anweſend. Auf Einladung des Erzherzogs Friedrich
be=
gibt ſich Sven Hedin morgen an die Front, um Zeuge der
im Gange befindlichen Kriegsereigniſſe zu ſein.
* Paris, 2. April. Nach dem Temps überſtiegen die
Auszahlungen bei den franzöſiſchen
Spar=
kaſſen die Einzahlungen in der Zeit vom 21. März bis
31. März um 5 220690 Francs, und in der Zeit vom
1. Januar bis 31. März um 41012 454 Francs.
* Paris, 2. April. Die Kammer hat ſich auf den
29. April vertagt.
* Toulon, 2. April. In den letzten acht Tagen
be=
ſchlagnahmten die Wachtſchiffe der Alliierten an Bord
ver=
ſchiedener Schiffe über 250 Poſtſendungen
deut=
ſcher Herkunft. Fünf Dampfer wurden in
Küſten=
häfen geführt, um ihre aus Deutſchland kommenden oder
dorthin beſtimmten Waren auszuladen.
* Athen, 2. April. General Pau iſt hier
ge=
ſtern abend von Saloniki eingetroffen. Er will ſich hier
zwei Tage aufhalten, bevor er nach Marſeille weiterfährt.
Literariſches.
Heſſiſche Chronik. Monatsſchrift für
Fa=
milien= und Ortsgeſchichte in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Begründet von Dr. Herm. Bräuning=Oktavio.
Heraus=
gegeben von Prof. D. Dr. Wilhelm Diehl. Das
April=
heft 1915 (4. Jahrgang) hat folgenden Inhalt: Amalie
Schädel: Briefe Ludwig Hegars an ſeine Braut. II.
Pro=
feſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Aus alten Leichenreden.
Re=
gierungsrat Dr. Viktor Würth: Wappen blühender
heſſi=
ſcher Bürgergeſchlechter. X. Archivar a. D. F. W. E
Roth: Politik des Wetterauer Grafenvereins 1542 bis 1553.
Aus Zeitſchriften. Austauſch — Auskünfte. Der
Bezugs=
preis beträgt vierteljährlich 1,50 Mk., jährlich 6 Mk. Preis
des Einzelheftes 60 Pfg. Beſtellungen wolle man richten
an den Verlag, den Herausgeber oder an jede beſſere
Buchhandlung, durch die auch Probehefte erhältlich ſind.
Verlag der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei in
Darmſtadt.
Neu erſchienen im Verlage von Hubert Köhler,
Graph. Kunſt=Anſtalt, München, Blütenſtraße 11 und 13,
Der Argonnenwald Generalkarte im Maßſtab
1:50000 in 4farbiger Ausführung (80X110 Zentimeter),
gebrochen auf 20 X28 Zentimeter, Preis Mk. 1.—. Die
Karte umſaßt das Gebiet nördlich bis Rémonville, ſüdlich
bis Vaubecourt. Weſtlich bis Maſſiges, öſtlich bis
Béthe=
laipville. Durch die Art der Ausführung in 4 Farben
tritk die Geländedarſtellung plaſtiſch hervor und geſtattet
die genaueſte Ermittlung der Geländeformen und der
Höhenunterſchiede. Die Karte iſt ungemein reich an
Ein=
zelheiten. Dieſe, ſowie die im gleichen Verlage
erſchiene=
nen Generalſtabskarten von Frankreich 1:200000 und
England 1: 150000 ſind in allen einſchlägigen Buch= und
Landkartenhandlungen zu haben.
Sven Hedins Kriegsbuch. Sven Hedin
„Ein Volk in Waffen”. 192 Seiten, 32 Abbildungen
(26 Photographien, 6 Zeichnungen). Feldpoſtausgabe 1 M.
Leipzig, F. A. Brockhaus. Der berühmte Forſcher
ſchil=
dert darin „die größten Eindrücke ſeines Lebens” wie er
ſie an der deutſchen Weſtfront, als Gaſt im Haupquartier
des Kaiſers, auf den blutgetränkten Schlachtfeldern, in
den Schützengräben und Biwaks, in den von unſeren
Feldgrauen beſetzten Gebieten Belgiensund Frankreichs
im September und Oktober vorigen Jahres erlebt hat.
Dieſes Buch Hedins iſt ein Hohes Lied auf den deutſchen
Idealismus, auf deutſche Tapferkeit und Menſchlichkeit,
auf deutſche Tatkraft und deutſche Ueberlegenheit — zugleich
eine Jubelouvertüre zum Sieg unſerer gerechten Sache,
von dem kein Deutſcher felſenfeſter überzeugt ſein kann
als dieſer Schwede. Das 192 Seiten ſtarke, mit 32
Illuſtrationen, Photographien und eigenen Zeichnungen
geſchmückte Buch kann warm empfohlen werden.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 2. April. Dem Inſtitut für Gärungsgewerbe
in Berlin iſt es gelungen, ein Verfahren auszuarbeiten,
welches die Maſſenerzeugung von Hefe als
Futtereiweiß=unter ausſchließlicher Verwendung von
Zucker und ſchwefelſaurem Ammoniak ermöglicht. Das
Verfahren kann ſofort von jeder Lufthefefabrik
auf=
genommen werden und iſt von größter Tragweite.
* Kopenhagen, 3. April. Der König unterzog
ſich geſtern einer kleinen Darmoperation. Sein
Be=
finden iſt ausgezeichnet, und er wird wahrſcheinlich in
eini=
gen Tagen das Bett verlaſſen. Weitere Bulletins werden
nicht ausgegeben.
Warme Unterkleider für das Heer.
* Man begegnet neuerdings vielfach der Auffaſſung,
daß jetzt, beim Herannahen milderer Witterung, die
Ver=
ſorgung unſerer Truppen im Felde mit warmer
Unter=
kleidung überflüſſig ſei und die bisher damit
be=
ſchäftigt geweſenen Organe der freiwilligen
Liebestätig=
keit ihre Arbeit einſtellen könnten, zumal aus dem Felde
vielfach von Ueberfluß an Wollſachen berichtet wird. Dieſe
Anſicht iſt nur zum Teil begründet. Was zunächſt den
Oſten betrifft, ſo ſind dort die klimätiſchen Verhältniſſe
vorläufig noch ſo ungünſtig, daß dort Liebesgaben der
vorbezeichneten Art immer noch mit lebhaftem Dank
ent=
gegengenommen werden. Aber auch für den Weſten bleibt
immer noch viel zu tun übrig. Freilich wird ſich die
Hinausſendung von ganz warmen Sachen, Wolldecken uſw.,
mit der Zeit erübrigen. Leichte wollene Hemden und
Unterjacken, ſowie Strümpfe werden dort immer noch
ge=
braucht.
Der Kriegsausſchuß für warme Unterkleidung E. V.
(Reichstag), der im Laufe des letzten halben Jahres für
mehr als 20 Millionen Mark (davon 4 Millionen aus
eigenen Mitteln) warme Sachen in ſeinen Wollzügen nach
Oſt und Weſt an die Front befördert hat, iſt deshalb dazu
übergegangen, anſtatt der unmittelbaren Verſorgung der
Truppen mit Wollſachen im Weſten eine Reihe von
De=
pots anzulegen, von denen aus die Truppenführer in
Er=
gänzung der von der Heeresverwaltung gelieferten
Aus=
rüſtungsgegenſtände ihren Bedarf an wärmenden Sachen
beliebig entnehmen können. Die gleiche Einrichtung iſt
für den Oſten geplant.
Außerdem aber hat ſich die Notwendigkeit
heraus=
geſtellt, im höheren Grade wie bisſer auf den Schutz
unſerer Truppen gegen Näſſe Bedacht zu
neh=
men, die ihnen in den jetzigen Frühjahrswochen nicht nur
unbequem, ſondern geſundheitsſchädlich werden kann. Nach
langen Bemühungen iſt es dem Kriegsausſchuß für warme
Unterkleidung gelungen, einen Stoff ausfindig zu machen,
der kein Waſſer durchläßt, dabei leicht und porös und im
Handel zu einem Preis erhältlich iſt, daß der große Bedarf
einigermaßen gedeckt werden kann. Der daraus
gefer=
tigte Regen=Umhang iſt ſo zugeſchnitten, daß der
Torniſter des Mannes darunter Platz hat.
Der Kriegsausſchuß hat bereits 6000 Stück von
die=
ſen Umhängen an die Front gebracht und hat nunmehr
Zuwendungen in Höhe von 400000 Mark erhalten, um
den Schutz gegen Näſſe in weiterem Umfange zu
er=
möglichen.
Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 1; Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Kompagnie Nr. 5; Feld=Maſchinengewehr=Zug
Nr. 81; Maſchinengewehr=Zug Preuß. — Kavallerie:
Huſaren Nr. 4; Reſerve=Huſaren Nr. 9; Jäger zu Pferde
Nr. 10, 11; 1. Landwehr=Eskadron des XX. Armeekorps.
— Feldartillerie: 1. Garde=Regiment; Regimenter
Nr. 1, 14, 33, 47, 80; Reſerve=Regimenter Nr. 1, 10, 59;
1. Landwehr=Batterie des XXx. Armeekorps. —
Fuß=
artillerie: Regiment Nr. 5; Ueberplanmäßige
Fuß=
artillerie=Batterie g der Feſtung Metz. — Pioniere:
Regimenter Nr. 18, 25, 29. Bataillone I. Nr. 1, II. Nr. 3,
II. Nr. 4, I. und II. Nr. 9, I. und II. Nr. 10, I. Nr. 11,
II. Nr. 14, I. Nr. 15, I., II. und III. Nr. 16, I. und II.
Nr. 26; Reſerve=Bataillon Nr. 39; Reſerve=Kompagnie
43., 44., 51., 78. (ſ. Reſ.=Pionier=Bataillon Nr. 39), 81.
Munitionskolonnen: Artillerie=Munitionskolonne
Nr. 3 des XIV. Armeekorps; Reſerve=Artillerie=
Muni=
tionskolonne Nr. 36 des IV. Reſervekorps: Reſerve=
Muni=
tionskolonnen=Abteilung Nr. 45 des XXIII. Reſervekorps.
— Fortifikation Königsberg i. Pr. und Schanz=
Kompagnie Nr. 5. — Sanitäts=
Formatio=
nen: Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des III. Armeekorps.
Feldlazarett Nr. 7 des I. Armeekorps. — Train:
Re=
ſerve=Proviant=Kolonne Nr. 25 des VIII. Reſervekorps.
Fuhrpark=Kolonne Heydemann des Korps Thorn.
Etap=
pen=Fuhrpark=Kolonne Nr. 4 des I. Armeekorps.
Pferde=
depot Nr. 2 des III. Armeekorps. —
Kriegsbeklei=
dungsamt des XVII. Armeekorps. — Weiter ſind
er=
ſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 166 und die
Würt=
tembergiſche Verluſtliſte Nr. 144.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 185
ent=
hält: Infanterie uſw.: 66. Infanterie=Brigade (Inf.=
Regt. Nr. 98 und 130), Arbeitskommando (ſ. auch Inf.=
Regt. Nr. 130). Garde: 4. Garde=Regiment; 1. und 2.
Garde=Reſerve=Regiment: Grenadier=Regimenter
Eliſa=
beth, Nr. 5 (ſ. 1. Garde=Reſ.=Regt.); Garde=Füſilier=
Regi=
ment; Garde=Schützen= und Garde=Reſerve=Schützen=
Ba=
taillon. Grenadier= bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=
Regimenter Nr. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 18 (f. 1. Garde=
Reſ.=Regt.), 20, 21 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller) 23, 26,
27, 28, 31 (ſ. auch Komb. Inf.=Regt. v. Weber), 32, 33, 40,
41, 42, 43, 44, 46, 48, 53, 56, 57, 59, 66, 67, 68, 69, 70, 72,
73, 87, 88, 89, 93, 98 (ſ. auch 66. Inf.=Brig.), 99, 110, 114,
116, 129, 130, 142, 143, 150 (ſ. auch 1. Garde=Reſ.=Regt.),
152, 154, 155 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 156, 158, 159,
160, 161, 163, 165, 169, 172. 173, 176. Reſerve=Infanterie=
Regimenter Nr. 3, 5, 7 (Nr. 5 und 7 ſ. auch Erſ.=Inf.=
Regt. Keller), 8, 11. 13, 20, 21 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt.
Runge), 22, 27, 28, 29, 32, 35, 48, 49 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Runge), 60, 61, 65, 67, 68, 70 (ſ. auch Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Abt. Nr. 5), 72, 77, 81, 82, 83, 88, 118, 205, 207,
210, 219, 220, 221, 223, 224, 225 226, 227, 228, 229, 230,
231, 232, 257, 262, 270 272. Kombiniertes Infanterie=
Regiment v. Weber. Erſatz=Infanterie=Regimenter Nr. 1
der Brigade Douſſin, Keller, Leimbach=Zerener, Runge.
Reſerve=Erſatz=Infanterie=Regiment Nr. 4. Detachement
v. Lewinski (ſ. Füſ.=Regt. Nr. 33). Landwehr=Infanterie=
Regimenter Nr. 2, 4, 6. 7, 8 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller),
12, 21, 22, 34, 37, 40, 46 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=
Zerener), 48, 51, 60, 61, 65, 77, 81, 83, 84, 110. Landwehr=
Erſatz=Regiment Nr. 5. Ueberplanmäßiges Landwehr=
Infanterie=Bataillon Nr. 2 des IV Armeekorps.
Land=
wehr=Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 7, 12, 36, 37, 42, 49, 79, 86. Landſturm=Bataillone
1. Beuthen i. Ob.=Schl., I Braunsberg, I Deutſch=Eylau,
Deutſch=Krone (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Runge), I Eſſen, I
Hage=
nau, II und III Königsberg, Molsheim, I Oſtrowo (beide
letzteren ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Runge), I Rawitſch (ſ. Erſ.=
Inf.=Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin). Bataillon Engels
(früher Landſturm=Bataillon Rubach), ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
Runge. Jäger=Bataillone Nr. 1, 4, 9; Reſerve=Jäger=
Bataillone Nr. 1, 3, 24. Feſtungs=Maſchinengewehr=
Ab=
teilungen Nr. 8 und Polen Nr. 12; Reſerve=Feſtungs=
Eilser
„Liebesgabe‟
Gegen Austen, Heiserkeit,
Verschleimung, Influenza
eic. (X787
Pastillen
Familiennachrichten.
Statt Karten.
Frieda Mohrmann
Rudolf Schmitt
Verlobte
Bleichstrasse 15
Kiesstrasse 62
Darmstadt, Ostern 1915.
(*6578
Dankſagung.
Für die wundervollen Kranzſpenden
und das treue Geleite zur letzten
Ruhe=
ſtätte meines unvergeßlichen Mannes
ſpreche ich allen Beteiligten auch im
Namen meiner Eltern und
Schwieger=
eltern meinen tiefgefühlteſten Dank aus.
Thea von Moritz
geb. Freiin von Aslar-Gleichen.
(5360
Tageskalender.
Sonntag, 4. April.
Vaterländiſcher Abend der verbündeten
Geſang=
vereine Darmſtadts um 8 Uhr im Orpheum.
Montag, 5. April.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. A): „Wie einſt im Mai”
Jugendweihe der Freireligiöſen Gemeinde um 10
Uhr in der Freimaurerloge (Sandſtraße).
Konzert um 4 Uhr im „Wiener Café‟
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 6. April.
Glaswaren= uſw. Verſteigerung um 9½ und
3 Uhr Eliſabethenſtraße 39.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Rathaus zu
Ober=Ramſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
tädter Hausbeſtzer=Verein E.
Einladung zur
Hauptverſammlung
am Freitag, den 16. April 1915, abends 8½ Uhr,
im gelben Saal des Reſtaurants Sitte.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorſtandes, des Kaſſierers und der
Re=
viſoren. Voranſchlag für 1915/16.
2. Neuwahl des Vorſtandes.
Etwaige Anträge ſind bis ſpäteſtens 14. April beim Vorſtand
einzureichen. Wir erſuchen um Beteiligung ſeitens unſerer
ſämt=
lichen Mitglieder.
5282sgi)
Der Vorſtand.
Verein DDaheime
Einladung zur ordentlichen Hauptverſammlung
auf Montag, den 12. April 1915, abends 8½ Uhr,
im Reſtaurant „Kaiſerſaal” Grafenſtraße 18.
Tagesordnung: 1. Bericht des Vorſitzenden.
2. Rechenſchaftsbericht.
3. Wahl von Vorſtandsmitgliedern.
4. Erledigung der Anträge von Mitgliedern.
Anträge ſind bis zum 5. April bei dem Vorſitzenden, Herrn
Rechtsanwalt Dr. Stein, Annaſtraße 20, einzureichen. Die Rechnung
liegt zur Einſicht der Vereinsmitglieder vom 5. April an bei Herrn
Rechner Sulzmann, Gräfenhäuſer Weg 11, auf.
(5046a
Darmſtadt, den 29. März 1915. Der Vorſtand.
Nozuart-Verenn
Zum Besten der Kriegsfürsorge
Samstag, den 10. April, abends 8 Uhr,
im Kaisersaal
Vaterlandisener Liederäbene
unter gütiger Mitwirkung
des Königl. Hofopernsängers Herrn August Kiess aus Düsseldor:
und des Herrn Hofschauspielers Kurt Westermann von hier
Eintrittskarten und zwar: Sperrsitz Mk. 2.—,
unnume-
rierter Saal und Galerie Mk. 1.—, in der Hof-Buch- und
Kunst-Handlung von Müller & Rühle, Elisabethenstrasse 5
sowie im Verkehrsbüro.
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der Kunstfilm in 4 Akten
Die Tragödie eines Kindes
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Montag, den 5. April:
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Wie einſt im Mai.
Geſangspoſſe in 4 Bildern
von Walter Kollo und Willy
Bredſchneider.
Perſonen:
Erſtes Bild: 1838.
v. Henkeshoven,
Oberſt a. D. . Heinrich Hacker
Ottilie, ſ. Tochter Käthe Gothe
Stanislaus
v. Methuſalem Richard Jürgas
Ernſt Cicero von
Henkeshoven . FranzSchneider
Mechthilde v.
Kiefer=
ſpeck, Ottiliens
Erzieherin . . Fritzi Niedt
Juſtizrat
Perga=
menter
Adolf Jordan
Fritz Jüterbog . Br. Harprecht
Klothilde
Frieda Große
Belinde
J. Kaufmann
254
Lucinde
8 . Alma Weber
Agathe Sc) . Marie Schott
Bettina
Frieda Herbach
Annette 8.8 . AlexandraLauth
Babette
. Elſe Daniel
Zweites Bild: 1858.
Ottilie v.
Henkes=
hoven
. . Käthe Gothe=
Ernſt Cicero von
Henkeshoven, ihr
Gatte
Frz. Schneider
Fritz Jüterbog . Br. Harprecht
Stanislaus von
Methuſalem . . Richard Jürgas
Angoſtura, ſeine
zweite Frau . Minna Müller=
Hanno
Juſtizrat
Perga=
menter
. Adolf Jordan
Ein fremder Herr Frz. Herrmann
Frieda
. Marg. Schreber
Ida
Paula Manecke
Tänzerinnen bei Kroll.
Drittes Bild: 1888.
Kommerzienrat
Friedrich Jüterbog Br. Harprecht
Heinrich, ſ. Sohn Paul Peterſen
Ottilie
. . Käthe Gothe
Vera, ihre Tochter Käthe Meißner
Stanislaus von
Methuſalem . . Richard Jürgas
Mizzi, ſeine dritte
Frau
. Clem. Feiſtle
Arthur Müller,
Oberingenieur . Emil Kroczak
Juſtizrat
Perga=
menter jun.
. Adolf Jordan
Fritzchen, Heinrichs
kleines Söhnchen Erna Große
Fr. Jachtmann
Dienerb. Jüterbog
Ludw. Wenzel
Viertes Bild: 1913.
Heinz, Freiherrvon
Paul Peterſen
Jüterbog
Fred, ſein Sohn Br. Harprecht
Stanislaus von
Methuſalem . . Richard Jürgas
Vera Müller . . Käthe Meißner
Tilla, ihre Tochter Käthe Gothe
Komteſſe
Hohen=
berg=Tiefenthal E. Widmann
Angoſtura, Gräfin
von Bornholm . Minna Müller=
Hanno
Kitty, Direktrice in
Vera Müllers
Modeſalon . . Hertha Hinken
Margit Heſſe
Margot Lücke
Selma Krüger
Modiſtinnen 1 Greta Kumpf
und
Alice Milton
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Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende geg. 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Dienstag, 6. April: 129. Ab.=
Vorſt. C 32. „Datterich”. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 7. April: 130. Abon.=
Vorſt. B 35. Erſtes Gaſtſpiel
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Hofburg=
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und zweiter Abend). Mephiſto:
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fang 6½ Uhr.
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Donnerstag, 8. April: 131. Ab.=
Vorſt. C33. „Lohengrin” Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Die Erhebung des
Abonnements=
geldes für 1914/15 findet
Mitt=
woch, den 7. und Donnerstag,
den 8. April 1915, nachmittags von
3½ bis 5 Uhr ſtatt. Zahlſtelle:
Veſtibüle im Hoftheater.
Gartenbad Verem Darmstauf.
Monats=Verſammlung
Donnerstag, den 8. April, abends 8 Uhr
im „Kaiſerſaal”
Vortrag des Herrn Kreisoſtbautechnikers Dorſch über:
Gemüſeban in der Kriegszeit.
Zu dieſem Vortrag ſind alle Intereſſenten, auch wenn ſie
nicht Mitglieder des Vereins ſind, freundlichſt eingeladen.
Nach dem Vortrage: Geſchäftliche Mitteilungen und
Pflanzen=
verloſung an die Vereinsmitglieder zu den bekannten Bedingungen.
Mittwoch, den 14. April, abends 8¼ Uhr, in
einem der kleineren Räume des „Kaiſerſaales”
Theoretiſche und praktiſche Unterweiſung im Pfropfen.
Auch hierzu ſind alle Intereſſenten eingeladen.
NB. Anmeldungen zur Uebernahme von Kleingärten können
noch an Herrn Regierungsrat Scharmann, Wilhelmſtraße 20,
ge=
richtet werden.
(5371
Der Vorstand.
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kaum getragen.
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
iſſegen mangelnder Beſchäftigung
ſind eine Anzahl moderner
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weit unter Preis
abzugeben. Anfrag. unter N 18
an die Geſchäftsſt. erb. (5346a
Heil &John, Manufakturwaren, (270a
Kraftloserklärung von Pfandſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Pfandſcheine
Nr. 11501, 24 248, 24866, 25489 und 36904 werden
hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche innerhalb 14 Tagen, vom
Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, in
unſerem Geſchäftszimmer — Kirchſtraße Nr. 9 — geltend zu machen,
widrigenfalls nach Ablauf dieſer Friſt gemäß § 30 der Satzung
vom 1. März 1913, betreffend das ſtädtiſche Leihamt Darmſtadt, die
Kraftloserklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.
(5333
Darmſtadt, den 1. April 1915.
Städtiſches Leihamt.
Paul.
Städtisches Leihamt Darmstadt.
Betreffend: Erneuerung der Verſatzzeit von Pfändern.
Die Verſatzzeit der vom 1. Januar bis 30. April 1914 verſetzten
Pfänder (rotes Pfandſcheinformular) Nr. 18787 bis einſchl.
27000 iſt nunmehr erneuern zu laſſen.
Wir fordern die Pfandſchuldner zur Erneuerung der Verſatzzeit
mit dem Bemerken auf, daß dieſelbe bis zu den betr. Verfalltagen
— wie auf den Pfandſcheinen angegeben — ſtattfinden muß. Nach
Ablauf dieſer Friſten können die verfallenen Pfänder nur noch bis
zu der im Monat Mai 1915 ſtattfindenden Verſteigerung ausgelöſt
werden.
(3606a
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Städtiſches Leihamt.
Paul.
Bekanntmachung.
Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen für das Jahr 1914 liegt
2 Wochen lang, vom 3. bis 17. April 1915, auf der Bürgermeiſterei
zur Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige Widerſprüche dagegen ſind
innerhalb eines Monats nach Ablauf der Offenlegungsfriſt bei
dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſen=
ſchaft in Darmſtadt zu erheben. Später eingehende Widerſprüche
können keine Berückſichtigung mehr finden.
(5328
Erzhauſen, am 1. April 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Erzhauſen.
Wannemacher.
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in Maschinenschreiben
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und Parlograph
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in der Hessischen
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Das Sommersemester beginnt Montag, den 12. April.
Ab 1. April d. J. wurde als weitere Lehrkraft für den Violoncell-Unterricht der Solo-
Cellist am Großherzogl. Hoftheater, Herr Hofmusiker Hugo Andreae, gewonnen.
Kunstschule: Vollständige Ausbildung in allen Fächern der Musik.
Dilettantenschule: Vom ersten Anfange bis zur höchstmöglichen Ausbildung.
Elementar-Klavier- u. Violinschule: Für Kinder unter 10 Jahren zu ermäßigtem Honorar.
Einzel- und Klassen-Unterricht je nach Wunsch.
Schriftliche oder mündliche Anmeldungen an die Direktion, Elisabethenstraße 36, erbeten.
Sprechstunden vormittags von 11—12½ Uhr. Prospekte kostenfrei durch die Direktion,
(5335a
die Musikalienhandlungen und das Verkehrsbureau.
Die Direktion: Wilhelm Schmitt, Willy Hutter.
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Friedberg bei Frankfurt.
Die Vorträge, Konstruktionsübungen u. Laboratoriumspraktiken beginnen am 12. April.
(5338
Bekanntmachung.
In unſer Händelsregiſter,
Ab=
teilung A, wurde heute hinſichtlich
der Firma
Heeb & Röder, in
Darm=
ſtadt,
eingetragen:
Frau Witwe Chriſtine Röder,
geb. Werner, iſt in das Geſchäft
als perſönlich haftende
Geſell=
chafterin eingetreten. Die
Ge=
ſellſchaft iſt mit ihr nach dem
Tode ihres Ehemanns, des
bis=
herigen Geſellſchafters Peter
Röder, fortgeſetzt.
(5325
Darmſtadt, 15. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Die Anfuhr
von Kehricht und Schutt
nach der Kehrichtabladeſtelle am
Glasberg und dem alten
Bahn=
einſchnitt der Main=Neckar=Bahn
(am Walddiſtrikt Pelz) kann von
unterzeichnetem Amte bis auf
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teres geſtattet werden und ſind
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zuholen.
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Ilmenau i. Thür. Prosp. frei. (I13825
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Aufnahmen jederzeit. Zahlung
monatlich.
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1. Stock.
im Weisszeugnähen,
Unterricht Zusehneiden, Weiss=
und Buntsticken wird gründlich
erteilt.
Frau Lauck
*6547
Riedlingerſtraße 23, II.
Unterrieht im Zusehneiden u.
Klei=
dermachen , nach leicht faßlicher
Methode, erteilt Emilie Greb,
Ernſt=Ludwigſtr. 15.
(*6543
Mnaben-Handfertigkeitsunterricht
w. ert. Speſſartring 11, p. (4795a
Die unterzeichneten Buchhandlungen halten sämtliche
hier eingeführten
Schulbücher
vorrätig und bitten, den Bedarf schon in den Ferien zu
decken, weil sonst der Andrang wegen Personalmangel
beim Schulanfang nicht gut bewältigt werden kann.
Aus diesem Grunde werden
(5344id
Schulbücher
dieses Jahr ausnahmslos auchnurgegen barabgegeben.
Hess. Köhler. Saeng. Schlapp.
Fröbel’ſcher Kindergarten
63 Kiesſtraße 63
beginnt wieder Montag, den 12. April d. J.
Anmeldungen ſind möglichſt zwiſchen 9—12 Uhr vormittags
oder 2—4 Uhr nachmittags jeden Werktag erbeten.
C. Becker.
5330gis)
Soeben erſchien:
ſſiſche Chronik
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in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Herausgegeben von Prof. D. Dr. Wilh. Diehl
Heft 4, April 1915
Inhalt: Amalie Schädel: Briefe Ludwig Hegars an ſeine Braut. —
Profeſſor D. Dr. Wilhelm Diehl: Aus alten Leichenreden. — Regierungsrat
Dr. Viktor Würth: Wappen blühender heſſiſcher Bürgergeſchlechter.
Archivar a. D. F. W. E. Roth: Politik des Wetterauer Grafenvereins
1542 bis 1553. — Aus Zeitſchriften. — Austauſch. — Auskünfte.
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Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Nun fand ſich niemand mehr in der Geſellſchaft, der
einen muſikaliſchen Vortrag zum Beſten gegeben hätte.
Nun konnte alſo Frau Steinbrecht Heinz Loſſens Tochter
in Szene ſetzen. Und das tat ſie mit innerlicher
Freudig=
keit. Sie erklärte lächelnd, Fräulein Loſſen würde gern
zur Unterhaltung ihrer Gäſte beitragen.
Britta errötete ein wenig, erhob ſich aber ohne jede
Ziererei und ſchritt zum Flügel hinüber. Aller Augen
folgten der reizvollen Erſcheinung.
Die „Haberfrau” tuſchelte Frau Michels zu:
Was meinen Sie, ob dieſes Haar echt iſt?
Frau Suſanne zuckte unmutig mit den Schultern,
denn ſie ſah, daß Theo Frenſen zu Britta trat und ſich
erbot, die Noten umzuwenden.
Faſt unmertlich erſchien auf Brittas Stirn das kleine
Faltendreieck. Am liebſten hätte ſie Theo zurückgewieſen.
Aber da beſann ſie ſich, daß es ihr nicht zukam, einen Gaſt
ihrer Herrin auf ein höfliches Anerbieten eine
Zurück=
weiſung zu erteilen; ſie beſchränkte ſich darauf, mit
ſtum=
mem Kopfneigen zu danken.
Herbert Frenſen hatte Brittas Minenſpiel beobachtet.
Er ſtutzte einen Augenblick. Dann erhob er ſich und trat
wie abſichtslos näher heran. Dieſes Mädchen begann ihn
zu intereſſieren, weil ſie Theos Galanterien mit ſichtlichem
Widerſtreben aufnahm.
War das Komödie von ihr oder wahres Empfinden?
Theos Anblick hatte ihr vorhin bei der Begrüßung
entſchieden das Blut in die Wangen getrieben — warum
ſchien ſie jetzt ſo kalt und unnahbar?
Dieſe Frage beſchäftigte ihn, als er ſich in nächſter
Nähe des Flügels ſo niederließ, daß er Britta und Theo
beobachten konnte. Theo hatte ſich dicht neben Britta
ge=
ſtellt und, während ſie ſuchend in den Noten blätterte,
ſprach er leiſe zu ihr.
Was er ſprach, konnte Herbert nicht verſtehen, aber
er hätte darauf wetten mögen, daß es eine ſeiner beliebten
Schmeicheleien geweſen war. Mit heimlichem Vergnügen
konſtatierte er jedoch, daß die junge Dame kaum Notiz
davon nahm. Gleich darauf „ſang” der Flügel unter
Brit=
tas Händen. Eine andere Bezeichnung fand Herbertznicht
für dieſes beſeelte Spiel, das ihn in eine ſo ſeltſam
traumhafte Stimmung verſetzte, wie ſie dieſem ernſten
Manne ganz fremd war. Seine Augen hefteten ſich
un=
verwandt auf das feine Profil Brittas. Wie rein dieſe
Züge waren, wie ſchön ſich die dunklen langen Wimpern
auf die liebliche Rundung der Wangen legten, wenn
Britta die Augen niederſchlug! Und wie wunderbar dieſe
ſamtbraunen Augen aufſtrahlten, wenn ſich die Lider
hoben!
Herbert Frenſen empfand dieſe reine Schönheit wie
eine Offenbarung. Zugleich wurde ihm plötzlich klar,
daß dieſes Mädchen eine Perſönlichkeit war, die näher
kennen zu lernen ſich lohnen würde.
Aber Brittas Spiel zog nicht nur Herbert Frenſen in
ſeinen Bann, auch alle anderen Anweſenden lauſchten
atemlos. Das war Muſik, die aus dem Herzen kam und
zum Herzen ſprach.
Claudine Steinbrecht ſah mit Befriedigung, welchen
Eindruck Brittas Spiel machte, und ein ſſtolzes Lächeln
erſchien auf ihrem Geſicht. Ihr war, als hätte ſie ein
Teil an dem Mädchen, als ſei es mit feſten Banden an
ſie geknüpft. So ſchnell und unbedingt hatte Britta Loſſen
über das Frauenherz geſiegt kraft ihres Umſtandes, daß
ſie Heinz Loſſens Tochter war, und kraft ihrer reinen
Schönheit.
Als Britta geendet hatte, wurde ihr reicher und
ehr=
licher Beifall geſpendet. Theo beugte ſich zu ihr herab
und flüſterte in anmaßender Vertraulichkeit:
Ich weiß nicht, was ich mehr bewundern ſoll mein
gnädiges Fräulein, Ihr meiſterhaftes Spiel oder Ihre
wundervolle Schönheit. Auge und Ohr ſind im Wettſtreit,
wer den höchſten Genuß hat. Ich bin entzückt — auf
Ehre!
Das Faltendreieck auf Brittas Stirn vertiefte ſich, und
ein abweiſender Ausdruck gab ihren Zügen ein herbes
Gepräge.
Ich habe für Ihre Bewunderung keine Verwendung,
Herr Leutnant. Bitte, vergeſſen Sie nicht, daß ich hier
im Hauſe in dienender Stellung — alſo Beleidigungen
gegenüber wehrlos bin.
Aber mein gnädiges Fräulein, warum ſo hart? Ich
darf Ihnen doch meine Anerkennung ausſprechen?
Cest le ton, qui kait la musique, Herr Leutnant.
Und da ich muſikaliſch bin, unterſcheide ich die Töne ſehr
genau, antwortete ſie ſehr beſtimmt.
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Felde anerkannt!
(X,5358
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sehr zufrieden, die Wirkung war eine ganz erstaunliche.
Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank. Fr. J. S. in B.
Sie hatten beide nicht bemerkt, daß Herbert Frenſen
herangetreten war. Er hörte Brittas letzte Worte. Ihr
Geſicht hatte ihm verraten, daß Theos Bemerkungen ihr
unangenehm waren.
Warum er ſich plötzlich erhoben und zu den beiden
herangetreten war, wußte er ſelbſt nicht. Sonſt ließen
ihn Theos galante Manöver kalt. Aber heute machten ſie
ihn unruhig.
Du ſcheinſt Deine Sache ſchlecht gemacht zu haben,
Theo. Geſtatten Sie, gnädiges Fräulein, daß ich Ihnen
an Stelle meines Vetters die Noten umwende, ſagte er
ſcheinbar unbefangen.
Britta atmete unwillkürlich auf, ſagte aber haſtig:
Ich danke ſehr, Herr Doktor, aber ich bin gewöhnt,
mir ſelbſt zu helfen.
Herbert verneigte ſich, legte ſeinen Arm in den des
Vetters und zog ihn mit ſich fort.
Was fällt Dir ein! ziſchte Theo wütend.
Herbert blieb ganz ruhig.
Komm nur, Fräulein Loſſen braucht uns nicht.
Theo machte ſein arroganteſtes Geſicht.
Dich vielleicht nicht.
Dich auch nicht, Theo.
Laß mich los, ich habe keine Luſt, meinen Platz
auf=
zugeben, flüſterte Theo ärgerlich.
Aber Herbert hielt Theos Arm wie mit eiſernen
Klammern feſt.
Ich gebe Dir zu bedenken, daß Du die Stellung der
jungen Dame ſehr erſchwerſt, wenn Du ſie durch Deine
Galanterien zum Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit machſt.
Unſinn! Weil ich ihr die Noten umwende? Das
wollteſt Du doch auch tun.
Ein ſarkaſtiſches Lächeln erſchien um Herberts Mund
Wenn zwei dasſelbe tun, iſt’s nicht dasſelbe. Ich
ſtehe nicht ſo im Mittelpunkt des Intereſſes wie Du. Dein
letzter Flirt, die ſchöne Frau Michels, durchbohrte Euch
mit eiferſüchtigen, zornigen Blicken.
Theo ſah zu ſeiner ſchönen Freundin hinüber, die ihn
mit brennenden Augen verfolgte.
Hm! Die gute Frau wird mit der Zeit läſtig, ſagte
er. Wenn ein Flirt ihm langweilig oder läſtig wurde,
konnte er unglaublich roh werden.
Herbert ließ mit einem Ruck ſeinen Arm los. Dann
trat er von Theo fort und lehnte ſich an den Kamin,
wäh=
rend ſein Vetter ſich verdrießlich in einen Seſſel fallen ließ
Britta hatte auf allgemeinen Wunſch ein zweites
Muſikſtück begonnen.
Herbert gab ſich ungeſtört dem Genuß hin. Das war
Muſik, wie er ſie gern hörte.
Die kleine Szene zwiſchen Britta und den zwei
Vet=
tern hatte außer der eiferſüchtigen Frau Michels nur
noch Frau Steinbrecht beobachtet. Sie ſah ſehr befriedigt
in Theos verdrießliches Geſicht. Sie kannte Theo und
war im voraus überzeugt, daß er verſuchen würde, Bxitta
zu beſtricken. Deshalb hatte ſie dieſe gewarnt.
Aber ſie beobachtete auch Herbert. Und als Britta
auf allgemeinen Wunſch ſang, da ſah ſie, daß Herbert ſeine
Augen ſelbſtvergeſſen auf Brittas Geſicht ruhen ließ. Und
das freute ſie unbewußt.
Nachdem Brittas Vortrag zu Ende war, begaben ſich
die Gäſte zu dem im Speiſeſaal aufgeſtellten Büfett. Die
Herren verſorgten die Damen zuerſt mit Speiſe und Trank,
ehe ſie an ſich ſelbſt dachten. Man ließ ſich zwanglos an
kleinen Tiſchen nieder. Frau Claudine rief Britta an
ihre Seite. Sie ſaß mit Frau Dr. Frenſen und Herbert
zuſämmen.
Als Theo ſah, daß Britta ſich dort niederließ, ſteuerte
er mit ſeinem Teller ebenfalls auf dieſen Tiſch los und
bat mit ſeinem wirkſamſten Lächeln, Platz nehmen zu
dürfen.
In Herberts Geſicht veriet kein Zucken, daß ihm das
unangenehm war. Frau Steinbrecht ließ ſich das
Miß=
behagen, das ſie jetzt an Theos Geſellſchaft empfand,
eben=
falls nicht anmerken.
(Fortſetzung folgt.)
Denkt daran, daß auch das Brot zu unſeren Waffen
gehört.
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Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 26. März d. Js.,
betreffend: Aenderung der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Roggen, Gerſte
und Weizen vom 19. Dezember 1914 (Reichsgeſetzblatt S. 528), bringen wir hiermit
zur öffenllichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 1. April 1915.
(5329
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung
betreffend Aenderung der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Roggen,
Gerſte und Weizen vom 19. Dezember 1914.
(Reichsgeſetzblatt S. 528)
Vom 26. März 1915.
Auf Grund des § 5 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914
(Reichsgeſetzblatt S. 339, in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914
(Reichsgeſetzblatt S. 516) hat der Bundesrat folgende Verordnung erlaſſen:
Artikel 1.
In der Bekanntmachung über Höchſtpreiſe für Roggen, Gerſte und Weizen vom
19. Dezember 1914 (Reichsgeſetzblatt S. 528) wird dem § 8 als Abſatz 5 hinzugefügt:
„Die Kriegsgetreide=Geſellſchaft m. b. H. in Berlin und die Kommunalverbände ſind
berechtigt, bei freihändigem Erwerbe von beſchlagnahmtem Roggen und Weizen in
Fällen beſonderen Bedürfniſſes den Zuſchlag (Abſatz 4) bis auf 7 Mark zu erhöhen
und bei Weiterverkäufen den erhöhten Zuſchlag in Anrechnung zu bringen.”
Artikel 2.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Bundesrat
beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 26. März 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung.
Am 7. und 8. April 1915 wird auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt mit
ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Der Truppenübungsplatz iſt an beiden Tagen von 12 bis 5 Uhr bis zum
Landgraben geſperrt.
Darmſtadt, den 1. April 1915.
(5350
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Bekanntmachung.
Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 4. Februar 1915 (
Reichs=
geſetzblatt S. 62) hat der Bundesrat in ſeiner Sitzung vom 4. Februar 1915 auf Grund
des § 79 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 1909 beſchloſſen:
Die §§ 172, 173 der Ausführungsvorſchriften des Bundesrats zum
Vieh=
ſeuchengeſetze vom 7. Dezember 1911 (Reichsgeſetzblatt von 1912 S. 3) werden
auf die Dauer des gegenwärtigen Krieges für anſteckungsverdächtige Tiere,
die mittels Militärtransports unmittelbar in ein militäriſches Depot oder zur
Truppe überführt werden ſollen, unter nachſtehenden Bedingungen außer
Kraft geſetzt:
e e e e e
und der Marine beſtimmt ſind, abgeſondert zu halten und nach
Möglich=
keit alsbald abzuſchlachten:
2. eine längere Aufſtellung der Tiere iſt nur zuläſig bei dauernder
tierärzt=
licher Beaufſichtigung und an Orten, an denen eine Berührung des Viehes
mit Viehbeſtänden, die nicht zur Verpflegung des Heeres und der Marine
beſtimmt ſind, ausgeſchloſſen iſt.
Vorſtehende vorübergehende Abänderung der Ausführungsvorſchriften des
Bundesrats hat nach § 1 der Heſſiſchen Ausführungsanweiſung zum
Reichsvieh=
ſeuchengeſetz vom 30. April 1912 (Regierungsblatt S. 354) auch Gültigkeit für das
Großherzogtum.
Darmſtadt, den 30. März 1915.
(5351
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Mit Rückſicht darauf, daß das Verfüttern von Roggen, Weizen, Hafer, Mehl
und Brot an Geflügel verboten iſt, ſehen wir uns veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß
als Geflügelfutter zur Zeit in Betracht kommt:
Fleiſchmehl, Fiſchmehl, Knochenſchrot, geronnenes Blut aus Schlachthäuſern,
Malzkeime, ſtädtiſche Abfälle, Kleeheuhäckſel gedämpft, Kartoffel
Die Hauptmaſſe kann aus Malzkeimen, gedämpften Kartoffeln und gedämpftem
Kleeheuhäckſel beſtehen; dieſen werden die anderen eiweißreichen Stoffe wie
Fleiſch=
mehl oder Fiſchmehl oder geronnenes Blut aus Schlachthäuſern in mäßigen Mengen
beigemiſcht. Bei der Vermiſchung ſollen die Kartoffeln nicht mehr beiß, nur noch
etwa blutwarm ſein. Die ganze Maſſe wird mit der Hand zu einem krümeligen.
Brei geknetet.
Sobald als möglich gebe man den Hühnern Grünfutter: Abfälle vom
Gemüſe=
putzen können ſie jetzt ſchon erhalten. Die ſtädtiſchen Abfälle können für die
Geflügel=
füterung ſehr wohl verwertet werden.
Weiter ſind zu empfehlen fahrbare Hühnerſtälle, um ſie da aufzuſtellen, wo
gepflügt wird und beweidbares Feld vorhanden iſt.
Darmſtadt, den 26. März 1915.
(5193dsi
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem wir Ihre Aufmerkſamkeit auf die vorſtehende Bekanntmachung noch
beſonders hinlenken, empfehlen wir Ihnen, alsbald ortsübliche Bekanntmachung zu
erlaſſen.
Darmſtadt, den 26. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.; von Starck.
Bekanntmachung.
Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß das Bedecken der Stuten durch
die Landgeſtütsbeſchäler in Darmſtadt im Leibſtallgebäude, Paradeplatz Nr. 2,
vom 6. April an, und zwar an den Wochentagen von vormittags 6 bis 11 Uhr und
nachmittags von 3 bis 6 Uhr ſtattfinden kann.
Das Aufſtellen von Pferden und Fuhrwerken im Hofe des
Leibſtall=
gebändes iſt ſtrengſtens verboten.
Darmſtadt, den 31. März 1915.
(5331
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Vertr.; von Starck=
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Bulldogge, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dort=
ſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(5340
Bekanntmachung.
Unter den Pferden des Zentral=Pferdedepots 6, untergebracht
in der Kaſerne des Leib=Dragoner=Regiments 24, Holzhofallee, iſt
ein Rotzfall feſtgeſtellt worden.
Darmſtadt, den 2. April 1915.
(5339
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Bei einem Pferde der 4. Batterie der II. Erſatz=Abteilung
Feld=
artillerie=Regiments Nr. 61 iſt am 29. März 1915 der Rotz
feſtge=
ſtelt worden.
Darmſtadt, den 1. April 1915.
(5342
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Die Regelung des Verſiehrs mit Brot
in der Stadt Darmſtadt.
Die neuen Vorſchriften des Bundesrats und die
Ausführungs=
beſtimmungen der Stadt Darmſtadt ſichern unſere Brotverſorgung.
Die Stadtverwaltung hatte bei ihren Beratungen mit der Tatſache
gerechnet, daß in gewiſſen Fällen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
für Perſonen mit anſtrengender körperlicher Tätigkeit nicht ausreichen
wird. Sie war jedoch nicht imſtande, die außerordentlich ſchwierige
Entſcheidung einer ſozialen Gliederung der Bevölkerung im allgemeinen
bei Zuteilung der Brotkarte durchführen zu können.
Damit die Stadtverwaltung in die Lage verſetzt wird, in
Fällen, in denen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
nach=
gewieſenermaßen nicht ausreicht, ausgleichen zu können, iſt es
erforderlich, daß einzelne Verbraucher, die die ihnen zugewieſenen
Brotmarken nicht voll in Anſpruch nehmen, die entbehrlichen
Marken der ſtädtiſchen Verwaltung zur Verfügung ſtellen.
Ich richte hiermit an die Einwohner der Stadt Darmſtadt
die Bitte, die Verwaltung bei der nicht leichten Durchführung
des Brotmarkenzwanges nach Möglichkeit zu unterſtützen und
uns insbeſondere alle Brotmarken zu überlaſſen, die nicht in
Anſpruch genommen werden. Ich bin dann in der Lage, in
zwingenden Ausnahmefällen Zulagen an Brot gewähren zu können.
Wer nicht auf das Brot angewieſen iſt und ſich in guten
Verhält=
niſſen befindet, iſt hierdurch in der Lage, ſeiner ſozialen, der Einheit
unſeres Volkes entſprechenden Auffaſſung in dieſer Beziehung
Aus=
druck zu verleihen.
Entbehrliche Brotmarken bitte ich, umgehend an das
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 29, gelangen zu laſſen.
(3850a
Darmſtadt, den 6. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Regelung des Verkehes mit Brot und Mehl.
Das Vereiten von Kuchen unter Verwendung von Weizen=,
Roggen=, Hafer= und Gerſtenmehl iſt allgemein, auch im
pri=
vaten Haushalt, verboten.
Ausgenommen ſind Konditorwaren, wenn die zu ihrer
Her=
ſtellung verwendeten Stoffe höchſtens zu zehn Gewichtsteilen aus
Mehl oder mehlartigen Stoffen beſtehen, wenigſtens zehn Gewichtsteile
Zucker zugeſetzt werden und Hefe oder Sauerteig nicht verwendet wird=
Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten
oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft,
(5213dsg
Darmſtadt, den 31. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter,
Ab=
teilung A, wurde heute hinſichtlich
der Firma
Heeb & Röder, in
Darm=
ſtadt,
eingetragen:
Kaufmann Ludwig Heeb
Ehe=
frau Maria, geb. Jacobi in
Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt.
(5324
Darmſtadt, 26. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Seltitnchiet.
In unſer Handelsregiſter, Abe
teilung B, wurde heute hinſichtlich
der Firma
Mar Pfaelzer, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt,
eingetragen:
Durch Beſchluß des
Geſell=
ſchafters vom 6. März 1915
iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
Kaufmann Wilhelm von Kamp
in Mülheim=Ruhr, Kaufmann
Mathias Gans in
Reckling=
hauſen=Süd ſind Liquidatoren.
Jedem Liquidator ſteht die
Befugnis zu, die Geſellſchaft
allein zu vertreten.
(6327
Darmſtadt, 26. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter,
Ab=
teilung B, wurde heute hinſichtlich
der Firma
Süddeutſche Eiſenbahn=
Gefelſchaft, Darmſtadt,
eingetragen:
Die Generalverſammlung vom
26. September 1914 hat
fol=
genden Zuſatz zu dem § 3 der
Statuten beſchloſſen:
Die Bahnunternehmungen zu
Nr. 16 ſind an die Stadt
Karls=
ruhe verkauft gemäß
General=
verſammlungsbeſchluß vom 26.
(5326
September 1914.
Darmſtadt, 30. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Auſtchme der Biehbeſüncde in Aueführung
des Reichsviehſeuchengeſetzes.
Nach den §§ 11—13 des heſſiſchen Geſetzes zur Ausführung des
Reichsviehſeuchengeſetzes und des Geſetzes über die Entſchädiguna für
an Maul= und Klauenſeuche gefallenem Rindvieh ſind die
Bieh=
beſitzer, die nach der letzten allgemeinen Viehzählung einen
Rindvieh=
beſtand neu angeſchaft oder den zur Zeit der Biehzäblung
vor=
handenen Beſtand um mehr als ein Fünſtel vermehrt haben,
ver=
pflichtet, die Zahl der zugegangenen Tiere bis ſpäteſtens 14. April
eines jeden Jahres unaufgefordert bei der Stadtverwaltung (
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 50) anzumelden.
In gleicher Weiſe haben Pferdebeſitzer, die Pferde von einem
höheren Wert als 1000 Mark beſitzen, dieſe unter Angabe des Wertes
innerhalb 14 Tagen nach Beginn des Rechnungsjahres (1. April) oder
nach dem Erwerb im Stadthaus unaufgefordert anzumelden.
Ebenſo haben Händler bei Beginn des Rechnungsjahres ihren
Jahresumſatz, der am Schluſſe des Rechnungsjahres (31. März) auf.
Grund der von den Händlern zu führenden Kontrollbücher (§§ 20—24
der Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrats) feſtgeſtellt wird,
ſchätzungsweiſe anzugeben.
Die Nichtbeachtung dieſer Beſtimmungen hat zur Folge, daß
den Viehbeſitzern für das an einer Seuche gefallene Vieh keinerlei
Entſchädigung gewährt wird.
(5212dss
Darmſtadt, den 29. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Bekanntmachung.
Die Pferde= und Viehbeſitzer der Stadt Darmſtadt werden
hiermit aufgefordert, ihren Bedarf an zuckerhaltigen Futtermitteln
und Kleie für die Verbrauchszeit April und Mai ds. Js. bis längſtens
6. April bei der Zentralgenoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Konſumvereine dahier, Landgraf Philipp=Anlage 52, ſchriftlich oder
mündlich anzumelden. In Betracht kommen Schnitzel (getrocknete
Schnitzel, Melaſſe Trockenſchnitzel oder getrocknete Zuckerſchnitzel,
Melaſſefutter (Torfmelaſſe oder Häckſelmelaſſe), Zuckerfutter (Rohzucker
mit Strohhäckſel, Torfmehl, getpocknete Getreideſchlempe uſw.) und
Kleie. Bei Schnitzel und Kleie iſt der Bedarf auf das Notwendigſte
zu beſchränken, weil dieſe beiden Futtermittel nur in verhältnismäßig
ſehr geringer Menge vorhanden ſind. Die Preiſe der Futtermitei
ſind bei genannter Zentralgenoſſenſchaft zu erfahren.
Darmſtadt, den 1. April 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(5365
Bekanntmachung.
In, unſer Genoſſenſchaftsregiſter
wurde heute hinſichtlich der Firma
Zentralkaſie der heſſiſchen
kandwirtſchaftlichen
Ge=
noffenſchaften, eingetragene
Genoſſenſchaft mit
beſchränk=
ter Haftpflicht, Darmſtadt,
(5323
eingetragen:
Heinrich Hirſch iſt aus dem
Vorſtande ausgeſchieden und an
ſeine Stelle der Bankbeamte
Louis Hahnemann in
Darm=
ſtadt in den Vorſtand gewählt.
Darmſtadt, 26. März 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Das Betreten der landwirtſchaftlich
angebauten Grundſtücke.
Innerhalb des Stadtbezirks iſt im laufenden Jahre eine große
Anzahl Grundſtücke, unter dieſen auch das frühere Gelände der
Main=Neckarbahn, nördlich und ſüdlich der Breiten Alle, von
hie=
ſigen Bewohnern zur Sicherung der Volksernährung während des
Krieges in landwirtſchaftliche Benutzung genommen worden.
Das Betreten dieſer Geländeteile durch Unbefugte wird
hier=
durch unterſagt.
Die Schutzmannſchaft und das Feldſchutzperſonal ſind
ange=
wieſen worden, den Befolg dieſ=: Verbots ſtreng zu überwachen
und Zuwiderhandelnde auf Grund des Feldſtrafgeſetzes zur Anzeige
(4974a
zu bringen.
Darmſtadt, den 25. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
: Ekert.
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