Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Kämpfe in den Karpathen. — Luftangriffe gegen England. — Die Verbündeten. —
Silberne Kugeln aus Amerika? — Der engliſche Neutralitätsbruch gegen Chile. — Japaniſche Landung in Mexiko. — Japan
als Freund Deutſchlands? — Ein engliſches Unterſeeboot geſunken.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 17. April.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Geſtern brachten auch die Engländer
öſtlich Ypern Granaten und Bomben mit
er=
ſtickend wirkender Gasentwicklung zur
An=
wendung.
Am Südhang der Lorettohöhe,
nord=
weſtlich von Arras, ging uns ein kleiner
Stütz=
punkt von 60 Meter Breite und 50 Meter
Tiefe verloren.
In der Champagne nordweſtlich von
Perthes wurde nach umfangreicher
Spreng=
ung eine franzöſiſche Befeſtigungsgruppe im
Sturm genommen. Ein heute früh angeſetzter
feindlicher Gegenangriff mißglückte. Zwiſchen
Maas und Moſel fanden heftige
Artilleriekämpfe ſtatt. Bei Flirey griffen
die Franzoſen mehrfach an. Mit ſchweren
Verluſten wurden ſie in ihre Stellungen
zurückgeworfen.
Bei einem Erkundungsvorſtoß nahmen
unſere Truppen die feindliche Stellung
nord=
weſtlich von Urbeis (Vogeſen), die, für uns
ungünſtig gelegen, unter Mitnahme einer Anzahl
gefangen genommener Alpenjäger morgens
wieder geräumt wurde.
Ein franzöſiſches Luftſchiff erſchien
heute nacht über Straßburg und warf
mehrere Bomben ab. Der Sachſchaden, der
hauptſächlich Fenſterſcheiben betrifft, iſt
unbe=
deutend. Einige Zivilperſonen ſind leider
verletzt.
Einer unſerer Flieger, der vorgeſtern
Calais mit Bomben belegte, bewarf geſtern
Greenwich bei London.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage blieb auch geſtern unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
Die Kämpfe in den Karpathen.
* Budapeſt, 16. April. Der Sonderberichterſtatter
des Peſter Lloyd meldet aus Eperjes: Geſtern fand in
einem Teile der Duklafront Artilleriekampf ſtatt. Die
Lage iſt im allgemeinen unverändert. Die Ruſſen
laufen in kleinen Gruppen ſtändig zu uns über, beklagen
ſich über Hunger und ergeben ſich bewaffnet an
Zivilper=
ſonen. Den ſeit Tagen anhaltenden Regen löſte jetzt
klares Wetter ab.
* (Ctr. Bln.) Einem Telegramm des Berliner
Tage=
blattes zufolge berichtet Az Eſt über weitere
Fort=
ſchritte der deutſchen Truppen am oberſten
Flußlauf des Stryj. Magyar Hirlap meldet aus
Ung=
var: Nach ihren erfolgloſen Operationen am Uzſoker
Paß verſuchten die Ruſſen, zwiſchen Patakujfalu und
Kisvölgy in ſüdweſtlicher Richtung vorzudringen. Auch
dieſer Verſuch iſt trotz der größten Opfer mißlungen.
Nun verſuchten die Ruſſen, neben dem Hluboker Paß in
das Ungtal zu gelangen und den Uzſoker Paß im Süden
zu umgehen. Auf dieſer Linie finden blutige Kämpfe
ſtatt. Bis oberhalb Harcos ſind für uns günſtige
Ent=
ſcheidungen erzielt worden. Die Ruſſen ließen dort Tau=
ſende von Toten liegen. Mehrere Tauſend Gefangene
wurden mit der Eiſenbahn nach Ungvar gebracht. Nach
den Ausſagen von Gefangenen haben die ruſſiſchen
mili=
täriſchen Kreiſe die Erfolgloſigkeit der
Offen=
ſive in den Karpathen bereits erkannt. Bei den
letzten Kämpfen an der Karpathenfront fielen beſonders
viel adelige ruſſiſche Offiziere. Die Anweſenheit der
vie=
len Adligen unter dem Offizierkorps erklärt ſich daraus,
daß in jenem Abſchnitt als Diviſionskommandeur der
Bruder des Zaren, Großfürſt Michael Alexandrowitſch,
ſteht. Bei den Kämpfen in der Oſtfront bei Kozno fielen
über 150 junge Gardeoffiziere. Schwer verwundet
wur=
den der Generalleutnant Nikolaus Liſſowsky und der
Generalmajor Michael Kalmitzky.
* Konſtantinopel, 16. April. Das Blatt
Dé=
fenſe ſchreibt über die Erfolge in den Karpathen:
Der Fall Przemysls beeinflußte die Operationen der
öſterreichiſch=ungariſchen Armee in nichts. Przemysl
er=
füllte ſeine Pflicht vollkommen, indem es eine große
ruſſi=
ſche Armee feſtgehalten hat. Die Hunderttauſende
betra=
genden ruſſiſchen Verluſte in den Karpathen beweiſen,
daß das Kanonenfutter in Rußland ſehr billig iſt. Es iſt
allerdings richtig, daß Oeſterreich=Ungarn uns über ſeine
Operationen ſehr wenig unterrichtet und lieber die Taten
ſprechen läßt. Ebenſo wie wir auf unſere deutſchen
Ver=
bündeten ſtolz ſind, müſſen wir es auch auf unſere
öſter=
reichiſch=ungariſchen ſein, da wir dank dieſer
Waffenbrü=
derſchaft gelernt haben, ſie zu ſchätzen und zu lieben. Wir
vergeſſen auch nicht, daß diejenigen, die in dieſem Kriege
infolge ihrer geographiſchen Lage am meiſten zu leiden
hatten, Oeſterreicher und Ungarn ſind. Daher hat jeder
ihrer Siege in unſeren Augen einen doppelten, ja
drei=
fachen Wert.
Der Seekrieg.
(Ctr. Bln.) Aus dem Haag wird der Täglichen
Rundſchau berichtet: Der militäriſche Mitarbeiter des
Nieuwe Rotterdamſche Courant ſtellt das vielfache
Torpedieren engliſcher Schiffe bei Beachy
Head, bei der Inſel Wight, bei den Scilly=Inſeln uſw.
ſeſt und ſchreibt im Anſchluß über den Unterſeebootkrieg:
Offenbar hat die deutſche Marine an verſchiedenen
Punk=
ten der engliſchen Küſte, wo viele Schiffe vorbeikommen,
Unterſeeboot=Wachpoſten aufgeſtellt, was in
gewiſſem Sinne eine Blockade bedeutet. Nun iſt es ſehr
auffallend, daß die engliſche Marine offenbar kein
Mittel beſitzt, um die läſtigen Störer der
engli=
ſchen Schiffahrt von ihren Poſten zu vertreiben.
Wochenlang hintereinander werden engliſche Schiffe
nahe=
zu an den gleichen Stellen torpediert, wo die
Unterſee=
boote geradezu in Lauerſtellung liegen. Der militäriſche
Mitarbeiter des Blattes kommt zu dem Schluß, daß
Eng=
land kein Mittel beſitzt, alleinfahrende Handelsſchiffe
gegen die Unterſeeboote zu ſchützen. Er glaubt jedoch,
daß die Unterſeeboote große engliſche
Truppen=
transporte nach dem Feſtlande nicht verhindern
kön=
nen, weil dieſe vermutlich von einer großen Zahl von
Schlachtſchiffen, Kreuzern und namentlich Torpedobooten
geleitet werden, und die Anzahl der Begleitſchiffe
wahr=
ſcheinlich ſo groß iſt, daß die Unterſeeboote dazwiſchen
nicht auftauchen können.
* London, 17. April. Die Shipping Gazette vom
26. März ſchreibt: Am 18. März lief der Dampfer „
Thor=
dis”, der im Kanal ein deutſches Unterſeeboot
rammte, ein. In den Docks der Mancheſter Ship
Ca=
nal Company überreichte ein Vertreter der Geſellſchaft
bei ſeiner Ankunft dem Kapitän Bell einen Brief der
Admiralität mit folgendem Wortlaut: „Von den Chefs
der Admiralität bin ich beauftragt, Ihnen mitzuteilen,
daß der König gnädigſt geruhte, dem Leutnant Bell für
ſeine Dienſte auf der „Thordis” am genannten Datum,
und zwar für das Rammen eines deutſchen
Unterſeeboo=
tes, das Verdienſtkreuz zu verleihen.‟ Damit iſt der
Be=
weis erneut geführt, daß die britiſche Regierung das Ge=
baren der Beſatzungen ihrer Handelsſchiffe billige und
belohne, die wider alles Völkerrecht eine bewaffnete Macht
angreiſen und ſich damit außerhalb jeden
Völker=
rechts ſtellen. Auf Warnung und Rückſicht
irgend welcher Art können ſolche Fahrzeuge jetzt
weni=
ger wie je rechnen.
TU Amſterdam, 16. April. Aus Ymuiden
wird gemeldet, daß deutſche Unterſeeboote die vier
in Ymuiden beheimateten Dampfkrane „Nikolaus”,
„Rheinland” „Een”, „Twer” aufgebracht haben. — Der
Nieuwe Rotterdamſche Courant meldet aus Ymuiden, daß
im ganzen zwölf Ymuidener Dampftrawler von deutſchen
Kriegsſchiffen vor Kuxhaven aufgebracht wurden.
TU Rotterdam, 17. April. Die Erklärung
Deutſch=
lands, es werde ſofort eine Unterſuchung über die
Tor=
pedierung des Dampfers „Katwyk” einleiten, wird
in Holland mit großer Befriedigung begrüßt.
Luftangriffe gegen England.
Dertin, k. pil. üeder das Zel der
deu=
ſchen Luftangriffe gegen England wird dem
Lokalanzeiger geſchrieben: Da die Engländer die
Aus=
hungerung Deutſchlands als Hauptkriegsmittel bezeichnet
haben, iſt es natürlich unſere Pflicht, mit allen uns zur
Verfügung ſtehenden Mitteln die Verſorgung Englands
mit Lebensmitteln zu verhindern. Dazu würde die
Zer=
ſtörung der Fiſcherflotte von Loweſtoft, die aus 111
Dampfern und etwa 600 Segelbooten beſteht, nicht wenig
beitragen. Der Zeitpunkt für eine ſolche Tätigkeit gegen
dieſe Flotte iſt vorzüglich gewählt, da Loweſtoft ein
Haupt=
punkt für den Heringsfang iſt. Der Flug weiterer
Luft=
ſchiffe über Eſſex kam alſo London beträchtlich näher.
Es wird wohl angenommen werden können, daß die
plötz=
lich aufgetretene Gefahr unmittelbar vor den Toren
Eng=
lands große Aufregung hervorrufen wird.
T.U. Rotterdam, 16. April. Wie aus London
be=
richtet wird, hat der neue deutſche
Luftſchiffan=
griff große Erregung hervorgerufen angeſichts
des Umſtandes, daß das Luftſchiff während ſeiner
ganzen Fahrt unbehelligt geblieben iſt. Das iſt um ſo
erklärlicher, als die Nacht ſternklar und das Luftſchiff an
vielen Orten von Tauſenden von Perſonen beobachtet
worden iſt. Im ganzen ſoll das Luftſchiff nach einem
Bericht des Daily Telegraph aus Barmouth 20
Bom=
ben, und zwar ausſchließlich Brandbomben abgeworfen
haben. Nach allgemeiner Anſicht handelt es ſich bei der
Fahrt des deutſchen Luftſchiffes in der Hauptſache um
einen Aufklärungsverſuch und man glaubt, daß ihm bald
eine große Aktion folgen werde.
* Von der holländiſchen Grenze, 16. April.
Ueber den geſtrigen zweiten Beſuch eines
deut=
ſchen Luftſchifſees wird dem Nieuwe
Rotterdam=
ſchen Courant aus London gemeldet: In dem Tynebezixk
flogen die Luftſchiffe (nach der amtlichen Mitteilung
wa=
es nur ein Schiff) über zahlreiche Städte und Dörfer,
warfen Bomben ab, indes wird kein Verluſt von
Men=
ſchenleben gemeldet, und der Sachſchaden iſt unbedeutend.
Drei Bomben, die in Lowestoft auf ein Holzlager fielen
verurſachten eine Feuersbrunſt. Eine Frau wurde ver
wundet, drei Pferde getötet. In Southwold fielen ſechs
Bomben nieder, in Maldon vier. Dort wurden Gebäude
beſchädigt. Auf Burnham und Crouch fielen fünf
Spreng=
körper, auf Heybridge einer. Eine näher feſtgeſtellte
An=
zahl anderer Ortſchaften, über die die Luftſchiffe flogen
ſind Halesworth, Clacton, Bundwell, Southminſter,
Southend, Harwich und Felixtown. Am meiſten Schaden
wurde in Lowestoft angerichtet, wo ein Holzlager in
Brand geriet.
Feindliche Flieger.
* Von der ſchweizeriſchen Grenze,
16. April. Zu der bereits gemeldeten eifrigen Tätigkeir,
die feindliche Flieger im Laufe des heutigen Tages in
hieſiger Gegend entfalteten, iſt noch zu berichten: In
Hal=
tingen wurden insgeſamt drei Perſonen verletzt, davon
eine lebensgefährlich; die anderen beiden, eine Lehrerin
und ein Schulmädchen, leicht. Der Angriff galt dem
Geleiſe der Hauptſtrecke Baſel-Freiburg. Von
Lörrach aus waren tagsüber mehrmals heftige
Flieger=
beſchießungen vom Iſteiner Klotz und von der Tüllinger
Höhe her zu vernehmen. Um die Mittagsſtunde erſchien
auch über Lörrach ein feindlicher Flieger, ein franzöſiſcher
Zweidecker. Bomben wurden aber nicht abgeworfen. Auf
der Strecke Burgfelden-Hegenheim wurde ein
fran=
zöſiſches Flugzeug heruntergeſchoſſen
Der Flieger iſt tot, der Begleiter wurde ge
fangen genommen.
Im übrigen iſt nach ſſchweizeriſchen Blättern noch zu
melden: Heute (Freitag) morgen gegen 8 Uhr flog ein
franzöſiſcher Flieger von Belfort her über den Sundgau
nach dem Schwarzwald. Auf der Höhe des Rheins wurde
er von verſchiedenen Punkten aus mit Schrapnells und
aus Maſchinengewehren beſchoſſen. Der Flieger änderte
plötzlich ſeinen Weg und flog in nordweſtlicher Richtung.
Er hielt ſich beſtändig in großer Höhe und verſchwand
nach einigen Minuten im Dunſt des ſonnigen Morgens.
Mittags gegen 12 Uhr wurden die Grenzbewohner
wie=
derum durch Schüſſe aufgeſchreckt. Von Oetlingen, einem
Markgräfler Weinort, her überquerte ein Zweidecker den
Rhein und ſteuerte in der Richtung Altkirch der
franzöſi=
ſchen Grenze zu. Auch er wurde mit hitzigem Feuer
emp=
ffangen. Von der ſchweizeriſchen Grenze aus ſah man
deutlich die weißen Schrapnellwölkchen zerflattern. Da
auch dieſer Flieger in weit über 1000 Meter Höhe flog,
und er unbewaffneten Auges kaum mehr als handgroß
erſchien, wird ihm das Feuer wohl nicht viel geſchadet
haben. (Köln. Ztg.)
Die Verbündeten.
— Als von einiger Zeit in der franzöſiſchen Kammer.
kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten ein etwias
neugieriger Abgeordneter Herrn Delcaſſé danach fragte,
ob die Verabredung über einen gemeinſamen Friedens
ſchluß der verbündeten Mächte noch in Geltung ſei,
er=
regte es allgemeines Aufſehen, daß der Miniſter der
Be=
antwortung dieſer Frage auswich und dieſe für einen
„gegebenen Moment” verſchob, anſtatt klipp und klar
ſo=
fort mit „Ja” zu antworten. Die Sache mußte alſo doch
wohl einen kleinen Haken haben, und man gewann den
Eindruck, als wenn es unter den Ententemächten nicht an
Unſtimmigkeiten fehle. Tatſächlich hat es ja auch von
An=
fang an Meinungsverſchiedenheiten unter den
Entente=
mächten mehrfach gegeben, denn ihre Intereſſen gehen
teilweiſe recht weit auseinander.
Am meiſten trat dies in der Dardanellenfrage zutage,
und es mag wohl langer Verhandlungen hinter den
Ku=
liſſen bedurft haben, bis Saſonow ſeine Rede in der
Duma über das Ziel des Krieges halten und erklären
konnte, Rußland wolle die Dardanellen haben. Hatten
doch bisher England und Frankreich mit größter Eiferſucht
darüber gewacht, daß Rußland in dieſer Hinſicht
keiner=
lei Zugeſtändniſſe gemacht werden dürften, weil man
da=
durch ſelber geſchädigt worden wäre. Wenn jetzt endlich
beide Mächte ihrem Verbündeten in ſeinen
jahrzehnte=
langen Wünſchen nachgaben, ſo hatte das ſeinen guten
Grund: Es iſt unbeſtritten geblieben, daß Rußland
ge=
droht hatte, mit Deutſchland einen Sonderfrieden zu
chließen, wenn man ſeinem Verlangen nicht willfahren
würde. Das wäre aber für Frankreich und England
gleichbedeutend geweſen mit dem Schwinden aller
Aus=
ſichten auf einen günſtigen Ausgang, und ſo biß man
denn ſchließlich in den ſauren Apfel. Die Aktion wurde
überſtürzt, mit dem bekannten Erfolge, oder ſollten
viel=
leicht England und Frankreich dieſes Fiasko nicht gang
ungern geſehen haben? Jedenfalls haben ſich die
Herr=
ſchaften mit einer Wiederholung des Angriffes nicht
ſon=
erlich beeilt, und wozu auch, man hat ja kein ſo großes
Intereſſe daran, für Rußland die Kaſtanien aus dem
Feuer zu holen, zumal ſeinerzeit die ruſſiſche
Dampfwalz=
uch nicht ſo funktioniert hat, daß es ihr gelang, durch
ihren Druck eine Erleichterung an der Weſtfront
herbeizu=
führen. Und nunmehr iſt auch die Hoffnung auf den
Durchbruch der Ruſſen in den Karpathen aller
Wahrſchein=
lichkeit nach zunichte geworden, nachdem man auf dieſen
Vorſtoß ſo große Hoffnungen geſetzt hatte.
An keiner Stelle kommen die Ententemächte
vor=
wärts, und allmählich dämmert bei unſeren Gegnern die
Erkenntnis, daß es in abſehbarer Zeit nicht gelingen
werde, Deutſchland niederzuringen. Sagt doch die
mini=
ſterielle Daily News, es wäre närriſch, die Tatſache zu
verkennen, daß noch ein langer Weg zurückzulegen ſei,
ehe der Feind zu dem Grade der Erſchöpfung gebracht
ſſein werde, der auf Frieden hoffen laſſe. Im Einklang
mit dieſem Peſſimismus ſteht es wohl auch, wenn die
maßgebenden Stellen Englands und Frankreichs bald auf
dem Kontinent, bald jenſeits des Kanals ſich beſuchen
und die Lage auf das eifrigſte erörtern. Gebe es daher
eine ſtändige, völlige Uebereinſtimmung, dann
braucht=
man nicht dieſer zahlreichen Zuſammenkünfte, und ihre
Wiederholung deutet darauf hin, daß mancherlei
Unſtim=
migkeiten vorhanden ſein dürften.
„silberne Kugeln” aus Amerika!
* Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die Poſt: Ameri
ka, der Helfer in der Not für die Mächte des
Drei=
verbandes hat bisher deren Heere bewaffnet, deren
Länder mit Nahrungsmitteln und Rohſtoffen verſorgt und
in wiederholten Fällen, beſonders an Frankreich und
Rußland, auch finanzielle Unterſtützung gewährt. In
dieſem letzten Punkte hatte ſich England bisher noch
ſeine Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit bewahrt. Jetzt
ſcheint auch hier ein Wandel eintreten zu ſollen.
Nach=
dem ſchon ſeit einiger Zeit über Maßnahmen, die zur
Stützung des Sterlingkurſes in Neu=York ergriffen
wer=
en ſollten, allerlei verlautet war, kommt jetzt die Times
mit Vorſchlägen, die auf die Begebung einer
engli=
ſchen Staatsanleihe in den Vereinigten
Staaten von Amerika hinauslaufen. Wenn auch
die Wiederherſtellung eines normalen Wechſelkurſes als
der Hauptzweck des einzugehenden Kredits angegeben
wird, ſo verrät doch deutlich, um was es ſich handelt, die
Bemerkung der Times, daß die britiſches Regierung dem
Beiſpiel der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung
folgen ſollte, die beide bereits Anleihen in den
Vereinig=
ten Staaten untergebracht hätten. Das iſt nun, ſowen
Deutſchland in Betracht kommt, eine offenbare
Un=
wahrheit. Weder bei der erſten noch bei der zweiten
Kriegsanleihe hat die deutſche Regirung auch nur einen
Finger gerührt, um in den Vereinigten Staaten von
Amerika für dieſe Anleihen Stimmung zu machen oder
uf eine dortige Beteiligung an den Zeichnungen
hinzu=
wirken. Eine Beteiligung an der erſten
Kriegsanleih=
ſeitens amerikaniſcher Zeichner hat überhaupt nicht
ſtatt=
gefunden. Auf die zweite Kriegsanleihe ſind
Zeichnun=
gen aus den Vereinigten Staaten eingegangen, wozu in
der Hauptſache der für die amerikaniſchen Abnehmer
un=
gewöhnlich günſtige Stand der Markvaluta die
Veranlaſ=
ſung gegeben haben mag. Aber dieſe Beteiligung iſt
ohne jedes Zutun von deutſcher Seite erfolgt, und es
han=
delt ſich dabei um einen im Verhältnis zu dem 9=
Milliar=
den=Ergebnis der zweiten Kriegsanleihe ganz
geringfügi=
gen Betrag, durch den der Erfolg dieſer Anleihe nicht im
allermindeſten nach oben oder nach unten beeinflußt
wer=
den kann.
Deutſchland iſt alſo zur Deckung ſeiner
finan=
ziellen Bedürfniſſe ohne Inanſpruchnahme des neutralen
Auslandes ausgekommen, es wird in dieſer. Beziehung
auch ferner auf eigenen Füßen ſtehen. Schon
heute darf als ſicher gelten, daß, wenn in Deutſchland eing
dritte Kriegsanleihe notwendig werden ſollte, bis dahin
der Umlaufs= und Umbildungsprozeß des Kapitals, die
Rücklagen in den Sparkaſſen und Banken, das
wirtſchaft=
liche Leben überhaupt, ſolche Fortſchritte gemacht haben
wird, daß die finanzielle Kraftleiſtung, die ſich innerhalv
des Deutſchen Reiches im März vollzogen hat, dann zum
mindeſten eine gleichwertige Wiederholung erfahren kann.
Wenn demgegenüber England zur Beſchaffung ſeines
finanziellen Kriegsbedarfs, nachdem es gleich zu Anfang
des Krieges, um den Goldbeſtand der Bank von England
auf eine zureichende Höhe zu bringen, auf die Goldvorräte
in den kolonialen Ländern hat zurückgreifen müſſen,
nun=
mehr die Hilfe des neutralen Auslandes in Anſpruch zu
nehmen ſich genötigt ſieht, ſo liegt darin zunächſt eine
er=
neute und ſehr bemerkenswerte Beſtätigung des von
amt=
licher engliſcher Seite bereits wiederholt erfolgten
Ein=
geſtändniſſes, daß die engliſchen Kriegskoſten über die
Vorſtellungen, die man ſich in dieſer Beziehung gemacht
haben mag, weit hinausgegangen und, ſei es mangels
genügender Opferwilligkeit im eigenen Lande, ſei es
we=
gen der Rückſichtnahme auf die wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe, der Ergänzung durch ausländiſche Hilfe
be=
dürfen.
In jedem Falle iſt die Abſicht, die Hilfe der
Ver=
einigten Staaten nunmehr auch auf finanziellem
Gebiete anzurufen, ein Zeichen der Schwäche
Eng=
lands, eine Erſcheinung, die für uns auch noch den Vorteil
hat, daß das Anſehen, das England wegen ſeines
Reich=
tums vor dem Kriege genoſſen hat, dadurch in ähnlicher
Weiſe beeinträchtigt werden muß, wie durch die bisher
völlig mißglückte Aktion gegen die Dardanellen. Mit
be=
rechtigter Genugtuung und Zuverſicht dürfen wir die
wei=
tere Entwicklung der beabſichtigten Anleiheoperation
Eng=
ands verfolgen: wir dürfen uns ſagen, daß, wenn
Eng=
land, die führende und politiſch und wirtſchaftlich ſtärkſte
Macht des Dreiverbandes, zu dem Mittel greifen muß,
die ſilbernen Kugeln, mit denen die engliſche Regierung
Deutſchland vernichten will, aus Amerika zu beſchaffen,
die Schwierigkeiten im Lager unſerer Feinde in dem Maße
im Zunehmen begriffen ſind, wie es, von anderen
Erſchei=
nungen abgeſehen, unſere in Oſt und Weſt durchaus
gün=
ſtigen Stellungen deutlich erkennen laſſen.
Die Einzahlungen auf die zweite
Kriegs=
anleihe.
* Berlin, 17. April. Zu der Wolffbureaumeldung,
daß auf die zweite Kriegsanleihe auf den erſten
Einzahlungstermin 67 Prozent der Geſamtſumme
einbe=
ahlt worden ſind, alſo 2716 Millionen mehr als fällig
varen, ſagt die Morgenpoſt: Gegenüber dem Teil der
verlogenen, teils böswilligen Aeußerungen der feindlichen
Preſſe, die den 9=Milliarden=Erfolg unſerer zweiten
Kriegsanleihe zu verkleinern ſuchte, kann es keine klarere
Antwort geben, als dieſes Ergebnis der Einzahlungen.
— In der Deutſchen Tageszeitung wird ausgeführt: Statt
twa einem Drittel, wie angenommen und den Zeichnern
freigeſtellt war, ſind bis zum erſten Zahlungstermin
rund zwei Drittel der geſamten Zeichnungsſumme, alſo
as Doppelte des Verlangten, bar eingezahlt. Damit
hat man unſeren Gegnern, namentlich England, den
letz=
en Hoffnungsſchimmer genommen, daß Zeichnungen
roch keine Zahlungen ſind und die Rieſenſumme nur mit
Nühe und Not aufgebracht werden würde,
Aus Belgien.
* Brüſſel, 16. April. Das leitende Komitee des
elgiſchen Roten Kreuzes weigerte ſich, an der
olanmäßigen Bekämpfung des gegenwärtigen Notſtandes
in Belgien teilzunehmen. Es wurde deshalb auf
Verord=
nung des Generalgouverneurs aufgelöſt und Graf
Die Kriegserlebniſſe eines
Miſſionars in Kamerun.
C Nach den Aufzeichnungen eines Miſſionars teilt
Kurt Palm in der bei der Deutſchen Verlagsanſtalt in
Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land und Meer
hochintereſſante Ereigniſſe vom Kriegsſchauplatz in
Kame=
run mit, die zeigen, mit welch bewunderungswürdiger
Tüchtigkeit und großartigem Heldenmut unſere
Lands=
leute ſich auch in der Ferne gegen feindliche Uebermacht
zu wehren wiſſen. Zunächſt war es in Kamerun nach der
Kriegserklärung noch ruhig; die Engländer unterbrachen
zwar den drahtloſen Verkehr mit der Heimat; aber wenn
die Reuter=Meldungen zu ſehr lobten, dann ironiſierten die
Spanier dieſe Schwindeleien durch ebenſo draſtiſch
er=
fundene Märchen über unglaubliche Heldentaten der
Deut=
ſchen. Mitte Auguſt begann der Kampf; aber er führte
im Innern des Landes zu einem vollen Sieg der ſchwachen
deutſchen Kämpfe, denn im Urwaldkrieg gilt eine
noch ſo große Uebermacht nichts. „Es war keine
Selten=
heit, daß zwanzig Mann unſerer Schutztruppe zweihundert
Feinde ſchlugen. Weder die Franzoſen jedoch, noch die
Engländer verſtanden ſich auf die durch die Verhältniſſe
bedingte Art der Kriegführung, die wir meiſterten. — Liſt
und Gewandtheit hießen dort die heiden wichtigſten Helfer.
Wenn ſich hundert Soldaten des Gegners durch die
Buſch=
wirrnis winden, ſpringt ſie jäh ein kurzes, heftiges Feuer
an. Zehn, zwanzig von ihnen fallen, die anderen weichen
haſtig zurück. Und doch lauerten, in einem Gebüſch
ver=
ſteckt, kaum zehn Verteidiger, die nun weiter den Wald
durchſtreifen und ihr Manöver bei der nächſten
Gelegen=
heit wiederholen. Auf dieſe Weiſe brachte man den
feind=
lichen Vormarſch bald zum Stillſtand. Mag ſein, daß die
Gegner die Stärke unſerer Abteilungen überſchätzten;
jedenfalls ließen ſie ſich ſtets verblüffen und ſtets
zurück=
ſchlagen. Ihr Mut ſank, da der kleinſte Erfolg ihren
Unternehmungen verſagt blieb.‟ Dazu kam als zweite
ſchwere Enttäuſchung, daß die Schwarzen den Deutſchen
treu blieben. Von den 3500000 farbigen Bewohnern
Ka=
meruns verriet ſie nur der an der Küſte anſäſſige Stamm
der Dualas mit etwa 25000 Mann. Nun begannen
un=
ſere Offenſivoperationen. „Unſere kleinen
Trupps warfen allenthalben eine Uebermacht, die auf
offenem Gelände verhängnisvoll gewirkt hätte. Einſt
wer=
den ſich ſtolze Erinnerungen an die Namen Jabaſſi,
Ga=
rua, Mbion, Nſanakang und Elelem knüpfen. Deutſch=
Kamerun konnte bald von Feinden frei gelten. Unſere
Abteilungen fielen in engliſches und franzöſiſches Gebiet
ein.”
Reuter meldete zwar triumphierend, ſie hätten ſich
nach kurzer Zeit immer wieder zurückziehen müſſen; aber
wenn er hier von Siegen der Engländer ſpricht, ſo beruht
das auf einer abſichtlichen Verkennung der Sachlage. Die
Deutſchen wollten ja keine Eroberungszüge ausführen,
ſondern kehrten freiwillig und unbeſiegt ſtets wieder heim.
In den Küſtengegenden freilich mußten unſere Truppen
der ungeheuren Uebermacht unterliegen, aber ſie machten
den Engländern das Siegen nicht leicht und brachten ihnen
ſchwere Verluſte bei. So fuhren z. B. etwa 200 Mann
des feindlichen Heeres einen der vielen Flußläufe hinauf,
um die deutſchen Trupps zu vernichten. Plötzlich ſehen ſie
in geringer Entfernung vom Waſſer deutlich einen
Schützengraben. Der Graben wird länger als eine Stunde
aus Gewehren, Maſchinengewehren und einer 15
Zenti=
meter=Kanone furchtbar beſchoſſen. Da kein einziger
Gegenſchuß erfolgt, glauben die Briten, alle Deutſchen
ge=
tötet zu haben, und ſteigen jubelnd an Land. Doch kaum
ſind ſie hier etwas vorwärts gekommen, ſo empfängt ſie
aus der Erde 100 Meter vor dem von ihnen beſchoſſenen
Graben ein ſo heftiges Feuer, daß von den 200 nur 30
ſich retten können. Die Deutſchen hatten abſichtlich dieſen
Graben an ſichtbarer Stelle angelegt, davor aber einen
anderen gezogen und mit Gebüſch verdeckt, in dem ſie die
Engländer erwarteten und bis auf einen Reſt aufrieben.
Eine gewaltige Heeresmacht boten die Engländer auf,
um das völlig unbefeſtigte Duala, den wichtigſten Ort an
der Kameruner Küſte, zu erobern. Außer dem
Kanonen=
boot „Dwarf” beſchoſſen ein Flußkreuzer, ein kleiner
Kreuzer und eine Reihe gedeckter Barkaſſen mit Kanonen
und Maſchinengewehren die Stadt, die nur vier alte
un=
ſchädliche Salutkanonen beſaß, und verſchwendeten
unge=
heuer viel Munition. Eine Streitmacht von 12000 bis
14000 farbigen Truppen war gegen die 70 Weißen und
300 Schwarzen in Duala zuſammengezogen. Die
verräte=
riſchen Dualaneger zeigten zudem den Engländern noch
die verſteckten Zugänge. Scheußlich wurde in dem
„eroberten” Ort gehauſt. „Die Dualas durften
plündern, ſolange die Deutſchen es ſahen und es
ſchmerz=
lich empfanden. Sie durften die Türen aufbrechen, die
Häuſer durchwühlen, Geld und Gold rauben; ſie durften
dem Gefangenen den Schmuck vom Körper reißen und ihn
mißhandeln. Als ſei es den Engländern Wolluſt geweſen,
die unter der Unkultur leiden zu ſehen, die Kultur hier
zu verbreiten beſtrebt geweſen — ſo mußte man ihre
Teil=
nahmsloſigkeit den Greueln gegenüber deuten. Dann
aber, als die Gefangenen fortgeführt und nur noch einige
Nachzügler Zeugen waren, da geboten ſie plötzlich dem
Tun Einhalt; da gingen ſie mit grauſamſten Strafen vor,
erlag noch ein Schwarzer der Lockung; da
plünder=
ten ſie ſelbſt.‟ Der Miſſionar kann dieſe Angabe mit
ſeinem Eide bekräftigen.
Hatzfeld zu Trachenberg mit der Vertwaltung der
Zen=
tralſtelle betraut.
Der deutſche Dampfer Mainz.
* Haag, 16. April. Halbamtlich wird gemeldet, daß
die Blätterberichte unrichtig ſind, wonach der deutſche
Dampfer „Mainz” in Vliſſingen interniert wor
den ſei. „Mainz” befand ſich bei Beginn des Krieges in
dem neutralen Hafen Vliſſingen und blieb freiwillig dort.
Da aus Gründen militäriſcher Art ein Verbleiben der
„Mainz” nicht länger wünſchenswert erſchien, wurde dem
Kapitän die Wahl gelaſſen, nach Antwerpen abzureiſen,
oder nach einem durch die Militärbehörden zu
beſtimmen=
den holländiſchen Hafen zu fahren. Die Wahl unter den
holländiſchen Häfen war ſehr beſchränkt, da die „Mainz”
einen Tiefgang hat, der nicht geſtattet, ſich innerhalb der
territorialen Grenzen nach einem holländiſchen Hafen zu
begeben. Eine Fahrt außerhalb der territorialen Gren
zen würde den Kapitän der Gefangennahme durch feind
liche Kriegsſchiffe ausgeſetzt haben. Der Kapitän zog es
daher vor, nach Antwerpen abzureiſen, was in
voller Freiheit geſchah.
Falſche Gerüchte.
* Wien, 16. April. Das morgige Fremdenblatt
ſchreibt: Ausländiſche, beſonders franzöſiſche Blätter ver
veröffentlichen ſeit einiger Zeit Gerüchte über die
an=
gebliche Abſicht Oeſterreich=Ungarns, einen Sonder
frieden mit Rußland zu ſchließen und ergehen ſich
auf dieſer ſelbſt geſchaffenen Grundlage in allerlei
ſen=
ſationellen Erörterungen. Dieſe Gerüchte, die zu
wieder=
holten Malen von unſerer Seite zurückgewieſen worden
ſind, entbehren jeder Grundlage.
Kriegs=Geſetzentwürfe für das ungariſche
Abgeordnetenhaus.
* Budapeſt, 16. April. Unter den
Geſetzentwür=
fen, welche am nächſten Montag dem Abgeordnetenhauſe
unterbreitet werden, befindet ſich eine Vorlage über die
Verlängerung der Mandatsdauer der
Ab=
geordneten, deren Mandat am 21. Juli erliſcht, für
die Dauer von höchſtens einem Jahre. Die Verlängerung
wird damit begründet, daß während des Krieges die
Ab=
haltung von allgemeinen Wahlen unvereinbar iſt mit der
Billigkeit gegen die auf dem Kriegsſchauplatz weilenden
Wähler, andererſeits, weil mit Rückſicht auf die Geltung
der Ausnahmegeſetze während der Kriegszeit die Freiheit
der (Wahlen nicht geſichert werden kann. Ein weiterer
Geſetzentwurf betrifft die Ergänzung einiger Lücken in
Ausnahmeverfügungen für den Kriegsfall
Die Verfügungen über die Verwendung zu
gemeinnützi=
gen Arbeiten, zu perſönlichen Dienſtleiſtungen und zur
Ueberlaſſung von Fuhrwerken und Zugtieren werden
er=
gänzt. Auch werden gewiſſe Formalitäten, die hinſichtlich
der Requiſition von Lebensmitteln beſtanden haben,
ab=
geſchafft und ein ſummariſches Verfahren bei der
Requi=
ſition eingeführt. Bei Anordnungen, betr. die
behörd=
liche Konſkription von Lebensmitteln, muß auch das für
den eigenen Haushalt und Wirtſchaft ausgenommen=
Quantum angemeldet werden. Endlich werden der an
die Front eingerückten ſtudierenden Jugend
Erleichterun=
gen betr. der Abgangszeugniſſe gewährt.
Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch.
* Köln, 16. April. Zur Erkrankung des
ruſ=
ſiſchen Generaliſſimus erfährt der Duisburger
Generalanzeiger aus angeblich abſolut einwandfreier
Quelle, an deren Vertrauenswürdigkeit abſolut nicht zu
zweifeln ſei, daß ſie ihre Urſachen in folgendem Sachver=
halt habe: Alsbald nach der verlorenen Winterſchlacht
in Maſuren wurde der Oberkommandierende der 10.
ruſ=
ſiſchen Armee, General Sievers, zum
Generaliſſi=
mus befohlen, um über die Niederlage ſich zu
rechtferti=
gen, wobei der Großfürſt ſich ſoweit vergaß, den General
zu ohrfeigen. Der General gab einen Revolverſchuß
auf den Großfürſten ab und brachte ihm eine
Bauch=
wunde bei. General Sievers tötete ſich dann ſelbſt durch
einen Revolverſchuß. Das wurde gelegentlich der
Bei=
ſetzung des Generals Sievers bekannt, während die
Ge=
ſchichte mit dem Großfürſten vertuſcht wurde.
Ruſſiſche Kriegsführung.
* Berlin, 15. April. Von der Art, wie die
Ruſſen gegen die friedliche Bevölkerung
Oſt=
preußens Krieg geführt haben, zeugen einige
Schriftſtücke, die in der Mappe eines am 6. April 1915
bei Andrzejewo gefallenen ruſſiſchen Bataillons=
Adjutan=
ten gefunden wurden. Es heißt darin:
Befehl an das Detachement Memel Nr. 2, 7. (20.) März.
1915; 10 Uhr abends. Polangen. In Anbetracht deſſen,
daß die Landung eines feindlichen Landungskorps nicht
gelungen und unmöglich geworden iſt, erhielt unſer
De=
tachement den Befehl, von neuem die Stadt Memel zu
beſetzen und für die vom Feinde bewieſene Hinterliſt und
Treuloſigkeit die ganze männliche Bevölkerung aus Memel
auszutreiben. Auf den Vormarſchſtraßen unſerer
Trup=
pen iſt ihr ganzes Hab und Gut zu konfiszieren. Auf
Befehl des Höchſtkommandierenden ſind unverzüglich aus
Memel aus den dortigen Werkſtätten und Fabriken
Preß=
maſchinen mit Pumpen und Treibriemen, und zwar zur
Erweiterung des Betriebes unſerer Militärwerkſtätten,
wegzuführen.
Rittmeiſter S. hat bei Ausweiſung der männlichen
Bevölkerung aus der Stadt die Handwerker aller
Berufs=
arten auszuſondern und ſie in den Hinterflügeln der
Ka=
ſernen unter Bewachung unterzubringen.
Oberſt Rebrikow wird zum Vorſitzenden der Kommiſ
ſion ernannt, die ſeit 6. (19.) März beſteht, zur
Ueber=
nahme der Stadt an Stelle des Hauptmanns der erſten
Kompagnie Mekarſki. Ihm liegt die Ausweiſung der
Ortseinwohner gemäß vorliegendem Befehl ob.
Charakteriſtiſch iſt auch ein unter Ziffer 3 Abſatz 6
er=
laſſener Befehl des Detachements=Befehlshabers
General=
majors Potapow: Das bei den Gefangenen
vorgefun=
dene Geld iſt an die Staatskaſſe abzuliefern. (gez.)
Ge=
neralmajor Potapow, Detachements=Führer, (gez.)
Kono=
now„ Chef des Stabes.
Dis Entvölkerung Frankreichs.
* PParis, 16. April. (Ctr. Frkft.) Der Temps
be=
ſpricht die jetzt erſt vom Miniſterium der Arbeit und der
ſozialen Fürſorge veröffentlichte Ueberſicht über die
Volksbewegung im erſten Halbjahr 1914. Obwohl
die Ergebniſſe aus den vom Feinde beſetzten Bezirken
fehlen, läßt ſich eine überraſchende allgemeine Zunahme
der Sterblichkeit feſtſtellen; es ſind 20845 Perſonen
mehr geſtorben als im nämlichen Gebiete während des
er=
ſten Halbjahres 1913. Die geſamte Bevölkerung iſt in
dieſer Zeit um 16874 Einwohner
zurückgegan=
gen, während Deutſchland im gleichen Zeitraum um
bei=
nahe eine halbe Million zunahm. Nach dem Kriege, ſo
meint der Temps, ſollten ſich Regierung und Geſetzgeber
ernſtlich mit dem Problem der Entvölkerung
Frankreichs befaſſen. (Das iſt zu ſpät!)
Neue Angriffe gegen die engliſche Regierung.
* London, 16. April. Die Weſtminſter Gazette
beſpricht den Bericht Frenchs über die Kämpfe bei
Neuve Chapell—St. Eloi und ſagt: Ein Teil
der ’ſchweren Verluſte war bei zweckmäßigerer Leitung zu
vermeiden. Wir haben kein Recht, über Männer, die für
die Fehler verantwortlich ſind, den Stab zu brechen, aber
wir dürfen erwarten, daß künftig ſchwierige
Unterneh=
mungen Führern anvertraut werden, die ihre Kraft und
Umſicht in früheren Kriegstaten bewieſen haben. Das
Lob, das French General Douglas Haig ſpendete, wird
ein Echo in England finden, aber um es wohl würdigen
zu können, müſſen wir ſicher ſein, daß es nicht von
Be=
förderungen, Auszeichnungen und Lobſprüchen für
Män=
ner begleitet wird, von denen bekannt iſt, daß ſie ſich nicht
auszeichneten.
Der engliſche Neutralitätsbruch gegen Chile.
* Amſterdam, 17. April. (Ctr. Frkft.) Die Times
veröffentlicht den Text der Noten, die zwiſchen Sir
Ed=
ward Grey und dem Geſandten in Chile
an=
läßlich des Sinkens des Kreuzers „Dresden” in den
chileniſchen Territorialgewäſſern gewechſelt worden ſind.
Die chileniſche Regierung beklagt ſich darüber, daß der
engliſche Kommandant die Gelegenheit verweigert habe,
die Lage des deutſchen Kreuzers „Dresden” zu erklären,
und ſie proteſtiert energiſch gegen den Einbruch in ihre
ſouveränen Rechte. Sir Edward Grey bietet gegenüber
dieſer Note, die in freundlichem Tone gehalten iſt, ſeine
Entſchuldigung über dieſen Vorfall an. Die Times
nennt dieſen Notenwechſel eine befriedigende Löſung eines
unglücklichen Zwiſchenfalles. Das Blatt hält den
Pro=
teſt Chiles für vollkommen berechtigt, wenn auch einige
mildernde Umſtände vorhanden ſind, die das Vorgehen
des Kapitäns der „Glasgow” entſchuldigen. „Aus dem
Ton der engliſchen Antwort”, ſo ſagt die Times, gehe
hervor, „daß die engliſche Regierung die Aktion Chiles
als einen Schritt betrachtet, der auf Grund
freundſchaft=
licher Gefühle unternommen ſei”
Die Frankf. Ztg. bemerkt hierzus
England geſteht alſo jetzt den
Neutralitäts=
bruch offen zu; aber eine einfache Entſchuldigung genügt
nach engliſcher Auffaſſung, um ihn ſozuſagen ungeſchehen
zu machen. Es war „ein unglücklicher Zwiſchenfall”, das
iſt alles. Chile hat das volle Recht, ſich zu beſchweren,
ſagt die kluge Times. Aber die ganze Sühne beſteht in
einer formalen Entſchuldigung, und man nimmt offenbar
an, daß Chile die Pflicht hat, damit zufrieden zu ſein.
Von einer Ahndung oder Entſchädigung oder einer
ähn=
lichen Genugtuung iſt keine Rede. Nichts zeigt deutlicher
den Britenhochmut, als die Erledigung dieſes
Ver=
gehens am Völkerrecht, für das kein anderer Grund
vor=
lag, als der Wunſch eines Briten, eine ſich ihm bietende
Gelegenheit zur Vernichtung eines Gegners ſich nicht durch
Rückſichten auf die Neutralität Chiles nehmen zu laſſen.
Daß dabei auch die britiſche „Fairneß” zum Teufel
ge=
gangen iſt, geniert den Engländer nicht. „Fairneß” und
Völkerrechte haben nur Wert, ſo lange Britanniens
Vor=
teil darunter nicht leidet. Ob Chile ſich mit der engliſchen
Entſchuldigung zufrieden gibt, iſt eine Sache für ſich und
ſeine eigene Angelegenheit. Im ganzen aber wird das
Verhalten Englands in dieſem Kriege die anderen
Völ=
ker mit äußerſtem Mißtrauen gegen England erfüllen,
das ſozuſagen durch ein Syſtem von „unglücklichen
Zwi=
ſchenfällen” das Völkerrecht zum eigenen Nutzen für die
Dauer des Krieges ausſchaltet.
Diplomaten könnten die Sache ſpäter ſchlichten.
Die=
ſes Wort, ſo ſagt die Neu=Yorker Staatszeitung vom
13. März, mit dem der britiſche Geſchwaderchef den
heim=
tückiſchen Ueberfall gegen den deutſchen Kreuzer „
Dres=
den” im neutralen Gewäſſer vor der chileniſchen Inſel
Juan Fernandez begründet hat, wird auch in die
Ge=
ſchichte übergehen als Beleg der grenzenloſen
Willkür britiſcher Kriegsführung. Dem
Briten war der Befehl gegeben worden, den deutſchen
Kreuzer zu zerſtören, „wo immer er gefunden werden
ſollte‟ Das iſt das Wiederauſleben der alten britiſchen
Seepraxis: „sink! burn! destroy!” Was auch immer die
Geltung iſt und das Völkerrecht beſagt, der Feind ſoll
ohne jede Rückſicht auf Recht und Geſetz vernichtet werden.
Die Reiſe nach Dixmuiden.
Deutſche Kriegsbriefe von Paul Schweder.
II.
(In der Wirrnis. — Schlamm= und Lehmlöcher. — Der
ſeltſame Güterzug. — Engliſcher Gruß. — Aus
zerbroche=
nen Kellerfenſtern. — Im Großmutterſeſſel. Mit dem
Rieſenpfluge. — Dirmuiden, der Schlüſſelpunkt.)
Einſam und verlaſſen liegen heute die Bauerngehöfte
in der näheren Umgebung Dixmuidens da. Die Schienen
des Bahndamms ſind an verſchiedenen Stellen von
Gra=
natentrümmern überſät, hier und da wie rieſenhafte
Spinnweben durcheinandergeſchlungen und zerriſſen. Und
tiefe Erdlöcher in der Böſchung wie im Oberbau zeigen
an, daß das Wandern keineswegs ungefährlich iſt. Kaum
eine einzige Telegraphenſtange ſteht noch feſt im Erdreich,
und die Drähte der Leitungen liegen wirr verſtreut am
Boden, ſo daß man ſich ſehr vorſehen muß, um nicht
da=
rin verwickelt zu werden. Alſo heißt es vorſichtig
wan=
dern, obwohl der Führer zur Eile mahnt. Seine
gleich=
mäßigen Rufe: Abſtand halten! Bücken!
Stehenblei=
ben! Niederlegen! ſind die einzigen Laute, die ich in der
ungeheuren laſtenden Stille vernehme, ſobald einmal das
Feuer von drüben ſchweigt. Unſagbar öde und einſam iſt
die Gegend ringsum, obwohl wir in einem der früher am
dichteſten bevölkerten Landſtriche Flanderns wandern.
Zwiſchen dem Weideland am Eiſenbahndamm ziehen ſich,
aus der trüben, ſtinkenden Waſſerflut emporragend,
merkwürdige Zickzackwälle
hin, auf denen wild verſtreut faulende Matratzen,
zer=
brochene Stühle, Flaſchen, Gläſer, Fenſterrahmen und
an=
derer Hausrat ſichtbar iſt. Es ſind die inzwiſchen
ver=
laſſenen Schützengräben der Unſeren, von denen aus ſie den
Sturm auf Dixmuiden unternahmen. Aus den
Ueber=
reſten der Nachbarhäuſer der Umgebung haben ſie damals
alles zuſammengeſucht, was die traurigen Unterſtände
einigermaßen wohnlicher machen konnte. Aber die
troſt=
loſen Zuſtände, die überall im Ueberſchwemmungsgebiet
herrſchen, ließen auch hier alle Arbeit vergeblich
erſchei=
nen. Man kann ſich denken, mit welcher Todesverachtung
die Braven damals aus ihren Schlamm= und Lehmlöchern
herausgeſtürmt ſein mögen, und wir wiſſen ja auch, mit
welcher Erbitterling in den Oktober= und Novembertagen
um den Beſitz der alten Stadt gekämpft worden iſt, ſchon
damit die Unſeren endlich menſchenwürdigere
Behauſun=
gen erhielten.
In der Ferne wird ein Eiſenbahnzug ſichtbar. Die
Wagen kommen mir merkwürdig niedrig vor. Aber der
meſſerſcharf herabſchlagende Hagel geſtattet kein genaueres
Erkennen, bis wir ſchließlich dicht davorſtehen und ich zu
meinem Erſtaunen bemerke, daß auch nicht ein einziger
Wagen dieſes langen Güterzuges mehr auf ſeinen Rädern
ſteht. Der wochenlang andauernde Granatenhagel auf den
Zug, in dem reiche Getreidevorräte für die belgiſche Armee
lagerten, und die man um keinen Preis den Unſeren laſſen
wollte, haben Wagengehäuſe auf Wagengehäuſe
zerſchmet=
tert oder auf die Gleiſe heruntergeworfen.
In die Betrachtung dieſes ſeltſamſten aller Güterzüge,
der mir je vor die Augen gekommen iſt, verſunken, ſchreckt
mich ein lauter Zuruf aus dem halbverbrannten und
zer=
ſchoſſenen Stationsgebäude auf. Und ich ſehe dicht vor
meinen Füßen ein kleines rotes Fähnlein wehen. Mein
Führer eilt herbei und zeigt auf eine wunderſchöne, faſt
einen Meter lange
engliſche Schiffsgranate,
ein Ungeheuer, das ſich unkrepiert in den Kies der
Schie=
nenböſchung eingebohrt hat und kaum ſichtbar darüber
hervorragt. Der Blindgänger hätte wahrſcheinlich die
ganze Umgebung in tauſend Stücke zerriſſen und auch den
letzten Reſt des in ſchöner Sommerzeit von Fremden
über=
fluteten Bahnhofs von Dixmuiden beſeitigt.
Es iſt nicht zu ſagen, welch grauſig grotesken Anblick
die nun vor mir liegende Stadt Dixmuiden bietet. Wir
biegen in die ehemalige Bahnhofſtraße ein. Schutthaufen
rechts und links, aus denen es nach Brand und Fäulnis
riecht, aus denen halbverfaulte Betten, Flaſchen= und
Gläſertrümmer hervorſchauen. Alles deutet darauf hin,
daß hier einſtmals Hotels und Wirtshäuſer ſtanden. Eine
einzige hohe Brandmauer reckt ſich über dem Chaos
em=
por, aber ſie ſteht im Winkel von beinahe 70 Grad, und
eine ſorglich geſpannte Leinenſchnur zwingt uns, im
wei=
ten Bogen darum herumzugehen.
Je weiter wir wandern, deſto mehr gewinnt die
an=
ſcheinend vollkommen tote Stadt Leben. Denn aus den
zerbrochenen Kellerfenſtern heraus blickt manch bärtiges
Geſicht ſtaunend dem ſorglos dahinwandernden Fremdling
nach. Nach jeder einſchlagenden Granate praſſelt ein
Sprühregen von Dachziegeln, Holzbrettern und
Mörtel=
ſtücken über die Straße herab. Wiederholt treten Poſten
vor und raten uns dringend, dicht an den zerſchoſſenen
Hauswänden entlang zu ſchleichen. Durch viele und enge
Seitenſtraßen gelangen wir zum Quartier eines Stabes.
Mit etwas bänglichem Gefühl nehme ich in einem alten
Großmutterſeſſel an dem runden Tiſche Platz, auf dem
nach kurzer Zeit ein paar Kognakgläschen und belegte
Butterbrote erſcheinen. Wie überall an unſerer langen
Weſtfront, ſo wird man auch an dieſer, wohl ſchlimmſten
Stätte des Grauens in liebenswürdigſter Weiſe
bemut=
tert, und heitere Scherzworte ſollen darüber
hinwegtäu=
ſchen, in welch gefahrvoller Lage wir uns alle auch in
die=
ſem Augenblick befinden.
Wie mit einem ungeheuren Rieſenpfluge iſt der
ge=
waltige Kriegsgott in den letzten Monaten oben von
Nieuport her an der Yſerfront entlang über Armentieres,
Arras, Soiſſons und auf die Vogeſenvorhöhen
hinauf=
gefahren und hat alles totgewühlt, was an Feldern und
Wäldern, an Häuſern, Menſchen und Getier hier ſtand.
Zermalmt, zertrümmert, verbrannt und ausgeſogen dehnt
ſich kilometerbreit die endloſe ſchauerliche Wegſpur, auf der
nun Freund und Feind
die gewaltigſte Feſtungsmauer der Welt
erbaut haben. Dixmuiden aber bedeutet eines der
blutig=
ſten und traurigſten Wahrzeichen des Rieſenkampfes, denn
hier wird ſeit den Oktobertagen des vorigen Jahres mit
einem Haß und einer Erbitterung gekämpft, die kaum noch
ihresgleichen ſonſtwo an der Weſtfront findet. Hier bei
Dixmuiden iſt die einzige Stelle, wo wir bereits über den
Yſerkanal vorgedrungen ſind, und mit Recht hat der Feind
erkannt, daß wir ihm damit den Schlüſſel ſeiner Stellung
entwunden haben. Unglaublich wild iſt ſein vergebliches
Ringen um die Wiedereroberung des Trümmerfeldes von
Dixmuiden. Und es iſt hochintereſſant, gerade an dieſer
Stelle die Verſchiedenartigkeit der Angriffsweiſe und der
Angriffsformen der Verbündeten kennen zu lernen.
Während ich mich hierüber unterhalte, iſt ein junger,
chlanker Leutnant zu mir herangetreten und ſtellt ſich als
Führer durch die Schützengräben von Dixmuiden vor.
Die Engländer ſollen ſich in acht nehmen.
Solche Praxis wird ſich in dieſem Kriege, welcher ſich ſein
eigenes Recht ſchafft, gegen ſie ſelbſt wenden. England
aber ſollte endlich aufhören, den Namen der Humanität
immer im Munde zu führen. Die britiſche
Heuche=
lei wirkt noch abſtoßender, als die Willkür.
Friedensbeſtrebungen des Papſtes.
* Rom, 17. April. Oſſervatore Romano ſchreibt
zu der Audienz, die dem amerikaniſchen
Zei=
tungskorreſpondenten von Wiegand vom
Papſte gewährt wurde: In der Unterredung, die mit
Hilfe eines Dolmetſchers ſtattfand, ließ der Papſt nur
ſeinen ſehr dringenden Wunſch, daß der Friede in der
Welt wiederhergeſtellt werde, wiederholen, indem er ſagte,
daß auf dieſes ſehr edle Ziel ſeine täglichen Gebete
ge=
richtet ſeien. Der Papſt fügte hinzu, daß er gewißlich
glücklich ſein würde, all ſeinen hohen moraliſchen Einfluß
in den Dienſt einer ſo edlen, heiligen Sache zu ſtellen,
wenn erſt die neutralen Mächte, unter welchen die
Ver=
einigten Staaten zweifellos die erſte Stelle einnähmen,
die günſtige Stunde für gekommen erachteten, um eine
Friedensaktion ins Werk zu ſetzen. Alles übrige
außer=
halb dieſer Gedankengänge, was gewiſſe Perſonen in den
Worten des Papſtes zu ſehen oder zu vermuten
behaup=
teten, muß der Form zugerechnet werden, welche der
Korreſpondent der Darlegung des päpſtlichen Gedankens
zu geben für gut befand, eine Darlegung, über deren
Treue der Korreſpondent übrigens ſelbſt paſſende
Vorbe=
halte machen zu müſſen glaubte, indem er äußerte: „Wenn
ich die Worte des Papſtes richtig verſtanden habe.‟
Japaniſche Landungen in Mexiko.
* Berlin, 17. April. Die Frankfurter Zeitung
meldet aus Neu=York, 16. April. Die Preſſe iſt ſehr
be=
unruhigt durch Berichte aus Kalifornien über die
Lan=
dungvon 4000 Japanern in der Turtlebai in
Nie=
derkalifornien auf mexikaniſchem Boden, wo das
japaniſche Kriegsſchiff „Aſama” auf Grund lief und noch
liegt. Japan ſandte fünf Kriegsſchiffe und ſechs
Kohlen=
ſchiffe und erklärte, es ſei notwendig, die „Aſama” gegen
feindliche Angriffe zu ſchützen. Seitdem haben die
Trup=
pen ein Lager bezogen und eine Funkenſtation errichtet.
Die Behörden in Waſhington erklären die Berichte für
übertrieben, doch verlangen die Zeitungen eine
Unter=
ſuchung.
* Neu=York, 16. April. (Ctr. Frkft.) Die
Waſhingtoner japaniſche Botſchaft beſtätigt die
Landung von Truppen und die Anweſenheit von
Kriegsſchiffen in der Turtlebay, erklärt aber, daß dieſe
Maßregeln nur zur Rettung des Kreuzers „Aſama”
ge=
troffen ſeien. Die Preſſe iſt durch dieſe Erklärung nicht
befriedigt, hofft jedoch, England werde Japan von
un=
freundlichen Handlungen gegen Amerika abhalten.
Japan als Freund Deutſchlands!
* Die japaniſche Zeitung Chugat Shimpo bringt
einen Artikel, der nach einer Ueberſetzung, die einer
amerikaniſchen Zeitung entnommen iſt, folgenden
Wort=
laut hat:
„Es wäre unſinnig, wenn man nur noch im
aller=
entfernteſten daran denken wollte, in Europa mit
Trup=
pen zu erſcheinen. Die engliſche Freundſchaft für uns
wird nicht von langer Dauer ſein. Hat es das erreicht
was es will, ſo wird England alle die, welche ihm Dienſte
geleiſtet, abſchütteln. Wirſſind mit England
völ=
lig gleichberechtigt. Heute müſſen wir bereits
bedauern, durch einen Vertrag gezwungen geweſen
zu ſein, England zu helfen. Ja, es iſt über jeden
Zweifel erhaben, daß ein Bündnis mit
Deutiſch=
land für die Zukunft Japans von höherer
Bedeutung geweſen wäre. Die nächſte Zeit
wird ſchwere Verwickelungen bringen. Wir werden be=
weiſen müſſen, daß wir ein Kulturſtaat erſter Ordnung
ſind, der mit England und vor allem Amerika auf genau
derſelben Stufe der Bildung ſteht und der im Punkte
„Macht” dieſe beiden Herren nicht zu fürchten hat. Wir
ſind und werden für alle Zeiten die Herren der aſiatiſchen
Gewäſſer bleiben. Unſere Kraft geſtattet uns längſt
ge=
hegte Wünſche einer Anſiedlung in großem Umfange an
der amerikaniſchen Weſtküſte. Wir müſſen danach trachten
ungeheuere Artillerie und Munitionsmittel anzuſammeln.
Heute liefert Amerika Waffen und Munition gegen
Deutſchland. Vielleicht kommt der Tag, wo uns
Deutſch=
land, mit dem Rechte der Vergeltung, Waffen
und Munition gegen die Vereinigten
Staaten von Nordamerika und Auſtralien
liefert. Die Deutſchen können nicht ableugnen, daß wir
ihre Gefangenen ritterlich behandeln. (Das wird
in der Tat durch die Meldungen aus Japan beſtätigt.
D. Red.) Rußland, Frankreich und vor allem England
behandeln die gefangenen Deutſchen nicht, wie es
Men=
ſchen und Helden zukommt. Es wird keinen deutſchen
Gefangenen in japaniſchen Händen geben, der eine Klage
vorbringen könnte. Jeden Wunſch haben wir den Helden
erfüllt, und Frauen und Kinder und Greiſe haben wir mit
Hochachtung behandelt. Das, was wir Deutſchland
zu=
fügen mußten, wird vergeſſen werden, und es wird ſich
auch in Formen gutmachen laſſen, die Deutſchland
ange=
nehm ſind. Aber davon kann man heute noch nicht
ſpre=
chen. Darüber zu ſchreiben, hängt von den Erfolgen der
deutſchen Waffen ab. Es iſt ganz unbeſtreitbar daß
Deutſchland und Oeſterreich auch gegen noch mehr Feinde
Sieger bleiben. Am Tage der Abrechnung werden
wir ebenfalls erſcheinen und der Welt zeigen, daß wir das
Recht haben, uns einen Kulturſtaat zu nennen, von dem
im Punkte Ritterlichkeit und Rechtlichkeit die heutigen
Feinde Deutſchlands lernen können. Wir haben
kei=
nerlei Grund, Deutſchland zu haſſen. Wir
achten Deutſchland ſehr hoch, und haben kein Intereſſe an
einer Niederwerfung des bewundernswerten Volkes
ger=
maniſcher Helden.‟ (Berl. Lokalanz.)
Japan und China.
London, 17. April. Times meldet aus
Peking unterm 14. April: In der geſtrigen Konferenz
wurden wieder Einzelheiten über das Abkommen
be=
züglich der Mandſchurei beſprochen, ohne daß ein
abſchließendes Ergebnis erzielt wurde. Der japaniſche
Geſandte überraſchte die Chineſen neuerdings dadurch,
daß er Privilegien für Eiſenbahnen verlangte, die bereits
engliſchen Firmen verliehen worden waren. Der
japa=
niſche Geſandte brachte als Argument vor, daß Japan ſich
um die Rechte zur Erbauung einer dieſer in Frage
ſtehenden Bahnen bereits vor mehreren Jahren beworben
hatte, aber abgewieſen wurde, während inzwiſchen
Groß=
britannien die Konzeſſion gewährt worden ſei, was eine
unbillige Hintanſetzung Japans ſei. Der japaniſche Ge
ſandte betonte, daß die Ausbeutung der Konzeſſion, enn
Japans Forderung erſt bewilligt ſei, zwiſchen Japan und
Großbritannien geregelt werden könnte.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. April.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zum Leutnant
der Reſerve mit Patent vom 22. März 1915: der
Offi=
zieraſpirant Kißel (Darmſtadt) im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 225; zum Oberleutnant mit Patent vom 22. März
1915: der Leutnant Hillebrand der Landw.=Feldart.
2. Aufgebots (Mainz), jetzt im 2. Bat. Fußart.=Regts.
Nr. 7; Kratz, Vizewachtmeiſter (Gießen) im 2. Bat.
Fuß=
art.=Regts. Nr. 7, zum Leutnant der Landw.=Feldart.
2. Aufgebots, mit Patent vom 22. März 1915; Sieglitz,
Vizewachtmeiſter (Mainz), jetzt bei der Etappen=Mun.=
Kol. 37 der 9. Armee, zum Leutnant der Reſerve des
Feld=
art.=Regts. Nr. 33, mit Patent vom 22. März 1915; Eck,
Leutnant der Reſerve des Inf.=Leib=Regts. Nr. 117
(Aſchersleben), jetzt in der Feſt.=Maſch.=Gew.=Abt. Nr. 9,
zum Oberleutnant. Im Sanitätskorps. Zum Stabsarzt
befördert: der Oberarzt der Reſerve Dr. Weber
(II Frankfurt a. M.) beim Inf.=Regt. Nr. 117. Zum
Oberarzt mit Patent vom 22. März 1915 befördert: der
Aſſiſtenzarzt der Reſerve Dr. Schad (Heinrich) (II Darm=
ſtadt) beim Inf.=Regt. Nr. 118. Zu Aſſiſtenzärzten der
Reſerve befördert: die Unterärzte Suckau (I Darmſtadt)
bei der Reſ.=Train=Abt. Nr. 25 des 18. Reſ.=Korps,
Buſchmann (Gießen) beim Feldlaz. 5 des 21.
Armee=
korps, Reh (Gießen) beim Feldlaz. 10 des 18.
Armee=
korps.
Kriegsauszeichnung. Der Musketier vom 254.
Regiment, Karl Darmſtädter, Sohn des verſt.
Metz=
germeiſters Gg. Darmſtädter, hier, wurde mit dem
Eiſer=
nen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet.
— Großh. Hoftheater. Neu einſtudiert und neu
inſzeniert wird heute Sonntag, C 35, Wagners „Rienzi”
nach einer Reihe von Jahren wieder in den Spielplan
aufgenommen. Es gelten die kleinen Preiſe. Zum
Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Hofkapelle
wird Montag, den 19., Paul Linckes „Grigri” unter
perſönlicher Leitung des Komponiſten zum erſtenmal in
dieſer Spielzeit gegeben. Die Titelpartie ſingt zum
erſtenmal Margarete Schreber, in den übrigen
Haupt=
partien ſind beſchäftigt die Damen Gothe, Kümmel und
Müller=Hanno, ſowie die Herren Jordan, Jürgas,
Peterſen und Thomſen. Regie Bruno Harprecht.
Dienstag, den 20., wird der Grillparzer=Zyklus mit dem
Luſtſpiel „Weh dem, der lügt” fortgeſetzt, A 34. Mittwoch,
den 21., wird die Lokalpoſſe „Datterich” auf B 38
wiederholt. Das Darmſtädter Hoftheater gaſtiert mit
dem „Datterich” Sonntag, den 25. Mai, am Hoftheater
in Mannheim. Das letzte auswärtige Gaſtſpiel mit dem
„Datterich” fand bekanntlich in Würzburg ſtatt. Das
Stück hatte dort bei Publikum und Preſſe einen
außer=
ordentlichen Erfolg. So ſchreibt ein Würzburger Blatt
u. a.: „Lokalpoſſe wird es auf dem Titelblatt genannt;
wie beſcheiden war man doch damals noch! Unſere
Luſtſpielfabrikanten und Schwankverbrecher müßten
ſchamrot werden, wenn ſie ihre Geiſtesprodukte mit dem
köſtlichen Namen Luſtſpiel ehren. Niebergall hat für
ſeine Tugend den Lohn erhalten: er, von dem man
heute nicht mehr weiß, wo ſeine Knochen verſtreut
liegen, wird noch genannt werden, wenn die Größen
des Tages längſt den Tod der Eintagsfliege geſtorben
ſind, und ſein „Datterich” wird das „genialſte
Lokal=
ſtück” bleiben, das unſere Literaturgeſchichte kennt. Darum
möge der „Datterich” von den Darmſtädtern dem
deutſchen Volke gewonnen werden. Sie brachten die
Komödie in ſchönem Stil und einem flotten, beſchwingten
Luſtſpieltempo‟ — Donnerstag, den 22. April, wird der
Grillparzer=Zyklus mit einer Neueinſtudierung des
dramatiſchen Märchens „Der Traum ein Leben”
ge=
ſchloſſen. Für Samstag, den 24., iſt ein großes
Wohl=
tätigkeitskonzert in Ausſicht genommen.
* Stiftung für die Hinterbliebenen Kriegsgefallener
Der Rentner Philipp Schwarz III. von Gau=Algesheim
hat eine Stiftung errichtet, aus deren Erträgniſſen
be=
dürftige Hinterbliebene von gefallenen
Kriegern eine Unterſtützung erhalten ſollen. Zur
Er=
innerung an den hochherzigen Stifter, deſſen
Schwieger=
ſohn der Landtagsabgeordnete Breidenbach in
Dor=
heim iſt, trägt die Siftung den Namen Schwarziſche
Stif=
tung. Sie hat ein Vermögen von etwa 40000 Mark und
wird vom Miniſterium des Innern verwaltet. (Darmſt
Ztg.)
* Die Aliceſchule hier hat ihr Sommerhalbjahr ſo
eben mit 253 Schülerinnen eröffnet, eine Zahl, die in
An=
betracht der kriegeriſchen Zeit als außerordentlich günſtig
bezeichnet werden muß. Es darf wohl als ein erfreuliches
Zeichen der wachſenden Erkenntnis des Wertes weiblicher
Berufsbildung angeſehen werden, daß trotz der ernſten
Lage, in der ſich viele Familien befinden, das, was die
Aliceſchule hier bietet, in ſo reichem Maße Anklang
findet. Von der genannten Zahl entfallen 21
Schüle=
rinnen auf das Haushaltungs=Lehrerinnenſeminar und
18 auf das Handarbeits=Lehrerinnenſeminar. Da
für die Folge eine abgeſchloſſene 10 jährige höhere
Mäd=
chenſchulbildung bei der Zulaſſung zu den Seminaren
verlangt wird, fand in dieſem Jahre für diejenigen
Schülerinnen, welche dieſe Vorbildung noch nicht beſitzen,
eine Aufnahmeprüfung ſtatt. Die Eröffnung der
beiden Seminare erfolgte am 12. April ds. Js., die der
fachgewerblichen Kurſe am 13. April. Auch in der
Koch=
ſchule kann eine Zunahme feſtgeſtellt werden. Es ſind
25 Schülerinnen eingetreten. In üblicher Weiſe wurden
im Monat März die Abgangsprüfungen unter
Staatsaufſicht veranſtaltet. Am 8. und 9. März
fand die Prüfung im Handarbeits=Lehrerinnenſeminar
ſtatt unter dem Vorſitze des Regierungsvertreters, Herrn
Geh. Oberſchulrats Dr. Scheuermann und der
Vor=
ſtandsmitglieder des Alicevereins für Frauenbildung und
Erwerb, Frau Miniſter v. Hombergk zu Vach Exzell.
Freifrau von Starck, Geheimer Regierungsrat Noack
Der Prüfung unterzogen ſich 17 Schülerinnen mit Erfolg.
Im Haushaltungs=Lehrerinnenſeminar fand am 10. und
11. März die Prüfung ſtatt. Als Regierungsvertreter
waren Herr Oberſchulrat Profeſſor Dr. Lueius
an=
weſend ſowie die Vorſtandsmitglieder Exzellenz von
Hombergk, Frau Dr. Walther und Frau
Land=
gerichtsrat Tenner. 21 Schülerinnen beſtanden die
Prüfung. Schließlich fand am 16. März die Prüfung des
Handelskurſes ſtatt, welche als Staatskommiſſar Herr
Kommerzienrat Frölich leitete. Vom Vorſtand waren
vertreten: Fräulein Finger, Geh. Regierungsrat Noack.
22 Schülerinnen haben die Prüfung beſtanden.
— Gaſtſpiel der Berliner Urania. Das bekannte
Berliner Urania=Theater gibt hier am Dienstag,
den 27. April, im Kaiſerſaal ein Gaſtſpiel. Der
hoch=
aktuelle Kriegsvortrag heißt diesmal „Die Vogeſen
und ihre Kampfſtätten” und iſt mit etwa 100
prachtvollen Lichtbildern, die an Ort und Stelle
auf=
genommen ſind, ausgeſtattet. Der franzöſiſche Einfall
ins Elſaß in den erſten Auguſttagen und das tapfere
Vordringen der Armee des bayeriſchen Kronprinzen hat
die allgemeine Aufmerkſamkeit auf die Vogeſen gelenkt,
ſo daß die Ausführungen der Berliner Urania in Wort
und Bild des größten Intereſſes gewiß ſein können. —
Eintrittskarten in der Muſikalienhandlung G. Thies
Nachfl. (Leopold Schutter).
— Die Städtiſche Leſehalle (Grafenſtraße 30, Eingang
durch den Hof) iſt von heute an auch nachmittags von
3—5 Uhr geöffnet, und zwar vor allem für
Ver=
wundete und Wehrmänner. Nach unſerer
Au=
kündigung vor kurzem wollen wir bis auf weiteres dieſe
reichhaltigſte Leſeanſtalt unſerer Stadt — ſind doch
über 220 Zeitungen und Zeitſchriften, ſowie eine
Hand=
bibliothek von etwa 500 Bänden vorhanden — für die=
Kriegsfürſorge mobil machen. Sie iſt jetzt nachmittags
von 3 bis 10½ Uhr abends nnunterbrochen geöffnet. In
ihren jetzigen hohen Räumen eignet ſie ſich auch
vorzüg=
lich dazu. Der verwundete oder geneſende Wehrmann,
aus ſerner deutſcher Landſchaft ſtammend, findet hier eine
Zeitung ſeiner Heimat, ſo ſind z. B. aus Oberſchleſien
allein 3 vorhanden. Hier kann ſich der Mann
gewiſſer=
maßen in die Heimat verſetzt glauben Namentlich bei
ſchlechtem Wetter ſieht die Leſehalle jetzt ſchon oft recht
feldgrau aus. Nur einen Nachteil vor anderen derartigen
C.K. Kokainſucht in Paris. Man hat in Paris den
Teufel mit Beelzebub ausgetrieben, als man den Abſinth
aus allen Kaffeehäuſern und Schanklokalen verbannte,
denn nun tun Morphium und Kokain in noch
ausgedehn=
terem Maße als früher ihr düſteres Werk, um den Pariſern
über die traurige Kriegszeit wegzuhelfen. Das Laſter der
Betäubung durch Kokain hatte ja in Frankreich bereits
vor dem Kriege erſchreckende Formen angenommen; nicht
nur die Bohemekreiſe des Montmartre ſuchten darin neue
Senſationen, ſondern die Kokainſpritze war ſelbſt ſchon
die Gefährtin einfacher Arbeiterinnen geworden. Am
Ko=
kain hängt, zum Kokain drängt nun alles, und wenn auch
verhältuismäßig wenig davon an die Oeffentlichkeit
kommt, ſo iſt es doch genug, um einem der ſchönfärbenden
Londoner Berichterſtatter in Paris zu einem bedenklichen
Stirnrunzeln Veranlaſſung zu geben. Der Pariſer
Mit=
arbeiter des Daily Telegraph weiſt auf eine
Gerichtsver=
handlung hin, in der ſich ein bereits vielbeſtrafter
Kokain=
ſüchtiger, Henry Jarzuel, der ſich geradezu zu einem
Pro=
pheten des Kokain aufgeſchwungen hat, wegen des
Ver=
kaufes dieſes Betäubungsmittels im Großen zu verant
worten hatte. Undir denen, die er mit dieſem Gift
ver=
ſorgte, befand ſich auch ein Soldat, der unter dem
Ein=
fluß des Kokain deſertiert war und nicht zu ſeinem
Regi=
ment zurückkehrte. Der Gerichtshof verurteilte Jarzuel
zu einer hohen Geldſtrafe und zwei Monaten Gefängnis,
vorher aber mußte er ſich noch eine Lobrede des
Kokain=
fanatikers auf das betäubende Gift anhören; der
Ange=
klagte erklärte, daß Kokain heutzutage vielen Pariſern zur
Lebensnotwendigkeit geworden ſei und daß man ſeinen
„Siegeszug” trotz aller Beſtrafungen nicht aufhalten
werde. Er ſprach von den Anhängern des Kokain, die ſich
auch in den höchſten Kreiſen befänden, und von ſeiner
ſegensreichen Wirkung”. Daß die Sucht aber wirklich in
weite Kreiſe gedrungen iſt, das zeigte ſich bei der Entdeckung
eines „Kokain=Hotels” die kurz darauf glückte. Eine
junge Dame, ein Mädchen aus reichem und angeſehenem
Hauſe, ſiel eines Tages plötzlich auf der Rue Berthoulet
in Ohnmacht. Sie wurde in einen benachbarten Laden
gebracht, und hier ſtellte ein kundiger Poliziſt feſt, daß ſie
unter dem Einfluſſe des Kokaingenuſſes bewußtlos
ge=
worden war. Man forſchte nun den Gängen dieſes
Fräu=
leins aus guter Familie nach und fand, daß es häufig ein
Hotel im Montmartreviertel beſuchte und daß es auch am
Tage vor dem Unfall bis 6 Uhr nachmittags dort geweſen
war. Die Eltern ahnten natürlich von dieſen Ausflügen
nichts. Als aber nun die Polizei unvermutet des
Nach=
mittags in dem Hotel erſchien, fand ſie daſelbſt eine große
Anzahl junger Männer und Mädchen, die ſich alle dem
Kokaingenuß hingaben. Man vereinigte ſich hier zum
„Fünf Uhr=Tee”, aber ſtatt des Tees wurde Kokain
ge=
reicht, das ein Drogiſt aus der Nachbarſchaft in jeder
ver=
langten Menge lieferte.
— Auch eine engliſche Sorge! Mehr als 100 Frauen
werden, wie engliſche Blätter berichten, an dem Frauen=
Friedenskongreß, der im Haag Ende dieſes Monats
ſtatt=
findet, teilnehmen. Einige ſollen bereits nach Holland
ab=
gereiſt ſein. Die Engländer hegen große Befürchtungen,
daß die Plauderhaftigkeit ihrer Frauen dem Lande ſchwere
Gefahr bringen könnte. „Die Regierung ſollte,” ſo ſchreibt
ein Mitarbeiter der Daily Mail, „verhindern, daß dieſe
irregeführten Frauen an dem Kongreß teilnehmen. Ohne
Paß und ohne genaueſte Angabe ſeiner Geſchäfte darf ja
jetzt niemand von hier nach Holland, und es wäre eine
Kleinigkeit für das Auswärtige Amt, dieſen Frauen die
Ausſtellung eines Paſſes zu verweigern.‟ Die Engländer
vermuten, daß auch deutſche Frauen zu dem Kongreß
kommen werden, und erwarten von dieſem Kaffee= oder
Teeklatſch der Damen das Schlimmſte. „Deutſche und
eng=
liſche Frauen werden ſich begegnen; bei den Teetaſſen
wer=
den ſie politiſche Geſpräche führen, und Schwätzerinnen
könnten ganz gedankenlos viel mehr erzählen, als unſeren
militäriſchen Behörden geboten erſcheinen dürfte, den
Deutſchen zu enthüllen.”
* Neutrale Berichterſtattung. Das in Rotterdam
ek=
ſcheinende illuſtrierte Blatt Wereldkroniek hat vor
länge=
rer Zeit ein Bild gebracht, das eine Szene auf einem
Friedhof zeigte: ein mit einem ſchönen Kranz bedeckter
Sarg wird eben von Kriegern in das offene Grab
hin=
abgelaſſen; die Unterſchrift lautete: Begräbnis des Soh
nes des Generals v. Emmich in Feindesland.
Ein Kölner gab ſich die Mühe, das nach einer
photogra=
phiſchen Aufnahme hergeſtellte Bild auszuſchneiden und
dem General zu ſchicken. Er erhielt dieſer Tage folgende
Antwort: „Beſten Dank für die Ueberſendung des einer
ausländiſchen Zeitſchrift entnommenen Bildes.
Hab=
mit umſo größerem Intereſſe davon Kenntnis genommen,
als ich niemalls einen Sohn beſeſſen habe
Mit Gruß v. Emmich.”
Veranſtaltungen hat ſie: es darf nicht darin geraucht
werden, davon können wir nicht abgehen.
Da nun eine doppelte Beſetzung der Aufſicht
wün=
ſchenswert erſcheint, können ſich noch Damen und Herren
in den Dienſt dieſer guten Sache ſtellen. Nötig iſt nur,
durch ſeine Anweſenheit an einem beliebig zu
beſtimmen=
den Tage von 3—5 Uhr eine gewiſſe Aufſicht auszuüben,
Auskunft zu erteilen uſw. Freiwillige Helfer oder
Hel=
ferinnen werden gebeten, ſich baldigſt an dem Schalter der
Bücherhalle oder in dem Dienſtzimmer des
Stadtbibliothe=
kars, wo noch nähere Auskunft erteilt wird, zu melden.
* Mißbrauch von Ausweispapieren. Verſchiedene
Nachrichten legen den Verdacht nahe, daß Ausweispapiere
die an im feindlichen Ausland zurückgehaltene Deutſche
geſandt worden ſind, mißbräuchliche Verwendung zu
Spionagezwecken gefunden haben. Das
Pu=
blikum wird deshalb vor der Ueberſendung ſolcher
Pa=
piere an im feindlichen Ausland zurückgehaltene
Ange=
hörige gewarnt.
* Kriegsfelder. Ueber die für „Inhaber von
Kriegs=
feldern” im Gaſthauſe „Zum Ochſen” abgehaltene
Ver=
ſammlung wird uns berichtet: Herr Hofgarteninſpektor
Weigold eröffnete die Verſammlung und bedauerte
die Erkrankung des Herrn Lerch. Von den zur Verfügung
ſtehenden 120 Kubikmeter Kompoſt wurden nur etwa 18
Kubikmeter beſtellt. Grund dafür iſt der weite Weg ſowie
die teuere Abfuhr. Verſchiedene Anweſende baten, man
ſolle an die Stadt gehen, damit dieſelbe den Kompoſt in
Partien nach verſchiedenen Stadtteilen abfahren laſſe.
Mindeſtens ſolle der Kompoſt auch Sonntags abgeholt
werden dürfen. Es wurde auch angeführt, man möge die
ganze Gemeinde in einen Namen faſſen. Es wüßten viele
nichts von der heutigen Verſammlung. (Von den 114
Be=
teiligten waren deshalb nur 40 anweſend.) Herr
Wei=
gold verteilte ſodann eine Partie Johannis= und
Him=
beerſträucher, einige Hundert Erdbeerpflanzen, ſowie
einige Tauſend Gemüſe= und Salatpflanzen, welche
rei=
ßenden Abſatz fanden. Nach Beantwortung verſchiedenet
Anfragen, Kulturen uſw. betreffend, wurde die
Verſamm=
lung geſchloſſen. In weiteren Fragen über die
Kompoſt=
abfuhr wende man ſich an das Städtiſche Tiefbauamt,
Hügelſtraße.
* Für unſere Tapferen im Felde. Für Ihre Königl.
Hoheit die Großherzogin von Heſſen lieferte die Firma
K. Jäger, Hoflieferant, Uhren, Goldwaren, Muſikwerke
ſowie eine größere Anzahl Mundharmonikas für die
tapferen Krieger im Felde.
* Die Hauswirtſchaftliche Fortbildungsſchule beginnt
Montag, den 19. April, das neue Schuljahr und zwar mit
den Tageskurſen. Sie ſind von 273 Schülerinnen
beſucht. Zur Einteilung in die einzelnen Klaſſen und
Kurſe verſammeln ſich alle Angemeldeten am Montag um
5 Uhr nachmittags in der Turnhalle Rundeturmſtraße 9
Die Abendkurſe beginnen ſpäter. Der Anmeldetag für ſie
wird noch bekannt gegeben.
— Heſſiſche Kriegsgedichte. Der Verlag von H.
Hoh=
mann, hier, hat „Heſſiſche Kriegsgedichte
1914/15‟ geſammelt und in einem ſtattlichen Bändchen
herausgegeben. Hier iſt wertvolles Material zur heſſiſchen
Volkskunſt und Heimatdichtung. Jeder, ſoweit es der
be=
ſchränkte Raum erlaubte, durfte in ſeiner Sprache und Art
hier dichteriſch zum Wort kommen und die Mitarbeit war
nicht an wenig ſtolze Namen geknüpft. Feldblumen, kein
kunſtgerechtes Bukett! Das mag bedenken, wer zu dem
ſchönen Büchlein greift. Der Preis iſt mit einer Mark
niedrig angeſetzt, um die Gedichte, wie ſie aus allen
Krei=
ſen ſtammen, auch wieder in alle Kreiſe zu bringen. Aus
dem Erlös ſoll eine Summe Ihrer Königl. Hoheit der
Großherzogin, die auch die Sammlung angenommen hat,
für Kriegshilfezwecke zur Verfügung geſtellt
wer=
den. Alles der Gründe genug, das Werk freudig zu
be=
grüßen und ihm eine recht weite Verbreitung zu
wün=
ſchen. Bei der Veranſtaltung von vaterländiſchen
Ver=
eins= und Vortragsabenden aller Art wird es
unentbehr=
lich ſein und vortreffliche Dienſte leiſten; auch zum
Ver=
tonen wird das eine oder andere Stück der ſchönen Samm
lung unſere Meiſter anregen.
* Stenographie. Der Gabelsberger
Steno=
graphenverein von 1861 teilt mit, daß
Anmel=
dungen zu dem begonnenen Anfängerkurſus auch in der
zweiten Uebungsſtunde am Dienstag, den 20. April, im
Unterrichtslokal im Schulhaus am Ballonplatz
entgegen=
genommen werden.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Mathildenplatz 20, Fernruf 2576;
Aus=
kunftsſtelle: Rheinſtraße 34, Fernruf 25; Materialien=
Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Verpflegungsſtelle
am Hauptbahnhof, Fernruf 216; Kreuzpfennig=Marken:
Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Ihre Majeſtät die Kaiſerin und Königin
haben geruht, dem Kaiſerlichen Kommiſſar und Militär=
Inſpekteur der freiwilligen Krankenpflege bei der Armee
im Felde Fürſten zu Solms=Baruth das nachſtehende
Allerhöchſte Handſchreiben zugehen zu laſſen:
Es gereicht Mir zur lebhaften Freude, daß die
Ange=
hörigen der freiwilligen Krankenpflege überall durch ihre
unermüdliche Arbeit und hingebende Pflichttreue
Aner=
kennung gefunden und in hohem Maße dazu beigetragen
haben, die Leiden des Krieges zu lindern und
Verwun=
deten und Kranken Troſt und Hilfe zu bringen. Im feſten
Vertrauen, daß auch ſie in ihrer ſchweren und
aufopfern=
den Liebesarbeit wie das Heer im Kampfe nicht
nach=
laſſen werden bis zum ſiegreichen Ende drängt es Mich,
den Angehörigen der freiwilligen Kranlenpflege,
insbe=
ſondere allen Schweſtern, beim Herannnahen des
Oſter=
feſtes einen herzlichen Gruß aus der Heimat und ein
Zeichen dankbaren Gedenkens an ihre hingebende
Pflicht=
erfüllung im Dienſt des Vaterlandes zu ſenden. Gott
lohne ihnen ihre treue Arbeit.
Ich erſuche Euere Durchlaucht, dies bekannt zu geben
Schloß Bellevue, 29. März 1915.
gez.: Auguſte Viktoria.
I. R.
Freitag, den 16. April, nachmittags, fand in der bei
unſeren Soldaten ſo raſch beliebt gewordenen, vom Roten
Kreuz im Gartenſaale der Vereinigten Geſellſchaft
einge=
richteten Leſehalle eine Unterhaltung ſtatt.
Hierbei hatten geſchätzte Mitglieder unſeres Hoftheaters
wie Frau Müller=Hanno, Frau Kallenſee, Herr Knispel
und Herr Schützendorf und ein Herr der Hofkapelle die
Güte, mitzuwirken. Wir verfehlen nicht, hierfür herzlich
zu danken. Wir möchten dieſen Dank auch auf Alle
aus=
gedehnt wiſſen, die hier oder im Großherzogtum mit
ihrer Kunſt ſo freundlich unſere verwundeten und
gene=
ſenden Vaterlandsverteidiger erfreuen. Alle jedesmal
dankend zu erwähnen ſind wir ſchon darum nicht in der
Lage, weil viele derartige Veranſtaltungen in Stadt und
Land erſt ſpäter zu unſerer Kenntnis kommen. Wir bitten
unſere Künſtler, Schauſpieler, Sänger und Muſiker auch
ihrerſeits nicht müde zu werden, die Schönheiten der
Dicht= und Schauſpielkunſt wie der Töne in den Dienſt
des Roten Kreuzes zu ſtellen. Sie bereiten damit nicht
nur unſeren Verwundeten und Geneſenden eine Stunde
der Erholung, Unterhaltung und Erhebung, ſondern
tra=
gen auch das Verſtändnis für ihre Kunſt und deren
ver=
edelnde Kraft in weite Kreiſe unſeres Volkes. So kann
auch die rauhe Kriegszeit Werken des Friedens dienen.
Auch unſeren Zweigvereinen empfehlen wir, dieſes
wirk=
ſame Mittel bei der Einführung, Erhaltung und
Ver=
tiefung des Rote=Kreuz=Gedankens aufzugreifen oder
weiter zu verwenden.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 17. April.
Butter, ½ kg 1,70—1,80 M.
in Part. ½kg . 1,60 M.
Eier Stück 10, 12, 13 u. 14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 25-30 Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner
5,50—6,00 M.
Kumpf
(10 Liter)
— Pf.
Mäuschen,
½ kg . 7 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 25—35Pf
Zitronen, Stück . 5—6 P
Apfelſinen, Stück 5—12 Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück 10—13 Pf.
Endivien, Stück — Pf.
Feldſalat Körbchen 10-12 Pf
Radieschen, Bündel 6—7 Pf.
Rettiche . Stück 5—10 Pf.
Meerrettich Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
wiebeln, ½ kg 25-28 Pf.
— Pf.
Tomaten
Spinat, ½ kg 18—60 Pf.
Weißkraut, Stück . 25Pf.
Rotkraut, Stück 20—25 Pf.
Blumenkohl, Stück 30—50 Pf
Wirſing, Stück
— Pf.
Grünkohl, Stück 6—10 Pf
Roſenkohl, ½ kg . 30Pf.
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 30-35 Pf.
Rhabarber, ½ kg 25-30 Pf.
Gurken, Stück . . . 50 Pf
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg . . 1,00 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Lapins, Stück 1,30—1,40 M.
Zicklein
2—4 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg . .
M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
Kabliau,
kg 50—60 Pf.
Schellfiſche ½ kg 50—60 Pf.
kleine, ½ kg. — Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 80—95 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg 0,90-1 M.
Hackfleiſch, ½ kg . 90 Pf.
Ziegenfleiſch, ½ kg . 70 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 80 Pf.
Rindswürſtchen, Stück 20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,30 M.
ohne Beilage 1,40 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,30 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,20 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1 M.
Kunſtnotizen
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Witwen= und Waiſenfonds der Großh.
Hofmuſik. Wegen dienſtlicher Unabkömmlichkeit hat
Frl. Grünberg in letzter Stunde ihre Mitwirkung in
der Grigri=Aufführung am nächſten Montag
abſagen müſſen. Die Partie der Yvonne wird daher
wieder durch Frau Schneider=Gothe in der bekannten
vortrefflichen Weiſe dargeſtellt werden. In der Rolle
des Negerkönigs Makwewe wird Herr Jordan wieder
alle Minen ſeines draſtiſchen Humors ſpringen laſſen.
Mit Ausnahme der „Grigri” die diesmal von Frl
Schreber übernommen wird, ſind alle übrigen Rollen
in den bekannten bewährten Händen. Die Aufführung
findet zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der
Großh. Hofmuſik zu kleinen Preiſen ſtatt.
Pfungſtadt, 17. April. (Die Verſteigerungen
des Holzes), das im vergangenen Winter im hieſigen
Gemeindewald geſchlagen wurde, ſind nun beendet.
Während das Brennholz im allgemeinen teuer bezahlt
wurde, fanden ſich zu den Verſteigerungen des Bau= und
ſonſtigen Nutzholzes wenig Liebhaber ein. Letzteres mußte
dementſprechend zu weſentlich billigerem Preiſe als in
früheren Jahren abgegeben werden.
— Aus dem Ried, 17. April. (Die Herbſtſaaten
und Futterpflanzen) zeigen nach allgemeinem
Ur=
teil einen vorzüglichen Stand. Die Beſtellung der Felder
mit Sommerfrüchten und der Gärten mit Gemüſe ſchreiter
jetzt dank der guten Witterung raſch voran. Auch manches
früher wüſt liegende Gelände wird nun umgerodet, um
dem Boden die Saaten anzuvertrauen, von denen man ſich
einen genügenden Ertrag verſpricht
Neu=Iſenburg, 17. April. (Diebſtahl.) Vor
un=
gefähr 14 Tagen verſchwand auf dem hieſigen Bahnhof
aus dem Stationsbureau eine Geldkaſſette mit
1150 Mark Inhalt. Die leere Kaſſette fand man
ſpäter aufgebrochen im Walde vor. Von dem Täter und
dem Gelde aber war trotz aller Nachforſchungen bisher
nichts zu ermitteln.
Worms, 17. April. (Vorträge in den
Laza=
retten.) Herr Hofſchauſpieler Hacker hatte ſich in
freund=
licher Weiſe bereit erklärt, für die Verwundeten in hieſigen
Lazaretten einen Vortrag zu halten. Geſtern nachmittag
fand dieſer Vortrag zunächſt im Lazarett der Firma
Cor=
nelius Heyl ſtatt. Daß die Verwundeten für die prächtigen
Darbietungen des Herrn Hoftheaterregiſſeurs Hacker ſehr
dankbar waren, bewies ſowohl ihre innige Anteilnahme
an den Vorträgen ernſter und heiterer Art, als auch der
lebhafte Beifall, der jeder Gabe folgte. Als dann Herr
Hacker noch in feuriger Rede von der großen Gegenwart
ſprach und mit einem Hoch auf das Vaterland endete
da weckte ſein Ruf hellſte Begeiſterung. — Darauf begab
ſich Herr Hacker nach dem Vereinslazarett in der
Turnhalle, um auch dort die Verwundeten mit ſeinen
Vor=
trägen zu erfreuen. Damen und Herren vom Roten Kreuz
hatten ſich zahlreich eingefunden. Auch hier fand Herr
Hacker den herzlichſten Beifall, und namens des Roten
Kreuzes ward ihm hier von Herrn Dr. Raiſer Dank
geſagt.
— Bad Nauheim, 16. April. Begünſtigt vom
herr=
lichſten Frühlingswetter iſt heute die Kurzeit
er=
öffnet worden Am Nachmittag fand im großen
Saal des Konzerthauſes das erſte Konzert der
Kur=
kapelle ſtatt, das Profeſſor Winderſtein ſelbſt leitete und
zu dem ſich zahlreiche Zuhörer eingefunden hatten.
Reich und Ausland.
München, 17. April. (Reiches Vermächtnis.)
Der Rentier Anton Bürkel hat das Germaniſche
Mu=
ſeum in Nürnberg zum einzigen Erben ſeines 1
Mil=
lion Mark überſteigenden Vermögens
ein=
geſetzt.
Braunſchweig, 16. April. (Die Kaiſerin) traf
heute mittag 12 Uhr 35 Minnten hier ein. Kurz vor der
Ankunft des Hofzuges traf der Herzog im Automobil
auf dem Bahnhof ein. Nach herzlicher Begrüßung
be=
ſtiegen die Kaiſerin und der Herzog das Automobil und
begaben ſich nach dem Schloß.
Leipzig, 16. April. (Spionageprozeß.) Heute
vormittag begann vor dem Zweiten Strafſenat des
Reichsgerichts unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
der Spionageprozeß gegen fünf Perſonen aus
Thorn in Weſtpreußen: den Schreiber Arthur Heyduck,
den Handlungsgehilfen Koniecki, den Schreiber Schulz,
den Schreiber Fenske und den Handlungsgehilfen
Kaszubowski, wovon die vier Erſtgenannten noch ſehr
jugendlichen Alters ſind. Nach dem
Eröffnungs=
beſchluß des Reichsgerichts ſollen Heyduck, Koniecki und
Kaszubowski im April 1914 im Auslande und in Thorn
ein hochverräteriſches Unternehmen verabredet haben, das
aber nicht zur Ausführung gelangte. Fenske ſtahl im
Militärbureau II in Thorn eine geheimzuhaltende
Zeich=
nung und verſuchte mit Schulz, ſie zu Spionagezwecken
zu verwerten. Endlich ſollen Heyduck, Fenske, Koniecki
und Schulz ſich in den Beſitz geheimer Schriften und
Zeichnungen geſetzt haben, um ſie an eine auswärtige
Regierung zu verraten. Hier blieb es jedoch bei dem
Verſuch. Geladen ſind fünf Zeugen, ein Sachverſtändiger
und ein ſachverſtändiger Zeuge.
17. April. Heute nachmittag wurde das Urteil gefällt:
Heyduck wurde zu 4 Jahren, Schulz und Fenske
zu je 3 Jahren, Kaszubowski zu zwei Jahren
Gefängnis und Koniecki zu 4 Jahren 6
Mo=
naten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt
verur=
ſteilt. Sämtlichen Angeklagten wurden 8 Monate der
Un=
terſuchungshaft angerechnet.
Leipzig, 16. April. (Großfeuer.) Auf dem
Ge=
ände der vorjährigen Ausſtellung für Buchgewerbe
und Graphik ging geſtern nacht der Tanzpalaſt des
Vergnügungsparks in Flammen auf. Da das geſamte
Inventar des Gebäudes noch von der Ausſtellung her
ſich in dem Hauſe befand und mitverbrannt iſt, wird der
Schaden auf über 200000 Mark geſchätzt. Ueber die
Ur=
ſache des Brandes iſt nichts bekannt.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
Wieder 1290 Gefangene.
Wien, 17. April. Amtlich wird verlautbart: 17.
April. In Ruſſiſch=Polen und Weſtgalizien
hat ſich nichts ereignet.
An der Karpathenfront iſt die Situation
un=
verändert. Im Waldgebirge, wo die Ruſſen
ſtellenweiſe ihre heftigen Angriffe wiederholten, wurden
1290 Mann gefangen. Bei dieſen Angriffen
und bei mehreren während der Nacht verſuchten
Vor=
ſtößen erlitt der Feind wieder ſchwere
Ver=
luſte.
In Südoſt=Galizien und in der Bukowina
Geſchützkampf.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Berlin, 17. April. Das Tageblatt meldet aus
Wien: Az Eſt meldet aus Czernowitz vom 17. April:
Geſtern morgen um 2 Uhr unternahmen die Ruſſen
zwi=
ſchen dem Pruth und Dnjeſtr plötzlich einen
Sturm=
angriff gegen unſere Stellung. Er
ſchei=
terte jedoch an der Wachſamkeit unſerer Truppen.
Der Feind erlitt ſchwere Verluſte.
Der Austauſch der Schwerverwundeten.
* Berlin, 17. April. (W. T. B. Amtlich.) Der
fran=
zöſiſchen Regierung wurde für den zweiten
Aus=
tauſch Schwerverwundeter etwa der 1. Mai und
die folgenden Tage vorgeſchlagen. Die Verſammlung der
für dieſen Austauſch in Frage kommenden franzöſiſchen
Schwerverwundeten hat am 15. April in Konſtanz am
Bodenſee begonnen. Die Schweizer Regierung wurde um
ihre Hilfe — Mitwirkung des Roten Kreuzes durch die
Stellung von Lazarettzügen — beim Transport von
Kon=
ſtanz nach Frankreich und umgekehrt gebeten. Die
Ant=
worten auf beide Erſuchen ſtehen noch aus.
Der durch die Beſchießung durch die deutſche
Flotte in Scarborough und Hartlepool
ange=
richtete Schaden.
* Berlin, 17. April. Der Lok.=Anz. meldet aus
Rotterdam: Bei dem engliſchen Ausſchuß, der den
Erſatz für den in Scarborough und Hartlepool
bei der Beſchießung durch die deutſche Flotte
angerichteten Schaden zu regeln hat, ſind im
Ganzen 4000 Forderungen eingelaufen. (Die kühne
Unternehmung hatte alſo nicht nur einen moraliſchen
Er=
folg gehabt. D. Red.)
Anmeldung von Kriegsſchäden.
* Berlin, 17. April. (W. T. B. Amtlich.) Die
an=
läßlich des gegenwärtigen Krieges
erwach=
ſenen Schäden ſind bisher von den beteiligten
Deut=
ſchen bei den verſchiedenſten Behörden angemeldet worden.
Um eine einheitliche Behandlung der Schäden
herbeizu=
führen, haben die Zentralſtellen die Bearbeitung der
An=
meldungen in folgender Weiſe verteilt:
1. Schäden, die durch den Einfall feindlicher
Truppen in Reichsgebiet verurſacht worden ſind,
wer=
den von den zuſtändigen Landesbehörden behandelt.
2. Schäden, die in den deutſchen
Schutzgebie=
ten durch kriegeriſche Maßnahmen des Feindes entſtanden
ſind, werden durch das Reichskolonialamt, und, ſoweit das
Schutzgebiet von Kiautſchon in Frage kommt, durch das
Reichsmarineamt bearbeitet.
3. Schäden, die deutſchen Zivilperſonen in
Feindesland an Eigentum, Leib und Leben durch
Gewalttätigkeiten der Bevölkerung oder der Behörden
zu=
gefügt worden ſind, werden durch den Reichskommiſſar
zur Erörterung von Gewalttätigkeiten gegen deutſche
Zivilperſonen in Feindesland behandelt. Das Bureau
be=
findet ſich in Berlin, Potsdamer Straße 33. — Das Gleiche
gilt für Eigentumsſchäden, die Deutſchen in Feindesland
durch geſetzgeberiſche Anordnungen der feindlichen
Regie=
rungen, wie Konfiskationen, Zwangsliquidationen und
dergleichen zugefügt worden ſind.
4. Schäden, die ſich auf Wegnahme, Zurückhaltung oder
Feſtlegung deutſcher Seeſchiffe oder deutſcher
Ladungen auf Seeſchiffen beziehen, ſind bei dem
Reichsamt des Innern, Abteilung III, anzumelden, wäh=
rend für Schäden der Binnenſchiffahrt der unter 3
er=
wähnte Reichskommiſſar zuſtändig iſt.
5. Verluſte an deutſchen
Privatforde=
rungen im feindlichen Ausland, die durch geſetzgeberiſche
Maßnahmen der feindlichen Regierungen, wie
Morato=
rien, Zahlungsverbote, Einziehungen u. dgl. entſtanden
ſind, werden nicht weiter anzumelden ſein, da bei den
Friedensverhandlungen darauf Bedacht genommen
wer=
den wird, dieſe Forderungen mit allen ihre Rechtsbehelfen
grundſätzlich wieder herzuſtellen. Das Gleiche gilt für
ſolche Rechtsverluſte, die durch Eingriffe feindlicher
Regie=
rungen in die ihnen gegenüber beſtehenden
privatrecht=
lichen Anſprüche von Deutſchen, in an Deutſche erteilten
Konzeſſionen aller Art ſowie in deutſche Patent= und
Ur=
heberrechte u. dgl., entſtanden ſind.
Die bisherigen Anmeldungen der unter 1 bis 4
be=
zeichneten Art ſind den dort aufgeführten Stellen zugeführt
worden, ſodaß eine nochmalige Einreichung nicht
erfor=
derlich iſt. Bei weiteren Anmeldungen ſind die
entſtan=
denen Schäden möglichſt genau unter kurzer Angabe des
Sachverhalts darzulegen. Handelt es ſich um Gegenſtände,
die der Verfügung der deutſchen Eigentümer — vor allem
durch Sequeſtration — entzogen ſind, oder über deren
Verbleib ſie keine Kenntnis haben, ſo wird darüber
zweck=
mäßig ein beſonderes Verzeichnis mit genauen Angaben
über den Wert und den Ort, wo ſie zurückgelaſſen worden
ſind, ſowie über die Perſönlichkeit, der ſie etwa zum
Schutz anvertraut wurden, einzureichen ſein. Alle dieſe
Angaben ſind ſelbſtverſtändlich nach beſtem Wiſſen und
Ge=
wiſſen zu machen, und zwar dergeſtalt, daß ſie gegebenen
Falls von den betreffenden Perſonen eidlich erhärtet
nier=
den können. Soweit angängig, ſind auch Zeugen, die aus
eigener Wiſſenſchaft die Angaben zu beſtätigen vermögen,
nach Namen und Aufenthaltsort zu bezeichnen.
Die Getreide= und Mehlverforgung.
* Berlin, 17. April. (W. T. B. Amtlich.) Durch
Vereinbarung zwiſchen dem Reichsamt des Innern und
den ſonſt beteiligten Stellen mit den Intereſſenten, iſt es
gelungen, die Verſorgung ſolcher Betriebe
mit Getreide und Mehl zu ſichern, welche die
da=
raus hergeſtellten Erzeugniſſe nicht innerhalb
ihres Kommunalverbandes, ſondern darüber
hinaus und teilweiſe über das ganze Reichsgebiet abſetzen.
Berückſichtigt konnten hierbei nur die Betriebe werden, die
ſchwer entbehrliche Nahrungsmittel herſtellen, wie Gries
aus Getreide, oder wie Nudeln, Maccaroni, Suppenmehle,
Kakes und Zwieback aus Mehl. Derartigen Betrieben
wird für die Zeit bis zur nächſten Ernte 50 Prozent
ihres Friedensbedarfs geliefert werden
können. Die Brotfabriken mit interkommunalem Abſatz
und ähnliche Betriebe müſſen ſich durch Vereinbarung mit
den verſchiedenen Kommunalverbänden helfen, ſie ſind in
dieſe Regelung nicht einbezogen worden. Ebenſo werden
Lieferungen für Heereszwecke hiervon nicht berührt. Die
Zentral=Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin gibt aus
ihren Beſtänden die erforderlichen Getreide= und
Mehl=
mengen ab, möglichſt in den nächſten Wochen. Die
Be=
triebe erhalten ſie im allgemeinen durch die Vermittlung
der für die betreffende Warengattung beſtehenden
Ver=
bände. Dabei verpflichten ſich dieſe Verbände, die ihnen
nicht angeſchloſſenen Betriebe in demſelben Maße zu
be=
liefern, wie die ihnen angeſchloſſenen, wobei objektive
Maßſtäbe, wie die Zahl der beſchäftigten Vollarbeiter oder
ähnliches, zugrunde zu legen ſind. Die Intereſſenten
wer=
den ſich alſo an die betreffenden Verbände zu wenden
haben.
Aus Belgien.
* Brüſſel, 17. April. Die Kopenhagener
National=
tidente will aus Paris erfahren haben, die deutſchen
Offiziere in Belgien ſeien mittellos und davon
überzeugt, ſie müßten das Land in kurzem verlaſſen. Noch
in der Vorwoche habe man eine große Uebung zur
Räu=
mung Brüſſels in zwei Stunden vorgenommen. — Die
Lächerlichkeit dieſer plumpen Erfindung
läßt ſich am beſten durch die Tatſache beweiſen, daß in
den letzten Tagen von den deutſchen Militärbehörden
den belgiſchen Landwirten Kartoffeln und
Hafer zur Ausſaat zur Rückerſtattung in natura
nach der Ernte in großen Mengen zur
Verfü=
gung geſtellt wurden. Die maßgebenden
militäri=
ſchen Behörden ſcheinen danach über die Dauer ihres
Auf=
enthalts in Belgien noch nicht beunruhigt zu ſein.
Engliſche Schiffsverluſte.
* London, 17. April. Die Admiralität gibt
be=
kannt: In der Woche, welche am 14. April endete, kamen
an und fuhren ab 1432 Ueberſeeſchiffe. Zwei britiſche
Schiffe von zuſammen 6586 Tonnen wurden von
Unterſeebooten verſenkt. Ein Schiff wurde
torpediert, erreichte aber den Hafen. Seit dem 18.
Fe=
bruar wurden 38britiſche Schiffe und ſechs
Fiſcher=
fahrzeuge verſenkt oder beſchlagnahmt.
Die päpſtliche Hilfe für Polen und Belgien.
* Rom, 17. April. In einem Briefe, der die Mäit
teilung an den Fürſtbiſchof von Krakau enthält, daß de
Papſt 25000 Kronen für die polniſche Be
völkerung geſpendet habe, ſagt Kardinal Gas
parri: Das Elend, in welchem die ganze polniſche Be
völkerung ſchmachtet, da ſie mehr als jede andere unte
den traurigen Folgen des Krieges zu leiden hatte und
leidet, erfüllt das väterliche Herz des Papſtes ſeit langen
mit unendlichem Schmerz und hat ihn veranlaßt
durch die perſönliche Spende und einen eigenhändige
Brief dem Lande Polen den ganzen Schmerz ſſeiner Seel
und ſeine ganze väterliche Zärtlichkeit zu zeigen. Inzwi
ſchen ſind neuerdings Nachrichten von ſo ſchmerzvolle
Düſterkeit hinzugekommen, daß der Papſt nicht umhi
kann, von neuem den unglücklichen Polen zu
Hilfe zu kommen, mit dem lebhaften Wunſche, ihr
ungeheuren Leiden einigermaßen zu erleichtern. Infolge
deſſen ſendet der Papſt unaufhörlich Gebete zu Gott, au
daß der wohltätige Geiſt des Friedens wieder über de
Welt leuchte. Gleichzeitig erhebt der Papſt die heißeſte
Wünſche und glühendſten Bitten, ganz beſonders zugur
ſten des hochherzigen polniſchen Volkes das durch alt
Uberlieferung dem Heiligen Stuhle ſo ſehr ergeben un
gegenwärtig durch das ſchwerſte Unglück ſo hart geprü
iſt. Der Papſt will mit ſeinen Wünſchen und Gebeter
einen neuen Beweis ſeiner warmen Gefühle für alle Pr
len geben. Der Brief ſagt weiter, daß der Papſt
ſi=
an den Fürſtbiſchof von Krakau wendet, mit den
er leichter in Verbindung treten kann, daß er aber d
Sendung der 25000 Kronen an ſämtliche polniſch
Biſchöfe richten will, um mit dieſer Spende, die zwei
fellos zu den dringenden Bedürfniſſen Polens in keinen
Verhältnis ſteht, einen klaren Beweis der ganz beſon
deren Wärme zu geben, die der Stellvertreter Chriſti i
ſeiner jetzt mehr als je hervortretenden erhabenen Armt
zu dieſer furchtbaren Zeit für Polen fühlt. Es
heiß=
dann weiter: Der Papſt würde es mit Genugtuung ſeber
wenn alle polniſchen Biſchöfe an aller Katholiken eine
brüderliche Aufforderung richteten, um ſie als
Mitarbei=
ter in den Gebeten und Spenden des gemeinſamn Vaters
der Gläubigen zu gewinnen. Zum Schluß heißt es: Der
Papſt fleht auf das geliebte Polen die Fülle himmlicher
Linderungen und brüderlich=barmherziger Unterſtützung
herab. Er gibt allen, die durch Gebet und Hilfeleiſtung
das Los Polens erleichtern, aus vollem Herzen ſeinen
be=
ſſonderen Segen.
* Rom, 17. April. Der Kardinal Gaſparri
ſandte an den Kardinal Mercier einen Brief, in dem
er anzeigt, daß der Papſt 25000 Franken für Belgien
geſpendet hat. In dem Briefe heißt es: Seit Beginn
ſeines Pontifikates ließ der Papſt, indem er die geſamte
Weltlage überblickte, ſein Auge hautſächlich auf Europa
ruhen, das durch dieſen entſetzlichen Krieg aufgewühlt
wird. Insbeſondere hing ſein Blick an Belgien, und
er verfolgte die ſchmerzlichen Ereigniſſe, die ſich dort
ab=
ſpielten. Tiefbewegt, und in dem Wunſche, zur Erleichterung
der Leiden der geliebten Belgier beizutragen, hat der Hl.
Vater das lebhafte Bedürfnis, dieſen Obolus ſeiner
Mild=
tätigkeit aus ſeiner erhabenen Armut zu überſenden. Der
Papſt, der unaufhörlich die heißeſten Bitten zum Himmel
ſſendet, um von Gott Erbarmen und das Ende des
ent=
ſetzlichen Kriegsſchreckens zu erflehen, beſchwört den
himmliſchen Vater ganz beſonders, die Leiden der teueren
Belgier zu erleichtern. Der Brief kündigt ſodann die
Spende von 25000 Franken an und bringt den Wunſch
des Papſtes zum Ausdruck, daß das Beiſpiel des
gemein=
ſamen Vaters aller Gläubigen von den Katholiken der
ganzen Welt befolgt werde. Der Papſt hat mit großer
Genugtuung vernommen, daß bereits viele
Hilfsgeſell=
ſchaften für Belgien gegründet worden ſeien und tröſtliche
Erfolge erzielt hätten. Der Brief ſchließt mit der
Mit=
teilung, daß der Papſt dem Kardinal, den Biſchöfen und
der Geiſtlichkeit, den Belgiern und allen, die den Belgiern
zu Hilfe kommen wollen, ſeinen päpſtlichen Segen ſpende.
Der Krieg im Orient.
Ein engliſches Unterſeeboot geſunken.
* Konſtantinopel, 17. April. Das
Hauptquar=
tier teilt mit: Geſtern nachmittag wurde ein
feindli=
ches Waſſerflugzeug beim Fluge über den Golf
von Saros von unſerem Feuer beſchädigt und fiel
bei Sazli Liman ins Meer. Ein zweites
Waſſerflug=
zeug, das ſich dieſem näherte, wurde ſofort von uns unter
Feuer genommen und beſchädigt. — Das Panzerſchiff
„Lord Nelſon” und ein
Waſſerflugzeugmut=
terſchiff, die ſich ebenfalls näherten, wurden von
Granaten getroffen. Der „Lord Nelſon”zog
ſich zurück. Das Waſſerflugzeugmutterſchiff, das das
nie=
dergegangene Flugzeug ſchleppte, zog ſich gleichfalls
zurück.
Das engliſche Unterſeeboot „E 15” wurde
in der Meerenge der Dardanellen öſtlich von Karanlin
Liman zum Sinken gebracht. Von der 31 Mann
betragenden Beſatzung wurden 3 Offiziere und 21
Soldaten gerettet und gefangen genommen. Unter
den Geretteten befindet ſich auch der frühere engliſche
Vize=
konſul in den Dardanellen.
Von den übrigen Kriegsſchauplätzen
iſt=
nichts zu melden.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Konſtantinopel 17. April. Am 14. April
nachmittags beſchoß das engliſche Linienſchiff
„Majeſtie” die Stellungen am Lande bei Gabatepe an
der Sarosbucht. Das Feuer wurde erwidert und die
„Majeſtic” nach wenigen Schüſſen gezwungen, ſich
zu=
rückzuziehen. Als „Majeſtie” am Nachmittag des
15. April wieder einige vorgeſchobene Batterien angriff,
wurde ſie von den türkiſchen Forts unter
Feuer genommen und erhielt drei Treffer, zwei
hinter der Kommandobrücke und einen zwiſchen die
Schornſteine. Das Schiff drehte ab und wurde durch
das Linienſchiff „Swiftſure” erſetzt, das die Beſchießung
der Batterien ohne Erfolg fortſetzte. In den Nächten
vom 13. auf den 14. und vom 14. auf den 15. Arpil
ver=
ſuchten feindliche Torpedoboote in die
Dardanellen einzudringen wurden aber
leicht abgewieſen. Ein deutſcher Flieger
warf bei Tenedos auf feindliche
Kohlendamp=
fer zwei Bomben, die trafen und
explodier=
ten.
Die Kämpfe an der kaukaſiſchen Front.
* Konſtantinopel, 17. April. Ruſſſiſche
Gefangene aus den letzten Kämpfen um Olty
trafen geſtern in Erzerum ein. Einer erzählte: Unſer
Re=
giment war von den Deutſchen vor Warſchau vernichtet
worden, nur einige Mann, im ganzen etwa 30, entkamen,
alle verwundet. Nachdem wir im Spital in Roſtow
wie=
derhergeſtellt waren, wurden wir in der letzten Woche
an die kaukaſiſche Front geſchickt. Dort hatten
wir in einer Truppenabteilung, die aus einem Bataillon
Infanterie, 200 Koſaken, einer Kanone und einem
Ma=
ſchinengewehr beſtand, ein Gefecht mit den Türken. Das
Feuer der türkiſchen Maſchinengewehre
war ſchrecklich; es richtete beträchtliche Verheerungen
in unſerem Bataillon an. Nachdem unſer Kommandant
getötet worden war, ergriffen wir die Flucht. Der
Ge=
fangene, der verwundet iſt, äußerte volle Befriedigung
über die ihm zuteil gewordene Behandlung.
Die Gefechte am perſiſchen Golf.
* London, 17. April. Der Staatsſekretär für
In=
dien teilte über die Gefechte am perſiſchen Golf
folgendes mit: Nachdem unſere Truppen den Feind am
13. April aus ſeiner Stellung nördlich und weſtlich von
Schaibas vertrieben hatten, ſetzten ſie am Morgen des
14. April ihre Offenſive in der Richtung auf Zobeir, vier
Meilen ſüdlich von Schaibas, fort. Die Türken wurden
gegen 10½ Uhr aus ihrer vorgeſchobenen Stellung auf
einer Anhöhe zweieinhalb Meilen ſüdlich von unſerem
Lager geworfen und unſer Angriff wurde darauf gegen
ihre Hauptlinie bei Birjiſiyeh gerichtet. Der Feind, deſſen
Stärke auf mindeſtens 15000 Mann geſchätzt wird,
darunter ſechs Bataillone regulärer Truppen mit ſechs
Geſchützen, hatte hier gut verdeckte Laufgräben
beſetzt, aus denen er ein direktes heftiges Gewehr= und
Maſchinengewehrfeuer auf unſere Vorhut richten konnte.
Unſer Angriff wurde jedoch energiſch fortgeſetzt. Der
Feind wurde nach entſchloſſenem Widerſtand durch einen
Sturmangriff mit dem Bajonett auf der ganzen Linie aus
den Laufgräben vertrieben. Die feindliche Stellung
wurde um 4.30 Uhr endgültig genommen. Die britiſchen
Verluſte werden auf 700 Mann geſchätzt. Die Tür=
ken mußten nach Makhalilah, 19 Meilen nordweſtlich
Zo=
beir, ßurückgehen. Der Feind unternahm keine neuen
Angriffe auf Kurnah. Aus Aliwar wird nur ein
unregel=
mäßiges Artilleriefeuer gemeldet. (Die Engländer haben
natürlich überall geſiegt. D. Red.)
Das Erbe des Herrn Venizelos.
* Athen, 16. April. Die Verbindlichkeiten,
die Venizelos gegen ſeine Freunde von der
Tripel=
entente eingegangen iſt, beginnen für die Pfleger ſeiner
Hinterlaſſenſchaft eine drückende Laſt zu werden.
Die Engländer haben, wie ſich nunmehr herausſtellt, nicht
bloß die Dardanelleninſeln, ſondern noch eine R ihe
anderer griechiſcher Inſeln im Archipel
be=
ſetzt und machen alle Anſtalten, ſich auf ihnen
häus=
lich einzurichten. Trotz aller Vorſtellungen iſt es
der griechiſchen Regierung bisher nicht möglich geweſen,
irgendwelche Erklärungen über die Räumung der beſetzten
Gebiete zu erlangen.
Japan und China.
* Amſterdam, 17. April. Aus Peking wird
berichtet: Der Korreſpondent des Daily Telegraph
be=
hauptet, er ſei im Beſitze amtlicher Aufſchlüſſe,
wonach ein heimlicher Vertrag zwiſchen den Bethlehem=
Stahlwerken und der chineſiſchen Regierung
zur Errichtung eines Flottenſtützpunktes in
Sentuao, worauf Japan ſeine Forderungen wegen der
Provinz Fukien ſtützt, eine Fälſchung ſei. Niemand
wiſſe, von wem der Vertrag abgeſchloſſen ſei. Die Kopien
der betreffenden Aktenſtücke befänden ſich in der amerika=
Uiſchen Geſandtſchaft.
* Berlin, 17. April. In der vergangenen Woche
hat, verſchiedenen Morgenblättern zufolge, die
Obermili=
tärprüfungskommiſſion unter dem Vorſitz des Generals
Seebach den 1000. Fähnrich ſeit dem 4. Auguſt 1914
geprüft.
* Berlin, 17. April. Der britiſche Staatsſekretär
des Aeußern, Sir Edward Grey, war, nach einer
Mel=
dung verſchiedener Morgenblätter, dieſer Tage im Haag.
Er iſt am 15. d. Mts, nach Kopenhagen
weiterge=
reiſt.
* Berlin, 17. April. Aus Halle erfährt die
Freiſinnige Zeitung, daß aus dem dortigen
Offiziersge=
fangenenlager 10 engliſche Offiziere, darunter
ein Sohn eines früheren engliſchen Botſchafters in Berlin,
nach Magdeburg in Einzelhaft abgeführt
wurden.
* Wien, 17. April. Die der auf dem Wiener
Rat=
haus errichteten Fürſorge=Aentrale zur
Unter=
ſtützung aller durch den Krieg unterſtützungsbedürftig
ge=
wordenen Perſonen in Wien und Niederöſterreich
zuge=
floſſenen Spenden erreichten in den letzten Tagen 5
Mil=
lionen Kronen. Die Hälfte der Geſamtſumme kam
bereits zur Auszahlung.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 17. April. Der Kreuzzeitung zufolge
ſtarb geſtern in Potsdam der Generaloberſt mit
dem Range eines Generalfeldmarſchalls, Generaladjutant
des Kaiſers, Oskar v. Lindequiſt, Ritter des
Schwar=
zen Adlerordens, im 77. Lebensjahre. Generaloberſt mit
dem Range eines Generalfeldmarſchalls, Generaladjutant
v. Pleſſen, widmet dem Dahingeſchiedenen namens des
Hauptquartiers des Kaiſers folgenden Nachruf: Seine
ſelten liebenswürdige Perſönlichkeit und ſeine edle,
fein=
angelegte Natur vereinigten mit einem goldenen
Charak=
ter hervorragende militäriſche Begabung. In allen
Sta=
dien ſeiner langjährigen Dienſtzeit hat er in Krieg und
Frieden in verantwortungsvollſten Stellungen vollſte
An=
erkennung und größte Verehrung erfahren und bei drei
Kaiſern in großer Zeit rückhaltloſes Vertrauen genoſſen.
Im weiteren und engeren Kameradenkreiſe wird ſein
Heimgang mit aufrichtiger Trauer begleitet und ſein
An=
denken für alle Zeiten in hohen Ehren gehalten werden.
* Berlin, 17. April. Der Reichsanzeiger teilt mit: Mit
ſofortiger Gültigkeit werden zur Förderung der
Feldbeſtellungsarbeiten in der Nähe größerer
Städte auf den Preußiſch=Heſſiſchen und den
übrigen deutſchen Staats= Reichs= und verſchiedenen
Pri=
vatbahnen während der Dauer des Krieges ausgegeben:
a) Arbeiterrückfahrkarten an ſolche jugendliche Perſonen,
die ſich unter der Leitung von Jugendpflegevereinen
frei=
willig an ſolchen Arbeiten beteiligen; b)
Arbeiterwochen=
karten an von gemeinnützigen Genoſſenſchaften zur
land=
wirtſchaftlichen Verwertung von Baugelände und zur
Be=
lehrung der Anſiedler und zur Bewirtſchaftung
genoſſen=
ſchaftlichen Geländes herangezogenen weiblichen
Hilfs=
kräfte und ſogenannten Helferinnen.
* Temesvar, 17. April. Infolge eines
Berg=
rutſches ſtürzte auf der Reſica Banyaer=Lokal=
Eiſen=
bahn ein gemiſchter Zug um und wurde von mehreren
tauſend Tonnen Erde überſchüttet. Der ganze
Eiſenbahn=
zug wurde von dem Damme geworfen. Fünf
Paſſa=
giere ſind tot, 17 verletzt.
* London, 17. April. Times meldet aus Toronto
unter dem 14. April: Im Hinduviertel von Vancouver
fand eine Dynamitexploſion ſtatt. Ein Inder
wurde getötet und einer verwundet. Eine große Anzahl
Häuſer wurde erſchüttert und alle Fenſterſcheiben in der
Umgebung zertrümmert. Die indiſche Bewohnerſchaft von
Bela Singh Sikhe iſt in Schrecken geſetzt worden, da ihr
angedroht wurde, daß ſie umgebracht würde.
* Athen, 17. April. Prinz Georg von
Grie=
chenland trat geſtern abend an Bord des
Torpedo=
bootszerſtörers „Serax” die Reiſe nach Paris über
Brin=
diſt an.
Briefkaſten.
A. A. 1. Nach der Volkszählung vom 1. Dezember
1910 haben die größte Einwohnerzahl Berlin, Hamburg,
München, Leipzia, Köln, Dresden, Breslau, Frankfurt,
Düſſeldorf und Nürnberg. Großſtädte gibt es 47. 2. Die
Vereinigten Staaten und China haben je 3
Millionen=
ſtädte, Deutſchland, Japan und Rußland je 2. 3. Der
Montblanc mit 4810 Metern iſt die höchſte Erhebung in
Europa.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 194
ent=
hält: Generalkommando des I. Armeekorps,
Rad=
fahrer=Kompagnie (ſ. Radfahrer=Kompagnie des I.
Armee=
korps). — IX. Etappen=Inſpektion, Etappen=
Munitionsverwaltung (ſ. hinter den Verkehrstruppen). —
Infanterie uſw.: Truppenabteilung Hoffmann (ſ. Erſ.=
Inf.=Regt. Hoffmann). Garde: 3. Garde=Regiment z. F.;
2. Garde=Reſerve=Regiment; Grenadier=Regimenter
Eli=
ſabeth, Auguſta und Nr. 5; Garde=Füſilier=Regiment;
Garde=Reſerve=Jäger= und Garde=Reſerve=Schützen=Ba=
taillon. Lehr=Infanterie=Regiment. Grenadier=, bezw.
Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 2, 3, 4, 5
(ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Gropp), 6, 7, 11, 14, 16, 17, 18, 20,
22, 23, 25, 28, 29, 30, 31, 33, 34, 36, 37, 40, 41 (ſ. auch Erſ.=
Inf.=Regt. v. Kurnatowski), 42, 43, 44 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt.
der 10. Landw.=Diviſion), 45 (ſ. auch Radfahrer=Komp.
des Generalkomm. des I. Armeekorps), 46 (ſ. Etappen=
Munitionsverwaltung der IX. Etappen=Inſpektion), 49,
51, 55, 57, 59, 61, 64, 66, 67, 68, 69, 71, 72, 74, 76, 80, 81,
82, 85, 86, 87, 89, 91, 92, 93, 95, 96, 97, 99, 109, 110, 112,
113, 114, 116, 128, 132, 135, 136, 137, 138, 140, 142, 143,
145, 147, 148, 151, 152, 154, 160, 161, 162 (ſ. Inf.=Regt.
Nr. 152), 164, 165, 166, 168, 169, 170, 173, 174, 175, 176.
Re=
ſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 2, 5, 11, 17, 18, 19, 21, 22,
23, 24, 25, 26, 31, 32, 34, 35, 36, 39, 40, 46, 49, 52, 53, 55,
59, 61, 66, 67, 71, 74, 77, 79, 80, 81, 82, 84, 86, 87, 88, 91.
92, 93, 98, 99, 110, 111, 116, 118, 201, 202, 203, 204, 205,
206, 208, 209, 213, 214, 216, 217, 219, 223, 226, 227, 230,
231, 236, 240, 253, 268, 272. Erſatz=Infanterie=Regimenter
Nr. 28, Gropp, Hoffmann, v. Kurnatowski, Leimbach=
Zerener und ſolches der 10. Landwehr=Diviſion. Reſerve=
Erſatz=Regiment Nr. 4. Landwehr=Infanterie=Regimenter
Nr. 3, 6, 15, 17, 18, 19, 20, 23, 25, 26, 27, 31, 32, 33, 34, 35,
38, 39, 46 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Leimbach=Zerener), 47, 48,
66, 75, 76, 81, 84, 109, 116 und v. Gundlach. Landwehr=
Erſatz=Regiment Nr. 4. Beſatzungs=Regimenter Nr. 1 und
2 der Brigade Douſſin, Nr. 4 der Brigade v. Reißwitz.
Landwehr=Infanterie=Bataillon Altenburg (ſ. Landwehr=
Inf.=Regt. v. Gundlach). I. Weſtfäliſches Landwehr=
In=
fanterie=Bataillon Breslau. Landwehr=Erſatz=Bataillon
Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone I. und II. Nr. 5, 10,
15, 16, 36, 80, 81. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillon
Nr. 29/30 (ſ. Landw.=Erſ.=Regt. Nr. 4). 3. Garde=
Land=
ſturm=Bataillon Döberitz. Landſturm=Bataillone 2. Aachen,
I Darmſtadt, Düren, I Eſſen, 3. Frankfurt a. d. O.,
2. Mannheim, II Münſter, Neuſalz, I Oſterode, I Rawitſch
(. Beſatz.=Regt. Nr. 1 der Brigade Douſſin), Samter,
II Stolp, 4. Trier (ſ. Beſatz.=Regt. Nr. 4 der Brigade
v. Reißwitz), Worms. Jäger=Bataillone Nr. 3, 6, 8, 11;
Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 3, 5, 6, 8, 11, 21, 24.
Rad=
fahrer=Kompagnie des Generalkommandos des I.
Armee=
korps. Maſchinengewehr=Abteilung Teichert und
Ma=
ſchinengewehr=Kompagnie Gerullis (beide ſiehe Erſ.=Inf.=
Regt. Hoffmann); Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilung
Nr. 6 der Brigade Schütze. — Kavallerie: 2. Garde=
und Garde=Reſerve=Dragoner=Regiment; Küraſſiere Nr. 7;
Dragoner Nr. 7 (ſ. Kav.=Erſ.=Abt. des XXI. Armeekorps),
11, 22; Reſerve=Dragoner Nr. 1; Huſaren Nr. 7, 11;
Re=
ſerve=Huſaren Nr. 5; Ulanen Nr. 2, 9, 14; Reſerve=Ulanen
Nr. 1; Jäger zu Pferde Nr. 12: Erſatz=Kavallerie=
Regi=
ment Nr. 1 der 3. Reſerve=Diviſion; Reſerve=Kavallerie=
Abteilung Nr. 49; Kavallerie=Erſatz=Abteilung des XXI.
Armeekorps; 2. Landſturm=Eskadron des VI. und 1. des
XIV. Armeekorps. — Feldartillerie: 3. und 6.
Garde= ſowie 3. Garde=Reſerve=Regiment; Regimenter
Nr. 5, 6, 8, 11, 15, 16, 20, 21, 22, 27, 37, 38, 39, 41, 51, 52,
54, 56, 58, 59, 72, 74, 80, 81, 83, 84; Reſerve=Regimenter
Nr. 3, 17, 19, 45, 47, 58, 63, 66. — Fußartillerie:
2. Garde= ſowie 1. und 2. Garde=Reſerve=Regiment;
Regi=
menter Nr. 5, 6, 7, 8, 9, 10, 18, 20; Reſerve=Regimenter
Nr. 1, 3, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 14, 18, 20; Landwehr=Bataillone
Nr. 6, 8, 9. Park=Kompagnie Nr. 6 der 15. Infanterie=
Diviſion. — Pioniere: Regimenter Nr. 18 (ſ. Reſ.=
Pio=
nier=Bataillon Nr. 34), 20, 23, 24, 29, 30; Bataillöne
I. Garde, I. Nr. 3, I. Nr. 4, I. Nr. 5, I. und II. Nr. 6,
I. und II. Nr. 7, I. Nr. 8, I. Nr. 9, I. und II. Nr. 11,
I. und II. Nr. 14, I. Nr. 17, I. Nr. 21, I. Nr. 26, II. Nr. 27;
Reſerve=Bataillone Nr. 34, 39; Erſatz=Bataillone Nr. 9,
21; 44., 46. und 87. Reſerve=Kompagnie; 1. und 3. Landw.=
Kompagnie des VI. ſowie 1. des XI. Armeekorps. Leichter
Feſtungs=Scheinwerferzug Nr. 4. —
Verkehrstrup=
pen: Eiſenbahn=Baukompagnie Nr. 6; Landwehr=
Eiſen=
bahn=Baukompagnie Nr. 6. Fernſprech=Abteilung des VII.
Reſervekorps. Feldluftſchiffer=Abteilung des XXIII.
Re=
ſervekorps: Feldfliegertruppe. — Etappen=
Muni=
tions=Verwaltung der IX. Etappen=Inſpektion.
Sanitäts=Formationen: Sanitäts=Kompagnien
Nr. 2 des XIV, und Nr. 1 des XVII. Armeekorps.
Train:Landwehr=Fuhrpark=Kolonne Nr. 1 des VI.
Landwehrkorps. Feld=Bäckerei=Kolonne Nr. 2 des II.
Ar=
meekorps. — Artilleriedepot Antwerpen. — Weiter
ſind erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 170, die
Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 131 und die Württembergiſche
Verluſtliſte Nr. 154.
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,403
SeSe
pefheter 91c
Svan
(2417a)
34. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für die Kriegsnotleidenden in
Oſt=
preußen weiter folgende Beträge abgegeben:
Kaſino der Train=Erſatz=Abteilung Darmſtadt 50 Mk.,
Babette 2 Mk., W. Conzen 40 Mk., Frau Schupp 5 Mk.,
Frau Marie Weiffenbach 50 Mk., Frau A. Sobernheim
5 Mk., zuſammen 152 Mk., hierzu die bereits
veröffent=
lichten 11380.82 Mk., insgeſamt
11532.82 Mark.
Familiennachrichten.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Die glückliche Geburt einer gesunden
kräftigen Tochter zeigen hocherfreut an
Oberarzt Dr. Schmeel, Alzey
z. Zt. im Felde
u. Frau Lilli, geb. Wessberghe.
Darmstadt, den 17. April 1915.
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden unſer lieber Bruder, Schwager, Onkel
und Neffe
Großherzogl. Heſſiſcher Amtsrichter i. R.
In tiefer Trauer:
Poſtdirektor Stenz und Familie,
Dr. Bergſträßer, Stabsarzt,
z. Zt. im Felde, und Frau,
Aug. Bergſträßer, Fabrikant,
und Familie.
Cöln=Deutz, Erbach i. O., Berlin, Darmſtadt,
den 17. April 1915.
(*7827
Die Beerdigung findet in Darmſtadt
Mon=
tag, den 19. April, nachm. 3 Uhr, auf dem
Fried=
hof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Freunden und Bekannten die traurige
Mit=
teilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, meine über alles geliebte, gute Schweſter
Drunzwban Grop
Lehrerin
heute abend 7 Uhr plötzlich, in Folge eines
Herzſchlages, aus dieſem Leben abzurufen.
Die trauernde Hinterbliebene:
Amalie Groß.
Darmſtadt, den 16. April 1915.
(6161
Die Beerdigung findet Montag, den 19. April,
nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe,
Sand=
bergſtr. 59, aus auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Die Einſegnung ¼ Stunde vorher.
Von Beileidsbeſuchen bitte abzuſehen.
Nach langer Ungewißheit erhielten wir
jetzt die traurige Nachricht, daß mein lieber,
braver Sohn, unſer guter Bruder, Schwager
und Onkel
Adam Gimbel
Erſatz=Reſerviſt Inf.=Regt. Nr. 116
am 11. November den Heldentod fürs
Vater=
land erlitten hat.
Namens der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Gimbel Wwe. und Kinder.
Darmſtadt, den 17. April 1915.
Mollerſtraße 32.
(*7842
Tageskalender.
Sonntag, 18. April.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 11
Uhr (Ab. C): „Rienzi”.
Vortrag von General v. Viebahn um 8½ Uhr im
„Kaiſerſaal”.
Vortrag von Frl. Sprengel um 11½ Uhr im
Lehre=
rinnenheim, Gervinusſtraße 68 (Penſionsanſtalt für
Lehrer und Lehrerinnen).
Konzert um 4 Uhr im Wiener Kaffee.
Verſteigerungskalender.
Montag, 19. April.
erſteigerung der Reſtbeſtände des Kaufhauſes
M. Schneider um 3 Uhr in der „Stadt Pfungſtadt”.
Verpachtung von Waldrodland um 9 Uhr
(Zuſammenkunft an den Infanterie=Schießſtänden).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Olto Waldgeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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2 Bügeleisen, Back- und Kuchenblech, sowie
Kochbuch mit genauer Gebrauchsanweisung.
Nach 3 Jahren geht der Herd in
das Eigentum des Mieters über.
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Es kommen zum Ausgebot:
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Am zweiten Tag: Herren= und Knabenartikel, wie Herren= u. Knabenwäſche, Badeanzüge, Leibbinden,
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34 Jahren, gleicher Religion, mit
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Heirat
bekannt zu werden. Fräulein in
Stellung bevorzugt.
Angebote erbeten unter § 28
an die Geſchäftsſt. ds. Bl. (*7778
Geb., evang. Frl., 40 Jahr alt, w.
Heirat
mit Herrn in ſicherer Stell. Sie iſt
tücht. Hausfr. u. ſ. kinderlieb, daher
Witwer m. Kindern, auch auf dem
Lande, nicht ausgeſchl. Nur reelle
Ang. u. § 24 a. d. Geſchäftsſt. (*7786
von zart. Alter an find.
Kind mütterliche Pflege bei
beſſerer Beamtenwitwe. Ang. unt.
§ 37 an die Geſchäftsſt. (*7801
äfe
Vo kmnie ſungeFranungeſtöhrt
einige Stunden d. Woche während
des Krieges Klavier üben g.
Ver=
gütung? Gefl. Angeb. unt. R 89
an die Geſchäftsſtelle. (*7634sg
Wer unterrichtet Spauiſch?
Ang. u. § 26 a. d. Geſchäftsſt. (*7782
e erteilt engl. Unterricht?
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unt. § 29 Geſchäftsſtelle. (*7773
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Ang. u. § 18 an Geſchäftsſt. (*7763
äöler ert. vollſt. Unterricht in
Mathematik? Gefl. Ang. unt.
§ 35 an die Geſchäftsſt. erb. (*7805
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Irene, ſ. Schweſter Mizi Marx
Steffano Colonna,
Haupt d. Familie
Colonna
Robert Perkins
Adriano, ſ. Sohn Anna Jacobs
Paolo Orſini,
Haupt der
Fa=
mile Orſini,
Otto Semper
Raimondo,
päpſt=
licher Legat . . Alfr. Stephani
BaroncellilrömiſchOtto Thomſen
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Bechio
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3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 3.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 11 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 19. April: Außer
Abon=
nement. Zum Beſten des Witwen=
und Waiſenfond der Großh.
Hof=
muſik. „Grigri”. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr.
Dienstag, 20. April: 140. Ab.=
Vorſt. A. 34. Grillparzer=Zyklus.
Dritte Vorſtellung: „Weh’ dem,
der lügt”. Kleine Preiſe.
An=
fang 7½ Uhr.
Mittwoch, 21. April: 141. Ab.=
Vorſt. B 38. „Datterich”. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Wissenschaftliches Theater
ie Vogesen mn. Kampfstätten
Der Einfall der Franzosen in Elsass
Kriegsvortrag mit ca. 100 Lichtbildern
Die Urania wird zunächst eine Schilderung des Elsass und der
Vogesen bringen jener Sperrmauer, die Deutschland von
Frank-
reich trennt. Der hochaktuelle Vortrag führt uns dann auf
die Schlachtfelder von Saarburg, Thann, Mühlhausen, auf denen
die tapferen Armeen des bayer. Kronprivzen
gegen die ins Elsass eindringenden Franzosen
siegreichge-
fochten haben und noch kämpfen. In prachtvollen Lichtbildern
werden auch die durch den Krieg hervorgerufenen Ver.
wüstungen gezeigt, die Schluchten und Abhänge, die unseren
Truppen fast unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstellen
Karten Mk. 2.—, 1.50, 1.— u. —.75 bei Georg Thies Nachf.
(Leopold Schutter). Hofmusikalienhandlung, Elisabethenstr. 12,
(6154a
und an der Abendkasse.
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Montag, 19. April, abends 8½ Uhr
Monats-Verſammlung
im Vereinslokal „Zur Stadt Pfungſtadt‟
wie Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vortrag
Büber Konſervierung von Eiern. 3.
Gemein=
ſchaftlicher Futterbezug. 4. Verloſung von Futter. (6146
Der Vorstand.
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Auf dem Schießplatz Meſſel wird am
Montag, den 19. April 1915, von 109 bis 2 Uhr,
Dienstag, den 20. April 1915, von 1 bis 5 Uhr
mit ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Darmſtadt, den 14. April 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
(6001dso
Bekanntmachung.
Am Mittwoch, den 21., und Donnerstag, den 22. April d. Js., wird auf dem
Truppenübungsplatz Darmſtadt von 12 Uhr mittags bis 5 Uhr nachmittags mit
ſcharfer Infanteriemunition geſchoſſen.
Die Abſperrung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
Darmſtadt, den 15. April 1915.
(6098
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Dachshund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Ver=
ſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werk=
tag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(6147
Bekanntmachung.
Die Rotzkrankheit unter den Pferden des Erſatz=Pferdedepots
und der 4. Batterie der II. Erſatz=Abteilung Feldartillerie=Regiments
Nr. 61 iſt erloſchen.
(6170
Darmſtadt, den 16. April 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Das Kreuz in Eiſen
ein Denkmal der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt.
Ich wende mich an die Einwohner unſerer Stadt mit der
Bitte für ein Liebeswerk zu Gunſten der Hinterbliebenen der
Ge=
fallenen und der Kriegsinvaliden unſeres Heſſiſchen Vaterlandes.
Ich bitte die Bürgerſchaft, die Stadtverwaltung ſo zu unterſtützen,
daß es gelingt, die geſamte Bevölkerung, in dem Liebeswerk gegen
die Kriegsleiden kraftvoll zuſammenzufaſſen.
Es ſoll ein Gedenkzeichen aus Holz in Form des Eiſernen
Kreuzes errichtet werden. Jeder ſoll gegen geringes Entgelt einen
oder mehrere Nägel an dieſem Denkmal einſchlagen. So wird ſich
ein eiſerner Panzer über das Holzkreuz ziehen, mit jedem
Hammer=
ſchlage entſteht eine ſinnfällige Anteilnahme jedes Volksgliedes an
dem Liebeswerk. In voller Oeffentlichkeit, unter den handhaften
Symbolen von Kreuz, Nagel und Hammer ſoll dieſes Liebeswerk
als eine Angelegenheit des heſſiſchen Volkes ſich vollziehen.
Dieſer Gedanke, von berufener künſtleriſcher Seite angeregt und
in den mitfühlenden Herzen Ihrer Königl. Hoheiten des Großherzogs
Ernſt Ludwig und der Großherzogin Eleonore ſympathiſch begrüßt,
wird im Volke freudig aufgenommen werden. Auch Ihre Durchlaucht
die Fürſtin Marie zu Erbach=Schönberg, zur Zeit in Wien weilend,
hatte ſich in hochherziger Weiſe bereit erklärt, zu Gunſten der
Hinter=
bliebenen der heſiſchen Gefallenen und der Invaliden eine Stiſtung
zu machen, unter Bezugnahme auf die begeiſterte Anteilnahme der
Wiener Bevölkerung bei dem Wehrmann in Eiſen. Im Deutſchen
Reiche iſt das Eiſerne Kreuz das ſchönſte und volkstümlichſte Symbol
für die große Zeit der Gegenwart. So ſoll das Eiſerne Kreuz, die
erhabenſte Auszeichnung im großen Weltkriege, auch ein Symbol ſein
für die Kriegsfürſorge und den großen Geiſt der Gegenwart. Es
ſoll jedem Spender ein Erinnerungszeichen für ſeinen Beitrag
ein=
gehändigt werden. Eiſerne Nägel und Nägel mit ſilbernen Köpfen
kommen zur Verwendung, die letzteren zu entſprechend höherem Preis.
Ein hochherziger Stiter hgt das Kreuz in Holz der Stadtverwaltung
zur Verfügung geſtellt.
Ich bin überzeugt, daß der Gedanke in unſerer Stadt begeiſtert
aufgenommen wird. Es iſt beabſichtigt, das „Kreuz in Eiſen” mit
einem Tempel vorläufig zum Zwecke der Nagelung vor dem
Landes=
denkmale Großherzog Ludwigs IV. aufzuſtellen. Die Nägel werden
an dem Standort verkauft. Sie werden demnächſt auch allgemein
in der Stadt verkäuflich abgegeben, Beſondere Bekanntmachungen
für alle Ausführungsmaßnahmen ſind vorbehalten.
Das „Kreuz in Eiſen” wird demnächſt als ernſtes Denkmal
einer großen Zeit vorausſichtlich auf dem Waldfriedhof, als
Denk=
mal unſerer Kriegergräber, ſich erheben.
Der Ertrag der Sammlung für das „Kreuz in Eiſen” ſoll den
Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen und insbeſondere den
Kriegsinpaliden aus Heſſen zugute kommen.
Nur wenn alle ihren Hammerſchlag getau haben, iſt das
„Kreuz in Eiſen” das, was es ſein ſoll, eine Zuſammenfaſſung
des Volkes im Dienſte des Vaterlandes, das in und über uns
allen iſt.
Darmſtadt, den 12. April 1915.
(5907mdf
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Das Kreuz in Eiſen.
Es wird hiermit ausdrücklich darauf hingewieſen, daß
photo=
graphiſche Anfnahmen von dem Kreuz in Eiſen nur mit
ausdrück=
licher Zuſtimmung des Ausſchuſſes möglich ſind, an deſſen Spitze der
Oberbürgermeiſter ſteht. Es wird bemerkt, daß die Erlaubnis zu
ſolchen photographiſchen Aufnahmen überhaupt nicht erteilt werden
kann, da das alleinige Recht der photographiſchen Aufnahme
ledig=
lich für den Vertrieb von Poſtkarten zu Gunſten des Kreuzes in
Eiſen demnächſt ausgeübt werden ſoll.
Darmſtadt, den 17. April 1915.
(6160go
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Joh. Jakob Diefenbach=Stiftung
zur Unterſtützung von Witwen und Waiſen niederer ſtädtiſcher
Diener der Stadt Darmſtadt.
Aus vorſtehender Stiftung kann vom 1. Januar 1915 ab eine
Jahresunterſtützung im Betrage von 52 Mark vergeben werden.
Be=
zugsberechtigt ſind brave. unbemittelte Witwen und Waiſen niederer
ſtädtiſcher Diener der Stadt Darmſtadt. Die Bewilligung erfolgt
durch die Stadtverordneten=Verſammlung und kann auf die Dauer,
jedoch unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs, geſchehen. Waiſen
können die Unterſtützung nur bis zur erlangten Volljährigkeit beziehen.
Gehörig begründete ſchriftliche Bewerbungen ſind bis
läng=
ſtens 30. April 1915 bei mir einzureichen.
Darmſtadt, den 15. April 1915.
(6167f
Der Oberbürgermeiſter:
J. B. Schmitt.
Zeze
08
Gee
Lch
Eahä-n
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Generalvertrieb
und Depot für
Darmstadt und
Umgegend
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Dieburgerstr. 5,
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der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und
Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 1. bis 15. April 1915:
Butter ½ Kilo Mk. 1.90
Butter in Partien Mk. 1.70
Eier das Stück 10 u. 14 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.25
Kartoffeln je 100 Kilo . Mk. 11.60
Kartoffeln 25 Kilo . Mk. 3.50
Kornſtroh 50 Kilo. . . Mk. 3.50
Heu 50 Kilo . . . . Mk. 5.50
Darmſtadt, 17. April 1915.
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Montag, den 26., Dienstag, den 27., und Donnerstag,
den 29. April I. Js.,
werden im Zeilharder Gemeindewald, Diſtrikt Mark, verſteigert:
1906 Fichten=Derbſtangen mit 85,15 im Inhalt,
40 „ Reisſtangen „ 0,32
Scheiter rm: 1 Buche, 3 Eiche, 12 Kiefer,
Knüppel rm: 3 Eiche, 33 Kiefer, 192 Fichte,
Wellen: 560 Fichten, 36 rm Stöcke.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal bei Gaſtwirt Heberer,
Station Meſſel.
Das Brennholz kommt am 29. April zum Ausgebot.
Zeilhard, den 15. April 1915.
(II,6151
Großh. Bürgermeiſterei Zeilhard.
Kühn.
Bekanntmachung.
Dienstag, den 20. April 1915, vormittags 10 Uhr,
wird im Hofe des Traindepots ein großer Poſten Lederteile zur
Verſteigerung gebracht.
(6158
Traindepot XVIII. A.=K.
Verpachtung von Kleingärſen.
Auf dem von dem Gartenbauverein Darmſtadt
neu gepachteten Gelände am Heinrichwingertsweg
(hinter der Kraftsruhe) ſind noch einige Stücke zur
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32)
(Nachdruck verboten.)
Herbert hatte ſich überzeugt, daß Britta in guter Hut
war. Um ſie nicht von neuem in Verlegenheit zu bringen,
hatte er ſie noch nicht wieder angeſprochen. Mochte ſie erſt
ihr Gleichgewicht wiederfinden. Aber er nahm ſeinen
Platz in unmittelbarer Nähe ein und zwar ſo, daß er
Brittas Geſicht während des Feuerwerks betrachten
konnte. Nun flogen die erſten Raketen empor zum
Him=
mel, der in voller Sternenpracht ſich der Szenerie
wirk=
ſam anpaßte.
Britta ſah mit glänzenden Augen dem ihr neuen
Schauſpiel zu; einige Male konnte ſie ihr Entzücken nicht
unterdrücken und ſtieß einen leiſen Freudenruf aus. Er
verklang in den bewundernden Ausrufen der anderen
Gäſte, aber Herbert hörte ihn doch heraus, und mit frohem
Lächeln blickte er immer wieder in ihr Geſicht.
Von dem Feuerwerk ſah er nicht viel, das
Mienen=
ſpiel in Brittas Geſicht dünkte ihm ſchöner und
inter=
eſſanter.
Britta erſchien alles wie ein Märchen. Sie genoß
das Spiel mit großer Hingabe. Aber ihre Gedanken
waren doch bei dem Erlebnis im Park.
Die Entrüſtung über Theos Unverſchämtheit zitterte
noch in ihr nach. Aber darüber ſiegte doch die Freude,
daß Herbert ihr ſo ritterlich ſeinen Schutz hatte
ange=
deihen laſſen. Und es war nun eine heimliche Spannung
in ihr, wie er ihr wohl in Zukunft begegnen würde.
Jedenfalls war es ihr noch nie in ihrem Leben ſo
wichtig erſchienen, wie ein Mann ſich ihr gegenüber
be=
nehmen würde, als es jetzt der Fall war. Zugleich aber
kämpfte ſie gegen den tiefen Eindruck, den Herbert von
Anfang an auf ſie gemacht hatte. Was ſollte ihr das?
Es konnte für ſie doch nur Leid im Gefolge haben. Sie
durfte ſich nicht verlieren in irgend welchen wärmeren
Gefühlen einem Manne gegenüber. Sie kannte das
Leben genug, um zu wiſſen, daß eine arme Geſellſchafterin
keine Anwartſchaft hat auf das Glück, von einem Mann
wie Dr. Herbert Frenſen als Frau begehrt zu werden.
Während die ſprühenden Raketen in der wundervollen
Pracht dieſes Sommerabends aufflogen, während
rings=
um fröhliche Menſchen über das glänzende Schauſpiel
jubelten, flogen zwiſchen zwei jungen Menſchenherzen
Cupidos Pfeile herüber und hinüber.
Nach dem Feuerwerk begab ſich die Geſellſchaft ins
Haus, um in dem großen Saal das Souper
einzu=
nehmen.
Brittas Platz befand ſich zwiſchen der Jugend am
unteren Ende der Tafel. Ihr Tiſchherr war ein blonder
junger Mann, Referendar Haller, der viel im
Stein=
brechtſchen Hauſe verkehrte. Britta hatte ſich ſchon oft
ſehr angenehm mit ihm unterhalten. Er war immer ſehr
artig und freundlich zu ihr geweſen, und ſie wußte von
ihm, daß er ſich in nächſter Zeit mit einer auswärtigen
jungen Dame verloben wollte. Deshalb war er ihr als
Nachbar ſehr angenehm, und ſie unterhielt ſich fröhlich
und ungezwungen mit ihm.
Nur wurde ihre Unbefangenheit erheblich durch zwei
Augenpaare geſtört, die von der anderen Seite der Tafel
oft zu ihr herüber ſahen.
Das eine davon gehörte Leutnant Frenſen, der ſie
immer wieder mit flehenden Blicken in Verlegenheit
ver=
ſetzte. Das andere Augenpaar ſaß in Herbert Frenſens
Kopf. Und in dieſen Augen lag ein leiſes beſorgtes
For=
ſchen — und ein warmer Glanz.
Britta konnte dieſen Blicken nicht immer ausweichen,
und ſo kam und ging die Röte in ihrem Geſicht im
wech=
ſelvollen Spiel. Dabei ſah ſie ſchöner aus denn je.
Frau Claudine bekam viel bewundernde Worte über
ihre ſchöne Geſellſchafterin zu hören, zumal man merkte,
daß ſolche Worte der alten Dame Freude machten.
Die Jugend war froh, als die Tafel aufgehoben
wurde. Man zog ſich für eine Weile plaudernd in die
Nebenräume zurück oder promenierte noch ein wenig auf
der Terraſſe, bis der Saal für den Tanz geräumt war.
Als aber drinnen im Saak die Muſik erklang, war
alles, was jung und tanzfähig war, auf dem Poſten.
Frau Claudine ſaß mit einigen älteren Damen im
Muſikſaal am Kamin. Britta ſuchte ihren Platz hinter
ihrem Seſſel. Da wandte ſich die alte Dame lächelnd
nach ihr um.
Kind, was willſt Du denn hier? Du gehörſt hinüber
in den Saal zu der tanzluſtigen Jugend.
Britta ſah verlegen aus.
Wenn Sie mir geſtatten würden, hier zu bleiben,
wäre ich Ihnen ſehr dankbar, gnädige Frau.
Frau Claudine wandte ſich lächelnd an Frau Dr.
Frenſen.
Frau Dr. Frenſen lachte.
Ach — das iſt nur Pflichtgefühl. Fräulein Britta
wird ſchon gern dabei ſein, wenn Sie es ihr erlauben.
Oder tanzen Sie wirklich nicht gern, Kindchen?
Britta errötete lächelnd.
Ich tanze ſehr gern, gnädige Frau, aber — ich möchte
keinen der Herren in Verlegenheit bringen. Ich vergeſſe
nicht, in welcher Stellung ich mich hier im Hauſe befinde.
(Fortſetzung folgt.)
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