Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Seekrieg. — Der Krieg im Orient. — Grey, der Heuchler. — Hilfsaktion für Polen.
Der Luftkrieg. — Die Meuterei in Singapur. — Japan und China.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 24. März.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Champagne fanden nur
Artil=
leriekämpfe ſtatt.
Im Prieſterwalde, nordweſtlich von
Pont=a=Mouſſon, wurde der Feind, der
uns einen Geländegewinn ſtreitig zu machen
ſuchte, zurückgeworfen.
Erneute feindliche Angriffe nordöſtlich
Badonviller und am Reichsackerkopf
brachen in unſerm Feuer zuſammen. Am
Hart=
mannsweilerkopf wird zurzeit wieder gekämpft.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Unſere nördlich von Memel verfolgenden
Truppen machten bei Polangen 500
Ruſſen zu Gefangenen, erbeuteten
3 Geſchütze und 3 Maſchinengewehre,
und jagten dem Feind viel geraubtes Vieh,
Pferde und ſonſtiges Gut ab. Bei
Laugs=
zargen, ſüdweſtlich von Tauroggen, und
nordöſtlich von Mariampol wurden ruſſiſche
Angriffe unter ſchweren Verluſten für
den Feind abgewieſen.
Nordweſtlich von Oſtrolenka ſcheiterten
mehrere ruſſiſche Angriffe. Wir nahmen hier
dem Feind 20 Offiziere, über 2500 Mann
und 5 Maſchinengewehre ab.
Auch öſtlich von Plock mißlangen mehrere
feindliche Vorſtöße.
Das deutſche Heer zollt der tapferen
Beſatzung von Przemysl
Bewunde=
rung, die nach vier opfervollen Monaten der
Verteidigung nur der Hunger niederzwingen
Oberſte Heeresleitung.
konnte.
* Berlin, 24. März. (W. T. B. Amtlich.)
Bei den Kämpfen nördlich von Memel
haben unſere Seeſtreitkräfte die
Ope=
rationen von See aus unterſtützt.
Dabei wurden am 23. März vormittags Dorf
und Schloß Polangen beſchoſſen und im Laufe
des Tages die Straße Polangen-Libau unter
Feuer gehalten.
Der ſtellvertretende Chef
des Admiralſtabs der Marine:
gez. Behncke.
* London, 23. März. Die engliſche
Ver=
luſtliſte gibt für den 16., 17. und 20. März 72 Offiziere
als gefallen, einen als geſtorben, einen durch einen
Un=
glücksfall umgekommen, ferner 119 als verwundet und 5
als vermißt an.
* Berlin, 23. März. Die in vollem Gange
be=
findliche große, heiße und blutige Schlacht in den
Karpathen läßt, dem B. Lokalanz. zufolge, keine
Be=
urteilung einzelner Abſchnitte zu. Die Kämpfe dürften
noch einige Tage mit gleicher Heftigkeit von beiden Seiten
geführt werden.
* Budapeſt, 23. März. Nach den tagelangen
feindlichen Angriffen bei Ezernowitz, die zurückgeſchlagen
wurden, haben geſtern, wie der Az Eſt meldet, die den getroffenen Maßregeln fällen, aber es liegt den
Nie=
inrennen ehtentehe r t
lungen am Pruth unter Deckung der Artillerie
ange=
griffen und Teile der ruſſiſchen Stellungen
erſchüt=
tert. Sie gewannen Raum und beſetzten die rung im Intereſſe ihrer Rechte als neutraler Staat gegen
von dem Feinde geräumten Stellungen. (K. Ztg.)
* Berlin, 23. März. Der Kriegsberichterſtatter
der Nordd. Allgem. Zeitung, W. C. Gomoll, berichtet über
die Lage an der Bſura: „Ueber die Heftigkeit der
Kämpfe iſt zu wiederholten Malen in den Mitteilungen
der Oberſten Heeresleitung Bericht gegeben worden. Neu
iſt aber, daß die Ruſſen jetzt
gezwungener=
maßen die Stadt Sochaczew räumten und
allem Anſcheine nach unter der zurückgebliebenen jüdiſchen
Bevölkerung bei ihrem Abzuge ein Blutbad anrichteten.
Nach ſicheren Quellen iſt die Stadt Sochaczew zum
größ=
ten Teile vollſtändig zuſammengeſchoſſen worden. Die
deutſchen Truppen ſtehen in ihren feſten Bſuraſtellungen
etwa einen Kilometer vor der Stadt, während ſich die
Ruſſen in öſtlicher Richtung auf der Straße nach Blonie
zurückzogen. Etwa 7 Kilometer hinter der Stadt bezogen
ſie neue Stellungen. Die Stadt ſelbſt, in der die
War=
ſchauer= und Tranowerſtraße vollſtändig einem
Trüm=
merhaufen gleichen ſollen und in der der alte Markt durch
die fortgeſetzte Beſchießung nicht weniger mitgenommen
wurde, iſt nach Angaben von jüdiſchen Einwohnern, die
nach Gombin kamen, mit Leichen angefüllt. Die
ſtellen=
weiſe in Haufen übereinander liegenden Toten ſind aber
nicht Opfer, der Beſchießung, ſondern, wie mitgeteilt
wurde, von den Ruſſen ermordete Mitglieder der jüdiſchen
Gemeinde. In der Stadt Sochaczew gibt es jetzt keinen
lebenden Menſchen mehr. Der Leichengeruch verpeſtet die
Luft. Die mit dem Leben davongekommenen Angehörigen
der ermordeten Juden flüchteten nach Gombin, wo ſie ſich
ſtatten. Die deutſche Behörde hatte vorher ihre
Erlaub=
nis dazu erteilt.”
Der Seekrieg.
Der Untergang S. M. S. „Dresden”.
* Berlin, 24. März. (W. T. B. Amtlich.) Der
Kom=
mandant S. M. S. „Dresden”, der mit der Beſatzung
an Bord eines chileniſchen Kreuzers in Valparaiſo
ein=
getroffen iſt, berichtet dienſtlich Folgendes: Am 14. März
ging S. M. S. „Dresden” zu Anker in der
Cumberland=
bucht bei der Inſel Juan Fernandez. Hier wurde das
Schiff von den engliſchen Kreuzern „Kent”, „Glasgow‟
und dem Hilfskreuzer „Orama” angegriffen. Der
An=
griff erfolgte aus der Richtung, in der S. M. S. „
Dres=
den” nur ihre Heckgeſchütze verwenden konnte. „Dresden”
erwiderte das Feuer, bis alle verwendbaren Geſchütze und
drei Munitionskammern unbrauchbar geworden waren.
Um zu verhindern, daß das Schiff dem Feind in die
Hände fiel, wurden Vorbereitungen zum Verſenken
ge=
troffen und gleichzeitig ein Unterhändler auf die „
Glas=
gow” geſandt, der darauf hinwies, daß man ſich in
neutralem Gewäſſer befinde. Da „Glasgow‟
trotz dieſes Hinweiſes den Angriff fortſetzten wollte,
wurde S. M. S. „Dresden” geſprengt und verſank um
11 Uhr 15 Minuten mit wehender Flagge, während die
Beſatzung drei Hurras auf S. M. den Kaiſer ausbrachte.
Hiernach iſt die von engliſcher Seite gebrachte
Darſtel=
lung, daß S. M. S. „Dresden” unter Hiſſung der weißen
Flagge kapituliert habe, nicht zutreffend.
Der Chef des Admiralſtabs der Marine:
gez. Behncke.
Der holländiſche Proteſt.
* Haag, 23. März. Der Miniſter des Aeußern
teilte der Zweiten Kammer die holländiſche Note
vom 19. März an England und Frankreich mit.
Es heißt darin: Die niederländiſche Regierung will kein
Urteil über die Rechtmäßigkeit der von den Kriegführen=
Mhert e her nete ie entent
Prinzipien über die Rechte der Neutralen verletzen. Schon
bei Kriegsbeginn proteſtierte die niederländiſche
Regie=
eine jede Beſchränkung der Rechte Neutraler durch die
Kriegführenden. Ihre Haltung kann mit Rückſicht auf die
jetzt ergriffenen Maßregeln nicht geändert werden, da
dieſe das große Prinzip der Pariſer Erklärung von 1856
ignorieren, nach der neutrales und feindliches Eigentum,
mit Ausnahme von Konterbande, unverletzlich ſei,
ſo=
lange es durch die neutrale Flagge gedeckt werde. Mit
Beiſeiteſetzung dieſes Prinzips beſtimmte die
britiſche Verordnung, daß die britiſche Flotte
Zwangs=
maßregeln nicht nur gegen Privateigentum des Feindes,
auch wenn es keine Konterhande iſt, ſondern auch gegen
neutrales Eigentum ergreifen ſoll, wenn vermutet wird,
daß es feindlichen Urſprungs oder für den Feind beſtimmt
iſt. Die Beſtimmungen der britiſchen Verordnung
gewäh=
ren die Ausſicht auf eine mildere Anwendung der
Maß=
regeln gegen neutrales Eigentum, aber ohne beſtimmte
Regeln aufzuſtellen, die gelten ſollen, um die Intereſſen
der Schiffahrt und des Handels zu ſchonen. Der Artikel 8
läßt die Möglichkeit einer Milderung der Beſtimmungen
der Verordnung offen für Schiffe aus jedem Land, das die
Erklärung abgibt, daß unter ſeiner Flagge kein Transport
von Gütern aus oder nach Deutſchland oder von. Gütern
deutſchen Eigentums ſtattfinden wird. Ich glaube aber
Nachdruck darauf legen zu müſſen, daß die niederländiſche
Regierung vorkommenden Falls eine derartige Erklärung
nicht abgeben kann. Nach ihrer Auffaſſung widerſpricht
die genaue Erfüllung der Pflichten der Neutralität der
Uebernahme einer derartigen Verbindlichkeit. Eure
Ex=
zellenz gab mir bereits vor der Veröffentlichung der
bri=
an den Vorſtand der Chewrah=Kadiſchah, eines Beerdi= tiſchen Verordnung zu verſtehen, daß den Intereſſen der
gungsvereins, mit der Bitte wandten, die Toten zu be= Niederlande und ſeiner überſeeiſchen Beſitzungen in
wei=
tem Maße Rechnung getragen werden ſolle, aber wie
ge=
mäßigt die Anwendung der Verordnung ſein möge, die
niederländiſche Regierung kann nicht ſtillſchweigend einer
ernſten Verletzung des Grundprinzips des
Völkerrechts zuſehen, das ſeit mehr als einem halben
Jahrhundert von allen Mächten garantiert worden iſt.
Der Krieg im Orient.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Athen, 23. März. Die eklatante
Nieder=
lage der Alliierten bei den Dardanellen macht hier
den größten Eindruck. Die Preſſe freut ſich, daß
von griechiſcher Seite keine Schiffe mitmachten, da man
ſonſt wahrſcheinlich große Schiffsverluſte zu beweinen
hätte. Außer den ſieben teils geſunkenen teils
havarier=
ten Schiffen der Alliierten ſind alle übrigen an dem
Angriffe beteiligten zehn Kampfſchiffe beſchädigt und
beſitzen teilweiſe nur noch einen geringen Gefechtswert.
* Berlin, 23. März. Der Spezialberichterſtatter der
Tribuna auf Tenedos meldet, daß die Alliierten dort
von 400 Transporſtdampfern 30000 MMann
Landungstruppen ausgeſchifft hätten. — Die
„Inflexible” ſei auf eine Sandbank geraten und noch
nicht wieder frei geworden.
* Hamburg, 22. März. Den Hamb. Nachr. wird
aus dem Haag gemeldet: Dem Echo de Paris zufolge
werden bei der Inſel Lemnos Vorbereitungen für die
Aufnahme von 10000 Mann franzöſiſcher
Ma=
rineinfanterie getroffen, da Lemnos ſtändiger
Flottenſtützpunkt für die Verbündeten wird. Die
Kompagnie des Meſſageries maritimes wird ihre Dampfer
jetzt regelmäßig Lemnos anlaufen laſſen.
Ein Tagesbefehl des Kronprinzen Rupprecht.
* Berlin, 24. März. In einem Tagesbefehl des
bayeriſchen Kronprinzen Rupprecht an die Truppen
im Bereiche des VII. Armeekorps heißt es: „Soldaten!
Durch Einſetzen von 43 Batailkonen gegen drei
deutſche iſt es dem Feinde geglückt, einen Bruchteil
unſerer Stellung nach heldenmütigem Widerſtande der
Be=
ſatzung wegzunehmen. Die Wiedereroberung iſt
mißlun=
gen. Aber Euer Angriff hat die feindliche
Unterneh=
mungsluſt getroffen. Zwei feindliche Armeekorps haben
nicht gewagt, über das genommene Dorf, deſſen Beſitz eine
untergeordnete Bedentung hat, hinaus vorzudringen. Ich
ſpreche Euch für Eueren Kampfesmut und für
Euere Hingabe meinen Dank und meine wärmſte
Anerkennung aus. Ich erwarte zuverſichtlich, daß Ihr
jedem weiteren feindlichen Fortſchritt eine unüberwindliche
Schranke ſolange entgegenſetzen werdet, bis der Tag der
Abrechnung mit dieſem Feinde gekommen ſein
wird. Er wird kommen. Ich vertraue auf Euch.
Der Fall von Przemysl.
der Verteidiger von Przemysl, ſeinen Degen behält, wird wehrt, frei zu ſein und ein unabhängiges Daſein zu
füh=
dem Lokalanz. über Kriſtiania aus Petersburg
ge=
meldet: Die ruſſiſchen Offiziere hätten größte
Bewunde=
rung für den Mut und die Tapferkeit des Kommändanten
der gefallenen Feſtung bezeigt. Kusmanek habe ſeinen
Degen abgeben wollen, man habe ihm aber geantwortet:
„Herr General! Ein halbes Jahr haben Sie unſerer
Uebermacht Widerſtand geleiſtet, Rußland wünſcht, daß
Sie Ihr Schwert behalten. Sie ſind immer ein tapferer auch nach dem Kriege ſein, ohne Zutun Greys und ſeiner
und ritterlicher Feind geweſen.”
Berlin, 23. März. Einer Petersburger
De=
peſche in einem Rotterdamer Blatte zufolge zählte die
Belagerungsarmee von Przemysl rund
100000 Mann. Die öſterreichiſch=ungariſchen Truppen
in der Feſtung ſeien nur 25000 Mann ſſtark geweſen.
* Berlin, 23. März. Während ſich die Beſatzung
von Przemysl zur Uebergabe anſchickte, verließen,
wie der Voſſ. Ztg. gemeldet wird, auf Befehl des
Feſtungs=
kommandanten die bis zur letzten Stunde dort gebliebenen
Flieger die Feſtung, damit ihre Maſchinen nicht in die
Hände der Ruſſen fielen. Einer von ihnen, ein
Rittmei=
ſter, der nach Weſten flog, landete auf dem Hauptflugplatz
der IV. Armee und brachte dorthin die Meldung von den
vollzogenen Sprengungen.
* Baſel, 23. März. Zu dem Fall Przemysls
ſchreibt die Neue Zürcher Zeitung: Przemysl erfüllte ſeine
Aufgabe als Feſtung, ſo gut es immer möglich war.
Zweimal gewährte es dem eigenen Heere einen Rückhalt
zur Sammlung, zur Retablierung und zum Schutze der
rücwſirigen Verbindungen, zweimak zwang es den
ſieg=
reichen Gegner, namhafte Kräfte vor die Wälle zu legen
und ſtarke Reſerven zur Deckung der Einſchließung
bereit=
zuhalten. Es feſſelte damit lange Zeit eine große Trup=
Mehr kann man von einer Feſtung nicht
ver=
langen. Daß es endlich durch Hunger fallen mußte, iſt
die Tragik ſeines Schickſals. Der Truppenbeſatzung und
ihrem willensſtarken Kommandanten wird kein wahrer
Soldat die Anerkennung verſagen.
Grey, der Heuchler.
*⁎* Der britiſche Miniſter des Auswärtigen läßt ſich,
wie ſeine am Montag in London über den Urſprung
des Krieges gehaltene neueſte Rede zeigt, in dem
Beſtreben nicht beirren, die Tatſachen auf den Kopf zu
Wſtellen und Deutſchland als Friedensſtörer zu bezeichnen.
Nach ihm wäre der Krieg vermieden worden, wenn die
ABerliner Regierung einer Konferenz der Mächte, wie ſie
England vorgeſchlagen, zugeſtimmt hätte. Daß ſchon
ſlängſt feſtgeſtellt worden iſt, wie die
Dreiverbands=
mächte zum Kriege bereit waren, wie ſie durch
den Konferenzgedanken Deutſchland und Oeſterreich nur
noch hinhalten und in Sicherheit wiegen wollten, geniert
den großen Heuchler Grey nicht, er poſaunt dreiſt und
frech in die Welt hinaus, das Deutſche Reich habe ſich
gauf dieſen Krieg ſo vorbereitet, wie ein Staat, der einen
Krieg im Sinne habe. Grey weiß, daß das nicht wahr
iſt, daß dem alle vorgefundenen und veröffentlichten
amt=
llichen Dokumente widerſprechen, ihm iſt jedoch jedes
Mit=
tel recht, um auf die Neutralen, die ſchon längſt nicht mehr
an die britiſchen Verſicherungen glauben, doch noch
Ein=
druck zu machen.
Letzteres bezweckt er auch mit der zweiten Hälfte ſei=
Iner Rede, in welcher er Zukunftsmuſik treibt und
von der Neugeſtaltung Europas nach dem Kriege ſpricht.
Berlin, 23. März. Daß General Kusmanek, Deutſchland hat ſicherlich keinem Volke Europas
ver=
ren, es hat in ſeiner auswärtigen Politik eine
Zurückhal=
tung beobachtet, an welcher ſich England hätte ein
Bei=
ſpiel nehmen können. Grey weiß, daß ſeine
Be=
hauptung eine Lüge iſt, die Deutſchen hätten über die
europäiſchen Völker eine Herrſchaft erſtrebt und zu
die=
ſem Zwecke kein Mittel geſcheut. Vor uns ſind die
euro=
päiſchen Völker wahrlich, ſicher geweſen, ſie werden es
Mitſchuldigen, die die Verantwortung tragen für das
über die Welt hereingebrochene Verhängnis. Was der
Miniſter am Schluſſe ſeiner Rede noch gefaſelt hat und
was eine Spitze ſein ſoll gegen die militäriſchen
Einrich=
tungen in Deutſchland, iſt zu dumm, als daß er hoffen
dürfte, von den Neutralen ernſt genommen zu werden.
Letztere wiſſen ja ſchon aus den Geſtändniſſen der
briti=
ſchen Preſſe, daß Greys Behauptung, England führe
Bel=
giens wegen den Krieg, unwahr iſt, und danach werden
ſie auch die übrigen Behauptungen des Miniſters
be=
werten. Dieſer wird wohl ſchwerlich in die Lage kommen,
die künftige Geſtaltung Europas zu beſtimmen; auch
ſeine immer zur Schau getragene Siegeszuverſicht iſt
nichts als Heuchelei.
Die Heucheleien Greys werden aber am beſten durch
die Auslaſſungen der engliſchen Preſſe widerlegt. So
ſchreibt die Morningpoſt am 17. März in einem
Leit=
artikel:
Die engliſche Preſſe klärte das Volk nicht genügend
über den Krieg auf und ſchilderte die Lage ſtets zu roſig,
anſtat die Wahrheit zu fggen. Eugkand ging
nicht aus purem Altruismus in den Krieg,
ſondern weil ſeine Exiſtenz ſelbſt ſchwer bedroht war. Ein
in Frankreich und den Niederlanden herrſchendes
Deutſch=
land muß als Nächſtliegendes das britiſche Reich zerſtört
penzahl des Feindes und entzog ſie anderer Verwendung. wiſſen; für England iſt es eine Lebensfrage,
daß Deutſchland nicht die Welt regiert. — Deutſchlands
Heere ſtehen ſiegreich auf Feindesboden. Lebensmittel
ſind in Deutſchland billiger als in England, und
finan=
ziell geht es den Deutſchen gut. England kämpft bis zum
letzten Blutstropfen, aber das Geſchick hängt am
ſeide=
nen Faden. Es iſt zu hoffen, daß der Feind im Frühjahr
durch eine gewaltige Anſtrengung geworfen wird, aber
das iſt nur möglich, wenn das Heer mit genügend
Waf=
fen, Munition und Nachſchub verſehen wird. Das muß
die Nation begreifen. In der Fabrikation von
Kriegs=
material iſt nicht genug getan, teils weil die Regierung
dieſe Induſtrie vor dem Kriege vernachläſſigte, teils aber
auch, weil der engliſche Arbeiter denkt, daß alles ſchon
vorbei ſei und man nur noch Hurra zu ſchreien brauche,
während tatſächlich England noch mitten drin in dieſem
großen Kampfe iſt. — Laut Daily News and Leader
erklärte Hilaire Belloc in einer Rede im Kenſington
Stadthaus, er hätte während des Krieges Hunderte von
Schriften, teilweiſe von Profeſſoren und Gelehrten,
gele=
ſen, die behaupten, England bekämpfe ſtets die Macht,
die verſuchte, die Hegemonie auf dem Kontinent an ſich zu
reißen. Das ſei ganz verkehrt. England
be=
kämpfe ſtets die Macht, die ſeine
Seeherr=
ſchaft in Frage ſtelle. Es würde ſich dagegen auf
die Seite einer ſtarken Macht auf dem Kontinent ſtellen,
ſolange dieſe nicht ſeine Seeherrſchaft
be=
drohe.
Belgiens Befreiung aufgeſchoben.
* Brüſſel, 24. März. (Ctr. Bln.) Nach den
Mit=
teilungen, welche die belgiſche Regierung in
Havre an ihre Vertrauensperſonen in Belgien ſendet,
ſoll die engliſche Regierung nunmehr die erſte Million
Soldaten erbracht haben, von denen aber
vorläu=
fignur 500000 die notwendige militäriſche
Ausbildung erlangt haben, um auf den
weſt=
lichen Kriegsſchauplatz entſendet werden zu können. Nach
den gleichen Berichten aus Le Havre werden jedoch
regelmäßige engliſche Truppentransporte im größeren
Um=
fange kaum vor Mitte und ſelbſt Ende April möglich ſein,
da vorerſt der Aermelkanal von den deutſchen
Unterſee=
booten geſäubert werden muß. Da der Transport von
einer Million Soldaten aber ſehr lange Zeit beanſpruche,
ſo dürfte man auf eine kräftige Offenſive zur
Be=
freiung Belgiens vor Juli keinesfalls
rechnen. Dieſe neue Verzögerung des Vorſtoßes der
Alliierten erregt in den nationalen belgiſchen Kreiſen
Miß=
ſtimmung.
Ein Lob des deutſchen Lazarettweſens.
** Ein neutraler Berichterſtatter, der die Lazarette
in Deutſchland beſucht hat, gibt in der Times eine
Schil=
derung ſeiner Beobachtungen, die zu einem hohen
Lob=
lied auf deutſche Aerztekunſt, deutſche Güte und
deutſches Organiſationsweſen wird.
Deutſchland ſah ſich nach Ausbruch des Krieges vor
die außerordentlich ſchwierige Aufgabe geſtellt Unterkunft
und Pflege für eine ſehr große Anzahl von Verwundeten
zu ſchaffen; es iſt dies in der kürzeſten Zeit und in
vor=
trefflicher Weiſe gelungen. Nach den Angaben des
Neu=
tralen ſollen bereits zwiſchen 600000 bis 700000
Verwun=
dete in den Lazaretten des Reiches hehandelt worden
ſein, ein Beweis für die Größe der Aufgabe, die gelöſt
werden mußte. „Faſt jedes brauchbare Gebäude iſt in
ein Lazarette verwandelt worden: Königliche Schlöſſer,
Schulen, Räume von Univerſitäten und
Vergnügungs=
lokalen. In einem der Lazarette, das ich beſuchte, waren
die eiſernen Bettſtellen ganz nahe an die großen Spiegel
eines Ballſaales in einer Königlichen Reſidenz geſchoben,
und der ſchwere Glanz der prunkenden Goldrahmen und
der venezianiſchen Kronleuchter ſtand in einem eigenküm=
Brüſſeler „Spitzen‟.
Vergebliche Hoffnungen. — Die trauernde Stadt. — Für
die oberſten 500. — Ein Land ohne Sozialpolitik. — Von
Nieuport bis Ypern. — Gepudert und geſchminkt.
* Großes Hauptquartier, 19. März.
Drüben am Yſerkanal kämpfen die letzten Reſte der
belgiſchen Armee um den letzten Reſt belgiſchen Landes.
Niemand verſagt den Männern, die ſeit nunmehr ſieben
Monaten durch die Unſeren Schritt für Schritt vom
Hei=
matboden abgedrängt werden, die Anerkennung, daß ſie
tapfer bis zum letzten Atemzuge ihre Pflicht tun. Aber
— ſo muß man ſich in dem Augenblick fragen, wo man
wieder einmal den Fuß in ihre Landeshauptſtadt ſetzt:
Steht das belgiſche Volk noch hinter dieſer Armee? Wiſſen
die Brüſſeler überhaupt noch von dieſer Kämpferſchar,
die da drüben in Sumpf und Moder, in Winterkälte und
Entbehrungen aller Art dem ſiegreichen deutſchen Heere
den Beſitz von Flanderns letztem Landzipfel ſtreitig
macht? Faſt muß man dieſe Frage verneinen.
Als ich zwei Tage nach der Beſitzergreifung Brüſſels
hier eintraf, da war noch die gewaltige nationale
Glut=
welle zu ſpüren, die plötzlich über dieſes politiſch und
wirt=
ſchaftlich zerklüftete Land hinweggebrauſt war und die mit
einem Schlage Konſervative, Liberale, Klerikale und
So=
zialiſten, Wallonen und Flamen zu einem Volksganzen
zuſammenzuſchweißen ſchien. Und als ich kurz vor dem
Fall Antwerpens wiederum hier weilte, als das ungeheure
Flammenmeer des Petroleumhafens der Scheldeempore
den nächtlichen Himmel Brüſſels rötete, da ſtanden die
Brüſſeler noch erwartungsvoll und nur von einem
gemein=
ſamen Gedanken beſeelt auf den Straßen und glaubten,
daß in dieſem feurigen Himmelszeichen König Albert ſeine
Rückkehr ins Laekener Schloß feiern würde.
Doch nun, nach ſieben langen, bangen und völlig
er=
gebnisloſen Monaten — wer hat da noch den moraliſchen
Mut und die=Kraft, an Wunder zu glauben! Denn daß
nur ein überndtürliches Ereignis den Statusquo ante
wieder herzuſtellen vermöchte, darüber iſt ſich nun wohl
auch der verbiſſenſte belgiſche Patriot klar geworden. Und
ſo liegt es in dieſen herben Vorfrühlingstagen wie
ver=
haltene Trauer über der einſtmals ſo fröhlichen und
leicht=
lebigen Stadt.
„Was vergangen, kehrt nicht wieder” — das iſt die
bittere Erkenntnis, die ſich den Millionären im Royal=
Viertel ebenſo aufdrängt, wie deni Geſchäftsleuten des
Börſenquartiers und den ärmeren und ärmſten Volks=
Lage Brüſſels am Herzpunkt des europäiſchen Kontinents
hatte in den letzten Jahrzehnten einen geradezu
märchen=
ging nach Paris oder London oder von dort nach
Ber=
lin, ohne die Spitzenſtadt geſehen zu haben, deren welt=nicht ſehr furchtbaren Feind geſchaffen. Denn ebenſo wie
geſtellt hatte und ſelbſt Berlins aufblühendem Nachtleben
kaum nachſtand? Dazu kamen die Goldſtröme, die
Leo=
polds II. Kolonialpolitik hierher leitete, die gewaltigen
Umſätze der Brüſſeler Börſe, die wachſenden Erfolge der
großartigen belgiſchen Induſtrie und die Millionen der
letzten Weltausſtellungen. Was Wunder, wenn der
Brüſſe=
ler Gent und die ihm weſensverwandte Mondaine ſich
hier eleganter zu kleiden vermochten als ſelbſt in Paris,
und daß es hier Geſchäfte gibt, die, ähnlich gewiſſen
Lon=
doner Firmen, nur für eine von ihnen ſelbſt ſcharf
um=
grenzte Gruppe der oberſten Fünfhundert zu arbeiten
pflegten.
Die letzten Ausſtrahlungen unſerer Kultur — hier
haben ſie ihren Niederſchlag gefunden. Nur daß die
Brüſſe=
ler ausſchließlich die Farben auf ihre Palette
übernah=
men, die ihnen. für die Ausmalung ihres höchſt
perſön=
lichen, genießeriſchen Daſeins wertvoll erſchienen,
wäh=
rend die breite Maſſe geiſtig und körperlich darbte. Ein
Land ohne Sozialpolitik iſt ein Land ohne Kultur, mag es
auch noch ſo hohe Töne von ſeiner Entwickelung reden.
Für wen kämpfen denn die da drüben auf dem letzten
Stückchen Weſtflanderns, wenn ſie nicht die Gewißheit
haben, daß während ihrer Abweſenheit eine
wohldurch=
dachte Sozialpolitik für ſie ſorgt und ihnen nach dem Kriege
wieder einen guten Verdienſt bei angemeſſener Arbeitszeit
und in menſchenwürdigen Arbeitsſtätten ſichert. Hätte
Belgien ſeine breiten Maſſen nicht nur zum Geldverdienen
benutzt, ſondern ſie durch eine Sozialpolitik nach deutſchem
Muſter auch für das Staatsganze und ſeine Erhaltung
begeiſtert, wer weiß, wie viele von denen, die heute mit
den Händen in den Hoſentaſchen auf den Straßen Brüſſels
Monaten gehungert haben, uns noch in den Schützengräben
von Nieuport bis Ypern gegenüberlägen!
Derweil ſtelzen die Gepuderten und Geſchminkten, die
mit Stöckelſchuhen und Seidenſtrümpfen an ihnen
vor=
über, die, unbekümmert um Krieg oder Frieden, ihre
Ge=
ſchäfte machen mit den zahlungsfähig Gebliebenen der
oberen Zehntauſend Belgiens. Gleich einem
Heuſchrecken=
ſchwarm fielen ſie in der erſten Zeit auch unſere Leute an,
ſo daß mit einem energiſchen Griff zugepackt werden
mußte, um die Feldgrauen vor dieſer Schlammflut und
ſchichten der Unterſtadt und der Vorſtädte. Die glückliche Schlimmerem zu bewahren. An allen Straßenecken
pran=
gen die Bekanntmachungen, wonach unſere deutſchen
ſitten=
polizeilichen Beſtimmungen auf dieſen aggreſſiven Teil der
haften Aufſchwung für die Stadt im Gefolge gehabt. Wer Brüſſeler Damenwelt unnachſichtlich angewendet werden
ſollen, und ſogleich haben wir uns einen neuen, allerdings
in Brüiſt in Sachen der Liebe und ihreit Ddrum und Dro
der Meinung, daß es dem Geſchmack des Einzelnen
über=
laſſen bleiben müſſe, ſich entſprechend zu betätigen. Das
iſt nun mit einem Schlage anders geworden, und zwar
ſehr zum Nachteil dieſer gefälligen Damen, die nun
füg=
lich über Geſchäftsſchädigung klagen.
Ja, ſelbſt gewiſſe Geſchäftsleute ſtimmen ihnen bei,
die mit Juwelen, Kleidern, Hüten und allerlei
Extra=
vaganzen einen flotten Handel mit den Tauſenden bunter
Schmetterlinge trieben, die Tag und Nacht auf den
Boule=
vards, in den Theatern, Reſtaurants und Kaffeehäuſern
umherflattern, und die in dieſen ſchweren Zeiten nur allzu
vielen Zuwachs aus jeder Volksſchicht erhalten. Hier
wächſt eine Not rieſengroß empor, gleichfalls geboren aus
dem „laiſſer faire, laiſſer aller”=Standpunkt der letzten
Jahrzehnte belgiſcher Regierungskunſt.
Ein weiteres Uebel iſt neben dem wirtſchaftlichen
Stillſtand des Landes, der Arbeitsloſenfrage und dem
An=
wachſen der Proſtitution die Indolenz der beſitzenden,
aber von ihrem Beſitz ſich fernhaltenden Kreiſe. Ein
netter Patriotismus, der ſeine Stärke darin erblickt, dem
Eroberer den Rücken zu zeigen, und es den übrigen
Volks=
genoſſen überläßt, wegen der Kontributionen, der Steuern
und aller anderen Fragen ſich mit dem Feinde zu
verſtändi=
gen, um dann nach dem Friedensſchluß wieder den
Grand=
ſeigneur zu ſpielen. Nun droht wohl unſere Verwaltung
mit dem zehnfachen Steuerſatz für dieſe Landflüchtigen,
aber wer garantiert dafür, daß nach dem Kriege der
„Patriot” nicht noch Entſchädigung beanſprücht — und
erhält?
Unter dieſen Umſtänden ſind die unſerer deutſchen
ordentlich große, und obwohl es nicht das Amt eines
Kriegsberichterſtatters ſein kann, in die wirtſchaftlichen und
ſozialen Fragen, die hier zu löſen ſind, tiefer
einzudrin=
gen, will ich doch innerhalb der Zeit, die mir für eine
Studienreiſe nach Brüſſel geſtellt iſt, kurz dieſe und jene
Sache berühren, um zu zeigen, was alles geleiſtet werden
muß, um den belgiſchen Staatskörper zu ſeinem Beſten
lebensfähig zu erhalten.
Paul Schweder, Kriegsberichterſtatter.
[ ← ][ ][ → ] lichen Gegenſaßz zu den Kranken, die darunter lagen. Das
nächſte Lazarett, das ich in derſelben Stadt ſah, war ein
früheres Tanzlokal, das notdürftig für 800 Betten
einge=
richtet war. Bei der Aufindung der deutſchen
Verwun=
deten auf dem Schlachtfelde bewähren ſich beſonders
Hunde, die deutſchen Wolfshunde, die in großer Anzahl
verwendet werden. Wie mir erzählt wurde, ſind
Verwun=
dete, die an irgend einer gedeckten Stelle liegen, wegen
der Schutzfarbe ihrer Uniform ſehr leicht von den
Kranken=
trägern zu überſehen, und da leiſten die Wolfshunde
un=
ſchätzbare Dienſte, die Verwundeten aufzufinden.‟ Der
Berichterſtatter ſpricht dann von der bequemen
Einrich=
tung der deutſchen Lazarettzüge, von dem
vor=
züglich geſchulten Perſonal, das ſie begleitet, und von den
vorbildlichen Verhältniſſen, die im Transport der
Ver=
wundeten bis zu den Lazaretten herrſchen.
Die gute Behandlung der Kranken in den Lazaretten
wird dann des Näheren geſchildert und beſonders die
„Pſychologie des Krankenſaales”
hervorgeho=
ben, der die Deutſchen ein eigenes Studium gewidmet
hätten. Eine Stimmung der Freundlichkeit, der Güte und
Hilfsbereitſchaft, etwas Sonniges liegt trotz aller
Krank=
heit und aller Schmerzen über dieſe weiten Räume
ge=
breitet. „Die Krankenpflegerinnen ſind ausnahmslos
freundlich und liebevoll; der größte Teil von ihnen ſind
hübſch ausſehende ſchmucke Mädchen, deren nette Kleider
ihnen einen Zug echt weiblicher Anmut verleihen,
der auf die Stimmung der Patienten günſtig wirkt. In den
Lazaretten, die ich beſuchte, waren die Krankenſchweſtern
zum größten Teil freiwillige, und die ganze
Verantwort=
lichkeit der Pflege ruht auf ihren Schultern. Die Aerzte
und ihre Aſſiſtenten ſind Männer, und für jeden Saal
ſind auch männliche Pfleger vorhanden. In einem großen
Lazarctt von 1000 Betten hörte ich, daß der oberſte
Bak=
teriologe eine Frau war, und in vielen anderen liegt die
retten war ausgezeichnet. Lüftung, Beleuchtung, Heizung
und Badegelegenheiten ließen zwar in manchen Fällen zu
wünſchen übrig, aber die Operations= und Verbandzimmer
waren überall reich mit den modernſten Einrichtungen
aus=
geſtattet. Die Behandlung der Wunden iſt in erſter Linie
konſervativ, und Amputationen werden ſo viel als
mög=
lich vermieden. Wie vortrefflich dieſe Methode wirkt,
be=
beſuchte, die Ziffer der Todesfälle 2 Prozent der
Geſamt=
zahl der behandelten Verwundeten erreichte. Der
grö=
ßere Teil der Leute, meiſtens 80 Prozent, ſind außer Bett
Dem deutſchen Soldaten wird eine genügende Zeit
gege=
ben, um ſeine völlige Geneſung abzuwarten; erſt wenn er
ganz hergeſtellt iſt, darf er zu ſeinem Regiment
zurück=
kehren. Ich erfuhr, daß 60 Prozent der
Verwun=
deten aus den erſten Monaten des Krieges zu ihrer
Truppe zurückgekehrt ſind. Von den Geſchoſſen
gelten die ruſſiſchen Gewehrkugeln für die
ungefährlich=
ruſſiſchen Gewehrfeuers ſo gut wie unbekannt. Von an=
Schrapnells, die aus franzöſiſchen Kanonen gefeuert
wer=
den, die ſchlimmſten Wunden mit ſehr gefährlichen
Zer=
reißungen hervorrufen.”
Der Neutrale hat auch Gefangenenlazarette
beſucht, und fand auch hier die Verpflegung gut, wenn auch
freilich die freundliche, liebevolle Atmoſphäre der
ande=
ren Soldatenlazarette fehlt. „Soweit ich feſtſtellen konnte,
war das Verhältnis der Todesfälle in dieſen
Gefangenen=
kazaretten nicht größer als in den anderen, während die
Heilung allerdings etwas langſamer vor ſich geht. Wenn
ein Mann in einem deutſchen Gefangenenlazarett ſtirbt,
ſo wird er nach Feſtſtellung des Todes und der Todes= gegen uns herrſche, ſei in Japan undenkbar. Ueberdies
hörde mit militäriſchen Ehren begraben. Ich hatte
Ge=
legenheit, der Beerdigung eines engliſchen Soldaten, der
in einer deutſchen Stadt ſeinen Wunden erlegen war,
bei=
zuwohnen. Die Zeremonie war einfach, döch würdig; der
ſichtene Sarg wurde von ſechs deutſchen Soldaten zu Grabe
getragen und von einem Kaplan begleitet. Auf dem Sarg
lag ein Kranz mit einer breiten Schleiſe und der
In=
ſchrift: Dem tapferen Krieger die Stadt T.‟ Nach einem
kurzen Gottesdienſt wurde der Sarg in die Erde geſenkt
und der Krans auf das Graß gelegt, das ein hölernes
Kreuz ziert. Dann feuerten die Soldaten ihre Gewehre
zur letzten Ehrung ab. Danach wurde ein deutſcher
Sol=
dat begraben in genau derſelben Weiſe mit einem
glei=
chen Kranz mit gleicher Inſchrift: „Dem tapferen Krieger.”
Hilfsaktion für Polen.
* Lodz, 23. März. In den letzten Tagen weilten
hier verſchiedene Mitglieder des deutſchen Zentral=
Hilfs=
komitees für die von den deutſchen Truppen beſetzten
Teile Ruſſiſch=Polens, wie auch des in Poſen gebildeten
Landeskomitees, u. a. der Direktor der Dresdener Bank
Gutmann, geſchäftsführendes Mitglied des Präſidiums
des deutſchen Zentral=Hilfskomitees, ferner Prinz
Czartoryski=Siedlec. Die Genannten beſchloſſen,
nach eingehender Feſtſtellung der Verhältniſſe in Lodz
und nach Beratung mit Perſönlichkeiten aus allen Kreiſen
der Bevölkerung, mit Genehmigung des deutſchen
Polizei=
präſidenten dem Bürgerkomitee der Stadt 125000 Mark,
davon 100000 Mark aus den Mitteln des Deutſchen
Zentral=Hilfskomitees, und 25000 Mark aus der
Samm=
lung des Poſener Landeskomitees zur Verfügung
zu ſtellen. Das Geld ſoll verwandt werden zur
Deckung des Fehlbetrages der in Lodz errichteten
Volks=
zur Anlegung neuer, auch ritueller jüdiſcher Küchen. den Seeſpiegelabſuchen. Das Geräuſch des Motors ent=
Beide Komitees verteilten außerdem an verſchiedenen
ganzen etwa 200000 Mark zu gleichen Teilen aus dachten feindlichen Beſuch. Längs des ganzen
ganze Verwaltung in den Händen von Frauen. Die Pflege dem Ertrag ihrer Sammlungen an Ausſchüſſe, die deutſchen Seeufers waren alle Lichter ausgelöſcht.
Wahr=
der Verwundeten in allen den von mir beſuchten Laza=Gewähr leiſten für eine ſachgemäße Verwendung im ſcheinlich war der Flieger vom Elſaß her angemeldet.
Intereſſe der Allgemeinheit der bedürftigen
Bevölkerungs=
ſchichten.
Deutſchland und die öffentliche
Meinung Japans.
O H. F. Geiler beſchäftigt ſich in den neueſten
Grenz=
weiſt die Tatſache, daß in keinem der Lazarette, die ich boten mit der Haltung, die die öffentliche
Mei=
nung Japans im Weltkriege beobachtet. Bei der
Durchſicht japaniſcher Zeitungen aus den letzten Monaten
und können ſich gut erholen, während ihre Wunden heilen. hat Geiler den beſtimmten Eindruck gewonnen, daß mit
der Eroberung Tſingtaus alle Feindſchaft
gegen Deutſchland aufgehört habe. Dem
ja=
paniſchen Nationalismus, der durch die japaniſche Religion
zum Evangelium erhoben ſei, wäre das vor Japans Toren
liegende Tſingtau immer ein Dorn im Auge geweſen, weil
ſten; Brand oder, andere Infektionen ſind bei Wunden des es ein Hindernis für die weitere Ausbreitung des
japani=
ſchen Herrſchaftsgebietes bedeutete. Daß man es Tſingtaus
derer Seite hörte ich, daß die in Amerika hergeſtellten wegen mit den Deutſchen verderben mußte, obgleich man
ſowohl in Japan ſelbſt wie in Kiautſchou ſehr gut mit bis zu dem Augenblick, wo die Intereſſen des Landes eine
ihnen auskam, habe in der Maſſe des Volkes ein Gefühl
des Bedauerns geweckt. Haß aus politiſchen
Grün=
den kenne das japaniſche Volk nicht; vielmehr verhindere
ſeine natürliche Gutmütigkeit, verbunden mit einer an
äſthetiſchen Idealen reichen Lebensanſchauung, das
allge=
meine Umſichgreifen eines Haſſes gegen fremde Völker.
Eine Volksſtimmung, wie ſie heute bei den Weſtmächten von beſonderem Intereſſe ſein dürften.
urſache und einem Berichte aller Einzelheiten an die Be= wende das japaniſche Volk in der allerneueſten Zeit ſein
politiſches Intereſſe den inneren Vorgängen und
Zuſtän=
den zu. — Durch den letzteren Umſtand hat ſich die
Re=
gierung in Tokio freilich nicht abhalten laſſen, China nimmt, die ihm Siebenbürgen verſchafft, es aber der
gegenüber eine ſehr energiſche auswärtige Politik
einzu=
ſchlagen; in welchem Maße ſie hierbei das japaniſche Volk
hinter ſich hat, wird ſich bei den ganz nahe bevorſtehenden
1 Wahlen zeigen.
Der Luftkrieg.
* Berlin, 24. März. Der Fliegerkampf, der
ſich am Sonntag abend im Raume zwiſchen Baſel,
Mül=
hauſen und Altkirch abſpielte, hatte nach einer Meldung der
Voſſiſchen Zeitung ſehr große Dimenſionen
an=
genommen. Am Montag abend ſeien abermals mehrere
franzöſiſche Flieger über dem Oberelſaß erſchienen. Sie
hätten über St. Ludwig gekreiſt und ſeien von ſechs
deut=
ſchen Fliegern vertrieben worden.
* Paris, 23. März. Die Agence Havas meldet:
Geſtern abend wurde ein deutſches Luftſchiff über
Tracy=le=Val, Creil, Villers=Cotterets gemeldet; es kam
aber nicht über Paris. Um 11.40 Uhr war der Alarm
be=
endet, die Beleuchtung wurde ſofort wiederhergeſtellt.
* Amſterdam, 23. März. Telegraaf meldet, aus
Bergen op Zoom: Die Deutſchen haben ein engliſches
Flugzeug bei Weſtcapelle
herunterge=
ſchoſſen.
* Romanshorn, 24. März. Geſtern abend 8 Uhr
überflog ein Flieger Romanshorn. Das
Ge=
räuſch des Motors war deutlich hörbar, das Flugzeug
muß mit Scheinwerfern ausgerüſtet geweſen ſein, denn
küchen ohne Unterſchied des Glaubensbekenntniſſes und man ſah mehrfach Lichtbündel die Wolken beleuchten und
fernte ſich oſtwärts quer über den See. Wahrſcheinlich
Die Beſchlagnahme der „Dacia‟.
Neu=York, 23. März. Meldung des
Reuter=
ſchen Bureaus. Frankreich hat ſich erboten, die
Baum=
wolladung der „Dacia” zu kaufen, falls
feſtge=
ſtellt wurde, daß ſie Eigentum von Amerikanern ſei.
* Paris, 24. März. Die Unterſuchung über die
An=
gelegenheit des Dampfers „Dacia” iſt
abgeſchloſ=
ſen. Die Kommiſſare erkannten auf zu Recht erfolgte
Beſchlagnahme. Der dem Marineminiſter zugeſtellte
Be=
richt wird dem Priſengericht übermittelt, welches zwei
Monate Zeit hat, um das Urteil zu fällen.
Die Haltung Bulgariens und Rumäniens.
* Sofia, 23. März. Den Blättern zufolge erklärte
Miniſterpräſident Radoslawow bei einer privaten
Zuſammenkunft der Parlamentsmehrheit, daß
Bulga=
rien in abwartender Haltung verharren müſſe,
neue Politik erheiſchen. Der Miniſterpräſident bezeichnete
das Gerücht über einen Wechſel im Miniſterium für
un=
begründet.
* Köln, 24. März. Die Köln. Zeitung meldet: In
ſeiner Bukareſter Zeitung Moldawa veröffentlicht der
Staatsmann Carp Betrachtungen, die für deutſche Leſer,
Er wirft darin die Frage auf, ob Rumänien ſeinen
Intereſſen mehr dient, wenn es mit dem Dreiverband
geht, oder wenn es zum Dreibund hält, und ſtellt feſt, daß
Rumäniens wirtſchaftliche Zukunft von den
Donaumüu=
dungen abhängt. Wenn Rumänien eine Stellung ein=
Donaumündungen beraubt, iſt es verloren und
Sieben=
bürgen mit ihm, gelingt es ihm aber, im
Zuſammen=
gehen mit dem Dreibund ſeine Einflußſphäre von
der Donau bis zum Dujeſtr zu vervollſtändigen, ſo wird
die ſiebenbürgiſche Frage von künftigen Generationen
Helden.
— In der deutſchen Nation ruht ein großer Schatz
von Heldengeiſt. Dieſer Geiſt beſeelt unſere tapferen
Krieger zu den größten Heldentaten, welche die Geſchichte
kennt. Von ihnen ſpricht im Vaterland groß und klein;
die Dichter beſingen ſie in herrlichen Liedern, die Kunſt
verherrlicht ſie in prächtigen Vildern und der
Geſchichts=
ſchreiber gräbt ſie in die Ehrentafel der Geſchichte ein zum
Gedächtnis für alle Zeiten.
Neben dieſem Heldentum unſerer Soldaten blüht noch
ein anderes in der Heimat, deſſen Taten an die der
Tapfe=
en im Felde heranreichen, von denen man aber wenig
ſpricht. Das ſind die vielen Helden und noch mehr
Hel=
dinnen, die ihr Liebſtes in den Kampf ſenden und zu Hauſe
für ſie im Stillen arbeiten, beten, zitern, zagen und
hoſten. Tauſende von Bräuten haben den. Erwählten
ihres Herzens willig dem Vaterland gegeben. Und wer
zählt die Schar der jungen Mütter, die den Vater und
Ernährer ihrer Kinder ſchweren Herzens in den Kampf
ziehen ſahen? Wie viel Millionen Mütter und Väter und wie nahm die Gattin und Mutter das tragiſche
Ge=
müſſen ihre Söhne, die Freude und Hoffnung ihres
Alters, ſcheiden ſehen, weil der Kaiſer, das Vaterland
ſie ruft?
Von unſeren Helden im Felde ſind ſchon Tauſende
den Tod fürs Vaterland geſtorben und ihr Verluſt wirkt
niederſchmetternd und unſagbar traurig auf manches
arme Mädchen= Gattin= und Mutterherz. und wie
ertra=
gen ſie das Furchtbare? Taufende, die gläubigen oder
höheren Sinnes ſind, nehmen es ſtill und ergebungsvoll,
ja manche ſtolzen und freudigen Herzens hin. Solche
Frauen ſind Helden! Da kenne ich eine junge Ehe: der
Mann iſt Lehramtsaſſeſſor und ſie die Tochter einer
höhe=
ren Beamtenfamilie. Erſt nach vielen Kämpfen konnten
ſie zuſammenkommen. Da traf wie ein Mitſchlag der
Kriegsruf ihr junges Glück. Mit der Einwilligung ſeiner
Frau ging der Gatte freiwillig zur Armee. Beim Abſchied
hielt ſie ſich tapfer, ſie weinte nicht, ſie wollte ihm das
Gehen nicht ſchwer machen. Sie ſagte einfacht =Wir ſehen
uns wieder, ſo Gott will, hier, oder ſpäter dort oben.”
Sie hatte ſich aber in ihrer Stärke verrechnet. Als ihr
Mann fort war, ſiel ſie in eine ſchwere Ohnmacht und nach
wenigen Tagen gab ſie einem Sohne das Leben. Er ging
und fiel als Held in einer Schlacht auf Frankreichs
Fel=
dern. Ich ſuchte ſie auf, um ihr mein Beileid zu
bezeu=
gen; ja, da war mein Troſt überflüſſig. Sie ſagte mir
gefaßt: „Ich wußte ja, daß ihn das Vaterland brauchte;
Gott hat ſeinen Tod gewollt und ich habe nur noch eine ein= feldmarſchalls v. Hindenburg ſeine Vortragsſammlung
zige Aufgabe hier, ſeinen Sohn ſo zu erziehen, daß er
ſeinem Heldenvater einſt würdig werde.”
Zeee e ee
einigen Tagen Frau K., die drei Söhne im Felde ſtehen
hat. Der jüngſte, die Stütze ihres Alters, iſt im Kampfe
gefalln. Ich ſand die gute Ehriſtin, die fromme Mutter,
wunderbar gefaßt. Als ich ihr ſagte, daß es hart ſei, ſo
einen lieben Sohn verloren zu haben, ſagte ſie einfach:
„Ich habe meinen Sohn nicht verloren, er lebt in meinem
Herzen ewig fort.” Vor einer ſolchen Seelengröße mußte
ich ſchweigen und konnte ſie nur im Stillen bewundern.”
Und iſt nicht jene Witwe auch eine Heldin, die zu ihren
Verwandten ſagte: „Ich trauere um meinen Sohn nicht,
er iſt als Held für ſein Vaterland geſtorben, darauf bin
ich ſtolz. Der Herr hat ihn mir gegeben, der Herr hat ihn
genommen, ſein Name ſei gebenedeit!”
Vor einigen Tagen laſen wir in den Zeitungen ein
Lebensbild des berühmten Seehelden Grafen v. Spee.
Nachdem er im heißen Kampfe die Engländer beſiegt,
weihte er ſich und ſeine Mittämpfer, ſtatt ſich zu ergeben,
dem Heldentod auf Meeresgrund. Mit ihm ſind ſeine
zwei Söhne, die einzigen ſeines Stammes, dem Beiſpiel
des Vaters gefolgt. Ein furchtbares, aber erhabenes Bild!
ſchick ihres Hauſes hin? Sie ſchrieb ihrer Freundin in
einem Briefe mit deutſchem Frauenſtolz: Iſt es nicht
ſchön, daß der eigene Vater meine lieben Kinder erſt zum
Sieg und dann zum Tode führen durfte?”
In vielen Todesanzeigen kann man von dieſem
deut=
ſchen Heldengeiſt leſen; ſo kündete ein Elternpaar den
Heldentod ihres einzigen Sohnes mit den Worten: „
Die=
ſes melden ſtolzen, wiewohl unſagbar traurigen Herzens”
die Eltern N. N. Eine andere Todesanzeige, worin die
Eltern den Heimgang ihrer zwei Söhne, die vereint in den
Tod gingen, anzeigten, lautet: „Sie waren im Leben
un=
ſere Freude und ſind im Tode unſer Stolz!” Zum Schluß
ſei die Anzeige einer Witwe erwähnt, deren einziger Sohn
den Tod fürs Vaterland ſtarb. Sie lautet: „Er war
mein Einziger; ich habe ihn unſagbar geliebt, aber das Freunde und Studiengenoſſen ſowie Wiſſenswertes von
Vaterland hat ihn verlangt und ich habe ihm denſelben
ohne Murren gegeben; Gott ſei gelobt!” Solche Beiſpiele
erhabener Geſinnung und hohen Mutes in dem großen
Kampfe, den unſer Vaterland bis zum Siege auskämpfen
muß, können wohl noch um Tauſende vermehrt werden, lich die letzten Nachrichten vom europäiſchen
Sie geben uns Gewähr, daß die deutſche Nation nicht
un=
tergehen kann, noch untergehen wird.
* „Hindenburgs Werke”. Marcell Salzer, der
be=
kannte Vortragsmeiſter, hatte der Gemahlin des
General=
überreicht. Frau v. Hindenburg ſchickte die Sammlung
ihrem Gatten ius. Felde, worauf. Profeſſor Salzer nun=
e
ſchall v. Hindenburg erhielt: „Wegen Zeitmangels
bitte ich in dieſer knappen Form meinen herzlichſten Danz
für die ſo überaus gütige Ueberſendung der herrlichen
ge=
ſammelten Werke ausſprechen zu dürfen. Meine
Werke ſind leider nicht überſendbar,
ver=
fehlen aber hoffentlich trotzdem nicht ihre
Wirkung. v. Hindenburg.”
** Die Frau als Eiſenbahnarbeiter. Faſt in allen
Eiſenbahn=Betriebsinſpektionen werden jetzt Frauen und
Mädchen als Hilfsarbeiter verwandt. Obgleich die
Eiſen=
bahnarbeiter im Intereſſe des Dienſtes wenig oder gar
nicht zur Fahne einberufen werden, herrſcht doch infolge
der Betriebszunahme und Erneuerung der abgenutzten
Strecken uſw. vielfach ein Mangel an Arbeitskräften. Hier
treten jetzt Frauen und Mädchen als Erſatz ein. Ganz
ab=
geſehen von der Verwendung in den Küchen werden ſie
auch zum Wagenputzen, zum Reinigen der Bahnſteige,
zum Oeffnen und Schließen der Eiſenbahnabteile ſowie
auch zu leichten Oberbauarbeiten auf der Strecke
heran=
gezogen. In erſter Linie werden die Frauen und
Töchter von Kriegsteilnehmern berückſichtigt.
B. B. Univerſitäts=Kriegszeitſchrift. Das
Univerſitäts=
amt Jena gibt eine Zeitſchrift heraus, welche außer
Mitteilungen über wichtige Kriegsereigniſſe amtliche
Be=
kanntmachungen und ſtatiſtiſches Hochſchulmaterial
eut=
hält. Da ſie auch die am Kriege teilnehmenden
Angehöri=
gen der Univerſität unter genauer Adreſſenangabe,
Per=
ſonalveränderungen, Verleihung von Auszeichnungen,
Verwundungen und Heldentod vermerkt und allen im
Felde ſtehenden Kommilitonen zugeſandt wird, ſo gibt
dieſe Univerſitäts=Kriegszeitſchrift den Studenten ſelbſt in
der vorderſten Linie vor dem Feinde Auskunft über
der alma mater.
CK. Die Rieſenſchreibmaſchine von San Franzisko.
In der Weltausſtellung von San Franzisko werden täg=
Kriegsſchauplatz in großen Plakaten bekannt ge=
Rb.geben. Dieſe Plakate werden von einer
Rieſenſchreib=
maſchine hergeſtellt, die 4,50 Meter hoch und 6,30 Meter
breit iſt und 14 Tonnen wiegt. Die Buchſtaben haben
eine Höhe von 0,75 Meter. Da natürlich keine
Steno=
typiſtin der Welt eine ſolche Maſchine mit ihren Fingern
regieren könnte, werden die Hebel elektriſch in
Bewe=
gung geſetzt mit Hilfe einer Taſtatur, die durchaus
nor=
male Dimenſionen hat.
leicht und ohne Konflikt mit Oeſterreich=Ungarn gelöſt
werden. Rumänien hat ja mit allen Balkanvölkern auch
ein gemeinſames Intereſſe an der Erhaltung der
Neutra=
lität der Dardanellen. Rußlands Intereſſen
ſind den rumäniſchen entgegengeſetzt,
Deutſchland dagegen hat auf der Londoner Konferenz
Rumäniens Rechte auf die Donau ſiegreich unterſtützt, und
ihm verdankt Rumänien zum großen Teil ſeinen
wirt=
ſchaftlichen Aufſchwung. Deutſchland braucht ebenfalls die
Neutralität der Meerengen, deshalb ſind die
Inter=
eſſen Rumäniens mit denen Deutſchlands
identiſch und dadurch ebenſo mit denjenigen
Oeſter=
reich=Ungarns.
Zu der Frage der rumäniſchen Neutralität weiſt Carp
darauf hin, daß der Kronrat nicht die Neutralität
Ru=
mäniens, ſondern das bewaffnete Abwarten
be=
ſchloſſen habe. Wenn der Krieg noch ſechs Monate
dauere, werde Rumänien ſeine bisherigen Schulden von
einer Milliarde noch um 200 Millionen vermehren. Ein
beſiegtes Deutſchland werde ihm nicht helfen können und
wollen. Der Dreiverband werde ſelbſt im Falle eines
Sieges wegen ſeiner finanziellen Ueberlaſtung das nicht
können, träte Rumänien aber in Aktion, und gewänne es
Beſſarabien, ſo würde es einen Machtzuwachs erhalten,
der ihm geſtatte, die Armee und das Budget in der
nor=
malen Lage zu erhalten, und das dankbare Deutſchland
würde Rumänien die Liquidierung ſeiner finanziellen
Lage erleichtern. Schließlich wirft der Verfaſſer noch die
Frage auf: Was bietet Rußland und was
bie=
ten die Zentralmächte? Rußland verſpreche die
rumäniſchen Teile der Bukowina und Siebenbürgen,
ſchweige aber über das Banat, über die Körösgegend, über
Marmaros und beanſpruche für ſich das ganze Schwarze
Meer mit den Meerengen. Dann werde die Bukowina
bis zum Sereth ruſſiſch, Marmaros würde ebenfalls von
Siebenbürgen losgelöſt werden, das Banat würde an
Serbien fallen, und das Köröstal an Ungarn. Das
ſlawiſche Element würde ſich ausdehnen, Rumänien zum
Vaſallenſtaat Rußlands werden, und für einen kleinen
Teil Siebenbürgens würde Rumänien Millionen von
Rumänen und die wirtſchaftliche Unabhängigkeit des
Kö=
nigreiches opfern. Der Dreibund biete ganz Beſſarabien,
alſo nahe zwei Millionen Rumänen, und die ſichere
Neu=
tralität der Meerengen. Das iſt wirtſchaftliche
Unab=
hängigkeit und entfernt von den rumäniſchen Grenzen den
allſlawiſchen Druck. Der Verfaſſer appelliert an die
ge=
ſunde Vernunft der Rumänen zur Entſcheidung über die
Haltung, die ihnen ihre Ehre, ihre Intereſſen und ihre
Dankbarkeit gebieten.
Die Kämpfe in Südafrika.
* Kapſtadt, 22. März. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Botha ſandte in der Nacht zum 19. März den
Kommandanten Collins mit dem linken Flügel der
zweiten berittenen Brigade von Huſab nach einem Punkte
nördlich von Pforteberg; zugleich wurde Oberſt Albert mit
dem rechten Flügel ausgeſandt, um Pforteberg
anzugrei=
fen. Collins war nicht imſtande, den Feind aus
ſei=
nen ſtark verſchanzten Stellungen zu werfen. Pforteberg
wurde durch Oberſt Albert bei Tagesanbruch angegriffen.
Der Feind ergab ſich um 3 Uhr nachmittags, 200 Mann
ſtark. (?) Am Abend des 19. März begab ſich die erſte
berittene Brigade unter Oberſt Britz von Huſab nach Riet,
das am anderen Morgen angegriffen wurde. Botha
be=
gleitete dieſe Brigade. Oberſt Britz bekam bei
Sonnen=
aufgang Fühlung mit dem Feinde. Nach einem Marſche
von 25 Meilen griff er die ſtarke Stellung des Feindes an,
deſſen rechter Flügel ſich auf das Bett des Swakopfluſſes
ſtützte, das durch das feindliche Gewehr= und
Maſchinen=
gewehrfeuer beſtrichen werden konnte. Vor dieſer
Stel=
lung befand ſich ein offenes Gelände, das auf eine
Ent=
fernung von 800 Yards keine Deckung bot. Die erſte
Bri=
gade kämpfte den ganzen Tag, aber der Feind begann erſt
am ſpäten Abend zu weichen. Er zog ſich ſchließlich zurück,
nachdem er die Pumpeneinrichtung in die Luft geſprengt
hatte. Der Feind verlor 8 Tote und 8 Verwundete. Die
Unionstruppen hatten viel unter Hunger und Durſt zu
leiden; einige hatten 30 Stunden kein Waſſer und nichts
zu eſſen gehabt. Ueber die Verluſte der
Englän=
der wird bezeichnenderweiſe nichts gemeldet.
* Kapſtadt, 23. März. Das Abgeordnetenhaus
hat den Antrag Hertzogs, das Kriegsrecht aufzuheben,
ſobald die Indemnitätsbill angenommen ſei,
abge=
lehnt. Smuts kündigte an, die Regierung beabſichtige
die gefangenen Buren freizulaſſen, ſobald die
Indemni=
tätsbill genehmigt ſei.
Die Meuterei in Singapur.
damſche Courant berichtet nach dem Delhi Courant und
der Sumatra=Poſt vom 19. und 20. Februar weitere
Ein=
zelheiten über die Meuterei in Singapur. Von
Paſſagieren des Schiffes „Meduſa”, das am 19. Februar
in Belavan einfuhr, erfuhr der Delhi Courant, daß ſeit
dem 15. Februar ernſtliche Unruhen in
Singa=
pur unter den Pandſchab=Soldaten herrſchten. Die
Eng=
länder erzählten, die Urſache der Unzufriedenheit ſei ge=Uppenborn, Verkehrs=Offiz. vom Platz in Mainz; zu
weſen, daß die Leute nicht an die Front geſchickt wurden,
was der Delhi Courant ſchwer glaublich findet. Fünf
Europäer fielen in den erſten Gefechten oder wurden
ver=
wundet. Der Belagerungszuſtand wurde
ver=
kündet. Frauen und Kinder mußten an Bord des Trans=Büdingen, v. Scheibler im Garde=Drag.=Regt.
portſchiffes „Nile” gebracht werden. Die Holländer
flüch=
teten an Bord der Paketfahrtſchiffe. Die Europäer
wur=
den bewaffnet und erhielten Befehl, jeden Meuterer auf
der Straße niederzuſchießen. Am 17. Februar, als die
„Meduſa” Singapur verließ, waren die Behörden Herren
gingen aufregende Gerüchte unter den Eingeborenen um,
beiſpielsweiſe, daß der Suezkanal von den Türken beſetzt
ſei und daß Hunderte in den Straßen von Singapur
nie=
dergeſchoſſen ſeien. Das Blatt Straits Echo nimmt an,
daß eine wohlvorbereitete Verſchwörung vorliege. Delhi
Courant erfährt weiter, daß die meuternden Pandſchabs
e Kabelſtation angriffen. Der Leiter der Station und
m kamen dabei um.
ſeine F
diſche Soldaten ſollen
gementert haben, 20 von ihnen ſielen in den Geſechten
mit den europäiſchen Truppen. 400 Pandſchabs ſollen in
der Kaſerne bis zum 17. Februar Widerſtand geleiſtet
haben, wo ſie ſich eingeſchloſſen hatten, nachdem ſie ihre
Offiziere erſchoſſen hatten. Die Blätter unterliegen
ſchärf=
ſter Zenſur und veröffentlichen nur die amtlichen
Com=
muniqués über die Vorfälle. Es wird behauptet, die
Meuterer ſeien von den deutſchen Internierten aufgehetzt
worden. — Der Javabode erfährt, daß am 15. Februar
der Aufſtand ausbrach, die Meuterer in die Bungalows
einbrachen und alle Weißen ermordeten. Es entſtand ein
Gefecht mit Freiwilligen. Zehn Freiwillige und 20
Offi=
ziere fielen, worauf die Meuterer abzogen. Paniſcher
Schrecken entſtand unter den Europäern, aber ein Teil des
5. Infanterieregiments kam zu Hilfe und ein franzöſiſches
Kriegsſchiff, das gerade abgefahren war, wurde drahtlos
zurückgerufen. Es landete eine ſtarke Abteilung. Nachts
fanden kleinere Scharmützel ſtatt. Am folgenden Tage
wurde aufs neue gekämpft. Am 17. Februar wurden 200
Meuterer feſtgenommen. — Neuves Blad in Batavia
be=
richtet, daß viele Zivilperſonen ermordet wurden. Am 16
Februar wurden 16 Perſonen beerdigt, darunter eine
Dame, die erſchoſſen worden war. Alle dieſe Nachrichten
beruhen auf mündlichen Mitteilungen, da die Zenſur
nichts durchläßt. — Nach der Sumatra=Poſt nahmen an
der Meuterei etwa 700 Soldaten teil. Ihr erſtes war,
70 internierte Deutſche zu befreien. Die Militärbehörden
warfen den Aufruhr durch andere Truppen nieder. Die
Hälfte der Meuterer wurde niedergeſchoſſen oder verhaftet,
hin, daß die offiziellen engliſchen Kriegsberichte unter den
Eingeborenen keinen Glauben finden.
Japan und Ching.
* London, 23. März. Daily Telegraph meldet aus
Peking: Japan hat China eine Liſte von 27
Städten in der Südmandſchurei und
Oſtmon=
golei vorgelegt, die den Japanern zur
Niederlaſ=
ſung und zum Handelsbetriebe geöffnet
wer=
den ſollen. Die Liſte enthält tatſächlich jede Stadt in
die=
ſen Gegenden, die 1000 oder mehr Einwohner hat. Die
Frage wird wahrſcheinlich in der Sitzung vom 23. März
erledigt werden, wodurch die allgemeine Lage weſentlich
günſtiger würde. Eine neue Schwierigkeit tauchte in der
Frage der Landbeſteuerung auf. Sir Richard
Dane war ſchon als Berater der Regierung vorgeſehen,
da ſprach Rußland plötzlich den Wunſch aus, daß ein
ruſſiſcher Berater angeſtellt werde, da jedoch China indiſche
Methoden einführen will, wäre ein ruſſiſcher Berater
zwecklos. Wenn der Wunſch Rußlands nicht zurückgezogen
wird, würde die ganze Reform, von der das zukünftige
Gedeihen der Nation abhängt, unmöglich werden. In der
Frage, ob die Japaner das Recht haben ſollen, ſich in der
Mandſchurei niederzulaſſen und dort Land zu erwerben,
iſt eine ſtarke chineſiſche Partei dafür, daß die ſogenannte
Eiſenbahnzone, das iſt ein ſieben Meilen breiter
Landſtreifen längs der Eiſenbahnen, in dem die Japaner
ſich anſiedeln dürfen, hinreichend erweitert werde. China
ſcheint außerdem bereit zu ſein, eine beſchränkte Anzahl
von japaniſchen Polizei=Inſpektoren anzuſtellen, die als
Beamte der chineſiſchen Regierung Reibungen und
be=
waffnete Zuſammenſtöße zu verhindern hätten.
* Petersburg, 23. März. Rjetſch meldet aus
Irkutsk: Der Boykott japaniſcher Waren in
China nimmt immer mehr zu. Japan verſucht, durch
Verbindungen mit chineſiſchen Revolutionären Unruhen
in China hervorzurufen. Die chineſiſche Regierung hat den
Gouverneuren befohlen, gegen die Boykottierung
japani=
ſcher Waren aufzutreten, weil dadurch eine Erregung
ent=
ſtanden ſei, die auf die Verhandlungen ſchädigend
ein=
wirkte.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. März.
* Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung Ihrer Königl.
* Rotterdam, 23. März. Der Nieuwe Rotter= Hoheit der Großherzogin an Heinrich
Diehl=
mann, Wilhelm Uhl, Auguſt Aßmus und Ludwig
Schmidt, ſämtlich zu Nidda.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert wurden: zum
Generalmajor: der Oberſt: Frhr. v. Preuſchen, Kom.
des Feldart.=Regts. Nr. 11; zu Majoren: die Hauptleute
und Kompagniechefs: Ulrichs im Leibgarde=Inf.=Regt.
Nr. 115, Frhr. v. Forſtner im Inf.=Regt. Nr. 169; der
Rittmeiſter und Eskadronchef: Rogalla v.
Bieber=
ſtein im Leib=Drag.=Regt. Nr. 24; der Hauptmann:
Hauptleuten: die Oberleutnants: Kienitz, Koch im Inf.=
Regt. Nr. 116, Muhl im Inf.=Regt. Nr. 118; zu
Ober=
leutnant: die Leutnants: Hollidt, Müller im Inf.=
Leib=Regt. Nr. 117, Graf v. Bredow im Garde=Drag.=
Regt. Nr. 23; zu Fähnrichen: die Unteroffiziere: Graf von
Nr. 23, jetzt bei der Erſ.=Esk. d. Regts., Mackenſen
v. Aſtfeld, v. Teichman u. Logiſchen, Zierold,
Prinz Philipp von Heſſen Hoheit, Selzam im
Leib=Drag.=Regt. Nr. 24, jetzt bei der Erſ.=Esk. d. Regts.
Ein Patent ſeines Dienſtgrades hat erhalten: Kehrer,
Gen. d. Art. z. D., zuletzt Präſes d. Art.=Prüf.=Komm., jetzt
zur Verfügung d. Kr.=Min. Den Charakter als
General=
der Lage. Da die Zenſur keine Nachrichten durchließ, major hat erhalten: der Oberſt z. D.: Seederer, zuletzt
Kom. der 29. Kav.=Brig., jetzt Chef d. Stabes d. Stellv.
Gen.=Komdos. XXI. A.=K. Den Charakter als
Oberſt=
leutnant haben erhalten: die Majore z. D. und a. D.:
Lang (I Darmſtadt), zuletzt Bats.=Kom. im Inf.=Regt.
Nr. 70, jetzt Kmdt. d. immob. Bahnhofs=Komdtr. in Groß=
Gerau, v. Tiedemann (II Darmſtadt), zuletzt Bez.=
Offiz. b. Landw.=Bez. Jülich, jetzt Komdt. d. Bahnhofs=
Kmdtr. Biblis. Ein Patent ihres Dienſtgrades haben
er=
halten: die Majore z. D. und a. D.: Beck (I Darmſtadt),
zuletzt Hauptm. und Komp.=Chef im Inf.=Regt. Nr. 135.
jetzt Kom. d. nod. Landſt=Iuf=Dats. 1.Darmſtadt,
Zind=
horſt, Bez.=Offiz. b. Landw.=Bez. Worms, jetzt Bats.=
Kom. im Landw.=Inf.=Regt. Nr. 118. Den Charakter als
Major haben erhalten: der Hauptmann der Reſerve:
Müller=Hickler des Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115
(I Darmſtadt), jetzt Bats.=Führer im Regt.; der Rittmeiſter
Moller der Landw.=Kav. 1. Aufgeb. (Worms), jetzt Kom.
der Magazin=Fuhrparkkol. 12 der Etapp.=Inſp. 4. Zu
Oberleutnants befördert: die Leutnants der Reſerve:
Ausfeld d. Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115 (I
Darm=
ſtadt), Wehrheim d. Inf.=Regts. Nr. 116 (Mülheim
a. d. Ruhr); der Leutnant a. D.: Bleibtreu (
Wies=
baden), zuletzt in der Train=Abt. Nr. 11, jetzt im Landſt.=
Inf.=B. IV Darmſtadt; der Leutnant der Landwehr a. D.:
Vetter, zuletzt von der Landw.=Feldart. 2. Aufgeb.
(Mainz), jetzt bei den Kol. und Trains eines Reſ.=Korps.
Zum Hauptmann befördert: der Oberleutnant Floret
der Reſerve des Infanterie=Regiments Nr. 115 (I Eſſen).
Ein Patent ſeines Dienſtgrades hat erhalten:
Nonwei=
ler, Rittm. d. Landw. a. D. (Mainz), zuletzt Oblt. von d.
Landw.=Kav. d. 1. Bats. (Mainz) d. 4. Großh. Heſſ.
Land=
wehr=Regts. Nr. 118, jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=B. Mainz.
Zu Hauptleuten befördert: die Oberleutnants: Karg, d.
Landw. a. D. (I Darmſtadt), zuletzt von d. Landw.=Inf.
1. Aufgeb., jetzt b. Erſ.=B. d. Inf.=Regts. Nr. 168,
Nien=
hoff d. Landw. a. D. (Hanau), zuletzt von d. Landw.=
Inf. 2. Aufgeb., jetzt b. Erſ.=B. d. Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 116,
Lohe d. Reſ. d. Inf.=Regts. Nr. 117 (Cottbus), jetzt b.
Erſ.=B. d. Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 118, Schäfer d. Reſ. d.
Inf.=Regts. Nr. 116 (Gießen), jetzt b. Erſ.=B. d. Landw.=
Inf.=Regts. Nr. 116, Kinzenbach d. Landw. a. D.
(Wiesbaden), zuletzt von d. Landw.=Inf. 2. Aufgeb., jetzt
b. Erſ.=B. d. Landw.=Inf.=Regts. Nr. 118, Hausdorf
d. Landw. a. D. (Limburg a. d. L.), zuletzt von d. Landw.
1. Aufgeb. d. 2. Garde=Gren.=Landw.=Regts., jetzt b.
Land=
ſturm=Inf.=B. Heppenheim a. d. B., Stammler d.
1. Aufged, Retnecke d. Sändiw. u. 3. Eindurg a. 20,
ung ergab, daß die Verhafteten alle ziemlich große Geld= zuletzt von d. Landw.=Inf. 2. Aufgeb., — beide jetzt b.
i Smſtot, letet katnehet liſen, eit
beim Landft.=Erſ.=B. I Darmſtadt, Bücking der
Landwehr a. D. (Gießen), zuletzt von der Landw.=
Inf. 1. Aufgeb., jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=B. Gießen,
Müller d. Reſ. a. D. (II Darmſtadt), zuletzt von d. Reſ.
d. Inf.=Regts. Nr. 117, jetzt bei d. immob. Etapp.=Komdr.
III Darmſtadt, Lotheißen, Oblt. a. D. (I Darmſtadt),
zuletzt im Inf.=Regt. Nr. 115, jetzt Adj. bei d. ſtellv. 49./50.
Inf.=Brig. Zu Oberleutnants hefördert: die Leutnants:
Fuchs der Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 117 (I Trier),
Berg der Landw.=Inf. 2. Aufgebots (Friedberg), beide
jetzt im Erſ.=Bat. des Inf.=Regts. Nr. 117, Muhl (Karl),
der Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 118 (Friedberg), Schnur
der Landw.=Inf. 1. Aufgebots (I Darmſtadt),
Licht=
ſchlag der Landw. a. D. (Limburg a. L.), zuletzt von
der Landw.=Inf. 2. Aufgebots, letztere drei jetzt beim Erſ.=
Bat. des Inf.=Regts. Nr. 118, Güngerich der
Land=
wehr a. D. (I Darmſtadt), zuletzt von der Landw.=Feldart.
2 Aufgebots, Frhr. Schenk zu Schweinsberg der
Reſ. des Feldart.=Regts. Nr. 25 (II Darmſtadt), beide jetzt
bei der 2. Erſ.=Abt. des Feldart.=Regts. Nr. 25,
Angel=
berger (Gießen), Dönitz (Halle a. S.) der Reſ. des
Feldart.=Regts. Nr. 61, Michel der Landw. a. D.
(I Darmſtadt) zuletzt von der Garde=Landw. 2. Aufgebots
der Feldart.=Schießſchule, letztere drei jetzt bei der 2. Erſ.=
Abt. des Feldart.=Regts. Nr. 61, Edler (II Darmſtadt),
Müllenbach (Andernach) der Reſ. des Inf.=Regts=
Nr. 117, jetzt beim Erf.=Bat. des Reſ.=Inf.=Regts. Nr. 118,
Haller der Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 116 (I
Frank=
furt a. M.), jetzt beim Erſ.=Bat. des Landw.=Inf.=Regts.
Nr 116. Befördert: die Vizefeldwebel: Knieriem
(Friedberg), jetzt bei der Feſt.=Maſchinengew.=Abt. Nr. 8,
zum Leutnant der Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 116,
Gom=
bel (Friedberg), jetzt beim Landft.=Inf.=Bat. Friedberg,
zum Leutnant der Landw.=Inf. 2. Aufgebots. Zu
Ober=
leutnants befördert: die Leutnants: Hüthwohl der
Reſ. des Fußart.=Regts. Nr. 3 (I Darmſtadt), Ewald,
Lt. a. D. (Gießen), zuletzt im Feldart.=Regt. Nr. 23, jetzt
bei der Armier.=Mun.=Kol.=Abt. des 26. Reſ.=Korps. Zu
Feuerwerk=Leutnants der Landw. 2. Aufgebots
beför=
dert: die Oberfeuerwerker: Kunſch, jetzt beim Art.=Dep.
Darmſtadt, Bockmann, Wagner, Plett (VI
Ber=
lin), jetzt beim Art.=Dep, Mainz. Zu Oberärzten
beför=
dert: die Aſſiſtenzärzte der Reſerve: Dr. Schrey (I
Darm=
ſtadt) beim Erſ.=Bat. des Inf.=Regts. Nr. 117, Dr.
Heu=
berger (Gießen) beim Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 87. Zum
Aſſiſtenzarzt befördert: der Unterarzt Stockey (Gießen)
beim II. Pion.=Bat. 21, unter Anſtellung im aktiven San.=
Korps, und zwar beim Pion.=Bat. Nr. 10. Zu
Aſſiſtenz=
ärzten der Reſerve befördert: die Unterärzte:
Gold=
mann (II Darmſtadt) beim Feld=Laz. 2 des 18.
Armee=
korps, Landgraf (Friedberg) bei der Reſ.=San.=
Komp. 11, Mayer (Hugo) (Gießen) beim Feld=Laz. 9 des
18. Armeekorps, Binſack (Gießen) beim Feld=Laz. 2 des
18. Armeekorps, Baur (Gießen) beim Reſ.=Feld=Laz. 69,
Heymann (Mainz) beim Feld=Laz. 8 des 18.
Armee=
korps, Cuny (Mainz) beim Feld=Laz. 3 des 18.
Armee=
korps, Müller (Georg) (Mainz) beim Feld=Laz. 4 des
18. Armeekorps, Scheid (II Darmſtadt) bei der Kr.=Laz.=
Abt. 1 des 18. Armeekorps, Meyer (Ernſt) (Gießen) bei
der Kr.=Laz.=Abt. 1 des 18. Armeekorps, Weil (Mainz)
bei der San.=Komp. 2 des 18. Armeekorps Hellbach
(Mainz) beim Feld=Laz. 2 des 18. Armeekorps, Türk
(Mainz) beim Feld=Laz. 7 des 18. Armeeekorps, Deuſch
(Mainz) beim Reſ.=Feld=Laz 68. Zum Aſſiſtenzarzt der
Landwehr 2. Aufgebots befördert: der Unterarzt des
Landſturms Mattheß (Friedberg) beim Landft.=Inf.=
Bat. Friedberg. Zu Veterinären vorläufig ohne Patent,
befördert: die Unterveterinäre: Dillmann beim Reſ.=
Feldart.=Regt. Nr. 25, Nuß beim Reſ.=Feldart.=Regt.
Nr. 25. Zum Stabsveterinär ohne Patent befördert: der
Oberveterinär der Landw. 1. Aufgebots Kern (Mainz)
bei der Fuhrp.=Kol. des Gouvernements Mainz. Zum
Veterinär befördert: der Unterveterinär der Reſerve Dr.
Hitz (II Darmſtadt) bei der Mun.=Kol. des 18.
Armee=
korps. Zum Veterinär, vorläufig ohne Patent, befördert:
der Unterveterinär der Reſerve Certa (Gießen) des
Reſ.=Fußart.=Regts. Nr. 3.
— Großh. Hoftheater. Heute werden Meyerbeers
„Hugenotten” unter muſikaliſcher Leitung von
Hof=
rat Ottenheimer wiederholt. (C 31). Kleine Preiſe. In
den Hauptpartien ſind beſchäftigt die Damen Beling=
Schäfer, Callwey und Kallenſee” ſowie die Herren
Globerger, Perkins, Schützendorf, Semper und Stephani.
Freitag, den 26., D 32, geht Grillparzers Luſtſpiel Weh
dem, der lügt”, neu einſtudiert und neu inſzeniert, in Szene.
Die erſte Wiederholung der Geſangspoſſe „Wie einſt im
Mai” iſt für Samstag, den 27., B 34, bei kleinen
Preiſen angeſetzt. Es iſt dies die letzte Vorſtellung vor
den Oſterferien.
Briefe und Poſtkarten an Kriegs= und
Zivil=
gefangene im feindlichen Ansland müſſen in großer,
deutlicher, nicht zu enger Schrift abgefaßt ſein. Briefe
ſollen höchſtens vier Seiten gewöhnlichen Brieſpapiers
lang ſein. Ferner empfiehlt es ſich nicht, Briefumſchläge
mit Seidenpapierfutter zu verwenden. Solche
Um=
ſchläge könnten Verdacht erregen, weil es vorgekommen
ſein ſoll, daß das Papierfutter zur Uebermittelung
ver=
botener Nachrichten benutzt worden iſt.
* Goldſammlung. Die Schülerinnen und Schüler der
ſtädtiſchen Volks= und Mittelſchulen haben
in den letzten Wochen nahezu 100000 Mark Gold
ge=
ſammelt.
* Buß= und Bettag. Für den am nächſten Sonntag
nach alter Sitte in unſerem Lande ſtattfindenden
allge=
meinen Buß= und Bettag haben Ihre Königl. Hoheitz.
die Großherzogin die nachſtehenden Bibelſtellen als
Predigttexte ausgewählt und beſtimmt, und zwar:
1. Für den Vormittag: Pſalm 79, 9: „Hilf du uns,
Gott, unſer Helfer, um deines Namens Ehre willen;
er=
rette uns und vergib uns unſere Sünden um deines
Namens willen”. 2. Für den Nachmittag: 1.
Korin=
ther 16, 13: „Wachet, ſtehet im Glauben, ſeid männlich und
ſeid ſtark”.
— Die Zentralſtelle für die Volksernährung im Kriege
hat neben der Beratungsſtelle für Kleingartenbau nun auch
eine hauswirtſchaftliche Beratungsſtelle
eröffnet. Während der Sprechſtunden (Stadthaus,
Zim=
mer 24, täglich von 9—1 und 3—6 Uhr, mit Ausnahme
von Samstag nachmittag) wird Rat erteilt in den
Fra=
gen der Volksernährung, Auskunft gegeben über Stand
der Nahrungsmittel, Erſatz für Fehlendes vorgeſchlagen,
Kochkiſten und Kochbeutel vorgeführt und erklärt, auch auf
Beſtellung angefertigt, Kochrezepte und Beratungsſchriften
ausgegeben. Am 28. März wird das ſchon angekündigte
Kochbucherſcheinen. Die Zentralſtelle war von dem
Be=
ſtreben geleitet, einen möglichſt niedrigen Preis für das
Kochbuch anzuſetzen, damit es allen Schichten der
Bevölke=
rung zugänglich ſein kann. Es ſei hier auf das wärmſte
empfohlen.
Frauenhilfe im Krieg 1914/15. Die Abteilung
der Frauenhilfe ffür Vermittelung von
Unterkunft für auswärtige
Lazarettbeſu=
cher hat ſeit Weihnachten rund 50 Perſonen in 25
Fa=
milien untergebracht. Es ſteht zu erwarten, daß ſich die
Nachfragen um die Oſterzeit ſehr erhöhen werden. Es wird
einige Schwierigkeiten koſten, ihnen allen gerecht zu
wer=
den, da Familien, die bisher Beſucher aufgenommen
haben, gerade während der Feiertage aus verſchiedenen
Gründen dazu nicht in der Lage ſind. Um aber eine
Ein=
richtung, die ſchon viel Gutes geſchaffen und vielen große
Erleichterung gebracht, gerade dann lebenskräftig zu
ge=
ſtalten, wenn ſie am meiſten wirken kann, würde es die
Frauenhilfe mit beſonderer Freude begrüßen, wenn ſich
für die Oſterzeit noch einige Familien zur Aufnahme
von Angehörigen Verwundeter bereit
er=
klärten. Anmeldungen in dieſem Sinne bittet man
bald=
möglichſt an die Geſchäftsſtelle, Stadthaus, Zimmer 26,
richten zu wollen.
Richard Wagner=Verein. Die Beſucher des
heutigen Tereſa Carreno=Abends ſeien
be=
ſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß das Konzert
nicht (wie im Anzeigenteile angegeben) um 8 Uhr,
ſondern ausnahmsweiſe ſchon um ½8 Uhr beginnt,
da die Künſtlerin noch am Abend nach Berlin
zurück=
reiſen muß.
* Mit dem Hauptquartier nach Weſten! Mit
welcher Lebendigkeit, Wahrheitstreue und
Geſtaltungs=
kraft Heinrich Binder die farbigen Bilder des
weſt=
lichen Kriegsſchauplatzes nachzuzeichnen weiß, wie er
die Seele dieſes Kampfes und das Erleben der Kämpfer
in künſtleriſcher Form zum Ausdruck bringt, hat uns den
erſten hier gehaltenen Vortrag am 13. März zu einem
ge=
nußreichen gemacht und die höchſten Erwartungen
be=
friedigt. Der Beſuch des zweiten Vortrags am
Sonn=
tag, den 28. März, in dek Turnhalle kann daher nicht
genug empfohlen werden, um ſo mehr, da er durch die
kleinen Preiſe leicht zugänglich iſt. Karten bei Leopold
Schutter, Eliſabethenſtraße Nr. 12.
* Unſere Ernährung während der Kriegszeit. Am
31. März wird Herr Dr. Schlippe in der Techniſchen
Hochſchule, Saal 326, einen Vortrag über „Unſere
Er=
nährung während der Kriegszeit” vom
Standpunkt des Arztes aus halten. Er wird Aufſchluß
geben über das, was unſer Körper zur Ernährung braucht,
und wie die eben verfügbaren Lebensmittel dieſem
Be=
dürfnis entſprechen. Wir möchten an dieſer Stelle
einſt=
weilen auf den Vortrag hinweiſen und ihn, da er einen
Gegenſtand behandelt, der augenblicklich alle Kreiſe
in gleichem Maße intereſſiert, jedermann angelegentlich
empfehlen.
* Die Fortſchrittliche Volkspartei erſucht ihre
Mit=
glieder, ſich zu der am Samstag, den 27. März, in der
Turnhalle am Woogsplatz von dem Hiſtoriſchen Verein
uſw. zu veranſtaltenden Bismarckfeier recht zahlreich zu
beteiligen. (S. Anz.)
* Schmiedeinnung. Eine am letzten Sonntag
ſtatt=
gefundene Verſammlung der Schmiedemeiſter aus
der Stadt und dem Kreis Darmſtadt war von dem
größten Teil dieſer Handwerksmeiſter beſucht. Die
Not=
wendigkeit eines Zuſammenſchluſſes wurde allgemein
anerkannt und die Gründung einer Innung, die den
geſamten Kreis Darmſtadt umfaßt, beſchloſſen.
): Am Odenwaldbahndamm arbeitete der
Dampf=
bagger gut vorwärts. Bis an die neue Schwanenſtraße
ſind die Erdmaſſen weggeſchafft. Die Niederlegung des
Dammes eröffnet jetzt eine ganz andere Anſicht des
Rhön=
rings. Von der Arheilger Chauſſee kann man jetzt durch
die Schwanenſtraße bis an die Mollerſtraße ſehen. Wenn
der ganze Damm verſchwunden iſt, werden die großen
Häuſer des Rhönrings ſchöner hervortreten. als hinter
dem Damm. An der Breite des freiwerdenden
Gelän=
des erſieht man, welch großen Raum der Damm einnahm.
* Orpheum — Bauerntheater. Heute Donnerstag
findet anſtelle des angekündigten „Amerika=Sepp’l” eine
Wiederholung von Karl Ettlingers „Das
Beſchwerde=
buch” ſtatt. (S. Anz.)
Ehrentafel.
* Am 3. September richtete ſich die 2. Kompagnie
des 3. Bataillons Bayer. Erſ.=Inf.=Regts. auf der Höhe
Téte de Behouille zur Verteidigung ein. Durch den
vor=
liegenden niedrigen Fichtenwald wurde Schußfeld gemacht.
Gegen 10 Uhr morgens fragte der Kompagnieführer, wer
ſich freiwillig als Beobachtungspoſten auf einer Fichte,
von der die gegneriſche Stellung zu überblicken war,
mel=
den wolle. Ohne Zögern meldete ſich der Infanteriſt
Heinrich Kaiſer aus Fauerbach (Heſſen) und
klet=
terte, ausgerüſtet mit einem guten Feldſtecher und
Melde=
block, ohne Seitengewehr und Helm, bis zum Gipfel des
Baumes. Eben beim Skizzieren des Vorgeländes
be=
ſchäftigt, fing die franzöſiſche Artillerie mit der
Beſtreich=
ung des Waldrandes an und gleich platzte auch 20 Meter
vor dem Baum das erſte Schrapnell. Das Feuer wurde
immer heftiger, links und rechts vom Beobachtungspoſten
platzten die Geſchoſſe. Nun folgte Schuß auf Schuß und
die Lage des Beobachters wurde von Sekunde zu Sekunde
gefährlicher. Der Bataillonskommandeur rief Kaiſer zu:
Nun wirds aber zu ungemütlich da oben, ſind Sie fertig
mit Ihrer Skizze?‟ Die Antwort kam: „Noch nicht,
Herr Major!” Doch ſchnell zeichnete Kaiſer die
erkun=
dete Stellung, eine nur 1500 Meter entfernte franzöſiſche
Batterie, ein, wickelte die Skizze um eine Patrone und
warf ſie herunter.
Sechs Monate Darmſtädter Jugendwehr.
In den Auguſttagen des vorigen Jahres, als ſich
die ſchönſten Blüten vaterländiſcher Begeiſterung in allen
Gauen unſeres Reiches auftaten, reifte auch der Aufruf
an unſere deutſche Jugend zum Zuſammenſchluß zu
Ju=
gendwehren zwecks Vorbereitung auf den ſpäteren
Mili=
tärdienſt. Auch in Darmſtadt erging ein Aufruf an die
männliche Jugend vom 16. bis 18. Jahre ſich
anzumel=
den. Gleichzeitig wurden Erwachſene darin aufgefordert,
ſich als Führer zur Verfügung zu ſtellen. In dieſem
Aufruf hieß es unter anderem: . . „Vor allem aber
be=
in der Zukunft beruht. Das, was Ihr jetzt in der
militä=
riſchen Vorbereitungszeit lernen werdet, wird Euch von
Vorteil ſein, zum Eintritt in das Heer, es wird vor
allem zur Kräftigung und Stärkung Eurer Geſundheit
und Tüchtigkeit beitragen. Dieſe Geſundheit und Tüch= recht regelmäßig geblieben iſt, hing auch zum Teil von
ein gewaltiges Heer zu bilden, wenn Ihr alle dem jetzt
an Euch ergehenden Ruf folgt und Euch den
Jugendab=
teilungen anſchließt, die im ganzen deutſchen Vaterlande
gebildet werden.”
Weite Kreiſe der Jungmannſchaft wurden gewonnen.
30000 junge Leute ſtrömten in unſerem Großherzogtum
herbei. Da reihte ſich der Handwerker, in deſſen Hände
in treuer Pflichterfüllung das Werkzeug ſchon die
Schwie=
len gedrückt hat, neben den Primaner, dem ſeine Lehrer
jetzt zu Oſtern in Anerkennung ſeiner tüchtigen
Schullei=
ſtungen ein Prämium zuerkannt haben. Grundſätzlich
fand eine Trennung zwiſchen Schulentlaſſenen und
Schü=
lern höherer Lehranſtalten nicht ſtatt. Sie ſollen
gemein=
ſam in Verfolgung des oben erwähnten Zieles, nämlich
eine unmittelbare Vorbereitung für den Dienſt im Heer
zu geben, ausgebildet werden. Zur Unterweiſung
waren 50 Erwachſene bereit, Männer aus den
verſchieden=
ſten Ständen. In dem Mangel an Offizieren in der
Heimat wird es begründet, daß nicht auch ein Vertreter
des Offiziersſtandes der Ausbildung zur Seite ſtehen
konnte.
Es war Mitte Oktober, als die nach den „Richtlinien”
bemeſſene Arbeit begann. Einleitend ſteht in dieſen
Vorſchriften: „Vor allen Dingen iſt ihre Vaterlandsliebe,
ihr Mut und ihre Entſchloſſenheit anzufeuern, ihre
Hin=
gabe für das Vaterland, für Kaiſer und Reich zu
ent=
flammen durch den Gedanken an die ungeheure Gefahr,
in der dieſe ſich befinden. Es iſt ihnen klar zu machen,
daß Deutſchland untergehen würde, wenn wir nicht
ſie=
gen, ſo daß wir ſiegen müſſen und jeder einzelne
Vater=
landsverteidiger bis zum jüngſten hinab den feſten Willen
dazu im Herzen trägt.”
Eifer auf ſeiten der Lehrenden und Lernenden
för=
derte die Arbeit. Auf die Sonntagnachmittage wurden
das Exerzieren und die Vorübungen über die
Bewe=
gungen im Gelände gelegt, an den Mittwochabenden
fan=
den militäriſche Unterweiſungen aller Art ſtatt und da
hierzu die Räume der ſtädtiſchen Turnhallen zur
Ver=
fügung ſtanden, ſo konnten auch die Leibesübungen zu
ihrem Recht kommen. Bisweilen wurden auch für alle
gleichzeitig über im Ausbildungsgebiet liegende
Gegen=
ſtände durch Lichtbilder veranſchaulichte Vorträge
gehal=
ten. Auf dieſe Weiſe wurde die Entſtehung und
Ver=
wendbarkeit der Generalſtabskarte, der Marſch in der
Nähe des Feindes und der Vorpoſtendienſt eingehend
er=
klärt. Der Jugendwehrverbandsarzt gab Belehrung auf
dem Gebiet der Geſundheitspflege und im Sanitätsdienſt.
Reichen Stoff zur Belehrung bietet natürlich der noch
tobende Krieg; aus dem Felde zurückgekehrte Krieger
würden ſich eine dankbare Zuhörerſchaft gewinnen, wenn
ſie ſich bereit erklären könnten, unmittelbar aus der
Er=
innerung heraus, ihre Erlebniſſe über die Wunder der
Tapferkeit unſerer Krieger, über den Geiſt ihrer
furcht=
loſen Pflichterfüllung durch Erzählungen vor unſerer
Jungmannſchaft zu lebhafter Vorſtellung zu bringen.
Auch auf Singen ſchöner, marſchfähiger Lieder wurde
ge=
ſehen in der Erkenntnis, daß der Geſang ein Stück ſitt= wohner ſtatt. Beſonders zahlreich hatten ſich die Frauen
licher und vaterländiſcher Erziehung birgt.
Mit heller Freude wurden ſtets die größeren Marſch=
und Geländeübungen, ob bei Tag oder Nacht, von unſerer
Jugendwehr begrüßt. Ausgerüſtet mit gefülltem
Ruck=
ſack, gerolltem Mantel, Spaten und feſtem Schuhzeug
wurde bei Zeit angetreten und in Marſchkolonne ging es
hinaus in die freie Natur Gottes. Den Marſch förderte
vaterländiſcher Geſang, denn darin will es, in geſundem
Korpsgeiſt begründet, ein Zug dem andern über tun.
Dieſen unterbrach in der Regel der Befehl: Abteilung
halt! Eine Kriegsübung wurde angekündigt, Zweck und
kriegsmäßige Notwendigkeit klar gemacht; die
Marſch=
kolonne mußte der Gefechtsentwicklung weichen, ſtill
Meldungen über den Gegner und das Gelände liefen ein,
Befehle gingen weg, — es herrſchte jetzt kriegsmäßiger
Zuſtand. Da galt es das einemal eine Brücke über den
Darm, ein andermal eine über die Gerſprenz zu beſetzen
oder zu erſtürmen, einen Dorfrand zu beſetzen, den
Rück=
zug von Eſchollbrücken nach Malchen durch den hügel= Kleiderſchrankes oder der Truhe noch manches Goldſtück
reichen Kiefernwald anzutreten, die Schützengräben des
Nachts am Böllenfalltor zu beſetzen, das Gelände um die Stadtknabenſchule bis jetzt nahezu 9000 Mark
große Schanze bei Mondſchein zu verteidigen, in einem
tuch, einen ganzen Zug durch die feindlichen Schützenlinien
hindurch in Pfungſtadt zwecks rückwärtigen Angriffs
ein=
zuſchmuggeln, Schützendienſt im Buchenhochwald zu üben
und vieles andere mehr. Jede Hügelreihe, jeder Graben,
jeder Waldrand kann plötzlich Anlaß zu einer einfachen
Kriegsübung werden. Handeln, Abwechslung im
Han=
deln und damit Wachhalten des Intereſſes der
Jung=
mannſchaft ſollen grundlegende Geſichtspunkte für die
Ausbildung ſein.
Bei aller Reichhaltigkeit von Geländeabſchnitten
ge=
hört es jedoch zu den Sorgen der Leitung, für die ganze
Schar geeignet, glücklich in ihrer Auswahl zu ſein und
dafür paſſende Aufgaben zu wählen; denn Wald= und
Feldſchaden müſſen unterbleiben und doch ſoll das
Ge=
fechtsbild bei aller Einfachheit kriegsmäßig ſein und der
Phantaſie des Jungmanns Anregung geben. Fördernd
für die Belehrung ſtand dem Führer die unmittelbare
Anſchauung zur Seite und mit mannigfachen Kenntniſſen
ausgerüſtet, kehrte der Jungmann unter den Klängen
ſei=
ner eigenen Kapelle oder ſingend in die Garniſon zurück,
— mit mannigfachen Kenntniſſen, denn ſein Augenmerk
wurde in eine neue Welt von Dingen gerichtet, die ihm die
Stadt und die dortige Tagesarbeit nicht bieten kann.
War er Führer einer Patrouille, ſo liegt in ſeinem
ſelbſtändigen Handeln ein erzieheriſcher Wert; überbrachte
er Meldungen an den Führer, ſo liegt in der Forderung,
ſie raſch, ſicher und richtig zu bringen, eine Tätigkeit von
nicht geringerem Wert. In allem Handeln fühlt er ſich,
vielleicht zum erſtenmal in ſeinem Leben, als notwendiges
Glied eines ihn umſchließenden Ganzen, er arbeitet
be=
wußt im Dienſte einer größeren Gemeinſchaft, ſo
ent=
wickelt ſich Gemeinſinn, die Grundlage für Heimatliebe.
Damit ſind die Möglichkeiten einer individuellen,
ſoldati=
ſchen Vorbildung nicht erſchöpft. In dem Beſtreben, ſich
den Blicken des Gegners zu entziehen, ihm aber zu
ſcha=
den, wird er findig, lernt aufmerkſam beobachten, lauern,
kriechen, ſchleichen, die kleinſten Ziele erkennen, er wird
gewandt im Nehmen von Hinderniſſen, lernt
Entfernun=
gen abſchätzen und ſich im Gelände durch Kompaß, die
Sonne oder Geſtirne zurechtfinden.
Die Regelmäßigkeit der Teilnahme an den Uebungen
ließ bei einem nicht unbeträchtlichen Bruchteil der ſich
dieſen hielt die antreibende Begeiſterung nicht an, ſie
be=
ſaßen nicht Willenskraft genug, ihren gewohnten
ſonn=
tägigen Zuneigungen zu entſagen und blieben ganz weg.
Daß der Beſuch der Uebungen ſeitens der Bleibenden
tigkeit des Volkes braucht unſer Vaterland auch in der einer Aeußerlichkeit ab, zu der die Leitung anfänglich
ien Anktaden der Zugend gans vermieden werden. Doch
konnte die Leitung dem Wunſche, wenigſtens einheitliche
Mützen zu tragen, auf die Dauer nicht widerſtehen. Es
ſind Mittel und Wege gefunden worden, die auch den
Unbemittelten dieſes Kleidungsſtück gewährleiſteten. Und
Tatſache iſt, daß Mützentragen und Regelmäßigkeit im
Beſuch im Einklang ſtehen. Auf Grund dieſer Erfahrung,
ferner des ſchmucken Aeußeren willen, der ſchärferen
Ueberſicht wegen bei Uebungen in geſchloſſener Ordnung,
um bei Geländeübungen Verwechslungen mit
Unbeteilig=
ten zu hindern, um die Sonntagsanzüge zu ſchonen, geht
jetzt die Führerſchaft in der Kleidungsfrage noch weiter.
Sie ſagt ſich, was in anderen Städten Heſſens möglich
iſt, kann auch in ſeiner Reſidenz durchgeführt werden.
Doch iſt die Frage einer einheitlichen Kleidung zurzeit
noch im Stadium der Beſprechung und hoffentlich auf
ge=
ſichertem Wege.
Ueberblickt die Führerſchaft ihre nun 6 Monate
an=
dauernde Arbeit, ſo kann ſie es nur mit Befriedigung tun.
Zeit und Mühen iſt ſie bereit, dem Vaterland zu opfern.
Sie bildet willige, freiwillig einer ſtrengen Diſziplin ſich
unterwerfende junge Leute vor und ſieht in dem Erfolg
einen reichen Lohn ihrer Arbeit.
Kunſfnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Die berühmte Pianiſtin Elly Ney wird am
27. März im Saal des Hotels zur Traube einen
ein=
maligen Klavier=Abend veranſtalten und dabei außer
der Appaſſionata=Sonate weitere ſehr intereſſante ſelten
aufgeführte Werke von Beethoven, Bach und Brahms
zu Gehör bringen. Gelegentlich ihres letzten
Auf=
tretens in Bremen hatte die Künſtlerin einen
ſen=
ſationellen Erfolg.
):( Kranichſtein, 24. März. (Die Arbeiten für
die neue Umgehungsbahn Odenwald=
Kra=
nichſtein) ſchreiten gut fort, ſo daß ſchon die Hälfte des
Bahndammes der Strecke von der Blockſtation „
Kaſta=
nienallee” bis an die Aſchaffenburger Strecke
angeſchüt=
tet iſt. Die Materialzüge gehen über den Oſtbahnhof und
benützen die an der Kranichſteiner Chauſſee verbreiterte
Eiſenbahnbrücke. Der neue Damm wird von drei
Brük=
ken unterbrochen, welche Erreichen des von den Gleiſen
eingeſchloſſenen großen Geländedreiecks geſtatten.
So=
eben wird die letzte Brücke, welche in zwei Bögen die
Maulbeerallee kurz vor dem Arheilger Mühlchen
über=
ſchreitet, aus Beton hergeſtellt. Sie leitet die Züge
zwi=
ſchen die Aſchaffenburger Strecke und die ſeitherige
Um=
gehungsbahn.
n. Klein=Gerau, 24. März. (Vortrag.) Geſtern
abend um 9 Uhr fand im Saale des Gaſthauſes „Zur
Krone” eine gutbeſuchte Verſammlung der hieſigen Ein=
und Jungfrauen Klein=Geraus eingefunden. Galt es doch
dem Thema: „Wie können wir jetzt zu Hauſe beitragen,
daß der Krieg zu einem für uns ſiegreichen Ende führt?”
Herr Schulrat Backes aus Groß=Gerau feſſelte in ſeiner
einſtündigen klaren Rede die Aufmerkſamkeit aller
Er=
ſchienenen und gab im allgemeinen Richtlinien, wie auch
wir zu Hauſe, die Heimarmee, jeder an ſeinem Teil
beitragen könne zu einem für uns ſiegreichen Ausgange
des blutigen Weltkrieges.
Offenbach, 23. März. (Seinen Brandwunden
erlegen) iſt geſtern im Krankenhaus das 1½ Jahre alte
Kind der Eheleute Auguſt Fleck hier. Es hatte am 25.
Februar in einem unbewachten Augenblick in der Küche
wurde es in den ſich wieder weiter bewegenden Reihen, vom Ofen einen Topf mit kochendem Waſſer
herunter=
geriſſen und ſich durch Ueberſchütten mit dem heißen
Waſſer Geſicht und Arme verbrannt. Ein Verſchulden
trifft niemand.
Gießen, 24. März. (Gold und Meſſing.) Wie
auch bei geringen Leuten in mancher verborgenen Ecke des
ſchlummert, beweiſt die Tatſache, daß von der hieſigen
Gold geſammelt wurde. Außerdem brachten die Knaben
mächtigen Wagen verdeckt durch ein noch größeres Plan= 70 Pfund meſſingene Patronen=Hülſen und 30 Pfund
an=
deres Meſſing zuſammen. Als Belohnung für ihre
Sammlungen erhielten ſie geſtern den verſprochenen
ſchul=
freien Tag.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. März. Im Berliner
Stadtverordnetenausſchuß für den Erwerb der Berliner
Elektrizitätswerke wurde der
Verſtadtlichungsan=
trag angenommen und die Bereitſtellung der
er=
forderlichen Mittel im Höchſtbetrage von 130
Millio=
nen Mark auf dem Wege der Anleihe gutgeheißen.
Zur Vorfeier des 80. Geburtstages des
Alt=
meiſters der deutſchen Nationalökonomie
Adolf Wagner hatte geſtern der Bund deutſcher
Bo=
denreformer eine Feſtſitzung veranſtaltet, bei der Wagner
als den eigentlichen ethiſchen Nationalökonomen der
Deut=
ſchen Profeſſor Guſtav Schmoller feierte. Wagner ſagte,
wir müßten der Zeit dankbar ſein, welche die engliſche
Wirtſchaftslehre des reinen Egoismus überwunden habe.
Anter den Zuhörern beſanden ſich beſonders auch
Pro=
ffeſſoren und Beamte. Der ehemalige Statthalter von
Elſaß=Lothringen, Fürſt von Wedel, der
Staats=
ſekretär des Innern Exzellenz Delbrück, Generaloberſt
v. Moltke u. a. hatten ihrer Verehrung für den Jubilar
in Glückwunſchtelegrammen Ausdruck gegeben, die in der
Verſammlung verleſen wurden.
Zweite Kammer.
* Darmſtadt, 24. März.
Die Beratungen des erweiterten
Finanz=
ausſchuſſes über den Hauptvoranſchlag für
1915 galten heute in der Hauptſache den Vorſchlägen des
Finanzausſchuſſes über die Deckung der auf den
Krieg zurückzuführenden Fehlbeträge. Die
Großh. Regierung ſtimmt dem Grundgedanken dieſes
An=
trages zu; ſie iſt mit einer endgültigen Deckung dieſer
Fehlbeträge aus Anleihen — alſo unter Schonung der
Fonds — einverſtanden; ſie weicht aber darin vom
Aus=
ſchuß ab, daß ſie die Art der Deckung der Verzinſung und
Tilgung dieſer Anleihe ſchon jetzt — durch Entnahme aus
dem Reſtefonds II — geſetzlich feſtlegen will, im Gegenſatz
zum Vorſchlag des Finanzausſchuſſes, der dieſe Regelung
für eine ſpätere Zeit vorbehalten haben will. Es wurde
ſchließlich folgender Beſchluß gefaßt:
Die Mittel zur Deckung des Teiles eines etwaigen
Fehlbetrags, der auf den Krieg zurückzuführen iſt, ſind
endgültig nicht aus vorhandenen Fonds zu entnehmen,
ſondern auf dem Wege des Staatskredits aufzubringen.
Die näheren Anordnungen hierüber und insbeſondere
über die Höhe, ſowie über die Tilgung des danach auf
Anleihe zu nehmenden Betrags ſind ſpäteſtens nach
Bü=
cherſchluß für das Jahr 1915 durch beſonderes Geſetz zu
treffen.
Dieſe Vorſchriften gelten ſinngemäß auch für den aus
dem Rechnungsjahr 1914 ſich ergebenden Fehlbetrag. In
der weiteren Beratung wurden die Vorſchläge des
Finanz=
ausſchuſſes über die bei den Ausgaben zu machenden
Er=
ſparniſſe einſtimmig angenommen, nachdem die Regierung
erklärt hatte, daß ſie damit einverſtanden ſein könne,
zu=
mal ſie bisher ſchon im Sinne dieſer Anregungen
verfah=
ren habe.
In der weiteren Beſprechung wurde die Frage über
das Schickſal der Bahn Bens heim-
Linden=
fels und über die Lage der
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften aufgeworfen. Die erſtere
Frage wurde von der Regierung dahin beantwortet, daß
dieſe nicht ruhe; es lägen neue Voranſchläge über
das Projekt zur Prüfung vor, die allerdings
da=
durch erſchwert werde, daß ſich die Koſten für eine normal= 1004 Millionen Zentner betragen, das ſind 91,9 Prozent
ſpurige Bahn höher ſtellten, als urſprünglich
angenom=
men wurde. Mit dem Bau der Bahn könnte in keinem
Falle vor Beendigung des Krieges begonnen werden.
Ueber die Lage der landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften machte ein Vertreter der Regierung
nähere Mitteilungen. Daraus iſt zu entnehmen, daß der
frühere Kredit bei der Preußenkaſſe in Höhe von
mehre=
ren Millionen vollſtändig abgetragen iſt. Den
bei der Hauptſtaatskaſſe eingeräumten Kredit braucht die
Zentralkaſſe zur Zeit nicht nur nicht mehr in Anſpruch zu
nehmen, ſie hat unterdeſſen ſogar an Wertpapieren und
Bankguthaben mehr als zwei Millionen anſammeln
kön=
nen, was ihr die Möglichkeit gab, dem heſſiſchen
Staat 650000 Mark zu leihen. Dem Staat
ſchuldet die Zentralkaſſe jetzt nur noch das auf die Dauer
von 20 Jahren gewährte feſte Darlehn von einer Million,
dem aber wie bereits bemerkt, größere Aktiven
gegenüber=
ſtehen. Die weiteren Mitteilungen bezogen ſich auf die
Sanierung der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank
und der mit dieſer in Verbindung ſtehenden
Reichsgenoſſen=
ſchaftsbank und der Landw. Kreditbank. Danach hat die
Sanierung günſtige Fortſchritte gemacht. Die
Verwal=
tungs= und Verwertungsgeſellſchaft für Immobilien iſt,
ebenſo wie die Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank,
für die Dauer des Krieges unter
Geſchäfts=
aufſicht geſtellt; damit wurde einer
Konkurserklä=
rung vorgebeugt und die Möglichkeit gegeben, unterdeſſen
eine Liquidation dieſer Inſtitute ohne Konkurs zu
ver=
ſuchen bezw. vorzubereiten. Die Genoſſenſchaftsbank hat
inzwiſchen über zwei Millionen auf die Guthaben ihrer
Gläubigergenoſſenſchaften abſchläglich ausbezahlt. — Die
Ausführungen über die Lage der Genoſſenſchaften wurden
allgemein beifällig aufgenommen. Es wurde dazu der
Wunſch an den Staatskommiſſar ausgeſprochen, ſeinen
Einfluß dahin geltend zu machen, daß einzelne Genoſſen=
Mitglieder vorgehen möchten.
Eine Anfrage über die Anſtellungsausſichten der
Gcometer beantwortete die Regierung dahin, daß
an=
geſichts der in Ausſicht genommenen Neuordnung der
Kreisvermeſſungsämter eine Neubeſetzung ſämtlicher frei
gewordener Stellen nicht angängig ſei und daß man ſich
auf die Beſetzung der Stellen an dem Sitze von
Kreis=
ämtern beſchränken müſſe.
Von einer Seite wurde die Frage aufgeworfen, ob
nicht die für beſondere landwirtſchaftliche Zwecke
ausge=
worfenen Mittel, für die im Augenblick keine Verwendung
vorhanden iſt, zur Verwendung für andere ähnliche Zwecke
übertragen werden können. — Die Regierung behält ſich
Entſchließung hierüber vor.
Fortſetzung der Beratung Donnerstag,
vormit=
tags 10 Uhr.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 16. bis 22. März.
Die Maßnahmen, die die Sicherſtellung unſerer
Brot=
verſorgung bezwecken, ſind abgeſchloſſen, und man hat jetzt
die Gewißheit, daß wir nicht nur genug Getreide haben,
um bis zur nächſten Ernte auszukommen, ſondern
dar=
über hinaus noch für alle Zufälligkeiten über eine
anſehn=
liche Reſerve verfügen. Die Landwirtſchaft hat dabei
große Opfer bringen müſſen, und es iſt nicht ihre Schuld,
daß die Brotpreiſe nicht ſo niedrig ſind, wie ſie nach den
Getreidepreiſen, die die Landwirte erhalten haben,
eigent=
lich ſein müßten. Leider iſt man den Preistreibereien im
Mehlhandel nicht rechtzeitig entgegengetreten; auch iſt
nichts geſchehen, um die Landwirtſchaft bei der
Beſchaf=
fung von Futtermitteln vor Ausbeutung zu ſchützen. Erſt
jetzt, nachdem die Preiſe durch die Spekulation eine faſt
unerſchwingliche Höhe erreicht haben, wird dem
dringen=
den Wunſche nach Beſchlagnahme endlich Folge gegeben
werden. Eine darauf bezügliche Verordnung des
Bundes=
rats iſt nach Mitteilungen, die in der Budgetkommiſſion
des Reichstages gemacht wurden, in den nächſten Tagen
zu erwarten. Wie verlautet, dürfte die Regelung des
Verkehrs mit Kraftfuttermitteln, ähnlich wie bei den
zucker=
haltigen Futtermitteln, in der Weiſe erfolgen, daß die
Be=
ſitzer verpflichtet werden, ihre Vorräte bis zu einem ge=
wiſſen Zeitpunkt der Bezugsvereinigung deutſcher
Land=
wirte käuflich zu überlaſſen. Von dieſer Stelle aus wird
dann die Verteilung der Futtermittel nach einem
beſtimm=
ten Plan vorgenommen werden. Die Verordnung wird
ſich nur auf die im Inlande befindlichen Vorräte erſtrecken.
Für nach dem Inkrafttreten der Verordnung eingeführte
Futtermittel bleibt der Verkehr beſtehen. Es ſoll dem
Handel dadurch die Möglichkeit gegeben werden, weitere
Ware heranzuziehen. Die Befürchtung, daß die geplante
Maßnahme nachteilig auf die künftige Verſorgung des
Futtermittelmarktes wirken dürfte, erſcheint ſonach in
keiner Weiſe gerechtfertigt. Was das Geſchäft in der
Berichtswoche anlangt, ſo machte ſich im Hinblick auf die
bevorſtehende Beſchlagnahme allgemein eine gewiſſe
Zurückhaltung bemerkbar, und dieſem Umſtande war es
zuzuſchreiben, daß die Preiſe nicht weiter anzogen, zum
Teil ſogar eine leichte Abſchwächung erfuhren. Das gilt
mehr Angebot herauskam. Die Händler haben in letzter
Zeit alle möglichen Anſtrengungen gemacht, um die vor
dem Erlaß des öſterreichiſchen Ausfuhrverbots
eingela=
dene Ware noch über die Grenze zu bekommen.
Ange=
ſichts der angekündigten Maßnahmen zeigte ſich in der
Berichtswoche das Beſtreben, die Ware abzuſtoßen, ſo daß=Stadt dienten, ſind vom Gegner geſäubert.
die Preiſe auf etwa 38 bis 39 Mark zurückgegangen ſind.
In verſchiedenen Fällen war ſogar noch etwas billiger
anzukommen. Auch die Forderungen für Futterkuchen
haben in der letzten Woche eine Ermäßigung erfahren.
Dagegen iſt die Tendenz für ausländiſches Futtergetreide
durchaus feſt geblieben. Für Gerſte hat Rumänien ein
Ausfuhrverbot erlaſſen, und da andererſeits die
Bezugs=
vereinigung mit der Verteilung der beſchlagnahmten
Vor=
räte noch nicht begonnen hat, ſo beſtand für nach dem 12.
März eingegangene Ware gute Kaufluſt und man
bewil=
ligte ab Dresden Preiſe von 570—580 Mark. Was Mais
anlangt, ſo erhebt Rumänien neuerdings einen
Ausfuhr=
zoll von 500 Fres. pro Waggon. Abgeſehen davon, daß
dieſe Abgabe in Gold geleiſtet werden muß, erſchweren
die Qualitäten in empfindlicher Weiſe das Geſchäft. Ein
Beſchafſnheit ein, und da es an Lageränmen ſeht, um
eine Bearbeitung zu ermöglichen, ſo ſind die Händler oft
zu ſchnellem Verkauf gezwungen. Während guter alter
Berliner Lokohandel mit 610—615 Mark bezahlt wurde gen mit vor Hunger erſchöpften Leuten. Faſt
werden.
** Rom, 23. März. Nach den Veröffentlichungen des
Internationalen Landwirtſchaftlichen Inſtituts hat die
Weltproduktion an Weizen im Jahre 1914/15
der Produktion des vorangegangenen Jahres, 100,7
Pro=
zent der Durchſchnittsproduktion der fünf letzten Jahre
und 107,5 Prozent der Durchſchnittsproduktion der zehn
letzten Jahre; die Produktion an Roggen 442
Millionen Zentner, das ſind 93,2 Prozent der Produktion
des Vorjahres, 99,6 Prozent bezw. 105,5 Prozent der
Durchſchnittsproduktion der genannten Zeitabſchnitte;
Gerſte 305 Millionen Zentner (87,0, 95,0, 102,6 Prozent);
Hafer 605 Millionen Zentner (90,1, 97,3, 106,2 Prozent);
Mais 937 Millionen Zentner (107,2, 103,4, 106,6 Prozent).
In den Ländern, die dem Inſtitut ihre ſtatiſtiſchen
Daten liefern, iſt die Weizenproduktion im Jahre 1914/15
um 36 Millionen Zentner über den Durchſchnittsverbrauch
der letzten fünf Jahre geſtiegen, die Roggenproduktion
lionen. Dagegen iſt die Produktion an Gerſte um 19
Mil=
lionen Zentner, die an Hafer um 17 Millionen Zentner
gegen den Durchſchnittsverbrauch der letzten fünf Jahre
zurückgeblieben.
Handel und Verkehr.
* Erhöhung der Druckpapierpreiſe. Einer
Mitteilung des Börſen=Couriers zufolge findet Ende d. M.
eine Verſammlung des Vereins deutſcher
Druckpapier=
fabrikanten ſtatt, in der beſchloſſen werden ſoll, im
Hin=
blick auf die Steigerung der Herſtellungskoſten auch die
Verkaufspreiſe für Druckpapier zu erhöhen.
— Kriegsanleihe. Durch den Verband
öffentlicher
Lebensverſicherungsanſtal=
ten in Deutſchland ſind auf die Kriegsanleihe
Zeichnun=
gen über 1½ Millionen Mark aufgenommen worden.
* Berlin, 24. März. Börſenſtimmungsbild.
Im Gegenſatz zu geſtern machte ſich heute an der Börſe
eine regere Geſchäftstätigkeit bemerkbar, die beſonders in
ſchaften nicht mit zu großer Härte gegen einzelne ihrer Induſtriewerten zutage trat. Recht feſt waren
Rhein=
metall und Deutſche Erdöl=Aktien. Die übrigen für
Kriegs=
lieferungen in Betracht kommenden Werte waren lebhaft
gefragt und überwiegend feſt. Heimiſche Anleihen konnten
ihren Kursſtand gut behaupten, teilweiſe ſogar um
Bruch=
teile gewinnen. Am Deviſenmarkt war das Geſchäft ſtill,
nur nordiſche Plätze waren gefragt. Geldverhältniſſe
un=
verändert.
Vermiſchtes.
— Ein neues Kaiſerbild. Der Schöpfer des
im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig erſchienenen
kraftvollen neuen Kaiſerbildniſſes iſt trotz ſeiner
jugend=
lichen Jahre kein Unbekannter und Unbewährter mehr.
Erich Gruner iſt zuerſt mit graphiſchen Arbeiten
hervor=
getreten; ſeine Radierungen zum Thema des „Judas”
zeigen ihn mit Erfolg auf jenen Bahnen
vorwärts=
ſtrebend, die durch Klingers gedankenvolle Zyklen der
deutſchen graphiſchen Kunſt erſchloſſen waren. Die kräftige,
entſchiedene Pinſelführung iſt dem Charakter des
Dar=
geſtellten angepaßt, in deſſen Zügen Entſchloſſenheit und
Willensſtärke vorherrſchen. Mit wenig ſicheren Strichen iſt
die Uniform behandelt, farbig diskret, um nicht
ungebühr=
lich das Intereſſe von dem Kopf abzulenken. Und ebenſo
ragt aus der Uebermaſſe der bisherigen Kriegsbilder
Gruners Gedenkblatt „Ich hatt’ einen Kameraden”
her=
aus, das, auf eigenem Schlachtenerlebnis beruhend, eine
Kampfepiſode ohne jede Aufdringlichkeit ins Heroiſche
ſtei=
gert und ſomit als wirklich künſtleriſcher
Kriegswand=
ſchmuck empfohlen werden kann.
— Der Verband evangeliſch=kirchlicher
Frauenvereine in Heſſen vermittelt die
Aus=
bildung von Frauen und Mädchen als
Nothelferin=
nen in der Krankenpflege. Sie ſind vom
Kirchen=
vorſtand oder dem Vorſtand eines dem Verband
ange=
ſchloſſenen Vereins beim Verbandsvorſtand anzumelden.
Der Verband wird bedürftigen Vereinen und Gemeinden
einen Zuſchuß zu den etwa 200—230 Mark betragenden
Ausbildungskoſten, worin die erſten allernötigſten
An=
ſchaffungen an Pflegeartikeln inbegriffen ſind, geben. Der
Ausbildungskurſus dauert vier Monate und beginnt am
1. Mai. Anmeldungen müſſen im Monat März erfolgen.
Verträge und Bedingungen für die Ausbildung von
Not=
helferinnen verſendet Frau Pfarrer Strack, Birkenau
j. Odp.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
Wien, 24. März. Amtlich wird verlautbart:
24. März 1915. Im weſtlichen
Karpathenab=
ſchnitt hat ſich an der Front bis zum Uzſoker Paß eine
Schlacht entwickelt, die mit großer
Heftig=
keit andauert. Starke ruſſiſche Kräfte gingen zum
Angriff über, um die Höhenſtellungen wird
er=
bittert gekämpft.
Zwiſchen Pruth und Dnjeſter kam es im
denen der Feind aus einigen Orten vertrieben wurde und
gegen die Grenze zurückweichen mußte. Die nördlich
Czernowitz jenſeits des Pruth liegenden Ortſchaften, die
dem Feind als Baſis für Unternehmungen gegen die
In Polen und Weſtgalizien keine
Verände=
rung. Die bei Otfinöw am unteren Dunajec eingebaute
Kriegsbrücke der Ruſſen wurde geſtern durch unſere
Artil=
lerie zerſtört.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die letzten Stunden von Przemysl.
* Wien, 24. März. Der Kriegsberichterſtatter der
Neuen Freien Preſſe meldet: Die letzten beiden aus
Przemysl entkommenen Flieger berichten
folgende erſchütternden Einzelheiten über die
zuſtand der Beſatzung war, wenn man den
außerordent=
lichen Umſtänden Rechnung trägt, recht gut zu nennen.
Die letzten Wochen aber füllten die Spitäler
im=
ten Ausfall am Vormittag erhielten die Leute je zwei
Konſerven. Sie ſtürzten ſich heißhungerig darauf.
Man=
cher ausgedörrte Magen konnte die ungewohnte Maſſe von
Nahrung nicht mehr ertragen. Es gab Erkrankungen,
ſo=
gar Todesfälle. Alle Pferde waren ſchon
ge=
ſchlachtet und verzehrt. Zuletzt kamen die der
Generäle an die Reihe. Der letzte Hafer wurde zu Schrot
zermahlen und zugleich mit Pferdefleiſch an die
Hungern=
den für die Zeit der Uebergabe verteilt, bis die Ruſſen für
ſie weiter zu ſorgen hatten. Man erzählt, daß man dem
Kommandanten am Sonntag eine gebratene Brieftaube
aufgetragen habe; das einzige, was es außer Pferdefleiſch
noch gab. General Kusmanék wies den Braten ab und
ſchickte ihn den Schwerkranken im Spital.
Eine Unterredung mit Graf Tisza.
* Budapeſt, 24. März. Der Peſter Lloyd
veröffent=
licht eine Unterredung, welche der Mitarbeiter der Stampa
Graf A. Ponzone mit dem Miniſterpräſidenten Tisza
gehabt hat, und die insbeſondere durch die Mitteilungen
um 2 Millionen Zentner, die Maisproduktion um 41 Mil= über das Verhältnis zu Italien bemerkenswert
iſt. Tisza ſagte darüber folgendes: Eine aufmerkſame,
gründliche Unterſuchung der gegenwärtigen Lage und der
Zukunft der beiden Länder läßt mich glauben, daß die
gegenwärtigen Schwierigkeiten, die durch mannigfache
Verhältniſſe heraufbeſchworen wurden, eine friedliche
und freundſchaftliches Löſung finden können.
Gern drücke ich meinen lebhäften Wunſch und die feſte
Hoffnung auf dieſe Löſung aus. Desgleichen glaube und
hoffe ich, daß zwiſchen den beiden Mächte der Einklang
aufrichtig und dauernd ſein wird; denn ich bin
überzeugt, daß beide durch vitale und bleibende Intereſſen
darauf angewieſen ſind die Fundamente zu einer innigen
Freundſchaft und fruchtbaren Harmonie zu legen. Ich
wünſche aus vollem Herzen, daß das über allen Dingen
kräftige Motiv der Gerechtigkeit zur Geltung durchdringt.
Das beſtimmt mich dazu, Ihnen auch über unſere
gegenwärtige Lage einiges zu ſagen. Seit Beginn
des Krieges ſind die allerentgegengeſetzteſten Gerüchte über
unſere militäriſche Aktionsfähigkeit und über unſere
mora=
liſche Widerſtandsfähigkeit verbreitet. Auch über die
inne=
ren Verhältniſſe der Monarchie ſind unwahre
Mitteilun=
gen veröffentlicht worden. Sie konnten aber ſchon nach
flüchtiger Beobachtung feſtſtellen, welch ruhiges und
regel=
mäßiges Leben in der ungariſchen Hauptſtadt geführt
wird. Ich könnte manches darüber ſagen, da ich aber
fürchte, daß man meine Worte als tendenziös und
befan=
gen hinſtellen und mich als zu einem objektiven Urteil
unſähig betrachten möchte, will ich lieber ſchweigen, zumal
da die unvergleichliche Beredſamkeit der Tatſachen weit
ſchwerer als jede Erläuterung und Aufklärung wiegt.
Die Ein= und Ausfuhr Oeſterreich=Ungarns.
* Wien, 24. März. Nach dem ſtatiſtiſchen Ausweis
des Handelsminiſteriums im öſterreichiſch=ungariſchen
Zollgebiete betrug im Dezember 1914 die Einfuhr 136
Millionen, die Ausfuhr 124,6 Millionen Kronen gegen
328,6 bezw. 253,3 Millionen im entſprechenden Monat des
Vorjahrs. In der Handelsbilanz ergab ſich mithin ein
Paſſivum von 11,4 gegen ein ſolches von 75,3 im Vorjahr.
Die Geſamteinfuhr im Jahre 1914 belief ſich auf 2753,2,
die Ausfuhr auf 2015,9 gegen 3406,6 bezw. .2769,7 Mill.
im Vorjahre. Das Paſſivum der Handelsbilanz hat ſich
alſo von 636,9 in 1913 auf 737,3 in 1914 erhöht. Im Jahre
1914 ſank die Einfuhr im Veredelungsverkehr von 100,6
auf 75,6, die Ausfuhr von 217 auf 149,4. Das Aktivum
im Veredelungsverkehr betrug alſo im Jahre 1914 73,8
gegen 116,4 im Vorjahre. Im Geſamtverkehr (Spezial=
Handel und Veredelungsverkehr) im Jahre 1914 betrug
die Einfuhr 2828,8, gegen das Vorjahr weniger 678,4, die
Ausfuhr 2165,3, gegen das Vorjahr weniger 821,4 Mill.
Die proviſoriſche Handelsbilänz für 1914 ergibt ſomit ein
Paſſivum von 663,5 gegen ein ſolches von 520,5 im
Vor=
jahre.
Franzöſiſche Maſſendeſertionen.
* Baſel, 23. März. Nach hier vorliegenden
Nach=
richten meldet die Turiner Zeitung Il Momento aus San
Remo: Seit einiger Zeit ſtellten ſich mehrere
Hun=
dert franzöſiſche Deſerteure bei den
italieni=
ſchen Grenzbehörden mit der Bitte ein, auf
italie=
niſches Gebiet gelaſſen zu werden, und erklärten, nicht
mehr in dem franzöſiſchen Heere dienen zu wollen wegen
des furchtbar aufreibenden Dienſtes in den
Schützengrä=
ben und wegen der ſchweren Verluſte, die ihnen die
Deutſchen fortgeſetzt, beſonders mit ihrem Artilleriefeuer,
beibrachten.
Der Seekrieg.
Die Tätigkeit der deutſchen U=Boote.
* London, 24. März. Im Daily Telegraph
ſchreibt der Korreſpondent für Seeverſicherung: Infolge
der Verſenkung des Dampfers „Caimtorr” und der
Be=
ſchlagnahme zweier holländiſcher
Damp=
fer, die nach London befrachtet waren, zeigten die
Prä=
mien ſteigende Tendenz. Der Feind ſcheint
ent=
ſchloſſen, die Doktrin, daß Macht Recht iſt, zur See wie zu
Lande auszuführen. Da man nicht weiß, was der nächſte
Zug iſt, ſind die Verſicherer ſehr zurückhaltend.
* Amſterdam, 23. März. Der Dampfer „
Ba=
tavier IV., der heute von Rotterdam nach London fährt,
wird auf den Rat der Regierung keine
Lebensmit=
tel befördern. Käſe und Butter wurden heute
ge=
löſcht. Die Batavier=Linie ſetzt den Dienſt vorläufig in
dieſer Form fort.
Von einem deutſchen Flugzeug angegriffen.
* London, 24. März. Lloyds meldet: Der
Dampfer „Pandion” aus Southampton, von
Rotter=
dam kommend, berichtete, daß er am 21. März, vormittags
11 Uhr 25 Minuten, 12 Meilen nordweſtlich des
Leucht=
ſchiffes „Noordhinder” von einem deutſchen
Flug=
zeug angegriffen wurde, das eine Bombe warf,
die einige Fuß neben Steuerbord in die See fiel. Der
„Pandion” ſchoß Feuerpfeile ab und gab Notſignale,
worauf das Flugzeug in öſtlicher Richtung wegflog, aber
nach einer halben Stunde wieder zurückkehrte und ſechs
Bomben abwarf, die einige Fuß von dem Schiff entfernt
herabfielen. Das Flugzeug flog dann in öſtlicher
Rich=
tung weg.
Die amerikaniſche Proteſtnote.
* London, 24. März. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Waſhington: Aus dem Weißen Hauſe wird
amtlich bekannt gegeben, daß die Note an
Groß=
britannien ausgearbeitet ſei und in wenigen Tagen
abgeſchickt wird, in der wegen einiger Punkte der letzten
engliſchen Note Vorſtellungen erhoben werden.
Die Beſatzung des Kreuzers „Dresden‟
* London, 24. März. Das Reuterbureau meldet
aus Santiago de Chile vom 22. März: Die Beſatzung
des Kreuzers „Dresden” iſt durch einen chileniſchen
Kreuzer nach der Inſel Quiriguina bei Taleuhuano
ge=
bracht worden, wo ſie bis zum Ende des Krieges
inter=
niert werden wird.
Kronprinz Rupprecht nicht verwundet.
* München, 24. März. Die Korreſpondenz
Hoff=
mann meldet: Die in der ausländiſchen Preſſe erſchienene
Meldung von einer angeblichen ſchweren Verwundung
Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen Rupprecht
iſt frei erfunden. Seine Königliche Hoheit befindet
ſich vollkommen wohl.
Aus Belgien.
* Berlin, 24. März. Das B. T. meldet aus
Luxem=
burg: Hieſige Meldungen beſagen, daß im
Antwer=
pener Hafen unter Mitwirkung der Antwerpener
Ge=
meindebehörde jetzt große Arbeiten in Angrif;
genommen werden ſollen. Beſonders ſind die
Aus=
beſſerung und eine Vergrößerung der Dockanlagen
ge=
plant. Die Arbeiten hierfür ſind bereits teilweiſe
auf=
genommen. Die Gemeindeverwaltung hat zu dieſem
Zweck 4000 Arbeiter eingeſtellt.
* Berlin, 24. März. Am heutigen Tage wurde vom
Potsdamer Fernbahnhof aus die von der Berliner
Hilfs=
vereinigung für die aus Belgien vertriebenen
Deutſchen veranlaßte, auf fünf Tage berechnete
Grup=
penreiſe angetreten, welche 65 in Groß=Berlin ſich
auf=
haltende Flüchtlinge nach Brüſſel bzw. Antwerpen bringt,
damit ſie dort ihre Angelegenheiten ordnen und ihre
not=
wendige Habe zurückbringen können.
Ein ruſſiſcher Panzerzug abgefangen.
* Wien, 23. März. (Ctr. Bln.) Ueber Budapeſt wird
dem Berl. Lok.=Anz. gemeldet: Geſtern wurde ein
ruſ=
ſiſcher Panzerzug von einer
öſterreichiſch=
ungariſchen Sappeurabteilung
abgefan=
gen. Die Sappeure hatten ſich in der Nähe des
Bahn=
dammes eingegraben und ließen den Zug vorbeilaufen,
worauf ſie das Gleis in einer Länge von 40 Metern zurück
ſprengten. Als der Zug zurückkehrte, wurde er von
un=
ſeren auf der Wacht ſtehenden Sappeuren mit heftigem
Feuer empfangen. Er ſuchte mit Volldampf zu
entkom=
men, und der Zugführer fuhr ahnungslos auf die
ſchienen=
loſe Stelle, wo der Zug entgleiſte. Der Lokomotivführer
und der Heizer wurden getötet. Ein Teil der Soldaten
fiel, der Reſt ergab ſich.
Die engliſche Niederlage in Südweſtafrika.
* Kapſtadt, 24. März. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Die Verluſte der Uniontruppen in
dem Gefecht vom 20. März, 60 Meilen öſtlich von
Swakop=
mund, betragen: 13 Tote, 36 Verwundete und 43
Vermißte. (Dieſe Verluſtangaben laſſen nach den
früheren Erfahrungen tief blicken.)
Scharfe Maßnahmen der engliſchen Regierung
gegen die Hafenarbeiter.
* London, 24. März. Lord Kitchener ſandte
geſtern einen Brief an den Sekretär der Nationalunion der
Hafenarbeiter, in dem er mitteilte, daß die Regierung
ſcharfe Maßnahmen gegen die Liverpooler
Hafenarbeiter getroffen habe, die ſich fortgeſetzt
weigern, Ueberſtunden zu machen, und ihre bisherige
Tak=
tik nicht verändert haben.
Der Krieg im Orient:
Die Verluſte des Feindes.
** Dardanellen, 24. März. Nach hier gemachten
Aufſtellungen ſind die Verluſte des Feindes am
18. März auf 134 Geſchütze, 1200 Tote zu ſchätzen,
darunter allein 50 Tote auf dem Schlachtkreuzer „
Infle=
rible‟
* London, 24. März. Die Verluſtliſte der
Admiralität vom 23. März berichtet, daß der
Traw=
ler „Okino” im Smyrnaer Golf auf eine Mine gelaufen
und mit der Beſatzung geſunken iſt.
* London, 24. März. Daily News melden aus
Tenedos über den Untergang der vor den
Darda=
nellen geſunkenen Kriegsſchiffe: Bonvet
neigte ſich, nachdem es auf eine Mine gelaufen, nach
ſteuerbord, binnen 45 Sekunden beſchrieb das Schiff einen
Bogen von 45 Grad. Dichter Rauch und Flammen, die
noch aufſchlugen, entzogen das Schiff ganz dem Ausblick,
dann kam das Schiff mit einem ſchnellen Ruck ganz auf die
Seite zu liegen, ſodaß der Maſtkorb das Waſſer berührte,
das Heck tauchte unter Waſſer und eine halbe Stunde
ſpäter verſchwand das Schiff in die Tiefe. — „
Irreſi=
ſtible” wurde mittſchiffs getroffen, wobei die
Maſchi=
nen zerſtört wurden. Die Maſchiniſten hatten die
meiſten Toten. Während die Boote, die nach Minen
ſuch=
ten, mit der Rettung der Mannſchaft beſchäftigt war,
wur=
den ſie von den türkiſchen Geſchützen heftig beſchoſſen.
(Natürlich!) Die „Irreſiſtible” blieb hilflos wie ein Klotz
liegen. Die „Oceana” ſank ſchneller, da eine Exploſion
des Magazins das ganze Schiff zum Wrack machte. — Der
„Gaulois” wurde am Bug durch einen Torpedo oder
eine Granate getroffen, ſodaß das Waſſer ſchnell
ein=
ſtrömte. Das Schiff wurde bei einer Inſel in der Nähe
der Meerengen auf Strand gebracht, iſt aber wieder flott
gemacht und repariert (?) worden. An Bord wurde
nie=
mand verletzt.
Ruhe vor den Dardanellen.
* London, 24. März. Die Times meldet aus
Tene=
dos vom 22. März: Heftiger Nordoſtſturm macht ſeit drei
Tagen Unter nehmungen zur See unmöglich.
Man vermutet, daß die Türken dadurch in den Stand
verſetzt werden, die beſchädigten Batterien wieder
herzu=
ſtellen. Zehn Schlachtſchiffe ankern bei der Inſel.
Bei der Meuterei in Singapur befreite
Gefangene von der „Emden‟
* Berlin, 24. März. Die Abendblätter melden aus
Rotterdam: Zu den von den Meuterern in
Sin=
gapur aus der Internierungshaft befreiten Weißen
ge=
hört auch ein Teil von der Mannſchaft der „
Em=
den” die unter der Führung eines Offiziers entkommen
ſind. Im ganzen erhielten etwa 20 Deutſche auf dieſe
Weiſe ihre Freiheit wieder.
* Amſterdam, 24. März. Telegraaf meldet aus
London: Das Kolonialamt teilt mit, daß in Singapur
alle Teilnehmer am Aufruhr ſich ergeben haben
gefangen oder getötet wurden. Fünf
Rädels=
führer wurden nach rechtskräftigem Urteil erſchoſſen, acht
zu 1—5jährigem Gefängnis verurteilt. Während des
Auf=
ruhrs entkamen 17 deutſche Gefangene; ſechs
wurden wieder eingebracht. Das Verhalten der übrigen
ließ nichts zu wünſchen übrig.
Japan und China.
* Rotterdam, 24. März. Der Nieuwe
Rotterdam=
ſche Courant meldet aus London: Dem Peking Daily
Telegraph zufolge werden am Krankenbette Hickis in
der japaniſchen Geſandtſchaft die Verhandlungen
fortgeſetzt. Die Artikel 2 und 3 bilden noch große
Schwierigkeiten. China hatte bereits 10 von den
geforder=
ten 27 freien Handelsplätzen geſtrichen, da dieſe in der
Mongolei liegen und China ſich hartnäckig weigert, über
die Mongolei zu verhandeln. Ferner hat China die 13
Bergwerksgebiete geſtrichen, die Japan verlangte; vier
davon befinden ſich in der Mongolei. Für die anderen
waren ſchon andere Bewerber da, darunter Engländer.
Dies könnte zu neuen Schwierigkeiten führen. Die
Ver=
handlungen ſind bereits bei Gruppe 3 angekommen,
näm=
lich bei der Hanyehping=Frage, betreffend die Zukunft der
Mineralgebiete im ganzen Bereich des mittleren
Jangtſe=
kiang.
Inzwiſchen beginnen die Landungen
japaniſcher Truppen an mehreren Punkten.
Die Regierung in Peking hat geſtern abend dringende
Telegramme von den Provinzialbehörden erhalten, daß
die Garniſon von Tſinanfu auf 1000 Mann
ver=
ſtärkt worden iſt und Mukden 3000 Mann Verſtärkung
erhält, während drei Transportſchiffe mit 3000 Japanern
vor der Takubank liegen ſollen. Die Transportſchiffe
er=
ſchienen vor dem Jangtſe und vermutlich auch vor
Hankau. Das Intereſſe konzentriert ſich auf die Truppen
vor der Takubank. Während ſich China einer Verſtärkung
der Beſatzung von Tientſin nicht widerſetzen kann gemäß
dem Friedensvertrage von 1901, würde jede Verſtärkung
der Geſandtſchaftswache über die beſtimmte Grenze
hin=
aus das ganze diplomatiſche Korps angehen und China
ſich augenblicklich wehren. — Als Vorſichtsmaßregel ſind
73000 chineſiſche Truppen, die Elite der chineſi
ſchen Armee, und 180 Geſchütze um die
Haupt=
ſtadt zuſammengezogen. Die Lage iſt ſchwierig
aber nicht verzweifelt. Es ſind alle Hoffnungen
vorhan=
den, daß ein Ausweg gefunden wird.
* London, 24. März. Das Reuter=Bureau meldet
aus Peking: Am 23. März kamen 1000 Mann
Japa=
ner in Tſinanfu, 500 in Fangtſe bei Weihſien, in
Mukden 3000, und ebenſoviele in Dalny an. In Mukden
und Daldy werden große Kaſernen gebaut, was darauf
ſchließen läßt, daß weitere Truppen erwartet werden. —
Nach einer anderen Meldung des Reuterſchen Bureaus
hat die Konferenz zwiſchen den chineſiſchen und
japa=
niſchen Vertretern in Peking nach den letzten Mitteilungen
beträchtliche Fortſchritte gemacht. Vier von ſieben
Forderungen, betreffend die Mandſchurei, wurden
er=
ledigt.
* Berlin, 24. März. Wie in Galizien für die
Ruſſen Propaganda gemacht und
Seelen=
fang getrieben wird, zeigt eine kleine Broſchüre, die,
wie die Voſſiſche Zeitung meldet, in Moskau gedruckt und
wie viele andere Lügennachrichten hauptſächlich durch
Spione und Agenten unter dem Titel „Wer iſt ſtärker, wir
oder unſere Feinde?” verbreitet wird.
* Danzig, 23. März. Der 40. Weſtpreußiſche
Provinziallandtag beſchloß heute die
Erbau=
ung eines Kriegerblindenhauſes, „
Hinden=
burghaus” in dem 40 erblindete Krieger untergebracht
werden ſollen. Die Koſten belaufen ſich auf 220000 Mark.
Ferner wurde die Erbauung einer vierten Provinzial=
Irrenanſtalt im Kreiſe Deutſch=Eylau für 900000 Mark
beſchloſſen.
* London, 24. März. Wie die Morning Poſt aus
Sydney vom 22. März meldet, ſind von Melbourne
100 auſtraliſche Aerzte nach England
abge=
reiſt, um dem Rufe des Kriegsamts Folge zu leiſten.
London, 24. März. Um Streiks unter den
Transportarbeitern zu verhindern, ſchlug
der Nationalverband der Transportarbeiter dem
Schatz=
kanzler und dem Präſidenten des Handelsamtes die
Bil=
dung eines beratenden Komitees vor, das aus Vertretern
der Arbeitgeber und Arbeiter beſtehen und von der
Re=
gierung ernannt werden ſoll, um in Streitigkeiten, die
nicht durch direkte Verhandlungen beigelegt werden
kön=
nen, zu entſcheiden.
* London, 24. März. Der Londoner Korreſpondent
des Mancheſter Guardian ſchreibt: Da alle ſich für britiſch
ausgebenden Handelsgeſellſchaften Chinas bei den
briti=
ſchen Konſulaten eingetragen werden mußten, wurden 29
öſterreichiſche und deutſchr Firmen in
Hong=
kong, darunter die Filialen der Hapag und des
Nord=
deutſchen Lloyd, zwangsweiſe von britiſchen
Liqui=
datoren aufgelöſt.
Petersburg, 23. März. Menſchikow
veröffent=
licht in der Nowoje Wremja einen höchſt erregten Artikel
gegen die revolutionäre Bewegung in der
Ukraine, welche von den ſogenannten Mazeppiſten
aus=
geht. Dieſe verbreiteten am Todestage des Ukrainer
Dichters Schewtſchenko eine Proklamation, die von dem
Bureau der Ukrainer Studentenſchaft in Kiew
unterſchrie=
ben war. Der Originaltext der Proklamation, die ſich
gegen die Jahrhunderte lange Unterdrückung der Ukrainer
durch die Ruſſen wendet, iſt von der Zenſur geſtrichen
worden.
Literariſches.
Bismarck. Zum 100jährigen
Geburts=
tag. Von Königl. Archivrat Dr. Hermann v.
Peters=
dorff (Bieleſeld und Leipzig, Verlag von Velhagen u.
Klaſing). Das mit über 70 Abbildungen geſchmückte
Bändchen ſtellt in ſchlichter und doch begeiſternder Sprache
das Leben und das Werk des Gewaltigen dar, deſſen Bild
wir gerade in dieſer ernſten Zeit uns mit doppelter
Ehr=
furcht vor unſerer Seele aufrichten. Petersdorff vereinigt
die Vorzüge des gründlichen Forſchers und des
geſchick=
ten Erzählers und hat mit dieſem auch äußerlich
anſpre=
chenden Bande ein Buch geſchrieben, das wie kein zweites
geeignet iſt, namentlich auch in die Hände unſerer Jugend
gelegt zu werden. Der billige Preis von 50 Pfg. (in
Pax=
tien 40 Pfg.) erlaubt den Schulen auch bei beſchränkten
Mitteln weiteſte Verbreitung unter ihren Zöglingen.
— Töpfer Lehmann und Schneider Zwirn.
Kriegs=
taten und=Streiche zweier fröhlicher Landwehrleute im
Kriege 1914, ein luſtiges Buch in Verſen mit 50 in 10
Farben handkolorierten Bildern. Preis M. 2.50. Zu
beziehen vom Neuland= Verlag Charlottenburg 9 b.
Dieſes ſoeben erſchienene Buch erinnert lebhaft an
Wilhelm Buſch. Sind auch die Berſe nicht immer ſo
flüſſig wie bei Buſch, ſo ſind doch die Zeichnungen von
köſtlichem Humor und verraten ſtarkes Können des
be=
kannten Künſtlers G. Zander. Der Umſtand, daß
ſämt=
liche Bilder handkoloriert ſind, verleiht dem Buch einen
beſonderen Wert. Die aktuelle, ſehr anſprechende
Neu=
erſcheinung iſt elegant ausgeſtattet und geeignet, kleinen
und großen Leuten heitere Stunden zu bereiten.
Letzte Nachrichten.
* Baſel, 24. März. Wie die Baſeler Nachrichten
melden, ſind in Sofia die Urheber des
Atten=
tats im Stadtkaſino entdeckt worden. Es ſoll ſich
um mazedoniſche Anarchiſten handeln.
* Amſterdam, 24. März. Der Rotterdamſche Courant
berichtet: Felix Diaz, ein Neffe Porfirio Diaz’, iſt in
Neu=York ängekommen. Er hat viele Gelder mitgebracht,
offenbar in der Abſicht, eine neue revolutionäre
Bewegung in Mexiko hervorzurufen. Er
ſcheint von in Mexiko intereſſierten Banken viel Geld
er=
halten zu haben, wogegen er Konzeſſionen verſprochen hat,
Das Geld benutzt er, um Munition anzukaufen, wovon
ein Teil bereits auf dem Wege nach Mexiko zu ſein ſcheint.
Es heißt, daß Carranza Diaz überwachen läßt.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſeedes
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheintgung beiliegt.
P. B. 5. Untaugliche werden in Deutſchland nicht
zum Militärdienſt herangezogen.
N. O. Ihr Sohn iſt völlig untauglich wegen Körper
ſchwäche, Mißgeſtaltung oder Blutarmut.
H. S. und W. N. Landſturm ohne Waffe, es ſind aber
nur geringe körperliche Fehler vorhanden, die den Dienſt
mit der Waffe nicht ausſchließen.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 175
ent=
hält: Infanterie uſw.: Stab der 11. Landwehr=
Di=
viſion und der 32 Infanterie=Brigade. Garde: 2. und 3.
Garde=Regiment: Grenadier=Regimenter Eliſabeth und
Augnſta; Garde=Füſilier=Regiment; Garde=Jäger=, Garde=
Schützen= und Garde=Reſerve=Schützen=Bataillon.
Grena=
dier=, bezw. Infanterie= bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 3,
9, 13, 18, 23, 24, 24, 28, 31, 33, 34, 35, 37, 41 (ſ. auch Erſ.=
Inf.=Regt. v. Kurnatowski), 42, 43, 45, 46, 47, 51, 59, 62,
68, 69, 75, 76, 78, 79, 80, 86, 87, 92, 95, 99, 109, 110, 112,
113, 115, 116, 117, 132, 137, 140, 141, 142, 144, 150, 151,
155, 156, 157. 158, 164, 165, 169, 172, 175, 176. Reſerve=
Infanterie=Regimenter Nr. 1, 7, 8, 10, 28, 35, 38, 48, 52,
53, 56, 61, 66, 76, 77, 79, 81, 82, 83, 118, 130, 204, 205,
206, 212, 217, 219, 220 224, 226, 227, 229, 230, 233, 235,
240, 254, 255, 272. Erſatz=Infanterie=Regiment v.
Kurna=
towski. Reſerve=Erſatz=Regimenter Nr. 2 und 4.
Land=
wehr=Infanterie=Regimenter Nr. 5, 10, 18, 22, 23, 30, 32,
36, 37, 76, 80, 81, 84. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 12,
14, 15, 28, 41, 50, 55, 78. Landwehr=Brigade=Erſatz=
Ba=
taillone Nr. 10, 37. Landſturm=Bataillone I Kaſſel,
Goldap, II Lötzen, III Metz, 3. Poſen, 3. Schwerin, Nr. 52.
4. Landſturm=Erſatz=Bataillon Kaſſel. Jäger=Bataillone
Nr. 5, 10; Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 5, 14, 16, 18.
1. Radfahrer=Kompagnie der Truppenabteilung Eſebeck
Erſatz=Maſchinengewehr=Kompagnie des XVI.
Armee=
korps; Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 7.
Kavallerie: Küraſſiere Nr. 6; Dragoner Nr. 2,
Huſaren Nr. 12, Ulanen Nr. 7; Reſerve=Ulanen Nr.
Reiter=Regiment Cleinow; 2. Erſatz=Eskadron des XX.
Armeekorps (ſ. Reiter=Regt. Cleinow); 2. Landwehr
Eskadron des VIII. Armeekorps. — Feldartilerie:
2. und 3. Garde=Regiment; Regimenter Nr. 3, 6, 10, 14,
45, 50, 57, 67, 69; Reſerve=Regimenter Nr. 5, 10, 15,
20, 25, 44, 50, 65. — Fußartillerie: Regimenter Nr
6, 7. 9, 10, 20; Reſerve=Regimenter Nr. 2, 9, 15. — Pio
niere: Regimenter: Nr. 18, 19, 23, 29. Bataillone:
II. Nr. 7, I. Nr. 11, I. Nr. 16, I. Nr. 17, II. Nr. 21;
Er=
ſatz=Bataillone Nr. 15, 26. 50. Reſerve=Kompagnie; 1.
Landwehr=Kompagnie des II. und 2. Landwehr=
Kom=
pagnie des XVI. Armeekorps. — Verkehrstruppen:
Fernſprech=Abteilung des XIV Armeekorps. Etappen
Etappen=Munitions
Kraftwagen=Park Nr.
kolonne Nr. 58. — Landſturm=Armierungs
Bataillon IV Elſaß. — Sanitäts=Formatio
nen: Sanitäts=Kompagnie Nr. 3 des XIV. und Nr.
des XX. Armeekorps; Reſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr.
des VIII. Reſervekorps; Feſtungs=Sanitäts=Kompagnie
Nr. 3 des XV. Reſervekorps. — Train: Train=Abteilung
Nr. 1; Diviſion=Brückentrain Nr. 29; Magazin=Fuhrpark=
Kolonne Nr. 19 der 5. Armee; Traindepot des XVII.
Ar=
meekorps. — Bewachungskommando des
Ge=
fangenlagers Gardelegen. — Weiter iſt
erſchie=
nen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 161.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 176
enthält: Infanterie uſw.: Garde: 3. und 5. Garde=
Regiment; 2. Garde=Reſerve=Regiment: Garde=Füſilier=
Regiment; Grenadier= bezw. Infanterie= bezw. Füſilier=
Regimenter Nr. 1, 11, 12, 16 (ſ. auch Reſerve=Jäger=
Ba=
taillon Nr. 21), 17, 18, 20, 21, 31, 41, 45, 46, 47, 53, 57, 59,
62, 65, 66, 67, 68, 71, 72, 75, 77, 81, 84, 85, 87, 90, 91,
95, 96, 98, 99, 109, 112, 113, 117, 118, 428, 132, 135, 136,
142, 143 (ſ. 1. Erſatz=Maſchinengewehr=Kompagnie des
XV. Armeekorps), 148, 149, 450, 151, 153, 156 (ſ.
Land=
wehr=Erſatz=Regiment Nr. 7), 158 (ſ. auch Reſerve=Jäger=
Bataillon Nr. 21), 161, 162, 168, 171, 174 (ſ. auch
Regi=
ment Hoffmann), 175, 176. Reſerve=Infanterie=
Regimen=
ter Nr. 1, 3, 6, 7, 11, 12, 13, 18, 22, 25, 29, 30, 37 (ſiehe
Erſatz=Infanterie=Regt. Leimbach=Zerener), 53, 56, 57, 59,
61, 64, 66, 67, 69, 76, 80, 81, 82, 88. 93, 94, 99, 104 (ſiehe
Erſatz=Infanterie=Regt. Leimbach=Zerener), 118, 202, 209,
213, 215, 216, 219, 221, 226, 227 (ſiehe Radfahrer=Komp.
der 49. Reſerve=Diviſion), 228 (ſiehe auch Radfahrer=
Kom=
pagnie der 49. Reſerve=Diviſion), 229, 231, 232, 236, 239,
250, 252, 257, 266, 270, 271, 272. Regiment Hoffmann der
Truppenabteilung Eſebeck. Erſatz=Infanterie=Regiment
Nr. 7 der Brigade Hoffmann und Erſatz=Infanterie=
Regi=
ment Leimbach=Zerener. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 4.
Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr. 3, 5, 8, 13, 16, 13
(ſ. auch Landw.=Inf.=Regt. Nr. 84), 20, 21, 22, 24, 39, 46
51, 52 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Nr. 7 der Brigade Hoffmann),
65, 72, 75, 78, 81, 83, 84, 99, 118. Landwehr=Erſatz=
Regi=
ment Nr. 7. Feld=Bataillon Reiſer des Detachements
Plantier. Landwehr=Infanterie=Bataillon Bernburg.
Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 3,
5 und 6 des IV. Armeekorps. Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 29, 32, 38, 43, 55, 80, 86. Landſturm=Bataillone I
Allen=
ſtein, Bartenſtein, I Deutſch=Eylau, 1. und 3. Frankfurt
a. d. O., 1. Heidelberg, II Königsberg, Konitz, III Lauban,
2. Mannheim, Münſterberg, I Rawitſch, I Saarlouis und
III Tilſit, letztere beiden ſiehe Regiment Hoffmann.
Jäger=Bataillone Nr. 3, 6, 10; Reſerve=Jäger=Bataillone
Nr. 2, 19, 21, 22. Radfahrer=Kompagnie der 49. Reſerve=
Diviſion; Reſerve=Radfahrer=Kompagnie Nr. 78.
Ma=
ſchinengewehr=Abteilung Nr. 5; Maſchinengewehr=
Abtei=
lung Gerber (ſ. Regiment Hoffmann); Reſerve=Feſtungs=
Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 2; 1. Erſatz=
Maſchinen=
gewehr=Kompagnie des XV. und 2. Erſatz=
Maſchinen=
lerie: Dragoner Nr. 14; Huſaren Nr. 1, 9, 16; Reſerve=
Huſaren Nr. 1; Ulanen Nr. 8; 1. Landſturm=Eskadron des
I. Armeekorps (ſ. Regiment Hoffmann). —
Feldartil=
lerie: Regimenter Nr. 14, 26, 38, 50, 52, 53, 56, 62, 72,
73, 79, 82; Reſerve=Regimenter Nr. 19, 47; Landwehr=
Batterie Siebert; 1. Landſturm=Batterie des III.
Armee=
korps. — Fußartillerie: 1. Garde=Regiment;
Regi=
menter Nr. 16, 20; Reſerve=Regimenter Nr. 2, 8;
Land=
wehr=Bataillon Nr. 8. — Pioniere: Regimenter: Nr.
18, 23, 29; I. Garde=Bataillon; Bataillone: I. Nr. 7, I. und
II. Nr. 8, II. Nr. 14, I. Nr. 26, II. Nr. 27; Erſatz=
Batail=
lone Nr. 7, 21; 2. Landwehr=Kompagnie des VII.
Armee=
korps. Minenwerferzug des XIV. Armeekorps. —
Ver=
kehrstruppen: Fernſprech=Abteilung des VIII. und
des XXI. Armeekorps. Panzerzug Nr. 6. —
Muni=
tionskolonnen: Infanterie=Munitionskolonne Nr. 1
des IV. Armeekorps; (F) Artillerie=Munitionskolonne
Nr. 4 des XIV. Armeekorps. — Sanitäts=
Forma=
tionen: Reſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr. 17 des
XVIII. Armeekorps. — Train: Fuhrpark=Kolonne
Nr. 2 des III. Armeekorps. — Weiter ſind erſchienen: die
Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 162, die Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 121, die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 138.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazareften.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet:
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm.
B — Diakoniſfenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin,
Hein=
heimerſtraße 21). Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen),
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittwochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm.
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — HI Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 10—12 Uhr vorm., 41 —61 Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L. — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 2—4 Uhr nachm. — O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟ Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P — Ererzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2—4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 20. bis 23. März:
Becker, Robert, Bockſeifen, R.=F.=A. 15/8, B —
Bo=
denheimer, Otto, Darmſtadt, Reſ.=F.=A. 56/6, K —
Boet=
tinger, Louis, Darmſtadt, Reſ.=Inf. 80/4, K — Boesner,
Franz, Darmſtadt, Inf. 118, E.=B. 4, K — Breitwieſer,
Jak., Darmſtadt, Ldw.=Inf. 116/4, M — Denks, Emil,
Oſtrowitt, Inf. 28/4, B — Dietz, Peter, Keſſelbach, Inf.
115, E.=B. 1, B — Engeroff. Wilhelm, Darmſtadt, Inf.
116, O — Fiſcher, Franz, Biebesheim, Inf. 117/2, Erſ.=
B. 1, P — Frank, Georg, Hohenſtadt, Inf. 118/2, Erſ.=B.
P — Freiſe, Fritz, Charlottenburg, F.=A. 61/4, E.=B.,
P — Gangluff, Joſef, Dromersheim, Erſ.=Pferde=Dep.,
18. A.=K., P — Gätjens, Hans, Altona, 4. Gard.=R. z.
Fuß,, O — Graulich, Georg, Stockſtadt, F.=A. 61/4, HI —
Haaſe, Anno, Vennsberg, Reſ.=Inf. 104/7, K — Haub,
Friedr., Darmſtadt, Train=Erſ.=Abt. 18/2, P — Henkel,
Emil, Niederkirchen, Erſ.=Ldſt.=Inf. II, P — Jäger,
Pe=
ter, Offenbach Erſ.=M.=G.=K., 18. A.=K., K — Jochem,
Auguſt, Schiffsweiler, Flieger=Abt. 3, O — Kehr,
Jo=
hann, Molberg, Inf. 29/7, K — Keil, Heinrich,
Ober=
oſtern, Erſ.=B. I/3, K — Knöbel, Friedrich, Biebesheim,
Inf. 221/9 D — Machold, Paul, Pforten, 2. Erſ.=M.=G.=
K., 18. A.=K., H — Marder, Mar, Nippern, Grenad.=R. 11,
O — Mauer, Karl, Laatzen, F.=A. 25/2, E=Abt., P —
Meyer, Ernſt, Frankfurt a. M., 2. E.=M.=G.=K., 18. A.=K.,
K — Mohr, Wilhelm, Beerfelden, Ldſt.=Erſ.=B. I. Dſtdt./4,
P — Mückenhoff, Heinr., Oesborn, Inf. 118/2, E.=B.
P — Neuroth, Willi, Darmſtadt, Inf. 115/2, E.=B. 4, B
— Nettelbeck, Hans, Nieder=Marsberg, Inf. 28/4, K
Niemeyer, Auguſt, Garſſen, F.=A. 25/2, Erſ.=Abt., P
Obrock, Wilhelm, Harpenfeld, Reſ.=Inf. 92. O —
Pur=
win, Hermann, Szezinowin, Reſ.=Inf. 53, O — Rauſch,
Max, Neukirchen, Inf. 81/2, Erſ.=B. 1, P — Schatzmann,
Heinr., Potsdam, Reſ.=Inf. 106, C — Schmuck, Georg,
Niederhauſen, Inf. 115/1, K — Schneider, Ludw., Inf.
81/2, Erſ.=B. 4, P — Steinitz, Ldw., Nürnberg, Inf. 63,
— Strueß, Karl, Linden, J.=R. 73,
Speck,
Jo=
ſef. Malſch, Arb.=Abt. Mainz, K
Streck, Friedrich,
Leutnant, Inf. 34/10, K — Ußckureit, Franz, 2. G.=R. z
Fuß, B — Ueberſchär, Richard, Mühlburg, Inf. 168/2
E.=B./1, P — Wagner, Auguſt, Schweidnitz, J.=R. 63/12, B
Wohlrab, Alban, Klingenthal, Reſ.=Inf.=Regt. 104/7, B
Wollnitzer, Paul, Hindenburg, Reſ.=Inf.=R. 30/1, B
Weike, Paul, Leipe i. Schl., Reſ.=Inf. 51, O.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,403
(Sparſamkeit. Das gewaltige Völkerringen macht ſich
für uns, die wir in der Heimat, Dank der zähen
Tapferkeit unſerer herrlichen Truppen im Oſten und
Weſten, ſicher und ruhig leben können, hauptſächlich in
wirtſchaftlicher Hinſicht bemerkbar. In manchen Berufen
zeigt ſich Arbeitsloſigkeit; Material zu Kleidungsſtoffen
beginnt ſeltener und teuerer zu werden. Deshalb iſt der
einzelne genötigt, für ſich ſelbſt wie für die Geſamtheit zu
ſparen. Die Lebenshaltung wird einfacher, auch die
Klei=
dung kann nicht mehr ſo oft erneuert werden wie früher.
Wohl uns, daß es Einrichtungen gibt, nicht nur die Leib=
und Bettwäſche, ſondern auch die Oberkleidung zu ſäubern
oder zu färben und wieder ſo herzurichten, daß der
Trä=
ger weder in ſeinem Reinlichkeitsbedürfnis noch in ſeinem
Schönheitsſinn irgend welche Einbuße erleidet! Ein
ge=
reinigter Anzug, ein gefärbtes Kleid, machen die
Anſchaf=
fung von neuen Kleidungsſtücken überflüſſig; ebenſo geht
es mit Teppichen, Portieren und dergleichen. Wir
empfin=
den die Knappheit an Wolle und die dadurch bedingte
Preisſteigerung nicht, wenn wir unſere alten
Kleidungs=
ſtücke wieder herrichten laſſen. Dadurch nützen wir der
Volkswirtſchaft und unſerem eigenen Geldbeutel in
glei=
cher Weiſe. Beim Färben ſowohl als auch bei der
chemi=
ſchen Reinigung werden viele Krankheitskeime entfernt.
Die Durchläſſigkeit der Stoffe für die Ausdünſtungen wird
modern hergeſtellt wie bei neuen Kleidern. Alſo auch in
hygieniſcher Beziehung nützt die Auffriſchung der Kleidung
Gebr. Röver chem. Waſch=Anſtalt. Läden und
An=
nahmeſtellen in Frankfurt a. M. und Umgebung. (4885
Rheinisches
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echnikum Bingen pirektions Professer Hoepke
Ehmmſtaurieuras.
Man
abonniert
auf das
Darmſtädter Tagblatt
außerhalb Darmſtadt bei jeder Poſtanſtalt
und bei jedem Briefträger, außerdem
bei Frau Käthe Neff,
Haupt=
in Alsbach .
ſtraße 159
Frau H. Anthes X., Waldſtr.
„ Arheilgen . . . .
Frau Eliſabeth Maurer,
„ Bickenbach.
Hartenauerſtraße
Frau M. Rothermel, Wil=
Eberſtadt
helmſtraße
Frau Marie Schmenger
„ Erfelden . . . .
Herrn Ludw. Roth, Makler
„ Eſchollbrücken .
Herrn Pet. Jackelen, Sand=
„ Griesheim.
gaſſe 9
Herrn Joh. Reinhardt VI.
Groß=Zimmern
Hahn b. Pfungſt. „ Herrn Chriſt. Lang, Schneider
„ Jugenheim . . . „ Herrn Peter Keil, Invalide
Herrn Georg Eßinger I.,
Nied.=Beerbach
Raſiergeſchäft
Nied.=Ramſtadt Herrn J. Oehlſchläger
Frau Eliſe Dietrich
„ Ober=Ramſtadt
Herrn Peter Becker VII.,
„ Pfungſtadt
Waldſtraße 61
Seeheim . . . . . „ Herrn Jacob Mitz
„ Schneppenhauſen Herrn Heinrich Schroth,
Keſſelſchmied
Herrn Adam Mahr, Schuh
Traiſa
macher
Herrn Carl Böhm, Darm=
„ Weiterſtadt
ſtädterſtraße
Herrn Wilhelm Deucker,
„ Wixhauſen
Invalide
Herrn Phil. Fieberling II.,
Zwingenberg
Steinhauer.
Familiennachrichten.
Die Ankunft eines gesunden, kräftigen
Stammhalters
zeigen hocherfreut an
Grossh. Revisor Wilhelm Filsinger
zur Zeit Feldlazarett-Inspektor
in Sedan (Frankreich)
und Frau.
Eberstadt, 23. März 1915.
(4866
Todes=Anzeige.
Am 8. März erlitt den Heldentod fürs
Vaterland nach kaum vollendetem 41.
Lebens=
jahre mein innigſtgeliebter, unvergeßlicher Gatte,
der treubeſorgte Vater ſeiner 5 Kinder, unſer
lieber Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Peter Laumann
Landſturmmann im Landſturm-Bataillon Nr. 5.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Margarete Laumann, geb. Krämer
nebſt Kindern.
Magdalene Laumann Wwe.
Heinrich Krämer.
Familie Ludwig Lanmann.
Familie Michael Laumann.
Familie Auguſt Meinhardt.
Weiterſtadt, im März 1915.
(4864
Allzufrüh biſt Du geſchieden
Und hinterläßt mir ſchweres Leid.
Es hilft kein Jammern, hilft kein Klagen,
Nun ruhe ſanft in Ewigkeit.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß unſer braver Sohn,
Bruder und Bräutigam
Heinrich Fritz
Kaufmann
im Alter von 21 Jahren den Heldentod fürs
Vaterland infolge ſeiner ſchweren Verwundung
am 23. ds. Mts. im Kriegslazarett zu Stenay
(*5890
erlitten hat.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Familie Franz Fritz.
Käthe Gimberlein als Braut.
Darmſtadt, Neue Ireneſtr. 4, den 24. März 1915.
Du warſt ſo gut, Du ſtarbſt ſo früh,
Doch wir vergeſſen Deiner nie.
Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
herben Verluſte unſerer unvergeßlichen Tochter
und Schweſter
Johanna Büttner
ſagen wir Allen auf dieſem Wege unſeren
tief=
gefühlten Dank.
Familie Georg Büttner, Maler,
Schuknechtſtraße 63.
Darmſtadt, den 24. März 1915.
(*5815
Wetterbericht.
Eine weſentliche Aenderung der Wetterlage iſt nicht
eingetreten. Mitteleuropa ſteht unter dem Einfluß der
Randwirbel der weſtlichen nordoſtwärts wandernden
De=
preſſion; über den ſüdlichen Gebieten ſteigt der Luftdruck
wieder langſam an. Die Witterung iſt danach von
Beſtand.
Wetterausſichten für Donnerstag: Wechſelnd
be=
wölkt, vorwiegend trocken, mild, ſüdweſtliche Winde.
Tageskalender.
Donnerstag, 25. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
11 Uhr (Ab. C): „Die Hugenotten”.
Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 8¼ Uhr
im Orpheum.
Klavierabend von Tereſa Carreno um ½8 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz (Richard Wagner=
Verein).
Volks=Leſeabend um 8¼ Uhr in der Zentralſtelle
Neckarſtraße 3.
Evangeliſationsvortrag um 8½ Uhr
Wald=
ſtraße 18.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 26. März.
Herrenloſe Güterverſteigerung um 10 Uhr im
Frachtgüterſchuppen des Hauptbahnhofs.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9½ und 3 Uhr
Rundeturmſtraße 16.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: i. V. Kurt Mitſching; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer= nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Obſt=
Konſerven.
Bſlaumen
2 Pfd.=Doſe nur 70 Pfg.
Apfelmus
2 Pfund=Doſe 78 Pfg.
Heidelbeeren
2 Pfund=Doſe 88 Pfg.
Stachelbeeren
2 Pfund=Doſe 88 Pfg.
Kirſchen
2 Pfd.=Doſe 1.08 Mk.
Reinerlauden
2 Pfd.=Doſe 1.05 Mk.
in der
Karlſtraße 102
Niederramſtädterſtr. 53
und bei Lehmann
Landwehrſtr. 13.
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mit Kümmel per Stck. 12 Pfg. u.
3 Stck. 35 Pfg. bei
(*5862
L. Stilling Wwe., Hochſtr. 4.
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Goldlack, Penſes u. Vergißmeinnicht,
ſowie Zier= und Beerenſträucher
werden abgegeben in der
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prima erſtklaſſiges, abzugeben.
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Easbadeof., ganzneu, m. bed. Nach=
Wlaß abzug., daſ. eine gr. gebr.
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wanne. Einzuſ. zwiſchen 9—3 Uhr
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feldgrau — ausprobiert wasserdicht — äusserst haltbar
über der Uniform-Hose zu tragen
für Offiziere, Unteroffiziere u. Mannschaften.
Die Schutz-Hose ist in einigen Sekunden über die
Stiefel und Uniformhose zu ziehen, kann auch in Stiefeln
und Gamaschen getragen werden. Bei Regen, Schnee und
sonstiger Feuchtigkeit schützt sie die Uniformhose vor Nässe,
und klein zusammengerollt ist die Schutz-Hose bequem
mit-
zuführen.
Sorte I
Sorte II
6250
ℳ 850
*12
Viele Tausende
sind in der Front im Gebrauch und täglich kommen
Anerkennungen und Bestellungen aus dem Felde.
Nachstehend einige Abschriften:
1) Es ist ein Glück, daß ich die wasserdichte Ueberkleidung
habe. Die Schutzhose ist ganz mit gelbem Lehm überkrustet,
hat aber sehr gut dicht gehalten, Ich kann selbige allen
Kriegs-
leuten empfehlen. Für jeden Marsch ist die Ueberhose sehr
praktisch, denn die Straßen sind unglaublich schmutzig und
spritzt der Lehm bis zum Gürtel. Kommt man in ein Quartier,
wird die Schutzhose abgelegt; sie trocknet schnell und kann
durch bürsten u. abklopfen alsdann leicht gereinigt werden u. die
Uniformhose ist danernd trocken geblieben. Dr. L., Lt. d. R. usw.
2) Liebe Eltern! Vor allem Dank, und nochmals Dank für
das schöne wasserdichte Ueberzeug; nichts besseres konntet Ihr
mir senden, ich bekomme keine Uniform mehr natz. II. J. usw.
3) Vor meinem letzten Ausrücken ins Feld kaufte ich bel
Ihnen eine wasserdichte Ueberhose. Da dieselbe sich
außer-
ordentlich gut bewährt hat und jedenfalls bedeutend
prak-
tischer ist als eine wasserdichte Unterhose, möchte ich nicht
verfehlen, Ihnen dies mitzuteilen mit dem Ersuchen, den noch
ausrückenden Kameraden diese Hose in deren eigenstem
Interesse warm zu empfehlen.
G. St. usw.
4) Die mir zugegangene Armee-Schutzhose leistet im Felde
gute Dienste. Sie ist vollkommen wasserdicht, paßt in jedem
Fall und stört weder im Reiten noch im Marschieren. Sie
muts sich weitgehender Beliebtheit erfreuen, denn unzählige
Soldaten sind damit bekleidet. Vizewachtmeister J. St. usw.
5) Ersuche um umgehende Zusendung einer Hose „
End-
lich trocken” Sorte I, an tolgende Adresse R. . . . usw. Die
s. Zt. von Ihnen bestellte Hose schickte ich an Regt. Nr.
und findet Anklang. Allgemein wird eine solche gewünscht
und habe ich unterm heutigen Ihre Adresse an Res.-Inf.-Regt.
A. T. O. usw.
Nr. . . . weitergegeben usw.
Die Armee-Schutz-Joppe
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ausprobiert wasserdicht, über der Uniform zu tragen
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Die Armee-Schutz-Weste
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mit Futter * 12
ohne Futter ℳ 900
Der Armee-Schutz-Mantel
ausprobiert wasserdicht, als Ersatz für Gummi-Mantel
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gsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung
betreffend das Verbot der Verwendung von Mehl jeder Art
zur Herſtellung von Seife.
Vom 18. Februar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung
des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (
Reichs=
geſetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die Verwendung von Mehl jeder Art zur gewerbsmäßigen Herſtellung
von Seife iſt verboten.
§ 2. Die §§ 2—8 der Bekanntmachung, betreffend das Verbot der
Verwen=
dung von Kartoffelmehl zur Herſtellung von Seife, vom 22. Dezember 1914 (Reichs=
Geſetzbl. S. 547) finden Anwendung.
§ 3. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Den
Zeitpunkt des Außerkrafttretens beſtimmt der Reichskanzler.
Berlin, den 18. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Die in § 2 der vorſtehenden Bekanntmachung erwähnten §§ 2—8 der
Bekannt=
machung, betreffend das Verbot der Verwendung von Kartoffelmehl zur Herſtellung
von Seife, vom 22. Dezember 1914, lauten:
§ 2. Die Beamten der Polizei und die von der Polizeibehörde beauftragten
Sachverſtändigen ſind befugt, in die Räume, in denen Seife gewerbsmäßig hergeſtellt
wird, jederzeit, in die Räume, in denen Seife aufbewahrt, feilgehalten oder verpackt
wird, während der Geſchäftszeit einzutreten und daſelbſt Beſichtigungen vorzunehmen,
auch nach ihrer Auswahl Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen
Empfangs=
beſtätigung zu entnehmen. Auf Verlangen iſt ein Teil der Probe amtlich verſchloſſen
oder verſiegelt zurückzulaſſen und für die entnommene Probe eine angemeſſene
Ent=
ſchädigung zu leiſten.
§ 3. Die Unternehmer von Betrieben, in denen Seife gewerbsmäßig hergeſtellt
wird, ſowie die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen ſind
ver=
pflichtet, den Beamten der Polizei und den Sachverſtändigen auf Erfordern Auskunft
über das Verfahren bei Herſtellung der Erzeugniſſe, über den Umfang des Betriebs
und über die zur Verarbeitung gelangenden Stoffe, insbeſondere auch über deren
Menge und Herkunft, zu erteilen.
§ 4. Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung
und der Anzeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrichtungen und
Geſchäftsverhältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen,
Ver=
ſchwiegenheit zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verwertung der
Geſchäfts=
oder Betriebsgeheimniſſe zu enthalten. Sie ſind hierauf zu vereidigen.
§ 5. Wer vorſätzlich oder fahrläſſig dem § 1 dieſer Verordnung zuwiderhandelt,
wird mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark beſtraft.
§ 6. Wer wiſſentlich Seife, die dem Verbote des § 1 zuwider hergeſtellt iſt, in
ſeinem Gewerbebetriebe verkauft, feilhält oder ſonſt in den Verkehr bringt, wird mit
Geldſtrafe his zu eintauſendfünfhundert Mark beſtraft.
§ 7. Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis
bis zu drei Monaten wird beſtraft, wer den Vorſchriften des §4 zuwider
Verſchwiegen=
heit nicht beobachtet oder der Mitteilung oder Verwertung von Geſchäfts= oder
Be=
triebsgeheimniſſen ſich nicht enthält.
DDie Verfolgung tritt nur auf Antrag des Unternehmers ein.
§ 8. Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften des § 2 zuwider den Eintritt in die Räume, die
Ent=
nahme einer Probe oder die Beſichtigung verweigert,
2. wer die in Gemäßheit des § 3 von ihm erforderte Auskunft nicht erteilt
oder bei der Auskunftserteilung wiſſentlich unwahre Angaben macht.
An das Großh. Polizeiamt Darmſtadt, die Großh. Bürgermeiſtereien
der Landgemeinden und die Großh. Gendarmerieſtationen des Kreiſes.
Auf obige Bekanntmachung weiſen wir Sie hiermit hin.
Durch Verfügung vom 8. März 1915, zu Nr. M. d. J. III. 3085, hat Großh.
Miniſterium des Innern in ſeiner Eigenſchaft als Landespolizeibehörde die Großh.
chemiſche Prüfungsſtation für die Gewerbe als „Sachverſtändige” auch für die
Be=
kanntmachung des Reichskanzlers vom 18, v. Mts., das Verbot der Verwendung von
Mehl jeder Art zur Herſtellung von Seife betreffend, beſtellt.
Wir bemerken, daß ſich die Mitwirkung der Großh. chemiſchen Prüfungsſtation
in der Regel auf die Unterſuchung zugeſandter Proben beſchränkt; die Entnahme der
Proben erfolgt gemäß § 2 der Bekanntmachung vom 22. Dezember=1914 (ſiehe oben)
und zwar in der Regel durch die Ortspolizeibehörden oder durch die Gendarmerie.
Auf unſer Erſuchen kann auch eine Entnahme von Proben durch einen der Beamten
der Prüfungsſtation an Ort und Stelle ſtattfinden.
Den Ortspolizeibehörden bleibt es übrigens unbenommen, andere
Sachverſtän=
dige als die Großh. chemiſche Prüfungsſtation für die Gewerbe ihrerſeits gemäß
§§ 2, 3, 4 der Bekanntmachung vom 22. Dezember 1914 (ſiehe oben) zu beauftragen;
die Vereidigung nach § 4 a. a. O. hat alsdann durch uns zu erfolgen.
Die Koſten, die durch Mitwirkung der Großh. chemiſchen Prüfungsſtation für
die Gewerbe entſtehen, werden auf die Staatskaſſe übernommen. Diejenigen Koſten,
die durch die Mitwirkung anderer Sachverſtändigen auf Grund eines Auftrags der
Ortspolizeibehörde entſtehen, hat die Gemeinde zu tragen. Die Vereidigung der
Be=
amten der chemiſchen Prüfungsſtation erfolgt durch Großh. Miniſterium des Innern.
Proben ſind von Ihnen insbeſondere in allen Fällen zu entnehmen, in denen
ein Verdacht auf Zuwiderhandlung beſteht.
Falls Sie beſondere Sachverſtändige zu beſtellen die Abſicht haben, wollen Sie
uns entſprechende Vorlage machen, damit wir deren Vereidigung veranlaſſen können.
(4851
Darmſtadt, den 19. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Betreffend: Ausführung der Bekanntmachung über die Sicherſtellung von
Fleiſch=
vorräten vom 25. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 45) in der
durch die Verordnung des Bundesrats vom 25. Februar 1915
abgeänderten Faſſung.
Vom 13. März 1915.
Auf Grund und in Ausführung des § 4 der Verordnung des Bundesrats über
die Sicherſtellung von Fleiſchvorräten vom 25. Januar 1915 und des § 5 Abſatz 2
des Höchſtpreisgeſetzes vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914
(Reichs=Geſetzbl. S. 516) beſtimmen wir das Nachſtehende:
§ 1. Die Zentral=Einkaufs=Geſellſchaft m. b. H. und die nach § 1 der
Bekannt=
machung über die Sicherſtellung von Fleiſchvorräten vom 25. Januar 1915 zur
Be=
ſchaffung von Dauerwaren verpflichteten Städte und Gemeinden werden gemäß § 2
Abſatz 2 des Höchſtpreisgeſetzes ermächtigt, die Beſitzer zur Ueberlaſſung von Schweinen
aufzufordern, die ſich im Großherzogtum Heſſen befinden.
Die Aufforderung hat die Wirkung, daß Verfügungen über die von ihr
be=
troffenen Schweine nichtig ſind; den rechtsgeſchäftlichen Verfügungen ſtehen
Verfüg=
ungen gleich, die im Wege der Zwangsvollſtreckung ader Arreſtvollziehung erfolgen.
Derart erlaſſene Aufforderungen werden unwirkſam, wenn ſie nicht binnen einer
Woche, nachdem ſie den von ihnen Betroffenen zugegangen ſind, durch Erlaß der
Be=
hörde (Kreisamt und in den Städten Darmſtadt, Gießen, Mainz, Offenbach und
Worms Oberbürgermeiſter) beſtätigt ſind.
Von dem Erlaß einer Aufforderung nach Abſatz 1 iſt dieſer Behörde
unverzüge=
lich Mitteilung zu machen und Ausſpruch der Enteignungsanordnung zu beantragen.
Darmſtadt, den 13. März 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Krämer.
Bekanntmachung.
Die obige Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern bringen wir zur
allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 18. März 1915.
(4836
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.
In unſerem Ausſchreiben vom 23. Januar d. Js., Amtsverkündigungsblatt
Nr. 19 vom 27. Januar 1915, iſt bereits darauf hingewieſen worden, daß infolge des
Krieges im Laufe des Frühjahres vorausſichtlich ein Mangel an frühen Gemüſen
eintreten wird, da größere Zufuhren aus dem Auslande nicht erfolgen und die
ein=
heimiſchen Züchter nicht in der Lage ſein werden, den Bedarf zu decken. Es wurde
deshalb weiter darauf aufmerkſam gemacht, daß durch vermehrten Anbau von
Spinat, Oberkohlraben, Wirſing, Weißkraut, Möhren uſw., in geſchützt gelegenen
warmen Hausgärten, ſowie durch die Kultur von Frühkartoffeln dem Mangel
mög=
lichſt abgeholfen werden ſolle. In einer Verſammlung am 23. Februar d. Js. iſt
dieſe Angelegenheit diesſeits mit Ihnen und einer größeren Anzahl von Vertretern der
Gartenbauvereine und ſonſtigen Sachverſtändigen eingehend erörtert und beſprochen
worden. Der Kreisobſt= und Gartenbautechniker für den Kreis Darmſtadt führt
nun in dieſer Hinſicht noch Nachſtehendes aus. Sie wollen dieſe Ausführungen der
Beachtung der Intereſſenten empfehlen.
Mit nächſter Poſt laſſen wir Ihnen außerdem folgende Schriften zugehen:
1. „Kleingartenbau zur Kriegszeit.” Von Lehrer Preſſer — Darmſtadt.
2. „Gemüſebau während des Krieges.” Von Max Hesdörffer, Herausgeber der
„Gartenwelt.”
Sie wollen dieſe Schriften für die Intereſſenten Ihrer Gemeinde offen legen und,
ſoweit ſie hierfür nicht nötig ſind, ſolche an die Lehrer und Lehrerinnen der oberſten
Schulklaſſen abgeben.
Darmſtadt, den 23. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Außer den, im Amtsverkündigungsblatt Nr. 19 vom 27. Januar d. Js.
erwähn=
ten, zum Anbau empfohlenen Frühgemüſearten, empfehlen erfahrene Gemüſezüchter
noch beſonders die Ausſaat von Spinat für kräftigere Böden und von Gartenmelde
für leichtere Böden von jetzt ab bis Mitte April (alle 14 Tage, damit die Ernte
fort=
laufend iſt). Zu vergeſſen wäre nicht, als ausgezeichnetes Dauergemüſe, die Ausſaat
von Sauerampfer (Reihenſaat) und die Anpflanzung von Römiſchkohl oder
Man=
gold, welch letzterer bei guter Kultur (Behackung, Reinigung von Unkraut) und gut
gedüngtem Boden 5—6 Ernten im Jahr ſichert. Man beſchaffe ſich baldigſt das
nötige Saatgut. Mangoldpflanzen beziehe man aus den Gemüſegärtnereien; ſobald
1 der Boden etwas abgetrocknet und erwärmt iſt, kann die Auspflanzung auf gut
vor=
bereitete Beete geſchehen. Rhabarber= und Spargelfelder ſollen jetzt, ſoweit es noch
nicht geſchah, gedüngt und behackt bezw. gegraben werden. Die Stengelrückſtände der
1Spargel ſind vorſichtig und gewiſſenhaft zu entfernen. Die Herſtellung der
Spargel=
balken (Hügel) kann auf trockneren Feldern in zirka 14 Tagen begonnen werden. Ein
zu zeitiges Häufeln würde die Wärmeeinwirkung auf die Spargelpflanzen
hinaus=
ſchieben und ein ſpäteres Antreiben erwirken. Schließlich wird darauf hingewieſen,
in kälteren Lagen das Anslegen der Frühkartoffeln nicht zu früh zu beginnen,
falls es an Erfahrungen über geeignete Schutzvorrichtungen fehlt. Für Gemeinden
mit vorherrſchend kälteren Lagen und Böden ſollte das Auslegen erſt Mitte April
geſchehen, um der Saatgutverſchwendung vorzubeugen.
(4837
Darmſtadt, den 23. März 1915.
Dorſch.
Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 18. März d. Js. (
Amts=
verkündigungsblatt Nr. 62 vom 20. März 1915) bringen wir hiermit zur öffentlichen
Kenntnis, daß die Anzeigen, ſoweit ſie nicht ſchon an uns erſtattet worden ſind, auch
bei den Großh. Bürgermeiſtereien erfolgen können.
Darmſtadt, den 23. März 1915.
(4835
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird vom Montag, den 22. bis
Samstag, den 27. März d. Js., täglich von mittags 12 bis nachmittags 5 Uhr
geſchoſſen werden.
Die Abſperrung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
(4656gid
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.
Kreisobſt= und Gartenbautechniker Dorſch dahier iſt bereit, in den einzelnen
Gemeinden Vorträge über den Anbau von Frühgemüſe zu halten. Sie wollen
ſich darüber mit demſelben baldmöglichſt ins Benehmen ſetzen.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
(4707id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom
12. d. Mts. bringen wir zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 19. März 1915.
(4850
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung
betreffend Ergänzung der Bekanntmachung über die Verwendung von
Rohzucker (Erſtprodukt) vom 19. Februar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 103).
Vom 12. März 1915.
Zu § 1 Abſatz 2 Ziffer 1 unter e: Der zweite Halbſatz von Satz 1 erhält
fol=
gende Faſſung:
„Die Vergällung muß vor dem 1. April 1915 beendet ſein und zwar auch
dann, wenn der Zucker vorher verſandt worden iſt.”
Berlin, den 12. März 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Dalmatiner, 1 Pinſcher, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
aus=
gelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
(4842
dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
Darmstädter Pädagogium.
Anmeldungen für die Klassen Sexta bis Untersekunda,
sowie für die Vorbereitung zum Einjährigen-, Primaner-,
Fähn-
richs- und Abiturienten-Examen (auch für Damen) nimmt
entgegen
erdweg 56½
B4642)
Matraſenſtreu=
Verkauf.
Samstag, den 27. ds. Mts.,
um 8 Uhr vormittags,
wird in der Artillerie=Kaſerne am
Beſſunger Wég die
Matratzenſtreu
aus einem Batterieſtall öffentlich
und meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, im März 1915 (4770md
II. Erſatz=Abteilung
tillerie=Regts. 61.
Bekanntmachung.
Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen für das Jahr 1914 liegt
2 Wochen lang, nämlich vom 25. März bis zum 7. April 1915, auf
der Bürgermeiſterei zur Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige
Widerſprüche dagegen, daß ein Betrieb in das Kataſter aufgenommen
oder nicht aufgenommen, ſowie dagegen, wie er veranlagt iſt, ſind
innerhalb eines Monats nach Ablauf der Offenlegungsfriſt bei dem
Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft in
Darmſtadt zu erheben. Später eingehende Widerſprüche können keine
Berückſichtigung mehr finden.
(4839
Meſſel, 23. März 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Hickler.
Bitte
um Zuwendungen für eine Militärkapelle.
Die VIII. Erſatz=Diviſion, in deren Reihen die gemiſchte 41.
Er=
ſatz=Brigade und in ihr viele Söhne Heſſens ſtreiten, beſitzt bisher
keine Muſikkapelle. Ihr Fehlen hat ſich in Freud und Leid, beim
Gottesdienſt, auf dem Marſch, im Kampf und am Soldatengrabe
oft ſchmerzlich fühlbar gemacht. Um dieſem Mangel abzuhelfen,
beabſichtigt die Diviſion eine Kapelle zuſammenzuſtellen.
Die erforderlichen Muſiker ſind vorhanden, dagegen fehlt es
noch an Inſtrumenten und den hierzu nötigen Mitteln. Es ſind
noch erforderlich: 1 B=Klarinette, 1 Flügelhorn, 1 B=Trompete,
1 Es=Trompete und 1 Es=Horn.
Die hieſige Bevölkerung würde ſich um tauſende braver
Wehr=
männer ein nicht geringes Verdienſt erwerben, wenn ſie ihrerſeits
zum Zuſtandekommen der Kapelle, die zu mehr als einem Drittel
aus Heſſen beſtehen ſoll, beitrüge.
Ich glaube deshalb keine Fehlbitte zu tun, wenn ich die
Ein=
wohnerſchaft, insbeſondere die wohlhabenderen Stände, auffordere,
dieſes ſchöne Vorhaben zu unterſtützen, ſei es durch Ueberlaſſung
geeigneter brauchbarer Inſtrumente oder durch Zuwendung von
Geldbeiträgen.
Freundliche Gaben bitte ich bis ſpäteſtens 1. April an das
Stadthaus, Zimmer Nr. 33, gelangen zu laſſen.
(4785mdf
Darmſtadt, den 22. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Verhütung von Aeberſchwemmungen.
Ueberſchwemmungen von Grundſtücken bei heftigen
Regen=
fällen ſind vielfach zurückzuführen auf ungeeignete Ausbildung und
mangelhafte Unterhaltung der Hausentwäſſerungen. Das
Tiefbau=
amt iſt auf Antrag der Beſitzer bereit, durch unentgeltliche
Unter=
ſuchung der örtlichen Verhältniſſe feſtzuſtellen, wie die
Ueberſchwem=
mungen mit geringſtem Koſtenaufwand zu verhüten ſind.
Die Beobachtung nachſtehender Vorſichtsmaßregeln iſt geboten:
Hofſinkkaſten und deren Einfallgitter müſſen zur Erhaltung
ungehinderten Abfluſſes des Regenwaſſers öfters gereinigt werden.
Schwellen von Hauseingängen, Einfaſſungen von Luft= und
Lichtſchachten, Kellerfenſter und Abdeckungen von Regenrohrſinkkaſten
ſollen etwas über den angrenzenden Hof= und Straßenflächen liegen.
Wo dies nicht zu ermöglichen iſt, ſind Schutzvorkehrungen zu ſchaffen
gegen oberirdiſchen Eintritt des Regenwaſſers in die Gebäude:
tief=
liegende Eingänge ſind zu ſichern durch dichtſchließende Schutzbretter
in feſt angebrachten Falzen; Kellerfenſter und Schächte ſind dicht
abzuſchließen mittels Drahtglas, Eiſen= oder Holzdeckel.
Bei Eingüſſen und Einläufen, die unter Straßenhöhe im
Innern von Gebäuden liegen, iſt der Ausſtau des Kanalwaſſers in
Keller= und Wohnräume zu verhüten durch Anordnung geeigneter
Rückſtauſicherungen. Ein Erfolg iſt aber nur möglich, wenn die
Entwäſſerungsanlage ſo ausgebildet (oder geändert) wird, daß den
zu ſchützenden Einläufen und Eingüſſen Regenwaſſer ferngehalten
wird; ſolches darf der Entwäſſerungsanlage nur unterhalb der
Rück=
ſtauſicherungen zugeführt werden.
Von März bis September, der Zeit der Gewitterregen, ſind
die Rückſtauſicherungen ſtets in betriebsfähigem Zuſtand zu erhalten,
öfters von Schmutz zu reinigen und in ihren beweglichen Teilen, wie
Scharnieren, Hähnen, Gleitflächen und Niederſchraubvorrichtungen
einzufetten. Hartgewordene Gummi= und Filzdichtungen ſind zu
erneuern.
Ueberſchwemmungen von Kellern werden auch häufig
veran=
laßt durch undichte Tonrohrleitungen im Innern und in der Nähe
von Gebäuden. Bei ihnen ſind mindeſtens ſchadhafte Rohre
auszu=
wechſeln, die Muffen gründlich zu dichten und mit einem
Zement=
wulſt zu umhüllen. Es empfiehlt ſich aber mehr, ſolch minderwertige
Leitungen durch eiſerne Rohre mit Bleidichtung zu erſetzen. Dies iſt
beſonders geboten für die an Kellermauern geführten
Regenrohr=
anſchlüſſe, die Beſchädigungen durch Froſt und Setzen des
Unter=
grundes ausgeſetzt ſind.
Darmſtadt, den 24. März 1915.
(4876df
Städtiſches Tiefbauamt.
Keller.
Holz-Verſteigerung.
Dienstag, 30. März 1915, von vormittags 9Uhr an
werden in dem Saale des Gaſtwirt Heinrich Heberer II. zu Meſſel
nachverzeichnete Holzſortimente aus dem Meſſeler Gemeindewald,
Diſtrikt II Hügelteile Abt. 26, 27, 28, 30b, 31a und verſchiedene Abt.
und Diſtrikt I Gemeindewäldchen Abt. 1a und 5a, verſteigert:
1. Bau= und Nutzholz, Stämme: Eichen 14 Stück — 7,14 fm,
Hainbuchen 3 Stück — 0,59 fm, Kiefern 12 Stück — 5,70 fm,
Fichten 3 Stück — 0,86 fm, Lärchen 47 Stück = 15,56 fm.
Derbſtangen: Eichen 1 Stück — 0,06 fm, Fichten 180 Stück
— 8,07 fm, Lärchen 8 Stück — 0,64 fm. Nutzknüppel:
Eichen, rm: 9, 2,5 m lang.
2. Brennholz, Scheiter, rm: 2 Buchen, 27 Eichen, 3 Kiefern;
Knüppel, rm: 52 Buchen, 1 Birke, 106 Eichen, 268 Kiefern,
17 Erlen, 1 Fichte; Knüppelreiſig, rm: 11 Buchen, 31 Eichen,
115 Kiefern, 2 Erlen, 24 Fichten; Stöcke, rm: 55 Eichen,
69 Kiefern, 18 Lärchen.
Nähere Auskunft erteilt der Forſtwart Engel zu Meſſel.
Meſſel, den 23. März 1915.
(4838
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Hickler.
Holz-Verſteigerung.
Mittwoch, den 31. März l. J., von vormittags ½9 Uhr an
wird in der Erzgrüber’ſchen Wirtſchaft („Zum Schwanen”) zu
Arheilgen aus den Forſtwarteien Steinacker und Bayerseich das
Durchforſtungsholz aus den Diſtrikten Waldaxtteil, Birken,
Wild=
graben und Faulbruch verſteigert:
I. Bau= und Nutzholz: Stämme, Fichten — 25 St. Vb Kl
— 3,92fm; Derbſtangen, Fichten: 483 St. I. Kl. — 44,51 fm,
120 St. II. Kl. — 5,03 fm; Derbſtangen, Wagnerholz,
Eichen: 43 St. — 2,34 fm, Buchen: 12 St. — 1,06 fm.
II. Brennholz, Scheiter, rm: 7 Buchen I. Kl., 30 Buchen II. Kl.,
17 Eichen, 9 Birken, 8 Kiefern; Knüppel, rm: 169 Buchen,
10 Hainbuchen, 452 Eichen (darunter 167 rm Pfoſten
2,5 m lg.), 47 Birken, 12 Erlen, 301 Kiefern (darunter 54 rm
Schweineſtalllegner); Knüppelreiſig, rm: 68 Eichen, 10
Kie=
fern; Reiſig, Wellen: 3330 Buchen, 300 Eichen; Stöcke
(grob) rm: 2 Eichen, 5 Kiefern.
Sämtliches Holz in Waldaxtteil, Birken und Wildgraben, ſitzt
unmittelbar an oder in nächſter Nähe der chauſſierten Hanauer
Stein=
ſchneiſe, unweit der Kreisſtraße Arheilgen-Langen. Die
Fichten=
derbſtangen ſind von beſonders guter Beſchaffenheit (Sparren,
Gerüſt=
ſtangen, Wagnerholz uſw.). Auskunft erteilen Großh. Forſtwart
Bayerer zu Krauſe Buche und Klipſtein zu Bayerseich, beides Poſt
Egelsbach.
Darmſtadt, den 23. März 1915.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
328
Guter Gartenmiſt.
kann fuhrenweiſe geliefert werden
34751) Beſſungerſtr. 7, Tel. 384.
Wenig gebrauchter Offizierkoff.
und älteres Fernglas preis=
wert zu verkaufen
(*580.
Waldſtraße 49.
Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaß des Bäckers
Georg Popp zu Meſſel wird heute,
am 23. März 1915, nachmittags
5 Uhr, das Konkursverfahren
er=
öffnet.
Der Gerichtsvollzieher i. P.
Reib=
ſtein in Darmſtadt wird zum
Kon=
kursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
8. April 1915 bei dem
Ge=
richte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung
über die Beibehaltung des
er=
nannten oder die Wahl eines
ande=
ren Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines
Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretenden Falls
über die in § 132 der
Konkurs=
ordnung bezeichneten Gegenſtände
und zur Prüfung der
angemel=
deten Forderungen auf
Donnerstag, 15. April 1915,
vormittags 10 Uhr.
vor dem unterzeichneten Gerichte,
neues Gerichtsgebäude, Erdgeſchoß,
Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkursmaſſe gehörige Sache in
Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe
etwas ſchuldig ſind, wird
aufgege=
ben, nichts an den
Gemeinſchuld=
ner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt
von dem Beſitze der Sache und
von den Forderungen, für welche
ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen,
dem Konkursverwalter bis zum
8. April 1915 Anzeige zu
(4847
machen.
Darmſtadt, 23. März 1915.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt II.
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
Die Brennholz=Verſteigerung
Nr. 10 vom 22. März ds. Js. iſt
genehmigt. Ausgabe der
Abfuhr=
ſcheine am 29. ds. Mts., Tag der
Ueberweiſung und erſter Abfuhr=
(4830
tag am 30. März.
Darmſtadt, 23. März 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Aufforderung.
Anſprüche an den Nachlaß der
am 18. Dezember vergangenen
Jahres zu Darmſtadt verſtorbenen
Gärtner Johannes Asheuer
Ehe=
leute ſind bis ſpäteſtens 10. April
bei dem Unterzeichneten geltend
zu machen. Bis zu dem gleichen
Tage ſind Forderungen der
Nach=
laßmaſſe zu begleichen. (4860
Darmſtadt, 25. März 1915.
Ludwig Raab,
Amtsgerichtstaxator,
Wilhelminenſtraße 21.
Ein guter Rat!
Wenn das Fleiſch zu teuer
wird, ſo führen Sie wenigſtens
einige fleiſchloſe
Hauptmahl=
zeiten in der Woche ein.
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(4879dd
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Zur Roſenhöhe, Ecke Mühl= und Rundeturmſtraße
Freitag, den 26. März, vormittags ½10 Uhr
beginnend
wird der Nachlaß der verſtorbenen J. Asheuer
Ehe=
leute verſteigert, und zwar:
2 pol. Betten, vollſtändig, 1 zweitür. pol.
Kleider=
ſchrank, 1 Vertiko, 1 Pfeilerſchrank mit Spiegel,
1 Waſchkommode mit Marmorplatte und Spiegel,
1. Ausziehtiſch, 1 Ruhebett, 2 eintürige
Kleider=
ſchränke, 1 kleiner Küchentiſch, 1 Schüſſelbrett,
1 Küchenſchrank, 1 doppell. Jagdflinte, 1 gold.
Herrenuhr mit Sprungdeckel, 1 Uhrkette, gold
gewalzt, ein Paar goldne Trauringe, eine Partie
Wäſche, eine Partie Packkordel, 1 Rolle
Tafel=
blei, ca. 2 Zentner.
Ferner die aus dem Nachlaß des verſtorbenen
Hoflakeien Kurt Ziechner dahier ſtammenden
Garde=
robeſtücke, als:
Anzüge, Ueberzieher, Hüte, Unterwäſche, Kragen,
Manſchetten, Binden, Strümpfe, Stiefel, 1 gold.
Herrenring, 1 Uhrkette, goldgewalzt, 1 Koffer, u. a. m.
Nachmittags 3 Uhr beginnend:
1 Büfett, nußbaum, 1 Ausziehtiſch, 6 Lederſtühle,
1 Pfeilerſpiegel, 2 Diwans, 1. Bauerntiſch,
1 Ziertiſch, 1 ſchmiedeeiſerner Blumenſtänder,
2 Betten, vollſtändig, 1 Waſchſchränkchen, 1 großer
Regulator, 1 großer Tiſch, 1 Damenſchreibtiſch,
1 eintür. Kleiderſchrank, 1 Triumphſtuhl, 1
Wellen=
badewanne, 2 Bilder, 1 Küchentiſch, 2. Diwans,
1 Sofa, 1 Ruhebett, 1 Wäſchemangel, 1
Woll=
matratze, 1 elektriſche Tiſchlampe, 3
Petroleum=
lampen, 1 Blumenſtänder.
1 Pfeilerſchrank mit Spiegel, 1 achteck. Tiſch,
1 Vertiko, 1 Damenſchreibtiſch.
(4849
Darmſtadt, den 25. März 1915.
Ludwid Raab
Amtsgerichtstaxator
Wilhelminenſtraße 21.
Kaufmt. Vortondungsſchule ſür Maochen.
Der Unterricht beginnt Dienstag, den 20. April d. J., in
dem Schulhauſe, Hermannſtraße 21 (Mittelſchule) vorm. 11 Uhr mit
folgenden Unterrichtsfächern:
Buchführung, Wechſellehre, Korreſpondenz,
Kaufm. Rechnen, Stenographie,
Maſchinen=
ſchreiben, Engliſch und Franzöſiſch.
Anmeldungen nehmen entgegen: Frl. A. Ruths,
Heidenreich=
ſtraße 29, und Frl. Ph. Walz, Karlſtraße 43.
Auskunft erteilt Frl. Neudecker, Schirmgeſchäft, Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 9.
Für den Vorſitzenden:
3299a)
Prof. Pfaff.
Elieessehuie!
Beginn der fachgewerblichen Kurſe, Dienstag, den
13. April, vormittags 10 Uhr,
wie: 1. Handelskurſus. (Dauer 1 Jahr.) — Handnähen u.
Anfangs=
unterricht Maſchinennähen. — Maſchinennähen und Wäſchezuſchneiden.
— Methodiſcher Schneiderunterricht. — Bluſenkurſus. — Weißſticken.
— Stopfen. — Flicken. — Bügeln. — Kunſthandarbeiten. —
Frei=
handzeichnen. — Spitzenklöppeln. — Spindelgipüre. — Brennen und
Schnitzen. — Kochen und Einmachkurſus. (4857a
Anmeldungen werden Samstag den 27., Dienstag den 30. März,
vormittags 10 Uhr, desgl. Samstag den 10. April, von 10-12
Uhr vorm. in der Alice=Schule, Friedrichſtr. 4, entgegengenommen.
Der Vorſtand.
Heu
Empfehle täglich friſche
Vollmilch.
hat billig zu verkaufen (4690ids Heinr. Rämmerer IV. Ww., Pfungstadt.
Jakob Petri III., Weiterſtadt.
Poſtkarte genügt. (*5583gid
Leipziger Lebensversicherungs-Gesellschaft auf
Gegenseitigkeit (Alte Leipziger) Gegr. 1830
Versicherungsbestand Ende 1914:
(1098a
Eine Milliarde und
Hundert Millionen Mark
Versicherung mit Einschluss der Kriegsgefahr, ohne Extraprämie für
alle Kriegsteilnehmer.
Vertreter in Darmstadt u. Umgegend- Georg Beyser, Bruchwiesenstr. 4.
Die Adoptivtochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
13)
( verboten.)
Wenn Frau Steinbrecht dieſes ſchöne Mädchen im
Hauſe behält, hätte man doch wieder mal ne kleine
Augenweide, ſagte Görger vergnügt.
Während ſich ihre Unterhaltung nun mühſelig zu
enem anderen Thema ſchleppte, dachten ſie beide doch
daran, wie reizvoll ſich die ſchlanke Geſtalt des jungen
Mädchens von dem dunklen Grün der Kaſtanien
abge=
hoben hatte.
Und entgegen ſeinen Worten entwarf der ſchöne
Leut=
nant Frenſen, ein Neffe des Notars Dr. Frenſen, bereits
einen Eroberungsplan. Dabei lächelte er ſiegesgewiß.
Man ſagte ihm nicht mit Unrecht nach, daß ihm auf die
Dauer keine Frau widerſtehen könne.
Als Britta ſich, von ihrem Spaziergang zurückkehrend,
dem Hauſe näherte, wurde ſie von neuem recht mutlos.
Zugleich befiel ſie eine wahre Angſt, Frau
Stein=
brecht gegenüber zu treten.
Sie hatte gerade noch Zeit, ihren Anzug vor dem
Spiegel zu prüfen, als ſie auch ſchon zu ihrer Herrin
ge=
rufen wurde.
Das Frühſtück wurde in demſelben Zimmer
einge=
nommen, wo geſtern der Tee ſerviert worden war. Frau
Steinbrecht war bereits anweſend und ſah Britta ent=
gegen. Ihr Geſcht ſch blaß und keldend aust Brita
mußte ſich geſtehen, daß die Züge ihrer Herrin durchaus
keinen niedrigen Charakter verrieten.
Allen Mut zuſammenraffend, ging ſie auf die alte
Dame zu und ſagte bittend:
Gnädige Frau, ich bin in Sorge, daß ich Sie geſtern
abend erzürnt habe. Ich bitte ſehr um Verzeihung. Die
Erinnerung an meinen Vater, den ich ſehr geliebt habe,
hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht. Es war mir
unmöglich, noch länger von dem zu ſprechen, was meines
Vaters innerſtes Sein wie ein Heiligtum erfüllte. Bitte,
verzeihen Sie mir.
Zu ihrer großen Ueberraſchung und Freude legte
Frau Steinbrecht ihre Hand auf Brittas Arm und ſagte
gütig:
Sie waren im Rechte, liebes Kind. Ich fiel Ihnen
mit anſcheinend taktloſen Fragen läſtig, deshalb durften
Sie mich zurückweiſen.
Britta führte dankbar Frau Steinbrechts Hand an
ihre Lippen.
Ich danke Ihnen ſehr, daß Sie mir nicht zürnen.
Frau Claudine ſchüttelte lächelnd den Kopf.
Dazu hatte ich keine Veranlaſſung. Aber auch Sie
dürfen mit mir nicht rechten wegen geſtern abend — ich
war — leidend — und in einer traurigen Stimmung.
Wir wollen nicht mehr davon ſprechen.
Sie nahmen am Frühſtückstiſch Platz. Britta
be=
diente ihre Herrin mit einer ſtillen, hoffnungsvollen
Freu=
digkeit.
Sie waren bereits im Part, wie mir Fran Stange
ſagte? fragte die alte Dame.
Ja, gnädige Frau, Frau Stange behauptete, nichts
für mich zu tun zu haben.
Frau Claudine betrachtete wohlgefällig die blühenden
Wangen Brittas.
Gefiel Ihnen der Spaziergang?
O — es war wunderſchön — wie in einem Märchen,
antwortete dieſe begeiſtert, Und ſie konnte ſich gar nicht
genug darüber wundern, wie ganz anders ihre Herrin
heute erſchien. Sie begriff nicht, wie ſie bei dieſer Frau
an taktloſe Neugier hatte glauben können. Frau
Stein=
brecht plauderte ganz zwanglos über allerlei, und war
von ſo wohltnender Freundlichkeit, daß Brittas Hoffnung
immer größer wurde.
Nach dem Frühſtück mußte ſie ihrer Herrin wieder
ein Stündchen vorleſen. Danach durſte ſie dieſelbe auf
einem Spaziergang durch den Park begleiten. Und auf
dieſem Spaziergang brachte Frau Steinbrecht das
Ge=
ſpräch wieder auf Brittas Perſon.
Sie ſind doch muſikaliſch? fragte ſie als Britta ſie auf
das Konzert der Vögel in den Baumkronen aufmerkſam
machte.
Ja, gnädige Frau. Ich ſpiele geläufig vom Blatt
und habe auch eine Zeitlang Geſangſtunden gehabt.
Sie haben gewiß eine Altſtimme?
Mehr Mezzoſopran, allerdings etwas dunkel gefärbt,
wie mein Lehrer ſich auszudrücken pflegte.
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[ ← ][ ][ → ] Das iſt ſchön. Ich liede weiche, dunie
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Konzerte, die mich leicht ermüden. Vielleicht geben Sie
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Sehr gern, gnädige Frau.
Sie hatten inzwiſchen die Kaſtanienallee an der
Park=
wieſe erreicht. Frau Steinbrecht ſah nach der Uhr.
Wir müſſen umkehren, ich habe Dr. Frenſen für 12
Uhr beſtellt, ſagte ſie.
Den Rückweg legten ſie faſt ſchweigend zurück. Die
alte Dame ſah nachdenklich vor ſich hin und ſchien Britta
ganz vergeſſen zu haben. Aber das ſchien nur ſo. Es
war ihr ein wohliges Gefühl, ſich auf den jungen Arm
ſtützen zu können.
Als ſie in das Veſtibül traten, ſagte ſie freundlich:
Für die nächſte Stunde bedarf ich Ihrer nicht. Wenn
die Konferenz mit Dr. Frenſen zu Ende iſt, laſſe ich Sie
rufen.
Damit entließ ſie Britta.
Friedrich meldete, daß Dr. Frenſen bereits im
Ar=
beitszimmer der gnädigen Frau warte.
Dr. Frenſen erhob ſich, als Frau Steinbrecht eintrat.
Guten Tag, lieber Doktor. Sie ſind wieder von
un=
heimlicher Pünktlichkeit, und ich laſſe auf mich warten.
Ich bin kaum fünf Minuten hier, gnädige Frau.
Darf ich mich nach Ihrem Befinden erkundigen? fragte
er, einen forſchenden Blick in ihr blaſſes Geſicht werfend.
Sie deutete auf einen Seſſel und nahm ihm
gegen=
über Platz.
Mein Befinden iſt nicht ſonderlich gut, lieber Doktor.
Ich habe eine ſchlechte Nacht gehabt. Aber laſen wir das.
Ich möchte eine Frage an Sie richten.
Dr. Frenſen verneigte ſich. Frau Claudine ſah ihn
mit ihren duklen Augen forſchend an, und fragte dann
haſtig:
Warum haben Sie mir nicht geſagt, daß die junge
Dame Loſſen heißt?
Dr. Frenſen war auf dieſe Frage gefaßt geweſen, er
verzog keine Miene.
Dieſe Frage iſt ſchnell beantwortet, gnädige Frau.
Erſtens wollten Sie abſolut nichts Näheres über die
junge Dame wiſſen —
Aber darauf, daß ſie Loſſen heißt, hätten Sie mich
unbedingt aufmerkſam machen müſſen, unterbrach ſie ihn
heſtig.
Der alte Herr blieb ganz ruhig und vollendete ſeine
Rede:
Zweitens erfuhr ich den Namen erſt, als die junge
Dame bereits angelangt war. Wie Sie wiſſen, erledigte
mein Bureauvorſteher die ganze Korreſpondenz. Der
Bequemlichkeit halber waren die Offerten numeriert; ich
wußte nur, daß dieſe junge Dame mit Nummer zwei
be=
zeichnet war. Erſt als ſie eintraf, wurde mir ihr Name
genannt. Aber auch da legte ich nicht ſo viel Gewicht
da=
rauf. Der Name iſt nicht gar ſo ſelten, und da Sie ſelbſt
ihn längſt nicht mehr führen, ſo iſt es wohl ziemlich
be=
langlos.
So — meinen Sie, Doktor? fragte Frau Claudine
mit ſonderbarer Betonung.
Er blickte ſie ernſt an.
Sie wolen die junge Dane dach nicht entlaſſn, wel
ſie zufällig dieſen Namen führt? Das ſollte mir leid tun!
Diesmal glaubte ich ganz ſicher das Rechte für Sie
gefun=
den zu haben. Meine Frau iſt geradezu entzückt von dem
jungen Mädchen!
Mir gefällt ſie auch — ſehr, ſagte Frau Steinbrecht
kurz.—
O — das freut mich — und der Name tut ja doch
nichts zur Sache.
Frau Claudine preßte die Handflächen feſt zuſammen.
Wiſſen Sie, wer Britta Loſſen iſt? fragte ſie heiſer
vor Erregung.
Er ſtutzte und ſah ſie betroffen an.
Wer ſie iſt? wiederholte er langſam und eine dunkle
Ahnung ſtieg beklemmend in ihm auf.
Frau Claudine erhob ſich und trat vor ihn hin.
Seine Tochter iſt ſie — Heinz Loſſens Tochter aus
zweiter Ehe, ſagte ſie faſt unhörbar.
Auch Frenſen fuhr nun empor.
Unmöglich! ſtieß er erſchrocken hervor.
Sie ſtanden einander gegenüber und ſahen ſich
ſchwei=
gend an.
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