Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 83., Mittwoch, den 24. März.

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Derkre

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Seekrieg. Der Krieg im Orient. Saure Trauben als Zankapfel. Der Fall der
Feſtung Przemysl. Die Kriegsſchäden in Polen und Galizien. Zwiſchenfall in der Schweiz. Japan und China.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 23. März.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Zwei Nachtangriffe der Franzoſen bei Ca=
reuchy
, nordweſtlich von Arras, wurden ab=
gewieſen
.

In der Champagne nahmen unſere
Truppen einige erfolgreiche Minenſprengungen
vor und ſchlugen einen Nachtangriff nördlich
von Beauſéjour ab. Kleinere Vorſtöße der
Franzoſen bei Combres, Aprémont und
Flirey hatten keinen Erfolg.

Ein Angriff gegen unſere Stellung nord=
öſtlich
von Badonviller brach mit ſchweren
Verluſten für den Feind in unſerem Feuer
zuſammen.

Auf Oſtende warfen feindliche Flieger
wieder mehrere Bomben ab, durch die kein
militäriſcher Schaden angerichtet, dagegen meh=
rere
Belgier getötet und verletzt wurden.

Ein frauzöſiſcher Flieger wurde
nordweſtlich von Verdun zum Abſturz ge=
bracht
, ein mit zwei franzöſiſchen Unteroffizieren
beſetztes Flugzeug wurde bei Freiburg zur
Landung gezwungen. Die Inſaſſen wurden
gefangen genommen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Auf der Verfolgung der aus Memel ver=
triebenen
Ruſſen nahmen unſere Truppen
Ruſſiſch=Krottingen und befreiten über
3000 dentſche, von den Ruſſen ver=
ſchleppte
Einwohner.

Ruſſiſche Angriffe beiderſeits des Orzye
wurden zurückgeſchlagen.

Oberſte Heeresleitung.

* London, 22. März. Die neuen Verluſtliſten
geben die Verluſte an britiſchen Offizieren in den Ge=
fechten
bei Neuve=Chapelle und St. Eloi auf
724 an.

* Rom, 22. März. (Ctr. Bln.) Ein Brief aus Mar=
ſeille
, den der Mattino veröffentlicht, ſchildert den voll=
ſtändigen
Zerfall des franzöſiſch= eng=
liſchen
Kolonialheeres. Die beiden erſten in=
diſchen
Expeditionen bildeten den Gipfel deſſen, was Eng=
land
aus Indien beziehen konnte. Die Ende Januar in
Marſeille gelandete dritte Expedition zählte nur mehr
20000 Mann, vielmehr nicht Männer, ſondern Knaben
und Greiſe, die nach der Ausſchiffung von Offizieren mit
Peitſchenhieben vorwärts getrieben werden mußten. Mit
dieſen 20000 Mann ſeien die letzten verfügbaren Truppen=
depots
Indiens erſchöpft. Der Korreſpondent bezeichnet
auch den mit Senegalnegern gemachten Verſuch als
geſcheitert. Senegaleſen und die anderen farbigen Trup=
pen
ſeien nur im Nahkampf mit der blanken Waffe zu ver=
wenden
, dagegen beim Artilleriekampf völlig wert=
los
. (B. T.)

Der Seekrieg.

Der amerikaniſche Proteſt.

London, 22. März. Die Morningpoſt meidet aus
Waſhington vom 19. März: Das Staatsdeparte=
ment
arbeitet an dem Proteſtgegen die Blockade=

erklärung der Alliierten. Die Note wird erſt
in einigen Tagen fertig ſein. Sie wird ſich nur an die
engliſche Verordnung ſelbſt halten, nicht aber an die er=
gänzenden
Erklärungen. Die Vereinigten Staaten werden
den Standpunkt einnehmen, daß die engliſche Verordnung
keine Blockade ankündigt, und daß, ſolange keine Blockade
beſteht, ihre Grenzen nach dem anerkannten internationalen
Brauch und den Forderungen des Völkerrechts
beſtimmt werden und die Vereinigten Staaten nicht ver=
pflichtet
ſind, die Blockade anzuerkennen. Wenn die
Blockade angekündigt iſt, erkennen die Vereinigten Staa=
ten
den Alliierten nicht das Recht zu, den Handelsverkehr! * Die franzöſiſche Preſſe macht bekannt, daß bis zum
zwiſchen den Vereinigten Staaten und neutralen Ländern
zu verhindern, obwohl ſie ihnen das Recht, gegen Konter=
bande
einzuſchreiten, zugeſtehen. Die Exiſtenz einer
Blockade iſt eine tatſächliche Frage und die vom Völker=
recht
verlangten Tatſachen, welche die Neutralen von der
effektiven Blockade überzeugen könnten, ſind nicht dar=
getan
. Bis die Blockade angekündigt iſt, beſchränken ſich * Konſtantinopel, 22. März. (Ctr. Frkft.)
nach amerikaniſcher Auffaſſung die Rechte der Kriegfüh=
renden
auf den Beſuch und die Durchſuchung eines Schif=
fes
. Man erwartet, daß die amerikaniſche Note eine
diplomatiſche Korreſpondenz zwiſchen den Regierungen
herbeiführen wird. In Waſhington hofft man, daß die
Alliierten Zugeſtändniſſe machen werden,
welche die öffentliche Meinung befriedigen. Der Haupt=
punkt
des amerikaniſchen Proteſtes iſt der, daß die Alliier=
ten
neutrale Länder nicht blockieren dürfen, was die Al=
liierten
tatſächlich beabſichtigen, indem ſie amerikaniſche
Güter nach dem neutralen Europa nicht gehen laſſen wol=
len
. Es heißt, die Note werde betonen, daß, wenn die
Alliierten verhindern wollen, daß amerikaniſche Güter,
Deutſchland erreichen, die Alliierten ſich mit den neutralen
Regierungen ins Einvernehmen ſetzen müßten, anſtatt

* Waſhington, 23. März. Der holländiſche Ge=
ſandte
machte Bryan unformelle Mitteilungen über den
Inhalt der Note gegen das Embargo des Handels
der Neutralen mit Deutſchland, die Holland an Eng=
land
und Frankreich gerichtet hat.

Engliſche Schiffsverluſte.

* Rotterdam, 22. März. Der Nieuwe Rotter=
damſche
Courant meldet aus London zu dem Unter=
gang
des Dampfers Cairntorr‟: Der Dampfer,
der eine Ladung Steinkohlen führte, wurde 11 Meilen von
Beachy Head torpediert. Er fuhr im Augenblick der
Exploſion in weſtlicher Richtung. Der Steuermann ſah
den Torpedo, bevor das Schiff getroffen wurde. Die Ex=
ploſion
war ſehr ſtark, aber die Mannſchaft war im=
ſtande
, ohne Schwierigkeiten die Boote flott zu machen.
Rettungsboote von Eaſtbourne und Newhaven eilten her=
bei
. Das deutſche Unterſeeboot wurde in einer Entfernung
von etwa 350 Metern geſehen.

* Kopenhagen, 22. März. (Ctr. Bln.) Der. Ka=
pitän
des hier angekommenen däniſchen Dampfers Teg=
ner
berichtet, daß er in nächſter Nähe von Newcaſtle
Zeuge der Torpedierung des engliſchen
Dampfers Invergyle war und deſſen geſamte
Mannſchaft rettete. Der deutſche Unterſeeboot= Komman=
dant
hatte der Mannſchaft 10 Minuten Friſt zum Ver=
laſſen
des Schiffes gegeben.

* Amſterdam, 22. März. Vor einigen Tagen iſt
der engliſchen Preſſe eine Verfügung der Regierung mit=
geteilt
worden, nach der vom 20. März ab engliſche
Schiffsverluſte in den Zeitungen nicht
mehr veröffentlicht werden dürfen. Nur die
Meldungen des Reuterſchen Bureaus über verlorene
Schiffe dürfen wiedergegeben werden. Die Zuwider=
handlung
iſt mit dem ſofortigen Erſcheinungsverbot der
ſchuldigen Zeitungen für die ganze Kriegsdauer bedroht.
Ebenſo iſt die briefliche oder ſonſtige Bekanntgabe von

Schiffsverluſten nach dem Auslande vom 20. März an
verboten.

* London, 23. März. Die 30 Mann betragende
Beſatzung des Dampfers Rievaulx Abbey (1166
Tonnen), der zwiſchen Hull und den Niederlanden ver=
kehrte
, iſt geſtern von einem Torpedoboot in Immingham
gelandet und nach Hull gebracht worden. Das Schiff
ſank am Freitag abend in der Nähe von Bridlington
aus unbekannter Urſache und ſtrandete bei Withernſea.

Die franzöſiſchen Schiffsverluſte.

10. März zwanzig franzöſiſche Handels=
ſchiffe
von deutſchen Unterſeebooten ver=
ſenkt
worden ſind.

Der Krieg im Orient.

Der Kampf um die Dardanellen.

Kaiſer Wilhelm ſandte an Enver Paſcha ein
Glückwunſchtelegramm für die glänzenden Erfolge
an den Dardanellen, worin er auch Enver Paſcha
bittet, dem tapferen Kommandanten der Befeſtigungen an
den Dardanellen, Djawid Paſcha, ebenfalls ſeine herzlich=
ſten
Glückwünſche übermitteln zu wollen. Das kaiſerliche
Telegramm ſchließt mit den Worten: Möge Gott auch
ferner mit unſeren Waffenbrüdern ſein!

* Stockholm, 22. März. Ueber die Lage in
den Dardanellen ſchreibt Dagens Nyheter:

Telegramme haben erzählt von bedeutenden Verwun=
detentransporten
der beſchießenden Flotte und von be=
deutenden
Beſchädigungen der Fahrzeuge. Aber dieſe An=
kommen
begreiflich, wenn der Angreiſer alle Verluſte, die
unbemerkt erſetzt werden können, geheim hält. Wenn da=
gegen
drei Schlachtſchiffe unter den Augen des Feindes
den geſetzmäßigen amerikaniſchen Handel zu ſchädigen. geſunken ſind, iſt keine andere Wahl vorhanden als wahr=
heitsgetreu
zu berichten. Es wäre eine Torheit, einige
Tage Friſt zu gewinnen zu ſuchen mit der Bekanntmach=
ung
der Mißgeſchicke, wenn keine Ausſicht vorhanden iſt,
die Hiobspoſt mit einem entſprechenden Erfolg aufzuwie=
gen
. Und dieſe Ausſicht fehlt hier vollkommen. Es kann
natürlich nicht die Rede davon ſein, daß die Verbündeten
wegen der jetzt erlittenen Verluſte die Unternehmung
gegen die Dardanellen aufgeben werden. Das wäre
ein allzu harter Schlag gegen deren Anſehen. Neue eng=
liſche
Schlachtſchiffe ſind auch unterwegs, um die Ver=
luſte
zu erſetzen aber die Sache wird Monate erfordern,
und bevor die Frage von Konſtantinopel brennend wird,
können entſcheidende Ereigniſſe auf anderen Kriegsſchau=
plätzen
eingetreten ſein. Das Schickſal der Dardanellen
und Konſtantinopels ſteht nicht mehr im unmittelbaren
Vordergrund der Ereigniſſe und der Druck auf die Neu=
tralen
am Mittelmeer und Schwarzen Meer, mit welchem
der Dreiverband gerechnet hat, um mit einem Handſtreich
als Herr am Bosporus aufzutreten, muß auf eine unge=
wiſſe
fernere Zukunſt verſchoben werden.

* Berlin, 23. März. Ueber franzöſiſche Ver=
ſtärkungen
für die Dardanellen berichtet ein
Telegramm der Voſſiſchen Zeitung aus Athen, demzufolge
die Flotte der Alliierten durch die zwei franzöſiſchen
Ueberdreadnoughts France und Courbet, ſowie die
vier Dreadnouehts Danton, Mirabeau, Diderot
und Condorcet und fünf Torpedojäger verſtärkt werden
ſoll. Zwei engliſche Linienſchiffe ſeien bereits einge=
troffen
.

* Konſtantinopel, 22. März. Das gewöhnlich
gut informierte Blatt Turan meldet, daß ein fran=
zöſiſcher
Kreuzer vom Typ des Charle=
magne
, welcher nach Tenedos in beſchädigtem Zu=
ſtande
gebracht wurde, geſtern dort geſunken ſei.

* Lyon, 23. März. Der Nouvelliſte meldet aus
Paris: Wie berichter, ſoll der Gaulois, ſobald die
Witterung es geſtattet, flottgemacht und in ein Trockendock
gebracht werden. Die Ausbeſſerungen des engliſchen
Panzerkreuzers Inflexible ſollen in kurzer Zeit be=
endet
werden können. Das Blatt erfährt weiter, daß
auch der Panzer Jaurégniberry nach den Dar=
danellen
geſandt wurde.

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Saure Trauben als Zankapfel.

In dem Wahn, die engliſch=franzöſiſche
Flotte werde die Meerengen und Konſtantinopel ſpie=
lend
überwältigen, hat ſich die Pariſer Preſſe zu voreili=
gen
Erörterungen über das künftige Schickſal der Meer=
engen
verleiten laſſen. Dieſe Fixigkeit war nicht nur aus
militäriſchen, ſondern auch aus politiſchen Gründen übel
angebracht. Denn ganz unbekümmert um die überlieferte,
in der ruſſiſchen Reichsduma jüngſt amtlich bekräftigte
Auffaſſung Rußlands, daß es der unbeſchränkte Herr an
den Meerengen werden müſſe, iſt die Pariſer Preſſe teils
für die Neutraliſierung der Meerengen, teils dafür einge=
treten
, dem Friedenskongreß die Entſcheidung über das
Schickſal Konſtantinopels und der Meerengen anheimzu=
geben
. Dadurch iſt in Rußland große Verſtimmung her=
vorgerufen
worden. Der Petrogradski Kurier, die Bir=
ſhewija
Wjedomoſti und Rjetſch machten kategoriſch
Rußlands Anſpruch auf den Erwerb Konſtantinopels ſo=
wie
der Meerengen geltend, und in der Ruskoje Wjedo=
moſti
gelangte Fürſt Trubezkoi zu dem gleichen
Ergebnis, um damit einen Appell an die franzöſiſche
Preſſe zu verknüpfen: Nach der übereinſtimmenden For=
derung
der ruſſiſchen öffentlichen Meinung müſſen Kon=
ſtantinopel
und die Meerengen ruſſiſch werden. Jede an=
dere
Löſung iſt für uns nicht annehmbar, ſie würde
einen Zuſtand ſchaffen, der noch ungünſtiger für uns
wäre, als vor dem Kriege‟.

Ein ruſſiſch=offiziöſer Kommentar der
Wetſchernaja Wremja zu dem vorſtehenden Artikel erleich=
terte
den Pariſer Blättern den Rückzug inſofern, als er,
im handgreiflichen Widerſpruch mit den Tatſachen, be=
hauptete
: jene franzöſiſchen Artikel wären zu einer Zeit
erſchienen, wo man den Standpunkt der ruſſiſchen Regie=
rung
nicht kannte! Den letzten Trumpf aber ſpielte ein
Petersburger Offizioſus im Temps durch die Mitteilung
aus, daß Frankreich den Anſpruch Rußlands auf Kon=
ſtantinopel
gegen die ruſſiſche Hilfe bei der Wiedergewin=
nung
Elſaß=Lothringens unterſtützen werde.

Dieſer Köder und der Petersburger Preſſefeldzug
haben an der Seine in gewünſchterg Weiſe gewirkt. Die
Pariſer Preſſe verlangt jetzt im Namen eines dauernden
europäiſchen Friedens, daß Rußland Herr Konſtantino=
pels
und der Meerengen werden müſſe, und der Temps,
der Rußlands Trachten nach dem Beſitze der Meerengen
recht geringſchätzig behandelt hatte, erkennt nunmehr ſeine
Bedeutung ſowie ſeine Berechtigung an und bemüht ſich
gleichzeitig um den Nachweis, daß die neutralen Balkan=
ſtaäten
von einer ruſſiſchen Herrſchaft über die Dardanel=
len
nichts zu fürchten hätten. Hiergegen aber erhebt die
Humanité nachdrücklich Einſpruch. Das Pariſer Soziali=
ſtenblatt
erkennt unumwunden an, daß Rußland als Be=
herrſcher
der Meerengen die wirtſchaftliche und politiſche
Unabhängigkeit ſowohl Rumäniens wie Bulgariens be=
drohe
, und verlangt deshalb eine gründliche Prüfung
des künftigen Schickſals der Meerengen. Mag die Stimme
der Humanité in Petersburg mit Gleichmut überhört
werden, ſo dürfte man dort größere Aufmerkſamkeit dem
Umſtande ſchenken, daß die engliſche Preſſe es bis=
her
vermied, ſich dem Entgegenkommen der Pariſer anzu=
ſchließen
. Nach der diplomatiſchen Erklärung Greys, er
ſtehe dem ruſſiſchen Streben nach einem Zugang zum
offenen Meer ſympathiſch gegenüber, weiß man an der
Newa, wie weit ein derartiges Zugeſtändnis von dem
Eroberungsplane Rußlands entfernt iſt.

Die Meerengen=Trauben, dank der türkiſchen Vertei=
digung
für den Dreiverband unverändert ſauer, bleiben
alſo trotz des Einſchwenkens der Pariſer Preſſe für die
Verbündeten nach wie vor ein Zankapfel.

Der Fall der Feſtung Przemysl.

* Wien, 22. März. Feldmarſchall Erzher=
zog
Friedrich hat nachſtehenden Armeebefehl
erlaſſen:

Nach viereinhalbmonatigen, heldenmütigen Kämpfen,
in denen der rückſichtslos und zähe, aber ſtets vergeblich
anſtürmende Feind ungeheuere Verluſte erlitt, und nach

blutiger Abwehr ſeiner noch in der letzten Zeit, insbeſon=
dere
am 20. und 21. März Tag und Nacht unternomme=
nen
Verſuche die Feſtung Przemysl mit Gewalt in
die Hand zu bekommen, hat die heldenmütige Beſatzung
der Feſtung, die noch am 19. März mit letzter Kraft ver=
ſuchte
, den übermächtigen Ring der Einſchließung zu
ſprengen, durch Hunger gezwungen, auf Befehl und nach
Zerſtörung und Sprengung aller Werke, Brücken, Waffen,
Munition und Kriegsmaterial aller Art die Trümmer von
Przemysl dem Feinde überlaſſen. Den unbeſiegten Hel=
den
von Przemysl unſeren kameradſchaftlichen Gruß und
Dank. Sie wurden durch Naturgewalten, nicht durch den
Feind bezwungen, ſie bleiben uns ein hehres Vorbild
treuer Pflichterfüllung bis an die äußerſte Grenze menſch=
licher
Kraft. Die Verteidigung von Przemysl bleibt für
alle Zeiten ein leuchtendes Ruhmesblatt unſerer Armee.

Feldmarſchall Erzherzog Friedrich.

* Berlin, 23. März. Den Helden der gefallenen
Feſtung Przemysl widmen die Morgenblätter warme
Worte.

Die Voſſiſche Zeitung ſagt: Zwanzig Wochen hat die
Feſtung in heldenmütigem Kampfe allen Angriffsverſuchen
der Ruſſen Widerſtand geleiſtet. Durch zahlreiche Aus=
fälle
wurde die Verteidigung in offenſivem, modernem
Sinne geführt. Die Ausfälle feſſelten ſtarke ruſſiſche Kräfte
und hielten ſie von ihrer Verwendung an anderen Stellen
fern. Damit hat die Feſtung eine der wichtigſten Auf=
gaben
erfüllt und ſehr weſentlich zu dem bisherigen glück=
lichen
Ausgang der Operationen beigetragen. Es iſt ein
trauriges Schickſal, daß die Beſatzung trotz ihres helden=
mütigen
Widerſtandes und trotz aller erfolgreichen Aus=
fälle
ſich ſchließlich doch hat ergeben müſſen. Es liegt ein
gewiſſer Troſt darin, daß es nicht die feindliche Waffen=
wirkung
geweſen iſt, die dieſen unglücklichen Ausgang
herbeigeführt hat, ſondern daß es äußere Einflüſſe waren,
gegen die jede menſchliche Macht wirkungslos bleibt.
Im Berliner Lokalanzeiger heißt es: Es liegt uns fern
den Verluſt, den unſer tabferer Bundesgenoſſe erlitten hat,
verkleinern zu wollen. Wir ſind aber auch überzeugt da=
von
, daß unſer Bundesgenoſſe nach kurzem traurigen Ge=
denken
ebenſo ſtolz und entſchloſſen ſein Haupt erheben
wird, um der durch den Fall der Feſtung geſchaffenen
Das Berliner Tageblatt führt aus: Es unterliegt keinem
Zweifel und muß auch von dem Feinde anerkannt wer=
den
, daß der Verteidiger, General von Kusmanek, und
ſeine Truppen in höchſtem Maße ihre Pflicht getan, den
äußerſten Mut und die zäheſte Ausdauer bewieſen und
bis zum letzten Augenblick die ihnen anvertraute Feſtung
gehalten haben. Die Ruſſen hätten dieſer Verteidigung
gegenüber wahrſcheinlich nie einen entſcheidenden Erfolg
erzielt, wären nie in den Beſitz der Feſtung gelangt, wenn
nicht der Proviantmangel und der Hunger die Beſatzung
zur Uebergabe gezwungen hätten. Die Deutſche Tages= Krieges die Züge pünktlich ankommen, ein Dutzend Eier
zeitung ſagt: Die Feſtung iſt nicht durch die ruſſiſchen
nicht den Ruſn, ſondern nur der Beſahung Ehre darüber
erwächſt, die 4½ Monate hindurch allen Angriffen des
Feindes erfolgreich Stand gehalten hat. Die Frkf. Ztg.
ſchreibt: Ihre Aufgabe hat die Feſtung freilich vollauf er=
füllt
: im Rahmen der großen ſtrategiſchen Operationen kam
digung Ungarns liegt nicht mehr der Beſatzung Przemysls
ob, ſondern dem eiſernen Wall auf den Karpathenpäſſen,
der ſich gegen die dräuende Macht der Ruſſen langſam
aber unwiderſtehlich vorſchiebt, dem Wall aus ſtählernen
Waffen und eiſenharten Männern.

Das Ergebnis der Kriegsanleihe.

* Berlin, 22. März. Zu dem Ergebnis der
Kriegsanleihezeichnung ſchreibt der Reichs=
anzeiger
: Die Zahlen über das Zeichnungsergebnis
ſprechen eine ſo eindringliche Sprache, daß ſich im Grunde
jeder weitere Zuſatz erübrigt, obwohl ſich, wie vor kurzem
an dieſer Stelle ausgeführt wurde, ein noch bedeutenderer
Erfolg als bei der erſten Kriegsanleihe mit Sicherheit
erwarten ließ, übertrifft dennoch das Ergebnis, das bei
erhöhtem Ausgabekurs die Ziffer der Zeichnung auf die
erſte Kriegsanleihe um mehr als das poppelte übertrifft,
die höchſten Erwartungen und wird nicht nur diejenigen
denen es vergönnt war, an dieſem Ergebnis direkt oder
indirekt mitzuwirken, ſondern die ganze Nation, die ſchaf=
fende
wie die kämpfende, mit freudiger Genugtuung erfül=
len
. Den Gegnern Deutſchlands aber wird, ſoweit ſie

für Taſachen überhaupt ein Verſtändnis beſtzen, dieſe
erneute wirtſchaftliche Kraftentfaltung zu denken geben,
inſofern ſich in ihr das durch den bisherigen Verlauf des
Krieges noch geſteigerte Selbſtvertrauen des Volkes und
ſeine Entſchloſſenheit kundgibt, das einmal geſteckte Ziel
um jeden Preis zu erreichen.

* Budapeſt, 22. März. Sämtliche Blätter be=
ſprechen
mit dem Ausdruck der höchſten Bewunderung die
Neunmilliardenzeichnung der deutſchen
Kriegsanleihe: Der Peſter Lloyd ſagt: Die neun
Milliarden, die Deutſchland als zweite Kriegsanleihe
zeichnete, ſind das gewaltigſte Bekenntnis des Willens
zum Siege, den das deutſche Volk ſeit Beginn des Krieges
geoffenbart hat. Weder in jenem überwältigenden
Begeiſterungsrauſch der erſten Kriegstage, noch in dem
triumphierenden Einmarſch der deutſchen Heere in Bel=
gien
, noch in der welthiſtoriſchen Einnahme der Feſtun=
gen
Lüttich und Maubeuge und Namur zeigte ſich die
Siegesſtärke der deutſchen Nation in ſoo ergreifender morali=
ſcher
Größe. Die Zeichnung der 9 Milliarden iſt das Er=
gebnis
der höchſten moraliſchen Kräfte, über die ein Volk
zu verfügen hat. Die Gegner Deutſchlands haben an dem
heutigen Tage eine zweite Schlacht bei Tannenberg ver=
loren
. Die grandioſe Kraftleiſtung zeigt, daß Deutſch=
land
ſich noch immer in aufſteigender Linie der Leiſtungs=
fähigkeit
befindet.

Deutſchland im italieniſchen Urteil.

Der Köln. Ztg. wird aus Rom geſchrieben: Wäh=
rend
die Mehrzahl der Zeitungen Italiens immer noch
fortfährt, die Geſchäfte des Dreiverbands zu beſorgen und
in ihren Kriegsberichten die Quellen der Feinde Deutſch=
lands
zu bevorzugen, findet ſich doch ab und zu wie eine
Oaſe in der Wüſte auch ein Artikel, der im Gegenſatz zu
dem übrigen Inhalt ſolcher Blätter nicht nur Gerechtig=
keit
gegen die langjährigen Verbündeten Italiens übt,
ſondern ihnen auch etwas wie Anerkennung ſpendet.

Vielleicht ſoll eine ſolche Ausnahme hin und wieder
die Neutralität bekunden, von der die Turiner Stampa
Lage mit altbewährter Tapferkeit gerecht zu werden. kürzlich einmal geſagt hat, daß ſie, in der italieniſchen Preſſe
wenigſtens, kaum noch vorhanden ſei. Dieſelbe Stampa
legte nun vor einigen Tagen Zeugnis von ihrer Neutrali=
tät
ab, indem ſie neben der gewohnten dreiverbands=
freundlichen
Darſtellung der Kriegsereigniſſe den Bericht
eines Mitarbeiters über ſeine im März unternommene
Reiſe nach Deutſchland abdruckt. Dieſer Mitar=
beiter
erzählt ſeinen Landsleuten, nicht ohne eine Bei=
miſchung
von Erſtaunen, daß in Deutſchland trotz des
öffentliche und Erwerbsleben ungeſtört ſeinen Gang wei=
ter
geht. Er ſchildert in einer Reihe von Einzelheiten,
wie das ganze Volk fortfährt, ſeine gewohnte Arbeit zu
tun und dob, dabei eifrig und tätig am Krieg teilnimmt,
ihr kaum mehr irgend welche Bedeutung zu. Die Vertei= ſich bereitwillig in alle Notwendigkeiten findet, die der
Krieg mit ſich bringt, und im großen wie im kleinen un=
entwegt
und emſig mitwirkt und mithilft, daß alles zu
einem guten Ende geführt werde. Dem Italiener drängt
ſich bei dieſem Schauſpiel ſofort der Vergleich mit ſeinem
eigenen Land und Volk auf, und er iſt ehrlich genug, ein=
zugeſtehen
, daß dieſe einmütige, zielbewußte, ſelbſtverleug=
nende
Feſtigkeit, wie er ſie in Deutſchland beobachtet, in
lateiniſchen Ländern nicht zu finden ſei, wo man vielmehr
den Heroismus oft gerade in einer Durchbrechung und
Verneinung der allgemeinen Geſamtzucht ſuche. Die un=
erſchütterliche
, rührige und ſichere Haltung des deutſchen
Volkes erklärt er einfach für bewunderungswürdig. Wie
der Krieg ausgehen wird, wiſſen wir nicht, fährt der
Mitarbeiter der Stampa fort, aber Deutſchland iſt nie=
mals
tätiger, angeſpannter und ſchöpferiſcher geweſen als
jetzt; der Rhythmus ſeines Lebens iſt nicht verlangſamt,
ſondern beſchleunigt. Deutſchland hat heute mehr als je
das Bewußtſein, der übrigen Welt unentbehrlich zu ſein.
Die Deutſchen rechnen darauf, daß 24 Stunden nach der
Unterzeichnung des Friedensvertrags Millionen und aber
Millionen von Waren regelrecht verpackt über die Gren=

Skizzen vom Kreuzerkrieg.

2. S. M. S. Karlsruhe. (Fortſetzung.)

Durch die Havarie an ſchnellem Fahren gehindert,
muß doch der Hilfskreuzer Kronprinz, ſo gut es geht,
das Weite ſuchen. Mit halber Kraft nur läßt darum Ka=
pitän
Köhler die Maſchinen der Karlsruhe ſtampfen
und ſieht bald befriedigt, daß er Berwick nach ſich zieht.
Erſt als Kronprinz aus Sicht geſchwunden, ſchüttelt er
den Bekannten aus Kingston ab und macht ſich davon.

Karlsruhe iſt allein und um ſie das Halbdunkel einer
mondhellen Nacht auf dem Waſſer. Ihre Planken beben
unter voller Maſchinenkraft. Ihr Bug teilt die Wellen
auf der Fahrt zur amerikaniſchen Küſte, wo der Komman=
dant
endlich Hel und Kohlen zu kaufen hofft.

Sein Wachhabender hebt die Hand zur Mütze: Back=
bord
voraus Kreuzer mit vier Schornſteinen; kommt uns
entgegen! Hols der Teufel! Die Lowestoft glaubt
Köhler nach längerem Hinſchauen vor ſich. Jedenfalls
fahren zwei Gegner, außer dem Schiff mit vier Schorn=
ſteinen
auch Berwick zwiſchen ihm und ſeinem Ziel.
Sie würden Karlsruhe wohl ſpäteſtens nach Füllen
ihrer Bunker den Weg verlegen. Er dreht ab. Der Brite
folgt, wird als Briſtol erkannt und unter Feuer ge=
nommen
. Jeder Mann, der nicht Geſchütze bedient, muß
Kohlen ſchippen und der Kreuzer das Letzte an Maſchinen=
kraft
geben. Zwei Treffer ſchlagen auf Briſtol ein und
ein dritter verlöſcht ihre Lichter. Die elektriſche Anlage
kam zuſchaden. Der Engländer läßt von der Jagd und
gibt Raketenſignale, auf die aus weiter Ferne ein zwei=
ter
Brite Antwort ſteigen läßt.

Die Karlsruhe iſt in übler, wenn nicht verzweifelter
Lage. Der Kronprinz konnte ihr während der flüchtigen
Begegnung nur wenig Kohlen geben und ihre Bunker leeren

ſich ſchnell. Köhler geht mit der Fahrt herunter, läßt
ſeinen Adjutanten I. O. und den leitenden Ingenieur zum
Kriegsrat in die Kajüte rufen und fragt: Herr Stabs=
ingenieur
, wie lange kann ich noch fahren? Komme ich
bis St. Thomas 24

Nein, Herr Kapitän, aber vielleicht bis San
Juan, wenn wir bei mäßiger Fahrt mit den Kohlen
ſparen.

Beginnen Stunden, deren Sorgen wohl quälend an den
Nerven eines Führers rütteln können. Um ſo wenig
Feuerung als möglich zu verbrauchen, muß Köhler den
geraden Weg, den von den Engländern überwachten be=
fahrenen
Treck, nach Portorico wählen. Die vier Winde
tragen das Funkengeknatter von Gegnern, die ſchon in
der geſchwätzigen Zuverſicht, ihn zu fangen, reden. Begeg=
net
er einem, dann fehlt es an Kohlen zu Angriff wie
Flucht. Er kann ſich kaum wehren, muß ruhmlos ſein
ſtolzes Schiff zu Trümmern ſchießen laſſen. Aber wenn
er der Stunden Sorgen ſpürt, ſieht’s keiner ſeinem
lächelnden Geſicht an. Er hat Zuverſicht genug, um an=
deren
davon abzugeben. Er glaubt an ſeinen Stern und
iſt ein Sonntagskind. Ungelegen kam freilich der Sonn=
tag
, an dem er mit gefegten Bunkern ohne Kohlenſtück
von Größe eines Hühnereis endlich in den Hafen von
San Juan läuft. Wo ſind am Sonntag Arbeiter und
Kohlen zu finden? Nur einen kleinen Vorrat kann der
Hafenkapitän, ein Seeoffizier, endlich ſchaffen.

Die Mannſchaft iſt beim Bergen des koſtbaren
Schatzes, als Meldung kommt: Draußen ſtehen zwei
feindliche Panzerkreuzer! Köhler runzelt die Stirn:
Ich wollte, es gäbe eine dunkle Nacht! Sie kommt und
fällt tiefſchwarz auf die See. Karlsruhe ſchleicht aus
dem Hafen. Innerhalb der Dreimeilengrenze führt der
Kommandant ſein Schiff längs der Küſte bis zur Oſtecke
von Portorico und von dort auf hohe See durch das Ge=

wirr von Klippen, an denen Schiffe ohne Zahl ſcheiter=
ten
. Mit dem Glauben an ſeinen Stern vollbringt er ein
ſeemänniſches Meiſterſtück, das Schiffer auf der Karaibi=
ſchen
See ſeither als verwegene Tat eines Glückspilzes
mit Staunen rühmen. Und er iſt wirklich ein Sonntags=
kind
, denn als Karlsruhe den gefahrſchwangeren Klip=
pen
vor der Oſtecke von Portorico naht, verdrängt ſtrah=
lend
heller Mondſchein das tiefe Dunkel rabenſchwarzer
Nacht.

Von neuem geht Köhler auf die Suche nach Kohlen.
Den Weg nach St. Thomas verlegen Briten. Er will
ſein Glück in Curagao verſuchen. Am 12. Auguſt liegt das
pflanzenarme, baumloſe Inſelchen mit weißumrahmten
roten Häuschen vor ihm. Aber ein fremdartiges Bild
bietet das freundliche Städtchen, das Seeleute einem
Spielzeug vergleichen. Die Einfahrt iſt durch eine Kette
geſperrt. Durch die Luken altfränkiſcher Forts recken
ihren Hals Geſchütze, bei denen Artilleriſten ſtehen, und
vor der Brandung ſchaukeln zwei Kanonenboote klar zum
Gefecht. Für Kampf gegen wen hat Curagao mobil ge=
macht
, kann Köhler nur fragen, aber hißt einſtweilen ge=
laſſen
die Lotſenflagge und ruft den Kommandanten des
einen Kanonenbootes an. Gewohntes Glück will, daß es
ein alter Bekannter iſt. Er kargt nicht mit Auskunft und
gibt den wohlmeinenden Rat, ſo ſchnell als möglich davon
zu fahren, da Holland nach einer Ueberſchreitung ſeiner
Grenzen durch deutſche Truppen dem Reich den Krieg er=
klärt
habe. Für einen Augenblick will der Glaube an den
Stern faſt ſchwinden. Die Mienen der Offiziere um Köh=
ler
härten ſich, als er in kurzem Ueberlegen ernſt den Kopf
neigt. Da hebt er ſchon wieder das frei und fröhlich
lachende Geſicht mit dem Rahmen des blonden Barts:
Wer hat Ihnen den Bären aufgebunden, alter Freund?
Wie die Nachricht nach Curagao gekommen ſei, fragt er
den Holländer. Ueber das franzöſiſche Kabel antwortet
der Fremde, und laut lachend kann oder muß Köhler ſich

[ ][  ][ ]

zen gehen werden, und ich möchte ſchwören, daß ſie jetzt
ſchon die Frachtbriefe dafür bereit halten.

Mit dieſer Verſicherung, die er im Anblick der gewerb=
lichen
Arbeit von Nürnberg niederſchreibt, ſchließt der
Mitarbeiter der Stampa ſeinen Stimmungsbericht aus
Deutſchland. Die Redaktion des Turiner Blattes aber
ſetzt, damit niemand ſie der einſeitigen Parteinahme für
das verbündete Deutſchland beſchuldigen kann, gleich in
die Spalte daneben zwei niederträchtige Zerrbilder aus
Pariſer Zeitungen. Das eine, ein Machwerk des berüch=
tigten
Hanſi, ſtellt einen deutſchen, mit geraubten Koſtbar=
keiten
beladenen Soldaten dar mit der Unterſchrift: Ein
Soldat des Kronprinzen, der von einer Unternehmung
gegen eine bombardierte Stadt zurückkehrt, das andere
zeigt zwei Schweine, die ſich am Kriegsbrot gütlich tun,
mit dem Text: Reklameplakat für K=K=Brot. Die
Neutralität der Stampa iſt damit glänzend bewieſen.

Ein ſtarkes Volk.

* Stockholm, 22. März Der ſchwediſche
Reichstagsabgeordnete Hildebrand ver=
öffentlichte
dieſer Tage ein Buch, betitelt: Ein ſtarkes
Volk, in welchem er die Eindrücke ſchildert, die ihm
eine Reiſe durch Deutſchland im Dezember und
Januar gebracht habe. Das Buch, das von der Kritik
ſehr günſtig beurteilt wird, enthält 16 Einzelſtudien, die
alle von der wärmſten und aufrichtigſten Sympathie für
das deutſche Volk erfüllt ſind. Beſonderes Intereſſe
erweckt hier der Teil, der den Wechſel in ſozialökonomiſcher
und ſozialpolitiſcher Hinſicht, wie ihn der Krieg herbei=
geführt
hat, behandelt. In begeiſterten Worten ſchildert
der Verfaſſer die großartige und kühne Organiſation, die
das deutſche Geſellſchaftsleben in wenigen Monaten in
völlig neue Bahnen lenkte.

Die Kriegsſchäden in Polen und Galizien.

* Wien, 22. März. Nach dem Krakauer Blatt
Naprzod ſchildert ein Aufruf des polniſchen Hilfsaus=
ſchuſſes
in der Schweiz die Kriegsleiden der pol=
niſchen
Bevölkerung folgendermaßen:

In Polen wurden zwei der reichſten und größten
Gouvernements, Lublin und Petrikau, vollkommen ver=
wüſtet
. Weiter litten die Gouvernements Kielze, Radom,
Kaliſch, Plock, Suwalki und teilweiſe auch die Gouverne=
ments
Warſchau und Lomſcha. Ueberall fand der Durch=
zug
der Truppen zwei= in vielen Gegenden dreimal, ja
noch öfter ſtatt. Die Kriegsereigniſſe haben in Polen
über 200 Städte und Städtchen, ſowie ungefähr 9000
Dörfer betroffen, und der Materialſchaden beziffert
ſich auf etwa drei Milliarden Franken. Bei=
läufig
5000 Dörfer wurden vollkommen vernichtet, ebenſo
auch viele Fabriken und Gutshöfe. Ueber 1000 Kirchen
liegen in Trümmern, und weitere 1000 erlitten ſchwere Be=
ſchädigungen
. Alle Getreide= und Lebensmit=
telvorräte
ſind größtenteils vernichtet.
Eine Million Pferde und zwei Millionen Stück Vieh
wurden teils requiriert, teils gingen ſie infolge Futter=
mangels
zugrunde. Infolge der Kriegsereigniſſe iſt die
landwirtſchaftliche Produktion, die ſonſt jährlich zweiein=
halb
Milliarden betrug, auf Jahre hinaus gehemmt.
Sieben Millionen Meuſchen der dortigen pol=
niſchen
Bevölkerung ſind infolge der Kriegsereigniſſe der
größten Not ausgeſetzt. Auch die Geſamtproduktion lin=Bombe verletzt worden war, iſt den Folgen
Franken beſaß, hat große Einbuße erltien, und über
400000 Arbeiter ſind beſchäftigungslos.

In Galizien wurden 17 öſtliche Bezirke mit einem
Flächenausmaß von 18000 Quadratkilometer mit 1½ Mil=
lionen
Einwohnern von den Ruſſen beſetzt, und außerdem
erlitten die inneren galiziſchen Gebiete ſchweren Schaden
Dies gilt namentlich von dem breiten Paß bei Lemberg
und Bochnia mit einem Flächenraum von 10000 Quadrat=
kilometer
und 1½ Millionen Einwohnern, wo die größten
Schlachten ſiattfanden, und der einen Trümmerhaufen
darſtellt. Hier fand der Truppendurchzug nicht ſelten
ſiebenmal ſtatt. Ungefähr 100 Städte und Städtchen und
6000 Dörfer erlitten dabei einen Schaden von zwei
Milliarden Franken. 206 Dörfer ſind vollkommen
vernichtet. Die landwirtſchaftliche Produktion, die einen
Jahreswert von einer Milliarde Franken beſaß, ſowie die
induſtrielle Produktion mit einem Jahreswert von einer
halben Milliarde Franken ſind infolge der kriegeriſchen
Ereigniſſe auf lange Zeit hinaus behindert. Hierher ge=
hören
auch die reichen Naphthagruben. 100000 Arbeiter
ſind ohne Beſchäftigung. Viele Städte liegen in

Trümmern, andere, wie Brody, Tarnow, Niſkow uſw.
teils ſchwer beſchädigt. Eine Millon polniſcher Einwoh=
Zuflucht.

Die Vergeltungsmaßregeln gegen die ruſſiſchen
Mordbrennereien.

* Beuthen (Oberſchl.), 23. März. Der im Katho=
lik
=Verlag erſcheinende Kuryer Slacki veröffentlicht an
der Spitze der heutigen Nummer Nachſtehendes: Ange=
ſichts
der Befürchtungen, die in polniſchen Kreiſen über
die Ankündigung entſtanden ſind, für die neuen ruſſiſchen
Greuel in Memel Vergeltung an Dörfern und Gütern in
den von Deutſchland okkupierten Gebieten zu nehmen,
haben wir uns an das Große Hauptquartier mit einer
Anfrage gewandt und darauf folgende Antwort erhalten:
ſalien nicht polniſcher, littauiſcher oder
ruſſiſcher.

Die Getreides und Mehlvorräte in Oeſterreich.

* Wien, 22. März. Den Blättern zufolge ergab
edie Aufnahme der Getreide= und Mehlvorräte
in ganz Oeſterreich ein ſehr befriedigendes Ergeb=
nis
. Mehrere Provinzen verfügen über anſehnliche
Ueberſchüſſe über den Bedarf bis zur Einbringung der
neuen Ernte. Immerhin iſt Oeſterreich namentlich für
die Verſorgung mit Mais auf die Mithilfe Ungarns
angewieſen. Es ſind Verhandlungen darüber im Zuge.
Auch die Frage der Einführung der Brot= und Mehlkarten
bildet den Gegenſtand eingehendſter Beratungen und Er=
mittlungen
. Die in der letzten Woche in Wien vorhande=
nen
Schwierigkeiten bezügl. der Brotverſorgung ſind be=
reits
behoben. Die Broterzeugung iſt vollſtändig und die Elektrizität zu beſteuern mit Ausnahme der für
normal.

Der Luftangriff auf Paris und Cdlais.

* Paris, 23. März. Die Preſſe veröffentlicht ſpal=
tenlange
Berichte über den Flug der Zeppeline
über Paris. Die Blätter erklären, der angerichtete
Schaden ſei unbedeutend; ein moraliſcher Eindruck ſei nicht
erzielt worden. Die Neugierde, einen Zeppelin zu ſehen,
ließ jede Furcht vergeſſen. Vom Stadtzentrum aus ſah
man deutlich die von den franzöſiſchen Scheinwerfern be=
lechteten
Luftſchiffe und man konnte das Platzen der
franzöſiſchen Granaten um die Zeppeline beobachten. In
den Straßen hätten die Menſchen dicht gedrängt geſtan=
den
. Der Matin berichtet, daß ein Zeppelin, anſcheinend
von Granaten getroffen, ſchwer beſchädigt wurde und ſich
nur mit Mühe in nördlicher Richtung entfernen konnte.

* Paris, 23. März. Die Agence Havas meldet: Am
Montag abend um 9 Uhr wurde infolge Signaliſierung
eines Zeppelins ein neuer Alarm in Parise ge=
ſchlagen
. Vorkehrungsmaßnahmen wurden getroffen und
die ganze Beleuchtung gelöſcht.

* Paris, 23. März. Der Petit Pariſien meldet aus
Calais: Ein Eiſenbahnbeamter, der durch eine Zeppe=
Die Bevölkerung Calais’ wurde benachrichtigt, daß ſie
künftig durch das Läuten der Sturmglocke von dem Heran=
nahen
feindlicher Flugzeuge und Luftſchiffe Kenntnis er=
halten
werde. Falls das Alarmzeichen zwiſchen 7 und 9
Uhr abends erfolgt, wird durch Trompetenſignal das Zei=
chen
zum Löſchen der Lichter gegeben.

Eie Rekrutferung in Irland.

* London, 23. März. In einem Briefe an die
Times wendet ſich Eduard Carſon gegen die Aeußerung
des Blattes, daß die Rekrutierung in Irland beſonders
ſchlecht fei, und ſchreibt, daß Ulſter bis Ende Februar
32000 Rekruten geſtellt habe, oder 205 von 10000 Einwoh=
nern
. Die Grafſchaften der nordöſtlichen Ecke ſtellten
allein ungefähr 30000, oder 240 von 10000, die übrigen
Grafſchaften der Provinz weniger als 2000, dafür aber
Belfaſt 18600, oder 465 von 10000 Einwohnern. Die

ungünſtige Krit über die Rekrutierung in Frland ſolle
und Redmond, wie ihn die Times vorgeſchlagen habe,
zwecklos ſei und falſch ausgelegt werden könnte. John
Lonsdale, unioniſtiſches, iriſches Mitglied des Unterhau=
ſes
, ſchreibt über denſelben Gegenſtand, es ſei eine be=
dauernswerte
Tatſache, daß in vielen nationaliſtiſchen
Diſtrikten die Rekrutierung erbärmlich ſchlecht
geweſen ſei; Ulſter lieferte zwei Drittel aller iriſchen
Rekruten.

Steigen der engliſchen Verſicherungsprämien.

* London, 23. März. Der Daily Telegraph be=
richtet
: Die Verſicherung gegen Kriegsriſiko
war am Samstag im Gegenſatz zu anderen Samstagen
Wöche ſind die Prämien ſehr bedeutend ge=
jüdiſcher
Beſitz in Betracht, ſondern nurſtiegen. 30 bis 40 Schilling wurden für Verſicherun=
gen
bezahlt, die früher für 20 Schilling abgeſchloſſen
wurden. Die Verſicherer ſind offenbar der Anſicht, daß
ein Pfund vom Hundert bei den Verluſten, die der Markt
in der letzten Zeit erlitten hat, ungenügend ſei. Unter
den Verluſten befinden ſich einige Schiffe, die zwar als
vermißt angegeben werden von denen man aber nicht
weiß, ob der Verluſt auf kriegeriſche Urſachen oder Uns
fälle anderer Art zurückzuführen iſt. In Fällen, wol
verſchiedene Verſicherer für jedes einzelne dieſer beiden
Riſiken haftbar wären, entſtand Ungewißheit, wer die
Verſicherungsſumme zu bezahlen hätte.

Ruſſiſches.

* Petersburg, 22. März. Rußland plant Ro=
nopole
auf Tee, Zündhölzer, Petroleum einzuführen
den Fabrikbetrieb benötigten.

* Petersburg, 22. März. Rjetſch ſchreibt über
die Trunkſucht in Sibirien. Alle früheren offi=
ziellen
Alkoholverkaufsſtellen ſind geſchloſſen, doch ſieht
man mehr Betrunkene in den Straßen als früher, was
auf die heimliche Alkoholfabrikation zurückzuführen iſt.
In Charbin arbeiten die Spiritusfabriken Tag und
Nacht, ohne die Beſtellungen aus Sibirien bewältigen zu
können. In dem Gouvernement Irkutsk entdeckte die
Polizei 50 heimliche Fabriken. Die Bauern berichten, daß
die Hochzeiten nicht anders wie früher gefeiert wurden,
da Wodka jetzt in Sibirien billiger iſt als zuvor.

Zwiſchenfälle in der Schweiz.

* Zürich, 22. März. Die bekannten bedauer=
lichen
Vorfälle in Freiburg gelegentlich der
Heimbeförderung der ausgetauſchten Schwerverwundeten
werden überall in der Schweiz aufs ſchärfſte ver=
urteilt
und tief bedauert. Auch führende Blätter der
Weſtſchweiz, wie das Journal de Genève, ſprechen ihre
Entrüſtung aus und fordern, daß, wenn feſtgeſtellt
werde, daß Ausländer an dieſen Ausbrüchen beteiligt
geweſen ſind, dieſe an die Grenze geführt würden. Die
Ausbrüche der Menge richteten ſich, wie nachträglich feſt=
geſtellt
wird, nicht nur gegen in Freiburg wohnende
Deutſche, ſondern auch gegen Deutſch=Schweizer. So
mußte ſich ein bündneriſcher Profeſſor an der Univerſität,
Dr. Tuor, vor angedrohten Mißhandlungen flüchten.
Ferner wurde vor der Wohnung des Univerſitäts=
profeſſors
Daniels gelärmt, obwohl Daniels Holländer
iſt. In ſchweizeriſchen politiſchen Kreiſen iſt die Forderung
allgemein, daß eine Wiederholung ſolcher unwürdiger
Vorfälle im Intereſſe des Anſehens der Schweiz ver=
hindert
werden müſſe. In der ſchweizeriſchen Regierung
herrſche der feſte Wille, ſolchen Vorfällen für künftig vor=
zubeugen
, und es ſei anzunehmen, daß die Freiburger
Behörden ſie hierbei unterſtützen würden.

Italieniſche Kammer.

* Rom, 23. März. Am Schluß der geſtrigen Kam=
merſitzung
ſchlug Miniſterpräſident Salandra vor, die
Kammer möge ſich bis zum 12. Mai vertagen. Turati

für die Unrichtigkeit verbürgen, weil er hier Kohlen fin=
den
oder ſterben muß.

Nach langem Pallaver mit Bekten und Offi=
zieren
fällt die Kette vor der Einfahrt. Karlsruhe‟
fährt durch die beiden Reihen niedriger Häuſer, über
deren Dächer vom Deck die Mannſchaft blickt, und macht
feſt. Der Kommandant geht an Land und ſetzt durch, daß
er Kohlen kaufen darf. Sie müſſen gar ſchnell an Bord,
denn immer wieder bekehren ſich die Holländer zum Glau=
ben
, die nächſte Minute könne eine Depeſche ihrer Regie=
rung
mit dem amtlichen Befehl zur Mobilmachung brin=
gen
. Darum trifft ſich’s gut, daß dicht beim Kreuzer ein
von Südamerika nach Neu=York unter amerikaniſcher
Flagge fahrender Dampfer zu kurzem Aufenthalt liegt.
Faſt drei Dutzend zu Erfüllung vaterländiſcher Pflicht in
die Heimat reiſende deutſche Reſerveoffiziere ſind an Bord.
Sie hören von den Nöten der Karlsruhe‟, ſind mit Hurra
von ihrem Schiff herunter, greifen zu Schippen und Kör=
ben
und ſchaufeln im weißen Reiſekleid aus Linnen oder
Flanell mit den Matroſen um die Wette.

Während flott wie niemals die Arbeit vorwärts
ſchreitet, ſteht Kapitän Köhler beim Schiff plaudernd zwi=
ſchen
holländiſchen Beamten. Sie zweifeln noch immer,
ob es nicht ihre Pflicht iſt, dem Verſorgen des Kreuzers
mit Feuerung Einhalt zu gebieten. Immer wieder wollen
ſie ein genug ſprechen. Aber auch ſolcher Lage wird nie=
mand
beſſer Herr, als Köhler, der mit launigem Wort
oder Schlag auf die Schulter aus Menſchen Einwände,
Widerſpruch, ja Feindſchaft herauszulachen verſteht. Wäh=
rend
er luſtig ſcherzt, vergeht den Fremden die Zeit wie
im Flug, und der fröhliche blonde Seemann mit den hei=
teren
Augen, blau wie das Meer, gefällt ihnen ſo gut, daß
ſie ſein Tun nicht hindern mögen. Seine Offiziere aber
ſehen, daß er in den acht Tagen ſeit der Mobilmachung
Fleiſch verlor und älter, ja grauer, geworden iſt. Er kark
nicht aus den Kleidern, hat kaum die Brücke verlaſſen
und trug auf den Schultern als Gewicht von Zentners

die ſchwerſte Sorge von Kommandanten mit dem Bewußt=
ſein
, durch viele Feinde aus Mangel an Feuerung ge=
fechtsunfähig
zu fahren.

Doch als er hinter dem letzten Korb Kohle das Deck
ſeines Kreuzers betritt, atmet er tief und befreit. Auf
ſchnellem Schiff weiß er ſich ein freier Herr des Meeres
und jeder Aufgabe gewachſen. Jetzt ſoll der Feind ihn
jagen und ſeinem Handel der Gottſeibeiuns helfen! Er
ſchläft in jener Nacht und hat wohl vorher einen guten
Trunk genommen. Am nächſten Morgen iſt er wieder jung
und für die Arbeit fertig. Er ſucht ſie auf dem Treck, den
Kauffahrer für die Reiſe zwiſchen Nord= und Südamerika
nehmen. Südlich von Barbados kommt der erſte bri=
tiſche
Dampfer in Sicht. Mit dem Signal ſtoppen Sie‟
geht Köhler in Lee, aber noch ſind die Engländer auf ſein
Verfahren nicht eingefuchſt. Der Brite zaudert und wird
durch einen blinden Schuß zu Gehorſam gemahnt. Dann
pflanzt Karlsruhe eine Granate vor ſeine Naſe, doch iſt
damit vorläufig wenig Arg gemeint. Weiß doch der
deutſche Kommandant, wie ſchwer ſolch armer Skipper
ſchieht’s und vom Kreuzer weht das Signal: Drehen Sie
bei, ich ſchicke ein Boot. Der Brite hißt das Gegen=
ſignal
verſtanden während ſein plötzliches Stoppen noch
immer eine dicke Rauchſäule aus dem Schornſtein qualmen einſtweilen weiter und geht haſtigen Schrittes ins Kar=
läßt
. Und wir ſehen jetzt das Bild, das fortan alle ge= tenhaus, um die Zeitungen zu ſtudieren, weil Nachrichten
kaperten Dampfer den Männern auf Karlsruhe bis zum
Sinken bieten: Am Maſt flattert das beim Ausſteigen der als Munition und Kohlen ſind.
Beſatzung vergeſſene Signal verſtanden (nämlich ver=
ſtanden
, daß abſeits von Britanniens Kreidefelſen auch
noch Seefahrer wohnen) und über dem Schornſtein weht Torpedomatroſen. Er iſt im Nebenamt Weinſteward in
die hohe dicke Rauchfahne, bis das Schiff in die Tiefe geht.

Von Karlsruhe gleitet an Seilen der Priſenkutter
herab. Zehn Mann mit umgeſchnallten Seitengewehren
führen die Ruder. Gewehre ſind unter den Duchten bei=
gefangen
. Ein Oberleutnant zur See, ſehr lang und
ſchlank mit der Schärpe um den Leib, führt als Priſen=

offizier. Ein Leutnant der Reſerve, der im Zivilberuf
Schiffsoffizier iſt, begleitet ihn als Sachverſtändiger in
Schiffspapieren. Ein Signalmaat, der Priſenſchreiber mit
der Mappe für die fremden Schiffspapiere und ein Fun=
kenmaat
, der drüben ſofort die Funkenbude vernageln
wird, fahren auch noch mit, während vom Deck des Kreu=
zers
aufmerkſame Augen dem Kutter folgen. Bald ſehen
ſie den ſchlanken Oberleutnant mit Schärpe die Strick=
leiter
des Dampfers erklimmen und auf die Brücke
entern. Nach kurzem Geſpräch mit den engliſchen Schiffs=
offizieren
meldet er ſeinem Kommandanten durch den
Signalmaat: Schiff und Ladung einwandfrei britiſch!

Auch Kapitän Köhlers Antwort kommt durch Flag=
gen
: Beſatzung zum Ausſteigen klar; Dampfer wird ver=
ſenkt!‟
Der Erſte Offizier hat zugehört, als der Komman=
dant
ſeinem Adjutanten den Befehl für die Signalgäſte
gab und läßt pfeifen: Sprenggruppe klar machen!

Unterdeſſen rudern vier Matroſen den Priſenkutter
zum Kreuzer zurück. Auch der Priſenſchreiber ſitzt wieder
darin und bringt alle an Bord des Fremden gefundenen
die roſtige Maſchine zum Stillſtand bringt. Endlich ge= Zeitungen mit. Wenn er den erſten Fuß auf das Deck der
Karlsruhe ſetzt, ſteht Kapitän Köhler bereit, ihm die
Blätter aus der Hand zu nehmen. =Er klemmt ſie unter
den linken Arm, ſagt dem Erſten Offizier, wurſteln Sie
für den Kreuzerkommandanten kaum weniger entbehrlich,

In den Priſenkutter kletlert jetzt die Sprenggruppe mit
einem Ingenieur, einem Maſchiniſtenmaat und einem
der Offiziersmeſſe, aber ſoll dort neuerdings ſeinen Dienſt
recht läſſig tun. Es kommt vor, daß er im Entkorken einer
Flaſche eine Pauſe macht, an ein Bullauge tritt und
ausſpäht, ob es nicht wieder einen Dampfer zu pflücken
(Schluß ſolgt.)
gibt.

Otto v. Gottberg.

[ ][  ][ ]

verlangte im Hinblick auf die internationale Lage ver=
kürzte
Kammerferien bis zum 15. April, und ſprach den
Wunſch aus, daß Italiens Neutralität eine ſolche des
Friedens und der Gerechtigkeit ſei. Salandra erklärte,
es liege der Regierung fern, ohne das Parlament regieren
zu wollen. Wenn er trotzdem etwas längere Parlaments=
ſerien
vorſchlage, wolle er eben alle Aufmerkſamkeit auf
die internationale Lage richten können. Bezüglich der äu=
ßeren
Politik habe er wiederholt Beweiſe des Vertrauens
der Kammer empfangen, welches nur ein allgemeines ſein
könne und bedeute, daß man der Regierung die größte
Aktionsfreiheit laſſe. (Zuſtimmung). Er habe das Be=
wußtſein
, verſichern zu dürfen, daß zwiſchen der Regie=
rung
und dem Parlament volle Uebereinſtimmung hin=
ſichtlich
der Wahrung der legitimen Intereſſen und ge=
rechtfertigten
Anſprüche des Landes beſtehe. (Sehr leb=
hafte
Zuſtimmung und Beiſall.) Die Kammer nahm Sa=
landras
Vorſchlag an und vertagte ſich bis zum
12. Mai.

Aus Portugal.

* Paris, 23. März. Der Eclair meldet aus Liſ=
ſabon
: Die Regierung hat den Vortrag des früheren
Präſidenten Machado über die politiſche Lage unter=
ſagt
. Machado gibt in einem Briefe an die Preſſe eine
kurze Zuſammenfaſſung deſſen, was er vorzutragen be=
abſichtigt
hatte, woraus hervorgeht, daß er mit den De=
mokraten
gegen die Regierung Stellung nimmt.

Die Regierung hat durch ein Dekret beſtimmt, daß
die Hausverwaltung und der geſamte innere Be=
trieb
des Deputiertenkongreſſes dem Mini=
ſterium
des Innern unterſtellt ſein ſollen. Die Demo=
kraten
proteſtieren gegen dieſe Maßregel.

In Alzuquar platzte eine Dynamitbombe;
ein zehnjähriges Kind wurde getötet.

Japan und China.

* (Ctr. Bln.) Der Nat.=Ztg. wird aus Kopen=
hagen
eine Meldung der Nowoje Wremja übermittelt,
wonach in Japan mit der Gegenzeichnung des Mikado
ein Mobiliſierungsbefehl erlaſſen worden ſei.
Den Geſandten des Dreiverbandes wurde mitgeteilt, daß
es ſich nur um eine Präventivmaßregel handele. Ferner be=
richtet
der Rjetſch, der amerikaniſche Botſchafter in Tokio
hätte die Forderung geſtellt, daß nach Ablauf der Friſt
am 25. März eine Verlängerung der Friſt für das Ulti=
matum
an China gewährt werden möge.

* La Sera meldet aus Peking: Präſident Juan=
ſchikai
hat die angekündigte Interventionsnote an Eng=
land
auf Wunſch der Zentralregierung zurückgezogen.
Die Provinz=Gouverneure ſind in Peking eingetroffen,
um die fernere Haltung Chinas zu beſchließen.
Man erwartet die Ablehnung des japaniſchen Ultima=
tums
. Im Hafen von Schanghai ſind bisher 13 amerika=
niſche
Kriegsſchiffe eingelaufen.

* London, 23. März. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Tokio vom 21. März: Die politiſche Kampagne
für die am 23. März ſtattfindenden Wahlen geht ihrem
Ende entgegen. Der Wahlkampf dürfte heftig werden.
Der Premierminiſter Graf Okuma macht Wahlreiſen.
Nach amerikaniſchem Muſter hält er Reden vom Eiſen=
bahnwaggon
aus. In einer Rede in Oſaka ſagte er, daß
die Taktik der Oppoſition die auswärtige Politik Japans
in einem falſchen Lichte erſcheinen laſſe. Die Aeußerungen
oppoſitioneller Blätter, die Großbritannien, Amerika,
China und andere Länder erreichten, verbreiteten über die
Motive Japans für die Teilnahme am
Kriege unrichtige Anſchauungen. Noch mehr ſei das
der Fall bezüglich der gegenwärtigen Verhandlungen
zwiſchen Japan und China. Okuma betonte, daß alles
Geſchwätz über Japans Ausgaben für Heer und Flotte
und die diplomatiſchen Verhandlungen auf die innere
politiſche Lage zurückzuführen ſei, ſowie auf die ungenaue
Darſtellung, die die Oppoſition von den Maßnahmen der
Regierung gebe.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 24. März.

* Der Chefredakteur unſeres Blattes, Herr Dr.
Waldaeſtel, hat, einer Einladung des Generalſtabs
Folge leiſtend, geſtern abend eine Reiſe nach dem
weſtlichen Kriegsſchauplatz und zum Haupt=
quartier
angetreten.

* Ordensverleihungen. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem Poſtſekretär Georg
Storck in Lollar das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ver=
dienſtordens
Philipps des Großmütigen und dem Ober=
Poſtſchaffner Ludwig Berg in Fürth i. O., ſowie dem
Briefträger Adam Schmidt in Lampertheim das Allge
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift Für langjährige
treue Dienſte verliehen.

* Ernannt wurden der Aktuariatsaſſiſtent bei dem
Amtsgericht Offenbach Joſef Knapp zum Aktuariats=
aſſiſtenten
bei dem Amtsgericht Wald=Michelbach, der
Gerichtsſchreiberaſpirant Georg Koch in Oppenheim zum
Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht Offenbach und
der Gerichtsſchreiberaſpirant Philipp Runkel in Alsfeld
zum Aktuariatsaſſiſtenten bei dem Amtsgericht Alsfeld.

C Das Eiſerne Kreuz in drei Generationen. Dem
Leutnant Götz v. Scheve vom 95. Regiment, der ſeine
Ausbildung als Flieger in Darmſtadt vollendet und be=
reits
im vorigen Jahre das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe
erhalten hatte, iſt für eine Reihe erfolgreicher ſtrategiſcher
und taktiſcher Erkundungen das Eiſerne Kreuz
erſter Klaſſe verliehen worden. Leutnant v. Scheve
iſt ein Sohn des Oberleutnants Theodor v. Scheve, der
im Jahre 1870 das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe erhalten
hat. Auch der Großvater des Oberleutnants v. Scheve hat
im Jahre 1814 das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe erhalten

Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch wird
Lengyels Schauſpiel Taifun nach einer Reihe von
Jahren wieder in den Spielplan aufgenommen. In
den Hauptrollen wirken mit die Damen Hacker und
Pils, ſowie die Herren Baumeiſter, Hacker, Heinz,
Jordan, Jürgas, Knispel, Kroczak, Kleinböhl, Peterſen,
Schneider, Thomſen, Weſtermann und Wolzogen. Für
Donnerstag, den 25., C31, ſind Meyerbeers Hugenotten
angeſetzt. Freitag wird Grillparzers Weh dem, der
lügt neu einſtudiert und neu inſzeniert gegeben. In
dieſem Luſtſpiel ſpielt Alice Hacker die Elrita, in den
männlichen Hauptrollen ſind beſchäftigt die Herren
Ehrle, Heinz, Jürgas, Schneider und Weſtermann. Die
Regie führt Hans Baumeiſter. Die erſte Wiederholung
der überaus erfolgreichen Geſangspoſſe Wie einſt im
Mai findet Samstag, den 27., auf B 34 ſtatt. Für
dieſen Abend gekten die kleinen Preiſe.

* Zur Aufführung von Lengyels Taifun im Hof=
theater
. Lengyels Taifun der am Mittwoch wieder in
das Repertoire aufgenommen wird, gehört zu jenen ſelt=
ſamen
Werken, die in prophetiſcher Art Anſchauungen
vertreten und Ereigniſſe vorausſehen, die erſt viele Jahre
ſpäter durch die Tatſache beſtätigt werden. Das Merk=
würdigſte
und Wertvollſte an dieſem ſpannenden Theater=
ſtück
, das in den Kreiſen der japaniſchen Kolonie in Paris
ſpielt, iſt die Einſicht in das Verhältnis der in Europa
lebenden Japaner zu ihrer Umgebung. Jahrelang hat
man bei uns die Anſicht vertreten, daß dieſes fremde Volk
in dankbarer Verehrung und Demut ſich unſere hohe Kul=
tur
beſcheiden zu erwerben ſucht. Die ungeheuere Gefahr,
die dadurch Europa bedrohte, wurde nie bedacht eben=
ſo
ſtanden wir verſtändnis= und ahnungslos der eiſernen
Diſziplin gegenüber, die das Zuſammenleben der Japaner
in Europa regelt und ſie zu einem gefährlichen Staat im
Staate machte. Der glänzende Gerichtsakt im Taifun
gibt uns ein anſchauliches Bild dieſer Diſziplin und ihrer
Wirkungen auf die naiven europäiſchen Gemüter. Auch
Ausſprüche finden ſich zu Dutzenden in dem Lengyelſchen
Werke, die man nur als prophetiſche bezeichnen kann. So
ſpricht der europäiſche Gegenſpieler der Japaner, der
Pariſer Schriftſteller Renard=Beinsky, über die Art dieſer
Eindringlinge folgendermaßen: Es iſt ja doch lächerlich,
daß wir hier in Europa die Herren Japaner noch immer
als eine nette Extravaganz, als exotiſche Gäſte, betrachten
die zu Hunderten und Tauſenden zu uns kommen und
hier unter uns langſam und vorſichtig jahrelang leben.
Haben Sie noch nie daran gedacht, Herr Profeſſor, daß
irgend ein außerordentlicher Zweck, eine ſpezielle Urſache
hinter der Entſchloſſenheit ſtecken muß, mit der dieſe Men=
ſchen
, die doch augenſcheinlich ihr Vaterland und ihr Volk
lieben und ſich in fremden Landen gewiß nicht wohl füh=
len
, ihre Heimat, ihre Familie auf Jahre verlaſſen und
hier in unſerer Mitte leben? Haben Sie noch nie darüber
nachgedacht, was die Urſache ſein mag? Dupont: Na=
türlich
und ſie iſt ganz einfach: Die Liebe zur Kultur.
Renard=Beinsky: Kultur Kultur! Die brauchen das
Zeug nicht mehr. Die haben von den dummen Europäern

ſchon alles erlernt und ihr erſtes war, dieſe einfältigen
Europäer aus den wunderbar dotierten Stellungen hin=
auszuwerfen
. Irgend ein anderes, entfernter liegendes
Ziel hält dieſe maskierten Menſchen hier.

Berufung. Der Kaplan Franz Hähner aus
Darmſtadt, der als Kriegsfreiwilliger eingetreten war
und zuletzt einen Diviſionspfarrer im Felde vertreten
hat, iſt als katholiſcher Garniſonpfarrer nach Potsdam
berufen worden. Herr Pfarrer Hahner iſt ein Sohn des
Eiſenbahnoberſekretärs Franz Hahner zu Darmſtadt.

* Verbrannte Feldpoſt.. Schon wieder iſt, wie aus
dem Felde telegraphiſch gemeldet wird, eine größere
Feldpoſtladung, offenbar infolge Selbſtentzündung
einer oder mehrerer Sendungen, die entgegen dem be=
ſtehenden
Verbot feuergefährliche Gegenſtände enthielten,
während der Eiſenbahnfahrt am 19. März verbrannt.
Es handelt ſich um 200 Säcke Feldpoſt für die 17. und
18. Infanterie=Diviſion und das neunte Armeekorps.
Die in Betracht kommenden Truppenteile ſind ſofort
verſtändigt worden. Die verbrannten Poſtſendungen
rührten aus den Oberpoſtdirektionsbezirken Hamburg,
Bremen, Kiel und Schwerin her. Es wird vor der Ver=
ſendung
feuergefährlicher Gegenſtände durch die Poſt
nochmals dringend gewarnt.

* Bitte um Zuwendungen für eine Militärkapelle.
Eine Erſatz=Diviſion, in deren Reihen viele Söhne Heſſens
ſtreiten, beſitzt bisher keine Muſikkapelle. Ihr Fehlen hat
ſich in Freud und Leid beim Gottesdienſt, auf dem Marſche,
im Kampfe und am Soldatengrab oft ſchmerzlich fühlbar
gemacht. Um dieſem Mangel abzuhelfen, beabſichtigt die
Diviſion, eine Muſikkapelle zuſammen zu ſtellen. Die er=
forderlichen
Muſiker ſind vorhanden, es fehlt aber noch
an Inſtrumenten, bezw. den hierzu nötigen Mitteln. Es
ſind noch erforderlich eine B=Klarinette, ein Flügelhorn,
eine B=Trompete, eine Es=Trompete und ein Es=Horn.
Wer zu dem Zuſtandekommen der Kapelle, die zu mehr
als einem Drittel aus Heſſen beſtehen ſoll, beiträgt, wird
ſich ſicher ein nicht geringes Verdienſt um Tauſende braver
Wehrmänner erwerben. Es ergeht deshalb an die Ein=
wohnerſchaft
die herzliche Bitte, das ſchöne Vorhaben
durch Ueberlaſſung geeigneter brauchbarer Inſtru=
mente
oder durch Zuwendungen in bar zu unter=
ſtützen
. Freundliche Gaben, die bis ſpäteſtens Ende die=
ſes
Monats an das Stadthaus (Zimmer 33) erbeten
werden, wird die Stadtverwaltung an die Diviſion gelan=
gen
laſſen.

Beſtellung brach liegender Grundſtücke. Eine An=
zahl
von Grundſtücken in den Vorortgemarkungen der
Stadt Darmſtadt und zum Teil auch in der Umgebung
der Stadt, die von den Beſitzern ſeinerzeit als Baugelände
zu Spekulationszwecken gekauft wurden, liegen zurzeit noch
im ſeitherigen Zuſtande brach da, ohne daß etwas wegen
Beſtellung derſelben geſchehen iſt. Es ſcheinen auch die
Beſitzer zum Teil noch gar keine Vorſorge getroffen zu
haben, die Frühjahrsbeſtellung ſicher zu ſtellen, indem ſie
ſich darauf verlaſſen, dies würden die Behörden tun. Dies
iſt ein Irrtum. Wie wir hören, iſt die Behörde ange=
ſichts
der zahlreichen in Betracht kommenden Grundſtücke
nicht in der Lage, hier dem Einzelnen eine Arbeit abzu=
nehmen
, die er ſchon im vaterländiſchen Intereſſe und um
dem Aushungerkrieg unſerer Feinde entgegenzuarbeiten,
ſelbſt unverzüglich in die Wege leiten und
bei günſtiger Witterung alsbald durchführen oder durch=
führen
laſſen muß, und wozu er auch bei einiger Mühe
imſtande iſt. Es iſt deshalb dieſen Beſitzern nur zu raten,
ſchleunigſt die erforderlichen Schritte wegen Beſtellung,
Verpachtung oder unentgeltlicher Abgabe der Grundſtücke
an Bedürftige zu tun, da, wie verlautet, gegen diejenigen,
die beſtellbare Grundſtücke brach liegen laſſen, mit poli=
zeilicher
Strafe demnächſt zwangsweiſe
vorgegangen werden ſoll.

* Treue Kameradſchaft. Für die Hinterbliebenen
eines Landſturmmannes Karl Michel aus Sindlingen,
welcher im Reſerve=Lazarett III hier verſtorben iſt, wurde
von den Kranken des Lazaretts ein Betrag von
160 Mark geſammelt und der Familie überwieſen. Der
Verſtorbene hinterläßt eine Frau und 7 Kinder. Gewiß
ein Zeichen der Kameradſchaftlichkeit.

* Die amtliche Stadtannahmeſtelle für Eiſenbahnpakete
und Expreßgüter iſt vom 1. April ab an die Firma Ger=
hard
Schmitt Nachf., Inhaber Ludw. Müller, Luiſen=
ſtraße
10, übergegangen. Vom 1. April ab können daher
die zur Beförderung mit der Eiſenbahn beſtimmten Pa=
kete
und Expreßgüter bei dem neuen Unternehmer zur
Auflieferung gebracht werden. (Siehe Bekanntmachung.)

* Gemüſe= und Kartoffelbau. Die dritte, den Ge=
müſe
= und Kartoffelanbau behandelnde Verſamm=
lung
im Gaſthaus Zum Ochſen in Beſſungen am Mon=
tag
war von Perſonen aus allen Teilen der Stadt außer=
ordentlich
ſtark beſucht. Es iſt dies ein Zeichen dafür,
wieviele Familien ſich gerne der geſunden Arbeit unter=
ziehen
möchten, einen Teil des Küchenbedarfs ſelbſt zu.
gewinnen, wenn ihnen Mutter Erde bei Lebzeiten ſchon

C.K. Eine erſchütternde Epiſode des Luftkrieges wird
in engliſchen Blättern geſchildert. Ein Leutnant als
Beobachter mit einem Sergeanten als Führer war von der
franzöſiſchen Heeresleitung beauftragt, eine verdeckte
deutſche Batterie feſtzuſtellen, deren Feuer großen Schaden
anrichtete. Als wir über die deutſchen Linien kamen
erzählte der Flugzeugführer, wurden wir von einem
furchtbaren Granatfeuer begrüßt. Wir ſtiegen höher und
ſahen endlich nicht eine, ſondern drei Batterien. Da
ſind ſie alſo! ſagte der Leutnant und ballte die Fauſt
gegen ſie. Dann rief er, zu mir gewendet: Unſere Auf=
gabe
iſt erfüllt, ſchnell zurück. Ich wandte raſch, aber wir
waren kaum 500 Meter weit gekommen, als der Regen
der Schrapnells ſchlimmer denn je wurde. Der Rauch
hüllte uns in ſo dichte Wolken, daß es unmöglich war
20 Meter weit zu ſehen Wir verſuchten, aus dieſer Hölle
hinauszukommen, aber Schrapnells, eins immer beſſer ge=
zielt
als das andere, explodierten gerade über unſeren
Köpfen mit entſetzlichem Krachen. Einen Augenblick
glaubte ich, daß mein Gehirn zerſprungen ſei. Gleich=
zeitig
fühlte ich mich plötzlich krank; dann ſchnitt mir mit
einem Male dichter Nebel jede Ausſicht ab, ſo daß ich wie
in Nacht ſaß. Trotz meiner Schmerzen hielt ich die Ma=
ſchine
in derſelben Höhe, um den Geſchoſſen auszuweichen,
die ſeltener wurden. Sind Sie geſund, Leutnant? rief
ich; aber ich bekam keine Antwort. Da ich glaubte, daß er
mich nicht gehört hatte, wiederholte ich meine Frage und
öffnete dabei meine Augen. Aber ich empfing wieder keine
Antwort, und ich ſah nichts als tiefe Dunkelheit um mich
her. Ich befand mich allein im weiten Raum, 6000 Fuß
über der Erde. Ich fürchtete mich und befahl Gott meine
Seele, denn ich fühlte, mein letztes Stündlein ſei gekom=
men
. Da ich jedoch die Batterien der Feinde unter mir
hörte, ſo hatte ich nur den einen Gedanken, zurückzukehren
koſte es, was es wolle, und die Meldung zu überbringen.
Geleitet von dem Geräuſch der Schrapnells unter mir
wendete ich die Maſchine in der Richtung, in der ich zu
meinen Kameraden zu kommen hoffte. Ich fuhr in dieſer

Richturg ungefähr zwei Minuten, als der Leutnant zu
meinem Erſtaunen plötzlich ausrief: Achtung, Mann;
höher hinauf! Ich riß das Flugzeug ſo raſch empor
daß es hinauf ſchoß, und dabei die Wetterfahne eines
Kirchturms mit fortriß, an dem die Maſchine um ein Haar
zerſchmettert wäre. Danke, Herr Leutnant, ſagte ich.
Sie müſſen entſchuldigen, aber ich kann nichts ſehen.
Sind Sie verwundet? Ja, antwortete er; ich glaube,
ſchwer; ich fühle mich ſehr ſchlecht. Dann ſagte er: Wen=
den
Sie jetzt nach links, noch mehr nach links. So iſt’s
gut. Nun grade vorwärts! Bald zeigte mir ein friſcher
Kugelregen an, daß wir wieder über den Linien der Deut=
ſchen
waren. Etwa drei Minuten ſpäter rief die Stimme
des Beobachters: Nun ſind wir da. Ich ſehe unſere
Leute, die auf uns warten. Laßt den Apparat nieder=
gehen!
Ich hörte nichts mehr; aber bald landeten wir
auf feſtem Grund und Boden. Den Wartenden, die das
Flugzeug umringten, bot ſich ein erſchütternder Anblick
dar; der Flugzeugführer war erblindet, für immer des
Lichtes beraubt, und neben dem bleichen Mann mit den
toten Augen lehnte der lebloſe Körper des Offiziers, der
ſoeben ſeinen letzten Atemzug getan hatte.

Weltkrieg und Weltſprache. In dem Kriege, in
dem jetzt die fremdeſten Völker mit den fremdeſten Spra=
chen
einander gegenüberſtehen, ſpielt auch die früher viel=
fach
nicht ernſt genommene Weltſprache Eſperanto, bezw.
ihre jüngſte Vereinfachung Ido eine nicht unwichtige
Rolle. Vor allem haben die deutſchen Eſperantiſten durch
eine Flugſchrift La vero pri la milito (Die Wahrheit
über den Krieg), die alle amtlichen Dokumente, Kaiſer= und
Kanzlerreden uſw. ins Eſperanto überſetzt, in allen Kul=
turländern
verbreitet, dem Verſtändnis der deutſchen
Sache bei den Neutralen zu dienen geſucht; in
demſelben Sinne wirkt die illuſtrierte Halbmonatsſchrift
Internacia Bulteno Man wird dieſe Aufklärungs=
arbeit
für das Ausland nicht unterſchätzen dürfen, denn

von Schweden bis zu den Südſeeinſeln, von Marokko
ein großer Teil der franzöſiſchen Poſtbeamten in den Ko=
lonien
und daheim führt auf den Uniformaufſchlägen den
grünen Eſperantoſtern, zum Zeichen, daß ſie die Welt=
ſprache
beherrſchen bis Hinterindien, gibt es heute ſchon
Millionen von Eſperantiſten, und Chile, Spanien, Frank=
reich
und Italien haben vor dem Kriege die internationale
Hilfsſprache amtlich gefördert. In mehreren großen
Lazaretten wird das Eſperanto mit Erfolg benutzt,
wo auch ſeine Erlernung einen nicht unpraktiſchen Zeit=
vertreib
für die an ein langes Krankenlager Gefeſſelten
bildet; Eſperantoführer für das Rote Kreuz ſind in den
meiſten Weltſprachen erſchienen.

C Uniformen aus Seide. Die Frage der Ausrüſtung
der engliſchen Truppen mit Khakiuniformen wird immer
ſchwieriger in dem Maße, wie die Zahl der einzukleiden=
den
Soldaten wächſt und der Verbrauch von Uniformen
durch die zur Front geſchickten Truppen ſich ſteigert. Man
hat daher bereits die verſchiedenſten Mittel zur Ueberwin=
dung
der Schwierigkeiten in der Fabrikation genügender
Menge von Khakiſtoff vorgeſchlagen, da die in Betracht
kommenden Fabriken bereits aufs äußerſte angeſpannt
ſind und nicht mehr leiſten können; aber bisher war der
Erfolg nicht genügend. Aus dieſem Grunde hat der eng=
liſche
Kriegsminiſter jetzt den Vorſchlag des Verbandes
der Seidenfabrikanten im Vereinigten Königreich, einen
Verſuch mit ſeinen Erzeugniſſen zu machen, angenommen.
Es handelt ſich darum, für ein Bataillon der Territorial=
armee
, das in kurzem nach Aegypten abgeſehen ſoll, eine
Uniform aus Tuſſah=Seidenſtoff, einem ſehr feſten Ge=
webe
, herzuſtellen. Der Preis einer ſolchen Seidenuniform
iſt etwas höher als der der Khakiuniform; aber die Fabri=
kanten
verſichern, daß ſie länger haltbar ſein wird, ſodaß
im Endergebnis die Koſten ſich nicht höher ſtellen. Die be=
ſonderen
Eigenſchaften der Seidenuniform ſollen ſie aber
gerade für Kolonialtruvpen ſehr geeignet machen.

[ ][  ][ ]

einiges Nutzrecht geſtatten wollte. Herr Reallehrer Lerch
konnte wieder verſchiedenes Bau= und Ackergelände pacht=
frei
, zum Teil für mehrere Jahre, ausloſen laſſen. Leider
konnten die Wünſche aller nicht befriedigt werden; ſie
wurden vorgemerkt für den Fall, daß von dem im Weich=
bilde
der Stadt noch brachliegenden Gelände ihm weiteres
zur Verfügung geſtellt würde. Bis jetzt konnten 102
Stücke Pflanzfeld verteilt werden. Wertvolle
praktiſche Winke erteilte Herr Hofgarteninſpektor Wei=
gold
über Bodenbearbeitung und=Düngung, über billig=
ſten
Bezug von Düngemitteln (Guano, Kali, Torfmull)
und wies in empfehlenden Worten hin auf den Inhalt
der zur Verteilung gekommenen Schriftchen: Gemüſe=
bau
in Kriegszeit von J. Böttner und Lehrer
Preſfers Kleingartenbau in Kriegszeit.

Der Krieg als Erzieher. Zu dem Montag abend in
der Martinskirche ſtattgefundenen Vortrag des Vor=
ſitzenden
der Martinsgemeinde, Herrn Pfarrer D. Waitz,
hatte ſich eine zahlreiche Zuhörerſchaft eingefunden, die
aufmerkſam den Worten des Redners lauſchte, welcher in
intereſſanter und belehrender Ausführung den Krieg
der Würger und Töter der Menſchheit als Befreier von
allem Unchriſtlichen, Undeutſchem und Fremdländiſchen
bezeichnete und denſelben als Erzieher in des Wortes
höchſter Bedeutung ſchilderte, der uns zu einem neuen
religiös=chriſtlichen Leben und Glauben und neuer deut=
ſſcher
Frömmigkeit, ſowie zu neuem vaterländiſchen Weſen,
Empfinden und Heldenſinn, zu höchſten Höhen empor=
führen
kann.

Vortrag des Landſturm=Erſatz=Bataillons.
Es ſei hiermit nochmals auf den Muſikaliſchen
Vortragsabend des Landſturm=Infanterie=
Erſatz=Bataillons II Darmſtadt zum Beſten
der Kriegsfürſorge heute Mittwoch, den 24. d. M.,
in der Turnhalle am Woogsplatz (Kartenverkauf bei
Schutter und abends an der Kaſſe) hingewieſen.

* Für die Darmſtädter Bismarckfeier am 27. März
macht ſich erfreulicherweiſe ein ſo außerordentlich reges
Intereſſe geltend daß ein großer Teil der vorbehaltenen
(numerierten) Plätze bereits vergriffen iſt und es ſich da=
her
dringend empfiehlt, ſich ſolche bei Heinrich Arnold
baldigſt zu beſorgen. Die Vereinigten Darm=
ſſtädter
Kriegervereine und der National=
liberale
Verein haben ihre Mitglieder aufgefordert,
die Feier vollzählig zu beſuchen. Beſonderer Dank aber
gebührt dem Mozartverein, der der vaterländiſchen
Sache das namhafte Opfer gebracht hat, ſein für Sams=
tag
angekündigtes Winterkonzert auf die Woche nach
Oſtern zu verſchieben.

Klavier=Abend von Elly Ney. Am Samstag,
den 27. März, findet im Saal zur Traube ein Klavier=
Abend von Elly Ney ſtatt, welche Nachricht von
den vielen Freunden und Verehrern der großen Künſtlerin
mit Freude begrüßt werden wird. Das reichhaltige Pro=
gramm
bringt Werke von Bach, Beethoven und Brahms.
Den Kartenverkauf beſorgt die Hofmuſikalienhandlung
Georg Thies Nachf. Leopold Schutter, Eliſabethen=
ſtraße
12.

* Der tote Soldat. Das Gedicht Der tote Soldat
von Joh. Gabriel Seidl, mit Bildumrahmung, als
Gedenkblatt gedruckt, iſt uns von einem unſerer Leſer zur
Verfügung geſtellt worden und iſt in der Bilderauslage
unſerer Geſchäftsſtelle ausgelegt.

Ehrentafel.

* Ein Muſter treuer Pflichterfüllung bietet der Kriegs=
freiwillige
Kreis der 12. Kompagnie eines Leibgarde=
Infanterie=Regiments. Kreis, der aus Heuſenſtamm
bei Offenbach a. M. ſtammt, meldete ſich, obwohl 45
Jahre alt und Vater von 6 Kindern, am 5. Mobil=
machungstag
freiwillig bei ſeiner alten Kompagnie und
bat inſtändigſt, ins Feld mitgenommen zu werden. Sein
Wunſch wurde erfüllt. Kreis erwies ſich bald als einer
der beſten Soldaten der Kompagnie, dem keine Anſtren=
gung
und Entbehrung zu groß war. In der Schlacht bei
Neuſchateau zeichnete er ſich durch tapferes Verhalten be=
ſonders
aus, er war ſtets einer der erſten, die vorſprangen.
Am 28. Auguſt wurde er verwundet, kehrte aber, kaum
wieder hergeſtellt, auf ſeinen Wunſch wieder zur Front
zurück und hat ſeitdem an allen Schickſalen des Regiments
teilgenommen, ſeinen Kameraden ein Beiſpiel treueſter
Pflichterfüllung. Kreis wurde zum Gefreiten befördert
und durch Verleihung des Eiſernen Kreuzes ausgezeichnet.

Treue bis zum Tode bewies der Reſerviſt An=
dreas
Schnellbächer aus Werſau, Kreis Die=
burg
, von der 8. Kompagnie eines Leibgarde=Infanterie=
Regiments. Am 8. September wurde er im Gefecht bei
Pargny durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt. Trotz der
Aufforderung, zurückzukommen und ſich verbinden zu
laſſen, beteiligte er ſich weiter am Kampfe und wies alle
Ermahnungen mit den Worten zurück: Ich kämpfe bis zu
meinem Tode! Beim nächſten Sprung wurde er bewußt=
los
und verſtarb an den Folgen ſeiner Wunde kurz dar=
auf
im Feldlazarett.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25, Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576; Mate=
rialien
=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Kreuzpfen=
nig
=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)

Bericht über die 12. Fahrt des Vereins=
lazarettzugs
T 1.

Unmittelbar nach unſerer Ausladung in Pirmaſens
fuhren wir am 9. März morgens gegen 4 Uhr nach Saar=
brücken
, wo wir den Tag benutzten, den Zug zu reinigen
und zu verproviantieren. Die Reinigung geſchah durch
20 uns in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellte
Arbeiter der Burbacher Werkſtätte. Auf dem Bahnhofe
erhielten wir die uns nachgeſandte Wäſche aus Darmſtadt
und fuhren abends 6 Uhr 35 Min. über Diedenhofen
weiter und kamen Donnerstag, morgens 4 Uhr 30 Min.,
nach Sedan. Im Laufe des Tages wurde es einem gro=
ßen
Teil der Mannſchaft ermöglicht, die intereſſante Stadt
Sedan mit ihrer Zitadelle, ihren Brücken und Denkmälern,
unter denen das Turennes, eines Kindes der Stadt,
beſonderes Intereſſe erweckte, zu beſichtigen. Abends um
6 Uhr fuhren wir weiter; fünf Wagen wurden nach einer
anderen Stelle geleitet. Das dortige Einladen von drei
Offizieren und 59 Mann wurde in der Nacht vorgenom=
men
. Die Wagen ſtießen gegen 2 Uhr mittags mit dem
zurückgebliebenen Zugteil wieder zuſammen. Um dieſelbe
Zeit begann das Haupteinladen: zwei Offiziere und 83
Mann. Auf der weiteren Fahrt wurden noch 84 Mann
und ein Offizier aufgenommen. Kurz nach Mitternacht
war auch dieſes Einladen beendigt. Mit ſechs Offizieren,
214 Deutſchen und 12 Franzoſen begannen wir die Heim=
fahrt
. Als Ausladeziel war Karlsruhe beſtimmt worden.
Bei herrlichem Wetter durchfuhren wir die Pfalz, erhiel=
ten
in Germersheim den Befehl, 70 Leichtverwundete in
Bruchſal und den Reſt in Heidelberg auszuladen. Das

Ausladen in beiden Orten kann man als muſtergültig be=
zeichnen
; da es nach 10 Uhr bereits beendigt war, konnten
wir noch in derſelben Nacht über Mannheim nach der
Werkſtätte Saarbrücken=Burbach fahren, um dort alles
Nötige für die neue Fahrt vorzubereiten.

Wir ſind in der angenehmen Lage, mitteilen zu kön=
nen
, daß auf unſeren erneuten Aufruf hin Seine Exzellenz
der Wirkliche Geheimerat Herr Freiherr von Heyl
zu Herrnsheim in Worms uns 10000 Mark
gütigſt überwieſen hat. Wir danken dem hoch=
herzigen
Spender für dieſe Gabe herzlich. Sie ſoll nach
ſeinem Wunſch zur Beſchaffung von Kranken=Kraftwagen
für unſere im Oſten kämpfenden heſſiſchen Truppen ver=
wendet
werden.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Der Tereſa Carreio=Abend, den der
Richard Wagner=Verein morgen im Feſtſaale
der Turngemeinde veranſtaltet, verſpricht ein muſikaliſches
Ereignis erſten Ranges zu werden. Iſt es doch ſeit lan=
gen
Jahren wieder das erſtemal, daß die größte Klavier=
ſpielerin
der Gegenwart in Darmſtadt das Konzert=
podium
betritt. Ueber das Auftreten der Künſtlerin in
München ſchrieb kürzlich die Frankfurter Zeitung: Ein
Klavierabend von Tereſa Carreio konnte auch vor 30
oder 40 Jahren nicht mehr Begeiſterung auslöſen, als ihr
heutiges Konzert im Jahreszeiten=Saal. Was die jetzt
Zweiundſechzigjährige leiſtet, ſteht auf ſo hohem künſtle=
riſchen
Niveau, iſt techniſch ſo überlegen und vom Alter
unbeeinflußt, daß der Jubel des Publikums, der der
Künſtlerin ſchließlich noch drei Zugaben abzwang, nur zu
begreiflich war. Am bedeutendſten war die Wiedergabe
der beiden Variationenwerke des Abends, Schumanns
Sinfoniſcher Etüden und der Brahmsſchen Händel= Varia=
tionen
. Liſzts Am Quellenrand ſpielte Frau Carreio
mit einer Anmut und ſeine E=Dur=Polonäſe mit einer
Brillanz und einem Feuer, die auch jetzt noch kaum zu
überbieten ſind..

Gießen, 23. März. (Die Kartoffel=Aufnahme)
hat ergeben, daß in unſerer Stadt ein Vorrat von 29000
Zentnern vorhanden iſt. Bei 6500 ortsanweſenden Fami=
lien
würden alſo auf die Familie 4½ Zentner kommen.
Unter den vorhandenen Kartoffelvorräten iſt als einziger
großer Poſten ein Vorrat der Stadt Gießen mit rund
1600 Zentnern zu nennen. Zahlreiche Familien ſind allein
auf den Einkauf bei der Stadt angewieſen.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 23. März. Seine Majeſtät
der Kaiſer und König haben beſtimmt, daß am
hundertjährigen Geburtstage des Für=
ſten
Bismarck an dem ihm errichteten Nationaldenkmal
vor dem Reichstag eine Feier ſtattfindet, deren Art und
Umfang dem Ernſt der Zeit und der Stille der Karwoche,
in die der Gedenktag fällt, entſpricht. Es iſt vorgeſehen,
daß ein Vertreter des Kaiſers, der Bundesrat und der
Reichstag, das preußiſche Staatsminiſterium, der preu=
ßiſche
Landtag und der Magiſtrat von Berlin ſich in der
Wandelhalle des Reichstages verſammeln, von dort ſich
zum Denkmal begeben und vor dieſem Kränze niederlegen.

München, 23. März. (Todesfall.) Heute nacht ſtarb
hier der Präſident der Akademie der Wiſſenſchaften, Pro=
feſſor
Dr. Karl Theodor v. Heigel, an einer Magenent=
zündung
im Alter von 73 Jahren.

Hannover, 22. März. (Vermächtnis.) Der hier
kürzlich verſtorbene Rentner Wellecke vermachte dem
Hannoverſchen Kurier zufolge der hieſigen Blinden=
anſtalt
500000 Mk. Ein Teil des Kapitals ſoll zur
Erbauung eines Aſyls für arbeitsunfähige Blinde ver=
wandt
, der Reſt zur Verpflegung der in das Aſyl auf=
genommenen
Blinden dienen.

Stockholm, 22. März. (Graf Wittes Memoiren.)
Wie Rußkoje Slowo meldet, hat Graf Witte ſehr
wichtige Papiere hinterlaſſen insbeſondere zwei
Bände eigener Aufzeichnungen über Perſönlichkeiten, mit
denen er in Berührung kam. Eine amerikaniſche Firma
hat Witte 1 Million Dollar für das Verlagsrecht ſeiner
Memoiren angeboten, doch wies er das Angebot ab.
Das Original der Aufzeichnungen befindet ſich im Aus=
lande
in Verwahrung. Graf Witte hat ſeine Memoiren
in den letzten fünf Jahren ausgearbeitet.

Zweite Kammer.

* Darmſtadt, 23. März.

Der erweiterte Finanzausſchuß ſetzte
heute ſeine Beratungen über den Hauptvoran=
ſchlag
für 1915 forl. Vor Eintritt in die Tages=
ordnung
gedachte der Vorſitzende, Abg. Dr. Oſann, der
glänzenden Leiſtung des deutſchen Volkes beim Zeichnen
der zweiten Kriegsanleihe, die auf mehr als
das Doppelte der erſten Anleihe geſtiegen ſei; im Zuſam=
menhange
damit hob der Vorſitzende die Leiſtungen der
deutſchen Eiſenbahnen im Krieg rühmend hervor.

Finanzminiſter Dr. Braun gab ſodann einen zah=
lenmäßigen
Ueberblick über die finanzielle Lage
des Landes, indem er darlegte, wie ſich das tatſäch=
liche
Ergebnis des Rechnungsjahres 1914 vorausſichtlich
gegen die Anſätze des Voranſchlages geſtalten wird. Im
Anſchluß daran erläuterte er den mutmaßlichen Stand der
beiden Reſtefonds und des Ausgleichs= und Tilgungs=
fonds
zu Ende des Jahres 1914. Ueber die endgültige
Deckung der Fehlbeträge des Jahres 1914, die normaler=
weiſe
den verſchiedenen Fonds zur Laſt zu ſetzen wären,
ſollte zu einem ſpäteren Zeitpunkt entſchieden werden.
Die an den Vortrag anſchließende Ausſprache beſchränkte
ſich im weſentlichen auf die Frage, ob das Tilgungsge=
ſetz
außer dem Zuſchuß von 2 Millionen zur Staatsver=
waltung
auch die Uebernahme von Fehlbeträgen aus den
Eiſenbahnen aus dem Ausgleichs= und Tilgungsfonds
zuläßt, ſowie auf welche Weiſe die Fehlbeträge der Jahre
1914 und 1915 endgültig zu decken ſind. Der Vorſitzende
legte in letzterer Hinſicht folgenden Antrag der Mitglie=
der
des engeren Finanzausſchuſſes vor:

Dem Geſetzentwurf der Regierung iſt folgender Ar=
tikel
6 beizufügen: Die aus Anlaß des Krieges zu Laſten
der Staatskaſſe entſtandenen Einnahmeausfälle und be=
ſonderen
Ausgaben aus den Rechnungsjahren 1914 und
1915 werden vorlagsweiſe aus bereiten Mitteln des
Staates beſtritten; die endgültige rechnungsmäßige Dek=
kung
erfolgt durch Inanſpruchnahme des Staatskredits,
nicht aber aus vorhandenen Fonds.

In der Begründung des Antrags wurde von verſchie=
denen
Rednern hervorgehoben, daß eine Steuerer=

höhung für 1915 und die nächſten Jahre
nicht in Betracht kommen dürfe, zumal der
vorausſichtliche Mehrbedarf des Reiches an neuen
Steuern und die unvermeidlichen Steuererhöhungen ein=
zelner
Gemeinden ohnehin größere Anforderungen an
die Bevölkerung ſtellen würden. Ueber den obigen Antrag
ſoll erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt entſchieden werden,
nachdem die Regierung dazu Stellung genommen hat.
Die weitere Beſprechung drehte ſich um die Frage, ob und
welche Erſparungen durch Abſtriche an den Ausgaben er=
zielt
werden können. Mehrere Redner hielten es nicht
für zweckmäßig, das Budget jetzt im einzelnen darauf=
hin
zu prüfen, welche Erſparungen während der Kriegs=
zeit
gemacht werden können, oder ſummariſche Abſtriche
an den Ausgaben zu machen. Man ſolle ſich mit Rückſicht
auf die Schwierigkeit der Lage darauf beſchränken, einen
Beſchluß zu faſſen, der auf eine weitgehende Sparſam=
keit
im Staatshaushalte hindrängt. Der Finanzausſchuß
hat hierzu folgenden Antrag geſtellt, die Regierung zu
erſuchen: 1. die nicht ſpeziell kreditierten ſachlichen Aus=
gaben
, wie Unterhaltungskoſten und dergleichen, den un
teren Verwaltungsbehörden nur mit einem Teil der vor=
geſehenen
Summen zu überweiſen und etwaigen Nachfor=
derungen
nur in ganz beſonders dringlichen, beſonders
begründeten Fällen zu entſprechen; 2. zu veranlaſſen, den
unteren Behörden bei der Verwendung der ihnen über=
wieſenen
Kredite größte Sparſamkeit zur Pflicht zu
machen, unbeſchadet der ſozialen Aufgaben des Staates;
3. zu dem nächſten Hauptvoranſchlag eine Zuſammen
ſtellung derjenigen budgetmäßigen Ausgaben vorzulegen,
die während der Kriegsdauer bis dahin erſpart worden
ſind.

Auch hierüber wird morgen weiter verhandelt wer=
den
; die Regierung iſt mit den in dieſem Antrag nieder=
gelegten
Grundgedanken einverſtanden und hat bisher
ſchon Anordnungen in dieſem Sinne erlaſſen.

Es wurde zunächſt auf den Antrag Köhler, auf
Abänderung des Art. 58, das Gemeindeumlage=
geſetz
betreffend, zurückgegriffen; es tauchte dabei der
Zweifel auf, ob es zuläſſig iſt, das Geſetz durch eine Ver=
ordnung
der Regierung abzuändern; die Regierung iſt
bereit, auch einer Aenderung des Geſetzes zuzuſtimmen.
Es wird beſchloſſen, einen Initiativantrag in dieſem
Sinne einzubringen.

Nächſte Sitzung: Mittwoch, vormittags 9 Uhr.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 22. März. Börſenſtimmungsbild.
In dem heutigen Börſenverkehx herrſchte auf allen Ge=
bieten
ein recht ſtilles Geſchäft. Heimiſche Anleihen konn=
ten
ihren Kursſtand behaupten. Am Induſtriemarkte
waren leichte Abbröckelungen feſtzuſtellen; beſonders für
Kriegsbedarfsgeſellſchaften zeigte ſich Realiſationsluſt, wo=
gegen
ſich Montanwerte gut behaupteten. Das Geſchäft
am Deviſenmarkt lag gleichfalls recht ſtill. Die Geldver=
hältniſſe
waren unverändert.

Landwirtſchaftliches.

* Berlin, 23. März. Die gleichmäßige Ver=
teilung
der noch zur Verfügung ſtehenden Kalkſtick=
ſtoffe
fand am 22. März im Landwirtſchaftsminiſterium
ſtatt. An der Sitzung beteiligten ſich Vertreter der Ver=
kaufsvereinigung
für Stickſtoffdünger in Berlin und Ab=
nehmer
von Stickſtoff. Die Verſammlung beſchloß ein=
ſtimmig
, die jetzt noch aus den Vorräten der Produktion
bis zum 15. April der Verkaufsvereinigung für Stick=
ſtoffdünger
zur Verfügung ſtehenden Mengen Kalkſtickſtoff
gleichmäßig zu verteilen auf die Mengen, die noch rück=
ſtändig
ſind. Unter den Rückſtänden ſind diejenigen Men=
gen
zu verſtehen, die durch Abrechnung der gelieferten
Mengen von den zu 100 Prozent eingeſetzten Kontrakt=
mengen
feſtgeſetzt werden. Die Bezieher, die eine gericht=
liche
Beſchlagnahme der ihnen zuſtehenden Geſamtliefe=
rung
bewirkt hatten, verpflichteten ſich infolge des Be=
ſchluſſes
, die Beſchlagnahme zurückzunehmen.

Frankfurt a. M., 22. März. ( Schlachtvieh=
markt
.) Auſirieb: 1723 Rinder (darunter 248 Ochſen,
69 Bullen, 1406 Färſen und Kühe), 302 Kälber, 77 Schafe,
1747 Schweine. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht
(Schlachtgewicht) in Mark: I. Rinder: A. Ochſen
a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes
1. im Alter von 4 bis 7 Jahren 5660 (102108), b) junge,
fleiſchige nicht ausgemäſtete und ältere ausgemäſtete
5055 (91100), c) mäßig genährte junge, gut genährte
ältere 4550 (8390); B. Bullen: a) vollfleiſchige, ausge=
wachſene
, höchſten Schlachtwertes 5055 (8692), b) voll=
fleiſchige
, jüngere 4650 (8285); C. Färſen und Kühe:
a) vollfleiſchige ausgemäſtete Färſen höchſten Schlacht=
wertes
5256 (93100), b) vollfleiſchige, ausgemäſtete
Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 4852
(9093), c) 1. wenig gut entwickelte Färſen 4449 (8594),
2. ältere, ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte
jüngere Kühe 4146 (7686), d) mäßig genährte Kühe
und Färſen 3340 (6680), e) gering genährte Kühe und
Färſen 2632 (6072). II. Kälber: a) feinſte Maſt=
kälber
6064 (100107), b) mittlere Maſt= und beſte
Saugkälber 5660 (93100), c) geringere Maſt= und gute
Saugkälber 5055 (8593), d) geringe Saugkälber 4550
(7685). III. Schafe: Maſtlämmer und Maſthammel 50
(108). IV. Schweine: a) vollfleiſch. Schweine von 80100
Kilogramm (160200 Pfund) Lebendgewicht 87,5090
(104108), b) vollfleiſchige Schweine unter 80 Kilogramm
(160 Pfund) Lebendgewicht 8588 (100104), c) voll=
fleiſchige
von 100120 Kilogramm (200240 Pfund)
Lebendgewicht 87,5090 (105108), d) vollfleiſchige von
120150 Kilogramm (240300 Pfund) Lebendgewicht
87,5090 (105108). Marktverlauf: Am Rindermarkt
reger Handel mit etwas Ueberſtand; Kälber, Schafe und
Schweine werden bei langſamem Geſchäftsgang ausver=
kauft
.

F.C. Frankfurt a. M., 23. März. (Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,805,10 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft: langſam. Die Zufuhren waren aus
den Kreiſen Dieburg, Hanau und Friedberg.

(Kartoffelmarkt.) In Waggonladung 13,75 bis
14,00 Mk., im Kleinhandel 15,0016,00 Mk.

Literariſches.

Es iſt nicht allzuviel, was der Krieg bisher an
literariſchen Dauerwerten gezeitigt hat, trotz aller Eil=
dichterei
, die in Vers und Proſa ſeit dem Tage der Mobil=
machung
an betrieben wird. Die ſchönſte Darſtellung des
Krieges gab uns bisher Wilhelm Mießner in ſeinem
ſoeben erſchienenen Büchlein: Am Feinde. Der Auguſt=
Feldzug in Oſtpreußen. (Verlag von Eugen Salzer
in Heilbronn. Ungeb. 1 M., in Pappbd. 1,50 M.) Hier
iſt ein literariſches Dolument, das ſowohl durch die Kunſt
der Darſtellung wie durch ſeinen Geiſt den Tag zu über=
dauern
vermag.

[ ][  ][ ]

Der Krieg.

Die Karpathenſchlacht.

4000 Gefangene.

* Wien, 23. März. Amtlich wird verlautbart:
23. März mittags. Die Kämpfe im Karpathen=
abſchnitt
vom Uzſoker Paß bis zum Sattel von Ko=
nieczna
dauern fort. In den letzten zwei Tagen
wurden wieder ſtarke Angriffe des Feindes
zurückgeſchlagen, 3300 Ruſſen hierbei ge=
fangen
. In einem Gefecht, das um eine Höhe bei
Wyszkow geführt wurde, gelang es den Gegner aus ſei=
nen
Stellungen zu werfen und 8 Offiziere, 685
Mann gefangen zu nehmen.

An den übrigen Fronten hat ſich nichts
Weſentliches ereignet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Die letzten Tage von Przemysl.

* Wien, 23. März. Der Kriegsberichterſtatter der
Neuen Freien Preſſe meldet über die letzten Tage
von Przemysl: Die Ereigniſſe von Przemysl haben
ſich ſchneller abgewickelt, als man allgemein er=
wartet
hatte. Am Freitag unternahm die Beſatzung noch
einen Ausfall nach Oſten. Feldmarſchalleutnant v. Ta=
maſſy
mußte ſich aber neuerdings überzeugen, daß
Przemysl von einem undurchdringlichen ruſſi
ſchen Fortsgürtel umgeben war. Die Ruſſen grif=
fen
nun geſtern und vorgeſtern von Norden und Oſten an,
wo ſie ſich ſchon im Dezember des Stützpunktes Nagoraſch
bemächtigten. Der Angriff wurde von der Beſatzung blu=
tig
abgewehrt. Unſere Artillerie verſchoß noch ſo viel
Munition wie irgend möglich. Unterdeſſen wurden die
wichtigſten Teile der Umwallung, ſs weit die Sprengmit=
tel
ausreichten, zerſtört. Heute früh begab ſich ein Parla=
mentär
des Feſtungskommandos zu dem Kommndeur der
Belagerungsarmee, um die Modalitäten der Uebergabe
zu vereinbaren. Die Feſtung hielt ſich bis zum
Aeußerſten. Schon der letzte Ausfall erzeugte eine
arge Entkräftung der ſparſam ernährten Leute. Krank=
heiten
in der Feſtung taten das übrige.

Die Beſatzung beſtand aus der Werſchetzer Honved=
diviſion
von Tamaſſy, aus oſtgaliziſcher Landwehr, gali=
ziſchem
und oberungariſchem Landſturm, Wiener Feſtungs=
artillerie
, niederöſterreichiſchen Landſturmformationen und
Feſtungsartillerie, und endlich aus einem Bataillon unga=
riſcher
Feſtungsartillerie. Das Verhängnis von
Przemysl war in allen Stadien der Operationen das
ſchlechte Wetter. Ende September und in den
erſten Oktobertagen, während die Feſtung die Rehabi=
litierung
unſerer Armeen deckte indem ſie
immenſe ruſſiſche Kräfte auf ſich zog, verſchlechterten ſich
die galiziſchen Straßen bis zum Hindernischarakter. In=
folgedeſſen
war man während der Schlacht am San ge=
zwungen
, die Verwundeten und Kranken ſtatt ins Hinter=
land
, zunächſt nach der Feſtung abzuſchieben. Sie belaſte=
ten
den Verpflegungsſtand; ja, man mußte die Feld=
armee
zum Teil aus den Feſtungsdepots
verpflegen. Eine Eiſenbahnverbindung mußte erſt
hergeſtellt werden. Die Straße nach Sanok war nämlich
am 3. November ſchon wieder von dem ruſſiſchen Geſchütz=
feuer
beſtrichen.

Der militäriſche Wert von Przemysl iſt
im Laufe der Zeit immer mehr geſunken. Zuletzt konnten
die Ruſſen, geſtützt auf den eigenen Fortsgürtel und
gegenüber der kaum mehr ausfallfähigen Beſatzung, mit
ſehr dünnen Zernierungen auskommen. Zum zweiten
Male war es in der letzten Januarwoche, wo die allge=
meine
Offenſive in den Karpathen unter dem hereinbre=
chenden
furchtbaren Wetter zum Stillſtand kam, ehe die
ruſſiſchen Flanken noch eingedrückt werden konnten. Die
Ruſſen fanden Zeit, ihre Maſſen zuſammenzuraffen. Der
Ueberraſchungsmoment ging verloren. Ihre Gegenoffen=
ſive
war allerdings fruchtlos. Sie konnte Anfangs März
ſogar mit einem neuen Vorſtoß unſerer Kräfte beant=
wortet
werden. Gerade als dieſer ſich am hoffnungsvoll=
ſten
anließ, trat der harte Nachwinter mit überreichen
Schneefällen ein. Die darauf folgende ruſſiſche Aktivität
dauert noch an. Die Beſatzung zerſtörte die paſſiven Ver=
teidigungsmittel
, die Geſchütze, Magazine und die Radio=
ſtation
. Am 22. März, morgens um 6 Uhr, traf das
letzte Radiotelegramm aus Przemysl ein. Gleich
darauf ſprengte die Beſatzung die drahtloſe Station. Die
letzte Depeſche kündigte an, daß ein Bevollmächtigter der
Feſtung Unterhandlungen über den Vollzug der Ueber=
gabe
begonnen habe.

* Budapeſt, 23. März. Der Peſter Lloyd ſchreibt
über den Verluſt von Przemysl: In der gegen=
wärtigen
Phaſe hat die Feſtung für uns an Bedeutung
verloren. Es war für die Beſatzung zum Schluß nur=
mehr
eine Ehrenſache, ſich bis zum Aeußerſten zu
behaupten. Das, was jetzt an ſeindlichen Kräften für
andere Operationen frei wird, fällt nicht mehr ins Ge=
wicht
. Przemysl hat ſeinen ſtrategiſchen Zweck vollauf
und bis ans Ende erfüllt, und eigentlich weiter über das
von unſerer Heeresleitung vorgeſehene Ende hinaus. Die
Einnahme des Trümmerhaufens von Prze=
mysl
iſt heute eigentlich ohne jede Bedeutung, weder
für die Abſichten des Gegners, noch für das Fortſchreiten
unſerer Operationen.

* Rom, 23. März. In einem Kommentar zu der
Uebergabe von Przemysl ſagt die Tribuna: Die
ſtarke Feſtung fiel in die Hand der Ruſſen nach einer
4½monatigen Verteidigung, die ein Ruhmesblatt der
öſterreichiſch=ungariſchen Armee in dieſem Kriege bildet
und in den Annalen der Kriegsgeſchichte als ein der höch=
ſten
Achtung würdiges Beiſpiel verzeichnet werden wird
wie die Verteidigung von Plewna, Adrianopel und Port
Arthur.

Entlaſſung dienſtuntauglicher Deutſcher aus
Rußland.

* Berlin, 23. März. (W. C. B. Amtlich.) Die Nord=
deutſche
Allgemeine Zeitung teilt zur Entlaſſung
dienſtuntauglicher Deutſcher aus Rußland
mit: Im Anſchluß an die Meldung über die mit der ruſſi=
ſchen
Regierung getroffene Verſtändigung wegen der Er=
laubnis
zum Verlaſſen Rußlands für dienſtuntaugliche
Deutſche im wehrpflichtigen Alter, wird darauf hingewie=
ſen
, daß es ſich für die Angehörigen der in Betracht kom=
menden
Deutſchen empfiehlt, ſich nach einiger Zeit, falls
dieſe bis dahin nicht in Deutſchland eingetroffen ſind, an
das Auswärtige Amt zu wenden.

Der Seekrieg.

Weitere engliſche Verluſte.

Berlin, 23. März. Das B. T. meldet aus
Rotterdam: Das Reuterſche Bureau meldet: Der
Whytby=Dampfer Concord iſt bei dem Leuchtſchiff
Royal Sovereign torpediert worden. Die Be=
ſatzung
, 26 Mann, iſt in Dover gelandet worden.

* London, 23. März. Nach dem Wochen=
bericht
der Admiralität wurden in der Woche vom 10.
bis zum 17. März acht britiſche Handels=
ſchiffe
mit 22825 Tonnen Bruttogehalt torpediert
und verſenkt. Drei Schiffe, die torpediert wurden,
erreichten den Hafen. 1539 Schiffe ſind abgefahren und
angekommen. Seit Beginn des Krieges ſind 96 Handels=
ſchiffe
verloren gegangen. 54 davon wurden durch Kreu=
zer
, 12 durch Minen und 30 durch Unterſeeboote ver=
ſenkt
. Fiſcherfahrzeuge ſind in der Zählung
nicht einbegriffen.

Ein Luftkampf im Elſaß.

Baſel, 22. März. (Ctr. Bln.) Ein franzöſiſches
Fliegergeſchwader verſuchte am Sonntag vormit=
tag
das Oberelſaß zu überfliegen. Es kam
von Altkirch her in der Richtung gegen Blotzheim. Ein
deutſches Fliegergeſchwader, das rechtzeitig von der Ab=
ſicht
der franzöſiſchen Flieger unterrichtet war, rückte, vom
Schwarzwald herkommend, den franzöſiſchen Fliegern auf
den Leib. Dieſe machten in ſchleuniger Flucht Kehrt und
flogen Belfort zu, verfolgt von den deutſchen Fliegern.
Wie man vernimmt, kam es zu einem größeren Luft=
gefecht
, bei demidie Franzoſen den Kürzeren zogen.
Von mehreren Seiten wird behauptet, ein franzöſi=
ſches
Flugzeug ſei heruntergeſchoſſen
worden.

Ein neuer Luftangriff auf Calais.

* London, 23. März. Daily Mail meldet aus
Nordfrankreich vom 21. März: Calais wurde am 22.
März abends zum dritten Male von einem deut=
ſchen
Luftangriff heimgeſucht. Genau um Mitter=
nacht
wurden die Schläfer durch ſchweres Kanonenfeuer
geweckt. Kleine Flammenkegel, die in der Luft wahrge=
nommen
wurden, zeigten die Stellen an, wo die Geſchoſſe
explodierten. Das Feuer dauerte etwa 20 Minuten, wor=
auf
alles ruhig wurde und die Scheinwerfer erloſchen.
Das Luftſchiff wurde vertrieben, ehe es über die Stadt
gelangte. Bomben hatte es nicht abgeworfen.

Der Luftangriff auf Paris.

* Haag, 22. März. Das holländiſche Preſſebureau
Hagas meldet aus Paris: Die Zahl der gewor=
fenen
Bomben iſt bereits auf über 45 feſtge=
ſtellt
. Auf Paris ſelbſt ſcheinen elf Bomben niederge=
fallen
zu ſein. Neun Häuſer ſind vernichtet; ein
Block von vier Häuſern iſt ſtark beſchädigt. In Asniéres
ſind acht Bomben abgeworfen; ſechs Häuſer ſind größten=
teils
vernichtet. In Neuilly waren es drei Bomben, wo=
von
die eine ein Haus in Brand ſetzte. In Poiſſy fielen
ſechs Bomben und beſchädigten vier Häuſer; in Courbe=
voie
zwei Bomben, die eine Fabrik zerſtörten. In Le=
vallois
wurde von drei Bomben ein Haus zertrümmert
und vier andere ſtark beſchädigt. In Compiégne, Bibe=
court
und Dreslincourt ſielen insgeſamt elf Bomben, von
denen 16 Häuſer beſchädigt und drei vernichtet wurden.
In St. Germain richtete eine Bombe keinen Schaden an.
Die Anzahl der Getöteten iſt gering und dürfte nur ſieben
bis acht Perſonen betragen. Die Anzahl der Verletzten,
wurde bisher mit 62 feſtgeſtellt.

Das Ergebnis der zweiten Kriegsanleihe.

* Wien, 23. März. In einem zweiten Leitartikel
über die deutſche Kriegsanleihe ſchreibt das
Fremdenblatt: Als der deutſche Reichstag in der denkwür=
digen
Auguſttagung die Ermächtigung zur Milliarden=
anleihe
erteilte, wurden die Gegner des Deutſchen Reiches
nicht müde, zu behaupten, daß Deutſchland dieſe Summen
bereit zu ſtellen nicht imſtande ſein werde. Heute wurde
die Anleihe ein Ereignis das beiſpiellos in der
Finanzgeſchichte aller Staaten daſteht. Die
Deutſche Reichsbank, die in den Stürmen des Weltkrieges
eine ſo monumentale Stellung einnimmt, übertrumpfte die
Konzentrationspolitik der Bank von Frankreich, eine Po=
litik
, durch die Deutſchland von den Quellen der reichen
Weſtmächte abgeſchnitten werden ſollte. Das deutſche Wirt=
ſchaftsleben
hat ſich als eine unerſchöpfliche Quelle er=
wieſen
, während die Wirtſchaftsorganiſation Frankreichs
zuſammengebrochen iſt. So ſieht die finanzielle Aushun=
gerung
aus, mit der man dem deutſchen Volke an die
Kehle wollte. Deutſchland gewann eine Schlacht. Dieſes
Sieges freuen ſich ſeine Freunde, während man in den
Hauptſtädten des Dreiverbandes beſtürzt ſein wird. Auch
im finanzpolitiſchen Teil des Fremdenblattes wird der
glänzende Erfolg der deutkchen Kriegsanleihe gewürdigt,
der am ſelben Tage die Welt überraſchte, wo man in
London den Mindeſtkurs für engliſche Konſols um 2
Prozent herabſetzen mußte.

* Zürich, 22. März. Der Erfolg der zweiten deut=
ſchen
Kriegsanleihe wird in der ſchweizeriſchen
Preſſe lebhaft kommentiert. Die Neuen Zürcher Nach
richten ſchreiben: Englands ſchmähliche Aushun=
gerungspolitik
iſt an vorſorglicher Weitſicht, ſowie
an der Organiſationskraft des deutſchen Staates und an
der Diſziplin und der Entſagungskraft des deutſchen
Volkes elendiglich zuſammengebrochen. England und
Frankreich wiegten ſich in der ſicheren Hoffnung, nach
einer Anzahl von Kriegsmonaten wenigſtens die Geld=
kraft
Deutſchlands erſchöpft zu haben, nun zeigt
ſich aber dieſe Geldkraft nach acht Kriegsmonaten noch
ſtärker und unbeſieglicher als nach ihrer erſtaunlichen Erſt=
leiſtung
. Damit hat ſich der Opfermut und die Hingabe
des deutſchen Volkes an Vaterland, an Reich und an ſei=
nen
großen Kaiſer ein Denkmal geſetzt, das zu einer Leuchte
vaterländiſcher Tugend für alle Zeiten und alle Völker
wird. Nehmen wir dazu noch die Heldenleiſtungen der
Deutſchen an den Fronten im Oſten und im Weſten, zu
Waſſer und zu Land, die antike Größe ihres
Heroismus allerwärts, ſo ſoffenbart ſich nach
acht Kriegsmonaten eine ungebrochene Zuverſicht, unge=
beugte
Kraft, Zähigkeit des Beharrens, mit einem Worte
eine ſittliche Volksgröße, der kein Volk der Erde
Ehrerbietung wird verſagen können. Still, ganz geräuſch=
los
ging es zu und her, und das Ende war die Neun=
milliardentat!
Sie iſt die große goldene Reichsglocke. Heute
läutet ſie Durchhalten in ernſten, hallenden Tönen, daß
der Schall in alle feindlichen Lande dringt, und nach

dem Durchhalten wird ſie Sieg läuten, den ganzen,
vollen Sieg, und nach dem Siege Friede. Nur der Friede,
der ſich auf dem Sieg der Zentralmächte aufbaut, wird
ein guter für die Menſchheit, für Europa und beſonders
auch für die Schweiz ſein. Daran halte man unent=
wegt
feſt!

Der König von Sachſen bei ſeinen Truppen
im Felde.

* Dresden, 23. März. Aus Neufchätel wird
gemeldet: Der König von Sachſen begrüßte geſtern
Teile des Reſerve=Infanterie=Regiments Nr. 133 und
ſprach dem Regiment ſeine Anerkennung für ſeine hervor=
ragenden
Leiſtungen aus. Alsdann empfing der König
Abordnungen faſt aller Regimenter des 12. Arm=ekorps.
Den Truppen wurde die allerhöchſte Anerkennung für ihre
tapfere Haltung zuteil. Seine Majeſtät verlieh ebenſo
wie Tags zuvor, Kriegsdekorationen und zeichnete dabei
wieder Unteroffiziere und Soldaten durch huldvolle An=
ſprachen
aus. Der Nachmittag war einer eingehenden
Beſichtigung des Kriegslazaretts in Sieſſone, das größ=
tenteils
von Sachſen belegt iſt und unter Leitung von
ſächſiſchen Sanitätsoffizieren ſteht, gewidmet. Alsdann
begab ſich der Monarch zu kurzem Beſuch zum General=
oberſt
v. Heeringen und abends zur Uebernachtung nach
dem Korpshauptquartier des Generals der Infanterie
d'Elſa.

Huldigungstelegramme.

* Poſen, 23. März. In der geſtrigen Plenarſitzung
des 46. Provinziallandtages ging auf ein an den Kai=
ſer
geſandtes Huldigungstelegramm folgende
Antwort ein: An den Provinziallandtag, Poſen. Ich
danke beſtens für das erneute Gelübde der Treue, mit dem
mich der Provinziallandtag im Rückblick auf die hun=
dertjährige
Zugehörigkeit der Provinz
Poſen zur Krone Preußens begrüßte. Möge die
von den Söhnen Poſens mit ihrem Blute beſiegelte Treue
zu Kaiſer und Reich für alle Zeiten das feſte Band ſein,
welches die Provinz Poſen mit den übrigen Teilen der
Monarchie in Einmütigkeit unauflöslich verbindet! gez.
Wilhelm.

Feldmarſchall v. Hindenburg antwortete auf das
ihm geſandte Telegramm: An den Landtagsmarſchall
Freiherrn von Schlichting. Ew. Hochwohlgeboren und
den zum Provinziallandtag verſammelten Ständen der
Provinz Poſen danke ich zugleich im Namen der mir an=
vertrauten
Truppen herzlich für die an uns gerichteten
Worte, Wir werden weiter unſere Schuldig=
keit
tun, bis Gottes Gnade unſerem teuren Vaterlande
einen ehrenvollen Frieden ſchenkt. Ich bin ſtolz
darauf, auch Söhne der Provinz Poſen, deren Haupt= und
Reſidenzſtadt mein Geburtsort iſt, unter meinem Befehl zu
haben. gez. Feldmarſchall v. Hindenburg.

* Kiel, 23. März. Auf das von dem Schleswig=
Holſteinſchen Provinziallandtag an den Kaiſer geſandte
Huldigungstelegramm iſt folgende Antwort
eingegangen: Großes Hauptquartier, 23. März. Für die
patriotiſche Begrüßung des Schleswig=Holſteiniſchen Pro=
vinziallandtages
ſage ich herzlichen Dank. Der verdienſt=
volle
Anteil der Schleswig=Holſteiner an der Verteidigung
des Vaterlandes auf den Kriegsſchauplätzen wie daheim
im wirtſchaftlichen Kampfe erfüllt mein landesväterliches
Herz mit beſonderer Freude. Gott der Herr ſchenke uns
auch ferner Kraft zum Tragen der großen Opfer an Gut
und Blut in der zuverſichtlichen Hoffnung auf eine
glückliche Zukunft nach ſegensreicher Ab=
wehr
der Feinde. Wilhelm, R.

Grey über den Urſprung des Krieges.

* London, 23. März. Staatsſekretär Grey ſagte
in einer Rede über den Urſprung des Krieges:
Der Krieg hätte durch eine einfache Konferenz unter den
Großmächten verhindert werden können, wenn Deutſchland
zugeſtimmt hätte. Frankreich, Italien und Rußland er=
klärten
ſich im Juli 1914 bereit, die Konferenz anzuneh=
men
, und nachdem England einen Vorſchlag dazu gemacht
hatte, ſchlug man dem Zaren und dem deutſchen Kaiſer
vor, daß der Streit an das Haager Schiedsgericht verwieſen
werden ſollte. Aber Deutſchland lehnte jeden Vorſchlag ab,
den Streit auf eine ſolche Weiſe zu ſchlichten. Daher ruht
die Verantwortung, Europa in dieſen Krieg geſtürzt zu
haben, allezeit bei Deutſchland. Der Streit zwiſchen Oeſter=
reich
und Serbien, den Deutſchland als Gelegenheit zum
Kriege benutzte, war viel leichter zu ſchlichten, als zwei
Jahre früher die Balkankriſe, die mit gutem Erfolg über=
wunden
wurde. Deutſchland wußte aus ſeinen Erfahrun=
gen
mit der Londoner Konferenz, daß es auf unſeren guten
Willen für den Frieden auf jeder Konferenz rechnen
konnte. Wir ſuchten auf der Londoner Konferenz keinen
diplomatiſchen Triumph, intrigierten nicht und arbeiteten
unparteiiſch und ehrenhaft für den Frieden. Wir waren
im Juli bereit, das wieder zu tun. Wir gaben in den.
letzten Jahren Deutſchland wiederholt die Verſicherung,
daß kein Angriff auf das Deutſche Reich von unſerer Seite
Unterſtützung erhalten würde, wir lehnten nur das unbe=
dingte
Verſprechen ab, neutral zu bleiben, wie aggreſſiv
auch immer Deutſchland ſich gegen ſeine Nachbarn verhal=
ten
würde. Wir wiſſen jetzt, daß Deutſchland ſich ſo ſehr
auf den Krieg vorbereitete, wie nur ein Volk es tut, das
den Krieg will. Dieſes iſt das vierte Mal in der Erinne=
rung
des noch lebenden Geſchlechtes, daß Preußen in Eu= Krieg führt. Wir wiſſen urkundlich, daß Preußen in
den Jahren 1864, 1866 und 1870 den Krieg wollte. Das=
ſelbe
geſchah jetzt, und wir ſind entſchloſſen, daß es das
letzte Mal ſein ſoll.

Grey fuhr fort, er habe längſt vor dem Kriege Belgien
verſprochen, daß England niemals ſeine Neutralität ver=
letzen
würde, ſolange ſie von anderen reſpektiert bliebe.
Wenn Deutſchland in Belgien einrückte, ſo waren wir ver=
pflichtet
, dem mit allen unſeren Kräften entgegenzutreten.
Wenn wir das nicht im erſten Augenblick getan hätten,
glaubte jemand heute noch, daß, wie Deutſchland Belgien
angriff, die Zivilbevölkerung niederſchoß und das Land
verwüſtete in einer Art, die alle Regeln der Kriegs=
gebräuche
und der Humanität verletzte, glaubte da jemand,
daß wir hätten ſtillſitzen und zuſchauen können ohne ewige
Schande? Eine weſentliche Friedensbedingung muß die
Wiederherſtellung des unabhängigen, nationalen Lebens
und der freie Beſitz ſeines Gebietes für Belgien ſein und,
ſoweit möglich, eine Entſchädigung für das ihm geſchehene
grauſame Unrecht. Die große Idee, für die die Alliierten
kämpfen, iſt die, daß die Nationen Europas in eigener
Unabhängigkeit leben würden und die eigenen Regie=
rungsformen
und die eigene nationale Entwickelung in
voller Freiheit ausbilden können, gleichviel, ob es große
oder kleine Nationen ſind. Wir lernten ſeit Beginn des
Krieges von deutſchen Profeſſoren und Publiziſten das
deutſche Ideal kennen. Es iſt dieſes, daß die Deutſchen
ein überlegenes Volk ſind, denen alles erlaubt iſt, was zur
Macht führt, und gegen die jeder Widerſtand Unrecht iſt.
Die Deutſchen erſtreben die Herrſchaft über die Nationen

[ ][  ][ ]

des Kontinents, dieſen nicht Freiheit, ſondern Dienſtbar=
keit
bringend. Grey fuhr fort, er ſelbſt wolle lieber um=
kommen
oder den Kontinent verlaſſen, als unter ſolchen
Bedingungen leben.

(Sir Edward Grey verſchweigt, daß es ſich während
der Balkankriſis um eine Konferenz handelte, die bezweckte,
die Intereſſen der verſchiedenen Großmächte an der end=
gültigen
Regelung der Verhältniſſe auf dem Balkan aus=
zugleichen
. Der Streitfall zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und
Serbien betraf nur zwei beſtimmte Staaten. Die Entſchei=
dung
dieſes Streites einer Konferenz von Mächten zu über=
tragen
, die in keiner Weiſe daran beteiligt
waren, wäre mit der Würde einer Großmacht nicht ver=
einbar
geweſen. Es hätte lediglich Rußland die Zeit
gegeben, durch Mobiliſierung ſeiner unge=
heuren
Armeen die Freiheit der Entſchlie=
ßungen
der Konferenzilluſoriſchzumachen.
Welche Macht ſich in jeder Weiſe auf den Krieg vorbereitet
hat, das ergeben die von der engliſchen Regie=
rung
ſtets geleugneten geheimen politi=
ſchen
und militäriſchen Abmachungen mit
Rußland, Frankreich und Belgien. Daß nicht
die Rückſichtnahme auf Belgien, deſſen Unabhängigkeit und
Integrität durch die bekannten Erklärungen Deutſchlands
geſichert war, Englands Beteiligung am Kriege bedingt
hat, hat ſelbſt die Times in einem plötzlichen Anfall von
Wahrheitsliebe unlängſt zugegeben. Welches Land die
Freiheit der kleinen Völker tatſächlich bedroht, das zeigt
die ganze Geſchichte des engliſchen Kolonalreiches, ſowie
der Gebrauch, den Engländ von den gewaltigen Mitteln
ſeiner Flotte in dem gegenwärtigen Kriege macht.)

Die engliſchen Verluſte.

* London, 23. März. Der Augenzeuge im britiſchen
Hauptquartier ſchreibt in ſeinem letzten Berichte: Die
ſchweren Verluſte an Offizieren ſind großen=
teils
dem Umſtande zuzuſchreiben, daß bei dem Vormarſch
über das von Hecken und Gräben durchſchnittene Land
die Führer vorausgehen mußten, um das Terrain zu
unterſuchen und den beſten Weg zur Umgehung und Ueber=
ſteigung
der Hinderniſſe herauszufinden.

* Amſterdam, 23. März. (Ctr. Frkf.) Die engliſchen
Blätter melden ſeit Samstag noch einen Verluſt=
zuwachs
von 205 Offizieren. Die Kämpfe von
Neuve Chapelle und St. Eloi haben den Engländern alſo
den enormen Geſamtverluſtvon 724 Offizie=
ren
gekoſtet. Zu der indiſchen Armee zählen hiervon
27 engliſche Offizier und 44 eingeborene Offiziere.

Die Streikbewegung in England.

* London, 23. März. Die Times meldet aus
Liverpool vom 21. März: In Liverpool und Bir=
kenhead
erklärten 2000 Dockarbeiter den
Streik zum Ende der Woche. Sie weigern ſich, zwi=
ſchen
Freitag nachmittags 5 Uhr und Montag zu arbei=
ten
, weil ihnen der Lohn für Ueberſtunden nicht am
Samstag abend, ſondern erſt mit dem Wochenlohn am
nächſten Freitag ausbezahlt werde.

Ruſſiſches.

* Petersburg, 23. März. 23 Jahrgänge der un=
gedienten
Reichswehr erſter Klaſſe ſind zur
Eintragung in die Liſten aufgefordert worden. Infolge
des Aerztemangels wurden Studenten und Stu=
dentinnen
älterer Semeſter als Aerzte und Krankenpfle=
gerinnen
herangezogen.

* Petersburg, 23. März. Die Verwaltung der
ſtädtiſchen Straßenbahnen in Petersburg weiſt in einem
amtlichen Bericht an das Stadthaupt darauf hin, daß
mit den vorhandenen Kohlenbeſtänden die elektri=
ſchen
Straßenbahnen in Petersburg nur bis etwa
Mitte März (a. St.) in Betrieb bleiben können.
Das Stadthaupt hat die Ueberweiſung eines Teils der
Kohlenbeſtände der Gaswerke an die Straßenbahnverwal=
tung
angeordnet. Außer der bereits jatzt erfolgten Ein=
ſchränkung
der Straßenbeleuchtung von Petexsburg ſteht
dieſer Tage eine weitere Einſchr änkung bevor.

* Petersburg, 23. März. Nowoje Wremja mel=
det
: In der dichtbevölkerten Ortſchaft Slawjansk, einer
Station der Bahn Petersburg-Moskau, iſt eine Ty=
phus
=Epidemie ausgebrochen. Die Ent=
ſtehungsurſache
iſt in den Abwäſſern des Hoſpitals in
Zarskoje Selo zu ſuchen, welche das ganze Fluß=
gebiet
um Petersburg verſeuchen.

Der Krieg im Orient.

Der Kampf um die Dardanellen.

* Berlin, 23. März. Die Voſſiſche Zeitung mel=
det
aus Genf: Das Giornale d’Italia erfährt aus
Athen, daß auch der engliſche 14000 Tonnen= Panzer=
kreuzer
Cornwallis kampfunfähig gewor=
den
ſei. Von den Schiffsbeſatzungen der Verbündeten
ſeien 300 (2) tot, 1000 gerettet und einige Hundert, die
ans Ufer entkamen, gefangen genommen worden.

* London, 23. März. Der Marinekorreſpondent
der Times beſpricht die Aktion gegen die Darda=
nellen
und ſchreibt: Es iſt bemerkenswert, daß das
Communigué der Admiralität vom 8. März meldete, die
Forts I und U ſeien am 6. und 7. März zum Schweigen
gebracht, das Fort L ſei am 5. März außer Aktion geſetzt,
und daß trotzdem dieſe Forts am Donners=
tag
auf den Angriff der Flotte erwidern
konnten. Offenbar waren die Verteidiger imſtande,
die zerſtörten Kanonen bis zu einem gewiſſen Grade durch
bewegliche Haubitzen und Feldkanonenbatterien zu er=
ſetzen
. Die Forts können auch aufgehört haben zu feuern,
um die Schiffe näher heranzulocken. Tatſächlich traten
am Donnerstag mehrere Batterien, die morgens das kadron des V. Armeekorps; 2. und 3. Landſturm=Eskadron
Feuer eingeſtellt hatten, ſpäter wieder in Tätigkeit.

* Athen, 22. März. (Ctr. Bln.) Die hieſigen
Zeitungen bringen eingehende Meldungen aus Tenedos
über die furchtbaren Verluſte der engliſch=
franzöſiſchen
Flotte gelegentlich des letzten Bom=
bardements
. Die Zahl der Getöteten wird auf
zweitauſend angegeben, fünf Schiffe ſind ver=
ſenkt
, vier ſchwer beſchädigt. Der Kommandant des In=
flexible
ſoll durch einen Granatſplitter getötet worden
ſein. Irrefiſtible ging fünf Seemeilen vor der
Stadt Dardanos unter, Ocean dreizehn Meilen davon
entfernt. Im unteren Raume des Inflexible drang
durch die großen Schußlöcher Waſſer ein ſo daß die
Mannſchaft ertrank. Albion hatte leichtere Schä=
den
und 60 Tote. Suffren, der viele Riſſe hat, fährt
mit auffallender Langſamkeit und Schwäche der Ma=
ſchinen
.

* Berlin, 23. März. Wie die Kriegszeitung des
Lok.=Anz, meldet, erbielt Prinz Eitel Friedrich,

der als Brigade=Kommandeur im Weſten ſteht, den Orden
Pour le mérite.

* Berlin, 23. März. (W.T. B. Amtlich.) Der
Admiral à l. s. von Uſedom iſt zum Generaladju=
tanten
S. M. des Kaiſers und Königs ernannt
worden. Zu Admiralen ſind befördert worden die Vize=
admirale
Bachmann und v. Kroſigk; den Charakter als
Admiral erhielt Vizeadmiral Grapow.

* Frankfurt a. M., 23. März. Wie wir von zu=
ſtändiger
Stelle erfahren, haben Se. Exz. General der In=
fanterie
Frhr. v. Gall, Stellvertretender Kommandieren=
der
General des 18. Armeekorps, das Eiſerne Kreuz erſter
Klaſſe, und Se. Exz. General der Artillerie v. Bücking,
Gouverneur der Feſtung Mainz, das Eiſerne Kreuz zwei=
ter
Klaſſe erhalten.

Wilhelmshaven, 23. März. Prinz
Adalbert von Preußen wurde zum Korvetten=
kapitän
, im Heere zum Major befördert.

* Paris, 23. März. Vor dem Kriegsgericht begann
geſtern der Prozeß Desclaux wegen Unterſchlagung
von Militärlieferungen und Lebensmitteln zu Gunſten
von Desclaux’ Freundin, Frau Beſchoff, mit der Verneh=
mung
der ſieben Angeklagten. Die Verhandlung verlief
ohne Zwiſchenfall.

* London, 23. März. Generalmajor Sir William
Robertſon iſt zum Chef des engliſchen General=
ſtabes
ernannt worden.

* London, 23. März. In London wird das Gas
teurer. Die South=Metropolitan=Geſellſchaft teilt in einem
Rundſchreiben mit, daß eine Preiserhöhung not=
wendig
geworden ſei infolge der ſtarken Erhöhung der
Kohlenfrachten und der Kohlenpreiſe, infolge der an die
Beamten zu leiſtenden Kriegszulagen und infolge der
Beleuchtungsvorſchriften der Behörden. Die Geſellſchaft
ſagt am Schluß des Rundſchreibens, der engliſchen Indu=
ſtrie
ſeien im Januar 3 163000 und im Februar 3630000
Tonnen Kohlen durch die Ausfuhr entzogen worden. Die
Geſellſchaft habe vergebens ein Verbot der Kohlenausfuhr
zu erreichen geſucht.

London, 23. März. Die Daily Mail meldet: Um
ihren dringenden Kohlenbedarf zu decken,
charterte die italieniſche Regierung eine
Anzahl von engliſchen Dampfern, darunter ſechs, die Fir=
men
in Cardiff gehören.

* Ottawa, 23. März. Wie das Reuterſche Bureau
berichtet, hat in Berlin in Ontario, der wichtigſten deut=
ſchen
Stadt Kanadas, die Schulbehörde den deutſchen
Unterricht in den öffentlichen Schulen der Stadt auf=
gehoben
.

Muſik.

Deutſche Sängerſpende für unſere ver=
wundeten
Helden. Herr von Hindenburg hat für Die
Sümpfe von Maſuren, ein Lied, das ihm gewidmet
wurde, ſeinen herzlichſten Dank ausgeſprochen. Der Kom=
poniſt
und Verleger, Kunſtzitherfabrikant Hans Haubner=
Marienbad iſt nun feſt daran, dieſes Opus an ſämtliche
deutſchen Geſangverein Deutſchlands, Oeſterreich=Ungarns,
der Schweiz und den überſeeiſchen deutſchen Klubs und
Kaſinos einzuſenden. Die Deutſche Sängerſpende ſoll in
der Weiſe aufgebracht werden, daß die Vereine die Kla=
vier
= und Zitherſtimme, die ſie vom Verleger zu den Selbſt=
koſten
(6 Pfg.) erhalten, mit dem Reingewinn von 94 Pfg.
pro Exemplar in Vertrieb nehmen. Dieſer Gewinn, ſo=
wie
eventuell das Reinerträgnis vom Sängerſpende=
Konzert, wird von den 14000 Vereinen direkt an den
Berliner bezw. Wiener Männergeſangverein abgeführt
und ausgewieſen.

Verluſtliſte.

Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 174 ent=
hält
: Infanterie uſw.: Stab der 27. Gemiſchten
Landwehr=Brigade. Garde: 3. und 5. Garde=Regiment;
1. Garde=Reſerve= und 1. Garde=Erſatz=Regiment; Grena=
dier
=Regimente: Franz und Eliſabeth. Grenadier= bezw.
Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 1, 2, 5, 6, 8,
9, 11, 12, 21, 22, 23, 24, 26, 28, 30, 31, 32, 36, 37, 38, 43,
46, 47, 48, 52, 53, 56, 58, 63, 67, 69, 71, 73, 76, 83, 84,
(ſ. Komb. Inf.=Regt. v. Weber), 86, 89 (ſ. Komb. Inf.=
Regt. v. Weber), 93, 196, 98, 117, 118, 128, 136, 142, 143,
147, 160, 161, 169, 173, 175, 176. Reſerve=Infanterie= Regi=
menter
Nr. 12, 15, 16, 17, 23, 32, 39, 48, 55, 67, 69, 75, 77,
80, 82, 87, 93, 109, 203, 205, 206, 208, 214, 216, 219, 221,
224, 225, 226, 227, 229, 231, 234, 235, 238, 267, 269. Erſatz=
Infanterie=Regimenter Nr. 8 (ſ. Feld=Maſchinengewehr=
Zug Nr. 43), Königsberg II und III. Kombiniertes In=
fanterie
=Regiment v. Weber. Beſatzungs=Regiment Nr. 4
der Erſatz=Brigade v. Reißwitz. Landwehr=Infanterie=
Regimenter Nr. 5, 7, 8, 18, 23, 25, 26, 31, 32, 55, 60, 61,
66, 75, 76, 78, 81, 82, 109, 110. Landwehr=Erſatz= Infan=
terie
=Regimenter Nr. 2 4. Ueberplanmäßiges Landwehr=
Infanterie=Batoillon Nr. 1 des IV. Armeekorps. Land=
wehr
=Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 5, 8, 13, 16, 26, 34, 42, 79. Landwehr=Brigade=Erſatz=
Bataillon Nr. 42. Landſturm=Bataillone Brieg, 1. Bruch=
ſal
, 2. II Köln, I Görlitz, 1. Karlsruhe, Münſter, Neu=
fahrwaſſer
, 3. Potsdam, I Schrimm, III Tilſit, Wolden=
berg
, 4. Trier (ſ. Beſatzungs=Regiment Nr. 4 der Erſatz=
Brigade v. Reißwitz). Landſturm=Erſatz=Bataillon Cott=
bus
. Jäger=Bataillone Nr. 8, 9; Reſerve=Jäger=Bataillone
Nr. 7, 9, 20, 21, 22, 23. Radfahrer=Kompagnie NO Lei=
bitſch
bei Thorn. Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 7; Re=
ſerve
=Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 2; Feſtungs= Ma=
ſchinengewehr
=Abteilung Nr. 1; Feld=Maſchinengewehr=
Zug Nr. 43; Maſchinengewehr=Formation des XX. Ar=
meekorps
. Kavallerie: Garde=Reſerve=Dragoner;
Dragoner Nr. 2; Ulanen Nr. 3, 8, 12 (Nr. 8 und 12.’ſ. Er=
ſatz
=Kav.=Regt. des XXXVIII. Reſervekorps), 15; Jäger
zu Pferde Nr. 1, 2, 7, 10 (ſ. Erſ.=Kav.=Regt. Nr. 1 des
XXXVIII. Reſervekorps); Erſatz=Kavallerie=Regiment
Nr. 1 des XXXVIII. Reſervekorps; 2. mobile Erſatz= Es=
des
II. Armeekorps. Feldartillerie: 3. Garde=
Regiment und 1. Garde=Reſerve=Regiment; Regimenter
Nr. 5, 6, 10, 19 34, 40, 60, 69, 82; Reſerve=Regimenter
Nr. 14, 43, 44, 70. Fußartillerie: Regimenter
Nr. 9, 10, 14, 18, 20; Reſerve=Regimenter Nr. 7, 11, 20;
Erſatz=Bataillon Nr. 10. Park=Bataillon I des Park=
kommandos
Nr. 7 (11. Landwehr=Diviſion). Pio=
niere
: Regimenter Nr. 23, 29, 31; Bataillone: II. Nr. 1,
I. und II. Nr. 4, I. und II. Nr. 6, I. Nr. 7, II. Nr. 8
I. und II. Nr. 11, I. Nr. 15, III. Nr. 16 (Weber); Re=
ſerve
=Bataillon Nr. 39; Erſatz=Bataillone Nr. 11, 17; 52.,
76., 79. (ſ. Reſ.=Pion.=Batl. Nr. 39), 84. Reſerve= Kom=
pagnie
; 1. Landwehr=Kompagnie des VII. und 2. Land=
wehr
=Kompagnie des XIV. Armeekorps. Scheinwerfer=
Abteilung Breslau. Verkehrstruppen: Linien=
Kommandantur Brüſſel; Eiſenbahn=Bau=Kompagnie Nr.
12. Fernſprech=Abteilungen des III. Armeekorps, des
XXIV. Reſerve= und des VI. Landwehrkorps. Luft=
ſchiffer
=Erſ.=Abteilung Nr. 7; Feldfliegertruppe. Etappen=
Kraftwagen=Park Nr. 4. Freiwilliges Motorboot=Korps.

Munitionskokonnen: Arillerie = Munſtons=
kolonne
Nr. 7 des III., Nr. 6 des VII., Nr. 8 des XVII.
und Nr. 6 des XX. Armeekorps. Sanitäts= For=
mationen
: Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des I. und Nr. 3
des VIII. Armeekorps; Reſerve=Sanitäts=Kompagnie des
II. Armeekorps. Feldlazarett Nr. 6 des XX. Armeekorps;
Reſerve=Feldlazarett Nr. 1 (ohne nähere Angabe).
Train: Train=Abteilung Nr. 3. Magazin=Fuhrpark=
Kolonne Nr. 21 der 5. Armee. Kriegsbeklei=
dungsamt
des XIV. Armeekorps. Weiter ſind er=
ſchienen
die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 161, die Sächſiſche
Verluſtliſte Nr. 120, die Württembergiſche Verluſtliſte
Nr. 127 und die Marine=Verluſtliſte Nr. 21.

Brieſkaſten.

K. K. Die Angaben ſind offenbar nicht vollſtändig. Sie
ſind jedenfalls wegen Fehlern an den Gliedmaßen dauernd
untauglich.

P. K. Landſturmtauglichkeit wegen eines Bruchs.

Perlerherſcht.

Eine Aenderung der Wetterlage hat ſich nur inſofern
geltend gemacht, als das weſtliche Mitteleuropa etwas
ſtärker durch die weſtliche Depreſſion beeinflußt wird die
ihren Weg nordoſtwärts zu nehmen ſcheint. Es ſind höch=
ſtens
vorübergehende leichte Niederſchläge zu erwarten.
Eine Temperaturänderung wird nicht eintreten.

Wetterausſichten für Mittwoch: Wolkig, keine
weſentlichen Niederſchläge, mild, ſüdweſtliche Winde.

(Schluß des redaktionellen Teils.)



e
itt
Mttrt Doſe50 fgertttet
Auch als Liebesgabe im Felde begehrt!
I.306!
Man
abonniert
auf das
Darmſtädter Tagblatt
außerhalb Darmſtadt bei jeder Poſtanſtalt
und bei jedem Briefträger, außerdem
in Alsbach . . . . . bei Frau Käthe Neff, Haupt=
ſtraße
159
Arheilgen ..
Frau H. Anthes X., Waldſtr.
Bickenbach. .
Frau Eliſabeth Maurer,
Hartenauerſtraße
Eberſtadt .
Frau M. Rothermel, Wil=
helmſtraße

Erfelden .
Frau Marie Schmenger
Eſchollbrücken .
Herrn Ludw. Roth, Makler
Griesheim. . . .
Herrn Pet. Jackelen, Sand=
gaſſe
9
Groß=Zimmern Herrn Joh. Reinhardt VI.
Hahn b. Pfungſt. Herrn Chriſt. Lang, Schneider
Jugenheim . . .
Herrn Peter Keil, Invalide
Nied.=Beerbach
Herrn Georg Eßinger I.,
Raſiergeſchäft
Nied.=Ramſtadt Herrn J. Oehlſchläger
Ober=Ramſtadt
Frau Eliſe Dietrich
Pfungſtadt
Herrn Peter Becker VII.,
Waldſtraße 61
Herrn Jacob Mitz
Seeheim .
Schneppenhauſen Herrn Heinrich Schroth,
Keſſelſchmied
Traiſa
Herrn Adam Mahr, Schuh
macher
Weiterſtadt.
Herrn Carl Böhm, Darm=
ſtädterſtraße

Herrn Wilhelm Deucker,
Wixhauſen
Invalide
Herrn Phil. Fieberling II.,
Zwingenberg
Steinhauer.

Familiennachrichten.

In einem heißen Gefechte am 8. März erlitt
den Heldentod für das Vaterland im vollendeten
43. Lebensjahre mein beißgeliebter, unvergeß=
licher
Mann, der treubeſorgte Vater ſeiner
Kinder, unſer lieber Bruder, Schwager und
Onkel
Gaſtwirt
Johannes Diefenbach
Unteroffizier im Landſturm-Bataillon Nr. 5

4755)

In tiefer Trauer:
Margarete Diefenbach
und Kinder.

Griesheim, 22. März 1915.

Du warſt ſo gut und ſtarbſt ſo früh,
Doch wir vergeſſen Deiner nie.

[ ][  ][ ]

Die Beiſetzung und Trauerfeier
des Leutnants
Haus von Falkenhayn
findet Mittwoch, den 24. ds. Mts.,
4½ Uhr, von der Kapelle des hieſigen
Waldfriedhofes ſtatt.
(B4804
Familie v. Falkenhayn.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die reichen Blumen= und Kranzſpenden bei dem
Hinſcheiden meiner innigſtgeliebten Gattin, unſerer
guten Schweſter, Schwägerin und Tante
Dran Joa Zimmer
geb. Blöcher
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
(4827
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
J. Zimmer, Großh. Hochbauaufſeher.
Darmſtadt, Mainz, Frankfurt a. M., 23. März 1915.

Herzlichen Dank ſage ich hiermit für die vielen
Bezeugungen aufrichtiger Teilnahme an dem
ſchweren Verluſte, der mich durch den Heimgang
meiner geliebten Schweſter
Deamein Lina Groß

betroffen hat.
Marie Groß.
Darmſtadt, 23. März 1915.
(4799

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe der Teilnahme
an dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte
ſpreche hiermit meinen innigſten Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Halbritter
geb. Weinmann.

Darmſtadt, den 23. März 1915.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Sohnes, Bruders,
Schwagers, Neffen und Onkels
Kobert Grth
Poſtbote
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Waitz
für ſeine troſtreichen Worte am Grabe, ſowie der
Turngeſellſchaft Darmſtadt, Geſellſchaft Columbia,
Poſt= und Telegraphen=Unterbeamten=Verein,
Verwandten, Freunden und Bekannten unſeren
(4821
tiefgefühlten Dank.
Familie Orth, Oberpoſtſchaffner i. P.

Dankſagung.
Für die zahlreichen wohltuenden Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei der Beerdigung meines
lieben Mannes, unſeres unvergeßlichen guten
Vaters
Wilhelm Götz
ſagen wir auf dieſem Wege Allen, beſonders Herrn
Pfarrer Beringer für die troſtreichen Worte, unſeren
tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, 22. März 1915.
Rundeturmſtr. 7.

(*5758

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.

Geöffnet an Wochentagen von 912 Uhr vormittags und
35 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.

Geborene. Am 18. März: dem Pfarrer Dr. Chri=
ſtoph
Zimmermann in Sandbach (Kr. Erbach), ein S.
Ernſt Auguſt, hier Roßdörfer Straße 25. Dem Eiſenbahn=
magazinaufkeher
Aloyſius Braun, Liebfrauenſtraße 56,
eine T. Erika Aloyſia. Am 16.: dem Gaſtwirt Andregs
Gerhard, Schwanenſtraße 19, ein S. Robert Friedrich
Wilhelm. Am 13.: dem Taglöhner Georg Geier, Neue
Ireneſtraße 16, ein S. Franz. Am 15.: dem Hausburſchen
Karl Stromberger, Feldbergſtraße 30, eine T. Gertrude
Hermine Elſa. Am 18.: dem Handarbeiter Phil. Ritzert,
Kiesſtraße 2, ein S. Willi Philipp. Am 20.: dem Vor=
arbeiter
Peter Dambmann, Wingertsbergſtraße 7, ein S.
Paul Peter Friedrich Heinrich.

Aufgebotene. Am 15. März: Poſtbote Georg Hunds=
dorf
, hier, Schloßgartenſtraße 23, mit Albine Wohlan,
hier, Mollerſtraße 17. Dreher Friedrich Beſt, hier,
Magdalenenſtraße 13, mit Schneiderin Helene Gotta,
hier, Roßdörfer Straße 69. Fuhrmann Michael Dex=
heimer
, hier, Erbacher Straße 125, mit Näherin Roſa
Lehner, hier, Sackgaſſe 3. Am 17.: Bankbeamter Paul
Joſeph Wilhelm Oskar Schmidt, hier, mit Johanna
Keppel in Eltville. Am 18.: Bahnarbeiter Konrad
Michel II. in Stockſtadt mit Eliſabetha Seibel, geb.
Jäger, hier. Am 19.: Herrſchaftsdiener Paul Grim in
Wiesbaden mit Köchin Eliſabeth Lehner, hier. Bau=
führer
Auguſt Müller in Mainz mit Sophie Auguſte

Fink in Eberſtadt. Bureauaſſiſtent Richard Münch,
hier, Schießhausſtraße 60, mit Luiſe Seeger, hier,
Rundeturmſtraße 4. Am 20.: Metzgermeiſter Wilhelm
Hüttenberger mit Eliſabethe Feldhäuſer, beide in
Pfungſtadt.

Eheſchließungen. Am 15. März: Metzger Hermann
Liedtke mit Köchin Auguſte Bunzel, beide hier. Am
20.: Forſtwart=Aſpirant, z. Zt. Sergeant, Heinrich
Schanz, hier, mit Anna Jungmann zu Forſthaus
Nikolauspforte. Offizier=Stellvertreter Jakob Weber,
mit Köchin Dorothea Kuhn, beide hier. Maſchiniſt,
z. Zt. Erſatz=Reſerviſt, Hermann Dierk mit Anna
Kögel, beide hier.

Geſtorbene. Am 18. März: Willi Philipp Hoffer=
bert
, Sohn des Wirts, 5 J., ev., Marktplatz 5. Am 19.:
Eliſabeth Hallſtein, geb. Müller, Ehefrau des Maſchi=
nenſchloſſers
, 37 J., ev., aus Arheilgen, hier Grafenſtraße 9.
Karoline Ramſpeck, Privatin, 49 J., ev., led., Erbacher
Straße 25. Am 30. September 1914: Georg Adam
Meiſter, Metzger, Wehrmann im Inf.=Regt. Nr. 115,
38 J., ev., hier Wendelſtadtſtraße 13, bei Fresnoy, Frank=
reich
. Am 19. März 1915: Katharina Vetter, geb. Sachs,
Witwe des Fuhrmanns, 67 J., ev., Heinheimerſtraße 22.
Am 26. Februar: Konrad Roth, Metzgermeiſter und
Reſtaurateur, 46 J., ev., Truppenübungsplatz bei Darm=
ſtadt
. Am 19. Marz: Wilhelm Götz, Schneider, 58 J.,
ev., Rundeturmſtraße 7. Robert Orth, Poſtaushelfer,
26 J., ev., led., Löffelgaſſe 2. Am 20.: Mathilde Bütt=
ner
, Stickerin, 19 J., ev., led., Schuknechtſtraße 63. Karl
Michel, Taglöhner, Landſturmmann, Landft.=Inf.=Erſ.=
Batl. II Darmſtadt, 44 J., ev., aus Zeilsheim, hier Re=
ſervelazarett
III, Exerzierplatz. Am 21.: Berta Fehl,
geb. Rottwein, Ehefrau des Finanzamtsgehilfen, 37 J.,
ev., Stiftſtraße 97. Katharina Stein, geb. Wenz, Witwe
des Steinhauers, 65 J., ev., Stiftſtraße 91. Elſa Nun=
geſſer
, Tochter des Schloſſers, 2 J., ev., Landwehr=
ſtraße
67.

Gottesdienſtliche Anzeigen.

Mittwoch, den 24. März 1915.

Hofkirche: Abends um 6 Uhr: 6. Paſſionsandacht.

Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Zimmermann.

Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Paſſions=
andacht
. Pfarrer Dingeldey.

Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbet=
ſtunde
. Pfarrverwalter Störck.

Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Paſſionsbetſtunde mit Feier des hl. Abendmahls.
Pfarrer Memmert.

Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Vogel.

Tageskalender.

Mittwoch, 24. März.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
11 Uhr (Ab. B): Taifun.

Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 8½Uhr
im Orpheum.

Muſikaliſcher Vortragsabend des Landſturm=
Infanterie=Erſatz=Bataillons II um 8 Uhr in der Turn=
halle
am Woogsplatz.

Evangeliſationsvortrag um 8½ Uhr Wald=
ſtraße
18.

Verſteigerungskalender.

Donnerstag, 25. März.

Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz,

Großh. Hofbibliothek, geöffnet: Montag bis
Freitag von 91 Uhr und 24 Uhr, Samstags von
91 Uhr.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: i. V. Kurt Mitſching; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Baul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Gebr. leicht
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zu verkauf. Aliceſtr. 21, p. (4694im

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unt. L. 91 an die Geſchäftsſt. (*5763

Mitte gen. Angeb. f. 3 Zim.=Umzug
(Ende April) n. Niederhöchstadt
T. o. Umlad. u. L. 75 Geſchäftsſt. (

Entflogen
ein grüner Papagei. Gegen Be=
ohnung
abzugeben bei (*5723
Lehmann, Wittmannſtr. 16.

Gelb. Affenpinscher
abhanden gekommen. Wieder=
ringer
erhält Belohnung (*5649im
Rheinſtraße 8, 2. St.

Vererue

auf dem Wege Frank=
Verloren furterſtr. Bismarck=
ſtraße
-Liebigſtr. u. Landwehrſtr.
Portemonnaie mit einem 20= Mark=
ſchein
u. etwas Kleingeld. Abzugeb.
gegen Belohn. Frankfurterſtr. 46. (*

E

zu verkauf.
Ein wachſ. Dackel
(*5708
Dieburgerſtr. 42, Vorderh. links.
Dobermannrüde
oder Pinſcher geſucht, ſehr wach=
ſam
, jung, erzogen.
(*5706
Ohlyſtraße 58.

eſtſitzende Glucke zu vk. Sehulz,
Beſſungerſtr. 104, 2. St. (*5752

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[ ][  ][ ]

Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.

Bekanntmachung.

Die Vorſchriften der nachſtehenden Polizeiverordnung über den Verkehr von
Fuhrwerken und Fahrzeugen im Kreiſe Darmſtadt werden nicht überall genügend
beachtet. Im Intereſſe der Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen
muß aber der genaneſte Befolg der Vorſchriften unbedingt verlangt werden.
Die Polizeiorgane ſind erneut angewieſen worden, ſcharfe Aufſicht zu üben und
jede Zuwiderhandlung zur Anzeige zu bringen.

Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Polizei=Verordnung
vom 25. März 1913
über den Verkehr von Fuhrwerken und Fahrzeugen im Kreiſe Darmſtadt.

Alle auf öffentlichen Straßen verkehrende Fuhrwerke und Fahrzeuge haben,
ſofern die Beſchaffenheit der Straße es geſtattet, die rechte Seite der Fahrbahn
einzuhalten.

Die Vorſchriften über das Ausweichen werden hierdurch nicht berührt.

Beim Einbiegen in eine andere Straße iſt nach rechts in kurzer Wendung,
nach links in weitem Bogen zu fahren

Fahrzeuge im Sinne dieſer Polizei=Verordnung ſind insbeſondere auch alle
Kraftfahrzenge und alle Fahrräder, ſofern dieſe die Fahrbahn benutzen.

Der Führer eines Fuhrwerks oder Fahrzeugs hat ſeinen Sitz auf dem Fuhrwerk
oder Fahrzeug ſo zu wählen, daß er die Fahrbahn auch ſeitlich des Fuhrwerks oder
Fahrzeugs ſtets gut überſehen kann.

§ 3.
Während der Dunkelheit, ſowie bei ſtarkem Nebel müſſen alle auf öffentlichen
Straßen oder Plätzen befindlichen Fuhrwerke mit hellbrennenden Laternen verſehen
ſein. Der Gebrauch von Laternen mit farbigen Scheiben iſt unterſagt. Fuhr=
werke
, weiche nach ihrer Bauart vorzugsweiſe der Perſonenbeförderung dienen, mülſen
auf der Vorderſeite oben rechts und links mit Laternen verſehen ſein, die ſo eingerichtet
und angebracht ſind, daß ihr Lichtſchein von Entgegenkommenden und Ueberholenden
deutlich wahrgenommen werden kann. Ausnahmsweiſe kann bei Perſonenfuhrwerken
von dem Kreisamt eine von vorerwähnter Beleuchtungsart abweichende Beleuchtung
für ausreichend erachtet und zugelaſſen werden.

Bei Fuhrwerken anderer Art genügt in der Regel die Anbringung einer Laterne.
Dieſe iſt an der oberen linken Seite des Fuhrwerks zu befeſtigen und nur, wenn
die Art der Ladung (Feuergefährlichkeit uſw.) die Befeſtigung am Wagen ſelbſt aus=
ſchließt
, an der linken Seite des Zugtieres (bei zwei Zugtieren des linken Zugtieres)
anzubringen.

Außer dieſer einen Laterne iſt aber in folgenden Fällen noch eine zweite
zu führen:

a) wenn der Lichtſchein der einen Laterne von rückwärts nicht deutlich wahr=
genommen
werden kann;

b) wenn die Ladung von Fuhrwerken ſeitlich oder nach hinten in gefahrbringen=
der
Weiſe hervorſteht (z. B. Langholzfuhrwerke, Möbelwagen uſw.), und
zwar an dem hervorſtehenden Teil der Ladung.

4.
Fuhrwerke müſſen im Schrittmaß fahren auf allen Strecken, für welche das
Schrittfahren durch Lokalpolizei=Verordnung und durch öffentlichen Anſchlag ange=
ordnet
iſt.

§5.
Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſer Polizei=Verordnung werden
mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.

86.
In Kraft bleibt neben den vorſtehenden Beſtimmungen die Polizei=Verordnung,
betreifend den Verkehr von Fuhrwerken in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt,
vom 20 Februgr 1904.
(4703im

An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.

Auf das nachſtebende Ausſchreiben Großh. Miniſteriums der Finanzen, Abtei=
lung
für Forſt= und Kameralverwaltung, an die Großh. Oberförſtereien über die
Freigabe der Waldweide und die Abgabe von Futtermitteln aus dem Walde
machen wir Sie wiederholt aufmerkſam.
(4702im

Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

Darmſtadt, den 22. Februar 1915.

An die Großherzoglichen Oberförſtereien.

Um die Erhaltung der Viehbeſtände während des Krieges ſicher zu ſtellen, iſt
es erforderlich, daß im Bedarfsfalle Gelegenheit zur Waldweide geboten wird.
Zunächſt wird nur der Eintrieb von Schweinen und Schafen in Betracht kommen,
zumal durch die Schweine auch die noch etwa vorhandene Eichelmaſt nutzbar gemacht
werden kann. Von Mai ab wird auch die Rindviehweide an geeigneten Waldorten
ausgeübt werden können

Im Domanialwalde ſind alle Beſtände, die ohne wirtſchaftlichen Nachteil den
einzelnen Viehgattungen geöffnet werden können, ohne Entgelt zur Weide freizugeben,
vorausgeſetzt, daß für entſprechende Aufſicht geſorgt wird. Namentlich muß Fürſorge
getroffen werden, daß kein Verlaufen der Tiere, Eindringen in Hegen, Verbeißen und
und Schälen von Holzpflanzen ſtattfinden kann. In den Kommunalwaldungen ſind
den Bürgermeiſtereien die Beſtände und Waldorte zu bezeichnen, die nach vorſtehen=
den
Geſichtspunkten und unter gleicher Vorausſetzung für die Waldweide freigegeben
werden können. Zugleich iſt den Bürgermeiſtereien mitzuteilen, welche Maßnahmen

M
Schäden zu verhüten. Wo Weideberechtigungen oder Pachtverträge über Waldweide
beſtehen, iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß dieſe in keiner Weiſe nachteilig berührt
werden.

Zugleich empfehlen wir Ihnen unter Hinweis auf unſer Ausſchreiben vom
26. Auguſt v. Js., mit Beginn des Frühiahrs erneut in der Abgabe von Gras und
Futterkräntern aus dem Walde, beſonders zum Unterhalt von Kleinvieh, das, wie
die Ziegen, nicht in den Wald getrieben werden darf, möglichſtes Entgegenkommen
zu erweiſen. Namentlich wird es ſich darum handeln, das Gras und die Futter=
kräuter
aus Hegen und von ſolchen Stellen, die aus waldpfleglichen Gründen zur
Weide nicht freigegeben werden können, durch Rupfen oder ſoweit dies ohne Schaden
angängig, auch durch Ausſchneiden nutzbar zu machen. Auch kann die Gewinnung
von Futterlaub an Stellen, wo ſolches ohne Nachteil genutzt werden kann, in Betracht
gezogen. werden. Aus dem Domanialwalde können dieſe Futerabgaben während der
Kriegszeit unentgeltlich ſtattfinden. Wir überlaſſen Ihnen, das Geeignete anzuordnen
und zu erwägen, ob es ſich nach den örtlichen Verhältniſſen empfiehlt, beſondere
Grastage feſtzuſetzen.

Für die Kommunalwaldungen ſind im Einvernehmen mit den Bürgermeiſtereien
die erforderlichen Maßnahmen zu veranlaſſen, um auch hier die Futtermittel des
Waldes im weiteſten Umfang nutzen zu laſſen.

Großherzogliches Miniſterium der Finanzen.
(Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung.)

Lehrlings= und Lehrſtellenvermittelung für
vie Provinz Starkenburg.

Das unterzeichnete Amt hat ſich im beſonderen auch die Aufgabe geſtellt, Lehr=
linge
und Lehrſtellen zu vermitteln. Seine Tätigkeit iſt hierbei nicht nur auf Darm=
ſtadt
beſchränt. Mit Zuſtimmung der Großh. Provinzialdirektion erſtreckt ſie ſich
auch auf den übrigen Bezirk der Provinz Starkenburg. Es iſt für dieſen Bezirk
Hauptausgleichsſtelle. Koſten entſtehen durch die Inanſpruchnahme des Amtes
nicht, weder den Lehrherren noch den Lehrlingen. Beim Ausgleich von Angebot
und Nachfrage wird den örtlichen, alſo ganz beſonders auch den ländlichen Ver=
hältniſſen
und Intereſſen in weitgehendem Maße Rechnung getragen. Die Ver=
mittlung
erfolgt in Fühlung mit den vorhandenen örtlichen und Bezirks= Arbeitsnach=
weisſtellen
unter ſtrenger Beobachtung des Grundſatzes, daß Angebote und
Nachfragen erſt dann entfernter gelegenen Orten und Bezirken zugut kommen
dürfen, wenn ſie am Orte der Herkunft und in der nächſten Umgebung mit
entſprechenden Nachfragen und Angeboten nicht ausgeglichen werden können.
Sollte ausnahmsweiſe die Vermittlung einer außerhalb der Provinz gelegenen Lehr=
ſtelle
gewünſcht werden, ſo iſt dies beſonders anzugeben. Dahingehende Wünſche
werden ſelbſtverſtäudlich berückſichtigt.

Es wird ebenſo dringend wie höflich gebeten, nunmehr Stellen und Lehrlinge
bei einer der folgenden Vermitlungsſtellen, am zweckmäßtigſten bei der nächſt=
gelegenen
, umgehend anzumelden.

1. Darmſtadt, Arbeitsamt, Hauptnachweisſtelle Waldſtraße 19, Fernruf 371.
2. Bensheim a. d. B., Kreisarbeitsnachweis, Fernruf 9.
3. Dieburg, Kreisarbeitsnachweis (Ortskrankenkaſſe), Fernruf 252.
4. Gernsheim, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf25.
5. Langen, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf 2.
6 Offenbach a. M., Städtiſcher Arbeitsnachweis Domſtraße 12, Fernruf 342.

Wird der ſchriftliche Weg bevorzugt, ſo genügt, wenn ein beſonderes Anmelde=
formular
nicht zur Hand iſt, die Ueberſendung einer einfachen Poſtkarte, auf der zu
beantworten ſind, ſofern anmelden:

a) Lehrherren: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrherrn, 2. ſeiner Kon=
feſſion
, 3. ſeinem Wohnort, 4. der Art des Gewerbebetriebes, 5. Dauer der
Probe= und Lehrzeit, 6. Anzahl der gewünſchten Lehrlinge, 7. etwa von den
Eltern geforderten Leiſtungen, 8. event. Vergütung und h. ſonſtigen Be=
dingungen
, über die der Anmeldende im voraus keinen Zweifel laſſen möchte;

b) Eltern oder Vormünder: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrlings,
2. ſeinem Alter, 3. ſeiner Konfeſſon, 4. ſeinem Wohnort, 5. der beſuchten
Schule, 6. dem gewählten Beruf und 7. ſolchen Bedingungen, die die An=
meldenden
im voraus klargeſtellt wiſſen möchten, ſchließlich 8. die Frage, ob
Wohnung und Verköſtigung ſelbſt geſtelt werden können.

Es liegt im eigenſten Intereſſe der Angehörigen der Provinz, zuerſt die
Arbeitsnachweisſtellen in der Provinz in Anſpruch zu nehmen, bevor ſie aus=
wärts
Umſchau halten. Die Vermittlungstätigkeit wird ſich in ſtetem Benehmen
mit den maßgebenden gewerblichen und Schulbehörden halten.
(1332a

Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
Die Hauptausgleichſtelle der Provinz Starkenburg.
Arbeitsamt.

Schmidt, Beigeordneter, ſtellvertretender Vorſitzender.

Bekanntmachung.

Die vorſtehende Aufforderung empfehlen wir der Beachtung und Unterſtützung
durch die gewerblichen Kreiſe, die Eltern, Vormünder, Geiſtlichen und Lehrer und alle
in Betracht kommenden Behörden.

Es liegt ganz außerordentlich ſowohl im wirtſchaftlichen Intereſſe der Pro=
vinz
als im Intereſſe ihrer gewerblichen Entwickelung, daß die Lehrlings= und Lehr=
ſtellenvermittlung
nicht zerſplittert und abgeleitet, ſondern an eine kräftige und
leiſtungsfähige Einrichtung in der Provinz, wie ſie die obige Hauptausgleichsſtelle
iſt, angeſchloſſen und von dieſer in Verbindung mit den anderen öffentlichen Arbeits=
nachweiſen
, den gewerblichen und Schulorganen in den richtigen Bahnen erhalten wird.

Darmſtadt, den 14. Januar 1915.
Großherzogliche Provinzialdirektion Starkenburg.
Fey.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Gefunden: 1 großer Hundemaulkorb. 1 ſchwarzes leeres Porte=
monnaie
. 1 Doppel=Trauring, gez. E. F. und H. L. 1 Trauring,
gez. F. A. 1 Trauring, gez. E. P. 1 Meterſtab. 1 ſchwarzwollene
geſtrickte Stauche, 1 weißer Kinderpelz. 2 mittelgroße Schlüſſel ( zu=
ſammengebunden
). 1 Aluminium=Feldflaſche. 1 braunes Wachstuch=
Briefmäppchen, 1 weißes Taſchentuch, gez. G., und 1 kleines braunes
Portemonnaie, 1 ſchw. Samtportemonnaie mit 1 Geldſtück. (4775

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Perwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
findet
ſicht 1 Pinſcher, 1 Rehpinſcher (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
(4732
Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.

Regelung des Verkehrs mit Gerſte.

Durch Bundesratsverordnung vom 9. März 1915 ſind mit dem
Beginn des 12. März 1915 alle im Reich vorhandenen Vorräte an
Gerſte für das Reich beſchlagnahmt. Als Gerſte gilt auch geſchrotene,
gequetſchte oder ſonſt zerkleinerte Gerſte. Wer Gerſte dieſer Art
eder Mengkorn aus Gerſte und Hafer am 12. März in Gewahr=
ſam
hatte, iſt verpflichtet, dieſe Vorräte der zuſtändigen Behörde an=
zuzeigen
. Vorräte, die ſich auf dem Transport befinden, ſind ſofort
nach dem Empfang vom Empfänger anzuzeigen. Die Anzeigen
müſſen ſpäteſtens am 25. März d. Js. erfolgt ſein. Vorräte, die zum
Füttern, als Saatgut oder Saatgerſte oder zur Herſtellung von
Nahrungsmitteln dienen ſollen Mehl, Graupen, Malzextrakt,
Gerſten= und Malzkaffee, Bier, Grünmalz, Branntwein, Preßhefe
ſind je beſonders anzugeben.

Alle im Bereich der Stadt Darmſtadt wohnenden Perſonen,
die Gerſte und Miſchfrucht in Gewahrſam haben, werden hier=
durch
aufgefordert, den Beſtand vom 12. März an Gerſte und
Miſchfrucht von Gerſte und Hafer unverzüglich und ſpäteſtens
bis 25. März 1915 ſchriftlich oder mündlich im Stadthaus, Zim=
mer
48, anzuzeigen. Die Anzeige hat in Zentnern und Pfund zu
erfolgen. Wer die Anzeige nicht bis zum 25. März erſtattet, oder
wer unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefäng=

Zee ee e Ze e ee eeee e
Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erſtattung der Anzeige Vorräte an,
die er bei der früheren Aufnahme der Vorräte verſchwiegen hat, ſo
bleibt er von der durch das Verſchweigen verwirkten Strafe frei. Die
Behörde iſt berechtigt, die Angaben zu prüfen und zu dieſem Zweck
die Vorats= und Betriebsräume betreten und die Bücher einſehen
zu laſſen.

(4626gom
Darmſtadt, am 18. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter:

Dr. Gläſſing.

Bitte
um Zuwendungen für eine Militärkapelle.

Die VIII. Erſatz=Diviſion, in deren Reihen die gemiſchte 41. Er=
ſatz
=Brigade und in ihr viele Söhne Heſſens ſtreiten, beſitzt bisher
keine Muſikkapelle. Ihr Fehlen hat ſich in Freud und Leid, beim
Gottesdienſt, auf dem Marſch, im Kampf und am Soldatengrabe
oft ſchmerzlich fühlbar gemacht. Um dieſem Mangel abzuhelfen,
beabſichtigt die Diviſion eine Kapelle zuſammenzuſtellen.

Die erforderlichen Muſiker ſind vorhanden, dagegen fehlt es
noch an Inſtrumenten und den hierzu nötigen Mitteln. Es ſind
noch erforderlich: 1 B=Klarinette, 1 Flügelhorn, 1 B=Trompete,
1 Es=Trömpete und 1 Es=Horn.

Die hieſige Bevölkerung würde ſich um tauſende braver Wehr=
männer
ein nicht geringes Verdienſt erwerben, wenn ſie ihrerſeits
zum Zuſtandekommen der Kapelle, die zu mehr als einem Drittel
aus Heſſen beſtehen ſoll, beitrüge.

Ich glaube deshalb keine Fehlbitte zu tun, wenn ich die Ein=
wohnerſchaft
, insbeſondere die wohlhabenderen Stände, auffordere,
dieſes ſchöne Vorhaben zu unterſtützen, ſei es durch Ueberlaſſung
geeigneter brauchbarer Inſtrumente oder durch Zuwendung von
Geldbeiträgen.

Freundliche Gaben bitte ich bis ſpäteſtens 1. April an das
Stadthaus, Zimmer Nr. 33 gelangen zu laſſen.

(4785mdf
Darmſtadt, den 22. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.

Steckbrief.

Gegen den unten beſchriebenen
Dragoner Philipp Keſſel der
4. Eskadron Garde=Drag.=Regts.
Nr. 23, geboren am 5. Juni 1892
in Nierſtein, Kreis Oppenheim,
welcher flüchtig iſt, iſt die Unter=
ſuchungshaft
wegen Fahnenflucht
im Felde verhängt.

Es wird erſucht, ihn zu ver=
haften
, an die nächſte Militär=
behörde
abzuliefern und umgehend
hierher Mitteilung zu machen.

Der Gerichtsherr.

Beſchreibung:
Aler: 22 Jahre.
Statur: ſchlank.
Augen:
Mund: gewöhnlich.
Geſicht:
Sprache:
Größe: 1 m 645 cm.
Haare: ſchwarz.
Naſe: gewöhnlich.
Bart: Anflug.
Geſichtsfarbe:

Beſondere Kennzeichen: =
towiert
am linken Unter=
arm
, Brandwunde an der
linken Backe.

leidung
(4768

Dut erhaltener Sportwagen
billig zu verkaufen (*5709mdf
Gutenbergſtr. 13, part.

(Ein gut erhaltenes Rad billig
zu verkaufen
(*5705
Gerninusſtr. 49, Hinterh. Manſ.

[ ][  ][ ]

Ausgabe von Brotkarten.

Am Mittwoch, den 24. und Donnerstag, den 25. März,
je vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis
6 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten für die
Zeit vom 29. März bis 25. April in den nachbezeichneten Lokalen
ausgegeben. Die Abgabe von Brotkarten erfolgt nur gegen
Vorlage der im Beſitz der Empfangsberechtigten befindlichen
Ausweiskarten und gegen Rückgabe der mit Namensunterſchrift
zu verſehenden Brotkarten vom Monat März und der nicht
verwendeten Marken.

Die Kartenausgabenſtellen ſind:

a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im Erd=
geſchoß
;

b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz:

c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;

d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3);

e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße Nr. 8;

f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;

g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).

(4627goi
Darmſtadt, den 19. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter:

Dr. Gläſſing.

Blamm= und Hrennholz=Verſtergerung.

Montag, den 29. März l. J., vormittags 10 Uhr
werden im Georgenhäuſer Gemeindewald, Diſtrikt Mark, verſteigert

Stämme:

1 Lärche mit 0,34 fm Inhalt, 2 Eichen mit 1,48 km Inhalt,
165 Fichten mit 45,54 fm Inhalt, Derbſtangen: 82 Stück Fichten
mit 7,41 fm Inhalt.


Brennholz:

Scheiter: 3 rm Buchen, 18 rm Eichen, 17 rm Kiefern;
Knüppel: 16 rm Buchen, 10 rm Eichen, 1 rm Erle, 20 rm
Kiefern, 12 rm Fichten; Knüppel=Wellen: 150 Buchen,
25 Eichen, 275 Fichten; Stöcke: 12 rm Eichen, 18 rm Fichten.

Die Zuſammenkunft iſt bei Gaſtwirt Heberer, Station Meſſel.

(II,4573
Georgenhauſen, den 17. März 1915.

Großh. Bürgermeiſterei Georgenhauſen.
Eiche.

Zwangsverſteigerung.

Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Ein=
tragung
des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Schuh=
machermeiſters
Martin Röder und Ehefrau Marie geb. Becker als
Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch eingetragen
waren, ſollen

Montag, den 17. Mai 1915, nachmittags 4 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, neues Gerichtsgebäude, Zimmer 219
verſteigert werden.

Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsverſteigerung.

Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Auguſt 1914 in das Grund=
buch
eingetragen worden.

Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs=
vermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie ſpäte=
ſtens
im Verſteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbei=
zuführen
, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.

Darmſtadt, den 29. Auguſt 1914.
(4820a
Großherzogliches Amtsgericht I.

Bezeichnung der Grundſtücke.

Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk II) Band VIII, Blatt 584:

Ord.=
Betrag der
Flur Nr. qm Kulturart und Gewann
Nr.
Schätzung
II 893 319 Hofreite Nr. 8a, Kranichſteinerſtr.
28000 Mk
II 894 475 Grabgarten daſelbſt

Kaufmänniſche Fortbildungsſchule
der Großh. Handelskammer Darmſtadt.

Das neue Schuljahr beginnt am Montag, den 12. April 1915,
nachmittags 1 Uhr. Der Unterricht iſt auf 14 Uhr und an ein=
zelnen
Tagen auf 13 Uhr nachmittags feſtgeſetzt. Die Aufnahme
der neu eintretenden Schüler findet am
Montag, den 29. März, von 1012 Uhr
vormittags und ½35 Uhr nachmittags
im Schullokale Schulſtraße 9 (Hinterbau) durch Herrn Lehrer Speck=
hardt
ſtatt. Bei der Anmeldung, bei welcher die Aufnahmebeding=
ungen
bezogen werden können, iſt die Vorlage des letzten Schul=
zeugniſſes
notwendig. Anmeldungen nach obigem Termine müſſen
ſchriftlich unter Beilage des Zeugniſſes bis ſpäteſtens Samstag,
den 10. April, bei der Großh. Handelskammer eingereicht werden,
doch können dieſe nur Berückſichtigung finden, ſoweit noch Platz vor=
handen
iſt.

Das Schulgeld beträgt für das ganze Jahr 28 Mk. und bei
Teilnahme am franzöſiſchen Unterricht, der fakultativ iſt, 36 Mk. Hierzu
kommen noch etwa 5 Mk. für neu anzuſchaffende Bücher.

Den ſich Anmeldenden wird ein Formular übergeben werden,
auf welchem ſich ihr Prinzipal verpflichtet, das Schulgeld der Kauf=
männiſchen
Fortbildungsſchule, welches vierteljährlich pränumerando
zur Erhebung gelangt, für ſeinen Lehrling während deſſen Lehrzeit
vorzulegen. Dieſes Formular iſt ausgefüllt und unterſchrieben beim
Schulbeginn am 12. April mitzubringen.
(4531sm

Der Beſuch der Schule verpflichtet auf 3 Jahre und entbindet
die Schüler vom Unterricht in der allgemeinen Fortbildungsſchule.

Das Kuratorium:

L. Frölich.
Dr. Human.

Großherzagliche Gechniſche Hochſchule.

Alle Rechnungen über Lieferungen bis Ende März 1915 ſind
in doppelter Ausfertigung bis ſpäteſtens 15. April ds. Js. unter
Anſchluß der Beſtellzettel an diejenigen Dozenten einzureichen, von
welchen die Beſtellung ausgegangen
(4784

Darmſtadt, den 23. März 1915
Der Rektor:
Dr. A. E. Berger.

Matratzenſtreu=
Verrauſ.
Samstag, den 27. ds. Mts.,
um 8 Uhr vormittags,
wird in der Artillerie=Kaſerne am
Beſſunger Weg die
Matratzenſtreu
aus einem Batterieſtall öffentlich
und meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, im März 1915 (4770md
II. Erſatz=Abteilung
Feld=Artillerie=Regts. 61.

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wieder (4672oms
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Nachdem die Firma Nothnagel & Weiler, Markt 4, die
Verwaltung der von ihr bisher verſehenen ſamtlichen Stadtannahme=
ſtelle
für Eiſenbahnpakete und Expreßgüter ab 1. April d. Js. nieder=
gelegt
hat, wird der Betrieb der Annahmeſtelle von dieſem Tage al
an die Firma Gerhard Schmitt Nachf., Inhaber Ludwig Mülles=
Luiſenſtraße 10, übergeleitet und von ihr fortan verſehen werden.

Vom 1. April ab können daher die zur Beförderung mit der
Eiſenbahn beſtimmten Pakete und Expreßgüter bei dem neuen Unter=
nehmer
zur Auflieferung gebracht werden. Dieſe hat zu erfolgen:

In der Zeit vom 1. April bis zum 30. September von 7½ Uhr
vorm, bis 7 Uhr nachm.,
in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. März von 8 Uhr
vorm. bis 7 Uhr nachm.

An Sonn= und Feſttagen bleibt die Annahmeſtelle geſchloſſen.

Die Gebühren ſind unverändert.

Darmſtadt, 22. März 1915.
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[ ][  ][ ]

Die Adopfivtochter.

Original=Roman von H. Courths=Mahler,
42)
(Nachdruck verboten.)

Britta ſah ihr beklommen entgegen, und es war ihr
wie eine Erlöſung, als die alte Frau ihr freundlich zu=
lächelte
.

Nun, Fräuleinchen, für heute abend gehen Sie ruhig
in Ihr Zimmer. Die gnädige Frau braucht Sie heute
nicht mehr. Sie iſt ſchon zur Ruhe gegangen, ſie ſcheint
ſich wirklich nicht recht wohl zu fühlen=

Britta ſeufzte tief auf.

Alſo ich bin ganz überflüſſig hier, ſagte ſie verzagt.

Nun, warum denn ſo betrübt? Es ging ja doch alles
ganz gut.

Britta ſchüttelte den Kopf.

Gar nicht gut iſt’s gegangen, liebe Frau Stange. Ich
hatte das Unglück, der gnädigen Frau zu mißfallen. Sie
hat ſich, ſehr unzufrieden mit mir, entfernt.

Frau Stange ſetzte die ſilberne Obſtſchale auf das
mächtige, eine ganze Zimmerwand einnehmende Büfett
und wandte ſich dem jungen Mädchen wieder zu.

I wo, Fräuleinchen, das bilden Sie ſich wohl ein.
Da kenne ich meine gnädige Frau beſſer. Soeben habe
ich doch mit ihr geſprochen und ich weiß, was ich weiß.

Britta faßte bittend nach der rundlichen Hand der
alten Frau.

Glauben Sie wirklich, daß ſie mir nicht böſe iſt?
Bitte, ſagen Sie es mir ganz offen. Ich weiß, daß ich ſie
durch eine vorſchnelle Antwort verletzt habe.

Frau Stange ſchüttelte energiſch den Kopf und ſah
verwundert lächelnd in das blaſſe Mädchengeſicht, das ihr
gar ſo gut gefiel.

Das bilden Sie ſch gewiß nur ein. Diet gnädige
Frau hat doch eben zu mir geſagt: Stange, ſorge dafür,
daß es das Fräulein behaglich hat. Ich wünſche, daß ſie
ſich hier im Hauſe wohl fühlt.

Britta drückte ihr mit aufleuchtenden Augen feſt die
Hand.

Wirklich hat ſie das wirklich geſagt?

Na ja doch, wenn ich’s doch ſage! Und wenn die gnä=
dige
Frau ſo zu mir ſpricht, dann weiß ich, was das zu
bedeuten hat. Sie redet ſo etwas nicht bloß ſo hin. Ich
bin überzeugt, daß Sie bei uns bleiben.

Britta drückte ihre Hand ans Herz.

Ach, wenn Sie recht hätten ich wäre ja ſo von
Herzen froh. Es iſt ſo ſchrecklich, wenn man wieder weiter
wandern muß.

Die alte Frau nickte gutmütig.

Ja, ja, das iſt gewiß ſchlimm. Aber unſere gnädige
Frau iſt nicht halb ſo ſchlimm, wie ſie ſich manchmal ſtellt.
Das werden Sie bald ſelbſt herausfinden mit Ihren klu=
gen
Augen. Na nun gehen Sie heute zeitig ſchlafen.
Wenn morgen früh die Sonne ſcheint, dann machen Sie
einen Spaziergang durch den Park. Vor neun Uhr braucht
die gnädige Frau Sie nicht. Um neun Uhr nimmt ſie ihr
Frühſtück ein, dabei müſſen Sie ihr Geſellſchaft leiſten.
Sie können aber ſchon um 7 Uhr ein Täßchen Kaffee mit
mir trinken, ſonſt halten Sie es nicht ſo lange aus.

Brittas Herz öffnete ſich wieder der Hoffnung. Sogar
ein Lächeln flog über ihr Geſicht. Frau Stanges zuver=
ſichtliche
Worte machten ihr Mut.

Etwas weniger verzagt ſuchte ſie ihr Zimmer auf.

Am nächſten Morgen ſchien die Sonne hell in Brittas
hübſches Zimmer und huſchte über die langen, goldblon=
den
Zöpfe, die zu beiden Seiten der Schläferin über die
Bettdecke fielen. Und dann legte ſich ein Sonnenſtrahl

ſo recht auftringlch über das ſchöne, roſge Geſcht, daß
die Schläferin davon aufwachte. Verwundert ſah ſie ſich!
um. Dann erhob ſie ſich und kleidete ſich an. Ein Blick
auf ihre Taſchenuhr zeigte ihr, daß ſie ſich beeilen mußte,
wenn ſie um ſieben Uhr mit Frau Stange Kaffee trinken
wollte.

Die alte Frau erwartete ſie ſchon in einem behaglichen
Zimmerchen neben der Küche, in dem ſie ihre Haushal=
tungsgeſchäfte
zu erledigen pflegte.

Britta wollte ſich durchaus nicht ſpazieren ſchicken
laſſen.

Gibt es denn gar nichts für mich zu tun, Frau Stange?
Ich bin von meiner früheren Stellung her gewöhnt, von
früh bis ſpät ununterbrochen tätig zu ſein. Es erſcheint
mir beinahe ſündhaft, ſchon am frühen Morgen ſpazieren
zu gehen.

Hier im Hauſe können Sie nichts helfen; es ſind
Dienſtboten genug da, die bequem mit ihrer Arbeit fertig
werden. Bei uns braucht ſich niemand zu überanſtrengen.
Sie werden ſchon noch genug Beſchäftigung bekommen,
wenn ſich die gnädige Frau erſt an Sie gewöhnt hat. Jetzt
gehen Sie nur in den Park. Müſſen ſich doch erſt ein
wenig umſchauen bei uns. Nur pünktlich um neun Uhr
zurück ſein.

Mit dieſen Worten trieb Frau Stange das junge
Mädchen förmlich aus dem Hauſe.

Von der Tür aus ſah ſie Britta lächelnd nach.

So ein ſchönes Mädchen, dachte ſie bewundernd. Es
wäre ja auch zu verwundern geweſen, wenn die der gnä=
digen
Frau nicht gefiel.

Britta durchſtreifte mit großem Wohlgefühl den herr=
lichen
Park. Ganz feierlich und andächtig wurde ihr zu=
mute
unter den wundervollen alten Buchen. Rings um
eine große Parkwieſe zog ſich eine Kaſtanienallee, durch

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deren Mäterkonen kein Sounenſtraht dringen konnte,
ſo dicht belaubt waren ſie.

Zuweilen blieb Britta ſtehen und atmete die würzige
Luft tief ein. Ihre Blicke ſchweiften ringsumher.

Schön! Schön! ſagte ſie laut und feierlich vor ſich hin.

Welch herrlicher Beſitz! Wie reich mußte ihre Herrin
ſein! Schon die Pflege dieſes Parks mußte ein Vermögen
koſten.

Als ſie den Park in der Talſenkung durchſtreift hatte,
ſchritt ſie bergaufwärts. Immer wieder verhielt ſie den
Schritt und blickte zurück. Je höher ſie ſtieg, deſto ſchöner
wurde die Ausſicht. Ganz oben angelangt, betrat ſie einen
Pavillon. Von da aus hatte man einen herrlichen Aus=
blick
über die Stadt und das ganze Talgelände.

Ach lieber Gott wie ſchön war es hier oben! Mußte
man nicht allerlei Unbill von der neuen Herrin ertragen,
wenn man nur hier bleiben durfte?

Ganz heiß durchdrang Britta der Wunſch. Und ſie
gelobte ſich, daß ſie ſich in Zukunft ganz feſt im Zügel
halten wollte. Mochte Frau Steinbrecht auch noch ſo
launenhaft ſein, ſie wollte es geduldig ertragen. Gleich
nachher, wenn ſie zu ihr befohlen wurde, wollte ſie um
Verzeihung bitten wegen ihres vorſchnellen Wortes von
geſtern abend. Vielleicht gelang es ihr, ſie zu verſöhnen.
Wahrſcheinlich zürnte ſie ihr doch noch, trotzdem Frau
Stange das nicht zugeben wollte, ſondern ſo zuverſichtlich
ſchien. Die gute Frau Stange wie freundlich ſie ſich
ihrer annahm und zwanzig Jahre war ſie ſchon im
Hauſe. Da konnte es doch nicht unmöglich ſein, mit Frau
Steinbrecht gut auszukommen.

Endlich verließ Britta den Pavillon. Sie ging oben
einen mit Linden bewachſenen Weg entlang, bis ſie auf
einen freien Platz kam. Da ſah ſie Villa Claudine vor
ſich liegen. Das reizende Gebäude lag wie verträumt
mitten im Grünen, die Jalouſien warkn alle geſchloſſen.

Brita ſieß einen Auf des Entzüickens aus.

Schön! Schön! Die reine Märchenburg, ſagte ſie vor
ſich hin. Aber ſo ſtill und tot es ſcheint kein Menſch
drin zu wohnen. Ob dieſe reizende Villa auch meiner
Herrin gehört?

Sie ahnte ja nicht, daß hinter den geſchloſſenen Jalou=
ſien
das Glück ihres Vaters und ſeiner Dina begra=
ben
lag.

Ein Blick auf ihre Uhr zeigte Britta, daß es Zeit zur
Heimkehr war. Langſam ſtieg ſie abwärts, direkt an dem
Parkgitter entlang, das hier den Park gegen die neue
Klaußſtraße abſperrte. Sie blickte hinaus über die Straße
nach dem Stadtpark.

Als Britta am Fuß des Berges angelangt war, und
in die Kaſtanienallee einbiegen wollte, kam eine Kompag=
nie
Soldaten vorbei, mit einem Hauptmann zu Pferde
und einem Offizier zu Fuß.

Unwillkürlich blieb Britta ſtehen und ſah auf die
Straße hinaus. Die beiden Offiziere erblickten das junge
Mädchen und ſtutzten überraſcht.

Der Leutnant, ein bildſchöner, ſchlanker Menſch, ſtrich
ſich ſcheinbar läſſig über das elegante Bärtchen, heftete
aber die Augen mit ſcharfer Muſterung auf Brittas Er=
ſcheinung
.

Auch der Hauptmann, ein ſehniger Herr mit einem
ſcharfgeſchnittenen, von der Sonne verbrannten Geſicht,
hatte die junge Dame ſcharf fixiert. Nun ſchienen die bei=
den
Herrn über ſie zu ſprechen.

Britta wandte ſich haſtig ab und verſchwand zwiſchen
den Bäumen. Der Hauptmann hatte vom Pferde herab
dem Leutnant zugerufen: Donnerwetter! Was iſt das
für eine blonde Schönheit, Frenſen? Hat denn Frau
Steinbrecht Beſuch?

Leutnant Frenſen ſah der verſchwindenden Mädchen=
geſtalt
nach.

Licht daß ich wüßte, der Haupinann. Biellicht
iſt’s die neue Geſellſchafterin, antwortete er läſſig.

Hauptmann Görger hob ſich im Sattel und blickte ſo
auffällig zurück durch das Gitter, daß die nachfolgenden
Soldaten ſich lächelnd anſtießen. Auch ſie hatten das
ſchöne Mädchen geſehen.

Nicht möglich, Frenſen! So ſieht keine Geſellſchaf=
terin
aus.

Theo Frenſen zuckte die Schulter.

Mein Onkel hat uns geſtern abend Wunderdinge von
der Schönheit des neuen Fräuleins erzählt, warf er hin.

Na, tun ſie doch nicht ſo gleichgültig, Frenſen! Ihr
Kennerblick hat doch ſicher ſofort die weiblichen Reize er=
faßt
. Famoſe Figur und raſſiges Geſicht! Schade
ſo was iſt nun Geſellſchafterin. Na, vielleicht kriegen
wir ſie gar nicht noch mal zu ſehen, wenn ſje das Los
ihrer Vorgängerinnen teilt, die uns als Eintagsfliegen
über den Weg ſchwirrten.

Wieder zuckte der Leutnant die Achſeln.

Wer weiß vielleicht hat ſie Glück. Frau Stein=
brecht
hatte große Vorliebe für ſchöne Menſchen.

Das wiſſen Sie wohl aus Erfahrung, hm? lachte
der Hauptmann. Als ſchönſter Leutnant in der Stadt
müſſen ſie jedoch einen Stein bei ihr im Brett haben.

Frenſen ſtrich ſein Bärtchen.

Wer kann’s wiſſen? Die alte Dame iſt nicht mehr
mitteilſam.

(Fortſetzung folgt.)

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Morgen1 Donnerstug.
den 25. März
—zum letzten Male:
DerAmerika-Seppfl.
Vorher:
Ein blauer Teufel
Lebensbild mit Gesang.
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Freitag, 26. März
I. Wiederholung:
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von Wolzogen
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Dr. Sheikwa
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Yoshi Yotomo . Paul Peterſen
Dr. Kigin Kita=
maru
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Nankwaku Hatori Kurt Schüppel
Anzai Yamoshi . Ludwig Wenzel
Raſan Amamari . Br. Waigandt
Naokata Miyake. Karl Weber
Dr. Theodore Du=
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Frau Dupont. . Agn. Wisthales
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Bninsky, Schrift=
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Heléne Laroche . Charlotte Pils
Thereſe Meunier . Alice Hacker
Georges Pontac,
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Gerichtspräſident Herm. Knispel
Staatsanwalt . . Heinrich Hacker
Verteidiger .
Otto Thomſen
Dolmetſch
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Schriftführer . . Adolf Klotz
Ein Geſchworener Frz. Herrmann
Gerichtsdiener . . Hans Debus
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Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
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II. Bang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
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im Hoftheater von 9½ 1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7½ Uhr. Ende gegen 11 Uhr.
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Vorſt. C31. Die Hugenotten.
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Freitag, 26. März: 126. Abon.=
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B 34. Zum erſten Male wieder=
holt
: Wie einſt im Mai.
Kleine Preiſe=

Darmstadt.
Samstag, den 27. März 1915, abends 8½ Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde:
Bismarck-Abend
zur Feier von Bismarcks 100 jährigem Geburtstag.
Vortragsfolge: 1. Vorspruch, verfaßt und vorgetragen von
Hauptmann d. L. Ernst Freiherr v. Wolzogen. 2. Zwei Männerchöre,
vorgetragen von dem Chor des Landsturm-Infant.- Ersatzbatail-
lons
II Darmstadt, unter Leitung von Herrn Gefreiten Ungibauer.
3. Festrede von Herrn Prof. Dr. Georg Rüntzel von der Uni-
versität
Frank-
pätt

furt am Main: Bismarck und die Gegenwart:
4. Zwei Männerchöre, vorgetragen vom Landsturmchor, unter Lei-
tung
von Herrn Gefreiten Nietenthal. 5. Vorträge von Herrn Hof-
schauspieler
Heinrich Hacker: Drei Bismarck-Gedichte von Gottfried
Schwab, Unser Bismarck von Ernst von Wildenbruch. 6. Gemein-
samer
Gesang: Deutschland über alles‟.
Der Blüthner-Konzertflügel ist aus dem Lager der
Firma Hofl. A. W. Zimmermann (Ludw. Schweisgut).
Eintrittskarten: Vorbehaltener Platz zu 2 M., Saal zu 50 Pfg.
und Galerie zu 30 Pfg. sind in der Hofmusikalienhandlung von
Heinrich Arnold (Wilhelminenstr. 9) und abends an der Kasse
zu haben.
(4757
Der gesamte Ertrag des Abends wird der
Kriegsfürsorge überwiesen.

Hanlohamerdier Verei.
Zur Feier von Bismarcks hundertjährigem Geburtstag
findet
Samstag, den 27. März d. J., abends 8¼ Uhr,
im Feſtſaale der Turngemeinde (Woogsplatz)
eine Bismarckfeier
ſtatt, bei der
Herr Prof. Dr. Georg Küntzel aus Frankfurt a. Main
einen Feſtvortrag über
Bismarck und die Gegenwart
halten wird. Wir erſuchen unſere Mitglieder, vollzählig zu dieſer
Feier erſcheinen zu wollen.
(4787mf
Der Vorſtand des nationalliberalen Vereins.

Schreibmaschinen Unterricht

Stenographie (Gabelsberger)
Verkehrs= und Redeſchrift
Schönschreib-Unterricht.

(4177a

Neue Kurse beginnen am 12. April.
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[ ][  ]

Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 24. März 1915.

Nummer 66.

E

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Fräulein ſchreiben u. Steno=
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gelernt hat, ſucht für
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ſich zu billigen Preiſen. (*5738ms
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Ordentliches Mädchen
das die Hausarbeit verſteht, ſucht
Stell. auf 1. April. Dasſelbe möchte
gerne unter Leitung der Hausfrau
das Kochen erlernen. Es wird mehr
auf gute Behandlung, als auf hoh.
Lohn geſehen. Angebote unt. L 19
an die Geſchäftsſtelle. (*5540gm

Aelt. Mädchen mit guten Zeug=
niſſen
ſucht Stelle als Haushäl=
terin
zu einzeln. Dame od. Herrn.
Angeb. u. L.63 Geſchäftsſt. (*5625im

Fräulein
geſetzten Alters wünſcht Stellung
als Haushälterin, am liebſten bei
einzelnem Herrn od. 2 ält. Leuten,
würde a. etwas Pflege übernehm.
Auskunft Mühlſtr. 26, pt. (*5716

Hausmädchen
welches in beſſ. Häuſern ged. hat,
ſervieren kann und gute Zeugniſſe
beſitzt, ſucht per ſof. oder 1. April
Stellung. Ang. unt. L. 78 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*5731mf

Geprüſte
Kindergärtnerin
vom Lande, mit höh. Schulbildung,
in allen Hausarbeiten erf., Kinder=
pflegerin
zu klein. Kindern, Bürgerl.
Köchin und nette Landmädchen
ſuchen Stellen. Prima Zeugniſſe
liegen vor. Frau Berta Neßling,
gewerbsmäßige Stellenvermitt=
(*5722
lerin, Ludwigſtraße 8.

Mädchen ſucht Lauftelle. (*5733
B. May, Marthahaus, Stiftſtr.

Junge beſſere Frau ſucht tagsüb.
Beſchäftigung, auch Heimarbeit i.
Nähen, Stricken od. Sticken. Ang.
u. L. 82 an die Geſchäftsſt. (*5725

Jung. 8
Thür.
beſſ. Mädchen Linderl.,
ſucht Stellung zu Kindern. Angeb.
u. L 84 an die Geſchäftsſt. (*5724

Mädchen ſucht Laufdienſt, geht
auch Waſchen und Putzen. Kleine
Ochſengaſſe 13, im Laden. (*5778

Jg., ſ. Frau, d. Mann im Krieg,
ſucht Beſchäft. für morg., auch über
Mittag. Liebfrauenſtr. 52, III. (*5772

Jg. Frau ſucht 2 Std. Lauftelle=
B4801) Weinbergſtraße 28, Manſ.

Gut empf. Frau ſucht Laufſtelle,
B4802) Beſſungerſtr. 39, Laden

ſucht Oſterwoche
Junge Frau halbe Tage Arbeit.
Zu ſprechen abends nach 6 Uhr.
Sandbergſtr. 25, III. St. (*5746

S
3

unge Frau ſucht Laufdlenſt, zwei
Std. Liebfrauenſtr. 79, I. (*5790

Geb. G
deren Mann
junge Frauzim Felde, ſucht
paſſenden Wirkungskreis. Gefällige
Angebote u. M 2 a. d. Geſchäfts=
ſtelle
ds. Bl. erbeten.
(*5787

Unabh. Frau ſ. Beſch. f. den ganz.
Tag. Fuhrmannſtr. 9, Stb. (*5788

3 J., . Stelung
Geb. Fräulein, bei Eheleuten
oder älterer Dame als Stütze im
Haushalt. Geht event. auch zu Kind.
über 3 Jahre. Sieht mehr auf gute
Behandlg. als Gehalt. Angeb. unt.
L 99 an die Geſchäftsſt. (*5796

Ent

Weiblich

510 Mark pro Tag
verdienen Damen, auch Kriegs=
Invaliden, durch den Vertrieb
eines gangbaren Nahrungsmittels.
Zu melden nur Mittwochs zwiſchen
3 und 5 Uhr bei Frau Lang,
Hoffmannſtraße 21.
(*5810

Zuarbeiterin
ſofort geſucht. Mathilde Wolff=
Schulſtraße 3.
*5768

Papierarbeiterin ſucht
5742md)
C. W. Leske.

Taubere unabh., gut empfohlene
Frau od. Mädchen für einige
Zeit zur Aushilfe für den ganzen
Tag geſucht. Näheres in der Ge=
ſchäftsſtelle
d. Bl.
(*5617im

Zuverläſſig., fleißiges Mädchen,
oder ſolide, kinderloſe Witwe, nich
über 35 Jahre (früh. ged. Köchin),
für Küche u. Hausarbeit p. 15. April
evtl. früher, bei gut. Lohn in chriſtl.
Haush. n. Frankfurt a. M. geſucht.
Angeb. u. L 6 Geſchäftsſt. (*5507

Ein fleißiges, gut empfohlenes
Laufmädchen für vorm. geſucht.
*5702)
Martinsſtraße 79.

Tüchtiges Mädchen geſucht für
Hausarbeit, welches zu Hauſe
ſchlafen kann. Zu melden Tau=
nusſtraße
4, 1. Stock. (*5779

Zuverläſſiges, beſſeres Allein=
mädchen
, welches kochen kann, in
guten Haushalt von 2 Perſonen
geſucht. Näh. Geſchäftsſt. (*5756

Ein ſauberes Mädchen
für Küche und Hausarbeit ſofort
oder per 1. April geſucht.
Hotel Stadt Friedberg,
Rheinſtraße 47. (*5747md

Ordentl, zuverl. Lauffrau oder
Mädchen geſucht.
(*5762
Felmer, Hölgesſtr. 8, I., H.

Ein ordentliches Dienſtmädchen
geſucht. Lohn 18,= Mark. (*5769md
Näh. Zimmerſtraße 3, part.

Wegen Erkrankung meines Mäd=
chen
, fleißiges, anſtändiges
zur Aushilfe für
Mädchen ſofort geſucht.

*5777)

Bleichſtraße 13, I. St.

Tücht. ſaub. Mädchen od. j.
unabh. Frau morgens und mit=
tags
einige Stunden geſucht. Näh.
Geſchäftsſtelle.
(*5739

Jüngeres Laufmädchen
(4782
ſuchen
Strauss & Mayer, Hofl.

Laufmädchen
ſucht Katharine Raab, vormals
Alice=Bazar.
(4820

Beſſeres Mädchen tagsüber zu
zwei Kindern geſucht
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Frankfurterſtr. 17, part.
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Stützen, Alleinmädch., die koch. kön.,
jüngere Mädch. Frau Minna Dingellein,
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Eliſabethenſtr. 5. Tel. 531. (*5792

Suche Mädch., w. koch. u. n. koch.,
u. Mädch. f. i. Wirtſch. Karolina Beck,
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
Karlſtraße 25, I.

Anrmoben
Junge Mädchen vormittags zum
Modellſtehen geſucht. Anmeldung.
erbeten am beſten zwiſchen 11 und
1 Uhr Ohlyſtraße 32. (*5749mc

Männlich

Empf. Köch,Haus., Alin=u. Kind.=
Mädch. Karolina Beck, gewerbsmäßige
Stellenvermittlerin, Karlſtr. 25, I. (*

Männlich

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empfiehlt ſich zum Beitragen der
Bücher uſw. in den Abendſtunden.
Angebote unter L. 87 an die Ge=
ſchäftsſtelle
.
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Junger Kaufmann ſucht Stel=
lung
per 1. Mai. Näh. u. L. 8.
durch d. Geſchäftsſtelle. (*5744

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Jung. Mann, Beſchäftig. als
Kaſſenbote od. ſonſt dgl. Ang. u.
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und für die Vermittlung 1 Mk. Dienſtboten zahlen keine Gebühr.

Arbeitsamt Darmſtadt.
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Tafel=Eier
Große Sied=Eier
10
1.05
10
Sied=Eier
98
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Matjes-Heringe delikat, Stück 10
Norweg. Oelſardinen . große Doſe 30
Pfund 28
Bratſchellfiſche
Kabliau, mittel
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Junge Schnittbohnen 2 Pfd.=Doſe 42
extra Ia 50
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Junge Erbſen
Spinat, gegrünt u. paſſiert
48
Karotten in Würfeln
38

Harte
weſtfal. Mettwurst Pfund. 1.45

Feines
Preiselbeeren-
Kompott . . . . Pfund 30

In unſerer Zentrale friſch eingetroffen:
1 Waggon Zitronen
vorzüglich in Qualität . . . . Stück 6
ſüß und
Orangen, ſaftig 3 Stück 20, 15, 12
Ia Zwiebeln
3 Pfund 58

Filialen in allen Stadtteilen.