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178. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Neun Milliarden. — Verleihung des Eiſernen
Kreuzes. — Der Krieg in den afrikaniſchen Gebieten. — Der Luftangriff auf Paris. — Der
japaniſch=
chineſiſche Konflikt. — Przemusl gefallen.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 22. März.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ein nächtlicher Verſuch der Franzoſen, ſich
iu den Beſitz unſerer Stellung am Südhaug
der Lorettohöhe zu ſetzen, ſchlug fehl. Auch
in der Champagne nördlich von Le Mesnil
ſcheiterte ein franzöſiſcher Nachtangriff.
Alle Bemühungen der Franzoſen, die
Stel=
lung am Reichsackerkopf wieder zu gewinnen,
waren erfolglos.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Aus Memel ſind die Buſſen geſtern
nach kurzem Gefecht ſüdlich der Stadt und
hart=
näckigem Straßenkampf wieder vertrieben
worden. Unter dem Schutz der ruſſiſchen
Truppen hat hier ruſſiſcher Pöbel ſich an
Hab und Gut unſerer Einwohner vergriffen,
Privateigentum auf Wagen geladen und es
über die Grenze geſchafft. Ein Bericht über
dieſe Vorgänge wird noch veröffentlicht werden.
Nördlich von Mariampol erlitten die
Ruſſen bei abgewieſenen Angriffen ſchwere
Verluſte.
Weſtlich des Orzye, bei Jednorozek,
und nordöſtlich von Praszuysz ſowie
nord=
weſtlich Ciechanow brachen ruſſiſche Tag=
und Nachtangriffe unter unſerem Feuer
zu=
ſammen. 420 Gefangene blieben bei dieſen
Kämpfen in unſerer Hand.
Oberſte Heeresleitung.
* London, 22. März. Die Times ſchreibt in einer
kurzen Kritik des amtlichen engliſchen Kriegsberichtes
über das Gefecht bei Neuve Chapelle: Es war
ein Sieg, aber ein ſehr koſtſpieliger. Der amtliche Bericht
betonte nur den Sieg, verſchwieg aber die Koſten. Wir
mußten durch mühſame Rechnung aus den Verluſtliſten
feſtſtellen, daß bei Neuve Chapelle und St. Eloi
anſchei=
nend 200 Offiziere gefallen ſind, über 300
verwundet wurden, und daß die Mannſchaften große,
noch unbekannte Verluſte erlitten haben. Es iſt auch nicht
verſucht worden, die furchtbaren Schwierigkeiten
darzule=
gen, die uns noch erwarten. Das Bild war ganz in
hel=
len Farben gehalten. Es machte den Eindruck, daß wir
den Feind ſchlagen könnten, wann und wo wir wollten.
Die richtige Art, unſerem Volke über das Vorgehen bei
Neuve Chapelle zu berichten, wäre völlige Offenheit
ge=
weſen. Man hätte ſagen ſollen, daß wir etwas, wenn
auch ſehr wenig erreicht haben, und daß das
Ergebnis der Anſtrengungen wert war, daß die Truppen
auch mit großer Tapferkeit gefochten haben, daß aber der
1
Preis außerordentlich hoch war.
* Rom, 20. März. Der Meſſaggero erhält von
ſeinem Vertrauensmann Magrini aus Petersburg einen
Brief, in dem es heißt: Die von der Front kommenden
ruſſiſchen Offiziere ſchildern die Kämpfe in den
Karpathen als geradezu furchtbar. Die Oeſterreicher
laſſen ſich nicht entmutigen, ein Bajonettangriff folgt dem
anderen. Muß ſich der Feind zurückziehen, ſo kommt er
mit erneuter Entſchloſſenheit wieder. Seine
Kriegsſchu=
fung iſt ſo vollendet, daß er eine Stellung, die er kaum
blitzſchnell ausgeſchaufelten Schützengräben kunſtgerecht
errichtet hat: Unter dieſen Umſtänden darf es nicht
wun=
dernehmen, wenn die Operationen nur langſam
von=
ſtatten gehen. Die Oeſterreicher kämpfen mit
beiſpiel=
loſer Tapferkeit. Man hat das Gefühl, daß ſie ſich
be=
wußt ſind, im Kampfe beſtehen zu müſſen, wenn die
Monarchie erhalten werden ſoll.
Der Krieg im Orient.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Berlin, 21. März. Die Norddeutſche Allg.
Zeitung ſchreibt zu dem Kampf um die
Dardanel=
len: Je mehr Einzelheiten über die Ereigniſſe in den
Dardanellen bekannt werden, um ſo höher erſcheint der
reichſten kriegeriſchen Taten der Osmanen würdig an= gegehen, dieſe Konkurrenz durch einen Krieg zu erdrücken,
reihen, und daß ſie, wenn erſt ihre Durchführung bis zum
ſiegreichen Ende vorliegt, zu den glänzendſten Leiſtungen erleiden müßten als England, wem auch der Sieg zufallen
derseuropäiſchen Kriegsgeſchichte überhaupt zu rechnen
ſein werden. Freilich geben England und Frankreich,
wie aus den Londoner und Pariſer Berichten hervorgeht,
die Sache noch nicht verloren, ſondern kündigen erhöhte
Anſtrengungen zu Waſſer und zu Lande an. Die vorzüg= Plata nach London unterwegs. Am 19. März, ungefähr
liche Haltung der Verteidiger der Dardanellen läßt jedoch
erwarten, daß ſie auch den weiteren Anforderungen ſich
niſſen an den Zugängen zur Hauptſtadt des Osmanen= Schiff. Ich ſtieg mit zehn Mann in ein Boot und wurde
reiches mit lebhafter Anteilnahme und wünſcht unſeren
tapferen osmaniſchen Verbündeten, daß ſie
die entſcheidenden Schläge vernichtend führen.
* London, 21. März. Die Morning Poſt ſchreibt
in einem Leitartikel über die Kämpfe in den
Dar=
danellen: Was die verlorenen Schlachtſchiffe betrifft,
ſo wird das Publikum Freude empfinden, daß die
Mannſchaften meiſt gerettet wurden, obwohl die Verluſte
durch treibende Minen zum Sinken gebracht. (?) Andere für die nötige Aufklärung im Volke zu ſorgen, damit ſich
Schiffe des Geſchwaders wurden aber durch das Feuer niemand der patriotiſchen Pflicht der Beteiligung an der
der Landbatterien kampfunfähig gemacht. Wir brauchen neuen Reichsanleihe entziehe. Dieſer Appell iſt im
gau=
uns nicht zu verſchweigen, daß die Türken den
ver=
einigten Flotten einen ſchweren Schlag verſetzt Kriegsanleihe ein großer Erfolg, der die finanziellen
Lei=
haben. Die drei Schlachtſchiffe waren, obwohl ſie nicht ſtungen und das finanzielle Können unſerer Feinde in
wertvoll.
Dardanellen erlittenen Verluſte keineswegs beſtürzt, opfernde Vaterlansliehe
da ſie nicht unerwartet kamen. Es müſſe auch
einleuch=
ten, daß eine ſo ſtarke Befeſtigung wie die Dardanellen neun Milliarden zuſammengebracht worden, und es darf
nicht forciert werden könnte, ohne daß man einen hohen
luſte abgegangen ſind. Mit dem franzöſiſchen Schlacht= Eingang und Aufnahme gefunden hat und daß es wohl
ſchiff „Henri IV” wird die engliſch=franzöſiſche Flotte nur wenige Orte in Deutſchland gibt, wo nicht Zeichner
reſultat hoffen ließe. Sie weiſen darauf hin, daß die Be=nicht nur auf das Reichsgebiet beſchränkt, beweiſt die
Be=
feſtigungen ſtärker ſind, als man erwartete.
nellen hervor, der, den von dem Dreiverbande gemach= nur das Geringſte geſchehen wäre, um Zeichner aus dem
zum Trotz, beträchtlich die Lage derjenigen vor den Augen während ſich das Deutſche Reich noch mitten im Kriege
einem Monat unaufhörlich die Meerengen angreifen. hin vorliegt. Aber man würdigt die Kraft unſeres Wil=
genommen, auch ſchon befeſtigt, ſo daß man bei Gegenan= ihren Dank aus und danken der öſterreichiſch=ungariſchen
griffen ſaſt immer in Drahtverhaue gerät, die er vor und der deutſchen Preſſe für ihre anerkennenden
Würdi=
gungen.
Der Seekrieg.
* Amſterdam, 21. März.” Blättermeldungen
zu=
folge gab die niederländiſche Regierung der
britiſchen und der franzöſiſchen am 18. März ihre
Be=
ſchwerden über die durch die Erklärung vom 1. März
angekündigten Maßregeln bekannt. Meldungen, daß ſich
die niederländiſche Regierung bemühe, gemeinſam mit
der amerikaniſchen gegen die Maßregeln zu proteſtieren,
ſind aus der Luft gegriffen.
* London, 21. März. Daily Chronicle meldet
aus Neu=York, daß die Hearſt=Blätter eine
antibri=
tiſche Haltung einnehmen und erklären, England
führe Krieg gegen den Fleiß, die Geſchicklichkeit und die
Erfolg, den die türkiſchen Waffen gegenüber Geduld der Deutſchen, die das Geſchäft den Händen
bri=
den engliſch=franzöſiſchen Angreifern errungen haben. liſcher Finanzleute, Induſtrieller und Reeder abgenom=
Schon jetzt läßt ſich ſagen, daß die Kämpfe ſich den ruhm= men hätten. Die Ereigniſſe hätten England Gelegenheit
in welchem alle Teilnehmer am Kampfe größere Verluſte
möge.
* London, 21. März. Der erſte Offizier des
tor=
pedierten Dampfers „Bluejacket” erzählte:
Wir waren ſeit 36 Tagen mit 8000 Tonnen Mais vom La
halb 6 Uhr früh, traf uns von vorne ohne vorherige
Warnung ein Torpedo. Die Erſchütterung ſchleuderte
gewachſen zeigen. Ganz Deutſchland folgt den Geſcheh= uns in die Höhe. Eine Waſſerſäule ergoß ſich über das
beauftragt, auf das nächſte Licht zuzurudern, das von
einem Fiſchdampfer aus Ramsgate herrührte. Dann
fetzte dichter Nebel und ſchwere See ein und wir verloren
das Schiff aus den Augen. Wie ich höre, konnte das
Schiff jedoch St. Helens Road erreichen.
Neun Milliarden.
*⁎* In ſeiner Etatsrede richtete der
Reichsſchatz=
zweifellos beträchtlich ſind. Die Schiffe wurden alle ſekretär an die Mitglieder des Reichstages den Appell,
zen Reiche gewürdigt worden, und war ſchon die erſte
modernſter Konſtruktion waren, doch mächtig und den Schatten ſtellte, ſo iſt das mit dieſer zweiten
Kriegs=
anleihe erſt recht der Fall: ſie liefert einen neuen Beweis
Das Reuterſche Bureau verbreitet folgende Troſt=Mel= für die innere Kraft des Reiches, für den Wohlſtand
dung: Die engliſche Preſſe iſt über die in den unſeres Volkes und nicht minder auch für deſſen auf=
In weniger als drei Wochen iſt die Rieſenſumme von
als ein beſonders erfreuliches Moment angeſehen wer=
Preis dafür zahlt. Daß man ſich deſſen bewußt iſt, geht! den, daß in noch weit größerem Maße als bei der erſten
ſchon daraus hervor, daß die Linienſchiffe „Queen” und Anleihe der kleine Sparer ſich beteiligt, daß der Appell an
„Inplacable” als Erſatz für vorausſichtliche Schiffsver= den Patriotismus in allen Schichten der Bevölkerung
wieder auf ihre urſprüngliche Stärke gebracht. Nach Ur= der Kriegsanleihe vorhanden ſind. Das ſetzt volles,
un=
teilen von Marineſachverſtändigen iſt in dem Telegramm bedingtes Vertrauen in die Zukunft des Reiches, in einen
der Admiralität nichts, was nicht auf ein glückliches End= ſiegreichen Frieden voraus, und daß dieſe Zuverſicht ſich
teiligung, welche die Kriegsanleihe auch im neutralen
*: Konſtantinopel, 22. März. Die Zeitungen Auslande gefunden hat — ohne daß wir uns um die
heben die Bedeutung des Sieges an den Darda= Zeichnung beworben haben, ohne daß deutſcherſeits auch
ten Bemühungen zur Täuſchung der öffentlichen Meinung Auslande heranzuziehen. So ſtark iſt das Vertrauen,
der Welt als ſchlechter erſcheinen laſſen werde, die ſeit befindet, bevor eine Entſcheidung nach irgend einer Seite
Die Zeitungen drücken den Verteidigern der Meerengen lens zum Siege und iſt überzeugt, daß letzterer nicht aus=
bleiden kam und nch ausbleiben wird u erſt recht nicht
nach dieſem finanziellen Erfolge, der ohne
Beiſpiel daſteht in der Geſchichte der
Völ=
ker, wie ja auch der Kampf, den wir gegen eine Welt
von Feinden führen, ſeinesgleichen nicht in der Geſchichte
aller Zeit hat. Und wenn das deutſche Volk neben der
Freude über ſeine und ſeiner Verbündeten ſiegreichen
Heere volle Genugtuung empfindet über das Ergebnis der
Kriegsanleihe, ſo kann ihm das nicht verdacht werden,
denn dieſes Ergebnis erleichtert uns den Weg zum
Siege, es gibt uns die Gewähr, daß wir durchhalten
kön=
nen, bis wir unſere Feinde niedergerungen haben.
* Die Mitteilung des WW. T. B., daß die Zeichnung auf
unſere Kriegsanleihe die neunte Milliarde überſtiegen hat,
wird ſicherlich, ſo ſchreibt die Voſſ. Ztg., ſelbſt die
Opti=
miſten im Lande überraſchen. Durch den überaus
glän=
zenden Erfolg unſerer Anleihe ſind auch den Zweiflern im
eigenen Lande die Sorgen benommen. Geſtehen wir es
nur ehrlich ein: wir haben ſelbſt nicht gewußt, wie enorm
unſere finanzielle Leiſtungsfähigkeit iſt. Die
Staatsmän=
ner in England aber, die ſo ſtolz verkündet haben, daß ſie
mit ſilbernen Kugeln nach Deutſchland hinüberſchießen
wollen, werden nun wohl merken, daß dieſe Kugeln von
Silber uns nichts anhaben können, weil wir ſie mit dem
goldenen Schilde auffangen, den das geſamte deutſche
Volk gemeinſam geſchmiedet hat. — In der Deutſchen
Tageszeitung heißt es: Neun Milliarden! Eine ſtolze
Summe. Die beſten Freunde haben ſie kaum zu hoffen
und die ſchlimmſten Feinde ſie kaum je fürchten zu müſſen
geglaubt. Die Einmütigkeit des deutſchen Volkes hat ſich
auch auf dem wirtſchaftlichen Kampffelde wieder glänzend
bewährt. — Im Berl. Lok.=Anz. wird geſagt: Das Volk
darf auf dieſen finanziellen Befähigungsnachweis ſtolz
ſein. Es iſt ein Sieg, ſo gut wie irgend einer über die
Feinde, denn die Gegner wollen uns nicht nur auf dem
Schlachtfelde niederringen. Die Erde, aus der ſich die
Stärke des deutſchen Volkes immer von neuem verjüngt,
iſt das Feld des Geiſtes und der Arbeit, das die Saat
einer mehr als 40jährigen intenſiven Kultur empfing, die
einen unerſchöpflichen Ernteſegen ſpendete. — Die
Kreuz=
zeitung ſchreibt: Das üher alle Maßen glänzende
Ergeb=
nis der zweiten Kriegsanleihe iſt in ſeiner Wirkung einer
modernen Schlacht gleichzuachten. — Im Berl. Tagebl.
wird geſchrieben: Mit dem Gelde, das dem
Reichsſchatz=
amt jetzt zur Verfügung geſtellt wird, werden wir
minde=
ſtens bis zum Oktober ohne weitere Anleiheankündigung
auskommen. Sollte dann wiederum an den Kapitalmarkt
appelliert werden, ſo wird von neuem dem Rufe, den das
Vaterland ergehen läßt, Folge geleiſtet werden. — Die
Frkf. Ztg. ſchreibt: 9 Milliarden Mark! Das iſt wirklich
ein in der Finanzgeſchichte noch nicht dageweſener,
uner=
hört grandioſer Erfolg! Einen Augenblick hält die
Welt=
geſchichte den Atem an, um ſtaunend auf dieſes Deutſche
Reich zu ſchauen, das in ungebeugtem, trotzigem Mute
einer Welt von Feinden die Stirn bietet und das nun
ſeinen Willen in nicht mißzuverſtehender Weiſe dahin
be=
kundet, ſein Alles freudig einzuſetzen für ſeine Ehre.
Deutſchland hat die höhniſche Herausforderung Englands
zu dem Spiele mit den ſilbernen Kugeln angenommen.
und England auf dieſem ureigenſten Gebiet glatt
ge=
ſchlagen. Herr Lloyd George in London mag angeſichts
dieſer Steigerung ausrechnen, wie hoch ſich eine dritte
Kriegsanleihe ſtellen würde, falls ſie notwendig werden
ſollte. Denn Deutſchland iſt mit dieſen Milliarden noch
lange nicht mit ſeiner finanziellen Leiſtungsfähigkeit zu
Ende; iwir können, wenn es verlangt wird, ohne Zweifel
ſo weitermachen. In dieſem wahrhaft grandioſen Erfolg,
den niemand erwarten konnte, übertrifft Deutſchland ſich
ſelbſt. Dieſe 9 Milliarden ſind nicht ſtumm. Wären
un=
ſere Feinde belehrbar, die Sprache dieſer Milliarden würde
ihnen mit Donnerhall das Trügeriſche ihrer Hoffnungen
künden! — Die Köln. Ztg. ſchrieb nach dem Bekanntwerden
des Ergebniſſes von 7 Milliarden: Mit Ingrimm und
Neid werden’s die Feinde hören, die ähnliche Leiſtungen
nicht aufweiſen können. Denn noch weiß man in
Frank=
reich bis zur Stunde nicht, wie man endgültig die Mittel
für die Kriegführung ſicherſtellen kann. In England aber,
wo man mit goldenen und ſilbernen Kugeln prunkend in
den Krieg zog, wird man mit Schrecken ſehen, wie ſehr
man wirtſchaftlich den Gegner unterſchätzt hat, den man
leicht zu vernichten hoffte. Auch dort hat man
Rieſen=
aufwendungen für den Krieg gemacht, hat aber dabei die
Kolonien und das Ausland mit herangezogen, alſo ſich nicht
wie wir allein auf eigene Kraft geſtützt. Schon aber muß
man nach neuen Mitteln Umſchau halten und wird alle
Kräfte anzuſtrengen haben, um nur einigermaßen den
Vorſprung auszugleichen, den Deutſchland mit dem jetzt
erfochtenen wirtſchaftlichen Sieg voraus hat. Um ſo
grö=
ßer dürfen unſer Stolz und unſere Freude ſein, wiſſen
wir es doch nun und weiß es doch jetzt alle Welt, daß
jeder einzelne unſeres Volkes bereit iſt, Stein um Stein
herbeizutragen zum feſten wirtſchaftlichen Ringwall, der
das Reich dauernd beſchirmen ſoll.
Verleihung des Eiſernen Kreuzes an hohe
Stastsbeamte.
* Berlin, 22. März. (W. T. B. Nichtamtlich.) Wie
wir hören, hat der Kaiſer am heutigen vaterländiſchen
Gedenktage dem Staatsſekretär des Innern und
Vize=
präſidenten des Staatsminiſteriums Dr. „Delbrück,
dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten
vBreiten=
bach und dem Reichsbankpräſidenten Havenſtein das
Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, ſowie ſämtlichen
Staats=
miniſtern, Staatsſekretären und Oberpräſidenten das
Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe am weiß=ſchwarzen
Bande verliehen, ſoweit ſie nicht ſchon im Beſitze dieſes
Ordenszeichens ſind.
Der Krieg in den afrikaniſchen Gebieten.
Berlin, 20. März. Das Reichs=Kolonialamt
veröffentlicht eine Denkſchrift über Verhandlungen,
betreffend die Neutraliſierung des
konventio=
nellen Kongobeckens, d. h. desjenigen Gebietes,
das in der Kongoakte als Freihandelszone bezeichnet iſt
und das im Einverſtändnis mit den kriegführenden
Tei=
len als neutral erklärt werden ſollte, wozu die die Akte
unterzeichnenden Mächte ihre guten Dienſte zu leihen ſich
verpflichteten. Aus dieſen Aktenſtücken ergibt ſich, daß,
während Belgien zu Anfang bemüht war, den Krieg von
ſeiner afrikaniſchen Beſitzung fernzuhalten, England und
darauf auch Frankreich die angebliche Eröffnung der
Feindſeligkeiten durch deutſche Streitkräfte in
Afrika zum Vorwand genommen haben, um auf die
An=
wendung des Artikels 11 der Kongo=Akte zu verzichten.
Auf Grund der beim Reichs=Kolonialamt inzwiſchen
ein=
gegangenen amtlichen Meldungen der Gouverneure von
Kamerun und Deutſch=Oſtafrika iſt nun bezüglich der
Urheberſchaft und der zeitlichen Folge der
erſten Feindſeligkeiten an den Grenzen
feſtge=
ſtellt worden, daß die Kämpfe durch Angriffe von ſeiten
unſerer Feinde eingeleitet worden ſind. Insbeſondere hat
der Verlauf der ſpäteren kriegeriſchen Ereigniſſe, in den
afrikaniſchen Gebieten keinen Zweifel mehr darüber
ge=
laſſen, daß England von vornherein feſt
ent=
ſchloſſen war, die Machtſtellung und das Anſehen
Deutſchlands in Afrika wo und wie nur immer möglich
zu erſchüttern. Frankreich und danach auch
Bel=
gien haben ſich dem Vorgehen Englands gegen die
deut=
ſchen Schutzgebiete angeſchloſſen und damit die
Solidarität der an der Kulturmiſſion in Afrika beteiligten
Mächte geſpalten, ſowie das Anſehen der weißen Raſſe
bei den primitiven Völkerſchaften Afrikas nachhaltig
untergraben. Den Regierungen der verbündeten
Staaten muß alſo nach Lage der Dinge die volle
Verantwortung für alle Folgen zufallen, welche die
Uebertragung des Kriegszuſtandes auf die Gebiete des
konventionellen Kongobeckens und Aequatorial=Afrikas
überhaupt nach ſich ziehen wird.
Der Luftangriff auf Paris.
* Berlin, 22. März. Unter der Ueberſchrift
„Zeppeline über Paris” wird dem Berliner
Lo=
flug wird auch aus den Orten Asniéres, St. Germaine
und Argenteuil gemeldet. Innerhalb von Paris wurden
Häuſer in der Nähe eines Güterbahnhofs und im
Mont=
martre=Bezirk getroffen, Die auf dem Montmartre
ge=
platzten Bomben enthielten angeblich Benzin. Den
gan=
zen Morgen über ſuchte man die Straßen von Paris nach
Splittern von Bomben ab. Die Angaben über die Höhe,
aus der die Bomben geworfen wurden, ſchwanken
zwi=
ſchen 150 und 800 Metern. Die erſte Meldung von dem
Herannahen der Zeppeline kam aus Compiégne um
1 Uhr morgens. Die Straßenbeleuchtung erloſch. Trom= ausgeführt. Die Feuerwehrleute warnten die
Bevölke=
peter blieſen Alarmſignale. In den Vorten Asnieres rung mit Trompetenſignalen. Faſt unmittelbar darauf
und Levallois wurden Landhäuſer zerſtört.
Meh=
rere Perſonen wurden verwundet. Beſchoſſen wurden
die Zeppeline zuerſt aus dem Pariſer Fort Baiſſy. Die
Beſchießung war jedoch vollkommen erfolglos.
Flugzeuge eröffneten die Verfolgung verſpätet. Dieſer
Umſtand bildet das Tagesgeſpräch der Pariſer Bevölke=
rung, die die bieherigen Maſnahmen fſür unzureichend
findet.
* Von der Schweizer Grenze, 21. März,
wird der Frkf. Ztg. gemeldet: Der heute nacht erfolgte
Luftangriff auf die Stadt Paris wird
vor=
ausſichtlich den von der deutſchen Heeresleitung
ange=
kündigten Zweck erfüllen, denn er hat die ganze
Bevölke=
rung der franzöſiſchen Hauptſtadt mitten in der Nacht in
eine gründliche Panik verſetzt. Die
Bombenexplo=
ſionen erfolgten in der ganzen Ausdehnung des Pariſer
Stadtbildes einſchließlich der weſtlichen und
nordweſt=
lichen Vororte. Die Bevölkerung wurde umſo mehr
über=
raſcht, als die Regierung nicht den Mut hatte, den
wah=
ren Grund des Luftangriffs auf Calais
bekanntzugeben. Die heute in der Schweiz eingetroffenen
Pariſer Zeitungen von geſtern, Samstag abend, enthalten
zahlreiche Einzelheiten über die Wirkung des Angriffes
auf Calais, aber die Zenſur hat die offizielle deutſche
Mitteilung, daß es ſich dabei um eine abſichtliche
Vergel=
tung für den franzöſiſchen Luftangriff auf die offene
Stadt Schlettſtadt handele, vollſtändig unterdrückt.
Offen=
bar wagte es die Regierung nicht, vor dem franzöſiſchen
Publikum dieſe gegen eine elſäſſiſche Stadt begangene
Gewalttat einzugeſtehen.
* Mailand, 21. März. (Ctr. Frkft.) Ueber das
Erſcheinen der zwei Zeppelinluftſchiffe über
Paris liegen hier folgende Nachrichten vor: Die
Zeppe=
line erſchienen gänzlich unerwartet. Um 12 Uhr
44 Minuten wurde von Compiegne gemeldet, daß ein
Luftſchiff ſich Paris nähere. Kurz darauf wurde ein
zweiter Zeppelin am Himmel geſehen. Sofort wurde im
ganzen Pariſer verſchanzten Lager Alarm geſchlagen.
Um 1 Uhr rückte die geſamte Feuerwehr aus. Ihre
Ge=
ſpanne durchſauſten die Stadt und die Mannſchaft blies
aus Leibeskräften auf Trompeten, um die Bevölkerung
zu alarmieren. Plötzlich wurden alle elektriſchen Lampen
und Gaslaternen ausgelöſcht, ſo daß Paris im Dunkeln
lag. Dagegen ſuchten etwa 50 Scheinwerfer ſtat!
den üblichen vier oder fünf den Himmel nach den
Luft=
ſchiffen ab. Plötzlich ſah man die ſchwarzen Maſſen
zweier Luftſchiffe vom Mont Valerien her kommen. Der
eine Zeppelin war etwa 800 Meter hoch, der andere viel
niedriger. Sofort eröffneten die Kanonen und
Maſchi=
nengewehre auf dem Eiffelturm, in den Forts und bei
anderen Bauten das Feuer. Die neuen
Spezialge=
ſchoſſe durchziſchten wie Raketen die Luft. Einige
Flie=
gerabteilungen eilten herbei und beleuchteten auch
ihrer=
ſeits mit Leuchtapparaten den Nachthimmel. In allen.
Stadtvierteln, welche von den Zeppelinen überflogen
wurden, war deutlich das Geräuſch der Motoren zu hören.
Vom Norden her ertönte das Krachen der Bomben,
die die Zeppeline beim Nordbahnhof und beim Bahnhof
Saint Lazare niederwarfen. Dann verſchwanden die
Zeppeline gegen Nordoſten, von Fliegern verfolgt. Wie
gewöhnlich entſtanden Gerüchte, daß bei Bourget ein
Luft=
kampf ſtattgefunden habe, wobei die Zeppeline herunter)
gebracht worden ſeien, was bekanntlich nicht der Fall iſt.
Die Geſchoſſe, welche die Zeppeline geworfen haben,
ſol=
kalanzeiger aus Genf telegraphiert: Der Zeppelinnacht= len Brandbomben geweſen ſein. Der Schaden, der
angerichtet worden iſt, ſoll nur gering (?) ſein, da keine
leicht entzündbaren Stoffe getroffen worden ſeien. Auch
die Zahl der Menſchenopfer iſt, wie berichtet wird, nichk
erwähnenswert, nur einige Perſonen wurden verletzt,
größtenteils nur leicht.
Ueber die Wirkung des Luftangriffs auf Paris
lie=
gen bisher folgende Havas=Meldungen vor:
* Paris, 21. März. (Havas.) Heute früh gegen
1,20 Uhr wurde ein Zeppelin gemeldet. Die von den
Militärbehörden vorgeſchriebenen Maßnahmen wurden
herrſchte in der Gegend von Paris Dunkelheit. Ein
Zep=
pelin warf zwei Bomben auf Paris. Eine dritte Bombe
verurſachte in dem Vorort Neuilly=ſur=Seine einen Brand.
* Paris, 21. März. (Havas.) Die aufgefundenen
Geſchoßſplitter ſcheinen von Flugzeugbomben
her=
zurühren, indeſſen wurden ſie von Luftſchiffen, zwei an
Die Wacht an den Dardanellen.
O) „Ganz Konſtantinopel hallt wider von dem
ſchwe=
ren und gleichmäßigen Tritt der türkiſchen Soldaten”,
ſo ſchreibt Carlo Scarfoglio in einem Konſtantinopeler
Briefe, den er in der Stampa veröffentlicht. „Sicher, die
Truppen, die ich vorüberziehen ſehe, ſind ſchöne Truppen.
Der türkiſche Soldat, der lange Zeit hindurch als das
Muſter der Soldaten gegolten hatte, hat eine zu ſtarke
Herabſetzung in der öffentlichen Meinung nach den
Kata=
ſtrophen in den Balkankriegen erfahren, die zweifellos
nicht dem Verſagen des Menſchenmaterials, ſondern der
ſchrecklichen Verwirrung zuzuſchreiben waren, die überall
herrſchte. Der türkiſche Soldat bleibt trotz
alle=
dem beſonders in dem jetzt vorherrſchenden Element der
aſiatiſchen Truppen ein prächtiger Soldat von mittlerem
und auch höherem Wuchs, breit gebaut, ein
ausgezeich=
neter Marſchierer, nüchtern und gehorſam, ein
vorzüg=
liches Werkzeug in der Hand eines guten
Kommandan=
ten. Die Verwandlung der wirren Haufen von in
Lum=
pen Gekleideten, die ſich auf drei Fronten im Balkankriege
gegen drei vollkommen ausgerüſtete Heere zeigten, in
die=
ſes kleine, aber gutbewaffnete und gutgekleidete Heer, fällt
ſehr auf. Die türkiſche Uniſorm iſt wohlbekannt, ſie iſt
zu=
gleich praktiſch und militäriſch. Der Schritt der türkiſchen
Soldaten iſt kurz und ſchwer, zeigt aber ein militäriſches,
ſchnelles Vorwärtsdrängen. Fügt man hinzu, daß der
türkiſche Soldat im Schützengraben ſich immer als
tüch=
tig erwieſen hat, wenn er gut geführt wurde, ſo kann man
annehmen, daß man zwiſchen Bulair und Gallipoli an
den beiden Küſten zu beiden Seiten der Dardanellen,
intereſſante Dinge zu ſehen bekommen wird.
Die letzte Woche iſt in ſchweigender Erwartung und
fieberhaften Vorbereitungen vorübergegangen. Vom 20.
Februar ab hören wir täglich durch die kurzen und
ſelte=
nen offiziellen Mitteilungen das dumpfe Klopfen von
Batterien am Tor, und wir vernehmen von fern her, wie
ein Schlafloſer in einer einſamen Stadt, das Geräuſch
der Dietriche, die dieſes Tor öffnen wollen. So etwa iſt
das Gefühl, mit dem die bürgerliche Bevölkerung von
Konſtantinopel die Meldungen von dem
franzöſiſch=
engliſchen Verſuch, die Dardanellen zu
zwingen, aufnimmt. Seit einigen Tagen erwecken die
Vorſicht und die Langſamkeit der Operationen von ſeiten
der Belagerer, die unvorhergeſehene Abfahrt eines
Tei=
les ihrer Flotte und die folgende Beſchießung von Smyrna
große Hoffnungen. Man atmet viel leichter, und ſchon
verbreitet ſich die Meinung, daß die Flotte der
Verbün=
deten auf den Verſuch verzichten könne. In den
militäri=
ſchen Kreiſen glaubt natürlich niemand, daß die
Verbün=
deten dies tun werden, ehe ſie unüberwindliche
Schwierig=
keiten gefunden haben, nachdem der erſte Kanonenſchuß
das Gelingen zu einer Ehrenſache für ſie gemacht hat
Scarfoglio ſchildert nun die Schwierigkeiten, die der
Kampf der Schiffe gegen die ſchweren Feſtungsgeſchütze
an der Meerenge finden muß, die in jedem Falle eine lange
Dauer der Operationen erforderlich machen. „Aber wenn
nun die mittleren Forts zum Schweigen gebracht würden
und geſetzt den Fall, daß die Verbündeten ſie erobern oder
in die Luft ſprengen könnten, da ſchließlich kein
Unter=
nehmen im Belagerungskrieg unmöglich iſt, wäre damit
die Aufgabe der verbündeten Flotte erfüllt? Ich weiß nicht,
was man über die Operationen in Europa denkt; aber hier
ſieht man die militäriſche Lage ſo, daß es zweifellos für
die Verbündeten ſehr ſchwierig ſein wird, ſich twirklich
der Dardanellen zu bemächtigen, ohne eine Landſchlacht
an ihren Küſten zu liefern. Die Hügel, die ſich längs der
Meerenge hinziehen, ſind in der Tat von einer großen
Zahl von Batterien mittlerer Kaliber, wie ſie in den mo=
dernen Kriegen verwendet werden, beſetzt, die die
Stel=
lungen verteidigen und nicht ſo wie die feſten Befeſtigungen
zerſtört werden können. Die Einnahme der Forts würde
daher nur die ſchnelle Durchfahrt von Kriegsſchiffen ſichern,
und auch dieſe wäre nicht ohne Gefahr. Aber die tägliche
Benutzung der Dardanellen als Transportweg nach und
von Rußland würde ſolange für Frachtdampfer nicht
mög=
lich ſein, als türkiſche Streitkräfte an den Ufern der
Meer=
enge ſtehen. Nach der Einnahme der Dardanellen ſtünden
die Verbündeten vor dem Dilemma: entweder die
Kapi=
tulation der türkiſchen Regierung durchzuſetzen oder die
beiden Uſer der Dardanellen und die nicht weniger
ge=
fährlichen! des Bosporus feſt in Beſitz zu nehmen. Die
erſte Möglichkeit iſt für jetzt völlig ausgeſchloſſen. Auch
abgeſehen von dem Vertrauen auf den Widerſtand der
Be=
feſtigungen iſt die türkiſche Regierung zum Widerſtand bis
zum Aeußerſten entſchloſſen. Ein Marſch auf
Konſtanti=
nopel würde nur die Verlegung der Hauptſtadt und die
Verteidigung der Stadt zur Folge haben. Die
Verbün=
deten würden nur den Beſitz von Konſtantinopel erreichen,
aber dieſer würde ſie nicht der Notwendigkeit überheben,
in das türkiſche Gebiet mit einem Heer von 200—300000
Mann einzudringen. Eine ſolche Operation würde zu den
ſchwierigſten militäriſchen Aufgaben gehören; die
Lan=
dung unter feindlichem Feuer gehört zu denen, die den
Ruhm eines Generals begründen könnten. Für den
Punkt der Landung haben die Verbündeten keine große
Wahl; ſie müſſen das türkiſche Gebiet entweder in der
Gegend der Dardanellen oder an einem ſtrategiſchen Punkt
betreten, der dem Küſtenheer die Baſis abſchneidet. Gegen
dieſe zweite Phaſe des feindlichen Angriffes aber kann
der türkiſche Generalſtab ſeine Vorſichtsmaßregeln treffen
und eine Verteidigung vorbereiten So ſieht man
gegen=
wärtig die militäriſche Lage hier an
der Zah., aus geſchlenderl. Zu der Aue des Dames
ver=
urſachte ein Geſchoß einen unbedeutenden Brand, der nur
das Dach eines Gebäudes beſchädigte. In der Paſſage
Déſiré beim Bahnhof Oueſt=Ceinture wurde ein
Brand=
ausbruch raſch erſtickt. In St. Cuen geriet ein
Stroh=
haufen in Brand. Sieben in Asnieres ausgeworſene
Bomben bewirkten ziemlich bedeutenden
Mate=
rialſchaden. Drei Perſonen wurden leicht verletzt.
In Courbevotr trafen die Bomben zwei Arbeiter, einer
wurde ernſtlich verletzt. In Levallois=Perret ſtürzte ein
Pavillon ein und begrub 2 junge Leute unter ſich, die aber
mit einfachen Kontuſionen geborgen werden konnten. In
der Rue de Proccart hatte eine Bombe einen Brand zur
Folge. Um 4.30 Uhr war jede Gefahr behoben.
Amerikaniſche Urteile über Deutſchland und
Oeſterreich.
* London, 20. März. Der Berner Korreſpondent
der Morning Poſt hat ſeinem Blatt einen
ausführ=
lichen Bericht geſandt über Unterredungen mit zwei
amerikaniſchen Journaliſten Bryce von Chicago
Ledger und Herr von der Indian Daily Times, die
Deutſchland bereiſt haben. In dem Bericht wird
betont, daß Deutſchland genügend Vorräte an
Nahrungs=
mitteln, Gold und Kupfer habe, um den Krieg noch
zwei Jahre führen zu können. Die Lebensmittelpreiſe
ſeien niedriger als in der Schweiz. Das Kriegsbrot ſei
gut und vielleicht beſſer als das engliſche Weizenbrot.
Die Verhältniſſe in Berlin ſeien ganz normal, vielleicht
normaler als in London. Oeſterreich=Ungarn habe noch
mehr Vorräte an Lebensmitteln als Deutſchland.
Die Arbeiterbevölkerung in Deutſchland ſei vielleicht
noch niemals ſo gut daran geweſen wie gegenwärtig.
Man ſpüre den Krieg materiell noch nicht, da der Krieg
in Belgien, Frankreich und Polen geführt werde.
London, 21. März. In einem Brief an die
Times vergleicht ein Amerikaner, der der Sache der
Verbündeten freundlich geſinnt iſt, die Eindrücke die er
während der letzten Wochen in Deutſchland und
Oeſterreich=Ungarn empfangen hat, mit denen in
London und geſteht: Man muß bewundern, wie einig 1
Deutſchland und ſein öſterreichiſch=ungariſcher Verbündeter
daſtehen. Kommt man in England an, ſo ſieht man
mit Erſtaunen, wie die oberen Klaſſen über ein
Pferde=
rennen diskutieren und wie die Arbeiter ſtreiken. Das
wirkt wie eine kalte Duſche. Selhſt England wird
zu=
geſtehen müſſen, daß die begeiſterte Einigkeit der beiden
Länder und die beſonnenen Vorbereitungen dieſer
Nationen auf einen langen Kampf in der Welt ohne
Beiſpiel iſt.
Eine neus Bückereiverordnung in Oeſterreich=
Ungarn.
* Wien, 21. März. In der Wiener Zeitung wird
Verordnung vom 30. Januar 1915, betreffend die
Erzeu=
iſt als Vorläufer einer umfaſſenden Neuregelung des
Verkehrs mit Mehl und Brot anzuſehen, die zur
Durch=
führung der kaiſerlichen Verordnung vom 21. Februar
lichen Vorbereitungen bereits abgeſchloſſen und die
Oeffentlichkeit wird darüber in Kürze mit allen
Einzel=
heiten unterrichtet. Die ſofortige Herausgabe der bereits
fertiggeſtellten Vorſchriften iſt deshalb nicht tunlich, weil
mehreren Millionen noch einige Zeit beanſprucht.
e
Ruſſiſches.
Petersburg, 21. März. Rußkoje Slowo
mel=
det aus Mitau, daß Baron Nolde, ein hoher Beamter des e
ſprechens zu einer Gefängnisſtrafe vermrteit
wurde.
Ausfuhr und Einfuhr in Frankreich.
Paris, 22. März. Temps gibt folgende von
der Zollverwaltung veröffentlichte Statiſtik über die
Ausfuhr und Einfuhr Frankreichs im
Ja=
nuar und Februar 1915 wieder. Die Einfuhr
be=
trug 854530000 Francs gegen 1512012000 im gleichen meldet aus Waſhington: Im Staatsdeparte=
Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhr 384837000 gegen
991770000, prozentweiſe gerechnet fiel der Ausfall,
de msſichr 60 Pezen delang, un amer un Febrnar um die gerderunger Jadans zu meriteren un die
1915 auf 43 bezw. 61 Prozent.
Die Waffenfabrikation in England.
*. London, 22. März. Lord Aberconway
ſchreibt in einem Brief an die Times: Das Publikum
kann jetzt aus den Reden Lord Kitcheners und Lloyd
Georges erkennen, daß die engliſchen
Muni=
tionsfabriken nicht imſtande ſind, allein den nimmt einen bedenklichen Charakter an. Die
gewaltig vermehrten Bedarf an Geſchützen und Munition
herzuſtellen. Die Fabriken vermochten den Bedarf einer
verhältnismäßig kleinen Armee zu decken und einige
Aufträge für das Ausland auszuführen, aber dieſe Armee Ankauf ſämtlicher japaniſcher Konzeſſionen. Die
japa=
vermehrte ſich plötzlich von einer halben Million auf drei
Millionen Mann. Den Bedarf für dieſe können die antwortung ihrer Anfragen.
Fabriken nicht decken. Es iſt daher nötig, alle für dieſen
Zweck brauchbaren Werke in den Dienſt der Waffenfabri= aus Peking: Die Stellung Chinas iſt beträchtlich
kation zu ſtellen. Vertreter beſuchten bei Kriegsbeginn verſtärkt worden, ſeitdem bekannt wurde, daß Amerika
alle in Frage kommenden Fabriken mit entſprechenden
Maſchinen. Sie fanden mindeſtens zwanzig, welche
Munitionsteile, wenn nicht den ganzen Artikel herſtellen überreichte, in welchem es ſich dringend auf das
Abkom=
könmten. Man ſucht nun nach erfahrenen Technikern, men vom 20. November 1908 bezieht, durch welches eine
Daher erfolgte eine taktiſche Aktion der Regierung. Am
Schluß des Briefes macht Lord Aberconway eine Reihe ein ganz anderes Ausſehen.
neuer Vorſchläge für Organiſationen aller Art.
Der japaniſch=chineſiſche Konflikt.
* London, 21. März. Mancheſter Guardign hat
ſprünglichen Forderungen Japans an
China erhalten. Die letzte Gruppe der japaniſchen
Prozent ſeiner Kriegsmunition von Japan kaufen.
Ja=
pan wird ein Arſenal in China unter gemeinſamer Lei= ſie geſtattet. Eine große Anzahl antijapaniſcher
Flug=
tung gründen, das japaniſches Material kaufen und
japa=
niſche Techniker beſchäftigen muß. Die Polizei in ge= zahlreiche Redner gegen Japan. Wie verlautet, ſind
wiſſen Teilen von China ſoll gemeinſam von Japan und
eine Miniſterialverordnung bekannt gemacht, durch die die China verwaltet werden. China ſoll an dieſen Orten tſin gelandet.
viele Japaner anſtellen, um die chineſiſche Polizei zu
gung und den Verkehr von Brot und Gebäck,organiſieren und zu reformieren. Japaner ſollen als ſpondent des Mancheſter Guardian ſchreibt: Britiſche
teilweiſe abgeändert wird. Die neue Bäckereiverordnung Ratgeber für politiſche, finanzielle und militäriſche Dinge Schiffsbeſitzer, die mit Oſtaſien Handel treiben,
angeſtellt werden. Japaniſche Untertanen ſollen das ſind dadurch beunruhigt, daß die Nippon Yuſen
zu machen. Japan ſoll das Recht haben im inneren chants Steam Navigation Co. aufzukaufen, ſowie eines
1915 bevorſteht. In dieſer Beziehung ſind alle erforder= China Land zu beſitzen zum Bau japaniſcher Hoſpitäler, chineſiſchen Konzerns, der große Beſitzungen im Yangtſe=
Tempel und Schulen. In der Provinz Fnkien ſoll Ja= tale hat, wo ſich auch bedeutende britiſche Intereſſen
be=
zubeuten, Hafenanlagen zu machen, und, wenn fremdes in ihre Hände bekämen, würden die japaniſchen Bahnen
Kapital nötig iſt, ſoll Japan zuerſt angegangen werden. mit der Schiffahrtsgeſellſchaft Vorzugstarife vereinbaren
die Herſtellung der Brotkarten mit einer Auflage von Japan ſoll das Recht haben, Wutſchang mit Kinkiang und ein großer Teil, wenn nicht der ganze Handel an die=
und Nantſchang durch eine Eiſenbahn zu verbinden und ſem Fluß, würde in japaniſche Hände
über=
eine Bahn zwiſchen Nantſchang und Tſchaotſchufn ſowie! gehen.
zwiſchen Nantſchang und Hangtſchou zu bauen.
Gouvernements, wegen oſtentativen Deutſch= wie weit ſein Ziel reicht, wie ernſt ſeine Ergebniſſe für welche ernſte Ereigniſſe erwarten laſſen, wenn am 25.
Ehing und für die bitiſchen und anderen Iutereſe ſüch,
wie unverträglich ſeine Bedingungen mit dem
er=
klärten engliſch=japaniſchen Bündnis ſind.
Die allgemeine Wirkung würde die ſein, daß die
Unab=
hängigkeit Chinas ernſtlich gefährdet würde und die
gan=
zen Provinzen unter die Vormundſchaft Japans geſtellt
würden.
* London, 20. März. Das Reuterſche Burcau
ment gibt man zu, daß die amerikaniſche Regierung ſeit
dem Beginn der Verhandlungen zwiſchen Ja=
Beeinträchtigung der amerikaniſchen Vertragsrechte zu
verhindern. Es wird erklärt, es habe keine Beratung
ſtattgefunden zwiſchen der amerikaniſchen und der
briti=
ſchen Regierung über die Wirkung japaniſcher
Forde=
rungen auf die Vertragsverpflichtungen.
* Petersburg, 21. März. Rjetſch meldet aus
Irkutsk: Der japaniſch=chineſiſche Konflikt
antijapaniſche Stimmung wird bedrohlich. Die
japani=
ſchen Koloniſten fürchten für ihr Leben. Die chineſiſche
Preſſe und die Handelsvereine verlangen den ſofortigen
niſche Regierung verlangte nochmals kategoriſch die Be=
* London, 21. März. Daily Telegraph meldet.
am Samstag ſowohl in Tokio als bei der japaniſchen
Botſchaft in Waſhington ein energiſches Memorandum
um das Perſonal der Fabriken einzuarbeiten infolge des offene Ausſprache zwiſchen den beiden Regierungen über
Mangels an techniſchem und gelerntem Perſonal. Deri alle den Stillen Ozean betreffenden Fragen gewährleiſtet
induſtrielle Aufſchwung veranlaßte inzwiſchen die Fabri= und ferner die Tatſache nachdrücklich betont wird, daß
ken, ſich von der Waffenfabrikation wieder abzuwenden. Amerika beabſichtigt, alle Vertragsbeſtimmungen zwiſchen
ſich und China zu ſchützen. Die Lage gewinnt dadurch
* London, 21. März. Die Morning Poſt meldet
aus Schanghai vom 19. März: Geſtern hat eine
Kundgebung von mehreren tauſend Eingeborenen
ſtattgefunden, bei der eine Reſolution gefaßt wurde, die
von ſeinem Pekinger Korreſpondenten den Text der ur= den Krieg gegen Japan verlangt, da es beſſer
ſei, auf dem Schlachtfelde zu ſterben, als Sklaven Japans
zu werden. Die Polizei in der Fremdenniederlaſſung
Forderungen enthält folgende Punkte: China ſoll über 50 verſuchte anfangs, die Verſammlung zu verhindern, als
aber die Menge eine drohende Haltung einnahm, wurde
ſchriften wurde verteilt. An den Straßenecken ſprachen
geſtern zwei Bataillone Japaner in Tien=
* Mancheſter, 21. März. Der Londoner Korre=
Recht haben, für den Buddhismus in China Propaganda! Kaiſha=Geſellſchaft ſich bemüht, Schiffe der China
Mer=
pan das Recht haben, Bahnen zu bauen, Bergwerke aus= finden. Wenn die Japaner dieſe Schiffahrtsgeſellſchaft
* London, 21. März. Daily Telegraph meldet
Mancheſter Guardian bemerkt dazu: Jeder, der dieſes aus Peking: Hier herrſcht ernſte Beſorgnis, da der
erſtaunliche Programm betrachtet, wird ſofort erkennen, Regierung zahlreiche Nachrichten in die Hände fielen,
C.K. Der Blumenhandel der Riviera in Kriegszeiten.
Der Frühling iſt an der Riviera nun mit vollem Prangen
eingezogen, wenn auch freilich ganze drei Wochen ſpäter als
ſonſt, da die ſtarken Schneefälle in den Bergen ihm bis
dahin den Weg verſperrten. Myriaden von Blumen
ent=
falten nun ihren Duft, und an geſchützten Stellen wagen
ſich auch ſchon die Blüten der Obſtbäume hervor. Aber in
all dieſem Blühen und Treiben des Lenz herrſcht diesmal
nicht dieſelbe Freude und Luſt wie ſonſt. Den Bewohnern,
denen die Frühlingspracht ſonſt nicht nur äſthetiſchen Reiz,
ſondern auch klingenden Lohn brachte, iſt mit der
Ueppig=
keit des Blühens wenig gedient, denn ſie können ihre
Blu=
men nicht abſetzen. Der Blumenhandel der Riviera liegt
völlig danieder, weil die Kunden aus all den
kriegführen=
den Ländern fehlen, in denen man jetzt an andere Dinge
denkt als an die holden Kinder des Südens. Noch niemals
ſind die Blumen ſo wenig wert geweſen, und man
über=
ſchüttet verwundete Soldaten geradezu mit dieſen
Ge=
ſchenken Floras, mit denen man ſonſt ſehr haushälteriſch
umging. Sobald ſich ein Krieger auf dem Blumenmart
von Nizza zeigt, ſo entſteht ein edler Wettſtreit unter
Herren und Damen, die ihm die meiſten Blumen ſchenken
wollen, damit er ſie ſeinen Kameraden im Lazarett
mit=
nehme, und der Arme keucht dann beladen mit einer
über=
großen duftigen Laſt davon. Seit der franzöſiſche
Schrift=
ſteller Alphonſe Karr vor etwa einem halben Jahrhundert
dieeerſten Rivierablumen nach Paris ſandte, um ſie dort
verkaufen zu laſſen, und damit die Mode der
Riviera=
blumen begründete, haben ſich immer weitere Kreiſe der
Rivierabevölkerung mit dem Blumen= und Obſthandel
be=
ſchäftigt, und allein nach Paris und London wurden
jähr=
lich faſt 10 000 Tonnen Blumen geſandt. Dieſer Erwerb
iſt jetzt auf einen ſehr geringen Maßſtab eingeſchränkt, und
mit Wehmut blicken die Leute auf die blühende Pracht, die
ihnen Nahrung verſchaffte und die jetzt nutzlos verduftet
oder zu Schleuderpreiſen weggegeben werden muß. Aber
der diesjährige Ausfall iſt es nicht gllein, der den
Blumen=
handel an der Riviera ſchädigt. Da ein großer Teil der
geſchulten Gärtner eingezogen iſt, ſo bleiben zur Pflege
der Gärten und zum Züchten der Blumen nur noch die
Frauen und die alten Leute übrig, und da dieſe die Kunſt
biſach niht ſo git berſchen, ſowachier und wicden die
ſchönen Blumenfelder wild; die Pflanzen leiden; die
ſeinen Arten, aus denen die Parfüms gemacht wurden,
geraten nicht, und auf Jahre hin dürfte die ganze Zucht,
die ſo zarter Obhut und ſo feinſter Behandlung bedarf, ſich
nicht wieder in ſo edlen Arten entfalten, wie man ſie vor
dem Kriege erlangt hatte. In all den zahlloſen Gärten
der Riviexa ſieht man jetzt nur Frauen arbeiten, die ſo
gut es geht, die Arbeit tun. Der Winter iſt lang geweſen,
und es gab ſo viel Schnee und Froſt wie ſeit langem nicht.
Auch das trägt dazu bei, daß die Blumenernte keine ſehr
gute ſein wird, und darunter dürften am ſchwerſten die
großen Parfümerien von Graſſe zu leiden haben, die ganz
Europa mit wohlriechenden Eſſenzen verſorgen. Viele
Kilometer rings um dieſe ſchöne Stadt dehnen ſich ja die
Felder mit ſorgfältig gezüchteten Blumen aus, die ihren
Duft dann für die Parfüms hergeben müſſen; ſie ſtehen
auch jetzt wieder in voller Blütenpracht, denn der
Früh=
ling iſt ſchließlich doch noch mächtiger als der Krieg, wenn
auch freilich ſeine Schöpfungen unter der harten Fauſt
dieſes Widerſachers leiden müſſen.
CK. Wie ſich die Zündholzfabriken geholfen haben.
Zu Anfang des Krieges ſprach man von einer
Teuerung der Zündhölzer, da den Fabriken die
Beſchaf=
fung des Rohholzes Schwierigkeiten machen werde. Zur
Herſtellung von Streichhölzern wurde nämlich
hauptſäch=
lich die ruſſiſche Aſpe verwendet, die ſich wegen ihrer
leich=
ten Spaltbarkeit und des geringen Gewichtes beſonders
dazu eignete. Wie nun die Holzwelt mitteilt, waren dieſe
Befürchtungen unbegründet. Die deutſchen
Zündholz=
fabriken haben ſich, wie auch ſo viele andere
Induſtrie=
zweige, in der durch den Krieg geſchaffenen Notlage ſehr
gut zu heifen gewußt. Erſt jetzt, in der Kriegszeit, ſtellte
man feſt, daß auch unſexe heimiſchen Forſten bedeutende
Vorräte an Aſpen und anderen zur Streichholzfabrikation
geeigneten Hölzern bergen. Neben der Aſpe erwies ſich
die Linde als ein Holz, mit dem ſehr gute Erfolge erzielt
wurden, und in einzelnen Fällen fertigte man auch
Streich=
hölzer aus Fichte an. Gelingen die Verſuche, dies Holz
in noch zweckmäßigerer Weiſe zu entharzen und zu ent=
wäſſern, ſo hat die Fichte in der Zündholzfabrikation
Aus=
ſicht auf eine große Zukunft, zumal dann auch die großen
Mengen von Fichtenkloben, die in unſerer deutſchen
Wald=
wirtſchaft nicht ausgenutzt werden, beſſer und
gewinn=
bringender verwendet werden würden als bisher. Bricht
ſich aber die Fichte als Material für Zündhölzer mehr
Bahn, als man bisher glauben konnte, ſo wird man
viel=
leicht ganz auf die Aſpe verzichten, nicht deshalb, weil ſie
aus dem Ausland kommt, ſondern weil ſich bei ihrer
Ver=
arbeitung ein großer Verſchnitt ergibt und ſie dadurch
recht unſparſam iſt. Die ruſiſche Preſſe hatte gleich nach
Kriegsausbruch die Mitteilung verbreitet, die deutſche
Zündholzinduſtrie müſſe kläglich abſterben, da ſie keine
Aſpen mehr aus Rußland erhalte. Aber wie ſo viele
düſtere Prophezeiungen unſerer Feinde iſt auch dieſe
zu=
nichte geworden. Denn die deutſchen Zündholzfabriken
konnten nicht nur den Bedarf voll decken, ſondern ſie haben
auch weſentliche Preiserhöhungen für die fertigen Höler
zu vermeiden gewußt.
* Ein Bade= und Desinfektionszug iſt jüngſt nach dem
öſtlichen Kriegsſchauplatz abgegangen und ſoll, wenn
mög=
lich, bis in das Kampfgebiet vorgeſchoben werden, damit
die im Felde ſtehenden Truppen der Wohltat einer gründe
lichen Reinigung teilhaftig werden können. Die Zeitung
der Ver. D. Eiſenb.=Verw. ſchreibt darüber: Der
Bade=
zug beſteht aus zwei Waſſerwagen mit zuſammen 50000
Liter Inhalt, einem Ankleidewagen, zwei Badewagen mit
30 Brauſen, zwei Ankleidewagen, vier Magazinwagen für
reine Wäſche und Monturen, einen Magazinwagen für die
abgelegten und u entſeucheuden Wäſche= und
Uniform=
ſtücke, zwei Desiufettionswagen und einem Wagen mit
Schlafſtellen für das Bedienungsperſonal. Der Badezug
wird von zwei Lokomotiven geführt, die gleichzeitig für die
Heizung der Wagen, Erwärmung des Badewaſſers und
Dampfabgabe für die Entſeuchung ſorgen. Die Größe und
Bedeutung dieſer Einrichtung zeigt ſich deutlich darin, daß
innerhalb eines Zeitraumes von zehn Stunden nicht
we=
niger als 1200 Mann ein Brauſebad nehmen können, und
daß inzwiſchen ihre Wäſche und Uniformen vollkommen
entſeucht werden. Der Zug iſt in den Staatsbahnwerk=
März kein Ausgleich mit Zapan zuſtande
ge=
kommen iſt. Obwohl nicht feſtſteht, daß Aufruhr und im Feſtſaale der Turngemeinde vor einer zahlreichen Zu=
Erhebungen entſtehen werden, werden die europäiſchen
Regierungen gut tun, auf der Hut zu ſein.
Der Auſſtand in Marokko.
* Paris, 22. März. Temps meldet aus Madrid:
Aus Tanger wird gedrahtet, daß die Yebala=Kabylen,
mit Ausnahme der Wadras=Kabylen und der Anglera=
Kabylen, Raiſulizum Sultan ausgerufen
hät=
ten. Die Krieger der Bergſtämme kommen täglich nach
Tanger, um Lebensmittel aufzukaufen, was gewöhnlich
das Anzeichen neuer Ereigniſſe ſei. Liberal erklärt, die der Meiſter ſein ganzes Leben lang beſeelt war, wie ur=
Regierung müſſe infolge der Proklamierung Raiſulis auf
der Hut ſein. Dieſe ſei anſcheinend erfolgt, um Unruhen
in den ſpaniſchen Orten zu erregen. Man müſſe
erwar=
ten, daß die Kabylen in der ſpaniſchen Zone die
Beweg=
könne. — Dato erklärte einigen Journaliſten, er habe
bis=
her keine amtliche Beſtätigung von der Proklamierung
Raiſulis.
* (Ctr. Bln.) Der Madrider Imparcial meldet:
Fez und Marakeſch ſind zum zweiten Male von
den Franzoſen geräumt. Tanger iſt wieder von
den fremden Konſulaten verlaſſen. (T. R.)
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. März.
* Militärdienſtnachrichten. Zu Leutnants der Reſ.
mit Patent vom 22. März 1915 befördert: die
Offizier=
aſpiranten des Beurlaubtenſtandes Scheuring (
Darm=
ſtadt), Inf.=Regt. Nr. 49, Biſchof (Frankfurt a. M.),
Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115, Kohl (Gießen), Inf.=
Regt. Nr. 116, Burkard (Mainz), Rahe (Berlin)
Inf.=Leib=Regt. Nr. 117, Laſſen (Darmſtadt), Reſ.=
Inf.=Regt. Nr. 39.
Kriegsauszeichnungen. Dem Diplom=Ingenieur,
Leutnant der Reſerve, Franz Page aus Darmſtadt
(Inf.=Regt. Nr. 67) wurde das Eiſerne Kreuz verliehen;
ferner wurde dem Leutnant d. L. A. Gutenberg von
hier die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille verliehen. Dem
Krankenpfleger Emil Kauf wurde von Sr. Maj. dem
Kaiſer die Rote Kreuz=Medaille 3. Klaſſe
ver=
liehen.
Militär=Verkehrsweſens ermächtigt uns bekannt zu geben,
daß Fahnenjunker bei den Verkehrstruppen
nicht mehr eingeſtellt werden können, da der
Be=
darf weit überſchritten iſt.
— Großh. Hoftheater. Heute Dienstag wird die
Lokalpoſſe „Datterich” auf A 30 wiederholt. Mittwoch,
wird Lengyels Schauſpiel „Taifun” nach einer längeren
Pauſe wieder in den Spielplan aufgenommen. In
dieſem Werke, das unter der Spielleitung Hans
Bau=
meiſters ſteht, ſind in den Hauptrollen beſchäftigt die
Damen Hacker und Pils, ſowie die Herren Baumeiſter,
Hacker Heinz, Jordan, Jürgas, Knispel, Kroczack,
Klein=
böhl, Peterſen, Schneider, Thomſen, Weſtermannund
Wol=
zogen. Für Donnerstag ſind Meyerbeers „Hugenotten”
in der Beſetzung der erfolgreichen Neueinſtudierung
an=
geſetzt. Freitag, den 26., geht Grillparzers Luſtſpiel „Weh
dem, der lügt” das hier mehrere Jahre nicht gegeben
wurde, neu einſtudiert und neu inſzeniert in Szene.
Samstag, den 27., nachmittags, wird Schillers „Braut
von Meſſina” als Schülervorſtellung zu ermäßigten
Preiſen gegeben. Die erſte Wiederholung der
Geſangs=
poſſe „Wie einſt im Mai” deren Erſtaufführung Sonntag
mit jubelndem Beifall aufgenommen wurde, findet
Samstag, den 28., auf B 34 ſtatt. Für dieſe Vorſtellung
gelten die kleinen Preiſe.
* „Datterich” in Berlin. Niebergalls Lokalpoſſe „
Dat=
terich” ſcheint nunmehr ihren Weg über die deutſchen
Bühnen zu nehmen. So berichtet der Berliner Lokal=
Anzeiger, das das Leſſing=Theater eine Aufführung des
„Datterich” vorbereitet.
Das Großh. Hoftheater Darmſtadt wurde
aufgefor=
dert, mit ſeiner Aufführung in verſchiedenen Städten zu
gaſtieren, ſo am Hof= und Nationaltheater in
Mann=
heim und am Stadttheater in Würzburg.
Verhand=
lungen mit anderen großen Bühnen ſind im Gange.
— Poſtaliſches. Die Verſendung mehrerer Pakete
mit einer Paketkarte iſt für die Zeit vom 29. März
bis einſchließlich 3. April im inneren deutſchen Verkehr
nicht geſtattet.
ſtätten zu Wien gebaut worden; binnen kurzem werden
zwei weitere Züge fertiggeſtellt ſein.
P. „Der tote Soldat”. Man ſchreibt uns: Im
Darm=
ſtädter Tagblatt vom Sonntag, 14. März, findet ſich mit
Ueberſchrift: „Stilles Heldentum” eine ſehr zeitgemäße
Erinnerung an das Gedicht: „Der tote Soldat”,
„Auf fremder, ferner Aue‟. Es wird dort im Eingang
der Abhandlung bezeichnet als: „Ein Gedicht aus dem
Kriegsjahr 1870‟ und in Abſatz Zeile 2, bemerkt: „was
ſo der Dichter im Jahre 1870 beſungen hat”. Hierin liegt
eine Ungenauigkeit. In der Annahme, daß es eine
Dankespflicht iſt, die Namen der Schöpfer ſolch
gemüt=
voller, rührender Dichtungen hoch zu halten, geſtatte ich mir,
zu dieſer ſehr zeitgemäßen Abhandlung zu bemerken, daß
vas beſprochene Gedicht von dem öſterreichiſchen Dichter
Johann Gabriel Seidl herrührt und jedenfalls vor
1851 entſtanden iſt. Es ſteht in mehreren damals
heraus=
gegebenen Sammlungen.
* „Franzöſiſche Helden”. In einer Abbildung „Unſere
Helden” in L’Illuſtration erkennt man, ſo ſchreibt
Stock=
holms Dagblad vom 15. März, ohne Schwierigkeit einen
ſchwediſchen Redakteur der ſich auf einem ſchwediſchen
Theater in eine franzöſiſche Uniform gekleidet hat. „Jetzt von H. Hohmann erſcheinenden Kriegshefte ſind eine
ge=
überraſcht uns nichts mehr”.
* Gegen die „Hungersnot” in Deutſchland. Deutſche
Händler reiſen jetzt, wie Eclair vom 16. März ſeinen
Leſern verrät, und zur Erheiterung mitgeteilt ſei, in
gro=
ßer Zahl in den ſkandinaviſchen Ländern umher, um
Hunde zu kaufen. Sie achten dabei mehr auf Größe und
Ernährungszuſtand als auf Raſſenreinheit. Bei der
An=
kunft in Deutſchland werden die Hunde von Tierärzten
unterſucht und, wenn ſie geſund befunden werden,
ge=
ſchlachtet. Das Fleiſch wird zu Wurſt, die Knochen
ge=
mahlen und zu Düngſtoff verarbeitet. Die Verkäufer
er=
zielen für ihre Tiere beſonders hohen Preis, wenn ſie
Waren, beſonders alte Klaviere, in Tauſch nehmen.
E. Im Richard Wagner=Verein ſprach am Sonntag
hörerſchaft der auch hier bereits beſtens bekannte
Wagner=
forſcher Profeſſor Dr. Richard Sternfeld von der
Univerſität Berlin in feldgrauer Uniform über „Richard
Wagner und der heilige deutſche Kriea‟.
Der geiſtvolle Redner ſchöpfte aus drei Quellen: aus dem
Leben, aus den Schriften und aus den Werken Richard
1 Wagners. Er ſchilderte die heilige Not, die Wagner auf
allen ſeinen Lebenswegen begleitete und die allein, wie ſich
in dieſem Kriege wieder offenbart, wahrhaft Großes zu
ſchaffen vermag. Er zeigte an Hand der Schriften
Wag=
ners („Was iſt deutſch”, „Deutſche Kunſt und Politik”,
„An das deutſche Heer vor Paris” Wieland der
Schmied” uſw.), von welch glühender Vaterlandsliebe
deutſch ſein ganzes Empfinden, Streben und Hoffen ſtets
geweſen. Die Verherrlichung des Heldentums, das in
allen Werken Richard Wagners die Leitidee abgibt, wie
paßt ſie in unſere Zeit, die Tauſende von Helden erſtehen
ließ! So rückt jetzt ganz beſonders Siegfried in den
ung unterſtützen, die eine große Ausdehnung annehmen Vordergrund, der fürchtloſe, unüberwindbare Held, der
alles Böſe bekämpft und bezwingt aber auch das deutſche
Gemüt wieder zu vollen Ehren bringt. Der letzte Teil
des Vortrags (der im Wortlaut aufgenommen wurde und
demnächſt im Druck erſcheinen wird) hielt uns von der Zeit
vor dem Kriege ein ernſtes Spiegelbild vor: von der
Fäulnis der „modernen” Ziviliſation, von dem furchtbaren
Niedergang der deutſchen Sitte und Mode, der deutſchen
Muſik und des deutſchen Theaters. Und der bangen Frage
der Peſſimiſten: „Soll das nach dem Kriege alles wieder
ſo werden?” ſetzte er die frohe Hoffnung entgegen: „Nach
dem heiligen deutſchen Kriege die heilige deutſche
Kunſt!” — Die zweiſtündigen, aus innerſter
Ueberzeu=
gung geborenen, von ſittlichem Ernſt und glühendem
Pa=
triotismus getragenen Ausführungen wurden unterſtützt
durch techniſch glänzende Vorträge am Flügel, in
denen uns in motiviſch wunderbar klarer und
durchſich=
tiger Art der Aufzug des Heerbanns in „Lohengrin”, der
Kaiſermarſch, der Walkürenritt, die Schmiedelieder und
das Waldweben aus „Siegfried” und ſchließlich der Jubel
der Nürnberger Feſtwieſe vorgeführt wurden, die auch
den Kenner noch tiefer in Wagners muſikaliſche Gedanken=
und Wunderwelt einzuführen vermochten. Spontaner,
immer neu einſetzender Beifall und mehrfache Hervorrufe
am Schluſſe gaben der Dankbarkeit der mit Ergriffenheit
lauſchenden Hörer auch äußeren Ausdruck.
* Bismarckfeier. Am 1. April werden es hundert
Jahre, ſeit Deutſchlands größter Staatsmann, Ottovon
Bismarck, das Licht der Welt erblickte. Millionen
deutſcher Herzen denken dann in Liebe und Dankbarkeit
an den Schöpfer deutſcher Einheit und Größe, an den
Fahnenjunker. Die General=Inſpektion des Baumeiſter des Reichs. Die Not der Zeit, die Sorge um
den Krieg verbieten rauſchende Feſtlichkeiten, die in
Frie=
denszeiten ſicher ganz Deutſchland zum 1. April erfüllt
hätten. Und doch wird in dieſen Tagen Bismarcks
hun=
dertſter Geburtstag nicht vergeſſen ſein, wird man
ſei=
ner mehr und inniger als unter anderen Umſtänden
ge=
denken. Gerade in dem Weltkrieg von heute, in dem
es ſich um den Fortbeſtand des von Bismarck
Geſchaffe=
nen handelt, haben wir mehr denn je Anlaß, Bismarcks
Ehrentag zu begehen. Iſt doch der vor nunmehr bald
ſiebzehn Jahren unter den Eichen des Sachſenwaldes
Be=
ſtattete durch tauſend Fäden mit der Gegenwart
ver=
knüpft. Für ſein Lebenswerk bluten unſere Feldgrauen
in den Schützengräben Flanderns, Frankreichs und
Polens, wird in den Karpathen an Englands Küſte und
in den Dardanellen gefochten. Nur wenn uns Bismarcks
Geiſt erfüllt, werden wir den blutigen Streit im rechten
Geiſte beſtehen, nur ein Friede, wie ihn Bismarck
ge=
ſchloſſen hätte, kann uns frommen. „Bismarck und die
Gegenwart” das Thema, über das der Frankfurter
Hiſtoriker Profeſſor Dr. Georg Küntzel Samstag, den
27. März, in dem Feſtſaale der Turngemeinde
in einem von dem Hiſtoriſchen Verein für das
Großherzogtum Heſſen gemeinſam mit dem
Darmſtädter Vortragsverband veranſtalteten
Bismarckabend ſprechen wird, iſt deshalb ein Thema,
wie es für Bismarcks hundertſten Geburtstag nicht beſſer
hätte gewählt werden können. Georg Küntzel, einer der
tüchtigſten und zukunftsreichſten Vertreter der neueren
Ge=
ſchichte, der ſich wiederholt mit Problemen aus der Ge=über „Spalierobſtzucht und Gemüſebau im ländlichen
ſchichte unſeres erſten Reichskanzlers beſchäftigt hat, iſt
ſo recht der Mann, uns die Beziehungen Bismarcks zur
Gegenwart zu deuten. An die Bevölkerung Darmſtadts, gemüſe und Spalierobſt, deſſen Ertrag auf 1,50 Mark pro
das in Otto von Bismarck ſeinen größten Ehrenbürger
verehrt, ergeht der Ruf, ſich zahlreich zu dem
Bismarck=
vortrag „Bismarck und die Gegenwart” ſteht.
Der Vortrag wird durch Männerchöre, geſungen von dem
Chor des Landſturm=Infanterie=Erſatzbataillons II
Darmſtadt, eingerahmt, die Feſtverſammlung durch einen
von dem Hauptmann d. L. Ernſt von Wolzogen gedichteten
und vorgetragenen Vorſpruch eingeleitet und durch Hof= Herr Goldſchmidt, der Generalbevollmächtigte für
Süd=
ſchauſpieler Hacker mit Vortrag von Bismarckliedern
be=
ſchloſſen werden. (Siehe auch Anzeige.)
* Mozart=Verein. Der auf Samstag, den 27. März,
angekündigte „Vaterländiſche Liederabend auch in Deutſchland demnächſt aufgegriffen würde. Das
zum Beſten der Kriegsfürſorge” iſt in
Rück=
ſicht und im Intereſſe der auf den gleichen Tag fallenden
Bismarckfeier bis in die Woche nach Oſtern
ver=
ſchoben worden.
* Mit dem Hauptquartier nach Weſten. Die
Vor=
träge, die Kriegsberichterſtatter Heinrich Binder
augen=
blicklich in ganz Deutſchland hält, finden beim Publikum
und der geſamten Preſſe die wärmſte und begeiſtertſte
An=
erkennung, ſo daß Herr Binder ſich faſt überall zu
Wiederholungen verſtehen muß. Dem am 13. März
hier=
ebenfalls mit großem Beifall aufgenommenen
Kriegsvor=
trag hat Herr Binder auf beſondere Einladung und
dies=
mal zu volkstümlichen Preiſen die Wiederholung
zuge=
ſagt. Die lebensvollen Schilderungen werden reichlich er= (Tödlicher Unglücksfall.) Geſtern morgen 8 Uhr
gänzt und die wahrhaft prachtvollen farbigen Lichtbilder
vermehrt. Karten bei Georg Thies Nachf., Leopold
Schutter, Hofmuſikalienhandlung, Eliſabethenſtraße
Nr. 12.
treue Chronik von „Darmſtadt in den Tagen des
Weltkriegs 1914/15” wie ihr Titel beſagt. Auch
das ſechſte Heft reiht ſich ſeinen Vorgängern würdig an.
Es iſt geſchmückt mit einem Bild des Darmſtädter Malers
Eimer, das das Innere eines Krankenſaales des
Lazaretts auf der Mathildenhöhe zeigt. Neben der
Ma=
lerei iſt dann auch die Poeſie in dieſem Heft abermals
zum Wort gekommen mit Beiträgen bereits bewährter
heſſiſcher Kriegspoeten. Eingehend wird auch Leben und
Teiben in Darmſtadt im Monat Januar geſchildert;
vor=
nehmlich in den beſonders im Vordergrund ſtehenden
Ein=
richtungen der Kriegsfürſorge. Ein gemütvoller Artikel
über den Waldfriedhof im Zeichen des Krieges verdient
beſondere Erwähnung. Auch dieſes Heft wird dem Freund
Darmſtädter Zeit= und Ortsgeſchichte hier und an der
Front willkommen ſein.
§ Zimmerbrand. In der Wohnung einer 86 Jahre
alten Witwe in der Schwanenſtraße brach am Samstag
abend kurz nach 9 Uhr ein Zimmerbrand aus. Ein
zu nahe am Ofen geſtandener Seſſel war in Brand
gera=
ten und hatte das Zimmer mit Rauch gefüllt, ſo daß die
im Bette liegende alte Frau gefährdet war. Die
herbei=
gerufene Feuerwehrwache beſeitigte jede Gefahr und iſt
ein nennenswerter Brandſchaden nicht entſtanden.
Arheilgen, 22. März. (Konfirmation.) Da
die Zahl der Konfirmanden in unſerer Gemeinde 150 weit
überſteigt, war man genötigt, in dieſem Jahre zwei
Ab=
teilungen bei der Konfirmation zu machen. Während die
Knaben am geſtrigen Sonntag konfirmiert wurden, findet
dieſe Feier für die Mädchen erſt an Oſtern ſtatt. — (Die
Ausgabe der Ausweis= und Brotkarten)
für unſere Gemeinde fand heute durch die als Zähler ſchon
früher tätigen Perſonen ſtatt. Durch die Abgabe von
Mehl von der Gemeinde an die Bäcker iſt der
Brot=
preis ſeit voriger Woche für 2 Kilogramm auf 68 Pfg.
und für 1 Kilogramm auf 34 Pfg. feſtgeſetzt. — (
Kriegs=
anleihe.) Das Ergebnis der Zeichnungen bei der
hie=
ſigen Spar= und Darlehenskaſſe auf die zweite
Kriegs=
anleihe muß als ein überaus günſtiges angeſehen werden.
Von ungefähr 85 Zeichnern wurden rund 134000 Mk.
gezeichnet.
k. Erzhauſen, 20. März. (Die wirtſchaftliche
Lage und Volksernährung im Kriege.) Auf
Veranlaſſung Großh. Kreisamtes Darmſtadt fanden hier
zwei Vorträge ſtatt. Im Saale „Zur Ludwigshalle‟
ſprach Herr Hauptlehrer Haſſenzahl=Arheilgen zu
Männern und Fräulein Schmidt=Arheilgen zu Frauen.
Herr Haſſenzahl gab zunächſt eine mit Zahlen belegte
Darſtellung unſerer wirtſchaftlichen Lage in Induſtrie und
Landwirtſchaft. Wie unſer Heer draußen Großes leiſtet
und den Feind im eigenen Lande ſchlage, müſſen wir
da=
heim dazu beitragen, daß wir mit unſeren Vorräten
aus=
kommen. Es heißt alſo, die Anordnungen der Regierung
befolgen und ſparen; nur ſo könnten wir dem
Aushunge=
rungsplan der Engländer trotzen. Redner verbreitete ſich
noch über die Ernährungsweiſe. Brot=, Fleiſch= und
Bier=
genuß einſchränken, däfür Gemüſe, Hülſenfrüchte, Obſt
und Käſe genießen. Zum Schluß wies er darauf hin, daß
nur ein endgültiger Sieg errungen werde wenn jeder
nach Kräften dazu beitrage. Aehnliche Ausführungen
machte Fräulein Schmidt. Einen praktiſchen
Kochbeu=
tel zeigte dieſelbe und ließ Merkblätter verteilen. Beiden
wurde für ihren Ausführungen reicher Beifall.
S. Zwingenberg, 21. März. (Ertrunken.) Geſtern
gegen 3 Uhr nachmittags ertrank auf der hieſigen
Tuch=
bleiche in einem Brunnen der dreijährige Knabe Jakob
Hölzel, ein etwas ſſchwachſichtiges Kind, welches beim
Spielen die Stufen zum Brunnen nicht beachtet hatte. Auf
das Geſchrei ſeiner Kameraden eilten Erwachſene
her=
bei, welche das Kind herauszogen, doch blieben ſofort
durch einen Arzt angeſtellte Wiederbelebungsverſuche ohne
Erfolg. Der Vater der vier Kinder ſtarken Familie ſteht
im Felde.
S. Zwingenberg, 22. März. (Der
Obſtverwer=
tungsverein) hielt geſtern ſeine diesjährige
Jah=
resverſammlung ab. Dem Verein ſind Mitglieder
aus dem Kreiſe Bensheim und ſeinen benachbarten
Krei=
ſen in großer Anzahl angeſchloſſen. Die Verſammlung
tagte im Gaſthaus „Zum Melibokus” und war ſehr ſtark
beſucht. Der vom Vorſitzenden, Herrn Finanzrat Knab=
Zwingenberg, vorgetragene Jahresbericht und die
Rech=
nungsablage zeigten den äußerſt günſtigen Stand des
Vereins und deſſen ſegensreiches Wirken. Die Zahl der im
Jahre 1914 in der Markthalle des Vereins zum Verkauf
gelangten Körbe Obſt betrug 32707 gegen rund 10000 im
Jahre 1912 bei einem Umſatz von rund 150000 Mark.
Am 11. September erreichte der Tagesumſatz ſeinen
Höhe=
punkt mit 966 Körben. Bei Kriegsbeginn mußte der
Obſt=
markt infolge der Bahnſperre etwa 10 Tage ausfallen.
Dank ſeiner ſehr befriedigenden Arbeitsleiſtung wurde der
geſamte Vorſtand wieder gewählt. Obſtbaulehrer Grote=
Zwingenberg hielt ſodann einen lehrreichen Vortrag
Hausgarten” unter beſonderer Berückſichtigung des für
die Bergſtraße ſehr empfehlenswerten Anbaues von Früh=
Quadratmeter Wandfläche leicht gebracht werden könne.
Der Verein beſchloß, ſeinen Mitgliedern für Neuanlagen
abend einzufinden, in deſſen Mittelpunkt Küntzels Feſt= Anlagepläne, Anpflanzungen und etwa drei Jahre lang
den Winter= und Sommerſchnitt auf Vereinskoſten
aus=
führen zu laſſen. Am Schluſſe der Verſammlung
gelang=
ten 50 ſchöne, wertvolle Steinobſtbäume zur
Gratisver=
loſung.
Mainz, 22. März. (Der Eiſerne Wehrmann.)
deutſchland und die Rheinprovinz des Deutſchen Vereins
für Sanitätshunde, ſchreibt: Durch viele Zeitungen ging
in den letzten Tagen die Nachricht von der Aufſtellung
des Eiſernen Wehrmannes in Wien, und daß dieſe Idee
iſt bereits vor einigen Wochen geſchehen denn bei uns
ſteht der Entwurf des Herrn Jakob Müller=
Friede=
rich, des geſchäftsführenden Vorſitzenden des „Mainzer
Journaliſten= und Schriftſtellervereins” zu einem Eiſernen
Kreuz, das nun demnächſt zugunſten des Deutſchen
Ver=
eins für Sanitätshunde genagelt werden wird, nachdem
nunmehr die behördliche Genehmigung erfolgt iſt. — Die
Nagelung wird zugunſten des gleichen Vereins in ganz
Deutſchland demnächſt ſtattfinden. (M. J.)
Worms, 22. März. (Kanonendonner) iſt geſtern
abend zwiſchen 6 und 7 Uhr ziemlich deutlich vernommen
worden. Ob der Kanonendonner tatſächlich vom
Kriegs=
ſchauplatz herrührte, ließ ſich allerdings nicht feſtſtellen. —
ereignete ſich in der Wohnung des
Gendarmeriewacht=
meiſters B. am Rheintorplatz ein ſehr bedauerlicher
Un=
glücksfall. Deſſen achtjähriges Töchterchen hat nach
An=
gabe der Angehörigen aus einem Schrank den Karabiner
* Hohmanns Kriegshefte. 6. Heft. Die im Verlag ſeines Vaters geholt und ſich, nachdem es die Waffe mit
Patronen geladen hatte, in das Schlafzimmer zu ſeinem
noch zu Bett liegenden Bruder begeben. Dieſer ſprang
ſofort aus dem Bett und wollte dem Schweſterchen die
Waffe aus der Hand nehmen. Dabei ging ein Schuß los
und die Kugel traf das Mädchen in den Kopf, wodurch
der Tod ſofort herbeigeführt wurde. — (Selbſtmord.)
Am Samstag nachmittag ſprang die 74 Jahre alte Witwe
eines Küfermeiſters in ſelbſtmörderiſcher
Ab=
ſicht von der Landungsbrücke der Köln=Düſſeldorfer
Geſellſchaft in den Rhein. Zwei Leute, die den Vorgang
vom Lande aus beobachtet hatten, fuhren ſofort mit einem
Nachen nach, denen es gelang, die Frau etwa 200 Meter
unterhalb der Landungsbrücke aufzufiſchen. Sofort
an=
geſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos.
Die Frau litt ſeit einiger Zeit an Schwermut.
Reich und Ausland.
Fulda, 22. März. (Zugzuſammenſtoß.) Bei
Kerzell fand heute nachmittag 2 Uhr ein Zuſammenſtoß
zweier Güterzüge ſtatt. Beide Geleiſe ſind geſperrt. Ein
Mann wurde ſchwer verletzt, der Materialſchaden iſt
be=
deutend.
Dresden, 23. März. (Rücktritt des
Oberbür=
germeiſters.) Die Dresdener Nachrichten ſchreiben:
Oberbürgermeiſter Beutler entſchloß ſich, infolge
ner=
vöſer Erſchöpfung, die ſich ſchon ſeit längerer Zeit,
nament=
lich aber unter den hochgeſteigerten Anſtrengungen ſeit
Ausbruch des Krieges, in ſchmerzhaften Beſchwerden
be=
merkbar gemacht, die auch durch wiederholte Erholungen
auf längerem oder kürzerem Urlaub nicht zu beſeitigen
geweſen ſind, das Amt als Oberbürgermeiſter
Dresdens niederzulegen. Das Entlaſſungsgeſuch iſt
beim Rat bereits eingegangen.
(Hellerau in Konkurs.) Gegen die bekannte
Bildungsanſtalt Jaques Dalcroze in Dresden=Hellerau iſt
Antrag auf Konkurseröffnung geſtellt worden.
Die Anſtalt befand ſich ſchon ſeit Jahren in finanziellen
Schwierigkeiten. Der Gründer der Anſtalt, Jaques
Dal=
croze, hat bei Kriegsausbruch Deutſchland verlaſſen und
hat bekanntlich den ſchändlichen Proteſt gegen die
Deut=
ſchen wegen der angeblichen Beſchießung der Kathedrale
in Reims mitunterzeichnet. Finanziell iſt er an der
An=
ſtalt nicht beteiligt. Die Leidtragenden ſind Deutſche,
Oeſterreicher und Ruſſen.
Turin, 22. März. (Schiffsbrand.) Nach einer
Meldung aus Genua iſt die aus 11000 Ballen Baumwolle
beſtehende Ladung des aus New=Orleans angekommenen
Dampfers „Clain Mc. Kellar”, der im Hafen von Santa
Margherita ausgeladen werden ſollte, in der verfloſſenen
Nacht, angeblich durch Selbſtentzündung, in Brand
ge=
raten. Der Schaden iſt ſehr groß.
Paris, 22. März. (Sturm.) Die Agence Havas
meldet aus Algeciras: Seit zwei Tagen wütet ein
furchtbarer Sturm an der Küſte. Hunderte
von Schiffen aller Nationalitäten ſind in die Bucht
von Algeciras geflüchtet. Vier mit ſpaniſchen
Auswanderern beſetzte Barken ſind
ge=
kentert. Die Zahl der Ertrunkenen wird auf
300 geſchätzt.
Die neue Kriegsanleihe.
* Berlin, 22. März. Von den rund 9 Milliarden
der neuen Kriegsanleihe entfallen 1600 Millionen Mark
auf Schuldbucheintragungen und 750 Millionen
Mark auf Schatzanweiſungen. (Als Berichtigung
wiederholt.)
Zeichnungsergebniſſe.
Poſen 50 Millionen (gegen 25 Millionen). — Dresden
269 Millionen (86). — Würzburg 30 Millionen (9). —
Wiesbaden 63 (41). — Limburg 8,1 (2¾). — Koblenz 21
(9,5). — Glogau 31. — Görlitz 45½. — Liegnitz 30. —
Hirſchberg und Umgegend 8¼. — Stadt= und Landkreis
Schweidnitz über 6. — Jauer über 4. — Augsburg
an=
nähernd 40 (13). — Hamburg 390½ (215). — Kiel 43,4.
— Rendsburg 7,4. — Eckernförde 2,44 (die drei letzten
Städte zuſammen mehr als das Doppelte). — Solingen
6 (3,4). — Osnabrück 19. — Pforzheim 13,1. — Biebrich
2½. — Rüdesheim a. Rh. und Geiſenheim über 1½. —
Duisburg 20 (14,7). — Kaſſel=Stadt 67 600000 Mark (47).
— Bad Homburg 4,7 (1,6). — Bingen 3 (1½). — Bremen
130,5 (66,1). — Bielefeld 46,8 (21). — Trier 21 (6½). —
Stettin 114½ (57).
Bei der Karlsruher Lebensverſicherung auf
Gegen=
ſeitigkeit ſind auf die zweite Kriegsanleihe im ganzen
17½ Millionen Mark gezeichnet worden gegen 11½
Millionen. — Von der Stuttgarter
Lebensverſicherungs=
bank a. G. (Alte Stuttgarter) wurden auf die zweite
Kriegsanleihe zehn Millionen Mark gezeichnet.
* Wien, 22. März. In der Beſprechung des
Er=
folges der zweiten deutſchen Kriegsanleihe hebt
„Morgen” hervor, das Ergebnis von 9 Milliarden ſei
die größte finanzielle Leiſtung, welche die
Welt je erlebte. Das Blatt drückt ſeine Freude
dar=
über aus, daß unſere Bundesgenoſſen wieder einen
entſchei=
denden Erfolg errungen haben, der ohnegleichen in der
Geſchichte daſteht und eine neue Bürgſchaft des
ſchließ=
lichen Sieges bildet. — Die Sonn= und Montagszeitung
ſchreibt: Man begreift angeſichts des Sieges, den das
deutſche Volk mit der Zeichnung der 9 Milliarden errungen
hat, das Gefühl des Stolzes und der Befriedigung, das
in der Glückwunſchdepeſche des deutſchen Kaiſers an den
Staatsſekretär Dr. Helfferich ausgedrückt iſt. Wir in
Oeſterreich empfinden die Nachricht des ungeheuren
Er=
folges, den Deutſchland mit der Leiſtung errang, wie eine
Siegesmeldung und verbinden unſere Freude mit dem
Jubel und der freudigen Genugtuung, die heute das Herz
eines jeden Deutſchen erfüllen. Allüberall, wo man lange
allzu leichtgläubig auf die Lügenmeldungen der Entente
horchte, wird man erkennen, daß in Mitteleuropa nicht
nur eine militäriſche, ſondern auch eine wirtſchaftliche
Macht emporwuchs, die auf feſtem, unerſchütterlichem
Grunde ruht.
Handel und Verkehr.
— Ausdehnug des Zeitungsvertriebs in
Bel=
gien. Die am 1. Januar in beſchränktem Umfange
auf=
genommene Poſtvertrieb deutſcher Zeitungen und
Zeit=
ſchriften in Belaien wird vom 1. April ab bei ſämtlichen
deutſchen Poſtämtern in Belgien eingeführt. Die Zeitungen
werden unter Wegfall der bisher üblichen Einzelverpackung
ganz wie im inneren deutſchen Betriebe verſandt: die
Vezieher in Belgien haben nur die deutſchen Bezugspreiſe
und e. F. das Zeitungebeſtellgeld zu entrichten.
Gleich=
zeitig wird der Vertrieb von Verlegerexemplaren durch
alle deutſchen Poſtämter in Belgien zugelaſſen.
— Nach dem der Bundesrat durch Bekanntmachung
vom 4. März beſtimmt hat, daß die Proteſtfriſt für
Wechſel, die in Elſaß=Lothringen, in der Provinz
Oſtpreußen oder in einzelnen Teilen Weſtpreußens
zahlbar ſind, früheſtens mit dem 31. Mai 1915 ſtatt mit
dem 31. März 1915 abläuft, iſt die Poſtordnung vom
20. März 1900 entſprechend geändert worden. Danach
werden die Poſtproteſtaufträge mit Wechſeln der bezeichneten
Art, deren Zahlungstag in die Zeit vom 30. Juli 1914
bis einſchließlich 29. April 1915 fällt, am 31. Mai 1915
nochmals zur Zahlung vorgezeigt werden.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 22. März. Auftrieb: 176 Schweine. Preiſe
pro 50 Kilogramm Schlachtgewicht 107,50—108 Mark.
Zutrieb von Landſchweinen. Preiſe pro 50 Kilogramm
Schlachtgewicht 104—105 Mark. Marktverlauf: mäßig:
Ueberſtand.
Der Krieg.
Przemysl gefallen.
* Wien, 22. März. Nach 4½monatiger
Ein=
ſchließung iſt die Feſtung Przemysl heute in
Ehren gefallen. Da nach dem Ausfall am 19. ds.
Mts. auch erhöhte Beſchränkung in der
Verpflegungs=
ration nur noch dreitägigen Widerſtand geſtattete, erhielt
der Feſtungskommandant den Befehl, nach Ablauf dieſer
Friſt und nach Vernichtung des
Kriegsmate=
rials den Platz dem Feinde zu überlaſſen. Es gelang
tatſächlich, die Forts ſamt den Geſchützen und der
Muni=
tion und die Befeſtigungsanlagen rechtzeitig zu
zerſtö=
ren. Der Fall der Feſtung, mit dem die Heeresleitung
ſeit längerer Zeit rechnen mußte, hat keinen Einfluß auf
die Lage im Großen.
* Wien, 22. März. Amtlich wird verlautbart: 22.
März: Nach 4½monatiger Einſchließung am Ende ihrer
Kräfte angelangt, iſt die Feſtung Przemysl am
22. März in Ehren gefallen.
Als die Verpflegungsvorräte Mitte dieſes Monats
knapp zu werden begannen, entſchloß ſich General der
Infanterie v. Kusmanek zum letzten Angriff.
Die Ausfallstruppen brachen am 19. ds. Mts. zeitig
mor=
gens über die Gürtellinie vor und hielten in
ſieben=
ſtündigem Gefecht gegen ſtarke ruſſiſche Kräfte bis
zum äußerſten ſtand. Schließlich zwang die
Ueberlegen=
heit der Zahl zum Zurückgehen hinter die Gürtellinie
In den folgenden Nächten gingen die Ruſſen gegen
meh=
rere Fronten von Przemysl vor. Dieſe Kämpfe brachen
gleich allen früheren in dem Feuer der tapfer
verteidigten Befeſtigungen zuſammen.
Da nach dem Ausfalle am 19. ds. Mts. auch die
äußerſte Beſchränkung in der Verpflegration nurmehr
einen dreitägigen Widerſtand geſtattete, hatte der
Fe=
ſtungskommandant mittlerweile den Befehl erhalten,
nach Ablauf dieſer Friſt und nach Vernichtung des
Kriegsmaterials den Platz dem Feinde zu überlaſſen.
Wie ein Flieger der Feſtung meldete, gelang es tatſächlich,
die Forts ſamt Geſchützen, Munition und
Befeſtigungs=
anlagen zu zerſtören. Dem opfermütigen Ausharren und
dem letzten Kampfe der Beſatzung gebührt nicht minderes
Lob als ihrer Tapferkeit in den früheren Stürmen und
Gefechten. Dieſe Anerkennung wird auch der Feind den
Helden von Przemysl nicht verſagen.
Der Fall der Feſtung, mit dem die Heeresleitung ſeit
längerer Zeit rechnen mußte, hat keinen Einfluß
auf die Lage im Großen. Bei der Feldarmee
dauern die Kämpfe im Karpathenabſchnitt vom Uzſoker
Paß bis zum Sattel von Konieczna an.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Schlacht in den Karpathen.
* Wien, 22. März. Der Kriegsberichterſtatter der
Zeitung Morgen meldet aus dem K. K.
Kriegspreſſe=
quartier: Bei herrlichem Frühlingswetter iſt in den
Kar=
pathen gegenwärtig die heftigſte Schlacht,
ent=
brannt, die ſeit Kriegsbeginn geſchlagen wurde. Die
Ruſ=
ſen zogen alle verfügbaren Kräfte an die Front und laſſen
Angriff auf Angriff folgen. Bei Dukla, Uſzok und
Lupkow erreichten die Kämpfe ihren Höhepunkt.
Unſe=
ren unvergleichlichen Truppen gelang es überall, die
heranſtürmenden Maſſen unter furchtbaren Blutopfern
des Feindes abzuſchlagen. Ueber die Dauer der
Entſcheidung dieſes gigantiſchen Ringens, das
ſeinesglei=
chen ſucht, kann zur Stunde ein Urteil nicht gefällt werden.
Die Memeler Flüchtlinge.
* Königsberg, 22. März. Der
Regierungs=
präſident Graf von Keyſerlingk begab ſich am
Samstag nach der kuriſchen Nehrung, um die Ortſchaften,
in denen die Memeler Flüchtlinge untergebracht
ſind, zu beſichtigen. Auf der Nehrung weilen 7000 bis
8000 Flüchtlinge, welche überall von der Bevölkerung
freundlich aufgenommen worden waren. Für die
Le=
bensmittelzufuhr von Königsberg war geſorgt worden,
warme Decken und Kleider lieferte die Verſandſtelle der
Vaterländiſchen Frauenvereine in Königsberg. Der
Ab=
transport der Flüchtlinge war durch Sturm und
Schnee=
weiter erſchwert, trotzdem gelang es, etwa 3500 zu Wagen
nach Cranz und in Schlitten über das kuriſche Haff von
Schwarzort nach Stariſchken und von Nidden nach
Kar=
keln zu bringen. Dagegen konnten die vom
Regierungs=
präſidenten von Pillau nach Schwarzort zur Auſnahme
von Flüchtlingen entſandten Dampfer wegen des
herr=
ſchenden Sturmes leider ihre Aufgabe nicht erfüllen. In
Schwarzort befanden ſich zeitweiſe 7000 Menſchen.
Feindlicher Flieger über Müllheim.
* Müllheim (Baden), 22. März. Abends 7 Uhr
warf ein feindlicher Flieger drei Bomben
über der Stadt und der Artilleriekaſerne ab. Ein
Mann wurde ſchwer, zwei leicht verletzt.
Ein engliſcher Flieger in Holland gelandet.
* Amſterdam, 22. März. Ein engliſcher
Dop=
peldecker mit zwei Offizieren landete geſtern morgen
infolge Benzinmangels in der Nähe von Ooſtburg in der
Provinz Zeeland.
Bewunderung der frarzöſiſchen Soldaten
für unſere Truppen.
* Zürich 22. März. Der Kriegsberichterſtatter
der Neuen Zürcher Zeitung an der franzöſiſchen Front
ſchreibt: Kein Franzoſe läßt ſich zu einer unſchönen
Be=
merkung über den Feind hinreißen, im Gegenteil, ſie
be=
mühen ſich, den guten Eigenſchaften des Gegners gerecht
zu werden. Die Bayern, die wir vor uns haben,
be=
merkte der Kommandant in Villers=au=bois ſind
tapfere Soldaten. Alle Achtung vor den
Offizie=
ren, die ſich an der Spitze ihrer Leute in den Kampf
ſtür=
zen. Auch die Bravour der preußiſchen Garde findet bei
den Franzoſen ehrliche Bewunderer.
Der Seekrieg.
Engliſche Unverfrorenheit.
* Berlin, 22. März. Wozu England
neu=
trale Dampfer ausnutzen möchte, und was
deutſche U=Boote von Schiffen unter neutraler Flagge
unter Umſtänden zu erwarten haben, zeigt folgende
Aus=
ſage neutraler Schiffsoffiziere: Der Kapitän John
Han=
ßen und der erſte Offizier Janßen, beide amerikaniſche
Bürger von dem amerikaniſchen Dampfer „Oliver J.
Olſon”, haben übereinſtimmend folgendes ausgeſagt: Wir
fuhren von Savannah um Schottland nach Bremen. Bei
der Inſel Joula im Weſten Schottlands kamen von dem
engliſchen Hilfskreuzer „Geltie” ein
Leut=
nant, ein Kadett und ſechs Seeleute an
Bord, die uns nach Kirkwall brachten. Während dieſer
Fahrt erklärte der Leutnant, der die Führung des
Schif=
fes übernommen hatte, er würde, wenn ein deutſches
U=Boot erſchiene, ſolches mit dem „Oliver J.
Olſon” in den Grund zu bohren verſuchen.
Wenn der amerikaniſche Kapitän ihm auch antwortete, das
möge er mit einem neutralen amerikaniſchen Schiffe nur
einmal verſuchen, ſo zeigte doch die Aeußerung dieſes
eng=
liſchen Offiziers jedenfalls wieder einmal, wie die
Eng=
länder die Rechte der Neutralen einſchätzen. (Man weiß
wirklich nicht, ob man ſich mehr über die Unverfrorenheit
engliſcher Anmaßung oder über jene wundern ſoll, die
England noch immer als Schützer der Rechte neutraler
Staaten anſehen. D. Red.)
Engliſche Schiffsverluſte.
* Amſterdam, 22. März. Ein Blatt meldet aus
London: Ein deutſches Unterſeeboot
torpe=
dierte am Sonntag nachmittag den Dampfer „
Cairn=
torr” der von Newcaſtle nach Genua unterwegs war,
bei Beachy Head. Der Dampfer ſank, die Mannſchaft
wurde gerettet.
* Amſterdam, 22. März. Ein Mann der
Beſatz=
ung des von einem deutſchen Unterſeeboot angehaltenen
holländiſchen Dampfers „Batavia IV‟, der ſich bei dem
Angriff auf den Dampfer „Leeuwarden” in
der Nähe befand, beobachtete, daß der „Leeuwarden”
zuerſt auf das deutſche Unterſeeboot
ge=
ſchoſſen habe. Darauf habe das deutſche
Unterſee=
boot den Dampfer angegriffen.
Ein däniſcher Dampfer angehalten.
* Berlin, 22. März. Das B. T. meldet aus
Kopen=
hagen: Der däniſche Islanddampfer „Störling”
iſt hier verſpätet aus Leith eingetroffen, wo er
feſtge=
halten und ſeine geſamte, aus Walfiſchtran
beſtehende Ladung als Konterbande
be=
ſchlagnahmt wurde.
Der widerrechtliche Angriff auf die „Dresden”.
* London, 22. März. Die Londoner Wochenſchrift
Nation erklärt, es ſei fraglich, ob der Angriff
auf die „Dresden” in den chileniſchen Gewäſſern den
Kriegsbräuchen entſprochen habe.
Der Luftangriff auf Paris.
* Paris, 22. März. Wie die Agence Havas
be=
hauptet, beſtätigt es ſich, daß der von den Zeppelinen
angerichtete Schaden nur unbedeutend iſt.
In=
folge der Verdunkelung wurden die Luftſchiffe getäuſcht.
Sie glaubten über dem Stadtzentrum zu ſein, während ſie
ſich über Neuilly, Levallois, Asniéres, Colombes und
Batignolles befanden. In Asniéres wurde die
Bevölke=
rung durch das Niederfallen der Bomben geweckt, ſie
ſtürzte auf die Straße und konnte deutlich die von den
Scheinwerfern beleuchteten Luftſchiffe ſehen und das
Ge=
räuſch der Motoren hören. Gegen 3 Uhr morgens
ver=
ſchwanden die Zeppeline nach Norden.
* Paris, 22. März. (Meldung der Agence Havas.)
Zwiſchen ½2 Uhr und 3 Uhr morgens flogen vier
Zep=
peline aus der Richtung Compiégne gegen Paris,
dem Oiſe=Tal folgend. Zwei wurden zur Umkehr
gezwungen, bevor ſie Paris erreichten. Die anderen
wur=
den von der Abwehrartillerie angegriffen; ſie überflogen
nur ein Viertel der nordweſtlichen Pariſer Peripherie
und die benachbarten Gebiete. Nachdem ſie 12
Bom=
ben geworfen hatten, von denen einige platzten,
zogen ſie ſich zurück. Der Sachſchaden iſt unbedeutend.
Sieben oder acht Perſonen wurden
getrof=
fen, eine davon ſchwer. Verſchiedene
Luftſchiffabwehr=
poſten eröffneten das Feuer auf die Zeppeline, welche
ſtändig von Scheinwerfern beleuchtet waren. Ein
Zep=
pelin wurde anſcheinend getroffen. An der Aktion nahmen
auch Flugzeuggeſchwader teil, aber Dunſt
behin=
derte die Verfolgung. Zuſammengefaßt kann man ſagen,
daß der Zeppelin=Ueberfall auf Paris völlig mißlungen
iſt. Er geſtattete, das gute Arbeiten der
Verteidigungs=
maßregeln feſtzuſtellen. Die Pariſer Bevölkerung war
ausnehmend ruhig. Auf der Rückfahrt warfen die
Zeppeline 12 Brandbomben auf
Com=
piégne, welche unbedeutenden Sachſchaden verurſachten.
Drei andere Bomben trafen ohne Erfolg
Ribeau=
court und Dillincourt, nördlich Compisgne.
* Paris, 22. März. Die Agence Havas meldet:
Sonntag nacht 1 Uhr 20 Minuten wurden die infolge der
Bedrohung von Paris durch Zeppeline von den
Mili=
tärbehörden vorgeſchriebenen Maßnahmen durchgeführt.
Trompetenſignale und die Feuerwehr ſetzten die
Bevöl=
kerung von der drohenden Gefahr in Kenntnis, und in
dem ganzen Pariſer Gebiet herrſchte alsbald Dunkelheit.
— Zwei deutſche Lenkluftſchiffe warfen geſtern nacht
Bom=
ben über Paris. Eine verurſachte einen Brand in
Neu=
illy an der Seine, in der Bannmeile von Paris. In
der Rue des Dames verurſachte eine zweite Bombe
einen unbedeutenden Brand, welcher das Dach des
Ge=
bäudes beſchädigte. An der Paſſage Déſiré, nahe dem
Bahnhof Queſt Ceinture, entſtand gleichfalls ein
Brand, der raſch gelöſcht wurde. In Saint Quen
wurde ein Strohhaufen eingeäſchert. Sieben über
Asnie=
res abgeworfene Bomben verurſachten ziemlich
bedeuten=
den Schaden, auch drei Perſonen wurden leicht verletzt.
In Courbevoie wurden zwei Arbeiter getroffen und einert
ſchwer verletzt. In Levallois Perret ſtürzte ein
Garten=
haus zuſammen und zwei junge Leute wurden unter den
Trümmern begraben; ſie wurden jedoch ſchnell gerettet
und erlitten nur Quetſchungen. In der Rue Baccard
verurſachte eine Bombe einen Brand, der ſchnell erſtickt
werden konnte. Um 4 Uhr 30 Minuten war alle Gefahr
beſeitigt.
* Paris, 22. März. Der Neu=Nork Herald meldet,
daß um 2 Uhr morgens ſtber Neuilly fünf
Luft=
ſchiffe erſchienen. Sie flogen in einer Höhe von 800
Metern, eines in einer ſolchen von 150 Meter. Die
abge=
worfenen Bomben verbreiteten einen erſtickenden Geruch.
Zwei Bomben ſielen auf eine erleuchtete Fabrik in
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 23. März 1915.
Nummer 82.
Eourbevols, welche vollſtändig zerſtört
wurde. Zwei Territorialſoldaten in Compiegne gaben
den erſten Alarm.
* Paris, 22. März. Der Matin meldet: Bei
Pont=a=Mouſſon flog ein Zeppelin in der
Rich=
tung auf Nancy zu, mußte aber infolge des Feuers
der franzöſiſchen Artillerie umkehren.
Deutſche U=Eoote in den Gewäſſern
vor Gibralt r?
* Köln, 22. März. Die Kölniſche Zeitung meldet
aus Madrid: El Debati behauptet, aus beſter Quelle
zu wiſſen, daß ſich in den Gewäſſern von
Gibraltar zwei deutſche Unterſeeboote
be=
finden, die bei der Verfolgung zweier engliſcher
Kriegs=
ſchiffe einige Stunden zu ſpät ankamen. Die engliſchen
Behörden hätten hiervon Kenntnis, bewahrten aber
größ=
tes Stillſchweigen.
Keine Oſterliebesgaben=Sendungen.
* Berlin, 22. März. (W. T. B. Amtlich.) Die
Heeresverwaltung macht wiederholt darauf aufmerkſam,
daß es nicht angängig iſt beſondere
Oſterliebes=
gaben=Sendungen an die Front zu ſchicken.
We=
der die Militärpaketdepots, noch die
Güterabfertigungs=
ſtellen übernehmen die Vorführung derartiger
geſchloſſe=
ner Transporte. Eine Maſſenauflieferung von
Oſter=
paketſendungen würde die Sperrung der
Militärpaket=
depots nach ſich ziehen können. Soweit Sammlungen für
Oſterliebesgaben bereits im Gange ſind, ſind die Pakete
auf dem einzig zuläſſigen Wege durch die im Bezirke eines
jeden ſtellvertretenden Generalkommandos errichteten
amtlichen Abnahmeſtellen vorzuführen. Dieſe
Abnahme=
ſtellen ſorgen für die Weiterleitung unter Berückſichtigung
des Bedarfs und der Möglichkeit der Weiterverfrachtung,
ohne ſich jedoch an einen beſtimmten Zeitpunkt wie das
Oſterfeſt binden zu können.
Aus Belgien.
* Brüſſel, 22. März. Durch eine Verordnung
des Generalgouverneurs von Belgien vom 21. März
werden die Proteſtfriſten und ſonſtige, zur
Wah=
rung des Regreſſes beſtimmte Rechtshandlungen bis zum
30. April verlängert. Ebenſo bleiben die beſtehenden
Be=
ſtimmungen über die Zurückziehung von Bankguthaben
bis zum 30. April in Kraft.
* Brüſſel, 22. März. In der Kreisſtadt
Ter=
nath machte eine Anzahl Belgier bei Gelegenheit der
von den deutſchen Behörden ausgeübten
Anweſenheits=
kontrolle einen Verſuch, Ausſchreitungen
gegen die mit der Aufſicht betrauten
Landſturm=
leute zu begehen. Bei dem pflichtmäßigen Gebrauch der
Waffen gegen die Rädelsführer wurden fünf von dieſen
verletzt; zwei davon ſind ihren Wunden erlegen. Nur dem
ebenſo tatkräftigen wie maßvollen Eingreifen der
deut=
ſchen Soldaten iſt es zu danken, daß es gar nicht erſt zu
bedenklicheren Auftritten und nachteiligen Folgen für die
Stadt und die Bevölkerung gekommen iſt.
Die engliſchen Verluſte bei Neuve Chapelle.
Mancheſter, 22. März. Der Londoner
Kor=
reſpondent des Mancheſter Guardian erfährt von einer
Seite, die die vorliegenden Berichte einſehen konnte, daß
die Zahl der Verluſte bei Neuve Chapelle 8—9000
Mann betragen haben. Ueber 1000 verwundete
Engländer ſind bereits in England angekommen.
Die Behandlung der Kriegsgefangenen
auf Korſika.
* Hamburg, 20. März. Mit noch 4 anderen
tapfe=
ren Deutſchen gelang es einem Offizier der Hamburg=
Amerika=Linie, aus der Gefängenſchaft der
Franzoſen zu entkommen. Mit noch 300 anderen
Zivilgefangenen wurde er von Marſeihe nach Korſika
ver=
ſchleppt. Ueber die unmenſchliche Behandlung
der Gefangenen veröffentlicht der Offizier in den
Hambur=
ger Nachrichten folgenden Bericht: Von Baſtia wurden
die Gefangenen nach der Gefängnisdomäne Caſa Bianda
bei Aleria befördert und dort untergebracht. Die Caſa
Bianda, die früher als Aufenthalt nur für
ſchwere Verbrecher gedient hatte, war ſehr
verwahr=
loſt. Die Gebäude waren ſtark verfallen. In den
inne=
ren Räumen lag viel Schutt umher und die Fußböden
wieſen breite Spalten auf, durch die der Wind
ungehin=
dert hindurch fegte. Die Behandlung war bei ſehr
ſchlech=
ter Koſt gemein. Sobald nicht jemand ſo arbeiten konnte,
wie die Wärter oder Soldaten es wünſchten, wurde er
mit Fußtritten behandelt oder mit Revolvern bedroht.
Es gab viele Schwerkranke, von denen während der Zeit
bis zum März allein neun an Unterernährung ſtarben.
Medizin hatten die Gefangenen ſich für eigenes Geld
an=
geſchafft. Sie war ihnen aber auf Veranlaſſung des
fran=
zöſiſchen Arztes abgenommen, deſſen Name, da er
über=
haupt der Veranlaſſer der niederträchtigſten Behandlung
war, hier genant ſei: Er hieß Marcantoni. Er
ver=
bot bei ſchwerer Strafe den beiden mitgefangenen
Aerz=
ten Dr. Heller aus Oeſtereich und Sanitätsrat Dr.
Brauſewetter, ſich der ſchwer Fieberkranken anzunehmen,
von denen er verlangte, daß ſie ſich perſönlich bei ihm in
ſeinem über dem weiten Hofe liegenden Wohnzimmer
zur Behandlung einzuſtellen hätten. Auf die
Vorhaltun=
gen der beiden gefangenen Aerzte, daß einem ſolchen
Ver=
langen die Schwerkranken nicht nachkommen könnten
meinte der menſchenfreundliche Marcantoni, daß ſie
ſeinet=
wegen verrecken könnten. Die darauf dann wirklich zu
ihm zur Unterſuchung gegangenen Fieberkranken wurden
für Simulanten erklärt und in Verließe eingeſperrt, wo
ſie auf dem nackten Fußboden ſchlafen mußten. Als die
Art der Behandlung der Gefangenen zu bunt wurde,
be=
ſchwerten ſie ſich beim Kommandanten des
Gefangenen=
lagers und drohten, daß, wenn die Behandlung nicht
beſſer würde, ſie revoltieren würden, und zwar mit gutem
Erfolg, da er doch wiſſe, daß die Beſatzung zu ſchwach
ſei. Der Kommandant ſah das ein, meinte aber, daß
ſelbſt eine erfolgreiche Revolte keinen durchſchlagenden
Erfolg haben werde, da dann die Beſatzung von Baſtia
herbeieilen und alle erſchießen würde. Die
Beſchwerde=
führenden bedeuteten dem Kommandanten aber, daß ſie
das wüßten, daß ſie aber vorzögen, erſchoſſen, als langſam
durch Quälereien zum Sterben gezwungen zu werden.
Der Kommandant verſprach ſchließlich, für beſſere
Behand=
lung zu ſorgen, er betonte aber, daß er keine Gewalt über
den Arzt und das Bewachungsperſonal habe. Es wurde
dann etwas beſſer, als der franzöſiſche Arzt auf Urlaub
ging. Dr. Brauſewetter erhielt jetzt die Erlaubnis,
ein Lazarett einzurichten, wohin nur die Schwerkranken
gebracht wurden. Dr. Brauſewetter erhielt neben dem
Lazarett ein Zimmer angewieſen, um ſtets in der Nähe der
Kranken ſein zu können. Nach kaum einer Woche kam
aber der Arzt Marcantoni wieder zurück, der nun
wut=
ſſchnaubend über die den kranken Deutſchen gewährten
Erleichterungen Dr. Brauſewetter aus ſeinem Zimmer
wies, nachdem er ihn gezwungen hatte, es zu reinigen.
Die Kranken wurden aus dem Lazarett gejagt. Und ſo
blieb es denn beim Alten.
Der Krieg im Orienf.
Der Kampf um die Dardanellen.
Paris, 22. März. Die geſamte Preſſe beſpricht
die Operationen gegen die Dardanellen und
zeigt großen Optimismus trotz der erlittenen Verluſte,
welche bei einer Kampfhandlung von einer derartigen
Bedeutung unvermeidlich ſeien. — Temps ſchreibt: Die
verſenkten Schiffe waren veraltet und konnten an
keiner Seeſchlacht mehr teilnehmen. Erſatz für die
unter=
gegangenen Schiffe ſei unterwegs. Der Verluſt dreier
Panzerſchiffe habe daher keinen Einfluß auf die
Ope=
rationen, welche unentwegt bis zur erſten Erzwingung
der Meerengen durchgeführt werden würden. — Matin
meint, die Fahnen der Allierten würden auch weiterhin
über den Meerengen flattern und allmählich gegen
Konſtantinopel vorſtoßen. Frankreich und England
hät=
ten ihr Wort gegeben und würden ihr Wort halten. —
Journal ſchreibt, die Verluſte ſeien ernſt, aber ſie
ſchwäch=
ten die Kampfeskraft der Angreifer nicht, ſie würden nicht
die letzten ſein, aber dazu dienen, die Energie und den
Mut der Matroſen anzuſtacheln. — Figaro ſchreibt: Die
Operationen wurden bisher über Erwarrten
glück=
lich durchgeführt, man erwartete nicht, daß die Flotte,
ohne ein Schiff zu verlieren, in die Meerenge eindringen
werde, die Verluſte ſeien betrübend, änderten jedoch
kei=
neswegs das erſtrebte Ziel. Die Dardanellen würden
bezwungen und Konſtantinopel beſetzt werden. Alle
Blätter verſichern: Die Alliierten haben beſchloſſen, gnach
Konſtantinopel zu gehen, und ſie werden hingehen. (Die
Verlegenheit dieſer Bemühungen, die erlittenen Verluſte
als gering hinzuſtellen, kann uns nur mit Freude
er=
füllen.)
* London, 22. März. Meldung des Reuterſchen
Bureaus: Eine Mitteilung der Admiralität ſagt, daß
infolge der Verluſte durch treibende
Mi=
nen der Angriff auf die Dardanellen nicht
bis zu Ende verfolgt wurde.
* Paris, 22. März. Humanité ſchreibt, die
Be=
ſchießung der Dardanellen habe eine Anzahl
ernſter Probleme aufgerollt, die die öffentliche Meinung
Frankreichs aufmerkſam betrachten müſſe. Die
Orient=
frage werde in ihren letzten Tiefen berührt, man müſſe
ſich hüten, die Frage übereilt zu entſcheiden. Dies müſſe
man um ſo mehr betonen, als ein Teil der franzöſiſchen
Preſſe, allen voran der Temps, zuerſt die Löſung der
Meerenge=Frage in Erwägung gezogen habe, die auf der
Grundlage der Internationaliſierung Konſtantinopels
Rumänien und Bulgarien die notwendigen Garantien
für die Wahrung ihrer Intereſſen geboten hätte. Später
ſchlug der Ton jener Preſſe um, die Preſſe habe ſo
geſpro=
chen, als ſei die Löſung der Internationaliſierung
end=
gültig abgetan. Gewiſſe Artikel hätten ſogar Drohungen
gegen die Balkanſtaaten ſehr ähnlich geſehen, man müſſe
hoffen, daß die Aeußerungen jener Preſſe nicht die
Ab=
ſichten der Alliierten wiedergäben, denn dies würde den
Sinn des Krieges verändern, und bewirken, daß die
Neu=
tralen mit einer größeren Unruhe auf die Alliierten
blicken, und geneigter werden würden, von der anderen
Seiten kommende lockende Worte anzuhören. Dies würde
bedeuten, daß die Rechte der kleinen Nationalitäten
ge=
opfert würden. Die Diplomatie müſſe offen reden und
nicht geheimnisvoll tun. Sie müſſe klüg handeln, man
nüſſe aber auch auf dem Rechtsſtandpunkt beharren, der
bei Kriegsbeginn eingenommen wurde, dies ſei die
mora=
iſche Garantie für den Sieg und die Stütze der
traditio=
nellen franzöſiſchen Politik, deſſen ſolle die franzöſiſche
Diplomatie eingedenk ſein.
* Konſtantinopel 22. März. Das
Hauptquar=
tier meldet: Auch heute herrſchte in den Dardanellen
Ruhe.
* Mailand, 22. März. Der
Marineſachverſtän=
dige des Corriere della Sera führt den Verluſt der
„Irreſiſtible” auf die Wirkung der türkiſchen
Kanonen zurück. Man habe den Eindruck, daß die
tür=
kiſchen Kanonen unter deutſcher Leitung
ihre Pflicht getan hätten, was man nicht im gleichen
Maße von der Flotte der Alliierten ſagen könne. Dieſes
gehe aus der Abſetzung des Admirals Carden hervor,
deſſen Erkrankung nur ein Vorwand ſei. Der Verluſt
oder die Unbrauchbarkeit zweier Panzer ſei für
Frankreich beträchtlich, da es nicht mehr über
viel Schiffseinheiten verfüge, welche es von der Weſtküſte
abziehen könne. — Secolo meldet, daß ein
franzö=
ſiſcher Kreuzer, der an der Beſchießung der
Darda=
nellen teilgenommen hat, in Malta eintraf, um die
er=
littenen ſchweren Beſchädigungen auszubeſſern.
Keine Meinungsverſchiedenheit im türkiſchen
Haupt=
quartier.
* Konſtantinopel, 22. März. Die Agence
Milli veröffentlicht folgendes: Der Feind gefällt ſich darin,
phantaſtiſche Nachrichten über angebliche
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
En=
ver Paſcha und Talaat Bey zu verbreiten.
Ob=
wohl ſolche Abſurditäten jede Zurückweiſung erübrigen,
ſind wir nichtsdeſtoweniger ermächtigt, bei dieſer
Ge=
legenheit zu erklären, daß engſte Uebereinſtimmung in den
Anſichten und Zielen, ſowie vollkommene Harmonie
zwi=
ſchen den verſchiedenen Mitgliedern der Regierung wie
zwiſchen der Regierung und dem Volke beſteht.
Die türkiſchen Operationen gegen den Suezkanal.
* Konſtantinopel, 22. März. Die Blätter
Syriens veröffentlichen eine Proklamation des
Ober=
befehlshabers der Expeditionsarmee gegen Aegypten,
Djemal Paſcha, worin er die lügenhaften
Ge=
rüchte über die erſte offenſive Erkundung
gegen den Suezkanal kategoriſch
demen=
tiert. Die Proklamation kündet ferner an, daß die
Ar=
mee lebhafte Vorbereitungen für die ſpäteren Operationen
treffe, worüber bald Nachrichten bekannt gegeben werden
würden. Sie mahnt zur Ruhe und ſpricht die Hoffnung
aus, daß die Armee mit Gottes Hilfe in Kairo einziehe.
Die Proklamation beſagt außerdem, daß die türkiſchen
Verluſte bei der erwähnten Erkundung
waren: 14 Offiziere getötet, 18 verwundet und 18 vermißt,
109 Mann getötet, 296 verwundet, 446 vermißt, dieſe
wahrſcheinlich gefangen.
Eine engliſche Niederlage in Südwsſtafrika!
* Swakopmund, 22. März. (Meldung des
Reu=
terſchen Bureaus.) Eine ſtarke Abteilung berittener
Trup=
pen kam am 20. März mit dem Feind in
Berüh=
rung, der ſich in einer ſtark befeſtigten Stellung
einge=
graben hatte und durch Feldartillerie und
Maſchinen=
gewehre unterſtützt wurde. Ein heftiges Gefecht
folgte. Die Operationen wurden von Botha geleitst. Zur
Zeit der Abſendung dieſes Telegramms dauert der Kampf
noch fort. Unſere Verluſte ſcheinen ziemlich
ſchwer zu ſein. Der Schauplatz des Kampfes iſt der
Bezirk um Barren=Kopje. (Die Meldung ſieht einer
Vor=
bereitung auf eine Niederlage ſehr ähnlich. D. Red.)
Die Kämpfe in Franzöſiſch=Kongo.
Paris, 22. März. Der Matin meldet aus Le
Havre: Nach einem amtlichen Bericht des
Generalgou=
verneurs von Belgiſch=Kongo haben ſich die Franzoſen
und Belgier im Verlaufe der Operationen im Sanga=
Ge=
biete nach dreitägigen heftigen Kämpfen am
22. Dezember der Station Molungu (Franzöſiſch=Kongo)
bemächtigt. Der belgiſche Dampfer „Luxemburg”
ver=
ſenkte wahrend des Kampfes das deutſche Boot „Bonga”.
Der japaniſchschireſiſche Konflikt.
Petersburg, 22. März. In der
Mandſchu=
rei kommen fortgeſetzt japaniſche Truppen
an. — Wie Rußkoje Slowo aus Peking berichtet,
mel=
det die offiziöſe Zeitung Aſhianahe, über einen großen
Teil der mit Japan zur Verhandlung ſtehenden Punkte
ſei eine Einigung erzielt worden. In allen Fragen, die
die Integrität Chinas berühren, bleiben aber
beide Teile feſt auf ihren entgegengeſetzten Standpunkten.
Geſtern erhielt die chineſiſche Regierung die Nachricht von
einer Demonſtration der japaniſchen Flotte.
Das japaniſche Heer ſteht zum
Abtrans=
port bereit, um wenn im Laufe der Woche eine
Eini=
gung nicht erfolgt, ſofort gegen China vorzugehen, aber
jeder Chineſe iſt bereit, für ſein Vaterland zu kämpfen und
zu ſterben.
Berlin, 22. März. Eine im Vorwärts veröffent=,
lichte Erkärung der ſozialdemokratiſchen
Reichstagsfraktion lautet wie folgt: Die Fraktion
hat am 2. Februar 1915 den Beſchluß gefaßt, daß die
Abſtimmungen der Fraktion geſchloſſen zu erfolgen haben,
ſoweit nicht für den Einzelfall die Abſtimmung
ausdrück=
lich freigegeben iſt. Glaubt ein Fraktionsgenoſſe, an der
geſchloſſenen Abſtimmung der Fraktion nicht teilnehmen
zu können, ſo ſteht ihm das Recht zu, der Abſtimmung
fern zu bleiben, ohne daß dies einen demonſtrativen
Charakter tragen darf. Die Fraktion hat am 18. März
1915 weiter beſchloſſen, daß die Abſtimmung über das
diesmalige Budget geſchloſſen zu erfolgen habe.
Dem=
gemäß verurteilt ſie den von den
Fraktionsmit=
gliedern Liebknecht und Rühle entgegen dieſen
Be=
ſchlüſſen erfolgten Diſziplinarbruch aufs
ent=
ſchiedenſte.
* Rom, 22. März. Der Papſt begab ſich geſtern
nachmittag in die Pauliniſche Kapelle, wo er einem
Ge=
betfür den Frieden beiwohnte. Nach dem Gebet des
Roſenkranzes las der Papſt perſönlich das Gebet für den
Frieden, an welches ſich Litaneien und das Tantum ergo
anſchloſſen. Dem Gottesdienſt wohnten der Kardinal=
Staatsſekretär Gaspari, der päpſtliche Hof und zahlreiche
geiſtliche Schweſtern bei.
* Sofia, 20. März. (Meldung der Agence Bulgare.)
In der heutigen Sitzung der Sobranje wurde ein
Ge=
ſetzentwurf, betreffend die Unterſtützung der Familien von
Reſerviſten, die im Falle der Mobiliſierung
einbe=
rufen werden, unterbreitet.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 22. März. In der heutigen Sitzung des
Bundesrats wurde über die Feſtſetzung der
Matri=
kularbeiträge für das Rechnungsjahr 1915 Beſchluß
gefaßt und den vom Reichstag angenommenen
Geſetzent=
würfen, betreffend die Feſtſetzung des
Reichshaushalts=
etats, ſowie des Haushaltsetats der Schutzgebiete, für
das Rechnungsjahr 1915 zugeſtimmt.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
G. F. Untauglich wegen Augenfehler oder=
Krank=
heit; untauglich wegen Bruſtkrankheit (Bruſtfell).
H. B. Sie waren 1910 wegen eines Herzfehlers
ent=
laſſen worden, wie aus der Ziffer 49 hervorgeht, auch
waren Sie tauglich zum Landſturm ohne Waffe
befun=
den. Wenn Sie jetzt abermals tauglich zum Dienſt ohne
Waffe befunden wurden werden Sie auch eingezogen zu
einer Beſchäftigung, die Ihrem Herzleiden Rechnung
trägt. — Adreſſen können wir nicht angeben, Sie finden
aber das Gewünſchte im 3. Teil 2. Abſchnitt des
Adreßbuchs.
K. G. Zeitig unbrauchbar, ein Jahr zurück.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
B — Diakoniſſenbaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzoain.
Hein=
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4— 6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen).
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mitt vochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm.
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — H — Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½— 6½ Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L. — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2— 4 Uhr. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr orm., 2—4 Uhr nachm. — O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 3—4 Uhr,
nachm. — P — Exerzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2— 4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 17. bis 19. März:
Adler, Iſidor, Echzell, Inf. 115/I. Erſ.=B./1, P
Amrhein, Jakob, Rhein=Dürkheim, Inf. 115/II. Erſ.=B./2,
P — Avemarie, Jakob, Wolfskehlen, Train=Erſ.=Abt. 18/5,
P — Becker, Heinrich, Aspisheim, F.=A. 61/4, Erſ.=B., P
— Benedikt, Franz, Wachenheim, Inf. 117/II. Erſ.=B./4,
P — Büchel, Otto, Kühndorf, Inf. 115/II. Erſ.=B./2, P-
Dtzykowski, Johann, Schönau, Inf. 81/II. Erſ.=B./3, P—
Döppner, Klemens, Unterbimbach, F.=A.=R. 61/II. Erſ.=A.
4. Erſ.=B., P — Dransfeld, Wilhelm, Völlinghauſen, Inf.
115/II. Erſ.=B./4, P — Felder, Wendlin, Mochenwangen,
Inf. 115/II. Erſ.=B./4, P — Franke, Chlodwig,
Rüdes=
heim, Inf. 117/II. Erſ.=B./1, P — Gerbracht, Joſeph,
Düdinghauſen, Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P — Giesbert,
Phl., Gabeheim, Reſ.=Inf. 110/712, B — Göckel,
Vern=
hard, Groß=Zimmern, Ldſt.=Erſ.=B. II. Dſtdt./3, P
Heerd, Wilhelm, Offenbach, Ldſt.=Inf. Erbach, K —
Hel=
big, Nikolaus, Viernheim, Inf. 115/II. Erſ.=B./1, P —
Huttner, Albert, Kobitzheim, Garde=Drag. 23, P — Ihlo,
Paul, Inſterburg, Inf. 26/3, E — Imbeſcheidt, Heinrich,
Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/Erſ.=B., K — Jungs, Philipp,
Arheilgen, Reſ.=Inf. 244/11, B — Jung, Friedrich,
Ebers=
göns, F.=A. 61/II. Erſ.=A., 4. Erſ.=B., P — Klinger, Jakob,
Griesheim, Ldſt.=Erſ.=B. I. Dſtdt./3, P — Klippert, Karl,
Partenheim, F.=A. 61/5. Erſ.=B., P — Knoblauch,
Hein=
rich, Bürgel, Ldſt.=Erſ.=B. I. Dſtdt./3, P — Kunſt,
Wil=
helm, Barmsdorf, Inf. II. Erſ.=B./4, B — Kromm, Aug.,
Offenbach, Ldſt.=B. V/4, E — Lukas, Philipp, Bieber,
Ldſt.=B. V/4, E — Mertin, Adam, Unterſchönmattenwag,
Inf. 115/I. Erſ.=B./1, P — Preiſel, Karl, Oberzella, Inf.
117/II. Erſ.=B., P — Raffenburg, Franz, Seidfeld, Inf.
115/II. Erſ.=B./4, P — Rauſcher, Konrad, Frankfurt a. M.,
Inf. 81/II. Erſ.=B./1, P — Rieß, Wilhelm, Nieder=
Oflei=
den, Inf. 168/II. Erſ.=B./1,
Ruhrmann, Johann,
Hagen, Train=Erſ.=Abt. 18/5, P — Sauer, Wilhelm,
Oſt=
heim, Ldſt.=Erſ.=B. II. Dſtdt./2, P — Siefert, Wilhelm,
Ober=Finkenbach, F.=A. 61/II. Erſ.=A./5. Erſ.=B., P —
Schäfer, Chriſt., Seckbach, Inf. 81/II. Erſ.=B./3, P —
Schmitt, Lorenz, Seibelsdorf, F.=A. 61/4. Erſ.=B., P
Schnautz, Heinrich, Hilchenbach, Inf. 115/II. Erſ.=B./2, P
— Schild, Phil., Hochweiſel, F.=A. 25/II. Erſ.=Abt./4, P—
Stephan, Johann, Hornau, Inf. 117/II. Erſ.=B./3, P
Stocker, Johann, Hornburg, Ldſt.=Erſ.=B. II. Dſtdt./3, P
— Trautmann, Adam, Halle, Inf. 49/10, L. — Ullrich,
Konrad, Altenkronau, Inf. 81/II. Erſ.=B./2, P —
Wall=
häuſer, Phil., Darmſtadt, L.=Inf. 118/2, M — Waeber,
Fritz, Breslau, Reſ.=Erſ.=Esk. 18. A.=K., P
Weber,
Franz, Kirdorf, Inf. 117/II. Erſ.=B./3, P
Werner,
Heinrich, Offenbach a. M., 7. Art.=M.=Kol., B — Wurm,
Anton, Ottfingen, Inf. 115/II. Erſ.=B./2, P.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Trauer-Kleidung
I!
Ianmn
Schwarze Kleider
5 Schwarze Mäntel
Schwarze Kostüme
; Schwarze Blusen
Schwarze Röcke
: Schwarze Unterröcke
In
Auswahlsendungen in Trauerkleldung werden sofort erledigt.
G. m.
D. Reiteid G Co., b. H. Spezlamaus
Ludwigstr. 5.
(652a) Telephon 2539.
51. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
Ungenannt 15 M., Prof. Dr. Lindt 50 M., Frl.
Mathilde Beck 10 M., M. Kl. 5 M., M. M. 10 M.,
Dr. Urſtadt 10 M., Heinrich Winter (8. Gabe) 25 M.,
Frl. Mohr 2 M., J. E. (weitere Gabe) 10 M., Frau
Pfarrer Eiſenmenger 10 M., Major a. D. Schnittſpahn
(weitere Gabe) 50 M., Geh. Reg.=Rat Dr. Dietz 50 M.,
Geh. Ober=Rechnungsrat Dr. Wagner 20 M., Frl.
Hof=
mann, Ohlyſtr. 36, 100 M., Frau Hofrat Edward (weitere
Gabe) 200 M., Dr. W. Schottler 20 M., Frau Math.
Schraub 20 M., Frl. Emma Mittler (weitere Gabe) 25 M.,
Frl. L D. 10 M., Roeſe (Inſeraten=Rückzahlung) 30 Pf.,
Geh. Oberforſtrat Dittmar (weitere Gabe) 20 M.,
Ober=
bahnaſſiſtent Steib 10 M., F. von Bellersheim 25 M.,
Frau von Schenck 20 M., Frl. Hermine Schwaner 2 M.,
Frau J. H. 20 M., Amalie Löw (Geburtstagsgeſchenk)
1 M., M. Lautz 20 M., zuſammen 760.30 M., hierzu die
bereits veröffentlichten 49014.37 M insgeſamt
49774.67 Mark.
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben, unvergeßlichen
Kindes ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Kleberger für die troſtreichen Worte am Grabe,
herzlichen Dank.
Die trauernden Eltern:
Georg Hofferbert und Frau.
(4734
Darmſtadt, 22. März 1915.
Todes=Anzeige.
Nach langer Ungewißheit erhielten wir heute die traurige Nachricht, daß
unſer lieber, guter Sohn, Bruder und Neffe
Ludwig Stier, Metzger
Reſerviſt im Inf.=Regiment Nr. 115, III. Komp.
am 10. September verwundet und in franz. Gefangenſchaft am 13. Sepkember
geſtorben iſt.
In tiefſtem Schmerze die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Ludw. Stier und Frau.
Karl Stier, z. Zt. im Felde.
Lisbet Stier.
Darmſtadt, Seekatzſtr. 8, am 20. März 1915.
(B4698
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Wiederſehen war unſere Hoffnung.
Todes=Anzeige.
Am 3. Februar erlitt den Heldentod für
das Vaterland mein lieber Mann, unſer
treu=
beſorgter Vater, Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel
Chriſtian Becker
Reſerviſt im Reſ.=Infanterie-Regt. Nr. 80
im 28. Lebensjahre.
(4714
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sophie Becker, geb. Stein
und Kinder.
Chriſtian Becker und Frau.
Marg. Stein Ww.
Valentin Becker, z. Zt. im Felde.
Georg Becker.
Wilhelm Krohm, z. Zt. im Felde.
Gretel Krohm, geb. Becker.
Darmſtadt, den 21. März 1915.
Lindenhofſtr. 7 und Arheilgerſtr. 82.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten hierdurch die
ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, meine gute Frau, unſere
liebe Mutter
Frau Jehl
geſtern vormittag nach langem Leiden zu ſich
in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Finanzamtsgehilfe Fehl
z. Zt. im Feld.
Darmſtadt, den 22. März 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 24. März,
vormittags 11½ Uhr, auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſtatt.
(4735
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer innigſtgeliebtes, unvergeßliches
Töchter=
chen, Schweſterchen und Nichtchen
Elschen
in nicht vollendetem 3. Lebensjahre, nach langem
ſchweren Leiden zu ſich zu rufen.
Die tieftrauernden Eltern:
Karl Nungeſſer und Frau nebſt Kind.
Darmſtadt, den 22. März 1915.
Landwehrſtr. 67.
(*5656
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 24. März,
vom Portale des alten Darmſtädter Friedhofes,
Nieder=Ramſtädterſtr., aus, um 3¼ Uhr ſtatt.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag: Ziemlich heiter,
trocken, tagsüber mild, nachts kalt, ſüdöſtliche Winde.
Tageskalender.
Dienstag, 23. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10½
Uhr (Ab. A): „Datterich”.
Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 8¼ Uhr
im Orpheum.
Evangeliſationsvortrag um 8½ Uhr
Wald=
ſtraße 18.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 24. März.
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Bureau=Einrichtunge Verſteigerung um 9
Uhr Karlſtraße 61.
Holzverſteigerung um 8½ Uhr im Gaſthaus „Zum
Schwanen” zu Arheilgen.
Großh. Hofbibliothek, geöffnet: Montag bis
Freitag von 9—1 Uhr und 2—4 Uhr, Samstags von
9—1 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: J. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Speisenttse.
Die Hirſe iſt ein
vorzüg=
liches Nahrungsmittel,
be=
ſonders enthält ſie viel
Nähr=
ſalze. Zu Brei, Suppe,
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Witwer, 49 J., Beamter in ſich.
Stell., ſucht m. tücht., einf. Fräulein
od. Witwe ohne Anh., von gut. Char.,
tabell. Vergangenh., welche Liebe zu
Kindern hat, zw. ſpät. Heirat bekannt
zu werden. Vermittl. u. anonym.
zweckl. Nur ernſtgem. Briefe mit
näheren Ang. unt. K 91 an die
Geſchäftsſtelle erbeten. Strengſte
Diskretion zugeſichert. (*5643
Aelteres Fräulein
wünſcht Heirat. Auch Witwermit
Kinder. Anonym zwecklos. Ang.
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Die Gegenſtände können nächſten Dienstag nachmittag von 3—5 Uhr im Verſteigerungslokal Karlſtraße 61 (Hinterbau)
beſichtigt werden.
Die Verſteigerung findet Mittwoch, den 24. d. M., vormittags 9 Uhr ab, Karlſtraße 61 (Hinterbau), ſtatt.
Eliſabethenſtraße 2.
Hen.-Aisdorf
Telephon 314.
(4556si)
Amtsgerichtstaxator beim Amtsgericht I.
Bekanntmachung.
Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft für das Großherzogum Heſſen für das Jahr 1914 liegt
2 Wochen lang, nämlich vom 23. März bis zum 5. April 1915, auf
der Bürgermeiſterei zur Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige
Widerſprüche dagegen, daß ein Betrieb in das Kataſter aufgenommen
oder nicht aufgenommen, ſowie dagegen, wie er veranlagt iſt, ſind
innerhalb eines Monats nach Ablauf der Offenlegungsfriſt bei dem
Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft in
Darmſtadt zu erheben. Später eingehende Widerſprüche können keine
Berückſichtigung mehr finden.
(4695
Wixhauſen, den 22. März 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Pfaff.
Bekanntmachung.
Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen für die Gemeinde
Malchen für das Jahr 1914 liegt 2 Wochen lang, nämlich vom 22. März
1915 bis zum 6. April 1915, zur Einſicht der Beteiligten offen. Etwaige
Widerſprüche ſind innerhalb eines Monats nach Ablauf der
Offen=
legungsfriſt bei dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft in Darmſtadt zu erheben.
Malchen, den 20. März 1915.
(4693
Großh. Bürgermeiſterei Malchen.
J. V.: Steinmetz.
Stammholz=Verſteigerung.
In der Weſtendhalle am Bahnhof Langen (Linie Frankfurt-
Darmſtadt) werden
Montag, den 29. März d. Js., vormittags 10 Uhr
beginnend, verſteigert:
62 Eichen — 65 fm, 19 Hainbuchen — 8 fm,
3 Birken — 1 fm, 3 Ulmen — 3 fm, 24
Kie=
fern — 30 fm.
Das Holz, faſt durchweg erſtklaſſige Ware, lagert 1—4 km von
Bahnſtation und wird auf Wunſch vorgezeigt. Gedruckte Holzliſten
werden auf Anfordern von unterzeichneter Behörde koſtenlos zugeſandt.
(4692
Mörfelden, den 20. März 1915.
Großh. Heſſ. Oberförſterei Mörfelden.
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Stühle, 1 moderne eichene Bettſtelle und Spiegelſchrank, 2türig,
und Nachttiſch mit Marmor, 1 nußbaum mod. Bett mit
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Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen der
Darm=
ſtädter Möbelfabrik, G. m. b. H.
zu Darmſtadt, wird heute, am
20. März 1915, vormittags 9½ Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet, da
Ueberſchuldung vorliegt und die
Geſchäftsführer die Eröffnung des
Konkurſes beantragt haben.
Der Rechtsanwalt Dr. Wallot
in Darmſtadt wird zum
Konkurs=
verwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
8. Mai 1915 bei dem Gerichte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Beibehaltung des ernannten
oder die Wahl eines anderen
Ver=
walters, ſowie über die Beſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretenden Falls über die in § 132
der Konkursordnung bezeichneten
Gegenſtände auf
Freitag, den 16. April 1915,
vormittags 10 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf
Montag, den 17. Mai 1915,
vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Zimmer Nr. 219, Termin
anbe=
raumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Konkursmaſſe gehörige Sache in
Beſitz haben oder zur
Konkurs=
maſſe etwas ſchuldig ſind, wird
aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung
auf=
erlegt, von dem Beſitze der Sache
und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache
abgeſon=
derte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis
zum 8. Mai 1915 Anzeige zu
(4701
machen.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Beſchiuß.
Das Konkursverfahren über das
Vermögen des
Partiewarenhänd=
lers Tobias Naigaß von
Darm=
ſtadt wird nach Vollziehung der
Schlußverteilung aufgehoben. (4700
Darmſtadt, den 17. März 1915.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Zu verkaufen:
1 Kleiderſchrank,
1 gr. Geſchäftsſchrank (Glasſchr.),
1 einfacher Schreibtiſch,
1 Bettſtelle m. Stahlmatratze,
1 Spiegel, 1 Ofenſchirm,
1 Zink=Waſchtopf,
4 eiſerne Schilder,
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Zmm Sperrholz, Scheinſammter,
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planräd., Azetyl=Tiſchlamp.,
Modell=
prov. u. dergl. biſligſt zu verk. (*5683
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
zut erhaltener Klappwagen
Gbilig zu verkaufen (6655
Mühlſtraße 8, 1. Stock.
Schön. Kinderwag. m. Nickelgen.
u. Schutzblech billig zu verkauf.
Friedrichſtr. 16, III.
*5667)
Spezlal-
Korsett-Geschäft
Ludwigſtr. 10, I.
(im Hauſe Rietſchmanw.
Nur ein perfekt paſſendes,
be=
quem ſitzendes
Korfen
iſt die Grundlage für ein gut=
(4728a
ſitzendes Koſtüm.
Daher iſt jeder Dame zu
empfeh=
len, mehr als bei jedem anderen
Artikel die Wahl des Geſchäfts zu
überlegen.
Grosse Auswahl. Billige Preise.
Ais Solddfenneitt
welches Lazarettkranken und Verwundeten ein kameradſchaftliches
Zuſammenſein ermöglichen und ihnen anregende Unterhaltung bieten
ſoll, iſt der Kommandantur der „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße, zur
Verfügung geſtellt worden. Das Protektorat über dieſe Einrichtung
hat Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin Allergnädigſt
übernommen.
Es wird beabſichtigt, dort Zeitungen und Zeitſchriften zum
allgemeinen Gebrauch auszulegen und ſoll den Verwundeten
Ge=
legenheit gegeben werden, dort ihre Brieſe ſchreiben zu können.
Mittel zur Beſchaffung von Zeitungen und
Schreibgelegen=
heiten ſind jedoch nicht vorhanden.
Zur Förderung und Sicherſtellung dieſer Einrichtung nimmt
die Großh. Kommandantur gerne kleine Geldbeiträge oder
Schreib=
werkzeug, Briefpapier, Bücher. Spiele und dergleichen in Empfang.
Großherzogliche Kommandantur Darmſtadt.
Niedeſetſtraße 57.
(4691
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur Kenntnis der Mitglieder der iſraelitiſchen
Religionsgemeinde Darmſtadt gebracht, daß bei der heute
ſtatt=
gehabten Vorſtands=Erſatwahl die Herren
1. Klemens Goldſchmidt, Kaufmann,
2. Leopold Kahn, Kaufmann, Karlsſtr. 3,
3. Meyer Meyer, Kaufmann,
4. Alexander Sander III Rentner.
bis Ende März 1921 gewählt worden ſind.
Das Protokoll über dieſe Wahl liegt nebſt Anlagen 3 Tage
ſang, und zwar am 23, 24. und 25. d. Mts, in dem Gemeindezimmer,
Kriedrichsſtraße 2, zur Einſicht für die Stimmberechtigten und die
Gewählten offen.
Einwendungen gegen die Wahl oder gegen die Gewählten, wie
auch eine Ablehnung der Wahl müſſen bei Vermeidung des
Aus=
ſchluſſes innerhalb der Offenlegungsfriſt bei Großh. Kreisamt
Darm=
ſtadt vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 21. März 1915.
Der Wahl=Kommiſſär:
Otto Wolff.
(4722
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 24. März 1915, vorm. 11 Uhr,
werden im Pfandlokal Rundeturmſtr. 16 (Reſtauration „Zur
Roſenhöhe), dahier
Kleiderſchränke, Vertikows, Tiſche, Sophas, Büfetts, 1 Sekretär,
Schreibtiſche, 1 Bücherſchrank, 1 Konſolſchränkchen, 1
Laden=
theie, 2 Ladenſchränke, Pianinos, Weißwaren und Wolle
und im Anſchluß hieran an Ort und Stelle (Zuſammenkunft Ecke
der Blumenthal= und Pallaswieſenſtraße)
1 Benzolmotor
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe, und zwar der Benzolmotor
ſicher verſteigert.
Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11.
4736)
Rheiniſche Sppolhekenbant Maunheim.
In der heutigen Generalverſammlung wurde die Dividende für
das Geſchäftsjahr 1914 auf 90
M. 54,— für die Aktien Serie I . . zu M. 600,—
„ II . . „ „ 1200,−
„108,− „
feſtgeſetzt.
Die Auszahlung erfolgt ſofort gegen Auslieferung des
Gewinn=
anteilſcheines Nr. 22 bei der Kaſſe unſerer Bank, ſowie bei unſeren
(III1713
ſämtlichen Pfandbriefverkaufsſtellen.
Bei allen dieſen Stellen iſt der Geſchäftsbericht für das Jahr
1914 erhältlich. Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir unſere
Aktien ebenſo wie unſere Pfandbriefe und Kommunglobligationen
koſtenlos in Verwahrung nehmen.
Mannheim, 18. März 1915.
Rheiniſche Hypothekenbank.
Darmstädter
Sprach- und Handelsschule
10 Luisenstrasse 10
(3317a
— Leiter: Emil Held und Hieron. Schneider.
Neue Kurse beginnen am 12. April
in Buchführung, kfm. Rechnen, kfm. Korrespondenz,
sonstigen Handelsfächern, fremden Sprachen,
Stenographie und Maschinenschreiben.
Einzel- u. Abend-Unterricht. Beginn jederzeit.
Besondere Klassen für Fortbildungsschüler unter
Be-
freiung von der Pflichtschule. — Anmeldung rechtzeitig erbeten.
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Nr. 64.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
vom 17. d. Mts., betreffend die Errichtung und den Geſchäftskreis der Verteilungsſtelle für
Futtermitel in Darmſtadt, ſowie die hierzu erlaſſenen Beſtimmungen vom gleichen Tage
bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 19. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Darmſtadt, den 17. März 1915.
Betreffend: Regelung des Verkehrs mit Kleie und zuckerhaltigen Futtermitteln;
hier Errichtung einer Verteilungsſtelle für das Großherzogtum.
Bekanntmachung
betreffend die Errichtung und den Geſchäftskreis der Verteilungsſtelle für
Futtermittel in Darmſtadt.
Vom 17. März 1515.
Nachdem durch die Verordnung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 9. I. Mts.
(R.=G.=Bl. Nr. 35) die Vorſchrift des § 29 Abſatz 1 der Verordnung des Bundesrats über
die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar 1915 mit Wirkung
vom 15. März in Kraft getreten und als Stelle, an welche die Kleie abzugeben iſt, die
Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte, G. m. b. H. in Berlin, beſtimmt worden iſt,
wird hiermit auf Grund des § 46 dieſer Verordnung und der Beſtimmung zu § 29 der
Ausführungsanweiſung zu dieſer Verordnung angeprdnet, daß die Bedarfsregelung und
Unterverteilung der Kleie im Großherzogtum durch eine beſondere Verteilungsſtelle, die
„Verteilungsſtelle für Futtermittel in Darmſtadt”, zu erfolgen hat.
Dieſer Stelle wird gleichzeitig die Unterverteilung und Regelung des Bedarfs der
zuckerhaltigen Futtermittel übertragen. Unſere Bekanntmachung über die zuckerhaltigen
Futtermittel vom 16. Februar 1915 (Darmſtädter Zeitung Nr. 42) wird dahin abgeändert,
daß als Kommunalverband das Großherzogtum, nicht der Kreis, anzuſehen iſt.
Die Beſtimmungen über die Errichtung und den Geſchäftskreis der Verteilungsſtelle
für Futtermitel ſind hierunter zur allgemeinen Kenntnis und Nachachtung abgedruckt.
Darmſtadt, den 17. März 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Beſtimmungen
über die Errichtung und den Geſchäftskreis der Verteilungsſtelle für
Futter=
mittel in Darmſtadt.
Vom 17. März 1915.
Zur Durchführung der Bedarfsregelung und Unterverteilung der Kleie und
zucker=
haltigen Futtermittel im Großherzogtum wird eine beſondere Verteilungsſtelle mit dem
Namen „Verteilungsſtelle für Futtermittel in Darmſtadt” (Telegrammadreſſe: „
Futter=
verteilung Darmſtadt’) errichtet. Sie hat ihren Sitz in Darmſtadt, Bleichſtraße 1.
Die Verteilungsſtelle beſteht aus einem Vertreter der Großherzoglichen Zentralſtelle
für die Landesſtatiſtik und aus je einem Vertreler der Landwirtſchaftskammer, der
Groß=
herzoglichen Handelskammern, der Handwerkskammer und der Zentralgenoſſenſchaft der
Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Konſumvereine, e. G. m. b. H., in Darmſtadt.
Der Vertreter der Großherzoglichen Zentralſtelle führt den Vorſitz und vermittelt den
ſchriftlichen Verkehr mit den ſtaatlichen Behörden. Die Verteilungsſtelle iſt beſchlußfähig
bei Anweſenheit des Vorſitzenden und von zwei weiteren Mitgliedern, Zu einem Beſchluſſe
genügt die einfache Stimmenmehrheit der anweſenden Mitglieder. Bei Stimmengleichheit
entſcheidet die Stimme des Vorſtzenden.
Die Verteilungsſtelle hält nach Bedarf auf Einladung des Vorſitzenden Sitzungen ab,
in denen Fragen grundſätzlicher Natur beraten und entſchieden und insbeſondere die
Grund=
ſätze aufgeſtellt werden, nach denen die Verteilung der Futtermittel vorgenommen werden
ſoll. Sie haben ſich an die von dem Stellvertreter des Reichskanzlers über die Verteilung
dieſer Futtermittel feſtgeſtellten Grundſätze anzuſchließen.
Die zur Verfügung ſtehenden Futermittel werden nach Maßgabe dieſer Grundſätze
auf die einzelnen Gemeinden durch einen engeren Ausſchuß, beſtehend aus dem Vorſitzenden,
und den Vertretern der Landwirtſchaftskammer und der genannten Zentralgenoſſenſchaft,
verteilt. Die Ausführung der Zuteilung und die geſamte Erledigung des damit
ver=
bundenen Geſchäftsverkehrs fällt der Zentralgenoſſenſchaft im Einvernehmen mit dem
Vor=
ſitzenden zu.
Ueber Streitigkeiten, die bei der Verteilung entſtehen, entſcheidet Großherzogliches
Miniſterium des Innern, Abteilung für Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe, endgültig.
Die Verteilungsſtelle beſtimmt in allen Teilen des Landes örtliche Ausführungsſtellen.
Als ſolche kommen in Betracht:
a) in Gemeinden in denen eine landwirtſchaftliche Genoſſenſchaft beſteht, die dem
Verband der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Darmſtadt oder dem
Verband ländlicher Genoſſenſchaften Raiffeiſenſcher Organiſation für Rheinpfalz,
Baden und Heſſen, e. V. in Ludwigshafen a. Rh., angeſchloſſen iſt, in der Regel
dieſe örtliche Genoſſenſchaft. Beſtehen mehrere Genoſſenſchaften an einem Orte,
ſo beſtimmt die Verteilungsſtelle diejenige Genoſſenſchaft, die als örtliche
Ver=
teilungsſtelle tätig werden ſoll. Die Genoſſenſchaften haben die Beſtellungen aller
Viehhalter, einerlei, ob ſie der Genoſſenſchaft angehören oder nicht,
entgegen=
zunehmen und die Lieferungen unter den gleichen Bedingungen, wie bei den
Ge=
woſſenſchaftlern, zu vollziehen;
b) in anderen Gemeinden die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien (Oberbürgermeiſter,
Bürgermeiſter) oder die von ihnen beauftragten Stellen.
Die örtlichen Ausführungsſtellen ordern die Viehhalter ihres Bezirks zur Angabe
ihres Bedarf für den eigenen Viehſtand auf. Der angemeldete Bedarf iſt von der örtlichen
Verteilungsſtelle auf ſeine Richtigkeit ſorgfältig zu prüfen. Sie iſt zu dieſem Zweck berechtigt,
die Vorräte und Betriebsräume des Anmeldenden zu unterſuchen und ſeine Bücher prüſen
zu laſſen. Der Bedarf iſt zunächſt für den Zeitraum bis zum 1. Juni, alsdann von da
bis zum 15. Auguſt, von da bis 1. Oktober anzugeben und muß jeweils bis längſtens
1. April, 1. Juni und 15. Auguſt 1915 der oben genannten Zentralgenoſſenſchaft mitgeteilt
werden. Es iſt hierbei zu beachten, daß Viehhalter, die ſich bereits Vorräte beſchafft haben,
ſo lange zurückſtehen müſſen, als andere dringlichere Bedürfniſſe geltend gemacht werden.
Die Verteilungsſtelle prüft die eingehenden Beſtellungen und behält ſich notwendige Kürzungen
vor. Die Liefermenge wird durch die Verteilungsſtelle nach Maßgabe der zur Verfügung
ſtehenden Fnttermittelmengen und den vom Reichskanzler hierfür erlaſſenen Beſtimmungen
zugeteilt. Vor Ablieferung iſt jeder örtlichen Ausführungsſtelle Nachricht über die ihr
zu=
gekeilten Mengen zu geben. Dieſe hat den Beſteller entſprechend zu benachrichtigen.
Den örtlichen Ausführungsſtellen wird empfohlen, zwecks Prüſung der Beſtellungen
und endgültiger Zuteilung der zur Ablieferung kommenden Fuktermengen einen Beirat
zu bilden.
Preiſe, Lieferungs= und Zahlungsbedingungen werden von der Verteilungsſtelle auf
Grund der Beſtimmungen des Bundesrats feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 17. März 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Au den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt und die
Groß=
herzeglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Indem wir Sie auf vorſtehende Bekanntmachung noch beſonders hinweiſen,
beauf=
tragen wir Sie alsbald ortsübliche Bekanntmachung zu erlaſſen und im übrigen nach den
(4706
beſtehenden Beſtimmungen zu verfahren.
Darmſtadt, den 19. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird vom Montag, den 22. bis
Samstag, den 27. März d. Js., täglich von mittags 12 bis nachmittags 5 Uhr
geſchoſſen werden.
Die Abſperrung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
(4656gid
Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
Bekanntmachung.
Die Vorſchriften der nachſtehenden Polizeiverordnung über den Verkehr von
Fuhrwerken und Fahrzeugen im Kreiſe Darmſtadt werden nicht überall genügend
beachtet. Im Intereſſe der Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen
mußt aber der gengneſte Befolg der Vorſchriften unbedingt verlangt werden.
Die Polizeiorgane ſind erneut angewieſen worden, ſcharfe Aufſicht zu üben und
jede Zuwiderhandlung zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Polizei=Verordnung
vom 25. März 1913
über den Verkehr von Fuhrwerken und Fahrzeugen im Kreiſe Darmſtadt.
§ 1.
Alle auf öffentlichen Straßen verkehrende Fuhrwerke und Fahrzeuge haben,
ſofern die Beſchaffenheit der Straße es geſtattet, die rechte Seite der Fahrbahn
einzuhalten.
Die Vorſchriften über das Ausweichen werden hierdurch nicht berührt
Beim Einbiegen in eine andere Straße iſt nach rechts in kurzer Wendung,
nach links in weitem Bogen zu fahren.
Fahrzeuge im Sinne dieſer Polizei=Verordnung ſind insbeſondere auch alle
Kraftfahrzeuge und alle Fahrräder, ſofern dieſe die Fahrbahn benutzen.
Der Führer eines Fuhrwerks oder Fahrzeugs hat ſeinen Sitz auf dem Fuhrwerk
oder Fahrzeug ſo zu wählen, daß er die Fahrbahn auch ſeitlich des Fuhrwerks oder
Fahrzeugs ſtets gut überſehen kann.
§ 3.
Während der Dunkelheit, ſowie bei ſtarkem Nebel müſſen alle auf öffentlichen
Straßen oder Plätzen befindlichen Fuhrwerke mit hellbrennenden Laternen verſehen
ſein. Der Gebrauch von Laternen mit farbigen Scheiben iſt unterſagt.
Fuhr=
werke, welche nach ihrer Bauart vorzugsweiſe der Perſonenbeförderung dienen, müſſen
auf der Vorderſeite oben rechts und links mit Laternen verſehen ſein, die ſo eingerichtet
und angebracht ſind, daß ihr Lichtſchein von Entgegenkommenden und Ueberholenden
deutlich wahrgenommen werden kann. Ausnahmsweiſe kann bei Perſonenfuhrwerken
von dem Kreisamt eine von vorerwähnter Beleuchtungsart abweichende Beleuchtung
für ausreichend erachtet und zugelaſſen werden.
Bei Fuhrwerken anderer Art genügt in der Regel die Anbringung einer Laterne.
Dieſe iſt an der oberen linken Seite des Fuhrwerks zu befeſtigen und nur, wenn
die Art der Ladung (Feuergefährlichkeit uſw) die Befeſtigung am Wagen ſelbſt
aus=
ſchließzt, an der linken Seite des Zugtieres (bei zwet Zugtieren des linken Zugtieres)
anzubringen.
Außer dieſer einen Laterne iſt aber in folgenden Fällen noch eine zweite
zu führen:
a) wenn der Lichtſchein der einen Laterne von rückwärts nicht deutlich
wahr=
genommen werden kann:
b) wenn die Ladung von Fuhrwerken ſeitlich oder nach hinten in
gefahrbringen=
der Weiſe hervorſteht (z. B. Langholzfuhrwerke, Möbelwagen uſw.), und
zwar an dem hervorſtehenden Teil der Ladung.
Fuhrwerke müſſen im Schrittmaß fahren auf allen Strecken, für welche das
Schrittfahren durch Lokalpolizei=Verordnung und durch öffentlichen Anſchlag
ange=
ordnet iſt.
§5
Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſer Polizei=Verordnung werden
mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
§ 6.
In Kraft bleibt neben den vorſtehenden Beſtimmungen die Polizei=Verordnung,
betreffend den Verkehr von Fuhrwerken in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt,
vom 20. Februar. 1904.
(4703im
An die Großh. Bürgermeſtereien der Landgeneinden des Ktriſes.
Auf das nachſtebende Ausſchreiben Großh. Miniſteriums der Finanzen,
Abtei=
lung für Forſt= und Kameralverwaltung, an die Großh. Oberförſtereien über die
Freigabe der Waldweide und die Abgabe von Futtermitteln aus dem Walde
machen wir Sie wiederholt aufmerkſam.
(4702im
Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Darmſtadt, den 22. Februar 1915.
An die Großherzoglichen Oberförſtereien.
Um die Erhaltung der Viehbeſtände während des Krieges ſicher zu ſtellen, iſt
es erforderlich, daß im Bedarfsfalle Gelegenheit zur Waldweide geboten wird.
Zunächſt wird nur der Eintrieb von Schweinen und Schafen in Betracht kommen,
zumal durch die Schweine auch die noch etwa vorhandene Eichelmaſt nutzbar gemacht
werden kann. Von Mat ab wird auch die Rindvſehweide an geeigneten Waldorten
ausgeübt werden können.
Im Domanialwalde ſind alle Beſtände, die ohne wirtſchaftlichen Nachteil den
einzelnen Viehgattungen geöffnet werden können, ohne Entgelt zur Weide freizugeben,
vorausgeſetzt, daß für entſprechende Auflicht geſorgt wird. Namentlich muß Fürſorge
getroffen werden, daß kein Verlaufen der Tiere, Eindringen in Hegen, Verbeißen und
und Schälen von Holzpflanzen ſtattfinden kann. In den Kommunalwaldungen ſind
den Bürgermeiſtereien die Beſtände und Waldorte zu bezeichnen die nach
vorſtehen=
den Geſichtspunkten und unter gleicher Vorausſetzung für die Waldweide freigegeben
werden können. Zugleich iſt den Bürgermeiſtereien mitzuteilen welche Maßnahmen
zu treffen ſind, um die erforderliche Aufſicht und Ordnung aufrecht zu erhalten und
Schäden zu verhüten. Wo Weideberechtigungen oder Pachtverträge über Waldweide
beſtehen, iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß dieſe in keiner Weiſe nachteilig berührt
werden.
Zugleich empfehlen wir Ihnen unter Hinweis auf unſer Ausſchreiben vom
26. Auguſt v. Js., mit Beginn des Frühjahrs erneut in der Abgabe von Gras und
Futterkräutern aus dem Walde, beſonders zum Unterhalt von Kleinvieh, das, wie
die Ziegen, nicht in den Wald getrieben werden darf, möglichſtes Entgegenkommen
zu erweiſen. Namentlich wird es ſich darum handeln, das Gras und die
Futter=
fräuter aus Hegen und von ſolchen Stellen, die aus waldpfleglichen Gründen zur
Weide nicht freigegeben werden können, durch Rupfen oder, ſoweit dies ohne Schaden
angängig, auch durch Ausſchneiden nutzbar zu machen. Auch kann die Gewinnung
von Futterlaub an Stellen, wo ſolches ohne Nachteil genutzt werden kann, in Betracht
gezogen werden. Aus dem Domanialwalde können dieſe Futterabgaben während der
Kriegszeit unentgeltlich ſtattfinden. Wir überlaſſen Ihnen, das Geeignete anzuordnen
und zu erwägen, ob es ſich nach den örtlichen Verhältniſſen empfiehlt, beſondere
Grastage feſtzuſetzen.
Für die Kommunalwaldungen ſind im Einvernehmen mit den Bürgermeiſtereien
die erforderlichen Maßnahmen zu veranlaſſen, um auch hier die Fuitermittel des
Waldes im weiteſten Umſang nutzen zu laſſen.
Großherzogliches Miniſterinm der Finanzen.
(Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung.)
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom
4. März 1915 bringen wir zur öffentlichen Kenntnic.
Darmſtadt, den 22. März 1915.
(4705
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung
über den Anbau von Zuckerrüben.
Vom 4. Märg 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung
des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (
Reichs=
geſetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge über
den Anbau von Zuckerrüben im Jahre 1915 auf Flächen, die einen Hektar überſteigen,
Nummer 64.
Amtsverkündigungsblatt Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
bleiben nur in Höhe von ¾ der vereinbarten Anbaufläche in Kraft. Das gilt
insbe=
ſondere auch, ſoweit Aktionäre oder Geſellſchafter einer Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung auf Grund des Geſellſchaftsvertrags zum Anbau von Rüben verpflichtet ſind.
§ 2. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge von
Zuckerfabriken über die Lieferung ihrer Erzeugniſſe aus dem Betriebsjahr 1915/16
bleiben nur in Höhe von ¾ der vereinbarten Menge in Kraft.
§ 3. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge der
Zuckerfabriken oder der Rübenanbauer über Lieferung oder Bezug von
Zuckerrüben=
ſamen zur Ausſaat im Jahre 1915 bleiben nur in Höhe von ¾ der vereinbarten
Menge in Kraft.
§ 4. Die vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung geſchloſſenen Verträge über
den Anbau von Zuckerrübenſamen im Jahre 1915 bleiben nur in Höhe der Hälfte
der vereinbarten Menge oder anzubauenden Fläche in Kraft.
S
Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 4. März 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Reichskanzlers vom
bringen wir
öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 18. März 1915.
(4708
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung
betreffend Erteilung einer Geſchäftsanweiſung für die Verteilungsſtelle für
Rohzucker.
Gemäß Ziffer 3 der Bekanntmachung, betr. Errichtung einer Verteilungsſtelle für
Rohzucker, vom 19. Februar 1915 („Deutſcher Reichsanzeiger” Nummer 43) erteile ich der
„Verteilungsſtelle für Rohzucker” zu Berlin die nachſtehende Geſchäftsanweiſung.
II.
Ziffer 6 der Bekanntmachung, betreffend Errichtung einer Verteilungsſtelle für
Roh=
zucker, fällt mit dem heutigen Tage ſort.
Berlin, den 9. März 1915.
Der Reichskanzler.
Im Auftrag: Richter.
Geſchäftsanweiſung für die Verteilungsſtelle für Rohzucker.
1. Allgemeine Grundſätze.
§ 1. Die Verteilungsſtelle ſtellt feſt, welche Menge Verbrauchszucker zur Deckung des
Bedarfs erforderlich iſt, und beſtimmt, welcher Teil ihrer Bedarfsanteile den
Verbrauchs=
zuckerfabriken auf Verlangen zuzuteilen iſt. Hierbei iſt einerſeits auf die Betriebsweiſe und
die Deckung der abgeſchloſſenen Verbrauchszuckerverkäufe der einzelnen
Verbrauchszucker=
fabriken, andererſeits auf eine möglichſt gleichmäßige Zuteilung an alle
Verbrauchszucker=
fabriken nach Maßgabe ihrer Bedarfsanteile Rückſicht zu nehmen.
§ 2. Die Verteilungsſtelle beſtimmt, nach welchen Grundſätzen die verfügbaren
Roh=
zuckermengen den einzelnen Verbrauchszuckerfabriken zugeteilt werden ſollen. Auf den
tat=
ſächlichen Bedarf, die Wünſche der Beteiligten, die bisherigen Geſchäftsverbindungen und
Gepflogenheiten und die Lage der Fabriken iſt tunlichſt Rückſicht zu nehmen.
§ 3. Die Zuteilung erfolgt nach Maßgabe dieſer Verordnung und der von der
Ver=
teilungsſtelle gegebenen beſonderen Weiſungen durch die Geſchäftsführer.
§ 4. Den Zeitpunkt der Lieferung beſtimmt die Verteilungsſtelle. Im übrigen
gelten die vor dem 1. Auguſt 1914 üblich geweſenen Verkaufs= und Zahlungsbedingungen.
§ 5. Die Mitglieder, Geſchäftsführer und Angeſtellten der Verteilungsſtelle ſind zur
Geheimhaltung aller durch die Verteilungsſtelle zu ihrer Kenntnis kommenden
Angelegen=
heiten verpflichtet. Die der Verteilungsſtelle=gemachten Angaben dürfen nur für die Zwecke
der Verteilungsſtelle verwandt werden.
2. Abgabeanteil der Rohzuckerfabriken.
§ 6. Abgabeanteil der einzelnen Rohzuckerfabriken iſt der gemäß § 1 Abſatz 1 der
Verordnung, betreffend Verkehr mit Zucker, vom Bundesrat zum ſteuerpflichtigen
Inlands=
verbrauch freigegebene Teil ihres Kontingents. Dem Kontingent werden zugeſchrieben
die=
jenigen ſperrfreien Kontingentteile, die die Fabrik von anderen Fabriken erworben,
abge=
ſchrieben diejenigen ſperrfreien Kontingentteile, die ſie an andere Fabriken abgetreten hat.
§ 7. Von dem Abgabeanteil der einzelnen Rohzuckerfabriken werden abgeſchrieben:
1. die abgelieferten oder zur Beförderung aufgegebenen Mengen ſperrfreien
Roh=
zuckers;
2. die im eigenen Betriebe hergeſtellten, in den freien Verkehr gebrachten Mengen
Verbrauchszuckers, im Verhältnis von 9 zu 10 auf Rohzucker umgerechnet;
die auf Grund abgeſchloſſener Verträge noch an Verbrauchszuckerfabriken zu
liefernden Mengen ſperrfreien Rohzuckers;
4. die von der Verteilungsſtelle Verbrauchszuckerſabriken zugeteilten Mengen
ſperrfreien Rohzuckers.
Die Abſchreibuugen zu 3 und 4 bleiben jedoch ſo lange außer Betracht, als bei 3
der vertraglich vereinbarte, bei 4 der von der Verteilungsſtelle beſtimmte Lieferungsmonat
noch nicht angebrochen iſt.
3. Bedarfsanteil der Verbrauchszuckerfabriken und Raffinerien.
§ 8. Bedarfsanteil der einzelnen Verbrauchszuckerfabriken iſt, ſofern nicht eine
be=
ſondere Beſtimmung getroffen iſt, die aus ihnen unmittelbar oder mittelbar in 12 auf=
einander ſolgenden, aus der Zeit vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1913
auszu=
wählenden Monaten ſteueramtlich zum Inlandsverbrauch abgefertigte Verbrauchszuckermenge,
zuzüglich ihrer verſteuerten Vorräte bei Beginn und abzüglich der verſteuerten Vorräte am
Ende der gewählten zwölf Monate.
Bedarfsanteil der dem Verbande Deutſcher Zuckerraffinerien, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Berlin, angehörenden Verbrauchszuckerfabriken iſt ihre Beteiligungszahl
beim Verbande.
§ 9. Von dem Bedarfsanteil der einzelnen Verbrauchszuckerfabriken werden
ah=
geſchrieben:
1. die in den Fabrikbetrieb aufgenommenen Mengen ſperrfreien Zuckers (
Roh=
zucker im Verhältnis von 10 zu 9 auf Verbrauchszucker umgerechnet);
2. bei Rohzuckerfabriken, die Verbrauchszucker herſtellen, ſerner die im eigenen
Betriebe hergeſtellten, in den freien Verkehr gebrachten Vorbrauchszuckermengen;
3. die auf Grund abgeſchloſſener Verträge noch der Verbrauchszuckerfabrik zu
liefernden Mengen ſperrfreien Rohzuckers (im Verhältnis von 10 zu 9 auf
Verbrauchszucker umgerechnet);
4. die von der Verteilungsſtelle der Verbrauchszuckerfabrik zugeteilte Menge
ſperr=
freien Rohzuckers (im Verhältnis von 10 zu 9 auf Verbrauchszucker
um=
gerechnet).
Die Abſchreibungen zu 3 und 4 bleiben ſo lange außer Betracht, als bei 3 der
ver=
traglich vereinbarte, bei 4 der von der Verteilungsſtelle beſtimmte Lieferungsmonat noch
nicht angebrochen iſt. Dem Bedarfsanteil der einzelnen Verbrauchszuckerfabriken werden
zugeſchrieben die vorhandenen Mengen ſperrfreier Nachprodukte, die ſie auf Grund der
Verordnung vom 8. Februar 1915 nicht auf Verbrauchszucker verarbeiten dürfen, im
Ver=
hältnis von 10 zu 8 auf Verbrauchszucker umgerechnet.
§ 10. Die Bedarfsanteile ſind übertragbar. Ubertragungen ſind der Verteilung
ſtelle unverzüglich anzumelden.
4. übertragung von Kontingenten.
§ 11. Die Genehmigung zur Ubertragung von Kontingenten ſoll nicht erteilt werden,
wenn durch die Ubertragung die Verteilung des Rohzuckers nach den in der
Geſchäftsan=
weiſuug für die Verteilungsſtelle aufgeſtellten Grundſätzen geſtört wird. Sie muß verſagt
werden, wenn durch die Ubertragung das Recht der Bezugsvereinigung deutſcher Landwirte
auf Grund des § 1 Abſatz 2 Nr. 2 der Bekanntmachung über die Verwendung von
Roh=
zucker ohne Erſatz beeinträchtigt wird.
Notfalls iſt die Erteilung der Genehmigung an Bedingungen zu knüpfen, die das
Recht der Bezugsvereinigung ſicherſtellen.
§ 12. Die Verteilungsſtelle kann die Entſcheidung über die Genehmigung den
Ge=
ſchäftsführern übertragen.
Die Vorſchriften der Nummern 4 und 5 der Bekanntmachung, betreffend Errichtung
einer Verteilungsſtelle für Rohzucker, finden entſprechende Anwendung.
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.
Bei dem Anbau von Oedländereien wird es weſentlich darauf ankommen, daß,
um einen einigermaßen befriedigenden und lohnenden Ertrag zu erzielen, eine Frucht
zur Ausſaat gewählt wird, deren Gedeihen nicht zu hohe Anforderungen an den
Boden ſtellt. Als eine ſolche Frucht kann u. A. nach ſachverſtändigem Gutachten der
Buchweizen empfohlen werden. Der Buchweizen gedeiht auf den magerſten
Sand=
böden ohne Düngung noch recht gut, wenn er auch auf beſſerem und etwas gedüngtem
Boden höhere Erträge liefert. Der gewöhnliche Buchweizen iſt etwas empfindlich
gegen Kälte und wird daher ſpät geſät (Ende Mai und Anfang Juni). Da der
Samen ſehr breitwürfig geſät wird, iſt nicht beſonders viel Samen erforderlich, auf
das ha etwa ¾ Zentner. In 3 Monaten iſt die Frucht reif. Die Entwickelung der
Pflanze verlangt Feuchtigkeit, in der Blüte Wärme und dann Hitze. Die Monate
Juni bis Auguſt entſprechen in hieſiger Gegend bei normalem Witterungsverlauf
dieſen Anſprüchen. Eine Mißernte iſt bei Buchweizen ſehr ſelten zu erwarten, da er
ſelten gleichmäßig blüht. Schlimmſtenfalls iſt der Ertrag nur ein geringerer. Dann
hat die Pflanzung aber einen weiteren Nutzen, indem die Blüten ſehr honigreich ſind
und eine reiche Ernte dieſes Nahrungsmittels bewirken. Bei guter Ernte kann ein ha
25—40 Zentner liefern, außerdem etwa 50 Zentner Stroh. Bei der Ausſaat iſt zu
beachten, daß der Same nicht älter als 1 Jahr iſt, da er nach 2 Jahren in der Regel
ſeine Keimkraft verliert. Auch als Grünfutter kann die Buchweizenpflanze
ver=
wendet werden, ähnlich wir Wicken und Rotklee. Das Korn enthält Kleber, Eiweiß
und Legumin. Der Gehalt an Eiweißſtoffen ſtellt ſich auf etwa 8% (Weizen 13½),
iſt alſo größer wie bei Reis. An Stärkemehl iſt der Gehalt 45% gegen 68% bei
Weizen. Das Mehl aus Buchweizen iſt etwas kürzer als Weizenmehl, gibt aber ein
vorzügliches Nahrungsmittel.
Wir empfehlen Ihnen, die Intereſſenten Ihrer Gemeinde hierauf hinzuweiſen,
und denſelben auch die in unſerer Verfügung vom 9. März I. J. bezeichneten
Bezugsquellen für Saatbuchenweizen mitzuteilen. Ferner wollen Sie bis zum
1. kommenden Monats berichten, ob und in welchem Umfange „Buchweizen” in
Ihrer Gemarkung früher bereits angepflanzt wurde.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
4704
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.
Kreisobſt= und Gartenbautechniker Dorſch dahier iſt bereit, in den einzelnen
Gemeinden Vorträge über den Anbau von Frühgemüſe zu halten. Sie wollen
ſich darüber mit demſelben baldmöglichſt ins Benehmen ſetzen.
Darmſtadt, den 20. März 1915.
(4707id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Pinſcher, 1 Rehpinſcher (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(4697
Ausgabe von Brotkarten.
Am Mittwoch, den 24. und Donnerstag, den 25. März,
je vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis
6 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft Brotkarten für die
Zeit vom 29. März bis 25. April in den nachbezeichneten Lokalen
ausgegeben. Die Abgabe von Brotkarten erfolgt nur gegen
Vorlage der im Beſitz der Empfangsberechtigten befindlichen
Ausweiskarten und gegen Rückgabe der mit Namensunterſchrift
zu verſehenden Brotkarten vom Monat März und der nicht
verwendeten Marken.
Die Kartenausgabenſtellen ſind
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße) Saal rechts im
Erd=
geſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz;
c) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3)
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Gemeindehaus
der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße Nr. 8;
k) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers in dem Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrſaal im
Erdgeſchoß).
Darmſtadt, den 19. März 1915.
(4627go
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Schirmfabrik
F. W. Schlüter, Kirchſtr. 27
empfiehl
Regenſchirme
für Damen, Herren und Kinder
in allen Preislagen.
(271a
Vorzüglich
erhaltene Schreibmaſchine
zum Privatgebrauch beſonders
geeignet, für 25 Mk. zu verkauf.
Nachmittags zu beſichtigen.
5641) Lichtenbergstr. 21. II.
Moil e-Lohen, Hantſcturngrn 7
Bekanntmachung.
Mittwoch, 28. April 1. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die den Buchbindermeiſter Karl
Baum Eheleuten dahier
zuge=
ſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
IV 174 567 Hofreite
Kaſino=
ſtraße Nr. 17,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
(K,17/15
werden.
Darmſtadt, 22. März 1915.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I
Müller. (VIII,4726
Einige Kannen
Oestt Volmite
abzugeben. Angebote unter L 28
(4633go
an die Geſchäftsſt.
Empfehle täglich friſche
Vollmilch.
Heinr. Kämmerer Iv. Ww., Pfungstadt.
Poſtkarte genügt. (*5583gid
Kutes, ſehr
Herrenrad
ſtarkes
zu verkaufen. Preis 60 Mk. Zu
erfragen in der Geſchäftsſt. (*5658
Eine wenig gebrauchte
Waſch=
bütte , 1 ſchwarze Jacke,
1 Staubmantel zu verkaufen
*5696) Moſerſtraße 8, 2. St.
Brenntannäpfel
das hI 1 Mk., bei 10 hI 95 Pfg
Fichtenzapfen
das hI 55 Pfg., bei 10 hI 50 Pfg.
liefert frei ins Haus (460a
Conrad Appel
Bismarskstrasse 61 Fernspr. 91
Regelung des Verkehrs mit Gerſte.
Durch Bundesratsverordnung vom 9. März 1915 ſind mit dem
Beginn des 12. März 1915 alle im Reich vorhandenen Vorräte an
Gerſte für das Reich beſchlagnahmt. Als Gerſte gilt auch geſchrotene,
gequetſchte oder ſonſt zerkleinerte Gerſte. Wer Gerſte dieſer Art
oder Mengkorn aus Gerſte und Hafer am 12. März in
Gewahr=
ſam hatte, iſt verpflichtet, dieſe Vorräte der zuſtändigen Behörde
an=
zuzeigen. Vorräte, die ſich auf dem Transport befinden, ſind ſofort
nach dem Empfang vom Empfänger anzuzeigen. Die Anzeigen
müſſen ſpäteſtens am 25. März d. Js. erfolgt ſein. Vorräte, die zum
Füttern, als Saatgut oder Saatgerſte oder zur Herſtellung von
Nahrungsmitteln dienen ſollen — Mehl, Graupen, Malzextrakt,
Gerſten= und Malzkaffee, Bier, Grünmalz, Branntwein, Preßhefe
ſind je beſonders anzugeben.
Alle im Bereich der Stadt Darmſtadt wohnenden Perſonen,
die Gerſte und Miſchfrucht in Gewahrſam haben, werden
hier=
durch aufgefordert, den Beſtand vom 12. März an Gerſte und
Miſchfrucht von Gerſte und Hafer unverzüglich und ſpäteſtens
bis 25. März 1915 ſchriftlich oder mündlich im Stadthaus,
Zim=
mer 43, anzuzeigen. Die Anzeige hat in Zentnern und Pfund zu
erfolgen. Wer die Anzeige nicht bis zum 25. März erſtattet, oder
wer unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit
Gefäng=
nis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft.
Gibt ein Anzeigepflichtiger bei Erſtattung der Anzeige Vorräte an,
die er bei der früheren Aufnahme der Vorräte verſchwiegen hat, ſo
bleibt er von der durch das Verſchweigen verwirkten Strafe frei. Die
Behörde iſt berechtigt, die Angaben zu prüfen und zu dieſem Zweck
die Vorrats= und Betriebsräume betreten und die Bücher einſehen
zu laſſen.
Darmſtadt, am 18. März 1915.
(4626gom
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Kanalbenutzungsgebühren,
Das Hebregiſter über die für das Verwaltungsjahr 1915 zur
Erhebung kommenden Kanalbenutzungsgebühren liegt in der Zeit
vom 22. bis 31. März ds. Js. während der Dienſtſtunden auf dem
Geſchäftszimmer der Stadtkaſſe (Grafenſtraße 28) zur Einſicht der
Zahlungspflichtigen offen.
Etwaige Einwendungen ſind innerhalb der gleichen Friſt, be;
Meidung des Ausſchluſſes, mündlich oder ſchriftlich bei der genannten
Stelle vorzubringen.
Darmſtadt, den 18. März 1915.
(4631gi
Der Oberbürgermeiſter
J. V.: Ekert.
Die Adoptiptochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
12)
ichdruck verboten.)
Frau Claudines Augen wurden groß und leuchtend,
und faſt vergehend dachte ſie: Mein halbes Vermögen gäbe
ich hin für dieſe Aufzeichnungen.
Dann ſagte ſie wieder ſcheinbar ruhig:
Ihr Vater verlor ſeine erſte Frau auch durch den Tod,
nicht wahr?
Nein, gnädige Frau. Früher hatte ich das auch
ge=
glaubt. Aber ſpäter erfuhr ich, daß die erſte Ehe meines
Vaters geſchieden worden war.
Geſchieden — ſo — alſo geſchieden? wiederholte Frau
Claudine mechaniſch. Alſo lebt dieſe erſte Frau noch?
fragte ſie dann, den Blick ſcharf auf Britta richtend.
Das weiß ich nicht, antwortete dieſe offen und ruhig.
Das wiſſen Sie nicht? Haben Sie ihr denn
nich=
wenigſtens den Tod Ihres Vaters angezeigt?
Nein, das konnte ich nicht, da ich nichts von ihr weiß,
nicht einmal ihren Aufenthalt kenne. Vielleicht hat ſie ſich
auch wieder verheiratet oder ſie iſt längſt geſtorben. Das
alles iſt ja ſo lange her.
Und in den Aufzeichnungen Ihres Vaters, die Sie
doch ſicher noch beſitzen, findet ſich kein Anhalt darüber?
Ich beſitze ſie noch und habe ſie durchgeleſen, wie es
mein Vater wünſchte. Aber einen Anhalt über ihre
Per=
ſon fand ich nicht darin.
Nun, doch wohl wenigſtens ihren Mädchennamen oder
den der Stadt, wo ſie gelebt hat? forſchte die alte Dame
faſt atemlos.
Britta ſah ſie befremdet an und dachte bei ſich: Was
ſich ſo eine reiche Frau alles erlauben darf. Wenn ich ſie
über ihre Familienverhältniſſe ſo unzart ausforſchen
wollte — was ſie da wohl ſagen würde?
Unwillkürlich erſchien ein leis abwehrender Ausdruck
in dem jungen Geſicht, und das Faltendreieck auf. der
Stirn begann ſich zu zeigen.
Nichts dergleichen iſt in den Aufzeichnungen zu
fin=
den, gnädige Frau. Nur ein einziger Name, ſicher die
Abkürzung des Taufnamens jener Frau, kehrt immer
wieder, denn mein Vater hat dieſe Aufzeichnungen in einer
Art Briefform gehalten, und dieſer abgekürzte Name kehrt
in der Anrede ſtets wieder.
Frau Claudine umklammerte die Lehne ihres Seſſels.
Was iſt das für ein Name? ſtieß ſie unbedacht hervor
Da richtete ſich Britta plötzlich zu ihrer ſchlanken,
vol=
len Höhe empor und das Faltendreieck auf ihrer Stirn
vertiefte ſich. Tief empört war ſie im Innern über die
indiskrete, neugierige alte Frau.
Verzeihung, gnädige Frau — aber, ich möchte nicht
zu einer Fremden davon ſprechen, was meinen Vater bis
zu ſeiner letzten Stunde bewegt hat. Mit dieſem Namen
auf den Lippen iſt mein Vater geſtorben — ich mag ihn
nicht entweihen. Und wenn es Ihnen recht iſt — ſo
ſo bitte ich, von etwas anderem zu ſprechen.
Dieſe Worte flogen Britta in der Erregung ziemlich
ſchroff von den Lippen. Nun ſie aber heraus waren,
er=
ſchrak ſie über ſich ſelbſt.
Frau Claudine hatte ſich plötzlich erhoben. Am
lieb=
ſten wäre ſie auf das junge Mädchen zugeeilt und hätte
ihr das zornige kleine Dreieck und den ſtolzen, raſchen
Mund geküßt. Ach, dieſes junge Kind hatte ihr eben ein
Geſchenk gemacht — ein fürſtliches Geſchenk. Sie hatte
ihr die Gewißheit gebracht, daß Heinz Loſſen ſie geliebt
hatte bis zu ſeinem Ende, und daß er mit ihrem Namen
auf den Lippen entſchlummert war. Nichts auf der Welt
hätte ſie jetzt reicher und glücklicher machen können. Und
weil es in ihr ſtürmte und tobte und ſie ſich nicht verraten
wollte, drehte ſie ſich kurz um und verließ ohne ein Wort
das Zimmer, nur von dem Wunſch beſeelt, allein zu ſein
und dieſe Botſchaft in ſich ausklingen zu laſſen. Sie ahnte
nicht, in welchem Zuſtande ſie Britta zurückließ.
Dieſe ſtarrte faſſungslos auf die Tür, hinter der ihre
Herrin verſchwunden war. Jetzt erſt kam es ihr zum
Bewußtſein, daß ſie Frau Steinbrecht eine ſchroffe
Zu=
rechtweiſung erteilt hatte.
So — ſagte ſie halblaut und faſſungslos vor ſich hin,
das haſt du gut gemacht, Britta Loſſen. Jetzt kannſt du
ſchnell dein Bündel wieder ſchnüren —
Eine ganze Weile ſaß ſie regungslos und tief beküm
mert an der reichbeſetzten Tafel.
Warum war ſie nur ſo unklug und ſchroff geweſen?
Warum hatte ſie nicht dieſen Namen preisgegeben? Dina
— das konnte eine Abkürzung von vielen Namen ſein
Was lag daran, ob ſie ihn ausſprach oder nicht? Hatte
ſie auf die neugierigen Fragen ſchon ſo viel von ihren
Familienverhältniſſen preisgeben müſſen, ſo kam es
ſchließlich auch auf den Namen nicht an.
Ach, was machte ſie ſich nun für Vorwürfe! Und doch
mußte ſie ſich ſagen, daß ſie nichts weiter getan hatte, als
einen unberechtigten Uebergriff zurückgewieſen.
Langſam erhob ſich Britta und ſah ratlos vor ſich
hin. Was ſollte ſie nun tun? In ihr Zimmer gehen und
warten, bis man ſie rief? Oder hier ausharren in dem
prachtvollen Speiſezimmer, bis eine mitleidige Seele
er=
ſchien und ihr ſagte, was ſie tun und laſſen ſollte?
Zögernd ſchritt ſie an das Fenſter. Das klare
Mond=
licht lag über dem Park. Welch ein ſchönes, friedliches
Bild! Wie gut mußte es ſich leben laſſen in dieſem ſchönen,
reichen Hauſe, in dem jedes Möbel ſo vornehm und ruhig
ſeinen Platz behauptete.
Dann öffnete ſich endlich die Tür und Frau Stange
trat ein. —
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Berichterstatter des „Berliner Tageblatts‟.
Hauptouartier
Der bekannte Schriftsteller.
der monatelang im Westen die
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„Berliner Tageblatts”begleitet
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Pianohandlung Georg Thies Nachf. (Leopold Schutter).
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75 Pfg. (hierzu Billetsteuer).
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Eintritt frei!
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Donnerstag, den 25. März 1915, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde (Woogsplatz 5):
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Programm: Werke von J. S. Bach, Beethoven, Chopin, Schumann, Schubert.
Der Blüthner-Konzertflügel ist aus dem Lager der Firma
Hoflieferant A. W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut). (4745
Eintrittskarten für Nichtmitglieder: Sperrsitz im Saal zu 5 Mk.,
Saal zu 3 Mk., Vorsaal zu 1.50 Mk., Stehplatz im Saal zu 1 Mk., Numerierter
Balkon zu 3 Mk., Galerie zu 1.50 Mk.; Studentenkarten zu 1 Mk. und
Schülerkarten zu 50 Pfg. bei Heinrich Arnold, Wilhelminenstr. 9, im
Verkehrsbüro und abends an der Kasse. (Die städtische
Billett-
steuer wird von der Vereinskasse getragen.) — Beitrittserklärungen,
die noch vor dem obigen Konzerte erfolgen, berechtigen
zu dessen freiem Besuche, Der Jahresbeitrag beträgt 12 Mk.,
Der Vorstand.
für einen Sperrsitzplatz 20 Mk.
Saal des Hotel zur Traube, Darmstadt.
Samstag, den 27. März, abends 8 Uhr:
Kiavier-Abend
V Me
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Passacaglia C-Moll von Bach. Sonate op. 57 (Appassionata),
Trauermarsch aus op. 26, Türkischer Marsch, drei deutsche Tänze
von Beethoven. Vier Balladen, drei ungarische Tänze von Brahms.
Ibach-Flügel aus dem Lager von Heinr. Arnold.
Karten zu Mk. 3.—, 2.— 1.— bei Leopold Schutter (Georg
Thies Nachf.), Elisabethenstr. 12, und an der Abendkasse. (I,4729
Bürger=Verein Darmſtadt.
Die verehrlichen Mitglieder werden zu der am
Dienstag, den 30. März 1915, abends 9 Uhr,
im Vereinshaus ſtattfindenden
Ordentl. General=Verſammlung
ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung: Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr;
Kaſſebericht; Ergänzungswahl zum Vorſtand; Verſchiedenes.
Der Vorſtand.
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Der Dorfpfarrer
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zum 1. Male:
Das Beschwerdebuch
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Donnerstag, 25. März
—zum letzten Male:
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Zweiter) Hand= Ludw. Wenzel
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Ein kleiner Junge Erna Stoffer
Nach dem 5. Bilde längere Pauſe.
Muſikaliſches Programm
des Abends.
Leiter: Richard Lert.
1. Ouvertüre zur „Entführung aus
dem Serail” Mozart. 2. Menuett
u. Walzer, Beethoven. 3. Gavotte
a. d. Oper „Idomeneus” Mozart.
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6. Radetzky=Marſch, Joh. Strauß.
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5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
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konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7½ Uhr. Ende 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Mittwoch, 24. März: 124. Ab.=Vſt.
Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag 25. März: 125. Ab.=
Vorſt. C31. „Die Hugenotten”.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Freitag, 26. März: 126. Abon.=
Vorſt. D 32. „Weh dem der
lügt.” Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Telephon 173
Rheinstraße 6
Ab heute ein ganz auserwähltes Programm!
I. Abteilung.
Ein
goldenes
Herz
Jrama in 3 Akten aus der
nordischen Kunstfilmserie
In der Hauptrolle der
hervorragende Künstler
Waldemar Psylander.
II. Abteilung.
Vermisst gemeldet
Kriegs-Drama in 3 Akten.
Erlebnisse eines Offiziers im Osten.
Hauptdarstellerin
*5697
der neue Bühnenstern FERM ANDRA.
Weitere Humoresken und Dramen
ver-
vollständigen den Spielplan.
Residenz-Theater
Ab heute
Ogramm:
Der König des Meeres
Dramatiſches Lebensbild in 3 Akten.
Die Teinpeltänzerin
Senſationsdrama in 3 Akten.
Die neuesten Original-Aufnahmen
vom Kriegsschauplatz. (4719
Der Kinematograph lügt nicht.
Cheater
Dlympia=
Inhaber:
Darmſtadt,
Georg Brand.
Rheinſtraße 2.
Achtung! Ab heute Dienstag bis Freitag! Achtung!
Vollständig neu! Nur 4 Tage! Vollständig neu!
emer l eher uerier
4 Akte!
Ein hoch ſpannender Senſationsſchlager.
In den Hauptrollen Wanda Treumann u. Viggo Larsen.
Um das Pronramm zu vervolſtändigen, kommen noch
1 Seemannsdrama in 2 Akten, 2 andere Dramen,
2 Humoresken, ſowie die neueſten Kriegsbilder und diverſe
andere Films zur Vorführung.
Große Bendung Rahmkäſe
eingetroffen. Rühl, Liebfrauen=
B 33. „Taifun”. Kleine Preiſe. ſtraße 78, Hinterbau. (*5687id
Norddeutsche
Saat-Kartoffeln!
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iſt u. die Blumenbinderei beherrſcht,
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loſem Hauſe zur Geſellſchaft und
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(*5622
die Geſchäftsſtelle.
welches Maſchinen=
Fraule
ſchreiben u.
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1. April Anfangsſtelle. Angebote
unt. L. 64 Geſchäftsſt. (*5624im
Jrauienn
mit guter Schulbildung und
Um=
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Vertrauens=
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nötig, ev. als Empfangsdame mit
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kochen, zum 1. und 15. April.
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gewerbs=
mäßige Stellenvermittlerin,
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bethenſtr. 5, Telephon 531. (*5686
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bei alleinſt. beſſ. Herrn als (*5695id
Haushälterin.
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ſowie im Hausweſen, w. Stelle als
Stütze oder beſſere Haushälterin,
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Zeug=
niſſen ſucht Stelle als
Haushal=
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militärfrei, ſucht dauernde Stellung
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militärfrei, ſucht paſſ. Stell. Angeb.
u. L 51 an die Geſchäftsſt. (*5614
Anständ., tüchtiger Hann
geſetzten Alters, militärfrei, ſucht
Stelle als Kaſſierer, Reiſender oder
ſonſt. Vertrauenspoſten. Angeb.
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Jg. Mann ſucht dauernde Arbeit
als Hausburſche oder Taglöhuer
Heinheimerſtr. 22, Stb. (*5577go
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Junges Mädchen
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bis nach dem Spülen geſucht.
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Bruchwieſenſtraße 16.
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ſofortigen Eintritt geſucht.
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Gräfenhäuſerweg 75.
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Kuhn, Hochſtraße 22.
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Eliſabethenſtraße 25.
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Eiergroßhandlung.