Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Der Seekrieg. — Der Kabinettwechſel in Griechenland. — Die
Haltung Staliens. — Der Bruch im Dreiverband. — Aus den Vereinigten Staaten. — Friedenspropaganda in Rußland.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 9. März. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Auf der Lorettohöhe entriſſen unſere Truppen
den Franzoſen 2 weitere Gräben, machten 6 Offiziere und
250 Mann zu Gefangenen und eroberten 2
Maſchinen=
gewehre mit 2 kleine Geſchütze.
In der Champagne ſind die Kämpfe bei Souain
noch nicht zum Abſchluß gekommen. Nordöſtlich von Le
Mesnil wurde der zum Vorbrechen bereite Gegner durch
unſer Feuer am Angriff gehindert.
In den Vogeſen erſchwert Nebel und Schnee die
Gefechtstätigkeit. Die Kämpfe weſtlich von Münſter
und nördlich von Sennheim dauern noch an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Oeſtlich und ſüdlich von Auguſtow ſcheiterten
ruſ=
ſiſche Angriffe mit ſchweren Verluſten für den Feind.
Nordöſtlich von Lomza ließ der Feind nach einem
mißlungenen Angriff 800 Gefangene in unſerer Hand.
Nordweſtlich von Oſtrolenka entwietelte ſich ein
Kampf, der noch nicht zum Abſchluß kam.
In den für uns günſtig verlaufenen Gefechten
nord=
weſtlich von Prasznysz machten wir 3000
Ge=
fangene.
Ruſſiſche Angriffe nördlich von Rawa und
nordweſt=
lich von Nowo=Miaſto hatten keinen Erfolg. 1750
Ruſſen wurden hier gefangen genommen.
Oberſte Heeresleitung.
* Ein Berichterſtatter der Basler National=Zeitung
bezeichnet die fortgeſetzten Angriffe der
Fran=
zoſen auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz
als ausſichtsloſe Frontalkämpfe, denen eine direkte
Wir=
kung auf die ſtrategiſche Lage nicht mehr zukomme. Die
deutſche Tiefengliederung in Nordfrankreich und
Flan=
dern ſei ſtark genug, um dieſes Abtaſten der Front noch
monatelang auszuhalten. In ſämtlichen offiziellen
Mit=
teilungen der franzöſiſchen Heeresleitung liege in den
14 Tagen zwiſchen den Zeilen der Beweis, daß ſie ſelbſt
an die optimiſtiſchen Darſtellungen ihrer Teilerfolge und
an deren Wirkung auf die Geſamtlage nicht mehr
glaubt. Die Siegesberichte, in denen kaum
erwäh=
nenswerte örtliche Erfolge durch geſchicktes Verſchweigen
feſtſtehender Tatſachen in ihrer Wirkung geſteigert
wer=
den, bezwecken nicht die richtige Darſtellung der Lage,
ſondern die notwendige Belebung der Hoffnungen des
franzöſiſchen Volkes. Früher oder ſpäter muß die ſo lange
feſtgehaltene Illuſion vor der Wirklichkeit der Tatſachen
zuſammenbrechen.
* Wien, 8.=März. Laut Sonn= und Montags=Zta.
erzählten zwei aus der ruſſiſchen Gefangenſchaft
entkom=
mene öſterreichiſche Offiziere, bei der ruſſiſchen Beſatzung
Nordoſtgaliziens herrſche das Gefühl der
Unſicher=
heit vor. Vorbereitungen für die Räumung des
Gebiets würden getroffen. Viele ruſſiſche Kaufleute
verſchleuderten die Warenlager ihrer in Calizien
eröff=
neten Geſchäfte. Die Ruſſen hätten Liſten dienſtfähiger
Perſonen anlegen laſſen und verſuchten durch
Zwangs=
mittel, junge Männer zum freiwilligen Eintritt in das
ruſſiſche Heer zu beſtimmen. Ein großer Teil ſolcher ſei
bereits — angeblich gegen die Türkei — abgeſchoben. Ein
regerer Verkehr zwiſchen dem beſetzten Galizien und
Ruß=
land ſei verboten. Nach Krakauer Blättern haben die
Ruſſen infolge der furchtbaren Wirkung des
öſterreichiſch=
ungariſchen Artilleriefeuers die Stadt Tarnow
ge=
räumt und ſich auf den benachbarten Martinsberg
zu=
rückgezogen. Nach der Ausſage eines aus der ruſſiſchen
Gefangenſchaft entkommenen polniſchen Feldwebels,
wel=
che die Sonntag= und Montagzeitung mitteilt, herrſcht in
Weſtgalizien furchtbare Not. Einzelne Städte
ſeien eingeäſchert, die meiſten Gutshöfe zerſtört. Den
Juden gehe es beſonders ſchlecht. Lemberg ſei von den Ruſſen
nicht befeſtigt worden, dagegen ſehr ſtark die Linie Halicz=
Nizniow, teilweiſe mit Betondeckungen. Die Ruſſen
lie=
ßen alle rutheniſchen Kriegsgefangenen gegen die eidliche
Verſicherung frei, daß ſie nicht zu der öſterreichiſch=
un=
gariſchen Armee zurückkehren würden, und unter
Kennt=
lichmachung durch das Aufdrücken eines unverwaſchbaren
Stempels. In Oſtgalzien finden ſich weniger
Spu=
ren der Kämpfe. Die Juden und die öſterreichiſchen
Polen würden furchtbar bedrückt. Die ruſſenfreundlichen
und die Allpolen fänden die weiteſtgehende Förderung
und ſeien überall die Ratgeber und Vertrauensmänner
der Ruſſen. In den kleinen Städten und Dörfern ſeien
alle Schulen geſchloſſen. Die überwiegende Mehrheit der
Bevölkerung aber ſei durchaus nicht entmutigt, ſondern
hoffe auf die Rückkehr der Oeſterreicher und glaube die
widerſinnigen ruſſiſchen Gerüchte nicht.
Der Krieg im Orient.
Die Kaukaſuskämpfe.
Petersburg, 8. März. Der Berichterſtatter
des Rjetſch meldet: In den Kaukaſuskämpfen
zei=
gen die Türken eine überraſchende
Hartnäckig=
keit und todesverachtenden Mut. Die Türken werden
auch unterſtützt durch die topographiſche Lage, die ſie
vorzüglich ausnützen. Beſonders vorzüglich ſchlagen ſich
die Konſtantinopeler Truppen. Der Berichterſtatter
er=
zählt von einer kleinen Abteilung türkiſcher Truppen, die
vor einer erdrückenden Uebermacht ruſſiſcher Truppen
weder flüchteten noch ſich ergaben, ſondern bis zum letzten
Augenblick im Bajonettkampf ſtandhielten und
ſchließ=
lich niedergemacht wurden, obwohl ſie Gelegenheit
ge=
habt hatten, die Stellung zu räumen.
Die Beſchießung der Dardanellen.
* Berlin, 9. März. Das Konſtantinopeler Blatt
Turan meldet aus Smyrna: Vier engliſche
Kreu=
zer und ſechs Torpedoboote erſchienen geſtern vor dem
Hafen von Smyrna und bombardierten die
Forts. Unſere Batterien eröffneten hierauf das Feuer.
Unſere Granaten trafen ein feindliches
Kriegs=
ſchiff, das ſofort das Feuer einſtellte und ſich aus der
Feuerlinie zurückziehen mußte. Ein zweiter Kreuzer
wurde am Maſt getroffen. Von der Küſte aus konnte
man bemerken, wie mehrere Verwundete von feindlichen
Kreuzern auf ein Spitalſchiff gebracht wurden. Ferner
wurde ein engliſcher Transportdampfer zum Sinken
ge=
bracht. In der Stadt Smyrna herrſcht vollkommene Ruhe,
* Konſtantinopel, 9. März. Aus dem
Gro=
ßen Hauptquartier wird gemeldet: Geſtern
be=
ſchoſſen drei feindliche Panzerſchiffe, ohne eine
Wir=
kung zu erzielen, drei Stunden lang aus der Ferne mit
langen Zwiſchenpauſen die Forts von Smyrna,
worauf ſie ſich zurückzogen. Vormittags ſetzten ſie das
ebenfalls wirkungsloſe Feuer eine Stunde lang fort. Dieſe
beiden Beſchießungen richteten keinen Schaden an und
verurſachten keinen Verluſt.
Am. Nachmittag beſchoſſen vier engliſche
Kriegsſchiffe in Zwiſchenräumen unſere Batterien
an den Dardanellen außerhalb der Treffweite
un=
ſerer Batterien. Sie zogen ſich dann, ohne ein Ergebnis
erzielt zu haben, nach Tenedos zurück. Ein feindlicher
Kreuzer im Golf von Saros, der die Umgebungen von
Harab und Bulair beſchoß, wurde von zwei Granaten
auf der Brücke getroffen.
Als die Engländer verſuchten, längs des
Fluſſes Karun in Irak vorzugehen, erlitten
ſie eine neue Niederlage. Drei Bataillone
engliſcher Infanterie mit zwei
Schnellfeuerfeld=
geſchützen und zwei Berggeſchützen, eine
Maſchinengewehr=
abteilung und eine Eskadron verſuchten am 3. März,
unſere Stellungen in der Gegend von Ahvaz
anzugrei=
fen. Nachdem unſere Truppen und Freiwilligen einen
Gegenangriff unternommen und der Feind 400 Tote
und Verwundete verloren ſowie eine große Zahl
von Gefangenen in unſeren Händen zurückgelaſſen hatte,
floh er durch den Karunfluß in Unordnung nach ſeinen
ſüdlich Berder und Naßhie feſtgemachten Schiffen. Unter
den Toten befinden ſich ein engliſcher Major und vier
andere Offiziere. Wir erbeuteten zuſammen mit
allem Zubehör und Munition drei Kanonen, 500 Gewehre,
200 Pferde und eine große Menge Sanitätsmaterial.
Unſere Verluſte ſind unbedeutend.
Der Seekrieg.
* London, 8. März. (Ctr. Frkft.) Reuter meldet:
Das engliſche Dampfſchiff „Berglore” (2389
Tonnen), das mit Steinkohlen beladen war, iſt am
Sonn=
tag, geſunken. Es wurde wahrſcheinlich durch ein
Unterſeeboot in der Nähe von Ilfracombe (am Briſtol=
Kanal) angeſchoſſen. Die aus 33 Perſonen beſtehende
Mannſchaft wurde gerettet.
* Berlin, 9. März. Das Berliner Tageblatt
mel=
det aus Genf: Der engliſche Dampfer „Surrer” mit
rund 4000 Tonnen Gehalt, der eine Ladung Gefrierfleiſch
von Liverpool nach Dünkirchen transportierte, iſt=
ge=
ſunken. Nach der einen Meldung ſoll er auf eine
Mine aufgefahren ſein, nach einer anderen Meldung
wurde er durch ein deutſches U=Boot verſenkt.
* London, 9. März. Der Fiſchdampfer „
Ber=
nicia” aus Grimsby mit neun Mann Beſatzung wird
amtlich für verloren erklärt.
* Berlin, 9. März. Die Voſſiſche Zeitung meldet
aus Stockholm: Der ſchwediſche Dampfer „Axel
Johnſon” wurde von einem engliſchen
Kriegs=
ſchiff auf der Fahrt von Rio de Janeiro nach Göteborg
angehalten und zur Unterſuchung nach Kirkvall geleitet.
* London, 9. März. Times meldet aus Deal vom
7. März: Das amerikaniſche Schiff „Paciſic”
mit Baumwolle nach Rotterdam unterwegs, das von
einem britiſchen Kreuzer angehalten worden war und nach
mehreren Tagen freigegeben wurde, ſetzte am
Frei=
tag ſeine Reiſe nach Rotterdam fort.
Der Kabinettwechſel in Griechenland.
Das neue Kabinett.
* Athen, 8. März. (Ctr. Frkf.) Da Venizelos
auf eine Anfrage des Königs erklärte, daß er in der
Kam=
mer nicht eine Regierung unterſtützen könne, deren
An=
ſichten über die äußere Politik den ſeinigen
zuwider=
laufen, legte Zaimis das Mandat zur
Kabi=
nettbildung in die Hände des Königs zurück.
Dieſer berief Gunaris zu ſich.
* Athen, 8. März. (Ctr. Frkf.) Gunaris
übernahm die Kabinettbildung mit der
Be=
willigung, nach Ablauf von 30 Tagen die Kammer
auf=
löſen zu können und Neuwahlen anzuſetzen. MMorgen
wird die Miniſterliſte vorgelegt. (Frkf. Ztg.)
Die Stimmung in Griechenland.
* Der Berliner Lokalanzeiger ſchreibt: Es unterliegt
nach meiner Anſicht keinem Zweifel, daß die
Entſchei=
dung des Königs und des Generalſtabschefs
zugun=
ſten des Friedens von dem größten Teil der Athener
Be=
völkerung dankbar und frendig begrüßt wird.
Die Preſſe legt hierfür einen unzweideutigen Beweis ab.
Selbſt die früher der Regierung naheſtehenden Zeitungen,
die geſtern den Krieg als unvermeidlich ſahen und ihn
wünſchten, behandeln die durch den Rücktritt Venizelos
neugeſchaffene Lage nüchtern und objektiv. In einem Teil
der Preſſe herrſcht die Meinung vor, daß die Regierung
nicht genügend Garantien beſaß, um das Land in einen
Krieg zu ſtürzen. Eine Zeitung betont, daß der König
diesmal nicht als unverantwortlicher Monarch, ſondern
als verantwortlicher Generaliſſimus zum Heile des
Lan=
des gehandelt habe. Nach meinen Beobachtungen iſt
zwei=
felsfrei für den Entſchluß des Königs hier in Athen eine
ſehr große Majorität vorhanden. Die Haltung der
Pro=
vinz bleibt abzuwarten, es muß jedoch angenommen
wer=
den, daß das Beiſpiel Athens dort befolgt werden wird.
Die Beurteilung der Lage in Oeſterreich
und Italien.
* Wien, 8. März. Den Ausgang des griechiſchen
Kronrates und den Rücktritt des griechiſchen
Miniſterpräſidenten Venizelos betrachten die
Blätter hier als eine Niederlage des
Dreiver=
bandes, deſſen Anerbieten nicht vermocht hätten, den
König, den Generalſtabschef und die Mehrheit der
Partei=
führer zur Aufgabe der Neutralitat zu bewegen.
Aller=
dings halten ſie angeſichts der ſtarken Stellung von
Veni=
zelos dieſes Ergebnis erſt für vorläufig und rechnen mit
der Möglichkeit, daß es Venizelos auf eine Kraftprobe
an=
kommen laſſe. Von Zaimis (der inzwiſchen die Bildung
eines Kabinettes abgelehnt hat) erwarten ſie, daß er
ſei=
ner ganzen Vergangenheit gemäß verſuchen werde, die
Gegenſätze auszugleichen und eine Politik der
Vor=
ſicht zu treiben. Aus Venizelos offenem Uebergang
zum Dreiverband ſchließen ſie, daß dieſer große
Anerbie=
tungen an Griechenland gemacht habe, die vermutlich eine
Zuweiſung des aſiatiſchen Teils der Dardanellenſeite und
der kleinaſiatiſchen Küſte enthalten haben. Doch
entneh=
men ſie aus der ablehnenden Haltung des Königs und
Ge=
neralſtabschefs, daß dies lediglich
Zukunftsver=
ſprechungen geweſen ſind, deren Erfüllung
Griechen=
land ſich ſelbſt durch eine Truppenlandung in Kleinaſien
hätte ſchaffen ſollen, ein allzu waghalſiges Unternehmen,
da es=Griechenland der Gefahr ausſetzen würde, von
Bul=
garien und der Türkei zu Lande im Rücken gepackt zu
werden. Weniger eine Geringſchätzung der
Anerbietun=
gen als die Sorge um den blutig erworbenen
maze=
doniſchen Beſitz habe dieſe Haltung herbeigeführt.
Daneben ſeien allerdings auch der geforderte Verzicht auf
Konſtantinopel und auf die Erfüllung des großgriechiſchen
Traumes und die Ausſicht auf die bedrohliche Feſtſetzung
Rußlands an den Dardanellen, die eine Knechtung aller
Balkanſtaaten und die Aufrichtung einer Seeherrſchaft im
Oſtbecken des Mittelmeeres durch Rußland zur Folge
haben würden, für die Ablehnung maßgebend geweſen.
Der Eindruck, den diefes Manöver des Dreiverbandes
hier gemacht hat, iſt der, daß ſich der Dreiverband unfähig
fühlt, die Dardanellen aus eigener, Kraft zu bezwingen
und Helfer ſucht, die ihm die Kaſtanien aus dem Feuer
holen ſollen.
* Zürich, 8. März. Der Corriere della Sera
be=
merkt zu der griechiſchen Kabinettskriſe, ſie
habe allein innere Tragweite für Griechenland, Italiens
Haltung könne davon nicht beeinflußt werden. Die
Neu=
tralität Italiens ſei für den Dreiverband viel
wertvol=
ler als 50000 griechiſche Soldaten, weil es dadurch der
Flotte der Verbündeten möglich ſei, gegen die
Dardanel=
len vorzugehen, ſtatt daß ſie im Mittelmeer kämpfen müſſe.
Itglien ſei nicht abweſend, weil es nicht mitmache. Die
endgültige Regelung der Meerengenfrage und derjenigen
von Konſtantinopel werde auf dem Friedenskongreß
er=
folgen, wo Italien ſeine Rechte verteidigen werde.
Perſeveranza billigt den Entſchluß des griechiſchen
Kö=
nigs, der auch in Rom gut aufgenommen werde als
Be=
weis vorſichtiger Politik. Noch tiefere Gründe habe
Ita=
lien, ſeine bisherige Haltung nicht aufzugeben. — Sera
ſchreibt, man müſſe die Rückwirkungen des Rücktritts von
Venizelos abwarten; entſcheidend werde der Ausgang
der Beſchießung der Dardanellen ſein. — Giornale
d’Ita=
lia hält es für ausgeſchloſſen, daß der König ſich durch
ſeine verwandtſchaftlichen Beziehungen zu Kaiſer
Wil=
helm habe leiten laſſen; beſtimmend ſei geweſen, daß er
fürchtete, die Erfolge der letzten Jahre in Frage zu
ſtel=
len. Auch die Oeffentlichkeit ſei nicht allgemein für ein
Eingreifen Griechenlands. Die deutſchfeindliche Idea
Nazionale behauptet, es handle ſich lediglich um eine Ko=
mödie, die gemacht würde, um eine Volksſtimmung zu
ſchaffen, die die Verantwortung des Königs den
Zentral=
mächten gegenüber vermindere.
Franzöſiſche Stimmen zum
Miniſter=
wechſel in Griechenland.
* Kopenhagen, 8. März. Die Demifſion
von Venizelos hat in Paris die größte Aufregung
hervorgerufen. Obgleich man ihre inneren Gründe nicht
kennt, wird es für wahrſcheinlich angeſehen, daß
Venize=
los die Teilnahme Griechenlands an den Operationen der
Verbündeten gegen die Türkei verlangt habe, ferner die
Landung einer Truppenabteilung an den Dardanellen,
während die Hauptmacht zurückbehalten werden ſollte,
um Bulgariens Haltung abzuwarten. Falls die
Abſichten Bulgariens gegen Adrianopel und nicht gegen
das griechiſch=ſerbiſche Mazedonien gerichtet wären,
würde Griechenlands Teilnahme ſich zum vollen
Zuſam=
mengehen mit den Ententemächten entwickeln. Es ſcheint,
daß Theotokis, der Deputierte für Korfu, perſönlich die
Beteiligung Griechenlands auf eine lokale Intervention
ohne direkten Anſchlüß an die Ententemächte beſchränken
wollte, Venizelos ſei es aber gelungen, die Mehrheit im
Kronrat für ſeine Abſichten umzuſtimmen. Zuletzt lag die
endgültige Entſcheidung beim König.
* Rotterdam, 8. März. Der Temps erklärt zur
griechiſchen Kriſe: Man muß warten, um ie wahre
Be=
deutung der Demiſſion von Venizelos beurteilen zu
kön=
nen. Die Ernennung von Zaimis zu ſeinem Nachfolger
bedeute nicht notwendig eine neue Richtung
in der Politik Griechenlands. „Wir lehnen es
ab, zu glauben, daß Griechenland ſich aus der Richtung,
worin ſeine Beſtimmung liegt, herausdrängen läßt und
ſeine von der Tradition beſiegelte
Freundſchaftsbeziehun=
gen wird ſtören laſſen. Der Hellenismus iſt zu glänzend
emporgeblüht, daß er in einer Politik des Irrtums
unter=
gehen könnte.”
Engliſche Preßſtimmen.
T.U. London, 9. März. Die Demiſſion des
Kabi=
netts Venizelos bildet eine ſchwere Enttäuſchung für die
engliſche Preſſe. Die Sondertelegramme der großen
Blätter aus Athen hatten das unmittelbare Eingreifen
Griechenlands als unzweifelhaftes Ergebnis des
Kron=
rates vorausgeſagt und die Möglichkeit einer
Meinungs=
verſchiedenheit zwiſchen Krone und Kabinett ſtets
abge=
leugnet. Um ſo unangenehmer ſieht ſich die Preſſe jetzt
urch den Lauf der Ereigniſſe überraſcht und hatte einige
Mühe, der veränderten Situation eine günſtige Seite
ab=
zugewinnen. Mehrere Blätter wie z. B. Times und
Daily Chronicle behandeln die Kriſis in leicht
ironiſieren=
dem Tone und beſpötteln den Wagemut Zaimis, einen
Venizelos erſetzen zu wollen. Die ſtets äußerſt
tenden=
ziös gehaltenen und für den engliſchen Gebrauch
zuge=
ſtutzten Meldungen aus Athen wiſſen von großen
Demon=
ſtrationen für Venizelos und gegen die Türkei zu melden.
Nach den Andeutungen hieſiger offiziöſer Kreiſe zu
urtei=
len hat die Tripel=Entente der griechiſchen Regierung
ſehr weitgehende Verſprechungen im Falle einer
bewaff=
neten Intervention Griechenlands gegeben und es iſt
wohl auch richtig, daß das Kabinett Venizelos ſich den
Vertretern Englands und Frankreichs gegenüber ſchon
recht weit engagiert hatte.
Die Haltung Bulgariens.
* (Ctr. Bln.) Aus Sofia wird der Tägl. Rundſchau
gemeldet: Angeſichts der ungewiſſen Haltung
Griechenlands hat die bulgariſche
Regie=
rung die Mobiliſation weiter ausgedehnt.
Hunderttauſend Mann ſollen bei Tirnowo konzentriert
ſein. Ebenſo ſind Truppen an der ſerbiſchen Grenze zu=
ſammengezogen worden. Man glaubt in Sofig, daß ein
Eingreifen Griechenlands, den gllgemeinen
Brand auf dem Balkan entfeſſeln würde. Auch Rumänien
könnte, ſo meint man, nicht länger zögern. Für dieſen
Fall ſollen ſogar bereits beſtimmte Abmachungen zwiſchen
Rumänien und Bulgarien getroffen ſein, doch weiß man
nichts Beſtimmtes darüber. Die griechiſche Armee würde
aller Wahrſcheinlichkeit nach im Ernſtfalle nicht nur mit
den Türken, ſondern auch mit den Rumänen und
Bulga=
ren zu kämpfen haben.
Die Haltung Italiens.
* (Ctr. Bln.) Aus Mailand berichtet der Berl Lok.=
Anz.: Ueber die Zuſammenkunft des
Miniſter=
präſidenten Sglandra mit Giolitti am 4.
März im Hauſe Giolittis berichtet die Stampg noch
fol=
gende Einzelheiten: Die Unterredung dauerte zwei
Stun=
den. Im gegenwärtigen Moment komme ihr für die
Zu=
kunft Italiens eine außerordentliche
Bedeu=
tung zu. Die Unterredung habe ohne Zeugen
ſtattgefun=
den und ihr Inhalt bleibe ein Geheimnis ſoweit die
auswärtige Politik in Frage komme. Jedoch kann die
Stampa mitteilen, eines ihrer Ergebniſſe ſei die
noch=
malige Bekräftigung der Unterſtützung des Miniſteriums
Salandras durch Giolitti, deſſen Anhänger in den
wich=
tigen Verhandlungen der kommenden Woche in der
Kam=
mer gegen die Anträge der Sozialiſten und für das
Mini=
ſterium ſtimmen werden Nach der Mailänder Sera wird
das wichtige Ereignis in parlamentariſchen Kreiſen in
dem Sinne gedeutet, daß die Haltung der italieniſchen
Regierung entſchieden auf eine aufrichtige
Ver=
ſtändigung mit Deutſchland, auch in Bezug auf
die Verwirklichung der nationalen Beſtrebungen Italiens
gegenüber Oeſterreich=Ungarn gerichtet ſei.
* Berlin, 9. März. Dem Berl. Tageblatt wird
aus Rom gemeldet: Bei einem Bankett, das in Gaeta in
Anweſenheit des Miniſterpräſidenten
Salan=
dra ſtattfand, rief der Brigadegeneral Morrg in einem
Trinkſpruch aus: „Das Heer iſt bereit, zu marſchieren im
Namen des Königs und des Vaterlandes.” Salandng
eilte auf den General zu, umarmte und küßte ihn und
ſagte: „Ich ſage Euch mit gepreßtem Herzen, wir werden
alle unſere Pflicht tun, wie General Morra gemahnt hat,
mit Hilfe Gottes unter dem Befehl des Königs und für
den Ruhm des Vaterlandes.” Bei der Abreiſe Salandras
erſcholl aus der Volksmenge ein vereinzelter Ruf: „Es
lebe die Neutralität!” „Nicht doch,” erwiderte Salandrg,
„ruft vielmehr mit mir: Es lebe Italien!” Stürmiſcher
Beifall der Menge folgte dieſer Aufforderung.
* Berlin, 9. März. Wie der Voſſ. Ztg. aus Rom
gemeldet wird, erwiderte Miniſterpräſident
Sa=
landra in Gaeta auf die Anſprache des Generals
Morra, daß er auf die hochpolitiſchen Anſpielungen der
Vorredner nicht eingehe, weil er gelernt habe, nicht mehr
zu ſagen, als er wolle. Er wende ſich mit der erneuten
Aufforderung an die Nation, ruhig, diſzipliniert,
ver=
trauensvoll und bereit zu ſein. Bereitſchaft ohne Ruhe
und Diſziplin könne die Größe des Landes nicht
herbei=
führen. Auch ich wurde an einen Platz geſtellt unter
un=
vermuteten Umſtänden. Aber ich harre aus und werde
voll Vertrauen und Gewiſſenhaftigkeit alles Erforderliche
tun, damit das Land aus der gegenwärtigen Lage groß
und ſtark hervokgeht.
* (Ctr. Bln.) In der Deutſchen Tageszeitung führt
Graf Reventlow in Anknüpfung an die Aeußerungen des
Mailänder Blattes Sera aus:
Es iſt unſeres Wiſſens das erſte Mal, daß in der
ernſt zu nehmenden italieniſchen Preſſe ſeit Beginn des
Krieges in dieſem zuverſichtlichen,
freund=
ſchaftlichen Tone und in dieſer Verbindung von
Eine Erinnerung an die Kämpfe um die
maſuriſchen Seen im September 1914.
Die herrlichen Siege der Winterſchlacht in
Oſt=
preußen weckten die Erinnerung an die
September=
kämpfe des vergangenen Jahres, in denen ſchon
einmal hart und blutig um den öſtlichſten Teil
unſeres deutſchen Vaterlandes gerungen wurde. Bei
Tannenberg war die ruſſiſche Narew=Armee in den
letzten Tagen des Auguſt eingeſchloſſen und faſt
gänzlich aufgerieben worden. Drei Tage Ruhe konnte
General v. Hindenburg ſeinen Truppen in der Gegend
von Ortelsburg gönnen. Dann ging es am 4. September,
nach Norden, um dem zweiten ruſſiſchen Heere, der
Nie=
men=Armee des Generals Rennenkampf, ebenfalls zu
zei=
gen, daß deutſches Land für ſie keinen Raum hatte. In
gewaltiger Ausdehnung hatte ſich Rennenkampf von
Ta=
piau bis Angerburg verſchanzt, den linken Flügel
zurück=
gebogen über Poſſeſſern-Wieſenthal-Kruglanken. Am
6 war der Aufmarſch der 8. Armee nahezu vollendet. An
dieſem Tage, dem Schlachttage von Dennewitz, fand ich
Gelegenheit, mit dem Bruder meiner Frau, der bei der
Maſchinengewehr=Kompagnie meines Regiments als
Leutnant ſtand, als Quartiermacher zu dem Städtchen
Rhein weſtlich Lötzen vorreitend, an einem Gottesdienſte
teilzunehmen; die geputzten Leute auf dem Wege hatten
mich erſt daran erinnert, daß es Sonntag ſei. Schnell
ſprang ich vor der Kirche vom Pferde, ließ es von dem
mich begleitenden Huſaren halten und ging hinein. Der
Pfarrer wiederholte am Schluſſe ſeiner Predigt noch
ein=
mal das Textwort: „Selig ſind, die reines Herzens ſind,
denn ſie werden Gott ſchauen”. Tiefbewegt hörte ich das
Vaterunſer, dann verließ ich das nur mit Frauen, Kindern
und Greiſen beſetzte Gotteshaus und gedachte meines
Ur=
graßvaters, der am gleichen Tage vor 101 Jahren — als
junger Offizier in meinem Regiment mitkämpfend
ſchwer verwundet von dem Dennewitzer Schlachtfelde
ge=
trägen wurde.
Am folgenden Tage, dem 7. September, traten wir
den Vormarſch auf Lötzen an, um unter dem Schutze der
Feſte Boyen, als dem Brückenkopf der Maſuriſchen Seen,
den feindlichen linken Flügel umfaſſend anzugreifen.
Mit=
tags gegen 1 Uhr wurden die Befehle noch weſtlich Lötzen
ausgegeben; dann trat die Kolonne der Diviſion, zu der
ich gehörte, an. Vorbei an der noch mitten in den
bedeu=
tenden Armierungsarbeiten befindlichen Feſte Boyen ging
es der Stadt zu. Am Weſtausgang war eine Ehrenpforte
errichtet, die oben an einem großen Schilde die Worte
trug: „Willkommen der ſiegreichen Armee, den Befreiern
Oſtpreußens!” Freudig empfing uns die Bevölkerung;
Hunderte von Menſchen wogten auf den Straßen; im
Vorbeimarſch wurden wir von der Beſatzung und der
Bevölkerung überreich „bewirtet” und von der weiblichen
Jugend mit Blumen förmlich beſtreut. Bald waren
ſämt=
liche Truppen mit Aſtern geſchmückt und die Pferde am
Zaumzeug mit Blüten beſteckt. Rührend war die Freude
der Lötzener, die gar aufregende Tage hinter ſich hatten,
denn die Ruſſen waren bis dicht vor die Tore der Stadt
gekommen. So ging’s im Triumph durch die Stadt, und
an uns war es nun, zu zeigen, daß wir das Vertrauen
rechtfertigen konnten. Noch am Abend des 7. kamen wir
bis etwa 10 Kilometer nordöſtlich Lötzen ungeſtört vom
Feinde vor; dort gruben wir uns ein. Durch Infanterie=
Aufklärung wurde der Feind uns gegenüber in ſehr
ſtar=
ken Stellungen erkundet und feſtgeſtellt; die Brennpunkte
des Kampfes mußten die Dörfer Poſſeſſern und
Krug=
lanken werden, das war vorauszuſehen. Von der
Be=
fehlsausgabe bei der Diviſion, wo ich als
Ordonnanzoffi=
zier des Regiments die Anordnungen für die Nacht und
den kommenden Morgen geholt hatte, zum Regiment
zu=
rückgekehrt konnte ich dort noch mitteilen, daß jedem
An=
gehörigen der 8. Armee für die ſchweren Tage bei
Tannen=
berg eine beſondere Zulage aus den damals erbeuteten
ruſſiſchen Kriegskaſſen ſoeben bewilligt worden war.
Die Nacht verlief ruhig. Ein heller, ſtrahlender
Spät=
ſommermorgen brach am 8. an. Noch blieb alles ſtill; die
zur Umfaſſung angeſetzten Truppen ſchoben ſich nur
all=
mählich über den Seenübergang bei Lötzen. Endlich gegen
1 Uhr mittags lief der Befehl der Diviſion zum Angriff
bei uns ein. Nun ging’s vorwärts. Bald bogen die
Ba=
taillone beiderſeits der geraden auf Poſſeſſern zuführenden
Chauſſee ab, um die ihnen angewieſenen Stellungen zu
erreichen. Die Feldartillerie fuhr auf, die Beobachter der
ſchweren Artillerie ſtellten ſich bald bei uns ein, um ſich
ihre Ziele zu ſuchen. Faſt ohne nennenswerte Verluſte
er=
reichten wir bis 6 Uhr abends eine Linie etwa 700 Meter
dem Feinde gegenüber, kräftig unterſtützt von unſerer
Ar=
tillerie, die ſtaffelweiſe mit uns vorging. Bei Anbruch
der Dunkelheit ritt ich wieder zur Dipiſion zurück, um den
Befehl für die Nacht zu holen. Ein Brot mit auf einer.
der Feldküchen der Reſerve=Bataillone friſch bereiteten
Leberwurſt ſtärkte mich, und eine Taſſe Kaffee half mich
für die kalt werdende Nacht zu wärmen. Gegen 9 Uhr
war ich wieder beim Stabe des Regiments Dieſer hatte
ſich in einem an der Chauſſee liegenden Schulhauſe
ein=
quartiert. Der Befehl für den nächſten Tag lautete, daß
die rechts von uns befindliche Brigade den Angriff
vor=
tragen ſolle, und wir uns ihr, wenn der Druck fühlbar
würde, anzuſchließen hätten. So konnte die Umfaſſung
mit Erfolg durchgeführt werden. Die Nacht war eiſig
kalt. Unaufhörlich ſchoß die ſchwere Artillerie die ganze
Nacht hindurch auf die am Tage erkannten Stellungen, um
den Angriff vorzubereiten. Oefter wurden wir durch heftig
losbrechendes und ebenſo plötzlich verlöſchendes
Infan=
teriefeuer aufgerüttelt; man ſprach von Gegenangriffen
des Feindes, doch dieſer hatte ſich tatſächlich aus ſeinen
wohlverſchanzten Stellungen nicht herausgewagt.
Mit Morgengrauen des 9. September — bald brach
auch eine prächtige, warme Sonne durch — hub nun auch
auf der ganzen Linie das Feuer wieder an. Ohne
Unter=
brechung ſauſten und rollten langſam und ſicher über uns
die Geſchoſſe der ſchweren Kanonen und Haubitzen zum
Feinde hinüber; ein heftiger Schlag kündete den Einſchlag
und eine mächtige Wolke von Erde und Staub zeigte ſich.
Die leichteren Geſchoſſe der Feldartillerie flogen
dazwi=
ſchen auf die feindlichen Schützengräben, und unaufhörlich
pfiff und ziſchte das Gewehrfeuer über die Felder. Schon
brannte Poſſeſſern an allen Enden. Doch noch war die
feindliche Stellung nicht ſturmreif; ohne bedeutende
Ver=
luſte war ſie ſo nicht zu nehmen. Da erhielt ich gegen 8 Uhr
den Auftrag, zu den Bataillonen des Regiments zu reiten
und Meldungen über den Stand des Gefechts einzuholen.
Ich ſaß auf und ritt los. Bei den Schützengräben ging’s
wieder herunter vom Pferd, um mich zu orientieren; fa,
der Feind hatte wieder Schießſcharten auf ſeinen Gräben;
mit Infanteriefeuer war ihm kaum beizukommen. Und
heftig befeuerte ſeine Artillerie beſonders unſer Füſilier=
Bataillon, ohne Pauſe faſt ſchlugen Granaten und
Schrap=
nells dort ein. Als ich bei der Maſchinengewehr=
Kom=
pagnie, die noch hinter einer Anhöhe in Reſerve gehalten
wurde, vorbeikam, rief mir mein Schwager, der dört mit
ſeinem Kompaguiechef am Rande der Höhe beobachtete,
warnend zu, ich ſolle mich vorſehen; gerade der Hang, den
ich eben entlang getrabt war, ſei mit feindlichen Granaten
Deutſchland, Italien und Oeſterreich=Ungarn
geſprochen wird. Wir begrüßen dieſen Ton und
betrach=
ten ihn als ein Zeichen, daß die Bahn für ofſene und
freundſchaftliche Auseinanderſetzungen zwiſchen Italien
und Oeſterreich=Ungarn nunmehr gebrochen ſei. Es iſt in
dieſem Augenblick noch nicht ratſam, näher auf den
Gegen=
ſtand einzugehen, aber, wie geſagt, die Bahn zu einer
freundſchaftlichen und aufrichtigen Verſtändigung dürfte
gebrochen ſein, heute noch entſchiedener als zur Zeit der
Unterredung zwiſchen Herrn Giolitti und Salandra am
4. März. Der Gegenſtand der Verhandlungen iſt das
ſo=
genannte Trentino, das kleine, hauptſächlich von
Ita=
lienern bewohnte Gebiet in Südtirol, das der Gegenſtand
einer jahrzehntelangen irredentiſtiſchen Bewegung in
Italien geweſen iſt. Die lebenden Objekte dieſer
Leiden=
ſchaften, die italieniſch redenden Bewohner dieſes Gebiets,
ſcheinen anders über die Sache zu denken. Viele von
ihnen haben bereits den Wunſch geäußert, in ihrer alten
Staatsangehörigkeit zu bleiben. Ihre Gründe ſind ſehr
einfacher, namlich wirtſchaftlicher Natur. Es handelt ſich
größtenteils um Weinbauern, deren Lage durch Anſchluß
an das italieniſche Wirtſchaftsgebiet kritiſch werden
würde. Dieſes beiläufig. Immerhin, das Gebiet iſt ſehr
klein und von realem Werte für Oeſterreich=Ungarn nur
als militäriſche Grenze. Unter der
Voraus=
ſetzung, daß mit dem Uebergang des Gebietes in
italieni=
ſche Hand die alten Gegenſätze verſchwinden ſollten,
würde die Bedeutung der militäriſchen Grenze dort natur=
Egemäß abnehmen. Ob dieſe Vorausſetzung aber zutreffen
würde, iſt eine Frage für ſich. Sie wird wie alle anderen
dazu gehörigen Fragen ohne Zweifel in den
Verhandlun=
gen zur gründlichen Erörterung gelangen. Die Stampa
hat vor kurzem für die öſterreichiſch=italieniſchen
Verhand=
lungen den Grundſatz „Do ut des” aufgeſtellt. Italien
würde alſo eine Gegenleiſtung gewähren.
Ueber deren Art und Umfang ſind noch nirgends
Andeu=
tungen gemacht worden. Wir wiſſen aber nicht, wo ſie
änders geſucht werden können, als auf der
Balkan=
halbinſel. Sollten, wie wir nunmehr zu hoffen
wagen, die Verhandlungen auch in dieſem größeren
Rah=
men zu einem poſitiven Ergebnis führen, ſo würde ſich
daraus eine beiderſeitig durchdachte und anerkannte
So=
lidarität der beiden Mächte ergeben, wie ſie bei
Beginn des Krieges hätte vorhanden ſein müſſen. Auch
das iſt ein Kapitel, das ſich bis zur Stunde der
Erörte=
rung noch entzieht. Gleichzeitig iſt nicht der Augenblick,
die Trentinofrage, ihre Urſachen, ihre Erörterung und
unter Umſtänden ſpäter ihre Erledigung im Zeichen irgend
welcher Gefühle zu betrachten. Es handelt ſich in dieſem
Kriege um ſo. Ungeheueres, daß auch Fragen berechtigter
Gefühle hinter der Folgerichtigkeit der Tatſachen und ihrer
Notwendigkeit zurücktreten müſſen. Dieſe Erkenntnis und
ihre tatſächliche Verwirklichung, welch letztere, wie geſagt,
auf dem Wege zu ſein ſcheint, mögen in Wien nicht leicht
geworden ſein. Um ſo anerkennenswerter iſt es, daß
unſer Bundesgenoſſe eine Konſequenz aus der Tatſache
gezogen hat, die einer gedeihlichen Weiterentwickelung der
Verhältniſſe in ihrer Geſamtheit von Nutzen ſein wird.
Freilich, um es noch einmal ausdrücklich zu betonen, es
wäre ſehr gefährlich, den Tatſachen vorzugreifen. Bis jetzt
kann man nur ſagen: die Bahnſcheint gebrochen
zu ſein und beſchritten zu werden. Daß die
maßgeben=
den Stellen des Deutſchen Reiches jetzt im Kriege eine
Politik des Ausgleiches unter der Beſeitigung von
Rei=
bungsflächen zwiſchen den beiden Mächten mit nicht
min=
derem Eifer betätigt haben als vor dem Krieg, auch allem
Anſchein nach erfolgreich, das bedarf keines Hinweiſes,
um fo weniger, da die italieniſche Preſſe dieſes
nachdrück=
lich hervorhebt. Das Weitere muß mithin der Zukunft
überlaſſen bleiben.
Der Artikel ſchließt: Für den Augenblick iſt bereits
nicht nur als ein tatſächlicher Erfolg, ſondern als eine
wirkende Tatſache anzuſehen, daß unſere Feinde in der
Hoffnung auf einen demnächſtigen Bruch Italiens mit
Oeſterreich=Ungarn getäuſcht worden ſind. Dieſe Tatſache
kann ſchwerlich ohne Wirkung auf Griechenland, Bulgarien
und Rumänien bleiben. Sollte vollends das Ergebnis der
Verhandlungen zwiſchen Italien und Oeſterreich=Ungarn
das Irredentageſpenſt in Italien endgültig verſcheuchen,
ſo könnte es unſeres Erachtens nicht fehlen, daß die Leiter
der italieniſchen Politik und die geſamte italieniſche
Be=
völkerung dann auch die brennenden
Mittelmeer=
probleme unter richtigem Geſichtspunkte
beurteilten und dem wohlverſtandenen Intereſſe
Italiens gemäß handelten.
* Rom, 9. März. Geſtern abend fand ein
Mini=
ſterrat ſtatt, dem eine Unterredung zwiſchen Salan=
dra, Sonnino und dem Kriegsminiſter Zupelli
vorausgegangen war. Salandra und Sonnino gaben
Er=
läuterungen zur Lage. Es wird verſichert, der Miniſterrat
ſei zu wichtigen Entſchließungen gekommen.
Der deutſche Reichstag
tritt heute, Mittwoch, wieder zuſammen.
E=
wird die dritte Kriegstagung ſein, die er
ab=
hält. Am 4. Auguſt war er dem Rufe der verbündeten
Regierungen gefolgt und hatte in einer Sitzung von
welt=
geſchichtlicher Bedeutung die für den Krieg notwendigen
Vorlagen einmütig bewilligt, damit der Welt den
bün=
digſten Beweis liefernd, daß das ganze deutſche Volk hin
ter ſeinem Kaiſer und ſeinem Heere ſteht und alle Opfer
zur Erkämpfung eines ſiegreichen Friedens freudig auf
ſich nimmt. Die zweite Kriegstagung fand am 2. Dezem- ſtatt, wo die noch nötigen finanziellen und ſonſtigen
Maßnahmen die gleiche einmütige Zuſtimmung fanden
und auch die Fürſorge zur Linderung der Kriegsnöte auf
der Tagesordnung ſtand. Für die jetzt beginnende dritte
Kriegstagung iſt der Reichsetat mit der noch weiter
er=
forderlichen finanziellen Rüſtung das Hauptſtück. Ein
neuer Reichsſchatzſekretär wird die Beratung des.
Etats einleiten, der ſich von dem ſonſt üblichen Etat
da=
durch unterſcheidet, daß viele Einnahmen nicht im
einzel=
nen angegeben werden können. Das Fundament der
Reichseinnahmen bilden die Zölle, die unter der
Einwir=
kung des Krieges und der Störung unſeres auswärtigen
Handels diesmal verſagen. Die Ausgaben ſind im
allge=
meinen nach den Anſätzen des laufenden Etatsjahres
ein=
geſtellt.
Wie der preußiſche Landtag, ſo wird ſich vorausſichtlich
auch der Reichstag bei der Etatsberatung Zurückhaltung
auferlegen und die weſentlichſten Erörterungen in die
Budgetkommiſſion verlegen. Bekanntlich iſt auch über
das Mandat des Verräters Wetterlé Beſchluß zu faſſen.
Bis zum Oſterfeſte dürften alle Arbeiten erledigt ſein.
Daß dies im Geiſte der ſittlichen und nationalen Größe
unſeres Volkes, würdig unſerer Söhne auf den
Schlacht=
feldern, geſchieht, davon ſind wir überzeugt.
* Berlin 8. März. (W. T. B. Amtlich.) Heute
abend fand im Reichskanzlerpalais eine Beſprechung
zwiſchen Vertretern der Reichsregierung und
den Vorſtänden der Reichstagsfraktionen über
die in der bevorſtehenden Tagung des Reichstages zu
er=
ledigenden Geſchäfte und die Art ihrer Behandlung ſtatt.
Der Dank des ſchleſiſchen Provinzial=Landtags.
* Breslau, 8. März. Der
Provinzialland=
tag ſandte an Se. Maj. den Kaiſer folgendes
Te=
legramm: In tiefſten Dankbarkeit, daß Ew. Majeſtät
durch die heldenmütigen Hindenburgſchen Truppen unſere
ſchleſiſche Heimat vor einem feindlichen Einfall bewahrt
und bei dero allerhöchſter Anweſenheit in Schleſien die
ſchleſiſche Pflichterfüllung ſo gnädig gewürdigt haben,
bittet der Provinziallandtag der Provinz Schleſien bei
ſeinem Zuſammentreten Eure Majeſtät, das Gelöbnis
unwandelbarer Treue allergnädigſt entgegennehmen zu
wollen. — An Hindenburg wurde folgendes
Tele=
gramm gerichtet: Eure Exzellenz entbietet der ſoeben
zu=
ſammengetretene ſchleſiſche Provinziallandtag wärmſten
Gruß. Was Sie und die Ihrer ruhmreichen Führung
fol=
genden heldenmütigen Truppen für unſer Vaterland
ge=
tan, iſt in das Herz jeden Schleſiers eingegraben. Darum
vird Ew. Exzellenz Name in unſerer Provinz bis in die
fernſten Zeiten mit unauslöſchlicher Dankbarkeit genannt
und gerühmt werden. — An Generaloberſt von
Woyrſch ſandte der Provinziallandtag nachſtehendes
Telegramm: Der Provinziallandtag gedenkt bei ſeinem
Zuſammentreten mit treuem Gruß in unauslöſchlicher
Dankbarkeit der heldenmütigen ſchleſiſchen Landwehr und
ihres ruhmreichen Führers, unſeres ſchleſiſchen Generale
oberſten.
Die verſenkten Schiffe im Antwerpener Hafen.
* Brüſſel, 8. März. In Antwerpen hatten, wie
crinnerlich, die Belgier und Engländer vor der Uebergabe
der Feſtung den im Hafen liegenden Dampfer
„Gneiſenan” quer über die Schelde gelegt, verſenkt
und dadurch die Fahrtrinne verſtopft. Die Strömung
verſchob allmählich das querliegende Schiff, ſo daß jetzt
ganz große Dampfer zu beiden Seiten des Schiffes
an=
ſtandslos durchkommen. Eine deutſche Geſellſchaft wird
demnächſt den Dampfer „Gneiſenau” flott machen.
Alle im Hafen liegenden und bekanntlich durch die
Eng=
länder und Belgier ſeinerzeit ſchwer beſchädigten
Schiffe ſind jetzt vollſtändig ausgebeſſert und
fahrt=
fertig, darunter 32 deutſche und zwei öſterreichiſche
Dampfer.
Verhaftungen in Belgien.
* (Ctr. Bln.) Aus Brüſſel berichtet die B. Z.:
Der Generalgouverneur von Belgien hat eine
Reihe höherer Beamter des belgiſchen Finanzminiſteriums
verhaften laſſen, weil ſie wehrfähige belgiſche
Zoll=
unterbeamte veranlaßten, über Holland nach England zu
reiſen, um ſich in die belgiſche Armee aufnehmen zu
laſſen. Die Verhafteten werden unter Anklage geſtellt.
Es handelt ſich vor allem um den Generaldirektor im
Finanzminiſterium Janſſen, der im Rang eines
Unter=
ſtaatsſekretärs ſteht, ſowie um zwei Zollkontrolleure.
Wiederholt waren die Belgier gewarnt worden, der
Re=
krutierung keinen Vorſchub zu leiſten. Namentlich wurde
nicht erwartet, daß Beamte dies tun, die in die Dienſte
der deutſchen Regierung getreten waren.
Der Bruch im Dreiverband.
Man ſchreibt der Köln. Ztg.:.
Am 27. Februar iſt in den Beziehungen des
Dreiverbandes eine bedeutſame Wendung
eingetre=
ten. In öffentlicher Parlamentsrede hat der engliſche
Premierminiſter Asquith ſeinen Verbündeten ihr Wort
vom September zurückgegeben, wonach dieſe Mächte nur
mit England gemeinſam über den Frieden verhandeln
wollten. Denn nicht anders kann man vom Standpunkt
Frankreichs und Rußlands die prahleriſche Verſicherung
des Marineminiſters Churchill gegenüber dem
Redak=
teur des Matin deuten, unter die Asquith jetzt das
amt=
liche Siegel der engliſchen Regierung geſetzt hat, daß
nämlich England anch allein bis zum bittern Ende
kämpfen würde.
Zu Anfang September war Frankreich geneigt, nach
ſeinen erſten ſchweren Niederlagen einen Sonderfrieden
zu ſchließen. Es glaubte ſeine Bündnispflichten loyal
und mit größten Opfern erfüllt zu haben, mußte aber
wahrnehmen, daß weder England noch Rußland imſtande
waren, ihre ihnen vom gemeinſamen Kriegsplane
zuge=
wieſenen Aufgaben durchzuführen. Dadurch hielt es den
Dreiverband ohne ſeine Schuld für geſprengt. Da drohte
Lord Kitchener mit einer Beſchießung aller franzöſiſchen
Häfen und zwang in Gemeinſchaft mit Rußland, das
da=
mals gegen Oeſterreich große Fortſchritte zu erzielen
wähnte, Frankreich zu dem Abkommen von
Lon=
don, nach dem die drei Mächte nur gemeinſam
über den Frieden verhandeln durften. Im Laufe
der Zeit aber erwies es ſich, daß England damit
in ſeiner eigenen Falle gefangen war, denn die beiden
Verbündeten und auch die anderen Kriegsteilnehmer, die
nachträglich zu dem Abkommen zugelaſſen worden waren,
mußten bald merken, daß ſie in dem ganzen Kriege
einſei=
tig für engliſche Pläne eingeſpannt werden ſollten, daß
Enaland mit einem Schlage alle wirtſchaftlichen
Neben=
buhler, gleichgültig ob Freunde oder Feinde, verderben
wollte. Das führte zu ihrer Annäherung untereinander
und zu einem gemeinſamen ſtillen Gegenſatz gegen Eng=
ſeit einer halben Stunde förmlich beſät. Ich hatte es beim
Hinüberreiten gar nicht ſo gemerkt, und ich war ja auch
glücklich durch. So dankte ich ihm und vertröſtete die
Maſchinengewehr=Kompagnie, die ſich nach Betätigung
ſehnte, ihre Stunde würde ſchon noch kommen, wenn wir
erſt näher heran ſeien. So verabſchiedete ich mich denn,
um zurück zu reiten; da rief mir mein Schwager noch
lachend beim Wegreiten zu: „Na, gibſt du mir denn nicht
die Hand?” Kräftig und fröhlich ſchüttelten wir uns die
Hände, — die Sonne ſchien ſo herrlich und der Sieg
war uns ſo ſicher —, es ſollte das letzte Mal geweſen ſein.
Zum Regimentsſtab zurückgekehrt meldete ich, und nun
ging’s gleich wieder los, nach allen Seiten, kreuz und
quer,’zur ſchweren Artillerie und zu den einzelnen
Batte=
rien der Feldartillerie, um ſie über die feindlichen Gräben
näher zu unterrichten und ſie um recht kräftige
Unter=
ſtützung zu bitten. Ueberall traf ich fieberhafte Tätigkeit,
man ſchoß und beobachtete, beobachtete und ſchoß, und
alle hatten die Gewißheit, „gut zu liegen” mit ihren
Schüſſen. Schon ließ auch das feindliche Artilleriefeuer
ſeit einiger Zeit nach. Endlich gegen 12 Uhr mittags
kam ich beim Schulhauſe wieder an. Dort gab’s etwas
zu eſſen und ich fand Zeit, mir die Räume einmal näher
anzufehen: richtige Ruſſenarbeit, alles zerſtört, zerwühlt,
erbrochen, verſchmutzt. Die Lehrersleute mußten ganz
jung verheiratet geweſen ſein, alles neue Möbel und
ſonſtige Gegenſtände, und nun die ſcheußliche Verwüſtung;
die armen Leute waren längſt geflohen.
Gegen 1 Uhr kam ein Ruck in die Schützenlinien. Die
Brigade rechts hatte Kruglanken genommen und drang
nun ſtark umfaſſend an. Nun hielt es auch unſer
Ba=
taillon nicht mehr längerz 2—300 Meter gewannen ſie in
einem Sprunge. Da ſetzte gegen 2 Uhr noch einmal ein
äußerſt heſtiges feindliches Schrapnellfeuer ein, das die
vorgehenden Linien nochmals zu Boden zwang und ſie
nötigte, hinter ſchnell aufgeworfenen Kopfdeckungen die
ruſſiſchen Schießſcharten abermals unter Feuer zu
neh=
men. Die Maſchinen=Gewehr=Kompagnie war eingeſetzt,
um den Sturm vorzubereiten, weithin hörte man ihr
gleichmäßig ratterndes Feuer. Schon waren einige
Vor=
gräben genommen, 200, 300 Ruſſen wurden in langer
Kolonne über das Feld abgeführt. Gegen ½4 Uhr
nach=
mittags erhob ſich plötzlich die ganze Linie, und in nicht
endenwollendem Hurra ſtürmten die Grenadiere vorwärts.
Sie waren vicht mehr en halten, was ſich nicht ſchnell
noch ergab — denn äußerſt erbittert waren unſere Leute
über die bekannten Verſuche mit den weißen Flaggen —
wurde zuſammengeſchoſſen oder erſchlagen, in raſendem
Sturm ging es über die Gräben weg, durch Batterien
durch, nach Poſſeſſern hinein, bis auf den nächſten
Höhen=
rand. Dort kam der Lauf erſt vorläufig zum Stehen.
Beim erſten Hurra hatte auch ich mich auf meinen
Gold=
ſuchs geſetzt und war nach vorn gejagt, um den Oberſten
über den Erfolg unterrichten zu können. Ueberall traf
ich unſere ſiegesfrohen Mannſchaften, ſie ſammelten ſich,
nun von neuem um ihre Führer: Verluſte gering,
Ge=
fangene etwa 600 beim Regiment, 4 Geſchütze erbeutet;
die Grenadier=Bataillone waren durch das Dorf durch
und hatten den Nordrand erreicht, das Füſilier=Bataillon
hielt ſich geſchloſſen an der Kirche von Poſſeſſern zur
Ver=
fügung des Regiments=Kommandeurs. So ritt ich
zu=
rück zum Oberſten. Die ſtrahlende Sonne über mir, ein
frohes Gefühl des errungenen Sieges im Herzen, ſah ich
kaum die mit Toten faſt gefüllten ruſſiſchen
Schützen=
gräben. Nun Galopp und den Sieg melden! Da kam
eilends über das Feld der Führer der Maſchinen=Gewehr=
Kompagnie gelaufen, er ſuchte eine neue Stellung für
ſeine Gewehre zum Verfolgungsfeuer. „Wie geht’s
mei=
nem Schwager?‟ Er ſah mich einen Augenblick ſtarr an=
Da wußte ich die Antwort. — Stumm drückte er mir die
Hand, und fort war er wieder, die Schlacht riß ihn weiter.
Einen dumpfen Blick warf ich hinauf zu dem braunen
Acker, über den die Maſchinengewehrkompagnie den
An=
griff vorwärts getragen hatte, dann ritt ich zum Oberſt.
Erſt den Dienſt, dann das andere. Als ich meine Meldung
erſtattet hatte, bat ich, mich auf kurze Zeit zu entlaſſen. Bald
war ich oben. Schweigend hielten die Mannſchaften der
Maſchinengewehrkompagnie bei ihren Fahrzeugen neben
dem kleinen Erdhügel, der meinen beſten, treueſten Freund
barg. Ein kurzes, heißes Gebet, eine Meldekarte, mit
wenigen Worten das Andenken des gefallenen Helden
be=
wahrend, durch Steine beſchwert auf den Hügel gelegt,
dann rief mich wieder der Dienſt für Kaiſer und
Vaterland. Mit naſſen Augen brachte ich die Befehle an
die Bataillone zur Verfolgung; ich mußte durch das Dorf
Poſſeſſern hindurch. Grauenhafte Verwüſtung dort durch
Brand und Leichen und Trümmer. Hier lagen zwei
Dutzend ruſſiſche Pferde, entſetzlich zerriſſen, von einem
platzenden Munitionswagen ſämtlich getötet. Schon
ka=
men die verängſteten Einwohner wieder aus Häuſern und
Kellern, und ſieh’, mitten in all dem Elend ſvielten ein
paar ganz kleine Kinder ſchon wieder mit dem Ball. Das
iſt der Krieg.!
Gegen Abend fuhr ich nach Lötzen — meine Pferde
ließ ich beim Regiment zurück —. um mich eines Auftrags
zu entledigen. Lange Züge von Gefangenen überholte ich,
endioſe Munitionskolonnen und Trains trabten mir
ent=
gegen oder biwackierten ſeitwärts der Straße. Es ging
vor=
wärts, der ganze große Apparat hinter der Front ſetzte
ſich in Bewegung, um an die Truppen der vorderſten
Linie heranzutommen und ſie mit allem Nötigen an
Lebensmitteln und Munition zu verſorgen. Ja, wir
hat=
ten geſiegt, ſo deutlich fühlte man es auch hier an den
Bewegungen hinter der Front. O, das iſt ſchön, dieſes
Gefühl! Sieg und vorwärts! — Gegen Mitternacht
kehrte ich wieder zum Regiment zurück. Noch am Abend
war die Diviſion 6 Kilometer vorgegangen. Hinter einer
Höhe waren die Zelte aufgeſchlagen, wo wir die ganze
eiſige Nacht durch Wacht hielten. Am frühen Morgen
ging’s weiter nach Nordoſten zur ruſſiſchen Grenze. Am
11. ſtellte ſich der Feind noch einmal, eine Nachhut nur,
aber ſie hielt hartnäckig ſtand. Rennenkampf hatte, als
ſein linker Flügel bei Poſſeſſern und Kruglanken am
9. geſchlagen worden war. ſchleunigſt ſeine ganze Armee
den Rückzug antreten laſſen. In eiliger Flucht ſtob die
Niemen=Armee der Grenze zu. Am 13., einem
abſcheu=
lichen Regentage, ſah ich von der Höhe bei Romeyken
ſüd=
lich Eydtkuhnen die letzten ruſſiſchen Kolonnen über die
Grenze flüchten. Dort hörte ich, wie der jetzige
General=
oberſt v. Mackenſen ſelbſt den Befehl zum Vorziehen der
ſchweren Artillerie gab; bald flogen die mächtigen
Brum=
mer in die langen Züge der Ruſſen, und reiche Beute fiel
uns noch in die Hände. Noch am Abend überſchritten
wir die Grenze. Ein denkwürdiger Sonntaa!
Oſt=
preußen war frei! Am 14. September zogen wir in die
ruſſi=
ſche Grenzſtation Wierzbolowo, zu deutſch Wirballen, ein
Noch einmal iſt es den Ruſſen im Oktober gelungen,
den öſtlichſten Streifen Oſtpreußens in Beſitz zu nehmen.
Wir konnten es nicht hindern, denn alle Hände voll zu
tun hatten wir damals in Polen und vor Warſchau.
Nun. nach vier Monaten, ſind ſie abermals in alles
nie=
derreißendem Siegeszuge zum Lande hinausgeworfen
worden. Möge es das letzte Mal ſein, daß die ſo hart
geprüfte Provinz den Einfall dieſer unmenſchlichen
Hor=
den über ſich ergehen laſſen mußte!
land. War das Abkommen von London urſprünglich
gegen franzöſiſche Sonderpläne gedacht geweſen, ſo konnte
es nunmehr angewandt werden, um England dem
ge=
meinſamen Willen der Kontinentalmächte gefügig zu
machen. Dagegen machte England beizeiten Front.
Des=
halb ſprach ſich der Marineminiſter Churchill in einem
Interview für den Matin ganz ſchroff dahin aus,
Groß=
britannien würde auch dann bis zum bittern Ende
kämpfen, wenn Frankreich und Rußland Frieden ſchlöſſen.
Er hielte indeſſen dieſen Fall für undenkbar. Das hieß
alſo mit nüchternen Worten das Londoner Abkommen
bände nur Frankreich und Rußland an Englands Willen
aber durchaus nicht England zur Rückſichtnahme auf die
Lebensintereſſen der Verbündeten.
Nur eins war bei dieſer Kundgebung nicht überlegt
wor=
den, daß nämlich damit Frankreich und Rußland ihrerſeits
von dem Zwang des Londoner Abkommens befreit
wur=
den! Wenn England erklärte, es halte ſich an den
ge=
meinſamen Friedensſchluß nicht gebunden, dann waren
es auch die anderen Kontrahenten nicht mehr, und wenn
England von vornherein ſagte, es würde weiterkämpfen,
dann hatte es keinen Zweck mehr für die andern, bei
Frie=
densverhandlungen England vorweg zu fragen oder
zu=
zuziehen, weil die Vergeblichkeit dieſes Verfahrens ſchon
vorher durch ſeine beſtimmte Erklärung feſtſtand. Dieſe
gefährliche Konſequenz mußte man in England denn auch
erkennen, und ihr ſollte die Anfrage im Parlament am 27.
Februar begegnen, ob Churchills Standpunkt mit Billi
gung der Regierung ausgeſprochen worden ſei. Die
engliſche Politik wollte alſo die ihr ſchon geläufige
Aus=
rede benutzen, der abenteuerſüchtige Mr. Churchill ſei
außerhalb ſeines eigenen Reſſorts nicht ganz
zurechnungs=
fähig, ſeinen häufigen Reden und übereilten Handlungen
dürfe keine Bedeutung und keine amtliche Tragweite
bei=
gelegt werden. Aber dieſe Brücke wagte der
Premier=
miniſter Asquith nicht mehr zu betreten. Das
Kriegs=
fyndikat der Asquith, Grey, Churchill, Lloyd George iſt
durch die gemeinſame Schuld am Kriegsausbruch, der
ihre ſonſt unwiderruflich verlorene politiſche Stellung,
ihr langſam zuſammengebrochenes parlamentariſches
Anſehen noch im letzten Augenblick zu ſtützen und zu
hal=
ten beſtimmt war, ſo eng verkettet, daß ſie keinen aus
ihrer Mitte fallen laſſen dürfen. Die gegen Churchill
verlangte Erklärung, die von Englands Politik erfordert
wurde, hätte den Marineminiſter von ſeinem wackligen
Stuhle geworfen, dann aber wären ihm unfehlbar die
anderen Verſchworenen nachgeſtürzt, vom Fluche
unge=
zählter Millionen begleitet, und wahrſcheinlich hätte ſogar
Churchills brutale Rückſichtsloſigkeit beim Sturz der
un=
getreuen Komplizen nachgeholfen. Deshalb zog ſich
As=
quith auf die Erklärung zurück, er hätte keinen Grund,
von Churchills Stellung abzuweichen, denn dieſer hätte
auch geſagt, daß er den Fall eines Sonderfriebens
Ruß=
lands und Frankreichs ſich gar nicht vorſtellen könne
Das ſei auch ſeine Meinung.
Das heißt aus dem Diplomatiſchen ins Deutſche über
ſetzt: Wir halten die Verbündeten nicht durch ihren
Ver=
trag feſt — der iſt uns unter der anderen Lage unbequem
genug geworden — ſondern wie im September durch die
Drohung mit unſeren Schiffskanonen. Dabei iſt nur
zweierlei vergeſſen worden, erſtens, daß ſeit September
aller Welt klar geworden iſt, in wie lächerlichem
Wider=
ſpruch dieſe Drohung mit Englands wirklicher
kriegeri=
ſcher Leiſtungsfähigkeit ſteht, und zweitens, daß jetzt in
einem Streite zwiſchen Frankreich und England nicht
mehr ein ſiegesſicheres Rußland auf Englands Seite ſtehen
würde. Jedenfalls bleibt es dabei: Die engliſche
Regie=
rung hat amtlich beſtätigt, daß ſie ſich an ihr Verſprechen,
mit den Verbündeten gemeinſam Frieden zu ſchließen,
nicht mehr gebunden hält. Alſo haben auch die
Verbünde=
ten ihre Handlungsfreiheit zurückerlangt und dürfen
vor=
gehen, ohne nach England zu fragen.
Aus den Vereinigten Stadten.
*⁎* Aus Neu=York, 20. Februar, wird uns
ge=
ſchrieben: Man mag ſich draußen wundern, daß trotz der
Rieſenagitationen, die hier für Ausfuhrverbote von
Kriegsmaterialien und Brotſtoffen eingeleitet worden
ſind, noch keine poſitiven Reſultate erzielt wurden. Wie
bereits berichtet, iſt der Kongreß in ſeiner
Zuſammen=
ſetzung ſehr ſtark gegen ein ſolches Ausfuhrverbot, ebenſo
die Geſchäftswelt, die Finanz und die Adminiſtration.
Als im Auguſt der Krieg ausbrach, kam es hier zu einer
Finanzpanik, da man befürchtete, daß die Vereinigten
Staaten mit Wertpapieren, die maſſenhaft von
verſchie=
denen der kriegführenden Mächte gehalten wurden,
über=
ſchwemmt werden würden. Außerdem wußte man nicht
einmal, wie die Zinſen der europäiſchen Verpflichtungen zu
decken ſeien. Man ſchätzte damals die fällige laufende
Ge=
ſamtſchuld auf 400 000 000 3. Aller Exporthandel ſtand ſtill
und hat ſich auch bis heute in den meiſten Artikeln noch
nicht gehoben. Andererſeits entwickelte ſich ſeit Mitte
September eine mit jeder Woche zunehmende Ausfuhr von
Kriegsmaterialien und Lebensmilteln jeder Art. Da nun
zugleich der Import immer mehr abnahm, ſo ergab ſich
eine rieſige Handelsbilanz zugunſten der Vereinigten
Staaten, welche dieſelben bis jetzt in den Stand geſetzt
hat, ihren europäiſchen Verpflichtungen nachzukommen.
Heute rechnet man hier, daß Europa den Vereinigten
Staaten 400000000 3 ſchuldet. Sollte nun ein
Ausfuhr=
verbot auf Kriegsmaterialien und Brotſtoffe gelegt wer
den, ſo hat man Angſt, daß ſehr wahrſcheinlich die
Han=
delsbilanz wieder zuungunſten der Vereinigten Stagten
umſchlagen würde. Darum ſträubt ſich die geſamte
ame=
rikaniſche Geſchäftswelt gegen dieſe Ausfuhrverbote. Die
Deutſch=Amerikaner ſetzen aber ihre Agitation für ein
Ausfuhrverbot auf Waffen und Kriegsmaterialien mit
ungeſchwächten Kräften fort. Ebenſo bemühen ſich die
Bäcker im ganzen Lande für ein Embargo auf Weizen.
Mit jedem der verkauften Brote wird den Kunden zur
Unterzeichnung eine an den Kongreß gerichtete Petition
für ein ſolches Ausfuhrverbot verabreicht. Die einzige
Ge=
ſellſchaftsklaſſe, die bis zetzt noch keinen Grund zur
Un=
zufriedenheit mit der Wilſon=Adminiſtration hat, ſind die
Farmer. Sie alle hoffen, daß bei der nächſten Ernte der
Preis für den Buſhel Weizen noch immer auf mindeſtens
2 3 ſtehen wird, damit auch ihr Weizen blüht. Bis jetzt
haben nur die Spekulanten den Profit zum größten Teil
eingeſteckt. Die Farmer haben ſchon lange aufgegeben, für
das Aufhören des Krieges zu beten. Im Gegenteil, ſie
ſind dafür, daß er ſo lange wie möglich andauert, damit
die Preiſe für die Lebensmittel möglichſt hoch bleiben.
Aus allen dieſen Umſtänden kann man erſehen, wie
ſchwierig es iſt, im Kongreß ein Ausfuhrverbot auf
Kriegsmaterial und Brotſtoffe durchzuſetzen. Man iſt in
amerikaniſchen Geſchäftskreiſen abſolut davon überzeugt
daß das den vollſtändigen Ruin des Landes bedeuten
würde.
Die Deutſchen, die nach Amerika gekommen waren,
hatten niemals eine Ahnung, daß ihr Adoptivland mit
dem alten Vaterlande je in einen Konflikt geraten könnte.
Die Erfahrung der letzten ſechs Monate waren für ſie wie
ein jähes Erwachen aus einem Traum. Sie mußten es
erleben, wie Deutſchland in der Preſſe und in öffentlichen
Diskuſſionen von der ſogenannten geiſtigen Elite in den
Vereinigten Staaten in einer Weiſe angepöbelt, beſchimpft
und verläſtert wurde, die alle Grenzen des Anſtandes
weit überſtieg; und ſie konnten es nicht verhindern, daß
den Feinden ihres alten Vaterlandes die Waffen,
Mu=
nition und Lebensmittel zur Führung des Kampfes von
den Vereinigten Staaten geliefert wurden. Sie hatten
treu an dem Aufſchwung der Vereinigten Staaten
mit=
gearbeitet; ſie waren bereit, für die Vereinigten Staaten
Gut und Blut gegen alle Welt einzuſetzen. In dieſem
Sinne fühlten ſie ſich durch und durch Amerikaner. Nur
an einen Krieg mit Deutſchland, an eine feindſelige oder
auch nur unfreundliche Handlung des einen Landes
ge=
gen das andere dachten ſie nie; es ſchien zu weit aus dem
Bereich alles Möglichen. Die Deutſchen waren die
Pi=
oniere in allen Induſtriezweigen, in Handel und Gewerbe,
im Ackerbau. Deutſcher Fleiß, deutſche Arbeitskraft und
deutſche Intelligenz waren in allen Gebieten tätig.
Deut=
ſches Kapital war in großen Summen in den Vereinigten
Staaten angelegt. Die Entwicklung ſeit dem Kriege war
im höchſten Grade tragiſch für die Deutſch=Amerikaner.
Es folgte kalter Waſſerſtrahl auf kalten Waſſerſtrahl.
Wohl hatte ſich vor dem Kriege ſchon Amerika=
Müdig=
keit vielfach eingeſtellt. Man ſah, daß das Land in den
Händen korrupter Politiker und unwiſſender und
unver=
antwortlicher Zeitungsſchreiber war. Man war vielfach
enttäuſcht, daß die Ideale, mit denen man nach Amerika
gekommen war, nicht verwirklicht worden waren. Man
ſah den verhängnisvollen Raubbau an Feld und Flur,
an Wieſe und Wald, an Flora und Fauna. Man ſah die
polniſche Wirtſchaft im öffentlichen und privaten Leben.
Zu allen dieſen Enttäuſchungen geſellte ſich die ſteigende
Erbitterung der letzten Monate. Alle Anzeichen ſprechen
dafür, daß gleich nach Beendigung des Krieges eine
außergewöhnliche Rückwanderung nach
Deutſch=
land einſetzen wird. Faſt jeder, der nicht durch
ge=
ſchäftliche oder Familien=Beziehungen an die Vereinigten
Staaten unlösbar gekettet iſt, oder ſich vollſtändig
ameri=
kaniſiert hat, will nach Deutſchland zurückkehren. In
wirtſchaftlicher Beziehung kann dieſer Exodus nur mit
dem der Hugenotten aus Frankreich verglichen werden.
Amerika wird ſeine beſten Bürger verlieren zu
Deutſch=
lands Gewinn! On revient toujours a son premier
amour.
Die Schiffankaufsbill hat bis jetzt nur einen großen
Skandal produziert. Im Senat wurde ein Komitee
ein=
geſetzt, das eine Unterſuchung über die verſchiedenen
Ein=
flüſſe anſtellen ſoll, von denen die betreffende Bill
angeb=
lich umgeben war. Die Wilſon zugeneigten Senatoren
ſind feſt überzeugt, daß der engliſche Schiffahrtstruſt die
Annahme der Bill verhindert habe, was auch zweifellbs
der Fall war. Andererſeits aber trüben Gegner der
Vor=
lage das Waſſer, indem ſie behaupten, daß deutſche
Ein=
flüſſe zugunſten der Annahme der Bill geltend gemacht
worden ſind. Einer der erſten Vernommenen war
Wil=
liam G. Sickel, Vizedirektor der Hamburg=Amerika=Linie
von Neu=York. Er konſtatierte, daß die Neu=Yorker
Ver=
tretung der Linie zu Beginn des Kriegs eine Anleihe von
2 500 000 § bei Neu=Yorker Bankiers machen wollte, doch
konnte ſie das Geld angeſichts der beſtehenden
Verhält=
niſſe nicht auftreiben. Der Vertretung wurde dann von
einem großen Neu=Yorker Kaufmann mit 200000 §
aus=
geholfen. Zu der Zeit, als ſie Geld ſtark benötigte, war
die Vertretung bereit, da ſie von dem Hauptbureau in
Hamburg völlig abgeſchnitten war, zwanzig von den in
amerikaniſchen Häfen liegenden Schiffen zu verkaufen.
Im Oktober kam indes Weiſung aus Hamburg, daß die
Mehrzahl der Schiffe vom Verkauf zurückgezogen werden
ſollte. Nur einige der veralteten Frachtdampfer — etwa
neun an der Zahl — dürften zum Verkauf ausgeboten
wer=
den. Herr Sickel erklärte ferner noch, die Neu=Yorker
Ver=
tretung habe niemals irgend welche Verkaufs=Offerte für
Schiffe an die Bundesregierung gemacht, noch habe ſie für
die Annahme der Schiffankaufsbill agitiert.
Im Kongreß wurde eine Kompromißbill zur
Grün=
dung einer Bundes=Handelsmarine eingebracht, durch die
man glaubt, einige der frondierenden demokratiſchen Se=
* 306 Fernſprech=Anſchlüſſe im Großen Hauptquartier.
Der Berl. Lokalanz. ſchreibt: Vor uns liegt ein ſchmales
Heft, das ein außerordentlich intereſſantes Dokument zur
Geſchichte unſerer großen, ernſten Zeit iſt und ſpäter
ein=
mal von einem Sammler vielleicht mit einem hohen Preiſe
bezahlt würde. Es nennt ſich: „Alphabetiſches
Verzeich=
nis der Fernſprech=Teilnehmer des Großen
Hauptquartiers” und trägt das Datum des Januar
1915. Man erſieht aus dem Heftchen, wie glänzend ſich
das deutſche Organiſationstalent auch hier bewährt hat.
Bei allen 306 Fernſprech=Teilnehmern, an deren Spitze
„Seine Majeſtät der deutſche Kaiſer” und das „
Vorzim=
mer” Seiner Majeſtät ſtehen, iſt in vier Rubriken
ange=
geben, wie der Name des Inhabers des Anſchluſſes
lau=
tet, welchen Dienſtgrad er hat, wo ſeinesWohnung oder
Dienſtſtelle ſich befindet und welche Anſchluß=Nummer
ihm zugewieſen iſt. Man muß bedenken, daß das Große
Hauptquartier einen höchſt kunſtreichen Apparat darſtellt,
da dort alle Zweige der Heeresverwaltung, gleichſam wie
in einer gemeinſchaftlichen Spitze, ſtrahlenförmig
zuſammen=
treffen: der Generalſtab und der Admiralſtab, das
Kriegs=
miniſterium und die übrigen Teile der Armeeverwaltung,
Militär= und Marinekabinett, Poſt= und
Telegraphen=
dienſt, Sanitätsweſen, Feldgeiſtlichkeit uſw. Dazu
kom=
men die Militärbevollmächtigten der einzelnen deutſchen
Bundesſtaaten, die Vertreter der uns verbündeten Mächte,
das mobile Auswärtige Amt, das Oberhofmarſchallamt
mit einem Stabe von Beamten, — kurzum, das Große
Hauptquartier verdient in Wirklichkeit „Groß” genannt
zu werden, und jeder, der dort in ſeinem Pflichtkreiſe,
mag er bedeutend oder unbedeutend ſein, zum Gelingen
des Ganzen beizutragen, täglich, ſtündlich auf ſeinem
Poſten zu ſtehen hat, iſt durch Fernſprech=Anſchluß mit
allen übrigen verbunden. — Marſchall Hindenburg hat
neulich, wie man erzählt, den Ausſpruch getan, dieſer
Krieg würde durch die Nerven gewonnen werden. Zur
Beherrſchung der Nerven iſt Ordnung Vorausſetzung, und
das kleine Heft, von dem eben erzählt worden iſt, bezeugt,
wie muſterhaft, wie ſelbſtverſtändlich bei uns die
Ord=
nung überall durchgeführt iſt.
* Ein treuer Diener. Wir leſen im N. Wiener
Jour=
nal: Für eine ganz ungewöhnliche Tat, die wieder im
Zuſammenhange mit einem abſolut vereinzelten Falle
ſteht, wurde der Offiziersdiener Joſeph Unſinn mit dem
ſilbernen Verdienſtkreuz mit der Krone am Bande der
Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Der brave Burſche
hatte in den Kämpfen des Sommers in Ruſſiſch=Polen
ſeinen Herrn, einen Oberleutnant, aus den Augen
ver=
loren. Er ſuchte ihn tage= und nächtelang auf den
Schlacht=
feldern. Ein Regimentsarzt, an den er ſich um Auskunft
wendet, gibt ihm endlich den Beſcheid, der Oberleutnant
ſei gefallen, liege in K . . . . . in der Totenkammer. Der
Offiziersdiener Unſinn läuft atemlos die fünfzig
Kilo=
meter lange Strecke nach K . . . . Dort findet er den
Herrn. Einen Toten unter Toten. Aber der Burſche will
es nicht glauben. Er öffnet ſeinem Offizier die Uniform,
beugt ſich in der Grabesſtille des unheimlichen Ortes über
den Lebloſen. Vielleicht ſiedet ihm nur das eigene Blut
ſo ſehr in den Schläfen. Aber er glaubt zu hören, daß
das Herz des Offiziers noch ſchlage. Das genügt ihm.
Er geht an die Arbeit. Allein, ohne daß ihm jemand
bei=
ſtehen würde, wendet er volle 24 Stunden lang alles an,
was er je über die Wiedererweckung Scheintoter und tief
Ohnmächtiger gehört und geleſen hatte, kalte Waſchungen
und künſtliche Atmungen. Jeder mediziniſch Gebildete
hätte die Mühen viel früher aufgegeben. Der Diener hielt
durch — bis ſein Herr nach einem Tag und einer Nacht
die Augen wieder aufſchlug. Ein Wunder, das Treue
vollbrachte. Der Offiziersdiener, dem ein Witz des
Schick=
ſals den Namen Unſinn gab, requiriert nun für ſeinen
wieder zum Leben erwachten Herrn einen Wagen, bringt
ihn nach R und ſpäter auch glücklich ins Hinterland.
Auch bei einer ſpäteren ſchweren Erkrankung hat er ſeinen
Herrn voll Aufopferung gepflegt.
* Frankfurter Schützengräben. Am Montag
vor=
mittag wurden, wie die Frkf. Ztg. berichtet, unter Führung
von Oberſtleutnant Schraub die vom Erſatzbataillon 81
im Feſthallengelände errichteten Schützengräben durch
Offiziere, Vertreter der Stadt und der Preſſe einer
Be=
ſichtigung unterzogen. Die Gräben ſind vollkommen
kriegsmäßig hergeſtellt mit Stolperdrähten und
Drahtverhauen, Stahlblenden, Maſchinengewehrſtänden,
Minengängen und Unterkunftsräumen für Mannſchaften
und Offiziere. Von der Ferne geſehen, hat der Platz,
wo die kleine unterirdiſche Stadt in wenigen Tagen
erbaut worden iſt, kaum etwas Bemerkenswertes. Man
erblickt eigentlich nur eine Art Tannenſchonung, aus der
im Hintergrunde ein höherer Baum, der
Beobachtungs=
ſtand, herausragt. Zwei Schützengräben wurden
hintereinander in ſogenannten Etagen angelegt. Die
Schützen des zweiten Grabens können, ohne die vordere
Linie zu gefährden, über dieſe hinweg auf einen
an=
ſtürmenden Feind ſchießen. Beide Gräben ſind durch
einen Gang verbunden. Die
Mannſchaftsunterkunfts=
räume ſind behaglich und warm, was bei dem naßkalten
Schneetreiben, das am Beſichtigungstage herrſchte,
be=
ſonders auffiel. Demnächſt werden die Gräben gegen
Entgelt, das der Kriegsfürſorge zu gute kommen ſoll,
beſucht werden können.
* Der Zwang zum Schweinefleiſch=Eſſen. Der
Regierungspräſident von Trier hat eine am 10. März in
Kraft tretende Polizeiverordnung erlaſſen, die ſämtlichen
Gaſt= und Speiſehäuſern, die Mittag= und
Abend=
eſſen gegen einen beſtimmten Preis abgeben, vorſchreibt,
daß, wenn das Eſſen außer Suppe und Nachtiſch
mindeſtens aus zwei Gerichten beſteht, eine davon aus
Schweinefleiſch bereitet ſein muß. Es muß alſo, wenn
ein Fiſchgericht gegeben wird, der andere Gang aus
Schweinefleiſch beſtehen. Ferner wird den Gaſt= und
Speiſehäuſern vorgeſchrieben, ſtets mindeſtens ein
Schweinefleiſchgericht bereit zu halten, das auf den
aus=
liegenden Speiſekarten vermerkt ſein muß.
Zuwider=
handlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 60 M. beſtraft.
C. K. Wo man vom Weltkrieg noch nichts weiß. Man
kann gewiß annehmen, und es nicht überraſchend, daß
mancher Stamm im innerſten Afrika oder ein entlegenes
Aſiatendorf in Tibet oder im Himalaja noch keine Kunde
davon erhalten hat, daß in Europa ein blutiger Krieg
wütet. Es handelt ſich bei dieſen um wilde
Völkerſchaf=
ten, die jeder Verbindung mit der Kultur entbehren.
Jetzt erfahren wir, daß es aber auch in der kultivierten Welt
Leute gibt, die vom Weltkrieg noch nichts wiſſen oder erſt
ganz kürzlich von ihm gehört haben. Vor kurzem wurde
der merkwürdige Fall berichtet, daß ein engliſcher Segler
in einen Hafen von Südafrika einlief, und daß ſeine
Mannſchaft im höchſten Maße überraſcht war, als ſie
hörte, daß England ſeit ſechs Monaten in einen Weltkrieg
verwickelt wäre. Zu den Ländern, zu denen die Kunde
vom Kriege noch nicht gedrungen giſt, gehört allem
An=
ſchein nach auch die Inſel Triſtan de Cunha, die mitten
im Atlantiſchen Ozean liegt. Dieſe Inſel, die ſich im
eng=
liſchen Beſitz befindet, wird von 80 oder 90 Perſonen
be=
wohnt, die von ſchiffbrüchigen Matroſen abſtammen. Die
Bewohner von Triſtan de Cunha erhalten nur einmal im
Jahre die Poſt, die ihnen ein Dampfer vom Kap der
guten Hoffnung bringt. Noch haben ſie durch dieſe
regel=
mäßige Verbindung mit der übrigen Welt die Nachricht
vom Kriege nicht erhalten, und die Inſel genießt, während
ſonſt die ganze Welt im tiefſten erſchüttert iſt, ihre Ruhe
und ungeſtörten Frieden.
natoren zu gewinnen. Die Hauptänderung in dieſer Bill
im Vergleich zu der abgeſchlachteten beſteht darin, daß der
Schatzamts=Sekretär ermächtigt wird, die erworbenen und
neugebauten Bundes=Handelsſchiffe zwei Jahre nach
Ab=
lauf des Krieges an Privatunternehmen zu verkaufen.
Im Repräſentantenhauſe wurde die Bill mit 215 gegen
121 Stimmen angenommen, aber im Senat ſtieß ſie gleich
wieder auf die Oppoſition, welche die erſte Bill zu Fall
gebracht hat, und die Diskuſſion wurde auf den 27.
Fe=
bruar vertagt. Der engliſche Schiffahrtstruſt will unter
jeden Umſtänden die Kreierung einer amerikaniſchen
Han=
delsmarine verhindern. Und das amerikaniſche Volk? Es
iſt ihm Hekuba!
Am Donnerstag, den 18. Februar, erſchien im
Weißen Hauſe in Waſhington eine Delegation von
ame=
rikaniſchen Damen, um Präſident Wilſon eine
Petition mit 28000 Unterſchriften zu Gunſten eines
Waffenausfuhr=Verbotes zu überreichen. Die
Delegation erklärte, Präſident Grant habe während des
deutſch=franzöſiſchen Krieges ein ſolches Verbot erlaſſen.
Präſident Wilſon ſagte in ſeiner Erwiderung, daß der
Präzedenzfall aus der Grant=Adminiſtration keine
Gül=
tigkeit habe, weil damals beide kriegführenden Teile die
Möglichkeit gehabt hätten, Waffen aus den Vereinigten
Staaten zu beziehen. Der Eindruck, welcher durch die
Worte des Präſidenten hervorgerufen wurde, war, daß
jetzt eben nur eine Seite, und zwar diejenige, welche das
Meer kontrolliere, Waffen beziehen könne, und daß es
deshalb als ein unfreundlicher Akt gegen dieſe Seite
er=
ſcheinen würde, ſollte die Waffenausfuhr unterdrückt
wer=
den. Der Präſident ſoll unter dem Eindruck ſtehen, daß
die Alliirten gegen die Vereinigten Staaten den Krieg
er=
klären würden, wenn der Waffenausfuhr Einhalt geſchehe.
Zum Schluß noch eine poſſierliche Geſchichte. In Kanada
hat man ein ſehr ſchlechtes Gewiſſen; man ſieht überall
Geſpenſter. An der kanadiſchen Grenze in Morristown
im Staate Neu=York ließ man eines Abends anläßlich
einer Feſtlichkeit einige Feuerwerkballons los, die über
die Grenze flogen und dort explodierten. Flugs wurde
nach Ottawa telegraphiert, daß eine Flotte Zeppeline im
Anzuge ſei und Bomben werfe. Sofort wurden alle
Lich=
ter in der Nähe des Parlamentsgebäudes, der Königlichen
Münze und des Regierungspglaſtes ausgelöſcht und
Scharfſchützen ſtanden bereit, die Flieger abzuſchießen.
So tief iſt der Schrecken den braven Kanadiern in die
Glieder geſchlagen, daß ſie die Vereinigten Staaten um
beſſere Bewachung der Grenze gebeten haben.
Die Arbeiterunruhen in England.
* London, 9. März. Nach einer Timesmeldung
aus Southampton ſteht auf den Schiffswerſten
von Harland and Wolff eine ernſte
Arbeiter=
bewegung bevor. Die Arbeiter verlangen ſofortige
Aufbeſſerung um fünf Schilling wöchentlich, außerdem eine
zehnprozentige Lohnerhöhung für Ueberſtunden. Die
Ar=
beitgeber ſind der Anſchauung, daß die Arbeiter
ohne=
hin doppelt ſoviel verdienen wie in normalen Zeiten,
ſodaß ihre Forderungen deshalb unberechtigt ſeien.
Friedenspropaganda in Rußland.
T.U. Petersburg, 9. März. Ueber die ruſſiſchen
Städte ergießt ſich eine Flut von Broſchüren, die
für den Frieden Propaganda machen. Das Volk
wird darin aufgefordert, durch große Demonſtrationen
für den Frieden zu ſtimmen. Der Krieg wird als ein
unverantwortliches, gigantiſches Verbrechen an der
Menſchheit hingeſtellt. Eine Fortführung erſcheine
zwecklos, da das ruſſiſche Heer Deutſchland und
Oeſter=
reich=Ungarn nicht beſiegen könne und andererſeits auch
der Feind nicht imſtande ſei, Rußland infolge ſeiner
gro=
ßen Dimenſionen endgültig niederzuwerfen. Die
Be=
hörden haben Anweiſungen erhalten, die Schriften zu
vernichten und jeden, der ſich mit ihrer Verbreitung
be=
faßt, dem Kriegsgericht zu übergeben. Wie hier
ver=
lautet, ſollen in Zürich ähnliche Broſchüren in deutſcher
Sprache gedruckt worden ſein. Wo ſie verbreitet werden
ſollen, iſt unbekannt.
Die „lieben Juden” des Zaren.
* Petersburg, 8. März. Der Korreſpondent des
Petersburger Novy Woſchod berichtet intereſſante
Einzel=
heiten über die auf Verfügung der Militärbehörden aus
dem Gebiete der militäriſchen Operationen
vertriebe=
nen Juden. Nach flüchtiger Schätzung beläuft ſich die
Zahl der bis jetzt allein aus dem Gouvernement Plock
nach Warſchau zuſammengeſtrömten Juden auf mindeſtens
30000 Sie befinden ſich alle in kläglichem Zuſtand.
Es wird nichts getan, um ihre Lage zu erleichtern.
Kohlenmangel und Teuerung in Rußland.
* Moskau, 8. März. Der Vorſitzende des
Charko=
wer Rayons des Komitees für die Regulierung von
Maſſengütertransporten teilte nach Moskau
telegraphiſch mit, wegen des Wagenmangels und der
Transportſchwierigkeiten ſei das Donetz=Baſſin nicht in
der Lage, den Markt mit Kohle zu verſehen, die
drin=
gend verlangt wird Es müſſe daher dringend empfohlen
werden, daß alle privaten Abnehmer des Moskauer
Rayons ſich unverzüglich mit anderem Brennmaterial, wie
Holz, Naphtha, Torf uſw., verſorgen.
Petersburg, 8. März. Hier herrſcht
erheb=
liche Teuerung für alle Lebensmittel,
beſon=
ders für Fleiſch, Butter, Roggenmehl und Hafer.
Japan und China.
Moskau, 8. März. Rußkoje Slowo meldet aus
Mukden: In Verbindung mit der geſpannten Stim=
mung der Bevölkerung gegen die Japaner hat der
chineſiſche Gouverneur Tſchanſilian ſeine Reiſe in die
Provinz zum Zwecke von Truppenbeſichtigungen
aufge=
ſchoben. Die militäriſchen Kommiſſäre der Provinzen
Girien und Hailundſian wurden zur Beratung nach
Muk=
den berufen. Nach Anſicht des japaniſchen Offizioſus
ſtehen die Maßnahmen in Verbindung mit dem
unab=
wendbaren Eintritt einer Kriſe in den japaniſch=
chineſi=
ſchen Verhandlungen.
Amſterdam, 8. März. Handelsblad meldet aus
London: Nach einem Bericht der Times fand geſtern in
Peking die ſiebente Konferenz der chineſiſchen
und japaniſchen Delegierten ſtatt. China
ſtimmte angeblich der Verlängerung des Abkommens über
die ſüdmandſchuriſche Bahn um 19 Jahre zu. Die
Be=
ſtimmungen über den Rückkauf ſollen erſt ſpäter erfolgen,
da die Chineſen derzeit nicht bereit waren, über alle
Forderungen ſofort zu verhandeln.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. März.
* Uehertragen wurde dem Lehrer Adam Adler
zu Ilbenſtadt, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Tröſel, Kreis Heppenheim.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zu
Oberleut=
nants: die Leutnants der Reſ. Ehrhard des Feldart.=
Regts. Nr. 69 (Mainz), jetzt in der Erſ.=Abt. d. Regts.,
Schönberger (Geldern), Bremer (Krefeld) des
Feldart.=Regts. Nr. 61, jetzt im Reſerve=Feldart.=Regt.
tr. 25.
Kriegsauszeichnungen. Dem Leutnant der Reſerve
im 1. Bayeriſchen Reſerve=Infanterie=Regiment Ernſt
Hacker aus Darmſtadt, Regierungsbaumeiſter in
Ham=
burg, der bereits das Eiſerne Kreuz erhalten hat, wurde
der bayeriſche Militärverdienſtorden mit Schwertern
ver=
liehen. Stud theol. Wilhelm Kornmann,
Kriegsfrei=
williger, Gefreiter im Reſerve=Infanterie=Regiment
Nr. 222, erhielt das Eiſerne Kreuz für hervorragende
Tapferkeit im Oſten; ferner Oberrechnungsreviſor
Stör=
ger, Offizierſtellvertreter im Landwehr=Infanterie=
Regi=
ment Nr. 116.
— Techniſche Hochſchule. Der Diplom=Ingenieur
Willy Weißbach aus Auerbach i. V. hat ſich am 8. d. M.
an der hieſigen Techniſchen Hochſchule der mündlichen
oktor=Ingenieur=Prüfung im Elektrotechniſchen Fach
unterzogen und mit „gut” beſtanden.
g. Schwurgericht. Wegen ſchwerer
Urkundenfälſch=
ung hatte ſich geſtern der 69 Jahre alte
Laternenanzün=
der Ludwig Seilheimer aus Bobenheim, wohnhaft
in Worms, vor dem Schwurgericht zu
verant=
worten. Der Angeklagte bezieht eine Rente von
26 Mark monatlich und erhält von der Stadt,
in deren Dienſten er ſeit 26 Jahren iſt, 59 Mark. Zur
Vermehrung ſeines Einkommens angelte er fleißig. Eines
Tages wurde er in der Lampertheimer Gemarkung beim
Angeln mit einer ſogen. Raubangel von einem
Gendar=
merie=Wachtmeiſter betroffen. Da die Erlaubnis zum
Angeln nur für einfache Angeln erteilt wird, verlanake
der Gendarmerie=Wachtmeiſter die Fiſchereikarte. Da
ſtellte ſich dann heraus, daß dieſe ſchon abgelaufen war
ind der Angeklagte ſie gefälſcht hatte. Da die Karte eine
öffentliche Urkunde darſtellte, kam der Angeklagte vor das
Schwurgericht. Er wurde, da er in vollem Umfang
ge=
tändig war, unter Zubilligung mildernder Umſtände zu
der Mindeſtſtrafe von 3 Monaten Gefängnis
ver=
urteilt.
— Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch. B 31.
findet der Schillerzyklus mit einem Bunten Sch’llerabend
ſeinen Abſchluß. Den Beginn des Abends hildet eine
Aufführung des Luſtſviels „Der Neffe als Onkel”. Nach
dem Luſtſpiel wird Anna Jacobs „Amalia” und des
„Mädchens Klage” von Schubert, und Alfred Stephani
„Dithyrambe” und „Gruppe aus dem Tartarus” von
Schubert ſingen. Am Klavier Hofchordirektor Robert
Preuß. Der Abend wird durch eine ſzeniſche Darſtellung
des Liedes von der Glocke, die durch Mendelsſohns
Ouvertüre „Meeresſtille und glückliche Fahrt” eingeleitet
wird (Dirigent Robert Preuß), beſchloſſen. Das Gedicht
wird von Johannes Heinz geſprochen, die ſieben lebenden
Bilder: 1. Glockenguß, 2. Erſte Liebe, 3. Die Hausfrau,
4. Begräbnis, 5. Familienabend, 6. Aufruhr, 7. Im
Glockenturm, werden von Damen und Herren des
Schauſpielenſembles geſtellt. Spielleiter des Abends:
Hans Baumeiſter. Beginn 7½ Uhr; es gelten die
kleinen Preiſe. Donnerstag, den 11. März, gehen die
„Luſtigen Weiber von Windſor” als zweiter Abend des
Luſtſpielzyklus in Szene. Den Fluth ſingt
Kammer=
ſänger Georg Weber, die Oper wird zum erſtenmal in
dieſer Spielzeit aufgeführt, C 28, kleine Preiſ= Die
erſte Wiederholung des „Datterich” der am Sonntag
mit außergewöhnlichem Erfolg am Hoftheater zum
erſtenmal in Szene ging, iſt für Freitag, den 12., D 29,
angeſetzt. Sonntag Siegfried” zum erſtenmal bei
kleinen Preiſen (C 20).
— In den Ruheſtand tritt der ſeit über 35 Jahren
bei der Kammer der Landſtände dienſttuende Diener
Chri=
ſtian Rebſohn. Aus dieſem Anlaß überreichte ihm am
Montag der Präſident der Zweiten Kammer, Köhler,
in Gegenwart ſämtlicher Kammerangeſtellten mit einer
herzlichen Anſprache das von der Großherzogin verliehene
Verdienſtkreuz des Ordens Philipps des Großmütigen.
Der 75jährige treue Beamte tritt mit Rückſicht auf ſein
Alter in den wohlverdienten Ruheſtand.
** Kriegsſchuhe für Kinder. In den Schulen iſt
geſtern folgendes Flugblatt verteilt worden: „Liebe
Kin=
der! Schon wieder könnt Ihr uns helfen beim Sparen
und beim Siegen! Unſere Feinde wollen uns alles zur
Ausrüſtung Nötige entziehen, ſo auch das Leder. Was
wir davon im Lande haben, brauchen vor allem unſere
braven Soldaten. Damit nun unſere friſchen Buben und
Mädels ihnen mit ihren Stiefeln nicht ſo viel Leder
weg=
nehmen, haben wir für Euch Kinder Kriegsſtiefel
gefertigt. Sie ſind von Holz und Segeltuch, ſind ſehr
warm und feſt und halten den Fuß trocken. Aber wer
will den Anfang machen, ſie anzuziehen? Wer will darin
den anderen mutig voranmarſchieren? Der melde ſich in
der Kleiderſammelſtelle in der Mittelſchule II,
Hermannſtraße.”
Die Kleiderſammelſtelle macht aber wegen
vorläu=
figen Mangels an fertigen Kriegsſchuhen darauf
aufmerkſam, daß ſie in der nächſten Zeit nur auf
Be=
ſtellung liefern kann.
* Beurlaubung von Schulkindern während der
Früh=
jahrsbeſellung. Da ſich in der Zeit der
Frühjahrs=
beſtellung und demnächſt auch bei anderen
landwirt=
ſchaftlichen Arbeiten (z. B. der Unkrautvertilgung, dem
Hacken, dem Vereinzeln, ſowie in einzelnen Kreiſen bei
der Rindenernte, bei Bearbeitung und Beerntung der
Weinberge und bei Bekämpfung der Schädlinge des
Wein=
ſtocks) ein empfindlicher Mangel an Arbeitskräften für
die Landwirtſchaft zeigen wird, hat, lt. Darmſt. Ztg.,
die Schulabteilung Großh. Miniſteriums des Innern die
Großh. Kreisſchulkommiſſionen beauftragt, die Lehrer und
Schulvorſtände anzuweiſen, begründete
Urlaubs=
geſuche für dieſe Zwecke zu genehmigen, wobei die
be=
ſchränkenden Beſtimmungen des Art. 24 des
Volksſchul=
geſetzes und des § 10 der Inſtruktion für die
Schulvor=
ſtände nicht in Anwendung zu bringen ſind. Sollten die
Verhältniſſe das Schließen einer oder der anderen Schule
vorübergehend nötig machen, ſo ſollen die Großh.
Kreis=
ſchulkommiſſionen das Geeignete anordnen und darüber
berichten. Die Großh. Direktionen (Leiter) der
höhe=
ren Schulen uſw. ſollen bei Urlaubsgeſuchen
ſinn=
gemäß verfahren. Sollte die vorübergehende Schließung
der Schule in Frage kommen, ſo iſt vorher die
Entſchei=
dung der Schulabteilung einzuholen.
* Städtiſche Zentralſtelle für die Volksernährung im
Kriege. Seitens der Städtiſchen Verwaltung iſt bereits
eine Aufforderung ergangen an die Arbeitgeber, den bei
ihnen beſchäftigten Perſonen Gelegenheit zu gehen, auf
den Arbeitsſtellen zu kochen, insbeſondere das
Mittag=
eſſen dort herzuſtellen. Eine Reihe von Arbeitgebern iſt
dieſem Erſuchen ſchon gefolgt, und es hat ſich die Art der
Lebensmittelverſorgung recht gut bewährt. Sie hat
ins=
beſondere herbeigeführt, daß an Brot geſpart werden
konnte. Allein dieſe Maßregel verdient unbedingt, in
wei=
teren Kreiſen eingeführt zu werden. Es iſt ſicherlich für
eine Menge Arbeitgeber ganz leicht, ſolche
Kochgelegen=
heiten auf den Arbeitsſtätten zu ſchaffen, und es bedarf
nur einer geringen Tätigkeit, um dieſe herzurichten. Wir
nachen deshalb wiederholt hierauf aufmerkſam und
drük=
en den Wunſch aus, daß die Arbeitgeber in einem
grö=
zeren Umfang als bisher dieſe für ihre Arbeiter, aber auch
ür die Allgemeinheit nützliche Einrichtung treffen.
D Die Bebauung der Domäne Sensfelder Hof.
Gegenüber den verbreiteten Gerüchten, daß die Domäne
Sensfelder Hof dieſes Jahr brach liegen gelaſſen
werde, wird Folgendes mitgeteilt: Dieſes zwiſchen den
Orten Gräfenhauſen und Wixhauſen gelegene Hofgut
ſollte nach Ablauf der Pachtzeit (Ende 1914) aufgelöſt
und das Gelände in kleinbäuerlichen Beſitz
übergeführt werden, um hierdurch dem örtlichen
Be=
darf nach landwirtſchaftlichem Gelände zu entſprechen.
Infolge des Kriegsausbruchs war es indeſſen — ſchon
mit Rückſicht auf die zur Fahne einberufenen
Kauflieb=
haber — nicht angängig, den für Ende Auguſt v. Js.
bereits angekündigten Verkauf des parzellierten Gutes
in einzelnen Grundſtücken, für den alle Vorbereitungen
getroffen waren, vorzunehmen. Dieſe volkswirtſchaftlich
wichtige Maßnahme mußte daher vorerſt zurückgeſtellt
und zunächſt dafür Sorge getragen werden, daß das
Gelände, über das die Domanialverwaltung erſt von
Anfang dieſes Jahres an verfügen konnte, ordentlich
bebaut und beſtellt wird. Es handelt ſich hierbei
um 152 neugebildete Grundſtücke mit zuſammen 54 ha.
Zum weitaus größten Teil konnte dieſes Gelände bereits
an Bewohner der umliegenden Orte
ver=
pachtet werden. Die Beſtellung iſt ſchon in Angriff
genommen. Sollten ſich für einzelne Grundſtücke keine
Pachtliebhaber finden, ſo werden dieſe Aecker von der
Verwaltung im Eigenbetrieb landwirtſchaftlich
beſtellt. Jedenfalls wird dafür geſorgt, daß die ganze
ertragsfähige Feldfläche des ſeitherigen Hofguts reſtlos
bebaut wird, auch jener Teil, auf dem ſich ſeither nur
einzelne Kiefernküſche breit machten.
r. Verein für Verbreitung von Volksbildung. Der
Vortrag des Herrn Dozenten Fürſtenberg=Berlin im
„Kaiſerſaal” behandelte das zeitgemäße Thema: „Die
Luftſchiffahrt und ihre Verwendung im
Kriege” in höchſt feſſelnder, gemeinverſtändlicher Weiſe
und war von zahlreichen Lichtbildern begleitet.
Einlei=
tend erwähnte der Redner u. a., daß ſchon der Tarentiner
Mathematiker Archidas (400 v. Chr.) ſich auf
wiſſenſchaft=
licher Grundlage mit dem fraglichen Problem beſchäftigte
und ſo einen hölzernen, mit erwärmter Luft gefüllten
Vogel herſtellte. Immer wieder verſuchten ſich im Lauſe
der Jahrhunderte Erfinder ohne Erfolg auf dieſem
Ge=
biete, bis endlich der deutſche Ingenieur Lilienthal die
erſten Anfänge der Flugzeuge (1896) ins Leben rief und
bei einem ſeiner Probeflüge das Leben einbüßte. Obwohl
die erkangten Ergebniſſe noch recht mangelhaft waren,
vermochte doch das amerikaniſche Brüderpaar Wright darauf
fortzubauen und zehn Jahre ſpäter (1906) die ſtaunende
Welt mit hervorragenden Leiſtungen zu überraſchen. Aus
dem Drachenprinzip hergeleitet, iſt ſo nachdem in dem
leichten und ſtarken Motor die erforderliche Triebkraft
ge=
funden war, das moderne Fluazeug erwachſen, und hat
in wenigen Jahren eine beiſpielloſe Entwicklung
genom=
men. Die Eigenſchaften des Motors treten darin
zu=
tage, daß, während bei der Lokomotive einer Pferdekraft
50 Pfund Gewicht entſprechen, die gleiche Kraft des
Mo=
tors nur 1 bis 1½ Pfund Gewicht bedingt. In welcher
Schnelligkeit ſich der erwähnte Aufſchwung vollzog,
ver=
anſchaulichen wohl am beſten verſchiedene Zahlen des
Zeitraumes von 1908 bis 1912. Das erſte dieſer fünf
Jahre wies insgeſamt nur fünf Flieger auf, die damals
zuſammen 1500 Kilometer zurücklegten; im Jahre 1912
war ihre Zahl ſchon auf 5800 mit einer Geſamtflugleiſtung
von 20 Millionen Kilometer angewachſen, und hat ſich
ſeitdem entſprechend vermehrt. Hand in Hand ſteigerte
ſich die Sicherheit, denn 1908 ereignete ſich in jener kleinen
Zahl ein tödlicher Unfall und 1912 büßten von jenen faſt
6000 nur 150 das Leben ein. Der von den Franzoſen
anfänglich gewonnene große Vorſprung konnte durch
un=
ſere zielbewußte Flugzeuginduſtrie und unſere Flieger in
den letzten Jahren eingeholt werden, ſo daß der jetzige
Weltkrieg Deutſchland auch in dieſer wichtigen Waffe
ſchlagfertig fand. Gerade die Verwendung der
Flugzeuge=
zum Kriege hatte die Franzoſen ebenfalls zuerſt
beſchäf=
tigt und zur Panzerung, ſowie Ausrüſtung mit drahtloſer
Telegraphie und, mit Maſchinengewehren angeregt. Daß
wir dieſe Gegner einholten, ja in manchem jetzt
übertref=
fen, darf man außer anderem (Gründlichkeit.
Wiſſen=
ſchaftlichkeit uſw.) zum guten Teil der Nationalfluaſpende
nd den dadurch möglichen Preisausſchreiben u. dergl.
zu=
rechnen. Trotz ſeiner Neuheit hat ſich das Flugzeug für
den Krieg als vorzüglichſtes Erkundungsmittel, ſowie
als Angriffswafſe (durch Bombenwurf) bewährt und
ſchon unentbehrlich gemacht. Der Vortrag führte die
ein=
zelnen Typen der Eindecker und Doppeldecker in ihrer
ſtufenweiſen Ausgeſtaltung in Lichtbildern von, und
wen=
dete ſich dann im zweiten Teil den geroſtatiſchen
Flug=
mitteln (die Flugzeuge der gerodynamiſchen, ſchwerer als
die Luft), den Luftſchiffen, zu. Auch hier wurde die
ge=
chichtliche Entwicklung vom erſten chineſiſchen Ballon im
Jahre 1308, über die Erfindung des Franzoſen
Montgol=
fier hinweg, bis zu den lenkbaren Luftkrenzern der
Jetzt=
zeit beleuchtet. Bedeutungsvoll iſt das Jahr 1900 mit der
erſten Probefahrt des Grafen Zeppelin, deſſen damals noch
invollkommene Schövfung dann 1906 als unbedingt lenk=
dares Fahrzeng ſertig ſtand und 1905 ſeinen Triumpbzug
begann. Während jener erſte Zeppelin nur zwei Motoren
mit insgeſamt 30 Pferdekräften führte, beſitzt ein
modern=
ſten Nachfolger fünf Motoren mit 700 Pferdekräften und
hat eine Tragfähigkeit von 7500 Kilogramm. Die
zahl=
reiche Zuhörerſchaft lohnte den anderthalbſtündigen, ſehr
anregenden Vortrag durch lebhaften Beifall.
* Reichskriegsanleihe. Auf Einladung der
Zentral=
käſſe der heſſiſchen kandwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften fand am Samstag im Fürſtenſaale
zu Darmſtadt eine zahlreich beſuchte Verſammlung von
Spar= und Darlehenskaſſen der Provinz Starkenburg
ſtätt, deren Verlauf eine ſtarke Zeichnung von
Reichs=
kriegsanleihe aus genoſſenſchaftlichen Kreiſen erwarten
läßt.
Eine Bismarckfeier zur Feier von Bismarcks
hun=
dertjährigem Geburtstage wird von dem Hiſtoriſchen
Ver=
ein für das Großherzogtum Heſſen und dem Darmſtädter
Vortragsverband am Samstag, 27. März, im großen
Saala des „Kaiſerſaals” veranſtaltet werden. Als
Feſt=
redner wurde Herr Dr. Georg Küntzel, ordentlicher
Profeſſor für neuere Geſchichte an der Univerſität
Frank=
fukt a. M., gewonnen. Nähere Mitteilungen erfolgen
bemnächſt.
Unſere Artillerie. Der unter dieſem Titel bereits
angekündigte Vortrag des Herrn Generalmajors a. D.
E. Bähn zugunſten des Roten Kreuzes findet heute
abend um 8 Uhr im Großen Hörſaal für Phyſik der
Tech=
niſchen Hochſchule ſtatt. Auf den intereſſanten, mit
zahl=
reichen Lichtbildern ergänzten Vortrag ſei nochmals
hin=
gewieſen.
Mit dem Haupt=Quartier nach Weſten. Der
hoch=
intereſſante, aktuelle Vortrag des Kriegsberichterſtatters
Heinrich Binder erregt auch hier, wie allerwärts,
berech=
tißtes Intereſſe. In Berlin fand dieſer Vortrag vor
höllig ausverkauftem Hauſe ſtatt, ſo daß eine
Wieder=
holung desſelben bereits angeſetzt iſt. Binder ſchildert
in ſeinen hochintereſſanten Berichten das gewaltige
Rin=
gen unſerer Heere gegen die der Franzoſen und
Englän=
der. Wir erleben noch einmal jene herrlichen,
erheben=
den Auguſttage des Vorjahres, ſehen noch einmal im
Geiſte unſere roſenumkränzten jungen Helden begeiſter:
hinäusziehen mit Gott für König und Vaterland. Wir
ſchäuen im Lichtbild die zauberiſchen Täler der Maas, die
Ardennen. und den Argonnerwald, in dem jetzt unſere
Feldgrauen einen Zoll Boden nach dem anderen dem
Feinde abringen müſſen. Karten ſind in der
Hofmuſika=
lienhandlung Georg Thies Nachf., Leopold
Schutter, Eliſabethenſtraße 12, zu haben.
* Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt
und Umgegend. Am Donnerstag, den 11. März, als am
Stiftungstage des Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115, hält
öbige Vereinigung ihre Hauptverſammlung in der
„Städt Koburg” ab, wozu alle Kameraden pünktlich
er=
ſcheinen wollen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Vortrag Schvell. Den zweiten der vom Verein
für Innere Miſſion veranſtalteten Vorträge
wird am Sonntag, den 14. März, Herr Dir. D. Dr. Schoel
Bon Friedberg, abends 8 Uhr, in der hieſigen
Städt=
kirche halten über das Thema: Der Krieg als Erzieher.
Es ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß nicht ein
Göttesdienſt ſtattfindet, ſondern nur der genannte
Vor=
trag gehalten wird. Gaben zur Deckung der Unkoſten
werden in den Opferbüchſen an den Kirchentüren
dank=
har entgegengenommen.
* St. Eliſabeth. Auf den in unſerem Blatte
ange=
fündigten Vortrag des Herrn Profeſſor Mußler in
St. Eliſabeth, Mittwoch abend 8 Uhr, ſei hiermit noch=
Mals aufmerkſam gemacht.
5. Volksleſe=Abend. Ein Blick in die Schauläden
unſerer Buchhandlungen oder in den Abſchnitt der
Zei=
tungen: „Neue Bücherausgaben” zeigt uns eine Flut von
Neuerſcheinungen, beſonders auf dem Gebiete der
Kriegs=
literatut. Da iſt es denn eine ebenſo gebotene wie
will=
kömmene Aufgabe für die Leitung der Volks=Leſe
abende, die im Geiſte dieſer großen Zeit geſtellte Frage
zu behändeln: „Welche Bücher ſollen wir jetzt
leſen?‟ Eines beſonders zahlreichen Zuſpruchs erfreute
ſich der 4. Leſeabend, an dem Niebergalls Datterich” zur
Beſprechung ſtand; möchte das zeitgemäße, für unſere
Volksbildung ſo wichtige Thema des 5. Abends (
Don=
nerstag, den 11. März, Saal Neckarſtraße 3) gleich viele
Beſucher anziehen. Karten am Verkehrsbureau.
Unfälle auf Bahnübergängen. Die Zahl der
auf Eiſenbahnübergängen überfahrenen
Fuhrwerke iſt wiederholt geſtiegen. Die meiſten
die=
ſib Unfälle ſind auf grobe Fahrläſſigkeit der
Fuhrwerksführer zurückzuführen. Das Großh.
Kreisamt empfiehlt dringend, beim Befahren von
Eiſen=
bahnübergängen größte Vorſicht zu üben.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576;
Mate=
kialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20;
Kreuzpfen=
nig=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Es iſt vielleicht noch nicht genügend dem Publikum
bekannt, daß wir im Roten Kreuz uns auch mit dem
Nachweis von gefangenen, verwundeten
und vermißten Soldaten und zwar Freunden
wie Feinden, befaſſen. Wir empfehlen unſere Hilfe allen
denen, die über Angehörige oder Freunde Nachricht ſuchen
dder die ſonſt im Verkehr mit ſolchen, deren
Aufenthalts=
ort bekannt iſt, über Form und Wege ſachgemäß beraten
ſein wollen. Wir waren zu unſerer Freude ſchon öfters
in der Lage, in ſcheinhar ausſichtsloſen Fällen erfolgreiche
Nachforſchungen anzuſtellen.
Ein aus dem Beſitz der Familie Kumbruch
ſtämmen=
des Gemälde iſt für 100 Mark zum Beſten des Roten
Kreuzes durch Bemühung der Firma Joſeph Trier,
Wil=
helminenſtraße, kürzlich verkauft worden. Dem Stifter,
wie dem uns ſchon wiederholt hilfreichen Vermittler
ſpre=
chen wir hiermit unſeren verbindlichſten Dank aus.
Die K. K. Geſellſchaft vom Weißen Kreuze für
kur=
bedürftige Offiziere und Gleichgeſtellte in Wien hat uns
mitgeteilt, daß ihr eine große Anzahl Freiplätze und von
Plätzen mit bedeutenden Ermäßigungen in faſt ſämtlichen
Kurorten der öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie zur
Verfügung ſtehen und daß die deutſchen Offiziere die ganz
gleichen Vergünſtigungen wie die Kameraden der
öſter=
reichiſch=ungariſchen Armee genießen ſollen. Wir ſtellen
mit Freuden dieſen Beiweis treuer Waffenbrüderſchaft
auch in der Bekämpfung von Krankheiten feſt.
Bericht über die 10. Fahrt des
Vereins=
lazarettzuges „P 1‟ Am 1. März abends 9 Uhr
trat der Vereinslazarettzug „P 1” ſeine 10. Fahrt von
Darmſtadt aus an. Raſch wurden Worms, Monsheim
durchfahren; in der Pfalz lag Schnee, ein klarer,
ſternen=
funkelnder Himmel, herrliche Winterlandſchaft! Von
Homburg bis Dillingen wurde die ſogenannte Waldbahn
benutzt; dann ging es durch die lothringiſche, in Rauhreif
glitzernde Hochebene bis Diedenhofen, wo der Zug mit=
lags 12 Uhr eintraf, dier änderte ſich die kandſchaftliche
Szenerie: es herrſchte das ſchönſte Frühlingswetter. Der
Zug mußte längere Zeit liegen bleiben, erreichte aber um
6 Uhr 30 Minuten am Abend ſeinen Beſtimmungsort und
meldete ſeine Fahrtbereitſchaft. Schon am nächſten
Mor=
gen um 5 Uhr lief der Befehl, wieder abzufahren, ein.
Nachdem wir Kohlen und Waſſer für die drei
Heizkeſſel=
wagen eingenommen hatten, begann am 3. März morgens
7 Uhr die Vorfahrt ohne Aufenthalt nach dem befohlenen
Ort, an dem wir 5.45 Uhr eintrafen. Bei dem ſofort
an=
geordneten Weiterfahren wurden an den einzelnen
Sta=
tionen in der Nacht Verwundete eingeladen. Dignstag,
den 4. März, gegen Morgen kurz vor 5 Uhr, traf der Zug,
nachdem vorher noch eine größere Anzahl Verwundeter
eingeladen war, wieder am Ausgangspunkt ſeiner Fahrt
ein. Hier wurde das Einladen beendigt. Mit 236
Ver=
wundeten, darunter 20 Offiziere, wurde nun um 1 Uhr
mittags auf demſelben Wege die Heimfahrt angetreten.
Als Heimatziel war Saarbrücken vorgeſehen worden. Um
Mitternacht erreichte „T 1‟ Diedenhofen, erhielt aber den
Befehl, nicht in Saarbrücken, ſondern in Merzig,
Saar=
burg und Trier ſeine Verwundeten auszuladen. In den
beiden erſten Orten wurden nachts zwiſchen 2 und 5 Uhr
je 40 unſerer verwundeten tapferen Krieger an die
dorti=
gen Lazarette abgegeben. Die übrigen 156 wurden auf
dem Bahnhof Trier=Weſt am 5. März zwiſchen 9 Und
1 Uhr mittags ausgeladen. Die Morgen= und
Nachmit=
tagsſtunden wurden dazu benutzt, durch Ergänzung von
Proviant, Fleiſch, Brot uſw. den Zug zu ſofortiger
Ab=
fahrt bereit zu machen. Dankbar müſſen wir dabei der
Gebefreudigkeit des Trierer Roten Kreuzes (
Kriegsfür=
ſorge) gedenken; die uns in reichem Maße liebenswürdig
geſpendeten Gaben waren eine willkommene Ergänzung
unſeres Beſtandes an Liebesgaben, aus dem wir, wie
üblich, unterwegs an heſſiſche Landſturmleute abgegeben
hatten. An Stelle des beurlaubten leitenden Arztes, des
Herrn Stabsarztes Dr. Vogel, machte Herr Dr. Henſel
aus Hirzenhain die Fahrt mit.
Der Hlics=Frauenverein für Krankenpflege,
der im Jahre 1867 in ſatzungsgemäßem Anſchluß an den für
die Krankenpflege der Soldaten im Felde wirkenden
Hilfs=
verein (jetzt „Heſſiſcher Landesverein vom Roten Kreuz”
gegründet wurde, betrachtet als eine ſeiner vornehmſten
und wichtigſten Aufgaben die Gewinnung von
Kriegs=Krankenpflegerinnen zum Dienſte
unter dem Roten Kreuz. Dieſe Aufgabe ſucht er vör allem
dadurch zu erfüllen, daß er
Berufskrankenpfle=
gerinnen ausbildet und anſtellt, um ſie im Frieden
zur Ausübung der Krankenpflege zu verwenden und für
den Kriegsfall der Heeresverwaltung zur Unterſtützung
des Kriegsſanitätsdienſtes zu überweiſen. Außerdem
be=
treibt der Alice=Frauenverein auch die Ausbildung
frei=
williger Krankenpflegerinnen, die, ohne die
Krankenpflege als Beruf auszuüben, ſich für den Fall
der Not und namentlich des Krieges zur Verfügung
ſtellen wollen. Der Alice=Frauenverein arbeitet hier
Hand in Hand und während des Krieges gemeinſam mit
dem Landesverein vom Roten Kreuz. Um nun den
zahl=
reichen freiwilligen Krankenpflegerinnen, die ſeit Beginn
des Krieges auch in unſrem Lande neben den
Berufs=
krankenpflegerinnen der verſchiedenen Verbände und
Schweſternſchaften unter dem Roten Kreuz tätig ſind,
einen Zuſammenſchluß und den Anſchluß an die alle
deut=
ſchen Rotekreuzſchweſtern=Verbände umfaſſende
Organiſa=
tion zu ermöglichen, hat das Zentralkomitee des Alice=
Frauenvereins mit Genehmigung ſeiner hohen
Prä=
ſidentin, J. K. H. der Großherzogin, beſchloſſen, für die
Folge auch freiwillige Kriegs=Krankenpflegerinnen in den
Verband ſeiner Schweſtern aufzunehmen, und zwar auch
ſolche, die nicht. in einem der drei Mutterhäuſer des
Ver=
eins (Alicehoſpital in Darmſtadt, Aliceheim in Mainz,
Stadtkrankenhaus in Offenbach) ihre Ausbildung genoſſen
haben. Die „freiwilligen Kriegsſchweſtern
des Alice=Frauenvereins” bilden innerhalb des
Vereins eine beſondere Schweſternſchaft, die von der
Vizepräſidentin des Vereins geleitet wird.
Aufnahme=
geſuche ſind entweder unmittelbar oder durch Vermittlung
des zuſtändigen Zweigvereins oder einer Vertrauensdame
des Vereins an die Vizepräſidentin des Allice=
Frauen=
vereins, Frau Staatsminiſter Rothe Exzellenz zu
Darm=
ſtadt, Wilhelminenſtraße 32, zu richten. Ueber die
Auf=
nahme entſcheidet das Zentralkomitee. Die freiwilligen
Kriegsſchweſtern des Alice=Frauenvereins tragen die
Tracht einer Rotekreuz=Schpeſter mit der „
Kriegsſchwe=
ſtern=Broſche” die bei der Aufnahme durch das
Zentral=
komitee verliehen wird. Nähere Auskunft namentlich über
die Rechte und Pflichten der Kriegsſchweſtern, erteilen
gern die Mitglieder des Zentralkomitees und die
Ver=
trauensdamen des Alice=Frauenvereins. Bis jetzt ſind
bereits 14 Kriegsſchweſtern in den Verband aufgenommen
worden.
Kunſtnoffzen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Ernähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor,
Reſidenz=Theater am Weißen Turm.
„Der dritte Leutnant — meine Frau” nennt ſich der
Mili=
tärſchwank, welcher ab heute im Reſidenz=Theater zur
Vorführung gelangt. Nach den vielen ernſten Film=
Dar=
ſtellungen, die der Krieg bisher gebracht hat, wirkt es
wie befreiend, hier ein Stück zu ſehen, welches durch
ſeinen humoriſtiſchen Inhalt ein erfriſchendes Lachen
aus=
löſt. Die Geſchichte iſt gut pointiert, flott geſpielt und
geſchmackvöll in der ganzen Aufmachung; ſie wird überall
die Erinnerung an eine vergnügt verlebte Stundg für
den Beſchauer zurücklaſſen. Der ernſte Teil im Programm
iſt durch den Zweiakter „Eine Künſtler=Ehe” vertreten.
Von dem üblichen Beiprogramm ſeien noch die Films
„Die neueſten Aufnahmen vom Kriegsſchauplatz”, „In den
Händen der ſchwarzen Hand‟ Detektiv=Drama=uſw.,
ge=
nannt. Am Samstag kommt das vierte Abenteuer des
Detektivs Stuart Webbs, „Das Panzergewölbe” mit
Ernſt Reicher, dem genialen Detektiv=Darſteller, in der
Hauptrolle zur Vorführung. (S. Anz.)
Groß=Gerau, 9. März. (Die Bezirksſparkaſſe
Groß=Gerau) wird ſich an der neuen Kriegsanleihe
mit 2 Millionen Mark beteiligen. Für die erſte
Kriegsanleihe wurden bereits 700000 Mark bewilligt.
Seit Kriegsausbruch ſind zum Zwecke von
Kriegsunter=
ſtützungen den verſchiedenen Gemeinden des Bezirks
100000 Mark und dem Kreiſe Groß=Gerau 400000 Mark
zur Verfügung geſtellt worden. Die Geſamtleiſtungen
dieſes Inſtituts belaufen ſich ſeit 1. Auguſt 1914 allein
zu dieſen allgemeinen Zwecken bereits auf über 3
Millio=
nen Mark. Für weitere außergewöhnliche Bedürfniſſe
ſind ſelbſtverſtändlich die nötigen Mittel noch zurückgeſtellt
worden. An die verſchiedenen örtlichen Hilfsausſchüſſe
für die Angehörigen von Kriegsteilnehmern des
Spar=
kaſſebezirks werden mongtlich 1000 Mark verteilt. An
Gold ſnd ſeit 1. Auguſt 1914 der Reichsbantſtele
Darm=
ſtadt etwa. 200000 Mark zugeführt worden.
* König i. Od., 8. März. (
Kriegsauszeich=
nung.) Der von hier gebürtige und gegenwärtig im
hieſigen Lazarett liegende Feldwebel Alex. Stang,
3. Komp. Inf.=Regts. Nr. 168, erhielt das Eiſerne Kreus
als weitere Auszeichnung.
Mainz, 9. März. (Goldumtauſch durch
Schü=
ler.) Der Goldumtauſch, mit dem ſich ſeit einigen Tagen
auch die Schüler der hieſigen höheren Lehranſtälten
be=
faſſen, hat zu einem alle Erwartungen übertreffenden
Er=
gebnis geführt. Die Zöglinge des Neuen Gymnaſiums
brachten in kurzer Friſt 50000 Mark zuſammen, von einer
Klaſſe allein wurden 10000 Mark gegen Papiergeld
ein=
geſammelt. Da man von den 4 anderen höheren
Lehr=
anſtalten ein ähnliches Ergebnis erwarten darf, werden
die Sammlungen vorausſichtlich weit über 200000 Mark
betragen. Als Lohn hatten die Schüler geſtern einen
ſchulfreien Tag.
Worms, 8. März. (Tödlicher Unfall.) Geſtern
nachmittag wurde im Bahnhof der 61 Jahre alte
Bahn=
arbeiter Johann Braun von hier beim Ueberſchreiten
der Gleiſe von einer Maſchine erfaßt und beiſeite
ge=
ſchleudert. Er erlitt hierbei derart ſchwere Verletzungen,
daß er geſtern abend im Städtiſchen Krankenhauſe, wöhin
er ſofort nach dem Unfall verbracht wurde, verſtärb.
Reich und Ausland.
Köln, 9. März. (Wegen Verſtößen gegen
die Verordnungen des Bundesrats betr.
Brotgetreide, Bröt und Mehl) ſtanden dieſer
Tage 30 Bäcker, Bäckerfrauen und
Brotver=
käufer vor dem Schöffengericht in Köln. Der
Vök=
ſitzende gab zur Urteilsbegründung die Grundſätze an,
von denen aus die Anklagen zu beurteilen wären, und
hob hervor, daß im Hinblick auf den ganzen Ernſt der
kriegswirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtrenge Befolgung der
gegebenen Voeſchriften erzwungen werden müſſe. Bas
Gericht habe zu Milderungsgründen nur ausnahmsweiſe
Veranlaſſung, hauptſächlich für Straftaten der erſten Täge
nach Inkrafttieten der bezüglichen Verordnungen. Eine
härtere Strafe müſſe beſonders dann verhängt werden,
wenn es ſich um Vergehen handele, die nach den erſten
Gerichtsentſcheidungen begangen worden ſcien. Eine
ſchär=
fere Ahndung müſſe im Gegenſatz zu formalen Verſtößen
ſolche treffen, die aus Konkurrenzrückſichten erfolgen.
Rück=
fällige Vergehen aber erheiſchen beſonders hohe, direkte
Freiheitsſtrafen. Die Gewerbetreibenden ſollten beſtreßt
ſein, den anderen Bevölkerungskreiſen mit gutem
Bei=
ſpiel voranzugehen, indem ſie die Vorſchriften genau
inne=
halten, die zum Nutzen der Allgemeinheit erlaſſen worden
wären.
Wilmersdorf, 9. März. (Kartoffelkärten.)
Nach dem Muſter der Brotkarten beabſichtigt der
Magiſtrat von Wilmersdorf in den nächſten Tagen guch
Kartoffelkarten herauszügeben. Die Kärke
lautet auf den Inhaber, iſt nicht übertragbar und
berech=
tigt nach Maßgabe der vorhandenen Vorräte zur
Ent=
nahme von wöchentlich 20 Pfund Kartoffeln gegen
Be=
ahlung bei der ſtädtiſchen Kartoffelverkaufsſtelle.
Frankfurt a. d. Oder, 9. März. (Durch
Groß=
feuer) wurde heute morgen die Waltherſche Tabakfäbrik
heimgeſucht. Der Schaden beträgt mehr als 200000 Märk.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 8. März. (W. T. B. Nichtamtlich.). In den
abgelaufenen Bankwoche iſt der Goldbeſtand der
Reichs bank um 23 Millionen Mark auf 2293,6
Mil=
lionen Mark geſtiegen. An
Darlehenskaſſen=
ſcheinen hat die Reichsbank 24,3 Millionen Mark neu
in den Verkehr gebracht, was hauptſächlich durch den
Bedarf an kleinen Zahlungsmitteln im Zuſammenhang
mit der Löhnung der Truppen ſich erklärt. An
Reichs=
kaſſenſcheinen hat die Reichsbank nur noch einen
geringfügigen Beſtand und ſie kann dem dringenden=
Be=
gehren auf Herausgabe von 10=Markſcheinen um ſo
we=
niger genügen, als von den in ihrem Beſitz befindlichen
6½ Millionen Mark 10=Markſcheinen nur etwa 13-
Mil=
lionen umlaufsfähig ſind während die übrigen erſt bei
der Reichsdruckerei zum Umtauſch gebracht werden
müſ=
ſen. Die geſamte Kapitalsanlage der Bank hat ſich
um 167 Millionen Mark erhöht
ie Zunahme entfällt
faſt ausſchließlich auf bankmäßige Deckungen. Dagegen
häben die fremden Gelder gleichzeitig um 130,3=Millionen
Mark zugenommen, ſo daß mehr als drei Viertel der zun
Diskontierung von Wechſeln entnommenen Beträge bei
der Reichsbank verblieben ſind. Das Deckungsverhältnis
der Noten wie der Verbindlichkeiten überhäupt hat iſich in
der abgelaufenen Woche nur unweſentlich geändert. Die
Golddeckung der Noten beträgt 46,8 Prozent gegen 46/7
Prozent in der Vorwoche. Die Metalldeckung, der Noten
iſt mi 47,6 Prozent unverändert geblieben. Die Deckung
der ſämtlichen fälligen Verbindlichkeiten durch Gold ſtellt
ſich auf 34,7 gegen 35,2 Prozent in der Vorwoche.
* Berlin, 9. März. Börſenſtimmungsbild.
Die ſchon geſtern im freien Verkehr der Börſe in die
Er=
ſcheinung getretene Lebhaftigkeit für Induſtriepapiere hielt
auch heute weiter an. Höher geſpröchen wurde =Bön
Kriegsbedarfsgeſellſchaften, Loewe, Rheinmetall, Adler=
Oppenheim, Hirſch=Kupfer, Köln=Rottweiler und Deutſche
Waffenfabriken. Heimiſche Anleihen, einſchließlich
Kriegs=
anleihe, konnten ihren Kursſtand behaupten. Am
Devi=
ſenmarkt war ein Rückganc in Kabel=Neu=York, Holland,
Stockholm bemerkbar, wohingegen für Italien und die
Schweiz weiter anziehende Preiſe bezahlt wurden.
Täg=
liches Geld 3 Prozent, Privat=Diskont 4 Prozent und
darunter.
* Frankfurt, 9. März. In der heutigen
Bilänz=
ſitzung des Aufſichtsrats der Mitteldeutſchen
Creditbank wurde beſchloſſen, in der auf den 24.
März d. J. einberufenen Generalverſammlung die
Ver=
teilung einer Dividende von 5½ Prozent zu
bean=
tragen.
* München, 8. März. Der Geſchäftsabſchluß der
Bayeriſchen Vereinsbank für das Jahr 1914
weiſt einen Reingewinn von 6 209168 Mark, gegen
5 292076 Mark im Vorjahre, auf. Außer den üblichen
Rückſtellungen und der Errichtung einer außerordentlichen
Kriegsreſerve von 1400000 Mark wird eine Dividende
von 8 gegen 9 Prozent in Vorſchlag gebracht.
Landwirtſchaftliches.
Frankfurt a. M., 8. März. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 1415 Rinder (196 Ochſen, 53 Bullen, 1166 Kühe),
385 Kälber, 102 Schafe, 2084 Schweine. Preiſe pro 50
Kilogramm Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark:
Ochſen: a) 56—60 (102—108), b) 50—54 (91—100): Bullen:
a) 52—55 (86—92), b) 47—50 (80—85); Kühe: a) 50—53
(90—95), b) 44—49 (82—88), cI) 40—45 (77—87)
CII) 38—44 (70—82), d) 30—36 (66—72), e) 26—
(60—67); Kälber: a) 62—65 (103—108), b) 60—6.
(100—107), c) 56—60 (95—102),
88—93)
52—
Schweine: a) 84—86 (103—106), b) 78—82 (96—100),
c) und d) 84—86 (103—106); Schafe: 48 (105).
Ge=
ſchäft lebhaft, wird ganz geräumt; fette Ochſen und
Schweine ſehr geſucht.
F.C. Frankfurt a. M., 9. März. Auf dem
heu=
tigen Heu= und Strohmarkt war nichts
ange=
fahren.
F.C. Frankfurt a. M., 8. März. (
Kartoffel=
markt.) Es notierten: Im Waggon 11,50—12 M., im
Kleinhandel 12—13 M.
Der Seekrieg.
Von einem deutſchen Unterſeeboot verſenkt.
* London, 9. März. Die Admiralität teilt mit,
daß der Dampfer „Belgrove” mit einer Ladung
von 2389 Tonnen Kohlen am Sonntag auf der
Höhe von Ilfracombe infolge einer Exploſion
geſunken ſei. Wahrſcheinlich ſei er von einem
Unterſeeboottorpediert worden. Die Beſatzung
wurde gerettet. Der Vorgang ſpielte ſich vor den Augen
Tauſender von Perſonen ab. Als die Exploſion erfolgte,
befanden ſich 21 Dampfer in der Nähe, von denen ſechs
Hilfe leiſteten.
* London 9. März. Amtlich wird mitgeteilt, daß
am 5. März auf das Paſſagierſchiff „Lydia” von Jerſey
nach Southampton unterwegs, und am 22. Februar auf
den Dampfer „Victoria” der Southeaſtern Railway Co.
Torpedos abgefeuert wurden, die jedoch nicht
trafen.
*Haag, 9. März. Der Nieuwe Courant meldet,
dß an der holländiſchen Küſte eine Flaſche angeſpült
wurde mit dem Bericht, daß der Dampfer „Arioſto”
von der Wilſon=Linie Ende vorigen Monats auf der
Höhe von Dongal an der iriſchen Küſte torpediert
wurde.
* London, 9. März. Das Urteil des Ptiſengerichts
über die Beſchlagnahme von Kupfer wird
be=
züglich der Rechte der Neutralen einen
Prä=
zedenzfall bilden. Die Kupferladung von 1000 Tonnen
war von Amerika nach Gothenburg konſigniert
und in zwei neutralen und in drei engliſchen Schiffen
ver=
laden. Das Kupfer war für Lieferanten der
ſchwediſchen Regierung beſtimmt. Die Ladung
war auf hoher See durch die Admiralität beſchlagnahmt
worden. Ein Vertreter der ſchwediſchen Eigentümer
er=
ſchien vor dem Priſengericht und betonte, daß kein Grund
vorhanden ſei, die Kupferladung als Konterbande zu
be=
handeln und das Eigentum Neutraler ohne Prozeß in
Beſchlag zu nehmen. Der Generalſtaatsanwalt vertrat
den Standpunkt, daß keine Regeln des
Priſen=
gerichts das Recht der Krone beſchränkten,
ſich zu wichtigen militäriſchen Zwecken
Eigentum Neutralen, das ſich in ihrem Bereich
befinde, gegen eine angemeſſene
Entſchä=
digung anzueignen. (Alſo die Proklamierung der
unverhüllten Seeräuberei.) Wie bereits gemeldet, lautete
das Urteil dahin, daß das Kupfer, von dem ein Teil
be=
reits nach dem Arſenal in Woolwich geſandt war, wieder
unter Verwahrung des Gerichts geſtellt werden müſſe.
Ueber die Frage der Konterbande und des Rechts der
Konterbande iſt noch kein Urteil ergangen.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 9. März. Amtlich wird verlautbart:
9. März 1915. An der Front nördlich der Weichſel hielt
der lebhafte Geſchützkampf auch geſtern an. Südlich
Lo=
puszno wurden Angriffe der Ruſſen mühelos
abgewieſen. Der im Raume bei Gorlice
durchge=
führte Vorſtoß brachte noch weitere Gefangene
ein. Die gewonnenen Stellungen wurden trotz
mehr=
facher Verſuche des Feindes, ſie wieder zu erobern,
über=
all behauptet. Ununterbrochen wiederholen ſich an der
Karpathenfront feindliche Angriffe, die je nach der
Ent=
wickelungsmöglichkeit bald mit ſtarken, bald mit
unterge=
ordneten Kräften durchgeführt werden. So wurden auch
geſtern wieder an mehreren Stellen heftige Angriffe der
Ruſſen, die bis an unſere Verhaue herangekommen waren,
unter ſchweren Verluſten des Gegners zurückgeſchlagen.
Weitere 600 Mann des Feindes blieben bei
dieſen Kämpfen als Gefangene in unſeren
Händen.
Die ſeit den letzten Tagen in den Karpathen
wieder vorherrſchenden ungünſtigen
Witterungsverhält=
niſſe fordern von den in dieſer Gefechtsfront verwendeten
Armeekörpern außergewöhnliche Leiſtungen. In
ſtändi=
gem Kontakt mit dem Gegner, ſind die Truppen oft Tag
und Nacht im Kampf und vielfach gezwungen, auch bei
ſtrenger Kälte und hohem Schnee Angriffsbewegungen
auszuführen oder in der Verteidigung Angriffen weit
überlegener feindlicher Kräfte ſtandzuhalten. Dem
Ver=
halten unſerer braven Truppen, ſowie jedem Einzelnen,
der an dieſen Kämpfen Anteil hat, gebührt
nneingeſchränk=
tes Lob.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
In dem geſtrigen öſterreichiſchen Tagesbericht muß
es richtig heißen: „Auch auf einer benachbarten Höhe
wurden 1000 Ruſſen gefangen.‟ Die Zahl der
Ge=
fangenen war irrtümlich nicht angegeben.
Ein ruſſiſcher „Sſeg‟.
* Wien, 9. März. Amtlich wird verlautbart: Das
ruſſiſche Communiqué vom 5. März bringt als beſonderen
Erfolg die Eroberung der feindlichen
befe=
ſtigten Stellung ſüdlich Zakliszyn. Da ſich
in den ganzen in Betracht kommenden Gefechtsräumen
keine größeren Aktionen in den vorhergehenden Tagen
abgeſpielt haben, kann es ſich nur um folgende Affäre
handeln, die im übrigen nicht ſüdlich Zaklyszyn, ſondern
im Gefechtsraum 15 Kilometer weiter öſtlich ſtattfand. Die
auf über einen Kilometer vorgeſchobenen
Feldwachen=
linien einer unſerer Gefechtstruppen wurden in der Nacht
zum 4. Märe vom Feinde angegriffen. 700—800 Ruſſen
paſſierten unter dem Schutz der Dunkelheit während eines
dichten Schneegeſtöbers die der Sicherungslinie vorliegende
Tiefe, erſtiegen die nächſtbefindliche Höhe und
überwan=
den in einem kurzen Gefecht eine unſerer Feldwachen, die,
20 Mann ſtark, pflichtgetreu an Ort und Stelle aushielt.
Durch den Gefechtslärm aufmerkſam gemacht, eilten Teile
der benachbarten Sicherungstruppen herbei, in Summa
zirka 50 Mann, und griffen durch ein flankierendes Feuer
von beiden Seiten die Ruſſen an, die unter Zurücklaſſung
von 22 Toten und mehreren Verwundeten eilig flüchteten,
bis ſie über die Bachniederung, von wo ſie gekommen
waren, zurückgingen. 14 Mann des Feindes wurden bei
der Verfolgung gefangen, von unſeren Truppen ein Mann
getötet, fünf verwundet. Die weiter rückwärts liegenden
eigenen Stellungen wurden überhaupt nicht angegriffen.
Es kann ſich daher bej dem Hinweis auf die Wegnahme
einer befeſtigten feindlichen Stellung nur um den
zwei=
fellos techniſch verſtärkten kleinen Stützpunkt handeln, an
dem unſere Feldwache ſtand und den die Ruſſen auch
tat=
ſächlich eroberten, allerdings nur für recht kurze Zeit.
Armee=Oberkommando.
Der Dank der Provinz Schleſien.
* Breslau, 9. März. Auf die Telegramme des
Provinziallandtags an den Kaiſer,
Generalfeld=
marſchall v. Hindenburg und den
General=
oberſten v. Woyrſch ſind folgende Antworten
einge=
troffen: „Sr. Durchlaucht dem Herzog von Ratibor,
Bres=
lau! S. M. der Kaiſer und König haben das Gelöbnis
der Treue ſeitens des Provinziallandtags der Provinz
Schleſien huldvollſt entgegengenommen und laſſen für die
freundliche Begrüßung herzlichſt danken. S.
Maje=
ſtät vertraut, daß es mit Gottes Hilfe gelingen wird, die
Provinz Schleſien vor den Schreckniſſen
eines feindlichen Einfalles auch ferner zu
bewahren und durch weitere Siege der deutſchen
Waf=
fen die Grundlage eines ſegensreichen Friedens zu
ge=
winnen. Auf Allerhöchſten Befehl: Geh. Kabinettsrat
v. Valentini.” „S. Durchlaucht dem Herzog von Ratibor,
Vorſitzenden des Provinziallandtages, Breslau! Ew.
Durchlaucht und dem Schleſiſchen Provinziallandtag danke
ich, zugleich im Namen der mir anvertrauten Truppen,
herzlichſt für die an uns gerichteten freundlichen Worte.
Wir werden weiter unſere Schuldigkeit tun. Ich bin ſtolz
darauf, auch Söhne Schleſiens unter meinem Befehl zu
haben. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg.” „Dem
Provinziallandtage danke ich im Namen meiner ſchleſiſchen
Landwehr für ſein treues Gedenken. Sie ſteht ſeit
geſtern wieder in ſchwerem Kampfe. Gott
helfe ihr zum Siege! Generaloberſt v. Woyrſch.”
Der Austauſch der Schwerverwundeten.
* Zürich, 9. März. Während der letzte Zug
ſchwer=
verwundeter deutſcher Kriegsgefangener in der
Nacht vom Freitag zum Samstag durch die Schweiz nach
Konſtanz fuhr, iſt der Transport franzöſiſcher
Kriegs=
gefangener in entſprechend größerer Zahl erſt in der Nacht
vom Mittwoch zum Donnerstag beendet worden. An
deutſchen Kriegsgefangenen wurden insgeſamt 850
beför=
dert. Entgegen der urſprünglichen Vereinbarung, wonach
die Zahl der zum Austauſch gelangenden Offiziere
auf beiden Seiten gleich ſein ſollte, wurden entſprechend
einem direkten Befehl des Kaiſers bisher bereits
vier=
undzwanzig franzöſiſche Offiziere in ihre
Heimat=
befördert. Die Zahl der rückbeförderten
ſchwerverwunde=
ten deutſchen Offiziere betrug nur ein Sechſtel davon.
Der Transport durch die Schweiz ging vollkommen glatt
von ſtatten. Die Invaliden beider Nationen äußerten die
wärmſten Worte der Dankbarkeit über den herzlichen
Empfang in der Schweiz und für die ihnen zuteil
gewor=
dene Fürſorge durch das ſchweizeriſche Sanitätsperſonal.
Nach Abſchluß dieſer erſten Transporte zum weiteren
Kriegsdienſt untauglicher Verwundeten erfolgt
vorausſicht=
lich nach Verlauf einiger Zeit ein weiterer Austauſch.
Die „feuren‟ Verbündeten.
* Paris, 9. März. Die von Frankreich den
ver=
bündeten und befreundeten Ländern bereits
vorge=
ſtreckten Beträge verteilen ſich folgendermaßen:
Belgien 250 Millionen, Serbien 185,
Griechen=
land 20 und Montenegro ½ Million. Die noch
vorzuſtreckenden Beträge belaufen ſich auf 895
Millio=
nen, die für Belgien, Rußland und Serbien
be=
ſtimmt ſind.
Eine amerikaniſche Note an die franzöſiſche
Regierung.
* Paris, 9. März. Echo de Paris meldet, die
Regierung der Vereinigten Staaten habe der
franzöſiſchen Regierung eine Antwortnote auf
die franzöſiſch=engliſche Note vom 1. März überreicht.
Die amerikaniſche Note erbitte einige Auskünfte
über die Art und Weiſe, wie die Verbündeten die letzten
Entſchließungen in Anwendung zu bringen gedenken.
Die Niederlage der Enaländer in Perſien.
* London 9. März. Das indiſche Amt teilt mit:
Seit einiger Zeit war bekannt, daß ſich ein oder zwei
Reaimenter türkiſcher Truppen, Mitglieder des türkiſchen
Stammes der Beni Lom aus Amara, Kontingente des
perſiſchen Stammes der Beni Lamu und anderer Perſer,
die dem Scheich von Mohammara feindlich geſinnt ſind,
weſtlich Ahwaz verſammelten. Um ihre Zahl
und ihre Aufſtellung feſtzuſtellen, wurde am 3. März eine
Aufklärungsabteilung der Garniſon Ahwaz entſandt.
Der Feind, der bei Chadir Stellung genommen hatte,
war ſehr ſtark. Er wurde auf ungefähr 12000
Mann geſchätzt. Die britiſchen Truppen
zogen ſich unter Gefechten zurück und
brach=
ten dem Feinde Verluſte von 200 bis 300 Toten und 500
bis 600 Verwundeten bei. (Es handelt ſich anſcheinend
um Kämpfe engliſcher Truppen, die im Flußgebiet des
Shot el Arab gelandet wurden. D. Red.)
Die Furcht vor der Wahrheit.
* Petersburg, 9. März. Eine Bekanntmachung
des Hauptkommandierenden des Petersburger
Militär=
bezirks, General der Infanterie Baron Salza beſagt:
Zwecks raſcherer Niederwerfung des hartnäckigen Feindes
iſt vollſtändige Ruhe der Bevölkerung
un=
erläßlich. Es finden ſich indeſſen Leute, welche in
bös=
williger Abſicht und häufig auch infolge von
Mißver=
ſtändniſſen die unſinnigſten Gerüchte verbreiten über
Ope=
rationen und den Zuſtand unſerer Truppen,
wodurch Beunruhigung hervorgerufen
wird. Der Erlaß droht ſtrengſte Strafe den Perſonen
an, welche ſolche beunruhigende Gerüchte verbreiten, ohne
Rückſicht auf ihre Stellung. Auch der Preſſe wird ſtrengſte
Beſtrafung angedroht und Schließung für die ganze Dauer
des Krieges, wenn ſie unverbürgte (lies ungünſtige)
Mit=
teilungen bringt, welche geeignet ſind, die Bevölkerung zu
beunruhigen.
Lebens= und Futtermittelknappheit in Rußland.
* Petersburg, 9. März. Rußkoje Slowo ſchreibt:
Die vom Stadthauptmann eingeführte Taxe auf Hafer
hat die Hauptſtadt in eine ſolche Lage verſetzt, daß viele
Perſonen und auch die Staatsverwaltung der Möglichkeit
beraubt ſind, zu den von dem Stadthauptmann feſtgeſetzten
Preiſen Hafer zu bekommen. In einer ſolchen Lage
be=
fanden ſich u. a. der Miniſter des Innern ſelbſt und die
Poſt= und Telegraphen=Verwaltung. Der Bevollmächtigte
Maklakows und die Poſt= und Telegraphen=Verwaltung
ſuchten angeſtrengt Hafer, erhielten aber keinen.
* Petersburg, 9. März. Die Ausfuhr von
Lebensmitteln und Futtermitteln iſt ohne die
für jeden einzelnen Fall einzuholende Erlaubnis der
Re=
gierung verboten, desgleichen ihr Verkauf an fremde
Untertanen, die mit dieſen Waren Engroshandel treiben
Von der ruſſiſchen Schwarze Meerflotte.
* Konſtantinopel, 9. März. Die ruſſiſche
Flotte, beſtehend aus 5 Linienſchiffen, 3 Kreuzern, 10
Torpedobooten und mehreren Dampfern, iſt am 7. März
vormittags vor den Kohlenhäfen des Eregli=Gebietes au
der Südküſte des Schwarzen Meeres
erſchie=
nen und hat die Häfen Zunguldak, Koslu, Eregli und
Alabli beſchoſſen. Auf Zunguldak wurden über 1000
Schuß abgegeben. Ein Dampfer wurde verſenkt.
In Koslu gerieten einige Häuſer in Brand. In Eregli,
auf das über 500 Schuß abgegeben wurden, wurden vier
Dampfer und ein Segler zum Sinken gebracht, darunter
ein italieniſcher und ein perſiſcher Dampfer. Zwei weitere
Dampfer wurden beſchädigt.
Petersburg, 9. März. Die ruſſiſche
Schwarze Meerflotte hat Zunguldak
be=
ſchoſſen. Die Beſchießung verurſachte einen großen Brand
in der Stadt. Eine türkiſche Granate traf die ruſſiſche
Jacht „Almas” und richtete einen Brand an, der ſchnell
gelöſcht wurde. Drei Mann wurden ſchwer verwundet.
Ein Leck in der Waſſerlinie wurde ausgebeſſert, die
Schiffsmaſchinen ſind unbeſchädigt.
Das verſeuchte Serbien.
* Sofia, 9. März. Infolge der gefährlichen
Ausdehnung der epidemiſchen
Krankhei=
ten in Serbien hat die Eiſenbahndirektion von den
oberſten Sanitätsbehörden Maßnahmen verlangt, daß
kein bulgariſcher Waggon ſerbiſches Gebiet und kein
ſer=
biſcher Waggon bulgariſches Gebiet paſſieren darf und
die Reiſenden in Zaribrod umſteigen müſſen.
Die Beſchießung der Dardanellen.
* Konſtantinopel, 9. März. Der
Sonder=
berichterſtatter des Wolfſchen Bureaus telegraphiert aus
den Dardanellen: Der Samstag brachte eine neue
Entwickelung des Kampfes. Die Eröffnung des Feuers
fand nach der üblichen Methode aus großer Entfernung
gegen die Batterien von Dardanos und gegen die Forts
von Nedſchidie ſtatt, welche erwiderten und trotz der
großen Entfernung Treffer erzielten. Bald nach
dem Beginn der Beſchießung griff ein engliſcher
Dread=
nought von der Bucht Saros mit indirektem Feuer über
die Berge und die Landzunge auf europäiſcher Seite
in den Kampf ein. Wie ihr Berichterſtatter von einer
Beobachtungsſtelle in dem Gefechtsbereich des Forts
Hamidie bemerkte, ſchlugen die Granaten teils in das
euro=
päiſche Ufer, teils ins Waſſer, wo ſie platzten. Am
Nach=
mittag überflogen abirrende Geſchoſſe das Fort Hamidie
und ſchlugen in einem entfernten Acker ein, wo ſie
gewal=
tige Erdſäulen aufwarfen. Die türkiſchen Batterien
er=
widerten das Feuer und zwangen mit wenigen
wohlgezielten Schüſſen die engliſchen
Schiffe zum Rückzuge. Am Abend durchſchlug ein
Granatſplitter das Dach eines leeren Hauſes ohne
Per=
ſonen zu verletzen. In dem Dorfe Tſchanak Kale iſt die
Bevölkerung völlig ruhig.
* Konſtantinopel', 9. März. Der
ſtellvertre=
tende Generaliſſimus Kriegsminiſter Enver Paſcha
inſpizierte geſtern die Dardanellen und
drückte ſeine lebhafte Befriedigung über die heldenhafte
Verteidigung der Meerenge aus. Dann beſuchte er etwa
fünfzig Verwundete, die er belobte, namentlich den
Ser=
geanten Mehmed, und überreichte ihnen dabei die vom
Sultan verliehenen Auszeichnungen. Die Antworten der
Soldaten geben Zeugnis von ihrem trotzigen Mut
und der Verachtung gegen die Engländer.
Alle ſind von dem Wunſche beſeelt, bald wieder in den
Kampf zu ziehen.
Konſtantinopel, 9. März. Der
Korreſpon=
dent des Tanin in den Dardanellen ſchreibt, daß das
über 14 Tage währende Bombardement an
den türkiſchen Batterien keinen Schaden
verurſacht habe.
Die Lage in Oſtalien.
* Paris, 9. März. Der Temps meldet aus
Schanghai: Zwiſchen der chineſiſchen Regierung und
dem Stadtverwaltungsrat von Schanghai werden
Unter=
handlungen über die Ausdehnung einer
inter=
nationalen Konzeſſion von Schanghai
ge=
führt. Der ganze Bezirk Schapei ſoll in das
Konzeſſions=
gebiet entſprechend den Wünſchen des
Stadtverwaltungs=
rates aufgenommen werden. Dagegen wird dem
Stadt=
verwaltungsrat ein chineſiſcher Konſultativrat beigegeben
zur Regelung der Intereſſen der im Konzeſſionsgebiet
anſäſſigen Chineſen. Die chineſiſche Regierung verlangt
ferner Sondermaßnahmen, um zu verhindern, daß
Revo=
lutionäre in Schanghai Unterſchlupf finden.
* Petersburg, 9. März. Der Korreſpondent
der Nowoje Wremja meldet aus Tokio vom 28.
Fe=
bruar: Die Mitteilung des chineſiſchen Offizioſus, daß
Japan einige Forderungen an China habe
fallen laſſen, beſtätigt ſich nicht. — Die
Chine=
ſen in Kalifornien haben in Verbindung mit den von
Ja=
pan an China geſtellten Forderungen den Boykott
japaniſcher Waren erklärt.
* Berlin, 8. März. (W. T. B. Amtlich.) Der
Ober=
befehlshaber im Oſten ſetzte für das geſamte von
deutſchen Truppen beſetzte Gebiet Rußlands deutſches
Geld als Zahlungsmittel mit einem
Zwangs=
kurs von 100 Mark bei 60 Rubel ein.
* Berlin, 9. März. Laut Nachrichten aus
Spa=
nien verſchärft ſich die Lebensmittelteuerung
derart, daß ſie zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gibt. In
manchen Provinzen ſoll eine Hungersnot herrſchen. Die
Bevölkerung veranſtaltet fortwährend Kundgebungen
gegen die Lebensmittelteuerung. Die Zivilgarde, die in
verſchiedenen Ortſchaften die Manifeſtanten zu zerſtreuen
ſuchte, wurde angegriffen und mußte von der Waffe
Ge=
brauch machen. Viele Perſonen wurden getötet oder
verletzt.
* Stuttgart, 9. März. Herzog Albrecht
von Württemberg und ſeine drei Söhne haben
die Großherzoglich Heſſiſche
Tapferkeits=
medaille erhalten. Ferner wurde Herzog Robert
von Württemberg der Bayeriſche Militärverdienſtorden
2. Klaſſe mit Schwertern, Herzog Ulrich von
Württem=
berg der Bayeriſche Militärverdienſtorden 3. Klaſſe mit
Krone und Schwertern und Herzog Wilhelm von Urach
der Bayeriſche Militärverdienſtorden 2. Klaſſe mit Stern
und Schwertern verliehen.
* London, 9. März. Nach einer Bläitermeldung
aus Birkenhead nahmen 100 Schutzleute ihre
Ent=
laſſung, weil ſie für ihre Extraarbeit ſeit Ausbruch
des Krieges keine Geldentſchädigung bekommen haben.
* Konſtantinopel, 9. März. Durch ein
kaiſer=
liches Jrade wird beſtimmt, daß die bronzene
Kriegsmedaille auch an Angehörige der
ver=
bündeten Armeen und Marinen, ſowie an
Krankenpfleger, verliehen, werdet, kann.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 9. März. Der Reichsanzeiger
veröffent=
licht eine Bekanntmachung des Bundesrats vom 8. März
1915 über vorübergehende Zollerleichterungen.
Ferner enthält der Reichs= und Staatsanzeiger zwei
Be=
kanntmachungen des preußiſchen Miniſteriums für
Land=
wirtſchaft, Domänen und Forſten, in denen die Abgabe
von Torfſtreu aus Staatsforſten im Intereſſe der
Vieh=
haltung und ebenſo die Abgabe von Waldſtreu aller Art
an Gärtner und Gärtnereibeſitzer genehmigt und das
Ein=
ſammeln von Beeren und Pilzen ſowie von Gras für
die Dauer des Krieges weſentlich erleichtert wird.
Hamburg, 9. März. Der Dienſtknecht Meißner
aus Dommitzſch, der durch Urteil des hieſigen
Schwur=
gerichts vom 22. Januar wegen Raubmordes, begangen
in Neuengamme an der Ehefrau Steffens und der
Dienſt=
magd Schuhr, zum Tode verurteilt worden war, iſt heute
früh hingerichtet worden.
* Panama, 9. März. Infolge eines Erdrutſches
im Culebradurchſtich können Schiffe von mehr als
20 Fuß Tiefgang den Panamakanal nicht durchfahren.
Man hofft jedoch, die Stelle bereits im Laufe der Woche
für Schiffe bis zu 30 Fuß Tiefgang wieder fahrbar machen
zu können
Briefkaſten.
ragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Abreſſe des
Infragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
W. W. „Infanterie I” ſehr guter Infanteriſt,
anterie”, tauglich für Infanterie, „Infanterie II”,
wen=
er guter Infanteriſt.
Frau N., Jugenheim. Wir haben über den Verbleib
des Briefes nichts ermitteln können.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Mittwoch: Wolkig, trocken,
Froſt, nordöſtliche Winde.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Neu Bruchleidende Neu!
bedürfen zur Behebung ihres Leidens kein ſie ſchmerzend. Bruchband
mehr, wenn ſie meinen in Größe verſchw., nach Maß und ohne Feder
hergeſtellten, Tag
tragen, den ich
und Nacht tragb. Univerſal=Bruchapparat auf Probe gebe
und bei Nichtkonvenienz den vollen Betrag gerne zurückzahle. Bin
ſelbſt am Freitag, den 12. März, von nachmittags 3 bis abends
8 Uhr, Samstag, den 13. März, von morgens 9 bis abends 8 Uhr
und Sonntag, den 14. März, von morgens 9 bis nachmittags 4 Uhr
in Darmſtadt, Hotel Prinz Heinrich, mit Muſtern vorerw. Appar.,
ſowie mit ff. Gummi= und Federbändern, auch für Kinder, ſowie
mit ſämtl. Frauenart., wie Leib=, Hängel.=, Umſtands=,
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fallbinden, anweſend. Garantiere für fachgem., ſtreng diskrete
Be=
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Vml. Konſtanz (Bodenſee), Weſſenbergſtr. 15, Tel. 515.
(3986
Kräftiger Junge angekommen.
Oberlehrer Dr. H. Hinrichs,
z. Zt. im Felde,
Unteroffizier Landw.-Inf.-Regt 116,
Lisbeth Hinrichs, geb. Daub.
Darmstadt (Mathildenstr. 47), 9. März 1915.
(B4023
Statt Karten.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren
innigſt=
geliebten, treuen, hoffnungsvollen Sohn und
Bruder
Für die ſo überaus zahlreichen Beweiſe
wohl=
tuender Teilnahme bei dem Hinſcheiden meiner
lieben Mutter
Dankſagung.
Frau Lina Linct
geb. Niſter
ſpreche ich meinen innigſten Dank aus=
Amalie Linck, Lehrerin.
(*4679
Darmſtadt, den 9. März 1915.
nach kurzem Leiden, im Alter von 19 Jahren,
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die tranernden Hinterbliebenen:
Familie Wilh. Erzgräber III.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 10. März 1915.
Hofkirche: Abends um 6 Uhr: 4. Paſſionsandacht.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Kleberger.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr:
Paſſions=
andacht. Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Arends um 8 Uhr:
Kriegsbet=
ſtunde. Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Paſſionsbeiſtunde. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Memmert.
Tageskalender.
Mittwoch, 10. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende nach
9½ Uhr, (Ab. B): „Der Neffe als Onkel”.
Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 8¼ Uhr”
im Orpheum.
Vortrag von Generalmajor a. D Bahn um 8 Uhr im
Hörſaal des phyſikaliſchen Inſtituts der Techniſchen
Hochſchule.
Vortrag von Profeſſor Mußler um 8 Uhr in der
Eli=
ſabethenkirche.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 11. März.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Jagdverpachtung um,3 Uhr in der „Krone” zu Eich.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizuſügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Arheilgen, den 9. März 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 11. März,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Rat=
(4008.
hausſtraße 11, aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die Veweiſe der Teilnahme beim Hi
ſcheiden unſeres lieben
Johannes Gerhard
ſprechen wir hiermit Allen unſeren Dank aus.
Johannes Gerhard Witwe.
J. Keller und Familie.
Landwirt Joh. Schupp I. und Familie.
Jak. Nothnagel VII. Ww. u. Familie.
J. Heß und Familie.
Darmſtadt, Ober=Seemen u. Griesheim,
den 8. März 1915.
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an die Geſchäftsſtelle. (*4683mdf
Hirertrire
(Meiſterin), in erſten Häuſern tätig
geweſen, durchaus bewand. in all.
Zweigen der fein. Damenſchneiderei,
an ſchickes, geſchmackvoll., ſelbſtänd.
Arbeiten gewöhnt, ſucht ſich z. 1. Apr.
od. ſpäter nach Darmſtadt in nur
ſelbſtändige Stellung z. verändern.
Ausführl. Angebote unter H 13
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*4700
Tuchtige Modiſtin ſucht Steil.
als 1. Arbeiterin, am liebſt. bei freier
Stat. Ausf. Angeb. m. Gehaltsang.
unt. H 72 an d. Geſchäftsſt. (*4715
hat noch Tage frei.
(*4697
Näheres in der Geſchäftsſtelle.
ſucht
Saubere
alleinſteh. Frau Büro
oder Laden putzen. Näh.
Arbeits=
amt, Waldſtraße 19, I. (*4659md
Beſſeres Mädchen
welch. ſelbſtänd. gut bürgerl. kochen
kann und Hausarbeit übernimmt,
ſucht Stelle bis 1. April. Angeb. u.
H 62 an die Geſchäftsſtelle. (*4657
erfahr. in
Gebildete e
ältere Dame, Kranken
pflege, Führ. d. Haush., ſucht paſſ
Wirkungskr. b. beſch. Anſpr. Gute
Empfehlung vorhanden. Angeb. u.
H 65 an die Geſchäftsſtelle. (*4686
Kinderliebendes Fräulein
bew. i. Haush., Nähen, Schneidern
u. Bügeln, ſucht Stelle als Stütze
i. einf. Haush., wo Gelegenh. das
Kochen z. erlern. Angeb. u. H70
an die Geſchäftsſt. ds. Bl. (*4 94
Frau ſucht abends Büro oder
Laden zu putzen. Angeb. u. H 73
an die Geſchäftsſt. ds. Bl. (*4692
Empfehle Köchtn, Allin=, Haus=
Kinder= u. Dienſtmädch. Karolina
Beck, gewerbsmäßige
Stellenver=
mittlerin, Karlſtraße 25, I (*4755
Kräftiges Mädchen ſucht abends
Laden oder Büro aufzuwaſchen,
Näh. Lichtenbergſtr. 25, III. (*467.
Mädchen, 13 J., Junge, 12 J.,
ſuchen nach der Schule
Beſchäftig=
ung. Feldbergſtr. 28,
(*465t
Kath. Mädchenſchutzverenn
Karlſtr. 73, II. Tägl. 3—5 Uhr.
Stellen ſuchen: Ae tere, langi.
ged. Mädchen in kl. Haushalt,
brave, jüngere, tüchtige Haus= u.
(*4709
Alleinmädchen.
Junge Kriegswitwe ſucht 2—3
Stund. morgens Beſchäft. Zu
er=
fragen in der Geſchäftsſtelle. (*4710
Welche Damenſchneiderei
nimmt nach Oſtern ein Mädchen
in die Lehre. Angeb. unt. G 98
an die Geſchäftsſt. ds. Bl. (*4711
Männlich
Junger Kaufmann
der Manufaktur=und Herrenartikel
Branche, der April ausgelernt hat,
sucht passende Stellung
evtl. auf Büro (Stenogr. u.
Ma=
ſchinenſchr.). Angebote unt. G 86
an die Geſchäftsſtelle. (*4422sms
Oen
Weiblich
aus beſſ. Familie, mit
Fräulein guter Schulbildung,
ge=
übte Stenotypiſtin, als
Korre=
pondentin in angenehme Stellung
eſucht. Angebote unter H 77
an die Geſchäftsſt. ds. Bl. (*4722
Behnelderinnen
find. dauernde Beſchäftigung
Emil Sander,
Uniformen=
fabr., Bismarckſtr. 54. (*4564im
ſofort
Tücht. Arbeiterinnen geſucht
Proeser, Damenſchneidermeiſter,
Eliſabethenſtraße 44. (*4584imd
Jüngeres Mädchen
für den Laden geſucht (4009ms
W. Castan, Kirchſtraße 5.
Lehrmädchen
für Bügelei geſucht
Hoffärberei Reich,
Pallaswieſenſtr. 146. (*4696
Jum Srobrſlehenben Waaellngtsechſer.
Dienſtherrſchaften, die Putz=, Waſch= und Lauffraueu, Allein=,
Haus=, Küchen=, Kindermädchen, Köchinnen und Hausbeamtinnen
einſtellen wollen oder Dienſtnehmern, die entſprechende Stellen
ſuchen, wird mit Rückſicht auf die Arbeitsüberhäufung um die Zeit
des Quartalswechſels in ihrem eigenen Intereſſe empfohlen, dies
recht bald zur Kenntnis des öffentlichen gemeinnützigen
Dienſt=
boten= und Hausbeamtinnen=Nachweiſes zu bringen.
jetzt Waldſtraße 19, I. — Fernruf 371
Hauptſtelle: (früher Waldſtraße 6).
im Marthahaus, Stiftſtraße 14,
Nebenſtellenl: im Marienheim, Nieder=Ramſtädterſtraße 30
Benutzung durch Dienſtnehmer koſtenlos, Dienſtgeber zahlen
zur Deckung der Auslagen nur geringe Gebühren. Die Nebenſtellen
bieten dienſtſuchenden Mädchen von auswärts billige
Herbergs=
gelegenheit.
(3419a
2 Kutſcher und 1 Hufſchmied
geſucht Poſthalter Walter. (4003
Jüngerer
auf Woche
Schneider geſucht
Strohhutnäherin
auf feine Geflechte per ſofort
geſucht. Zu melden Hutfabrik
Wut empfohlene Schneiderinſ H. Schaps, Frankfurta.M.
Höchſterſtraße 70. (I,3988 10 Näherinnen f. leichte Näharb.
geſucht Schuchardſtr. 18, II. (*4569im Einehrliches, durchaus zuverläſſi=
ges Mädchen zu zwei Kindern
und event. auch als Aushilfe im
Laden (Schweinemetzgerei) per
ſofort geſucht.
(*4619im
Näheres in der Geſchäftsſtelle. Sauberes, tüchtiges
Alleinmädchen
das ſchon in beſſerem Hauſe ge=
dient hat, ſoſort oder z. 1. April
geſ. Frankfurterſtr. 46, I. (*4579imd Fleiß., brav. Mädchen m. gut.
Zeugn. z. 2 Perſ. a. 1. April geſ.
Roßdörferſtraße 78, III. (*4565im Suche ein älteres Mädchen oder
Witwe von 30 bis 50 Jahren als
Haushälterin aufs Land zu allein=
ſtehendem Herrn; mehrere Mädchen
ſuchen Stellen.
Katharina Jäger,
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
*4662) Luiſenſtr. 34. Zum 15. März wird jüngeres
Dienſtmädchen geſucht (*4665mf
Bachgang=Weg 20, 1. Stock. ags
Geeignete Personlichkeit über
zur Führung eines Haushaltes geſ.
Näh. Pankratiusſtr. 47, I., I. (*4702 Fran oder Mädchen
mit guten Zeugn. geſucht für ſof.
zur Hilfe in Küche u. Haushalt für
tagsüb. Anzum. Lazarett „ Mathil=
denhöhe‟ Olbrichweg 10. (4013 Lauffrau oder Mädchen ſofort
geſucht. Melden von 9 Uhr ab
Landwehrſtraße 6.
(*4721 geſucht Rhönring 81,
Lauffral parterre.
(*4719 für 2 Stunden vor=
Mädchen mittags geſucht
Inſelſtraße 27, part. (*4745 Hausmädchen geſucht
per 1. April. Nähen und Bügeln
verlangt. Zu erfragen in der
(4007a
Geſchäftsſtelle.
Saubere Waschfrau
wöchentlich nachmittags geſucht
Roßdörferſtraße 87, part. (*4693 Suche tücht. Herrſchaftsköchin,
Haus= Allein= u. Dienſtmädchen
für ſof. u. ſpäter. Karolina Beck,
gewerbsmäßige Stellenvermittlerin
(*4754
Karlſtraße 25, I. Ein ſauberes, zuverläſſiges
Mädchen für halbe Tage geſucht
Eſchollbrückerſtr. 3. (*4746 Einige tüchtige Mädchen
per ſofort geſucht, Schneiderinnen
bevorzugt. Front, Eliſabethen=
(*4753
ſtraße 17. Suche zu einem 2 Monate alten
Kinde per 1. April eine erfahrene
zuverläſſige Kinderfrau.
Angeb. mit Zeugniſſen, Gehalts=
anſprüch., Lebensbeſchreibung unt.
H68 an die Geſchäftsſtelle. (*4671 Ein fleißiges Alleinmädchen,
das bürgerl. kochen k., für 15. März.
od. 1. April geſucht. Ernſt= Ludwig=
ſtr. 20, II. Vorſtellen bis 3 Uhr od.
5—7 U. Vermittl. n. ausgeſchl. (*4712 Junge reinliche Mädchen,
nicht unt. 16 Jahr., geſucht, ſolche,
welche in Schokoladenfabr. gearb.
haben, werden bevorzugt. (*4705
Albert Weicker & Co.,
Schokoladenfabr., Frankfurterſtr. 26 Männlich
Zum ſof. Eintritt jung. miltärfr.
Mann
geſucht, der im Packen u. Expedieren
bewandert iſt. Angebote mit
Zeug=
nisabſchriften unter H 30 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. erb. (3912imd
Schreiber
mit ſauberer Handſchrift
und guten Vorkenntniſſen
in der Büroarbeit,
gewiſſen=
hafter Arbeiter, findet ſofort
Stellung. (3982mdf
Verlagsanſtalt
Alexander Koch, Sandſtr. 16.
Schneider
für Waffenröcke und Mäntel hier
und auswärts geſucht. (4019dfsg
Beſte Bezahlung.
Balth. Vetter
Pallaswieſenſtraße 28.
Jüng. Schneider geſucht, welcher
ſich auf Saccos einarbeiten will.
*4594im) Pankratiusſtraße 48.
Spengler
u. Inſtallateur
geſucht. Fr. Ewald,
3911imd) Inh.: Franz Wenz.
Süddeutſcher Herdfabrik
finden tüchtige
Schlosser u.
Spengler etc.
dauernde, lohnende
Beſchäftigung
auf (II,2412
Kochherde u. Feldküchen.
Angebote unter M. J.
319 an Haaſenſtein &
Vogler, A.=G., München.
werden
2 Zimmerleute geſucht
Zimmergeſchäft Ludwig Wolf,
Niederſtraße 12.
(*4727
Tüchtiger Schuhmacher
uf Werkſtatt geſucht.
(*4684
J. Eidemüller, Schuhmacher.
Aelterer, in alln Arbeiten
erfahrener Maſchinenmeiſter
ſowie geſetzter, zuverläſſiger
Haus=
burſche (Radfahrer) in dauernde
Stellung geſucht.
(*4756
Buchdruckerei Ed. Roether
Bleichſtraße 24.
Reſſelſchmiede,
Schmiede,
Schloſſer,
Maſchinenarbeiter
bei gutem Lohn für dauernde
Beſchäftigung geſucht. (3998mfg
Dampfkeſſelſabrik
vorm. Arthur Rodberg A.=G.
Darmſtadt.
Tüchtiger Fuhrrnecht geſucht.
(*4714
Pankratiusſtraße 30.
Junge, ſaub. Arbeitsburſchen
finden dauernde u. lohnende
Be=
ſchäftigung. Schokoladenfabrik
Albert Weicker & Co., Frank=
(*4704
furterſtraße 26.
Schuljunge
für nachmittags geſucht (*4599im
Wendelſtadtſtraße 28 (Laden)
Hausdiener
der auch packen kann, wird für
ſofort geſucht.
Verlagsanſtalt Alexander Koch
Sandſtraße 16.
Zuverl., gewiſſenh. Austrager,
ſtadtkundig, ſof. geſucht. (*4590im
Herzherger 5 Weger, Buchhandlung,
Kailſtraße 3.
Kraftige Arbeiter
werden eingeſtellt
Anfangslohn 40 Pfg. pro Stunde
Lippmann May
Weiterſtädterſtraße 70. (2890a
Junger, träftiger, miltärfreier
mit gut. Zeugniſſen
Hausbursche geſucht (3513ms
Weinhandlung, Mathildenpl. 18.
Tücht., kräft. Hausburſche (Radf.
für ſofort geſucht
(*4732
Schade u. Füllgrabe, Liebigſtr. 4.
Junger Hausbursche
mit guten Zeugniſſen ſofort geſucht
Emanuel Fuld
Kirchſtraße 1. (3999
f. dauernde
Fuhrmann geſuch
Stellung
bei ſofortigem Eintritt. (*4708mfg
A. & J. Monnard, Spedition
Buchbinderlehrling
geſucht.
(3809a
Th. Zauſch, Luiſenſtr. 30.
Lehrling
für eine Eiſenhandlung bei ſofort.
Vergütung geſucht. Angeb. unter
H 18 an d. Geſchäftsſt. (3848gim
Lehrling!
Ordentlicher Junge geg. Vergüt.
geſucht. J. Greſſer & Sohn,
Hof=
buchbinderei.
(*4491gm
Einen Lehrling ſucht zu Oſtern
Georg Koch
Tapezier=, Polſter=u. Dekor.=Geſchäft
Riedeſelſtraße 48. (2932a
Kräftiger Junge
er die Weinküferei erlernen will
gegen Vergütung geſucht. (*4540om
Wilhelm Schulz, Weinhandlung
Eliſabethenſtraße 25.
Lehrling ſucht
Jak. Heymann, Tapeziermeiſter,
B3384) Beſſungerſtr. 55.
Glaserlehrling
geſucht. Lauteſchlägerſtr. 9. (3152a
Kaufmannslehrling mit guter
Schulbildung ſucht A. Baßmann,
Eiſenhdlg., Grafenſtr. 31. (*4349sms
Schreinerlehrling geſucht.
2961a) Hch. Wieſer, Müllerſtr. 37.
Tapezierlehrling
gegen Wochenlohn geſucht (3977a
G. Haag, Hoftapezier
Saa bauſtr. 22.
Ein faſt neuer Kinderliegewagen
zu verkaufen
(*4672md
Blumenthalſtr 75, 3. St. links.
Imſtändehalb. bill. zu verkf.: ein
Küchenſchrank 5 Mk., ein
Herren=
überzieher Hochſtraße 1, II. I. (*4741
Sopha, 4gep. Stühle, 1 Küchenſchr.,
1rd. Tiſch, 1 Küchengasl., 1 Garder.
bill. z. vk. Zuerfr. Mauerſtr. 24, I. (*4738
Ginderkl., ſpez. Knabenanzüge,
werden angefertigt (*4402sms
Neckarſtraße 18, part. rechts.
Häſche zum Waſchen u. Bleichen
wird angen., große St. 10 Pfg.,
kleine Stücke 4 Pfg.
(2469a
J. Plößer I., Malchen.
Wäſche all Art wird z.Waſchen u.
Bügeln angen. Poſtk. gen. (3781a
Schmidt, Liebfrauenſtr. 105, pt.
Schloſſerarbeit.
Bauſchloſſerei nimmt
Militär=
arbeit an, auch leichte
Schmiede=
ſtücke.
(*4398sm
Schubert
31 Landwehrſtraße 31.
Ncker od. Garten zu pacht geſ.
Ang. u. H 40 Geſchäftsſt. (*4585im
Karl=
Obſt=u. Gemt
egeſch., ſtr. 73,
über 12 Jahre beſtehend, zu verm.
B1400) Feldmann, Gartenh., I.
Kolonialwarengeſchäft
in guter Lage, Verhältniſſehalber
preiswert zu verkaufen. (*4661mdf
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
Kanarienzüchterei, kompl., bill. zu
verk. Pankratiusſtr. 30½. (*4740
Tüchtiger Lageriſt
(möglichſt Manufakturiſt)
zur Verwaltung eines großen Stofflagers und Führung der
Lager=
bücher geſucht. Anerbieten mit Gehaltsanſpruch unter H 63 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl.
(3964
der
Donnerstag eintreffend:
Bratſchellfiſche Pfund 26 ₰
Kabliau, mittel . . . Pfund 30 ₰
Katf.
Naturell geröſtete Santos Pfund 1.50
Kräftige, ausgiebige und reinſchmeck.
. Pfund 1.60
Miſchung
Miſchung feiner Qualitäten Pfund 1.80
Maggi=Suppenwürfel
Stück
verſchiedene Sorten
10 u. 15
Filialen in allen Stadtteilen.
[ ← ][ ][ → ]Rehgelng des Verſehrs mit Brot ud Meſf.
Vorſchriften
für Bäcker und Händler, einſchl. Kolonialwaren=
und Spezereiwarenhändler.
1. Die Bäckereien und Mehlkleinverkäufer (Kolonial=
und Spezereiwarenhändler) und die ſonſtigen
Brot=
verkaufsgeſchäfte, auch die außerhalb Darmſtadts
wohnenden, dürfen innerhalb des Stadtgebiets Brot
und Mehl nur gegen Aushändigung von
Brotmar=
ken abgeben.
2. Die Bäcker und die Verkäufer von Brot und Mehl
haben die bei ihnen eingehenden Brotmarken zu
ſam=
meln und zu je 140 Stück in einem Umſchlag zu
vereinigen. Der Umſchlag — der von der
Stadtver=
waltung geliefert wird — iſt zu verſchließen und die
Richtigkeit der Einlagen durch den Bäcker oder
Händ=
ler zu beſcheinigen. Die verſchloſſenen Umſchläge ſind
nach freier Wahl an eine der ſtädtiſchen (
Mehlver=
teilungsſtellen (Mehlgroßhändler) abzugeben, von der
die entſprechende Menge an Mehl dagegen geliefert
wird. Hierbei entſprechen 140 Brotmarken einem
Sack (Doppelzentner) Mehl.
8. Bäcker und Händler von auswärts, die Brot oder
Mehl nach dem Stadtbezirk liefern, haben die
Brot=
marken ebenfalls in Empfang zu nehmen und in
glei=
cher Weiſe zu ſammeln und aufzubewahren. Doch
haben dieſe auswärtigen Brot= und Mehllieferanten
die verſchloſſenen und beſcheinigten Umſchläge nicht
an die Verteilungsſtellen (Großhändler), ſondern an
den ſtädtiſchen Ausſchuß (Stadthaus) abzuliefern.
Dieſer ſtellt eine Empfangsbeſcheinigung darüber aus
und weiſt dem auswärtigen Lieferanten die
entſpre=
chende Mehlmenge durch eine Verteilungsſtelle (
Groß=
händler) zu. Die Wahl des Großhändlers bleibt
dem Händler überlaſſen.
4. Die Wiederverkäufer von Brot, das in hieſigen
Bäk=
kereien hergeſtellt iſt, haben ihre Brotmarken an den
Bäcker abzuliefern, von dem ſie das Brot bezogen
haben.
Wiederverkäufer, die Brot von außerhalb
Darm=
ſtadts beziehen, haben am Schluß eines jeden
Mo=
nats die im abgelaufenen Monat bezogenen
Brot=
mengen dem ſtädtiſchen Ausſchuß anzuzeigen. Die
hierzu zu verwendenden Karten werden von der
Stadtverwaltung geliefert.
5. Die Bäcker und Händler, auch die auswärtigen und
die Großhändler (Mehlverteilungsſtellen) haben den
Beſtand, Zugang und Abgang von Mehl
aufzuſchrei=
ben und am 1., 10. und 20. eines jeden Monats der
Geſchäftsſtelle des Ausſchuſſes (Stadthaus)
mitzu=
teilen. Die hierzu zu verwendenden Karten werden
von der Stadtverwaltung geliefert. Der Abgang bei
den Bäckern und Kleinhändlern wird durch die Zahl
der an die Mehlverteilungsſtellen abzugebenden
Mar=
ken, bei den Verteilungsſtellen (Großhändler) durch
die Zahl der abzugebenden Umſchläge bezw. der
Ueberweiſungsbeſcheinigungen an Auswärtige belegt.
6. Die Mehlverteilungsſtellen erhalten das Mehl durch
den ſtädtiſchen Ausſchuß überwieſen und ſind
ver=
pflichtet, ihre Vorräte an die in Darmſtadt
wohnen=
den Bäcker, Konditoren und Mehlkleinhändler
ab=
zugeben, desgleichen an auswärtige Bäcker und
Händ=
ler auf Anweiſung des ſtädtiſchen Ausſchuſſes. Die
Großhändler ſind berechtigt, auf das von ihnen von
dem Ausſchuß bezogene oder überwieſene Mehl bei
der Weitergabe an die Bäcker oder Kleinhändler einen
Preisaufſchlag zu berechnen, deſſen Höchſtſatz von dem
Ausſchuß beſtimmt wird.
Der ſtädtiſche Ausſchuß und deſſen Beauftragte haben
das Recht, in die Bücher der Großhändler über den
Zu= und Abgang des Mehls und die den Bäckern
und Händlern berechneten Preiſe Einſicht zu nehmen.
Ebenſo haben der Ausſchuß und deſſen Beauftragte
das Recht, die Befolgung der erlaſſenen Vorſchriften
bei den Bäckern und Mehl=Kleinhändlern zu prüfen
und zu überwachen.
Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt, kann mit
Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu Mk. 1500.— beſtraft werden. Außerdem
kön=
nen Geſchäfte geſchloſſen werden, deren Inhaber oder
Betriebsleiter gegen die vorſtehenden Beſtimmungen
verſtoßen.
An jeder Verkaufsſtelle von Brot oder (Mehl iſt ein
Exemplar dieſer Vorſchriften an gut ſichtbarer Stelle
aufzuhängen.
10. Dieſe Beſtimmungen treten mit ihrer Bekanntgabe in
Kraft.
Darmſtadt am 5. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Regelung des Verbrauchs von Mehl und Backwaren.
Die nachſtehenden Vorſchriften über die Regelung des
Verbrauchs von Mehl und Backwaren bringe ich hiermit
zur allgemginen Kenntnis.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Gläſſing.
I. Sicherung der Mehlvorräte.
1. Alles im Gebiete der Stadt Darmſtadt vorhandene
Brotgetreide und Mehl, abgeſehen von dem eigenen
Bedarf landwirtſchaftlicher Betriebe und von
Vor=
räten in Haushaltungen, die zuſammen einen
hal=
ben Zentner nicht überſteigen, iſt zugunſten der Stadt
Darmſtadt beſchlagnähmt. Jede Abgabe nach
außer=
halb des Stadtgebietes iſt bis auf weiteres verboten.
Ausnahmen kann der Oberbürgermeiſter geſtatten.
Die zugunſten der Stadt Darmſtadt beſchlagnahmten
Vorräte an Brotgetreide und Mehl bleiben nach den
§§ 17 und 20 der Bundesratsverordnung vom 25. J
nuar ds. Js. im Verwahr der ſeitherigen Beſitzer. Dieſe
ſind für Erhaltung von Beſtand und Güte der
Vor=
räte haftbar, bei Strafe im Nichtbeachtungsfalle.
Die Vorſchriften unter Nr. 1 und 2 gelten auch für
das nach der Beſtandsaufnahme in der Nacht vom
12./13. Februar (von auswärts) bezogene Mehl und
Brotgetreide. Dieſe Zugänge ſind dem Ausſchuß
bin=
nen drei Tagen ſchriftlich anzuzeigen, ſoweit es ſich um
Sendungen von mehr als 10 Kilogramm handelt. Die
im Laufe eines Monats erfolgenden Sendungen ſind
in bezug auf die anmeldungsfreie Mindeſtmenge
zu=
ſammenzurechnen.
4. Vermittelungsſtellen bleiben wie bisher, nach Wahl
der Bäcker und Mehlkleinhändler, die
Mehlgroßhänd=
ler. Dieſe ſind verpflichtet, unter Beachtung der
Vor=
ſchriften der Bundesratsverordnung ihre Vorräte an
die Bäcker, Konditoren und Mehlkleinhändler
abzu=
geben.
II. Die Herſtellung der Backware.
5. Es dürfen nur Einheitsbrote mit einem
Ver=
kaufsgewicht von 2 und 4 Pfund gebacken werden,
und zwar:
a) „K‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder
Kar=
toffelflockenzuſatz von mehr als 10 Prozent bis zu
einſchließlich 20 Prozent enthält;
„KK‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder
Kar=
toffelflockenzuſatz von mehr als 20 Prozent enthält.
Bei Verwendung von gequetſchten oder
geriebe=
nen Kartoffeln erhöht ſich der Zuſatz, bei „K‟=Brot
auf mehr als 30 Prozent und bei „KK‟=Brot auf
mehr als 40 Prozent. Das Roggenmehl darf bis
auf weiteres bis zu 30 Prozent durch Weizenmehl
erſetzt werden.
Weißbrot, Brötchen und dergl. (Waſſergebäck) mit
höchſtens 70 Prozent Weizenmehl und 30 Prozent
Roggenmehl mit einem Verkaufsgewicht von nicht
über 100 Gr. Durchſchnittsgewicht für ein
Bröt=
chen zum Preiſe von zur Zeit 3 Pfg. — 50 Gr.
Das Backen und der Verkauf von
Milchgebäck iſt verboten. Darunter fallen auch
Kuchen, Kreppel, Dampfnudeln und dergl., auch ſolche,
die im Haushalt hergeſtellt werden. Kuchen, die aus
Brotteig hergeſtellt werden, ſogenannte Brotkuchen,
ſind zugelaſſen. Das obige Backverbot findet keine
Anwendung auf die Bereitung von Konditorwaren,
wenn die zu ihrer Herſtellung verwendeten Stoffe
höchſtens zur Hälfte der Gewichtsmenge aus Mehl
oder mehlartigen Stoffen beſtehen und bei der
Berei=
tung Hefe oder Sauerteig nicht verwendet wird.
Das Verkaufsgewicht muß bei den Einheitsbroten
(a und b) 24 Stunden nach der Herſtellung vorhanden
ſein.
Die Herſtellung von Schrotbrot (Roggen= oder
Weizenſchrotbrot, das mehr als 93 Prozent des
Ge=
treidekorns enthält) ſowie von Zwieback iſt
ge=
ſtattet.
III. Die Abgabe von Brot und Mehl an die Verbraucher.
6. Die Bäckereien und die ſonſtigen Brot= und
Mehlver=
kaufsgeſchäfte dürfen Bro
Mehl an die Verbrau=
cher nur gegen Aushändigung einer Brotmarke
abgeben.
Für die Abgabe von Weißbrot (Nr. 5b) im
ge=
legentlichen Einzelverkauf — alſo mit Ausſchluß der
regelmäßigen täglichen Lieferungen an feſte Kunden
ſowie von Schrotbrot und Zwieback gilt dieſe
Be=
ſchränkung bis auf weiteres nicht.
7. Auf jeden Kopf der verſorgungsberechtigten
bürger=
lichen Bevölkerung entfallen nach Wahl für je vier
Wochen 8 Kilogramm Brot oder 6 Kilogramm Mehl
oder 7,2 Kilogramm Weißbrot. Auf Kinder unter
5 Jahren entfällt die Hälfte dieſer Mengen.
Jeder Haushaltungsvorſtand und jede einen eigenen
Haushalt führende, in Darmſtadt polizeilich gemeldete
Einzelperſon erhält eine Ausweiskarte und
da=
rauf für die Zahl der Wochen in dem betreffenden
Mo=
nat und für jede verſorgungsberechtigte Perſon ſeines
Haushalts eine Karte für den Bezug von Brot, Mehl
und Weißbrot (Brotkarte). Die Ausweiskarte iſt
auf den Namen des Haushaltungsvorſtandes
ausge=
ſtellt. Sie dient als Ausweis zum Bezug der
Brot=
karten und iſt dauernd aufzubewahren. Der
Brot=
karte ſind ſoviel abtrennbare Abſchnitte (
Brotmar=
ken) angefügt, als Brot zu 1 Kilogramm (2 Pfund)
oder Mehl zu ¾ Kilogramm (1½ Pfund) oder
Weiß=
brot zu 900 Gramm (18 Brötchen) abgegeben werden
dürfen.
Für jeden Monat wird für die Brotkarte eine
andere Farbe gewählt.
Die Karten und Marken ſind nicht übertra
bar.
9. Die Angehörigen landwirtſchaftlicher Betriebe, die
be=
rechtigt ſind, auf den Kopf 9 Kilogramm Brotgetreide
im Monat zurückzubehalten, erhalten keine Brotkarten,
wenn ſie von ihrem Rückbehaltungsrecht Gebrauch
ge=
macht haben.
10. Wer eine Anmeldung auf die Aufforderung vom 15.
Februar d. J. unterlaſſen hat, oder wer neu zuzieht,
erhält eine Ausweiskarte und Brotkarte nur nach
vor=
heriger Anmeldung bei dem Ausſchuß zur Regelung
der Brotverſorgung (Bureau im Stadthaus).
11. Die Ausgabe der Karten erfolgt an den drei letzten
Tagen vor Ablauf der zu dieſer Zeit gültigen Karten;
doch ſind die neuen Karten erſt von dem Zeitraum ab
gültig, auf den ſie lauten. Bei Löſung der neuen
Brotkarte iſt die alte Karte mit den unverwendeten
Marken an die Ausgabeſtelle abzuliefern.
12. Die Brotmarken dürfen nichtvor dem aufgedruckten
Zeitraum verwendet werden; eine ſpätere
Verwen=
dung iſt zuläſſig, jedoch nur innerhalb der
Gültigkeits=
dauer der Brotkarte.
13. Wer ſeine Ausweiskarte oder ſeine Brotkarten
ver=
liert, hat dieſen Verluſt glaubhaft nachzuweiſen. Nur
in dieſem Falle kann eine neue Karte ausgeſtellt
wer=
den.
14. Die Stellen für die Ausgabe der Karten und die für
den Kartenverkehr getroffenen Einrichtungen werden
demnächſt beſonders bekannt gemacht.
15. Das in den Haushaltungen in der Nacht vom 12. auf
13. Februar 1915 vorhanden geweſene, nicht
beſchlag=
nahmte Mehl (alſo die Menge von nicht mehr als
25 Kilogramm) wird, ſoweit es die Menge von 10
Kilogramm überſteigt, auf die dem Beſitzer für ſeinen
Haushalt zuſtehende Brot= oder Mehlmenge
dem=
nächſt aufgerechnet:
Ueber die beſchlagnahmten alſo die mehr als
25 Kilogramm betragenden Mehlvorräte wird
beſon=
ders verfügt. Dem Beſitzer kann auf Antrag dieſe
Menge ganz oder teilweiſe überlaſſen werden, wenn
er ſich mit einer entſprechnden Kürzung des ihm
zu=
ſtehenden Brotbedarfs einverſtanden erklärt.
IV. Allgemeines und Strafbeſtimmungen.
16. Ausnahmen von vorſtehenden Beſtimmungen können
in beſonderen Fällen durch den Ausſchuß geſtattet
werden.
17. Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt, kann mit
Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 1500 Mark beſtraft werden. Außerdem können
Geſchäfte, deren Inhaber oder Betriebsleiter gegen die
vorſtehenden Beſtimmungen verſtoßen, geſchloſſen
wer=
den.
18. Die Vorſchriften über die Abgabe von Brotkarten
treten mit dem 1. März d. J., alle übrigen ſofort in
Kraft.
Hafer zu Saat= und Futterzwecken.
Nach § 1 der Bundesratsverordnung vom 13. Februar 1915
ſind alle vorhandenen Hafervorräte für die Heeresverwaltung
beſchlagnahmt. Von der Beſchlagnahme befreit ſind nur die
Hafer=
mengen zur Verfütterung an Einhufer mit 1½ Kilo für den Tag
und jedes Tier und Saathafer in einer Menge von‟ Zentner für
den heſſiſchen Morgen. Ueber alle Vorräte, die dieſe Mengen
über=
ſteigen, dürfen die Eigentümer nicht verfügen. Meiner Aufforderung
vom 27. Februar, die Art und Zahl der zu fütternden Tiere und die
Größe der Haferanbauflächen anzugeben, ſind nicht alle
nachgekom=
men. Um die Hafermenge feſtſtellen zu können, die von der
Be=
ſchlagnahme frei bleiben ſoll, fordere ich nochmals
alle Pferdebeſitzer
und alle, die Hafer ausſäen wollen,
auf, ihren derzeitigen Beſtand an Hafer, die Zahl der zu
fütternden Tiere und bezw. die Größe der mit Hafer zu
beſtellen=
den Ackerfläche, ſoweit dies nicht ſchon geſchehen iſt,
im Stadthaus, Zimmer 28, anzugeben. Als letzter Termin gilt der
12. März. Zuwiderhandelnde können mit Gefängnis bis zu einem
Jahr oder Geldſtrafe bis zu 10000 Mark beſtraft werden.
Darmſtadt, den 9. März 1915.
(3961
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Betr.: Großverbrauchserklärung für Waſſerabnehmer.
Nach den Satzungen für die Abgabe von Waſſer aus dem
ſtädt. Waſſerwerk zu Darmſtadt” wird der Großverbrauchspreis von
17 Pfg. für 1 cbm ſolchen Abnehmern gewährt, die ſich zur Abnahme
von mindeſtens 1000 cbm Waſſer im Verwaltungsjahr vor deſſen
Be=
ginn verpflichten. Die Abnahme darf auf mehreren Grundſtücken
des gleichen Beſitzers ſtattfinden, jedoch iſt nur für 1 Grundſtück die
Zuleitung koſtenfrei und der Waſſermeſſer mietfrei.
Großverbrauchserklärungen für das Verwaltungs=
März 1916) werden bis zum
jahr 1915 (1. April 1915 bis 3.
15. März d. Js. an die unterzeichnete Stelle (Frankfurterſtraße 29,
Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 5) erbeten und ſind auch von den bisherigen
Großverbrauchern zu erneuer”, wenn ſie den Großverbrauchspreis
behalten wollen.
Darmſtadt, den 10. Februar 1915.
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Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Rudolph.
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Bemerkt wird, daß ſich hierunter ſchöne Schnitthölzer von über
240jährigen Kiefern befinden und daß die Stämme in nächſter Nähe
der Darmſtädter Straße lagern und gut abzufahren ſind.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet vormittags 9½ Uhr,
an der Schirmſchneiſe (Halteſtelle der elektriſchen Bahn) ſtatt.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Kirſchner,
Müller=
ſtraße 11.
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Eberſtadt, den 5. März 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
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Montag, den 15. März 1. J., vormittags 10 Uhr,
werden im Schaafheimer Gemeindewald, Diſtrikt Oſtheimer Straße
und Harreshäuſer Buſch, verſteigert:
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Zuſammenkunft auf dem Stockſtadter, Weg an der Oſtheimer
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Schaafheim, den 8. März 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Schaafheim.
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(*47a
Der Büßer.
Von Ernſt Zahn.
(Nachdruck verboten.)
Zwölftes Kapitel.
Im Höllenloch, der unwirtlichſten Alp des ganzen
Landes, ſtand ſeit einem Jahre eine Wildhüterhütte. Ein
vergeſſenes Stück lebender Erde, lag die Alm inmitten
ewigen Todes. Keine Herde verirrte ſich da herauf. Nur
die Gemſen äſten auf der Matte. Felstürme umragten
dieſe; darauf ruhte ein ſchmales Stück Himmel wie auf
ſchwarzen Säulen. Aber die Alp war inmitten der
Bann=
reviere gelegen, und durch die Steinrinnen und Lücken
zwiſchen den Bergzacken gelangte man hinaus zu den
wildreichſten Gebieten in der Runde. Die zu begehen
war des Wildhüters Aufgabe.
Der hatte ſich ein ärmliches Haus ſelber gezimmert.
Es glich der Klauſe eines Einſiedlers Ein
ſchutzbedürf=
tiges Häuflein Bretter, lehnte es an einer
himmelanſtre=
benden Steinwand, die dem Sturme wehrte. Von der
Hütte überſchaute man die ſtille Alp.
Ein ſonderbares Gerede ging drunten im Land von
dem Wildhüter. Vor Jahr und Tag war ihm die Stelle
zugeſprochen worden. Da hatte er ſeinen Entſchluß
kund=
getan, ſich da vben einzuniſten. Die Leute ſchüttelten die
Köpfé, aber ſie ließen ihn gewähren. Auf ſtarken
Schul=
tern ſchleppte er das Holz hinauf zum Hüttenbau, und mit
der Axt in der nervigen Fauſt fügte er den rohen, aber
allem Wetter Trutz bietenden Bau. Dann lebte er ſich
ein. Was er zum Leben brauchte, Milch, Brot und Käſe,
holte er ſich in der nächſten Alphütte. Ins Tal ſtieg er
nicht mehr. Selbſt als der Winter kam, machte er keine
Miene, das Höllenloch zu verlaſſen. Er holte ſich nur mehr
Voräte in ſeine Hütte. Gewaltige Schneemaſſen fielen
kurz nachher und machten alle Steige zur Alp ungangbar
Da ſagte man im Tal den Lori tot.
Jetzt war des Frühlings Bahnbrecher, der Föhn, auf
ſauſendem Roß durch die Berge geſprengt. Unter den
Hufen war der Schnee zerſchmolzen. Es aperte. Da
zeigte ſich’s, daß auch der Lori noch lebte. Als die erſten
Lawinen mit ihrem Donnern die Berge füllten, meldete
er ſich im Tal, und daß er wiederum des Hüterdienſtes
pflege. Schen und ſchnell genug verſchlich er darauf in
ſein Bergneſt.
Uebers das Höllenloch breiteten ſich dämmernde
Schleier. Ein fahlroſiger Streif am blaugrauen Himmel
verglomm mehr und mehr. Schatten huſchten durch die
Alm. Es war ein heimliches, lichttötendes Getriebe.
Drüben ſchimmerten die halb ſchon verwitterten Wände
der Hütte in die zunehmende Finſternis; mächtig und
ſchwarz ſtarrte dähinter die Wand auf. In der
Holzbe=
hauſung erflammte ein roter Schein. In dem einzigen
Raum, den dieſelbe enthielt, ſaß der Lori an dem
tanne=
nen Tiſch, längs deſſen eine Bank in die Wand gefügt
war. Der Büßer hatte ſich verändert. Seine Geſtalt war
vornübergebückt, und das bleiche Geſicht ſchien an den
Wangen noch nehr eingefalln. Lang walle ihm ein
ſchwarzer Bart auf die Bruſt; der gab ihm ein wildes,
faſt ſchreckhaftes Ausſehen. Er hielt den Kopf in die
Hand geſtützt, und ſeine eingeſunkenen Augen irrten
un=
ſtet. Der Raum, der ihn umgab, war traulich und warmf
er enthielt ſein Heulager, einen kleinen Herd, Tiſch und
Schrank. An der Diele hing eine Lampe, und der
bei=
nerne Heiland aus der Steinerſtube hatte ſeinen Platz an
der einen Wand gefunden.
Eine Weile verging, während welcher das Dunkel
iber der Alp ſich vertiefte. Der Lori ſtand auf und hängte
den Haken an der Tür ein. Dann löſchte er die Lampe
und legte ſich.
Indeſſen kam draußen über die Matte eine Geſtalt
gegangen. Langſam, wie zum Sterben erſchöpft, mit
tau=
melnden Schritten kam es daher durch die Nacht. Der
Lichtſchimmer der Hütte ſtand wie ein Stern im Dunkel.
Dem ſchlich das Weib entgegen. Und als es ihn erreicht
wähnte, erloſch er.
Der Lori fuhr von ſeinem Lager auf. Er hatté eiſt
Geräuſch vernommen, dem Keuchen eines weidwunden
Tieres gleich. Der Hüter lauſchte.
Laß mich ein, erreichte eine Stimme ſein Ohr, deren
Klang er ſelbſt im Erſterben kannte.
Seine Augen ſtierten in Dunkel. Eine lange Weile
egte er ſich nicht. Doch kein Laut kam mehr. Da fuhr
ſich der Büßer über die Stirn.
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gibt die
die beſte Gelegenheit, die Pröbe
zu mächen, ob es nicht klüger
iſt, die Lebensweiſe unſerer
Vorfähren wieder einzuführen.
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Haferſuppe als erſtes
Früh=
ſtück. Beſonders unſere Kinder
ſollten wir nach dieſer älten
Sitte gewöhnen, ſie werden
dädurch an Geſundheit
ge=
winnen, wenn ſie ſtatt des
gehaltloſen Böhnenkaffees ein
markiges Hafergericht
erhal=
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Ich habe wieder einmal geträumt, raunte er in ſich
hinein. Es läßt mich ja nicht mehr los, weder bei Tag
noch bei Nacht. Immer meine ich, das Mädchen
Er ſpann den Gedanken nicht aus. Tief drückte er
den glutheißen Kopf ins Heu. So erzwang er den Schlaf.
Ueber dem Höllenloch ſtanden die Sterne. Einer, ein
blauweißes Flammenwunder, flirrte über der Hütte
Auf der Schwelle derſelben lag das wegmüde Weib, von
todähnlichem Schlaf zu Boden gezwungen.
Mild wie das Auge der Barmherzigkeit leuchtete der
Stern. —
Früh dämmerte der Morgen herauf. Die Berge
loh=
ten in rotem Feuer. Der Widerſchein flammte in den
Fenſtern der Hütte. Der Lori erwachte aus traumſchwe
rem Schlumer. Eine Weile ſpäter ging er die Hüttentür
öffnen. Ein Körper drückte von außen. Kühle Luft
ſtrömte in den Raum. Dann ſchlug zu ſeinen Füßen ein
blonder Kopf auf den Boden.
Ein ſtockendes „Jeſus!” entfuhr ihm. Im nächſten
Augenblick kniete er neben dem Mädchen, das, von dem
Fall aus der Ohnmacht geweckt, langſam den Oberkörper
aufrichtete.
Lori!
Als er ihre Stimme hörte, verfinſterte ſich ſein
Ge=
ſicht. Er trat ſcheu von ihr weg.
Da erhob ſie ſich mühſam. Sie klammerte die Hände
an die Tür, daß ſie ſich aufrecht halte.
Warum biſt gekommen? fragte er hart.
Sie ſah ihn an mit Blicken, die ſein Blut in Wellen
durch die Adern jagten.
Ich habe Dir geſagt, ich gebe Dich nicht los!
ſtam=
melte ſie.
Was nützt’s! ſagte er. Hier treibſt mich fort, und ich
muß mich nur an einem andern Ort verbergen!
Sie zitterte heftig; aber mit letzter Kraft hielt ſie
ſich noch.
Weißt, wann ich fort bin — von daheim?
Er gab keine Antwort.
Da fuhr ſie weiter:
Faſt ein Jahr iſt es! Ich bin ihnen ausgekommen,
ſo viel ſie über mich gewacht haben! Und ſeitdem habe ich
Dich geſucht, landauf, landab! Endlich habe ich die Spur
gefunden!
Der Büßer ſchwieg noch immer. Ein gewaltiger
Streit tobte in ihm.
Aber wir dürfen nicht zuſammen! ſtieß er endlich
hervor. Denk doch, was zwiſchen uns iſt! Und lauf,
Tilde, lauf, ſo weit Du kannſt, nur immer fort von mir!
Wir müſſen zuſammen! ſagte ſie feſt. Den Vater
habe ich verlaſſen und Deinetwillen. Ich wie Du darf
nicht mehr zurück zum Berghof, ich wie Du bin fremd in
dek Welt! Du mußt mich zu Dir nehmen, Lori, oder ich
muß verkommen auf der Straße!
Noch zögerte er.
Da ging ein Glänzen über die öſtlichen Berge. Ein
ſtetig ſchwellender Feuerſtrom floß himmelhernieder. Er
quoll gegen die Hütte; und wie in einer Glorie ſtand die
Tilde. Ihre Geſtalt ſtreckte ſich; langſam gewann ſie ihre
Kräfte zurück.
Lori, weiſe mich nicht mehr fort! bat ſie zum
an=
dermal.
Der Büßer ſtaunte in die Ferne, wo die Sonne eines
neuen Tages ſieghaft aus Frühnebeln ſtieg.
Die Sonne kommt, ſtammelte er aus ſeinem
Träu=
men heraus.
Da war die Tilde neben ihm. Sie legten die Hände
zuſammen. Das Mädchen zog ihn vor den Heiland an
der Wand. Wie im Schlafwandel tat er, was ſie wollte.
Wir wollen Hochzeit feiern, raunte ſie ihm zu.
So knieten ſie denn. Leuchtend ſtrich das
Morgen=
gold über ihre Häupter.
Und langſam dämmerte es in des Büßers Seele auf,
daß da auf einmal ein Glück in ſein armſeliges Leben
gekommen.
Ende.
Wenn Ihr Brot verzehrt, denkt an das
Vaterland, und ſpart für kommende Zeit.
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Der erste August
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Die Hosenknöpf‟
1 Akt v. Neal u. Ferner.
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Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 10. März:
114. Abonnements=Vorſtellung. B31
Bunter Schiller=Abend
(Abſchluß des Schiller=Zyklus)
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Muſik. Leiter: Robert Preuß.
Neu einſtudiert
Der Neffe als Onkel
Luſtſpiel in 1 Aufzug
von Friedrich von Schiller.
Perſonen:
Oberſt v. Dorſigny Joh. Heinz
Frau von Dorſigny Minna Müller=
Hanno
Sophie, i. Tochter Alice Hacker
Franz v. Dorſigny
ihr Neffe
. Kurt Ehrle
Frau von Mirville,
ihre Nichte
. Käthe Meißner
Lormeuil, Sophiens
Bräutigam . . Hans Wolf
v. Wolzogen
Valcour, Freund
des jg. Dorſigny Richard Jürgas
Champagne,
Be=
dienter des jungen
Dorſigny
Frz. Schneider
Ein Notar .
Frz. Herrmann
Erſter 1 Unter= Karl Weber
Zweiter offizier Hans Debus
Ein Poſtillon . Adolf Jordan
Jasmin, Diener
in Dorſignys
Hauſe
. Paul Peterſen
Erſter
Adolf Stein
Lakai
Zweiter)
Willy Weide
Hierauf:
Lieder.
1. a) Thekla, eine Geiſterſtimme,
Schubert. b) Des Mädchens Klage,
Schubert. (Geſungen von Anna
Jacobs).
2. a) Dithyrambe, Schubert.
b) Gruppe aus dem Tartarus,
Schubert. (Geſungen von Alfred
Stephani).
Am Klavier:
Hofchordirektor Robert Preuß.
Ouvertüre, Meeresſtille u.
glück=
liche Fahrt, Mendelsſohn.
Zum Schluß:
Das Lied von der Glocke
geſprochen von Johannes Heinz.folgenden Unterrichtsfächern:
(Mit 7 lebenden Bildern von Damen
u. Herren des Schauſpiel=Enſembles
geſtellt.)
1. Glockenguß. 2. Erſte Liebe.
3. Wirken der Hausfrau. 4.
Be=
gräbnis. 5. Familienabend. 6.
Auf=
ruhr. 7. Im. Glockenturm.
Nach „Der Neffe als Onkel” und
nach den „Liedern” größ, Pauſen.
=Preiſe der Pläke (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8. 13299a)
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ, Bal=
Zügemeiner Verein gegen Verarnung und Beitelei
in der Stadt Darmſtadt.
Einladung
zur ordentlichen Mitglieder=Verſammlung
in den Rathausſaal am Markt auf
Mittwoch, den 17. März 1915, nachmittags 3½ Uhr,
Tagesordnung.
1, Entgegennahme des Geſchäftsberichts für 1914.
2. Abhör der Jahresrechnung und Entlaſtung des Rechners.
3. Wahl der Vorſtands=Mitglieder.
4. Verſchiedenes.
Darmſtadt, den 4. März 1915.
(3966mi
Für den Vorſtand:
. Peterſen, Geh. Oberkonſiſtorialrat.
St. enläbent.
Mittwoch, den 10. März 1915, abends 8 Uhr,
Apologetiſche Preöigt
von Prof. Mußler.
Auch Damen haben Zutritt. (3979
VereinigungfruhererLeibgaroiſten
von Darmſtadt und Umgegend.
Haupt=Verſammlung
Donnerstag, 11. März 1915, abends 8½ Uhr
in der Stadt Coburg, Waldſtraße 2.
Neuanmeldungen werden hierbei entgegengenommen. (3983
Der
tand.
Mesldcnz Weatel
Heute
Man lacht!!!!
Militär-Schwank in 3 Akten.
Man weint!!!!
Eine Ranstier Ele
Dramatisches Lebensbild in 2 Akten
u. a. m.
(4000
Ab Samstag, den 13. ds. Mts.
Stuart Webbs 4. Abenteuer
Das Panzergewölbe
3
Detektiv-Roman in 3 Akten
mit Ernst Relcher in der Hauptrolle.
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Der Unterricht beginnt Dienstag, den 20. April d. J., in
dem Schulhauſe, Hermannſtraße 21 (Mittelſchule) vorm. 11 Uhr mit
Buchführung, Wechſellehre, Korreſpondenz,
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ſchreiben, Engliſch und Franzöſiſch.
Anmeldungen nehmen entgegen; Frl. A. Ruths,
Heidenreich=
ſtraße 29, und Frl. Ph. Walz, Karlſtraße 43.
Auskunft erteilt Frl. Neudecker, Schirmgeſchäft, Ernſt=Ludwig=
Für den Vorſitzenden:
ſtraße 9.
Prof. Pfaff.
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Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 5. März 1915.
(3801sim
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 8. bis 12. März 1915.
der Abſperrung Die Abſperrung
erſtreckt ſich Bemerkungen von bis 8. März
9. März
10. März
11. März
12. März Montag
Dienstag
Mitwoch
Donnerstag
Freitag 12 Uhr 5 Uhr Bis zum Landgraben
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Kriegsminiſteriums vom 27. Februar
1915 bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 8. März 1915.
(3996
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.
Kriegsminiſterium.
Zur Beſchlagnahmeverfügung vom 22. November 1914 über Großviehhäute.
In mehreren Fällen iſt verſucht worden, Häute von 10 und mehr Kilogramm
Grüngewicht unter Umgehung der in der Beſchlagnahmeverfügung vom 22. November=
1914 erlaſſenen Vorſchriſten als „Kalbfelle in den Handel zu bringen und Gerbereien
unmittelbar zuzuführen.
Daher wird nochmals ausdrücklich darauf hingewieſen daß alle Großvieh=
(Rindvieh=) Häute — auch ſogenannte „Kalbfelle‟ — unter die Beſchlagnahmeverfügung
fallen, ſofern ſie grün mindeſtens 10, geſalzen (jedoch oberflächlich vom Salz befreit)
mindeſtens 9, trocken mindeſtens 4 Kilogramm wiegen.
Berlin, den 27. Februar 1915.
Der Kriegsminiſter:
Wild von Hohenborn.
XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 26. Februar 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abt. VI a. III b. T. Nr. 3590/1695.
Betr.: Zurückſtellung von Privataufträgen hinter Aufträge der Heeresverwaltung.
Bekanntmachung.
Meine am 13 November 1914 erlaſſene Verordnung, betr. das Verbot der
Befriedigung von Privataufträgen vor Aufträgen der Heeresverwaltung (III v
Nr. 40740/3229) erweitere ich dahin:
Die Befriedigung von Privataufträgen unter Zurückſtellung von
Auf=
trägen der Heres= und der Marineverwaltung iſt verboten.
Zuwiderhandlungen werden, wenn die beſtehenden Geſetze keine höhere
Strafe beſtimmen, auf Grund des § 9 des Geſetzes über den
Belagerungs=
zuſtand vom 4. Juni 1851 mit Gefängnis bis zu 1 Jahre beſtraft.
Der kommandierende General
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
(3995
Lehrlings= und Lehrſtellenverwittelung für
die Provinz Starkenburg.
Das unterzeichnete Amt hat ſich im beſonderen auch die Aufgabe geſtellt,
Lehr=
linge und Lehrſtellen zu vermitteln. Seine Tätigkeit iſt hierbei nicht nur auf
Darm=
ſtadt beſchränkt. Mit Zuſtimmung der Großh. Provinzialdirektion erſtreckt ſie ſich
auch auf den übrigen Bezirk der Provinz Starkenburg. Es iſt für dieſen Bezirk
Hauptausgleichsſtelle. Koſten entſtehen durch die Inanſpruchnahme des Amtes
nicht, weder den Lehrherren noch den Lehrlingen. Beim Ausgleich von Angebot
und Nachfrage wird den örtlichen, alſo ganz beſonders auch den ländlichen
Ver=
hältniſſen und Intereffen in weitgehendem Maße Rechnung getragen. Die
Ver=
mittlung erfolgt in Fühlung mit den vorhandenen örtlichen und Bezirks=
Arbeitsnach=
weisſtellen unter ſtrenger Beobachtung des Grundſatzes, daß Angebote und
Nachfragen erſt dann entfernter gelegenen Orten und Bezirken zugut kommen
dürfen, wenn ſie am Orte der Herkunft und in der nächſten Umgebung mit
entſprechenden Nachfragen und Angeboten nicht ausgeglichen werden können.
Sollte ausnahmsweiſe die Vermittlung einer außerhalb der Provinz gelegenen
Lehr=
ſtelle gewünſcht werden, ſo iſt dies beſonders anzugeben. Dahingehende Wünſche
werden ſelbſtverſtändlich berückſichtigt.
Es wird ebenſo dringend wie höflich gebeten, nunmehr Stellen und Lehrlinge
bei einer der folgenden Vermittlungsſtellen, am zweckmäßigſten bei der
nächſt=
gelegenen, umgehend anzumelden.
1. Darmſtadt, Arbeitsamt, Hauptnachweisſtelle Waldſtraße 19, Fernruf 371.
2. Bensheim a. d. B., Kreisarbeitsnachweis, Fernruf 5.
3. Dieburg, Kreisarbeitsnachweis (Ortskrankenkaſſe), Fernruf 252.
4. Gernsheim, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf25.
5. Langen, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf 2.
6. Offenbach a. M., Städtiſcher Arbeitsnachweis Domſtraße 12, Fernruf 342.
Wird der ſchriftliche Weg bevorzugt, ſo genügt, wenn ein beſonderes
Anmelde=
formular nicht zur Hand iſt, die Ueberſendung einer einfachen Poſtkarte, auf der zu
beantworten ſind, ſofern anmelden:
) Lehrherren: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrherrn, 2. ſeiner
Kon=
feſſion, 3. ſeinem Wohnort, 4. der Art des Gewerbebetriebes, 5. Dauer der
Probe= und Lehrzeit 6. Anzahl der gewünſchten Lehrlinge, 7. etwa von den
Eltern geforderten Leiſtungen, 8. event. Vergütung und 9. ſonſtigen
Be=
dingungen, über die der Anmeldende im voraus keinen Zweifel laſſen möchte;
b) Eltern oder Vormünder: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrlings,
2. ſeinem Alter, 3. ſeiner Konfeſion, 4. ſeinem Wohnort, 5. der beſuchten
Schule, 6. dem gewählten Beruf und 7. ſolchen Bedingungen, die die
An=
meldenden im voraus klargeſtellt wiſſen möchten, ſchließlich 8. die Frage, ob
Wohnung und Verköſtigung ſelbſt geſtellt werden können.
Es liegt im eigenſten Intereſſe der Angehörigen der Provinz, zuerſt die
Arbeitsnachweisſtellen in der Provinz in Anſpruch zu nehmen, bevor ſie
aus=
wärts Umſchau halten. Die Vermittlungstätigkeit wird ſich in ſtetem Benehmen
(1332a
mit den maßgebenden gewerblichen und Schulbehörden halten.
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
Die Hauptausgleichſtelle der Provinz Starkenburg.
Arbeitsamt.
Schmidt, Beigeordneter, ſtellvertretender Vorſitzender.
Bekanntmachung.
Die vorſtehende Aufforderung empfehlen wir der Beachtung und Unterſtützung
durch die gewerblichen Kreiſe die Eltern, Vormünder, Geiſtlichen und Lehrer und alle
in Betracht kommenden Behörden.
Es liegt ganz außerordentlich ſowohl im wirtſchaftlichen Intereſſe der
Pro=
vinz als im Intereiſſe ihrer gewerblichen Entwickelung, daß die Lehrlings= und
Lehr=
ſtellenvermittlung nicht zerſplittert und abgeleitet, ſondern an eine kräftige und
leiſtungsfähige Einrichtung in der Provinz, wie ſie die obige Hauptausgleichsſtelle
iſt, angeſchloſſen und von dieſer in Verbindung mit den anderen öffentlichen
Arbeits=
nachweiſen, den gewerblichen und Schulorganen in den richtigen Bahnen erhalten wird.
Darmſtadt, den 14. Januar 1915.
Großherzogliche Provinzialdirektion Starkenburg.
Feh.
In Offenbach und in den Landgemeinden Langen, Mählheim und Groß=
(3397
Steinheim iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen
Bekanntmachung.
Unter Hinweis auf die §§ 3, 15—27 der Verordnung vom 6. Mai 1907, den
Rad=
fahrverkehr betreffend, und auf die Strafbeſtimmungen im Falle einer Verſäumnis,
wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Erhebung des Stempels für Fahrräder
für das Rechnungsjahr 1915
von heute ab bis 31. März 1915 an jedem Wochentage
vormittags von 9—12 Uhr
bei Großherzoglichem Kreisamt Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3, im Erdgeſchoß, Zimmer
Nr. 9, ſtattfindet.
Wir fordern daher alle Beſitzer von Fahrrädern, die ſie auf öffentlichen Wegen
und Plätzen benutzen, auf, die Stempelabgabe während der obenerwähnten Zeit unter
Vorlage der Radfahrkarten zu entrichten, oder, ſofern die Vorausſetzungen hierzu
vor=
liegen, während derſelben Zeit (ſ. § 19 Abſ. 2 der Verordnung) Antrag auf Befreiung
von der Abgabe zu ſtellen.
Anſprüche auf Befreiung ſind vorzubringen:
1. für die Stadt Darmſtadt bei dem zuſtändigen Polizeirevier,
2. für die Landgemeinden des Kreiſes bei der Großh. Bürgermeiſterei des
Wohn=
ortes.
Befreiungsanträge, die nach dem 1. April 1915 geſtellt werden, können keine
Be=
rückſichtigung mehr finden.
Darmſtadt, den 15. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Roeſener.
Verordnung, den Radfahrverkehr betreffend.
Vom 6. Mai 1907, §§ 3, 15—27 der Verordnung.
C. Der Radfahrer.
a) Ausweis über die Perſon des Radfahrers.
§ 3. Wenn ein Fahrrad auf öffentlichen Wegen und Plätzen benutzt werden ſoll,
hat der Beſitzer hiervon dem für ſeinen Wohnort zuſtändigen Kreisamte ſchriftlich oder
mündlich Anzeige zu erſtatten und die in Nr. 60 des Tarifes zum Urkundenſtempelgeſetz
in der Faſſung der Bekanntmachung vom 24. März 1910 vorgeſchriebene Stempelabgabe
für die Radfahrkarte zu entrichten.
Das Kreisamt erteilt dem Anmeldenden eine auf den Namen des Radfahrers
lautende Radfahrkarte, die nach anliegendem Muſter ausgeſtellt wird.
Der Radfahrer hat die Radfahrkarte bei ſich zu führen und auf Verlangen dem
zuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
Für Perſonen unter 14 Jahren erfolgt die Ausſtellung auf Antrag des Vaters,
Vormundes oder ſonſtigen Gewalthabers.
Die Radfahrkarte gilt für den Umfang des Deutſchen Reiches.
Radfahrer, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt außerhalb des Deutſchen Reiches
haben, haben einen anderweiten genügenden Ausweis über ihre Perſon bei ſich zu
führen und auf Verlangen dem zuſtändigen Beamten vorzuzeigen.
E. Vorſchriften über die Stempelabgaben.
§ 15. Die Stempelabgabe für die Jahreskarte (§ 3. Abſ. 1), gültig vom 1. April
bis 31. März des folgenden Jahres, beträgt 5 Mark. Entſteht die Abgabepflicht in der
Zeit zwiſchen 1. Oktober und 31. März des folgenden Jahres, ſo iſt für dieſen Zeitraum
nur die Hälfte dieſes Betrages zu entrichten.
§ 16. Das Kreisamt trägt die Anmeldungen unter fortlaufenden Nummern in
ein Verzeichnis ein, erhebt die in § 15 erwähnte Abgabe und erteilt den Anmeldenden
1. eine Radfahrkarte (§ 3),
2. eine Nummerplatte, die der Nummer des Verzeichniſſes entſpricht.
§ 17. Auf der Rückſeite der Radfahrkarte ſind Stempelmarken im Betrage der
entrichteten Abgabe durch das Krisamt aufzukleben und zu entwerten.
Bei den von der Stempelabgabe befreiten Perſonen (§ 23) erhalten die
Radfahr=
karten auf der Rückſeite den Vermerk „Stempelfrei bis 31. März 19..‟.
§ 18. Die Nummerplatte trägt auf beiden Seiten auf weißem Grund in 6 cm
hoher lateiniſcher Schrift den Anfangsbuchſtaben der Behörde, die die Radfahrkarte
ausgeſtellt hat (für das Kreisamt Dieburg Di) und dahinter in 5 em hohen Ziffern
die Nummer der Radfahrkarte (§ 16). Die Nummern werden je nachdem ſie von einer
Behörde der Provinz Starkenburg, Oberheſſen oder Rheinheſſen zugeteilt worden ſind,
in roter, blauer oder grüner Farbe aufgetragen. Bei den für den Landbezirk eines
Kreiſes ausgegebenen Nummerplatten iſt der betreffende Buchſtabe in der Farbe der
Nummer, hei den Nummerplatten für den Stadtbezirk eines Kreiſes dagegen in ſchwarzer
Farbe ausgeführt.
Das Fahrrad muß beim Befahren öffentlicher Wege und Plätze mit der
Nummer=
platte verſehen ſein. Letztere, deren Inſchrift ſtets in lesbarem Zuſtande erhalten
werden muß, iſt in der Richtung der Längsaxe des Fahrrades und nach vorn gerichtet
derart zu befeſtigen, daß die Inſchrift von beiden Seiten gut ſichtbar iſt. Die
Nummer=
platte wird von der Behörde beſchafft und den Beſitzern von abgabepflichtigen
Fähr=
rädern unentgeltlich geliefert. Wer von der Stempelabgabe befreit iſt, hat die Koſten
der Nummerplatte zu erſetzen.
Beſitzer von ſolchen Fahrrädern, die mit Nummerplatten verſehen ſind, dürfen
zur Kontrollierung der Abgabe nicht angehalten werden.
§ 19. Die Abgabe iſt von einer und derſelben Perſon, auch bei einem Wechſel
des Fahrrades, innerhalb desſelben Jahres (1. April bis 31. März) ſtets nur einmal,
und zwar erſtmalig bei der Anmeldung des Fahrrades und ſodann alljährlich im
Monat März für das darauffolgende Rechnungsjahr unter Vorlage der Radfahrkarte
bei dem Kreisamt zu entrichten.
Innerhalb der gleichen Friſten haben die Perſonen, die gemäß § 23 Befreiung
von der Abgabepflicht in Anſpruch nehmen, bei dem Kreisamt entſprechenden Antrag
zu ſtellen.
§ 20. Wer den Beſitz eines anmeldepflichtigen Fahrrades im Laufe eines Jahres
aufgibt oder verliert, hat dies dem Kreisamt ſeines Wohn= oder Aufenthaltsortes
längſtens binnen einer Woche unter Vorzeigung der Karte und Rückgabe der
Nummer=
platte anzuzeigen.
Wer, ohne den Beſitz aufzugeben, das Fahrrad auf öffentlichen Wegen und
Plätzen nicht mehr benutzen will, kann ſich durch Abmelden des Rades unter Rückgabe
der Nummerplatte von der weiteren Abgabepflicht befreien.
Die Abmeldung iſt in das nach § 16 zu führende Verzeichnis einzutragen und
dem Abmeldenden auf Verlangen auf der ihm erteilten Karte zu beſcheinigen.
§ 21. Verlegt der Beſitzer eines anmeldepflichtigen Fahrrades ſeinen
Wohn=
oder Aufenthaltsort in einen anderen Kreis, ſo iſt das Rad bei dem Kreisamt, das
die Radfahrkarte ausgeſtellt hat, abzumelden und bei dem für den neuen Wohn= oder
Aufenthaltsort zuſtändigen Kreisamt unter Vorlage der Radfahrkarte anzumelden; das
letztere erteilt eine neue Nummerplatte und zieht die bisher geführte Nummerplatte
behufs Rückgabe an das zuſtändige Kreisamt ein.
§ 22. Es iſt verboten, Nummerplatten eigenmächtig anzufertigen, die Inſchrift
von Nummerplatten eigenmächtig zu ändern und ſolche Nummerplatten zu führen, die
nicht von der zuſtändigen Behörde erteilt ſind.
Der Beſitzer eines mit Nummerplatte verſehenen Fahrrades darf dieſes an andere
Perſonen zur Benutzung auf öffentlichen Wegen und Plätzen nur vorübergehend
über=
laſſen.
F. Ausnahmen.
§ 23. Von der Stempelabgabe ſind befreit:
1. Militärperſonen und ſonſtige Perſonen, die in Dienſten des Reiches oder eines
Bundesſtaates, einer Provinz, eines Kreites roder einer Gemeinde ſtehen und
Fahrräder überwiegend zur Erledigung der ihnen obliegenden
Dienſt=
geſchäfte benutzen:
2. Perſonen, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zur
Ar=
beitsſtelle oder zur Ausübung ihres Berufes oder Gewerbes benutzen, ſofern ihr
Einkommen den Betrag von jährlich 1500 Mark nicht erreicht;
3. Schüler, die das Fahrrad überwiegend als Beförderungsmittel zum Beſuche
der in einer anderen Gemeinde oder mindeſtens 2½ Kilometer von der Wohnung
entfernt gelegenen Schule benutzen:
4. Perſonen, die ſich zum Kurgebrauch oder weniger als 30 Tage lang im
Groß=
herzogtum aufhalten;
5. Perſonen, die ein Fahrrad, für das die Stempelabgabe bereits entrichtet iſt,
vor=
übergehend benützen. § 22, Abſ. 2).
§ 24. Wird auf Grund des § 23 eine Befreiung von der Stempelabgabe in
An=
fpruch genommen, ſo iſt vorzulegen:
1. in den Fällen der Ziffer 1 eine Beſcheinigung der vorgeſetzten Dienſtbehörde
dahingehend, daß das Fahrrad überwiegend zu dienſtlichen Zwecken
ver=
wendet wird.
2. in den Fällen der Ziffer 2 der letzte Steuerzettel und eine Beſcheinigung der
Bürgermeiſterei oder Polizeibehörde über das Vorliegen der weiteren
Voraus=
ſetzung. Bei Bedienſteten genügt hinſichtlich des letzten Punktes eine Beſcheinigung
des Arbeitgebers, die jedoch durch die Bürgermeiſterei oder Polizeibehörde
be=
ſtätigt ſein muß;
3. in den Fällen der Ziffer 3 eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei oder der
Polizeibehörde oder des Klaſſenlehrers.
Ueber den Anſpruch entſcheidet, vorbehaltlich der Beſchwerde an das Miniſterium
des Innern, das Kreisamt, bei dem die Stempelabgabe zu entrichten ſein würde.
Die Steuerbehörden ſind verpflichtet, den Kreisämtern auf Verlangen jede zur
Entſcheidung erforderliche Auskunft zu geben.
§ 25. Eine Verpflichtung zum Führen einer Nummerplatte und zum
Mit=
führen einer Radfahrkarte beſteht nicht für die in § 23 Ziffer 1 genannten
Per=
ſonen, wenn:
1. dieſe bei Benutzung des Rades Uniform, Amtskleidung oder ein Amtsabzeichen
tragen, oder
2. das Rad als zu Dienſtzwecken beſtimmt von der vorgeſetzten Behörde kenntlich
gemacht iſt.
§ 26. Ob und inwieweit Ausnahmen von den in Gemäßheit des § 13 ergangenen
Vorſchriften für den dienſtlichen Radfahrverkehr der Beamten der Poſt= und
Tele=
graphenverwaltung und anderer öffentlicher Verwaltungen, ſowie der Gendarmen
zuzulaſſen ſind, beſtimmt das Miniſterium des Innern.
G. Strafbeſtimmungen.
§ 27. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über die Entrichtung der
Stempelabgabe werden nach dem Geſetz vom 12. Auguſt 1899 über den
Urkunden=
ſtempel in der Faſſung der Bekanntmachung vom 24. März 1910, Zuwiderhandlungen
gegen die übrigen Vorſchriften dieſer Verordnung und gegen die darin vorbehaltenen
allgemeinen oder beſonderen polizeilichen Anordnungen (§ 13) in Gemäßheit des
§ 366 Nr. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geldſtrafe bis zu ,60 Mark oder mit Haft
bis zu 14 Tagen beſtraft.
Urkundenſtempelgeſetz.
Artikel 31, Abſ. 1. Die im Art. 14 Nr. 2 bezeichneten Perſonen haben, wenn ſie
den Vorſchriften bezüglich der Verpflichtung zur Entrichtung des Stempels
zuwider=
handeln, unbeſchadet ihrer Haftpflicht für den fehlenden Stempel (Art. 14), eine
Geld=
ſtrafe verwirkt, welche dem vierfachen Betrage des hinterzogenen Stempels
gleich=
kommt, mindeſtens aber drei Mark beträgt. Jede zuwiderhandelnde Perſon trifft die
ganze Strafe. Auf Beamte findet dieſe Vorſchrift keine Anwendung.
Abſ. 3. Die Verhängung der Strafe erfolgt nach Maßgabe der Vorſchriften
des Geſetzes, die Einführung des Verwaltungsſtrafbeſcheids bei Zuwiderhandlungen
gegen die Vorſchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle betreffend,
vom 20. September 1890.
Abſ. 4. Wenn ſich aus den Umſtänden ergibt, daß eine Stempelhinterziehung
nicht hat verübt werden können oder nicht beabſichtigt worden iſt, ſo tritt ſtatt der
vorgedachten Geldſtrafe eine Ordnungsſtrafe bis zu zweihundert Mark ein.
Art. 33. Wer es den beſtehenden Beſtimmungen zuwider, unterläßt, die nach
den Tarifnummern 10, 35, 41, 49, 50, 53, 60, 90 erforderlichen Erlaubnisſcheine und
Karten zu löſen, verfällt in die im Artikel 31 Abſ. 1 beſtimmte Strafe. Die
Vor=
ſchriften des Artikels 31 Abſ. 2 bis 4 finden entſprechende Anwendung.
Die hinterzogene Stempelabgabe iſt von demjenigen nachzuentrichten der im
Falle der Löſung des Erlaubnisſcheines oder der Karte zur Zahlung des Stempels
verpflichtet geweſen wäre. Die Einziehung der Abgabe erfolgt nach Maßgabe der
Vorſchriften des Artikels 26.
Unterſteht die Perſon, die nach Abſ. 2 die Stempelabgabe nachzuentrichten hat,
wegen Minderjährigkeit oder wegen ihres geiſtigen oder körperlichen Zuſtandes der
Beaufſichtigung, ſo haftet für die Entrichtung der Stempelabgabe auch derjenige,
welcher kraft Geſetzes zur Führung der Aufſicht verpflichtet iſt. Die Haftbarkeit tritt
nicht ein, wenn der Aufſichtspflichtige nachweiſt, daß er ſeiner Pflicht genügt hat oder
daß die Stempelhinterziehung auch bei gehöriger Aufſichtsführung erfolgt ſein würde.
Die Beſtimmung des Abſ. 2 Satz 2 findet Anwendung.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir Ihnen wiederholt in geeignet
erſcheinender Weiſe zur Kenntnis der Intereſſenten Ihrer Gemeinde zu bringen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(2822a
I. V.: Dr. Roeſener.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers bringen
wir hiermit zur Kenntnis der Beteiligten. „Höhere Verwaltungsbehörden” im Sinne
der Beſtimmungen ſind die Großh. Kreisämter.
Die mit dem 14. März wirkungslos gewordenen Zulaſſungsbeſcheinigungen find
unverzüglich an uns zurückzugeben. Etwaige Anträge auf erneute Zulaſſung ſind
gleich=
zeitig mit der Rückgabe der bisherigen Zulaſſungsbeſcheinigung bei uns zu ſtellen. Sie
haben nur Ausſicht auf Berückſichtigung, wenn die Vorausſetzungen des § 2 vorliegen.
Die Vorſchriften des § 3 ſind genau zu beachten.
Auf die Beſtimmungen des § 8 wird beſonders hingewieſen. Danach kann ein
Kraftfahrzeug, das nach dem 14. März entgegen den Vorſchriften der Bekanntmachung
auf öffentlichen Wegen oder Plätzen verkehrt, von uns ohne Entſchädigung für den Staat
verfallen erklärt und eingezogen werden.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
3638dis
J. V.: Dr. Roeſener.
Bekanntmachung
betreffend Zulaſſung von Kraftfahrzeugen zum Verkehr auf öffentlichen
Wegen und Plätzen.
Vom 25. Februar 1915.
Der Bundesrat hat aufgrund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=
Geſetz=
blatt S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die vor dem 15. März 1915 nach Maßgabe der Verordnung über den
. Februar 1910
(Reichs=Geſetzbl. S. 222 erfolgte
Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom
21. Juni 1913
Zulaſſung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen
erliſcht mit dem 14. März 1915.
Der Eigentümer des Fahrzeuges hat die nach Abſatz 1 wirkungslos gewordene
Zulaſſungsbeſcheinigung unverzüglich an die für ſeinen Wohnort zuſtändige höhere
Ver=
waltungsbehörde abzuliefern. Unterbleibt die Ablieferung, ſo hat die höhere
Verwal=
tungsbehörde die Zulaſſungsbeſcheinigung einzuziehen. Die Zulaſſungsbeſcheinigung
iſt von der höheren Verwaltungsbehörde bis auf weiteres aufzubewahren.
2. Die Erneuerung einer nach § 1 erloſchenen Zulaſſung erfolgt auf Antrag
des Eigentümers durch die höhere Verwaltungsbehörde auf jederzeitigen Widerruf,
ſofern für den weiteren Verkehr des Fahrzeugs ein öffentliches Bedürfnis beſteht.
Ein öffentliches Bedürfnis darf nur anerkannt werden:
1. für den Verkehr der Kraftfahrzeuge, welche zur ausſchließlichen Benutzung im
Dienſte des Reichs, eines Bundesſtaates oder einer Behörde beſtimmt ſind;
. für den Verkehr von Kraftfahrzeugen, die ausſchließlich von Feuerwehren zu
dienſtlichen Zwecken oder von gemeinnützigen Anſtalten zur Krankenbeförderung
oder zu Rettungszwecken benutzt werden:
. für den Verkehr von Kraftomnibuſſen;
4. für den Verkehr einer von der höheren Verwaltungsbehörde zu beſtimmenden
beſchränkten Anzahl von Kraftdroſchken und Mietwagen;
5. für den Verkehr anderer Kraftfahrzeuge, ſofern von ihrer Zulaſſung die
Aus=
übung eines im öffentlichen Intereſſe liegenden Berufs (Aerzte, Tierärzte und
dergleichen) abhängt.
Die Zulaſſung von Laſtkraftfahrzeugen kann außerdem erneuert werden, ſofern
ihr Verkehr zur Aufrechterhaltung gewerblicher Betriebe erforderlich iſt.
§ 3. Der Antrag auf erneute Zulaſſung iſt vom Eigentümer des Fahrzeuges bet
der für ſeinen Wohnort zuſtändigen höheren Verwaltungsbehörde ſchriftlich
anzu=
bringen. In dem Antrag ſind anzugeben: Name und Stand des Eigentümers, Art
und Beſtimmung des Fahrzeuges, das zugeteilte polizeiliche Kennzeichen, ſowie die
Umſtände, welche die weitere Zulaſſung begründen.
Die Stellung des Antrags iſt bereits vor dem 15. März 1915 zuläſſig.
§ 4. Wird dem Antrag auf erneute Zulaſſung ſtattgegeben, ſo erhält der
Eigen=
tümer die im § 6 der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3.
Fe=
bruar 1910 vorgeſchriebene Zulaſſungsbeſcheinigung mit folgendem auf Seite 3
einzu=
tragenden Vermerk: „Auf jederzeitigen Widerruf zum Verkehr auch nach dem 14. Marz
1915 zugelaſſen”; der Vermerk iſt durch die höhere Verwaltungsbehörde unterſchriftlich
zu vollziehen und mit dem Amtsſtempel zu verſehen.
Wird dem Antrag auf erneute Zulaſſung die bisherige Zulaſſungsbeſcheinigung
beigefügt, oder iſt ſie ſchon vor Stellung des Antrags gemäß § 1 Abſatz 2 an die höhere
Verwaltungsbehörde abgeliefert worden, ſo wird der die erneute Zulaſſung
aus=
ſprechende Vermerk in die bisherige Zulaſſungsbeſcheinigung eingetragen.
§ 5 Die höhere Verwaltungsbehörde hat in der von ihr geführten Liſte der
zu=
gelaſſenen Kraftfahrzeuge die erneute Zulaſſung eines Fahrzeuges in der Spalte „
Be=
merkungen” in augenfälliger Weiſe kenntlich zu machen. Die erneute Zulaſſung von
Perſonenkraftfahrzeugen, die der Stempelabgabe für Kraftfahrzeuge unterliegen, hat
ſie alsbald der zuſtändigen Steuerſtelle mitzuteilen.
§ 6. Nach dem 14. März 1915 darf die Zulaſſung eines Kraftfahrzeugs nur
erfolgen, wenn neben den Vorausſetzungen der Verordnung über den Verkehr mit Kraft=
Februar 1910
fahrzeugen vom
21. Juni 1913 eine der Vorausſetzungen des § 2 dieſer Verordnung
erfüllt iſt. Die Zulaſſungsbeſcheinigung iſt mit dem Vermerke nach § 4 dieſer
Ver=
ordnung zu verſehen.
7. Die Zulaſſung (§§ 2, 6) iſt zu widerrufen, wenn das Fahrzeug
miß=
bräuchlich, insbeſondere zu anderen als den die Zulaſſung begründeten Zwecken benutzt
wird.
§ 8. Ein Kraftfahrzeug, das entgegen den Vorſchriften dieſer Verordnung auf
öffentlichen Wegen oder Plätzen verkehrt, kann von der höheren Verwaltungsbehörde
ohne Entſchädigung für dem Staat verfallen erklärt und eingezogen werden.
Gegen die Entſcheidung der höheren Verwaltungsbehörde iſt Beſchwerde nur bei
der Landeszentralbehörde zuläſſig. Die Landeszentralbehörde entſcheidet endgültig.
§ 9. Vorſtehende Vorſchriften finden keine Anwendung auf Kraftfahrzeuge, die
im Eigentume der Landesherren, der Mitglieder der landesherrlichen Familien und der
Fürſtlichen Familie Hohenzollern, der bei dem Deutſchen Reiche oder einzelnen
Bundes=
ſtaaten beglaubigten Vertreter anderer Staaten, der Poſtverwaltungen, der
Heeres=
verwaltungen oder der Marineverwaltung ſtehen.
§ 10. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Der
Bundesrat beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens und erläßt die alsdann
erforderlichen Uebergangsvorſchriften.
Berlin, den 25. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzlederner Autorückenſitz. 1 gedrehte
Hunde=
leine aus Leder. 1 kleines braunes Portemonnaie mit etwa 2 Mk.
Inhalt. 1 neues gemuſtertes rotes Taſchentuch. 1 brauner
Damen=
pelzkragen. 1 Kriegsdenkmünze von 1870/71 mit Schnalle. 1
Tor=
drücker. 1 weißes Taſchentuch mit Krone und Zeichen A. U. 1 Zehn=
(4021
und 1 Fünfmarkſchein.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 Pinſcher (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigen=
tümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteige=
rung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vor=
(3984
mittags um 10 Uhr, ſtatt.
Bekanntmachung.
Unter den Pferden des Zentral=Pferdedepots Nr. 6, welche in
der Kaſerne des Garde=Dragoner=Regiments Nr. 23 untergebracht ſind,
iſt der Rotzverdacht feſtgeſtellt worden.
(*3994
Darmſtadt, den 9. März 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Die Aufnahme der Vorräte an Kartoffeln.
Nach der Verordnung des Bundesrats vom 4. März 1915 iſt
jeder verpflichtet, der am 15. März 1915 Vorräte von Kartoffeln in
Gewahrſam hat, dieſe der zuſtändigen Behörde anzuzeigen. Vorräte,
die ſich am 15. März auf dem Transport befinden, ſind unverzüglich
nach dem Empfang von dem Empfänger anzuzeigen.
Ueber die Art der Vorratserhebung ergeht beſondere
Bekannt=
machung. Um die Durchführung zu erleichtern, werden alle Beſitzer
von Kartoffelvorräten erſucht, ſchon vor dem 15. März eine genau
Schätzung ihrer Beſtände vorzunehmen, damit die Aufnahme ſelbſt
ohne Zeitverluſt vor ſich gehen kann.
(3993mdf
Darmſtadt, den 9. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
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Die Regelung des Verkehrs mit Brot
in der Stadt Barmſtadt.
Die neuen Vorſchriften des Bundesrats und die
Ausführungs=
beſtimmungen der Stadt Darmſtadt ſichern unſere Brotverſorgung.
Die Stadtverwaltung hatte bei ihren Beratungen mit der Tatſache
gerechnet, daß in gewiſſen Fällen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
für Perſonen mit anſtrengender körperlicher Tätigkeit nicht ausreichen
wird. Sie war jedoch nicht imſtande, die außerordentlich ſchwierige
Entſcheidung einer ſozialen Gliederung der Bevölkerung im allgemeinen
bei Zuteilung der Brotkarte durchführen zu können.
Damit die Stadtverwaltung in die Lage verſetzt wird, in
Fällen, in denen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
nach=
gewieſenermaßen nicht ausreicht, ausgleichen zu können, iſt es
erforderlich, daß einzelne Verbraucher, die die ihnen zugewieſenen
Brotmarken nicht voll in Anſpruch nehmen, die entbehrlichen
Marken der ſtädtiſchen Verwaltung zur Verfügung ſtellen.
Ich richte hiermit an die Einwohner der Stadt Darmſtadt
die Bitte, die Verwaltung bei der nicht leichten Durchführung
des Brotmarkenzwanges nach Möglichkeit zu unterſtützen und
uns insbeſondere alle Brotmarken zu überlaſſen, die nicht in
Anſpruch genommen werden. Ich bin dann in der Lage, in
zwingenden Ausnahmefällen Zulagen an Brot gewähren zu können.
Wer nicht auf das Brot angewieſen iſt und ſich in guten
Verhält=
niſſen befindet, iſt hierdurch in der Lage, ſeiner ſozialen, der Einheit
unſeres Volkes entſprechenden Auffaſſung in dieſer Beziehung
Aus=
druck zu verleihen.
Entbehrliche Brotmarken bitte ich, umgehend an das
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 29, gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 6. März 1915.
(3850a
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Faſelviehverkauf.
Die Gemeinde Traiſa beabſichtigt einen jungen, gut gehaltenen
Faſelochſen, ſowie einen ſchweren, noch jungen Zuchteber nach
Lebendgewicht im Submiſſionsweg zu veräußern. Käufer wollen
ihre Angebote verſchloſſen bis zum 15. März, nachmittags 2 Uhr,
auf der unterzeichneten Stelle abgeben, woſelbſt auch die
Verkaufs=
bedingungen eingeſehen werden können.
Traiſa, den 8. März 1915.
(3962
Großh. Bürgermeiſterei Traiſa.
Walter.