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178. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Dardanellenfrage. — Der Seekrieg. — Die goldenen und die eiſernen Kugeln. — Die
amerikaniſche Waffenausfuhr. — Der Aufſtand in Südafrika. — 780000 Kriegsgefangene in den deutſchen Gefangenenlagern.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 6. März. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Den Engländern entriſſen wir ſüdöſtlich von Ypern
im Gegenangriff einen Graben. Die franzöſiſchen
Ver=
ſuche, uns aus der auf der Lorettohöhe eroberten
Stellung wieder herauszudrängen, ſcheiterten; die Angriffe
wurden abgewieſen. 50 Franzoſen blieben in unſerer
Hand.
In der Champagne ſetzten die Franzoſen ihre
Angriffe bei Perthes und Le Mesnil fort. Alle
Angriffe ſchlugen ſehl. Bei Perthes machten wir 5
Offi=
ziere und 140 Franzoſen zu Gefangenen. Im
Gegen=
angriff entriſſen wir den Franzoſen ein Wäldchen
nörd=
lich Perthes und ein Grabenſtück ihrer Stellung
bei Le Mesnil.
Ergebnislos verliefen franzöſiſche
Angriffs=
verſuche auf unſere Stellung bei Vauquois und
Conſenvoye, ſowie öſtlich Badonviller und
mord=
öſtlich Celles.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nachdem die geſamte Kriegsbeute in dem
Waldgebiet nordweſtlich Grodno und um Auguſtow
geborgen iſt, ohne daß die Ruſſen uns trotz energiſcher
Gegenmaßnahmen daran zu verhindern vermochten,
ſtehen die dort verwendeten Truppen nunmehr für
an=
dere Operationen zur Verfügung. Sonſt um
Grodno und bei Lomza nichts Weſentliches.
Nordöſtlich Prasznysz brach ein ruſſiſcher
Angriff unter ſchweren Verluſten für den Feind
zu=
ſammen. Auch nordweſtlich Plonsk wurde ein ruſſiſcher
Angriff abgewieſen.
Südlich der Weichſel nichts zu melden.
Oberſte Heeresleitung.
* Berlin, 6. März. Daß die engliſchen
Trup=
pentransporte noch nicht begonnen haben,
ſoll ſich aus einem Bericht aus Le Havre ergeben, den der
Deutſchen Tageszeitung zufolge ein belgiſcher Journaliſt
im Petit Journal veröffentlicht. Gegenwärtig ſeien faſt
alle kleineren Dampfer von Dieppe, Boulogne damit
be=
ſchäftigt, die von den Deutſchen an der franzöſiſchen Küſte
ausgelegten Minen aufzufiſchen.
* Berlin, 6. März. Zur Lage auf dem
öſt=
lichen Kriegsſchauplatz ſchreibt der militäriſche
Berichterſtatter eines Schweizer Blattes: Die deutſche
Nordarmee hat ihren taktiſchen örtlichen Erfolg in
Ma=
ſuren ſoweit ausgenützt, als es die Verhältniſſe erlaubten.
In rückſichtsloſer Verfolgung erreichte ſie im Oſten und
im Süden eine befeſtigte Flußfront, die nicht im Sturm
genommen werden konnte. Eine ſiegreiche deutſche Armee
ſteht in der rechten Flanke der im Weichſelbogen von
Warſchau ſüdwärts verſammelten ruſſiſchen Hauptarmee.
T.U. Wien, 6. März. Berichte aus Petersburg
legen dar, daß die Deutſchen in drei Kolonnen gegen
Warſchau marſchieren, nämlich nördlich der Linie von
Oſſowiece, von Prasznysz und Plock aus. Die
Kriegs=
berichterſtatter weiſen darauf hin, daß die erbitterten
Kämpfe bei Boczanow zeigen, wie ſich der deutſche
Vor=
marſch gegen Warſchau vollzieht. Oſſowiece ſei derart
befeſtigt, daß man für die Feſtung nicht zu fürchten
brauche, doch ſtehen Lomza hartnäckige Kämpfe um ihren
Beſitz bevor.
T.U. Rom, 6. März. Ueber das letzte
Bom=
bardement von Antivari durch zwei öſterreichiſche
Torpedoboote, zwei Torpedojäger und ein Kanonenboot
liegen folgende Einzelheiten vor: Die Kriegsſchiffe kreuzten
zuerſt eine halbe Stunde von der Stadt entfernt und
gingen alsdann näher. Sie eröffneten ein lebhaftes Feuer
gegen die Docks und die Wohnhäuſer. Das
Bombarde=
ment richtete ſchweren Schaden an, zerſtörte eine Reihe
Häuſer, andere gingen in Flammen auf. Außer einer
An=
zahl Soldaten wurden auch zahlreiche Bürger, darunter
zwei Frauen, durch Schrapnells getötet und andere
Ein=
wohner unter den Trümmern begraben. Auch die Jacht
des Königs Nikita wurde in den Grund gebohrt.
Die Dardanellenfrage.
In ſeiner famoſen Dumarede hat der ruſſiſche
Miniſter des Aeußern, Saſonow, mit einem ſchier
un=
glaublichen Mangel an diplomatiſchem Geſchick
unver=
blümt kundgegeben, daß das Kriegsziel Rußlands
eine Verbindung des Schwarzen Meeres mit dem
Mittel=
meer iſt, eine Enthüllung, die bei den Balkanſtaaten
pein=
liche Empfindungen auslöſen mußte, da hieraus
gleich=
zeitig hervorgeht, worauf die Liebe Rußlands für die
Balkanvölker eigentlich hinauslief. Jedenfalls hat dieſe
Erklärung außer in Sofia, wo man ſeit dem letzten Kriege
ja ohnedies für Rußland nicht viel übrig hatte, in
Buka=
reſt recht ernüchternd gewirkt und viel Waſſer in den
Wein jener Bewegung geſchüttet, die dank der Gelder des
Dreiverbands ſtürmiſch einen Anſchluß Rumäniens an
den Dreiverband verlangten. Blieb noch Athen. Hier
ringen allem Anſcheine nach beide Strömungen, diejenige
für ſtrikte Neutralität und für Beteiligung am Kriege an
der Seite der Ententemächte noch immer miteinander.
Wo die Sympathien des Königs zu ſuchen ſind, weiß
man, aber ebenſo bekannt iſt auch die Vorliebe des
Mi=
niſterpräſidenten Venizelos für Großbritannien, die wohl
noch aus der Zeit herrührt, wo britiſche und franzöſiſche
Schiffe vor Kreta erſchienen und den Abfall von der
Tür=
kei unterſtützten.
Es ſteht außer Frage, daß Frankreich und
Eng=
land alle Minen in Athen ſpringen laſſen, um die
grie=
chiſche Regierung zu ſich hinüberzuziehen, denn dieſe
Streitkräfte würden im Kampfe gegen die Türkei eine
ſehr weſentliche Unterſtützung darſtellen. Man fußt dabei
darauf, daß die Beziehungen zwiſchen Athen und
Kon=
ſtantinopel doch noch manche Gegenſätze aufweiſen, trotz
aller korrekten offiziellen Beziehungen, und man erwartet
wohl, daß Griechenland unter dieſen Umſtänden noch am
eheſten zu gewinnen wäre, wenn man ihm größere
Ver=
ſprechungen machte. Tatſächlich fanden andauernd
Be=
ſprechungen zwiſchen Venizelos und den Vertretern
Eng=
lands und Frankreichs ſtatt, was allgemein lebhaftes
Aufſehen erregt. Beide Mächte verdoppeln jetzt wohl
ihre Anſtrengungen angeſichts des Bombardements der
Dardanellen, das wohl überhaupt vornehmlich dazu
be=
ſtimmt iſt, auf die Balkanvölker einzuwirken. Ebenſo hat
wohl auch der franzöſiſche General Pan, der auf einer
Sondermiſſion nach Petersburg unterwegs iſt, nicht ohne
Abſicht den Umweg über die Hauptſtädte der
Balkanſtaa=
ten gewählt, wo er überall Unterredungen mit den
maß=
gebenden Perſönlichkeiten hatte. Auffallend iſt nun, daß
kurz nach ſeinem Athener Aufenthalt und den Vorgängen
an den Dardanellen ein Kronrat in Athen ſtattgefunden
hat, wo erſt Venizelos die auswärtige Lage erörterte, um
am nächſten Tage das Wort dem Chef des Generalſtabes
in der militäriſchen Seite zu überlaſſen. Aus alledem iſt
er=
ſichtlich, daß Griechenland am Scheideweg ſteht,
und folgenſchwere Entſchlüſſe ſind von dieſem Kronrat
zu erwarten. Wie die Entſcheidung fallen wird, läßt ſich
noch nicht überſehen, jedoch wäre im Intereſſe des
Lan=
des zu wünſchen, daß man ſich vor übereilten Entſchlüſſen
hüte, die geeignet wären, den Staat einer abenteuerlichen
Politik entgegenzuführen, die ſich bitter rächen könnte.
Vor allem wird man ſich wohl in Athen
vergegenwär=
tigen, daß ein Eingreifen Griechenlands auf ſeiten des
Dreiverbandes ſofort Bulgarien auf den Plan rufen
würde, das dieſe Gelegenheit benutzen würde, im Verein
mit der Türkei die von Griechenland im letzten Kriege
erworbenen Gebiete an ſich zu reißen und die noch
un=
vergeſſene Scharte wieder auszuwetzen. Auch für die
Haltung Rumäniens könnte ein Vorgehen Griechenlands
unter Umſtänden beſtimmend ſein, da man dort nicht
ge=
willt erſcheint, die Bedingungen des Bukareſter Friedens
wieder umzuſtoßen. Ebenſowenig könnte eine Feſtſetzung
Rußlands am Goldenen Horn und an den Dardanellen
den Intereſſen Griechenlands entſprechen, da man dort
ſelbſt hofft, in jenen Gebieten Einfluß zu gewinnen.
Ge=
wiß hat in dieſem Weltkriege ſchon mehr wie einmal die
Unvernunft geſiegt, jedoch darf man von der Einſicht des
Königs erwarten, daß er unbeſonnene Schritte zu
verhin=
dern wiſſen wird.
* (Ctr. Bln.) Aus Zürich wird der Voſſ. Zeitung
gemeldet: Die Mailänder Perſeveranza bringt unter dem
Titel „Kriſis der Neutralität” einen Leitartikel,
der umſo bemerkenswerter iſt, als dieſes Blatt bisher
immer auf neutraliſtiſcher Seite ſtand. Die gegenwärtige
Lage, ſchreibt das Blatt, muß wirklich als außerordentlich
heikel betrachtet werden, da nun für alle
Neutra=
len über Krieg und Frieden entſchieden
werden ſoll. Sowohl für die Balkanmächte wie für
Italien iſt dies ſehr peinlich. Alle fühlen, daß die
Neutralität nicht länger beibehalten werden kann. Von
Rumänien und Griechenland weiß man wohl, zu weſſen
Gunſten ſie den Krieg aufnehmen werden. Ungewiß iſt
aber, ob ihre Stellungnahme wirklich ihren Intereſſen
entſprechen wird. Bulgarien iſt noch ſchwankend. Was
Italien betrifft, ſo verlangt die Lage von den Leitern des
Staatsweſens größte Klugheit und Vorſicht
und vom Lande die größte Einigkeit. Das Land
bringt ſeiner Regierung volles Vertrauen entgegen. Dies
iſt von weittragender Bedeutung. Die Regierung iſt ſich
deſſen bewußt und wird das Vertrauen zu würdigen
wiſſen. Es war unvermeidlich, daß eines Tages die
Entſcheidung kommen mußte. Sie wird aber die Nation
nicht unvorbereitet treffen, weder militäriſch noch
mora=
liſch. Es iſt heute ein ſowohl von den Bundesgenoſſen
wie vom Dreiverbande anerkanntes politiſches Dogma,
daß Italien aus dem großen europäiſch=aſiatiſchen Kriege
nicht ohne Veränderung ſeiner politiſchen Geographie,
ohne Erweiterung ſeiner Machtſtellung, ohne genügende
Sicherheit für ſeine Mittelmeerintereſſen hervorgehen
kann. Dieſes Ziel zu erreichen, iſt Sache der italieniſchen
Staatslenker, hier wird die Tüchtigkeit unſerer Diplomatie
zutage treten, der ein ſtarkes, wohlbewaffnetes Heer zur
Seite ſteht. Geſtern noch Interventioniſten und
Neutra=
liſten, heute nur eine Partei: die Partei des Vaterlandes,
nur ein Ruf: Italien!
* Athen, 5. März. Heute nachmittag tagte der
an=
geſagte Kronrat faſt drei Stunden lang. Es nahmen
daran teil Venizelos, Dragoumis, Theotokis, Rallis und
der Generalſtabschef Dusmanis. Der Premier legte
noch=
mals ſeine Anſicht über die gegenwärtig angezeigte Politik
Griechenlands dar, worauf die übrigen Politiker ihr=
Meinung abgaben. Eine endgültige
Beſchluß=
faſſung wird morgen erwartet.
* Konſtantinopel, 5. März. Bezüglich des in
der Neuen Freien Preſſe erſchienenen Artikels des Grafen
Andraſſy über die Dardanellenfrage hebt der
Tanin hervor, daß ſämtliche aus Italien, Griechenland
und Bulgarien eintreffenden Nachrichten dartun, wie ſehr
dieſe Nationen durch die Gefahr der ruſſiſchen
Expanſion beunruhigt ſind. Das Blatt meint, ſelbſt
Frankreich und England wären eines Tages durch die
ruſſiſche Flut bedroht. Sie glauben vielleicht, daß ſie,
nachdem ſie Deutſchland zerſchmettert hätten, Rußland
würden angreifen können; aber ſie täuſchen ſich, denn
wenn Rußland ſich noch mehr entwickelt, würde ihm
nie=
mand mehr Widerſtand leiſten können. Es gibt viele
Nationen, die an den Meerengen in demſelben Grade
intereſſiert ſind wie wir.
* Petersburg, 6. März. Die Birſchewija
Wjedo=
moſti führt zu den Aeußerungen Greys im Parlament
über die Dardanellenfrage aus: Durch die Rede Greys
wird der Eindruck hervorgerufen, als wenn Grey die
Worte Saſonows in der Duma abſichtlich nicht verſtehen
wollte. Saſonow ſprach es in Verbindung mit der Rede
Goremykins klar aus, daß Rußland eine große
geſchicht=
liche Zukunft an den Ufern des Schwarzen Meeres und
an den Pforten Konſtantinopels hätte. Auf dieſe Weiſe
bekundete die ruſſiſche Regierung durch den Mund ihres
berufenen Vertreters ihren unerſchütterlichen Entſchluß,
Konſtantinopel für Rußland zu ſichern.
Dadurch iſt eine andere Deutung der Worte Saſonows
ganz ausgeſchloſſen. — Der Petrogradski Courier erfährt
von einem hochſtehenden Diplomaten, daß Rußland
bereits vor Beginn des Krieges die Frage der
Dardanellen mit den Alliierten wiederholt
behan=
delt (!) und niemals die Bedeutung des Beſitzes
Kon=
ſtantinopels für die ruſſiſchen Lebensintereſſen geleugnet
habe. England antwortete ſtets, daß es für dieſe
An=
ſprüche volles Verſtändnis habe. Wir haben ganz
be=
ſtimmte Gründe anzunehmen, daß die Frage der
Dar=
danellen nach Beendigung des Krieges zwiſchen den
Al=
liierten in für uns günſtigem Sinne bereits erledigt iſt.
Die ruſſiſchen Blätter leiden an unheilbarem
Größen=
wahn und ſtellen ſich, als ob ſie ſchon über den Beſitz der
Dardanellen verfügen könnten. Sie waren ja auch ſo
ſicher, daß die Ruſſen nach Wien und Berlin
mar=
ſchieren würden!
* Zürich, 5. März. Der Corriere della Sera
ſtellt heute feſt, die Athener Meldungen über die Zer
ſtörung der Forts von Tſchanak=Kaleſſi und Kilid Bahr
in den Dardanellen ſeien unrichtig. Tatſache ſei
vielmehr, daß dieſe Forts noch garnicht beſchoſſen
worden ſeien. Die zerſtörten Batterien ſeien nur
vor=
geſchobene Stellungen. Corriere della Sera erfährt ferner
aus Neapel, die Beſatzung des dort aus Marſeille
ange=
kommenen Dampfers „Patria” berichte, daß Dienstag
Abend ein Geſchwader von elf großen Dampfern von
Marſeille abgefahren ſei, die über 20000 Mann an
Bord gehabt hätten mit viel Kriegsmaterial. Sieben
Panzerſchiffe hätten die Dampfer begleitet. Ein weiterer
Transport von 20000 Mann werde in Tonlon bereit
gehalten.
Berlin, 6. März. Die Times warnt laut Berl.
Tageblatt vor einer verfrühten Begeiſterung anläßlich der
Beſchießung der Dardanellen. Die
Dardanel=
len ſeien nicht im Sturme zu nehmen, ſondern müßten
Meile für Meile erobert werden. (Aha!)
Der Seekrieg.
Englands Aerger.
* Baſel, 5. März. Der Baſeler Anzeiger erblickt
der Rede des engliſſchen
Premiermini=
ſters am 1. März wohl das Heftigſte, was bisher an
verantwortlicher Stelle gegen Deutſchland geſagt
worden ſei. Der äußerſt ſcharfe Ton zeigt, daß man
offen=
bar in den engliſchen Regierungskreiſen über den
bis=
herigen Gang der Dinge ſehr verſtimmt iſt, um ſo
mehr, als die Regierung 925 Millionen Pfund Sterling
Nachtragskredit fordern muß. Solche Eröffnungen, daß
das Geld nicht reichen will, pflegen zumal in Kriegszeiten
nicht gerade mit Wohlwollen aufgenommen zu werden.
Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Asquith, ſchon um der
un=
bequemen Kritik des Unterhauſes auszuweichen, zu
gro=
ßen Tönen griff, wobei er ſich übrigens gelegentlich
ver=
hieb, denn wie man ſich eine Plünderungskampagne unter
der Oberfläche des Meeres vorſtellen ſoll, dürfte das Ge
heimnis des engliſchen Premierminiſters bleiben.
Aer=
ger dürfte beſonders die Entdeckung ausgelöſt haben, daß
der Unterſeebootkrieg Deutſchlands doch viel wirkſamer
iſt, als man zugeben will. In den engliſchen Häfen liegen
130 fahrtbereite Schiffe, welche die Reeder nicht ausfahren
laſſen. Dazu kommen die Meldungen, daß ſich engliſche
Truppenteile geweigert haben, ſich nach Frankreich
ein=
ſchiffen zu laſſen. Die Rekrutierung ſtockt ſtark, denn an
der ſchon im Dezember geſuchten zweiten halben Million
wird laut den Plakatanſchlägen noch weiter geſucht. Die
Anwerbung blieb ſeit Februar ſicher bedeutend hinter den
bereits tief geſchraubten Erwartungen zurück. — Zu der
dadurch verurſachten engliſchen Blockadeanſage bemerkt
das Blatt: Eine große Gefahr bedeutet ſie nicht mehr, da
England bisher ſchon alles aufgehalten hat. Die nächſte
Folge wird eine weitere Chikane der Neutralen ſein. Da
fragt es ſich, ob England diesmal im Aerger ſich
nicht zu etwas hat hinreißen laſſen, was entweder
auf die Dauer undurchführbar iſt, oder zu
Gegenmaß=
regeln der Neutralen führt, welche England ſicher mehr
ſchaden, als es durch ſeine neue Maßnahmen Deutſchland
ſchadet; abgeſehen davon, daß es den Neutralen mit
Ham=
merſchlägen die Erkenntnis einhämmert, wie gefährlich
es iſt, wenn eine einzelne Macht die ausſchließliche
Be=
herrſcherin der See iſt.
England und die Neutralen.
* Hamburg, 6. März. Die Hamburger Nachrichten
melden aus Stockholm: Ueber eine überaus ſchwere
Kränkung der ſchwediſchen Neutralität
durch England wird aus Karlskrona gemeldet: Der
Kapitän Nilſon, der einen ſchwediſchen Frachtdampfer
von Spanien nach Karlskrona führte, wurde bei Dover
angehalten. Eine Anzahl engliſcher Soldaten ſtieg an
Bord und ihr Befehlshaber erklärte: „Ich habe Befehl,
auf einem neutralen Dampfer eine Strecke weit
mitzufah=
ren, damit meine Leute auf etwa ſich zeigende deutſche
Unterſeeboote ſchie ßen können.” Obwohl der
Kapitän einen förmlichen Proteſt einlegte, und den
Eng=
ländern in ſcharfen Worten das im höchſten Grad
Schimpf=
liche und Ehrloſe ihrer Handlungsweiſe vorwarf, blieb
die aufgezwungene engliſche Beſatzung an Bord. Selbſt
die Vorhaltung des ſchwediſchen Kapitäns, daß die
deut=
ſchen Unterſeeboote eine Beſchießung ſelbſtredend
beant=
worten würden und ſich alſo die engliſchen Soldaten,
deren Kapitän und die geſamte ſchwediſche Beſatzung der
größten Lebensgefahr ausſetzten, machte auf die
Englän=
der nicht den geringſten Eindruck. — Weiter ſagte der
ſchwediſche Kapitän aus, er habe am anderen Tage ſeiner
Reiſe einen engliſchen Handelsdampfer des ſogenannten
London=Collier=Typs geſehen, der die ſchwediſche Flagge
führte. — Die Ausſagen des Kapitäns, der als eine
durchaus vertrauenswürdige Perſönlichkeit geſchildert
wird, machen in Schweden einen ſehr tiefen
Ein=
druck. In politiſchen Kreiſen wird verſichert, daß eine
genaue Unterſuchung des Zwiſchenfalles angeordnet ſei.
Die Haltung der Vereinigten Staaten.
* Berlin, 6. März. Ueber eine perſönliche
Note Wilſons an Grey meldet der Voſſiſchen
Zte=
zufolge Daily Telegraph aus Waſhington: Präſident
Wilſon werde in den nächſten Tagen perſönlich eine
diplo=
matiſche Note an Grey richten, um von ihm eine
ausführ=
liche Erklärung zu erlangen, wie England ſich die
Un=
terbindung aller Zufuhren nach Deutſchland und
Oeſterreich=Ungarn denkt. Er dürfte dabei auch
den deutſchen Standpunkt vertreten, der ſich in der
deut=
ſchen Antwort auf die amerikaniſchen Vorſchläge zur
Ver=
hütung der Torpedierung von neutralen, namentlich von
amerikaniſchen Handelsſchiffen, kundgebe. — Nach der
Deutſchen Tageszeitung habe Präſident Wilſon vor
eini=
gen Tagen einen außerordentlichen Bevollmächtigten nach
Europa geſandt, um in den kriegführenden Ländern die
Stimmung für eine Vermittelung Amerikas zu unter=
ſuchen; und zwar ſei es der Oberſt Houſſe, der bereits auf
dem Wege nach London ſei; dann werde er Paris,
Peters=
burg, Berlin und Wien aufſuchen.
* Neu=York, 5. März. Sun ſpricht die Anſicht
aus, daß die Erklärung wirklicher Blockade
keinen Proteſt der Vereinigten Staaten
rechtfertigen würde, fährt aber fort: Dieſe illegitime
kom=
plizierte Konterbande=Blockade iſt eine Handelspolitik, die
nicht nur den Handel der Neutralen ſchädigt, ſondern auch
eine Verhöhnung der Vernunft iſt, eine
Her=
ausforderung der Unabhängigkeiten der
neutralen Nationen. Es iſt eine grobe
Beleidi=
gung und ein haarſträ ubendes Unrecht, wenn
Großbritannien, das früher der unbeugſame Vorkämpfer
des Rechtes der Neutralen war, zuſammen mit ſeinem
Verbündeten Frankreich danach handeln würde. Nur ein
Lichtſtrahl erhellt den trüben Ausblick. Asquith erklärte
im Unterhauſe in ſeiner Rede, daß die Vorſchläge, die
von den Vereinigten Staaten bezüglich der Aufhebung des
Kriegsgebietes gemacht wurden, nicht verworfen worden
ſeien. Es iſt denkbar, daß das engliſch=franzöſiſche
Pro=
jekt, Deutſchland gbzuſchließen, nichts anderes iſt als ein
Verſuch, die Aufhebung des Kriegsgebietes
zu erzwingen.
Ungenügender Schutz der franz öſiſchen
Handelsmarine.
* Lyon, 5. März. Der Nouvelliſte meldet aus Paris:
Im Kammerausſchuß für die Handelsmarine erklärken
einige Ausſchußmitglieder, daß der Handelsmarine
kein gen ügender Schutz zuteil werde. Der
Aus=
ſchuß legte dem Präſidenten dar, welche Gründe nationaler
Art für die Wiedererrichtung des Unterſtaatsſekretariats
der Handelsmarine ſprechen. Viviani erbat ſich eine
acht=
tägige Friſt für die Antwort. Es verlautet, daß der
Vor=
ſitzende des Ausſchuſſes eine öffentliche Kammerdebatte
über dieſe Frage zu veranlaſſen beabſichtige, falls die
Ant=
vort des Miniſterpräſidenten nicht den Wünſchen der
Mehrheit des Ausſchuſſes entſpricht.
Unfall eines Zeppelin.
* Brüſſel, 5. März. Ein Zeppelin=Lufte
ſchiff kehrte geſtern von einer erfolgreichen
Erkundungs=
fahrt zurück. Es landete in der Dunkelheit bei Tirlemont,
geriet aber auf Bäume und erlitt nicht unerhebliche
Be=
ſchädigungen, ſo daß es zweckmäßig erſchien, das Schiff
abzumontieren, was durch die herbeigerufenen
Mannſchaften eines Luftſchiffkommandos mit größter
Be=
ſchleunigung ausgeführt werden konnte. Das Luftſchiff
wird in Deutſchland wieder zuſammengeſetzt werden.
Die goldenen und die eiſernen Kugeln.
* Amſterdam, 5. März. (Ctr. Bln.) Der Tijd
wird von ihrem Berliner Mitarbeiter gemeldet: Das
Deutſche Reich gewinnt auch die zweite
große Schlacht auf finanziellem Gebiet: die
zweite Kriegsanleihe kann zu höherem Kurſe ausgegeben
werden als die erſte! Das iſt ein Erfolg, der eine
deut=
lichere Sprache redet, als alle ſonſtigen Zahlen. Inmitten
des Krieges iſt der Wunſch, Kapitalien anzulegen, noch
ſo groß, daß das Reich einen höheren Kurs fordern kann,
als das erſtemal, wo man die finanzielle Kraft des Volkes
erſt prüfte. So braucht man nicht erſtaunt zu ſein, wenng
die jetzige Anleihe ebenſo großartige Ergebniſſe liefert
wie=
die erſte, und die goldenen Kugeln nicht hinter den
eiſernen auf den Schlachtfeldern zurückbleiben.
Er=
wägt man dann noch, daß der Reichsbank ſeit Beginn
des Krieges über eine Milliarde Gold zugefloſſen iſt und
heſtändig zunimmt, und daß das ausgegebene
Papiergeld=
mit 48 Prozent gedeckt iſt (in Frankreich nur mit 40 Pro=
Die Romantik der Dardanellen.
C2 Die Dardanellen, vielleicht der meiſtumkämpfte
Punkt auf dem Schauplatz der geſchichtlichen Welt, ſind
auch umwoben von einem unvergänglichen Zauber der
Romantik. Von allem Goldglanz der Poeſie umſtrahlt,
lebt die allbekannte Sage von Hero und Leander
durch die Jahrhunderte. Das griechiſche Altertum nahm
ſie als geſchichtliche Wahrheit, und der „Bädeker” des
Hellenismus, der Reiſende Pauſanias, berichtet, er habe
noch in einem Turme das Lämpchen geſehen, das dem
unglücklichen Leander den Weg zur Liebe durch die Wogen
wies. Aus der Ferne herüber grüßt die ausgegrabene
Ruinenſtadt von Troja, die an die glänzenden
Königs=
tage des „griechiſchen Mittelalters” — wie man ſeit
Eduard Meyer die Blütezeit der trojaniſch=mykeniſchen
Kultur nennt — erinnert, an das Kommen und Gehen
der vielen Geſchlechter, die hier im Lauf der Jahrtauſende
Stadt auf Stadt über Schutthügeln getürmt haben. Man
denkt auch an den „Reiſekaiſer” Hadrian, der hier eine
Lieblingsvilla hatte und in ihr den rätſelhaften Bithynier
Antinous, der ſich ſpäter als Opfer für das Glück ſeines
Herrn in den Fluten des Nil den Tod gab, und wird
ſchließlich an den unermüdlichen Schliemann erinnert,
der hier mit odyſſeeiſcher Liſt den berühmten „Schatz des
Priamos” vor den türkiſchen Behörden für Berlin
ret=
tete.. Näher dem Meere noch rürmt ſich das „Grab
des Achilles” von Byrons romantiſcher Poeſie für
alle Zeiten verklärt — der Dichterlord war auf nichts
ſtolzer, als auf ſeine vorzügliche Schwimmleiſtung, die
mit der Durchquerung der Dardanellen Leanders Beiſpiel
nachahmte — und mehr ſüdwärts, am Horizont
verſchwin=
dend und nur mit dem Fernglas erkennbar, das
angeb=
liche Grab des Hannibal. Der karthagiſche Patriot
wollte durch Mithridates den Großen die Welt des Oſtens
gegen den Weſten mobil machen: es war ein weltgeſchicht.
liches Ereignis von noch heute nachwirkender Kraft,
daß=
das Römerreich damals ſtark genug war, die griechiſche
und damit die europäiſche Kultur vor dem Anſturm der
Barbaren zu retten.
Könnte man dem Meeresgrund der Dardanellen ſeine
Geheimniſſe entreißen, ſo fände man die Trümmer der
gewaltigen, über 400 Schiffe zählenden Flotte des Ara=
bers Maslama, der hier 698 von den Byzantinern mit
Hilfe des berühmten „griechiſchen Feuers” vernichtet ward
Mit Maslama verlor damals die junge Welt des Iſlam
einen ihrer bewährteſten Feldherren, deſſen edle
Cha=
raktereigenſchaften von chriſtlichen wie arabiſchen
Ge=
ſchichtsſchreibern gleich gerühmt wurden. Hinter Fort
Tſchanak Kale, auf einem weit über Meer und Land
hin=
ausſchauenden Hügel liegt das Grab des tuneſiſchen
Korſaren Chaineddin Ilderim („Der Blitz”).
Dieſer Seeräuber war der Bruder jenes großen, durch
den tuneſiſchen Feldzug des deutſchen Kaiſers Karl V
be=
kannten Seeräuberfürſten Chaireddin Barbaroſſa, deſſen
letzte Ruheſtätte ſich in Konſtantinopel befindet. Ilderim
war der Gründer des ſog. „Barbareskenſtaates” Tunis;
ſeine Taten haben, was wenig bekannt iſt, nach Elzes
Forſchungen Lord Byron das Vorbild für viele Züge
ſei=
nes „Don Juan” geboten; auch Byrons Dichtung „Der
Korſar” erinnert an ihn. Die heutigen kleinen
Darda=
nellendörfer waren einſt ein Kranz blühender Städte, die
1403 durch den mongoliſchen „Weltenſtürmer” Timur
in Schutt und Aſche gelegt wurden. Zwiſchen den
„Schädel pyramiden” die ſeine grauſigen
Sieges=
zeichen bildeten, ſtand der Vernichter ſo vieler blühender
Kulturen und Völker und ſah in der Ferne die Küſten
Europas, denen ſein nächſter Zug gelten ſollte. Im Rate
des Schickſals war es anders beſchloſſen: Aufſtände in
Hochaſien riefen den Gewaltigen nach dem Oſten, und
hier in Samarkand ereilte den nimmer kriegsmüden Greis
der Tod, als er eine Heerfahrt gegen China vorbereitete.
In der neueren Zeit verſank auch der Reſt der alten
blü=
henden Dardanellenkultur unter der Paſchawirtſchaft des
alten türkiſchen Reiches zu völligem Verfall. Ueberall
war es wie in den Ruinen der Hadriansvilla, wo nach
dem Wort des perſiſchen Dichters „die Eule ſchreit in des
Palaſtes Hallen und die Spinne Türſteherdienſte tut in
des Kaiſers Saal” Jetzt werden vielleicht die Granaten
der verbündeten Flotten die letzten Reſte einer
roman=
tiſchen großen Vergangenheit in Schutt legen.
C.K. Der Eiffelturm als Telefunkenſtation. Wie einer
der letzten Generalſtabsberichte wieder betonte,
geben uns die franzöſiſchen Mitteilungen, die von der
Telefunkenſtation auf dem Eiffelturm aufgefangen wer=
den, manch ſchätzbare Mitteilungen. Ueber die Bedeutung,
die dieſer einſt als „Weltwunder” gebaute Turm durch
ſeine Einrichtung für drahtloſe Telegraphie gewonnen
hat, unterrichtet ein Aufſatz, den die Umſchau der
Zeil=
ſchrift des Vereins Deutſcher Ingenieure entnimmt.
Ur=
ſprünglich hatte der Eiffelturm gar keinen praktiſchen
Zweck, ſondern war nur als Wahrzeichen für die hohe
Leiſtungsfähigkeit der franzöſiſchen Ingenieurkunſt erbaut
worden. Nach der Ausbildung der Funkentelegraphie aber
wurde der 300 Meter hohe Turm von der
franzöſi=
ſchen Heeresverwaltung als wichtigſte Station
für drahtloſe Telegraphie eingerichtet. Die erſte Anlage
erwies ſich nach einigen Jahren als unzulänglich. Daher
wurde die Leiſtung der Sendeanlage im Jahre 1909 zus
nächſt von 7 auf 10 Kilowatt erhöht; die ganze
Einrich=
tung wurde in unterirdiſchen Räumen untergebracht,
ſo=
daß man von ihr außer der aus 6 Drähten beſtehenden
Antenne äußerlich nichts ſehen kann. Dieſe Unſichtbarkeit
der ganzen Anlage iſt ein großer Vorteil, denn die Flieger
können ſie nur ſehr ſchwer zerſtören, und dieſe
Vorſicht=
beweiſt, daß die Station lediglich aus militäriſchen
Grüns=
den geſchaffen und vervollkommnet worden iſt. Die
unter=
irdiſche Anlage enthält außer den Arbeitsräumen noch
einen Dienſtraum für den leitenden Offizier ſowie
Schlaf=
räume und Küche für 20 Mann der Funkerabteilung.
Durch 10 Kilowatt Senderleitung war die Station bereits
ſo weit gebracht, daß ſie ſich mit der Marconi=
Funken=
ſtation von Glacebay in Nord=Amerika verſtändigen
konnte. Durch die neueſte Ausgeſtaltung iſt die Anlage
aber noch viel leiſtungsfähiger gemacht worden. Die
Lei=
ſtung wurde jetzt auf 35 und 50 Kilowatt erhöht, und nun
konnte man einen weitreichenden Nachrichtendienſt und die
Signalausgabe für die Urzeit einrichten. Im
Zuſammen=
hang damit wurde eine Verſuchsſtation, die mit tönenden
Funken arbeitete, geſchaffen, und eine Betriebsanlage
die=
ſer Art von 150 Kilowattſenderleiſtung ausgeführt. Die
Reichweite der Eiffelturmſtation beträgt in ihrer jetzigen
Vervollkommnung bei Nacht, wenn keine elektriſchen
Stö=
rungen in der Atmoſphäre ſind, etwa 5000—6000
Kilo=
meter und bei Tage noch 3000—4000 Kilometer. Damit
kann man unter günſtigen Umſtänden ſogar Nachrichten
bis zu der 6200 Kilometer entfernten Station der
nord=
amerikaniſchen Regierung in Arlington übermitteln. Die
Station dient jetzt natürlich ausſchließlich militäriſchen
zent), ſo muß man zugeben, daß die ſinanzielle Schlacht
gewonnen iſt. (L.=A.)
Die amerikaniſche Waffenausfuhr.
*⁎* Durch den Beſchluß des Waſhingtoner
Repräſen=
tantenhauſes, die Verhinderung der Ausfuhr von Waffen
und Munition an die kriegführenden Mächte in die Hände
des Präſidenten zu legen, iſt dieſe vielerörterte Frage
ihrer Löſung um einen bedeutſamen Schritt näher
ge=
bracht worden. Stimmt der Senat dem Beſchluſſe zu,
ſo erhält Wilſon eine ſehr weitgehende und in dieſem
Augenblick beſonders wichtige Befugnis, gleichzeitig über
nimmt er aber auch vor ſeiner Nation und feinem
Ge=
wiſſen eine ſchwere Verantwortung. Hält er eine ſolche
Ausfuhr nicht ohnehin ſchon für einen Verſtoß gegen die
Neutralität ber Vereinigten Staten, ſo iſt ihm doch die
Möglichkeit gegeben, auf England, wenn dieſes in der
Konterbandefrage zu keinen Konzeſſionen bereit ſein ſollte,
einen Druck auszuüben. Es liegt das, wie geſagt, in
ſeinem Belieben, er braucht nicht durchaus Maßnahmen
zur Verhinderung jener Ausfuhr zu treffen, ſondern er
kann das nur. Ob Wilſon, wenn der Beſchluß des
Re=
präſentantenhauſes Geſetz werden ſollte, von ſeiner
Macht=
befugnis Gebrauch machen wird, läßt ſich heute ſchwer
ſagen — große Neigung dafür ſchien bisher bei ihm nicht
vorhanden zu ſein. Alles kommt darauf an, wie die
öffentliche Meinung ſich geſtaltet, ob die profitgierigen
Lieferanten oder die Befürworter einer unparteiiſchen
Haltung der Vereinigten Staaten die Oberhand
gewin=
nen. Immerhin darf der Beſchluß des
Repräſentanten=
hauſes nicht unterſchätzt werden, er ſpiegelt vielleicht auch
die augenblicklich gegen die völkerrechtswidrigen, den
amerikaniſchen Handel bedrohenden Pläne jenſeits des
Atlantic herrſchende Stimmung wieder. . .
Ein franzöſiſches Kriegsſchiff geſcheitert.
* (Ctr. Bln.) Aus Konſtantinopel berichtet das Berl
Tagebl.: Ein großes franzöſiſches Kriegsſchiff, das ſich
an der Beſchießung der Dardanellen beteiligte, iſt bei
Dedeagatſch geſcheitert. Alle Verſuche, um es flott
zu machen, ſind mißlungen.
* Konſtantinopel, 5. März. (Ctr. Bln.) Nach
zuverläſſigen Mitteilungen iſt der franzöſiſche
Pan=
zerkreuzer „Amiral Charner” bei Dedeagatſch
aufgelaufen. Seine Flottmachung geſtaltet ſich
ſchwierig. („Amiral Charner” gehört zu einer älteren
Klaſſe von Panzerkreuzern; er ging 1893 vom Stapel.)
Die Arbeiterunruhen in England.
* Rotterdam, 5. März. Wie der Nieuwe Rotter
damſche Courant aus London meldet, iſt der Streik
der Kohlenträger in Liverpool durch die
Ver=
mittelung des nationaliſtiſchen Abgeordneten O'Connor
beigelegt worden.
Kriegsſteuer in Rußland.
* Petersburg, 6. März. Der Staatsrat be
ſchloß zur Beſeitigung des Defizits im Etat für 1915, eine
Kriegskopfſteuer auf die Dauer von drei Jahren
einzuführen, die von jedem vom Kriegsdienſt Befreiten zu
zahlen ſein würde,
Eine Fälſchung des Amſterdamer „Telegraaf‟
* Berlin, 6. März. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: In einem der gehäſſigen Artikel, in denen
der Amſterdamer Telegraaf die Sache der
En=
tentemächte gegen Deutſchland verficht, erlaubt dieſes
Blatt ſich eine direkte Fälſchung der Aeußerung, die
der ſtellvertretende Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes
im Oktober vorigen Jahres gegenüber dem holländiſchent
Abgeordneten Troelſtra getan hat. „Herr Zimmermann”
ſchreibt genanntes Blatt, „war offenherzig genug, zu
verſtehen zu geben, daß ein ſiegendes Deutſchland nicht an
der politiſchen und territorialen Integrität unſeres
Lan=
des rühren, aber uns zu einer wirtſchaftlichen Annäherung,
das heißt zu einem Beitritt der Niederlande zu der deut
ſchen Zollunion, zwingen würde.‟ Der Telegraaf
ſpeku=
liert darauf, daß ſich die Erinnerung an das, was
Unterſtaatsſekretär Zimmermann wirklich geſagt hat
unterdeſſen verwiſcht haben mag. Wir wiederholen
da=
her die Aeußerungen des Unterſtaatsſekretärs, ſoweit ſie
auf wirtſchaftliche Gebiete ſich bezogen, und zwar nach
dem in der holländiſchen Preſſe erſchienenen Text: „Ueber
die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nach dem Krieg iſt jetzt
noch nichts Sicheres zu ſagen. Ich kann mir vorſtellen,
daß im Anſchluß an den Krieg ſich eine wirtſchaftliche
An=
näherung zwiſchen verſchiedenen Staaten vollzieht und
daß Holland es ſelbſt in ſeinem Intereſſe findet, ſich daran
anzuſchließen. Aber auch in ſolchem Falle ſoll etwas
Neues zwiſchen uns und Holland nur auf freundſchaftliche
Weiſe zuſtande kommen.‟ Der Unterſtaatsſekretär hat alſc
kein Wort von „Zwang”, ſondern das gerade Gegenteil
geſagt.
Der Aufſtand in Südafrika.
* Rotterdam, 5. März. Der Rotterdamſche
Courant meldet: General Hertzog beantragte bei
der Eröffnung des ſüdafrikaniſchen
Parla=
ments die Einſetzung einer Kommiſſion zur
Unter=
ſuchung der Urſachen des Aufſtandes, und
pro=
teſtierte in ſeiner Rede, in der er den Antrag begründete,
gegen die Art, wie der Name Delareys in dem Weißbuch
mißbraucht wörden wäre. Er erklärte, daß die Namen
Beyers und Dewet trotz ihrer Verfehlungen für das
ſüd=
afrikaniſche Volk groß daſtehen. Hertzog erklärte
aus=
drücklich, daß der Aufſtand der Politik der Regierung
zu=
zuſchreiben ſei, und erzählte, daß auf der Verſammlung
der Offiziere der Unionstruppen, die der außerorden: Parlamentsſeſſion vorausging, und der der Plan
der Expedition gegen Südweſtafrika vorgelegt worden
ſei, alle Offiziere dagegen proteſtierten. Hertzog ſagte,
daß die Mehrheit der Anhänger des Kabinetts innerlich
gegen die Expedition geweſen ſei. Er verlas Sätze aus
dem Briefe Bothas an Steyn bei Ausbruch des Krieges
in denen Steyn empfohlen wird, nicht zu ſprechen. Dieſer
Rat habe auch für ihn ſelbſt gegolten. — Marriman
er=
klärte, daß er in einem gewiſſen Grade mit Hertzog
ſym=
pathiſierte, da ſein Name zwar nicht durch die Regierung,
aber durch ſeine eigenen Anhänger in die
Angelegenheit=
hineingezogen worden ſei. Hertzog müſſe als Anhänger
der Verfaſſung den Aufſtand verurteilen.
Marriman=
ſtellte einen Zuſatzantrag zu Hertzogs Antrag, daß eine
Kommiſſion von ſieben Abgeordneten eingeſetzt würde,
um die Urſachen und die Umſtände des Aufſtandes zu
unterſuchen. — Der Miniſter für die Landesverteidigung,
General Smuts, unterſtützte den Antrag Marrimans und
ſagte, Hertzog ſei ſich anſcheinend nicht der heiklen Lage,
in der er ſich befinde, bewußt. Hertzog ſei jahrelang der
geſprächigſte Politiker Südafrikas geweſen, aber in der
letzten Zeit ſei er zum ſchweigſamſten geworden. (Maritz
habe ſich zuerſt auf Hertzog berufen. Maritzens Pläne
hätten im Lande einen Entrüſtungsſchrei (?) verurſacht
und als Hertzogs Name in Verbindung mit ihnen
ge=
nannt wurde, habe das Land ihn aufgefordert, zu
ſpre=
chen; aber Hertzog habe nicht geſprochen und kein Wort
der Verurteilung geäußert. Dewet habe geſagt, man
könne Hertzog im Dunklen vertrauen, aber Hertzog bleibe
noch im Dunklen, obwohl er Gelegenheit hatte, ſich im
Lichte des guten Gewiſſens zu zeigen. Smuts äußerte ſich
ſodann zu Hertzogs Bemerkung, daß die Expedition gegen
Deutſchſüdweſt eine Undankbarkeit gegen das Land ſei,
das den Kaprebellen am Ende des Burenkrieges ein Aſyl
gewährt habe, und ſagte: Die Burenführer wollten in dem
Vertrag der Vereinigung eine Amneſtie für die
Auf=
ſtändiſchen ausbedingen, aber Milner und Kitchener ver=
weigerten dieſe. Eine Anzahl Buren iſt tatſächlich auf
deutſches Gebiet gezogen aber ſie ſind längſt zurückgekehrt.
Smuts ſagte zum Schluſſe, er ſei überzeugt, daß die
Unter=
ſuchung der Kommiſſion darlegen werde, wie unklug der
Aufſtand geweſen ſei. Ueber den Anteil der Deutſchen an
der Bewegung müſſe jedenfalls noch viel aufgehellt
wer=
den. Hertzog erklärte, er wolle auch jetzt noch nicht den
Stab über den Aufſtand brechen. Schließlich wurde
Marrimans Zuſatzantrag mit 67 gegen 13 Stimmen
an=
genommen. Die Anhänger Hertzogs und die
Arbeiter=
partei ſtimmten gegen den Antrag.
Zwecken, und wenn eine Zerſtörung durch Flieger= oder
Luftſchiffbomben gelänge, würde dadurch die
Nachrichten=
übermittlung der franzöſiſchen Heeresleitung empfindlich
geſtört werden. Für nicht kriegeriſche Zwecke iſt die
Ein=
richtung früher nur zur allgemeinen Uebermittlung von
Zeitſignalen benutzt worden, um dadurch die Normalzeit
feſtzuſtellen, und für geographiſch wiſſenſchaftliche Zwecke.
B.B. Synagoge und Goldvorrat. Der Deutſche
Rab=
binerverband hat zur Förderung der Goldablieferung an
die Reichsbank ein beſonderes Kriegs=Merkblatt
heraus=
gegeben. Dasſelbe iſt an ſämtliche Rabbiner der
jüdi=
ſchen Gemeinden im Reiche verſandt worden und enthält
u. a. folgende Ausführungen: „Niemand ſollte denken:
Was kann Dein Goldſtück helfen? Nur dadurch, daß
Gold=
ſtück zu Goldſtück kam, vermochte ſich die Golddecke der
Reichsbank machtvoll und immer machtvoller zu dehnen.
Zwei Milliarden Gold in den Kellern der Reichsbank
das einzelne Goldſtück hat es getan!‟ Durch ein=
An=
ſchreiben werden die Rabbiner gebeten, das Merkblatt bei
einem der nächſten Sabbatgottesdienſte zur Kenntnis ihrer
Gemeinde zu bringen, auch ſonſt ihren Einfluß zur
För=
derung der Goldübermittlung an die Reichsbank in jeder
Weiſe aufzubieten, genau in dem Maße, „wie es bereits
vielfach von evangeliſchen und katholiſchen Geiſtlichen mit
beſtem Erfolg geſchehen iſt.”
2000 Wagen als Beute der Winterſchlacht in
Maſu=
ren. Wie die Holzwelt erfährt, ſind bisher aus der Beute
der Winterſchlacht in Maſuren etwa 2000 Wagen der
ver=
ſchiedenſten Art abtransportiert worden. Sie wurden nach
Thorn, Frankfurt a. O., Poſen und Berlin übergeführt.
Den Wert der erbeuteten Kriegsfahrzeuge ſchätzt man auf
mehrere Millionen Mark, und ein größerer Teil von ihnen
iſt bereits den Kriegsſchauplätzen wieder zugeführt
wor=
den, vorwiegend im Oſten. In der Hauptſache handelt
es ſich um Trainwagen und Fuhrwerke für
Artilleriemuni=
tion, die aus Eichen= und Eſchenholz erbaut ſind. Die
Wagen ſind zum größten Teil ſehr gut gearbeitet, die
Räder meiſt aus fünfzölligem Holz hergeſtellt. Stark
ver=
treten ſind zweirädrige Holzkarren mit außergewöhnlich
hohen Rädern, die auf den aufgeweichten Wegen in
Ruß=
land gute Dienſte leiſten. So weit die Fahrzeuge
beſchä=
digt ſind, werden ſie in den Reparaturwerkſtätten
wieder=
hergeſtellt; in den meiſten Fällen iſt jedoch nur eine
Aus=
beſſerung der Speichen nötig. Auf den großen Umfang
dieſer Beute an Fahrzeugen iſt es zurückzuführen, daß die
Beſtellungen der Heeresverwaltung ſehr eingeſchränkt, an
vielen Stellen ſogar ganz eingeſtellt werden konnten.
** Die Khaki=Mode und ihre Feinde. Khaki iſt in
Paris jetzt „große Mode” und alle Pariſerinnen wollen
nicht nur Toiletten in der Uniformfarbe, ſondern auch im
militäriſchen Stil haben, ſodaß die beliebteſten Jacken
jetzt mit ſo langen Schößen zugeſchnitten werden, wie ſie
der „Pioupion” zu ſeinem Mißvergnügen mit ſeinem
Uni=
formrock ſchleppen muß. Natürlich hat man auch den
„lieben Verbündeten” über dem Kanal, die ja in
Mode=
ſachen nur ein Ableger von Paris ſind, die neue „
kriege=
riſche Tracht” eingeführt, und man erwartet von ihnen,
denen die Franzoſen ſich mit Haut und Haar verſchrieben
haben, daß ſie ſich für all die großen Dienſte wenigſtens
damit revanchieren, indem ſie die Pariſer Modelle gehörig
kaufen. Die Engländerinnen aber wollen die „Khaki=
Mode” nicht mitmachen; ſie rümpfen die Naſe über den
„frivolen Geſchmack” der ſo ernſte Dinge wie den Krieg
zu einer Idee für die Toilette verwendet. Die Inhaber
einiger großer Londoner Modefirmen lehnen dieſe
Neuig=
keiten entſchieden ab. „Keine Engländerin,” ſo ſagte einer,
„wird ein Koſtüm aus Khaki tragen wollen, oder einen
Kragen, der ihr Kleid der Uniform ihres Mannes
gleich=
macht. Wir haben keine Aufträge für Khakikleider oder
Röcke im Militärſchnitt. Die Damen begnügen ſich damit,
ihre Liebe zum Heer durch Broſchen mit dem Abzeichen
der einzelnen Regimenter auszudrücken.‟ Ein anderer
meinte: „Ich habe ſo viele Aufträge für Trauerkleider,
daß ich für ſolche unwürdige Scherze keine Zeit habe. Ich
glaube nicht, daß Frauen, die Angehörige an der Front
haben, durch das Khaki ihres Kleides oder den Schnitt
ihres Rockes an die Trauer ihres Herzens ſtets gemahnt
werden wollen. Wenn die Pariſerin an ſolchen Dingen
Gefallen findet, ſo beweiſt ſie, eine Leichtfertigkeit, die der
Engländerin fernliegt.”
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. März.
* Ordensverleihung. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem
Kreisfeuerwehr=
inſpektor Martin Loos zu „Gießen die Krone zum
Silbernen Kreuz des Verdienſtördens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zu
Oberleut=
nants: Opel (II Darmſtadt) Lt. d. Reſ. d. Leib=Drag.=
Regts. Nr. 24; v. le Bret=Noucurt, Unteroffizier im
Garde=Drag.=Regt. Nr. 23, zum Fähnrich und gleichzeitig
zum Leutnant, vorläufig ohne Patent; zu Fähnrichen:
die Unteroffiziere: Lungershauſen, Frhr. v.
Lütt=
witz, Frhr. van der Hoop, Korth im Leib=Drag.=
Regt. Nr. 24. Graf v. Matuſchka Frhr. v.
Top=
polczan u. Spaetgen, Oberſtlt. und Bats.=Kom. im
Inf.=Regt. Nr. 165, m. d. geſetzl. Penſion zur Dispoſition
geſtellt und gleichzeitig zum Kom. d. Landw.=Bez. II
Darmſtadt ernannt. Befördert: zum Oberleunant der
Reſerve: Schmitt, Lt. d. Reſ. a. D. (Mainz), zuletzt d.
Reſ. d. Fußart.=Regts. Nr. 3 (Mainz), jetzt im Landſt.=
Fußart.=Batl. d. 13. (K. W.) A.=K.
— Das Eiſerne Kreuz in der Familie v. Olberg.
Alle männlichen Glieder der Familie v. Olberg, die, es je
gegeben hat, haben das Eiſerne Kreuz getragen, vor allem
vier Brüder, alle geborene Darmſtädter und gute Heſſen,
alle vier als Hauptleute ausgerückt. Im Jahre 1800
ge=
boren, ging deren Großvater, Eduard Olberg, der ſpätere
General v. Olberg, als Kriegsfreiwilliger 1815, alſo als
15jähriger Junge, mit, und kehrte, mit dem Eiſernen Kreuz
in der Schlacht bei Ligny dekoriert, zurück; 1821 wurde
er als Leutnant in den Adelsſtand erhoben. Sein
ein=
ziger Sohn — Felix v. Olberg — der vielen Darmſtäd
tern als Hauptmann und Major im Regiment 115
be=
kannt ſein wird, erhielt 1870 das Eiſerne Kreuz als
Kompagnieführer bei den Kämpfen der Garde bei St.
Privat. In dem jetzigen großen Weltkriege haben nun
ſeine vier Söhne das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe
er=
worben, und zwar hat Alfred v. Olberg, geb. 1. April
1872 in Darmſtadt, das Eiſerne Kreuz am 26. Auguſt 1914
erhalten, nachdem er als Kompagnieführer im 1. Reſerve=
Regiment am 26. Auguſt bei Hofeſtaden vor Antwerpen
ſehr ſchwer verwundet war; er tut jetzt, zwar an Stöcken
gehend, Dienſt als Major im Stellvertretenden
General=
ſtab in Berlin. Eduard v. Olberg, geb. 9. September
1874 in Darmſtadt, erhielt das Eiſerne Kreuz Anfang
September, nachdem er am 3. September in den Kämpfen
bei Sedan ſchwer verwundet war; er ſteht jetzt als
Ba=
taillons=Führer wieder bei ſeinem Regiment in der
Champagne. Hans Walter v. Olberg, geb. 17. September
1876 in Darmſtadt, erhielt das Eiſerne Kreuz als
Bri=
gade=Adjutant einer Garde=Brigade im September 1914,
wurde dann im Dezember von ſeiner Stellung abgelöſt,
um im Februar mit einer neu aufgeſtellten Reſerve=
Kom=
pagnie nach dem Oſten zu rücken, wo er dann die
Win=
terſchlacht als Kompagnie=Führer mitmachte. Er ſtand
lange Jahre im Leibgarde=Regiment in Darmſtadt, deſſen
Uniform er noch trägt; im Januar wurde ihm auch die
Heſſiſche Tapferkeitsmedaille verliehen. Ferdinand v.=
Olberg, geboren 2. September 1879 in Darmſtadt,
Bank=
beamter bei der Darmſtädter Bank in Darmſtadt, als
Hauptmann der Reſ. des Regiments 115 bei Kriegsbeginn
als Führer eines Rekruten=Depots verwendet, ging
An=
fang Februar als Ordonnanz=Offizier bei einer Reſerve=
Diviſion mit ins Feld und erhielt jetzt auch in der
Win=
terſchlacht in Maſuren das Kreuz.
§ Kriegsauszeichnungen an Schutzleute. Bei
Kriegsausbruch ſind von der hieſigen Schutzmannſchaft
45 Schutzleute zum Heeresdienſte herangezogen worden.
Hiervon wurden bis jetzt 11 Mann ausgezeichnet. Es
erhielten das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und die Heſſiſche
Tapferkeitsmedaille: Schutzmann Philipp Vetter. Das
Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe die Schutzleute Peter Seng,
Adolf Trauthwein, Peter Freyſchlag, Ludwig Wallbott,
Auguſt Müller II., Philipp Stein, Ludwig Pulg,
Ludwig Ackermann und Karl Heinrich” die Heſſiſche
Tapferkeitsmedaille erhielt Schutzmann Wilhelm Feix.
D Stadtverordnetenverſammlung. Die Tagesordnung
zur 19. Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am
Donnerstag, den 11. März, nachmittags 3½ Uhr, lautet:
1. Mitteilungen. 2. Einwand gegen die Heranziehung
zu=
den Koſten der Fußſteigherſtellung in der Landwehrſtraße.
3. Reinigung der Straßen vor ſtaatlichen Gebäuden. 4.
Er=
hebung von kirchlichen Umlagen durch die vereinigte
evau=
geliſche Zivilgemeinde Darmſtadt. 5. Das Schulgeld an
der Viktoriaſchule und Eleonorenſchule.
— Großh. Hoftheater. Heute geht zum erſten Male im
Hoftheater der „Datterich” in Szene. Die Vorſtellung,
zu der die kleinen Preiſe gelten, beginnt um 7 Uhr. Für
Montag iſt eine Aufführung von „Filmzauber” angeſetzt,
zu der einige Plätze der verſchiedenen Kategorien zu
Volks=
vorſtellungspreiſen zu den gewöhnlichen Kaſſenſtunden an
der Tageskaſſe des Hoftheaters abgegeben werden.
Diens=
tag, den 9. (A. 28), beginnt der bereits angekündigte
muſi=
kaliſche Luſtſpielzyklus mit Mozarts „Figaros Hochzeit”.
Der Zyklus umfaßt ferner „Die luſtigen Weiber von
Wind=
ſor” „Der Wildſchütz” und „Der Barbier von Sevilla‟—
die drei Opern werden in dieſer Spielzeit bei dieſer
Ge=
legenheit zum erſten Male aufgeführt. Der Verkauf des
für dieſen Luſtſpielzyklus aufgelegten Extraabonnements
(Sperrſitz 10,40 Mk. uſw.) hat bereits begonnen und wird
an den folgenden Tagen bis einſchließlich Dienstag, den
9. d. M., zu den gewöhnlichen Kaſſenſtunden an der
Ta=
geskaſſe des Hoftheaters fortgeſetzt. Mittwoch, den 10. d.
(B 31), findet der Schiller=Zyklus mit einem intereſſanten,
bunten Schiller=Abend ſeinen Abſchluß. Das Programm
des Abends bildet eine Aufführung des Luſtſpiels „Der
Neffe als Onkel” Liedervorträge von Anna Jacobs und
Alfred Stephani, ſowie eine ſzeniſche Darſtellung des
Lie=
des von der Glocke. Der Sprecher des Gedichtes iſt Jo
hannes Heinz — die lebenden Bilder werden von Damen
und Herren des Schauſpielenſembles des Hoftheaters dar
geſtellt. Donnerstag, den 11. d., geht als zweiter Abend
des muſikaliſchen Luſtſpielzyklus Nicolais Oper „Die
luſti=
gen Weiber von Windſor” in Szene. Den Fluth ſing=
Kammerſänger Georg Weber. Für Sonntag, den 14. d.
iſt „Siegfried” angeſetzt.
Die Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank unter
Geſchäftsaufſicht. Durch Beſchluß vom 3. ds. Mts.
ent=
ſprach das Großh. Amtsgericht Darmſtadt I dem Antrag
des Vorſtandes der Landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchafts=
bank in Darmſtadt auf Beſtelllung der
Geſchäfts=
aufſicht. Als Aufſichtsperſon wurde der Großh.
Staatskommiſſar bei der Zentralkaſſe der Heſſ. Landw.
Genoſſenſchaften, Finanzrat Dr. Michel, zu Darmſtadt
beſtellt. Die Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank gibt
mit dieſer Nachricht den Gläubigergenoſſenſchaften
gleich=
zeitig bekannt, daß ſie im Laufe der nächſten Woche 15
Prozent der Gläubigerguthaben nach dem
Stande am 1. April 1913 ausſchüttet. Damit wird für
die heſſiſchen Genoſſenſchaften ein Betrag von über
zwei Millionen Mark frei, der ſicher teilweiſe
zur Zeichnung von Kriegsanleihe verwandt wird.
n. Die Goldſammlung der Schüler des Großh.
Realgymnaſiums hat geſtern die Summe von
105000 Mk. überſchritten und damit wieder einen
„goldfreien” Tag für nächſten Montag, ſowie eine
Anerkennung der Reichsbank gebracht; bedeutet doch die
Summe eine Stärkung unſerer Kriegsmittel von über
300000 Mk. Mag der Eifer der Schüler auch manchem
geruhſamen Bürger im Augenblick unbequem geweſen
ſein, der Erfolg dürfte wieder verſöhnen.
e Volksſchüler als Kriegsanleihezeichner. In einer
Volksſchulklaſſe des Landbezirks Darmſtadt
zeich=
neten Knaben und Mädchen aus ihren Erſparniſſen über
300 Mark auf die weite Kriegsanleihe.
Gewiß eine hocherfreuliche Tat im Dienſte unſeres
Vater=
landes. Möge dieſes edle Beiſpiel in den Herzen unſerer
Jugend begeiſterte Nachahmung finden.
* Der Kinder Dienſt fürs Vaterland! Die Städtiſche
Zentralſtelle für die Volkernährung im Kriege hat
folgen=
des Merkblatt in den Schulen verteilen laſſen:
Ihr Kinder! England will uns aushungern! Es wird
ihm aber nicht gelingen, wenn wir nicht mehr eſſen, als
wir unbedingt brauchen. — Auch Ihr könnt mithelfen,
den Steg erringen! Seid ſtolz darauf, daß Ihr es dürft!
Haltet dieſe Pflicht heilig! — Seid genügſam im Eſſen
und Trinken! — Bittet die Mutter, daß ſie Euch einfache
Kriegskoſt bereitet! — Eßt und naſcht nichts zwiſchen den
Mahlzeiten! — Eßt allerhöchſtens in einer Pauſe ein Stück
Brot, nicht aber in jeder Pauſe etwas. — Eßt keine
Bröt=
chen, ſondern bittet um K=Brot! — Haltet das Brot heilig
Laßt keine Brotkruſten liegen! — Eßt kein Butterbrot!
Bittet um Latwerg= oder Geleebrot! Auch Schmierkäſe
auf dem Brote iſt wohlſchmeckend und geſund. Trocken
Brot macht Wangen rot! Die Soldaten, die für Euch
kämpfen, eſſen auch trockenes Brot. — Laßt Euch das Brot
nicht zu dick ſchneiden und ſchmieren! — Bittet die Mutter,
daß ſie weder Kuchen, Kreppel noch ſonſtiges Gebäck aus
Weizenmehl bäckt. — Eßt tüchtig Gemüſe und Obſt, wenig
Fleiſch! — Eßt keinen Schlagrahm! — Denkt immer
da=
ran, wieviel Eure Väter und Brüder im Schützengraben
entbehren müſſen. — Auch Ihr ſeid Mitſtreiter in dieſem
Kampf! Auch Ihr Kinder habt Euren Dienſt fürs
Vater=
land!
r. Kriegskochkurſe hat die Stadtverwaltung in der
Hauswirtſchaftlichen Fortbildungsſchule
einrichten laſſen. In der ſtädtiſchen Mädchenvolksſchule
wurde feſtgeſtellt, daß rund 200 Konfirmandinnen bereits
zu Hauſe kochen müſſen. Dieſe Mädchen wurden nun
zu acht Kurſen vereinigt und erhalten je nach Lage ihrer
Wohnungen in einer der drei Fortbildungsſchulküchen
(Rundeturm=, Lagerhaus= oder Hermannſtraße)
wöchent=
lich zweimal praktiſche Anweiſung im Kochen von
Kriegsrezepten durch die ſtädtiſchen
Haushaltungs=
lehrerinnen. Dieſe Kurſe ſind jedenfalls von großem
Werte für die betreffenden Familien und auch für die
Volksernährung überhaupt. Denn den Schülerinnen
wird bei dieſer Gelegenheit auch eingehend Aufſchluß
gegeben über das, was in den einzelnen Haushaltungen
zu geſchehen hat, damit wir inbezug auf die
Ernährungs=
frage durchhalten können.
Verwertung von Küchenabfällen. Im Monat
Fe=
bruar hat die durch die Stadt bewirkte Einſammlung der
Küchenabfälle 575 Zentner ergeben. Da aber auch
durch die von auswärts kommenden Milchlieferanten und
ſonſtigen in den Häuſern verkehrenden Intereſſenten viele
Abfälle mitgenommen werden, ſo kann die Geſamtmenge
der aus der Stadt zur Viehfütterung verbrauchten
Küchen=
abfälle in einem Monat auf rund 700 Zentner geſchätzt
werden. Die Abfälle werden in der Hauptſache zur
Schweinefütterung, aber auch für Rindvieh, Ziegen,
Stall=
haſen und Hühner verwendet. Ein beſonders gutes
Hühnerfutter ſind gemahlene Knochen. Die geehrten
Hausfrauen werden daher gebeten, die ſich im Haushalte
ergebenden Knochen mit den Küchenabfällen, aber getrennt
von dieſen, bereit zu ſtellen. Gleichzeitig wird noch darauf
aufmerkſam gemacht, daß Orangeſchalen ein beſonders
gutes Futter für Schweine ſind, weshalb auch dieſe zu den
Küchenabfällen geworfen werden können.
e-. Der Lehrkurſus über die Volksernährung im
Kriege, veranſtaltet von der Städtiſchen
Zentral=
ſtelle für die Volksernährung im Kriege zu
Darmſtadt am 4. und 5. März in der Großh. Techniſchen
Hochſchule, ſtellt einen bedeutſamen Abſchnitt in den
Maß=
nahmen zur Belehrung der Bevölkerung über
zweckmä=
ßige, ſparſame Volksernährung dar. Die Vortragenden,
die Herren Prof. Berghoff=Iſſing (Die deutſche
Volkswirtſchaft und der Krieg), Oekonomierat Haug
(Maßnahmen zur Sicherſtellung der neuen Ernte),
Ober=
medizinalrat Dr. Balſer (Grundzüge der Ernährung),
Frau Gretel Goldſtein (Zeitgemäße Lebenshaltung)
und Schweſter Anni Tauſche (Mittel und Wege zur
Be=
lehrung der Frau auf dem Lande) gaben in
formvoll=
endeter und großzügiger Darſtellung bedeutſame
Aufklä=
rungen und wiefen einer ſparſamen Lebenshaltung die
praktiſche Durchführung. Die dankbaren= Zuhörer waren
hochbefriedigt, hören zu dürfen, daß — wenn auch auf
wirtſchaftlichem Gebiete alle Deutſchen den feſten,
geſchloſ=
ſenen Kriegswillen: „Alle für Einen und Einer für Alle‟
als leßztes und höchſtes Ziel im Haushalt zur reifen Tat
werden laſſen, und wer ſollte hierfür nicht ſein Letztes
und Beſtes einſetzen — die Kriegsmaßnahmen unſerer
Behörden und die fürſorgende Arbeit unſerer
Landwirt=
ſchaft völlig hinreichend ſind, unſer großes Volk voll und
ganz durchzuhalten. Mögen die Gemeindevorſteher des
Kreiſes und des Landes es nicht verſäumen, durch
ent=
ſprechende Veranſtaltungen alles zu tun, in alllen
Krei=
ſen der Bevölkerung aufklärend und belehrend zu wirken.
Briefe an Kriegsgefangene im Ausland. In
den von Angehörigen und Bekannten an deutſche
Kriegs=
gefangene im Ausland gerichteten Briefen und
Poſt=
karten befinden ſich nicht ſelten militäriſch
wichkige Nachrichten über die
Kriegs=
ereigniſſe und Maßnahmen unſerer
Heeresver=
waltung, die auf dieſe Weiſe zur Kenntnis unſerer Gegner
gelangen und für ſie unter Umſtänden von großem Wert
ſind. Von zuſtändiger Stelle wird darauf hingewieſen,
daß ſolche die Intereſſen unſerer Landesverteidigung ge=
fährdenden Mitteilungen, die in der Regel nur aus
Mangel an Einſicht und Vorſicht erfolgen, unbedingt
vermieden werden müſſen.
* Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Ziehung
der 3. Klaſſe findet am 12. und 13. März ſtatt und muß
die Erneuerung bis zum Montag, den 8. d. Mts., bei den
zuſtändigen Einnehmern erfolgen.
gr. Gartenbanverein Darmſtadt. Wie kaum anders
zu erwarten war, hatte der angekündigte Vortrag über
„Die erſten Arbeiten in einem
neuanzule=
genden Garten mit beſonderer Berückſichtigung auf
den gegenwärtigen Krieg eine ſtattliche Zuhörerſchaft
her=
beigelockt. Denn mehr und mehr zeigt ſich in unſerer
Be=
völkerung das lobenswerte Beſtreben, durch Ausnutzung
brachliegender Ländereien eine reichlichere Menge von
Nahrungsmitteln zu erzeugen und damit den Markt zu
entlaſten. Herr Lehrer Preſſer der bekanntlich ſich
durch die Anlage des Schulgartens der
Stadtmädchen=
ſchule hinter dem Städtiſchen Friedhofe große Verdienſte
erworben hat und auf dem Gebiete der Gartenkultur
reiche Erfahrungen geſammelt hat, war der geeignete
Mann dafür, den Vortrag zu übernehmen. Ueber den
Inhalt desſelben können wir uns kurz faſſen, weil dieſer
in den nächſten Tagen in Form eines Flugblattes der
größeren Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Das
brachliegende Gelände iſt meiſt mit einer unkrautreichen
Raſenſchicht überzogen; es muß daher zwei Spatenſtiche
tief umgearbeitet und die obere Schicht nach unten
ge=
bracht werden, damit das Unkraut verweſt. Die obere
Schicht bedarf einer Düngung. Bei dem Mangel an
Stalldünger iſt darauf zu achten, daß alle nährhaltigen
Abfälle aus der Haushaltung,’ferner Straßenkehricht,
Ge=
flügeldung u. dgl. auf Haufen geſchichtet, gehörig
verar=
beitet und dann leicht untergegraben werden. In den
meiſten Fällen wird dieſe Nahrungszufuhr zu dem
Bo=
den nicht ausreichen, daher kann mit künſtlichem Dünger
nachgeholfen werden. Allerdings ſind dieſe eben teuer
und zum Teil auch nicht mehr erhältlich. Aber Guano
ſteht uns noch zur Verfügung, der überhaupt der
paſ=
ſendſte Kunſtdünger für den Kleingarten iſt. Auch die
Gründüngung kann, wie Herr Lehrer Grimm in der
De=
batte noch ausführte, den Boden an Stickſtoff und Humus
weſentlich bereichern. Augenblicklich können nur
Ka=
rotten, Salat und Spinat geſäet werden. Für die
übri=
gen Gartenpflanzen iſt es noch zu früh. Jedoch können
einſtweilen Frühkartoffeln auf Horden in der Küche
vor=
gekeimt und von Mitte April an in den Boden gebracht
werden. Für die Ausſaaten empfſiehlt ſich bei Neuanlagen
die Reihenſaat, weil dann durch ſpäteres Jäten das
Un=
kraut beſſer unterdrückt werden kann. Salat wird am
vor=
teilhafteſten nicht verpflanzt, ſondern verzogen, d. h. die
zu dicht ſtehenden Pflänzchen in der Reihe werden
aus=
gerupft. Nach weiteren praktiſchen Vorſchlägen ermahnte
der Vortragende die Anweſenden, ſeine Belehrungen in
die Praxis umzuſetzen und damit die Abſichten unſerer
Feinde bekämpfen zu helfen. In ähnlichem Sinne ſprach
ſich auch der 2. Vorſitzende, Herr Regierungsrat
Schar=
mann, aus, der noch anfügend mitteilte, daß der Verein
in den letzten Tagen wieder eine größere Zahl von
Gärt=
chen für ſeine Mitglieder beſchafft hat und bei genügender
Nachfrage ſich noch weiter in dieſem Sinne betätigen
wird. Zum Schluß fand eine reichhaltige
Blumen=
verloſung ſtatt.
* Der Kriegs=Vortrag „Mit dem Hauptquartier
nach Weſten” welchen der Kriegsberichterſtatter Heinrich
Binder am 13. März hier in der Turnhalle halten
wird, begegnet dem größten Intereſſe. Als
Kriegs=
berichterſtatter hatte der bekannte Schriftſteller
Gelegen=
heit, ca. 5 Monate vieles mitzuerleben, was ſich in
ſeinen hochintereſſanten Schilderungen zeigen wird. Die
Fülle der farbigen Lichtbilder bietet auch dem Auge
einen hohen Genuß. Ganz beſonders wird Herr Binder
unſere Marine in Flandern, ſowie die Tätigkeit unſerer
Pioniere im Bilde vorzeigen; außerdem vervollſtändigen
Bilder von zerſtörten franzöſiſchen und belgiſchen
Ort=
ſchaften, zerriſſenen Brücken ꝛc. die Lichtbilderfolge.
Karten ſind in der Hofmuſikalienhandlung Georg
Thies, Nachfolger Leopold Schutter,
Eliſa=
bethenſtraße 12; zu haben.
* Konzert verbündeter Geſangvereine. In dem
bereits angekündigten Konzert am 13. H. Mts. im
Kaiſerſaal wird Frau Lilli Borntraeger=Ludwig
aus Mainz die erſte Arie der Königin der Nacht aus
Mozarts „Zauberflöte” (in der Originaltonart), ſowie
Thema und Variationen aus desſelben Meiſters A=dur=
Sonate, übertragen von Grelinger, ſingen. Neben dieſen
hohe Anforderungen an die Geſangstechnik ſtellenden
Nummern bringt die Künſtlerin drei Lieder von Hugo
Wolf, Reger und Mahler zum Vortrag.
„Die Erſte!‟ Die erſte Schnepfe ſchoß Herr
Forſt=
wart Barth Lorſch, am 4. d. Mts. auf dem
Abend=
ſtrich. Er erhält dafür die Silberne Schnepfenmünze
des Heſſiſchen Jagd=Klubs.
Provinzialausſchuß.
g. Dem Beſitzer eines Gruppenhauſes in der
ver=
längerten Soderſtraße, H. Jakobi, war im Jahre 1912
widerruflich geſtattet worden, zwei Wohnungen mit einer
Tür durch die Brandmauer zu verbinden, da beide
Woh=
nungen an einen Mieter vermietet waren. Bei einer
Re=
viſion am 17. Dezember 1914 wurde feſtgeſtellt, daß die
beiden Wohnungen wieder getrennt vermietet waren, die
Türöffnung in der Brandmauer aber nur mit
Zement=
dielen verkleidet war, und nicht, wie zur Bedingung
ge=
macht, vermauert. Einer Aufforderung des
Oberbürger=
meiſters kam der Hausbeſitzer nicht nach und gegen den
dann gegen ihn erlaſſenen Polizeibefehl erhob er Klage
beim Provinzialausſchuß. Dieſer hob den
Polizei=
befehl aus formellen Gründen Auf unter
Verurteilung der Stadt in die Koſten des Verfahrens.
Eine merkwürdige Sachlage ergab ſich bei der
Ver=
handlung über den Antrag des Fabrikanten Fritz
Il=
lert zu Groß=Steinheim auf Wiedereinſetzung
in den vorigen Stand in dem Enteignungsverfahren der
Gemeinde Klein=Auheim. Letztere hatte zur
Er=
öffnung von Ortsſtraßen Gelände benötigt und dieſes im
Wege des Enteignungsverfahrens erworben, und zwar
erhielten die Beſitzer 3 Mark für den Quadratmeter, mit
Ausnahme des Fabrikanten Fritz Illert, der nur den
von der Gemeinde gebotenen Preis von 64 Pfennig
er=
hielt, weil er im Verfahren nicht vertreten war. Er gibt
nun zur Begründung ſeiner Nichtbeteiligung am
Verfah=
ren an, daß er das fragliche Gelände von 428
Quadrat=
meter bereits im Juli 1911 an die Gemeinde verkauft
hatte, dann aber nichts mehr von der Sache erfahren
hatte. Der jetzige Bürgermeiſter von Klein=Auheim muß
denn auch beſtätigen, daß verſchiedene Kaufbriefe im
Herbſt 1914 zum Vorſchein gekommen ſind, von deren
Exiſtenz anſcheinend niemand etwas wußte. Nach dieſen
Kaufbriefen hatten die Enteigneten 1911 bereits ihr Gelände
freihändig für 2 Mark an die Gemeinde verkauft. Die
Ge=
meinde leitete 1914 das Enteignungsverfahren ein, und die
Eigentümer kamen alſo beinahe gegen ihren Willen zu
3 Mark für den Quadratmeter. Allerdings iſt der
Kauf=
vertrag mit dem Kläger Illert nicht rechtsgültig, doch iſt
ihm nie Mitteilung davon geworden. Der
Provin=
zialausſchuß gab dem Antrag auf Wiedereinſetzung in
den vorigen Stand ſtatt unter Verurteilung der Gemeinde
in die Koſten des Verfahrens.
Nach dem Inkrafttreten des zweiten Buches der
Reichsverſicherungsordnung waren allgemein die
Verein=
barungen der Aerzte mit den Kaſſen uſw. einer
Neu=
regelung zu unterziehen. Der einzige in Dietzenbach
wohnende praktiſche Arzt Dr. Heumann hatte bis
da=
hin die Behandlung der Mitglieder des dortigen
Sani=
tätsvereins und der Hilfskrankenkaſſe gegen ſehr mäßige
Pauſchale übernommen. Trotz ſehr weitgehenden
Ent=
gegenkommens der Standesvertretung der Aerzte kam es
nicht zur Einigung und der Gemeinderat von Dietzenbach
beſchloß, einen Gemeindearzt mit 6000 Mark Gehalt und
freier Wohnung anzuſtellen. Gegen die Einſtellung dieſer
Summe in den Voranſchlag 1914/15 wurde von
verſchie=
denen Seiten während der Offenlegungsfriſt Einſpruch
erhoben. Es mußten die Umlagen wegen dieſer Summe
um 10 Prozent erhöht werden. Der von der Gemeinde
angeſtellte Dr. Roth hatte, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde,
1½ Jahre Zuchthaus hinter ſich und war auch ſchon
fünf=
mal geſchiedener Ehemann, ſtets war er als ſchuldiger
Teil erkannt worden. Der Kreisausſchuß Offenbach gab
dann auch den Reklamationen ſtatt und erkannte dahin,
daß die Summe von 5400 Mark aus dem Voranſchlag zu
ſtreichen ſei. Eine Verhandlung über die gegen dieſe
Ent=
ſcheidung eingelegte Berufung mußte vertagt
wer=
den, da zu der Vorverhandlung und auch zu der jetzigen
zwei der Reklamanten nicht geladen waren, was unter
Umſtänden als weſentlicher Mangel des Verfahrens
gel=
ten kann.
Es wurde noch in der Klageſache des
Landarmen=
verbands Dieburg gegen den Ortsarmenverband
Darmſtadt Urteil dahin verkündigt, daß der
Orts=
armenverband Darmſtadt verurteilt wird, an den
Land=
armenverband Dieburg den Betrag von 126,50 Mark
Krankenhauspflegekoſten für das Dienſtmädchen Sophie
Boll von Dieburg nebſt 4 Prozent Zinſen vom 3. Juli
1914 an zu bezahlen und die Koſten des Rechtsſtreits zu
tragen hat.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Der Richard Wagner=Verein hat für
ſei=
nen am nächſten Donnerstag, 11. März, ſtattfindenden
236. Vereinsabend eine der erſten deutſchen
Konzert=
altiſtinnen gewonnen: Kammerſängerin Frau Lula Myß=
Gmeiner, die Darmſtadt lange Jahre fern geblieben
war. Wir leſen über die berühmte Künſtlerin in einem
Münchener Blatte: „Lula Myß=Gmeiner zählt zweifellos
und mit Recht zu den beliebteſten Sängergäſten. Darum
iſt man auch gewohnt, ſeine Erwartungen aufs höchſte zu
ſchrauben, wenn dieſe feinſinnige und eminent muſikaliſche
Künſtlerin einen Liederabend gibt. Dieſe Erwartungen
wurden nun im letzten Konzert nicht nur reſtlos erfüllt,
ſondern ſogar, und das will gewiß viel heißen, im
Ge=
ſamteindruck noch übertroffen. Es wäre müßig bei ſolch
vollendeten Darbietungen, wo ſich höchſte Künſtlerſchaft
mit ſeltener Tiefe der Empfindung zu einem beglückenden
Ganzen paart, einzelnes herauszugreifen. Was dieſe
be=
wundernswerte Frau an geſanglichem Können beſitzt, das
weiß man ja; aber was ſich als Ausfluß der ſpontanen
Reaktion einer feinbeſaiteten Künſtlerſeele in ihrem
Lie=
dervortrag widerſpiegelt, das muß man gehört haben, um
es nach Gebühr würdigen zu können.”
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 6. März.
Butter, ½ kg. 1,50—160 M.
in Part. ½ kg . 1,50 M
Eier Stück 10, 12, 13 u.14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 22-25 Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf
Kartoffeln, Zentner 5—6 M.
Kumpf
(10 Liter)
Mäuschen,
½ kg 10—12 Pf
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 18—25P
Zitronen, Stück . 5—10 Pf.
Apfelſinen, Stück 5—10 Pf
Birnen, ½ kg
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück — P.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10-12 Pf.
Radieschen, Bündel 10 Pf.
Rettiche . Stück 5—10 Pf
Meerrettich, Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½ kg 12 P
Zwiebeln, ½ kg 18—20 Pf
Tomaten, ½ kg
Spinat, ½ kg 22—25 Pf
Weißkraut, Pfund . 10 Pf.
Rotkraut, Pfund . 12 Pf.
Blumenkohl, Stück40—50 Pf.
Wirſing, Stück . 5—10 Pf.
Grünkohl, Stück 5—6 Pf.
Roſenkohl, ½ kg 25—30 Pf.
Gelberüben, ½ kg 8—10 Pf.
Schwarzwurz,½kg 25-35Pf.
Sellerie, Stück . 5—10 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,10—1,20 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Lapins, Stück 1,20—1,30 M.
2,50 M.
Zicklein!.
Fiſche:
Hecht, ½ kg
M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 Pf.
Kabliau, ½ kg
50 Pf.
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70, 76,
86, 90 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg 86—90 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 70 Pf.
Ziegenfleiſch’½ kg . 60 Pf.
Rindswürſtchen, Stück
15—20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,10 M.
„ ohne Beilage 1,30 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,10 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 90 Pf.
Offenbach, 6. März. (Unbekannte Leiche.)
Geſtern abend wurde in dem Fichtenſchlag am Bieberer
Berg die Leiche eines unbekannten, anſcheinend dent
Arbeiterſtande angehörenden Mannes erhängt
aufge=
funden.
Schaffhauſen, 5. März. (Brandunglück.) In
der Gemeinde Buchberg brannte heute ein
Bauern=
haus gänzlich nieder. Beim Eintreten in das
Haus fand man den 50jährigen Eigentümer Gottlieb
Zimmermann tot neben dem Bette liegen, ebenſo ſeine
9jährige einzige Tochter. Vater und Tochter ſind
jeden=
falls im Rauch des brennenden Hauſes erſtickt. Die
Frau des Verunglückten befindet ſich im Kantonſpital
und iſt dadurch dem Tode entgangen.
Handel und Verkehr.
BankfürHandel und Induſtrie (
Darm=
ſtädter Bank). Der Aufſichtsrat beſchloß in ſeiner
Sitzung vom 6. März, der Generalverſammlung für das
Jahr 1914 die Verteilung einer Dividende von 4 Prozent
vorzuſchlagen. Für den Gewinnverteilungsvorſchlag
er=
gibt ſich folgende Berechnung: Der Bruttogewinn beläuft
ſich (einſchließlich des Vörtrages von 479487,05 Mk. aus
dem Jahre 1913) auf 24018 942,04 Mk., davon ab: a)
Hand=
lungsunkoſten 10851063,85 Mk., b) Steuern 1 247406,45
Mk., c) Zuwendungen an die Beamten (Weihnachten,
Ab=
ſchluß), Invaliden= und Krankenverſicherung,
Reichsver=
ſicherung, Ehrengaben an Beamte, Zuwendungen an die
Penſionskaſſe und für wohltätige (Kriegs=) Zwecke
2 436 980,78 Mk., d) Abſchreibungen auf Immobilien und
Mobilien 615 931,49 Mk., e) Rückſtellung für die
Talon=
ſteuer 160000 Mk., k) Verluſt aus Effekten 861 760,47 Mk.,
g) Verluſt aus Finanzoperationen 965 657,69 Mk.,
zuſam=
men 17138800,73 Mk., verbleibt ein Ueberſchuß von
6880 141,31 Mk., aus welchem die beantragte Dividende
von 4 Prozent zu entnehmen iſt mit 6 400000 Mk., während
der Reſt von 480 141,31 Mk. auf neue Rechnung übergeht.
Es würden ſomit 40 Mk. auf die Aktien von 1000 Mk. und
17,14 Mk. auf die Aktien von 250 fl. zur Verteilung
kommen.
Aus dem Geſchäftsbericht des Vorſtandes iſt weiter zu
entnehmen: Die geſchäftliche Tätigkeit erfuhr durch den
Krieg eine weſentliche Veränderung. Der Verkehr mit
dem feindlichen Ausland hörte auf, mit den neutralen
Ländern wurde er ſtark erſchwert, ſodaß das
Ausland=
geſchäft auch inſolge der vielfach außerhalb Deutſchlands
erlaſſenen Moratorien in jeder Hinſicht weſentlich
be=
ſchränkt wurde. Die Abwicklung der meiſten
Konſortial=
geſchäfte ſtockte und der Effektenhandel hörte durch die
Schließung der deutſchen und zeitweilig auch der
Aus=
landsbörſen faſt ganz auf. Im Kreditgeſchäft unſerer
be=
währten Kundſchaft zur Seite zu ſtehen, von Kündigungen
und Einſchränkungen der Kredite abzuſehen, ja unter
Um=
ſtänden ſie noch zu erhöhen, hielten wir für unſere Pflicht.
Erheblichere neue Kreditgewährungen fanden ſtatt, ſobald
es ſich um Geſchäfte handelte, die zur Beſchaffung des
Be=
darfes von Heer und Marine unternommen wurden, in
ihrer Durchführung geſichert erſchienen und ſich in kurzer
Friſt abwickelten. An ſolchen Kreditgewährungen hat ſich
die Bank in nicht unerheblichem Maße beteiligt. Die
Auf=
ſtellung des vorliegenden Jahresabſchluſſes war keine
leichte Aufgabe. Auch für den günſtigſten Fall erſcheinen
die wirtſchaftlichen Folgen des Krieges im einzelnen ſo
ungewiß, daß es ſchwer, ja faſt unmöglich iſt, heute alle
Geſchäfte der Bank richtig zu ſchätzen. Dazu kommt, daß
die ſonſt vorhandenen geſetzlichen Maßſtäbe der
Börſen=
preiſe fehlen und es unmöglich iſt, über den Stand unſerer
geſchäftlichen Beziehungen zum feindlichen Ausland ſichere
Nachrichten zu erhalten, ſodaß alles dem pflichtmäßigen
Ermeſſen und der Verantwortung der Bankleitung
an=
heimgegeben iſt. Wir hoffen, durch unſeren Vorſchlag,
eine Dividende von 4 Prozent zu verteilen, allen
Erwä=
gungen, die wir anzuſtellen haben, Rechnung zu tragen und
einen Stand der Bank herbeizuführen, der ihr nach dem
Friedensſchluſſe eine weitere gedeihliche Entwicklung ge
ſtattet.
Wenn die Unkoſten trotz der durch den Krieg
verur=
ſachten Geſchäftseinſchränkung und der Einziehung einer
großen Anzahl von Angeſtellten zu den Fahnen im
Ver=
gleich zum Vorjahr eine weſentliche Verminderung nicht
zeigen, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß wir es in
Uebereinſtimmung mit den übrigen größeren
Bankinſti=
tuten für eine Ehrenpflicht erachteten, den in das Feld
ge=
zogenen Beamten für die erſten drei Kriegsmonate die
Bezüge unverkürzt freiwillig fortzugewähren und ihnen
alsdann ebenſo einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres
früheren Einkommens unter Berückſichtigung des
Fami=
lienſtandes jedes Einzelnen zu belaſſen. Auch leiſteten
wir in ſehr erheblichem Umfange Beiträge für öffentliche
und private Einrichtungen, die ſich die Fürſorge um unſere
Krieger, ihre Angehörigen und die ſonſt durch den Krieg
beſonders betroffenen Kreiſe zur Aufgabe gemacht haben.
Die ordentliche Generalverſammlung findet am
7. April in Darmſtadt ſtatt.
* Berlin, 6. März. In der Budgetkommiſſion des
Abgeordnetenhauſes führte bei der Beratung des
Etats der Preußiſchen Seehandlung der
Präſident der Seehandlung, Exzellenz Dombois, aus:
Der Krieg traf die Seehandlung wie die Banken
überhaupt nicht unvorbereitet. Ein günſtiger Umſtand
für die finanzielle Kriegsrüßung ſei geweſen, daß der
Kriegsausbruch in eine Zeit großer Geldflüſſigkeit gefallen
ſei, infolge Abſchwächung der induſtriellen Konjunktur.
Der preußiſche Staat ſei finanziell
ge=
rüſtet geweſen durch die im Februar 1914 begebene
Anleihe von 600 Millionen und durch Verfügung über den
Ausgleichsfonds der Eiſenbahnverwaltung in Höhe von
300 Millionen. Die Seehandlung konnte durch flotte
Verkäufe ihrer Effektenbeſtände vor Kriegsausbruch ihre
flüſſigen Mittel erheblich vermehren. Ihre erſte
Kriegs=
tätigkeit entwickelte die Seehandlung noch vor der
Mobil=
machungserklärung, indem ſie vom 21. bis 30. Juli durch
ihre Interventionskäufe an den Berliner Börſen ein jähes
und ſprunghaftes Abwärtsgleiten der Kurſe der
Staats=
papiere verhindert und hierdurch dem Markte der
feſtver=
zinslichen Werte überhaupt einen Halt geboten hat.
In=
folgedeſſen ſeien die Reichs= und preußiſchen Anleihen in
dieſen kritiſchen Tagen geringer im Kurſe gefallen als die
3prozentige franzöſiſche Rente und die 2½prozentigen
engliſchen Konſols. Ende September mußte die
Finanz=
verwaltung zur Verſtärkung ihrer Betriebsfonds den
Aus=
gleichsfonds von der Seehandlung zurückfordern. Die
Rückzahlung dieſer 300 Millionen vollzog
ſich glatt. Die zur weiteren Verſtärkung der
Betriebs=
mittel des Staates Ende September und Ende Dezember
notwendig gewordene Begebung von Schatzanweiſungen
geſtaltete ſich über Erwarten leicht, und ab Mitte Oktober
ſei eine zunehmende Geldflüſſigkeit eingetreten.
Die Seehandlung konnte Ende Dezember annähernd
500 Millionen unverzinslicher dreimonatlicher
Schatz=
anweiſungen übernehmen. Die Reichsbank wurde von
der Seehandlung weder für den preußiſchen Staat noch
für ihre Zwecke in Anſpruch genommen. Im Gegenteil
konnte die Seehandlung von der Reichsbank in den letzten
Monaten in größerem Umfang Reichsſchatzanweiſungen
übernehmen. Durch die Rückzahlung des Ausgleichsfonds
und Uebernahme von preußiſchen Schatzwechſeln war die
Seehandlung keineswegs genötigt geweſen, die Kredite
ihrer Kundſchaft einzuſchränken; vielmehr gewährte
ſie erhöhte Kredite. Sie war dazu in der Lage,
weil ihre Depoſiten erfreulicherweiſe ſich
ge=
rade während des Krieges vermehrten, und
im Januar dieſes Jahres einen ungefähr doppelt ſo hohen
Betrag erreichten als im Juli. Auch die Effektendepots
haben ſich beträchtlich vermehrt und ihr Mehrwert beträgt
etwa eine Viertel Milliarde. Im übrigen hat die
See=
handlung im Auftrage der zuſtändigen Miniſter
Feſtungs=
ſtädten und einigen Städten im Aufmarſchgelände zur
Beſchaffung der Mittel für die Getreideverſorgung der
Zivilbevölkerung Wechſelkredite gewährt. Sie beſchaffte
leiſtungsſchwachen Kreiſen die Mittel für die
Familien=
unterſtützungen und ſtellte den Städten ihr Wechſelakzept
für die Verſorgung der Bevölkerung mit Schweinefleiſch
und Dauerware zur Verfügung und belieh ferner
Aner=
kenntniſſe über Kriegsleiſtungen. Beſonders unterſtützte
die Seehandlung Geſellſchaften für die innere
Koloni=
ſation. Sie gewährte ihnen im ganzen rund 50 Millionen
Mark an Zwiſchenkrediten. Alles in allem hat die
See=
handlung bisher die Kriegsprobe gut beſtanden. Ihr
Depot= und Depoſitengeſchäft, ſowie ihre Kreditgewährung
hat ſich beträchtlich erweitert und nur das Effekten= und
Emiſſionsgeſchäft ſind infolge des Börſenbeſchluſſes
ein=
geſchränkt worden. — Der Etat wurde hierauf
ge=
nehmigt.
* Berlin, 6. März. Börſenſtimmungsbild.
Bei ſtillem Geſchäft überwog im freien Börſenverkehr
beſonders für Induſtriewerte Realiſationsangebot, das
zu Abſchwächungen führte. Umgeſetzt wurden namentlich
Rheiniſche Metall=Aktien und Deutſche Erdöl=Aktien. Von
Rentenwerten blieben die deutſchen Anleihen behauptet.
Valuten ſtellten ſich zum Teil etwas niedriger. Tägliches
Geld leicht zu 3½ bis 3 Prozent erhältlich. Privatdiskont
zirka 4 Prozent.
Turnen, Spiele und Sporf.
Darmſtädter Sportklub 1905 e. V. Man
ſchreibt uns: Nach zehnjährigen raſtloſen Arbeiten
nimmt der Darmſtädter Sportklub 1905 e. V. eine
führende Stelle im Sportleben ein. Im kommenden
Sommer ſollte aus Anlaß des zehnjährigen
Stiftungs=
feſtes eine ganz außerordentlich große Veranſtaltung
ſtattfinden. Eine Sportwoche mit Abhaltung größerer
Fußballwettſpiele und athletiſchen Wettkämpffen war der
Gedanke des Vorſtandes, aber durch den Ausbruch des
Krieges vereitelt worden. Auch die Oſterfeiertage, welche
uns in früheren Jahren intereſſante Fußballſpiele
brachten, werden in dieſer ernſten Zeit keine Spiele
brin=
gen. So ſteht z. B. das vorjährige Spiel allen
Sport=
leuten noch in guter Erinnerung. Die Mannſchaft S. M.
Linienſchiff „Heſſen” verweilte in unſerer Reſidenz und
hinterließ ſichtlich durch ihren Schneid und exaktes
Auf=
treten den beſten Eindruck. Die meiſten unſerer
Mit=
glieder haben ebenfalls Darmſtadt verlaſſen und zogen
mit Begeiſterung hinaus ins Feld, zum Schutze des
Va=
terlandes in dem uns aufgezwungenen Kampfe mit zu
kämpfen. Schwere Opfer hat der Verein ſchon gebracht.
Auch eine Reihe von Auszeichnungen ſind den
Mitglie=
dern unſerer Fußballgemeinde verliehen worden. So iſt
erſt kürzlich in der großen Maſurenſchlacht der Vorſitzende,
Herr Hauptmann von Olberg, mit dem Eiſernen Kreuz
dekoriert worden. Ferner erhielten in früheren
Kämp=
fen wegen beſonderer Tapferkeit das Eiſerne Kreuz die
Offizierſtellvertreter Beyer, Hans und Mulch,
Feldzahl=
meiſter Fiſcher, Einj.=Unteroffizier Sang, Gefr. Trilling
und Vizefeldwebel und Flugzeugführer Backhaus,
letz=
terer wurde ebenfalls für erfolgreiche Erkundungsflüge
mit der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.
Nicht weniger wie 10000 Kilometer hat er bis Ende
bori=
gen Jahres in Feindesland zurückgelegt, dabei auch
Paris einen Beſuch abgeſtattet. Das iſt der beſte
Beweis, daß unſere Sportsleute treffliche Soldaten ſind.
England ſowohl als auch Frankreich verlangen und
ſtel=
len mit Vorliebe Sportsleute ein.
Vermiſchtes.
CK. Die Regenmengen in Deutſchland
während der Jahre 1911 und 1912. Die Frage,
ob Deutſchlands Landwirtſchaft imſtande iſt, die deutſche
Bevölkerung allein zu ernähren, iſt gegenwärtig eine der
wichtigſten, die es gibt. Die Erträge der Landwirtſchaft
ſind aber außer anderen Faktoren noch weſentlich bedingt
durch die Regenmengen, die niederfallen. Die Meſſung
dieſer Regenmengen iſt denn auch ſeit Jahrzehnten eine
Hauptaufgabe der Meteorologie. In meteorologiſch
charakteriſtiſchen Orten, die über ganz Deutſchland verteilt
ſind, hat man zu dem Zwecke Beobachtungsſtationen
er=
richtet, an denen die gefallenen Regenmengen täglich
ge=
meſſen werden. Aus dieſem täglichen
Beobachtungsmate=
rial entſtehen Durchſchnittszahlen für die einzelnen
Mo=
nate und Jahre. Daraus hat ſich für Deutſchland ein
Mittelwert für das Jahr im Betrage von 705 Millimeter
ergeben. Das iſt der Normalwert. Er bedeutet, daß im
Laufe eines Jahres auf jeden Quadratmeter Fläche 705
Liter Regenwaſſer einſchließlich Schnee fallen. Das Jahr
1911 gehörte nun zu den beſonders trockenen, und das
Jahr 1912 zu den ungewöhnlich feuchten Jahren. 1911
betrug der Durchſchnitt nur 546 Millimeter oder faſt 23
Prozent zu wenig; 1912 dagegen betrug er 777 Millimeter
oder 10 Prozent zu viel. Der Unterſchied der beiden
Jahre machte alſo den dritten Teil des Normalwertes
aus. Er war natürlich nicht überall derſelbe. So hatten
die Gegenden von Metz und Poſen im Jahre 1912 nur 12
Prozent, die von Kaſſel und Teile von Oſtpreußen 105
Prozent mehr, als im Jahre 1911. Unter den Monaten
des Jahres 1912 war es der Auguſt, der faſt überall ſehr
hohe Regenmengen brachte. Der Durchſchnitt für
Deutſch=
land kam auf 129 Millimeter gegen 35 Millimeter im
Auguſt 1911. Das war die größte mittlere
Niederſchlag=
menge eines Monats, welche in den letzten 20 Jahren
über Deutſchland niedergegangen iſt. Auch der Juni 1912
brachte meiſt große Regenmengen, der Juli dagegen
brachte nur vereinzelt größere Regenmengen. In
Süd=
deutſchland war das Jahr 1910 noch reicher an
Nieder=
ſchlägen, als 1912. Im Jahre 1910 war aber das übrige
Deutſchland trockener. Dadurch reichte das Geſamtmittel
von 1910 doch nicht an das von 1912 heran.
— Bücher für Kriegsbeſchädigte. Die
Heeresverwaltung und private Kreiſe ſind bemüht,
den=
jenigen Kriegsbeſchädigten, die nicht mehr in der Lage
ſein werden, ihren bisherigen Beruf auszuüben, den
Uebertritt in einen anderen Beruf nach Möglichkeit zu
er=
eichtern. Zu dieſem Zwecke wird es oft nötig ſein, die
Schulbildung der Betreffenden, insbeſondere in praktiſcher
Beziehung (Buchführung, kaufmänniſches Rechnen,
Brief=
ſchreiben uſw.), zu ergänzen. Der Vorſtand der
Geſell=
ſchaft für Verbreitung von Volksbildung hat den Beſchluß
gefaßt, die für den Unterricht der Kriegsbeſchädigten
er=
forderlichen Lehr= und Uebungsbücher unentgeltlich zur
Verfügung zu ſtellen. Geſuche ſind an die Geſchäftsſtelle
der Geſellſchaft, Berlin NW. 52. Lüneburger Straße 21,
zu richten.
Der Krieg.
780000 Kriegsgefangeneinden
deutſchen Gefangenenlagern.
* Berlin, 6. März. Wie die Blätter melden, wurde
den Mitgliedern des Preußiſchen Landtags, die heute das
Gefangenenlager in Döberitz beſuchten, die Mitteilung
gemacht, daß bisher in den deutſchen
Kriegs=
gefangenenlagern insgeſamt 7800000
Mann interniert ſind. — Die von uns vor einiger
Zeit gebrachte Schätzung von 755000 Mann hat alſo
ziem=
lich das Richtige getroffen. Zählt man hierzu die in
Oeſterreich=Ungarn befindlichen, auf 280000 Mann
ge=
ſchätzten Kriegsgefangenen, ſo ergibt ſich die ſtattliche Zahl
von insgeſamt 1060000 Mann, nicht gerechnet die
auf dem Transport befindlichen Kriegsgefangenen.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 6. März. Amtlich wird verlautbart: 6. März.
Partielle Vorſtöße der Ruſſen im Abſchnitt öſtlich
Piotrkow in Polen ſcheiterten in unſerem
wir=
kungsvollen Artilleriefeuer. Im übrigen
hat ſich an dieſer Front und an jener in Weſtgalizien
nicht Nennenswertes ereignet.
In den Karpathen dauern die Kämpfe um einige
Höhenſtellungen noch an. Ungünſtige Witterungs= und
Sichtverhältniſſe herrſchen vor.
Im Kampfgebiet in Südoſtgalizien iſt nach
den Ereigniſſen der letzten Zeit vorübergehend
Ruhe eingetreten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 6. März. Die Blätter melden: Auf der
ganzen Front, namentlich in den Karpathen, fielen
wie=
der gewaltige Schneemaſſen. Die mächtige
Schneedekke im Vereine, mit dem unaufhörlichen dichten
Schneetreiben, welches keinen Ausblick geſtattet, macht
jede militäriſche Aktion unmöglich. Selbſt da, wo die
beiden Fronten ganz nahe aneinander heranreichen,
be=
hindert das Wetter die Gefechtstätigkeit, ſo daß geſtern
auf der ganzen Linie Ruhe war. Beſonders
unangenehm macht ſich der Witterungswechſel in den
Karpathen fühlbar, wo auf den Höhen ohnehin viel
Schnee liegen geblieben iſt, ſo daß hier augenblicklich jede
Truppenbewegung ausgeſchloſſen iſt.
Zum Tode des Generalfeldmarſchalls
von Bock und Polach.
* Berlin, 6. März. Der Kaiſer ſandte an Frau
von Bock und Polach nach der B. Z. folgendes
Telegramm: Großes Hauptquartier, 5. März. Zu dem
Hinſcheiden Ihres Gatten ſpreche ich Ihnen mein
herz=
liches Beileid aus. Ein preußiſcher Offizier, vorbildlich
in ſeinem Leben und Wirken, geht mit ihm aus unſerer
Mitte. In großer Zeit im Kriege geſchult, hat er ſeine
reichen Erfahrungen in höchſten Stellen für die Armee
nutzbar gemacht. Die Früchte ſeiner Tätigkeit können wir
jetzt ernten. Mein Dank und der der Armee iſt dem
Ent=
ſchlafenen ſicher. Gott tröſte Sie in Ihrem Schmerz.
Wilhelm I. R.
Ein Kampf zwiſchen Unterſeeboot und
Handelsdampfer.
Berlin, 6. März. Von der engliſchen Preſſe iſt
die Nachricht verbreitet worden, daß der früher
nor=
wegiſche, jetzt engliſche Dampfer „Thordis” am 28.
Fe=
bruar bei Beachy Head ein deutſches
Unterſee=
boot durch Rammen zum Sinken gebracht
habe. Bei der Beſichtigung des Dampfers im Dock ſeien
wirklich Beſchädigungen von Bordplatten und an den
Schraubenflügeln feſtgeſtellt worden. Wie dem W. T. B.
hierzu von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat
tatſäch=
lich am 28. Februar ein Dampfer verſucht, eines
unſerer Unterſeebrste durch Rammen zum Sinken zu
bringen. Dieſes hat aber nur geringfügige
Beſchädigungen erlitten und iſt
wohlbehal=
ten nach ſeinem Aufenthaltshafen
zurück=
gekehrt.
Der Austauſch der Schwerverwundeten.
* Karlsruhe, 6. März. Die Karlsruher Zeitung
ſchreibt halbamtlich: Wie wir hören, hat der Kaiſer
aus Gründen der Menſchlichkeit befohlen,
daß der Austauſch der für dieſen Zweck bereits in
Kon=
ſtanz und Umgegend vereinigten franzöſiſchen Offiziere
und Unteroffiziere in vollem Umfange
vorge=
nommen werde, trotzdem wir von Frankreich
wahr=
ſcheinlich nicht die gleiche Zahl ebenſo ſchwer
verwun=
deter deutſchen Offizieren und Unteroffizieren zu erwarten
haben. Im übrigen wird eine weitaus größere Zahl,
die den in unſeren Händen befindlichen Gefangenen
ent=
ſpricht, von uns ausgeliefert werden, als wir von
Frank=
reich zu erwarten haben.
Dfe Rückbeförderung der franzöſiſchen
Zivilbevölkerung.
* Bern, 6. März. Der Transport der
fran=
zöſiſchen Bevölkerung der von den Deutſchen
be=
ſetzten franzöſiſchen Gebiete durch die Schweiz nach
Frankreich beginnt heute abend. Der erſte Zug trifft
am Abend in Schaffhauſen ein und geht in der Nacht durch
die Schweiz nach Genf weiter. Es treffen täglich zwei
Züge, einer abends und einer morgens, in Schaffhauſen
ein, um nach Zürich und Genf weiterzufahren. Jeder
be=
fördert rund 500 Perſonen, man rechnet aber auf
mindeſtens 30000, ſodaß bei täglich 1000 Paſſagieren
der Rücktransport mindeſtens einen Monat beanſprucht.
Die Zahl kann ſich jedoch bedeutend erhöhen. Die näch
Frankreich zurückbeförderten franzöſiſchen
Staatsangehöri=
gen kommen größtenteils aus zerſtörten oder gefährdeten
Ortſchaften des Kampfgebietes.
Die belaiſche Neutralität.
Haag, 6. März. In der Zeitung Het Vaterland
erörtert General Prins die Frage der belgiſchen
Neutralität. Er bebt hervor, daß Belgien zur Verhütunge
einer etwaigen Verletzung ſeiner Neutralität durch
Frank=
reich keinerlei Beſprechungen mit England gepflogen habe.
Es habe daher nicht mit gleichem Maße gemeſſen und
ſich nicht völlig neutral verhalten. Der Verfaſſer fährt
fort: England weigerte ſich, im Falle eines deutſchen
An=
griffskrieges ſeine eigene Neutralität zuzuſichern.
Deutſch=
land hatte alſo abſolut keine Sicherheit dafür, daß es,
ſelbſt wenn es nicht durch Belgien marſchiert wäre, nicht
doch von England im Rücken angegriffen
würde. Würde England Belgiens
Neutra=
lität reſpektiert haben, wenn es einen
Kriegs=
vorteil in ihrer Verletzung geſehen hätte? Glaube,
wer will, daß, England ſich durch eine alte Erklärung
über Belgiens Neutralität hätte zurückhalten laſſen. Die
Geſchichte lehrt etwas ganz anderes. Man
denke an Jameſons Raid, bei welchem England nicht
gerade die beſte Rolle ſpielte. Der Verfaſſer erkennt
ſo=
dann an, daß für Deutſchland eine militäriſche
Notwendigkeit vorlag, in Belgien
einzu=
rücken, und fährt fort: Der Vertrag über die belgiſche
Neutralität war tatſächlich ſchon ſeit Jahren ein Fetzen
Papier. Seit 1870 wußte in Belgien jeder
Sachverſtän=
dige und Intereſſent, daß es im Falle eines neuen
Krie=
ges zwiſchen Deutſchland und Frankreich um Belgiens
Neutralität geſchehen ſein würde. Belgien ſelbſt hielt
offenbar die Neutralitätsakte nur noch für einen Fetzen
Papier, denn es gab Millionen für die Inſtandhaltung
der Maaslinie und Antwerpen aus. Außerdem war
ſei=
nerzeit die Neutralitätsakte nicht im Intereſſe Belgiens
gegen Deutſchland, ſondern im Intereſſe Europas gegen
Frankreich zuſammengebracht worden. Durch die
Ver=
änderung der Umſtände hat ſich das Abkommen überlebt
und Reichskanzler Bethmann Hollweg hatte
völlig Recht, als er den Vertrag als einen
Fetzen Papier bezeichnete.
Ein franzöſiſcher Dampfer in Seenot.
London, 6. März. Wie Lloyds aus Valeta an
der Südweſtküſte von Irland meldet, befindet ſich der
Dampfer der Comapgnie generale transatlantique „La
To urraine” in Seenot. Um 6 Uhr 55 MMinuten
mörgens brach auf dem Schiffe Feuer aus.
Meh=
rere Dampfer eilten zu Hilfe.
Die Streikbewegungein- England.
London, 6. März. Der=
Parlamentskorreſpon=
deut der Times teilt mit: Es drohen Schwierigkei
ten im Kohlenbergbau. Der Bergarbeiterverband
von Großbritannien hat auf den 17. März eine
National=
konferenz nach London einberufen. Die Vertrauensmänner
der Bergleute ſammeln jetzt Informationen über die
An=
ſichten der Mitglieder, ob eine ſofortige Aktion für eine
beträchtliche Lohnerhöhung angeſichts der hohen
Kohlen=
preiſe erwünſcht erſcheine oder nicht. Die Berichte der
Vertrauensmänner ſollen der Konferenz vorgelegt
wer=
den. Wahrſcheinlich wird ein ausführender Ausſchuß mit
Smillie als Vorſitzenden ermächtigt, den Plan zu
einer Campagne vorzubereiten. Sehr wahrſcheinlich
wer=
den ſodann in den verſchiedenen Bergwerksbezirken
Ver=
handlungen mit den Unternehmerverbänden eröffnet
wer=
den. Falls dann keine befriedigenden lokalen Abkommen
erzielt werden, kann ein ſehr gefährlicher Zuſtand
ein=
treten.
Ruſſiſches.
Petersburg, 6. März. Rußkoje Slowo vom
25. Februar meldet: Die Petersburger Stadtduma hat
nach längeren heftigen Debatten zwei Millionen
Rubel aſſigniert zwecks Ergreifung von Maßnahmen,
be=
treffend Verſorgung der Petersburger
Be=
völkerung mit den Erforderniſſen der erſten
Not=
wendigkeit. Das Stadthaupt, Graf Tolſtoj, führte in
ſei=
ner Begründung aus, daß ſchleunigſte Maßregeln
getrof=
ſen werden müßten, um die Bevölkerung vor einer
Teue=
rung der Produkte und gegen die Ausbeutung durch die
Händler zu ſchützen. Die Stadtverordneten der Rechten
ſprachen ſich energiſch gegen die Bewilligung dieſes
Be=
trages aus. Graf Tolſtoj erklärte, bei der Verweigerung
dieſer unumgänglich notwendigen Summe jegliche
Verantwortung für die Folgen ablehnen
u müſſen.
Warſchau, 6. März. Nach einer Meldung der
Rußkoje Slowo vom 25. Februar ſind alle
War=
ſchauer Kreditanſtalten angewieſen worden,
keinerlei Einlagen herauszugeben an
Unter=
tanen von feindlichen Staaten, welche jetzt ins
Ausland reiſen. (Es handelt ſich um zirka 6000 Perſonen.)
* Charkow, 6. März. Auch in den Schächten des
Don=Baſſins herrſcht großer Mangel an den für den
Grubenbetrieb notwendigen Sprengſtoffen,
hervor=
gerufen insbeſondere durch die Transportſchwierigkeiten
infolge der Waggonnot.
Der Krieg im Orient.
Konſtantinopel, 6. März. Wie die Agence
Milli erfährt, erſchien geſtern nachmittag ein engliſcher
Kreuzer mit drei Schornſteinen vor Dikeli, gegenüber
Mytilene, und gab etwa 80 Schüſſe ab, worauf er
ohne ein Ergebnis erzielt zu haben, abfuhr.
Konſtantinopel, 6. März. Die Agence Milli
meldet aus Bagdad: Der Angriff, den türkiſche
Aufklärungstruppen, unterſtützt durch Freiwillige,
auf Chabie, ſüdlich von Kornau,
unter=
nahmen, endete erfolgreich. Eine Anzahl eng
liſcher Gefangener und Verwundeter fiel in die Hände der
Türken. Nach den Ausſagen der Gefangenen erlitt der
Feind ſchwere Verluſte.
Die Beſchießung der Dardanellen.
Konſtantinopel, 6. März. Die Agence Milli
erfährt von den Dardanellen, daß die feindliche
Flotte geſtern mit ſieben ihrer großen
Ein=
heiten die Umgebung von Gheikly und die Forts
Kumkale und Sedulbahr er folglos
beſchof=
ſen hat. Erkundungsabteilungen, die ſie landen wollten,
wurden durch das heftige Feuer unſerer Batterien
zu=
rückgewieſen.
Die Haltung Griechenlands.
Rom, 6. März. (Ctr. Frkft.) Ueber den geſtrigen
Kriegsrat in Athen iſt bisher keine amtliche oder
halbamtliche Meldung eingelaufen. Das von der Entente
vorausgeſagte ſofortige Eingreifen Griechenlands iſt
bis=
her ausgeblieben. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen iſt
man überwiegend der Anſicht, daß Athen ruhig
bleiben wird. Ein Teil der Athener Preſſe
fordert ſogar ein Einſchreiten gegen die
Entente, um zu verhindern, daß Rußland ſich in
Kospoli feſtſetze.
Die amerikaniſchen Geldgeber.
* Kopenhagen, 6. März. Politiken meldet aus
Petersburg: William Morgan iſt in Petersburg
eingetroffen, um mit Kreiſen einflußreicher
Fi=
nan zm änner Rußlands zu verhandeln.
Der Umfang des ſüdafrikaniſchen Aufſtandes.
* Rotterdam, 6. März. Der Nieuwe
Rotter=
damſche Courant berichtet, daß der Finanz= und
Vertei=
digungsminiſter der Südafrikaniſchen
Vereini=
gung, Smuts, in der geſetzgebenden Verſammlung
Mitteilungen über den Umfang des Aufſtandes
machte. Von den Regierungskommandos ſeien 131 Mann
gefallen, 272 verwundet worden. Ueber die Verluſte der
Aufſtändiſchen fehlen genaue Nachrichten. Smuts ſchätzt
die Zahl der Gefallenen und Verwundeten auf etwa 1000.
2654 Aufſtändiſche ergaben ſich vor Ablauf der
Amneſtie=
friſt und danach 1831. Smuts bezeichnete als einen der
Hauptgründe für das Scheitern des Aufſtandes, daß die
Regierung ſeit Jahren ſich konſequent weigerte, dem
Drän=
gen von verſchiedenen Seiten, namentlich aus dem
Frei=
ſtaat, nachzugeben und die allgemeine Bewaffnung der
Bürgerbevölkerung zu geſtatten.
* Berlin, 6. März. Der türkiſche Finanzmann
Dſchavid Bey iſt hier eingetroffen.
Hamburg, 6. März. Die Hamb. Nachr. melden
aus Stockholm: Der ſchwediſche
Seemanns=
paſtor Lundgren in Weſt=Hartlepool wurde
von engliſchen Soldaten, die in den Leſeraum
ſeiner Kirche eindrangen, mit dem Bajonett bedroht und
zugleich beſchuldigt, für die Deutſchen Spionage getrieben
zu haben. Schon vorher war der ſchwediſche Geiſtliche
mehr oder weniger verſteckten Schmähungen und tätlichen
Angriffen auf der Straße ausgeſetzt, weil die nervöſe
engliſche Volksmeinung ihm zur Laſt legte, er habe bei der
deutſchen Beſchießung von Weſt=Hartlepool dem daſelbſt
erſchienenen deutſchen Geſchwader von den Fenſtern ſeiner
Kirche aus Signale gegeben. Nach dem Uebergriff des
engliſchen Militärs ſuchte der ſchwediſche Paſtor bei dem
Konſulat ſeiner Heimat Zuflucht.
* Wien, 6. März. Heute fand auf dem
Schwarzen=
bergplatz die feierliche Aufſtellung des von dem
Witwen= und Waiſenhilfsfonds der geſamten
bewaffne=
ten Macht geſchaffenen Wehrmanns in Eiſen ſtatt.
Es nahmen daran teil Erzherzog Leopold Salvator mit
ſeinen beiden Söhnen, der deutſche Botſchafter,
Miniſter=
präſident Graf Stürgkh mit den Mitgliedern des
Kabi=
netts, der Bürgermeiſter u. a. Nach Anſprachen des
Erz=
herzogs und des Bürgermeiſters ſchlug der Erzherzog als
erſter im Namen des Kaiſers Franz Joſef einen goldenen
Nagel ein. Es folgte der deutſche Botſchafter, der einen
goldenen Nagel im Auftrage des deutſchen Kaiſers
ein=
ſchlug. Hieran ſchloſſen ſich der türkiſche Botſchafter im
Namen des Sultans und die übrigen Feſtgäſte. Der
Wehr=
mann beſteht aus Lindenholz, in das von der Bevölkerung
Nägel gegen Spenden von dem Mindeſtbetrage einer
Krone eingeſchlagen werden ſollen. Die Spenden fallen
dem oben genannten Fonds zu.
* Genf, 6. März. Die Belgier, welche ſchon vor
Kriegsausbruch in Genf gewohnt haben, gründeten unter
dem Namen „Patria belgica” eine Vereinigung, die
ſpäter zu einer belgiſchen Handelskammer in Genf
wer=
den ſoll. Die Vereinigung ſetzt ſich aus hervorragenden
belgiſchen Kaufleuten zuſammen und hat ſich von
verſchie=
denen Seiten die Unterſtützung geſichert. Sie unterſteht
dem Patronate des Königs Albert und bat den
Miniſter=
präſidenten de Broqueville, die Präſidentſchaft
anzu=
nehmen.
* Sofia, 6. März. Aus Küſtendil wird berichtet,
daß in den letzten Tagen des Februar eine Gruppe von
26 mazedoniſchen Landleuten aus Dörfern des Kreiſes
Kotſchani (?), die auf bulgariſches Gebiet
flüchten wollten, unterwegs ſich verirrten und von
ſerbiſchen Grenzpoſten entdeckt wurden, denen
ſie ſich widerſtandslos ergaben. Deſſen ungeachtet
feſſel=
ten die Soldaten die Bauern und führten ſie nach
dem Dorfe Kamenitza, wo alle erſchoſſen wurden. Die
Blätter veröffentlichen die Namen der Opfer.
* London, 6. März. Im geſtrigen Kabinettsrat
wurden die Repreſſalien gegen Dentſchland
näher formuliert.
* Petersburg, 6. März. Nach Blättermeldungen
aus Warſchau beſteht dort Papiermangel, ſodaß
die Blätter das Format auf ein Viertel des früheren
redu=
zieren.
Literariſches.
* Neu erſchienene Broſchüren. „
Kriegs=
gedichte” (2. Aufl., 11.—20. Tauſ. Preis 50 Pfg.) von
Wilhelm Plotz, Selbſtverlag, Weinheim, Luiſenſtraße 20.
Deutſchland! Vollend’ es! Ein Zukunftsbrevier von
Dr. V. Curt Habicht. Preis 1 Mk. Rechts=, Staats= und
Sozialwiſſenſchaftlicher Verlag, G. m. b. H., Hannover.
Ueber Klaſſikerausgaben („Welche Ausgabe kaufe ich
mir?”) 129. Flugſchrift, gherausgegeben vom Dürerbunde.
(Verlag Georg D. W. Callwey, München.) Preis 75 Pfg.
Die Kriegsverſorgung und die Friedensverſorgung für
Unteroffiziere und Mannſchaften des deutſchen Heeres, der
Kaiſerlichen Marine, der Kaiſerlichen Schutztruppen und
der verſorgungsrechtlich mit dieſen im gleichen Range
ſtehenden Perſonen der freiwilligen Kriegskrankenpflege,
ſowie für Hinterbliebene von Militärperſonen der
Unter=
klaſſen und Perſonen der freiwilligen Kriegskrankenpflege,
in Frage und Antwort zuſammengeſtellt von Friedrich
Straßner. Regensburg, Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz.
Preis 1,20 Mk., mit Porto 1,30 Mk. — „Heer und Flotte
unſerer Feinde ſowie der übrigen Mächte” von P. Wolf,
Oberſt z. D. (Verlag des Deutſchen Offizierblattes,
Ger=
hard Stalling in Oldenburg i. Gr. Preis 40 Pfg.)
Harnack, Der Krieg und die Frauen. Preis 60 Pfg.
Ver=
lag von Julius Springer in Berlin W. 9.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 6. März. Der Seniorenkonvent des
Abge=
ordnetenhauſes hielt eine Beſprechung über die Frage
der Vertagung des Landtages ab. Es wurde
einſtimmig beſchloſſen, bei der Regierung dahin zu wirken,
daß die Vertagung Ende Mai eintrete, da unter
Umſtänden die gegenwärtigen Zeitverhältniſſe ſchleunige
Maßnahmen, wobei die Mitwirkung des Landtags
erfor=
derlich iſt, notwendig machen könnten.
* Breslau, 6. März. Wie die Schleſiſche Zeitung
mit=
teilt, ereignete ſich auf dem Barbaraſchacht der
Schleſi=
ſchen Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb
in Lipine ein Unfall dadurch, daß eine zweiſtöckige
Förderſchale zu ſcharf auffuhr. Dadurch wurden zwölf
Mann der oberen Schale ſchwer verletzt, ſie erlitten zum
Teil Knochenbrüche; einer iſt geſtorben. Von der unteren
Schale ſind mehrere Mann leicht verletzt worden.
* Baſel, 6. März. Laut Baſeler Nachrichten iſt
Ve=
nedig infolge des faſt vollſtändig unterbrochenen
Hafenverkehrs und des Fremdenverkehrs in eine ſehr
kritiſche finanzielle Lage geraten. Die
Stadt=
behörden haben die Hilfe des Staates erbeten. Die
Re=
gierung erklärte jedoch, keine geſetzlichen Mittel zur
Ver=
fügung zu haben, es könne auch kein Spezialgeſetz für
Venedig gemacht werden. Man prüfe gegenwärtig die
Mittel, um wenigſtens die notwendigſten Bedürfniſſe zu
befriedigen.
* Amſterdam, 6. März. In Delft iſt in der letzten
Nacht die Kaſerne großenteils niedergebrannt.
1600 Bergleute verſchüttet.
* Genf, 6. März. Einer Blättermeldung aus
Cox=
dova zufolge ſind bei einer Exploſion in dem Bergwerk
Cabesadel Buey drei Arbeiter getötet und mehrere
ver=
letzt worden. 1600 Bergleute wurden
ver=
ſchüttet.
Briefkaſten.
nfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
L. B. Auf die Verwendung hat dieſe Einteilung gar
keinen Einfluß, nur auf die Einſtellung.
H. 100. Die Bedeutung der angegebenen Buchſtaben
iſt uns nicht bekannt. Wahrſcheinlich ſind ſie nicht richtig
wiedergegeben. Allem Anſchein nach ſind Sie zum Dienſt
ohne Waffe ausgehoben.
Wetterbericht.
Die von der Nordſee über Mitteleuropa ſüdoſtwärts
verlauſende Furche tiefen Drucks hat ſich ſeit geſtern noch
ſtärker ausgebildet und beherrſcht immer noch die
Witte=
rung ganz Mitteleuropas. Im Weſten zeigt der Luftdruck
jedoch die Tendenz zu gleichmäßigem Anſtieg, ſo daß für
morgen mit Rückſeitenwetter, d. h. wechſelnder
Bewöl=
kung und vereinzelten Regenſchauern bei etwas tieferen
Temperaturen, zu rechnen iſt.
Wetterausſichten für Sonntag: Unbeſtändig,
ver=
einzelt Regenſchauer, etwas kälter, weſtliche bis
nordweſt=
liche Winde.
Verluſtliſte.
. Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 165
ent=
hält: Kaiſerliche Schutztruppe für Deutſch=
Oſtafrika.
Stab des ſtellvertretenden
General=Kommandos des IX. Armeekorps.
Feldintendantur des II. Armeekorps.
Infanterie uſw.: Stab der 25. Infanterie=Brigade.
Garde: 1., 2., 3., 4. und 5. Garde=Regiment, 1. und 2.
Garde=Reſerve= und 2. Garde=Erſatz=Regiment
Grena=
dier=Regimenter Franz, Eliſabeth und Nr. 5, Garde=
Füſi=
lier=Regiment, Garde=Schützen=Bataillon. Grenadier=,
bezw. Infanterie= bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 2, 5, 6,
8, 12, 15, 21 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 22, 23 (ſ. Komb.
Erſatz=Bataillon der Inf.=Regimenter Nr. 23/63), 24, 27,
33 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Jacobi), 37, 40, 45, 50, 55, 57. 58,
59, 60, 61, 63 (ſ. auch Komb. Erſatz=Bataillon der Inf.=
Regimenter Nr. 23/63), 64, 65, 66, 67, 70, 71, 73, 74 76,
78, 80, 81, 84, 86, 88, 89, 90, 91, 92, 95, 97, 98, 99, 140, 112,
113, 115, 117, 118, 130, 135 (ſ. auch Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Abteilung Nr. 11), 136, 147, 150, 160, 163, 165, 169,
171, 172, 173, 176; Regiment Tietz. Reſerve=Infanterie=
Regimenter Nr. 5 (ſ. auch Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 8, 10,
12, 19, 21 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 23, 29, 32, 35, 37, 38,
40, 48, 49 (ſ. Erſ.=Inf.=Regt. Keller), 52, 59, 61, 64, 65, 66,
67, 68, 69, 71, 72, 73, 74, 75, 77, 80, 81, 84, 86, 87, 88, 90,
93, 98, 118, 201, 203, 206, 209, 212, 213, 216, 217, 218, 219,
221, 225, 226, 228, 233, 240, 272. Reſ.=Erſ.=Regiment Nr. 1.
Erſatz=Infanterie=Regimenter Jacobi und Keller.
Land=
wehr=Infanterie=Regimenter Nr. 3, 5, 8 (ſ. auch Inf.=Regt.
Tietz), 11, 12, 20, 21, 22, 23, 46, 49 (ſ. auch 2. Feld=
Regi=
ment), 51, 61, 65, 73, 78 (ſ. Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilung Nr. 8), 80, 81, 109, 116. 2. Feld=Regiment.
Be=
ſatzungs=Regiment Nr. 4 der Brigade v. Reißwitz (ſ.
Land=
ſturm=Bataillon Trier). Landſturm=Regiment Nr. 109.
Kombiniertes Erſatz=Bataillon der Infanterie=Regimenter
Nr. 23/63. Ueberplanmäßige Landwehr=Infanterie=
Ba=
taillone Nr. 5 und 6 des IV Armeekorps. Landwehr=
Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 5,
27, 79. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 21, 26,
43. Landſturm=Bataillone 3. Koblenz, II Eſſen, Gneſen
(ſ. 2. Feld=Regiment), 2. Heidelberg, Naugard (ſ. 2. Feld=
Regiment), Neuſtadt, II Neuſtrelitz, Osnabrück, 2. Raſtatt
(ſ. Landſturm=Regiment Nr. 109), Trier. Landſturm=
Erſatz=Bataillon Worms. Jäger=Bataillone Nr. 2, 4, 6,
10, 14; Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 4, 15, 24.
Maſchinen=
gewehr=Abteilungen Nr. 7 und 8 (ſ. Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Abteilung Nr. 8); Feſtungs=Maſchinengewehr=
Abteilungen Nr. 8 und 11. — Kavallerie: Dragoner
Nr. 11, 12, 13, 15; Huſaren Nr. 5; Ulanen Nr. 4, 11;
Re=
ſerve=Ulanen Nr. 4; Jäger zu Pferde Nr. 2 und 4.
Feldartillerie: 1. Garde=Regiment; 1. Garde=
Re=
ſerve=Regiment; Regimenter Nr. 10, 18, 25, 30, 38, 39, 44
53, 55, 76, 84; Reſerve=Regimenter Nr. 11, 12, 44, 52, 68;
2. Landſturm=Batterie des III. Armeekorps. Gebirgs=
Haubitzen=Zug Nr. 1 des Korps Eberhardt. —
Fuß=
artillerie: Regimenter Nr. 4, 6, 8, 9, 11, 13, 15;
Re=
ſerve=Regimenter Nr. 4, 5, 7, 9, 18: Reſerve=Bataillone
Nr. 25, 40; Reſerve=Batterie Nr. 22.
Pioniere:
Regimenter Nr. 19, 20, 23, 24, 29; Bataillone: I. Nr. 1.
II. Nr. 8, II. Nr. 10, II. Nr. 11, I. Nr. 15, III. Nr. 16
(Weber), I. Nr. 17, II. Nr. 21, I. Nr. 28; 44. und 48.
Re=
ſerve=Kompagnie; 1. Landſturm=Kompagnie des IV.
Ar=
meekorps. Schwere Minenwerfer=Abteilung Nr. 4 des
VII. Reſervekorps. — Verkehrstruppen:
Eiſen=
bahn=Regiment Nr. 1. Kraftfahr=Bataillon. Etappen=
Kraftwagen=Kolonne Nr. 53. — Artillerie=
Muni=
tionskolonne Nr. 5 des VII. Armeekorps. —
For=
tifikationen und Arbeiter=Formätionen:
Landſturm=Armierungs=Bataillon Nr. IV Elſaß.
Land=
ſturm=Arbeiter=Bataillon IVb und Landſturm=Arbeiter=
Kompagnie Berlin II. — Sanitäts=Kompagnie
Nr. 1 des IV. Armeekorps. — Train: Train=Abteilung
Ny. 5. Fuhrpark=Kolonne Nr. 4 des Garde=Reſervekorps.
— Kriegsbekleidungsamt des I. Armeekorps.
Weiter iſt erſchienen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 115.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 166
enthält: Infanterie uſw.: Stab der 44. Reſerve=
Diviſion. Garde: Grenadier=Regiment Alexander, Garde=
Schützen=Bataillon. Grenadier=, bezw. Infauterie=, bezun
Füſilier=Regimenter: Nr. 1, 11, 14, 19, 22, 23, 26, 30, 34,
35, 36, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 46, 48, 53, 56, 58, 62, 63,
65, 66, 76, 77, 83, 84 (ſiehe komb. Infanterie=Regimenk
v. Weber), 86, 87, 89, 90, 91, 92, 93, 99, 109, 111, 113,
nt, 15, 18, 19, f. 14, 19, 14. 19, 10, Bt, 195,
156, 158, 161. 170, 171, 172, 173, 176; Kombiniertes Inf.=
Regt. v. Weber. Erſatz=Infanterie=Regiment Nr. 44.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 7, 10 (ſiehe Komb.
Erſ.=Bat. d. Landwehr= und Reſerve=Inf.=Regts. Nr. 10),
17, 23, 24, 25, 31, 32, 34, 36, 38, 55, 66, 74, 76. 80, 87,
88, 90, 91, 92, 93, 98, 110, 201, 202, 203 206, 208, 210,
211, 213, 214, 216, 217, 219, 221, 225, 227, 228, 239, 270,
271, 272. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 1. Erſatz=
Infan=
terie=Regimenter Nr. 1. Erſatz=Infanterie=Regimenter
Jacobi und Keller. Landwehr=Infanterie=Regimenter
Nr. 2, 5, 7, 10 (ſiehe Komb. Erſ.=Batl. d. Landwehr= und
Reſerve=Inf.=Regts. Nr. 10), 13, 16, 23, 30, 35, 38, 39, 51,
52, 66, 75. 80, 81, 85, 109. 'Ueberplanmäßiges Landwehr=
Infanterie=Bataillon Nr. 3 des IV. Armeelorps.
Kom=
hiniertes Erſatz=Bataillon des Landwehr= und Reſerve=
Fnfanterie=Regiments Nr. 10. Brigade=Erſatz=Bataillone
Nr. 25 und 86. Landſturm=Bataillone Anklam, Goldap,
Halberſtadt, Hamburg, Inſterburg, Kattowitz, Neuwied,
Oppeln, Samter, 4. Trier. Landſturm=Erſatz=Bataillon
Nr. 2. Jäger=Bataillone Nr. 1, 3, 4, 5, 9, 10. Feſtungs=
Maſchinengewehr=Trupp Nr. 19. — Kavallerie:
Küraſſiere Nr. 6; Dragoner Nr. 2, 19; Huſaren Nr. 8 11;
Ulanen Nr. 7, 8, 10, 13, 15; Reſerve=Kavallerie=Abteilung
Nr. 46. — Feldartillerie: 1. Garde=Regiment;
Regimenter Nr. 20, 26, 51, 58, 59; Reſerve=Regiment
Nr. 20; Landwehr=Abteilung des 1. Armeekorps; erſte
Landwehr=Batterie des IX. Armeekorps. —
Fußartil=
lerie: Regimenter Nr. 2, 9; Reſerve=Regiment Nr. 16;
Landwehr=Regiment Nr. 15; Mörſer=Regiment Nr. 6. —
Pioniere: Regimenter: Nr. 18, 23, 25; Bataillone: II.
Nr. 4, I und II. Nr. 6, II. Nr. 7, I. Nr. 10, I. Nr. 11,
III. Nr. 28: Erſatz=Bataillone Nr. 9 und 11. —
Ver=
kehrs=Truppen: Militär=Eiſenbahndirektion III;
Eiſenbahn=Regiment Nr. 2. Fernſprech=Abteilung des I.
und des XXV. Reſervekorps. Leichte Kraftwagenkolonne
der neunten Armee. — Fortifikationen und
Ar=
beiter=Formationen: Armierungs=Bataillone
Nr. 6 und Groß=Piwnitz; Landſturm=Armierungs=
Batail=
lon Köln. Schanzkompagnie Nr. 13. —
Sanitäts=
ormationen: Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des I. und
Nr. 2 des XV Armeekorps. — Train: Fuhrparkkolonne
Nr. 26 der IX. Etappen=Inſpektion; Magazin=Fuhrpark=
Kolonne Nr. 30 des XX. Armeekorps. — Weiter ſind
er=
ſchienen: Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 158 und die Sächſiſche
Verluſtliſte Nr. 115.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Deutsche Bank Darmstadt
Eröffnung von laufenden Rechnungen
und provisionsfreien Scheck-Konten.
X.636
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Todes meines innigſtgeliebten,
unvergeßlichen Mannes ſage ich Allen, insbeſondere
Herrn Pfarrer Storck für ſeine ſo überaus
troſt=
reichen Worte am Grabe und dem Perſonal
der Hofgärtnerei auf der Roſenhöhe, meinen tief=
(3881
gefühlteſten Dank.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſe Lerch,
geb. Baumann.
Darmſtadt (Dieburgerſtr. 11), 5. März 1915.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Im Dienst fürs Vaterland starb am 24. Februar unser lieber, einziger
Sohn, Bruder, Enkel, Neffe und Schwager
Fritz Metzler
Unterarzt im Res.-Inf.-Regt. Nr. 253
vorgeschlagen zum Eisernen Kreuz
im 24. Lebensjahre.
Familie Metzler-Walz.
B3879)
Wir bitten von Kondolenzbesuchen abzusehen.
Todes=Anzeige.
Hierdurch die traurige Mitteilung, daß mein
guter Mann, unſer lieber Vater, Großvater,
Ur=
großvater und Schwiegervater
Herr Johannes Gerhard
im vollendeten 73. Lebensjahre, nach ſchwerem
Leiden ſanft verſchieden iſt.
(*4522
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Sandbergſtraße 35, und Griesheim,
den 6. März 1915.
Die Beerdigung findet Montag, den 8. März,
nachmittags ½3 Uhr, in Griesheimſtatt. Die
Leidtragenden verſammeln ſich Darmſtädter
Chauſſe 51.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem uns betroffenen ſchweren Verluſte ſprechen
innigſten Dank aus
(3819
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Huwerth u. Frau.
Darmſtadt, 6. März 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Hinſcheidens unſeres lieben,
unver=
geßlichen Entſchlafenen ſagen wir aufrichtigen
(3821
Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Rudolf Ploch.
Frankfurt a. M., den 5. März-1915.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag verſchied nach langem,
ſchwerem Leiden, im nahezu vollendeten 75.
Lebensjahre, meine gute Mutter, unſere liebe
Schweſter, Schwägerin und Tante
Fran Lina Linck
geb. Miſter.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Amalie Linck, Lehrerin.
Darmſtadt, den 5. März 1915.
Die Beerdigung findet Montag, den 8. März,
vormittags 10½ Uhr, auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſtatt.
(*4508
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Tageskalender.
Sonntag, 7. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10.
Uhr (Ab. B): „Datterich”
Gaſtſpiel des Oberbayer. Bauerntheaters um 4 und
8¼ Uhr im Orpheum.
Konzert um 4 Uhr im Wiener Café.
Verſteigerungskalender.
Montag, 8. März.
Schwellen= und Brennholz=Verſteigerung.
um 9 Uhr in der Nähe des Eilgutſchuppens am
Haupt=
bahnhof.
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Benderſchen
Gaſtwirtſchaft zu Nieder=Ramſtadt.
Holzverſteigerung um 10 Uhr im Zeilharder
Ge=
meindewald (Zuſammenkunft bei Gaſtwirt Heberer an
Station Meſſel).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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der Darmſtädter in 10 Bildern
von Ernſt Elias Niebergall.
Spielleiter: Hermann Knispel.
Perſonen:
Datterich, Parti=
. Eduard Göbel
culier
Adolf Klotz
Bennelbächer
S K. Weſtermann
Spirwes
C2 Jean Sautier
Knerz
Dummbach,
Drehermeiſter . H. Knispel
Babette, ſeine
. Ag. Wisthaler
Frau
Marie, ſ. Tochter Käthe Gothe
Schmitt, Dreher=
. Frz. Schneider
geſelle
Steifſchächter,
Schneidermeiſter Br. Waigandt
Bengler,
Schuh=
machermeiſter . H. Gehhauer
Fritz Knippelius,
Metzgermeiſter . Emil Kroczak
Evchen, Mariens
. Frieda Große
Freundin .
Liſette, Kellner=
. Luiſe Kümmel
mädchen
Erſter (Polizei= Karl Weber
Ein Muſikant . Ludw. Hinkel
Ludw. Wenzel
Erſter
Zweiter) Hand= Chriſtoph Speer
Dritter langer Otto Wolf
Ein Wirtsjunge Ernſt Rettig
Ein kleiner Junge Erna Stoffer
Ort der Handlung: Darmſtadt
und Umgebung. Zeit um 1840.
1., 5. und 8. Bild: In der
Wein=
ſtube. 2. Bild: Gartenlokal in
Traiſa. 3. Bild: Datterichs
Zim=
mer. 4., 7. und 10. Bild: Bei
Dummbach. 6. Bild: Am
Herrn=
gartenteich. 9. Bild: An den drei
Brunnen.
Geſtaltung des Bühnenbildes:
Hoftheatermaler Kurt Kempin und
Maſchineriedirekt. Ernſt
Schwerdt=
feger.
Nach dem 5. Bilde längere Pauſe.
Muſikaliſches Programm
des Abends.
Leiter: Richard Lert.
11. Ouvertüre zur „Entführung aus
dem Serail” Mozart. 2. Menuett
u. Walzer, Beethoven. 3. Gavotte
aus der Oper „Idomeneus”
Mozart. 4. u. 5. Aus der Muſik
zu „Roſamunde‟ Frz. Schubert.
6. Radetzky=Marſch, Joh. Strauß.
7. „Morgenblätter” Walzer, Joh.
Strauß. 8. Menuett und Länderer,
Beethoven. 9. „Bürgerſinn”,
Walzer, Joh. Strauß.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, III. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an dew
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½ —1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 8. März. Außer
Abon=
nement. VI. Sonder=Vorſtellung.
„Filmzauber” Anfang 8 Uhr.
Zu dieſer Vorſtellung findet
kein Kartenverkauf ſtatt.
Dienstag, 9. März: 113. Ab.=
Vorſt. A28. Muſikaliſcher
Luſt=
ſpiel=Zyklus. Erſte Vorſtellung:
„Figaro’s Hochzeit.” Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch, 10. März: 114. Ab.=Vſt.
B 31. Bunter Schiller=Abend
Ab=
ſchluß des Schiller=Zyklus: „Der
Neffe als Onkel‟. Lieder.
Das Lied von der Glocke.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Block=Abonnements des
Hof=
theaters gültig für 10 beliebige
Abonnements=Vorſtellungen vom
1. März an bis Ende der
Spiel=
zeit 1914—15. Preiſe des Block=
Abonnements für 10 Vorſtellungen:
Sperrſitz A 30 M., Sperrſitz B
25 M., Parterre 20 M., I. Rang
35 M. Der Verkauf des Block=
Abonnements findet an der
Tages=
kaſſe und im Verkehrsbüro ſtatt.
Sankt
Für die von der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter
Tagblatts geſammelte und überwieſene weitere Spende
von 525 Mark zu Gunſten der durch die kriegeriſchen
Ereigniſſe betroffenen Teile der
Bevölkerung Elſaß=Lothringens
beehre ich mich verbindlichſten Dank zu ſagen.
Graf von Zoedern
3816)
Staatsſekretär.
Unter Allerhöchstem Protektorat Ihrer Königl. Hoheit
der Grossherzogin
e1
zum Besten der Kriegsbeschädigten
Montag, den 8. März 1915
Turnhalle Woogsplatz.
Vortragsfalge:
Chaconne-Bach, Klavier-Quartett G-moll-Mozart. Streich-(Harfen-)
Quarteti-Beethoven, Liebeslieder, Walzer-Brahms.
Anfang 8 Uhr. — Ende gegen 10 Uhr.
Konzertflügel Bechstein aus dem Lager der Firma Hoflieferant
A. W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut).
(3360gdg
Karten Mk. 5.—, 3.—. 2.—, 1.50, Studenten- und
Schüler-
karten Mk. 1.— in der Hofmusikalien- und Pianohandlung Georg
Thies Nachf., Leopold Schutter, Elisabethenstrasse 12.
Richard wägner-verein Darmstade
Donnerstag, den 11. März 1915, abends 8 Uhr,
im Festsaule der Turngemeinde (Woogsplatz 5):
Deutscher Lieder-Abend
von Frau Kammersängerin
Lula Myss-Gmeiner
aus Berlin.
Programm: Lieder von Franz Schubert und Hugo Wolf; Neuheiten
von Arnold Mendelssohn und Oskar Ulmer.
(3853
Der Blüthner-Konzertflügel ist aus dem Lager der Firma Hoflieferant
A, W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut).
Eintrittskarten für Nichtwitglieder: Sperrsitz im Saal zu 5 Mk.,
Saal zu 3 Mk., Vorsaal zu 1.50 Mk., Stehplatz im Saal zu 1 Mk.;
Nume-
rierter Balkon zu 3 Mk., Galerie zu 1.50 Mk.; Studentenkarten zu 1 Mk.
und Schülerkarten zu 50 Pfg. bei Heinrich Arnold,
Wilhelminen-
strasse 9, im Verkehrsbüro und abende an der Kasse. (Die städt.
Billetsteuer wird von der Vereinskasse getrag.) — Beitrittserklärungen,
die noch vor dem obigen Konzerte erfolgen, berechtigen
zu dessen freiem Besuche. Der Jahresbeitrag beträgt 12 Mk.,
für einen Sperrsitzplatz 20 Mk.
Der Vorstand.
Wreller Cafe
am weißen Turm:: Ernst Ludwigstrasse 8
Jeden Samstag und Sonntag:
Erstkl. Künstler-Konzert
Anfang 4 Uhr
*4473sg
Eintritt frei! Kein Preisaufschlag!
Turnhalle am Woogsplatz.
Samstag, den 13. März, abends 8 Uhr:
Kriegs-Vortrag
mit ca. 100 farbigen Lichtbildern
von HElnnich BINDER
Kriegsberichterstatter des Berliner Tageblattes.
Mit dem Hauptquartier nach Westen!
Der bekannte Schriftsteller, der monatelang im Westen
die kämpfenden Armeen als Kriegsberichterstatter
des Berliner Tageblattes begleitet hat, spricht über
seine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke auf dem
west-
lichen Kriegsschauplatz,
Zirka 100 farbige Lichtbilder nach
unveröffent-
lichten Aufnahmen des Redners. U. a.: Im Feuer von
Dix-
muiden. Bei der Marine in Flandern. Sprengung in
Zee=
brügge. In den zerschossenen Festungen. Aus den Schlachten
im Vsergebiet. In den Dünen von Ostende. Unsere Pioniere
bei der Arbeit usw. usw.
Ein Teil des Reingewinns wird der städt. Kriegsfürsorge
in Darmstadt überwiesen.
Karten ohne Steuer zu Mk. 3.—, 2.− und 1.—, im
Vorverkauf Mk. 2.50, 1.50 u. 0.75 in der Hofmusikalien-
und Pianohandlung Georg Thies Nachf., Leopold Schutter,
Elisabethenstrasse
a
Weiblich
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geweſen, durchaus bewand, in all.
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od. ſpäter nach Darmſtadt in nur
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Jung. 17 jähriges Mädchen
w. koch. gelernt hat, ſucht Stelle
zu 1—2 Perſonen auf ſofort oder
15. März. Angebote unter H 19
an die Geſchäftsſtelle erbeten. (*4523
Aeltere Wirtſchafterin ſucht z.
1. April Stellung zu einzelnem
Herrn oder Dame. Langjährige
beſte Zeugniſſe. Thereſe Grupp,
Martinſtraße 41.
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Jung. Mädchen mit höh.
Schul=
bild., das gegenw. die kaufm.
Fort=
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zum 1. April. Angeb. unt. H 11
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*4485
ſucht
Einf. Fräule:
Stellung
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H 10 an die Geſchäftsſt. (*4493gi
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Miltenberg a. M., Bergmühle.
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Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*4476
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Tagl. Heinheimerstrasse 22, Stb. (*4492go
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Weiblich
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zund Buchhaltung zum ſofortigen
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erwünſcht.
Röhm & Haas.
die im
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chen Beſitz
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H. A. Forſter, Mannheim.
Fräulein
für das Büro eines
Bau=
geſchäfts geſucht.
Steno=
graphie u. Maſchinenſchreiben
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H 4 an d. Geſchäftsſt. (3822
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Alexanderſtraße 10.
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ſofort geſucht Kirchſtraße 21. (*4528
Jüng. Mädchen für Näharbeil
geſucht.
(*4538
Waldherr, Kirchſtraße 5.
T. Schneiderin f. Koſtüme ins Haus
geſ. Off. u. H 20 Geſchäftsſt. (B3860
Einfaches, ſauberes
Mädchen
aus guter Familie für
Lebens=
mittelgeſchäft als Verkäuferin
ſofort geſucht. Wo? ſagt die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (3878
Stellvertreter.
Für die Gemeindekaſſe Höchſt i. O. mit verſchiedenen
Neben=
kaſſen wird auf die weitere Dauer des Krieges ein im
Rechnungs=
weſen gründlich erfahrener Stellvertreter geſucht. Kautionsfähige
Bewerber wollen ſich unter Vorlage von Zeugniſſen bis 15. ds. Mts
bei uns melden.
Höchſt, 5. März 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Höchſt.
Lang.
(3817gc
Kaſſe der Großh. Heſſ. militäriſchen Fonds
ſucht zum 1. April:
(3604dgd
1. Hilfskraft mit Rechnungsführung vertraut für vormittags,
2. Diener, dem auch Reinigung der Dienſträume obliegt.
Militär=Invaliden bevorzugt. — Perſönliche Meldung
Heinrichſtraße 99 zwiſchen 7,30 und 10 Uhr vorm. Vollmar.
Zum ſofortigen Eintiet wird ein tuchtiger
Kontorist oder Kontoristin
geſucht.
Derſelbe muß in der Buchführung vollſtändig vertraut ſein und
ſelbſtändig korreſpondieren können.
Gefl. Angebote mit Angabe der Gehaltsanſprüche.
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Bekanntmachung.
Die nachſtehenden zwei Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 25. v. Mts.
über die Höchſtpreiſe für Futterkartoffeln und Erzeugniſſe der Kartoffeltrocknerei ſowie
der Kartoffelſtärkefabrikation und über Regelung des. Abſatzes von Erzeugniſſen der
Kartoffeltrocknerei und der Kartoffelſtärkefabrikation ſowie die Bekanntmachung
Groß=
herzoglichen Miniſteriums des Innern vom 2. März d. Js., betreffend die Regelung
des Abſatzes von Erzeugniſſen der Kartoffeltrocknerei ſowie der
Kartoffelſtärkefabri=
kation, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
3835
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung
über die Höchſtpreiſe für Futterkartoffeln und Erzeugniſſe der Kartoffeltrocknerei ſowie
der Kartoffelſtärkefabrikation.
Vom 25. Februar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 5 des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom
4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) in der Faſſung der Bekanntmachung vom
17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Der Preis für die Tonne inländiſcher Futter= oder Feldkartoffeln darf beim
Verkaufe durch den Produzenten nicht überſteigen:
im erſten Preisgebiet, nämlich in den preußiſchen Provinzen Oſtpreußen, Weſtpreußen,
Poſen, Schleſien, Pommern, Brandenburg, in den Großherzogtümern
Mecklen=
burg=Schwerin. Mecklenburg=Strelitz
. 46,00 Mark;
im zweiten Preisgebiet, nämlich in der preußiſchen Provinz Sachſen, im Kreiſe
Herr=
ſchaft Schmalkalden, im Königreiche Sachſen, im Großherzogtume Sachſen ohne die
Enklave Oſtheim a. Rhön, im Kreiſe Blankenburg, im Amte Calvörde, in den
Herzogtümern Sachſen=Meiningen. Sachſen=Altenburg, Sachſen=Coburg und Gotha
ohne die Enklave Königsberg i. Fr., Anhalt, in den Fürſtentümern Schwarzburg=
Sondershauſen, Schwarzburg=Rudolſtadt, Reuß ä. L., Reuß j. L. . . 47,50 Mark;
im dritten Preisgebiet, nämlich in den preußiſchen Provinzen Schleswig=Holſtein,
Hannover, Weſtfalen, ohne den Regierungsbezirk Arnsberg und den Kreis
Reck=
linghauſen, im Kreiſe Grafſchaft Schaumburg, im Großherzogtum Oldenburg ohne
das Fürſtentum Birkenfeld, im Herzogtume Braunſchweig ohne den Kreis
Blan=
kenburg und das Amt Calvörde, in den Fürſtentümern Schaumburg=Lippe,
Lippe, in Lübeck, Bremen, Hamburg
. 49,00 Mark;
imwierten Preisgebiet, nämlich in den übrigen Teilen des Deutſchen Reichs 50,50 Mark.
Dem Produzenten gleich ſteht jeder, der Kartoffeln verkauft ohne ſich vor dem
1. Auguſt 1914 gewerbsmäßig mit dem An= und Verkauf von Kartoffeln befaßt zu haben.
Der Höchſtpreis eines Preisgebiets gilt für die in dieſem Gebiet produzierten
Kartoffeln.
Die Höchſtpreiſe gelten nicht für Verkäufe, die eine Tonne nicht überſteigen.
§ 2 Der Preis für Erzeugniſſe der inländiſchen Kartoffeltrocknerei und
Kar=
toffelſtärkefabrikation darf beim Verkaufe durch den Trockner oder Stärkefabrikanten
nicht überſteigen für den Doppelzentner
Kartoffelflocken
35,00 Mark,
Kartoffelſchnitzel .
33,75
Kartoffelwalzmehl
390
trockene Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkemehl
4800
Bei allen weiteren Verkäufen darf der Preis nicht überſteigen für den
Doppel=
zentner
trockene
Kartoffel= Kartoffel
Kartoffel=
ſlocken ſchnitzel walzmehl Kartoffelſtärke und
Kartoffelſtärkemehl
Mark Mark Marr
Mark
34,ss
in der preußiſchen Provinz Oſtpreußen 35,30
39,30
48,0
in den übrigen Teilen des erſten
Preis=
gebiets .
36,s0
35,55
49,0
40,o
im zweiten Preisgebiete . . . . .
36n=
37,0
41,50
49,0
im dritten Preisgebiete
37,0
36,5
4½,
50,40
im vierten Preisgebiete
38,o
37,as
42.n
50,g0
Bei Verkäufen von Kartoffelflocken und Kartoffelſchnitzeln, die fünf Tonnen nicht
überſteigen, und bei Verkäuſen von Kartoffelwalzmehl, trockener Kartoffelſtärke und
Kartoffelſtärtemehl, die eine Tonne nicht überſteigen, erhöhen ſich die Höchſtpreiſe im
Abſatz 2 um eine Mart für den Doppelzentner. Bei Verkäufen, die fünf Kilogramm
nicht überſteigen, gelten die Höchſtpreiſe nicht.
Ein nach den Abſätzen 2 oder 3 in einem Preisgebiet beſtehender Höchſtpreis
gilt für die Erzeugniſſe, die in dieſem Gebiet abzunehmen ſind.
Der Reichskanzler kann für Kartoffelwalzmehl, das nur bis zu ſechzig vom
Hundert durchgemahlen iſt, eine Preiserhöhung bis zu einer Mark für den
Doppel=
zentner geſtatten.
3. Die Höchſtpreiſe (§ 1 und § 2) gelten für Lieferung ohne Sack, bei
Kar=
toffelwalzmehl, trockener Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkemehl für Lieferung mit Sack.
Sie gelten für Barzahlung bei Empfang. Wird der Kaufpreis geſtundet, ſo
dürfen bei den Höchſtpreiſen nach § 1 und § 2 Abſatz 1 bis zu zwei, bei den Höchſtpreiſen
nach § 2 Abſatz 2 bis zu eins, bei den Höchſtpreiſen nach § 2 Abſatz 3 bis zu drei vom
Hundert Jahreszinſen über Reichsbankdiskont hinzugeſchlagen werden.
Die Höchſtpreiſe nach § 1 und § 2 Abſatz 1 ſchließen die Koſten des
Trans=
ports bis zum nächſten Güterbahnhofe, bei Waſſertransport bis zur nächſten Anlegeſtelle
des Schiffes oder Kahnes ſowie die Koſten der Verladung ein.
Die Höchſtpreiſe nach § 2 Abſatz 2 ſchließen die Koſten des Transports bis zum
Bahnhof des Ortes ein, wo die Ware abzunehmen iſt.
Die Höchſtpreiſe nach § 2 Abſatz 3 gelten ab Lager
§ 5. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der
Bundesrat beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Bekanntmachungen über die Höchſtpreiſe für Futterkartoffeln und
Erzeug=
niſſe der Kartoffeltrocknerei ſowie der Kartoffelſtärkefabrikation vom 11. Dezember 1914
(Reichs=Geſetzbl. S. 505) und vom 11. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 15) werden
aufgehoben.
Perlin, den 25. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
üher die Regelung des Abſatzes von Erzeugniſſen der Kartoffeltrocknerei und der
Kartoffelſtärkefahrikation.
Vom 25. Februar 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Wer Erzeugniſſe der landwirtſchaftlichen oder gewerblichen
Kartoffel=
trocknerei herſtellt oder durch andere herſtellen läßt (Trockner): iſt bis zum 30.
Septem=
ber 1915 verpflichtet, ſeine geſamten Erzeugniſſe einſchließlich der Beſtände an die
Trockenkartoffel=Verwertungs=Geſellſchaft m. v. H. in Berlin auf deren Anweiſung
zu lieſern.
Die Herſtellung dieſer Erzeugniſſe in Lohp iſt nur mit Genehmigung der
Trocken=
kartoffel=Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. geſtattet.
§ 2. Die Vorſchriften des § 1 gelten nicht für Erzeugniſſe oder Beſtände, die
im eigenen Wirtſchaftsbetriebe des Herſtellers, bei Genoſſenſchaften oder
Geſell=
ſchaften im Wirtſchaftsbetrieb ihrer Mitglieder verwendet werden,
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Dachshund, 1 Jagdhund,
(zugelaufen: Die Hunde können von den Eigentümern bei dem
5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung dernicht
aus=
gelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um
(3836
70 Uhr, ſtatt.
Willig zu verf.: 1 Gaslampe,
1 Gasampel, 1 Lüſter f.
Ge=
ſchäft oder Wirtſchaft. Zu erfrag.
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Vertiko, Nähmaſchine,
Stühle u. Regulator zu verk.
Darmſtr. 49, 1. St.
*4520)
2. zur Erfüllung eines mit einer Behörde geſchloſſenen Lieferungs= oder
Mahlver=
trages erforderlich ſind.
§ 3. Jeder Trockner iſt berechtigt, der Trockenkartoffel=Verwertungs=
Geſell=
ſchaft m. b. H. unter den Bedingungen des Geſellſchaftsvertrags beizutreten.
§ 4. Hinſichtlich der Verwertung der gelieferten Erzeugniſſe durch die
Geſell=
ſchaft unterliegt der Trockner, der von dem Rechte, Geſellſchafter zu werden, keinen
Ge=
brauch gemacht hat, denſelben Bedingungen wie die Geſellſchafter mit der Maßgabe,
daß über Rechtsſtreitigkeiten zwiſchen ihm und der Geſellſchaft die ordentlichen
Ge=
richte entſcheiden.
§ 5. Erzeugniſſe der Kartoffeltrocknerei im Sinne dieſer Verordnung ſind:
a) Kartoffeltrockenſchnitzel und Krümel,
b) Kartoffelflocken,
c) Kartoffelwalzmehl.
Streitigkeiten darüber, ob ein Erzeugnis der Kartoffeltrocknerei zu den unter
a bise aufgeführten Gegenſtänden gehört, entſcheidet der Reichskanzler.
§ 6. Wer Kartoffelſtärke oder Kartoffelſtärkemehl herſtellt oder durch andere
her=
ſtellen läßt, iſt bis zum 30. September 1915 verpflichtet, ſeine geſamten Erzeugniſſe
ein=
ſchließlich der Beſtände an die Trockenkartoffel=Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. auf
deren Anweiſung zu liefern.
Der Reichskanzler ſetzt die Bedingungen feſt.
§ 7. Die Vorſchriften des § 6 gelten nicht für Erzeugniſſe oder Beſtände, die
1. für den Hausbedarf des Herſtellers oder ſeiner Angeſtellten verwendet werden,
2. zur Erfüllung eines mit einer Behörde geſchloſſenen Lieferungsvertrags
erfor=
derlich ſind.
§ 8. Die Trockenkartoffel=Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. hat die Erzeugniſſe
und Beſtände (§§ 1 und 6) abzunehmen.
§ 9. Die zuſtändige Behörde kann auf Antrag der Trockenkartoffel=
Verwer=
tungs=Geſellſchaft m. b. H. ihr oder einem von ihr bezeichneten Trockner (§ 1) oder
Stärkeherſteller (§ 6) das Eigentum an friſchen Kartoffeln übertragen auch ſoweit für
ſie Höchſtpreiſe nicht feſtgeſetzt ſind. Bei dieſen Kartoffeln tritt an Stelle des
Höchſt=
preiſes der Kartoffelpreis von neunzehn Pfennigen für das Stärkeprozent.
Bei Kartoffeln, für die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, wird der Uebernahmepreis
unter Berückſichtigung des Höchſtpreiſes ſowie der Güte und Verwertbarkeit der
Kar=
tofeln von der höheren Verwaltungsbehörde nach Anhörung von Sachverſtändigen
endgültig feſtgeſetzt.
§ 10. Kartoffeln, Erzeugniſſe der Kartoffeltrocknerei, Kartoffelſtärke oder
Kar=
toffelſtärkemehl dürfen zur Herſtellung gewerblicher: Erzeugniſſe, wie insbeſondere
Dextrin, Glukoſe, löslicher Stärke, nur mit Einwilligung der Trockenkartoffel=
Verwer=
tungs=Geſellſchaft m. b. H. verwendet werden.
§ 11. Die Trockenkartoffel=Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. unterſteht der
Aufſicht des Reichskanzlers.
§ 12. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die erforderlichen
Ausführungs=
beſtimmungen.
§ 13. Mit Geldſtrafe bis zu dreitauſend Mark wird beſtraft:
1. wer der nach § 1 oder § 6 beſtehenden Lieferungspflicht nicht nachkommt,
2. wer der Vorſchrift des § 10 zuwiderhandelt,
3. wer wiſſentlich Erzeugniſſe, die dem Verbote des § 10 zuwider hergeſtellt ſind,
in ſeinem Gewerbebetriebe verwendet, verkauft, ſeilhält oder ſonſt in den
Ver=
kehr bringt.
§ 14. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der
Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Bekanntmachung, betreffend Regelung des Abſatzes von Erzeugniſſen der
Kartoffeltrocknerei, vom 5. November 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 471) wird aufgehoben.
Berlin, den 25. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
ſber die Regelung des Abſatzes von Erzeugniſſen der Kartoffeltrocknerei ſowie der
Kartoffelſtärkefabrikation
vom 2. März 1915.
Zuſtändige Behörde im Sinne von § 9 der Verordnung des Bundesrats vom
25. Februar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 118) iſt das Großh. Kreisamt desjenigen Kreiſes,
in dem die zu übereignenden friſchen Kartoffeln aufbewahrt werden.
Darmſtadt, den 2. März 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern:
v. Hombergk.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenninis.
Darmſtadt, den 3. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
(3877
Bekanntmachung.
Die Hegezeit für Faſanenhennen wird gemäß § 3 der Verordnung vom
29. April 1914 für die Zeit bis zum 20. März 1915 einſchließlich aufgehoben.
Darmſtadt. den 1. März. 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
von Hombergl.
Bekanntmachung.
Auf dem Bureau der unterzeichneten Behörde iſt die Stelle eines
Schreib=
gehilfen alsbald zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich ſofort unter Vorlage
von Zeugniſſen melden. Bewerber, welche die Kreisamtsgehilfenprüſung abgelegt
(3834
haben, werden bevorzugt.
Darmſtadt, den 3. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Feh.
Schlachtvieh=Verſicherung für die Landgemein
des Kreiſes Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Am Sonntag, den 14. März 1915, nachmittags 3 Uhr, findet in der
Reſtauration „Perkeo”, Alexanderſtraße 12, die diesjährige
General-Verſammlung
Tages=Ordnung
mit der folgenden
ſtatt: 1. Vorlage der Jahresabrechnung 1914.
2. Teilweiſe Zeichnung des Vermögens als Reichskriegsanleihe.
3. Unterſtützung der im Felde ſtehenden Mitglieder.
(3813
4. Verſchiedenes.
Der Vorſtand.
Bekanntmachung.
Wir weiſen diejenigen Perſonen, die Chile=Salpeter im Beſitz
haben oder mit ſolchem Handel treiben, auf die Bekanntmachung des
ſtellvertretenden General=Kommandos 18. Armeekorps vom 5. d. M.,
betreffend Vorratserhebung und Höchſtpreis für Chile=Salpeter,
(3844
im Darmſtädter Tagblatt Nr. 64 vom 5. d. M. hin.
Nähere Auskunft wird Intereſſenten auf den Polizeirevieren
erteilt werden.
Darmſtadt, den 6. März 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Dr. Reinbart.
Bekannkmachung.
(Stadtwald.)
Die Nutzholz=Verſteigerung Nr. 8
vom 5. März ds. Js. iſt
geneh=
migt. Ausgabe der Abfuhrſcheine,
Tag der Ueberweiſung und erſter
Abfuhrtag am 15. März laufenden
(882a
Jahres.
Darmſtadt, 5 März 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Polizeiverordnung bringen wir erneut zur
allgemeinen Kenntnis.
(3792gm
Darmſtadt, den 3. März 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Polizeiverordnung
für die Stadt Darmſtadt, die Beaufſichtigung der Hunde betr.
Auf Grund des Artikels 56 Abſatz 2 Ziffer 1 des Geſetzes,
betreffend die Städteordnung für das Großherzogtum Heſſen, vom
13. Juni 1874 wird nach Anhörung der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt mit Genehmigung des
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 16. März 1909, zu
Nr. M. d. J. II 1247, die nachſtehende Polizeiverordnung für den
Gemeindebezirk Darmſtadt erlaſſen.
§ 1. Innerhalb der Stadt müſſen auf öffentlichen Straßen
und Plätzen, ſowie an Orten, wo Menſchen zu verkehren pflegen,
1. biſſige Hunde mit einem das Beißen verhindernden Maulkorb
verſehen ſein und an einer kurzen Leine geführt werden,
2. Hunde der nachſtehenden Raſſen:
a) Bernhardiner,
b) Neufundländer,
c) Leonberger,
d) Doggen (Deutſche, Ulmer, Däniſche und Bulldoggen),
e) Barſoys (große ruſſiſche Windhunde),
f) Maſtiffs
und alle aus Kreuzungen dieſer Raſſen hervorgegangenen
Hunde an einer kurzen Leine geführt werden.
§ 2. Alle Hunde ſind an der Leine zu führen
1. in den dem Publikum geöffneten Großherzoglichen Hofgärten,
2, in den Anlagen weſtlich der früheren Main=Neckar=Bahn,
3. in den neuen Bahnhofsanlagen zwiſchen Allee, Stirn= und
Dornheimer Weg,
4. in den Bahnhöfen,
5. in Wirtſchaften und Wirtsgärten.
§ 3. Die Begleiter von Hunden haben dafür Sorge zu tragen,
daß dieſe in den öffentlichen Anlagen, in denen ſich Raſenplätze,
Blumenbeete oder Gebüſchanpflanzungen befinden, nicht außerhalb
der Wege umherlaufen.
§ 4. Außerhalb der Stadt müſſen alle biſſigen Hunde mit einem
das Beißen verhindernden Maulkorb verſehen ſein.
§ 5. Kranke Hunde und läufige Hündinnen müſſen auf der
Straße und an Orten, wo Menſchen zu verkehren pflegen, ſtets ar
der Leine geführt werden.
Mit anſteckender Krankheit, insbeſondere Hautkrankheit
be=
haftete Hunde müſſen zu Hauſe eingehalten werden.
§ 6. Es iſt verboten, zur Nachtzeit, d. h. in der Zeit von
10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens, Hunde ohne Aufſicht auf der
Straße frei umherlaufen zu laſſen.
§ 7. Das Mitbringen von Hunden auf Friedhöfe, den
Wochen=
markt und die Meſſe, ſowie in öffentliche Dienſtgebäude, in die
Badehäuſer oder an die Badeplätze des Woogs, zu öffentlichen
Feier=
lichkeiten und in Räume, in denen Nahrungs= oder Genußmittel
feilgeboten werden, iſt verboten.
§ 8. Die Beſitzer und Begleiter von Hunden haben die
erfor=
derlichen Maßregeln zu treffen, damit die Ruhe nicht durch
an=
dauerndes Gebell oder Geheul ihrer Hunde geſtört wird, und
ins=
beſondere das Anbellen von Perſonen, Zug= und Reittieren durch
ihre Hunde zu verhindern.
§ 9. Das Polzeiamt kann den Aufenthalt bösartiger, biſſiger
und kranker Hunde auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen
ganz verbieten.
§ 10. Für jeden Hund, der in das nach § 1 der Verordnung
vom 4. November 1899, die Hundeſteuer betreffend, von der Großh
Bürgermeiſterei zu führende Hunderegiſter eingetragen iſt, erhält der
Beſitzer des Hundes eine Blechmarke mit einer Nummer, die der
Hund, ſolange er ſich außerhalb eines Hauſes, geſchloſſenen
Grund=
ſtücks oder ſonſtigen umſchloſſenen Raumes befindet, ſtets am
Hals=
band zu tragen hat.
§ 11. Wer den vorſtehenden Beſtimmungen zuwiderhandelt
oder die ihm darin auferlegten Verbindlichkeiten nicht erfüllt, wird,
inſoweit nicht andere Strafbeſtimmungen zur Anwendung zu kommen
haben, auf Antrag des Großh. Polizeiamts mit Geldſtrafe bis zu
30 Mark beſtraft.
§ 12. Die Polizeibehörde hat ferner das Recht, alle Hunde,
die entgegen den Beſtimmungen dieſer Polizeiverordnung nicht
an=
geleint oder nicht mit einem das Beißen verhindernden Maulkorb
oder nicht mit der in § 10 vorgeſchriebenen Blechmarke verſehen ſind,
durch den Hundefänger einfangen zu laſſen, falls der Beſitzer nicht
zur Stelle iſt und den Hund in Gewahrſam nimmt.
Desgleichen können alle Hunde eingefangen werden, die an den
in § 7 genannten Orten, in öffentlichen Anlagen außerhalb der Wege
oder zur Nachtzeit ohne Aufſicht frei umherlaufen.
§ 13. Die eingefangenen Hunde werden in Verwahrung und
Pflege genommen und 5 Tage lang zur Auslöſung durch den Beſitzer
bereit gehalten.
Die Herausgabe erfolgt an die Perſonen, die ſich als
empfangs=
berechtigt ausweiſen, gegen Erſtattung des Betrags, der von dem
Polizeiamt als Entſchädigung für die durch das Einfangen und die
Verpflegung der Hunde der Polizeikaſſe erwachſenen baren Auslagen
feſtgeſetzt wird.
Hunde, welche die in § 10 vorgeſchriebene Blechmarke mit
Nummer tragen, ſind den Eigentümern innerhalb 24 Stunden nach
dem Einfangen gegen Erſtattung einer beſonderen Gebühr in Höhe
von 50 Pfennig zuzuführen.
Hunde, die innerhalb der 5tägigen Friſt nicht ausgelöſt ſind,
werden entweder zu Gunſten der Polizeikaſſe veräußert oder getötet
§ 14. Durch die Beſtimmungen des § 12 wird das wegen
Uebertretung der Vorſchriften dieſer oder der in § 10 erwähnten
Verordnung einzuleitende Strafverfahren nicht berührt.
§ 15. Die Polizeiverordnung vom 4. Auguſt 1891, die Beauf
ſichtigung der Hunde betreffend, wird aufgehoben.
Die Polizeiverordnung für den Kreis Darmſtadt vom 29.
No=
vember 1911, das Fahren mit Hunden betreffend, wird durch die
Vorſchriften dieſer Polizeiverordnung nicht berührt.
§ 16. Dieſe Polizeiverordnung tritt am 15. April 1909 in Kraft.
Darmſtadt, den 24. März 1909.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Schutz den Hecken und dem Buſchwerk.
Untenſtehende Polizei=Verordnung über den Schutz der Hecken
und des Buſchwerks bringen wir wiederholt zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 3. März 1915.
(3746sg
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Polizei=Verordnung
über den Schutz der Hecken und des Buſchwerks.
Auf Grund der Artikel 61 und 48, III, Ziffer 1 der Kreis= und
Provinzialordnung vom 12. Juni 1874, in der Faſſung der
Bekannt=
machung vom 8. Juli 1911, wird mit Zuſtimmung des
Kreisaus=
ſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 18. März 1913 zu Nr. M. d. J. 3380 für den Kreis Darmſtadt
verordnet:
§ 1. Das Abbrennen von Hecken und Buſchwerk iſt verboten.
§ 2. Das Beſchneiden von Hecken und Buſchwerk in der Zeit
vom 1. März bis 1. Oktober eines jeden Jahres iſt verboten.
§ 3. Außerhalb der in § 2 angegebenen Zeit dürfen Hecken
und Buſchwerk nur mittels der von der Ortspolizeibehörde zum
ord=
nungsmäßigen Gebrauch beſtimmten Werkzeuge (Heckenſchere uſw.)
geſchnitten werden.
§ 4. Hecken und Buſchwerk, deren Zweige auf öffentliche Fahr=
und Fußwege hinausragen, ſind von den Beſitzern zurückzubinden
oder während der nach § 2 erlaubten Zeit zurückzuſchneiden.
§ 5. Zuwiderhandluugen werden, inſoweit nicht nach
geſetz=
lichen Vorſchriften eine höhere Strafe verwirkt iſt, auf Grund des
Art. 64 der Kreis= und Provinzialordnung mit Geldſtrafe bis zu
30 Mk. beſträft.
§ 6. Die vorſtehenden Beſtimmungen treten mit dem Tage
ihrer Verkündigung im Amtsverkündigungsblatt in Kraft.
Mit dem gleichen Tage treten die Beſtimmungen der Polizei=
Verordnungsvom 14. Februar 1905, betreffend das Beſchneiden der
Hecken, außer Wirkung.
Darmſtadt, den 31. März 1913.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Die Regelung des Verteyrs mit Grot
in der Stadt Darmſtadt.
Die neuen Vorſchriften des Bundesrats und die
Ausführungs=
beſtimmungen der Stadt Darmſtadt ſichern unſere Brotverſorgung.
Die Stadtverwaltung hatte bei ihren Beratungen mit der Tatſache
gerechnet, daß in gewiſſen Fällen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
für Perſonen mit anſtrengender körperlicher Tätigkeit nicht ausreichen
wird. Sie war jedoch nicht imſtande, die außerordentlich ſchwierige
Entſcheidung einer ſozialen Gliederung der Bevölkerung im allgemeinen
bei Zuteilung der Brotkarte durchführen zu können.
Damit die Stadtverwaltung in die Lage verſetzt wird, in
Fällen, in denen der behördlich zugeteilte Brotbedarf
nach=
gewieſenermaßen nicht ausreicht, ausgleichen zu können, iſt es
erforderlich, daß einzelne Verbraucher, die die ihnen zugewieſenen
Brotmarken nicht voll in Anſpruch nehmen, die entbehrlichen
Marken der ſtädtiſchen Verwaltung zur Verfügung ſtellen.
Ich richte hiermit an die Einwohner der Stadt Darmſtadt
die Bitte, die Verwaltung bei der nicht leichten Durchführung
des Brotmarkenzwanges nach Möglichkeit zu unterſtützen und
uns insbeſondere alle Brotmarken zu überlaſſen, die nicht in
Anſpruch genommen werden. Ich bin dann in der Lage, in
zwingenden Ausnahmefällen Zulagen an Brot gewähren zu können.
Wer nicht auf das Brot angewieſen iſt und ſich in guten
Verhält=
niſſen befindet, iſt hierdurch in der Lage, ſeiner ſozialen, der Einheit
unſeres Volkes entſprechenden Auffaſſung in dieſer Beziehung Aus
druck zu verleihen.
Entbehrliche Brotmarken bitte ich, umgehend an das
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 29, gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 6. März 1915.
(3850a
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Ornckarbeiten.
Der Druck der Jahresberichte der Viktoriaſchule für die
Schul=
jahre 1913/14 und 1914/15 und der Eleonorenſchule für das
Schul=
jahr 1914/15 ſoll vergeben werden.
Angebote ſind bis längſtens Donnerstag, den 11. d. Mts.,
mittags 12 Uhr, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift
ver=
ſehen im Stadthaus (Zimmer 59) abzugeben, wo auch die näheren
Bedingungen zu erfahren ſind.
Darmſtadt, den 5. März 1915.
(3845goi
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Koſtenloſe Brennholzlagerung.
Brennholz, das von hieſigen Einwohnern in den
Stadt=
waldungen erſteigert wird, kann gegen entſprechende Vergütung in
dem ſtädtiſchen Armenhaus, Pallaswieſenſtraße Nr. 60, jederzeit
klein=
gemacht und auch in die Wohnung des Eigentümers verbracht werden.
Bis zur Bedarfszeit wird das Holz daſelbſt bis auf weiteres
unentgeltlich gelagert.
(3753sg
Nähere Auskunft erteilt der Armenhausverwalter.
Darmſtadt, den 4. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Die Lieferung von Kohlen
für die Ober=Poſtdirektion, die Poſtämter und das Telegraphenamt
in Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1915 ſoll im Wege des öffent
lichen Anbietungsverfahrens vergeben werden. Angebote mit der Auf
ſchrift „Lieferung von Kohlen” ſind bis zum 20. März, vormittags
10 Uhr, an die Ober=Poſtdirektion einzureichen, zu welcher Zeit ihre
Eröffnung im Zimmer 93 erfolgen wird. In dieſem Zimmer können
auch die Anbietungs= und Lieferungsbedingungen eingeſehen oder in
Empfang genommen werden. Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
(3865
Darmſtadt, den 2. März 1915.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.
Holzverſteigerung.
Freitag, 12. März I. Js., werden verſteigert aus Diſtr. I
Eichen Untere Langwieſe 12, Fuchsbau 21, Rindenteil 32,
Buchen=
hügel 47: Scheiter, rm: 49 Buchen, 28 Hainbuchen, 12 Eichen
39 Erlen, 13 Kiefern; Knüppel, rm: 92 Buchen, 154 Hainbuchen,
31 Eichen, 55 Erlen, 18 Kiefern, 2 Fichten; Knüppel=Reiſig, rm
250 Buchen und Hainbuchen, 36 Eichen, 21 Erlen, 17 Kiefern; Reiſig,
Wellen: 1460 Buchen; Stöcke, rm: 3 Buchen, 15 Eichen, 42 Erlen,
11 Kiefern. Zuſammenkunft morgens 9 Uhr auf der
Thomashütten=
ſchneiſe zwiſchen Roßdörferſchneiſe und Koſackenſchneiſe. Das Holz
in Buchenhügel 47 (Nr. 364—390) wird nicht vorgezeigt und iſt
vorher einzuſehen. Auskunft erteilt Forſtwart Schulz, Meſſel.
Meſſeler Forſthaus, 5. März 1915.
Größherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Schlag.
(3856
Holz-Verſteigerung.
Dienstag, den 9. und Mittwoch, den 10. März 1. J.,
jedesmal vormittags halb 10 Uhr anfangend,
werden im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, in den Diſtrikten
Hain=
böhl und Rauberg in den Gemarkungen Ober=Modau und
Waſchen=
bach nachbenannte Holzſortimente an Ort und Stelle verſteigert:
3 Lärchenſtämme V. Kl., 4 Fichtenſtämme IV. Kl., 31
Fichten=
ſtämme V. Kl.
Scheiter, rm: 86 Buchen, 6 Eichen, 3 Birken, 24 Kiefern,
6 Fichten, Rundſcheit.
Knüppel, rm: 238 Buchen, 8 Birken, 8 Kiefern, 26 Fichten.
Reiſig: 370 Stück Buchenwellen.
Stöcke, rm: 45 Buchen, 5 Kiefern, 8 Fichten.
Bemerkt wird, daß das Stammholz am erſten Tag im Gang
beim Brennholz mitverſteigert wird. Am zweiten Tag wird der
Reſt des Brennholzes im Hainböhl und dann von 11 Uhr ab das
Holz im Diſtrikt Rauberg (oberhalb Waſchenbach) verſteigert.
Zuſammenkunft an beiden Tagen am Diſtrikt Hainböhl auf
der Kreisſtraße Nieder=Modau-Frankenhauſen.
Ober=Ramſtadt, den 1. März 1915.
(3521dg
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.
E
Der Büßer.
(Nachdruck verbolen.)
Von Ernſt Zahn.
Lori nahm ſie an der Hand. Groß, gewaltig ſtand
er vor ihr. Ein unabänderliches Wollen war ihm ins
Geſicht geſchrieben. So führte er ſie vor die Hütte.
Als ſie im Glanz des flammenden Tages ſtanden,
wo der Winterſtock wie ein Diamanten werfender
Vul=
kan über ihnen ſchimmerte, zeigte er auf das Dorf.
Die da unten haben mir viel Leids angetan und mir
viel Schuld aufgeladen. Gott helfe mir — ich habe nichts
Böſes auf mir gehabt. Aber heute bin ich ſchuldig
ge=
worden. Und von heute an muß ich ein Büßer ſein, nicht
nur ſo heißen. Dein Leben und mein Leben paſſen nicht
mehr zuſammen, Mädchen! Jetzt geh’ zu Deinem Vater!
Sie wagte nicht zu widerreden. Sie ſchaute in ſeine
düſteren Augen, drückte ihm wortlos die Hand und ſtieg
über den Weg hinab, auf dem der Joſep und ſein
Mäd=
chen ſich juſt dem Dorfe nahten. Nicht einmal wandte ſie
ſich um.
Aber der Lori ſchaute ihr nach, bis ſie in den
Häu=
ſern verſchwand. Die aus der Kirche kamen, ſahen den
dunkelgekleideten Geſellen wie einen finſteren Schatten im
Golde der Sonne ſtehen. Sie raunten und ziſchten.
Der Büßer, ging es hämiſch durch die Reihen der
frommen Andergandner.
Elftes Kapitel.
Es war am Nachmittag. Im Dorf hatte der
Gülten=
bauer geſchürt. Alle Gluten geheimen Grolls lohten auf
in Flammen. Die Bauern rotteten ſich.
Der Büßer hat den Hofer=Joſep erſchoſſen, das war
die Mär, die nach der Kirche umgegangen war.
Ein Reden und Schmähen ging jetzt Gaſſt auf, Gaſſ
ab. Die Weiber kreiſchten und fuchtelten. Die Männer
ballten die Fäuſte. Die Menge ſchwoll an. Rufe
wur=
den laut.
Holet ihn aus ſeiner Hütte! — Macht ihm den
Prozeß!
Da ſchrie einer?
Den Berghofer ſoll man zuerſt hören! Der ſoll reden,
was mit dem ſauberen Patron geſchehen ſoll, den er uns
hergerufen hat!
Der Vorſchlag gefiel.
Zum Berghofer wollen wir!
Der Haufe, der ſich am Gemeindehaus zuſammenge
tan, ſetzte ſich in Bewegung.
Da bog wenige Häuſer weiter oben der Steiner=Lori
in die Gaſſe und ging mit großen Schritten vor der
Menge her. Ein Johlen hub an.
Da lauft er! ſchrie das Volk.
Haltet ihn! tönte gleich darauf die Mahnung. Wie
eine kläffende Meute fuhren ſie hinter ihm her. Bis ſie
an ihm waren, hatte er getan, als achte er ihrer nicht.
Da griff eine Fauſt nach ſeinem Arm. Er wandte ſich.
Die aufflammenden Augen in ſeinem Totengeſicht jagten
die nächſten zurück; aber die Menge drängte heran.
Zwanzig Arme ſtreckten ſich aus. Nun wogte der Haufe
um ihn. Sie zerrten ihn hierhin und dorthin. Die
Joppe hing ihm gleich darauf in Fetzen. Auf ſeiner
fah=
len Wange brannte, ein rotes Mal. Dort hatte des
Gül=
tenbauern feige Hand getroffen. Der Büßer wehrte ſich
nicht. Mit verbiſſenen Zähnen ſtrebte er mühſam weiter
auf ſeinem Weg. So ſchoben und ſtießen ſie ihn vor den
Berghof.
Den Berghofer hatte das Geſchrei und Toben lang
vorbereitet. Mit unterſchlagenen Armen ſtand er unter
der Haustür. Eine ſachte Luft ſpielte mit ſeinem
Grau=
haar; ſeine Stirn leuchtete weiß. Des Gebirglers
Ge=
ſtalt reckte ſich gebietend.
Er war ſoeben mit ſeinem Buben einig geworden.
Da droben in der Stübe ſaß jetzt ein Brautpaar, und der
Alte vom Berghof trug nicht einmal Aerger darob in ſich.
Recht vor allem! ſagte der Hofer; und ob er ſeines ganzen
grimmen Zornes Unwetter über des Sohnes Haupt hatte
hingehen laſſen, ſein letztes Wort war geweſen: Daß
das Mädchen nimmſt, verſteht ſich von ſelber! Etwas
wie Freude wallte ſogar in des Bauern Herzen. Der
Jo=
ſep hatte gezeigt, daß er ſeinen Willen durchzuzwingen
auch bereit ſei und verſtehe. Daran fühlte der Hofer die
Verwandtſchaft.
Der brüllende Haufe näherte ſich. Da erkannte der
Hofer den Steiner=Lori. Gleich darauf ſtand ſeine
Toch=
ter neben ihm. Ihr Geſicht glühte. Mit hartem Griff
faßte ſie des Alten Hand.
Das iſt der Lori, Vater! Ihr müßt ihm helfen! ſtieß
ſie heraus.
Dann wandte ſie ſich in flammendem Zorn gegen das
herandrängende Volk.
Laſſet ihn los! gellte ihr Schrei.
Aber ſchon hatte ſich der Lori mit einem gewaltigen
Ruck frei gemacht. Sein Atem ging in Stößen. Er trat
vor den Berghofer. Mit einer Handbewegung, der die
Bauern den Gehorſam nicht verſagten, wies dieſer den
Haufen zurück, welcher aufs neue an den Lori wollte.
Da begann der Büßer zu reden. Abgebrochen und
ſcharf tönten die Worte der Selbſtanklage.
Ihr wißt, was ich getan habe! Klaget mich an und
ſagt mir das Urteil hier vor allen Leuten, oder ſchickt
mich vors Gericht ins Tal!
Bindet ihn! johlte es aus der Menge.
Er muß vors Gericht! überſchrie einer den andern.
Im Getriebe blieb der Berghofer allein ruhig. Wie
der grauen Felſen einer hielt der Alte vor dem tobenden
Volk. Seine mächtige Stimme zwang den Lärm.
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Seit langen Jahren, ſagte er, iſt kein Gericht in unſer
Tal gekommen. Wir haben hier ſelber Ordnung gehalten!
Die Sache ſoll der Rat entſcheiden!
Nein! — Ihr müßt ſagen, was ihm geſchehen ſoll
Er hat Euern Bub umgebracht, und Ihr habt das Recht!
Ein Lächeln irrte über des Berghofers hartes Geſicht.
Der Joſep — da iſt er, ſagte er laut.
Eben war der Hoferbub aus dem Haus und an die
Seite des Vaters getreten.
Ein Murmeln des Erſtaunens ging durch die Reihen
der Bauern. Fragende Blicke trafen den Noller, der
ſeitwärts geſtanden, die Hände in die Taſchen verſenkt,
als hätte er allem als müßiger Zuſchauer beigewohnt.
Dieſer ſah plötzlich, daß die Stimmung der Dörfler
um=
ſchlug. Der Haß riß ihn fort.
Aber der Lori hat geſchoſſen auf ihn. Mit eignen
Augen habe ich’s geſehen!
Eine Weiberſtimme hallte dagegen.
Es iſt eine Lüge! Der Schuß iſt zufällig losge
gangen!
Die Hofer=Tilde hatte ſich vor den Lori geſtellt. Ihr
Eifer verriet ſie. Dem Berghofer ging ein Licht auf.
Nun ſollte ein Ende werden!
Der Lori wollte reden. Da fragte der Hofer mit
ſchallender Stimme ſeinen Buben:
Was haſt Du zu ſagen, Joſep?
Dem war der Kopf noch wirr. von Liebesgedanken.
Aber die Luſt packte ihn, einem ein Gutes zu tun
und vor allem dem Lori zuerſt.
Wo kein Kläger iſt, da iſt kein Richter! Ich hab=
nichts zu klagen gegen den da! Im Gegenteil — daß
ihr’s grad wiſſet — ich heirate ſeine Schweſter!
Die Andergandner wurden ſtutzig. Ein Lachen und.
Kichern hob an.
Der Berghofer ſpaßte nicht. Er nahm wieder das
Wort:
Wo kein Kläger, iſt kein Richter! Der Joſep hat recht
Was ich mit dem Steiner=Lori zu rechten habe, geht
mich allein an! Vor Gericht könnt ihr ihn nicht bringen!
Verlaufet Euch und laſſet den in Ruh! Zu danken hat er
Euch nicht viel Gutes, und faſt chätte er das Recht, Euch
zu verklagen! Verlaufet Euch! Und — einmal ſollt
Ihr’s doch hören — der da — er wies mit einer
gering=
ſchätzigen Gebärde auf den Gültenbauern — iſt fürs Dorf
die größere Schande, als der Steiner je geweſen iſt!
Seine Worte hatten wie ein dumpfes Grollen
ge=
klungen.
Mit verzerrten Zügen hatte der Noller das letzte
ange=
hört. Ehe er antworten konnte, war der Berghofer in
ſein Haus getreten und hatte dem Lori geboten, ihm zu
folgen. Die Tilde und der Joſep gingen mit den beiden.
Der Haufe der Bauern ſtand verblüfft.
Einer trat zu dem Noller heran.
Du — haſt es gehört, was Du biſt? fragte er lachend.
Dem ſeine Spottluſt riß die andern mit. Der
Gül=
tenbauer hatte ein ſchlimmes Stehen in der Straße. Er
trollte ſich von dannen wie ein Begoſſener. Der heimliche
Grimm wollte ihn umbringen.
Droben in der Berghofſtube hielt indeſſen der Hofer
Gericht.
Sein Reden klang gedämpft, aber jedes Wort hatte
ſchwere Deutung.
Wünſche Deiner Schweſter Glück, wandte er ſich an
den Lori, als alle in der Stube verſammelt waren.
Der Büßer ſchaute auf die Lici, welche dem Joſep im
Arme lehnte und auf ihrem Geſicht den Jubel ihres
Her=
zens zur Schau trug. Dann ſagte er düſter zu dem
Bauern:
Ich ehre Euch dafür, daß Ihr das Recht habt gelten
laſſen und ich danke Euch um des Mädchens willen!
Da fuhr der andre fort:
Das habe ich zugegeben, zu einem andern würde ich
nie „ja” ſagen! Ich denke, Ihr zwei verſteht mich!
Sein Blick ging vom Steiner zur Tilde.
Der Lori hob den Kopf. In ſeinen Zügen zuckte es.
Uns zwei hat etwas geſchieden, das ſtärker iſt als
Euer Wort, ſagte er ſchwer. Ihr braucht nicht Angſt zu
haben. Nach dem, was Ihr meint, hätte ich die Hand nie
ausgeſtreckt!
Deſto beſſer, ſagte trocken der Bauer=
(Fortſetzung folgt.)
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Hach e Kriegsereigniß!
orer
Darmſtadt ohne elegdriſche Strom!
Wann die neiſte Kriegsereigniſſe un de Dagesbericht
ſtudiert un beſproche ſinn, dann kimmt dodſicher des
ab=
geleierte Tema vun de Pedrolium=Frog ufs Dabet. Den
ane hert mer kloge: „des Pedrolium is jo ſchun wirer
uf=
geſchloge” un die Hausfra kimmt ganz beſterzt ham un
erzehlt, daß iwerhabt närjends vun dem Zeig zu hawe
ſei. Wie gut es awer wor, wann mer drotz dene
Hinner=
niſſe un drotz de verlockende Onkindigunge un
Verſpre=
chunge ſich dem Elegdrizidetswerk onzuſchließe, ſei
Zei=
dung owends bei ene ſogenannte Pedrolium=Funzel lieſt,
des zeigt nor zu deitlich der Owend vum 25. Fewruar des
Kriegsjohrs 1915. Den zu ſchillern hab ich mer zur
Uff=
gob gemacht un ich will verſuche mei Sach ſo gud wie
meglich zu mache, obwohl ich dorchaus wedder a guder
Reddner, noch Erzehler bin. Ich ſag’ mer nehmlich immer:
„Redde is Silwer,
Schweige is Gold
Un lije is Bridannia.”
An dem vorerwehnte Owend bin ich alſo um ſiewe
Uhr von de ham fort gange, um noch e bisje friſch Luft
zu ſchnappe. Ich ging dorch die Frankforterſtroß, am
Madildeblatz vorbei un neherte mich ſiegesbewußt de
Rheinſtroß”, an alles anere denkend, als des wos ich
zu ſehe krije ſollt.
Wie ich nehmlich in unſer ſchee Haubtſtroß kumm,
ſtehn do a poar dunkle Elektriſche beiſamme un drum erum
en ganze Haufe klane un große Heiner un Heinerinne, wie
iwerhabt die ganz Stadt vun Menſche gewimmelt hot. Ich
hab’ der Sach’ awer ka beſoners Indreſſe geſchenkt un
bin weirer gange. Wie groß wor awer mei Erſtaune, als
ich an die Hauptpoſt kumm un ſeh, daß gach die ganz
dunkel is un nor hie un do a Finkſche Licht zu ſehe wor,
obwohl’s noch lengſt ka acht Uhr wor un die Herrn vun
de Poſt mim beſte Wille noch kan Feierowend hawe
konnte. Uf amol fengt mer’s an zu demmern, daß
viel=
leicht de elegdriſche Strom verſagt hawe kennt. Richtig,
ſo wors aach un net blos des ane, ſonern aach des anere
Elegdrizidetswerk hatt’ de Bedrieb eingeſtellt. Des wor
nadirlich nicks fer engſtliche Gemiter, awer ich hab’ bei
mir gedenkt, des is blos voriwergehend un dem
Jtvel=
ſtand is bald abgeholfe. Es ſollt’ awer anerſt kumme.
Beim weirergehn ſeh ich, daß es in dem ſunſt hell
er=
leichte Kaffee „Ernſt Ludwig” rawedunkel is. Drotzdem
worn awer ziemlich viel Gäſt drin, die ſogor die
Vor=
heng’ beinoh’ zugezoge un hie un do uf eme Diſchje e
Sterinlicht angeſteckt hatte. Ma denk’ a Kaffee mit
Sterin=
beleichtung in de Haupt= un Reſidenzſtadt des
Großher=
zogtums Heſſe. De Kaiſer=Audomat newedroh mußt’ ſei
Pforte ſchließe, denn er hatt’ ſcheinbar iwerhabt ſunſt ka
Lichter. Net aners is es eme Goldlade gange, wo e
Lade=
mädche ſogor de Erker hot dunkel ausraume miſſe un nor
des Licht vun de Stroß reingefalle is. Uf de anern Seit'
am Eck die Fohrrodhandlung hat Pedroliumlichter
onge=
ſteckt un gejeriwer hot a Zigarngeſchäft bei Kerzeſchein
Zi=
garedde verkaft. A poar Heiner hawe vor de Ladedir
ge=
ſtane un konnte ſich gor net genug an dem Anblick ergetze.
Des anzige elegdriſche Licht in de ganze Rheinſtroß” hatt'
e Hotel, des ſei Licht mit ſeine Brauerei=Betriebsmaſchin
ſelbſt macht. Des gejeniwer lijende Kaffee „Firſt
Bis=
marck” lag ewefalls in diefes Dunkel gehillt un weirer une
ſtande noch zwa Elegdriſche wie angeworzelt. Die
Situa=
tion in de Kinos kann ich leider net beſchreiwe, weil ich
net debei wor, awer es wird’ en ſcheene Dorchenaner
ge=
weſe ſei, wie’s uf amol ſtockdunkel worn is. Korzerhand,
es wor alſo iwerall dunkel, wo ſonſt des ſcheene, helle
elegdriſche Licht gebrennt hot. Wie ich an ene Reih „
Back=
fiſch” die jedenfalls e hehere Döchterſchul beſuche, vorbei
kam, hert’ ich grad’, wie die a bedauert hot, daß net aach
die Stroßebeleichtung elegdriſch wer, dami mer iwerhabt
nicks mehr ſeie deht. Des wor de erſte Streich, doch de
zwate folgt ſogleich.
Noch ene Weil’ kimmt mei Freund zu mer, der vum
Theater kumme is un erzehlt mer, daß die Vorſtellung,
die bei feſtlich erleichtem Haus ſtattfine ſollt, aus Mangel
an Beleichtung ausfalle mußt un die Theaterbeſucher
wirer hamgeh’ mußte. Des is jo alles ſchun recht ſchee
un gut geweſe, bis die Griesmer Stramplern” kumme is.
Es hawe nehmlich a poar Elegdriſche uf dere ihre Schiene
geſtane un des Dampfbehnſche hot ſomt net weirerfohrn
kenne. Korzerhand hot do de Zugfihrer die Lokomodiv
ausgeſpannt un die Elegdriſch aus em Weg gedrickt in den
anere Schieneſtrang. E Elegdriſch mit Dampfbetrieb, des
wor e Bild for Götter. Was wern an dem Owend die
Ewerſtädter ſo froh geweſe, wann ſe noch emol ihr
Dampfſtroße=Behnſche gehabt hette. Weil mer awer im
moderne Zeidalter der Elegdrizidet lewe, hawe ſe des
Behnſche elegdriſiert. Den Schrecke vun de Inſaſſe kann
mer ſich jo leicht vorſtelle, wie uf amol die Elegdriſch
zwiſche Darmſtadt un Ewerſcht unter freiem Himmel
ſtehgebliewe is. Die Leit durfte dann ham laaſe, wann
ſe net worte wollte, bis der Iwelſtand abgeholfe wor
In Reiwerſchinke lieſt mer als ſo Schauergeſchichte, daß
en Expreßzug vun Reiwer bletzlich ineme Urwald
onge=
holte werd un die Reiſende beraubt wern. Gott ſei Dank
gibts jo in de Ewerſchter Dann ka Reiwer.
Beim Weirergehn kimmt korz vor acht noch en Kolleg
zu uns un ſegt ganz vergeiſtert: „Denkt emol, ich kumm
ewe vun Frankfort, un wie ich in de Hauptbahnhof
ein=
fohr, ſeh ich, daß der jo rawedunkel is. Die Reiſende ſin
gor net aus de Verwunnerung rauskumme, un en
Phan=
taſt hot geſagt:
„Noch eine Gaslaterne zeugt von verſchwundener Pracht,
Auch dieſe ſchon verdunkelt, kann ausgeh’n über Nacht.”
Als ich mein Kolleg Schorſch beruhigt un em aach
die neiſte Sejenswürdigkeite vun de Rheinſtroß gezeigt
hatt’, ſegt er: „Da Heiner, ſteck der aach a on, mir bleiwe
noch e bisje do.” Ich wor domit einverſtane, denn ich
wollt doch gern wiſſe, wie die Sach noch endige deht.
Net blos die Lichter hawe verſagt, ſonern die
Elegtro=
modorn in de Fawrike, un alles, wos vum
Elegdrizidets=
werk ongedriwe wird, hot uf amol ſtillgeſtane. A Glick
is es, daß die Stellwerke am Bahnhof, die aach
eleg=
driſche Ontrieb hawe, a beſoners Zuleidung vum Werk
hawe, damit ka Unglicker baſſiert ſin.
Zuletzt mecht ich noch bemerke, daß aach die Herrn
Stadträt’, ſo hot’s wenigſtens in de Zeidung geſtane, uf
amol im Dunkle geſeſſe hawe. Die hatte awer
hochwohl=
weislich e Reſervegasbeleichtung in Bereitſchaft, die ſe
in Bedrieb genumme hawe. Es is blos gut, daß des die
Lije=Fawrik unſerer Feinde net erfohrn hott’, ſunſt hett'
ſe wirer neie Stoff.
No, mir dehts lange, awer Datſach’ is:
Dammſtadt wor anertalb Stunn ohne
elegdriſche Strom, un des wor die Hauptſach.
Ich kennt’ jo noch ausfihrlicher iwer die
Angelejen=
heit berichte, awer um mit meine Erzehlung net
ermie=
dend zu wirke, will ich des anere dem Leſer iwerloſſe.
Ob=
wohl ich an ächter Dammſtädter Heiner bin und mei ſchee
Mutterſproch im Wort ganz un gor beherrſch', kenn ich
mich doch in de Schrift net ſo gud aus und bitt deshalb
die verehrliche Leſer, die Fachausdrick un e poar
ordo=
grafiſche Fehler gidigſt zu entſchuldige.
W.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vormittags und
3—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geborene. Am 26. Februar: dem Kammacher
Lud=
wig Creter, Arheilgerſtraße 14, ein S. Rudolf Ernſt.
Dem Schreiner, z. Zt. Wehrmann, Johann Jährling,
Heinheimerſtraße 15, eine T. Johanna. Am 2. März:
dem Kaufmann Maier Katzauer, Wienersſtraße 44, ein
S. Jonathan. Am 27. Februart dem Taglöhner
Hein=
rich Werner, Schulzengaſſe 3, eine T. Annemarie. Am
März: dem Ankerwickler Georg Auracher,
Eckhardt=
ſtraße 3, eine T. Eliſabeth Marie Margarete. Am 28.
Februar: dem Maſchiniſten Adam Hartmann,
Helf=
mannſtraße 54, ein S. Adam Alfred. Am 3. März: dem
Schrankenwärter bei der Staatsbahn Georg Kratz,
Lieb=
frauenſtraße 77, ein S. Friedrich Willi. Am 2.: dem
Ma=
ſchinenarbeiter, z. Zt. Gefreiter der Reſ., Johannes
Steinbach, Neue Ireneſtraße 19, ein S. Karl Johannes.
Geſtordene. Am 2. Fehruar: Eliſabeih 3 Stumpf,
geb. Jöckel, Ehefrau des Metzgers, 39 J., ev.,
Heinheimer=
ſtraße 90. Am 1. März: Johanna Trier, Privatin,
58 J., iſr., led., Saalbauſtraße 70. Friedrich Schwab,
Sohn des Werkſtättearbeiters (Schreiners), 1 J., ev., aus
Groß=Gerau, hier Grafenſtraße 9. Karl Hermann
Günther, Sohn des Schreiners, 3 J., ev., Emilſtraße 25.
Margarete Machmer, geb. Bormuth, Witwe des Bäckers,
75 J., ev., Arheilgerſtraße 25½. Am 22. Dezember 1914:
Hugo Hillert, Buchdrucker, Erſ.=Reſ. im Reſ.=Inf,=Regt.
Nr. 116, 25 J., ev., led., hier Grafenſtraße 25, bei Sanniki
(Rußland). Am 21. Oktober 1914: Adam Bretſch,
Weißbinder, Gefreiter der Landw. im Reſ.=Inf.=Regt.
Nr. 116, 29 J., ev., hier Arheilger Straße 92, zu Le Quesne
(Frankreich). Am 2. März 1915: Ida Roſemann, geb.
Thullmann, Witwe des Reſtaurateurs, 51 J., ev.,
Grafen=
ſtraße 2. Am 21. Januar: Hans Erich von Häniſch,
Leutnant im Garde=Drag.=Regt. Nr. 23, 24 J., ev., led.
hier Waldſtraße 30, zu Berlin. Am 2. März: Marie Anna
Degen, geb. Gärtner, Ehefrau des Fabrikarbeiters,
53 J., kath., aus Klein=Hauſen, hier Dieburger Straße 21.
Helene Dillmann, Dienſtbote, 19 J., ev., led., aus
Stock=
ſtadt a. Rh., hier Grafenſtraße 9. Heinrich Hamm,
Sohn des Kreisſtraßenwarts, 3 J., ev., aus
Gräfenhau=
ſen, hier Grafenſtraße 9. Georg Nikolaus Schlapp,
Landwirt, 75 J., ev., aus Egelsbach, hier Grafenſtraße 9
Am 3.: Karl Müiller, Apotheker, 65 J., ev.,
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fahrers, 4 J., ev., Erbacher Straße 125. Elli Schmidt,
Tochter des Tapeziers, 3 Mte., ev., Große Ochſengaſſe 30.
Adam Ackermann, Genoſſenſchaftsrechner, Gefreiter im
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