Kener
&
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178. Jahrgang
monatlich 60 Pfg.; Ausgabe B (mit Iluſtrierem
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Nr. 1 u. 426), unſere Filialen, Landagenturen u. alle
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Unterſeebootkrieg. — Die Beſchießung der Dardanellen. — Das deutſche
Reichs=
ſchuldbuch. — Der deutſch=amerikaniſche Notenaustauſch. — Der riſſige Dreiverbandsturm. — England und der
Welt=
krieg. — Der japaniſchschineſiſche Konflikt.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 3. März. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei St. Elois, ſüdlich von Ypern, wurde ein
An=
griff zweier engliſcher Kompagnien nach blutigem
Hand=
gemenge zurückgeworfen.
Bei Peronne landete infolge Motordefekts ein
fran=
zöſiſches Flugzeug. Die Inſaſſen wurden gefangen
ge=
nommen.
Die franzöſiſchen Angriffe in der Champagne
hatten nicht den geringſten Erfolg; wieder wurden die
Franzoſen mit ſchweren Verluſten in ihre Stellungen
zu=
rückgeworfen.
Nordweſtlich Ville=ſur=Tourbe entriſſen wir
dem Feinde Schützengräben in Breite von 350 Metern.
Franzöſiſche Vorſtöße im Walde von
Con=
ſenvoye und in der Gegend Ailly=Apremont wurden leicht
abgewieſen. Unſer Angriff nordöſtlich Badonviller brachte
uns wieder beträchtlichen Geländegewinn. Wir ſchoben
Junſere Front in den letzten Tagen um 8 Kilometer vor.
Nordöſtlich von Celles machten die Franzoſen
ver=
gebliche Verſuche, den Verluſt der letzten Tage wieder
aus=
zugleichen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Bei Grodno iſt die Lage unverändert.
Südöſtlich von Auguſtow verſuchten die Ruſſen
den Bobr zu überſchreiten. Unter ſchweren
Ver=
luſten wurden ſie zurückgeworfen und ließen
1500 Gefangene in unſerer Hand. Andere Angriffe
in der Gegend nordöſtlich Lomza brachen dicht vor unſerer
Front gänzlich zuſammen.
Südweſtlich von Kolno machten wir Fortſchritte.
Südlich Mysziniez nahmen wir unſere
Vortrup=
pen vor überlegenem Feinde etwas zurück.
Nordweſtlich von Prasznysz fühlten die Ruſſen
langſam vor.
Mehrere ruſſiſche Nachtangriffe öſtlich von Plozk
wurden abgewieſen. Oberſte Heeresleitung.
Der Unterſeebootkrieg.
Die engliſch=franzöſiſche Drohung gegen
den neutralen Handel.
* Kriſtiania, 3. März. „Morgenbladet” ſchreibt:
Die engliſche und franzöſiſche Drohung
gegen den neutralen Handel nach Deutſchland
wird von den norwegiſchen Reedern mit derſelben Ruhe
aufgenommen wie die deutſche Ankündigung vom 4.
Fe=
bruar. Man hat in Norwegen den deutſchen Beſchluß
nicht anerkennen können und kann ſich auch vor dem
engliſchen nicht beugen. In welcher Form die norwegiſche
Regierung gegen die neue engliſche und franzöſiſche
Maß=
nahme Widerſpruch erheben wird, iſt abhängig von der
Mitteilung, die von London und Paris den neutralen
Mächten zugeſtellt wird.
Aftenpoſten ſchreibt: Nach eingegangenen
Tele=
grammen zu urteilen, beabſichtigen die Verbündeten in
formeller Beziehung keine eigentliche Blockade gegenüber
Deutſchland. Ihre Ankündigung kann als weiterer Schritt
im Anſchluß an die durch die engliſche Note eingeleitete
Nordſeeſperre angeſehen werden. Der Seehandel der
ſkandinaviſchen Länder mit Deutſchland iſt bisher nicht
beſonders gehemmt worden; die direkten Verbindungen
haben durchweg aufrecht erhalten werden können und ſo
haben wir die nicht von dem Ausfuhrverbot betroffenen
Produkte regelmäßig abſetzen können. Das wird uns
jetzt wahrſcheinlich abgeſchnitten, doch iſt es zu früh, als
daß man jetzt ſchon Beſtimmtes darüber ſagen könnte.
Man muß abwarten und ſehen, wie England ſein
Vor=
haben auszuführen gedenkt. Ein Recht zur Kontrolle
über unſere oder andere neutrale Gewäſſer hat England
nicht. Wenn England keine direlte Verletzung des
Völker=
rechtes beabſichtigt, ſo wird es den ſkandinaviſchen
Län=
dern nicht unmöglich ſein, die Verbindung mit
Deutſch=
land aufrecht zu erhaltlen. Andererſeits aber iſt es Mar,
wenn England beabſichtigt, Deutſchland von jeder Ver=
bindung mit der Außenwelt abzuſchneiden, ſo werden für
die nordiſchen Länder Schwierigkeiten verſchiedener Art
entſtehen, wenn ſie die Verbindung mit dem Feinde der
Verbündeten aufrecht erhalten wollen, ſelbſt wenn ſie die
völkerrechtlichen Beſtimmungen durchaus für ſich haben. —
Dagbladet ſchreibt: Wie verhängnisvoll für uns der neue
Zuſtand werden kann, wird von dem Vorgehen der
Ver=
bündeten abhängen; erſt wenn ſie darüber Klarheit erlangt
haben, werden die neutralen Staaten genan wiſſen,
welche Haltung ſie einnehmen ſollen.
* Amſterdam, 3. März. Nieuws van den Dag
weiſt darauf hin, daß Frankreich und England
nicht zu einer offenen, formellen Blockade der deutſchen
Küſte übergehen würden. Das Blatt ſagt: Die deutſche
Preſſe könne betonen, daß das „ſeebeherrſchende‟ England
ſelbſt mit Hilfe der franzöſiſchen Flotte den rechten Weg
nicht gehen und nicht nach dem durch das Völkerrecht
anerkannten Grundſatz handeln kann, ſondern zu dem
geltenden Recht widerſtreitenden Regein ſeine Zuflucht
nehmen muß. England wolle nicht durch die Blockade,
gegen welche die Neutralen nichts einwenden könnten,
ſondern durch die Aufhebung des Unterſchiedes zwiſchen
Konterbande und geſetzmäßigem Handel Deutſchland die
Zufuhr aller Produkte abſchneiden. England habe
nicht die Blockade der deutſchen Küſte angekündigt.
einerſeits vermutlich, weil die Engländer und Franzoſen
ihre Schiffe nicht daran wagen wollten, eine effektive
Blockade durchzuführen, andererſeits, weil auch dann noch
die Zufuhr über neutrale Häfen möglich wäre. —
Han=
delsblad ſchreibt, daß die holländiſchen Schiffahrtskreiſe
gegenüber der Note Englands und Frankreichs an die
Neutralen eine abwartende Haltung einnehmen. — Der
Rienwe Rotterdamſche Courant bemerkt: Der Eindruck,
den die Note in holländiſchen Handels= und
Schiffahrts=
kreiſen gemacht habe, ſei fehr trübe, da man fürchte, daß
die Repreſſalien dem Handel einen neuen, fühlbaren
Schlag verſetzen würden.
* Amſterdam, 3. März. (Ctr. Frkf.) Der Nieuwe
Rotterdamſche Courant erwartet, daß die
nieder=
ländiſche Regierung gegenüber den
Blockademaß=
regeln ihre Stimme hören laſſe, und befürchtet, daß als
Antwort auf die Blockadeerklärung nun die deutſchen
Unterſeeboote den Befehl erhalten werden,
ihrer=
ſeits den Handel der Neutralen nach den Häfen
der Entente ſoweit als möglich zu unterbinden. Die
gro=
ßen Schiffahrtsgeſellſchaften, die heute nachmittag in einer
großen Verſammlung den Zuſtand beraten werden, haben
ſich bereits geſtern mit dem Miniſter des Aeußern und der
engliſchen Geſandtſchaft in Verbindung geſetzt.
* Von der holländiſchen Grenze, 2. März.
Aus Neu=York wird berichtet: Obſchon keine neuen
Maß=
nahmen infolge der geſtern bekannt gegebenen Entſchlüſſe
Englands über die Kriegführung zur See
er=
gangen ſind, verbreitet die amerikaniſche Preſſe
folgende Mitteilung aus Waſhington: „In amtlichen
Kreiſen herrſcht der allgemeine Eindruck, daß die
Ver=
einigten Staaten ſich mit Nachdruck gegen
die Maßnahmen des Dreiverbandes erheben
wollen, die als beiſpiellos (unprecedented) unzweifelhaft
dem Verkehr zwiſchen den Vereinigten Staaten und
Bäl=
dern, mit denen ſie in Frieden leben, großen Schaden
zu=
fügen würden.;
Schiffsverluſte.
* Berlin, 3. März. Trotz aller
Beſchwichtigungs=
verſuche in der engliſchen Preſſe erlahmt der
Schiffs=
verkehr, laut Voſſ. Ztg., immer mehr. Der Verkehr
mit Holland und Dänemark ruht faſt gänzlich. Zwiſchen
Loweſtoft und Grimsby begegneten nach derſelben Quelle
einem ſchwediſchen Schiffe nicht weniger als fünf engliſche
Dampfer, die die ſchwediſche Flagge führten und die
Er=
kennungsmarken ihrer Reedereien auf den Schornſteinen
übermalt hatten. Einer der Dampfer war mindeſtens
6000 Tonnen groß.
* Lyon. 2. März. Der Républicain meldet aus
Dieppe: Die Marineverwaltung von Dieppe wurde
Freitag nachmittag durch den Leuchtturmwächter von
Ailly benachrichtigt, daß ein engliſcher Dampfer
15 Meilen vor Dieppe angeſchoſſen wurde. Ein
eng=
liſcher Dampfer fuhr ſofort zur Hilfeleiſtung aus, doch
konnte er an der Unfallſtelle nichts mehr von dem
ange=
ſchoſſenen Dampfer entdecken, außer einem Brett, das erſt
kurze Zeit im Waſſer gelegen hatte.
* Berlin, 3. März. Der Plan einer neuen Reiſe
des Königs Georg zu ſeinen Truppen auf dem
Feſt=
lande iſt, verſchiedenen Morgenblättern zufolge,
vorläu=
ſig aufgeſchoben worden. Der Aufſchub dürſte auf die
Unterſeebootgefahr zurückzuführen ſein.
Die Beſchießung der Dardanellen.
T.U. Konſtantinopel, 2. März
Es beſtätigt ſich, daß einzelne
Forts der Dardanellen unter
dem Feuer der feindlichen
Schlacht=
ſchiffe ſchwer gelitten haben.
Die Engländer eröffneten das
Bom=
bardement aus ſo weiter Ferne, daß
die Geſchütze der Forts es nicht
wirk=
ſam erwidern konnten. Das Feuer
der Engländer war durchaus nicht
ge=
nau, jedoch überſchütteten ſie die
Be=
feſtigungen mit ſo viel Geſchoſſen, daß
ſie nach mehreren Stunden einen Teil
ihrer Abſicht erreicht hatten. Die
feind=
liche Flotte hat noch Verſtärkungen
er=
halten, ſo daß zurzeit über 40
große Kriegsſchiffe von den
Dardanellen liegen, abgeſehen von
einer großen Zahl von Kreuzern und
Torpedobooten. Ein weiteres
Vor=
gehen der Engländer wird zunächſt
durch ſehr ſtarke Minenketten
und dann durch die inneren Forts
unmöglich gemacht werden. Ein
An=
griff von der Landſeite her würde den
Türken ſogar ſehr willkommen ſein,
da dort eine ſehr ſtarke Armee der
beſten Truppen zuſammengezogen
worden iſt.
T. U. Berlin, 3. März. Der
Spe=
zialberichterſtatter der Morgenpoſt
meldet vom 2. März: Nachdem geſtern
die Beſchießung der
Darda=
nellen=Forts vornehmlich wegen
ſtarken Regens und heftigen Windes unterbrochen wurde,
wurde ſie heute bei klarem Wetter wieder aufgenommen.
Bermntnges wenrer die ſendichen Seſchiſe en ag=
Außenforts Kum Kale gerichtet. Nachmittags beſchoſſen
d englſche Kriegsſchiſte, darumter „Duen Eiſabeih=
„Mäjeſto”, „Swiftſure”, „Kornwallis” und „Triumph‟”
die äußeren Forts. Vom alten Feſtungsturm und
ſpäter vom Fort Hamidieh aus konnte ich das
Schau=
ſpiel beobachten. Ich ſah, wie die Geſchoſſe der
feind=
lichen Schiffe in die Talhänge des aſiatiſchen Flügels
ſchlugen, ohne den geringſten Schaden anzurichten. Das
Feuer wurde auf den Höhen der europäiſchen Seite
er=
widert mit dem Erfolg, daß eines der engliſchen
Kriegsſchiffe durch einen Treffer in Brand
ge=
riet. Während des Kampfes ſtiegen feindliche Flieger
auf, um die türkiſchen Batterien zu erkunden, anſcheinend
ohne etwas feſtgeſtellt zu haben, denn unmittelbar darauf
wurde der Kampf eingeſtellt.
* (Ctr. Bln.) Aus dem Haag wird der Tägl. Rund
ſchau gemeldet: In gut unterrichteten Kreiſen glaubt man,
daß der Befehlshaber der engliſch=franzöſiſchen Flotte vor
den Dardanellen die Schwierigkeiten, die ſich den weiteren
Operationen ohne ein ſehr erhebliches
Landungs=
körps entgegenſtellen, eingeſehen hat. Ob er die
Herbei=
ſchaffung der für eine ernſthafte Forcierung der Meerenge
nötigen Landſtreitkräfte in Ausſicht genommen hat, iſt
nicht zu erfahren. Wie aber verlautet, ſollen zwölf große
Truppentransportſchiffe unterwegs ſein, während ſich zwei
bereits bei der Flotte befinden. Uebrigens habe ſich als
irrig herausgeſtellt, daß das in Friedenszeiten
ſchon mit 70 großkalibrigen Geſchützen ausgerüſtete,
ter=
raſſenförmig angelegte Fort Sedil=Bahr außer
Gefecht geſetzt ſei.
* Berlin, 3. März. In Konſtantinopel iſt geſtern,
wie das Berl. Tagebl. erfährt, aus Saloniki die Meldung
eingetroffen, daß der engliſche Kreuzer „Zephyr”
mit 100 Verwundeten ſchwer beſchädigt von den
Dardanellen in Saloniki eingetroffen iſt. Die
Verwun=
deten wurden nach Malta geſchafft. Die Blätter Sabah
und Tasvir=i=Efkiar erklären, die Beſchießung der
Darda=
nellen habe das Selbſtverteidigungsgefühl
der türkiſchen Nation geſtärkt. Die ganze Welt
werde ſehen, wie heroiſch die Türken für die
Verteidig=
ung ihres Landes zu kämpfen wiſſen. Die ganze Nation
ſei in dieſer Hinſicht einig. Die Dardanellen
wer=
den das Grab der Feinde der Türkei ſein.
T.U. Haag, 3. März. Wie der Daily Chronicle aus
Athen erfährt, haben die Türken im nördlichen Teile
der Dardanellen vier größere Dampfer verankert
und, wie man vermutet, mit Sprengſtoff gefüllt, ſo daß,
wenn wider Erwarten die Außergefechtſetzung der
unter=
halb der Sperrſtelle gelegenen Forts der vereinigten
Flotte gelingen ſollte, die Fahrzeuge vom Lande aus in
die Luft geſprengt werden können, um die
Durchfahrt völlig zu verſperren.
Die Türkei und die Beſchießung der
Dardanellen.
* Die machtvolle Rede des türkiſchen
Kammerprä=
ſidenten Halil Bei und die Haltung der türkiſchen
Preſſe laſſen erkennen, welche Zwecke mit der
Be=
ſchießung der Dardanellen ſowie mit der
Auf=
bauſchung ihres Ergebniſſes durch Reuter und Havas
ver=
folgt worden ſind: die Türkei ſollte militäriſch und
po=
litiſch eingeſchüchtert werden, um ihre Operationen im
Felde zu lähmen und ſie womöglich dem Abſchluß eines
übereilten Friedens geneigt zu machen. Daß der
Drei=
verband ſich hierbei gründlich verrechnet hat, geht aus der
Rede Halil Beis nicht minder deutlich hervor, als aus
der einmütigen Haltung der Konſtantinopeler Preſſe.
Jeden wirklichen Erfolg der Beſchießung beſtreitend, hat
Halil Bei auch für den unwahrſcheinlichen Fall, daß der
Feind durch die Meerengen hindurchkomme, die
Ent=
ſchloſſenheit zum äußerſten Widerſtande
mit Worten bekundet, die aus der Tiefe des Herzens
ka=
men und die ſicherlich auch dem ganzen türkiſchen Volke
aus dem Herzen geſprochen ſind. Der unerſchütterliche
Wille zum Austragen eines Kampfes auf Leben und Tod
ſprach aus der Rede Halil Beis, ein Wille, den die
Er=
kenntnis gezeitigt hat, daß die Türkei jetzt gezwungen iſt,
um ihr Daſein zu ringen. Den verlogenen Beteuerungen
des Dreiverbandes, man werde der Türkei als Preis für
eine friedliche Haltung die Unverletzlichkeit gewähren,
glaubt das osmaniſche Volk nicht mehr; es ſieht an dem
Schickſal Perſiens, was von dergleichen Redensarten
zu halten iſt. Darum hat ſie an der Seite der
Zweikaiſer=
mächte den Kampf begonnen und wird ihn mit dem
Ein=
ſatz der ganzen Kraft durchführen. Es iſt aber nicht der
Mut der Verzweiflung, der ihre Haltung beſtimmte,
ſon=
dern vielmehr die felſenfeſte Zuverſicht auf den
endgül=
tigen Sieg. In ſolcher Zuverſicht läßt ſich das türkiſche
Volk auch nicht durch die Möglichkeit einer Ueberwältigung
der Dardanellenforts erſchüttern; denn zur Verteidigung
Konſtantinopels ſteht „der größte Teil” des
os=
maniſchen Heeres bereit.
Für die meiſten Zeitungsleſer eine Neuigkeit, dürfte
dieſe bedeutſame Angabe Halil Beis den Befehlshabern
der engliſch=franzöſiſchen Flotte in der Hauptſache wohl
bekannt geweſen ſein. Wenn Reuter die „Verzögerung”
der Operationen vor den Dardanellen auf den „Sturm”
zurückführt, ſo bleibt abzuwarten, ob das heute ſchon
feſt=
ſtellbare Mißlingen des Verſuches, durch die Beſchießung
die Türkei einzuſchüchtern, die Operationen der
engliſch=
franzöſiſchen Flote nicht auch nach dem Eintritt von
Wind=
ſtille verzögern wird. Indeſſen ſelbſt die weitere
Be=
ſchießung, deren fortdauernde Aufbauſchung ſicher wäre,
wird den beabſichtigten Zweck militäriſcher und politiſcher
Einſchüchterung bei der Türkei nicht erreichen.
Das deutſche Reichsſchuldbuch,
Die Einrichtung des Reichsſchuldbuches iſt für
diejenigen beſtimmt, die Gelder in Deutſcher
Reichsan=
leihe anlegen wollen, aber nicht geneigt ſind, für die
Auf=
bewahrung von Wertpapieren und die Einkaſſierung von
Zinsſcheinen ſelbſt Sorge zu tragen. Die
Schuldbuch=
gläubiger erhalten keine Wertpapiere und keine
Zins=
ſcheine, ſondern haben eine verzinsliche Buchforderung
an das Reich. Ihr Recht beruht lediglich auf der
Ein=
tragung im Schuldbuch, ſo daß ſie gegen die Gefahr
ge=
ſchützt ſind, durch Verluſt oder Vernichtung von
Schuld=
verſchreibungen oder Zinsſcheinen Schaden zu erleiden.
Die Eintragung in das Reichsſchuldbuch erfolgt
gebüh=
renfrei. Die Zinſen erhalten die Buchgläubiger jeweils
einige Tage vor Fälligkeit, ohne beſonderen Antrag durch
die Poſt zugeſandt. Sie können aber auch, falls ſie dies
vorziehen und einen entſprechenden Antrag ſtellen, die
Zinſen bei den Reichsbankanſtalten oder bei öffentlichen
Kaſſen erheben oder ſie ihrer Sparkaſſe oder
Genoſſen=
ſchaft überweiſen oder überſenden laſſen oder durch
Ver=
mittelung eines Bankhauſes uſw. in Empfang nehmen.
Um zur Benutzung des Schuldbuches anzuregen,
pflegen bei der Auflegung von Anleihen den Zeichnern,
die die Eintragung ins Schuldbuch beantragen und ſich
verpflichten, ihre Forderung während einer gewiſſen
Sperrfriſt im Schuldbuch ſtehen zu laſſen,
Vorzugsbeding=
ungen bewilligt zu werden. Auch bei der jetzt aufgelegten
Kriegsanleihe wird den Schuldbuchzeichnern, die ſich einer
Sperre bis zum 15. April 1916 unterwerfen, eine
Preis=
ermäßigung von 20 Pfg. (98,30 ſtatt 98.50 Mark) für je
100 Mk. Nennwert gewährt. Für die Schuldbuchzeichner
werden beſondere Zeichnungsſcheine (auf rotem Papier)
ausgegeben, die zugleich die Angaben enthalten, welche
der Zeichner machen muß, damit die Eintragung in das
Schuldbuch bewirkt werden kann.
Wie ſchon geſagt, erhält der Schuldbuchzeichner
zu=
nächſt weder Wertpapiere noch Zinsſcheine. Er kann aber
ſpäter nach Ablauf der Sperrfriſt, wenn er aus irgend
einem Grunde Wertpapiere zu erhalten wünſcht, ſeine
Forderung im Schuldbuch löſchen und ſich dafür
Anleihe=
ſtücke nebſt Zinsſcheinen im gleichen Nennbetrage
aus=
reichen laſſen. Es bedarf dazu nur eines beglaubigten
Antrages an die Reichsſchuldenverwaltung und die
Ent=
richtung einer kleinen Gebühr (75 Pfg. für je 1000 Mk.,
mindeſtens aber 2 Mark). Es ſei indeſſen darauf
hin=
gewieſen, daß das Schuldbuch ſeiner ganzen Einrichtung
nach nur für ſolche Gläubiger beſtimmt iſt, die ihr Geld
auf längere Dauer in Deutſcher Reichsanleihe anlegen
wollen und die Abſicht haben, ihre Forderung bis auf
weiteres im Schuldbuch zu belaſſen. Solchen Zeichnern
kann die Benutzung des Schuldbuches dringend empfoh=
kein werden. Dagegen werden dieſenigen Zeichner, die
von vornherein die Abſicht haben, ſich die Stücke ſchon
bald nach Ablauf der Sperrfriſt ausreichen zu laſſen,
gut tun, von der Benützung des Schuldbuches überhaupt
abzuſehen.
Die Eintragung geſchieht erſt, nachdem die Anleihe
voll bezahlt iſt. Ueber die erfolgte Eintragung erhält
der Gläubiger von der Reichsſchuldenverwaltung eine
Benachrichtigung, die aber nicht die Eigenſchaft eines
Wertpapiers hat und deren Verluſt oder
Beſchädigung=
deshalb keinen Schaden bringt. Bei der gewaltigen
Größe des Anleihegeſchäftes wird die Durchführung der
Eintragungen natürlich geraume Zeit beanſpruchen,
und=
es kann daher geſchehen, daß der Zeichner erſt nach
Mo=
naten in den Beſitz der Benachrichtigung kommt. Irgend
welche Nachteile erwachſen ihm hierdurch nicht. Alle
Mit=
teilungen der Reichsſchuldenverwaltung erfolgen als
portopflichtige Dienſtſache, nur die jeweilige Ueberſendung
der Zinſen geſchieht portofrei im Poſtſcheckverfahren.
Der deutſchsamerikaniſche
Notenaustauſch.
O Dem deutſch=amerikaniſchen
Noten=
wechſel über die verſchärfte Seekriegführung kann
mit=
ungeteilter Genugtuung entnommen werden, daß die
höfs=
liche, aber der Sache nach entſchiedene Wahrung des
deut=
ſchen Standpunktes bei den Vereinigten Staaten
Verſtänd=
nis gefunden hat. Wie dieſe Wendung von deutſcher Seite
rückhaltlos begrüßt werden darf, ſo wird ſich in
Deutſch=
land auch niemand darüber wundern, daß die Vereinigten
Staaten bei ihrem freundſchaftlichen Verſuch, eine
prak=
tiſche Verſtändigung herbeizuführen, die Bedürfniſſe des
neutralen Handels zur oberſten Richtſchnur machen. Daraus
erklären ſich ohne weiteres die Wünſche, die Amerika
be=
treffs der Einſchränkung des Legens treibender Minen
und der Verwendung von Unterſeebooten erhebt. Da
dieſen Wünſchen auf der anderen Seite das Verbot des
Mißbrauchs neutraler Flaggen ſowie die Zulaſſung von
Lebens= und Nahrungsmitteln nach Deutſchland
gegen=
überſtehen, bieten die amerikaniſchen Vorſchläge ohne
Zweifel eine geeignete Grundlage für die praktiſche Löſung
der entſtandenen Fragen.
Daß die deutſche Regierung ſich grundſätzlich in
ſol=
chem Sinne geäußert hat, ohne bei dem berechtigten
Ent=
gegenkommen das Maß deſſen zu überſchreiten, was für
die verſchärfte Seekriegführung gegen England unbedingt
notwendig iſt, wird in Deutſchland der allgemeinen
Zu=
ſtimmung ſicher ſein. Naturgemäß trifft das deutſche
Entgegenkommen hauptſächlich die Verwendung von
Unter=
ſeebooten. Dieſe Einſchränkung der Art ihres Vorgehens
gegen Handelsſchiffe wird mit Recht nicht nur vom
Fort=
fall des Mißbrauchs neutraler Flaggen und Abzeichen,
ſondern auch davon abhängig gemacht, daß die feindlichen
Handelsſchiffe von Bewaffnung und Widerſtand abſehen.
Da nur unter dieſer Vorausſetzung das Unterſeeboot wie
der Kreuzer verfahren kann und da nur unter derſelben
Vorausſetzung das Unterſeebsot gegen die gefährlichſte
Bedrohung durch Handelsſchiffe geſchützt iſt, muß
Deutſch=
land in den bezeichneten Richtungen ſein Entgegenkommen
einſchränken. Vom Standpunkte des neutralen Handels
wie unter den Geſichtspunkten des Völkerrechts können
gegen die deutſchen Vorbehalte begründete Einwendungen
nicht erhoben werden. Dasſelbe gilt in bezug auf die
Er=
weiterung, die Deutſchland der amerikaniſchen Anregung,
Lebens= und Nahrungsmittel nach Deutſchland
einzufüh=
ren, angedeihen läßt. Erſtreckt ſich doch die
Aushunge=
rungstaktik unſerer Feinde in völkerrechtswidriger Weiſe
nicht nur auf die deutſche Zivilbevölkerung, ſondern auch,
auf die deutſche Induſtrie als ſolche. Es iſt daher nur
angemeſſen, daß Deutſchland außer der Zulaſſung von
Lebens= und Nahrungsmitteln die Zulaſſung von
Roh=
ſtoffen und Futtermitteln verlangt. Auch der Vorbehalt
im Punkte einer offenſiven Verwendung verankerter Minen
iſt militäriſch ſo vollſtändig begründet, daß Amerika ſeine
Berechtigung nicht in Abrede ſtellen dürfte.
Hat alſo Deutſchland den Beweis geliefert, daß es
vom beſten Willen beſeelt iſt, die Anregungen der Ver=
Der Kinematograph im Felde.
Deutſche Kriegsbriefe von Paul Schweder.
Nachdem die Kinematographie aus ſpieleriſchen
An=
fängen ſich zum wertvollen wiſſenſchaftlichen Hilfsmittel
entwickelt hat, deſſen manche Zweige unſerer
wiſſenſchaft=
lichen Arbeit nicht mehr entraten können, iſt es erklärlich,
daß ſie auch von dem modernen Kriege, der ja alle
wiſſen=
ſchaftlichen Diſziplinen in ſeine Dienſte ſtellt, in Anſpruch
genommen wird. Was die Oeffentlichkeit vorläufig
frei=
lich von „Kriegsbildern” vorgeführt bekommt, das iſt nicht
die wertvollſte Errungenſchaft, die wir der Lichtbildkunſt
auf dem Schlachtfelde verdanken. Das Wichtigſte ruht
noch für Zeiten in Schoß der Archive und wird dort ebenſo
ſorgfältig und ſekret behandelt, wie die Geheimniſſe der
preußiſchen Staatsarchive. Erſt einer viel ſpäteren Zeit
wird es vergönnt ſein, hier Einblick zu erhalten. Aber
auch ſchon die zur Aufführung zugelaſſenen Bilder zeigen
dem aufmerkſamen Beobachter, daß die Kinematographie
des Krieges ſich zum bildneriſchen Seitenſtück des
Gekun=
denzeigers der Weltgeſchichte” der Zeitung, entwickelt hat.
Wer jetzt des Abends, in die Polſter eines
Kinemato=
graphentheaters zurückgelehnt, die mancherlei Films vom
Kriegsſchauplatz vor ſeinen Augen vorüberziehen ſieht,
der ahnt nicht, mit welchen Mühen und Gefahren die
Her=
ſtellung der Bilder erfolgt iſt. Kurz nach Ausbruch des
Krieges haben ſich ganze Scharen von Kurbelmännern
ge=
meldet, die alle mit zur Front wollten. Die Erwartungen
der meiſten wurden von Anfang an getäuſcht. Unſere
Heeresverwaltung hat auch hier den bekannten
weitaus=
ſchauenden Blick bewieſen und die Kinematographie für
mittel= und unmittelbare Kriegszwecke voll erkannt.
Gel=
ten doch auch der Kronprinz, Generalfeldmarſchall von
Hindenburg, ſein General von Morgen und der greiſe
Graf Haeſeler als ausgeſprochene Freunde der
Lichtſpiel=
kunſt. Aber die militäriſchen Intereſſen mußten doch in
erſte Linie geſtellt werden, und ſo waren es im ganzen
nur vier Vertreter, die die Erlaubnis zur Aufnahme an
der Front erhielten. Es ſind ſelbſtverſtändlich nur deutſche
Firmen mit dieſer Erlaubnis bedacht worden, zwei
ſüd=
deutſche und zwei Berliner. Für die generelle Zulaſſung
der Kinematographen an die Front war die Tatſache
maßgebend, daß wir auch auf dieſem Gebiete den Lügen
und Entſtellungen unſerer Feinde entgegenzutreten, ein
lebhaftes Intereſſe haben. Nicht nur im feindlichen, auch
im ſogenannten neutralen Ausland wurden Films
ge=
zeigt, die zu dem Zweck hergeſtellt waren, gegen uns Haß
und Entrüſtung zu wecken. Daß dieſe Aufnahmen in
eigens dazu „geſtellter” Umgebung von bezahlten
Stati=
ſten herrühren, ſieht jeder Fachmann auf den erſten Blick;
ſie verfehlen jedoch auf den urteilsloſen Zuſchauer nicht
ihre Wirkung, und zwar um ſo weniger, je mehr
Schand=
taten und Grauſamkeiten der Barbaren ſie zur
Anſchau=
ung bringen. Daß alle dieſe Films nur „gemimt” wurden,
geht ſchon daraus hervor, daß überhaupt keine franzöſiſche
oder engliſche Filmgeſellſchaft die Erlaubnis erhalten hat,
ſich beim franzöſiſchen Heer aufzuhalten. Man mag wohl
Indiskretionen über die Zuſtände an der Front befürchtet
haben, die auch einer Zenſur eventuell entgangen wären,
und ſo hat man lieber das allgemeine Verbot
ausgeſpro=
chen. Der deutſche Generalſtab hat keine Urſache zu einer
ſolchen Maßnahme, ihm kam es lediglich darauf an, unter
Ausſchaltung jeder Senſation in naturgetreuen Aufnahmen
die Verhältniſſe zu zeigen, wie ſie wirklich ſind. In
die=
ſem Sinne hat übrigens auch die Tätigkeit der deutſchen
Regierung hinter der Front, in Deutſchland ſelbſt,
ein=
geſetzt.
Vor einigen Wochen wollten, wie erinnerlich, die
Be=
hauptungen in der feindlichen Preſſe nicht verſtummen,
daß engliſche Flieger mit großem Erfolg Bomben über
ſtrategiſch wichtigen Punkten Deutſchlands herabgeworfen
hätten. U. a. ſollte die Kruppſche Fabrik in Eſſen zum
Teil zerſtört worden ſein. Mit Erlaubnis des zuſtändigen
Generalkommandos ſind nun kinematographiſche
Auf=
nahmen von dem Leben und Treiben um die Kruppſche
Fabrik, namentlich zur Zeit des Schichtwechſels,
vorge=
nommen worden, die unſeren Freunden und Feinden die
beruhigende Gewißtheit geben können, daß die „große
Blechſchmiede” in Eſſen noch nicht vom Erdboden vertilgt
iſt. Die Aufnahmen ſind unter den gegenwärtigen
Ver=
hältniſſen natürlich nur für das neutrale Ausland
be=
ſtimmt, ſie werden dort hoffentlich ihre Wirkung tun.
Not=
wendig wäre es auch, Aufnahmen von dem Straßenleben
Berlins und anderer Hauptſtädte zu machen, damit das
törichte Gerede verſtummt, in den großen deutſchen Städten
herrſche entweder Revolution, oder die Ruhe des
Fried=
hofes.
Die Aufnahmen an der Front geſtalten ſich, wie geſagt,
nicht immer ungefährlich für den Mann mit der Kurbelz
Will er etwas ſehen, das der Aufnahme wert iſt, dann
darf er nicht in ſeinem ſicheren Quartier zu Hauſe bleiben,
ſondern muß mit hinaus in die Schützengräben, und hier
machen die Kugeln keinen Unterſchied zwiſchen Soldaten
und ihm. Es gehört ein geübtes Auge, ein ſchnelles und
richtiges Auffaſſungsvermögen dazu, um in Augenblicken
zu entſcheiden, welcher Vorgang allgemeines Intereſſe
er=
regen wird. Der Kaiſer und ſeine oberſten Heerführer
ſind, wie leicht verſtändlich, das Ziel der Sehnſucht jedes
Kinematographen=Operateurs. Dem Kaiſer ſcheint
frei=
lich dieſe Hervorhebung ſeiner Perſon nicht zu gefallen;
er hat, wie uns Ganghofer erzählt, als er einmal
unver=
ſehens von einem Kinomann überfallen wurde, abgewinkt
und angedeutet, daß der Apparat die Truppen aufs Korn
nehmen ſolle.
Mit der Verwertung der rein militäriſchen Films ſind
uns übrigens unſere Bundesgenoſſen, die Oeſterreicher,
ſchon ein gut Stück voraus In der letzten Zeit iſt in
Wien ein beſonderes „Film=Archiv des Weltkrieges”
ge=
ſchaffen worden, deſſen Leitung dem General Weinewitſch
übertragen wurde. Es ſind dieſem Archiv bereits Tauſende
von Film=Metern einverleibt worden. Sie ſollen in erſter
Linie zu Studienzwecken dienen. Die Beſucher der
Mili=
tär=Akademie ſollen in einem beſonderen Saal dieſes
neu=
artige Unterrichtsmittel und Anſchauungsmaterial zu
Ge=
ſicht bekommen. Mit einer „Sondervorſtellung” vor einem
geladenen Publikum, hohen öſterreichiſchen Militärs, iſt
dieſer Saalzeingeweiht worden.
einigten Staaten als Weg zu einer Verſtändigung zu
be=
nützen, ſo iſt angeſichts der Erklärung, die der engliſche
Premierminiſter am 1. ds. Mts. im Unterhauſe
ab=
gegeben hat, die Möglichkeit einer tatſächlichen
Verſtän=
digung offenbar in weite Ferne gerückt. Denn Asquith
hat im allgemeinen eine der ſchroffſten, natürlich nur, wie
Saſonows famoſe Dumarede, auf die Wirkung nach außen
hin berechneten Kampfreden gegen Deutſchland gehalten
zu denen engliſche Miniſter während des Krieges ſich
hin=
reißen ließen, und im beſonderen betont: die „Gegenmaß
nahmen” der Verbündeten würden darin beſtehen, zu
ver=
hindern, daß Lebensmittel und Waren anderer Art nach
Deutſchland eingeführt oder von dort ausgeführt würden
Von den verſammelten Menſchenfreunden des Unterhauſes
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen, ſpricht dieſes er
neute Bekenntnis zur Aushungerungstaktik für
die Ausſichtsloſigkeit der amerikaniſchen Bemühungen, eine
Milderung des verſchärften Seekrieges herbeizuführen.
Muß es doch ſelbſtverſtändlich bei der rückſichtsloſeſten
Abwehr dieſer Aushungerungstaktik ſein Bewenden
ha=
ben, wenn letztere unverändert fortdauert. Die formale
Verkündung der Aushungerungstaktik iſt das einzige, was
an den „Gegenmaßregeln” unſerer Feinde neu iſt; deshalb
brauchen uns Asquiths prahleriſche Worte in keiner Weiſe
zu beunruhigen. Dem Weſen der engliſchen Politik
ent=
ſpricht es, daß gerade dieſe Seite des Weltkrieges, die für
die engliſchen Krämerſeelen von Anfang an Hauptſache
und Leitſtern war, in der Verkleidung von „
Gegenmaß=
regeln” zum Gegenſtande eines heuchleriſch=verlogenen
Treibens gemacht wird!
Liebesgaben für deutſche Gefangene
in England.
* Berlin, 2. März. (W. T. B. Amtlich.) Durch
Ver=
mittelung einer neutralen Macht iſt der Wunſch
ausgeſpro=
chen worden, daß den engliſchen Wohltätigkeitsgeſellſchaf
ten, insbeſondere der Church Army, geſtattet werde,
Lie=
besgaben nach Deutſchland zur Verteilung an
die in Deutſchland befindlichen Kriegs= und
Zivilgefan=
genen abzuſenden. Nachdem engliſcherſeits die
Gegenſei=
tigkeit zugeſichert worden iſt, iſt dem Antrage von
deut=
ſcher Seite entſprochen worden. Der Poſtpaketverkehr bei
Liebesgabenſendungen aus England iſt in
ähn=
licher Weiſe zugelaſſen worden, wie bei den
Liebesgaben=
ſendungen für franzöſiſche Kriegsgefangene. Dieſe
Paket=
ſendungen genießen Porto= und Zollfreiheit. Damit iſt
eine Möglichkeit gegeben, daß auch die deutſchen
Wohltätigkeits= oder ſonſtige Vereine an
die in England und deſſen Kolonien befindlichen
deutſchen Kriegs= und Zivilgefangenen
Liebesgabenſammelſendungen ohne nähere Bezeichnung
der Empfänger gelangen laſſen können. Solche
Sendun=
gen (oder auch Geldbeträge dafür) können dem
Zentral=
komitee der Deutſchen Vereine vom Roten Kreuz,
Abtei=
lung für Gefangenenfürſorge, Berlin SWV. 11,
Abgeord=
ſetenhaus, zugeſtellt werden, das die Gaben ſchnell und
ſicher nach England befördert. Es ſteht dem aber auch
nichts im Wege, die Sendungen unmittelbar an die
Kom=
mandanturen der verſchiedenen Kriegs= und
Zivilgefan=
genenlager in England oder an das Priſoners of war
Informationsbureau in London mit der Bitte um
Ver=
teilung an bedürftige deutſche Kriegsgefangene und
Zivil=
gefangene in England zu richten. In letzteren Fällen
empfiehlt es ſich, dem genannten Zentralkomitee von jeder
Sendung Kenntnis zu geben, damit die verſchiedenen
Ge=
fangenenlager in England tunlichſt gleichmäßig bedacht
werden.
Gefangene Miſſionare.
* Baſel, 2. März. Von den Angehörigen der
Basler Miſſion ſind nicht weniger als 280 in eng=
liſche und franzöſiſche Gefangenſchaft ge.
raten; darunter vier als Kriegsgefangene und 276 als
Zivilgefangene. Von den letzteren entfallen 152 auf
Vor=
derindien, 77 auf Kamerun und 43 auf die Goldküſte. Aus
dem Lande ihrer Gefangenſchaft wurden 45 fortgebracht,
11 nach Dahomey und 34 nach England. Ferner wurden
äuf der Reiſe nach Kamerun 3 Miſſionare gefangen nach
England gebracht, wo auch ein nach Indien reiſender
Miſ=
ſionar interniert wurde. In England wurden freigegeben
aus Kamerun 46 Männer und Frauen mit 10 Kindern,
von der Goldküſte 6 Frauen. Aus Hongkong wurden drei
verheiratete Miſſionare ausgewieſen, in Amerika zwei
Miſſionare mit Frauen und fünf Kindern feſtgehalten.
Nicht weniger als 295 Basler Miſſionsleute
ſind ſomit durch das miſſionsfreundliche England in
eine Zwangslage verſetzt worden.
Der riſſige Dreiverbandsturm.
Einem Briefe, den ein neutraler Berichterſtatter
am 18. Januar aus Paris abſenden konnte, ohne daß die
Zenſur den Inhalt vorher zu prüſen vermochte,
entneh=
men wir nach der Neu=Yorker Staatszeitung vom 6. v. M.
folgende Stellen:
Frankreich iſt militärfromm. Das Volk vertraut
ſeinem Heere. Aller Ingrimm aber richtet ſich einzig
gegen die Regierenden und gegen —
Eng=
land. Gegen die, erſteren, weil ſie nach allgemein
ver=
breitetem Glauben die Kriegsvorbereitungen freventlich
vernachläſſigt und damit die Urſachen für den Stand der
Dinge auf dem Kriegsſchauplatz geſchaffen, ſowie in
Ruß=
land vor dem Kriege nicht nach dem Rechten geſehen
haben. Man erinnert immer wieder an die Enthüllungen
des Senators Humbert und meint, daß dieſer
wohlmei=
nende Patriot alles andere als übertrieben habe. Und
man fragt ſich, wozu man Millionen und Milliarden in
Rußland verpulvert habe. Um nachher die fatale
Ent=
deckung zu machen, daß die Verausgabung der
Spar=
groſchen des franzöſiſchen Volkes in der ruſſiſchen
Heeres=
verwaltung unkontrolliert vor ſich gegangen war, haben
ſich in Paris in jüngſter Zeit Inhaber ruſſiſcher Papiere
zu einem Proteſtbunde zuſammengetan, der der
behörd=
lichen Auflöſung verfiel, als von der Regierung
Rechen=
ſchaft über die Tätigkeit der Botſchafter und
Militär=
attachés in Petersburg gefordert wurde. All die
über=
menſchlichen Opfer an Gut und Blut wären — ſo ſagen
die Verbitterten —, nicht umſonſt gebracht worden, wenn
die Regierung ihre Pflicht getan und das Volk nicht
ge=
täuſcht hätte und — wenn England die gleichen Opfer
brächte wie Frankreich.
Namentlich gegen England richtet ſich eine
ſchwach verhehlte Wut auch in den oberen
Geſellſchafts=
kreiſen. Und das weiß man in London, wohin ich mich
zum Studium des dortigen Seelenzuſtandes begeben
hatte, beſonders auch aus amtlichen Quellen. Die
Pari=
ſer Regierung übt zurzeit einen ſtarken Druck auf die
Willfährigkeit des Londoner Kabinetts neue und größere
Opfer zu bringen als bisher, durch die amtliche
Vertre=
tung an der Themſe aus. Paris und Petersburg
arbei=
ten ſich da Hand in Hand, um John Bull geneigter zu
machen. Er befindet ſich in keiner beneidenswerten Lage.
Bei einem zehntägigen Aufenthalt in London konnte ich
nach dieſer Richtung allerlei Feſtſtellungen machen. In
den Kreiſen des franzöſiſchen und ruſſiſchen Botſchafters
in London gibt man ſich von einer verblüffenden
Offen=
herzigkeit und ſagt Dinge, die an ſolchen Stellen eigentlich
gegenüber Vertretern neutraler Blätter nicht einmal
an=
gedeutet werden ſollten. Aber die Not der Lage löſt auch
die amtlichen Zungen. Nach mannigfachen Unterredungen.
mit Mitgliedern der beiden genannten Botſchaften und mit
zahlreichen Politikern Englands habe ich den Eindruck
ge=
wonnen, daß man in Paris dabei iſt Material
zu ſammeln gegen die britiſche Regierung,
das hervorgeholt werden foll in dem Augenblick, wo eine
Rechtfertigung vor dem Volke in aller Oeffentlichkeit ſich
nicht mehr wird umgehen laſſen. Ich bin von London
mit der Ueberzeugung zurückgekehrt, daß der Bruch
zwiſchen Frankreich und England
unab=
wendbar geworden ſein wird, ſowie es zum Frieden
kommt. Augenblicklich iſt man noch geeinigt durch die
Not gegenübersdem gemeinſamen Feind. Uneins aber iſt
man in der Abmeſſung der gegenſeitigen Pflichten. In
London ſi die Anſchauung vorherſchend, das die britiſche
Regierung und das Volk mehr leiſte, als es zu leiſten
durch die Umſtände gezwungen wäre. „Man vergißt in
Paris,” ſo ſagte mir ein hervorragender Staatsmann, der
im Oberhauſe eine beachtenswerte Rolle ſpielt, „daß uns
die Aufrechterhaltung der Herſchaft zur See immenſe
Opfer abverlangt. Wenn die Franzoſen und Ruſſen in
demſelben Maße ihre Pflichten zu Lande täten wie wir
zur See, dann wären wir heute weiter. Wir riskieren
viel mehr als Frankreich und Rußland
zuſammengenom=
men bei den Neutralen: wir ziehen uns deren Haß und
Feindſchaft durch Maßnahmen zu, die doch auch
Frank=
reich und Rußland zugute kommen, während die
Verbün=
deten Englands nach wie vor lieb Kind bei den Neutralen
bleiben können und ſich in der Rolle der Märtyrer
ge=
fallen. Erſt mit Friedensſchluß wird man die jetzt noch
nicht ermeßlichen Verdienſte Englands zu würdigen
wiſſen.”
Man ſagte mir in London weiter, daß Frankreich
und Rußland von vornherein wiſſen mußten, daß
England keine Landheere aus dem Boden ſtampfen
könne. Das Werk Lord Kitcheners verdiente bei den
Ver=
bündeten größere Anerkennung. Er hat mehr getan als
England vertragsmäßig verpflichtet war. Wollte man
nach dem Buchſtaben der Abmachungen gehen, dann hätte
die engliſche Regierung ſchon im September erklären
können: Wir haben genug getan, ſieh du zu, wie du fertig
wirſt. Die franzöſiſchen Forderungen nach engliſchen
Heeren ſind aber noch verhältnismäßig leichter zu
befrie=
digen als die ſteten Anſprüche in finanzieller Hinſicht.
Die Rieſengeldnot der Verbündeten iſt es,
die John Bull ſchlafloſe Nächte bereitet. Ich konnte da
einen ſehr bezeichnenden Ausſpruch von einem Mitgliede
des Unterhauſes hören: „Unſere Verbündeten fallen mit
vorgehaltenem Revolver über uns her und rufen uns zu:
Entweder Geld, oder wir ſchließen Sonderfrieden!“
England und der Weltkrieg.
* Kopenhagen, 3. März. Nationaltidende ſchreibt
in einem Leitartikel: Die Engländer und der
eng=
liſche Premierminiſter kommen erſt jetzt zu
kla=
rerer Einſicht darüber, daß der Weltkrieg viel härter
und opfervoller für England iſt, als ſie bei Beginn des
Krieges ahnten. Wenn man einen Rückblick auf die
ver=
gangenen ſieben Monate des Weltkrieges wirft, zeigt ſich
daß ſich alle leitenden Feldherren und Staatsmänner
verrechnet haben: der deutſche Generalſtab in der
An=
nahme, daß es ihm gelingen würde, Frankreich
niederzu=
werfen, ehe die ruſſiſche Mobilmachung beendigt ſei, die
franzöſiſche und ruſſiſche Leitung darin, daß ſie nicht
vor=
ausſahen, daß Deutſchland ſo gewaltige Heere zur Deckung
ſeiner beiden Fronten werde aufſtellen können, und das
ruſſiſche Kriegsminiſterium in der Annahme, daß es
ge=
lingen würde, das deutſche Heer zu vernichten. Die
größte Enttäuſchung erlitt jedoch, trotz Churchills
ſortgeſetzten Erklärungen, daß er zufrieden ſei, Eng
land, angeſichts der Entwickelung, die der Seekrieg
ge=
nommen hat, und der deutſchen Blockadeerklärung. Selbſt
wenn ſie England nicht ernſtlich bedrohen könnte, erhöhte
ſie doch die Mißſtimmung, die der Gang des Weltkrieges
in dem meerbeherrſchenden England, hervorgerufen hat,
bedeutend, da England die Erfahrung machen mußte, daß
es nicht einmal ſeine eigenen Küſten hinreichend ſchützen
kann. Der engliſche Premierminiſter hatte deshalb keine
leichte Aufgabe im Unterhauſe.
Die Arbeiter=Unruhen in England.
* Berlin, 3. März. Die Zahl der
Ausſtän=
digen in dem Clyde=Diſtrikt beträgt, wie die
Morgknblätter nach dem Daily Chronicle mitteilen, jetzt
20 000. Ob ſich die Hoffnung erfüllt, daß die
Streik=
bewegung durch die bereits grundſätzlich zugeſtandene
Lohnerhöhung Ende der Woche ſich beilegen läßt, ſteht
dahin.
* London, 3. März. Die Times meldet aus
Glas=
gow: Die Ausſtändigen hielten Verſammlungen ab,
in denen die Leitung der Gewerkſchaften ihnen den Ernſt
der Lage darſtellte. Trotzdem zeigten die Streikenden
wenig Luſt, die Arbeit wieder aufzunehmen. In zwei
von den ſechs Verſammlungen wurde beſchloſſen, die
Ar=
beit ſofort wieder aufzunehmen. Die anderen
Verſamm=
lungen gelangten zu keinem Beſchluß. Man glaubt jedoch,
daß die Streikenden dem Rate der Leitung folgen werden,
und hofft, daß in wenigen Tagen der geſamte Ausſtand
beendet ſein wird.
Die Teuerung in Rußland.
* Petersburg, 2. März. (W. T. B. Nichtamtlich.)
Rußkoje Slowo ſchreibt: Eine geheime Vereinigung
ruſ=
ſiſcher Großbanken hat überall in Rußland die
Getreide=
vorräte aufgekauft. Die Ware iſt in beſonders
eingerich=
teten Pfandlagern eingebracht, von denen ſie in kleinen
Partien auf den Markt gebracht werden ſoll. Dadurch
ſoll der Getreidepreis in die Höhe geſchraubt
werden. Die Großbanken wollen durch dieſe Maßnahmen
am Ende des Krieges die alleinigen Eigentümer ſämtlicher
Getreidevorräte ſein. Um eine Requiſition durch die
Re=
gierung zu vermeiden, werden die Waren zum
anderthalb=
fachen Wert beliehen. In den kaufmänniſchen Kreiſen hat
die Nachricht ungeheures Aufſehen erregt.
* Petersburg, 2. (März. Rußkoje Slowo
mel=
det: Eine Verſammlung Warſchauer Tuchfabrikanten
be=
klagte ſich über die Wollteuerung. Die
Verſamm=
lung richtete an die Regierung die Bitte, energiſche
Maß=
nahmen für die Wollzufuhr zu treffen, da die Lieferanten
anderenfalls nicht im Stande ſeien, die Heereslieferungen
zur Ausführung zu bringen.
* Petersburg, 2. März. In nachſtehenden
Städten: Jekaterinoslaw, Kaſtrama, Poltawa, Nowo,
Tſcherkask, Tambow und Witebsk beſteht eine große
Teuerung. Weizenmehl erfuhr eine Steigerung um
35 Prozent, Roggenmehl 25 Prozent, Kartoffelmehl 135
Prozent, Butter 25 Prozent, Zitronenſäure 300 Prozent
und Petroleum 40 Prozent.
Ueber Land und Leute von Weſt=Flandern.
Aus dem Feldpoſtbrief eines Darmſtädter
Kriegsfreiwilligen.
Weſtflandern iſt die Provinz, die die Nordweſtecke des
Königreichs Belgien bildet. Hier ſpielen ſich ſeit dem 20.
Oktober 1914 die hartnäckigſten Kämpfe ab, die jemals
ausgefochten wurden und vielleicht auch werden, und es
iſt ſicher, daß ſpäter die flandriſchen Gefilde einen
größe=
ren Namen haben werden, als bisher. Flandern iſt ein
vollſtändig flaches Land, aus dem vereinzelt kleinere
Er=
hebungen von 50—100 Meter emporragen. Etwa zwei
Drittel von Grund und Boden wird bebaut, der Reſt iſt
Wieſenland und wird zu iehweiden benutzt. Das
frucht=
bare Ackerland dient zum Anpflanzen von allen möglichen
Arten von Rüben, von denen beſonders eine Sorte zu
er=
wähnen iſt, die zu einer Zichorie verarbeitet wird. Der
aus letzterer hergeſtellte Kaffee ſchmeckt ganz gut und iſt
ein billiges Erſatzmittel. Dieſe Art von Rüben, die die
Geſtalt von einer Möhre haben, wird am meiſten gepflanzt
und bildet für den Bauer einen Hauptverdienſt. Daneben
iſt noch die Anpflanzung von Zuckerrüben von größerer
Bedeutung, Auch Roggen und Hafer werden angebaut,
aber in nicht ſo großen Mengen, wie bei uns. Wald gibt
es ſehr wenig. Nur einzelne Forſte ſind in der Gegend
von Lichtervelde und Thouront vorhanden. Dagegen gibt
es Waſſer in genügender Menge. Zahlreiche Kanäle und
Flüſſe durchqueren das Land, die zur Fruchtbarkeit nicht
wenig beitragen. Vor allem ſind ſie für eine ſchnelle und
zugleich billige Beförderung der Erzeugniſſe brauchbar.
Eine Eigentümlichkeit Flanderns ſind die zahlreichen
Windmühlen, die den Charakter der Gegend
vervollſtän=
digen und für die Bewohner von ungeheurem Werte ſind.
Eine ſolche Windmühle iſt ein ganz komplizierter
Appa=
rat. Eine Unmenge von Zahnrädern und Walzen
arbei=
ten da in ſteter Harmonie. Ich ſchätze den Wert einer
ſolchen Windmühle auf 15—20000 Mark.
Die Bevölkerung Weſtflanderns iſt außerordentlich
dicht. Zahlreiche Städte und Dörfer reihen ſich faſt
un=
unterbrochen aneinander. In Deutſchland kann man oft
ſtundenlang marſchieren, ohne an einem bewohnten Hauſe
vorüber zu kommen. Hier iſt es ganz anders. Zwiſchen
den einzelnen Städten und Dörfern liegen noch eine Reihe
von Gutshöfen, die ſich oft nur ein paar Minuten von ein=
ander befinden. Was das Volk anbelangt, ſo iſt hier
manch Bemerkenswertes zu ſagen. Vor allen Dingen ſind
die Bauern, namentlich diejenigen, die einzelſtehende
Guts=
höfe beſitzen, wolhabend und zufrieden. Wir haben
ſeiner=
zeit viele Gutshöfe bei Roulers, Moorslede und jetzt bei
Hooglede abgeſtreift zwecks Requirierens von Stroh, und
haben immer große Mengen von Vieh und Getreide
an=
getroffen. Natürlich ſind jetzt durch den Krieg viele
ge=
ſchädigt worden. Anfangs mußten die Bauern ihr Vieh
oder Stroh gegen einen einfachen Schein abgeben, jetzt
muß alles bar bezahlt werden Große Armut herrſcht
dagegen in den Städten. So. z. B. gehört in Roulers ein
Drittel der Bevölkerung den niederen Volksſchichten an;
es ſind hauptſächlich Fabrikarbeiterfamilien, die wohl
durch den Krieg am meiſten geſchädigt ſind. Denn die
Fabriken haben ihren Betrieb meiſtens eingeſtellt. Frauen
und Kinder dieſer Arbeiterklaſſen ſuchen jetzt durch
Ver=
kauf von Anſichtskarten, Schokolade uſw. ihr tägliches
Brot zu verdienen. Dazu kommt, daß gerade das
Ar=
beiterviertel in Roulers bei dem Bombardement am
här=
teſten mitgenommen wurde, wodurch noch viele arme
Fa=
milien obdachlos geworden ſind. Die anderen Teile der
Stadt ſind ſonſt wenig geſchädigt. Zwei Kirchen haben
kleinere Beſchädigungen erlitten und ſonſt ragen noch hie
und da die Brandmauern einzelner Gebäude in den
Him=
mel. Jetzt merkt man in Roulers wenig vom Krieg
Es herrſcht ein regelrechter Verkehr und Betrieb, wie in
Friedenszeiten. Die Kaufleute haben ihre Läden wieder
geöffnet und man ſieht, namentlich am Sonntag, nach
mo=
dernſter Pariſer Mode fein geputzte Damen über die
Stra=
ßen gehen. Eben wird man nur durch das viele Milität
an den Krieg erinnert.
Die Bevölkeruna iſt im allgemeinen unſeren Truppen
wohlgeſinnt. Vor allen Dingen iſt die Verſtändigung nicht
ſo ſchwierig. Wenn man auch keine Kenntniſſe von der
franzöſiſchen Sprache hat, ſo kann man mit dem Flämi
ſchen auch allein auskommen. Denn dies iſt mit unſerem
Plattdeutſch nahe verwandt und man kann ſich daher recht
gut verſtändigen. Ueberhaupt träat dieſer Volksſtamm
vielfach germaniſchen Charakter. Es iſt deshalb ſehr leicht
möglich, daß ſich die nördliche Hälfte Belaiens der
deut=
ſchen Autorität beſſer und leichter unterſtellt, als die
ſüd=
liche, die mehr romaniſchen Charakter trägt.
Das ſind kurz die Eindrücke, die ich über Land und
E. Z.
Leute in Weſtflandern gewonnen habe.
* Charkow, 2. März. Die Ausbeute an Kohlen
im Dongebiet hat ſich um 30 Prozent vermindert. Mängel
an Arbeitskräften und Nachfrage nach Kohlen erhöhen
die Preiſe erheblich. Auch macht ſich fortgeſetzt
Wa=
genmangel fühlbar.
Die Zahl der heimgeſchafften Zivilinternierten.
* Bern, 2. März. Mit dem letzten Transport von
115 Oeſterreichern und Ungarn und 710 Reichsdeutſchen
erreicht die Zahl der durch die Vermittelung des
Schwei=
zeriſchen Bureaus in Kollektivtransporten
heimge=
ſchafften Zivilinternierten folgende Höhe:
Franzoſen 10850, Deutſche 7630, Oeſterreicher und Ungarn
1970, insgeſamt 20 450, dazu kommen 1500 Franzoſen, die
von Schaffhauſen mit eigenen Mitteln einzeln heimreiſten.
Das Heimſchaffungsbureau beſchloß ſeine Tätigkeit um
Mitternacht des 1. zum 2. März; dagegen bleibt das
Zentralbureau in Bern, Leiter Profeſſor Räthlisberger,
zur Abwickelung der Geſchäfte bis auf weiteres noch tätig.
Der Schlußbericht iſt vor Oſtern zu erwarten. — Der
Sa=
nitätszug, der für den Transport der
Schwer=
verwundeten von Konſtanz nach Lyon und umgekehrt
gebildet iſt, traf in Bern ein und wurde von offiziellen
Perſönlichkeiten, u. a. dem deutſchen Geſandten in Bern,
beſichtigt. Der Zug beſteht aus 18 Wagen, zwei für
Ma=
terialdepots, einer erſter und zweiter Klaſſe für die
Aerzte und das Perſonal, vier zweiter Klaſſe für Kranke,
die ſitzend zu reiſen vermögen und 11 Wagen dritter
Klaſſe, die als Spitalwagen eingerichtet ſind. Alles iſt
mit größter Sorgfalt vorbereitet. Militärkrankenpfleger
und 15 Diakoniſſinnen verſehen den Dienſt.
Rumänien.
* London, 3. März. Daily Telegraph
veröffent=
licht das Telegramm feines Mitarbeiters Dillon in Rom,
daß der Wunſch Rumäniens, ſich am Weltkriege zu
beteiligen, durch den Rückzug der Ruſſen aus der
Buko=
wina, die ruſſiſche Niederlage in Oſtpreußen und die
Aeußerungen Saſonows über die Zukunft
Konſtantino=
pels abgekühlt ſei.
Der japaniſchschineſiſche Konilikt.
T.U. Hamburg, 3. März. Der
japaniſch=
chineſiſche Konflikt ſcheint ſich nach in London
aus Peking eingetroffenen Meldungen weiter zu
verſchär=
fen. Eine Ablehnung der japaniſchen Forderungen durch
China liege zwar nicht vor, wird jedoch für ſicher gehalten.
Jedenfalls hat China die bereits gemachten
Zugeſtänd=
niſſe für noch nicht endgültig erklärt, bezw. zurückgezogen.
Darauf ſoll Japan die Ausſchiffung von Truppen in die
nordchineſiſchen Häfen angekündigt und dieſen Schritt mit
der Notwendigkeit einer Verteidigung gegen Angriffe
be=
waffneter chineſiſcher Räuberbanden begründet haben. In
der Antwort Chinas auf dieſe japaniſche Drohung erklärt
China, daß es den Schutz des ausgeſchifften
Eiſenbahn=
materials für die konzeſſionierten Linien übernehmen
könne und wolle, nicht aber für das Material, das zum
Bau der nicht konzeſſionierten Linien Verwendung finden
ſoll. China müſſe deshalb jede Ausſchiffung japaniſcher
Truppen auf chineſiſchem Gebiet als einen unfreundlichen
Akt betrachten. Amerikaniſche Kreuzer werden Ende der
erſten Märzwoche in den chineſiſchen Gewäſſern erwartet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. März.
* Uebertragen wurde der Schulamtsaſpirantin
Maria Moll aus Rockenberg, Kreis Friedberg, eine
Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Klein=Auheim, Kreis
Offenbach.
Kriegsauszeichnungen. Hauptmann v. Olberg
(Ferdinand), Ordonnanz=Offizier beim Stabe der 76. Reſ.=
Inf.=Diviſion, erhielt das Eiſerne Krenz 2. Klaſſe nach
den letzten großen Kämpfen im Oſten. — Dem Leutnant
Wilhelm Diefenbach, 1. Erſatz=Batterie des
Feldartil=
lerie=Regts. Nr. 61, wurde die Heſſiſche
Tapferkeits=
medaille verliehen. — Der Profeſſor an der hieſigen
Tech=
niſchen Hochſchule, Dr.=Ing. Niedner, Oberleutnant
und Bataillons=Adjutant in Nordpolen, erhielt das
Eiſerne Kreuz; ferner der Kriegsfreiwillige ſtud. nat.
et math. Karl Maurer, Gefreiter der 4. Komp.
Re=
ſerve=Inf.=Regts. Nr. 221, Sohn des Schmiedemeiſters
Karl Maurer, wegen erfolgreichem Transport zahlreicher
Schwerverwundeter durch ſtarkes feindliches Feuer auf
dem weſtlichen, ſowie öſtlichen Kriegsſchauplatze.
— Großh. Hoftheater. Den zehnten Abend de
Schillerzyklus bildet heute Donnerstag (C 27) eine
Auf=
führung von „Wilhelm Te!!” die um 7 Uhr beginnt,
Als Abſchluß des ganzen Schillerzyklus iſt für Mittwich,
den 10. ds., ein beſonders intereſſanter Abend in
Aus=
ſicht genommen. Das Programm desſelben umfaßt das
Luſtſpiel „Der Neffe als Onkel”, Lieder, ſowie eine
ſzeniſche Darſtellung des Liedes von der Glocke. Für
Freitaa, den 5., D 28, iſt „Cavalleria rusticana‟
und „Tiefland” angeſetzt. Samstag bleibt das
Hof=
theater geſchloſſen. An dieſem Abend findet die
Haupt=
probe von „Datterich” ſtatt, der am Sonntag zum
erſtenmal am Hoftheaier in Szene geht. Die Titelrolle
ſpielt, wie bereits mitgeteilt, Herr Eduard Göbel, in den
übrigen Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen: Gothe
(Marie), Große (Evchen), Kümmel (Liſette), und
Wis=
thaler (Babette), ſowie die Herren Gehbauer (Bengler),
Klotz (Bennelbächer), Knispel (Dummbach), Kroczak
(Knippelius) Schneider (Schmidt), Sautier (Knerz),
Weigandt (Steifſchächter) und Weſtermann (Spirwes).
Die Regie führt.Hermann Knispel (B 30.).
* Kraftwagen und Krafträder dürfen nach einer
Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers
vom 25. Februar 1915 nach dem 14. d. Mts. nur noch
benutzt werden, wenn die Eigentümer eine neue
Zu=
laſſungsbeſcheinigung bei dem zuſtändigen
Kreisamt erwirkt haben. Alle alten
Zulaſſungs=
beſcheinigungen ſind nur bis zum 14. d. Mts. gültig
und unverzüglich an das Kreisamt abzuliefern.
-g. Ein franzöſiſches Flugzeug wird jetzt zu
Uebungs=
fahrten von unſerer Erſatz=Fliegertruppe mit benutzt. Vor
einiger Zeit war es ſchon einmal über unſerer Stadt zu
ſehen und erregte vielfach Unruhe, da es von den bei uns
gebrauchten Flugzeugtypen abweicht. Inzwiſchen iſt es
mit dem deutſchen Erkennungszeichen, dem Eiſernen
Kreuz, verſehen worden und ſo ohne weiteres als
deut=
ſches Flugzeug zu erkennen, ſo daß ſich ängſtliche Gemüter
nicht mehr aufregen brauchen.
* Eine Sonder=Verluſtliſte des deutſchen Heeres
(Unermittelte) iſt ſoeben erſchienen, auf die wir unſere
Leſer beſonders aufmerkſam machen. Die Liſte enthält
in alphabetiſcher Reihenfolge die Namen der unerkannt
verſtorbenen Heeresangehörigen, deren Zugehörigkeit zu
einem Truppenteil nicht feſtgeſtellt werden konnte, ferner
ſind noch elf verſtorbene Soldaten angeführt, deren Namen
nicht ermittelt ſind. Die Liſte kann in unſerer
Geſchäfts=
ſtelle eingeſehen werden.
*Das bisherige Ergebnis der Tagblatt=Sammlungen.
In der Sammelſtelle des Tagblatts ſind bis
jetzt eingegangen: Für den Heſſiſchen Landesverein vom
Roten Kreuz 48 523,62 Mark; für die Hinterbliebenen von
Kriegsteilnehmern und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus
der Stadt Darmſtadt 6098,88 Mark; für die
Kriegsnot=
leidenden in Oſtpreußen 11380,82 Mark; für die
Kriegs=
notleidenden in Elſaß=Lothringen 3152,76 Mark; zur
Be=
ſchaffung von Sanitätshunden und Unterſtützung
geeig=
neter Führer des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde
3448,19 Mark; für den Flottenbund deutſcher Frauen e. V.
106 Mark, zuſammen 72 710,27 Mark.
Verzeichnis neuhergeſtellter Fernſprechanſchlüſſe
und Aenderungen bei beſtehenden Sprechſtellen. a) Neue
Anſchlüſſe: (567) Arbeitszentrale zur Beſchäftigung
von Frauen und Mädchen für das Großherzogtum Heſſen,
Betriebswerkſtätte, Mühlſtr. 33. 1714 Ausfeld, Dr.,
Ohly=
ſtraße 31. 1518 Beck, Mathilde, Frl., Wilhelmſtr. 40.
1182 Boller, Richard, Frankfurter Straße 131. 1504
Coenen, Martin, Zivil= und Uniformſchneiderei,
Eliſa=
bethenſtr. 26. 2115 Geyer, Friedrich, Schreinermeiſter,
Herdweg 10. 1746 Hoffmann, Gg., Stadtbaumeiſter,
Gra=
fenſtraße 12. 1182 Liebigs Lackfabrik, Inh. R. Boller,
Frankfurter Straße 131. 1230 Unger, Richard,
Roquette=
weg 2. b) Aenderungen: 1160 Alvensleben, v., jetzt
Nr. 2689. 1183 Büdingen, v., Friedrich, Graf, Am
Erlen=
berg 21, jetzt Hobrechtſtr. 12. 2503 Etappen=
Kommandan=
tur, immobile, Nr. 3, jetzt Militär=Paketdepot. 939 Hufeld,
Fritz, Kirchſtr. 4, jetzt Rheinſtr. 5. 1745 Kellner=Bund,
Pankratiusſtr. 5, jetzt Große Ochſengaſſe 36. 688
Oppen=
heimer u. Co., jetzt Nr. 2688. (592) Stenographenbund
Gabelsberger, Klappacherſtr. 40, jetzt Neckarſtr. 4. c)
ab=
gebrochene Sprechſtellen: 2274 Scharfenort, M. v.
1585 Voltz, Emil, Dr.
Briefformat. Die ordnungsmäßige Bearbeitung
und pünktliche Beſorgung der Briefe wird der Poſt
durch die übergroße Verſchiedenheit der Briefform, durch
die Ungleichmäßigkeit im Aufkleben der Freimarken und
durch die oft geringe Ueberſichtlichkeit der Aufſchrift in
läſtiger Weiſe erſchwert. Im eigenen Intereſſe benutze
man daher nur rechteckige Briefumſchläge
mittlerer Größe — die geeignetſte Form iſt 15 cm
lang und 12 cm breit — klebe die Marke in die
rechte obere Ecke, ſchreibe unten recht deutlich den
Be=
ſtimmungsort nieder und unterſtreiche ihn. Wer ſeine
Briefumſchläge mit einen Vordruck für die Adreſſe
ver=
ſehen läßt, der laſſe auch gleich ein Feld für die Marke
und einen ſtarken Strich für die Angabe der
Beſtim=
mungspoſtanſtalt unten rechts mit vordrucken.
nh. Dienſtbotenverſammlung. Die von der Städtiſchen
Zentralſtelle für die Volksernährung im Kriege
veran=
altete Dienſtbotenverſammlung war
außer=
ordentlich ſtark beſucht und füllte den Kaiſerſaal bis auf
den letzten Platz. Anſtelle von Frau Helene Chriſtaller
ſprach Frau Sanitätsrat Dr. Hüffell über die
Spar=
ſamkeit der Köchinnen und Dienſtboten in
der Haushaltung während des
Welt=
krieges und über Volksernährung im allgemeinen. Als
die Ausſprache einer praktiſchen Hausfrau gab die
Red=
nerin zahlreiche Anleitungen, wie man, ohne zu darben,
durch größere Sparſamkeit in Haus und Familie mit
Rückſicht auf die Kriegslage doch vorteilhaft wirtſchaften
kann. Beſonders für die Hausfrau entſteht heute die
große Frage „Haushalten” die während des Friedens im
Hintergrund ſtand. Auch für die Dienſtboten gilt jetzt das
gleiche Gebot. Noch in der erſten Kriegszeit lebte man
orglos weiter und war auf eine
Nahrungsmittelknapp=
heit nicht gefaßt. Jetzt iſt es eine Lebensfrage für jede
deutſche Hausfrau und das ganze Volk. Die Selbſtſucht
des Einzelnen muß verſchwinden und die Hausfrauen
ſoll=
ten hinter der Schlachtfront eine unbeſiegbare Macht
bil=
den. Deutſchlands Landwirtſchaft iſt in der Lage, ſeine
Bevölkerung auch ohne fremde Hilfe zu ernähren, wenn
jeder Einzelne mit Sparſamkeit von dieſem großen Gute
zehrt. Und Sparſamkeit in allem muß heute der
Wahl=
ſpruch jeder deutſchen Hausfrau und der Dienſtboten ſein.
Nicht für die Gelderſparniſſe der Herrſchaften, ſondern mit
deutſchem Gute muß gewirtſchaftet werden. Wer Mehl,
Brotrinden und =reſte verderben läßt, verſündigt ſich am
Vaterland und an Gott. Sparſamkeit an Fett und
Ein=
ſchränkung des Fleiſchgenuſſes bringen uns über die
ſchwe=
ren Tage hinaus. Auch bei dem Kartoffelverbrauch tut
größte Sparſamkeit not, da auch für die Viehhaltung
der Bedarf unbedingt nötig iſt. Statt Butter ſollte Obſt
und Schmierkäſe uſw. die Zuſpeiſe ſein. Ein ſehr
wich=
tiges Nahrungsmittel, das Gemüſe in allen Arten, ſollte
zu einem unſerer Hauptnahrungsmittel werden.
Spar=
famkeit im Haushalt, in Feuerung und Licht,
Seifenver=
brauch uſw., bildete für die Dienſtboten noch ein ſehr
wich=
tiges Kapitel. Der Rednerin wurde reicher Beifall für
ihre ausgezeichneten Ausführungen zuteil.
* Lichthildervortrag zugunſten der ſtädtiſchen
Kriegs=
fürſorge. Es ſei nochmals auf die heute (Donnerstag)
abend im Feſtſaal der Techniſchen Hochſchule ſtattfindende
Veranſtaltung aufmerkſam gemacht. Herr Profeſſor Dr.
Limmer wird Farbenaufnahmen aus dem
Großh. Roſengarten zur Vorführung bringen;
unſere Hoftheater=Opernſängerin Fräulein Klementine
Feiſtle hat ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit
er=
klärt, verſchiedene Lieder vorzutragen. Der Schluß des
Abends iſt auf 10¼ Uhr feſtgeſetzt. Unter Hinweis auf
die kürzlich an dieſer Stelle gebrachten Ausführungen
bittet der Herr Oberbürgermeiſter um recht zahlreichen
Beſuch, zumal der Reinerlös zu Fürſorgezwecken
Ver=
wendung finden ſoll.
Fürſorge für Kriegsbeſchädigte. Auf
Veran=
laſſung des Landesausſchuſſes zur Fürſorge für
Kriegs=
beſchädigte finden augenblicklich in ſämtlichen Lazaretten
des Großherzogtums Erhebungen darüber ſtatt, bei
welchen Kriegern vorausſichtlich der Uebergang zu einem
anderen Beruf notwendig werden wird. Bei dieſer
Gelegenheit ſei nochmals auf das unter Allerhöchſtem
Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin
Montag, den 8. März, abends 8 Uhr, im Feſtſaale der
Turngemeinde zum Beſten der Kriegsbeſchädigten
ſtatt=
findende Konzert hingewieſen, an dem außer Frau
Lilli Wolfskehl infolge gütigen Entgegenkommens
der Direktion des Großh. Hoftheaters deſſen beliebte
Mitglieder Fräulein Feiſtle und Frau Jacobs,
ferner die Herren Globerger und Stephani,
ſowie die Herren Andrege, Feſt, Raſche und
Sprenger mitwirken werden.
* Der Evangeliſche Jünglingsbund im
Groß=
herzogtum Heſſen (Heſſenbund”) wird ſeine
dies=
jährige Frühjahrsvertreterverſammlung am
Montag, den 15. März, in der Wartburg zu
Darm=
ſtadt, Karlſtraße 21, abhalten. Außer den geſchäftlichen
Angelegenheiten wird von Herrn Gemeindehelfer Heller=
Darmſtadt ein Referat über praktiſche Fragen in der
Jugendarbeit gehalten werden. Freunde der
Jugend=
arbeit ſind bei der Tagung herzlich willkommen. Der
Bund hat unter der Kriegszeit nicht gelitten; im
Gegen=
teil, er hat ſeine Arbeit vertiefen können; ſeine
Mitglieder=
zahl beträgt über 2000 Perſonen in 44 Vereinen. Der
neunte Teil der Mitglieder ſteht im Felde, größtenteils=
Kriegsfreiwillige. Viele Auszeichnungen ſind den
Mit=
gliedern ſchon zuteil geworden; eine Anzahl der jungen
Freunde hat ſchon den Heldentod fürs Vaterland
er=
litten. Jedenfalls hat ſich gerade im Krieg die Arbeit
der evangeliſchen Jugendvereine als eine der beſten
Vorſchulen für brauchbare und zuverläſſige Männer
er=
wieſen.
* Muſikſektion des Heſſiſchen Lehrerinnen=Vereins.
Am 6. März (ſiehe Anzeige) wird Frl. Binding=
Frankfurt einen Vortrag halten über das Thema:
„Wert und Ziel des Examens für Muſiklehrerinnen”.
Wie weiteren Kreiſen noch unbekannt ſein dürfte, hat
ſchon vor längerer Zeit der Verband der deutſchen
Muſik=
lehrerinnen eine öffentliche Prüfung eingerichtet, bei der
Muſikſtudierende ſich über ihre Kenntniſſe und
Fähigkei=
ten ausweiſen können. Dieſe Prüfung, die je nach
Be=
darf in verſchiedenen Städten vor einer eigens dazu
ein=
geſetzten Kommiſſion abgehalten wird, iſt zu betrachten
als einſtweiliger wertvoller Erſatz für die zurzeit noch
nicht beſtehende, aber von den intereſſierten Kreiſen längſt
angeſtrebte ſtaatliche Prüfung. Es braucht wohl nicht
hervorgehoben zu werden, wie wichtig es iſt, daß ernſt
Strebenden auf muſikaliſchem Gebiet jetzt die Möglichkeit
geboten iſt, eine derartige Prüfung abzulegen. Da Frl.
Binding ſelbſt Mitglied der Prüfungskommiſſion iſt, ſo
kann ſie natürlich beſten Aufſchluß geben über alles, was
mit der Prüfung zuſammenhängt. Man darf wohl
an=
nehmen, daß die Gelegenheit, ſich über die Prüfung
ein=
gehend zu unterrichten, von allen hieſigen Muſiklehrern
und =lehrerinnen im eigenen Intereſſe und in dem ihrer
vorgeſchrittenen Schüler freudig begrüßt werden, wird.
— Gartenbauverein Darmſtadt, An dieſer Stelle
ſei nochmals auf die im Anzeigenteil enthaltene
Ein=
ladung zur Monatsverſammlung, insbeſondere
auf den Vortrag aufmerkſam gemacht: „Die erſten
Arbeiten bei der Neuanlage von Pflanzgärten mit
be=
ſonderer Berückſichtigung der Kriegsfürſorge.” (S. Anz.)
* Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Im Monat
Februar wurde die Leſehalle im ganzen von 3778
Per=
ſonen beſucht (im Februar 1914: 3905), durchſchnittlich
an jedem Tage 134 Beſucher. Aus der Bücherhalle nach
Hauſe entliehen wurden im ganzen 9419 Bände (1914:
11373), darunter 355 wiſſenſchaftliche und belehrende
Werke. Die Zahl der ſeit dem 1. April v. J.
einge=
ſchriebenen Leſer ſtieg auf 3790. An Büchergeſchenken
gingen in dieſem Monat weiter ein: von Herrn Geh.
Rat Profeſſor Dr. Bach, Profeſſor Dr. Liſt und Herrn
Dr. Eſſelborn ein von ihnen verfaßtes Werk, von Herrn
Pfarrer Franzmathes in Mölsheim ein von ihm
ver=
faßtes Werk, von Herrn Generalarzt Dr. Kappeſſer
ſechs von ihen verfaßte Bände, von Frau Hauptmann
Maurer 24 Bände und verſchiedene Schriften, von Frau
Major von Ploennies fünf Bände, von Frau Schubart
2 Bände und ſieben Jahrgänge Zeitſchriften, von
Unge=
nannt zwölf Bände. Beſonders ſei an dieſer Stelle
noch hervorgehoben das Vermächtnis des in der
Buch=
handlung Saeng tätig geweſenen Buchhändlers Friedr.
Bodenſtein. Der jugendliche Bücherliebhaber, welcher in
Frankreich auf „grüner Heide” ſein junges Leben
aus=
hauchte, hat unſerer Städtiſchen Bücherhalle ſeine ganze
Bücherſammlung, beſtehend in 60 Bänden, vermacht.
Manches wertvolle Werk, an deſſen Anſchaffung
vor=
erſt noch nicht gedacht werden konnte, iſt ſe der
Allge=
meinheit zugänglich geworden.
* Bauerntheater im Orpheum. Wie bereits
mitge=
teilt, beginnt das hierorts beſtbekannte Dengaſche
Bauerntheater am kommenden Samstag, 6. März,
ſein diesjähriges Gaſtſpiel. Die Vorſtellungen finden
täglich ohne Unterbrechung der Spielzeit ſtatt. Näheres
hinſichtlich des Spielplans folgt. (S. Anz.)
Das Eiſerne Kreuz im 18. Armsekorps.
* Mit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe
wur=
den im Verbande des 18. Armeekorps ausgezeichnet:
Oberſtlt. Frhr. v. Preuſchen, Inf.=Regt. 115, Major
Moeller, Feldart.=Regt. 61, Hauptm. Platz, Inf.=Regt.
117, Hauptm. Haack, Inf.=Regt. 116, Lt. Hoßfeld, Inf.=
Regt. 118. — Mit dem Eiſernen Kreuz zweiter
Klaſſe: Oberſtlt. z. D. v. Oheimb, Komm. d. Mun.=
Kol., Korpsſt.=Apoth. Preißner, Gen.=Komm. 18. A.=K.,
Rittmſtr. d. L. I Müller, Etapp.=Inſp. 2.
General=Kommando d. 18. A.=K.: Mitgl. d.
K.=F. A.=C. Milchers, Vizefeldw. Holzapfel, Vizewachtm.
Menzel, Sergeant Wolf, U.=O. Steindorf, U.=O. Schilz.
Infanterie=Regiment Nr. 115: U.=O. Wetzel
(3.), Reſ. Bärſch (L.), Gefr. Eiſenbach (9.), Gefr. Rettich
(12.), Vizefeldw. Bender (11.), Gefr. Friedrich (9.), Gefr.
Raabe (10.), Reſ. Beſt (2.), Gefr. Fuchs (3.), Gardiſt.
Eck=
hardt (4.), Gefr. Bergmann (8.), Gefr. Rothfelder (L.),
Vizefeldw. Schmitt (5.), Gefr. Rößmann (5.), Serg. Bube
(6.), Gefr. Bauer (6.), Gefr. Trilling (7.), Gardiſt Jung
(8.), Stabsarzr d. R. Dr. Henckel (Gf.), Feldunterarzt
Herbing (I.), Feldunterarzt Voſſius (II.), Gardiſt Dietrich
(M.), Horn.=Gefr. Thomas (3.).
Infanterie=Regiment Nr. 116: Oberſtlt.
Rothardt, Off.=Stellv. Spoerhaſe (3.), Off.=Stellv. Schaaf
(4.), Off.=Stellv. Köhler (9.), Off.=Stellv. Lung (12.),
Vize=
feldw. Wittelsberger (L.), Vizefeldw. Feick (5.), Vizefeldw.
Günther (8.), Vizefeldw. d. L. II Hauffe (7.), U.=O. Georg
(L.), U.=O. Schwender (2.), U.=O. Laur (5.), U.=O. Hild
(6.), U.=O. Rehor (10.), Gefr. Klaas (2.), Gefr. d. L.
Cha=
mann (11.), Musk. Dehler (3.), Musk. Berke (9.), Musk.
Kramer (M.), Reſ. Schlögel (10.), Zahlm. Witting (II.
Unterarzt Dr. Goldmann (III.), Gefr. d. R. Peter
Reſ. Hofmann (4.), Ev. Feldgeiſtlicher Günther (50. Inf.=
Brigade).
Infanterie=Regiment Nr. 117: Feldw.
Al=
bert (2.), Vizefeldw. d. Reſ. Mauermann (8.), Musk. Nink
(10.), U.=O. d. Reſ. Feth (5.), Gefr. Roth (M.), Vizefeldw.
Hebling (3.), U.=O. Keller (3.), U.=O. d. L. Becker (4.),
Vizefeldw. d. Reſ. Hück (12.). U.=O. d. Reſ. Weber (L.),
U.=O. Ganz (L.), Vizefeldw. d. Reſ. Oertel (8.), Vizefeldw.
Hartmann (4.), Gefr. Molecki (8.). Gefr. d. Re
U.=O. d. Reſ. Does (11.). Reſ. Nagel (11.), R
(11.), Reſ. Seug (5.), Unterzahlm. Müller (II.), U.=O
Dexheimer (9.), Gefr. d. L. Beer (12.), Gefr. Müller (6.),
Musk. Schmitz (11.).
Infanterie=Regiment Nr. 118: Off.=Stellv.
Racke, Vizefeldw. Krauſe (6.), Vizefeldw. Wenſchel (M.),
U.=O. Jakob (3.), Gefr. Jahnſon (L.), Feldw. Klippel
(11.), San.=U.=O. Grün (6.), Musk. Beſant (2.), Feldw.=
Lt. Oſtermann, Off.=Stellv. Kratz (4.), U.=O. Gockel (L.),
U.=O. d. Reſ. Fritzius (2.), U.=O. d. Reſ. Beſt (4.), U.=O.
Scheuermann (8.), U.=O. Schmidt (9.), Gefr. Ockenfuß
(9.), Gefr. Männer (12.), U.=O. d. Reſ. Kaufmann (7.),
Waffenmſtr. Weinhold (St.), Reſ. Hoffeller (8.),
Kriegs=
freiw. Gefr. Müller (3.).
Feldartillerie=Regiment Nr. 25: Vizew. d.
Reſ. Pulg (I. M.=K.), Tromp. Obermann (5.), U.=O.
Gatzert (4.), U.=O. d. Reſ. Hahn (1.), Gefr. Hein (6.)
Vizew. Michaelis (4.), Kan. Schmidt (2.), Lt. d. Reſ.
Werth, Krgsfrw. Lohr (3.), Vizew. Rohrmann (St.).
Feldartillerie=Regiment Nr. 61: Vizew.
Krüger (5.), Vizew. Soehn (2.), U.=O. Breidenbach (4.),
Vizew. Seltzer (6.), Gefr. d. Reſ. Heier (1.), Vizew.
Bour=
wieg (3.), Gefr. d. Reſ. Hinkel (St. 1.), U.=O. Welker
(I. M.=K. 1), Kan. d. Reſ. Zengerling (St. 2.), Zahlm.
d. Reſ. Behrendt (St. 2.).
Landw.=Infanterie=Regiment Nr. 118:
Lt. d. Reſ. Franz Falk (Ldw.=Bez. Mainz), Vizefeldw. d.
Reſ. Sorge (3.), Feldw. d. L. Bauchat (4.), U.=O. d. L.
Loew (3.), U.=O. d. L. Schmitt (2.), Wehrm. Caſpari (2.),
Feldw. d. L. Ripper (5.), Off.=Stellv. Freitag. (6.), Feldw.
d, L. Seemann (8.), U.=O. Hoß (7.), Gefr. Donaty (5.),
Gefr. Hintenlang (8.), Vizefeldw. d. L. Neeb (11.), Gefr.
Weiß (9.), Gefr. Steib (9.), Wehrm. Süß (10.), Wehrm.
Dapper (11.), Wehrm. Luſtenberger (12.).
Landw.=Kavallerie=Regiment: Lt. d.
Reſ. Drag.=Regt. 24 Walter (Ldw.=Bez. Gießen), Serg.
Hohmann (3.), Vizewachtmſtr. Kraemer (3.).
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576;
Mate=
rialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20;
Kreuzpfen=
nig=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Das Rote Kreuz in Heſſen ſeit
Kriegs=
beginn.
Sieben Monate währt der ſchwere Krieg. Eine Welt
von Feinden ſucht uns zu vernichten. Wir aber ſind
ſchon nach den erſten Kriegsmonaten im Beſitze ſaſt ganz
Belgiens und der blühendſten Provinzen Nordfrankreichs
ge=
weſen. Unſer tapfres Heer ſteht im Weſten tief in
Frank=
reich und im Oſten faſt vor den Mauern von Warſchau,
unſere Flotte hat ſich zum erſten Male in ernſtem Ringen
unmittelbar mit dem Feinde meſſen können und dabei
un=
vergänglichen Ruhm erworben, unſere Luftfahrzeuge und
Unterſeeboote ſind der Schrecken unſerer Feinde und vor
allem der Engländer geworden. Indeſſen haben auch die
daheim Gebliebenen nicht geraſtet, alles hat gewetteifert
im Dienſte der großen vaterländiſchen Aufgaben, und
ins=
beſondere die Einrichtung des Roten Kreuzes hat ſich
in dieſen ſchweren Kriegsmonaten wiederum bewährt.
Was der Heſſiſche Landesverein vom Roten
Kreuz in Gemeinſchaft mit dem Alice=
Frauen=
verein für Krankenpflege bisher — bis etwa
Ende Februar — getan hat, ſoll in folgendem
zuſammen=
faſſend auseinandergeſetzt werden.
Mit dem erſten Mobilmachungstag trat die im
Frie=
den bereits vorbereitete Organiſation in Kraft, nach der
Rotes Kreuz und Alice=Frauenverein für
die Kriegsdauer unter einheitlicher
Lei=
itung zuſammen zu arbeiten haben. Der in
dieſer Organiſation vorgeſehene verſtärkte Vorſtand mit
ſeinen einzelnen Unterabteilungen begann ſeine
Wirkſam=
keit mit einem Aufruf an die Bevölkerung zur Leiſtung
von Geld= und anderen Spenden, der von der erſten
Stunde an gute Aufnahme fand und insbeſondere in den
erſten Wochen dem Roten Kreuz die Mittel zuführte, die
ihm die Löſung ſeiner ſchweren Aufgabe ermöglichten.
Gleichzeitig ſetzte die Tätigkeit der einzelnen Abteilungen
ein, über die das Folgende zu berichten iſt.
Schon im Frieden war die Bereitſtellung von
Kran=
kenpflegern und Krankenpflegerinnen für
das Etappengebiet vorbereitet. In den erſten 7 Monaten
des Krieges ſind dahin entſandt worden:
Krankenpfleger: Von den Sanitätskolonnen
Darmſtadt 63, Nieder=Ramſtadt 25, Offenbach 22, Worms
21, Alzey 18, Dieburg 13, Babenhauſen 10, Alsfeld 9,
Eberſtadt 9, Bensheim 9, Butzbach 7, Gießen 6, Groß=
Gerau 6, Groß=Umſtadt 5, Nieder=Olm 5, Ober=
Ingel=
heim 4, Erbach 3, Friedberg 3, Budenheim 3, Bingen 2,
Lauterbach 2, Groß=Biebrau 1, Langen 1, Blitzenrod 1,
Wixhauſen 1, von der Genoſſenſchaft freiwilliger
Kran=
kenpfleger im Kriege 18, zuſammen 264 Krankenpfleger.
Krankenpflegerinnen: Heſſiſche Alice=
Schwe=
ſtern 50, nämlich Darmſtadt (Alicehoſpital) 27, Mainz
(Aliceheim) 5, Offenbach (Stadtkrankenhaus) 18,
Schwe=
ſtern der göttlichen Vorſehung Mainz 26,
Diakonieſchwe=
ſtern Darmſtadt 20, Eleonorenſchweſtern Darmſtadt 17,
freie Schweſtern 16, Schweſtern Stadtkrankenhaus
Darm=
ſtadt 15, Rote Kreuz=Schweſtern Darmſtadt 5, Schweſtern
vom Verein für Kranken= und Hauspflege Erbach 2,
Ober=
bronner=Schweſtern Worms 2, Schweſtern Auguſtahaus
Berlin 1, zuſammen 154 Krankenpflegerinnen.
Auch im Heimatgebiet ſind eine große Anzahl von
Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern, und zwar in
Reſerve= und Vereinslazaretten, Verband=,
Erfriſchungs=
ſtellen uſw. beſchäftigt. Die Zahl der im Heimatgebiet
verwendeten Berufsſchweſtern des Alice=Frauvereins
(Alice=Schweſtern) beträgt 65 (Alicehoſpital Darmſtadt:
41, Aliceheim Mainz: 4, Stadtkrankenhaus Offenbach: 20).
Durch Vermittlung der Zentrale des Heſſiſchen Roten
Kreuzes ſind ſeit Beginn des Krieges 180
Krankenſchwe=
ſtern den Vereins= und Reſervelazaretten des
Großher=
zogtums zugewieſen worden. Davon ſind 72
Diakoniſſin=
nen aus dem Eliſabethenſtift in Darmſtadt, 58 gehören
katholiſchen Orden an (32 Franziskanerinnen, 8
Borro=
mäerinnen, 12 Oberbronner=Schweſtern, 6 Dienſtmägde
Chriſti), 2 ſind Alice= 8 Erbacher= 10 Eleonoren= und 32
ſogenannte freie Schweſtern, d. h. Krankenpflegerinnen,
die ſtaatlich anerkannt ſind, aber keiner Schweſternſchaft
angehören oder ſolche, die ohne ſtaatliche Approbation, in
Anbetracht ihrer Ausbildung und ſeitherigen
Berufstätig=
keit als vollwertige angeſehen werden müſſen.
Die Koſten der Ausrüſtung der Krankenpfleger und
Krankenpflegerinnen ſind teilweiſe von dem
Landesver=
ein beſtritten worden. Auch für die Ausbildung des
männlichen Krankenpflegeperſonals hat der Landesverein
erhebliche Aufwendungen gemacht.
Schon in den letzten Jahren waren der Vorſtand des
Landesvereins und das Zentralkomitee des Alice=
Frauen=
vereins beſtrebt, Helferinnen und
Hilfsſchwe=
ſtern zur Unterſtützung des Krankenpflegeperſonals und
zum Exſatz der Schweſternbeſtände für die Kriegszeit aus=
zubilden. Eine größere Anzahl Zweigvereine der
bei=
den Vereine hatte Lehrkurſe für Helferinnen veranſtaltet,
die gut beſucht waren, ſo daß bei Kriegsbeginn dem
ver=
ſtärkten Vorſtand 447, in Darmſtadt allein 158, geprüfte
Helferinnen zur Verfügung ſtanden. Trotz dieſer, wie es
ſcheinen mochte, großen Zahl, drängte die Berliner
Zen=
trale — wie ſich jetzt zeigt, mit Recht — auf weitere
Ver=
mehrung des Beſtandes. Eine dementſprechend am 25
Auguſt erlaſſene öffentliche Aufforderung zur Beteiligung
an Ausbildungskurſen für Helferinnen vom Roten Kreuz
hatte den Erfolg, daß ſchon am zweiten Tage die
Ein=
zeichnungsliſten auf der Zentrale in Darmſtadt mit
bei=
nahe 600 Meldungen geſchloſſen werden mußten. Aehnliche
Erfahrungen wurden im ganzen Lande gemacht. In
Darmſtadt beteiligten ſich an dem theoretiſchen Unterricht
im ganzen 200 Frauen und Mädchen aller Stände,
wäh=
rend Dank der Bereitwilligkeit der Herren Direktoren und
Chefärzte der Reſerve= und Vereinslazarette in
regelmäßi=
gem vierwöchentlichen Turnus jeweils 35
Helferinſchüle=
rinnen praktiſch unterrichtet werden konnten. Auf dieſe Weiſe
wurden ſeit Kriegsbeginn bis jetzt in Darmſtadt 151
Helferinnen ausgebildet.
In gleich nachdrücklicher Weiſe wurde auch von den
Zweigvereinen, denen die örtlichen Verhältniſſe die
Mög=
lichkeit dazu boten, die Ausbildung der Helferinnen
be=
trieben. Es haben Auerbach 42, Bensheim 35, Dieburg
14, Offenbach 22, Reinheim 1, Alzey 76, Mainz 62, Worms
5, Babenhauſen 16, Bad=Nauheim 21, Büdingen 32,
Butz=
bach 21, Großen=Buſeck 11, Gießen 13, Hungen 4 und
Lau=
terbach 11 — zuſammen 568 Helferinnen ausgebildet, ſc
daß ſeit Kriegsbeginn 669 Helferinnen in die Liſten
neu aufgenommen werden konnten und die Geſamt
zahl der Helferinnen vom Roten Kreuz in Heſſen am
1. März 1915 nunmehr 1116 beträgt.
Davon waren am 1. März d. Js. in den Vereins=
und Reſervelazaretten des Großherzogtums zuſammen
786 in dienſtlicher Verwendung. Ueber ihre
Tätigkeit iſt nur Lobenswertes zu berichten.
Es war daher auch möglich, gemäß § 10 der
Ergän=
zungsbeſtimmungen für die Kriegsdauer, wonach
Helfe=
rinnen mit mindeſtens dreimonatiger Dienſtzeit,
die ſich durch beſondere Leiſtung und Führung
ausgezeich=
net haben, zu Hilfsſchweſtern ernannt werden können, in
Darmſtadt 75, in Mainz 32, in Worms 5, in Bensheim 16,
in Bad=Nauheim 14, in Auerbach 3, in Butzbach 7, ir
Friedberg 7, in Vilbel 12, in Alzey 1, in Babenhauſen 7,
in Groß=Gerau 2, zuſammen 181 Helferinnen, zu
Hilfsſchweſtern zu befördern.
In der Vorausſetzung, daß der Krieg auch an die
Sanitätskolonnen erhöhte Anforderungen ſtellen
werde, ſind ſogleich nach der Mobilmachung an den
mei=
ſten Orten, an denen Sanitätskolonnen ſich befinden,
be=
ſondere Kurſe für Krankenträger eingerichtet worden, zu
denen ſich erfreulicherweiſe Teilnehmer aus allen
Geſell=
ſchaftsklaſſen gemeldet haben. In Darmſtadt ſind in zwei
Kurſen der freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz
über 300 Krankenträger ausgebildet worden. Außerdem
hat die Genoſſenſchaft freiwilliger Krankenpfleger
hier=
ſelbſt in zwei Kurſen über 200 Krankenträger ausgebildet.
Auch die weitere Ausbildung der Krankenträger zu
Krankenpflegern, die ſtets in einem Lazarett oder
Krankenhauſe ſtattfinden muß, hat in erfreulicher Weiſe
zu=
genommen und wird gegenwärtig noch weiter fortgeſetzt.
Außer den bereits ins Etappengebiet uſw. entſandten
rund 270 Krankenpflegern ſtehen gegenwärtig im ganzen
noch 35 Pfleger zur Verfügung. Weitere ſind noch in der
Ausbildung begriffen.
Entgegen der vielfach im Frieden vertretenen
Mei=
nung, daß neben den militäriſchen Reſervelazaretten im
Heimatgebiet die Notwendigkeit der Einrichtung von
ſo=
genannten Vereinslazaretten nicht mehr ſehr
groß ſein werde, zeigte es ſich ſchon ſehr bald,
insbeſon=
dere nach den größeren Schlachten Ende Auguſt und
An=
fang September, daß die Militärverwaltung im weiten
Maße auf ſolche Vereinslazarette zurückgreifen muß.
Vor=
gearbeitet hatte der Heſſiſche Landesverein die Löſung der
ihm hiernach obliegenden Aufgaben ſchon im Frieden,
in=
dem er durch Abſchluß von Verträgen die Bereitſtellung
von 18 Vereinslazaretten mit 1768 Betten ſich geſichert
hatte. Hierzu ſind während der Kriegsdauer nicht
weni=
ger als 47 neue Vereinslazarette mit 2165 Betten
hinzu=
gekommen, ſo daß zurzeit im ganzen 65 Vereinslazarette
mit rund 4000 Betten zur Verfügung ſtehen. Gemeinden,
Krankenhäuſer, Privatvereinigungen und Privatperſonen
für ſich haben einen edlen Wetteifer in dem Streben
ent=
wickelt, für die Verwundeten im Heimatgebiet die nötige
Unterkunftsgelegenheit zu beſchaffen und ihnen
insbeſon=
dere die Möglichkeit zu bieten, nicht allzu weit von ihrem
Heimatort oder dem Aufſtellungsort der Truppe, zu der
ſie gehörten, ihrer Heilung entgegenzugehen. Der gute
Wille, hierbei ſelbſt mitzuhelfen, war vielfach ſo groß, daß
die Militärverwaltung nicht immer ſofort in der Lage war,
den Angeboten näher zu treten und insbeſondere die
ein=
mal eingerichteten Lazarette auch ſtets voll zu belegen.
Umſo mehr iſt es anzuerkennen, daß der Eifer aller
Betei=
ligten auf dieſem Gebiete bisher in keiner Weiſe
nachge=
laſſen hat. Wie für die Ausbildung von Helferinnen
und ſonſtigem Perſonal, ſo haben für die Behandlung der
Verwundeten und Kranken in den Vereinslazaretten auch
die Aerzte ihre Arbeitskraft in
ſelbſtloſe=
ſter Weiſe zur Verfügung geſtellt.
Von den Vereinslazaretten war ein großer Teil durch
die nächſt intereſſierten Kreiſe mit allen notwendigen
Einrichtungs= und Betriebgegenſtänden
reichlich verſehen, andere wiederum mußten vom
Landes=
verein ganz oder teilweiſe eingerichtet werden. So
wur=
den ſchon bis zu dem 8. Mobilmachungstage elf
Vereinslazarette mit allem Notwendigen ausgeſtattet und
dieſe Arbeit ging auch in den folgenden Monaten rüſtig
weiter. Die erforderliche Kranken= und Bettwäſche wurde
zum Teil freiwillig geſpendet, zum anderen Teil durch die
Zweigvereine in beſonderen Nähſtuben uſw. in
unermüd=
licher Tätigkeit gefertigt. Ein am 4. Auguſt erlaſſener
Aufruf zur Spendung von Liebesgaben hatte
im ganzen Land ſtarken und nachhaltigen Erfolg: Große
Maſſen von Lazarettbedarf, an Bekleidungs= Nahrungs=
und Genußmitteln ſowie an Gebrauchsgegenſtänden
gin=
gen ein. Die Spender gehören allen
Bevölkerungsſchich=
ten an. Die Zweigvereine vom Roten Kreuz, wie des
Alice=Frauenvereins und ſonſtige
Wohltätigkeitseinrich=
tungen entwickeln bis zum heutigen Tage größte
Emſig=
keit, überall beſteht der Wille und die Kraft, zu helfen.
In Darmſtadt hatte ſofort mit Kriegsausbruch Ihre
Königliche Hoheit die Großherzogin einen großen Teil
des Alten Palais für unſere Zwecke zur Verfügung
ge=
ſtellt, in dem ſich die Materialien=Abteilung des
Landes=
vereins ſelbſt einrichten und ihre Magazine, vor allem
aber auch ihre ſtark beſetzten Nähſtuben einrichten konnte.
Mit den Liebesgaben wurden, wie
be=
merkt, zunächſt die Lazarette dann aber
auch ſelbſtverſtändlich in hervorragendem
Maße die Truppen im Felde verſorgt.
An=
fangs in Kraftwagen, ſpäter in Eiſenbahnzügen gingen
dorthin bis jetzt 8 große und zahlreiche kleinere Sendun=
gen, darunter namentlich auch ſolche an Feldlazarette. Auch
unſere Flotte erhielt Liebesgaben, und die
Kriegsgefan=
genen in Feindesland, die erreichbar waren, wurden
ebenfalls unterſtützt. Seit Beginn des Krieges wurden
im ganzen ins Feld geſchickt rund 38000 wollene Hemden,
28000 Unterhoſen, 13000 Unterjacken, 2000 Wollweſten,
57000 Paar Wollſtrümpfe, 5000 Paar Fußlappen, 24000
Paar Pulswärmer, 17000 Leibbinden. Die Zahl der
ver=
ſendeten Zigarren geht in die Hunderttauſende, der
Ziga=
retten in die Millionen, was an Tabak verſchickt wurde,
läßt ſich nicht genauer angeben. Auch ſonſtige
Genußmit=
tel, und vor allem auch Nahrungsmittel, ſind uns von der
Landwirtſchaft treibenden und der ſonſtigen Bevölkerung
in reichem Maße geſpendet und ihrem Verwendungszweck
zugeführt worden.
Der Rücktransport der Verwundeten aus dem Felde
war zu Beginn des Krieges recht ſchwierig. Wie in
frühe=
ren Kriegen, ſo mußten auch diesmal die Verwundeten
meiſt mit dem einfachen Strohlager in den
Eiſenbahn=
wagen vorlieb nehmen, ſoweit ſie nicht ſo rüſtig waren,
daß ſie ſitzend in Perſonenwagen befördert werden
konn=
ten. Nur wenig ſogenannte Lazarettzüge ſtanden
zur Verfügung. Eine große neue Aufgabe erwuchs aus
dieſem Zuſtand für die freiwillige Hilfstätigkeit und das
Rote Kreuz und auch wir ergriffen gerne die Gelegenheit,
hier zu helfen, ſobald wir die Notwendigkeit zur Hilfe
erkannt hatten, und unſere Geldmittel die Möglichkeit
bo=
ten, den damit verbundenen Aufwand zu tragen. Mitte
Oktober wurde mit den Arbeiten zur Aufſtellung eines
planmäßigen Vereinslazarettzuges begonnen. Mit
Un=
terſtützung der Eiſenbahndirektion Mainz und unter der
eifrigen Mitarbeit einer Anzahl freiwilliger Hilfskräfte
ge=
lang es uns, den Zug ſoweit fertigzuſtellen, daß er am
25. November der Oeffentlichkeit vorgeführt und der
Mili=
tärverwaltung zur Verfügung geſtellt werden konnte. Er
hat inzwiſchen bereits Fahrten auf den weſtlichen
Kriegsſchauplatz unternommen und im ganzen 1700
Verwundete in das Heimatgebiet zurückgeführt.
Allſeitig haben ſeine Einrichtungen Anerkennung gefunden,
die Verwundeten ſind des Lobes voll über die bequeme
Art, in der ſie in ihm ihren Heilſtätten zugeführt
wer=
den, Aerzte und Militärverwaltung halten ſeine
Einrich=
tungen für muſtergültig, und Pflegeperſonal, das in
an=
deren Lazarettzügen beſchäftigt war, hat erzählt, es ſei
ihnen ſcherzhaft von ihren Vorgeſetzten empfohlen
wor=
den, ſie möchten den Heſſiſchen Lazarettzug nicht
beſichti=
gen, weil ihnen ſonſt der eigene nicht mehr ſo gut gefalle!
— Die Aufſtellung des Zuges hat einen Aufwand von
rund 50000 Mark verurſacht, ein Betrag, der in
Anbe=
tracht unſerer nicht allzu reichlichen Mittel recht hoch
er=
ſcheint, aber gewiß für einen hervorragend guten Zweck
Verwendung gefunden hat. Zu dieſen Koſten der erſten
Ausrüſtung treten noch die nicht unerheblichen Koſten der
Inſtandhaltung, Ergänzung und Erneuerung der
Ausſtat=
tung und die Koſten des Betriebs, welch letztere allerdings
zum Teil demnächſt von der Heeresverwaltung wieder
er=
ſetzt werden ſollen. Ein zweiter Lazarettzug iſt, nachdem
die evangeliſche Landeskirche das zu dieſem Zweck
notwen=
dige Geld zur Verfügung geſtellt hat, unter Verwendung
des Sammlungsergebniſſes und der reichen Spenden an
Wäſche= und ſonſtigen Ausrüſtungsſtücken, die die
Evange=
liſchen Frauenvereine des Landes geſammelt hatten,
auf=
geſtellt und am 7. Februar dem Herrn
Territorialdele=
gierten übergeben worden; er hat ſeine erſte Reiſe ins
Etappengebiet am 27. Februar angetreten. Auch für
die=
ſen Zug müſſen fortlaufend Mittel des Landesvereins
für den Betrieb und die Inſtandhaltung der Einrichtung
aufgewendet werden, vorbehaltlich demnächſtigen
teilwei=
ſen Rückerſatzes durch die Heeresverwaltung.
Aus dem Oſten war uns berichtet worden, daß bei
den dortigen ſchwierigen Beförderungsverhältniſſen
Sa=
nitätskraftwagen zur Rückwärtsbeförderung der
Verwundeten recht gute Dienſte leiſten könnten. Der
ver=
ſtärkte Vorſtand hat ſich ſofort dieſer außerordentlich
wich=
tigen Frage angenommen und ſich den zuſtändigen
Behör=
den gegenüber bereit erklärt, aus ſeinen Mitteln ſolche
Kraftwagen, oder die in neueſter Zeit zur Verwendung
beſonders empfohlenen Anhängewagen zu
Kraft=
wagen für die im Oſten kämpfenden Truppenteile, die in
Heſſen aufgeſtellt worden ſind, zu beſchaffen. Die
Ver=
handlungen darüber konnten bis jetzt noch nicht
abgeſchloſ=
ſen werden, zumal auch die Motorwagenfabriken zurzeit
mit Aufträgen für die Militärverwaltung vollſtändig in
Anſpruch genommen ſind. Es ſteht zu hoffen, daß es auch
in dieſer Frage den Bemühungen des Landesvereins
ge=
lingt, Gutes für unſere tapferen Truppen zu ſchaffen.
Aber auch auf anderen Gebieten haben wir ſchon
manche Kriegsnot gelindert. Getren dem Programm, das
wir in unſerem am 1. Mobilmachungstag erlaſſenen
Auf=
ruf aufgeſtellt haben, haben wir in zahlreichen Fällen, in
denen die wirtſchaftliche Lage der Familie durch die
Ein=
berufung oder gar durch den Tod des Ernährers ungünſtig
geworden war, Unterſtützungen gewährt. Zwar
ſorgen hier in erſter Linie das Reich und erfreulicherweiſe
meiſt auch die Gemeinden oder Kreiſe. Indes bleibt
trotz=
dem in vielen Fällen, beſonders wenn Krankheit eines
Fa=
miliengliedes vorliegt, noch Not, und hier haben wir gern
geholfen und werden dies auch weiterhin tun, ſoweit
un=
ſere Kräfte reichen. Geſuche um Unterſtützung von
Kriegsinvaliden ſind noch wenig an uns
herange=
treten. Dies erklärt ſich daraus, daß ſolche zurzeit meiſt
noch in Lazarettbehandlung ſind. Aber es wird eine der
wichtigſten und die Mittel am ſtärkſten in Anſpruch
neh=
menden Aufgaben des Roten Kreuzes ſein, über das
hin=
aus, was das Reich tut, das Los derer zu erleichtern, die
ihre Geſundheit für uns geopfert haben.
Was in Vorſtehendem geſagt iſt, kann nur ein
unge=
naues Bild von dem geben, was der Heſſiſche
Landesver=
ein vom Roten Kreuz in Verbindung mit dem Alice=
Frauen=
verein ſeit Kriegsbeginn getan hat. Neben dieſer zentralen
Tätigkeit läuft naturgemäß und erfreulicherweiſe eine reiche
Arbeit in den örtlichen und Bezirksorganiſationen des
Roten Kreuzes einher. Die eine wetteifert mit der andern
in dem Beſtreben, Beſonderes zu leiſten. Was hier
ge=
ſchieht, kann in dieſem kurzen Ueberblick nicht geſagt
wer=
den, wird aber zum Teil von den örtlichen
Organiſatio=
nen ſelbſt in regelmäßigen Tätigkeitsberichten der ihnen
näheren Oeffentlichkeit mitgeteilt.
Wir möchten hier nur erwähnen die Einrichtung und
Unterhaltung von ſogenannten Verband= und
Er=
friſchungsſtellen für verwundete und kranke
Sol=
daten an den wichtigeren Eiſenbahnſtationen des Landes,
von ſogenannten Empfangsſtellen an zahlreichen
Bahnhöfen, das ſind Einrichtungen zur Ueberführung der
mit der Bahn ankommenden Veresundeten und Kranken
in die Lazarette mit Beſchaffung der nötigen
Beförde=
rungsmittel (Krankenkraftwagen, Krankenwagen für
Pfer=
debeſpannung, Räderbahren, Fahrradbahren, Einrichtung
von Straßenbahnwagen zur Beförderung von
Verwun=
deten und Kranken u. a.); ferner die Einrichtung von
Auskunftsſtellen, namentlich für die in Lazaretten
Untergebrachten, für Vermißte, Kriegsgefangene uſw. Alle
dieſe Einrichtungen ſind nur dadurch möglich, daß ſich
zahlreiche freiwillige Helfer und Helferinnen unter Vex=
zicht auf Vergütung für ihre Dienſtleiſtung dem Roten
Kreuz zur Verfügung geſtellt haben; immerhin müſſen auch
für dieſe Einrichtungen erhebliche Mittel des Roten
Kreu=
zes aufgewendet werden.
Wir können nur unſerer Freude über das reiche
Le=
ben, das ſich in der Tätigkeit der Zweigoraniſationen uſw.
kundgibt, Ausdruck geben. Zerſplitterung der
Kräfte iſt zwar auch hier gewißnichterwünſcht,
ebenſo wenig iſt aber auch Schematiſierung
am Platze. Von beidem muß ſich in gleicher Weiſe
fern=
gehalten und es muß dabei immer als
lei=
tender Geſichtspunkt der Gedanke im Auge
behalten werden, wie unſeren
kämpfen=
den Soldaten im Felde und den im ſchweren
Kampf Verwundeten am beſten gedient
wird.
Zur Erfüllung aller Aufgaben aber, die ſich das Rote
Kreuz geſtellt hat, ſind reiche Mittel notwendig. Gewiß
ſind die Spenden, insbeſondere in den erſten Wochen des
Krieges, reichlich gefloſſen, ſo daß auch das Heſſiſche Rote
Kreuz bis jetzt allen ſeinen Aufgaben gerecht werden
könnte. Neue Aufgaben treten aber täglich an uns heran
und zu ihrer Deckung ſind weitere Mittel notwendig.
Wir hoffen deshalb, keine Fehlbitte zu tun, wenn wir uns
demnächſt mit einem neuen Aufruf an die Bevölkerung
wenden und ſie um weitere Geld= und ſonſtige Spenden
ängehen. Nicht für uns bitten wir ſondern.
für ünſere Söhne und Brüder, die in ſchwe=
Fen Kämpfen allen Unbilden der
Witte=
rung ausgeſetzt Tag und Nacht mit einem
Feinde zu kämpfen haben den
niederzu=
ringen blutige Opfer gekoſtet hat und
wei=
ter noch koſten wird. In ſchwerem Ringen iſt
gs ihnen bis jetzt gelungen die fremden
Scharen unſeren heimiſchen Fluren
fern=
zuhalten. Zeigen wir, die wir dank ihrer
Kapferkeit, faſt wie im Frieden unſerer
Bieſchäftigung nachgehen können und txötz
der Beſchwerde des Krieges kaum eine von
unſeren Bequemlichkeiten zu miſſen
ha=
ben daß wir jener Helden würdig ſind.
Geben wir mit freudigem Herzen und mit
öffener Handfür die, denen wir unſere
Er=
kenntlichkeit nie genug beweiſen können.
Die neue Kriegsanleihe.
Der geſtrige Vortrag des Großh. Bankdirektors
Bäſtian über die neue Kriegsanleihe wurde
vön dem Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing mit
einer längeren Anſprache eingeleitet. In dem Vortrag
felbſt wurde ſodann klargelegt, warum auch die neue
Kriegsanleihe einen Erfolg haben müſſe, der ausreiche,
um der deutſchen Kriegsmacht die Geldmittel zu
ver=
ſchaffen, deren ſie zur Beendigung ihres Siegeslaufes
be=
dürfe. Der Feind ſolle erfahren, daß die wirtſchaftliche
Kräft Deutſchländs ebenſo wenig erlahnte wie die
mili=
täriſche. Ein glänzender Zeichnungserfolg, deſſen
Straß=
len über die ganze Welt gingen, würde auch die
er=
wünſchte Wirkung auf das neutrale Ausland nicht
ver=
fehlen. Ein ſolcher Zeichnungs=Erfolg ſei aber nicht nur
ſötig, er ſei auch möglich, wie ſich ſodann aus der
Darſtellung des deutſchen Wirtſchaftsgebäudes
überzeu=
gend ergab unter der einen großen Vorausſetzung
frei=
lich, daß ſich jeder des Ernſtes der Lage
be=
wüßt ſei und der Ländesverteidigung die Geldmittel
vérſchaffen helfe, ohne die die Kriegsführung nun einmal
nicht möglich ſei. Daß die Reichsleitung für die
Auf=
bringung der Mittel den gleichen Weg wähle, wie wir
ihn vom tiefſten Frieden her gewohnt ſind, ſei ein
Beweis=
ihres Vertrauens zu dem Können und Wollen der
Da=
heimgebliebenen, deren Perſon und Eigentum durch die
deutſche Wacht geſchützt werde. Gerade weil die Feinde
ihre Nöt hätten, den Finanzbedarf zu decken, würde der
erwärtete deutſche Erfolg um ſo wuchtiger wirken, zumal
er nicht mit allen verpönten Kniffen einer ungeſunden und
undeutſchen Finanzmache herbeigeführt werde. Weder
das Reich, noch die Staaten, noch die Städte müßten bei
uns zur ungedeckten Billettwirtſchaft greifen. In deutſchen
Länden werde es, dank dem von der
Reichsfinanzverwal=
tung eingeſchlagenen Wege, dabei bleiben, daß in dem
gewohnten Geld oder mit gedeckten Scheinen bezahlt
We
Bei den geſchickt gelegten, weit erſtreckten
Zahlter=
minen würden auch diejenigen zeichnen können, die erſt
nach und nach in den Beſitz der erforderlichen Mittel
ge=
langen. Die Verteilung auf fünf Zahlfriſten habe aber
auch den Vorteil, daß der Geldmärkt die gewohnte
Ver=
fgſſung nicht verliere oder doch leicht wiedergewinne.
Wenn jemand erſt nach den Einzahlungsterminen flüſſige
Gelder zu erwarten und für eine Daueranlage verfügbar
häbe, werde er ſich fragen müſſen, ob er dieſe nicht
gleich=
falls der Kriegsanleihe dienſtbar machen könne. Das
känne er, indem er bis zum Eingang des baren Geldes
durch Verpfändung von Wertpapieren die Reichsdarlehns= in Anſpruch nimmt. Von einem Opfer in dem
Einne einer Einbuße auf der Seite der Zeichner könne
eigentlich nicht die Rede ſein, wenn man daran denke, daß
der gebotene Ertrag bei einem Anlagevapier erſten
Ran=
ges ein außergewöhnlich hoher ſei. — Wichtig iſt, daß die
Anleihe in feſte Hände kommt. Die Uebernahme von
Stücken mit der Abſicht des Verkaufs, ſobald ſich der Kurs
beſſert, läßt ſich mit dieſem Wunſche nicht in Einklang
bringen. —— Die für den Vortrag aufgeſtellten 12
Leitſätzt=
werden wir in einer der nächſten Nummern bringen.
Der Herr Oberbürgermeiſter ſchloß die Verſammlung
mit Worten wärmſter Anerkennung und herzlichſten
Dan=
kes für den Redner und dem Hinweis, daß die Stadt
Darmſtadt, die ſich bei der erſten Kriegsanleihe in ſo
her=
vorrägender Weiſe ausgezeichnet habe, gewiß auch bei der
neuen Anleihe ihre volle Schuldigkeit tun werde.
h- Von der Bergſtraße, 3. März. (Der Stand
der Obſtbäume.) Trotz des ſehr reichen
Obſt=
ertrages im vorigen Jahre ſteht uns auch in dieſem
Jahre wieder eine Obſternte in Ausſicht, die ganz
beträcht=
lich iſt. In erſter Linie ſind es die Birnbäume, die dicht
mit Blütenknoſpen beſetzt ſind, dann gibt es ſtellenweiſe
wieder viel Aepfel, da im Vorjahre nicht alle Bäume
trugen. Auch die Steinobſtbäume, mit Ausnahme der
Zwetſchen, die ſich in 1914 ſozuſagen faſt tot trugen, ſehen
gut aus, hier ſind es beſonders die Pflaumen und
Mira=
bellen, die reich angeſetzt haben. Die Kirſchbäume ſehen
an manchen Stellen ebenfalls gut aus. — Die
Mandel=
bäume haben überall zu blühen begonnen und
wer=
den bei Eintritt wärmeren Wetters in Kürze vollſtändig
zur Blüte kommen. — Faſt alle unſere Gemeinden
be=
ſchäffen Setzkartoffeln für die ärmeren Leute.
Hof=
fentlich benützen auch dieſe die Gelegenheit und pflanzen
ſo reichlich Kartoffeln an, daß im Spätjahr ein Mangel
völlſtändig ausgeſchloſſen iſt.
Mainz, 3. März. (Ein gutes Zeichen!) Von
der Gemeindeſteuer waren bis Ende Februar im ver=
gangenen Jahre 60 Prozent bezahlt worden, nahezu der
gleiche Betrag (genau 58¾ Prozent) wurde auch bis jetzt
von den Steuerzahlern entrichtet. Zieht man in Betracht,
daß zahlreiche Perſonen im Felde ſtehen, ſo bildet dieſer
Vergleich gewiß ein gutes Zeichen für die wirtſchaftliche
Kraft der Stadt Mainz.
Worms, 3. März. (Ein ungetreuer
Sachver=
walter.) Geſtern mittag war im Hauſe einer
Dienſt=
herrſchaft in der Alzeyer Straße ein
Rechtskonſu=
lent oder Agent aus der Pfalz erſchienen, um dem
Dienſtmädchen das ihr durch Erbſchaft zugefallene
Verm ögen im Betrage von über 7000 Mk.
aus=
zubezahlen. Nachdem das Geld hingezählt und das
Mädchen Quittung erteilt hatte, klingelte es an der
Haus=
türe, worauf das Mädchen, um zu öffnen, das Zimmer,
den Mann allein laſſend, verließ. Als letzterer
unter=
deſſen das Haus verlaſſen hatte, bot das Mädchen das
noch unberührt daliegende Geld ihrem Dienſtherrn zum
Aufbewahren an. Dieſer willigte ein, verlangte aber
zu=
nächſt das Nachzählen, wobei es ſich herausſtellte, daß an
dem Gelde nicht weniger als 1000 M. fehlten.
Sofort wurde die Polizei benachrichtigt, deren Eingreifen
es gelang, den „Sachverwalter” bei ſeiner Ankunft am
Bahnhof ſeines Wohnortes durch die dortige
Gendar=
merie abfaſſen und feſtnehmen zu laſſen. In ſeinem
Be=
ſitz fanden ſich die 1000 Mark noch vor.
Gimbsheim, 3. März. (Den Tod infolge einen
Kinderſpielerei) hat das vierjährige Töchterchen
des Arbeiters Rehn erlitten. Mit einem anderen Kinde
ſpielend, geriet es an eine geladene Schußwaffe, die
los=
ging. Die Kugel drang dem Kinde ins Auge. Das Kind
iſt an den ſchweren Verletzungen geſtorben.
Beich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. März. Der
Ländtags=
äbgeorduete v. Schenckendorff iſt geſtern abend
ge=
ſtorben. Emil v. Schenckendorff hat ein Alter von 76
Jähren erreicht. Er hat ſich um die Förderung der
körper=
lichen Spiele der deutſchen Jugend große Verdienſte er
worben. Er war Vörſitzender des deutſchen Vereins für
Knabenhandarbeit und des Zentralausſchuſſes für Volks=
und Jugendſpiele in Deutſchländ, ſowie Ehrenvörſitzender
des deutſchen Vereins für das Fortbildungsſchulweſen.
Dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe gehörte v.
Schencken=
dorff als Mitglied der nationalliberalen Partei und
Ver=
treter des 8. ſchleſiſchen Wahlkreiſes (Laubun=Görlitz) ſeit
1882 an.
Paris, 3. März. (Ueber die Exploſion in
Bruay) meldet der Temps, daß die
Bergwerksgeſell=
ſchäft Bruay große Mengen Dynamit erhälten und
dieſe infolge Ueberfüllung des Sprengſtoffdepots in den
Lagern des Bergwerks gelagert hatte. Durch
Unvorſich=
tigkeit des Wächters entſtand ein Brand. Die Exploſion
war von ungeheurer Gewalt. In der ganzen
Um=
gebung wurden die Fenſterſcheiben zertrümmert. Die
Trümmer wurden über 1 Kilometer weit geſchleudert. Die
Bevölkerung des Gebietes wurde von einer Panik
er=
griffen, da ſie zuerſt an einen heftigen Angriff deutſcher
Luftſchiffe oder Flugzeuge glaubte. Sechs Perſonen
wur=
den getötet, etwa 10 verletzt, wovon einige ſchwer
Aus dem ſtark zenſurierten Bericht des Temps läßt ſich
entnehmen, daß das Dynamit für die Heeresverwaltunc
beſtimmt war.
Petersburg, 2. März. (Der „Kriegsſchnaps”
Das Finanzminiſterium hat feſtgeſtellt, das in den
erſten ſechs Kriegsmonaten 1825 geheime
Brannt=
weinbrennereien entdeckt worden ſind, die einen
beſonderen Kriegsſchnaps genannt „Gevatterin”.
herſtellten. Weiter wurden entdeckt 160 modern
einge=
richtete Brennereien, die richtigen Wutki fabrizierten,
92 Fahriken, die ſich ſpeziell mit der Reinigung von
Polituren und Lacken zum Konſum beſchäftigten, und
60, die ſich mit der Reinigung von denaturiertem
Spiritus beſchäftigten. Alle dieſe Betriebe ſind unter
Strafe genömmen worden.
Die Regelung der Brotverſorgung.
* Berlin, 3. März. Die Norddeutſche Allg. Ztg,
berichtet über die Regelung der Brotverſorgung:
Am 9. Februar hatte die Reichsverteilungsſtelle vorläufig
den Betrag vön 225 Gramm auf den Kopf und den Tag
im Deutſchen Reich feſtgeſetzt.=Inzwiſchen haben
zahl=
reiche Kommunalverbände die Regelung der
Brotverſor=
gung in ihrem Bezirk durchgeführt und haben hierbei
teil=
weiſe, wie Frankfurt a. M., einen Satz von 200 Gr.
zugrunde gelegt, der nach den Unterſuchungen
nam=
hafter Hygieniker im Durchſchnitt als zureichend
anzuſehen iſt. Einzelne Bundesſtaaten, wie
Würt=
temberg, haben für ihr ganzes Land einen Satz von 200
Gramm vom 10. März 1915 an beſtimmt. Die Getreide=
und Mehlvorräte vom 1. Februar 1915, deren Ergebnis
nunmehr vorliegt, würde an ſich die Beibehaltung des
Mehlſatzes von 225 Gramm rechneriſch zulaſſen. Es
er=
ſcheint aber geboten, nicht alle verfügbaren
Getreide=
mengen bis zur nächſten Ernte aufzubrauchen, ſondern
für eine angemeſſene Rücklage zu ſorgen.
Dann werden wir für alle Zufälligkeiten gerüſtet ſein
und bei Beginn des neuen Erntejahres noch über ſo vier
Vorräte verfügen, daß ſich der Uebergang in die neuen
Verhältniſſe ohne Störung vollzieht. Um dieſe Rücklage
ſicher zu ſtellen, beſchloß die Reichsverteilungsſtelle, künf
tig allgemein im Deutſchen Reich den
Tages=
kopfbetrag auf 200 Gramm Mehl zu
bemeſ=
ſen. Die Kommunalverbände werden ſofort die
erfor=
derlichen Einrichtungen zu treffen haben, um die
Brot=
verſorgung ihrer Bevölkerung nach dieſem Satz zu regeln,
damit ſpäteſtens am 15. März die Neuordnung überall
durchgeführt iſt. Sie werden hierbei auf die
Verſchieden=
heit der Bedürfniſſe ihrer Bevölkerung Rückſicht nehmen
können und beiſpielsweiſe an Kinder unter 1 Jahr keine
Bkotkarte, oder an Kinder bis zu einem gewiſſen Alter
nur eine halbe Brotkarte ausgeben, dafür zum
Aus=
gleich den Ange hörigen beſtimmter
Be=
rufe, die durch ihre Lebens= und
Arbeits=
gewöhnheiten im beſonderen Maße an
Brotn ahrung gewöhnt ſind, eine reichlichere
Menge zuweiſen können. Die Notwendiakeit dieſer
Einſchränkung im Getreideverbrauch unſeres Volkes wird
allgemein anerkannt werden, denn ſie beſeitigt gründlich
die Sorge, daß wir mit unſeren Vorräten nicht ausreichen
könnten und ſichert die Volksernährung in zureichender
Weiſe gegen alle Zufälligkeiten.
Erdbeben.
— Jugenheim, 3. März. (Erdbebenwarte.
Es beſtätigt ſich auf Grund der von deutſchen und
öſter=
reichiſchen Erdbebenwarten gemachten Beobachtungen, daß
am 28. Februar, abends, ein Erdbeben in Südjapan
ſtattfand. Der Erdbebenherd liegt nach den
Beobachtun=
gen auf oder nahe bei Formaſa.
Sag
Der Seekrieg.
Die amerikaniſchen Vorſchläge.
* Budapeſt, 3. März. Die geſamte Preſſe zollt dem
von Humanität und Klugheit diktierten
Entgegen=
kommen der deutſchen Regierung gegenüber
der Waſhingtoner Note ungeteilte Anerkennung und mächt
England verantwortlich für die Konſequenzen einer
Ab=
lehnung. — Alkotmany ſchreibt: Die deutſche Regierung
hat einen neuerlichen Beweis von Ritterlichkeit und
Auf=
richtigkeit gegeben, indem ſie ſogar auf den Gebrauch der
ſtärkſten Waffe teilweiſe zu verzichten geneigt iſt, nämlich
die Tauchboote in ihrer Aktionsfreiheit zu beſchränken.
Aehnlich äußern ſich auch das Neue Peſter Journal und
Peſti Hirlap — Journal ſchreibt: England muß, wenn
es ſein Schickſal nicht ganz unberechenbaren Zufällen
preisgeben will, noch im letzten Augenblick zu der
ameri=
kaniſchen Vermittlung wie zu einer Erlöſung greifen.
Der Berliner Korreſpondent des Peſter Lloyd
telegra=
phiert zu der Waſhingtoner Note: Solange nicht ein
Grund gegeben erſcheint, die am 18. Februar angemeldete
Tätigkeit der Unterſeeboote einzuſchränken oder
gbzu=
ändern, wird alles ſobleiben, wie es war, Die
Erfolge davon werden ſicherlich nicht
aus=
bleiben. Die amerikaniſche Note bleibt auch, wenn das
Schickſal ſie räſch den Archiven zuführen ſollte, ein
ver=
dienſtliches und für die Kultur bemerkenswertes
Akten=
ſtück.
Schwierigkeiten bei den engliſchen
Truppen=
transporten.
* Hamburg, 3. März. Bei dem
Seetrans=
port von Kitcheners neuer Armee nach
Frankreich ſind ganz unerwartete
Schwie=
rigkeiten entſtanden. Es haben ſich neuerdings,
wie dem Hamburger Fremdenblatt aus Rotterdam
ge=
meldet wird, einige Truppenteile wegen der Minen= und
Unterſeebootgefahr geweigert, mit dem
Trans=
port in See zu gehen. Die Soldaten erklärten, ſie
wollten ſich nicht wehrlos im dunklen Meeresgrund
er=
tränken laſſen.
Die engliſche Blockadedrohung.
* London, 3. März. Das Reuterſche Bureau läßt
ſich aus Waſhington melden, daß der Neu=York Herald
die Repreſſalien der Verbündeten billige.
Dagegen verträten die meiſten anderen Blätter,
die ſich in der Beſprechung Zurückhaltung auferlegen, den
Standpunkt, daß die Neutralen gegen jede‟
Beſchlagnahme proteſtieren müßten, die
ohne effektive Blockade der feindlichen Küſte den Schiffen
widerfahren ſöllte.
T.U. Kriſtiania, 3. März. Zwei hieſige
Dampf=
ſchiffahrtsgeſellſchaften ſtellen infolge der Erklärung der
Verbündeten über die Beſchlagnahme alles deutſchen
Pri=
vateigentums zur See ihre Hambur=ger Fahrten
von heute ab ein und werden dafür feſte Rbuten
nach Lübeck einrichten. Ihre Oſtſeelinien werden wie
ge=
wöhnlich aufrecht erhalten. Das Kriegsverſicherungsämt
beſchloß, vorläufig keine Prämien=Erhöhung eintreten zu
laſſen. Es verlautet, daß der Verkehr nach Hämburg
eingeſtellt werden ſoll.
* Kopenhagen, 3. März. National=Tidende
meldet nach dem Daily Telegraph aus Liverposl:
Die Hauptwirkung der engliſch=franzöſiſchen
Blockade wird ſich beim Baumwöllhändel zeigen.
Seitdem die deutſche Regierung die Kontrolle der Lebens=
und Futtermittel übernommen hat, ſind Vereinbarungen
zwiſchen England und der holländiſchen und den
ſkandinaviſchen Regierung getroffen wörden, edaß
Importe dieſer Art entweder direkt an die betreffenden
Länder konſigniert werden ſollen, oder daß die
Regierun=
gen der neutralen Länder der engliſchen Regierung
gegen=
über die Haftung übernehmen, daß die Waren nicht
wei=
tergehen. Die neue engliſche Blockadeerklärung wird
zweifellos bewirken, daß die britiſchen Konſuln oder
an=
dere britiſche Beamte in den genannten Ländern eine
regelmäßige Kontrolle ausüben darüber, daß die
Ein=
fuhr ausſchließlich für den heimiſchen Bedarf
Verwen=
dung findet. Die engliſche Regierung wird derärtige
Kontrollmaßregeln auch in Italien zur Anwendung
bringen müſſen, wo der auswärtige Handel in den letzten
Monaten einen ganz anormalen Umſatz erzielt hat.
Kriegsmaterial unter falſcher Flaage.
T.U. London, 3. März. Der Kölniſchen Zeitung
zufolge machte der engliſche Dämpfer „St. Louis”
im Februar eine Fahrt von Neu=York nach
Liverpool unter amerikaniſcher Flagge.
Der Dampfer führte 200 Kiſten Gewehre, 80 Kraftwagen
und eine große Anzahl Pferde an Bord. Die Ladung
wurde in Liverpool gelöſcht.
Von einsm Unterſeeßoot verfolgt.
* Amſterdam, 3. März. Telegraph meldet aus
Hoek van Holland: Der geſtern abend hier
einge=
troffene engliſche Dampfer „Merxham” meldet, er ſei
bis diesſeits des Meeres feuerſchiffs von
einem Unterſeeboot verfolgt worden.
Unter=
wegs habe er ferner verſchiedene Minen angetroffen=
* London, 3. März. Dailh Chronicle meldet: Ein
Paſſagier des holländiſchen Dampfers „Prinzeß Juliane‟,
der in England ängekommen iſt, teilt mit, während der
Fahrt ſei ein großes deutſches Unterſeehoöt
geſichtet worden, das aber das Schiff nicht
hal=
ten ließ.
Her Austauſch der Verwundeten.
* Baſel, 3. März. Der Vertreter der Basler
Nach=
richten wohnte der Ausladung franzöſiſcher
Austauſchinvaliden in Konſtanz bei und ſchreibt:
Mit deutſcher Ordnung und Diſziplin war der
Empfangs=
dienſt eingerichtet. Vor jeder Türe des Zuges ſtellten ſich
Samariter auf. Langſam begann ſich die traurige Fracht
zu zeigen. Hier iſt die wirklich ſchöne Haltung der
Deut=
ſchen hervorzuheben. Mit großer Achtung und tief
empfundenen Mitleid, voll Ehrfurcht für die
kampf=
unfähigen Tapferen empfingen ſie die Franzoſen. Ihre
eigene Heimat wird dieſen Tapferen keine würdigere
Be=
grüßung zuteil werden laſſen können. Automobile
brach=
ten ſie zu den Hotels. In den Wagen blieben ſie
unbe=
wacht. Wo es der Fall erforderte, fuhr ein Pfleger mit,
aber kein bewäffneter Soldat. Die Deutſchen gehen
wür=
dig und ehrend mit dieſen Fränzöſen um, ſie ſehen in
ihnen nur Tapfere, welche das Unglück hatten, im Dienſte
ihres Landes zum Krüppel zu werden. Deutſchland
zeigt hier, daß auch der Feind der Ehre wert
iſt. Das iſt ein tiefer Zug voll Güte in dieſer harten
Zeit.
Die Kämpfe in den Karpathen
und Galizien.
* Wien, 3. März. Amtlich wird verlautbart:
3. März, mittags. In den Karpathen ſind weſtlich
des Uzſoker Paſſes Kämpfe im Gange, die ſich in größerem
Umfange um den Beſitz wichtiger Höhen und Rückenlinien
entwickeln. Mehrere ruſſiſche Gegenangriffe
wurden blutig abgewieſen, im Laufe des Tages
auf der geſamten Front neue lokale Erfolge erzielt. Bei
der Erſtürmung einer Höhe nördlich Eisna blieben 400
Gefangene in unſeren Händen.
In Südoſtgalizien wurde an der ganzen
Schlachtfront heftig gekämpft.
Am Dunajec und in Ruſſiſch=Polen hat ſich nichts
Weſentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 3. März. Der Kriegsberichterſtatter des
Fremdenblattes meldet über die Karpathenſchlacht:
Geſtern wurde auf der ganzen Front von
nordweſt=
llich Czernowitz bis weſtlich des
Duklapaſ=
ſes andauernd gekämpft. Südlich des Dnjeſtr
hat ſich unſere kühn angreifende Infanterie bereits
feſtge=
biſſen und läßt nicht locker. Am Lupkower Paß kämpfen
in dem meterhohen Schnee deutſche und
öſterreichiſch=ungariſche Truppen mit einer
Energie, die Wetter= und Terrainſchwierigkeiten trotzt.
Namentlich in überraſchenden Nachtangriffen leiſten die
deutſchen Truppen, die jetzt immer mehr den
Anforde=
rungen des ihnen bisher nicht vertrauten Gebirgskrieges
gerecht werden, Wunderbares. Ueber die Höhen des
Azſoker Paſſes drangen unſere Truppen
in Galizien ein und bieten den verzweifelten
Be=
mühungen des Feindes die Stirne. In der Duklaſenke
ſetzte geſtern nach zweiwöchigem, ohne beſondere
Beun=
ruhigung von den Ruſſen geführtem Poſitionskrieg
gleich=
falls ein harter Kampf ein, der indes den Feind um
kei=
nen Meter vorwärts brachte. Die Stanislauer
SSchlacht, die noch immer nicht endgültig entſchieden iſt,
brachte uns geſtern wieder einige Vorteile. Die
Wirkun=
gen unſerer ſchweren Haubitzen auf die übrigens
aus=
gezeichneten Stellungen der ruſſiſchen Artillerie machten
ſich verheerend fühlbar. Trotz großer Opfer an
Menſchen=
material machten die Ruſſen bisher keinen
ein=
zigen Fortſchritt. Bei Stanislau wurde ein Pope
in dem Augenblick verhaftet, als er durch Anzünden eines
Heuſchobers die Stellung unſerer ſchweren Batterie
ver=
raten wollte. Die Schwierigkeit der Nachſchübe
verlang=
ſſamt natürlich die Operationen. Zu der guten
Stim=
mung der Truppen trägt weſentlich der Umſtand bei, daß
für ihre körperliche Wohlfahrt geſorgt iſt. Neben
Dampf=
bädern und Duſchen ſind dank einem völlig neuen
Ver=
fahren jetzt auch die Reinigung und Desinfektion der
Kleider in der Front durchgeführt.
Vertreibung der Ruſſen aus dem Komitat
Zemplin.
P.U. Budapeſt, 3. März. Der
Sonderberichterſtat=
ter des Magyar Orszag meldet aus Eperjes: Im
Komitat Saros ſind im Karpathenraume
Poſitions=
kämpfe im Gange, die für uns einen günſtigen Verlauf
Unehmen. Es iſt uns gelungen, den Feind auch aus
dem Komitat Zemplin zu vertreiben.
Rückkehr von Zivilgefangenen aus Rußland.
* Wien, 3. März. Die Neue Freie Preſſe meldet
aus Bukareſt: Aus Kiſchinew trifft die Meldung ein,
daß die ruſſiſchen Behörden 5000
öſterreichiſch=
ungariſchen und deutſchen
Staatsange=
hörigen, die bisher zurückgehalten wurden, geſtattet
haben, Rußland zu verlaſſen. Die Betreffenden
werden, über Ungarn reiſend, in ihre Heimat
zurück=
kehren.
Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im
Kriese Gefallenen.
* Berlin, 3. März. Eine rege, ſegensreiche und
dankenswerte Tätigkeit entfalten die deutſchen
Hilfs=
vereine im Ausland. In Mailand brachte der
Hilfsverein als 2. Rate 5000 Mark auf, denen er alsbald
die 3. Rate mit 4000 Mark folgen ließ. Aus Vevey
gingen vom dortigen Verein 100 Franken ein. Viele
Schmerzen gilt es noch zu heilen. Darum gebt, was Ihr
könnt, ja noch mehr, als Ihr vermögt. Gebt Geld,
geld=
wertes Gut, Staatspapiere, Obligationen. Sendet ſie
an die bekannten Zahlſtellen oder an das Bureau in
Berlin N.W. 40, Alſenſtraße 11.
Deutſchland iſt nicht auszuhungern.
* Petersburg, 3. März. In der Nowoje Wremja
widerſpricht Menſchikoff in einem Leitartikel der
all=
gemeinen Auffaſſung, daß Deutſchland durch
Aus=
hungerung zu beſiegen ſei. Deutſchland habe
immer=
noch ruſſiſches Territorium. Es ſei nicht anzunehmen, daß
es geneigt ſei, einen ungünſtigen Frieden zu ſchließen.
Deutſchland entwickele eine ungeheuere Energie, daher ſei
es entgegen der Annahme ruſſiſcher und franzöſiſcher
Aus=
hungerungsſtatiſtiker nur auf dem Schlachtfelde
zu beſiegen.
Wie die Engländer von den Japanern behandelt
werden.
* Petersburg, 3. März. Nach einer Meldung
der Nowoje Wremja werden die Japaner in Tſingtau
engliſche Schiffe nur viermal im Monat
zu=
laſſen.
Ein Lobredner der Koſaken.
* Berlin, 3. März. Wegen Beleidigung der
preußiſchen Armee wurde der Pfarrer Paul
Czaplewski aus Schöneich (Kreis Kulm,
Weſtpreu=
ßen) von der V. Strafkammer des Landgerichts zu ſechs
Monaten Gefängnis verurteilt. Der
Ange=
klagte hatte am 22. Oktober in der Garderobe eines
Ber=
liner Weinreſtaurants geäußert, die Koſaken ſeien die
humanſten Menſchen, die preußiſchen Soldaten ſeien
Mordbrenner und Plünderer. Der Staatsanwalt hatte
ein Jahr Gefängnis beantragt.
Ein düſteres Bild.
* Moskau, 3. März. Die ruſſiſche Zeitung
Wirt=
ſchaftsökonomie ſchreibt in ihrem Heft 5 in einem Artikel,
betitelt „Wirtſchaftsbeziehungen”: Krieg und Miß=
ernte laſten ſchwer auf dem Wirtſchaftsleben. Was
ge=
denkt man zu tun, um von der Volkswirtſchaft Rußlands
das drohende Unheil abzuwenden? Ein
düſteres Bild, bei 15 bis 20 Prozent allen Bodens
ſind die Feldbeſtellungen unterblieben wegen Arbeiter=
und Viehmangel. Im Nordkaukaſus und in Sibirien
iſt bereits verkürzte Feldbeſtellung in den Winterſaaten
eingetreten. Im Gouvernement Stawropol erreicht ſie
ſtellenweiſe 15—20 Prozent der Fläche. In dem
Sſa=
maraſh=Gouvernement (nach den Daten der
Semeſterver=
waltung) ſind in 4 Kreiſen von 402 000 desjatinen Saatfläche
97000 unbeſtellt, im Gouvernement Tobolsk ſind ungefähr
30—50 Prozent, ausgefallen. In Polen und Lithauen
ſteht es vermutlich noch ſchlimmer. Insgeſamt
ver=
ringert ſich die Winterbeſtellung in 34
Gou=
vernements, in 38 iſt ſie unverändert und nur in 9
Gou=
vernements vergrößert. In Nordrußland gibt es kein
Saatgut, in Südrußland keine Arbeiter. Die
Frühjahrs=
arbeiten, die Maximalleiſtungen ſein müßten, werden mit
einem Minimum von Kräften und Geldmitteln
ausge=
führt. Die Folgen liegen auf der Hand.
Die Beſchießung der Dardanellen.
* Konſtantinopel, 3. März. Der osmaniſche
Kriegsminiſter Enver Paſcha äußerte ſich einem
Ver=
treter der Frkf. Ztg. gegenüber über die Ausſichten der
Operationen der Verbündeten vor den
Darda=
nellen. Die Aktion, die am 19. Februar begann und
die der Gegner mit einem kombinierten engliſch=
franzöſi=
ſchen Geſchwader durchzuführen ſucht, hat bis jetzt kein
anderes Ergebnis gezeitigt, als daß ein Teil der Forts
am äußerſten Eingang der Dardanellen ſtarke
Be=
ſchädigungen erlitt. Um auch dem Laien ein
klares Bild der Geſchehniſſe zu geben, erzählte Enver
Paſcha, daß am erſten Tage der Feind dieſe Werke
mit 800 bis 1000 Schuß belegt hat. Das
Ergebnis dieſer furchtbaren Kanonade
war, daß ein Beobachtungsoffizier getötet
und ein Mann verwundet wurde, und daß
bei der ähnlich heftigen Beſchießung am folgenden Tage
ſechs Geſchütze umgeworfen, vier Mann getötet und
vier=
zehn verwundet wurden. Von den Geſchützen waren ſchon
am nächſten Morgen drei wieder in Stellung gebracht.
Wichtiger als dieſe Angaben iſt der Umſtand, daß die
äußeren Befeſtigungen, um die ſich der erbitterte Kampf
bisher gedreht hat, zu den älteſten in der
Tür=
kei vorhandenen Anlagen gehören, mit
deren baldiger Niederkämpfung von vornherein gerechnet
wurde. Die eigentliche Verteidigungslinie der Meerengen
liegt naturgemäß nicht draußen, wo die offene See dem
Feind ein freieres Manöverieren im offenen Waſſer
er=
möglicht und damit die denkbar günſtigſten
Vorbedingun=
gen zum Angriffe gibt, ſondern weiter innen, wo der
Meeresarm ſich verengt und wo ein ſchwieriges
Fahr=
waſſer den Schiffen das freie Manöver nimmt und ſie
zwingt, ſich in einem engen, artilleriſtiſch und durch Minen
beherrſchten Defilée zu bewegen. In dieſen eigentlichen
Verteidigungsbereich iſt bisher niemand eingedrungen.
Mit erhobener Stimme fügte Enver hinzu, daß von
dem bisher Geſchehenen die eigentliche
Verteidigung der Dardanellen in keiner
Weiſe berührt wird. Dieſe ſelber ſeien unverſehrt,
ſeien beſetzt von Männern und geleitet von Offizieren, die
nicht nur bereit ſind, neben ihrer Kanone das Leben zu
laſſen, ſondern die auch mit Ungeduld des Augenblicks
harren, da ſie nach langen Monaten der erſchöpfenden
Vorbereitungen und angeſtrengter Uebungsarbeit ihre
Kraft mit dem übermütigen Geaner meſſen können. Dem
Feinde komme es nach allen Mißerfolgen auf den
Kriegs=
ſchauplätzen im Weſten und Oſten jetzt darauf an, die
neutralen Balkanſtaaten für ſich zu gewinnen. Nebenher
wird auch der Verſuch unternommen, die Bevölkerung von
Konſtantinopel durch phantaſtiſche und unſinnige
Nach=
richten zu beunruhigen in der geradezu abſurden
Hoff=
nung, dadurch einen Druck auf die türkiſche Regierung
auszuüben.
* Konſtantinopel, 3. März. Das
Hauptquar=
tier teilt mit: Die feindliche Flotte beſchoß
geſtern drei Stunden lang die Dardanellen, aber
erfolglos. Durch das wirkſame Feuer unſerer
Bat=
terien wurde ſie gezwungen, ſich zurückzuziehen.
Gleichzeitig beſchoß eine feindliche Flotte, beſtehend aus
vier franzöſiſchen Kreuzern und einigen Torpedobooten,
ohne jedes Ergebnis unſere Stellungen am Golf von
Sa=
ros. Unſere Flieger bombardierten erfolgreich feindliche
Schiffe.
In Irak, in der Umgegend von Ahoz, wurde nach
einem Gefecht zwiſchen zwei Schwadronen enaliſcher
Ka=
vallerie, welche Maſchinengewehre mit ſich führten, und
unſeren Aufklärungskolonnen der Feind zur Flucht
ge=
zwungen. Er ließ 50 Tote und eine Menge Waffen und=
Munition auf dem Kampfplatz zurück.
Ein Weißbuch über den Aufſtand in Südafrika.
* London, 3. März. Die Südafrikaniſche
Regierung hat ein Weißbuch über den
Auf=
ſtand in Südafrika ausgegeben. Darin heißt es:
Da die Unterſuchung wegen gewiſſer deutſcher Agenten (?)
noch andauert, wäre es voreilig, ſchon jetzt alle
Infor=
mationen zu veröffentlichen. Aus dem Weißbuch erhellt
der weitreichende Einfluß des fogenannten Propheten
van Rendsburg auf die Förderung des Aufſtandes,
namentlich im Bezirk Lichtenburg. Der Prophet ſagte
ſeinen Freunden am 3. Auguſt, daß der Viereleur bald
ge=
hißt werden würde, und berief 800 bewaffnete Bürger
zu einer Verſammlung nach Treurfontein. Botha ließ
Delarey nach Pretoria kommen und überredete ihn,
Lich=
tenburg zu beruhigen. Delarey hielt eine Anſprache in
Lichtenburg, worauf die Bürger ruhig heimkehrten. Der
Führer der neuen Verſchwörung war General Beyers.
Er hielt es für ſehr wichtig, die Unterſtützung Delareys
zu gewinnen. Delarey kam am 15. September von
Kap=
ſtadt in Pretdria an. Beyers fuhr am Abend mit ihm
im Automobil nach Potſchefſtrom, wie es ſcheint in der
Abſicht, Delarey vor die vollzogene Tatſache zu ſtellen, und
ihn zur Teilnahme zu überreden. Delarey wurde auf
dieſer Fahrt am Witwatersrand durch einen unglücklichen
Zufall (?) erſchoſſen. Sein Tod vereitelte einen zweiten
Aufſtandsverſuch. Die Unterſuchung ergab, daß Delarey
keinerlei Beziehung zu der Verſchwörung hatte, die
Beyers und Maritz vorbereitet hatten. Die Verſchwörer
fürchteten anſcheinend, Delarey ins Vertrauen zu ziehen
us Furcht, daß er ſie verraten könnte. Ein dritter
Ver=
ſuch, einen Aufſtand zu beginnen, ging dann von Maritz
aus. Es ſcheint ein umfangreiches Beweismaterial
da=
für vorhanden zu ſein, daß Maritz Beziehungen zu den
Deutſchen, ſowohl vor, als auch nach dem Ausbruche des
Krieges, unterhalten hat. Die Regierungstruppen hatten
mit Rückſicht auf die Zuſammenkunft, die zwiſchen Dewet
und Steyn ſtattfinden ſollte, den Befehl erhalten, nicht
einzugreifen, damit Blutvergießen vermieden würde, bis
die Regierung überzeugende Beweiſe von dem Doppelſpiel
Dewets beſäße. Botha übernahm ſodann die Leitung der
Operationen, und nach der Niederlage der Buren im
Muſhroomtale wurde der Aufſtand unterdrückt.
* London, 3. März. Reuter meldet aus
Kap=
ſtadt unterm 26. Februar: Im Abgeordnetenhauſe
verkündete der Juſtizminiſter Dewet, daß gegen die
Ab=
geordneten Piet Grobler, Brand und Weſſels ein
Ver=
fahren wegen Hochverrats eingeleitet ſei und
daß die beiden Serfonteins unter derſelben Beſchuldigung
in Unterſuchungshaft genommen worden ſeien. General
Hertzog verſuchte, die Vertagung des Hauſes zu
bean=
tragen, um die Aufmerkſamkeit auf die Lage der beiden Ser
fonteins zu lenken, die, wie er erklärt, bereits zwei
Mo=
nate im Gefängnis, ohne daß eine Klage gegen ſie er
hoben ſei, ſäßen. Das ſei gegen die Regeln des
Parla=
ments und gegen die Vorrechte ſeiner Mitglieder. Der
Sprecher entſchied, die Debatte über dieſen Gegenſtand ſei
nicht ſtatthaft. Als Hertzog ſeine Angriffe erneuerte,
ent=
zog ihm der Sprecher das Wort. Später
kün=
digte Hertzog an, er werde beantragen, eine
Kom=
miſſion aufzuſtellen, um die Urſachen des
Aufſtandes zu unterſuchen und feſtzuſtellen, ob
dieſer auf deutſche Intrigen zurückzuführen, oder „b
ſein Ziel die Wiederherſtellung der
Un=
abhängigkeit geweſen ſei.
Bulgariens Neutralität.
* Sofia, 3. März. Das ruſſiſche Kadettenorgan
Rjetſch hatte vor kurzem einen Artikel mit Vorwürfen
gegen Bulgarien veröffentlicht, weil dieſes noch
im=
mer an ſeiner Neutralit ät feſthält. In dem Artikel
wird unter anderem ausgeführt das letzte
Bomben=
attentat im Stadttaſino in Sofia ſei ein
Warnungs=
zeichen, das das Kabinett Radoslawow beachten müſſe.
— Das Regierungsorgan Narodni Prava bemerkt zu
die=
ſer ſonderbaren Anſpielung des ruſſiſchen Blattes: Wenn
das Bombenattentat ein Symptom gegen die Neutralität
Bulgariens bedeutet, muß man ſich fragen, wer deſſen
Urheber iſt und was dieſer damit für Zwecke verfolgt.
Eine Anfrage der Vereinigten Staaten.
* London, 3. März. Das Reuterſche Bureau
mel=
det aus Neu=York: Die Vereinigten Staaten
werden eine Note an England und Frankreich
richten, in der ſie fragen, welche Maßregeln ergriffen
werden, um die Wareneinfuhr und =ausfuhr nach bezw.
aus Deutſchland zu verhindern.
* Zürich, 2. März. Die Neue Zürcher Zeitung
er=
fährt, ein Befehl des italieniſchen
Kriegs=
miniſters verbietet allen Offizieren, auch den
Offi=
zieren a. D., die Mitarbeit an Zeitungen durch kritiſche
Betrachtungen über die militäriſchen Operationen des
gegenwärtigen Krieges.
* Paris, 3. März. Der Temps ſchreiht: Der
Prä=
fekt des Departements Deux de Sevres fordert in einem
Rundſchreiben die Bürgermeiſter des Departements auf,
Anſichtskarten, auf denen Wünſche nach Frieden
um jeden Preis aufgedruckt ſind, von den
Poſtkartenhänd=
lern vernichten zu laſſen. Dieſe Anſichtskarten
könn=
ten einen entmutigenden Einfluß ausüben. Es ſei nicht
ausgeſchloſſen, daß ſie auf deutſche Propaganda
zurück=
zuführen ſeien, um die Gemüter zu entmutigen.
* London, 3. März. Dem Reuterſchen Bureau
zu=
folge teilte das Streikkomitee von Clyde mit,
daß die organiſierten Arbeiter mit überwältigender
Mehr=
heit beſchloſſen hätten, die Arbeit am
Donners=
tag wieder aufzunehmen.
* London, 3. März. Sir Charles Wakefield hat
einen Preis von 500 Pfund für den erſten
auf britiſchem Boden niedergeholten
Zeppelin ausgeſchrieben.
* London, 3. März. Hier kam der erſte
Todes=
fall infolge von Flecktyphus vor.
* Kriſtiania, 2. März. Dem Oereblad zufolge
hat Caſement von Hamburg aus an das norwegiſche
Auswärtige Amt telegraphiert und verlangt, es ſolle
Findley ſofort unter Anklage ſtellen, da er
beabſichtige, in den nächſten Tagen Norwegen zu verlaſſen.
Gleichzeitig hat Caſement an Findley telegraphiert,
frei=
willig ſich dem norwegiſchen Gericht zu unterwerfen, um
ſich gegen die Anſchuldigung des
Mordver=
ſuchs zu rechtfertigen. Das Oereblad fügt hinzu, es ſei
gänzlich unrichtig, daß Findley Norwegen verlaſſen
wolle.
Literariſches.
* Neu erſchienene Broſchüren: Geſetz, betr.
die Unterſtützung von Familien in den Dienſt
eingetre=
tener Mannſchaften. Vom 28. Februar 1888. Mit der
Abänderung vom 4. Auguſt 1914. 2. Auflage (1914).
Tertausgabe mit alphabetiſchem. Sachregiſter.
Heraus=
geber: Geh. Juſtizrat Dr. Karl Gareis, o. o. Profeſſor der
Rechte an der Univerſität München. Preis 20 Pfg.
Ver=
lag von Emil Roth in Gießen. — Lieder und Gebete für
Feldſchlacht und Beiwacht. Preis 15 Pfg., 100 Stück
14 Mk., 500 Stück 60 Mk. Reingewinn zu Gunſten des
Roten Kreuzes. Verlag von Friedrich Brandſtetter in
Leipzig. — „Krieg und Volksernährung” von Dr. Max
Winkel, von der Handelskammer München öffentlich
an=
geſtellter und vereidigter Handels=Chemiker. Preis 80
Pfg. (Buchdruckerei und Verlagsanſtalt Karl Gerber in
München). — Die wahren Urſachen des Weltkrieges 1914.
Von Karl A. Kuhn, Dozent für Kriegsgeſchichte in
Char=
lottenburg. Verlagshaus für Volksliteratur und Kunſt,
G. m. b. H. in Berlin SW. 61. Preis 25 Pfg. —
Deutſch=
land und der Weltkrieg. Der Tag der Abrechnung! Von
Dr. B. L. Frhr. v. Mackay. Hans Sachs=Verlag, Munchen=
Leipzig. Preis 80 Pfg. — Ueber den wahrhaften Krieg;
Rede, gehalten in der Alberthalle zu Leipzig am 10. Sept.
1914 von Wilhelm Wundt. Alfred Kröner Verlag in
Leip=
zig. Der Reinertrag iſt der Nationalſtiftung für die
Hin=
terbliebenen der im Krieg Gefallenen beſtimmt. — „Der
deutſche Zorn” in Verſen und Liedern von Martin
Hilde=
brandt. Verlag der Schriftſteller=Genoſſenſchaft in
Char=
lottenburg. Preis 10 Pfg.
Hermann Löns: Goldhals. Tier= und
Jagdgeſchichten. Für die Jugend ausgewählt in
Ver=
bindung mit dem Verfaſſer vom Jugendſchriften=Prü
fungsausſchuß des Lehrervereins Hannover=Linden. Mit
Bildern von Erich Fricke. Halbleinenband 1,80 Mark.
Verlag von Adolf Sponholtz in Hannover. Auf dem Felde
der Ehre fiel als erſter der deutſchen Dichter Herm. Löns.
Kein beſſeres Eriunern können wir ihm weihen, als daß
wir ſeine prachtvollen Bücher leſen. Wer ſeine Werke
ge=
leſen hat, namentlich den prachtvollen „Mümmelmann”.
dem einige der vorliegenden Erzählungen entnommen
ſind, weiß, welchen hohen Wert ſeine herzerfriſchenden
Tier=Erzählungen für die Jugend haben. Für die Jugend
iſt kein gehaltvolleres Buch dieſer Art zu denken.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 3. März. (
Börſenſtimmungs=
bild.) Im freien Börſenverkehr gewann nach anfäng
licher Luſtloſigkeit die Stimmung für Induſtriewerte eine
bemerkenswerte Feſtigkeit, namentlich intereſſierte man ſich
für Kriegsbedarfsunternehmungen. Bevorzugt waren
Rheiniſche Metall und junge Deutſche Erdöl=Aktien. Die
fortgeſetzten Preiserhöhungen in der Eiſeninduſtrie waren
anſcheinend die Urſache für einige Käufe in Phönix=Aktien.
Im Gegenſatz zu der verhältnismäßigen Regſamkeit auf
dem Markte der Induſtriewerte blieben Anleihen
vernach=
läſſigt. Von ausländiſchen Valuten ſchwächten ſich
hol=
ländiſche ab, Geld war zu vier Prozent erhältlich.
Landwirtſchaftliches.
F.C. Frankfurt a. M., 3. März. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 1516 Schweine. Bezahlt wurden: a) 85—86
(103—105), b) 80—85 (100—102), c) und d) 85—80
(103—105). Geſchäft lebhaft; bleibt Ueberſtand.
Kartoffelmarkt: In Waggonladung 11,50 bis
12 M., im Kleinhandel 12 bis 13 M.
Letzte Nachrichten.
* Stuttgart, 3. März. Der Staatsſekretär des
Reichs=
ſchatzamts, Dr. Helfferich, iſt geſtern abend 9 Uhr von
München hier eingetroffen. Er wird heute vom König
in Audienz empfangen.
* Stuttgart, 3. März. Der Staatsſekretär des
Reichs=
ſchatzamtes Dr. Helfferich wurde heute mittag halb
1 Uhr vom König in Audienz empfangen und hierauf zur
Königlichen Tafel gezogen. Am Nachmittag hatte der
Staatsſekretär eine längere Unterredung mit dem
würt=
tembergiſchen Finanzminiſter Dr. v. Piſtorius.
* Luxemburg, 3. März. Die Großherzogin ernannte
zu Mitgliedern des neuen Miniſteriums Staatsminiſter
Eyſchen und Generaldirektor Mangonaſt. Sie
ver=
bleiben in ihren Poſten. Die Generaldirektoren De Wahe
und Braun ſcheiden aus und werden erſetzt durch den
Generalſtaatsanwalt Thorn und den Obergerichtsrat
Leclére.
* Stockholm, 3. März. Gasexploſion. Aus
unbekannter Urſache fand geſtern nacht im Keller eines
Wohnhauſes eine Gasexploſion ſtatt. Vier Perſonen
wurden getötet, drei ſchwer und ſieben leicht verletzt.
* London, 3. März. Die Daily Mail ſchreibt: Die
verdunkelten Straßen Londons ſind ein wahres
Para=
dies für Taſchendiebe, die noch nie ſo ergiebige
Beutezüge gemacht haben. Die beliebteſten Punkte ſind
der verkehrsreiche Strand und Aldwych, wo Gruppen von
fünf bis ſechs Taſchendieben einſame Fußgänger
umrin=
gen und ausraüben, manchmal ſogar unter Anwendung
von Gewalt.
* London, 3. März. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Rio de Janeiro: Die Polizei entdeckte eine
Verſchwörung zum Sturze des
Staatsgou=
verneurs von Rio de Janeiro und unterdrückte die
Bewegung. Unter den Verhafteten befinden ſich Matroſen
von Linienſchiffen von Minas Gerges.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 161
ent=
hält: 9. Armee, Feld=Vermeſſungstrupp. —
Infan=
terie uſw.: 1. und 5. Garde=Regiment, Regimenter
Alexander und Franz, Garde=Jäger=Bataillon.
Grena=
dier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 3,
4, 6, 9, 11, 12, 21, 22, 30, 39, 41, 42, 43, 45, 52, 53, 55,
56, 59, 65, 66, 76, 78, 81, 84 (ſ. Komb. Inf.=Regt. v. Weber),
85, 86, 88, 89, 92, 93, 95, 99, 110, 113, 116, 117, 118. 128, 139,
140, 144, 154, 164, 165, 169, 170, 171, 173, 175;
Kombinier=
tes Infanterie=Regiment v. Weber. Reſerve=Infanterie=
Regimenter Nr. 5, 7, 11, 16, 17, 18, 19, 21, 25, 26, 27, 35,
87, 40, 51, 52, 55, 56, 65, 66, 67, 68, 74, 79, 82, 83, 86, 87, 88,
91, 111., 130, 201, 204, 205, 208, 209 215, 220, 222, 225,
226, 227, 229, 231, 232, 234, 235, 250. Landwehr=Infanterie=
Regimenter Nr. 22, 30, 46, 78, 110, 116. Landwehr=Erſatz=
Regimenter Nr. 1, 2. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 16,
37, 39. 43, 49, 50, 86. Landwehr=Brigade=Erſatz=
Batail=
lone Nr. 10, 21. Landſturm= Bataillon Beuthen i. Ob.=
Schleſ., 2. I Breslau, Bruchſal, 2. Karlsruhe, Kattowitz,
II und III Münſter, Neiße, Neufahrwaſſer, 2. und 3.
Poſen und Nr. 52. Landſturm=Erſatz=Bataillone
Alten=
grabow, Guben, Metz. Jäger=Bataillone Nr. 2, 5, 11;
Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 4, 10, 21. 1. Erſatz=
Ma=
ſchinengewehr=Kompagnie des VI. Armeekorps. —
Ka=
vallerie: 1. Garde=Dragoner; Küraſſiere Nr. 7;
Dra=
goner Nr. 9, 13, 17, 18; Huſaren Nr. 8; Reſerve=Ulanen
Nr. 4, 5; Jäger zu Pferde Nr. 3, 5, 7: Reſerve=Erſatz=
Eskadron des XX. Armeekorps. — Feldartillerie:
Regimenter Nr. 5, 6, 7, 16, 25, 31, 33, 34, 36, 39, 40, 51, 60
67, 72, 73, 76, 80, 81, 83; Reſerve=Regimenter Nr. 14, 16,
22 (ſ. auch Feldartillerie=Regiment Nr. 39). —
Fuß=
artillerie: Regimenter Nr. 6, 9, 11; Reſerve=
Regi=
ment Nr. 2. — Pioniere: Regimenter Nr. 20, 29;
Ba=
taillone: I. Garde, I. Nr. 1, II. Nr. 2, I. Nr. 3, I. Nr. 5,
I. Nr. 10, I. Nr. 17: Erſatz=Bataillon Nr. 6. —
Ver=
kehrstruppen: Eiſenbahn=Baukompagnien Nr. 15 und
29. Belagerungs=Telegraphen=Abteilung Nr. 2.
Fern=
ſprech=Abteilung des II. Armeekorps. —
Munitions=
kolonnen: Infanterie=Munitionskolonne Nr. 2 des
XI. und Artillerie=Munitionskolonne Nr. 5 des I.
Armee=
korps. — Fortifikationen und Arbeiter=
Formationen: Fortifikation Namur. Armierungs=
Bauleitung, Abteilung Gläſer. Armierungs=Bataillone
Nr. 8 und 15; Armierungs=Kompagnien Nr. 17a und 18;
Arbeiter=Kompagnie Nr. 2. — Sanitäts=
Forma=
tionen: Landwehr=Sanitäts=Kompagnie Nr. 21.
Feld=
lazarette Nr. 5 und 7 des II., Nr. 9 des XVII.
Armee=
korps und Nr. 19; Feſtungs=Lazarett Metz. — Train:
Magazin=Fuhrpark=Kolonne Nr. 6 des X. Reſervekorps.
Pferdeſammelſtelle der 1. Kavallerie=Diviſion. Weiter
ſind erſchienen die Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 157,
Marine=
verluſtliſte Nr. 20, Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 126
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 162
ent=
hält: Infanterie uſw.: Garde: 2., 3., 4. und 5. Garde=
Regiment, Grenadier=Regimenter Franz, Eliſabeth,
Auguſta und Nr. 5, Garde=Füſilier=Regiment. Grenadier=,
bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 3, 4, 7
8, 12, 14, 23, 25, 26, 33, 46, 52, 53, 54, 55, 57, 62, 64,
67 68, 71, 84 (ſ. Komb. Inf.=Regt. v. Weber), 85, 86,
91, 92, 95, 96, 98, 110, 116, 132, 135, 137, 141, 142, 143,
146, 147, 149, 151, 153, 159, 161, 162, 163, 169, 171, 172,
175: Infanterie=Regiment v. Reinhardt; Kombiniertes
In=
fanterie=Regiment v. Weber. Erſatz=Regimenter Nr. 28,
29 und Königsberg III. Reſerve=Infanterie=Regimenter
Nr. 10, 18, 24, 29, 30, 32, 51, 52, 56, 59, 60, 66, 68, 71,
72, N6. 81, 86, 93, 116, 207, 211, 213, 221, 224, 228, 233,
236, 237, 238. Reſerve=Erſatz=Regiment Nr. 1.
Land=
wehr=Infanterie=Regimenter Nr. 11, 23, 24, 30, 37, 40,
60, 66, 72, 99, 116. Landwehr=Erſatz=Regiment Nr. 2.
Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie=Bataillon Nr. 5
des IV. Armeekorps. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 8,
10, 32, 49, 81. Ländwehr=Brigade=Erſatz=Bataillone Nr.
10, 11. Landſturm=Bataillone 1. Beuthen i. Ob.=Schl.,
I und II Deutſch=Eylau, I Hagenau, Konitz, III Münſter,
Neuſalz a. O., Roſenberg, Schlawe, 1. Schrimm,
Schweid=
nitz, II Tilſit. Jäger=Bataillone Nr. 2, 3, 4, 5; Reſerve=
Jäger=Bataillone Nr. 5, 9, 19. Radfahrer=Kompagnie
N. O. Leibitſch bei Thorn der Brigade Griepenkerl.
Ma=
ſchinengewehr=Abteilung Nr. 6; Feſtungs=
Maſchinenge=
wehr=Abteilung Nr. 14; Reſerve=Feſtungs=
Maſchinen=
gewehr=Abteilung Nr. 1 und 2. — Kavallerie:
Kü=
raſſiere Nr. 2; Dragoner Nr. 10, 14; Huſaren Nr. 2, 4, 5;
Reſerve=Huſarin Nr. 3; Ulanen Nr. 1, 4; Jäger zu
Pferde Nr. 1 (ſ. I. mob. Erſatz=Eskadron des V.
Armee=
korps); Feldkavallerie=Regiment Nr. 1 des VI.
Armee=
korps; Landwehr=Kavallerie=Regiment Nr. 1, des V.
Ar=
meelorps; 1. mobile Erſatz=Eskadron des V. Armeekorps;
1. Landſturm=Eskadron des II. Armeekorps. —
Feld=
artillerie: Stab der Garde=Reſerve=Brigade;
Garde=Regiment; Regimenter Nr. 1, 8, 11, 15, 19, 22, 38
52. 56, 66, 75; Reſerve=Regimenter Nr. 1, 44, 46. —
Fuß=
artillerie: Regimenter Nr. 18, 20; Reſerve=Regiment
Nr. 20; 2. Garde=Landwehr=Bataillon. — Pioniere:
Regimenter: Nr. 23, 25, 30; Bataillone: II. Nr. 4,
II. Nr. 5, I. Nr. 17; Erſatz=Bataillone Nr. 3, 21; 49.
Re=
ſerve=Kompagnie; 2. Landwehr=Kompagnie des XI. und
ſolche des XV Armeekorps; 1. Landwehr=Kompagnie des
XVI. Armeekorps. Leichter Feſtungs=Scheinwerferzug
Nr. 14. — Verkehrstruppen: Mobile Bahnhofs=
Kommandantur (ohne nähere Angabe); Eiſenbahn=
Bau=
kompagnie Nr. 3. Fernſprech=Abteilung des 1.
Reſerve=
korps und ſolche des Korps v. Zaſtrow. —
Munitions=
kolonnen: Reſerve=Artillerie=Munitionskolonne Nr. 891
Feſtungs=Fußartillerie=Munitionskolonne Nr. 3. —
For=
tifikationen und Arbeiter=Formationen:
Armierungs=Bauleitung Oſt; Landſturm=Armierungs=
Ba=
taillon IV Elfaß. Arbeiter=Bataillon Nr. 7.
Schanz=
arbeiter=Kompagnie Nr. 4. — Sanitäts=
Forma=
tionen: Sanitäts=Kompagnien Nr. 1 und 3 des II.
Armeekorps, Nr. 1 der 3. Garde=Infanterie=Diviſion;
Re=
ſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr. 20 des VI. und Nr. 12
des VIII. Reſervekorps und Nr. 62. Reſerve=Lazarett
Nr. 1 Altona. Freiwillige Krankenpflege (Rotes Kreuz).
— Train: Brückentrain der 1. Infanterie=Diviſion.
Schwere Proviant=Kolonne Nr. 4 des Gardekorps und
Nr. 6 des VI. Armeekorps. — Proviantämter:,
Breslau und Kolmar i. E. — Feldpoſtamt des I.
Re=
ſervekorps. — Weiter ſind erſchienen die Sächſiſche
Ver=
luſtliſte Nr. 114, die Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 127.,
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm.
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C — Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin,
Hein=
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen),
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I)
Alexanderſtraße 27. Mittochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm. —
P Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. H — Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½— 61 Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ=Laz. I), Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr vorm., 2—4 Uhr nachm. O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, Vereinslazarett Mathildenhöhe‟ Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P — Ererzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2—4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben,
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 28. Febr. bis 1. März:
Adam, Willy, Penzig, Reſ.=Inf. 30/4, P — Albers,
Joachim, Dibberſen, Reſ.=Inf. 78/3, P — Andree, Nieder=
Marsberg, Inf 28/3, M — Bercks, Joſeph, Aachen, Reſ.=
Berg, Martin, Fehlheim, Ldſt.=Erſ. Er=
Inf. 68/7
bach, R.=D., P — Brandt, Balthaſar, Oberzier, Reſ.=Inf.
68/11, P — Cellarius, Gg. Otto, Leipzig, Reſ.=Inf. 107/7,
O — Comans, Peter, Prummern, Reſ.=Inf. 68/8, P
Eckhardt, Ernſt, Wilhelmsburg, Reſ.=Inf. 78. O — Eckert,
Adam, Seligenſtadt. Inf. 115/2, Erſ., 4. Erſ.=K., P —
Ehl=
beck, Karl, Bardowick, R.=Inf. 78, O — Eiſenreich, Alois,
Klein=Aigen, Reſ.=Inf. 28/10, B — Fabich, Wilhelm,
Sche=
bitz in Schleſien, Inf. 51, I — Fabian, Paul, Noldau,
Inf. 51/2, P — Fauſt, Johann, Platten, Inf.=R. 29/4, B
Fettel, David, Bürſtadt, Inf. 115, I. Erſ.=R., 2. K., P.
Freudenreich, Johann, Brotdorf, Reſ.=Inf. 30/7, P
Geiſt, Leo, Herrnſtadt i. Schleſ., Inf. 51, I — Gileſſen,
Dominikus, Schönberg i. W., Inf.=R. 28, I — Göing, E.,
Harburg, Reſ.=Inf. 78, O — Groneick, Johann, Nüven
in Hannover, Reſ.=Inf. 92, I — Grün, Hub., Köln a. Rh.,
Reſ.=Inf. 65/2, P — Gurnik, Franz, Pawlau i. Schleſien,
Inf.=R. 51, I — Haas, Heinrich, Eiterfeld Inf.=R. 115,
2. Erſ.=B., P — Hanſen, R., Ellerbeck, R.=Inf. 78, O —
Harmuth, K., Sorau, Inf. 51/10, P — Hary, Joh.,
Man=
dern, Inf.=R. 135/6, P — Hauten, Lambert, Aachen, R.=
Inf. 29/6, B — Hellweg, Karl, Alswed Inf. 51/4, P —
Herrmann, Karl, Offenbach, Ldſt.=Erſ.=B. Erbach, P
Herrmann, Karl, Volkmarsdorf, Reſ.=Inf. 107/10, P
Herth, Johann, Langen, Inf.=Regt. 115/4, M — Hirſch,
Albert, Edderitz, Inf. 93/1, K — Hirſchmeier, Anton,
Ra=
niſch, Inf. 51/2, P — Hugenbruck, Ernſt, Höſel i. W.,
Reſ.=Inf. 30, I — Hüſch, Peter, Köln=Nippes, Inf. 68/5,
O — Jähler, Hermann, Diez, Ldſt.=Erſ.=Batl. I
Darm=
ſtadt, P — Joſewig, Guſtav, Prosken, Inf.=R. 51/10, P —
Jürzyk, Joſeph, Kudoba, Inf. 51/2, B — Kalthoff, Franz,
Bottrof, Inf.=Regt. 68, O — Kähler, Ludw., Rankendorf,
Reſ.=Inf. 78, O — Kirſch, Wilhelm, Siersdorf, Reſ.=Inf
68/8, P — Kirſch, Ernſt, Trier, Inf.=Regt. 69 O —
Klä=
ren, Math., Inf. 29, Mehring, O — Klein, Adam,
Lüls=
dorf, Pion.=B. 8/2, R.=K., P — Knöpfler, Karl,
Langen=
argen, 2. Ldſt.=Pion.=R. 13. A.=K., O — Kolb, Peter,
Lan=
nesdorf, Reſ.=Inf.=R. 65/6, P — Kraft, Franz, Ottbergen,
Reſ.=Inf. 78/9, B — Krupp, Math., Wormersdorf, Inf.=
Regt. 28/2, P — Kunitzki, Andreas, Danzig, Inf. 51, I—
Lachmund, Th., Salzgitter, Reſ.=Inf. 78, O — Langer,
Ewald, Gr.=Olgersdorf, Reſ.=Inf. 78/4, P — Lang, L.,
Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/2, M — Leilinger, Joſ., Trier,
Inf.=Regt. 29, O — Lernbacher, Alois, Darmſtadt, Ldſt.=
Erſ.=B. Erbach, M — Lorenz, Franz, Cohr Reſ.=Inf.
68/1, P — Lucks, Hermann, Böſel, Reſ.=Inf.=Regt. 78/4,
P — Luhmer, Joh., Oberbachem, Reſ.=Inf. 65/6, I —
Lummel, Ernſt, Hagen i. Weſtf., Pion.=B. 8, I — Mathias,
Karl, Altenburg, Reſ.=Inf. 78/9, B — Matthes, Ludwig,
Mayer, Karl,
Schwanheim, Ldw.=Inf.=Regt. 116/1, P.
Spachbrücken, Ldſt.=Erſ.=B. II Darmſtadt, 3. K., P —
Menzel, Karl, Bonn, Pion.=B. 2. Reſ.=R., F
Meuter,
Meh=
Andreas, München=Gladbach, Reſ.=Inf. 68/7, P
— Mohr,
ren, Niederhammerſtein, 3. San.=K. 15. D.,
Rudolf, Darmſtadt, Drag. 23, P — Morjan, Ernſt,
Oden=
kirchen, Inf.=R. 29, O — Möltgen, Heinr., Sonnenberg,
Inf.=R. 28, O — Muskat, Kurt, Namslau, Inf.=R. 51, O
Netterheim, Mich, Nettersheim, Inf.=R. 28/1, P —
Nüſſer, Johann, Gronoen, Inf.=R. 68/5, O — Palm, R.,
Elberfeld, Reſ.=Inf. 65/2, P — Pies, Stephan, Beulich,
Reſ.=Inf. 52/6, B — Poſer, Wilhelm, Breslau, Inf.=R.
51/1, P — Powareinski, Fr., Hackenheim, Ldſt.=Erſ.=B: II
Darmſtadt, P — Prinz, Johann, Werth, Inf.=R. 28/12, P
Prunzell, Ober=Adelsbach, Gren. 11/10, N — Rath, Hch.,
Koblenz=Lützel, Inf. 68/9, P — Rduch, Franz, Mſchanna,
Inf.=R. 51/2, P — Reiher, Reichenbach i. V., Reſ=Inf.
107/2, N — Richert, Fd., Halberſtadt, Ldw.=Inf. 26/3,
Roßmann, Alois, Käfermühle, Reſ.=Inf.: 87/9,
Seitel, Alfred, Holzfeld i. W., Inf.=R. 29, I —
Sieben=
eichner Wilh., Viehan, Inf.=R. 157/11 O — Simmerer,
Joh., Thierſtein, Reſ.=Inf. 115, 1. Erſ.=B., P —
Sonne=
mann, Hermann, Wickenſen, Reſ.=Inf. 78/M.=G.=K., P —
Suchernick, Florenz, Bujakow i. Schleſ., Inf.=R. 51, I—
Szpera, Franz, Skzerowo, Inf. 60/8, P — Schmidt,
Her=
mann, Herten i. W., 1. Garde=R. z. F., I — Schmitz,
Leon=
hard, Achhofen i. Rh., Pion.=B. 8, I — Schmidt, Aloyſius,
Offhauſen, Reſ.=Inf. 65/10, P — Scholz, Emil,
Bober=
röhrsdorf, Reſ.=Inf. 107/2, P — Schroth, L., Darmſtadt,
Eren.=R. 119/6, K — Schutt, Anton, Engers a. Rh., Inf.=
28/2, P — Schüller, Willi, Marburg, Drag. 23, Erſ.=Esk.,
P — Stixel, Joſ., Düren, Reſ.=Inf. 68/4, P — Strauch,
Bruno, Stuhlſeifel, Reſ.=Inf. 107/7, O — Stroh, Adam,
Neu=Iſenburg, Inf. 115/2, Erſ.=K., P — Thome, Joſ.,
Mühlfeld i. Rh., Pion.=B. 8, I — Vogel, Paul,
Braun=
ſchweig, Reſ.=Inf. 78,
Vogelſang, Ewald,
Watten=
ſcheid, Inf. 28, O — Wilk, Vinzent, Kochlowitz, Inf. 61/6,
O — Wilms, Leopold, Bau, Reſ.=Inf. 28/12, B — von
Wieding, Wilhelm, Soltau, Reſ.=Inf.=R. 73/8, P —
Wip=
permann, Wilhelm, Eving, Inf.=R. 51/4, P — Wojzech,
Kleophas, Birkenhain i. Schleſ., Inf.=R. 51, I — Zepernick,
Karl, Großdenſin, Pion.=B. 4/10 K., B — Zysk, Lipowitz,
Inf.=R. 51/2, N — Zwicker, Walter, Connewitz, Reſ.=Inf.=
107/1, P.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Salem-Aleikum
Salem Gold
Zigaretten
für unsere Krieger
durch die Feldpost
Preis.Ne 3½ 4 6 6 9 10.
3ℳ & 5 6 8 10 Pf.dStck.
20 Stck. Salem Cigeretten Portofrei!
50 Stck. Salem Cigeretten10 Pf. Portof
&)
Ged. Duittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für die Kriegsnotleidenden in
Oſt=
preußen weiter folgende Beträge abgegeben:
Querner 10 ℳ, J. Wz. 20 ℳ, zuſammen 30 ℳ, hierzu
die bereits veröffentlichten 11 350.82 ℳ, insgeſamt
11380.82 Mark.
21. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden zu Gunſten der Hinterbliebenen von
Kriegs=
reilnehmern und ſonſtigen Hilfsbedürftigen aus der
Stadt Darmſtadt weiter folgende Beträge abgegeben:
Verkauf der Extrablätter des Darmſtädter Tagblatts
von Nr. 312—319. 47.80 ℳ, Frl. Eſcher 3 ℳ, J. Wz. 30 ℳ,
zuſammen 80.80 ℳ, hierzu die bereits veröffentlichten
6018.08 ℳ, insgeſamt
6098.88 Mark.
14. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter
Tag=
blatts” wurden für die Kriegsnotleidenden in Elſaß=
Lothringen folgende Beträge abgegeben:
Ungenannt 7 ℳ, Otto Schnittſpahn, Poſtdirektor a. D.,
10 ℳ, zuſammen 17ℳ, hierzu die bereits veröffentlichten
3135.76 ℳ, insgeſamt
3152.76 Mark.
[ ← ][ ][ → ]49. Quittung.
In der Sammelſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”
wurden für den Heſſiſchen Landesverein vom Roten
Kreuz weiter folgende Beträge abgegeben:
E. K. (7. Gabe) 10 ℳ, Doms 50 ℳ, Frl. Ackermann 5 ℳ,
Freifrau Lina von Schäffer=Bernſtein (7. Gabe) 15 ℳ,
W. Conzen 100 ℳ, S. v. G. 10 ℳ, Thiele & Boettinger
50 ℳ, H. Winter (7. Gabe) 20 ℳ, Rechnungsrat F. E.
(3. Gabe) 30 ℳ, E. S. 3 ℳ, Kaiſersgeburtstagsfeier,
Ver=
einshaus Nieder=Ramſtadt, 13 ℳ, Lichtbildervortrag=
Ueberſchuß, Vereinshaus Nieder=Ramſtadt, 22 ℳ,
Land=
gerichtsdirektor i. P. Schulz 10 ℳ, Geſammelt von den
Beamten und Beamtinnen der Eiſenbahn=
Verkehrs=
kontrolle II zu Darmſtadt (2. Gabe) 101.75 ℳ, J. Wz. 30 ℳ,
E. K. (8. Gabe) 10 ℳ, Lehrer Weinmann 5 ℳ, zuſammen
484.75 ℳ, hierzu die bereits veröffentlichten 48038.87 ℳ,
insgeſamt
48 523.62 Mark.
Für das Vaterland ſtarb nach ſchwerem
Leiden im Lazarett zu Budapeſt am 3. März
unſer heißgeliebter, hoffnungsvoller Sohn,
Bruder, Schwager und Onkel
Bruno Schulz
Schauſpieler
Kriegsfreiwilliger Reſ.=Inf.-Regt. 221
im Alter von 24 Jahren.
(3652
In tiefſtem Schmerz:
Bruno Schulz, Graveur
Frau Eliſe Schulz
und Geſchwiſter.
Darmſtadt, den 3. März 1915.
Unſer lieber, einziger Sohn und Bruder
Walther Wagenhäuſer
stud. el.
Kriegsfreiwilliger im 116. Inf.-Regt.
iſt einer ſchweren Erkrankung im Lazarett in
Nesle, Nordfrankreich, erlegen.
Prof. Dr. Wagenhäuſer
*4299)
und Familie.
Tübingen, den 28. Februar 1915.
Dankſagung.
Tief bewegt durch die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme und die reichen Blumenſpenden
beim Hinſcheiden meines geliebten Mannes
ſpreche ich, auch im Namen meines Sohnes,
allen Verwandten und Bekannten meinen
herz=
lichſten Dank aus. Beſonderen Dank dem Herrn
Pfarrer Velte für ſeine troſtreichen Worte an
der Bahre, ſowie dem Kriegerverein für, das
ehrenvolle Geleit.
Lilli v. Lengerke,
geb. Günther.
Darmſtadt, 3. März 1915.
(3654
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
anläßlich des Ablebens unſerer
Eliſabeth Stöckel
insbeſondere für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Storck, ſagen herzlichſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 3. März 1915.
(3628
Tageskalender.
Donnerstag, 4. März.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
11 Uhr (Ab. C): „Wilhelm Tell”
Konzert des Kirchengeſangvereins der
Martins=
gemeinde um 8 Uhr in der Martinskirche.
Lichtbilder=Vorführung von Profeſſor Dr.
Limmer um 8¼ Uhr im Feſtſaal der Techniſchen
Hoch=
ſchule.
Vortrag von Profeſſor Dr. Schian um 8 Uhr in der
Stadtkirche.
Volks=Leſeabend um 8¼ Uhr in der Zentralſtelle
Neckarſtraße 3.
Monatsverſammlung des Gartenbauvereins um
8 Uhr im „Fürſtenſaal”.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 5. März.
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der
Trainkaſerne (Eſchollbrücker Straße).
Nutzholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Neuen
Schießhaus.
Nutzholz=Verſteigerung um 10 Uhr zu
Forſt=
haus Frankenſtein.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr im
Nie=
der=Ramſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft im
Bonstal am Eingang des Waldes).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Unter sorgfältiger Erledigung sämtlicher Vorschriften
Ueberführung Gefallener
aus Feindesland
in die Heimat rasch und billigst durch erfahrenen, im
Transpörtwesen seit 16 Jahren anerk. Fachmann.
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Landſturm=Muſterung 1915.
Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur Kenntnis der Be=
(2970a
teiligten.
rmſtadt, den 18. Februar 1915.
De
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Betreffend Muſterung und Aushebung nnausgebildeter Landſturmpflichtiger.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß eine weitere
Muſte=
rung und Aushebung militäriſch nicht ausgebildeter Landſturmpflichtiger, und
zwar der in den Jahren 1884 bis einſchließlich 1875 geborenen Leute, im Hauſe
der Turngemeinde, Woogsplatz 5, ſtattfindet.
Es haben zu erſcheinen:
I. Donnerstag, den 25. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1884
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Erzhauſen und Schneppenhauſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1883
geborenen Leute.
II. Freitag, den 26. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1882
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Braunshardt und Wixhauſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Arheilgen wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
III. Samstag, den 27. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1881
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Ober=Ramſtadt wohnhaften Leute
ſämt=
licher Jahrgänge.
IV. Montag, den 1. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1880
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Eberſtadt, Eich und Malchen
wohn=
haften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
V. Dienstag, den 2. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1879
geborenen Leute.
2. Die in der Gemeinde Nieder=Beerbach wohnhaften Leute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Griesheim wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
VI. Mittwoch, den 3. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1878
geborenen Leute.
2. Die in der Gemeinde Eſcholbrücken wohnhaſten Deute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Gräfenhauſen, Nieder=Ramſtadt mit
Waſchenbach und Weiterſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
VII. Donnerstag, den 4. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1877
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Hahn, Meſſel, Roßdorf und Traiſa
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
VIII. Freitag, den 5. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1876
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Pfungſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
IX. Samstag, den 6. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1875
geborenen Leute.
Sämtliche vom Aufruf betroffenen Landſturmpflichtigen ſind zur Teilnahme an
der Muſterung verpflichtet und haben ſich an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten
pünktlich im Muſterungslokal einzufinden mit Ausnahme:
1. derjenigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der vom Dienſt im Heere und in der Marine Ausgemuſterten;
3. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der
mili=
täriſchen Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtändigen Arbeiter, die von ihren
Behörden als unabkömmlich anerkannt und für die Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen
eingereicht werden, ſind von der perſönlichen Geſtellungfgleichfalls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Disziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen.
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der Aufforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen
angehören.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowie auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können
Landſturm=
pflichtige hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt werden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unverzüglich
anzu=
bringen und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt
von Starck, Regierungsrat.
Abgabe von Kartoffeln.
Ich mache darauf aufmerkſam, daß die gekauften Ausweiſe
über die Berechtigung zur Empfangnahme von Kartoffeln bis zum
6. Ifd. Mts. eingelöſt ſein müſſen. Andernfalls müſſen die
Beſitzer der Ausweiſe warten, bis wieder einmal ein allge=
(3648dfs
meiner Verkauf ſtattfindet.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Vergebung von Bauarbeiten.
6
Die nachſtehenden Bauarbeiten für die Vergrößerung der
Auto=
mobilhalle im Großh. Hofſtall zu Darmſtadt werden unter Hinweis
auf den Miniſterialerlaß vom 16. Juni 1893 und deſſen Nachtrag vom
24. Februar 1911 zum Wettbewerb ausgeſchrieben:
Erd= und Maurerarbeit: 80 cbm Erdaushub, 37 cbm
Bruchſteinmauerwerk, 97 cbm Backſteinmauerwerk, 29 qm
Sandſteinſockelverblendung, 162 qm Balkenfelder zu ſticken
und zu ſtreichen, 171 qm Betonboden. Steinhauerarbeit:
5 cbm rote Sandſteine für Fenſterumrahmungen und
Tor=
ſchwellen. Zimmerarbeit: 27 cbm Tannenholz, 1230 lfd. m
Holzwerk abzubinden, 58 lfd. m Dachgeſims, 140 qm
Decken=
ſchalung aus Nut= und Federriemen. Dachdeckerarbeit:
326 qm Schieferdach. Spenglerarbeit: 53 lfd. m
Hänge=
kandel, 16 Ifd. m Abfallrohre. Glaſerarbeit: 18 qm Fenſter,
16 qm Verglaſung. Weißbinderarbeit: 255 qm innerer
Wandputz, 350 am Oelfarbenanſtrich, 165 qi äußeren
Wand=
putz. Schreinerarbeit; 44 qm zweifl. Tore, 3 Stück einfl.
Türen, 17 qm Fenſterläden, 25 qm Fußböden.
Schloſſer=
arbeit: 130 kg Kleineiſenzeug, Anſchlagen von 6 Toren,
3 Türen und 9 Fenſterläden.
Die Verdingungsunterlagen liegen vom 25. ds. Mts. ab
wäh=
rend der Dienſtſtunden auf unſerem Amte (Zimmer Nr. 6) zur
Ein=
ſichtnahme offen; die Angebotsformulare werden, ſolange der Vorrat
reicht, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten daſelbſt abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit deutlicher
Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 12. März, vormittags 10 Uhr,
an uns einzureichen, worauf deren Eröffnung im Beiſein der er=
(P3174
ſchienenen Bewerber ſtattfindet.
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 23. Februar 1915.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
Diehl.
Zwangsverſteigerung
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Ein=
tragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der Amalie
Hermann geb. Winſenburg, Ehefrau des Schreinermeiſters Willy
Hermann, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Donnerstag, den 18. März 1915, nachmittags 4 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im neuen Gerichtsgebäude zu
Darm=
ſtadt, Zimmer Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30. Dezember 1914 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungs=
vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, ſind ſie
ſpäte=
ſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffordrung zur Abgabe von
Geboten bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und, wenn der
Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei
der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags
die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens
herbei=
zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die
Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt.
Darmſtadt, den 23. Januar 1915.
(1699a
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks.
Grundbuch für Darmſtadt (Bezirk II) Band VI, Blatt 445:
Flur II, Nr. 1497, Hofreite Nr. 7 Magdalenenſtraße, 760 qm.
Betrag der Schätzung 55000 Mark.
gut erhalt. nußb. Bettſtelle m.
1 Sprungfedermatr. umzugsh. bill.
zu verk. Anzuſehen vormittags
*4246df) Landskronſtr. 63, 1. St.
4ſlamm. Gaslüſter
(3648
faſt neu, billig zu verk.
Landwehrſtraße 14, 2. St.
3 m 12. März. 10 Uhr vorm.,
wer=
den im Traindepot für die
Heeresverwaltung nicht brauchbare
Bauernwagen
Achſen
Wagenbeſchläge
und
Räder
meiſtbietend verſteigert. (3616
Diese Woche!
Ziehung ſchon 6. März der
Elſ.=Lothr. Geldlotterie
1617 Geldgew. (3405omd
10000 Mar
Hauptgewinn
4000 Mert
6 Geldgew.
6000 Mar
e11 Loſe 5 Mark
LoseàboPl. Port. u. Liſte 25 Pf.
empfiehlt Lotterie=Unternehmer
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In Darmſtadt die Kgl. Lott.=
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Feinſte Süßrahm=Tafelbutter
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ſow. Samml. kauft Heinrichſtr. 88,
1. St. Zu ſprech. v. 1—3 Uhr. (3611a
Städtisches Leihamt Darmstadt.
Betreffend: Ernenerung der Verſatzzeit von Pfändern.
Die Verſatzzeit der vom 1. Januar bis 30. April 1914 verſetzten
Pfänder (rotes Pfandſcheinformular) Nr. 18787 bis einſchl.
27000 iſt nunmehr erneuern zu laſſen.
Wir fordern die Pfandſchuldner zur Erneuerung der Verſatzzeit
mit dem Bemerken auf, daß dieſelbe bis zu den betr. Verfalltagen
— wie auf den Pfandſcheinen angegeben — ſtattfinden muß. Nach
Ablauf dieſer Friſten können die verfallenen Pfänder nur noch bis
zu der im Monat Mai 1915 ſtattfindenden Verſteigerung ausgelöſt
werden.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
(3606a
Städtiſches Leihamt.
Paul.
Holz-Verſteigerung.
Dienstag, den 9. und Mittwoch, den 10. März I. J.,
jedesmal vormittags halb 10 Uhr anfangend,
werden im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, in den Diſtrikten
Hain=
böhl und Rauberg in den Gemarkungen Ober=Modau und
Waſchen=
bach nachbenannte Holzſortimente an Ort und Stelle verſteigert:
3 Lärchenſtämme V. Kl., 4 Fichtenſtämme IV. Kl., 31
Fichten=
ſtämme V. Kl.
Scheiter, rm: 86 Buchen, 6 Eichen, 3 Birken, 24 Kiefern,
6 Fichten, Rundſcheit.
Knüppel, rm: 238 Buchen, 8 Birken, 8 Kiefern, 26 Fichten.
Reiſig: 370 Stück Buchenwellen.
Stöcke, rm: 45 Buchen, 5 Kiefern, 8 Fichten.
Bemerkt wird, daß das Stammholz am erſten Tag im Gang
beim Brennholz mitverſteigert wird. Am zweiten Tag wird der
Reſt des Brennholzes im Hainböhl und dann von 11 Uhr ab das
Holz im Diſtrikt Rauberg (oberhalb Waſchenbach) verſteigert.
Zuſammenkunft an beiden Tagen am Diſtrikt Hainböhl auf
der Kreisſtraße Nieder=Modau-Frankenhauſen.
Ober=Ramſtadt, den 1. März 1915.‟
(3521dg
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.
Bekanntmachung.
Der Voranſchlag für die Gemeinde Eſchollbrucken für 1915
liegt von Freitag, den 5. März 1915 ab eine Woche lang auf
dem Bürgermeiſtereibüro zur Einſicht offen.
Innerhalb der Offenlegungsfriſt können Einwendungen gegen
den Inhalt des Voranſchlags ſchriftlich oder zu Protokoll dortſelbſt
vorgebracht werden.
Es iſt eine Umlage beſchloſſen worden, zu der auch die
Aus=
märker herangezogen werden.
Eſchollbrücken, den 3. März 1915.
(3599
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Götz.
Sattier Hammasenmen
für Reitsättel etc. eingetroffen, sofort lieferbar.
Haas & Bernhard, Rheinstr. 19. (3612a
Bückerer Roßdörferſtraße 59.
Bäckermeiſter Trautmann iſt zurzeit im
Felde, doch wird das Geſchäft mit tüchtigen Kräften
itergeführt und bittet um geneigten Zuſpruch.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers bringen
wir hiermit zur Kenntnis der Beteiligten. „Höhere Verwaltungsbehörden” im Sinne
der Beſtimmungen ſind die Großh. Kreisämter.
Die mit dem 14. März wirkungslos gewordenen Zulaſſungsbeſcheinigungen ſind
unverzüglich an uns zurückzugeben. Etwaige Anträge auf erneute Zulaſſung ſind
gleich=
zeitig mit der Rückgabe der bisherigen Zulaſſungsbeſcheinigung bei uns zu ſtellen. Sie
haben nur Ausſicht auf Berückſichtigung, wenn die Vorausſetzungen des § 2 vorliegen.
Die Vorſchriften des § 3 ſind genau zu beachten.
Auf die Beſtimmungen des § 8 wird beſonders hingewieſen. Danach kann ein
Kraftfahrzeug, das nach dem 14. März entgegen den Vorſchriften der Bekanntmachung
auf öffentlichen Wegen oder Plätzen verkehrt, von uns ohne Entſchädigung für den
Staat=
berfallen erklärt und eingezogen werden.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Roeſener.
3638dis
Bekanntmachung
betreffend Zulaſſung von Kraftfahrzeugen zum Verkehr auf öffentlichen
Wegen und Plätzen.
Vom 25. Februar 1915.
Der Bundesrat hat aufgrund= des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=
Geſetz=
blatt S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die vor dem 15. März 1915 nach Maßgabe der Verordnung über den
3. Februgr 1910
Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom
(Reichs=Geſetzbl. S. hoß, erfolgte
21. Junk 1918
Zulaſſung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen
erliſcht mit dem 14 März 1915.
Der Eigentümer des Fahrzeuges hat die nach Abſatz 1 wirkungslos geſordene
Zulaſſungsbeſcheinigung unverzüglich an die für ſeinen Wohnort zuſtändige höhere
Ver=
waltungsbehörde abzuliefern. Unterbleibt die Ablieferung, ſo hat die höhere
Verwal=
tungsbehörde die Zulaſſungsbeſcheinigung einzuziehen. Die Zulaſſungsbeſcheinigung
iſt von der höheren Verwaltungsbehörde bis auf weiteres aufzubewahren.
§ 2. Die Erneuerung einer nach § 1 erloſchenen Zulaſſung erfolgt auf Antrag
des Eigentümers durch die höhere Verwaltungsbehörde auf jederzeitigen Widerruf,
ſofern für den weiteren Verkehr des Fahrzeugs ein öffentliches Bedürfnis beſteht.
Ein offentliches Bedürfnis darf nur anerkannt werden:
1. für den Verkehr der Kraftfahrzeuge, welche zur ausſchließlichen Benutzung im
Dienſte des Reichs, eines Bundesſtaates oder einer Behörde beſtimmt ſind;
2. für den Verkehr von Kraftfahrzeugen, die ausſchließlich von Feuerwehren zu
dienſtlichen Zwecken oder von gemeinnützigen Anſtalten zur Krankenbeförderung
oder zu Rettungszwecken benutzt werden:
3. für den Verkehr von Kraftomnibuſſen:
4, für den Verkehr einer von der höheren Verwaltungsbehörde zu beſtimmenden
beſchränkten Anzahl von Kraftdroſchken und Mietwagen;
5. für den Verkehr anderer Kraftfahrzeuge, ſofern von ihrer Zulaſſung die
Aus=
übung eines im öffentlichen Intereſſe liegenden Berufs= (Aerzte, Tierärzte und
dergleichen) abhängt.
Die Zulaſſung von Laſtkraftfahrzeugen kann außerdem erneuert werden, ſofern
ihr Verkehr zur Aufrechterhaltung gewerblicher Betriebe erforderlich iſt.
§ 3. „Der Antrag auf erneute Zulaſſung iſt vom Eigentümer des Fahrzeuges bei
der für ſeinen Wohnort euſtändigen höheren Verwaltungsbehörde ſchriftlich
anzu=
bringen. In dem Antrag ſind anzugeben: Name und Stand des Eigentümers, Art
und Beſtimmung des Fahrzeuges, das zugeteilte polizeiliche Kennzeichen, ſowie die
Umſtände, welche die weitere Zulaſſung begründen.
Die Stellung des Antrags iſt bereits vor dem 15. März 1915 zuläſſig.
§ 4.: Wird dem Antrag auf erneute Zulaſſung ſtattgegeben, ſo erhält der
Eigen=
tümer die im § 6 der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3.
Fe=
bruar 1910 vorgeſchriebene Zulaſſungsbeſcheinigung mit folgendem auf Seite 3
einzu=
tragenden Vermerk: „Auf jederzeitigen Widerruf zum Verkehr auch nach dem 14. März
1915 zugelaſſen”; der Vermerk iſt durch die höhere Verwaltungsbehörde unterſchriftlich
zu vollziehen und mit dem Amtsſtempel zu verſehen.
Wird dem Antrag auf erneute Zulaſſung die bisherige Zulaſſungsbeſcheinigung
heigefügt, oder iſt ſie ſchon vor Stellung des Antrags gemäß § 1 Abſatz 2 an die höhere
Verwaltungsbehörde abgeliefert worden, ſo wird der die erneute Zulaſſung
aus=
ſprechende Vermerk in die bisherige Zulaſſungsbeſcheinigung eingetragen.
§ 5 Die höhere Verwaltungsbehörde hat in der von ihr geführten Liſte der
zu=
gelaſſenen Kraftfahrzeuge die erneute Zulaſſung eines Fahrreuges in der Spalie „
Be=
merkungen” in augenfälliger Weiſe kenntlich zu machen. Die erneute Zulaſſung von
Perſonenkraftfahrzeugen, die der Stempelabgabe für Kraftfahrzeuge unterliegen, hat
ſie alsbald der zuſtändigen Steuerſtelle mitzuteilen.
§ 6. Nach dem 14. März 1915 darf die Zulaſſung eines Kraftfahrzeugs nur
erfolgen, wenn neben den Vorausſetzungen der Verordnung über den Verkehr mit Kraft=
3. Februar 1910
eine der Vorausſetzungen des § 2 dieſer Verordnung
fahrzeugen vom
21 Juni 1913
erfüllt iſt. Die Zulaſſungsbeſcheinigung iſt mit dem Vermerke nach § 4 dieſer
Ver=
ordnung zu verſehen.
§ 7. Die Zulaſſung (§§ 2, 6) iſt zu widerrufen, wenn das Fahrzeug
miß=
bräuchlich, insbeſondere zu anderen als den die Zulaſſung begründeten Zwecken benutzt
wird.
§ 8. Ein Kraftfahrzeug, das entgegen den Vorſchriften dieſer Verordnung auf
öffentlichen Wegen oder Plätzen verkehrt kann von der höheren Verwaltungsbehörde
ohn Entſchädigung für dem Staat verfallen erklärt und eingezogen werden.
Gegen die Entſcheidung der höheren Verwaltungsbehörde iſt Beſchwerde nur bei
der Landeszenträlbehörde zuläſſig. Die Landeszentralbehörde entſcheidet endgültig.
§ 9. Vorſtehende Vorſchriften finden keine Anwendung auf Kraftfahrzeuge, die
im Eigentume der Landesherren, der Mitglieder der landesherrlichen Familien und der
Fürſtlichen Familie Hohenzollern, der bei dem Deutſchen Reiche oder einzelnen
Bundes=
ſtaaten beglaubigten Vertreter anderer Staaten, der Poſtverwaltungen, der
Heeres=
verwaltungen oder der Marineverwaltung ſtehen.
§ 10. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Der
Bundesrat beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkraſtretens und erläßt die alsdann
erforderlichen Uebergangsvorſchriften.
Verlin, den 25, Februar 1915.
* Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom
19. b. Mis. bringen wir zur öffentlichen Kenſtinis.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
J. B.: v. Starck.
Bekanntmachung
(3618
über die Verwendung von Rohzucker (Erſtprodukt).
Vom 19. Februar 1915.
Auf Grund von § 5 Abſ. 1 und 2 und von § 6 Abſ. 2 der Verordnung, betreffend
Verkehr mit Zucker, vom 12. Februar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 75) und von § 2 der
Bekanntmachung über zuckerhaltige Futtermittel vom 12. Februar 1915 (Reichs=Geſetzbl.
S. 78) beſtimme ich:
§ 1. Von dem in Rohzuckerfabriken und dazugehörigen Lagern befindlichen
Roh=
zucker (Erſtprodukt) aus dem Betriebsjahr 1914/15 ſind 65 Hundertteile des Kontingents
(§ 1 der Verordnung, betreffend Verkehr mit Zucker) dem ſteuerpflichtigen
Inlands=
verbrauch — ausgenommen die Branntweinerzeugung — vorbehalten. Dabei ſind die
von der Fabrik erworbenen ſperrfreien Kontingentanteile hinzuzurechnen, auf andere
übertragene Kontingentanteile abzurechnen. Auf die 65 Hundertteile ſind anzurechnen die
an Verbrauchszuckerfabriken abgelaſſenen und noch abzulaſſenden ſperrfreien Mengen.
Der auf die übrigen 35 Hundertteile entfallende Rohzucker (Erſtprodukt) und der
Rohzucker (Eiſtprodukt) aus früheren Betriebsjahren iſt in folgender Reihenfolge zu
verwenden:
uee enenn ee ennneeternen
a) Verträge über Lieſerung von Zucker an Branntweinbrenner, die vor, den
4. Februar 1915 abgeſchloſſen ſind,
b) Verträge über Lieferung zuckerhaltiger Futtermittel, die vor dem 12.
Fe=
bruar 1915 geſchloſſen und vor dem 15. März 1915 zu erfüllen ſind,
C) Verträge über Lieferung von Rohzucker zur Herſtellung von Tuttermitteln,
die vor dem 12. Februar 1915 geſchloſſen und vor dem 15. März 1915 zu
erfüllen ſind; die Vergällung muß vor dem 15. März 1915 beendet ſein,
und zwar auch dann, wenn der Zucker vorher verſandt worden iſt.
Die unter a, b und e genannten Verträge ſtehen untereinander gleich.
2. Der verbleibende Zucker iſt bis zur Höhe von 12 Hundertteilen des Kontingents
der Bezugsvereinigung deutſcher Landwirte auf Verlangen zu lieſern.
3. Der Reſt darf zur Viehfütterung und zur Branntweinbereitung abgegeben
werden; die Vergälung muß vor dem 15. März 1915 bendet ſein, und zwar
auch dann, wenn der Zucker vorher verſandt worden iſt.
§ 2. Sperrfreier Rohzucker (Erſtprodukt) ſowie der aus anderen Fabriken in
Verbrauchszuckerfabriken aufgenommene Rohzucker (Erſtprodukt) darf weder zu
ſteuer=
freien Zwecken noch zur Branntweinerzeugung verabfolgt werden.
Ausnahmen kann die Verteilungsſtelle für Rohzucker (§ 6 Abſ. 2 der Verordnung,
betreffend Verkehr mit Zuckert zulaſſen.
§ 3. Ueber geſperrten Rohzucker (Erſtprodukt) und über Rohzucker (Erſtprodukt)
aus früheren Betriebsjahren, die ſich außerhalb von Zuckerfabriken und ihren Lagern
befinden, darf zur Erfüllung der im § 1 Abſ. 2 Ziffer 1 genannten Verträge verfügt
werden.
Berlin, den 19. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Lehrlings= und Lehrſtellenvermittelung für
die Provinz Starkenburg.
Das unterzeichnete Amt hat ſich im beſonderen auch die Aufgabe geſtellt,
Lehr=
linge und Lehrſtellen zu vermitteln. Seine Tätigkeit iſt hierbei nicht nur auf
Darm=
ſtadt beſchränkt. Mit Zuſtimmung der Großh. Provinzialdirektion erſtreckt ſie ſich
auch auf den übrigen Bezirk der Provinz Starkenburg. Es iſt für dieſen Bezirk
Hauptausgleichsſtelle. Koſten entſtehen durch die Inanſpruchnahme des Amtes
nicht, weder den Lehrherren noch den Lehrlingen. Beim Ausgleich von Angebot
und Nachfrage wird den örtlichen, alſo ganz beſonders auch den ländlichen
Ver=
hältniſſen und Intereſſen in weitgehendem Maße Rechnung getragen. Die
Ver=
mittlung erfolgt in Fühlung mit den vorhandenen örtlichen und Bezirks=
Arbeitsnach=
weisſtellen unter ſtreuger Beobachtung des Grundſatzes, daß Angebote und
Nachfragen erſt dann entfernter gelezenen Orten und Bezirken zugüt kommen
dürfen, wenn ſie am Orte der Herkunft und in der nächſten Umgebung mit
entſprechenden Nachfragen und Angeboten nicht ausgeglichen werden können.
Sollte ausnahmsweiſe die Vermittlung einer außerhalb der Provinz gelegenen
Lehr=
ſtelle gewünſcht werden, ſo iſt dies beſonders anzugeben. Dahingehende Wünſche
werden ſelbſtverſtändlich berückſichtigt.
Es wird ebenſo dringend wie höflich gebeten, nunmehr Stellen und Lehrlinge
bei einer der folgenden Vermittlungsſtellen, am zweckmäßigſten bei der
nächſt=
gelegenen. umgehend anzumelden.
1. Darmſtadt, Arbeitsamt, Hauptnachweisſtelle Waldſtraße 19, Fernruf 371.
2. Bensheim a. d. B., Kreisarbeitsnachweis, Fernruf 9.
3. Dieburg, Kreisgrbeitsnachweis (Ortskrankenkaſſe), Fernruf 252.
4. Gernsheim, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf25.
5. Langen, Oeffentlicher Arbeitsnachweis (Großh. Bürgermeiſterei), Fernruf 2.
6. Ofenbach a. M., Städtiſcher Arheitsnachweis Domſtraße 12, Fernruf 312.
Wird der ſchriftliche Weg bevorzugt, ſo genügt, wenn ein beſonderes
Anmelde=
formular nicht zur Hand iſt, die Ueberſendung einer einfachen Poſtkarte, auf der zu
beantworten ſind, ſofern anmelden:
a) Lehrherren: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrherrn, 2. ſeiner
Kon=
feſſion, 3. ſeinem Wohnort, 4. der Art des Gewerbebetriebes, 5. Dauer der
Probe= und Lehrzeit, 6. Anzahl der gewünſchten Lehrlinge, 7. etwa von den
Eltern geforderten Leiſtungen, 8. event. Vergütung und 9. ſonſtigen
Be=
dingungen, über die der Anmeldende im voraus keinen Zweifel laſſen möchte;
b) Eltern oder Vormünder: die Fragen nach 1. dem Namen des Lehrlings,
2. ſeinem Alter, 3. ſeiner Konfeſſion, 4. ſeinem Wohnort, 5. der beſuchten
Schule, 6. dem gewählten Beruf und 7. ſolchen Bedingungen, die die
An=
meldenden im voraus klargeſtellt wiſſen möchten, ſchließlich 8. die Frage, ob
Wohnung und Verköſtigung ſelbſt geſtellt werden können.
Es liegt im eigenſten Intereſſe der Angehörigen der Provinz, zuerſt die
Arbeitsnachweisſtellen in der Provinz in Anſpruch zu nehmen, bevor ſie
aus=
wärts Umſchau halten. Die Vermittlungstätigkeit wird ſich in ſtetem Benehmen
mit den maßgebenden gewerblichen und Schulbehörden halten.
(1332a
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
Die Hauptausgleichſtelle der Provinz Starkenburg.
Arbeissamt.
Schmidt, Beigeordneter, ſtellvertretender Vorſitzender.
Bekanntmachung.
Die vorſtehende Aufforderung empfehlen wir der Beachtung und Unterſtüßzung
durch die gewerblichen Kreiſe, die Eltern, Vormünder, Geiſtlichen und Lehrer und alle
in Betracht kommenden Behörden.
Es liegt ganz außerordentlich ſowohl im wirtſchaftlichen Intereſſe der
Pro=
vinz als im Intereſſe ihrer gewerblichen Entwickelung, daß die Lehrlings= und
Lehr=
ſtelſenvermittlung nicht zerſplittert und abgeleitet, ſondern an eine kräftige und
leiſtungsfähige Einrichtung in der Provinz, wie ſie die obige Hauptausgleichsſtelle
iſt, angeſchloſſen und von dieſer in Verbindung mit den anderen öffentlichen
Arbeits=
nachweiſen, den gewerblichen und Schulorganen in den richtigen Bahnen erhalten wird.
Darmſtadt, den 14. Januar 1918.
Großherzogliche Provinzialdirektion Starkenburg.
Neu.
An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſts.
Unter Hinweis auf die im Amtsverkündigungsblatt Nr. 30 vom 9. Februar
ds. Js. abgedruckte Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 21. Januar ds. Js.
bringen wir weiter zur öffentlichen Kenntnis, daß das Großh. Miniſterium des Innern
durch Verfügung vom 22. ds. Mts., zu Nr. M. d. J. 1247, unter ausdrücklicher Anordnung
der in der Bekanſtmachung des Reichskanzlers vom 21. Januar 1915 zugelaſſenen
Erleichterung beſtimmt hat, daß in den Vorſchriften der Fleiſchbeſchauordnung über
die Ausübung der Fleiſchbeſchau eine weitere Aenderung nicht einzutreten hat und
daß ſomit die in obiger Bekanntmachung gewährte Etleichterung nur eintreten kann
in Fällen, in denen nach den auf Grund der Fleiſchbeſchauordnung getroffenen
An=
ordnungen die Fleiſchbeſchau durch Tierärzte ausgeübt wird.
Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(3619
Fey.
Bekanntmachung.
Unter Hinweis auf Artikel 33 des Geſetzes vom 24. März 1910 wird hiermit
zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der Stempel:
1. für Verkaufs= oder Waagautomaten,
2. für automatiſche Kraſtmeiſer.
3. für Automaten, die zur Unterhaltung des Publikums dienen.
4. für alle in öffentlichen Wirtſchaftslokalen aufgeſtellten Klaviere oder ſonſtige
Muſikwerke,
5. für Luxuswagen und Luxusreitpferde,
deren Verſteuerung am 31. März 1915 abläuft, wenn die Abgabepflicht fortdauert,
im Monat März zu entrichten iſt.
Die Entrichtung des Stempels erfolgt an allen Wochentagen des Monats
März, vormittags von 9—12 Uht, bei der unterzeichneten Behörde im
Regierungs=
gebäude (Neckarſtraße Nr. 3, Zimmer Nr. 9) dahier.
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck,
[ ← ][ ][ → ]Bekanntmachung.
Die nachſtehend abgedruckte Bekanntmachung des Stellvertreters des
Reichs=
kanzlers vom 19. v. Mts. bringen wir zur öffentlichen Kenntnis.
(3617
Darmſtadt, den 1. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.
Bekanntmachung
betreffend Einfuhr von Pflanzen und ſonſtigen Gegenſtänden des Gartenbaues.
Vom 19. Februar 1915.
Auf Grund der Vorſchrift im § 4 Nr. 1 der Verördnung, betreffend das Verbot
der Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen und ſonſtigen Gegenſtänden des Wein=
und Gartenbaues, vom 4. Juli 1883 (Reichs=Geſetzbl. S. 153) beſtimme ich folgendes:
Die Einfuhr aller zur Gattung der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge, Sträucher
unb ſonſtigen Pflanzenſtoffe, welche aus Pflanzſchulen, Gärten oder Gewächshäuſern
ſtammen, über die Grenzen des Reichs darf fortan auch über das Königlich Preußiſche
Zollamt I Bocholt erfolgen.
Berlin, den 19. Februar 1915.
Der Reichskanzler
Im Auftrage: von Jonquiéres.
Bekanntmachung
betreffend Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln.
Durch die Verordnung des Bundesrats vom 15. Februar 1915 (abgedruckt im
Amtsverkündigungsblatt Nr. 42 vom 26. d. Mts.) ſind die Höchſtpreiſe für
Speiſe=
kartoffeln beim Verkauf durch den Produzenten um 35 Mark für die Tonne (— 20
Zent=
ner) hinaufgeſetzt. Deshalb bedürfen auch die Höchſtpreiſe für den Kleinverkauf
von Speiſekartoffeln (Verkauf an den Verbraucher unter 20 Zentner) einer
ent=
ſprechenden Erhöhung.
In Ausführung des Reichsgeſetzes, betr. Höchſtpreiſe in Faſſung vom 17.
De=
zember 1914 und der hierzu erlaſſenen Ausführungsanweiſung Großh. Miniſteriums
des Innern vom 7. Januar 1915 wird mit ſofortiger Wirkſamkeit für die
Land=
gemeinden des Kreiſes Darmſtadt nach Anhörung der Sachverſtändigen folgendes
neu beſtimmt:
1. Der Preis für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln darf, bei Verkäufen unter
20 Zentnern an den Verbraucher, nicht überſteigen:
a) bei den Sorten „Daber”, „Imperator” „Magnum
bonum” „Up to Date‟ „Böhms Erfolg” „Haſſia‟,
„Induſtrie” u. „Odenwälder Blaue” für 100 Kilogramm 10 Mk. 10 Pfg.
beim Verkauf in geringeren Mengen als 50
Kilo=
gramm für das kg .
Mk. 15 Pfg.
b) bei allen anderen Sorten für 100 Kilogramm
9 Mk. 60 Pfg.
beim Verkauf in geringeren Mengen als 50
Kilo=
gramm für das kg
— Mk. 14 Pfg.
2. Die Höchſtpreiſe gelten nicht für Saatkartoffeln. Wer gewöhnliche
Kar=
toffeln als Saatkartoffeln zu einem höheren Preiſe, als dem feſtgeſetzten
anbietet oder verkauft, macht ſich ſtrafbar.
3. Die Preiſe unter 1a und b ſtellen den Verkaufspreis durch den Produzenten
an Ort und Stelle dar und ſchließen die Koſten der Verladung ſowie des
Transports bis zur nächſten Verſandſtelle in ſich. Bei freier Lieferung in
den Aufbewahrungsraum des Verbrauchers oder bei Verkauf auf den
Wochen=
märkten erhöht ſich der Preis um 1,50 Mark für 100 Ktlogramm.
4. Die Anordnung nach Ziffer 1 iſt in den offenen Verkaufsſtellen (Läden), in
denen Kartoffeln verkauft werden, an deutlich ſichtbarer Stelle anzubringen.
5. Wer dieſen Anordnungen zuwiderhandelt, wird gemäß § 4 des Geſetzes,
be=
treffend die „Höchſtpreiſe” in Faſſung vom 17. Dezember 1914, mit
Gefäng=
nis bis zu 1 Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Unſere Bekanntmachung vom 26. Februar 1915 (Amtsverkündigungsblatt Nr. 43
vom 27. Februar ds. Js.) wird wie folgt abgeändert:
Der Preis für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln darf bei Verkäufen
in geringeren Mengen als 50 kg
a) bei den Sorten „Daber”, „Imperator”, „Magnum bonum”, „Up to Date‟,
„Böhms Erfolg”, „Haſſia”, „Induſtrie” und „Odenwälder Blaue‟ 14 Pfg.
b) bei allen anderen Sorten.
. 13 Pfg.
für das kg nicht überſteigen.
(3573md
Darmſtadt, den 2. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Es iſt zur Kenntnis des ſtellvertretenden Königlichen Generalkommandos des
XVIII. Armeekorps gekommen, daß den mobilen Truppenkommandos im Felde
häufig Geſuche zugehen, die mit der Begründung einer wirtſchaftlichen
Not=
lage die Beurlaubung oder Befreiung von Soldaten vom Kriegsdienſt anſtreben.
Aus militäriſchen Gründen kann ſolchen Geſuchen nur in ſehr vereinzelten Fällen
ent=
ſprochen werden.
Abgeſehen davon, daß die an das mobile Kommando direkt gerichteten Geſuche
meiſt ihren Zweck verfehlen, ſind ſie angeſichts der vielfach übertriebenen Schilderung
vorhandener wirtſchaftlicher Notſtände geeignet, falſche Vorſtellungen über die
durch=
aus geordneten Verhältniſſe in der Heimat hervorzurufen und hiermit Unruhe in die
Feldarmee zu tragen.
Es wird daher dringend erſucht, derartige Geſuche nicht an die mobilen
Kom=
mandos, ſondern nur an das ſtellvertretende Generalkommando zu richten. Dieſer
Weg hat außerdem für den Geſuchſteller den weſentlichen Vorteil, daß durch
Be=
fragung der zuſtändigen Behörden jedes Geſuch auf ſeine Dringlichkeit alsbaid
ſorg=
fältig geprüft und in wirklichen Notfällen rechtzeitig eine Beurlaubung oder
Ver=
ſetzung zu einem Erſatztruppenteil bei dem mobilen Korps befürwortet werden kann.
Ein bei dem ſtellvertretenden Generalkommando eingereichtes, wirklich dringliches
Geſuch hat alſo weit mehr Ausſicht auf baldige Genehmigung, als ein direkt an das
mobile Korps gerichtetes.
Im weiteren weiſen wir darauf hin, daß es durchaus geboten erſcheint, wenn
in Feldpoſtbriefen alle übertriebenen Schilderungen angeblicher wirtſchaftlicher
Not=
ſtände in der Heimat vermieden werden. Abgeſehen von einzelnen Ausnahmefällen, die
in jedem Kriege unvermeidlich ſind, iſt dank der glänzenden finanziellen
Kriegsbereit=
ſchaft, der asßergewöhnlichen Organiſationsgabe des deutſchen Volkes und nicht in
letzter Linie der bewundernswerten Anpaſſungsfähigkeit der Induſtrie unſere
wirt=
ſchaftliche Lage im Vergleich mit der Wirtſchaftslage der anderen kriegführenden
Nationen eine ungewöhnlich günſtige. Grund zu irgend welcher Beſorgnis iſt daher
nicht gegeben. Uebertriebene Schilderungen einzelner Notfälle, die meiſt auch
ver=
allgemeinert werden, ſind aber geeignet, die draußen im Felde ſtehenden Leute zu
beunruhigen und ihnen die zuverſichtliche Ruhe und Sicherheit zu nehmen, die
unbe=
dingt zu einem ſtandhaften Durchhalten notwendig iſt.
Darmſtadt, den 28. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.
Die obige Bekanntmachung wollen Sie zur Kenntnis Ihrer Ortsangehörigen
dringen. Insbeſondere wollen Sie darauf hinwirken, daß Geſuche, die von vornherein
unbegründet und ausſichtslos erſcheinen, unterbleiben.
Sollte es zu Ihrer Kenntnis kommen, daß in den aus der Heimat abgehenden
Feldpoſtbriefen übertriebene Schilderungen angeblicher wirtſchaftlicher Mißſtände
ver=
breitet werden, ſo wollen Sie diejenigen, die es angeht, an die Rückſicht auf unſere
im Felde ſtehenden Krieger und an die vaterländiſche Pflicht, ſolche Schilderungen zu
unterlaſſen, unter Hinweis auf obige Bekanntmachung auch perſönlich erinnern.
Selbſtverſtändlich erwarten wir, daß durch die in der Gemeinde bereits
beſtehen=
den Fürſorgeeinrichtungen wirklichen Mißſtänden und Notſtänden alsbald abzuhelfen
(3542mds
geſtrebt wird.
Darmſtadt, den 28. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Betr.: Landwirtſchaftliche Arbeitskräfte für die Feld= und
Gartenbeſtellungs=
arbeiten.
Bei Bedarf landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte für die Feld= und
Gartenbeſtel=
lungsarbeiten wende man ſich umgehend an das Arbeitsamt in Darmſtadt,
Wald=
ſtraße 19, Telephon Nr. 371, welches auch für die Umgebung von Darmſtadt als
Arbeitsvermittelungsſtelle tätig iſt.
Bei der Anmeldung iſt anzugeben:
1. Beginn der Arbeiten,
2. Dauer der Arbeiten,
3. Zahl und Art der benötigten Arbeitskräfte,
4. Lohnbedingungen.
Vorzugsweiſe werden die Fälle Berückſichtigung finden, in denen durch die
Ein=
ziehung Heerespflichtiger die rechtzeitige Frühjahrsbeſtellung erſchwert ſcheint.
Inſoweit in hieſiger Gegend geeignete Arbeitskräfte nicht vorhanden ſind, wird
das Arbeitsamt ſich mit dem Mitteldeutſchen Arbeitsnachweisverband wegen
Beſorg=
ung auswärtiger Arbeitskräfte ins Benehmen ſetzen.
Wenn landwirtſchaftliche Arbeiter in genügendem Umfange nicht zur Verfügung
ſtehen, ſo können Kriegsgefangene durch die Gemeinden herangezogen werden; der
Antrag hierfür iſt bei den Bürgermeiſtereien der Landgemeinden, in Darmſtadt
bei dem Herrn Oberbürgermeiſter zu ſtellen.
Auch iſt die „Jugendhilfe” zu Darmſtadt bereit, freiwillige Arbeitskräfte in
geeigneten Fällen zu überweiſen, ein Erſuchen um Ueberweiſung iſt an Herrn
Pro=
feſſor Finger in Darmſtadt zu richten.
Darmſtadt, den 23. Februar 1915.
(3184a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
An die Herren Bürgermeiſter der Landgemeinden des Freiſes.
Wie bekannt iſt, muß mit den Vorräten an Nahrungsmitteln hausgehalten
werden, damit ſie für unſer Volk bis zur nächſten Ernte ausreichen. Um zu einer
zweckmäßigen und ſparſamen Volksernährung Anleitung zu geben, ſollen in
ein=
zelnen Orten des Kreiſes von nächſter Woche an öffentliche Vorträge, ſowie
Be=
ſprechungen mit Hausfrauen und Mädchen ſtattfinden.
Es kommen hierfür inbetracht:
Hausfrauen= u. Mädchen=
Gemeinden:
Oeffentliche Vorträge:
verſammlungen:
Arheilgen
Hauptlehrer Hassenzahl,
Haushaltungslehrerin
Arheilgen
Frl. Meyer, Roßdorf.
Eberſtadt
Hauptlehrer Müller,
Haushalrungslehrerin
Eberſtadt
Frau Getrost, Darmſtadt.
Erzhauſen .
Hauptlehrer Hassenzahl, Lehrerin
Arheilgen
Frl. Schmidt, Arheilgen.
Eſchollbrücken .
Lehrer Hess, Griesheim Lehrerin
Frl. Llass, Pfungſtadt.
Gräfenhauſen .
Hauptlehrer Hassenzahl, Frau Dr. Kurz, Gräfenhauſen.
Arheilgen
Griesheim . .
Hauptlehrer Heberer,
Haushaltungslehrerin
Griesheim
Frau Getrost, Darmſtadt.
Hahn und Eich .
ſtellv. Hauptlehrer Klamm, Lehrerin
Pfungſtadt
Frl. Llass, Pfungſtadt.
Meſſel
. Lehrer hess, Griesheim
Lehrerin
Frl. Schmidt, Arheilgen.
Nieder=Beerbach
Hauptlehrer müller,
Lehrerin Frl. Jost, Eberſtadt.
Eberſtadt
Nieder=Ramſtadt und Lehrer Lortz I., Nieder=
Kreispflegeſchweſter Elise
Ramſtadt
Waſchenbach
Schrimpf,
Ober=Ramſtadt . . . . Hauptlehrer Würtemberger, Haushaltungslehrerin
Ober=Ramſtadt
Frl. meyer, Roßdorf.
Pfungſtadt
.ſtellv. Hauptlehrer Klamm, Haushaltungslehrerin
Pfungſtadt
Frl. Meyer, Roßdorf, und
Lehrerin
Frl. Llass, Pfungſtadt.
Roßdorf
Hauptlehrer hess, Roßdorf Lehrerin Frau Egly, Roßdorf.
Schneppenhauſen
Lehrer Hess, Griesheim
Frau Dr. Kurz, Gräfenhauſen
Traiſa
. Lehrer Lortz I., Nieder=
Lehrerin Frau Egly, Roßdorf.
Ramſtadt
Weiterſtadt und
Lehrer hess, Griesheim
Haushaltungslehrerin
Braunshardt .
Frl. meyer, Roßdorf.
Wixhauſen . .
. Hauptlehrer Hassenzahl,
Lehrerin
Arheilgen
Frl. Schmidt, Arheilgen.
Wir empfehlen Ihnen, für Ihre Gemeinde ſich wegen der Zeit der Vorträge
und Verſammlungen mit den Vorgenannten ins Benehmen zu ſetzen und dafür von
Gemeindewegen zu ſorgen, daß eine geeignete Räumlichkeit zur Verfügung ſteht, ſowie
daß die Vorträge und Verſammlungen rechtzeitig bekannt gemacht werden. Auch
wird empfohlen, in der Hausfrauen= und Mädchenverſammlung noch einen
Hilfsaus=
ſchuß, beſtehend aus verſchiedenen Frauen, zu beſtimmen, welcher die Durchführung
der in der Verſammlung beſprochenen Grundſätze ſich beſonders angelegen ſein läßt.
Darmſtadt, den 3. März 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
(3632df
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz
für die Zeit vom 3. bis 6. März 1915 bringen wir hierdurch zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
(3426id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 3. bis 6. März 1915.
Dauer
Die Abſperrung
Datum
der Abſperrung
Tag
Bemerkungen
erſtreckt ſich
big
von
3. März 1 Mittwoch
4. März Do nnerstag 112 Uhr 5 Uhr Bis zum Landgraben
5. März 1 Fre itag
6. März Samstag
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 2 deutſche Schäferhunde, 1 Terrier (zugelaufen). Die
Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier
aus=
gelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dortſelbſt jeden Werktaa, vorm. um 10 Uhr, ſtatt
(3608
Bekanntmachung.
Da es einem großen Teil der Beſitzer von Fahrrädern infolge
der Einberufung zum Heeresdienſt in dieſem Jahre nicht möglich
ſein wird, Befreiung von der Stempelabgabe zu beantragen. empfehlen
wir den Angehörigen oder ſonſtigen Familienmitgliedern dafür zu
ſorgen, daß die Abmeldung unter Rückgabe der Nummerplatte bei
Großh. Kreisamt Darmſtadt, Zimmer Nr. 9, erfolgt.
Wer die Abmeldung bis zum 31. März ds. Js. verſäumt, wird
zur Steuer herangezogen werden.
Darmſtadt, den 2. März. 1915.
(3639ds
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Bei dem Schweinebeſtand des hieſigen Schlachtviehhofs iſt die
Maul= und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden. Der geſamte Beſtand
wurde ſofort abgeſchlachtet und die Desinfektion des Schweinemarktes
ausgeführt; die Seuche kann ſomit als erloſchen gelten.
Darmſtadt, den 2. März 1915.
(3607
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
Verkauf
von
Maſchinenteilen.
Verſch. Wellen,
Riemen=
ſcheiben u. Lagerböcke
preiswert zu verkaufen. (3600
Näh. durch Karl Pfaik,
Darm=
ſtadt, Kirſchenallee 11.
Fr. rund. Tiſch, ält. Trumeau,
Stühle u. Regulator zu verk.
*4247)
Darmſtr. 49, 1. St.
Der Büßer.
Von Ernſt Zahn.
15)
(Nachdruck verboten.)
Die weinerliche Stimme der Mutter brachte ihn
vol=
lends außer ſich. Wie im Rauſch raffte er ſich taumelnd
auf und trollte zur Tür. Im Flur ſchrie er mit
ſchallen=
der Stimme der Schweſter Namen. An die ſteile
Holz=
treppe gelehnt, wartete er, daß ſie komme.
Die Mutter rief nach ihm. Er war taub.
Nach einer Weile kam die Felici mit verſtörtem
Ge=
ſicht herunter. Sein gellender Ruf hatte ſie wohl geweckt.
Er hatte die Wohnſtubentür aufgeriſſen und deutete
hineins Ein Blick in ſeine irren Augen ließ ſie
ſchwei=
gend gehorchen.
Dann ſtanden ſie in der Stube, durch deren Fenſter
ebenfalls das weiße Schimmerlicht ſpann. Allmählich
wurde der Lori ruhig. Ganz leiſe hub er an:
Die Mutter hat mir etwas geſagt von Dir, Liei
der Joſep — iſt es wahr, daß — er Dich heiraten muß?
Seine Frage klang ſonderbar. Aber ſie verſtand ihn.
Das Blut ſchoß ihr dunkelrot ins ſchöne Geſicht. Dennoch
ſagte ſie feſt, wie in unumſtößlichem Vertrauen:
Er muß — und er wird!
Der Lori war an den Tiſch getreten und hatte ſich
da=
ran niedergelaſſen. Als er ihre Worte gehört hatte, legte
er die Arme auf die Tiſchplatte und den Kopf darauf, als
ob er ſinne. Eine ganze Weile ſaß er ſo, und das
Mäd=
chen wagte nicht, ihn zu ſtören. Als ſie endlich doch nahe=.
trat, ſah ſie, wie ein Zucken durch ſeinen Leib ging. Er
weinte. Sie legte die Hand auf ſeine Schulter. Zitternd
und zag ſprach ſie über ihn hin:
Lori, ſei doch nicht ſo! Siehſt, wir haben einander halt
ſo gern, und wenn wir zuſammengekommen ſind — es
iſt ja ſo ſelten geweſen — dann hat es uns gepackt wie
ein Rauſch und — hier unterbrach ſie ſich ſelbſt und vol=
lendeig dam aber er iſt ſo brad. und ſo zuverſchlich,
und bevor’s einſchneit, heiraten wir!
Mit brennenden Augen ſchaute er auf.
Mach Dir keine Hoffnung — ihr zwei nicht!
Lori, was ſagſt!
Ja, ja, ich habe es zu ſpät erfahren! Ich habe Euch
den größten Stein in den Weg gerollt. Den bringt Ihr
nicht weg und ich nicht mehr!
Für einen Augenblick griff ihr die Furcht ans Herz.
So biſt alſo zum Berghofer gegangen?
Ich bin gegangen!
Sie ſchreckte zuſammen, aber gleich darauf kehrte ihre
Zuverſicht zurück. Sie war, ſeitdem die Verzveiflung ſie
an jenem Abend zu Boden geworfen, ſeltſam getroſt
ge=
worden.
Das iſt nicht recht geweſen, Lori, ſagte ſie, aber
ein=
mal hat er’s ja doch erfahren müſſen, und — der Joſep
macht’s ſchon aus mit ihm.
Ja, ja, nickte der Lori mechaniſch. Dann
über=
mannte ihn noch einmal die Schwäche.
Lici, ich habe Dich doch ſo gern gehabt, ſtieß er mit
zuckenden Lippen heraus und preßte die Fäuſte
ver=
zweifelnd in die Augenhöhlen. Und ich habe es gut
ge=
meint! Aber was ich tue, gerät zum Unheil!
Sein Klagen machte das Mädchen ſicherer.
Der Joſep, ſagte ſie mit leuchtenden Augen, macht
alles wieder recht!
Als hätte ihn ihr Ton geweckt, richtete er ſich plötzlich
auf. Mächtig reckte er ſich, und ſeine Stimme hatte den
alten Klang.
Ja, jetzt muß er, ſonſt helf ihm der Herrgott!
Die Felici hatte ſeiner Worte kaum mehr acht. Aus
der Mutter Kammer hatte ein ſchwacher Schrei
geklun=
gen. Die beiden eilten hinüber.
Die Steinerin lag mit weitgeöffneten Augen und
mühſam atmend. Da verſank den zweien alle andere
Sorge. Schweigend traten ſie die letzte Wacht bei der
Mutter an. Viele Stunden währte ſie. In den Wänden
ging das eintönige Ticken. Der weiße Glanz, der die
Stube erhellt hatte, erloſch. Als der Tag dann endlich
ſeinen fahlen Frühſchein in die Stube warf, da hatte die
Steinerin juſt den letzten Schlaf gefunden.
Zehntes Kapitel.
Das arme Weib war ſeit Wochen begraben. Für
ihre Kinder hatte ſelbſt das Begräbnis eine Reihe von
Demütigungen mit ſich gebracht. Ein armſeligeres Geleit
war in Andergand nie hinter einem Sarge hergeſchritten.
Die Tilde vom Berghof war dabeigeweſen. Darüber
hatte das ganze Dorf geredet.
Der Lori war vom Friedhof heimgegangen wie einer,
dem ein Glück in den Schoß gefallen iſt. Dem hatte die
Tilde einen machtvollen Troſt angetan.
Nun war freilich längſt wieder die Sorge in der
Steinerhütte eingekehrt. Die Gemeinde hatte getagt. Der
Berghofer hatte ſein Amt verloren, und der Steiner war
ſeines Dienſtes entlaſſen worden. Er hatte das erwartet
und dachte ans Fortziehen. Nur eines gab es für ihn
noch abzutun in Andergand. Das hielt ihn noch. Um
die Felici war’s. Es galt mit dem Hofer=Joſep zu reden.
Der Büßer war hinaufgeſtiegen zur Voralp und hatte
den einſtigen Schulkameraden zur Rede geſtellt. Der hatte
ihn angeſehen mit ehrlichen Augen und geſagt, wenn er
von der Alp fahre und auf den Berghof komme, werde
er der Lici ſein Wort einlöſen. Und der Lori wußte, daß
es ihm ernſt war, aber er traute dem ſeiner Kraft nicht.
So blieb er, der Dinge Entſcheid abzuwarten.
(Fortſetzung folgt.)
Mancel an Energie,
(I,3640
Schwächezustände, Unlust zur Arbeit, Ueberreiztheit, Abgespanntheit, verbunden mit Kopfschmerzen, Magendrücken, Herzklopfen beruhen oft auf einem mangelhaft
er-
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Unter Allerhöchstem Protektorat ihrer Königl. Hoheit
der Grossherzogin
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Zum Besten der Kriegebeschäuigten
Montag, den 8. März 1915
Turnhalle Woogsplatz.
Vortragsfolge:
Chaconne-Bach, Klavier-Quartett G-moll-Mozart, Streich-(Harfen-)
Quartett-Beethoven, Liebeslieder. Wilzer-Brahms.
Anfang 8 Uhr. — Ende gegen 10 Uhr.
Konzertflügel Bechstein aus dem Lager der Firma Hoflieferant
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A, W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut).
Karten Mk. 5.—, 3.—. 2.—, 1.50, Studenten- und
Schüler-
karten Mk. 1.— in der Hofmusikalien- und Pianohandlung Georg
Thies Nachf., Leopold Schutter, Elisabethenstrasse 12.
Lichtbilder=Vorführung
zu Gunſten der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt.
Donnerstag, den 4. März, abends 8¼ Uhr,
im Feſtſaal der Techniſchen Hochſchule.
Professor Dr. Fritz Limmer:
Farbenaufnahmen aus dem Großh. Roſengarten.
Hoftheater-Opernsängerin Frl. Klementine Feistie:
Dieder=Vorträge.
Ende 10¼ Uhr.
Vorverkauf ab Montag, den 1. März, bei Bergſträßer Nachf.,
Hofbuchhandlung, Rheinſtraße. Numerierter Platz 2 M., übrige Plätze
(3236a
50 Pfg. Zu zahlreichem Beſuch ladet ein
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Garrenbad Verem Darmstäut
Monats=Verſammlung
Donnerstag, den 4. März 1915, abends 8 Uhr,
im „Fürſtenſaal”
1. Geſchäftliches. 2. Vortrag: Die erſten Arbeiten bei der
Neu=
anlage von Pflanzgärten mit beſonderer Berückſichtigung der
Kriegs=
fürſorge. Zu dem =Vortrag ſind außer unſeren Mitgliedern alle
Pächter von Kleingärten, Liebhaber von ſolchen und alle Perſonen
eingeladen, die ſich in der jetzigen Zeit die Anpflanzung von
unbe=
bautem Gelände angelegen ſein laſſen wollen. 3. Verloſung. Die
Abgabe von Freiloſen erfolgt nur gegen Vorzeigung der
Mitglieds=
karte bis zum Beginn des Vortrags.
Anſere Mitglieder
ſind außerdem zu den nachbezeichneten Vorträgen am 4. u. 5. März,
nachmittags von 3—6 Uhr, in der Techniſchen Hochſchule eingeladen:
Donnerstags:
4. Prof. Berghof=Iſing: Die deutſche Volkswirtſchaft und
der Krieg.
2. Oekonomierat Hang: Maßnahmen zur Sicherſtellung der
neuen Ernte.
Freitags:
1. Obermedizinalrat Dr. Balſer: Grundzüge der Ernährung
2. Frau Gretel Goldſtein: Zeitgemäße Lebenshaltung.
3. Schweſter Anni Tauſche: Mittel und Wege zur Belehrung
(3596
der Frau auf dem Lande.
Der Vorstand.
Verein furVerbrenrung von Volksolloung
Montag, den 8. März 1915, abends 8¼ Uhr,
im Kaiſerſaal
Oeffentlicher Lichtbildervortrag
von Herrn Dozent Fürſtenberg, Charlottenburg:
„Die Entwicklung der Luftſchiffahrt
und ihre Bedentung für den Krieg‟
Eintrittskarten für num. Sperrſitz zu 60 Pfg., für Mitglieder
zu 50 Pfg., für Saal und Galerie zu 40 Pfg., für Mitglieder zu
25 Pfg. am Verkehrsbüro und an der Abendkaſſe.
(3439ido
Turnhalle ams Woogsplatz.
Samstag, den 13. März, abends 8 Uhr:
Kriegs-Vortrag
mit ca. 100 farbigen Lichtbildern
von HEINRICH BINDER
Kriegsberichterstatter des Berliner Tageblattes.
Mit dem Haupiquartier nach Westen!
Der bekannte Schriftsteller, der monatelang im Westen
die kämpfenden Armeen als Kriegsberichterstatter
des Berliner Tageblattes begleitet hat, spricht über
seine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke auf dem
west-
lichen Kriegsschauplatz.
Zirka 100 farbige Lichtbilder nach
unveröffent-
lichten Aufnahmen des Redners. U. a.: im Feuer von
Dix-
muiden. Bei der Marine in Flandern. Sprengung in
Zee=
brügge. In den zerschossenen Festungen. Aus den Schlachten
im Psergebiet. In den Dünen von Ostende. Unsere Pioniere
bei der Arbeit usw. u
Ein Teil des Reingewinns wird der städt. Kriegsfürs
in Darmstadt überwiesen.
Karten ohne Steuer zu Mk. 3.—, 2.− und 1.— im
Vorverkauf Mk. 2.50, 1.50 u. 0.75 in der Hofmusikalien-
und Pianohandlung Georg Thies Nachf., Leopold Schutter,
Elisabethenstrasse 12.
(3653a
Sperrsitz
Eckplatz, 7. Reihe, Abonnement B,
für den Reſt der Spielzeit zu
ver=
geben wegen Trauerfall. 3620
Näheres Rheinſtr. 4, 1. St.
Großh. Hoftheater.
Donnerstag, 4. März:
110. Abonnements=Vorſtellung. C27
Schiller=Zyklus
III. Abteilung, vierte Vorſtellung.
Wilhelm Tell.
Schauſpiel in 5 Akten
von Friedrich Schiller.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Hermann Geßler,
Reichsvogt in
Schwyz und Uri K. Weſtermann
Werner, Frhr. v.
Attinghauſen,
Bannerherr . . Herm. Knispel
Ulrich v. Rudenz,
Frz. Schneider
ſein Neffe
Werner Stauf=
8 JohannesHeinz
facher
Konrad Hunnl & Chriſtoph Speer
Itel Reding Richard Jürgas
Hans auf der 16
Frd. Jachtmann
Mauer
Jörg im Hofes Ludwig Hinkel
Ulrich der
Willy Weide
Schmid
Heinrich Hacker
Walter Fürſt
Wilhelm Tell Hs. Baumeiſter
Röſſelmann,
Hans Wolf von
der Pfarrer
Wolzogen
Petermann,
der Sigriſt Im A. Fleiſchmann
Kuoni, der
Paul Peterſen
Hirte
Werni, der
Karl Weber
Jäger
Ruodi, dFiſcher! Hans Debus
Arnold vom
Kurt Ehrle
Melchtal
Konrad Baum=
§ Br. Harprecht
garten
Meier von
§ Edm. Göllnitz
Sarnen
Struth von
Winkelried (E Frz. Herrmann
Klaus von der
Flühe
u Fritz Lang
Burkhardt am
Joſef Grote
Bühel
Arnold von
Sewa
Jean Sautier
Jenni, Fiſcher=
. Marg. Schreber
knabe.
Seppi, Hirten=
Hertha Hinken
knabe
Gertrud,
Stauf=
fachers Gattin . Fritzi Niedt
Hedwig, Tells
Gattin, Fürſt’s
Minna Müller=
Tochter .
Hanno
Walther, Tells Erna Stoffer
Wilhelm, Knaben Erna Jungkurth
Berta v. Bruneck,
eine reiche Erbin Alice Hacker
Armgard, Bäue= Charlotte Pils
Mechthild,rinnen Paula Karſtedt
Frießhardt, Söld= Adolf Klotz
Leuthold, ner Adplf Jordan
Rudolf d. Harras
Geßler’s Stallm. Otto Thomſen
Stüßi, der Flur=
. Rich. Jürgas
ſchütz .
Wanderer
. Fr. Jachtmann
Frohnvogt .
. Frz. Herrmann
Ein alter Mann. Br. Waigandt
Nach dem 3. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 7 Uhr. Ende gegen 11 Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Freitag, 5. März: 111. Abon.=
Vorſt. D28. „Cavalleria rusticana‟
Hierauf: „Tiefland”. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Samstag, 6. März. (Keine
Vor=
ſtellung).
Sonntag, 7. März.: 112. Abon.=
Vorſt, B-30. Zum erſten Male:
„Datterich”. Lokalpoſſe in der
Mundart der Darmſtädter in 10
Bildern von Ernſt Elias
Nieber=
gall. Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Montag, 8. März. Außer
Abon=
nement. VI. Sonder=Vorſtellung.
„Filmzauber”. Anfang 8 Uhr.
Zu dieſer Vorſtellung findet
kein Kartenverkauf ſtatt.
Block=Abonnements des Hof
theaters gültig für 10 beliebige
Abonnements=Vorſtellungen vom
1. März an bis Ende der
Spiel=
zeit 1914—15. Preiſe des Block=
Abonnements für 10 Vorſtellungen:
Sperrſitz A 30 M., Sperrſitz B
25 M., Parterre 20 M., I. Rang
35 M. Der Verkauf des Block=
Abonnements findet an der
Tages=
kaſſe und im Verkehrsbüro ſtatt.
Turnhalle am Woogsplatz
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zu Gunſten der Kriegs=Invaliden der
Stadt und des Kreiſes Darmſtadt.
100 Mitwirkende
100 Mitwirkende
Oberammergauer Paſſions=Feſtſpiele
Dramatiſch aufgeführt in 3 Abteilungen.
Vom heiligen Abendmahl bis zur Auferſtehung Chriſti, unter Leitung
des Chriſtus= und Judas=Darſtellers
Herrn Faßnacht aus Bayern.
Spieltage: 14., 15., 16., 17. und 21. März 1915
nachmittags 2½ Uhr und abends 8 Uhr.
Der letzte Spieltag iſt auch für die
:: auswärtigen Beſucher beſtimmt::
Schülervorſtellungen: Ermäßigte Preiſe. Kartenverkauf: Heinrich
Arnold, Hofmuſikalienhandlung, Wilhelminenſtraße 9,
Verkehrs=
büro und an der Kaſſe.
Preiſe der Plätze: Sperrſitz 3 Mk., I. Platz 2 Mk., II. Platz
1.50 Mk., III. Platz 1 Mk., numerierte Galerie 2 Mk., die anderen
(3636a
Plätze 1 Mk
Verhand der deutschen Musiklehrerinnen
Muſikgruppe Darmſtadt.
Samstag, den 6. März 1915, abends 8 Uhr,
im Lehrerinnenheim, Gervinusſtraße 68
Vortrag von Fräulein Ella Binding, Frankfurt a. M.
Wert und Ziel des Examens des Verbands
der deutſchen Muſiklehrerinnen . .
(B3676
Gäſte willkommen.
Nur kurze Zeit
ORPHEUM 2
Michl Dengg’s,
Oberhayer. Bauerntheater
Dir.: Anna Dengg Wwe.
Tegernsee-Egern.
Inhmnt
Samstag, G. März
bis auf Weiteres
abends
Laglich 8¼ Uhr.
Das Bügeleisen
1. Akt v. Neal u. Ferner.
Ber erste August
v. Ludwig Thoma.
(3643
Die Hosenknöpf‟
1. Akt v. Neal u. Ferner.
Innmniaan!
Sonntag, 7. März
nachmittags 4 Uhr:
I. Volks-Vorstellung
bei ganz kl. Preisen:
DerDorfpfarrer
Bauernkomödie in 3 Akten
v. Maxim. Schmidt.
Vorverkauf u. Preise wie bekannt
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lang, für 5 Mk. abzug. (*4219
Gutenbergſtr. 28, 3. St.
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( 41 an die Geſchäftsſt. (*42
Ltrch
Verloren
wurde am Samstag abend ein
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Steno=
graphie und Maſchinenſchreiben,
wie auch in Regiſtraturarbeiten,
ſſucht für 1. April, evtl. früher
dauernden Poſten. Gefl. Anfrag. u.
20 a. d. Geſchäftsſt. erb. (*4224ds
23 Z. (Oeſterreicherin,
Mädch., ſucht Stellung als
Kindermädch., perfekte Schneiderin,
evtl. Hilfsnäherin. Anſpr. beſcheid.
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Mädchen ſucht Laufſtelle von
4—6 Uhr nachmittags. (*4221
Näheres in der Geſchäftsſtelle.
Junges Mädchen, 18 Jahre alt,
aus Oberheſſen, weich. nähen kann,
ſucht Stelle als Hausmädch. (*4223
Näheres in der Geſchäftsſtelle.
Empfehle Stütze, Köchin, Haus=,
Allein= Dienſt= u. Küchenmädch. für
ſöf. u. ſpät. Karolina Beck,
gewerbs=
mäßige Stellenvermittlerin,
Karl=
ſtraße 25, I.
(*4289
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beſſere Hausmädch., Zimmermädch.
Beiköchinnen, Kindermädch.,
Haus=
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Kräſtiges, junges Mädchen
ſucht Stelle für morgens bis
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bergſtraße 25, III., I. (*4248df
Ehrliches, fleißig. ſaub. mäckehen
geht mittags waſchen u. putzen.
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Tüchtige Büglerin empfiehlt ſich
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22 a. d. Geſchäftsſt. (*4233dfs
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45 an die Geſchäftsſt. (*4191
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übern. auch Hausarb., ſucht Stellg.
p. 15. März od. 1. April. (*4263ds
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Männlich
ſloter
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ſucht per ſof. Stellung. Angeb. u.
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Studenl ſucht während ſeiner
Oſterferien (8 Wochen)entſprechende
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an die Geſchäftsſtelle. (B3477
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Neben=
beſchäft, als Kaſſierer od. auch
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dne Siche Uenehtätigng ans
Magazinarbeiter od. Kaſſen
bote, auch auf halbe Tage. Angeb.
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Für einen Jungen, d. zu Oſtern
die Mittelſchule verläßt, wird
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techniſchem Büro geſucht. Ang. u.
F 78 an die Geſchäftsſt. (*4115mc
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Weiblich
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Steno=
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geſucht. Angeb. unt. P 87 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. erb. (3514md
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kaufmänniſch
gebildete Dame
für Kaſſe u. Buchhaltung. Schriftl.
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Lebenslauf u. Gehaltsanſprüche u.
§ 21 an die Geſchäftsſt. (3601
Tüchtige Verkäuferinen
der Manufakturwaren=Branche zur
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hilfe für März und April geſucht.
An=
gebote unter 6 47 an die Geſchäftsſtelle. (3646
Zur Führung
eines Lebensmittelgeſch.
wird eine kautionsfähige
Dame geſ. Ang. u. G 23
a. d. Geſchäftsſt. (3602
Für Haushaltungs=Arilei wird
eine durchaus ſelbſtändige
Verkauferin
gegen hohes Gehalt geſucht; ferner
findet eine
jüng. Verkäuferin
und eine
Naſſiererin
welche auch in der Buchführung
bewandert iſt, Stellung.
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Zeugnisabſchriflen u. Angabe der
Gehaltsanſprüche unter G 48 an
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Ein beſſeres Mädchen
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an die Geſchäftsſtelle.
zum 1. April
Geſucht ein tüchtiges
Mädchen (*4285ds
das gut bürgerl. kochen kann,
auch Hausarbeit übernimmt, u.
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bei gutem Lohn. Gute Zeugn.
mitzubringen. Alexandraweg 5.
Suche per 1. April Mädchen,
das gute Zeugniſſe beſ., zu 3 Per
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oder Lauffrau zum Putzen für
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Für 1. April ſuche älteres Mädchen,
das lelbſtändig kochen und
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ährige Zeugniſſe vorzeigen kann.
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Schulſtraße 14.
Filialleiterin geſ.
Wir beabſichtigen in Offenbach
z. M. eine ähnliche Filiale zu
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oder alleinſtehende Dame, aus
guter Familie, welche 3—4000
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angenehme, vornehme und
ſor=
genfreie Exiſtenz. Gefl. Ang.
erbeten direkt an: Tricotagen=
und Strumpffabrik Neher &
Fohlen, Saarbrücken 3. (3603ds
geſucht Eſcholl=
Dienſtmädchen brückerſtraße 6,
Wirtſchaft.
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Hausmädchen geſucht
per 1. April. Nähen und Bügeln
verlangt. Zu erfragen in der
Geſchäftsſtelle.
(3497idsc
Laufmädchen geſucht.
Vorzuſtell. vormittags. Herdweg 41,
Gartenhaus, II.
(*4232
Lauffr. ſ. Dienst. u Freit. v. 10b.
12 Uhr geſ. Bismarckſtr. 24, II. (*4281
Junges fleiß. Mädchen ſofort
oder zum 15. März geſucht (*4259
Hügelſtraße 2, Laden.
Männlich
Die Stelle eines
Kaſſierers
ſt bei unſerer Verwaltung
zu beſetzen. Geſuche unter
Beifügung von Lebenslauf,
Zeugnisabſchr. ſind umgeh.
in uns einzureichen. (3634a
Heſſ. Eiſenb.=Akt.=Geſ.
Luiſenſtraße 22.
Junger, tüchtiger
Maſchinentechniker
flotter Zeichner, per 1. April oder
früher von einer hieſigen
Ma=
ſchinenfabrik für dauernd geſucht.
Gefl. ſchriftliche Angebote mit
An=
gabe der Gehaltsanſprüche, unter
Beifügung von Zeugnisabſchriften
und Lebenslauf unter 6 9 an die
Heſchäftsſt. ds. Bl. erbeten. (3578md
Kaſſenbote
geſucht. Bewerber müſſen rüſtig u.
kautionsfähig ſein. Radfahren
er=
wünſcht. Angebote mit Lebenslauf
u. 6 36 an d. Geſchäftsſt. (*4257dsi
Buchdruckmaſchinenmeiſter
ſowie Schriftſetzer ſofort in
dauernde Stellung geſucht.
Angebote unt. F 69 an die
Geſchäftsſtelle. (*4942imd
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teile wird zum ſofortigen
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der an raſches arbeiten gewöhnt
iſt, geſucht.
Gamaſchenfabrik Heß
Luiſenſtr. 6. (3621df
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Kraftige Arbeiter
werden eingeſtellt
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Weiterſtädterſtraße 70. (2890a
Jüngerer, kräftiger Arbeiter
(VIII,3478
ſofort geſucht
J. Müller, Kiesſtraße 20.
Zuverläſſig. Fuhrmann
ſofort geſucht. Neue Nieder-
(B3651
straße 11.
Fahrhnecht.
Geſucht ein tüchtiger, nüchterner,
ehrlicher Fahrknecht zu ſof. Eintritt
von hieſigem ausgedehnten
Platz=
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dauernder Stellung. Wo? Zu
erfragen in der Geſchäftsſt. (3479id
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2. Diener, dem auch Reinigung der Dienſträume obliegt.
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Fuhrmann
zuverläſſig, wird für dauernd ſof.
eingeſtellt. Näher. Gartenſtraße 1,
Köntor.
(3597df
1 Fuhrmann und 4 Taglöhner
ſofort geſucht Karlſtr. 54. (*4038imd
Ein zuverläſſiger (*4147mc
Fahrbursche
für Fleiſchtransport ſofort geſucht
B. Lengfelder, Blumenthalstr. 115.
Kupferputzer
ſowie junger
Restaurat.-Hausbursche
geſucht. (*3588mdf
Hotel Heß, Darmſtadt.
Hausburſche
Radfahrer, geſucht. Leon Beuer
Wendelſtadtſtr. 9, Hinterhs.
Zuverläſſige, ſtadtkund.
Hausburſchen
(Radfahrer) geſucht. (3645
Kaufhaus M. Schneider.
Jüngerer
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Schillerplatz.
(3629
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Geſchwiſter Knopf.
Nadſahrer,
Hausburſche, ſofort geſucht.
Metzgerei, Saalbauſtr. 16. (3637a
Kaufmänniſche
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Tapezierlehrling lohn geſucht
G. Haag, Saalbauſtr. 22. (2494a
für Kontor u. Laden
Lehrlin
eſucht. (*4278dg
Friedr. Linck, Schuſtergaſſe 7.
Schreinerlehrling geſucht.
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Uer
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Jünger Mann erteilt
Nachhilfe
in ſämtl. Schulfächern. Ang. unt.
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et gebild. Klavierlehrerin
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1 großes
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1 klein
Flaſche Kognakod. Rum=Verſchnitt 60 ₰
Tafelbutter in Tuben
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Waxine=Nachtlichte Paket 10 Stück 60 ₰
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25
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Meier ur 75 ₰
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130 cm breit
Halbwollene Kleiderstoffe
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110 cm breit . . Meter nar 85 ₰
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festoniert
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Kleiderschürzen
250,230, 1.65
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ohne Träger
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Elegantes Hemd
2.10
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