Darmstädter Tagblatt 1915


Ntr.59., Sonntag, den 28. Februar.

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Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Krieg im Orient. Der Unterſeebootkrieg. Kriegsanleihe und Darlehenskaſſen.
Die Dauerverluſte unſerer Gegner. Die engliſchen Kriegskoſten. Der japaniſch=chineſiſche Konflikt.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 27. Febr. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

In der Champagne haben die Franzoſen ge=
ſtern
und heute nacht erneut mit ſtarken Kräften ange=
griffen
. Der Kampf iſt an einzelnen Stellen noch im
Gange. Im übrigen iſt der Angriff abgewieſen worden.

Nördlich Verdun haben wir einen Teil der franzö=
ſiſchen
Stellungen angegriffen. Das Gefecht dauert
noch an.

Von den übrigen Fronten iſt nichts Weſentliches zu
melden.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Nordweſtlich Grodno, weſtlich Lomza und ſüd=
lich
Praszuysz ſind heute ruſſiſche Kräfte aufgetreten,
die zum Angriff vorgingen. An der Skroda, ſüdlich
Kolno, machten wir 1100 Gefangene.

Von links der Weichſel iſt nichts Beſonderes zu
melden.
Oberſte Heeresleitung.

* Berlin, 27. Jan. Ueber die neuen öſterrei=
chiſch
=ungariſchen Erfolge wird dem Berl. Lok.=
Anzeiger aus Wien telegraphiert: Bei Stanislau haben
die öſterreichiſch=ungariſchen Truppen wertvolle Teil=
erfolge
errungen, die ein baldiges günſtiges Geſamt=
ergebnis
haben werden. Die Zahl der ruſſiſchen Gefan=
genen
wächſt täglich in den hartnäckigen Kämpfen nörd=
lich
von Ung und Bereg. Tauwetter hat in den Tälern
des etwa 1000 Meter hohen Gebirges den ruſſiſchen
Train und Nachſchub in harte Bedrängnis gebracht.
Dem geſtern amtlich gemeldeten Vorſtoß bei Grybow
kommt große Bedeutung zu.

Schweizer Blättern wird der Täglichen Rundſchau
zufolge berichtet, die Oeſterreicher hätten einen
außerordentlichen Erfolg errungen, der ihnen im
Oſten die Herrſchaft bis an den Dnjeſtr ſichere und die
ruſſiſchen Stellungen in den Karpathen endgültig ge=
fährde
. Man dürfe jetzt in kurzer Zeit auf die Rückge=
winnung
Galiziens rechnen.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 27. Febr. Nach Meldungen,
die aus Erzerum eingetroffen ſind, herrſchte an der
kaukaſiſchen Front Ruhe, da dichter, ſtellenweiſe
einen Meter hoch liegender Schnee die Berge bedeckt. In
den Gegenden, in denen weniger hoher Schnee liegt, ha=
ben
die türkiſchen Truppen beträchtliche Erfolge errungen.
Vorgeſtern ſind Teſchet und die Ortſchaft Daſchköj im
Sturm genommen worden. Der Feind hat ſich, von den
Türken verfolgt, in der Richtung auf Batum zurückge=
zogen
.

* Konſtantinopel, 27. Febr. Der Berichterſtat=
ter
der Agence Milli auf dem ägyptiſchen Kriegs=
ſchauplatz
telegraphiert: Aegypter, die ſchwimmend
den Suezkanal durchqueren, überbringen den türkiſchen
Truppen die Grüße ihrer Kameraden. Die Zuſammen=
künfte
zwiſchen Aegyptern und Osmanen werden im
Dunkel der Nacht bewerkſtelligt, da die im Kanal pa=
trouillierenden
feindlichen Torpedoboote am Tage keinen
Muſelman an das Weſtufer des Kanals herankommen
laſſen. Mehariſten=Streifkorps haben die Meldung über=
bracht
, daß die Engländer die bei den erſten Zuſammen=
ſtößen
von der türkiſchen Artillerie zerſtörten Verteidi=
gungswerke
eiligſt wieder inſtand ſetzen.

* Konſtantinopel, 26. Febr. Nach mit der
letzten Poſt aus Perſien eingetroffenen Nachrichten
beginnen die Blätter in Teheran und der Provinz die
Regierung wegen ihrer Neutralität anzugreifen.
In Iſpahan und Schiras gedruckte Proklamationen, in
denen an die muſelmaniſche Einigkeit appelliert wird,
werden in ganz Perſien verbreitet. Um der Wirkung
dieſer Proklamationen entgegenzuarbeiten, ließ der briti=

ſche Konſul in Schiras von Freunden Englands an
die Regierung ein Telegramm richten, in dem ſie aufge=
fordert
wird, nicht mit der Türkei zu gehen. Das Tele=
gramm
hatte keine Wirkung. Das Konſtantinopeler per=
ſiſche
Blatt Harer erfährt aus Teheran, daß der britiſche
Geſandte bei der perſiſchen Regierung Verwahrung ein=
legte
, weil der Schah dem englandfeindlichen Sauled ul
Dauleh ein Ehrenkleid und einen mit Brillanten beſetz=
ten
Säbel überreichte. Trotz des Proteſtes des ruſſi=
ſchen
Geſandten ſind 300 aus Iſpahan in Teheran einge=
troffene
Krieger nach Aſerbeidſchan ſabgegangen. Der
engliſche und der ruſſiſche Konſul in Kermandſchah ver=
ſuchten
, die Stämme im Gebiete von Endjah, Putſcht=i=
Kuh, Luriſtan und Riſch=Kuh gegen die Türkei aufzu=
wiegeln
. Die Stämme wurden jedoch für die Türkei ge=
wonnen
. Die Stämme von Kermandſchah baten um die
Erlaubnis, ſich der türkiſchen Armee anſchlie=
ßen
zu dürfen.

TU. London, 27. Febr. Im Gegenſatz zu den
franzöſiſchen Blättern betrachtet die engliſche Preſſe das
Bombardement der Dardanellen in äußerſt
ruhiger Weiſe. Man verkennt die lgroßen Schwierigkeiten
durchaus nicht, die ſich hier den Operationen der ver=
einigten
engliſch=franzöſiſchen Flotte entgegenſtellen. So
ſchreibt der Standard: Das wiederholte Bombardement
der Dardanellen iſt ſicherlich ein Vorſpiel zu höchſt bedeu=
tenden
Ereigniſſen. Was ſich auch immer ereignen möge,
ſo haben wir eine Wiederholung des Fiaskos nicht zu be=
fürchten
, das vor ungefähr einem Jahrhundert die Ex=
pedition
von Sir John Donckwerth gegen die Dardanel=
len
erlitt. Damals mußte ſich das britiſche Geſchwader
ruhmlos zurückziehen. Die moderne Technik hat inzwi=
ſchen
die Bedingungen eines Erfolges geändert, doch ſind
andererſeits die türkiſchen Forts, ausgerüſtet mit ſchweren
Kruppſchen Kanonen, gleichfalls viel fürchterlicher ge=
worden
und es iſt ſicherlich keine leichte Arbeit, ſich hier
einen Weg zu bahnen. Immerhin iſt dies nicht unmöglich.
Die Daily News läßt ſich folgendes intereſſante Geſtänd=
nis
entreißen: Der Angriff auf die Dardanel=
len
iſt ein Teil des großen Geſamtplanes. Ein entſchei=
dender
Schlag auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz iſt
abſolut notwendig. Die über das Schwarze Meer ver=
hängte
Sperre zeitigt höchſt unangenehme Begleiterſchei=
nungen
im Proviantverkehr. Wichtiger jedoch noch iſt die
Notwendigkeit, militäriſche Operationen auszuführen,
durch welche die Ereigniſſe auf dem Balkan beeinflußt
werden müſſen. Man hat Serbien ganz auf ſich allein
ſtehen laſſen, trotz ſeiner furchtbar verminderten Hilfs=
quellen
. Eine ſerbiſche Kataſtrophe wäre jedoch eine
Kataſtrophe für die Sache der Verbündeten überhaupt.

Der Unterſeebootkrieg.

Schiffsopfer

* Paris, 26. Febr. Amtlich wird mitgeteilt: Das
franzöſiſche Torpedoboot Dague, welches
einen Lebensmitteltransport nach Montenegro begleitete,
iſt am 24. Februar, abends 9 Uhr 30 Min., im Hafen
von Antivari auf eine öſterreichiſch=ungariſche Mine ge=
ſtoßen
und geſunken. 38 Mann werden vermißt. Der
Transport erlitt keine Unterbrechung. Der Transport=
dampfer
iſt rechtzeitig zurückgekehrt.

* London, 27. Febr. Zwiſchen Rhyl und Preſta=
tyn
wurden geſtern Schiffstrümmer und Schiffs=
papiere
auf den Namen des Dampfers Raityhmoor.
ferner Kabinentüren und andere Schiffsgegenſtände ge=
funden
. Es verlautet, der Raityhmoor ſtamme aus
Newcaſtle=on=Tyne.

* London, 27. Febr. Die Times meldet aus
Eaſtbourne vom 24. Februar: Heute nachmittag 3
Uhr 55 Min. iſt, mehrere Meilen von der Küſte, ein
unbekannter Dampfer untergegangen.
Ein Beobachter ſah vom Lande aus eine Waſſerſäule
und eine Rauchwolke aufſteigen. Bald darauf war das
Schiff verſunken. Ein zweiter Dampfer, der in

derſelben Richtung fuhr, flüchtete gegen die Küſte, ein
anderer Dampfer, der in der Nähe war, nahm die Be=
ſatzung
auf. Der Kapitän eines in der Nachbarſchaft be=
findlichen
Fiſchdampfers ſagte, der Dampfer ſei torpe=
diert
worden.

* Ymuiden, 26. Febr. Heute iſt hier der Stock=
holmer
Dampfer Svarton auf der Fahrt von
Rotterdam nach Upſala, der geſtern nacht, wie man
glaubt, durch ein Torpedo oder eine Mine ein großes
Leck erhielt und zwei Boote verlor, eingetroffen. Die
Beſatzung iſt heil davongekommen.

Die U=Boote.

* Berlin, 27. Febr. Nach Telegrammen aus dem
Haag in den Morgenblättern, beobachteten die an der
engliſchen Oſtküſte kreuzenden engliſchen Torpedoboote
am 25. Februar zwiſchen Middelborough und Hull
vierzehnmal Periſkope von Unterſeeboo=
ten
. Die Unterſeeboote tauchten jedesmal und trotz
längeren Suchens konnte ihr Spur nicht wieder gefunden
werden.

Stockung des Schiffsverkehrs.

* Kopenhagen, 26. Febr. Berlingske Tidende
meldet aus London: Eine Verfrachtung in gro=
ßem
Stile findet nicht mehr ſtatt. Schiffe ſind ſchwer
zu erhalten. Die Frachtſätze ſteigen wahrſcheinlich ſtark.
Der Grund liegt hauptſächlich in Löſchungsſchwierigkeiten
und in der Beſchlagnahme von Schiffen durch die eng=
liſche
Regierung. Auch die Frachten von Amerika nach
England und Frankreich ſteigen ſtark. Der Markt iſt
ſehr geſpannt.

* (Ctr. Bln.) Aus Hamburg wird der Voſſ. Ztg. ge=
meldet
: Die holländiſche Dampfſchiffahrts=
geſellſchaft
hat, wie dem Hamburger Fremdenblatt
aus Rotterdam gemeldet wird, beſchloſſen, die Mannſchaf=
ten
des Dampfers Amſtelſtroom, die ſich wegen der
Gefahren im Kriegsgebiet weigerten, eine Fahrt nach
England anzutreten, als entlaſſen zu betrachten. Darauf
haben ſämtliche Matroſen geſtreikt. Gleichzeitig
erklärten ſie, ſie würden den Dienſt nur unter neuen Be=
dingungen
, die ſie ſelbſt ſtellen würden, wieder aufnehmen.

* Turin, 26. Febr. Der Stampa zufolge iſt die
Lage im Hafen von Genua nach wie vor ſchwierig.
Die Stockung in der Löſchung der Ladungen dauert
fort. Es fehlen Decken für offene Wagen im Hafen. Die
Magazine erwarten zurzeit 2½ Millionen Tonnen Ge=
treide
zur Weiterſendung durch die Bahn. Die Ankunft
weiterer 20 Getreidedampfer ſteht bevor. Der Geſamt=
wert
der lagernden Waren beträgt rund 3 Milliarden
Lire, darunter allein für 1½ Milliarden Rohbaumwolle.

Die nordiſchen Staaten.

* Göteborg, 26. Febr. In ihrem Bericht über
die Maßnahmen zur Regulierung der Seefrach=
ten
erklärt die nordiſche Frachtenkonferenz,
daß es wichtig ſei, zu verhindern, daß die Frachten für
notwendige Bedarfsartikel eine angemeſſene Höhe über=
ſchreiten
. Um dieſes Ziel zu erreichen, hat die Konferenz
teils an Zwangsmaßnahmen ſtaatlicherſeits, teils an
freiwillige Maßnahmen gedacht. Staatliche Zwangs=
maßnahmen
ſeien in erſter Reihe Maximalfrachten. Da
dieſe ihren Zweck verfehlen würden, wenn ſie nicht im
Zuſammenhang mit Maßnahmen ſtänden, die in das
Wirtſchaftsleben des Landes tief einſchnitten, empfiehlt
die Konferenz derartige Maßnahmen. Als Mittel zur
Regelung der Frachten ohne Zwangsmaßnahmen nennt
die Konferenz Abkürzung des langen Aufenthalts in den
Häfen, Vermehrung der zugänglichen Tonnage durch Ein=
leitung
diplomatiſcher Verhandlungen ſeitens der ſkan=
dinaviſchen
Länder zu dem Zwecke, daß Schiffe der krieg=
führenden
Länder, die gegenwärtig nicht verwendet wer=
den
, an neutrale Mächte verkauft werden. Ferner mögen
ſich die Staaten oder Importeure Tonnage verſchaffen,
entweder durch Frachtkonventionen für Reiſen während

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gewiſſer längerer Zeiträume oder durch Chartern. Die
Konferenz iſt der Anſicht, daß es unmöglich iſt, eine Her=
abſetzung
der Frachtſätze dadurch zu erreichen, daß die
Reeder für den Transport gewiſſer Waren nach Skan=
dinavien
auf einen beſtimmten Teil des Verdienſtes ver=
zichten
. Die Konferenz fordert ſchließlich die Reederver=
einigungen
der drei Länder auf, die Frage eingehend zu
erörtern, ob nicht die ſkandinaviſchen Reeder mit Rückſicht
auf das Publikum bereit ſein ſollten, auf eine Erhöhung
der Frachten für Getreide, Futtermittel und Kohle nach
Skandinavien zu verzichten.

* (Ctr. Bln.) Aus Rotterdam wird der Tägl.
Rundſchau gemeldet: Mehrere Londoner Blätter ver=
ſichern
auf das beſtimmteſte, daß die Regierungen der
drei nordiſchen Reiche beſchloſſen hätten, ihre
Handelsſchiffe zu Gruppen zu vereinigen und jede ein=
zelne
durch die Blockadezone geleiten zu laſ=
ſen
. Da die vereinigten Kriegsflotten der drei Staaten
jedoch nicht über eine genügende Anzahl von Kriegsſchif=
fen
verfügen, um dieſe Begleitung ſtets durchführen zu
können, ſo ſollen die ſkandinaviſchen Regierungen beab=
ſichtigen
, dreißig Dampfer anzukaufen, dieſe durch beſon=
dere
Zeichen als Kriegsſchiffe kenntlich zu machen und ſie
den Handelsſchiffen mitzugeben.

Eine neue amerikaniſche Note an England

* London, 27. Febr. Central News erfährt, daß
geſtern im Auswärtigen Amt eine neue Note des
Präſidenten Wilſon eingegangen iſt. Man
glaubt, daß ſie unverbindliche Vorſchläge bezüglich der
Haltung Englands gegenüber der Einfuhr von Lebens=
mitteln
nach Deutſchland enthält.

* Verlin, 27. Jan. Norwegiſchen Blättern wird
laut Voſſiſcher Zeitung aus London gemeldet, am 25.
Februar ſei eine Regierungskonferenz abgehal=
ten
worden zur Beratung der amerikaniſchen
Note und der Gegenmaßregeln, die England gegen die
deutſche Kriegführung treffen müſſe. Eine Note, durch
welche die neutralen Mächte über die Gegenmaßregeln
Englands unterrichtet werden ſollen, ſei bereits vor
Einigen Tagen fertiggeſtellt geweſen, der Empfang der
Note des Präſidenten Wilſon hätte jedoch die Verſpätung
der Behandlung der Angelegenheit bewirkt.

Kriegsanleihe
und Darlehenskaſſen.

Angeſichts des in dieſen Tagen ergangenen Aufrufs
zur Zeichnung auf die zweite Kriegsanleihe wird mancher
Deutſche, der gern zeichnen möchte, ſein Vermögen aber in
Wertpapieren angelegt hat, ſich die Frage vorlegen, was
er wohl zu beginnen habe, um ſich die flüſſigen Mittel für
die Einzahlungen auf die Anleihe zu verſchaffen. Es ſei
deshalb heute auf eine Einrichtung erneut hingewieſen,
die das Reich zu Beginn des Krieges zu dem Zwecke ge=
ſchaffen
hat, Darlehen auf geeignete Pfänder zu geben
über deren Tätigkeit aber im Publikum noch immer viel=
fach
Unkenntnis zu herrſchen ſcheint, nämlich auf die Dar=
lehenskaſſen
des Reiches.

Darlehenskaſſen befinden ſich an allen Orten, wo
Reichsbankhauptſtellen und Reichsbankſtellen beſtehen; ihr
Heim haben ſie von Berlin abgeſehen im Gebäude
der Reichsbank. An den kleineren Orten geben die Reichs=
hanknebenſtellen
bereitwilligſt Auskunft ,auch vermitteln ſie
Anträge auf Gewährung von Darlehen. Auch wer in
Städten oder Dörfern wohnt, in denen die Reichsbank
keine Zweiganſtalten unterhält, kann ſich mit Darlehens=
anträgen
an die zunächſt liegende Darlehenskaſſe wenden.

Die Darlehenskaſſen beleihen Wertpapiere und
Kaufmannswaren. Im folgenden ſoll indeſſen nur
von Wertpapieren die Rede ſein, da die Warenbeleihung
für Zwecke der Kriegsanleihe kaum in Betracht kommen

dürfte. Die zur Beleihung zugelaſſenen Wertpapiere kön=
nen
hier natürlich nicht einzeln aufgezählt werden. All=
gemein
ſei geſagt, daß ſämtliche deutſchen Papiere, die
im Kurszettel der Berliner oder einer anderen deutſchen
Börſe verzeichnet ſtehen, von den Darlehenskaſſen beliehen
werden. Auch mehrere an einer deutſchen Börſe notierte
ausländiſche Papiere, insbeſondere die Staatspapiere der
befreundeten und neutralen Staaten, ſowie alle mündel=
ſicheren
Wertpapiere, auch wenn ſie an einer deutſchen
Börſe nicht notiert ſind, ſind zur Beleihung durch die Dar=
lehenskaſſen
zugelaſſen. Der Kreis der bei den Darlehens=
kaſſen
beleihbaren Effekten iſt alſo äußerſt weit gezogen.
Hervorgehoben ſei noch, daß auch die im Reichsſchuldbuch
oder im Staatsſchuldbuch eines deutſchen Staates einge=
tragenen
Forderungen bei den Darlehenskaſſen verpfändet
werden können. Schließlich kann auch die neue Kriegs=
anleihe
ſelbſt in gewiſſem Umfange zur Beleihung heran=
gezogen
werden. Wer nämlich eine Rate derſelben be=
zahlt
hat, erhält dafür Wertpapiere, durch deren Ver=
pfändung
er ſich Mittel für die Bezahlung ſpäterer Raten
verſchaffen kann. Daß auch die erſte Kriegsanleihe von
1914 ebenſo wie die ſonſtigen Reichs= und Staatspapiere
beliehen werden kann, bedarf kaum noch der ausdrücklichen
Erwähnung.

Um Mißverſtändniſſen zu begegnen, ſei darauf hinge=
wieſen
, daß Hypotheken, Lebensverſicherungspolicen,
Sparkaſſen= und ähnliche Einlagebücher von der Beleih=
ung
aäusgeſchloſſen ſind.

Die Höhe, bis zu der die Wertpapiere von den Dar=
lehenskaſſen
beliehen werden, iſt nach der Art der Papiere
verſchieden. Die deutſchen Staatspapiere werden bis zu
75 Prozent, die Schuldverſchreibungen und Pfandbriefe der
Landſchaften, der kommunalen Verbände und ähnliche Pa=
piere
bis zu 70 Prozent, die Induſtrie=Obligationen bis
zu 60 Prozent, die Aktien bis zu 50, bezw. 40 Prozent ihres
Kurswertes beliehen. Für die Berechnung des Wertes iſt
der Kurs vom 25. Juli v. J. maßgebend.

Der Zinsfuß, der der Bewilligung von Darlehen zu=
grunde
gelegt wird, iſt für die gegenwärtigen Zeitverhält=
niſſe
gering. Er betrug in den erſten Kriegsmonaten noch
6½ Prozent für das Jahr, iſt aber am 23. Dezember v. J.
auf 5½ Prozent feſtgeſetzt worden. Eine Ermäßigung des
Zinsfußes auf 5¼ Prozent genießen bis 1. April alle die=
jenigen
, die ein Darlehen zum Zwecke der Einzahlung auf
die erſte Kriegsanleihe entnommen haben, und es iſt be=
ſtimmt
zu erwarten, daß auch den Zeichnern der neuen
Anleihe entſprechende Vorzugsbedingungen bewilligt wer=
den
. Dieſer Zinsfuß ermöglicht es den Zeichnern, ein
Darlehen aufzunehmen, faſt ohne ein Opfer zu bringen;
denn die neue 5prozentige Kriegsanleihe, die zum Kurſe
von 98,50, für Schuldbuchzeichnungen zum Kurſe von 98,30
aufgelegt wird, bietet ihren Erwerbern eine Verzinſung
von etwassmehr als 5 Prozent, und der kleine Unterſchied,
der noch zwiſchen dieſer Verzinſung und dem Zinsſatz der
Darlehenskaſſe beſteht, wird mehr als ausgeglichen durch
die Ausſicht auf eine ſpätere beträchtliche Kursſteigerung,
die bei dem ungemein billigen Preis der neuen Anleihe
zweifellos gegeben iſt.

Hinſichtlich der Zeitdauer, innerhalb deren das Dar=
lehen
zurückgezahlt werden muß, ſind verſchiedentlich Be=
denken
entſtanden, weil aus § 3 des Darlehenskaſſen=
geſetzes
vom 4. Auguſt 1914 gefolgert wurde, daß von den
Darlehenskaſſen Darlehen nicht auf längere Zeit als ſechs
Monate gewährt werden können. Dieſe Auffaſſung iſt
irrig. Wie von amtlicher Seite wiederholt kundgegeben, iſt
eine Prolongation gewährter Darlehen auch über 6 Mo=
nate
ſelbſtverſtändlich nicht ausgeſchloſſen. Die Dar=
lehenskaſſen
werden in dieſer wie in jeder anderen Hin=
ſicht
den Darlehensnehmern das weiteſte Entgegenkommen
bezeigen, und letztere können darauf vertrauen, daß eine
Kündigung der Darlehen zur Unzeit nicht erfolgen pird.

Hiernach können die Darlehenskaſſen zum Zweck der
Zeichnung auf die Kriegsanleihe jedenfalls von allen den
Perſonen und Inſtitutionen unbedenklich in Anſpruch ge=
nommen
werden, die das Darlehen in abſehbarer Zeit be=
ſtimmt
zurückzahlen können. Zum Beiſpiel kann eine
Sparkaſſe oder Lebensverſicherungsgeſellſchaft die künftige
Eingänge zu erwarten hat, ein Beamter, der Erſparniſſe
der nächſten Quartale, ein Kapitaliſt, der ſpätere Zins=
eingänge
aus ſicheren Papieren ſchon jetzt anlegen möchte
ohne weiteres ſo verfahren. Aber auch andere Beſitzer von
Wertpapieren können dieſen Weg einſchlagen, wenn ſie
nur beſtimmt damit rechnen können, daß ſie die Papiere in
abſehbarer Zeit nicht zu verkaufen genötigt ſein werden.

Die Dauerverluſte unſerer
Gegner.

Das erſte Kriegshalbjahr=

H. In den deutſchen Gefangenenlagern waren Ende
Dezember an gefangenen Ruſſen, ausſchließlich
eines Teils der in Polen gefangenen und der auf Trans=
port
befindlichen 309869 untergebracht. Die Geſamtzahl
der bis 1. Januar gefangenen Ruſſen kann auf mindeſtens
320000 angenommen werden. Bei einer Kampfzeit von
fünf Monaten entfallen auf einen Monat 64000 gefangene
Ruſſen. Rechnet man für den Monat Januar nur etwa=
die
Hälfte dieſer Durchſchnittszahl hinzu, ſo beträgt die
Zahl der Ende Januar in Deutſchland untergebrachten
gefangenen Ruſſen 350 000.

In Oeſterreich betrug die Zahl der gefangenen Ruſſen
bis 12. Dezember 157800. Rechnet man auch hier für den
Reſt des Dezember und den Januar nur etwa die Hälfte
des Durchſchnittsſatzes hinzu, ſo ergeben ſich bis Ende
Januar 185000, für Deutſchland und Oeſterreich zuſam=
men
alſo 535000.

Die Zahl der gefallenen Ruſſen hat der Pariſer
Temps Anfang Dezember auf 540000 angegeben. Rechnet
man auch hier für die Zeit bis Ende Januar nur etwa
die Hälfte des Durchſchnitts hinzu, ſo ergeben ſich bis
Ende Januar 675000 gefallene Ruſſen.

Nach den Erfahrungen im Kriege 1870/71 und im
japaniſch=ruſſiſchen Krieg ſind auf einen Gefallenen 34
Verwundete zu rechnen. Nach den deutſchen Verluſtliſten
des gegenwärtigen Krieges kommen bis jetzt auf einen
Gefallenen 3½ Verwundete. Rechnet man für die ruſſiſche
Armee mit Rückſicht auf die große Anzahl der Gefallenen
nur drei Verwundete, ſo ergeben ſich 2 025000 Ver=
wundete
.

Von den deutſchen Verwundeten werden 73 bis 75
v. H. wieder felddienſtfähig. Durch die in mehreren
Jahrzehnten auf wiſſenſchaftlicher Grundlage in überaus
gewiſſenhafter Weiſe getroffenen Einrichtungen unſerer
militäriſchen Sanitätsverwaltung, ſo durch die weitaus=
greifende
Fürſorge an der Front, durch den ſchnellen und
dabei doch vorſichtigen Transport der Verwundeten, ſo=
wie
dadurch, daß eine größere Anzahl mit vorzüglichen
Sanitätseinrichtungen verſehene größere Städte leicht zu
erreichen iſt, wird dies ſehr günſtige Ergebnis bei unſerer
Verwundetenpflege erzielt. Weniger günſtig ſind die Ver=
hältniſſe
in Frankreich, und ſehr viel ungünſtiger ſind ſie=
in
Rußland, wo beſonders die weiten Entfernungen und
die geringen Bahnverbindungen vom Schlachtgebiet zu
einer größeren Anzahl größerer Städte einer erfolgreichen
Verwundetenpflege nachteilig ſind.

Rechnet man, daß von den ruſſiſchen Verwundeten
50 v. H. wieder felddienſtfähig werden, ſo ergibt ſich ein
Dauerverluſt an ruſſiſchen Verwundeten von 1010000.
Hierbei wurden die Verluſte an Kranken, die gerade bei
der ruſſiſchen Armee nicht gering ſein dürften, noch nicht
berückſichtigt. Nimmt man an, daß in den ſechs Kriegs=
monaten
durch Krankheiten nur 80000 Ruſſen dauernd
felddienſtunfähig wurden, ſo kann man den geſamten
Dauerverluſt der ruſſiſchen Armee wähl
rend der erſten ſechs Kriegsmonate auf
2 300 000 ſchätzen.

Die ruſſiſche Armee iſt nach der France militaire in
Friedenszeiten 1844000 Mann ſtark. Dabei dient der
ruſſiſche Infanteriſt drei Jahre und der ruſſiſche Kaval=
leriſt
vier Jahre in der aktiven Armee. Die ruſſiſche aktive
Armee umfaßt alſo im Vergleich zur deutſchen Armee
auch noch einen Teil unſerer Reſerve.

Bedenkt man, daß in den erſten Kriegsmonaten die
Verluſte im weſentlichen anf die aktiven Armeen ent=
fallen
, ſo dürfte ein Vergleich der ruſſiſchen Dauerverkuſte
von 2300000 mit der Beſtandszahl der ruſſiſchen aktiven
Armee von 1844000 zeigen, wie ſehr dieſer kampffähigſte
Teil der ruſſiſchen Wehrmacht geſchwächt worden iſt.

An gefangenen Franzoſen befanden ſich Ende
Dezember ausſchließlich der noch auf Transport befind=
lichen
in den deutſchen Gefangenenlagern 219364. Auf
einen Kriegsmonat kommen hiernach durchſchnittlich 44000
Gefangene. Rechnet man für den Monat Januar nur
die Hälfte mit 22000, ſo beträgt die Geſamtzahl der in

Sextaneraufſätze über den
Krieg.

Neben den wöchentlichen Diktaten, die mit ihrer Vor=
hereitung
und Nachbeſprechung die Rechtſchreibung fördern
ſollen, laſſe ich von meinen Sextanern allmonatlich ein
kleines Aufſätzchen anfertigen. Um jedoch bei der Kor=
rektur
derſelben den Verbrauch roter Tinte möglichſt zu
beſchränken, werden für dieſe erſten, aus dem Unterricht
herauswachſenden ſchriftſtelleriſchen Leiſtungen die ein=
zelnen
Sätze nach Form, Inhalt, Aufeinanderfolge der Be=
gebenheiten
oder Beobachtungen in mündlicher Vorberet=
tung
feſtgeſtellt. So kommt es, daß dieſe erſten ſchriftlichen
Reproduktionen anfänglich keine große Verſchiedenheit
auſweiſen. Erſt nach und nach, von einer Arbeit zur an=
deren
, wird die Feſſel immer mehr gelockert und in der
Vorbereitung der Arbeiten auf freieren Ausdruck der Ge=
danken
hingearbeitet. Einmal jedoch im Schuljahre, ge=
wöhnlich
gegen Ende desſelben, laſſe ich einen freien
Aufſatz ſchreiben, um daran den Erfolg der Belehrungen
und praktiſchen Uebungen im ſchriftlichen Gedankenaus=
druck
meſſen zu können. Die Anfertigung dieſer freien
Aufſätze bei denen den Schülern ermöglicht iſt, ihr Wiſſen,
ihre Beobachtung und ihre Phantaſie, ohne Förderung
und Hemmung durch den Lehrer, frei aus der Feder flie=
ßen
zu laſſen, bildet im Schulleben meiner neunjährigen
Sextaner faſt ein Ereignis. Stolz ſchwellt ihre Bruſt, daß
ſie geradeſo wie die Primaner im Maturum ſchreiben
dürfen, was und wie ſſie wollen. Diesmal lautete das
Thema des freien Aufſatzes: Der große Weltkrieg. Für
Anfertigung der Arbeit war eine Zeit von 35 Minuten be=
willigt
. Obwehl die in dieſer Zeit und auf dieſe Weiſe
entſtandenen Kriegsaufſätze meiner Sextaner einem Ge=
ſchichtsſchreiber
über den großen Weltkrieg höchſt unzuver=
läſſiges
Material liefern würden und die chronologiſche
Aufeinanderfolge der Begebenheiten ſowohl wie die Dar=
ſtellung
der Kriegsurſachen eine höchſt ſubjektive Auffaſ
ſung verraten, ſo können ſie aber gewiſſermaßen als Bei=
träge
für die in Broſchüren und Vorträgen eingehend be=
handelte
Frage: Wie erleben wir den Krieg? dienen.
So mögen einige dieſer kleinen Aufſätzchen, die ich ihrem
Wortlaut nach mit allen Verſtößen gegen Rechtſchreibung,
Satzbildung und Zeichenſetzung darbiete, zum Beweiſe da=
für
dienen, daß auch die jüngſte Jugend den Krieg in ſo
verſchiedener Art und Wirkung erlebt, daß bei dem einen
mehr die heroiſchen Kriegstaten unſerer tapferen Heere,
bet dem anderen die Ereigniſſe nur in ihrer Beziehung

auf eigene perſönliche Verhältniſſe gewürdigt werden, und
dem dritten gar ohne Beachtung der Waffenerfolge
einzelne heitere Epiſoden aus dem Kriegsleben der Be=
achtung
und Mitteilung vor allem wert erſcheinen. H. K.

Nr. 1.

Unſer Kaiſer hat, ſolange er regierte, ſtets um die Er=
haltung
des Weltfriedens geſorgt. Aber England, Ruß=
land
und Frankreich ſahen das nicht gern und überfielen
uns in heimtückiſcherweiſe mit Krieg. Unſere Truppen
aber waren bereit und rückten ſofort in das Land des
Feindes ein und hatten gleich in den erſten Tagen ſiegreiche
Erfolge. Auch unſere Marine und unſere Luftflotte zeigte
ſich in der Nordſee und anderen Meeren ſehr Heldenhaft,
ſo daß wir ſtolz auf ſie ſein und unerſchrocken in die Zu=
kunft
ſehen können. Auch ein großer Held iſt Hinden=
burg
, der in Rußland den Ruſſen bereits große Nieder=
lagen
und ſchwere Verluſte beigebracht hat. Vor einiger
Zeit wurden in den maſuriſchen Seen neunzig tauſend.
Ruſſen gefangen. In Belgien ſind ſehr viele Heuchlereien
und Grauſamkeiten verübt worden. Gleich im erſten Tage
der Mobilmachung wurde die ſtarke Feſtung Lüttich im
Sturm unter Führung des Generals Emich eingenommen.
Auch die dicke Berta half bei Namur und Antwerpen. Auch
auf See hatten die Deutſchen viele Erfolge. Das tapfere
Unterſeeboot U 9 hatte bereits drei große Engliſche
Panzerkreuzer in Grund gebohrt, auch S. M. S. Emden
hatte den enaliſchen Handelsſchiffen große Angſt eingejagt
und wir wollen hoffen daß alles ſo weiter geht. Auch
das Deutſchland und ſeine Verbündete als Sieger heim=
kehren
. Der Hindenburg, der Hindenburg, der haut die
Ruſſen von hinten durch.

Nr. 2.

Als der Tronfolger im Jahre 1914 in Serbien mit
dem Automobil fuhr wurde er von 2 Offizieren getötet.
Da ſtellten die Oeſtreicher Aufforderungen, daß die Mör=
der
innerhalb 48 Stunden nach Oeſtreich zur näheren
Unterſuchung befördert werden ſollten. Da die Serben
die Unterſuchung vermeiden wollten, führten die Oeſtreis
cher mit den Serben Krieg. In dieſer Zeit ſtellten die
Ruſſen Soldaten an die Deutſche und Oeſtreichiſche
Grenze. Am 1. Auguſt wurde Mobil gemacht. Deutſchland
und Oeſtreich rüſteten ſich ins Feld zu ziehen. Da ſtellten
auch die, Franzoſen Leut an die Grenze. Da die Deutſchen
durch Belgien nach Frankreich ziehen wollten erklärten uns
auch die Belgier den Krieg. Da wurde Lüttiſch im Sturm
genommen und beſetzt, mit Namur geſchah das gleiche.
Nun zog ein großer Teil unſerer Truppen nach Frankreich.
Bald darauf wurde in Rußland heftig gekämpft. Unſer

tapfere Hindenburg mit ſeinen Soldaten hielten treue
Wacht. Darauf erklärte England Deutſchland den Krieg.
Unſere mutigen Unterſeeboote beſiegten engliche Schiffe
und wurden beſchoſſen. Dann fuhren ſie an die Küſte und
legten Miehnen. Unſere Zeppeline flogen hinüber und
warfen Bomben. Die Engländer flohen vor Angſt in alle
Löcher. Am 6. Auguſt zogen die 115 aus, ſie zogen nach
Frankreich und dann viele nach Rußland. In Frankreicht
ſind 14000 Gefangene gemacht. In Rußland 90000, und
viele in die Maſuriſchen Seen getrieben. Dann hatte der
Japs uns den Krieg erklärt. Er eroberte Zingtau, und
Erbeutete Fahnen und Geſchütze. In Belgien fiel Brüſſel

Nr. 3.

Am 2. Auguſt 1914 war der 1. Mobilmachungstag.
Morgens um ½10 Uhr kamen die erſten Dragoner aus
der Kaſerne. Ich war dabei wie ſie ſich gerüſtet haben.
Am 3. Mobilmachungstag mußte mein Vater einrücken.
Als er ein pagr Monate in der Provinz Rheinheſſen und
Oberheſſen war, wurde er nach Offenbach abkomman=
diert
. Als er zwei Tage dort war, iſt ein Befehl vom
Generalſtab gekommen, daß das ganze Bataillon ausrücken
mußte. Einige Tage nach dem Ausrücken hatte mir mein
Vater eine Karte von Saarbrücken geſchrieben daß er um
¾11 Uhr beim Nachteſſen ſäße, und daß es um 11,05 Uhr
weiter nach Luchenburg Sedan Autry (Otry) ge=
ſprochen
) gehe. Drei Tage nachher kam ein Brief aus
Autry, daß er hier in einer Kirche liege und die Beine mit
Säcken verwickelt hat. Nähmlich der Schlamm war dort
m tief. Bald darauf war er im Schützengraben bei
Bukowill. Dort im Schützengraben wurde er nach vier
Tagen ſchwer verwundet. Darauf kam ein Brief vom
Herren Dr. G. daß mein Vater ſchwer verwundet ſei.
Jetzt liegt er in Weingarten in Württemberg und meine
Mutter iſt bei ihm weil er nicht ſchreiben kann und meine
Mutter hätte ſich ſonſt Sorgen gemacht.

Am ſiebten Auguſt viel Lüttich unter Sturm, wobei
vile Verluſte waren. Es wurden viele Geſchütze erobert.
Dann kam die Belagerung und die Beſchießung von Na=
mur
, wobei es nach einigen Tagen ſich ergabt, nach dem
ging es nach Brüſſel, wo jetzt mein Onkel auf der Eiſen=
bahnkommandantur
iſt, er wurde auf dem Wege nach
Antwerben verwundet. Nach 12tägiſcher Belagerung fiel
Antwerben. Dann ging es nach Gent
Oſtende
Brügge uſw.

Nr. 4.

Am 28. Juni 1914 wurde durch Extrablätter bekannt
gegeben daß das öſterreichiſche Tronfolgerpaar einer fei=
chen
ſerbiſchen Mörderbande zum Opfer gefallen ſei=

[ ][  ][ ]

den erſten ſechs Kriegsmonaten gefangenen Franzoſen
240 000.

Die Zahl der gefallenen Franzoſen gibt der
Lyon Républicain Anfang Januar auf mindeſtens
300000 an. Bei der Durchſchnittszahl von 60000 für
einen Monat wächſt die Zahl der Gefallenen auf 360000.
Bei den fortwährenden verluſtreichen franzöſiſchen An=
griffen
in der letzten Zeit kann man dieſe Durchſchnitts=
zahl
hier als zutreffend annehmen.

Legt man der Berechnung der Verwundeten=
zahl
die Erfahrung zugrunde, daß auf einen Gefallenen
3½ Verwundete kommen, ſo ergeben ſich 1 260000 Ver=
wundete
, und nimmt man an, daß 65 Prozent wieder
felddienſtfähig werden, ſo ergibt ſich ein Dauerverluſt an
Verwundeten von 441000. Unter den Unbilden der win=
terlichen
Witterung haben beſonders die afrikaniſchen
Truppen ſtark gelitten, die Zahl der durch Krankheiten
felddienſtunfähig gewordenen Franzoſen möchte deshalb
mit 60 000 eher zu gering als zu hoch gegriffen ſein.

Hernach dürfte der geſamte Dauerverluſt
der Franzoſen während der erſten ſechs Kriegs=
monate
auf 1 100000 zu ſchätzen ſein. Auch bei den Fran=
zoſen
überſchreitet hiernach die Zahl ihrer Dauerverluſte
die Friedensſtärke ihrer Armee ganz bedeutend.

An gefangenen Belgiern befanden ſich Ende
Dezember 37464 in Deutſchland. Die von Holland Inter=
nierten
wurden Mitte Dezember auf 32000, die Gefallenen
auf 25000 angegeben. Nimmt man die dauernd feld=
dienſtunfähig
gewordenen Verwundeten auch mit nur
25000 und die dauernd felddienſtunfähig gewordenen
Kranken mit nur 5000 an, ſo ergibt ſich bis Ende Dezember
ein Dauerverluſt von 125000, der ſich im Januar wohl
nur unbedeutend vermehrt hat. Mit 130000 dürfte der
Dauerverluſt der Belgier während der ſechs
Kriegsmonate nicht zu hoch eingeſchätzt ſein.

Von engliſchen Verluſten wiſſen wir, daß
Ende Dezember 19316 Gefangene in deutſchen Gefange=
nenlagern
waren und daß beſonders ihre außereuro=
päiſchen
Truppen an Gefallenen, Verwundeten und Kranken
ſtarke Verluſte erlitten. Vergleicht man die Zahl der eng=
liſchen
Gefangenen mit der Zahl der belgiſchen Gefangenen
und ſchätzt hiernach ihren Geſamtverluſt ein, ſo dürfte
dieſer mit 70000 als nicht zu hoch bemeſſen ſein.

Von den ſerbiſchen Verluſten iſt eine zuverläſſige
Zahl überhaupt nicht bekannt geworden, ſie können des=
halb
bei dieſer Betrachtung nicht berückſichtigt werden.

Die geſamten Dauerverluſte unſerer
Gegner ausſchließlich der ſerbiſchen Verluſte während
der erſten ſechs Kriegsmonate dürften ſonach auf 3600000
zu ſchätzen ſein. Abſolut zuverläſſig ſind bei dieſer Schätz=
ung
nur die amtlichen deutſchen Angaben über die in den
deutſchen Gefangenenlagern untergebrachten Gegner, im
übrigen ſtützen ſie ſich im weſentlichen auf Mitteilungen
der feindlichen Preſſe und auf die Erfahrungen, die in
früheren Kriegen und deutſcherſeits auch im gegenwärtigen
Kriege gemacht worden ſind. Dabei werden die einzelnen
Zahlen das Beſtreben erkennen laſſen, die gegneriſchen
Verluſte eher zu gering als zu hoch einzuſchätzen. Sollten
ſie aber trotzdem den tatſächlichen Verhältniſſen nicht in
allen Teilen entſprechen und ſollte die Geſamtzahl hier=
von
ſogar um einige Hunderttauſend abweichen, ſo läßt
ſie immerhin erkennen, was die deutſchen Armeen in den
erſten ſechs Kriegsmonaten geleiſtet und in welchem Um=
fange
ſie die feindlichen Armeen geſchwächt haben.

Die deutſchen Verluſte werden durch die amtlichen
Verluſtliſten allgemein bekannt. Allerdings ſind die ruſſi=
ſchen
Verluſte nicht von den deutſchen Truppen allein er=
kämpfft
worden. Verteilt man aber die ruſſiſchen Verluſte
auf die deutſche und die öſterreichiſche Armee entſprechend
den Zahlen der von beiden Armeen gemachten ruſſiſchen
Gefangenen, ſo kommen von den 2300000 ruſſiſchen
Dauerverluſten auf die deutſche Armee rund 1 500000.

Jedenfalls haben ſich die zahlenmäßigen Machtver=
hältniſſe
der Armeen in den erſten ſechs Kriegsmonaten
um mehrere Millionen zuungunſten unſerer Gegner ver=
ſchoben
. Dabei ſind ihre Verluſte ſo beträchtlich, daß von
ihren aktiven Armeen in ihren Mannſchaftsbeſtänden bei
Beginn des Krieges nur noch Bruchteile vorhanden ſein
können. Sie werden deshalb weſentlich mehr als wir
auf die Reſerven angewieſen ſein. Für die Beurteilung
der Kriegstüchtigkeit und des Kampfwertes der Reſerven

dürfte es aber nicht unwichtig ſein, ob ſie, wie der größere
Teil unſerer Gegner, nicht wiſſen, warum und für wen
ſie kämpfen, oder ob ſie, wie unſere Wehrmänner, davon
durchdrungen ſind, daß es gilt, unſer Vaterland vor der
Vernichtung zu bewahren und ihre Familien lebensfähig
zu erhalten.

Intereffant iſt, daß an den Dauerverluſten unſerer
Gegner in Höhe von 3600000 die Engländer, die im
Dreiverband die Zügel doch mehr oder weniger in der
Hand halten, mit nur 70000 beteiligt ſind. Sie beſcheiden
ſich alſo in ihren Verluſten auf noch nicht zwei Prozent
ihrer Verbündeten.

Lehrer und Schüler in der Armee.

* Berlin, 26. Febr. Die verſtärkte Budgetkom=
miſſion
des Abgeordnetenhauſes beendete heute nachmit=
tag
die Beratung des Etats der geiſtlichen und Unter=
richtsangelegenheiten
. Bei dem Kapitel Höhere
Lehranſtalten teilte der Miniſter mit, daß von
11600 Direktoren, Profeſſoren und Oberlehrern 4000 in
der Armee ſtänden; von 4300 in der Vorbereitung
befindlichen Kandidaten ſtehen ein Drittel in der Armee.
Bei Ausbruch des Krieges ſeien 22600 Primaner und
15600 Oberſekundaner vorhanden geweſen, die über 17
Jahre alt waren. Von dieſen ſtänden 20000 als Kriegs=
freiwillige
in der Armee, ſo daß angenommen werden
könne, daß faſt alle dienſttauglichen Schüler im Felde
ſtänden.

Aus Belgien.

* Berlin, 27. Febr. Im Abgeordnetenhauſe er=
klärte
der Miniſter des Innern, daß er auf den Wunſch
des Generalgouverneurs von Belgien Beamte dort=
hin
geſchickt habe, um den Zuſtand der Kunſtge=
genſtände
unterſuchen zu laſſen Auch andere Herren
hätten ſich daran beteiligt. Die Angelegenheit ſei uner=
meßlich
übertrieben worden. Die Zerſtörung ſei gering
und könne repariert werden. Die Bevölkerung könne
die Muſeen heute ebenſo beſuchen, wie ehedem. In
Nordfrankreich werde die gleiche Unterſuchung über den
Zuſtand der Kunſtgegenſtände vorgenommen werden.

* Berlin, 27. Febr. Aus Belgien melden laut
Lokalanzeiger Pariſer Blätter, der Generalgouver=
neur
von Belgien habe die Beſchlagnahme
aller Fabriken und Unternehmungen angeordnet, die Eng=
ländern
oder Franzoſen gehören. Dieſe Unternehmun=
gen
ſtellten einen außerordentlich hohen Wert dar.

* Brüſſel, 26. Febr. Der Generalkommiſſar für
Banken in Belgien hat folgende Banken unter
Zwangsverwaltung geſtellt: Crédit Lyonnais in
Brüſſel, Banque de Paris et des Pays=bas in Brüſſel,
Comptoir national d’escompte de Paris in Brüſſel, So=
ciété
frangaiſe de banque et de depots in Antwerpen,
Société belge de Crédit induſtriel et commercial et de
depots in Brüſſel, Société de depots et de Crédit in
Brüſſel.

Maßnahmen gegen die italieniſchen
Radaumacher.

* Rom, 27. Febr. Am Schluß der geſtrigen Kam=
merſitzung
beantwortete Salandra eine Anfrage über
die Ereigniſſe in Reggio Emilia und das vom Miniſter=
rate
beſchloſſene Verſammlungsverbot. Er legte
die bekannten Vorgänge in Reggio Emilia dar
und drückte das Bedauern der Regierung über die uner=
freulichen
Geſchehniſſe aus. Er führte weiter aus: Der
Miniſterrat erachtete es als dringend notwendig, Maß=
nahmen
zu treffen, um eine Wiederholung ähnlicher Tat=
ſachen
zu verhindern. Oeffentliche Verſammlungen für

oder gegen den Krieg ſind ſeit 6. Auguſt verboten. Das
gegenwärtige Verbot betrifft private Verſammlungen,
wenn dieſe in Wirklichkeit einen öffentlichen Charakter
haben, indem jedermann eine Einladungskarte bekommen
kann. Der Miniſter ſagte, er vertraue darauf, daß die
Kammer dieſe Maßregel gutheißen werde, die nichts an=
deres
bezwecke als zu verhindern, daß das alte, ſchlimme
Gift des Bürgerkrieges die italieniſche Seele ver=
gifte
. (Widerſpruch auf der äußerſten Linken, lebhafter
Beifall auf den anderen Bänken.) Der Miniſter fuhr
fort: In dieſem Augenblicke iſt es von höchſtem Intereſſe,
daß das Land möglichſt wenig durch Störungen der
öffentlichen Ruhe geſchwächt werde, die die Kraft und das
Anſehen Italiens in der ziviliſierten Welt verringerten.
(Lebhafte Zuſtimmung, ſtarker Beifall.)

Die engliſchen Kriegskoſten.

* (Ctr. Bln.) Aus Brüſſel berichtet die Deutſche
Tagesztg.: In einer der letzten Miniſterratsſitzungen in
Downing Street machte Lloyd George die amtliche Mit=
teilung
, daß die täglichen Kriegskoſten Eng=
lands
ſich zurzeit auf ungefähr 2½ Millionen Pfund
(über 50 Millionen Mark) belaufen. Infolgedeſſen wird
die erſte engliſche Kriegsanleihe von 350 Mil=
lionen
Pfund mit der man bis zum 30. Juni auszukommen
hoffte, ſchon einen vollen Monat früher erſchöpft ſein. Da
nicht bis zur vollen Erſchöpfung gewartet werden könne
und da man ſich auch auf eine weitere Steigerung der
Kriegskoſten gefaßt machen müſſe, ſo müſſe die zweite eng=
liſche
Kriegsanleihe ſchon im April emittiert werden. Ein
beſonderer Miniſterrat werde ſich damit beſchäftigen. Die
neue Kriegsanleihe wird 400 Millionen Pfund umfaſſen.

* Wie verlautet, wird der Premierminiſter Asquith
am Montag einen Ergänzungskredit in Höhe
von 37 Millionen Pfund Sterling für das am 31. März
endigende Finanzjahr einbringen. Durch dieſen Kredit,
der für verſchiedene Zwecke dienen ſoll, ſteigen die Aus=
gaben
auf 362 Millionen Pfund Sterling. Ferner wird
Asquith einen neuen Kredit von 250 Millionen Pfund
Sterling für das kommende Finanzjahr fordern. Der
ergänzende Kredit ſoll die Ausgaben für die Flotte und
das Heer decken, ſowie die Bewilligungen zur Förderung
von Handel und Induſtrie, zum Ankauf von Lebensmit=
teln
und zur Leiſtung von Vorſchüſſen an die britiſchen
Dominions und die verbündeten Mächte.

Der jnpaniſch=chineſiſche Konflikt.

* Petersburg, 26. Febr. Nach einer Meldung
des ruſſiſchen Blattes Rjetſch ſprach der amerikaniſche
Geſandte in Peking den beſtimmten Wunſch aus,
daß der japaniſch=chineſiſche Konflikt auf friedlichem
Wege geregelt werde, ſonſt würden ſich die japaniſch=
amerikaniſchen
Beziehungen unbedingt verſchärfen.
Der Aufſtalnd in Südchina nimmt einen immer
größeren Umfang an.

* Wien, 26. Febr. Die ruſſiſche Preſſe beurteilt,
nach Meldungen der Korreſpondenz Rundſchau, die
Situation in Oſtaſien ſehr peſſimiſtiſch und
glaubt, daß ein Zuſammenſtoß zwiſchen China und
Japan unvermeidlich ſei. Die Nowoje Wremja fordert
im Hinblick auf die japaniſchen Forderungen auf, Ruß=
land
möge ungeachtet ſeiner Bundesgenoſſenſchaft mit
Japan, auch dieſem Lande gegenüber die Wahrung der
ruſſiſchen Intereſſen in Oſtaſien nachdrücklichſt und ohne
Rückſicht auf etwaige Konſequenzen betonen.

Einige Zeit darauf ließ die öſterreichiſche Regierung den
Serben ein Ultimatum zugehen, die Mörder zu beſtrafen.
Als nach der abgelaufenen Friſt keine genügende Antwort
kam erklärte Oeſtreich Serbien den Krieg. Die Lage Eu=
ropas
war ſehr ſchwierig. Inzwiſchen hatte Rußland
ſein ganzes Heer und die Flotte mobil gemacht. Und
glaubte unſer Kaiſer noch bis zur letzten Stunde den
Frieden erhalten zu können. Aber notgetrungen mußte
er dem falſchen Zaren den Krieg erklären. Der Kaiſer
rief und alle alle kamen. Auch Frankreich wurde befragt
wie es ſich verhalten wolle. Da aber keine Antwort ein=
traf
wurde am 1. Auguſt die Mobilmachung bekannt ge=
geben
. Unſere Truppen waren bald marſchbereit und
wurden in Feindesland befördert. Und bald darauf tra=
fen
ſchon die erſten Siegesnachrichten von den Feſtungen
Lüttich, Namur, Brüſſel und Antwerpen ein. Und unſer
General Feldmarſchall von Hindenburg beſcherte uns den
ſchönen Sieg bei Tannenburg und in den letzten Tagen
beſiegte er die Ruſſen wieder in Maſuren und machte über
50000 Gefangene. Und vorgeſtern verſengten wir im Ka=
nal
wieder 2000 Engländer. So geht es vorwärts in
Weſten und Oſten.

Nr. 5.

Der Krieg entſpann ſich durch die Verſchwörung ſer=
biſcher
Offiziere, die die Veranlaſſung gaben, daß der
Erbkronprinz von Oeſtreich getötet würde. Das ließen
ſich die Oeſtreicher nicht gefallen und verlangten von den
Serben Genugtuung Aber Serbien lehnte geſtützt auf
Rußland alle Aufforderungen zurück. Rußland das heim=
lich
mobiliſierte, wollte den Serben zu Hilfe eilen. Deutſch=
land
, das mit Oeſtreich verbunden iſt beobachtete die Vor=
kehrungen
die Rußland traf, und ſtellte an Rußland ein
Ultimatum ein, die Mobiliſierung einzuſtellen. Rußland
aber verſchmähte die Aufforderung. Deutſchland ſah
ſich nun genötigt, Rußland den Krieg zu erklären. Frank=
reich
das ſeit Jahrhunderten ein Erbfeind Deutſchlands
iſt, fing gleich Krieg mit uns an, aber die Engländer
kämpften an Seite der Franzoſen. Hindenburg beſiegte
zuerſt die Franzoſen und Engländer, dann die Ruſſen
indem er die Ruſſen unſerer Oſtarmee gleich machte. Un=
ſer
Zeppelin hat auch ſchon hervorragende Dienſte gelei=
ſtet
indem er viel auskundſchaftete und auch dabei Bom=
ben
warf. Jetzt leiſten die Unterſeeboote große Dienſte.
Das Unterſeeboot U 9 hat ſchon viele Schiffe verſenkt.
Die deutſchen Unterſeeboote haben am 18. Februar Eng=
land
blockiert ſo daß England nichts mehr aus und ein
transportieren kann.

Nr. 6.

Es war am 31. Juli 1914 als der Krieg erklärt wurde.
Zuerſt ging Frankreich gegen uns und das mächtige Reich

nämlich Rußland und zuletzt England. Nun mußte
Deutſchland nach Oſten und nach Weſten Truppen ſchicken.
Einmal, es war an einem Sonntage, ging ich mit meinem
Onkel auf den Exerzierplatz, ſiehe, da war alles wie aus
der Erde gewachſen, da waren Rotekreuzwagen, Treng=
wagen
und Feldküchen, Feldbäckerei, Protskaſten, Kano=
nen
alle ſchön geordnet. An dieſem Tage wurden ungefähr
6 Spione abgefangen, einer hatte ſogar Bomben bei ſich
geführt. Am 5 Auguſt, glaube ich war es, als die Deut=
ſchen
die belgiſche Grenze überſchritten. Ein paar Tage
ſpäter hatten wir ſchon Lüttich. Dann die Hauptſtadt
Brüſſel. In ihrer Nähe liegt Löwen, und weil da die
Einwohner ſogar auf unſere tapferen Truppen ſchoſſen
und die Verwundeten mißhandelten, wurde die ganze
Stadt einem Trümmerhaufen gleich gemacht. Und die
Ruſſen fielen in Oſtpreußen ein wurden aber bald wie=
der
herausgeworfen, denn unſere tapferen Soldaten ain=
gen
, zuſammen mit den Verbündeten, nämlich die Oeſt=
reicher
vor.

Nr. 7.

Der Mobilmachungstag fand am 6. Auguſt 1914 ſtatt,
denn ſerbiſche Offiziere ermordeten den Trohnfolger Franz
Joſeph. Am 28. Juli erklärte Oeſtreich=Ungarn den Krieg
an Rußland. Da erhob ſich ein großer Tumult in den
Städten Deutſchlands. Viele Telegramme wurden an die
unzähligen Mengen verteilt, die verlangend danach blick=
ten
. Der Kaiſer hielt Anſprachen an das ſpannende zu=
höhrende
Volk. Danach erklärte Frankreich und der
Hauptaufſtachler des Krieges, England an das deutſche
Reich den Krieg. Da aab es jetzt viele, viele Tränen,
denn gewaltige Truppenkörper zogen jetzt hinein in des
Feindes land. Am 6. Auauſt iſt das berühmte und tapfere
Regiment 115 fort nach Frankreich. Viele Völker blieben
neutral, außer dem heimtückiſchen Belaien, daß franzö=
ſiſche
Truppen hindurchlaſſen wollte. Aber wir Deutſche
waren zufor. Wir Deutſche haben ſieben Feinde. Aber
trotzdem hat Deutſchland ſchon ſehr große und erfolgreiche
Siege erfochten. Die errungenen Siege haben wir nebſt
Gott, unſeren tapferen Soldaten und ihren Heeresleitern
zu verdanken. Einer der Heeresleiter iſt der bekannte und
mächtige Hindenburg, welcher die Ruſſen wiederholt beſiegt
und ſie noch weiter verfolchen wird. Unſere Verbündete
ſind die Oeſtreicher und die Türken. Die Begeiſteruna für
das Vaterland zu kämpfen war ſehr groß. Als unſere
Soldaten in den Krieg zogen, waren ſie ſehr fröhlich und
die Muſickapelle ſpielte Lieb Vaterland magſt ruhig ſein!
Die Belaier haben ihre Nentralheit nicht gehalten, ſon=
dern
haben auf unſere Truppen geſchoßen. Die Fran=
zoſen
haben wiederholt verſucht. in Elſaß Lothringen
einzudringen. Die Deutſchen warfen ſie aber immer wie=

der heraus. Der liebe Gott mag geben, daß der Krieg
bald zu Ende geht und Deutſchland den Sieg davon
tragen möge und ſehr große Gebiete bekommen wird.

Nr. 8.

Im Jahre 187071 wurde Napolion gefangen. Die
Soldaten im Schützengraben müſſen um 5 Uhr ſeinen
Kaffee bei der Gulaſchkanone holen. Nach der Beſchießung
mußte unſer alter Burſche den Schut beiſeite räumen. Und
haben die Soldaten oft Gequellte Kartoffel und gebackens
Eier. Einſt kamen die Ruſſen und holten Waſſer, dann
als ſie Waſſer geholt hatten, kamen ſie zu uns und ruften
Pardo. Dann Duckten die Deutſchen auf den Boden, da=
mit
nicht die Kugeln einſchlagen. Mein Bruder iſt bei
den Eiſenbahnern und hat ſich ausgezeichnet. Er bekam
ein Befehl, er ſolle unter eine Lokomotive grichen, und
ſchraubte eine Winde ein. Er hätte eichetlich das Eiſerne.
Kreuz verdient. Aber er lieſ die 50 Gaſſenbuben, die Koh=
len
geſtolen hatten, in einen lehren Eiſenbahnwagen ein=
ſperren
eine Stunde. Und ließ die Beſitzer 100 Mark
ſtrafe zahlen laſſen, weil ſie nicht auf ihre Kolen achgepaſſt
hatten.

Nr. 9.

Am 28. Juni 1914 wurde der Thronfolger Erzherzog
Franz Ferdinand und deſſen Gemahlin zu Serajewo in
Bosnien von ſerbiſchen Verſchwörern ermordet. Die
Unterſuchung ergab, daß ſich dabei höhere ſerbiſche Offi=
ziere
beteiligten, welche von der Regierung unterſtützt
wurden. Am 23. Juli 6 Uhr nachmittags ſtellte Oeſtreich
an Serbien ein Ultimatum, daß Serbien binnen 48 Stun=
den
die Anſtifter herausliefern ſollte. Am 25. Juli 6 Uhr
nachmittags war die Friſt abgelaufen, ohne daß Serbien
die Mörder abgeliefert hatte. Am 28. Juli erklärte Oeſt=
reich
Serbien den Krieg. Am 31. Juli fragte unſer Kai=
ſer
nach St. Petersburg, ob Rußland Mobil mache. Aber
Väterchen Zar antwortete, daß ſich Rußland ruhig ver=
hielte
. Aber ſichere Meldungen belehrten unſeren Kaiſer,
daß Rußland im Kriegszuſtand wäre. Noch an demſel=
ben
Tage machte Belgien Mobil. Rußland zog ungeheure
Truppenmaſſen an der Oſtarenze zuſammen und Frank=
reich
tat dasſelbe an der Weſtarenze. Alſo war Deutſch=
land
genötigt, Rußland und Frankreich den Krieg zu er=
klären
. Belgien verletzte ſeine Neutralität, weil es fran=
zöſiſche
Truppen durch Belgien ziehen läßt. Doch die
Deutſchen kommen den Franzoſen vor. England erklärt
Deutſchland den Krieg, weil es den Neutralitätzbruch
Deutſchlands nicht mitanſehen dürfe. Gott ſchütze unſer
geliebtes Vaterland.

Nr. 10.

Es iſt jetzt eine große, aber traurige Zeit über Deutſch=
land
hereingebrochen, der Krieg. Am erſten Auguſt abends

[ ][  ][ ]

Stadt und Land.

Darmſtadt, 27. Februar.

* Militärdienſtnachrichten. Befördert: Zum Haupt=
mann
: Rahn, Oberlt. der Landw.=Inf. 2. Aufgeb.
(Worms), jetzt im Reſerve=Inf.=Regt. Nr. 222; Kern, Lt.
der Landw.=Inf. 1. Aufgeb. (Friedberg), jetzt im Reſerve=
Inf.=Regt. Nr. 222, zum Oberleutnant; v. Bechtold,
Oberleutnant der Landw. a. D. (Worms), zuletzt von der
Landw.=Inf. 2. Aufgeb. (Gießen), jetzt Führer der Korps=
ſchlächterei
und der Fleiſch=Kraftwagen=Kol. 5 des II. K.
B. A. K., zum Hauptmann; zu Oberleutnants: die Leut=
nants
d. Reſ.: Piſtor des Feldart.=Regts. Nr. 25 (I
Darmſtadt), Maier (Hans) des Feldart.=Regts. Nr. 63
(Worms); zu Fähnrichen: die Unteroffiziere Strecker
Wilberg, v. Fiſcher=Treuenfeld, v. Bernuth
im Drag.=Regt. Nr. 23.

Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz 2.
Klaſſe erhielt Kapitänleutnant Goethe aus Darm=
ſtadt
; ferner Diplom=Ingenieur Hans Stephan,
Kriegsfreiwilliger, Gefreiter im Reſerve=Infanterie= Re=
giment
221. Dem Oberjäger Mahr von Gundernhau=
ſen
beim 2. Bayeriſchen Jägerbataillon in Aſchaffen=
burg
iſt, nachdem er ſchon früher mit dem Bayeriſchen
Militärverdienſtkreuz 2. Klaſſe und dem Eiſernen Kreuz
ausgezeichnet worden iſt, jetzt auch die Heſſiſche Tapfer
keitsmedaille verliehen worden.

Großh. Hoftheater. Heute Sonntag (A. 26) iſt
Lohengrin bei kleinen Preiſen angeſetzt. Dirigent: Rich.
Lert; Regie: Otto Nowack. Anfang halb 7 Uhr. Die Elſa
ſingt Grete Finger vom Hoftheater in Karlsruhe als Gaſt.
Am Montag, den 1. März, findet das letzte Hofmuſik=
Konzert in dieſer Spielzeit ſtatt. Dienstag, den 2. März
(A 27), wird Leſſings Luſtſpiel Minna von Barnhelm
mit den Damen Gothe, Niedt und Pils, ſowie den Herren
Baumeiſter, Heinz, Jordan, Knispel, Weſtermann in den
Hauptrollen gegeben. Mittwoch, den 3. (B 29) werden
Humperdincks Königskinder nach längerer Zeit wieder
in den Spielplan aufgenommen. Dirigent: Hans Oppen=
heim
. Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Donnerstag, den
4. März, wird mit einer Aufführung von Wilhelm Tell
die dritte Abteilung des Schiller=Zyklus beendet. Die erſte
Aufführung des Datterich am Hoftheater iſt für Sonn=
tag
, den 7. März (B 30) in Ausſicht genommen. Die Regie
führt Hermann Knispel.

Königskinder von Humperdinck, die am Mitt=
woch
auf B 29 wieder in das Repertoire aufgenommen
werden, gehören hier, wie überall, zu den vom Publikum
anerkannteſten Werken unſerer Zeit. Die Aufführung am
Mittwoch iſt die elfte am Hoftheater. Dieſe echte deut=
ſche
Märchenoper iſt ebenſo wie das gleichnamige Schau=
ſpiel
von Rosmer, nach dem die Oper komponiert iſt, in
dieſem Jahr, der neuerwachten nationalen Geſchmacks=
richtung
entſprechend, von allen großen Theatern häufig
in den Spielplan aufgenommen worden. Nicht ohne
Intereſſe dürfte es ſein, daß der jugendliche Held unſerer
Hofbühne Kurt Ehrle vor einigen Wochen in Berlin bei
der Erſtaufführung des Rosmerſchen Märchenſpieles die
Rolle des Königsſohnes, die hier Herr Becker ſingt,
kreiert hat. Engelbert Humperdinck wurde eingeladen,
der Wiederaufnahme ſeines Werkes beizuwohnen. Für
die Aufführung am Mittwoch gelten zum erſtenmal die
kleinen Preiſe.

* Geh. Poſtrat Schad . Am 25. Februar verſchied
der Geheime Poſtrat Poſtdirektor a. D. Schad in Wies=
baden
. Der Verſtorbene hatte vom 1. Auguſt 1900 ab bis
zu ſeiner am 1. November vor. Js. erfolgten Verſetzung
in den Ruheſtand das Kaiſerliche Poſtamt I hier als
Vorſteher verwaltet und ſich hierbei durch raſtloſe, er=
ſprießliche
Tätigkeit ausgezeichnet. Er iſt am 17. Dezem=
ber
1866 unter der Thurn= und Taxisſchen Poſtverwaltung
in den Poſtdienſt eingetreten und am 1. Auguſt 1891 zum
Poſtdirektor ernannt. Leider war es ihm nicht vergönnt,
ſich des wohlverdienten Ruheſtandes lange zu erfreuen.
Ein inneres Leiden, das ihn auch genötigt hatte, ſeine
Penſionierung nachzuſuchen, bereitete ſeinem arbeits=
reichen
Leben ein raſches Ende. Wie wir hören, findet die
Einäſcherung der Leiche des Verſtorbenen in Wiesbaden
ſtatt.

* Im Silberkranz. Am Montag begehen die Eheleute
Valentin Germann und Frau Wilhelmine geb. Weitzel,
Grafenſtraße Nr. 27, das Feſt der Silbernen Hochzeit.

2 Beſchlagnahme von Broigetreide uſw. Es ſei hier=
mit
auf die Bekanntmachung Großh. Kreisamts Darm=
ſtadt
hingewieſen, nach der für den Bezirk der Land=
gemeinden
des Kreiſes Darmſtadt alle Vor=
räte
an Brotgetreide, Mehl und Hafer, auch ſolche unter
zwei Zentnern, bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei anzu=
zeigen
ſind. Es wird zu dieſem Zweck jedem Haushal=
tungsvorſtande
demnächſt durch die Bürgermeiſterei oder
die von dieſer beauftragten Perſonen ein beſonderes An=
zeigeformular
zugeſtellt werden. Ferner ſind alle Mehl=
vorräte
eines Beſitzers, ſoweit ſie 25 Kilogramm über=
ſteigen
, vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an zu
Gunſten des Kreiſes Darmſtadt beſchlagnahmt.

* Die Abgabe von Brot in Hotels uſw. An die hie=
ſigen
Einwohner und die von umliegenden Ortſchaften
hier verkehrenden Perſonen, ebenſo an Militärperſonen
darf, nach einer Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters,
vom 1. März ab in den Hotels, Gaſt= und Schankwirt=
ſchaften
, Speiſehäuſern, Kantinen uſw. Brot im
freien Verkehr nicht mehr verabfolgt wer=
den
. Die Gäſte haben ihr Brot ſelbſt zuſtel=
len
. Brot darf von Wirten uſw. nur abgegeben werden:
1. an hieſige Einwohner gegen Brotmarken (in Betracht
kommen hauptſächlich ſolche Perſonen, die dauernd in
Wirtſchaften, Speiſehäuſern uſw. verköſtigt werden).
an Durchreiſende und vorübergehend hier Aufenthalt
nehmende Perſonen, die nicht im Beſitz einer Brotkarte
ſind. Die Abgabe von Brot an dieſe Perſonen darf 10
Prozent des bisherigen Geſamt=Tagesverbrauchs nicht
überſteigen.

Abholung der Küchenabfälle. Die zur Ein=
ſammlung
durch ſtädtiſche Bedienſtete in den einzelnen
Häuſern bereit geſtellten Küchenabfälle werden
öfters durch andere Perſonen abgeholt. Es iſt des=
halb
darauf zu achten, daß die an den Hauseingängen
bereit geſtellten Abfälle nur an die mit Ausweiskarten
verſehenen ſtädtiſchen Bedienſteten abgegeben werden.

Anmeldung der öſterreichiſch=ungariſchen Land=
ſturmpflichtigen
. Das k. k. Oeſterr.=Ungar. Generalkonſu=
lat
in Frankfurt a. M. macht folgendes bekannt: Die in
der Provinz Heſſen=Naſſau und in dem
Großherzogtum Heſſen wohnhaften, in den Jah=
ren
1891, 1895 und 1896 geborenen öſterreichiſchen
und ungariſchen Landſturmpflichtigen, des=
gleichen
die in den Jahren 1878, 1879, 1880 und 1881
geborenen Landſturmpflichtigen, die die öſterreichiſche oder
ungariſche Staatsangehörigkeit erſt nach dem 31. Dezember
jenes Jahres erlangten, in dem ſie das 33. Lebensjahr
vollendet haben, haben ihre Adreſſe unter Angabe des Ge= erſtatter begleitet hat, ſprach am Freitag abend im Kaiſer=
burtsjahres
dem k. u. k. Generalkonſulat in
Frankfurt a. M. unverzüglich zu melden. Dieſelben
werden im Laufe des Monats März zur militärärztlichen
Unterſuchung auf ihre Eignung zum Landſturmdienſte
vorgeladen werden. Die geeignet Befundenen werden am hellhörig, ungemein gewandt, erſtaunlich fix, jeder Lage
. April d. J. einzurücken haben.

* Deutſche Kriegsanleihe. Die Zwiſchenſcheine zu
den 5prozentigen Schuldverſchreibungen des Deutſchen
Reiches von 1914 (Kriegsanleihe) unkündbar bis
1. Oktober 1924 können vom 1. März d. J. ab in
die endgültigen Stücke mit Zinsſcheinen umgetauſcht
werden. (Siehe Bekanntmachung in heutiger Nummer.)

* Gutlohnende Beſchäftigung durch Heimarbeit. Das
ſtellvertretende Generalkommando I in München hat fol=
gende
Bekanntmachung veröffentlicht: Die Stickerei=
geſchäftsinhaberinnen
Centg Kolb, Marie Koneberg,
Klara Rothenhäußler und Maria Boos in Kemp=
Straße 54 (auch Sanis genannt), J. Englbrecht in
Stockdorf, ſowie Roſa Gebhardt in Scheidegg im All=
gäu
, verſprechen in Zeitungs=Anzeigen garantiert
dauernde, gutlohnende häusliche Beſchäf= ſchar, die im Anfang Auguſt die Grenzen Oſtpreußens
tigung durch leichte, intereſſante Heimarbeiten. Mel=
dungen
werden unter Beilage von 40 Pfg. in Briefmar=
ken
erbeten. Hierfür erhalten die Einſender ein geſticktes
einrichtung zu beſtellen. Die Stickereieinrichtung= Hand=
ſtickmaſchine
Fee des Hauſes nebſt Zubehör hat etwa
einen Wert von 7 Mark, koſtet aber 20 Mark. Gefertigte
richtungen in kurzer Zeit die Arbeit aufgeben. Die weni=
gen
Perſonen, welche in mehrwöchentlichen Zwiſchenräu=
men
Muſterblümchen zur Anfertigung beſtellt erhalten,

verdienen in der Stunde etwa 7 Pfg. Es kann daher vor
dem Eingehen auf dieſe Anzeigen nur gewarnt werden.
Gegen die oben genannten Geſchäftsinhaberinnen ſind
auch der Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwindel=
firmen
in Lübeck, Parade 1, ſchon zahlreiche Beſchwerden
zugegangen, die den oben wiedergegebenen Inhalt haben.
Die Zentralſtelle nimmt gern weiteres Material entgegen
und wird auch etwaigen Beſchwerden nach Kräften abzu=
helfen
ſuchen. Minderbemittelte können auch die Hilfe der
Städtiſchen Rechtsauskunftsſtelle, Stadthaus, Rheinſtraße,
in Anſpruch nehmen.

* Pakete an Zivilgefangene in Rußland. Nach
einer weiteren Erklärung der ruſſiſchen Regierung können
den in Rußland internierten deutſchen Zivtl=
gefangenen
durch Vermittlung des Kriegsgefangenen=
bureaus
bei dem ruſſiſchen Roten Kreuz in Petersburg
auch Pakete zugeſandt werden, jedoch müſſen die
Empfänger Zoll entrichten.

Sanitätshunde. Der Vertrauensmann für
Darmſtadt des deutſchen Vereins für Sanitätshunde,
(Sitz in Oldenburg), Herr Kommerzienrat Hickler, hat
es beim Hauptverein durchgeſetzt, daß 10 Prozent der
durch ihn in Darmſtadt geſammelten Gelder dem
hieſigen Verein für Polizei= und Schutz=
hunde
, der ſchon die ganze Zeit Sanitätshunde=
Führer und Sanitätshunde ausbildet und der jetzt
wöchentlich zwei= bis dreimal größere Uebungen ab=
halten
wird, überwieſen werden. Bis jetzt beträgt die
Summe der eingegangenen Beträge bereits über=
14000 Mk., die Schlußſumme wird wohl über 15000 Mk.
betragen.

h. Bismarcks Gedenkfeier. Die Volksſchulen des
Großherzogtums werden bekanntlich fällt der 1. April
in die Oſterferien in den letzten Tagen des laufenden
Schuljahres entſprechende Gedenkfeiern abhalten.
Das Ausſchreiben Großh. Miniſteriums ſagt: Nicht im
Frieden, wohl aber in ernſter großer Zeit, mitten im ge=
waltigen
Ringen, mitten in ſiegesfrohem Kampfe, wird
das deutſche Volk des großen Mannes gedenken, der ihm
vor einhundert Jahren geſchenkt wurde. Wohl verbietet
ſich laute Feier, aber mit Stolz dürfen wir gerade in die=
ſen
Tagen, wo es gilt, das Werk Bismarcks gegen eine
Welt von Neid, Unkenntnis und Unwahrheit erfolgreich
zu verteidigen, uns des Reiches freuen und ſeinem Schöp=
fer
dankbar huldigen.

h. Bismarck=Gedenkfeier. Die Volksſchulen des
kannte Schriftſteller Paul Lindenberg, der monate=
lang
im Oſten die kämpfenden Armeen als Kriegsbericht=
ſaal
vor einem zahlreichen Publikum über ſeine perſön= Erlebniſſe und Eindrücke auf dem
öſtlichen Kriegsſchauplatz. Paul Lindenberg,
der echte und rechte Kriegsberichterſtatter ſcharfäugig,
gewachſen, voll friſcher Liebenswürdigkeit und bei allem
beruflichem Ernſt nicht ohne den bei den gewaltigen Span=
nungen
erſchütternder Erlebniſſe unentbehrlichen Humor
gab uns eine Kriegsberichterſtattung, wie wir ſie von
militäriſcher Seite zu erwarten haben. In ſicheren Stri=
chen
zeichnete er uns das Bild der verehrungswürdigen
Perſönlichkeit Hindenburgs, des Befreiers unſeres
lieben Oſtpreußens, ſchilderte die Tapferkeit, Hingebung
und Aufopferung unſerer Feldgrauen, die ihren Führer=
mit
größter Verehrung nennen, und unter deſſen Führung
ſie trotz der Naturgewalten oft gegen eine große
Uebermacht Heldentaten verrichtet haben, die ihnen uns
ten, Inſtitut Theodor Winkler in München Dachauer vergeßlich ſein ſollen. Namentlich gilt das von unſerer
braven Landwehr, die oft ſchöne Beweiſe ihres Mutes
und ihrer Entſchloſſenheit gegeben hat. Die Leiſtungen
unſerer Truppen insbeſondere u. a. auch der Helden=
gegen
den Feind zu ſchützen hatte, ſtehen ganz unerreicht
da. Sie werden erſt vor uns in klarem Lichte erſcheinen,
wenn die militäriſche Darſtellung einſetzt. Dann wird
Muſterblümchen und die Aufforderung, ſich eine Stickerei= man auch hören von vielen kleinen Epiſoden, die man nur
zufällig erfahren hat. Da gelingt es z. B. einem tapferen
Feldgrauen, aus einem Heuſchober einen feindlichen Ar=
tilleriebeobachtungsoffizier
herauszuziehen und ſo die
und eingeſandte Arbeiten werden in ſchikanöſer Weiſe be= Batterie, die die eigene Stellung ſchwer gefährdet, zum
urteilt, ſo daß die meiſten Inhaber ſolcher Stickereiein= Schweigen zu bringen. Ein anderer braver Kanonier
rettet ſeine Kameraden vor dem ſicheren Tode, indem er
den glühenden Zünder einer feindlichen Granate, die in
die Batterie gefallen iſt, abſchraubt. Und wie ſchlicht er=

wurde die Mobilmachung befohlen. Alles war aufge=
recht
. Sonntags waren die Läden geöffnet, damit ſich
die ausziehenden Krieger Kleidungsſtücke und Eßwaren
kaufen konnten. Die Brücken, Grenzen und Bahnhöfe
wurden ſtreng bewacht. Sämtliche Feinde in Deutſch=
land
wurden feſtgenommen. Da täglich Soldaten in das
Feld kommen und die Kaſernen überfüllt ſind, ſo daß in
vielen Häuſern Einquartierung iſt. Nach einer kurzen Zeit
marſchierten viele junge Leute zu den Bahnhöfen, um zu
dem Regiment zu eilen, bei welchem ſie gedient hatten
und dem Ruf des deutſchen Kaiſers folge zu leiſten. Bald
darauf fiel Lüttich in deutſche Hände. In der belgiſchen
Stadt Löwen haben die Belgier, ein hinterliſtiges Ge=
ſindel
, von hinten auf unſere tapferen Soldaten geſchoſſen.
Und ſchon viele unſerer tapferen Soldaten mußten ihr
Leben laſſen, von ruchloſer Mörderhand gefällt. Am 2.
Mobilmachungstag zog mein Vater auch ins Feld. Er
mußte ſchon viele Strapazen mitmachen, aber bis jetzt
ſchreibt er, daß es ihm noch gut geht. In Belgien haben
die Deutſchen ſchon faſt alle Städte eingenommen. In
Frankreich und Rußland geht es auch ſehr ſchnell weiter.
Indeſſen ſind die Ruſſen in Oſtpreußen eingetrungen und
haben einige Städte verwüſtet. Aber der Generalfeld=
marſchall
Hindenburg brachte den Ruſſen mehrere große
Niederlagen dar. So kämpfen unſere Truppen tapfer
vür ihr Vaterland. Und wir hoffen, daß wir ſiegen, denn
An deutſchem Weſen
ſoll die Welt geneſen.

B.B. Vom Kommißbrot. Das Brotkartenſyſtem iſt
auch auf die Verſorgung des Soldaten mit Brot nicht
ohne Einfluß geblieben. In der Garniſon und in immo=
bilen
Verbänden erhält der Soldat nach wie vor alle vier
Tage ein drei Kilogramm ſchweres Kommißbrot, im
Felde Brote kleineren Umfanges, deren Geſamtgewicht je=
doch
für je drei Tage 3 Kilogramm beträgt. Eine ganze
Anzahl Militärperſonen erhielt bisher anſtelle des Brotes
den Wert desſelben in barem Gelde ausbezahlt. Zu die=
ſen
ſogen. Brotgeldempfängern, wie es in der militäri=
ſchen
Verpflegungsvorſchrift heißt, gehörten bisher u. a.
die Militärſchreiber, die verheirateten Unteroffiziere und
andere Militärperſonen, denen der Genuß von Kommiß=
brot
nach ärztlichem Gutachten geſundheitlich nicht förder=
lich
war. Da nun nur für die Zivilbevölkerung Brot=
karten
ausgegeben worden ſind, ſo erhalten alle dieſe Mili=
tärperſonen
fortan ſtatt des Brotgeldes für das ſie ſich
mangels einer Brotkarte ja nirgends Brot kaufen könnten
die übliche Menge Kommißbrot. Auf die bisherige

Güte des Kommißbrotes iſt die Getreideſtreckung von kei=
nem
Einfluß geweſen. Ob hierin eine Aenderung ein=
treten
wird, unterliegt gegenwärtig militäriſchen Erwä=
gungen
. Auch die Frage, ob den Soldaten die Brotmenge
etwas gekürzt werden ſoll, iſt noch nicht entſchieden. Den
Soldaten iſt durch beſonderen Befehl zur ſtrengſten Pflicht
gemacht worden, mit dem Brote recht ſparſam umzugehen,
auch wurde ihnen das Verbot des Kommißbrot=Verkaufs
ins Gedächtnis zurückgerufen. Jede Abgabe von Brot an
Zivilperſonen gegen Entgelt wird unweigerlich mit Arreſt
beſtraft. Eine Uebertretung des Verbots erſcheint aber
ſchon aus ſich heraus ausgeſchloſſen, weil ja der Soldat für
das gegen das Kommißbrot erhaltene Geld nirgends
K=Brot oder Weißbrot kaufen kann.

* Das Gemütsleben deutſcher Soldaten. Oberſt
Müller, der militäriſche Mitarbeiter der Neuen Zür=
cher
Zeitung, ſchreibt: Auf der Fahrt durch die Vogeſen
hatte ich wieder Gelegenheit, einen Blick zu tun in die
Echtheit und Tiefe des Gemütslebens der deut=
ſchen
Soldaten. Einmal äußert ſich dies in der ſorg=
ſamen
und liebevollen Pflege der Kriegsgräber, den ſtum=
men
Zeugen einer großen Zeit, eines großen Leides und
eines Heldentums, an denen man nie ohne ſtarke innere
Bewegung vorüberſchreiten kann. Es iſt rührend, wie die
deutſchen Soldaten die Gräber ihrer Kameraden, ja auch
ihrer Feinde, ehren und ſchmücken. Kunſtvoll geſchnitzte
und verzierte Holzkreuze ſtehen überall auf den Ruheſtät=
ten
, die mit Efeu= und Stechpalmenkränzen geſchmückt ſind,
deren rote Beeren und dunkelgrüne Blätter aus der weißen
Schneedecke hervorſchauen. Unweit der Paßhöhe im Wald
liegt ein großes Grab mit einem ſchönen Kreuz und der
Inſchrift: Hier ruhen in Gott neun Franzoſen, gefallen
am 25. Auguſt 1914, gewidmet von den deutſchen Kamera=
den
So ehren die Deutſchen die toten Feinde. Nachdem
Oberſt Müller noch die Tierliebe der Deutſchen erwähnt
hat, welche ſich auch in der Sorge für die frierenden und
hungernden Waldvögel, ſelbſt in den Schützengräben,
äußert, ſchließf er mit den Worten: Man darf nicht achtlos
an ſolchen ſcheinbar unbedeutenden Erſcheinungen des
Gemütslebens vorübergehen, wenn man den Geiſt und
den Kulturſtand eines Heeres beurteilen und erfaſſen will.
Auch hierin äußert ſich ein Stück der Herzens= und Geiſtes=
kultur
des deutſchen Volkes und ſeines aus ſeinem Fleiſch
und Blut geborenen Heeres.

* Wer ſchimpft . . . . Man ſchreibt uns: In Nr. 57
Ihres geſchätzten Blattes vom 26. d. M. bringen Sie eine
Mitteilung der Liller Kriegszeitung im Anſchluß an be=

reits früher durch Zeitungen gegangene Notizen, in der
es heißt: . . . . Wir haben gehört, daß in der franzöſi=
ſchen
Schweiz jene Neutxalen, die in Friedenszeiten von
deutſchem Gelde lebten, es für witzig hielten, ihren Hun=
den
das Eiſerne Kreuz als Halsband umzuhängen uſw.
Die Sache iſt ſchon widerlegt, und ich habe hier eine
Zeitungsnotiz, die lautet: Angebliche Schändung des
Eiſernen Kreuzes. Verſchiedenen deutſchen Zeitungen
war gemeldet worden, es beſtehe in Genf eine Fabrik zur
Herſtellung nachgeahmter Eiſerner Kreuze. Jeder Gaſſen=
junge
trage die Zeichen, ſogar ein Hund ſei geſehen wor=
den
, dem es um den Hals gebunden geweſen ſei. Auf
eine auf Veranlaſſung des Bundesrats vom Genfer,
Juſtiz= und Polizei=Departement vorgenommene Unter=
ſuchung
erhielt man nicht die geringſten Anhaltsgunkte
zur Beſtätigung des Gerüchtes. Der deutſche Konſul in
Genf hatte gegen die Meldung von ſich aus Proteſt er=
hoben
. Die Hundeſteuermarken vom Jahre 1913 hatten
die Form eines vierblätterigen Kleeblattes; vielleicht trug
ein Hund noch dieſes Zeichen, und daraus entſtand das
törichte Gerede.

Was den Artikel der Daily Mail anbelangt, ſo habe
ich dgrüber bereits vor einigen Tagen geleſen. Das Ge=
dicht
, das von der Daily Mail auf das Eiſerne Kreuz=
bezogen
wird, betrifft, wie ich in dem betreffenden Artikel=
las
, die Bundesgenoſſen der Engländer, die=
Franzoſen, und bezieht ſich auf den Ordensſchacher ( Kreuz=
der
franzöſiſchen Ehrenlegion), den der Schwiegerſohn des
damaligen franzöſiſchen Präſidenten Grevy, Wilſon, ich
glaube ein geborener Engländer, damals in der unver=
ſchämteſten
Weiſe ins Werk geſetzt hatte. Es waren dabei
auch recht viele franzöſiſche Parlamentarier beteiligt, und
der Spottvers war auf die Leute gemacht, die in den
Ordensſchwindel verwickelt waren.
F. A. P.

* Vorſicht: aus Rußland! Mit einer für unſere öſt=
lichen
Nachbarn wenig ſchmeichelhaften Deutlichkeit wird
amtlich vor den aus Rußland zurückkommenden
Eiſenbahnwagen gewarnt. In der Verfügung
heißt es: Seuchenverdächtige oder verlauſte Eiſenbahn=
wagen
, die leer oder beladen aus Polen nach Deutſchland
zurückkehren, ſollen vor der Rückführung in auffälliger
Weiſe bezettelt werden mit dem Aufdruck: Aus Ruß=
land!
Seuchenverdacht! Vor der Wiederbeladung=
zu
entſeuchen und zu entlauſen. Polſterwagen
ſollen wegen der ſchwierigeren Entſeuchung aus dem regel=
mäßigen
Vertehr auf polniſchen Bahnen überhaupt mög=
lichſt
ausgeſchaltet werden.

[ ][  ][ ]

ſchten uns die Helden, die das geian, als ſei es ſelbſt=
verſtändlich
. Von unheimlicher Anſchaulichkeit war auch
ſeine Darſtellung des Schlachtfeldes und des Elendes der
oſtpreußiſchen Flüchtlinge. Die furchtbaren Bilder der
Zerſtörung blühender Dörfer und Städtchen wir nen=
nen
Hohenſtein, Neidenburg, Eydtkuhnen und Stallu=
pönen
zogen an uns vorüber. Der Vortrag wurde in
wirkſamſter Weiſe durch eine Reihe vortrefflicher, far=
biger
Lichtbilder ergänzt. Reicher Beifall lohnte den Red=
ner
für ſeinen feſſelnden Vortrag. Die Großher=
gogin
mit Gefolge wohnte dem Vortrage bei.

* Vaterländiſcher Abend des Frauenvereins der
Johannesgemeinde. Auch der zweite Vaterländiſche
Abend, der vom Frauenverein der Johannesgemeinde am
Freitag im Gemeindehaus in der Kahlertſtraße veran=
ſtaltet
wurde, erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches.
Herr Baurat Wagner, der um Weihnachten einen Zug
mit Liebesgaben, teilweiſe für die Heſſiſche Re=
ſerve
=Diviſion beſtimmt, nach dem Oſten begleitete,
führte in einem längeren, durch Landkarte und Bilder
veranſchaulichten Vortrage die Zuhörer auf den öſtlichen
Kriegsſchauplatz, nach Lodz und Czenſtochau, und ließ ſie
mancherlei Schwierigkeiten, aber auch die intereſſanten
Geſchicke des Transports miterleben. Reicher Beifall
lohnte ſeine feſſelnden Ausführungen. Der Abend wurde
verſchönt durch die freundliche und uneigennützige Mit=
wirkung
des Herrn Hofopernſängers Schützendorf,
der mit ſeiner prachtvollen Stimme und ſeiner feinen,
verſtändnisvollen Kunſt begeiſterten Beifall fand. Sein
Heinrich der Vogler von Loewe, ſein Lied des
Bombardon aus dem Goldenen Kreuz von J.
Brill, ſowie die neuen vaterländiſchen Lieder (Im
Feldquartier von Rammrad Der Geworbene‟
von Jürgens und Gebet für Kaiſer Wilhelm
von Porepp), die von Herrn Kapellmeiſter Feſt
vom Hoftheater meiſterhaft begleitet wurden, werden allen
Zuhörern in dankbarer Erinnerung bleiben. Eine Ver=
loſung
, unter anderem eines von Herrn Baurat Wag=
ner
gütigſt geſtifteten Hindenburg=Bildes, brachte reichen
Ertrag, von dem ein Teil der Sammlung zur Bekämp=
fung
der Ungezieferplage auf dem öſtlichen Kriegsſchau=
platz
zugeführt werden ſoll.

* Die hauswirtſchaftlichen Pflichten im Kriege ſollten
in dieſen Tagen ganz beſonders Gegenſtand der Ueber=
legung
ſein. Namentlich handelt es ſich um die wichtige
Brotfrage und die Art ihrer Löſung in Darmſtadt. Es
ſoll daher ſchon an dieſem Sonntag, den 28. Febr.,
abends 8 Uhr, über dieſe Dinge im Gemeindehaus der
Johannesgemeinde eine öffentliche Be=
ſprechung
ſtattfinden, die Herr Stadtverordneter Sa=
nitätsrat
Dr. Nöllner einleiten wird. Der Eintritt iſt
für jedermann frei. Es ſeien alle Gemeindemitglieder auf
dieſe Beſprechung hingewieſen, die auch Gelegenheit geben
wird, etwaige Unklarheiten (z. B. über die Bedeutung und
Benutzung der Brotkarten) zu beſeitigen.

§ Denggs Bauerntheater. Auf ein kurzes Gaſt=
ſpiel
wurde das treffliche Dengg=Enſemble unter
Leitung und Mitwirkung Anna Dengg Wwe, aan das
Orpheum verpflichtet. Zur Auffährung gelangen
gute neue Stücke, unter anderen auch von Ludwig Thoma
Der erſte Auguſt, Die Hoſenknöpf und Das Bügel=
eiſen
von Max Heal und Max Ferner. Schon der Name
Dengg=Enſemble, ſowie die Schriftſteller bürgen für guten
Stoff und gute Aufführungen. Für die im Felde
ſtehenden ſieben Mann hat Anna Dengg für beſten
Erſatz geſorgt. Die genannten drei Einakter haben einen
großen Zuſpruch in München gehabt, wo das Dengg=
Enſemble ſie 28mal zur Aufführung brachte im Deutſchen
Theater; ebenſo wurden dieſe Stücke im Monat Februar
im Apollotheater in Augsburg 20mal zur Aufführung
gebracht. Auch das hier bekannte Künſtlerterzett bringt
das Enſemble wieder mit ſich: Reiter Hansl ( Streich=
melodien
), Kiem Pauli (Gitarre), Stattler Heinrich
(Schlagzither.)

Briehinkel im Feld. Unſer geſchätzter Mitarbeiter,
der in Friedenszeiten regelmäßig in dieſem Blatt uns
Darmſtädtern oft mehr oder weniger ſeine Meinung
ſagte in gebundener und ungebundener Rede, hat auch
im Feld ſeinen Humor nicht verloren. Er iſt augenblick=
lich
in Attigny und hat ſchon wiederholt an die Kriegs=
ſammlung
des Städtiſchen Muſeums Briefe und Gedichte
in Darmſtädter Mundart geſandt. Das letzte Erzeugnis
ſeiner Muſe iſt die Antwort eines Heſſen=Darmſtädters
auf ein Franzöſiſches Flugblatt, worin die Heſſen auf=
gefordert
werden, ſich von den Preußen loszuſagen.
Dieſes, ſowie ein Bild Robert Schneiders, mit
der Unterſchrift: Briehinkel im Feld, iſt in dem
Ausleihraum der Städtiſchen Bücherhalle
(Grafenſtraße 30, Eingang Eliſabethenſtraße) für kurze
Zeit ausgeſtellt.

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25, Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576; Mate=
rialien
=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Kreuzpfen=
nig
=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)

Kein vernünftiger und warmherziger Vaterlands=
freund
wird ſich der Einſicht verſchließen, daß eben des
Gebens für unſere Soldaten, ihre Angehörigen, Hinter=
bliebenen
oder durch den Krieg in Not geratene Deutſche
kein Ende ſein kann und darf. So iſt es erfreulich, zu
ſehen, daß viele Hände allerorten offen ſind zum Nehmen,
glücklicherweiſe aber, und das muß immer wieder dankbar
anerkannt werden, zu ſelbſtloſem Geben. Ueber das Ziel
ſind Alle einer Meinung, nicht ſo über die Wege, die dahin
führen. Neüerdings gelangen wiederholt und in verſchie=
dener
Form von Berlin aus hierher an ſolche, bei denen
man Kraft und Luſt zum Spinden vermutet, Aufforde=
rungen
, dorthin Geld oder Liebesgaben zu ſenden. Ge=
rade
in den letzten Tagen wurde wieder um Ueberwei=
ſung
von Geld zur Beſchaffung von guten Büchern und
Leſeſtoff für unſere Krieger geworben. Sodann aber
wird nicht minder dringlich gebeten, in die Unterſtützung
der deutſchen Kriegsveteranen durch eine Spende helfend
einzugreifen. Wir haben ſchon vor einiger Zeit die Hoff=
nung
ausgeſprochen, die Freunde des Heſſiſchen Landes=
vereins
vom Roten Kreuz möchten derartigen Aufforde=
rungen
nicht entſprechen. Wir halten auch heute ent=
ſchieden
an unſerem Standpunkt feſt. Wir ſind als Lan=
desverein
zur Löſung der uns obliegenden, vielſeitigen
und oft kaum zu bewältigenden Aufgaben auf die Mit=
arbeit
und Hilfe vor allem aller Kräfte unſeres engeren
Vaterlandes angewieſen. Es iſt uns ſeither gelungen,
dank deren Mitwirkung unſerer Pflicht in dem Umfang
nachzukommen, in dem unſere gegenüber den gewaltigen
Aufgaben ſtets unzulänglichen Mittel es geſtatteten. So
haben wir nicht nur die aktiven Heſſiſchen Regimenter,
ſondern auch alle im Großherzogtum zuſammengeſtellten
Truppenverbände aller Art planmäßig und reichlich mit
Gaben verſehen. Unter ihnen hat ſich auch ſtets geeigne=
ter
Leſeſtoff in ausreichender Menge befunden. Wir wer=

den dies auch fernerhin tun. Auch der hochwichtigen Auf=
gabe
der Veteranen= und ſonſtigen Unterſtützungen wen=
den
wir dauernd und gründlich unſere Aufmerkſamkeit
zu. Dies wird in noch größerem Umfang geſchehen kön=
nen
, wenn unſere Kräfte nach beendetem Krieg für dieſe
Aufgabe frei werden. Einſtweilen ſind dieſe von den noch
näher liegenden Anforderungen der Fürſorge für Ver=
wundete
und Kranke begreiflicherweiſe ſtark in Anſpruch
genommen. Zu allem dem aber brauchen wir bei der
Liebestätigkeit die Mitarbeit und geldliche Hilfe von
allenFreunden des Roten Kreuzes im Großherzogtum
Heſſen. Wir wenden uns an ſie mit der Bitte, die Kräfte
nicht zu zerſplittern, ſondern für die Aufgaben des Heſſi=
ſchen
Landesvereins zuſammenzuhalten. Es iſt doch klar,
daß landſchaftliche Verbände Not und Elend und die
Wege, ſie zu bekämpfen, noch beſſer überſehen können als
große Organiſationen. Es iſt auch kein Zweifel, daß ge=
rade
das Gefühl der gemeinſamen Zugehörigkeit zu einem
Bundesſtaat unſeres Reichs es war, das die Liebesgaben=
zufuhr
an unſere braven Truppen ſo bewunderungswür=
dig
gewaltig geſtaltet hat, dabei ſo innig durchſetzt von
echtem Heimatgefühl, wie es ſeither der Fall war und
hoffentlich auch bis zum Frieden bleiben wird. Darin
äußert ſich kein enger, einzelſtaatlich gefärbter Geiſt, ſon=
dern
ein in der Zuſammenſetzung unſeres Reichs tiefbe=
gründeter
und darum berechtigter Zug. Wenn alle Lan=
desvereine
ſich ihn für ihr Arbeitsgebiet dienſtbar machen,
iſt ein großer Teil der Arbeit, die Reichs= und andere
Verbände auf ſich nehmen wollen, bereits getan.

Ausbildung im Schießen.

In der letzten Sitzung der Stadtverordneten hat
die Stadtverwaltung dem Geſuch der hieſigen Priv.
Schützengeſellſchaft und des Heſſ. Jagd=
klubs
entſprechend die Summe von 3540 Mark zur
Ausbildung von Leuten, die vorausſichtlich noch ins Feld
rücken, zur Verfügung geſtellt. Die beiden genannten Ver=
einigungen
haben ſich bereit erklärt, die Erteilung dieſes
Unterrichts zu übernehmen. Eine Anzahl deutſcher
Städte wie Hannover, Halle, Hamburg u. a. ſind in glei=
cher
Weiſe vorgegangen. Geh. Kommerzienrat Körting=
Hannover und Kommerzienrat Hickler=Darmſtadt ſind
ſeit vielen Jahren in Wort und Schrift für die Ausfüh=
rung
dieſes Gedankens eingetreten. Beide haben als Vor=
ſitzende
von Schützenvereinen ſtets darauf hingewieſen,
daß der alte Schützenwahlſpruch Ueb’ Aug und Hand
für’s Vaterland in weite Kreiſe unſeres Volkes eindrin=
gen
müſſe im Intereſſe der Wehrhaftigkeit unſerer Nation.
Der Soldat übt wohl zielen und ſchießen, aber bei der
Kürze der Dienſtzeit unſerer Fußtruppen kann dieſem
allerwichtigſten Zweige der Ausbildung ſchon nicht genug
Zeit gewidmet werden. Wird der Mann dann vom
Militär entlaſſen, ſo. bekommt er meiſt kaum mehr eine Grünkohl, Stück . 5 Pf.
Büchſe in die Hand. Was aber gerade die Treffſicherheit Roſenkohl, ½ kg 1530 Pf.
des Einzelnen wert iſt ſowohl für ſeine eigene Sicherheit Gelberüben, ½ kg 810 Pf.
wie für die Entſcheidung einer ganzen Operation, das
hat der Burenkrieg ſeinerzeit klar gezeigt. Damals ver=
hallten
die Ratſchläge jener Männer, die ſo dem ganzen
wehrfähigen Volke die Schießfreudigkeit und =ſicherheit
erhalten wollten, ungehört, die Schweiz hat eine ähnliche
Einrichtung. Jetzt wurde am Sonntag vor 8 Tagen nach
Berlin eine Verſammlung von General v. Kries einbe=
rufen
, die jene Gedanken wieder aufnahm. Man wollte
dort einen Bund für Militärwaffen gründen, hat es
für Berlin auch getan, aber wozu eine Neugründung, wo
doch im Deutſchen Schützenbund eine mächtige Organi=
beſitzt
, die ſich dem Dienſt fürs Vaterland unterziehen? werden.
Deshalb ſprach ſich die große Mehrheit der Vertreter
gegen den neuen Bund aus, und allerorts regen ſich die
deutſchen Schützen, um helfend einzutreten.

Hier iſt dank des Entgegenkommens der Stadtver=
waltung
die Sache ſo gedacht, daß alle diejenigen von Berlin beſchloß, von heute an eine Einkommen=
Leute, die noch Ausſicht haben, hinauszu=
kommen
, alſo alle Kriegsfreiwilligen, Landſturmmän=
ner
, Erſatzreſerviſten uſw. und alle Rekruten vom Jahr= ſammlung, zu erheben. Ferner ſchlägt er vor, 165 Pro=
gang
1915 ſich unter Angabe ihres Militärverhältniſſes
bei der Firma Heinrich Keller Sohn, Heidelberger Str. 28,
baldigſt melden. Die Liſten der Gemeldeten gehen an das
Bezirkskommando Darmſtadt wo diejenigen, die vor
allem in Betracht kommen, ausgewählt werden. An jedem
Sonntag mittag treten dann vom 7. März an 50 Mann
um 2½ Uhr auf dem Neuen Schießhaus an, um zu üben.
Die Uebungen ſind unentgeltlich. Wie wichtig es für
jeden iſt, gerade im Schießen eine möglichſt große Fertig=
keit
zu erlangen, braucht nicht weiter betont zu werden.
Diejenigen Mannſchaften, die dieſe Fertigkeit erlangt
eine Anzahl Schüſſe abzugeben. Benutzt wird Gewehr
Modell 98 mit Bleigeſchoß und Militärſcheiben. Es iſt
zu hoffen, daß recht viele von dieſer Gelegenheit Gebrauch
machen, damit unſerem Vaterlande eine weitere große
Menge tüchtiger Soldaten erſteht.
2.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden
Ermähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Sechſtes Hofmuſik=Konzert. Das Darm=
ſtädter
Konzertpublikum wird morgen abend im Hoftheater
die raſch berühmt gewordene Wiener Pianiſtin Vera Scha=
pira
kennen lernen. Aus dem früher vielverſprechenden
Wunderkind hat ſich eine Meiſterin entwickelt, die unter den
lebenden Klavierkünſtlern zu den wenigen Auserwählten
zählt. Zeigen die Wiener Zeitungen, daß man dort mit
dem verheißungsvollen künſtleriſchen Aufſtieg Vera Scha=
piras
wohlvertraut iſt, ſo meldet die Preſſe aus Berlin,
München, Leipzig uſw., wie das erſte Erſcheinen der
jungen Meiſterin überall zu einem vollen, unbeſtrittenen
Siege führte. Die Wiener Allgem. Zeitung kennzeichnet
das Spiel der Künſtlerin mit den Worten: Fortreißende
Kraft und Verve einerſeits, zarteſte Empfindung und Ro=
mantik
andererſeits. Das Fremdenblatt ſagt: Vera
Schapira mutete ſelbſt wie ein ſchönes Stück Mäxchen an.
Die jugendliche Künſtlerin ſpielte ſo entzückend und er=
greiſend
, als hätte ſie Feenhände. Aus der Reihe ihrer
Kollegen ſo berichtet die Berliner Morgenpoſt ragt
Vera Schapira bedeutend hervor; eine junge Künſtlerin,
die Großzügigkeit und Sicherheit mit reicher Muſikalität
verbindet.

. Das Leipziger Gewandhaus= Quar=
tett
, das ſich in dem Konzert des Richard Wag=
ner
=Vereins am nächſten Montag dem Darmſtädter
Publikum erſtmalig vorſtellen wird gedenkt uns, durch
zwei weitere Mitglieder des Gewandhaus=Orcheſters ver=
ſtärkt
, zwei Erſtaufführungen zu bringen: das Streich=
ſextett
in B=Dur, Opus 88, von Johannes Brahms, mit
ſeiner wundervollen Waldromantik und das Streichſex=
tett
, Opus 4. Verklärte Nacht, von Arnold Schönberg,

womit zum erſtennale ein Werkt des viel unſtritenen
Neutöners in Darmſtadt zur Wiedergabe gelangt. Auf
ein Gedicht von Richard Dehmel, bereits 1899 geſchrie=
ben
, rankte ſich an ihm und den Gurre=Liedern der
Ruhm Schönbergs empor. Es iſt, wie Dr. Walter
Niemann in den Leipziger Neueſte Nachrichten ſchrieb,
eine der wunderbarſten Spätblüten aus dem Liebes=
Wunderreich von Wagners Triſtan Eine glühende und
feſſelloſe Empfindung fließt in breitem melodiſchem
Strom hindurch. Natur= und Menſchenleben wogt in
eins zuſammen. Die Klangpracht iſt berauſchend, der
Stil orcheſtral. Für Schönberg wird dieſes Sextett viel=
leicht
einmal die Stelle einnehmen, wie das D=Moll=
Quartett für Hugo Wolf. Für uns iſt es eine der herr=
lichſten
Offenbarungen der kammermuſikaliſchen Moderne.
Man bereitete der Neuheit einen enthuſiaſtiſchen Emp=
fang
.

Darmſtädter Wochenmarkt.

Marktpreiſe am 27. Februar.

Butter, ½ kg. 1,50160 M.
in Part. ½ kg . 1,50 M.
Eier Stück 10, 12, 13 u. 14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 22-25 Pf.
Handkäſe, Stück 412 Pf
Kartoffeln, Zentner . 5 M.
Kumpf
(10 Liter) 75-80 Pf.
1 kg Pf.
Mäuschen,
kg 6 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 1625 Pf. Andere Rheinfiſche,
Zitronen, Stück . 510 Pf.
Apfelſinen, Stück 510 Pf.
Birnen, ½ kg .
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück
Endivien, Stück 510 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Radieschen, Bündel 10 Pf. Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Rettiche . Stück 510 Pf.
Meerrettich, Stück 1020 Pf.
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
Zwiebeln, ½ kg 1820 Pf.
Pf.
Tomaten, ½ kg
Spinat, ½ kg 2225 Pf.
Weißkraut, ½ kg . 10 Pf.
Rotkraut,
Blumenkohl, Stück 4050 Pf
Wirſing, Stück . 520 Pf.

Schwarzwurz, ½kg 25-35Pf.
Sellerie, Stück . 510 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 1,101,20 M.
Enten, Stück 3,504,00 M.
Hahnen, Stück 2,002,50 M.
Hühner, 2,003,00 M.
Tauben, Stück 5060 Pf.
Lapins, Stück 1,201,30 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg
M.
½ kg 4060 Pf.
Kabliau, ½ k
50 Pf.
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Pf. Rindfleiſch, ½ kg 70, 76.
86, 90 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg 8690 Pf.
Rindsfett, ½ kg . 70 Pf.
Ziegenfleiſch‟½ kg . 60 Pf.
Rindswürſtchen, Stück
1520 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,10 M.
ohne Beilage 1,30 M.
kg . 12 Pf. Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,10 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 90 Pf.

Mainz, 27. Febr. (Der Große Sand wird
bebaut.) Durch Verfügung des Kriegsminiſteriums
ſollen auf dem Großen Sand geeignete Plätze zum An=
pflanzen
für Hafer, Kartoffeln und Ge=
müſe
verpachtet werden. Am nächſten Dienstag, 2.
März, vormittags 10 Uhr, ſoll an Ort und Stelle die
Verpachtung vorgenommen werden Der Bevölkerung ſoll
damit Gelegenheit geboten werden, Wintervorräte an
Kartoffeln zu ſchaffen. Auch ſollen von der Militärver=
ſation
vorhanden iſt, die die Schießanlagen und die Leute waltung Arbeitskräfte und Geſpanne in Ausſicht geſtellt

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 27. Febr. Der Magiſtrat
ſteuer von 125 Prozent gegen 100 Prozent im Vorjahre,
vorbehaltlich der Zuſtimmung der Stadtverordnetenver=
zent
Gewerbeſteuer und 177 Prozent Grund=
ſteuer
, bei 3,1 vom Tauſend des gemeinen Wertes, zu
erheben. Der neue Etat balanciert mit 350 Millionen.
Mehreinnahmen werden erwartet aus Grundeigentum
und Berechtigungen in Höhe von 15,6 Millionen. Wie
die Kreuzzeitung meldet, iſt ihr früherer Chefredakteur,
Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Miniſterialdirek=
tor
a. D. Dr. Juſtus Hermes, heute früh im faſt
vollendeten 62. Lebensjahre plötzlich an Herzſchlag ge=
ſtorben
. Der Berl. Lok.=Anz. ſchreibt: Hermes war ein
tüchtiger Journaliſt und ein liebenswürdiger Kollege,
haben, werden darauf aus dem Schießkurs entlaſſen. Sie deſſen Verdienſte um die Begründung des Reichsverban=
haben
aber weiter Gelegenheit, jeden Sonntag mittag des der deutſchen Preſſe beſonders anerkannt werden
müſſen.

Frankfurt, 27. Febr. (Ein äußerſt frecher
Raubanfall) wurde gerade in der verkehrsreichſten
Zeit kurz nach 11 Uhr in der Bibergaſſe verübt. Der 16
Jahre alte Kaufmannslehrling Feel, der bei einer Firma
in Neu=Iſenburg tätig iſt, war hierher geſchickt
worden, um auf dem Poſtſcheckamt einen größeren
Geldbetrag abzuheben. Der Lehrling hatte in der
Bibergaſſe noch eine geſchäftliche Angelegenheit zu erle=
digen
. Er war kaum aus dem Hauſe herausgetreten, als
er von dem Schleifer Philipp Bingemer aus Rödel=
heim
, wohnhaft in der Weſterbachſtraße 9, überfallen
wurde. Der Räuber vermutete in der Taſche die der
Junge trug, das Geld. Dieſer war jedoch vorſichtig ge=
nug
, das Geld in ſeiner Hoſentaſche zu tragen. Die
Taſche barg aber nur einige Gegenſtände, die er für ſeine
Firma beſorgt hatte. Als ſich der Lehrling gegen den
Räuber zur Wehr ſetzte, zog dieſer ein gebogenes Stück
Rohr aus der Taſche und verſetzte dem Lehrling drei
Schläge auf den Kopf. Der Junge erlitt ſchwere Verletz=
ungen
am Kopfe. Er hatte aber noch die Geiſtesgegen=
wart
, um Hilfe zu rufen. Auf das entſetzliche Geſchrei
des Jungen eilten ſofort Leute zur Hilfe herbei. Der
Räuber wandte ſich zur Flucht und eilte nach der Schiller=
ſtraße
zu. Er wurde jedoch verfolgt und feſtgehalten,
bis ein Schutzmann ihn verhaftete. Auf dem Polizei=
revier
in der Börſenſtraße ſpielte der Räuber den Unzu=
rechnungsfähigen
und gab allerlei verwirrte Antworten
Man brachte ihn daher nach einer kurzen Vernehmung
nach dem Polizeigefängnis. Der Lehrling wurde von
einigen Leuten nach der Rettungswache Münzgaſſe ge=
führt
, wo ſeine Verletzungen verbunden wurden. Am
Nachmittag konnte er nach Hauſe fahren.

Poſen, 26. Febr. (Das Poſener Domkapitel)
wählte heute zum Kapitelvikar und Adminiſtrator der
Erzdiözeſe Poſen den Domprälaten und ernannten Weih=
biſchof
von Poſen, Prälaten Dr. Jedzink. Derſelbe er=
nannte
zum Offizial und Generalvikar für die Erzdiözeſe
Poſen den Domherrn und Prälaten Dr. Dalbor.

[ ][  ][ ]

Der Seekrieg gegen
England.

Engliſche Schiffsverluſte.

* Von der holländiſchen Grenze, 26. Febr.
In einer heute von der britiſchen Geſandtſchaft im Haag
an die Blatter geſandten Mitteilung wird eine Bekannt=
machung
der Londoner Admiralität wiederge=
geben
, wonach im Gegenſatz zu den deutſchen Angaben
kein einziges engliſches Transportſchiff
zum Sinken gebracht worden ſei. Wer lacht da?

* Amſterdam, 27. Febr. (Ctr. Frkft.) Die
heute eingetroffene Times vom Donnerktag meldet, bei
Lloyds Verſicherungsbureau gelten eine Anzahl von
Dampfern als ſtark überfällig. Falls nichts
Näheres von ihnen bis nächſten Mittwoch gehört werde,
würden ſie als verloren gelten. Dieſe Dampfer ſind die
Glemmorven abgefahren am 26. Dezember vom
Tyne nach Leghors, 2812 Tonnen Inhalt, die Theres
Heymann, abgefahren zu Weihnachten vom Tyne nach
Havana, 2393 Tonnen, die Aſhdene abgefahren von
London am 3. Januar nach dem Tyne, die Niggem,
ahgefahren am 21. Dezember von Alexandria nach Bar=
belona
, und der Dampfer Cyanus abgefahren aus
Grimsby am 13. November nach der Nordſee. Ferner
meldet die Times vom Donnerstag, daß der belgiſche
Dampfer Remier (3099 Tonnen Gehalt), der in
engliſche Verwaltung übergegangen iſt, bei Black= Mid=
dens
geſtrandet iſt. Wie die Times vom Donnerstag
meldet, iſt der Verſicherungsſatz für ein Schiff
der Ellermanlinie, das nach Colombo fuhe, nicht
weniger als 30 Prozent geweſen Vor dem erſten Un=
terſeebootangriff
im Iriſchen Meere betrug der Verſi=
cherungsſatz
5 Prozent= daraufhin 20 Prozent und nun
80 Prozent.

* Paris, 27. Febr. Einer Meldung des Matin aus
Dieppe zufolge iſt ein engliſches Dampfſchiff
bei Saint=Valery=ſur Some torpediert worden.

Eine engliſche Mine und kein deutſches
Torpedo.

* Kriſtiania, 27. Febr. Aus telegraphiſchen Auf
klärungen, die das Miniſterium des Aeußern von der
Geſandtſchaft in London erhielt, geht hervor, daß der
Dampfer Regin ſich in dem britiſchen Mi=
nenfeld
befunden hatte und daß das Generalkonſulat
in London annimmt, daß das Schiff auf eine Mine
geſtoßen iſt.

Die zweite Kriegsanleihe.

* Kopenhagen, 27. Febr. Politiken ſchreibt in
ihrem Handelsteil: Der Stand der Deutſchen
Reichsbank iſt heute viel günſtiger als im Septem=
ber
v. Js. Auch die militäriſchen Ausſichten/für Deutſch=
land
ſind günſtig. Es kann deshalb kein Zweifel ſein,
daß auch die neue Anleihe zufriedenſtellend
aufgenommen werden wird. Die Geldverhältniſſe
ſind derzeit in Deutſchland ſehr günſtig. Dig Sparkaſſen
hatten einen ſehr ſtarken Zuwachs. Mehr und mehr
fließt das Gold von der Bevölkerung zu der Reichs=
hank
.

* Berlin, 27. Febr. Die Familie und Fir=
ma
Krupp in Eſſen haben wieder 30 Millionen
Mark Kriegsanleihe gezeichnet.

Rückkehr der oſtpreußiſchen Flüchtlinge.

*/Königsberg, i. Pr., 27. Febr. Der Landes=
hauptmann
der Provinz Oſtpreußen gab als Staatskom=
miſſar
für das Flüchtlingsweſen im Einvernehmen mit
dem Oberbefehlshaber im Oſten folgende weiteren
Teile der Provinz Oſtpreußen den Flücht=
lingen
für die Rückkehr frei: Stadtkreis Tilſit,
den Landkreis Tilſit ſüdlich der Memel, den weſtlichen
Teil des Kreiſes Ragnit, der im Norden durch den Me=
melſtrom
und die Szeßuppe, im Süden durch die Inſter
und zwiſchen der Szeßuppe und der Inſter durch die
Linie begrenzt wird, die von der Szeßuppe zur Inſter
über Naujeningken zu ziehen iſt.

Keine Verletzung der holländiſchen Neutralität
durch Zeppeline.

* Amſterdam, 27. Febr. Die Blätter melden
aus dem Haag: Auf Erſuchen der niederländiſchen Regie=
rung
an die deutſche Regierung, eine Unterſu=
chung
anzuſtellen wegen des angeblichen Ueber=
fliegens
niederländiſchen Gebiets durch
deutſche Luftfahrzeuge in der Nacht vom 19.
auf den 20. Januar hat die niederländiſche Regierung
ſchon früher mündlich und jetzt auch die ſchriftlich erteilte
Mitteilung erhalten, daß nach den angeſtellten Unterſu=
chungen
die Richtigkeit der obigen Annahme
ganz ausgeſchloſſen iſt.

Frankreich braucht Offiziere.

* Paris, 27. Febr. Der Temps meldet, daß der
Kriegsminiſter die Zivilbehörden erſuchte, ſchnellſtens die
Namen der ehemalgen Artillerie= und Ge=
nieoffiziere
bekannt zu geben, welche als Beamte
tätig waren und wieder zum aktiven Dienſt
einberufen werden könnten, ohne daß die
Dienſte der Verwaltungszweige durch die Einberufung
geſtört würden. Die wiedereinberufenen Offiziere haben
gemäß ihrem Dienſtalter Anſpruch auf Beförderung.

Engliſch=deutſche Verhandlungen
über den Austauſch von Konſulatsbeamten.

* London, 27. Febr. (W. T. B. Nichtamtlich.) Un=
terhaus
. Me. Kinnon Wood ſagte in Beantwortung
einer Anfrage, es ſeien Verhandlungen im Gange, daß
gewiſſe deutſche Konſulatsbeamte, die ſich in England be=
finden
, gegen britiſche Konſulatsbeamte in Deutſchland
ausgetauſcht werden.

Engliſche Blockade von Deutſch=Oſtafrika!

* Haag, 27. Febr. Der Staatscourant ſchreibt:
Der Miniſter des Aeußern bringt zur Kenntnis, das
die britiſche Regierung ab Mitternacht des 28. Februar
zum 1. März die Blockade der Küſte Deutſch= Oſt=
afrikas
und der anliegenden Inſeln angekündigt habe.
Die Blockade ſoll ſich erſtrecken zwiſchen vier Grad 41 Mi=
nuten
ſüdlicher Breite und 10 Grad 40 Minuten ſüdlicher
Breite Binnen vier Tagen von dem Inkrafttreten der
Blockade gerechnet, dürfen neutrale Schiffe das blockierte
Gebiet unbehindert verlaſſen.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 27. Febr. Amtlich wird verlautbart: 27.
Februar 1915, mittags. An der polniſch= galizi=
ſchen
Front ſtellenweiſe lebhafter Geſchützkampf.

In den Karpathen iſt die allgemeine Situation
unverändert. Im Abſchnitt Tucholka=Wysckow
wurde heftig gekämpft. Hier wurde ein neuerlicher An=
griff
auf die eigenen Stellungen im Opor=Tale nach er=
bittertem
Nahkampfe unter ſchweren Verluſten des Geg=
ners
zurückgeſchlagen. Das angreifende 9. fin=
niſche
Schützenregiment ließ 300 Tote, mindeſtens
ebenſo viel Verwundete an unſeren Stellungen zurück;
730 Mann des Regiments wurden unver=
wundet
gefangen genommen.

Die mit großer Hartnäckigkeit geführten Kämpfe
in Südoſtgalizien dauern an.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

* Wien, 27, Febr. Der Kriegsberichterſtatter des
Fremdenblatt telegraphiert: Die Kämpfe am Nordab=
hang
der Karpathen und am Abſchnitt bei Sta=
nislau
nehmen derzeit einen ruhigen Charakter an.
Gehemmt iſt das Tempo unſerer Aktion durch große
Schneefälle, die alle Bewegungen verlangſamen. Die
Ruſſen haben große Verſtarkungen herangezogen. Sie
ſcheinen unſerem Vordringen gegen den Dnjeſtr eine ent=
ſcheidende
Bedeutung beizumeſſen und konzentrieren hier
alles, was ſie an Kräften in Oſtgalizien freibekommen.
Die Situation iſt uns inſofern günſtig, als die Verhält=
niſſe
einen Bewegungskrieg geſtatten, in dem er=
fahrungsgemäß
die Taktik der Verbündeten der ſchwer=
fälligen
Poſitionstaktik der Ruſſen überlegen iſt. Der
Angriffsgeiſt unſerer Truppen iſt vorzüglich, insbeſondere
bewähren ſich die kroatiſchen Regimenter.

Verurteilte Dumamitglieder.

* Petersburg, 27. Febr. Das Strafgericht
verurteilte mehrere Sozialdemolraten
unter denen ſich fünf Mitglieder der Duma be=
fanden
, zum Verluſt aller bürgerlichen Rechte
und zu Verbannungsſtrafen. Die Dumamitglieder waren
angeklagt, in ihrer Eigenſchaft als Mitglieder der ſozial=
demokratiſchen
Partei eine Agitation gegen den
Krieg eingeleitet zu haben und für die Verbrei=
tung
des Gedankens, alle europäiſchen Stagten mit Ein=
ſchluß
Rußlands in demokratiſche Republiken umzuwan=
deln
, in Arbeiterkreiſen eingetreten zu ſein.

Die Beſchießung der Dardanellenforts.

* Konſtantinopel, 27. Febr. Das Große
Hauptquartier teilt mit: Durch die ſiebenſtündige
Beſchießung mit ſchweren Geſchützen beſchädigten
die feindlichen Schiffe geſtern unſere äußeren Forts an
den Dardanellen an einigen Punkten. Trotzdem hatten
wir nur 5 Tote und 14 Verwundete. Auch heute
ſetzte die feindliche Flotte die Beſchießung fort, zog ſich
aber nachmittags aus dem Feuerbereich un=
ſerer
Batterien zurück. Bei Sedulbahr
ſchiffte am 10. Februar ein franzöſiſcher
Kreuzer an der Küſte von Akaba etwa 100
Soldaten aus. Nach einem zweiſtündigen Gefecht
flüchtete der Feind unter Verluſten auf
das Schiff zurück. Trotz der Heftigkeit ſeines Ge=
ſchütz
= und Maſchinengewehrfeuers hatten wir nur drei
Tote und drei Verwundete.

Ein allgemeines Ausfuhrverbot in den
Vereiniaten Staaten!

* London, 26. Febr. Die Times meldet aus
Waſhington: Die amerikaniſche Preſſe ſchreibt, daß
der Präſident, falls die Vorſtellungen bei Deutſch=
land
und England ſcheitern, vielleicht geneigt ſein
werde alle Ausfuhr nach den kriegfüh=
renden
Staaten zu verbieten. Ferner wird
erklärt, der Präſident könne drohen, den Handel in Kon=
terbande
zu verbieten, um England zu nötigen, die
Einfuhr von Nahrungsmitteln nach Deutſchland zuzulaſ=
ſen
. Die Bewegung zugunſten des Verbots der Ausfuhr
von Konterbande wird von der deutſchen Propaganda in
der Union unterſtützt, gewinnt bei dem Publikum an Bo=
den
und nimmt an Bedeutung zu.

Infolge der Suspenſion der Staatsver=
ſicherung
für Schiffe, die nach nordeuropäiſchen =
fen
beſtimmt ſind, vermutet man, daß die Prämien bei
Wiedereröffnung bedeutend ſteigen werden. Das Neu=
Yorker Journal of Commerce vertritt die Anſicht, daß
der Paſſagierverkehr wahrſcheinlich ziemlich aufhören,
aber die Warenausfuhr von Neu=York keine Verminde=
rung
erfahren wird.

Der Krieg in Südafrika.

* London, 27. Febr. Ueber die Beſetzung von
Nonidas und Goanikontes meldet das Reuter=
ſche
Bureau: Von Swakopmund aus operierend, rückte
die nördliche Streitmacht unter dem Befehl des Generals
Botha bis auf einige Meilen von der Station Roſſing
vor. Die Truppen beſetzten Goanikontes, das ein wich=
tiger
Punkt iſt, weil ſich dort gutes Waſſer befindet, ſowie
ferner den Polizeipoſten Nonidas, der ſechs Meilen ſtrom=
abwärts
gelegen iſt. Der Feind hatte während der Nacht
ſein Lager verlaſſen. Das Poſtamt in Richthofen wurde
durch den Feind verbrannt.

Der oſtaſiatiſche Konflikt.

* London, 28. Febr. Daily Telegraph meldei
aus Peking vom 25. Februar: Die Verhandlungen
zwiſchen Japan und China nehmen einen gün=
ſtigeren
Verlauf, als erwartet wurde. Man
hat nach langen Verhandlungen als wichtigſtes Ergebnis
erreicht, daß Chinas Standpunkt anerkannt
wurde, der dahin geht, daß die Frage betr. Schantung
und Kiautſchou zu einer Reihe von Problemen gehören,
die erſt bei dem Ende des Krieges gelöſt werden können.

* Berlin, 27. Febr. Dem Militär=Wochenblatt zu=
folge
hat der Kaiſer dem Generalfeldmarſchall
von Hindenburg außer der Verleihung des Eichen
laubs zum Orden Pour le mérite noch eine weitere
Ehrung zuteil werden laſſen, indem er ihn zum Chef des
2. maſuriſchen Infanterie=Regiments Nr. 147 ernannte.
* Karlsruhe, 26. Febr. Der Stadtrat hat in
ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, dem Generalfeldmar=
ſchall
v. Hindenburg das Ehrenbürgerrecht der
Stadt Karlsrube zu verleihen: außerdem ſoll eine Straße

nach ihm benannt werden, deren Wahl einſtweilen noch
vorbehalten bleibt.

* Paris, 27. Febr. Das ällgemeine Morato=
rium
iſt dem Temps zufolge wieder um 60 Tage, bis
zum 1. Mai, verlängert worden.

* London, 27. Febr. In Glasgow wurden Vor=,
bereitungen getroffen, ein Regiment von Geiſtli=
chen
aufzuſtellen.

* Lyon 27. Febr. Nouvelliſte meldet aus Paris:
Das Miniſterium des Aeußern hat beſchloſſen, allen
Franzoſen, welche aus den von den deutſchen
Heeren beſetzten Gebieten zurückbeför=
wurden
, einen Fragebogen vorzulegen, um eine ausführ=
liche
Unterſuchung über die Behandlung
der Franzoſen in deutſcher Gefangen=
ſchaft
durchzuführen

* London, 27. Febr. Daily Telegraph meldet
aus Glasgow: Die Abſtimmung unter den Mechanikern
der Clydewerften ergab eine überwiegende Mehr=
heit
gegen die Annahme der von der Geſellſchaft vorge=
ſchlagenen
Bedingungen. Es wird erwartet, daß die
Regierung eingreift, Auf den Neweaſtler Werften iſt=
eine
Anzahl Arbeiter in Ausſtand getreten.

* London, 27. Febr. In mehreren Teilen des
Landes iſt der Flecktyphus ausgebrochen. Im
Unterhauſe erklärte der Unterſekretär des Parlaments,
Tennant, der Flecktyphus herrſche in einigen Gegenden
von Eſſex. Beſondere Maßnahmen für Einquartierungen
und gegen Ueberfüllung der Wohnungen würden getrof=
fen
. Das Lokal=Gouvernement Board gibt die bishe=
rige
Zahl der Erkrankungsfälle in England und Wales
auf annähernd 100 an.

Der Reichshaushaltsetat für 1915.

* Berlin, 27. Febr. Der Ueberblick über die Ent=
würfe
der Etats für den Reichshaushalt und
für den Haushalt der Schutzgebiete auf das Rech=
nungsjahr
1915 beſagt in den Vorbemerkungen erſtens
zum Reichshaushaltsetat:

Der Krieg verlangt einerſeits, alle Mittel des Rei=
ches
in erſter Linie für Kriegszwecke bereit zu halten; an=
dererſeits
macht es die Unſicherheit der Lage unmöglich,
die Bedürfniſſe des Rechnungsjahres 1915 zurzeit mit genü=
gender
Zuverläſſigkeit einzuſchätzen. Der Etat kann daher
vorerſt nur den Zweck verfolgen, die durch Artikel 69 der
Reichsverfaſſung vorgeſchriebene Grundlage zu ſchaffen,
auf der die Verwaltung in der bisherigen Weiſe fortge=
führt
und die Rechnung gelegt werden kann. Demgemäß
bildet er eine Wiederholung des Etats für
1914, in dem im allgemeinen nur die durch den Zeit=
ablauf
bedingten Aenderungen und Ergänzungen vorge=
nommen
, ſowie die wenigen neuen Maßnahmen hinzuge=
fügt
ſind, die ſich auch in der gegenwärtigen Kriegszeit
als unerläßlich erweiſen. Erſt wenn der Krieg beendet iſt
und die Verhältniſſe ſich geklärt haben, wird in Frage
kommen, den aufgeſtellten Etat durch Ergänzungen oder
Nachträge den weitergehenden Bedürfniſſen anzupaſſen.
Im einzelnen iſt folgendes hervorzuheben:

Bei den fortdauernden Ausgaben ſind ſo=
weit
als möglich berückſichtigt: Die Regelung der Gehäl=
ter
nach Dienſtaltersſtufen, die Ergänzung der Anſätze
für die 1914 nur auf einen Teil des Jahres bewilligten
Maßnahmen der Heeresvermehrung auf den vol=
len
Jahresbedarf und auf volle Stärken uſw. Im Etat=
des
Auswärtigen Amtes ſind die diplomatiſchen
und konſulariſchen Vertretungen im feindlichen Auslande
vorläufig in Wegfall gekommen Die fortdauernden Aus=
gaben
der Verwaltung des Reichsheeres des
Reichsmilitärgerichts und der Kaiſerlichen
Marine werden während des Krieges aus dem Kapf=
tel
6 der Ausgaben des außerordentlichen Etats beſtrit=
ten
. Da ſich die Dauer des Krieges nicht vorausſehen
läßt, ſo iſt vorläufig je die Hälfte des Jahresbedarfs
bei den Etats dieſer Verwaltungen und bei dem vorere
wähnten Kriegsfonds angeſetzt.

Die einmaligen Ausgaben des ordentlichen
Etats beſchränken ſich auf die Fortführung bereits begon=
nener
Maßnahmen; neue ſind nur ausnahmsweiſe bei
dringendem Bedarf vorgeſehen. Dieſer iſt bei der Poſt
in etwas größerem Umfange als bei den übrigen Ver=
waltungen
hervorgetreten. Ausgeſchieden ſind im ordent=
lichen
Etat alle Ausgaben, die während des Krieges aus
den beſonders bewilligten Kriegskrediten beſtritten wer=
den
. Dies gilt insbeſondere beim Reichsheer, von den
Ausgaben für Waffen, Munition, Feldgerät und Feſtun=
gen
und bei der Marine von den Ausgaben für den
Bau der Grundreparatur und Armierung von Schiffen,
ſowie Beſchaffungen auf verkehrstechniſchem Gebiete. Bek
den Einnahmen ſind im allgemeinen die Anſätze des
Jahres 1914 übernommen. Der Ueberſchuß des Rech=
nungsjahres
1913 von rund 20 952318 Mark wird gemäß
dem Nachtragsetat vom 3. Juli 1913 zur Deckung der
durch die Heeresverſtärkungen von 1913 entſtehenden ein=
maligen
Ausgaben bereitgeſtellt.

Beim außerordentlichen Etat werden jetzt
10042 342000 Mark angefordert, davon ſind zehn Mil=
liarden
für Ausgaben aus Anlaß des Krieges
beſtimmt Der Reſt betrifft Ausgaben beim Reichsamt
des Innern, der Reichspoſt= und Telegraphen= Verwal=
tung
, ſowie der Reichs=Eiſenbahnverwaltung, die nach
den beſtehenden Grundſätzen auf Anleihe zu überneh=
men
ſind. Zur Schuldentilgung werden bereit=
geſellt
: Von der Poſtverwaltung 5 599802, von der Eifen=
bahnverwaltung
, 769392. von Togo 55961, von Südweſt=
afrika
270 230 und aus allgemeinen Reichsmitteln
67872864 Mark.

* Berlin, 27. Febr. In der heutigen Sitzung des
Bundesrats wurde dem Entwurf eines Geſetzes, be=
treffend
die Feſtſtellung des Reichshaus=
haltsetats
für das Rechnungsjahr 1915, dem Reichs=
haushaltsetat
und Spezialetats die Zuſtimmung erteilt.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 27. Febr. Börſenſtimmungsbild.
Die Meldungen von dem recht befriedigenden Einlaufen
der Zeichnungen auf die neue Kriegsanleihe wurden an
der Börſe angenehm vermerkt. Die alte Kriegsanleihe und
heimiſche Anleihen wurden zu gut behaupteten Preiſen
umgeſetzt. Infolge des Verbots der Verbreitung von
Kursberichten kann ſich das bisher mit Unterbrechungen
ziemlich lebhafte Geſchäft im freien Verkehr nur auf die
Börſenbeſucher beſchränken. Man befürchtet in dieſen
Kreiſen, daß infolge der nunmehr mangelnden Reſonanz
des Publikums der freie Verkehr mit der Zeit gänzlich
einſchlafen wird. Aus dieſen Erwägungen ſetzte ſchon
eine geſtern zu beobachtende Realiſationsneigung in den
bekannten Kriegsſpezialitäten ein, wogegen die Tendenz
für die ſchweren Eiſen= und Kohlenwerte infolge der an=
dauernden
Preiserhöhungen am Eiſenmarkt und des

[ ][  ][ ]

giten Kohlenabſatzes als gut behaptet bezeichnet werden
kann.

* Berlin, 27. Febr. In der heutigen Sitzung des
Zentralausſchuſſes der Reichsbank führte der Vor=
ſitzende
, Präſident des Reichsbank=Direktoriums Dr.
Havenſtein, im Anſchluß an den neueſten Ausweis
folgendes aus:

Auch während des letzten Monats hat ſich der Stand
der Reichsbank ſehr zufriedenſtellend entwickelt, und die
anhaltende große Flüſſigkeit des Bargeldmarktes prägt
ſich auch in den Ziffern des Status aus. Schon die Ultimo=
anſpannung
war infolge dieſer Geldflüſſigkeit weſentlich
geringer als in den Vorjahren, und die Rückzahlungen
des privaten Verkehrs auf Wechſel und Lombard=Konto
haben ſich im Laufe des Februar ebenſo fortgeſetzt, wie
die bei den Darlehenskaſſen durch den privaten Verkehr,
dh. Wechſel= und Lombard=Konto der Reichsbank und
Darlehen bei den Darlehenskaſſen mit Ausſchluß der
Kriegsanleihe=Darlehen, abzüglich der privaten fremden
Gelder bei der Reichsbank, iſt jetzt ſogar geringer als in
irgend einem der Vorjahre, und die Rückzahlung der Dar=
lehen
für die Kriegsanleihe bei den Darlehenskaſſen hat
ſich weiter in ſehr erfreulichem Maße fortgeſetzt. Am 23.
Januar ſtanden an ſolchen Darlehen noch 508,1 Millionen
aus, am 23. Februar nur noch 376,3 Millionen, und auch
dieſe werden vorausſichtlich bis zu den erſten Einzahlungs=
terminen
auf die neue Kriegsanleihe zum allergrößten
Teil abgebürdet ſein. Die Vermehrung der geſamten Ka=
pitalsankage
von 3777 Millionen Mark am 23. Januar
auf 4079 Millionen am 23. Februar fiel ausſchließlich auf
die Anſprüche des Reiches. Auch ſie werden mit den Ein=
zahlungen
auf die neue Kriegsanleihe bald ſtärker zurück=
halten
, da bei der großen Anſammlung verfügbarer Gel=
der
, der das ganze Volk durchziehenden hingebenden Ent=
ſchloſſenheit
und der dankenswerten Mitarbeit, die die ge=
ſamte
Preſſe und ebenſo unſere Banken, Sparkaſſen und
Genoſſenſchaften in Ausſicht geſtellt haben, die neue
Kriegsanleihe wiederum einen ſtarken Erfolg haben wird.
Die Erwartung, der ich in der letzten Sitzung Ausdruck
gab, daß der Goldſchatz der Reichsbank auch noch weiter=
hin
, und hoffentlich auch noch lange Zeit durch den freien
Entſchluß weiter Kreiſe unſeres Volkes wachſen werde,
hat ſich auch in dem letzten Monat in ſehr erfreulicher
Weiſe erhöht. Seine Zunahme hat ſich ſogar verſtärkt.
In den letzten vier Wochenausweiſen iſt der Goldbeſtand
um über 109 Millionen Mark gegenüber 70 Millionen
Mark in den vergangenen vier Wochen geſtiegen. Der
Beſtand der Scheidemünze hat ſich um 3 Millionen Mark
verringert, der an Reichskaſſenſcheinen um 1 Million
Mark erhöht, und wenn trotz der ſtarken Zunahme des
Goldes die Summe des Barbeſtandes um 30 Millionen
Mark zurückgegangen iſt, ſo liegt das in der erfreulichen
Tatſache, daß auf die bei den Darlehenskaſſen entnomme=
nen
Darlehen ſtarke Rückzahlungen ſtattgefunden haben,
und infolgedeſſen die im Beſtande der Reichsbank verblie=
benen
Darlehenskaſſenſcheine ſich von 316 auf 180 Millio=
nen
vermindert haben.

Der Notenumlauf iſt trotz der Erhöhung der Geſamt=
kapitalanlage
um über 300 Millionen Mark nur um 152
Millionen Mark gewachſen, und ihm ſteht eine Zunahme
des Metallbeſtandes von 106 Millionen Mark gegenüber.
Von der Zunahme des Notenumlaufes entfallen auf die
kleinen Noten 54 Millionen Mark. Ihr Umlauf betrug
am 23. Februar 2021 Millionen Mark, ihr bisheriger
höchſter Umlauf am 31. Dezember 1914 2127 Millionen
Mark. Die fremden Gelder haben ſich gegen den 23. Ja=
nuar
um 99 Millionen auf 1723 Millionen Mark erhöht.
Dieſe Vermehrung entfällt ausſchließlich auf die öffent=
lichen
Gelder. Die Deckungsverhältniſſe ſind ſehr befrie=
digend
. Der Notenumlauf iſt trotz ſeiner Steigerung
durch Gold mit 48.6, durch Metall mit 49,7 Prozent ge=
deckt
, gegen 47,8 und 49,0 Prozent am 23. Januar. Die
geſamte Bardeckung hat ſich infolge der ſtarken Abnahme
der Darlehenskaſſenſcheine von 56,2 auf 53.8 Prozent ver=
mindert
. Die Golddeckung ſämtlicher täglich fälligen Ver=
bindlichkeiten
iſt trotz der Erhöhung des Notenumlaufes
und der fremden Gelder von 35.1 auf 35.4 Prozent geſtie=
gen
, alſo nach wie vor ſehr zufriedenſtellend.

*Hypothekenbank in Hamburg. Auf die in
der heutigen Nummer veröffentlichte Bilanz der Hypo=
thekenbank
in Hamburg ſei hiermit beſonders hinge=
wieſen
.

Landwirtſchaftliches.

Der Rückgang der Schweinepreiſe.

* Köln, 26. Febr. Dem geſtrigen Viehmarkt waren
ungefähr 4000 Schweine zugetrieben, außerdem waren aus
Holland etwa 2000 geſchlachtete Schweine zum Verkauf
aufgeſtellt. Die Nachfrage war weniger rege, weil die
Metzger durch den ſchlechten Geſchäftsgang infolge der
hohen Schweinepreiſe der letzten Woche mit dem Ankauf
zurückhielten. Die Folge war ein weiterer Preisrückgang.
Fette Tiere, die auf dem letzten Markt mit 113 Pfa. das
Pfund bezahlt wurden, gingen auf 1 Mark zurück, während
die Preiſe für weniger gemäſtete Schweine von 102 auf
96 Pfennig ſanken. Der Handel war ſchleppend, und es
wurde kaum geräumt. Die Stadt Köln kaufte 250 Tiere.

Literariſches.

Eine Kleine Kriegs=Kunſtgeſchichte in
Geſtalt eines handlichen, geſchickt und feſſelnd geſchriebenen
und dabei glänzerd illuſtrierten Büchleins für eine Mark
läßt ſoeben der Verlag von E. A Seemann in Leipzig
erſchei en. Der Verfaſſer, Robert Rehlen, führt den
Leſer über alle Kriegsſchauplätze wie durch ein rieſiges
Muſeum. Es iſt erſtaunllch, wie Rehlen, unterſtützt durch
das vorzügliche Abbildungsmaterial, in ſo knapper Form
ſoviel belehrende und intereſſante Kunſtgeſchichte vor=
zutragen
weiß.

Letzte Nachrichten.

* Berlin, 27. Febr. In der verſtärkten Budget=
kommiſſion
des preußiſchen Abgeordne=
tenhauſes
erklärte heute auf Anregung aus der Kom=
miſſion
, betreffend die Wahlrechtsreform, der
Miniſter des Innern, daß es bei ſeiner früher abgegebe=
nen
ſummariſchen Erklärung hinſichtlich der Neuorientie=
rung
in der inneren Politik ſein Bewenden haben müſſe.
Er könne nicht einzelne Materien herausgreifen, nament=
lich
nicht ſolche, die Differenzen hervorgerufen hätten, wie
die Wahlrechtsreform.

* Hamburg, 27. Febr. Im Reichstagswahlkreis
Schleswig 6 Pinneberg=Elmshorn=Glückſtadt wurde an=
ſtelle
des verſtorbenen Abg. Brabant Stadtrat Car=
ſtens
gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgeſtellt.

* Paris, 27. Febr. Moulin Rouge iſt heute vor=
mittag
durch eine Feuersbrunſt zerſtört worden.

* London, 27. Febr. Times meldet aus Kalkutta
unterm 24. Februar: In dem Orte Dharail, Diſtrikt

Bajſhahi (Nordindien) ereignete ſich eine ernſtliche
Räuberei. Räuber griffen das Haus eines Zemindars
an, töteten einen und verwundeten vier Mann der Die=
nerſchaft
. Sie raubten Güter im Werte von über 6000
Pfund.

* Konſtantinopel, 27. Febr. Die Schweſter des
Sultans, Prinzeſſin Djemile Sultane, iſt geſtor=
ben
.

Briefkaſten.

W. Sch. Landſturm, Krankhafte Veränderung der
Wirbelſäule.

Militaria. Zeitig unbrauchbar wegen Erkrankung
des Nervenſyſtems.

M. N. 200. Wenden Sie ſich an den in Frage kom=
menden
Erſatztruppenteil.

Verluſtliſte.

Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 159
enthält: Infanterie uſw.: Garde: 4. Garde=Regiment,
Grenadier=Regimenter Alexander, Franz und Nr. 5,
Garde=Füſilier=Regiment, Garde=Schützen= und Garde=
Reſerve=Schützen=Bataillon. Lehr=Infanterie=Regiment.
Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw. Füſilier=Regimenter
Nr. 3, 5, 8, 9, 10, 12, 15, 16, 17, 20, 22, 23, 24, 27, 39, 31,
33, 34, 38, 41, 44, 46, 56, (65, 66, 72, 73, 74, 76, 77, 79,
81, 84, 85, 87, 90, 92, 93, 95, Ng. 97, 99, 109, 111, 112, 114,
116, 117, 129, 132, 136, 140, 141, 142, 145, 148, 151, 154,
155, 158, 161, 167, 168, 171. Erſatz=Regiment Königs=
berg
III. Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 5, 7, 11,
16, 17, 18, 20, 23, 25, 26, 27, 31, 32, 34, 35, 38, 48, 52, 53,
57, 67, 73, 75, 76, 84, 86, 98, 109, 201, 202, 203, 204, 208,
209, 213, 215, 217, 218, 219, 221, 232, 237, 240. Reſerve=
Erſatz=Regimenter Nr. 1, 4. Landwehr=Infanterie= Regi=
menter
Nr. 7, 8, 9, 12, 13, 18, 25, 29, 31, 35, 36, 38, 39,
53, 56, 74, 75, 77, 80, 81, 99. Landwehr=Erſatz=Regiment
Nr. 4. Ueberplanmäßiges Landwehr=Infanterie= Batail=
lon
Nr. 6 des 4. Armeekorps. Landwehr=Erſatz=Bataillon
Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 12, 13, 34, 38, 42.
Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 42. Garde=
Landſturm=Bataillon Wünsdorf; Landſturm=Bataillone
I Braunsberg, 2. Görlitz, Kattowitz, 2. Mosbach, Preu=
ßiſch
=Stargard. Jäger=Bataillone Nr. 2, 4, 6; Reſerve= kochten, klein geſchnittenen Kartoffeln. Kochzeit 2 Stun=
Jäger=Bataillone Nr. 4, 7. Maſchinengewehr=Abteilung den. (Eignet ſich für die Kochkiſte. In dieſem Fall alle
Nr. 7; 1. Erſatz=Maſchinengewehr=Kompagnie der Brigade
Hoffmann; Feſtungs=Maſchinengewehr=Trupp Nr. 33,
Metz. Kavallerie: 2. Garde=Ulanen; Dragoner Nr.
13, 15, 17, 19; Huſaren Nr. 3, 8, 9, 14, 17; Ulanen Nr. 15,
16; Jäger zu Pferde Nr. 12; Landwehr=Kavallerie=Regi=
3. Garde=Reſerve=Regiment; Regimenter Nr. 11, 23, 24
31, 74; Reſerve=Regimenter Nr. 3, 6, 15, 44, 45. Fuß=
artillerie‟
Regimenter Nr. 1, 10, 14, 20; Reſerve=
Regimenter Nr. 5, 6, 20; Reſerve=Batterie Nr. 24.
Pioniere: Regimenter Nr. 18, 19, 29; Bataillone: taten vermengt und 2 bis 3 Zentimeter, dick auf einem
koprs. Verkehrstruppen: Linien=Kommandantur toffeln.
Brüſſel. Eiſenbahn=Regiment Nr. 2; Eiſenbahn= Bau=
kompagnie
Nr. 27. Fernſprech=Abteilung des 2. Armee=
korvs
. Etavpen=Kraftwagen=Kolonne Nr! 7 des 6. Armel=
korps
. Feldluftſchiffertruppe. Munitionskolon=
nen
: Infanterie=Munitionskolonnen Nr. 1 und 7 (beide
ohne Angabe des Armeekorps). Artillerie= Munitions=
kolonnen
Nr. 7 des Garde=Reſervekorps und Nr. 6 des
3. Armeekorps; (F.) Artillerie=Munitionskolonne des 11.
Armeekorps; Artillerie=Munitionskolonnen Nr. 4 des
27. Reſervekorps und Nr. 29 der 51. gemiſchten Erſatz=
Brigade; Schwere Munitionskolonne Nr. 8 des 1. Reſerve=
korps
. Fortifikationen und Arbeiter= For=
mationen
: Park=Kompagnie 1 Breslau. Straßenbau=
Abteilung Nr. 4. Sanitäts=Formationen:
Sanitäts=Kompagnie Nr. 1 des Garde=Reſervekorps,
Nr. 2 des 11. und Nr. 3 des 16. Armeekorps. Reſerve=
Feldlazarett Nr. 85; Kriegslazareit Nr. 123 des 23. Re=
ſervekorps
; Kriegslazarett=Abteiluna Nr. 124 der 9. Etap=
pen
=Inſpektion; Reſerve=Lazarett Neuwied. Train:
Garde=Train=Abteilung; Train=Abteilungen Nr. 4 und
Nr. 6; Diviſions=Brückentrain Nr. 9; Landſturm= Feſtungs=
train
des 15. Armeekorps: Landſturm=Feſtungstrain
Straßburg i. E. Fuhrpark=Kolonnen Nr. 2 des 5. Land=
wehrkorps
, Nr. 38 des 11. Armeekorps, Nr. 31 des 17.
Armeekorps und Nr. 1 (ohne Angabe des Armeekorps);
Reſerve=Fuhrpark=Kolonne Nr. 4; Magazin=Fuhrpark=
Kolonne Nr. 10 des 5. Armeekorps; Feldbäckerei=Kolonnen
Nr. 8 der Armee=Abteilung Gaede und des 1. Reſerve=
korps
. Etappen=Pferdedepot des 2. Armeekorps. Wei=
ter
ſind erſchienen: Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 112. Würt=
tembergiſche
Verluſtliſte Nr. 124, Marine=Verluſtliſte Nr.
19, Bayeriſche Verluſtliſte Nr. 156.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 160
enthält: VIII. Reſervekorps, Feldgendarmerie=
Trupp des Generalkommandos. XIV. Armee=
korps
Intendantur. Infanterie uſw: Stab
der 50. Reſerve=Infanterie=Brigade. Garde: 1., 2. und 3.
Garde=Regiment. 1. Garde=Erſatz=Regiment, Grenadier=
Regimenter Alexander, Eliſabeth, Auguſta und Nr. 5.
Lehr=Infanterie=Regiment. Grenadier= bezw. Infante=
rie
=, bezw. Füſilier=Regimenter Nr. 2, 7, 9, 20, 21, 23, 28,
32, 35, 36, 40, 43, 48, 52, 54, 55, 56, 61, 65, 67, 68, 69, 84
(ſ. Komb. Infanterie=Regt. v. Weber), 85, 86, 87, 88, 93,
95, 98, 99, 109, 115, 128, 132, 135, 136, 141, 142, 143, 146,
149, 150, 151, 153, 156, 159, 160, 164, 166, 171. 175; Infan=
terie
=Regiment Nr. 1 der Brigade Douſſin; Kombiniertes
Infanterie=Regiment v. Weber. Erſatz=Regimenter Nr.
28 und Königsberg III. Reſerve=Infanterie=Regimenter
Nr. 3, 6, 12, 15, 20, 21, 23, 31, 35, 37, 38, 46, 48, 51, 61,
65, 72, 75, 78. 81, 91, 93, 94. 98. 109 110, 201, 205, 206,
212, 219, 223, 227, 238 (ſ. auch Feld=Maſchinengewehr=Zug
Nr. 38), 239, 271. Landwehr=Infanterie=Regimenter Nr.
9, 10, 11, 13. 18, 19, 32. 47 (ſ. 3. Landſturm=Bataillon Cob=
lenz
), 52, 55, 61, 76, 99, 109, 110, 118. Landſturm= Regi=
ment
Nr. 109. Ueberplanmäßige Landwehr=Infanterie=
Bataillone Nr. 3 und 5 des IV. Armeekorps. Landwehr=
Erſatz=Bataillon Kulm. Brigade=Erſatz=Bataillone Nr. 7,
9, 15, 27, 32, 33. Landwehr=Brigade=Erſatz=Bataillon
Nr. 42. Landſturm=Bataillone II Braunsberg, II Bres=
rau
, 1. und 3. Coblenz, IV Darmſtadt, 3. Freiburg (ſ.
Landſturm=Regt. Nr. 109), Gelſenkirchen, 2. Siegburg,
Tilſit und Nr. 52. Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 2, 3, 4,
18. 19. Feſtungs=Maſchinengewehr=Kompagnie Nr. 2
(bisher als Abteilung Nr. II gemeldet); Reſerve= Geſchicklichkeit erlangen läßt und gleichzeitig An=
Feſtungs=Maſchinengewehr=Abteilung Nr. 8; Feld= Ma=
ſchinengewehr
=Zug Nr. 38. Kavallerie: Regiment
der Gardes du Corps; Garde=Reſerve=Dragoner; Küraſ=
goner
Nr. 5, 8; Huſaren Nr. 1, 7, 8, 11; Reſerve=Huſaren
Nr. 9: Alanen Nr. 5, 13; Jäger zu Pferde Nr. 5, 13.
Feldartillerie: Stab der 4. Brigade; 2. Garde=

Negiment Regimenter Nr. 2, 14, 22, 4, 6, tr. 20. B,
39, 76; Reſerve=Regimenter Nr. 29, 44, 47, 52. Fuß=
artillerie
: 1. und 2. Garde=Regiment; Regimenter
Nr. 3, 9. 15; Reſerve=Regimenter Nr. 2, 14, 17, 18; Land=
wehr
=Regiment Nr. 5. Pioniere: Regimenter: Nr.
23, 31; Garde=Erſatz=Bataillon; Bataillone: I. und II.
Nr. 2, I. Nr. 4, I. und II. Nr. 6, I. und II. Nr. 8, I. Nr.
14, II. Nr. 15, I. Nr. 16, III. Nr. 16 (Weber); Erſatz=
Bataillon Nr. 2; Reſerve=Bataillon Nr. 32; 44. und 92.
Reſerve=Kompagnie; 1. Landwehr=Kompagnie des VI.
Armeekorps; 1. Landſturm=Kompagnie des VII. Armee=
korps
. Minenwerfer=Abteilung des XXI. Armeekorps.
Verkehrstruppen: Eiſenbahn=Regiment Nr. 1;
Eiſenbahn=Baukompagnie Nr. 7. Munitions=
kolonnen
: Infanterie=Munitionskolonne Nr. 4 des
XI. Armeekorps; Landwehr=Infanterie= Munitions=
kolonne
Nr. 4. Arbeiter=Bataillon Königs=
berg
i. Pr. Sanitäts=Formationen: Sani=
tätskompagnie
Nr. 1 des I. Armeekorps, Nr. 2 des XV.
und Nr. 2 des XVI. Armeekorps, Nr. 3 (ohne Angabe des
Armeekorps); Reſerve=Sanitäts=Kompagnie Nr. 6 des
VI. Reſervekorps und Nr. 2 (ohne Angabe des Armee=
korps
). Feldlazarette Nr. 7 des XVI. Armeekorps und
Nr. 9 (ohne Angabe des Armeekorps); Hilfs=Lazrrettzug
Nr. 6. Train: Proviant=Kolonne Nr. 4 des XI. Ar=
meekorps
; Reſerve=Fuhrpark=Kolonne Nr. 17 des VI. Re=
ſervekorps
. Feldbäckerei= Kolonne Nr. 1 des IX. Armee=
korps
. Militär=Bauamt Königsberg i. Pr. III.
Weiter ſind erſchienen und in unſerer Geſchäftsſtelle
einzuſehen die Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 113 und die
Württembergiſche Verluſtliſte Nr. 125.

Küchenrezepte,

veröffentlicht von der Städtiſchen Zentrale für Volks=
ernährung
im Krieg.

Schweinekamm mit Gelberüben und Kar=
toffeln
.

1 Pfund Schweinekamm, 3 Pfund Gelberüben, 2½
Pund Kartoffeln 2 Liter Waſſer, 2 Löffel Salz, Gewürz
(nach Belieben Pfefferkörner Lorbeerblatt uſw.) In das
kochende Waſſer gibt man das vorbereitete Fleiſch, die
abgebrühten, in dünne Scheiben geſchnittenen Gelberüben
und nach 11½ Stunden die in der Schale halbweich ge=
Zutaten zugleicher Zeit anſetzen, ¼ Stunde vorkochen, 2½
bis 3 Stunden Garkochzeit.)

Grünkernſchnitten.

¼ Pfund Grünkern oder Buchweizengrütze,
*4
ment Nr. 2 des 6. Landwehrkorps. Feldartillerie: Liter Waſſer, Salz, 1 Löffel in Würfel geſchnittene Zwie=
beln
, 1 Löffel Peterſilie zum Dünſten. 40 Gramm Fett,
2 Eier, Kartoffelmehl oder Flocken zum panieren. ½
Pfund Fett. Die Grütze wird kalt angeſetzt, zu einem
feſten Brei aufgequollen, dieſer mit den übrigen Zu=
I. Nr. 2, I. Nr. 3, I. Nr. 5, II. Nr. 10, I. Nr. 21, I. Nr. 26, Brett ausgeſtrichen. Nach dem völligen Erkalten wird er
I. und II. Nr. 27; Erſatz=Bataillon Nr. 26; 76. Reſerve= in Vierecke geſchnitten, paniert und wie Koteletts ge=
Kompagnie; 2. Landwehr=Kompagnie des 17. Armee= braten. Man gibt dazu Salat oder Gurken und Bratlar=

Salem Aleikum
Salem Gold

Zigaretten
für unsere Krieger
durch die Feldpost
Preis-N §½ & 5 6 8 10
32 & 5 6 H 10 Pfdstck.

§ 20 Stck. Salem Cigaretten Portofrei!
§ 50 Stck. Salem Cigaretten10Pf. Portof

Gegen Husten, Heiserkeit.
Verschleimung, Influenza
etc. (X787

2
Vorzugt

(cine reizende Neuheit, weiche die Kinder ſpielend
regung verſchafft, erhält auf Wunſch jeder Leſer dieſer
Zeilen koſtenfrei von Neſtle’s Kindermehl= Geſell=
ſchaft
, Berlin Wk7. Es iſt dies eine Ausſchneide=
pupde
ſpie Künder ſehr gern und ie ſten Gewind auf
Wunſch wird auch eine Probedoſe des berühmten
(I.1937
Kindermehls umſonſt beigefügt.

[ ][  ][ ]

Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.

L4oh

Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.

Wie aus dem z. Zt. erſcheinenden Inſerat erſichtlich,
findet ſchon am 6. März die Ziehung der Elſaß=
Lothr. 50 Pfg.=Geldlotterie ſtatt. Zur Ver=
loſung
kommen nur Bargewinne im Betrage von
10000 Mark mit einem Haupttreffer von 4000 Mark.
Loſe à 50 Pfg., 11 Loſe 5 Mark, ſind bei Lotterie= Unter=
nehmer
J. Stürmer, Straßburg i. Elſ., Langſtraße 107,
ſowie bei den hieſigen Königl. Lotterieeinnehmern und
allen Losgeſchäften zu haben.

Bingen a. Rh. Am Rheiniſchen Technikum
Bingen, einer Lehranſtalt, die ſich ausſchließlich mit
der Ausbildung im Maſchinenbau und in der Elektro=
technik
beſchäftigt, wird der Unterricht auch während der
Kriegszeit unverkürzt weiter geführt. Von den im Felde
ſtehenden Studierenden erhielten bereits 10 das Eiſerne
Kreuz. Ein neuer Kurſus beginnt am 21. April. Pro=
gramme
verſendet die Anſtalt, die unter Leitung des in
Fachkreiſen bekannten Direktors Profeſſor Hoepke ſteht,
ſoſtenfrei.

Famil
nachrichten.

Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
17. ds. Mts. in Frankreich mein herzensguter,
innigſtgeliebter, treubeſorgter Gatte, unſer lieber
Vater, Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager,
Onkel und Neffe
Wehrmann
Heinrich Geriſch
im 34. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Geriſch, geb. Schott.
Elſe Geriſch.
Familie Jakob Geriſch.
Familie Georg Friedrich Schott,
Erbach i. Od.
Familie Fritz Geriſch.
(*3953
Familie Georg Fosag.
Familie Ochs, Griesheim.
Familie Jakob Pfeiffer, Eberſtadt.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Todes=Anzeige

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen innigſtgeliebten Gatten, unſeren guten
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herrn Peter Groh
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden, im 61. Lebensjahre, in die
Ewigkeit abzurufeu.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Groh, geb. Röth.
Wilhelm Groh und Frau.
Arheilgen, 26. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Montag, den 1. März,
nachmittags 4½ Uhr, vom Portal des Darm=
ſtädter
Friedhofs, Nieder=Ramſtädterſtraße,
aus ſtatt.
(3421

Krieger= u. Militär=
verein
Blücher.
In Erfüllung einer traurigen
Pflicht teilen wir den Herren
Kameraden ergebenſt mit, daß unſer Mitglied
und Kamerad
Herr Peter Groh
geſtorben iſt.
Die Beerdigung findet Montag, 1. März,
nachmittags 4½ Uhr, vom Portale des Darm=
ſtädter
Friedhofs, Nd.=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
Darmſtadt, 27. Februar 1915. (VIII,3417
Der Vorſtand.

Todes=Anzeige.
Am 26. ds. Mts. morgens verſchied nach
langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
unſer geliebter Mann und Vater, unſer lieber
Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel
Herr Jakob Keil
Bäcker
im 39. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Keil Witwe und Kind.
Darmſtadt, Gr. Gumben, den 27. Febr. 1915.
Taunusſtr. 53.
Die Beerdigung findet am 28. Februar, ½3 Uhr,
in Reichelsheim i. O. ſtatt. (3394

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
während der Krankheit und bei der Beerdigung
meines lieben Mannes, unſeres Bruders, Schwagers
und Onkels
Herrn Bürgermeiſter
Jakob Geibel
ſprechen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Weick für ſeine troſtreiche Grabrede, ſowie dem
Ortsvorſtand und Ortsgericht, dem Krieger= und
Militärverein, dem Turnverein und Schulvorſtand
unſeren herzlichſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt und Darmſtadt,
den 27. Februar 1915.
(3381

Todes=Anzeige.
Am 22. lfd. Mts. verſchied zu Genf infolge
einer Lungenentzündung unſere liebe Mutter
und Großmutter
Frau Geheimerat
Dr. Theodor Schäffer Witwe
geb. Berthold, früher verehelichte Reh.

Genf, am 27. Februar 1915.

(3422

Die trauernden Kinder und Enkel.

Für die vielen Bezeugungen aufrichtiger Teil=
nahme
an dem ſchmerzlichen Verluſte, der uns durch
den Heimgang meiner lieben Schweſter, unſerer
treuen Tante und Schwägerin
(3393
Fräulein
Janny Stockhauſen
betroffen hat, ſage ich hiermit, zugleich namens
meiner ganzen Familie, herzlichen Dank.
Otto Stockhauſen,
Kammerdirektor a. D.

Seeheim (Heſſen), 24. Februar 1913

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren lieben Vater,
Bruder, Schwager, Schwiegervater und Groß=
vater

Emil Lerch
heute früh nach ſchwerem Leiden im Alter von
59 Jahren zu ſich in ein beſſeres Jenſeits ab=
zurufen
.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Lerch, geb. Baumann.
Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
Dieburgerſtr. 11.
Die Beerdigung findet Montag, den 1. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Fried=
(*3956
hof ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem uns betroffenen
ſchweren Verluſte ſprechen innigſten
Dank aus
(VIII,3413

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Henriette Spieß,
geb. Kneipp.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.

Wetterbericht.

Der Kern des Hochdruckgebietes hat ſich nach Oſten
verlagert; im Weſten hat ſich das nordweſtliche Tief wei=
ter
ausgebreitet, dürfte jedoch nur langſam Mitteleuropa
in ſeinen Bereich ziehen; ſein Kern ſcheint nordoſtwärts
zu wandern. Die Bewölkung wird langſam zunehmen,
ebenſo unter dem Einfluß weſtlicher Luftſtrömungen die
Temperatur, die vor allem nachts höher bleibt. Mit Nie=
derſchlägen
iſt zunächſt noch nicht zu rechnen.

Wetterausſichten für Sonntag: Wolkig, noch meiſt
trocken, wärmer, ſüdweſtliche Winde.

Tageskalender.

Sonntag, 28. Februar.

Großh. Hoftheater, Anfang 6½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Ab. A): Lohengrin

Vorſtellungen um 4 Uhr und 8¼ Uhr im Orpheum.
Evangeliſations=Verſammlungen um 4
und 8½ Uhr Mühlſtraße 24.

Beſprechung über hauswirtſchaftliche Pflichten in der
Kriegszeit um 8 Uhr im Gemeindehaus der Johannes=
gemeinde
(Frauenverein).

Hauptverſammlung des Sterbekaſſevereins Darm=
ſtadt
um 3½ Uhr in der Stadt Koburg.

Konzert um 4 Uhr im Wiener Café

Verſteigerungskalender.

Montag, 1. März.

Marktſtandplätze=Verſteigerung um 9 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz.

Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Gaſt=
haus
Zur Sonne zu Roßdorf.

Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
2 Uhr im Rathaus zu Griesheim.

Fundſachen=Verſteigerung um 9 Uhr im
Fundbureau zu Frankfurt (Poſtſtraße).

Städtiſches Muſeum (Schloßgraben 9). Geöffnek=
Sonn= und Feiertags, ſowie Mittwochs und Freitags
von 111 und 24 Uhr, bei freiem Eintritt.
Dienstags, Donnerstags und Samstags von 101 Uhr
(Eintritt 30 Pfg.).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

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gegenüber der Stadtkirche.

An die Mitglieder der
Priv. Schützengeſellſchaft und des Heſſiſchen
Jagdklubs Darmſtadt.

Die Stadt Darmſtadt hat ſoeben die Koſten für die Schieß=
übungen
ins Feld rückender Mannſchaften bewilligt. Es ſollen
auf dem Neuen Schießhauſe jeden Sonntag nachmittag im Ein=
verſtändnis
der Militärbehörde bis zu 50 Mann vollſtändig koſten=
frei
im Schießen ausgebildet werden. Sobald dieſelben mit der
Waffe genügend vertraut ſind, rücken neue Leute an deren Stelle, die
Ausgebildeten dürfen aber weiterhin je einige Schüſſe Sonntags
nachmittags abgeben. Wir brauchen jeden Sonntag mindeſtens
10 Herren zur Leitung des Schießens und zur Aufſicht. Voraus=
ſichtlich
wird ſich eine genügend große Anzahl Mitglieder melden,
ſo daß ſich jeder nur für jeden 2. Sonntag zu verpflichten braucht.
Zuverläſſige, mit der Handhabung der Büchſe durchaus vertraute
Mitglieder, welche bereit ſind, ſich jeden zweiten Sonntag nachmittag
dieſem Dienſt zu widmen, werden gebeten, ſich hei dem Unterzeichneten
ſchriftlich zu melden. Unſere ſämtlichen Mitglieder werden eingeladen
zu dem am Sonntag, den 7. März, nachmittags ½ 3 Uhr beginnenden
Eröffnungsſchießen. Ferner werden diejenigen Herren (auch Nicht=
mitglieder
), die im Beſitze tadellos ſchießender Wehrmannbüchſen ſind,
um Stiftung oder um leihweiſe Ueberlaſſung derſelben für dieſe
Schießübungen gebeten.
(3378

Ausbildung im Schießen!

Leute, die vorausſichtlich noch zum Militärdienſt eingezogen
werden, können ſich an dieſen Uebungen unentgeltlich beteiligen, ebenſo
können ſich Rekruten aller Waffengattungen anmelden, wenn ſie regel=
mäßig
, ſoweit es der Dienſt erlaubt, daran teilnehmen wollen.

Anmeldung mit genauer Angabe der Perſonalien und des
Militärverhältniſſes bei der Firma Heinr. Keller John, Heidelbergerſtr. 28.

Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Hickler.

Lieferungs-Vergevung.

Für die Provinzial=Pflegeanſtalt der Provinz Starkenburg bei
Eberſtadt ſollen als Bedarf bis Ende März 1916 auf dem Wege des
öffentlichen Anerbietens zur Lieferung vergeben werden:

20000 Zentner Ruhr=Nußkohlen III.
300
Briketts, Marke Union,
200 Saarkohlen.

Die Lieferungsbedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer
des Hausverwalters in der Anſtalt am 4. März 1915, vormittags
von 812 Uhr, offen. Ein Verfand nach auswärts findet nicht ſtatt.

Angebote ſind verſchloſſen und verſehen mit der Aufſchrift:
Angebot zu der am 28. Februar 1915 ausgeſchriebenen Lieferung
bis zum Eröffnungstermin, Donnerstag, den 11. März 1915,
vormittags 8 Uhr, poſt= und beſtellgeldfrei einzureichen. In den
Angeboten ſind die Bedingungen anzuerkennen.
(3391

Eberſtadt, den 27. Februar 1915.
Direktion der Provinzial=Pflegeanſtalt.
Dr. Textor.

Kaufm. Fortbildungsſchule für Mädchen.

Der Unterricht beginnt Dienstag, den 20. April d. J., in
dem Schulhauſe, Hermannſtraße 21 (Mittelſchule) vorm. 11 Uhr mit
folgenden Unterrichtsfächern:

Buchführung, Wechſellehre, Korreſpondenz,
Kaufm. Rechnen, Stenographie, Maſchinen=
ſchreiben
, Engliſch und Franzöſiſch.

Anmeldungen nehmen entgegen: Frl. A. Ruths, Heidenreich=
ſtraße
29, und Frl. Ph. Walz, Karlſtraße 43.

Auskunft erteilt Frl. Neudecker, Schirmgeſchäft, Ernſt=Ludwig=
Für den Vorſitzenden:
ſtraße 9.
Prof. Pfaff.
3299a)

Steinsrichte=schule.
Anmeldungen zu Oſtern für Buben u. Mädchen
im Alter von 610 Jahren nehmen entgegen:
Frau Paul Meyer, Heinrichwingertsweg 3.
Herr Ferd. Adolf Pertſch, Neckarſtraße 8.
Frau Rechtsanwalt Staedel, Steinackerſtr. 13.
Proſpekte ſind dort zu haben, ſowie in den Buchhand=
lungen
von Herren:
A. Bergſträßers Hofbuchhandlung, Rheinſtr. 6.
Müller & Rühle, Eliſabethenſtraße 5.
Lndwig Haeng, Kirchſtraße 20.
(3392go

Gestatte mir auf meine

(1294s

Memmagherischen Karen
aufmerksam zu machen. Anwendbar und bewährt bei Nerven-
und Stoffwechsel-Leiden, Zirkulations- und Funktions-
störungen
, Rheuma, Gicht, Jschias, Herz-, Lebere, Magen-,
Nieren-, Blasen-, Darm-, Haut-Leiden, Krämpfe, Läh-
mung
, Geschwülste (Kopf, Ohren, Augen u. a.), Entkräftung,
Schmerzen jeder Art, raschere Heilung von Wunden.
Johanna Becker, Magnetopathin
Darmstadt, Rossdörferstrasse 28.
Sprechzeit: Dienstags und Freitags 912 und 35 Uhr.
Besuche auch im Hause der Patienten. Vorzügl. Referenzen hies. Familien
Damerer Goſobeſerſtruge 60.

Bäckermeiſter Trautmanm iſt zurzeit im
Felde, doch wird das Geſchäft mit tüchtigen Kräften
weitergeführt und bittet um geneigten Zuſpruch.

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Groſt
Nachrah Derſtergerandt

Dienstag, 2. März, Mittwoch, 3. März, u. Donnerstag, 4. März,
vormittags 9 Uhr und nachmittags 2 Uhr beginnend,
wird der Nachlaß des verſtorbenen Amtsrichters Rudolf Resser
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 20,
freiwillig gegen Barzahlung verſteigert, und zwar:

2 Vorleglöffel, 12 Eßlöffel, 12 Gabeln, 24 Kaffeelöffel, alles neu und
rein Silber;

1 Stahluhr, Wecker, 1 Stahluhr mit Sprungdeckel, 1 ſilberne Uhr mit Sprung=
deckel
, 1 ſilb. Uhr, 1 Damenuhr mit Sprungdeckel, Stahl, 3 Schlüſſeluhren, 4 ſilb.
Uhrketten, div. Schmuckgegenſtände, 1 Partie Münzen;

1 Büffet, 2 Serviertiſche, 1 Ausziehtiſch, 3 Tiſche (eichen), 2 kleine runde Zier=
tiſche
, 2 Seſſel mit Lederſitz, 4 Stühle mit Lederbezug, 1 Divan mit goldfarb. Plüſch=
bezug
, 2 Seſſel dazu paſſend, 2 Regulateure, 1 desgl. mit elektr. Antrieb;

1 Vertiko, 1 Bücherſchrank, 1 eleg. Schuhſchrank mit Rohrgeflecht, 5 Bauern=
tiſche
, 2 Kleiderſchränke (nußbaum), 1 Pfeilerſchrank, 1 Polſterſeſſel, 12 Stühle,
1 Sofa, 1 große Kommode (nußbaum), 1 Tiſch mit Schublade, 1 kleiner Tiſch, 5 ein=
türige
Schränke, 1 großes Standetagere, 1 Rollwand, 3 große Spiegel, 2 vollſt.
Betten (nußbaum) mit Roßhaarmatratzen und Daunendecken, 2 vollſt. Betten ( nuß=
baum
lackiert), 1 vollſt. Dienſtbotenbett, 3 Waſchkommoden mit weißen Marmor=
platten
, 2 Nachtſchränke, 1 zweiteil. Brandkiſte, 1 Wäſcheſchrank, 2 lack. Tiſche,
1 Nachtſtuhl, verſchiedene Kleiderleiſten, 1 Korbwäſchepuff, 2 Handnähmaſchinen,
Bilder, 2 Teppiche, 6 Bettvorlagen, 3 Fußſchemel;

1 Küchenſchrank, 1 ſchwerer Küchentiſch mit weißer Marmorplatte, 1 Anrichte=
tiſch
1 runder Fleiſchklotz, 1 Hocker, 3 Topfbretter, 1 Treppenſtuhl, 2 Fliegen=
ſchränke
, 1 Waſſerbank, 1 Ablaufbrett, 1 Gasherd mit Geſtell, 1 desgl. mit Warme=
ofen
, 1 Dezimalwage, 1 Küchenwage, 1 Tafelwage, 1 ſchwere Tiſchplatte, 2 Steh=
leitern
, Putz= und Waſſereimer, Beſen, 1 große Waſchmangel, 1 großer 2tür. Eis=
ſchrank
, 3 Eiergeſtelle, 1 großer Marmormörſer, 1 Meſſingmörſer;

1 großer und 1 kleiner Füllofen (Syſtem Musgrave), Kohlenfüller und Kohlen=
eimer
, ein großer Ofenſchirm, Gießkannen;

2 Gaszuglampen, Petroleumlampen, 1 Stalllaterne, Brenner für Spiritus=
lampen
, Kerzen und Glühſtrümpfe;

Eßgeſchirr (Porzellan), mehrere Kaffee=und Teeſervice, Kriſtallgläſer, Glaskrüge,
Glasteller, Servierbretter in Japanware, Nickel und Holz, Vierkrüge und Biergläſer,
Teedoſen (Japanware und Nickel), Nippes.

1 große Partie Geſchirr, rein Nickel, 1 Partie Emaille=Geſchirr, 1 Partie desgl.
neu, 1 Partie Geſchirr in Aluminium, 1 Partie weißes, feuerfeſtes Geſchirr, 1 Partie
weiße Porzellantonnen, 1. Partie Steingutgeſchirr, 1 Parkie Holzgeſchirr, 1 Suppen=
terrine
, rein Nickel, 1 Fiſchplatte, rein Nickel, 1 Löffelgarnitur, rein Nickel, 1 Partie
Eßbeſtecke, 1 Fleiſchmühle, verſchiedene Reib=, Paſſier= und Schneeſchlagmaſchinen,
1 Kartoffelkocher, rein Nickel, 3 eiſerne Dampfkocher, verſchiedene eiſerne Bräter,
1 Eismaſchine, 1 Obſtmühle, Kuchenformen, 2 desgl. in Kupfer, Kuchenbleche, Alu=
miniumteller
und Schalen, 1 Mayonnaiſeſchüſſel, 1 Auflaufform, Puddingformen,
2 Teigſchüſſeln, 1 Wiegemeſſer, Meſſingkeſſel, Zinkſchüſſeln, Waſchkeſſel, Holz= Fleiſch=
bretter
, 1 Einkocher, Konſerven, Konſervengläſer, Einmachtöpfe, 1 großer Kakes=
kaſten
, 1 Krauthobel, Kaffee= und Teemaſchinen;

Handtücher, Servietten, Tiſchtücher, Kaffeegedecke, Bettücher, Bettkolter, Kiſſen=
bezüge
, Küchenſchürzen, Küchentücher, Herrenwäſche, 76 Paar Herrenſocken, 6 Bade=
tücher
, Taſchentücher;

1 Partie Herrenkleider, 2 Pelzmützen, 1 Partie Herrenſtiefel (Reit= und Zug=
ſtiefel
), 1 Partie Herrenſtoffe, 3 Handtaſchen in Leder, Schirme, Stöcke, Handſchuhe,
1 Jagdſtuhl, 19 Raſſiermeſſer, 15 Streichriemen (teilweiſe neu), 4 Reiſeplaids;

1 Marine=Doppelfernglas, Photographieapparate, Statife, 1 Projektions=
apparat
, wertvolle Objektive, Photoartikel in großer Zahl, Malkaſten, 1 Barometer,
4 Thermometer, 2 Feuchtigkeitsmeſſer, 1 Vervielfältigungsapparat, 1 Kopierpreſſe,
1 Reißzeug, 4 Reißbretter, 1 Partie Reißſchienen, 1 Partie Winkel und Lineale,
Gummidruckapparate, 1 große Briefwage, Tintenfäſſer (neu und alt), 2 Leder= Schreib=
mappen
, 2 Briefvorordner, 1 Dokumentenmappe, 4 Brillen (darnnter eine goldene),
1 Spieldoſe mit Platten;

1 Lexikon (Meyer), 1 Atlas, 1 ſehr große Partie Lehr= u. Unterhaltungsbücher;

Hausrat: Waſchkörbe, Haushaltungskörbe, Zierkörbe, 1 Geldmulde, 2 kupferne
Bettflaſchen, 1 Schlüſſelſchränkchen, Kleiderbürſten, 1 Schatulle, 2 Spiritusbrenner,
Spiele (Schach= u. Domino), 1 Briefkaſten, 18 Kleiderhalter, Blumenvaſen, 1 Termo=
krug
, 1 Bügelbrett, 2 Bügeleiſen, 2 Holzkoffer, 1 Partie Galerieſtangen, Stores
und Gardinen;

3 eiſerne Weingeſtelle, 2 verſchließbare Weinkiſten, Domänenweine und Liköre,
1 Kartoffelgeſtell;

1 Badeeinrichtung (Gas);

1 Gartentiſch, 2 Gartenſtühle, Gartenſchläuche, Gärtnermeſſer, Gartengeräte,
1 Pack Bambusſtäbe.

Die Möbelſtücke ſind durchweg tadellos erhalten, die Kücheneinrichtung
iſt hervorragend ſchön und eignet ſich für beſſeren Haushalt.

Beſichtigung: Montag, 1. März, 26 Uhr nachmittags.

Darmſtadt, 27. Februar 1915.
Der gerichtlich beſtellte Nachlaßpfieger:
Ludwig Raab, Autsgerichts=Taxator,
Wilhelminenſtraße 21.
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mit der Armee Hindenburgs

von Paul Lindenberg
Kriegsberichterſtatter beim Armee=Oberkommando des Oſtheeres.
Preis geheftet Mark 2., gebunden Mark 3.

Unter dieſem Titel iſt der Vortrag vom 26. Febr. von Paul Lindenberg
Unter Hindenburgs Fahnen bereits in 12. Auflage erſchienen. Paul
Lindenberg, der echte und rechte Kriegsberichterſtatter ſcharfäugig,
hellhörig, ungemein gewandt, erſtaunlich fix, jeder Lage gewachſen,
verblüffend ſchreibfleißig, voll friſcher Liebenswürdigkeit und bei allem
beruflichen Ernſt nicht ohne den bei den gewaltigen Spannungen
erſchütternder Erlebniſſe unentbehrlichen Humor gibt in dieſem
Buche eine Kriegsberichterſtattung, wie wir ſie von militäriſcher Seite
zu erwarten haben. In ſicheren Strichen zeichnet er uns das Bild=
der
verehrungswürdigen Perſönlichkeit Hindenburgs, ſchildert die
Tapferkeit, Hingebung und Aufopferung der wehrhaften Söhne unſeres
Vaterlandes und von unheimlicher Anſchaulichkeit iſt ſeine Darſtel= des Schlachtfeldes und des Elendes der oſtpreußiſchen Flüchtlinge.

Das Buch, ein Kabinettſtück der Landſchaftskunſt zugleich, wird
weit über den Krieg hinaus ſeine ganz beſondere Bedeutung behalten
es iſt ein Kriegsbuch, wie es ſein ſoll und in keiner Familie feh=
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Ziehung am 13. und 1s. März 191s, das Los Mk. 1., noch zu haben bei
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[ ][  ][ ]

Der Büßer.

Von Ernſt Zahn.

13)
hdruck verboten.

Die Tilde trat ein paar Schritte vorwärts; das Mit=
leid
trieb ſie noch einmal zurück zu ihm.

Lori, ſagte ſie erregt. Seid doch nicht ſo, kommet doch
mit! Wo wollt Ihr denn ſonſt unterkommen als im Loch=
gaden
? Und es iſt doch keine Schand’, wenn Ihr mit
mir geht?

Da er ſich abwenden wollte, legte ſie in ehrlichem Be=
mühen
, ihm ein Gutes zu tun, die Hand überredend auf
die ſeine.

Als ob ihr Griff ihn brenne, ſchüttelte er ſie ab.

Was tuſt, Mädchen? herrſchte er ſie wild an. Warum
gehſt nicht? Was willſt denn von mir?

Euch zeigen will ich, daß ich es gut mit Euch meine!
Er lachte höhniſch.

Muß ich Dir’s ſagen? Wie die Peſt ſollteſt mich
meiden! Weißt nicht, was die Leute reden? Lauft einer
herum in der Welt, der ſo ſchlecht iſt wie ich? Haha! Und
mit ſo einem willſt Du es gut meinen! Geh, Mädchen, es
könnte Dich jedes Wort reuen, daß Du mir ſagſt!

Nichts reut mich, rief ſie aufwallend dazwiſchen. Und
was die Leute reden, das iſt gelogen von Anfang bis zu
Ende! Jetzt wißt Ihr, was ich denke!

Er trat ganz an ſie heran, und jetzt packte er ihre Hand
ſo hart, daß es ſie ſchmerzte.

In der Ferne hob wieder das Sauſen an.

Wahre Dich, Hofer=Tilde, ſagte der Lori mit ſchwer
arbeitender Bruſt. Der Pfarrer ſelber hat mich in Bänn
getan! Und was die Leute reden, das iſt nicht ſo erlogen!

Mein Vater ſei ein Lump geweſen, ſagen ſie. Ja, Mäd=
chen
, der Steiner iſt ein Lump geweſen! Und dem
Lump ſein Bub hat geſtohlen, ſagen ſie! Und

Und das iſt ein ſchlechter Lug, ſprach die Tilde herb,
ehe er endete.

Da wurden ſeine Augen groß. Keuchend ging ſein
Atem.

Glaubſt Dn das? ziſchte er zwiſchen den Zähnen
heraus.

Ein furchtbarer Windſtoß verſchlug ihre Antwort.
Dem Lori flog der Hut vom Kopf; der Sturm trieb ihn
in das Geflüft, wo der Wildbach toſte. Die Tilde hatte
er faſt umgeriſſen.

Ein Erſchrecken faßte den Burſchen. Orkanartig fegte
der Sturm, der ſo plötzlich losgebrochen, über den toten
Firn daher. Als fahler Fleck ſtarrte der Gletſcher aus
ſchwarzen Nebeln.

Jetzt heißt es laufen, ſchrie der Lori und riß da=
Mädchen mit ſich über den ſteilen Weg.

Sie ſtürmten in die Tannennacht. Keiner, der nicht
jeden Fußbreit Weges kannte, wäre hier weitergekommen.
Ein ohrenbetäubendes Rauſchen und Kniſtern und Kra=
chen
tobte um die Niederhaſtenden. Manchmal ſcholl da=
zwiſchen
das Heulen des Orkans. Jetzt ſchlug mitten im
Wald ein Stamm zu Boden. Die zwei ſahen ihn nicht,
und wußten nicht, wohin er getroffen, aber ſie hatten das
Knacken und Brechen der Aeſte und Zweige gehört und
nachher den ſchweren, dumpfen Fall. Das Bewußtſein
durchfuhr ſie blitzartig, daß der nächſte über ſie ſtürzen
könne.

Der Tilde verſagten die Füße. Im Straucheln fing
ſie der Steiner und riß ſie auf. Mit der Laſt auf dem

ſchuigen Arm ſtrebie er weiter. Wieder ſiel ein Laum.
Der Sturm wütete, als ſollte der Wald geworfen werden.
Aber unverſehrt erreichte der Lori den Lochgaden.

Das war eine Scheune, die am Waldesſaum über
einer großen hängenden Matte ſtand.

Mit einem ſtockenden Seufzer der Erleichterung trat
der Steiner durch die halboffene Tür ins Innere. Dann
ließ er die Tilde nieder, aber ſein Arm blieb um ihren
Leib gelegt, während ſie vor ihm ſtand.

Mein Gott, flüſterte ſie zitternd, das iſt furchtbar ge=
weſen!

Ums Leben iſt es gegangen, ſagte der Lork.

Er wußte, daß das Mädchen für alle Schrecken wach
geblieben war; ihre Arme hatten ſeinen Hals umklam=
mert
und nicht losgelaſſen.

Eine Weile ging. Draußen brüllte der Sturm. Die
zwei ſtanden aneinander gelehnt. Da kam etwas Frem=
des
über ſie, an das keines von beiden gedacht hatte.
Ihre Arme verſtrickten ſich. Dann fand der Lori des
Mädchens Mund; und ſie küßten ſich wild und durſtig,
als wären ſie vor Sehnſucht nacheinander vergangen.

Wie lange ſie im Dunkel der Scheune geblieben,
wußten ſie nicht. Sie erwachten aus ihrem Taumel, als
das pfeifende Atemholen des Sturmes ſtockte und eine
große Stille dem Getöſe des Orkans gefolgt war.

Tauſend unruhige Sterne funkelten am Himmel, nun
ſie Hand in Hand ins Freie traten. Und als der erſte
Luftzug dem Lori die fiebernde Stirn ſtreifte, ging ein
Schauer durch ſeinen Leib. Er ließ die Hand der Tilde
fallen. Dann ſprach er zu ihr, die ſtehengeblieben war,
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[ ][  ][ ]

Was wir zwei geian haben da brinnen, Mädchen, das
iſt ein Unſinn geweſen das muß vergeſſen ſein von
Stund an!

Er konnte nicht ſehen, wie ihre Augen ſich in Angſt
vergrößerten; aber das zitternde Warum?, das über
ihre Lippen kam, hatte er aufgefangen.

Siehſt, mit uns kann’s nie zu etwas kommen, fuhr
er da weiter. Dein Vater wird’s nicht zugeben!

Er muß! Ich laſſe nicht mehr von Dir!

Sie gab das Verſprechen feſt und freudig, und wohl
gingen dem Burſchen die Worte wie ein Gottesſegen zu
Herzen, aber er neigte ſich nähet zu ihr. Was er ſprach,
klang leiſe und qualvoll.

Und wenn er’s zugäbe, ſo iſt der meine dazwiſchen!
Siehſt, was der uns zweien, der Felici und mir, hinter=
laſſen
hat, das hängt uns an wie ein ekelhaftes Gebre=
chen
, und von dem kommen wir nimmer los. Mit dem
Zeichen auf uns haben wir kein Recht, glücklich zu ſein,
und ich keins, aufzuſchauen bis zu Dir, Mädchen! Und
dann iſt noch eins: der Diebſtahl, den ſie mir aufladen im
Dorf glaubſt, der drückt mich nicht und weißt nicht
warum er mich niederdrücken muß? Ich kann mich
nicht ausweiſen, daß ich es nicht geweſen bin. Alle Be=
weiſe
ſind gegen mich und keiner für mich und ſo ſo

wie ich in der Welt ſtehe, ein Lump vom Vater aus, und
ein Lump, weil ich nicht das Gegenteil beweiſen kann, ſo
kann ich nie Dir meine Hand hinſtrecken und nie bei Dei=
nem
Vater um Dich fragen!

Mehrmals hatte ſie ihn unterbrechen wollen, allein
als er geendet hatte, wußte ſie nichts mehr zu ſagen. Es
war ihr klar geworden, daß ſie ihn nicht von ſeiner An=
ſicht
abzubringen vermochte in dieſer Stunde, und daß er
faſt recht hatte.

Und der Joſep und ’s Felici? fragte ſie kaum hörbar.

Er war wieder hart wie ſonſt.

Die ſind geſchieden wie wir für immer! ſagte er laut.

Lori, denk’ denk’, es muß ein Ausweg ſein! Die
zwei wenigſtens

Er ließ ſie nicht ausreden.

Nein, fiel er ein, und wenn’s der Joſep ernſt meint,
was ich nicht glaube, ſo bin ich da; und ich dulde es nicht,
weil’s nicht gut tut! Und Du wenn Du mich lieb haſt,
ſo hilfſt mir!

Wenn Du mich lieb haſt; ſeine eignen Worte jagten
ihm noch einmal im Sturm das Blut durch die Adern.
Er riß das Mädchen an ſich, als wolle er ſie töten.

Sag’ mir’s einmal iſt’s denn möglich? Haſt mich
wirklich gern mich?

Sie ſuchte in der Dunkelheit ſeinen Blick und meigte
ſich nahe zu ihm.

Ja, ſagte ſie heftig, und Du mußt es wiſſen: ich
gebe Dich nicht mehr los!

Er atmete hoch auf.

Mädchen, ſagte er, ſo dank’ ich Dir mein Lebtag!

Mit völlig verändertem Ton vollendete er bitter und
höhniſch:

Was mit dem Losgeben iſt, das wirſt ſchon ſehen, das
iſt nicht notwendig, wir kommen ſchon ſonſt auseinander!

Es war ein böſes Wort zum Abſchied und kein Troſt
darin; aber ſie fanden kein anderes, als ſie durch die
Nacht heimwärts ſchritten.

Halbwegs trafen ſie auf laternentragende Knechte
vom Berghof, die ausgegangen waren, die Tilde zu
ſuchen.

Da wandte ſich der Lori ohne Wort noch Gruß zur
Seite und ging auf Umwegen ſeiner Hütte zu.

(Fortſetzung folgt.)

Sparſamkeit mit dem Brote iſt eine
patriotiſche Pflicht.
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Jeder gebe ein gules Beiſpiel.

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Vom Buckweizen.

** Wie der Krieg ſo manches wieder zu Ehren bringt,
was unſere moderne Zeit in einem behäbigen Frieden
verachten zu können glaubte, ſo iſt auch die Zeit des Buch=
weizens
wieder gekommen, dieſes neuen Korns, das
Deutſchland und mit ihm ganz Europa vor einem halben
Jahrtauſend ſo freudig als ein Geſchenk Aſiens begrüßte.
Unſeren Großvätern noch war es wohl bei der Buch=
weizengrütze
, die Joh. Heinrich Voß und der ehrſame
Schmidt von Werneuchen im Gedicht verherrlicht haben.
Dann blieb dies ſchmackhafte Gericht ſchließlich nur noch
in Norddeutſchland hier und da erhalten, während es
in den Niederlanden bis auf den heutigen Tag einen wich=
tigen
ländlichen Artikel bildet, und in Tirol wahrte man
ſich noch als Beſonderheit den Sterz der aus Buch=
weizen
gemacht wird. Es gab eine Zeit, da ſtieß man
allüberall in deutſchen Landen im Herbſt nach der Ernte
auf die ſo artig ausſehenden Felder mit den roten Sten=
geln
und den weißen Blüten des Heidekorns wie der
Buchweizen auch heißt. Gleichſam zum Erſatz für den dem
Süden gewährten Mais kam im 15. Jahrhundert dies bis
dahin der ziviliſierten Welt unbekannte Korn aus dem
Innern Aſiens nach dem Norden Europas. Das Vater=
land
des Buchweizens iſt nach Hehn in Nordchmna, Süd=
ſibirien
und den Steppen Turkeſtans zu ſuchen, und muß
mit den Völkern, die aus jenen unermeßlichen Weiten
aufbrachen, nach Weſten gekommen ſein. Die älteſte Er=
wähnung
des Buchweizens findet ſich in den Amtsregiſtern
des mecklenburgiſchen Ortes Gadebuſch vom Jahre 1436.
Die plattdeutſchen Bibeln überſetzen das hebräiſche Wort,
das die vorlutheriſchen hochdeutſchen Bibeln mit Wicken
und Luther ſpäter mit Spelt wiedergaben, mit boekwete‟.
So geläufig war dem Niederdeutſchen damals bereits der
Buchweizen, daß er in ihm das Getreide der Bibel ſah.
Die gelehrten Botaniker ſeit dem Beginn des 16.
Jahrhunderts erwähnen dies Saatkorn als etwas, das
ſeit Menſchengedenken aus der Fremde eingeführt war.
So meinen Champier und Ruellius, es ſei zu Zeiten un=
ſerer
Vorfahren aus Griechenland oder Aſien zu uns ge=
kommen
und benennen es türkiſches Getreide‟.
In Frankreich erhält der Buchweizen den Namen ſaraze=
niſches
Korn. Aus den verſchiedenen Namen, die man

ſonſt dem Buchweizen beigelegt hat, laſſen ſich Rückſchlüſſe
auf den Weg ziehen, auf dem er nach Europa eingewan=
dert
iſt. Die Bezeichnung Heidenkorn, aus der dann
ſpäter durch Umdeutung Heidekorn, d. h. ein auf Heide=
grund
wachſendes Korn, wurde, kann nicht anders als ein
von den Heiden zu uns gekommenes Getreide erklärt wer=
den
. Ein anderer deutſcher Name, Taterkorn, führt
noch auf eine deutlichere Spur. Hierin liegt nämlich ein
Wink, von welchem Volke Oſteuropa dieſe Frucht er=
halten
hatte. Es waren die Tataren, jene wilden mongo=
liſchen
Stämme, die das neue Korn in die Gegend des
Schwarzen Meeres brachten; von dort iſt es dann auf dem
Seehandelsweg nach Venedig und nach Antwerpen und
dann weiter nach Deutſchland und Frankreich gekommen.
Noch heute iſt Rußland das eigentliche Land des Buch=
weizens
, und die aus ihm bereitete Grütze, die ſogen.
Kaſa die aus dem Buchweizenmehl gebackenen Vor=
faſtenkuchen
und andere Gerichte bilden eine unentbehr=
liche
nationalruſſiſche Koſt und Sitte. Der angenehme
Geſchmack und die kurze Vegetationsperiode des Buch=
weizens
haben ihn vor einem halben Jahrtauſend zu
einer hochwillkommenen Gabe für Europa gemacht, und
ſo wird er auch, mögen ihn kurze Modeſtrömungen immer=
hin
zeitweiſe zu verdrängen ſuchen, weiter für unſere
Volksnahrung hilfreich und wertvoll bleiben.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt 1.

Geöffnet an Wochentagen von 912 Uhr vormittags und
35 /Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.

Geborene. Am 21. Februar: dem Fabrikarbeiter
Chriſtian Amſtutz, Große Bachgaſſe 21, ein S. Karl
Ernſt. Am 20.: dem Taglöhner Georg Wagner, Große
Bachgaſſe 4, ein S. Georg. Am 19.: dem Chauffeur Emil
Wörner, Holzſtraße 12, eine T. Katharina. Am 22.:
dem Taglöhner Johann Dörner, Geiſtberg 2, ein S.
Hans; dem Eiſenbahnſchloſſer Friedrich Dorbritz, ge=
nannt
Schneider, Dornheimer Weg 79, ein S. Karl Ernſt.
Am 20.; dem Bureaugehilfen Chriſtian Blech, Lieb=
frauenſtraße
110, ein S. Hans Chriſtian Karl. Am 18.:
dem Vizewachtmeiſter im Garde=Dragoner=Regiment Nr.
23, Karl Döring, Sandſtraße 42, eine T. Emilie Marie

Lydig. Am 23.; dem Schlachthofbedienſteten, zurzeit Un=
teroffizier
der Reſerve Heinrich Lang, Eckhardtſtraße 3,
ein S. Jakob. Am 22.: dem Kaufmann Max Mager,
Friedrichſtraße 13, ein S. Am 20.: dem Metzgermeiſter,
zurzeit im Felde, Georg Reeg, Grafenſtraße 17, ein
S. Wilhelm Friedrich Adam; dem Kammacher Johannes
Mittelſtädter, Kiesſtraße 22, ein S. Hans Wilhelm.
Am 21.: dem Mechaniker Heinrich Haumbach, Große
Ochſengaſſe 1, ein S. Willi Eduard.

Geſtorbene. Am 22. Februar: Alexander Mom=
berger
, Steinbrecher, 42 J., ev., aus Nieder=Beerbach, hier
Erbacher Straße 25. Johann Heinrich Markert, Reichs=
bankgeldzähler
, 60 J., ev., hier Müllerſtr. 32. Chriſtina
Amende, geb. Spangenberger, Ehefrau des Technikers,
35 J., ev., aus Arheilgen, hier Dieburger Straße 21.
Bruno Paul Wolf, Spediteur, 41 J., ev., led Rhein=
ſtraße
51. Am 7. Dez. 1914: Ernſt Emanuel Reinhard,
Tapezier, Freiwilliger im R.=J.=R. Nr. 116, 27 J., ep.,
hier Wienersſtr. 69, bei Sainike. Am 22. Aua. 1914: Kurt
Ziechner, Lakai, Gefr. d. Reſ. im J.=R. Nr. 115 25 J.,
ev., hier Reſidenzſchloß, bei Anloy in Belgien. Am 30.
Sept. 1914: Alfred Rothſchild, Kaufmann, Gefr. d. Reſ.
im J.=R. Nr. 115, 28 J., iſr., hier Liebigſtr. 29, bei Fresnoy
in Frankreich. Am 23. Febr. 1915: Heinrich Lindemann,
Revier=Polizeikommiſſar, 57 J., ev. hier Lagerhausſtr. 5.
Am 22. Aug. 1914: Ludwig Heinrich Hild, Schreiner,
Gardiſt im J.=R. Nr. 115, 21 J., ev., led., hier Wenck=
ſtraße
23, bei Anloy in Belgien. Am 16. Febr. 1915:
Martin Schwarz, Gaſtwirt, Gefr. d. Reſ. im J.=R.
Nr. 115, 28 J., ev., hier Kiesſtr. 69, im Lazarettzug Nr. 5
der II. Armee. Am 22. Aug. 1914: Peter Karl Müller,
Poſtaſſiſtent, Einj.=Gefr. im J.=R. Nr. 115, 24 J., ev.,
led., hier Grafenſtr. 37, bei Anloy in Belgien. Am 15.
Okt. 1914: Adam Weimar, Sergeant im J.=R. Nr. 115,
22 J., ev., led., hier Alexanderſtr. 22, im Reſervelazarett=
zug
zu Eupen. Am 23. Febr. 1915: Karolina Weber,
geb. Armsheimer, Ehefrau des Hofweißbinders, 57 J., ev.,
Hölgesſtr. 4. Georg Pfeifer, Sohn des Metzgers, 3 Mte.,
ev., aus Lindenfels i. O., hier Kapellſtr. 5. Am 24. Febr.:
Johann Philipp Spieß, Rentner, 71 J., ev., Linden=
hofſtr
. 35. Georg Leonhardt VII., Spediteur, 70 J.,
ev., aus Sprendlingen, hier Grafenſtr. 9.

Hypothekenbank in Hamburg.

Aktiva.

Bilanz ultimo Dezember 1914.

Passiva.

4
Gassa und Guthaben bei Banken
Aktienkapital-Conto . . . . .
36,000,000l-
Ordentlicher Reservefonds . . .
Kassenbestand .
165,956/93
15,100,000-
Giroguthaben bei der Reichsbank und
Reserve-Conto II (erhöht sich durch
566,009/22
bei der Vereinsbank in Hamburg
die diesjährige Zuwendung aus dem Rein-
Guthaben in laufender Rechnung bei der
gewinn auf 5,033,596.09) . . .
4,643,003111
Deutschen Bank und anderen ersten
I Effekten-Abschrelbungs-Reserve
1,290,200)-
14.675,345192) 15,407,31207i Hypothekenpfandbriefe,
Bankhäusern
4 % ige Pfandbriefe .
1422,247,0001-
Effekten-Conto (nam. 11,210,000.
3½ %ige
107,415.000)- 529,662,000l
3% ige Reichs- und bundesstaatliche
Anleihen, eingesetzt zum Börsenkurs vom
Fällige Hypothekenpfandbriefe
5,448)-
30. Juli 1914, und 1,000,000.
Pfandbrief-Zinsen (davon 3,268,649.
5% ige Kriegsanleihe) plus laufender
fällige Zinsscheine) . . .
7,002,774/42
Zinsen
9,262,406/25) Dividenden-Conto (Restanten) . .
6,330
davon ins Pfandbriefdeckungsregister ein-
Pfandbrief-Agio-Conto (826 des Reichs-
getragen
4,150,000.
hypothekenbankgesetzes)
1,539,975
Darlehen auf Hypotheken .
275,000 Vorträge auf Provisions-Conto
3,916,925l86
Hypotheken (davon ins Deckungsregister
Rücklage für Hypothekar-Ausfälle
eingetragen 559,663,570.76)
1575,509,023192) (erhöht sich durch Zuwendung aus dem
Fällige Hypotheken-Darlehnszinsen
Reingewinn auf 1,650,000.)
650,000)-
(rückständig 360,273.83)
6,229532169lll Vorträge auf Zinsen-Conto.
5,779153
Bankgebäude-Conto Hamburg
700,000—I Vortrag auf Unkosten-Conto
90,000-
500,000 Taionsteuer-Conto
650,307/91
Bankgebäude-Conto Berlin . . .
450,708179)i Wehrsteuer-Conto . . . . .
Bebiteren in laufender Rachnung
205.604
1.276,672104
Beamten-Unterstützungsfonds
MDr. Karl-Stiftung
50,000
,, ,
Creditoren in laufender Rechnung
479,362141
5.759 601126
Gewinn- und Verlust-Conto
238 gwaſrs
( 105 85 9esfal
Credit.
Gewinn= und Verlust-Conto ultimo Dezember 1914.
Debet.
16
20,703,835126) Per Bllanz-Conte . . . . .
An Pfandbrief-Zinsen
853,671/48
Hypotheken-Zinsen
Unosten-Conto:
25,122,806139
867,578lgs
811,908178
Zinsen-Conto . . . .
Saldo des Contos . . . . . .
90,000
481,169/46
Provislons-Conto . .
Vertrag auf neue Rechnung
957,57819s
Pfandbrief-Aglo-Conto
301,459/39
150,000
Talonsteuer-Conto . . . .
5. 759,60112s
Ueberschuss
41 27 5f1 olbſo
4 ſ 27571,01bſo

Hamburg, den 31. Dezember 1914.
Hypothekenbank in Hamburg.
Die Direktion;
Dr. Gelpcke, Dr. Bendixen, Dr. Henneberg.

Die Uebereinstimmung mit den Büchern der Hypothekenbank
in Hamburg bescheinigen wir hiermit.
Hamburg, den 27. Januar 1915.
(I,3361
Rudolph Peltzer, Gustav Müller.

Der Geschäftsbericht kann kostenfrei dfrekt von der Bank oder durch die Pfandbriefverkaufsstellen bezogen werden.

Wichtig f. Magenleidende
Reformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von
62 12)
Mark 2.05 an.

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gegenüber der Stadtkirche.

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Ordentl. brav. Arbeiter, 35 Jahre
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ſicherem Beruf u. hoh. Verdienſt,
wünſcht mit ein. ordentl. Mädchen
od. Dienſtmädchen, welches etwas
Vermögen beſitzt, bekannt zu werden
zwecks ſpät. Heirat. Angeb. unt.
P17 an die Geſchäftsſt. (*3839sgo

Ivermögende Damen, g. Witwe,
junge Waiſe, geſchied. Frau
wünſch Heirat. Koſtenl. Auskunft.
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Suche für Verwandte, h.
Heirat. Erſchein., in den 40er J.,
ſehr tücht. im Geſchäft u. Haus, etw.
Verm, bald. Heirat, g. a. aufs Land.
Ang. u. F 12 a. Geſchäftsſt. (*3921
Aulfentig!
Junger, beſcheid, Mann, 23 J.,
wünſcht nettes, ordentl. Fräulein
kennen zu lernen, zw. eir it. Gefl.
Ang. u. F 28 a. Ge chä s . (*3 29

Bekanntmachung.

1. Die Zwiſchenſcheine zu den 5% Schuldverſchreibungen des Deutſchen
Reichs von 1914 (Kriegsanleihe) unkündbar bis 1. Oktober 1924
können vom
1. März d. J. ab
in die endgültigen Stücke mit Zinsſcheinen umgetauſcht werden.

Der Umtauſch findet bei der Umtauſchſtelle für die Kriegsgnleihen, Berlin W 8, Behren=
ſtraße
22, ſtatt. Außerdem übernehmen ſämtliche Reichsbankanſtalten mit Kaſſeneinrichtung bis zum
22. Juni d. J. die koſtenfreie Vermittlung des Umtauſches.

Die Zwiſchenſcheine ſind mit Verzeichniſſen, in die ſie nach den Beträgen und innerhalb dieſer
nach der Nummernfolge geordnet einzutragen ſind, während der Vormittagsdienſtſtunden bei den
genannten Stellen einzureichen; Formulare zu den Verzeichniſſen können dort in Empfang genommen
werden.

Firmen und Kaſſen haben die von ihnen eingereichten Zwiſchenſcheine oben rechts neben der
Stücknummer mit ihrem Firmenſtempel zu verſehen.

Der Umtauſch der Zwiſchenſcheine zu den 5% Reichsſchatzanweſſungen von 1914
(Kriegsanleihe) findet gemäß unſerer Ende Januar veröffentlichten Bekanntmachung bereits
ſeit dem 1. Februar d. Is, bei der Umtauſchſtelle für die Kriegsanleihen, Berlin W 8,
Behrenſtr. 22, ſowie bei ſämtlichen Reichsbankanſtalten mit Kaſſeneinrichtung bei letzteren jedoch
nur noch bis zum 25. Mai ſtatt.

Berlin, im Februar 1915.
Reichsbank=Direktorium.
(J3362
Hapenſtein. v. Grimm.

2 Elektro-Molore
zum Anſchluß an das hieſige Werk,
220/380 Volt, 5 PS., mit Kurz=
ſchlußanker
u. Sterndreieckſchalter
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Moſſe. Frankfurt a. M. (I3372

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Aab, Liehtenbergstr. 62, III. (*3936

Zwetſchenb. großfr., Johannis=
) beerh., Grimſon=Rampler, 4j.,
Rhabarber= u. Erdbeerpfl., zu verk.
Schubkegel Witwo, Schlachthausgl. 1. (*8632dg

onfirmandenanzug für kräftig.
KJungen, wenig getr., zu verk.
ſchäftsſt. (*3963go
Näh. in der

werden ent=
Aſchengruben ieert. (2897a
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J. Joseph, Dentist, Soderſtraße 7.

[ ][  ][ ]

SRUSSERRESFEVAGEfeUr

Montag
Kleiderstoff-
Blusenstoff-
Kostümstoff-
Schotten-
Musselin-
Zephyr-
Schürzenstofft-
Kleidersiamosen-
Baumwollflanell-
Hemdenflanell-
Flockköper-
Bettkattun-
Damast- (130160 cm)
Handtuchstoff-
Bettbarchent-
Möbelkattun-
Roloköper-
Gardinen- (schmal u. breit)
Buxkin-

Dienstag

Mittwoch
Alle diese Reste sind in Serien
eingeteilt, und zwarwie folgt:
Serie I . . . das Meter Mk. 0.30
Serie II . . . das Meter Mk. O,40
Serie III . . . das Meter Mk. 0.50
das Meter Mk. 0.60
Serie IV
das Meter Mk. 0.70
Serie V
das Meter Mk. 0.80
Serie VI
Serie VII . . . das Meter Mk. 0.90
Serie VIII . . . das Meter Mk. 1.00
Serie IX . . . das Meter Mk. 1.10
Scrie X . . . das Meter Mk. 1.20

usw. usw.

In diesem Reste-Verkauf bieten sich
außergewöhnliche Vorteile in Preiswür-
digkeit
der betreffenden Artikel, da die
Qualitäten teilweise zum Einkaufspreis
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sich von unserem Angebot zu überzeugen.
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A.
Vernruf 1974

DARMSTADT

Ludwigstraße 6.

eee
der Grossherzogin
zert
zum Resten der Kriegsbeschädligten
Montag, den 8. März 1915
Turnhalle Woogsplatz.
Vortragsfolge:
avier-Quartstt G-moll-Mozärt, Streich-(Harfen-)
Chaconne-Ba
Lekenlieller.
Anfang 8 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Konzertflügel Bechstein aus dem Lager der Firma Hoflieferant
(236gds
A. W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut).
Karten Mk. 5., 3.. 2., 1.50, Studenten- und Schüler-
karten
Mk. 1. in der Hofmusikalien- und Pianohandlung Georg
Thies Nachf., Leopold Schutter, Elisabethenstrass
XNK


*Wiener Café

Ernst-Ludwigsstr. 8, am weißen Turm.
Jeden Sonntag
erstklassiges

Anfang 4 Uhr.
H
Verein für Mogel= und Geſtügelzucht (ätt. Verein)
Montag, den 1. März 1915, abends 9 Uhr,
im Vereinslokal Brauerei Zur Krone‟
Monats=Verſammlung.
NB. Ausloſung von Anteilſcheinen. Verloſung von 1.1 Bronz=
Der Vorstand.
100)
Puten. Freiverloſung.

Herrenanzüge, Ueberzieher, Geh=
röcke
, Frack, Smokinganzüge,
f. neu, Konfirmandenkleid, Kinder=
kleider
für Mädch., Herrenſtiefel,
Waſſerſtiefel, Wäſche uſw. bill. zu
verk. Ballonplatz 10, part. (2035a.

Speiase-
Kartoffeln
auch Saatware, waggonweil
bietet an B. Baer, Landwehr=
ſtraße
18, Telephon 1145. (*3917

Eisern Keazhund
Mtr. 0,80, 1,20 Mk. (2334g
Rhein=
Georg Schabkegel,ſtraße 4.
Weiß Kommuniontl., ſchl. Fig,
zu verk. Karlſtr. 193, I. (*3838sg

Kriegs-Neuaufnahmen
in Zonophon-Platten M. 2.20
Das Liedvom Hindenburg‟oder
Die Wacht im deutschen
Osten‟, Gross. patriotischer
Marsch.
Kriegsmarsch 1914, Vorwärts
gehts mit Pfeiten und mit
Trommelklang; immer feste
Grufl!
Auf, auf, zum Kampf sind wir
geboren, Soldatenlied.
Nach Paris 1813, 1870 1914,
Deutsches Kampflied, Or-
chester
mit Gesäng.
Heimat, Heimat, bald muss
ich dich verlassen, Soldaten-
lied
, Orchester mit Gesang.
Landwehrmanns Abschied,
Miad.
Wein’ nieht, mutter! Lied.
Der sterbende Krieger Lied.
Zu Sedan auf den Höhen, Or-
chester
mit Gesang,
Auf Vorposten, Lied, Männer-
eior
.
Infanteristenlied, Männercher.
niederländisehes Dankgebet,
Minnerehon
marsch über das deutsche
Flaggenlied, Orehester mit
Gesang.
(3142mg
In der heimat gibts ein Wieder-
sehn
, Orchester mit Gesang.
K. Jäger, Hofl.
Georgenstr. 11 Telephon 2579
Spezialgeschäft für Grammophone

Hoaert
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Georgenſtr. 1½, Schreinerei.

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1 Kinderwagen,gebraucht, weit
unter Anſchaffungspreis abzugeben.
*3892sg) Riedlingerſtr. 19, II.

Großh. Hoftheater.
Sonntag, 28. Februar:
107. Abonnements=Vorſtellung. A 26
Lohengrin.
Große romantiſche Oper in drei
Akten von Richard Wagner.
Muſikal. Leiter: Richard Lert.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen:
Heinrich d. Vogler,
deutſcher König . Alfr. Stephani
Lohengrin . . . Georg Becker
Elſa von Brabant Clem. Feiſtle
Herzog Gottfried,
ihr Bruder
Eliſab. Müller
Friedrich von Tel
ramund
. Robert Perkins
Ortrud, ſ. Gem. Frzka Callwey
Der Heerrufer des
Königs.
. Otto Semper
.Otto Thomſen
Brabantiſche
.Fritz Lang

Grafen
. Hans Debus
. Adolf

. Marg. Beling=
Schäfer
Edel=
. Marg. Schreber
knaben
. Paula Manecke
. Käthe Müler
Chöre: Robert Preuß.
Nach dem 1. u. 2. Akte läng. Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reihe
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Par=
terre
: 1.5. Reihe 2.35 , 6.8.
Reihe 1.95 , Proſzeniumsloge
5.20 , Mittelloge 5.20 , Bal=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20 .
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15 ,
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galerie
1.15 , II. Galerie 0.65 .
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anf. 6½ Uhr. Ende geg. 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 1. März: Sechſtes
Konzert der Hofmuſik. An=
fang
7½ Uhr. Soliſtin: Frau
Vera Specht=Schapira, Wien.
Dienstag, 2. März:) 108. Ab.=
Vorſt. A 27., Minna von Barnhelm.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 3. März: 109. Ab.=Vſt.
B29. Königskindert. Kleine
Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 4. März: 110. Ab.=
Aſt. 627. =Wilhelm Tell.
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Block=Abonnements des Hof=
theaters
gültig für 10 beliebige
Abonnements=Vorſtellungen vom
1. März an bis Ende der Spiel=
zeit
1914 15. Preiſe des Block=
Abonnements für 10 Vorſtellungen=
Sperrſitz A 30 M., Sperrſitz B
25 M., Parterre 20 M., I. Rang
35 M. Der Verkauf des Block=
Abonnements beginnt vom Mit=
woch
, 24. Februar an der Tages=
kaſſe
und im Verkehrsbüro.

[ ][  ][ ]

Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.

Bekannrmachung

betreffend die Maß= und Gewichtspolizei und die Durchführung der
Nacheichung im Kreiſe Darmſtadt.

Die in zweijähriger Wiederkehr geſetzlich vorgeſchriebene Nacheichung der im eich=
pflichtigen
Verkehr befindlichen Längen= und Flüſſigkeitsmaße, Meßwerkzeuge für
Flüſſigkeiten, Hohlmaße, Gewichte und trausportablen Handelswagen unter
3000 kg ſoll im Kreiſe Darmſtadt demnächſt beginnen, und nach dem untenſtehenden
Rundreiſeplan durchtzeführt werden. Eichpflichtig ſind alle dieſe Meßgeräte nicht nur im
öffentlichen Verkehr, ſondern auch im Handelsverkehr, wenn er nicht in offenen Verkaufs=
ſtellen
ſtattfindet, ſowie in fabrikmäßigen Betrieben, wenn ſie zur Ermittelung des
Arbeitslohnes dienen. Die Beſitzer ſolcher eichpflichtiger Meßgeräte haben dieſelben, auch
wenn ſie ſchon geeicht und noch richtig ſind, bei den örtlichen Eichtagen zur Nach=
eichung
vorzulegen. Nachgeeicht werden alle nacheichfähigen Gegenſtände mit den Jahres=
zeichen
13 oder einem älteren, auf Antrag auch diejenigen mit dem Jahreszeichen 14. Fäſſer,
große oder ortsfeſte Wagen und Präziſionsmeßgeräte können bei örtlichen Eichtagen nicht
behandelt werden; ſie ſind vom Großh. Eichamt Darmſtadt beſonders zu behandeln.

Die Nacheichung macht den Beſitzern nur unerhebliche Koſteu, ſofern nicht Repara=
turen
nötig ſind. Die Eichbeamten dürfen ſolche Reparaturen nicht mehr ausführen. Es
muß den Intereſſenten überlaſſen bleiben, ſie anderweit bei geeigneten Fachleuten ausführen
zu laſſen. Die Gegenſtände ſind gehörig hergerichtet und gereinigt einzuliefern.

Jeder Einlieferer hat zur Vermeidung von Verluſten und Verwechslungen ein mit
ſeinem Namen verſehenes Stückeverzeichnis (Einlieferungsſchein) mit einzureichen, wofür
die Vordrucke bei den Bürgermeiſtereien oder beim Eichbeamten erhältlich ſind. Bei Nicht=
erfüllung
dieſer Forderung kann die Annahme zur Nacheichung abgelehnt werden. Die
erhaltenen Eichſcheine ſind ſorgfältig aufzubewahren und bei der nachfolgenden
polizeilichen Maß= und Gewichtsreviſion vorzuzeigen.

Für Gegenſtände, welche zu der vom Eichbeamten feſtgeſetzten Zeit nicht abgeholt
worden ſind, übernimmt dieſer bei ſeiner Abreiſe keine Verantwortung. Solche Gegenſtände
werden unter entſprechender Mitteilung dem Beſitzer des örtlichen Eichlokals zurückgelaſſen,
der jedoch ebenfalls keine Verantwortung für deren Verbleib trägt. Einwendungen müſſen
deshalb unmittelbar bei der Abholung der Gegenſtände vorgebracht werden; ſpätere können
nicht berückſichtigt werden.

Solche Meßgeräte, die wegen ihrer Größe oder Befeſtigung am Aufſtellungsort oder
aus ähnlichen Gründen nicht eingeliefert werden können, werden auf rechtzeitigen Antrag
an ihrem Aufſtellungsort in unmittelbarem Anſchluß an den örtlichen Eichtag nachgeeicht,
ſofern dadurch kein unverhältnismäßiger Aufenthalt entſteht.

Für Eichung am Aufſtellungsort iſt als Zuſchlag zu den Gebühren in dieſem Falle
nur eine Ganggebühr von mindeſtens 1 Mark zu zahlen, während an anderen Tagen der
geſetzlich vorgeſchriebene Zuſchlag von mindeſtens 5 Mark erhoben werden muß. Der
Transport der Eichnormale geht in beiden Fällen auf Koſten des Antragſtellers.

Zur Durchführung der Nacheichung ſollen örtliche Eichtage in untenſtehender Reihen=
folge
abgehalten werden:

Vom Großh. Eichamt Darmſtadt aus:

* In Roßdorf
für Roßdorf.
. am 1. März 1915,
Ober=Ramſtadt
Ober=Ramſtadt .
Traiſa.
Traiſa
17
Nieder=Ramſtadt Nieder=Ramſtadt und Waſchenbach
22.
Eberſtadt
Eberſtadt, Nieder=Beerbach u. Malchen . 6. April
Pfungſtadt
Pfungſtadt
19.
Hahn
Hahn, Eich und Eſchollbrücken
10.
Griesheim
Griesheim mit Uebungsplatz
7. Zun
Weiterſtadt
Weiterſtadt und Braunshardt
21.
. Gräfenhauſen
Gräfenhauſen und Schneppenhauſen
23.
Wixhauſen.
Wirhaufen
5. Juli
Erähaufen
Erzhauſen
Arheilgen
Arheilgen und Kranichſtein
. Meſſel.
Meſſel
19.

* Im Bedarfsfalle mehr als 1 Tag.

In gleicher Reihenfolge und angemeſſenem Abſtande wird die polizeiliche Maß=
und Gewichtsreviſion ſtattfinden.

Die Beſitzer eichpflichtiger Gegenſtände haben zur Vermeidung verzögerter Abfertigung
die den betreffenden Gemeinden zugeteilten örtlichen Eichtage zu benützen und von ganz
beſonderen Ausnahmen abgeſehen —nicht die Wahl, ſtatt deſſen ihre Gegenſtände bei dem
Großh. Eichamt Darmſtadt nacheichen zu laſſen.

Es empfiehlt ſich, daß die Bürgermeiſtereien dieſe Eichtage alsbald in ortsüblicher
Weiſe bekannt machen laſſen und kurz vorher nochmals darauf hinweiſen. Eine Benach=
richtigung
betreffs Tageszeit und Anzahl der pro Tag abzufertigenden Intereſſenten wird
den Großh. Bürgermeiſtereien durch Großh. Eichamt Darmſtadt rechtzeitig zugehen.

Darmſtadt, den 25. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
(3412

Bekannrmachung

betreffend Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln.

Durch die Verordnung des Bundesrats vom 15. Februar 1915 (abgedruckt im
Amtsverkündigungsblatt Nr. 42 vom 26. d. Mts.) ſind die Höchſtpreiſe für Speiſe=
kartoffeln
beim Verkauf durch den Produzenten um 35 Mark für die Tonne ( 20 Zent=
ner
) hinaufgeſetzt. Deshalb bedürfen auch die Höchſtpreiſe für den Kleinverkauf
von Speiſekartoffeln (Verkauf an den Verbrancher unter 20 Zentner) einer ent=
ſprechenden
Erhöhung.

In Ausführung des Reichsgeſetzes, betr. Höchſtpreiſe in Faſſung vom 17. De=
zember
1914 und der hierzu erlaſſenen Ausführungsanweiſung Großh. Miniſteriums
des Innern vom 7. Januar 1915 wird mit ſofortiger Wirkſamkeit für die Land=
gemeinden
des Kreiſes Darmſtadt nach Anhörung der Sachverſtändigen folgendes
neu beſtimmt:

1. Der Preis für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln darf, bei Verkäufen unter
20 Zentnern an den Verhraucher, nicht überſteigen:

a) bei den Sorten Daber, Imperator Magnum
bonum Up to Date, Vöhms Erfolg‟ Haſſia‟
Induſtrie u. Odenwälder Blaue für 100 Kilogramm 10 Mk. 10 Pfg.
beim Verkauf in geringeren Mengen als 50 Kilo=
gramm
für das kg
Mk. 15 Pfg.

b) bei allen anderen Sorten für 100 Kilogramm
9 Mk. 60 Pfg.
beim Verkauf in geringeren Mengen als 50 Kilo=
gramm
für das kg
Mk. 14 Pfg.

2. Die Höchſtpreiſe gelten nicht für Saatkartoffeln. Wer gewöhnliche Kar=
toffeln
als Saatkartoffeln zu einem höheren Preiſe als dem feſtgeſetzten
anbietet oder verkauft, macht ſich ſtrafbar.

3. Die Preiſe unter 1a und b ſtellen den Verkaufspreis durch den Produzenten
an Ort und Stelle dar und ſchließen die Koſten der Verladung ſowie des
Transports bis zur nächſten Verſandſtelle in ſich. Bei freier Lieferung in
den Aufbewahrungsraum des Verbrauchers oder bei Verkauf auf den Wochen=
märkten
erhöht ſich der Preis um 1,50 Mark für 100 Ktlogramm.

4. Die Anordnung nach Ziffer 1 iſt in den offenen Verkaufsſtellen (Läden), in
denen Kartoffeln verkauft werden, an deutlich ſichtbarer Stelle anzubringen.

5. Wer dieſen Anordnungen zuwiderhandelt, wird gemäß § 4 des Geſetzes, be=
treffend
die Höchſtpreiſe: in Faſſung vom 17. Dezember 1914, mit Gefäng=
nis
bis zu 1 Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft.

Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
(3323sg
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.

In Erunſtadt iſt die Maul= und Klauenſeuche wieder ausgebrochen. Sperr=
(*365
maßregeln ſind angeordnet.

In Mörfelden iſt die Maul= und Klauenſeuche wieder ausgebrochen. Sperr=
(3367
maßregeln ſind angeordnet

In Egelsbach, Hainſtadt, Klein=Krotzenburg und Zellhauſen (Kreis Offenbach)
iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. Sperrmaßregeln ſind angeordnet.

In einem Gehöft in Münſter (Kreis Dieburg) iſt die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen und Gehöft= und Gemarkungsſperre angeordnet.

Der Vertrieb der Loſe der 1. Klaſſe der 6. Preußiſch=Süddeutſchen (232. Königl.
Preuß) Klaſſenlotterie wird am 4. Junk 1915 beginnen und die Ziehung der 1. Klaſſe
(3366
dioſer Lotterie am 9. und 10. Juli 1915 ſtattfinden.

Bekanntmachung.

Die nachſtehenden Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 11. und 12. d. M.
bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
(3368

Darmſtadt, den 25. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.

Bekanntmachung

betreffenh Ein= und Durchfuhr von Erzeugniſſen feindlicher Länder.

Vom 11. Februar 1915.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung
des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=
Geſetzblatt S. 327) beſchloſſen:

Der Reichskanzler wird ermächtigt, im Wege der Vergeltung die Ein= und Dutch=
fuhr
von Boden= und Gewerbserzeugniſſen feindlicher Länder über die Grenzen des
Deutſchen Reichs zu verbieten und die zur Durchführung des Verbots erforderlichen
Maßnahmen zu treffen.

Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.

Berlin, den 11. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

Bekanntmachung

betreffend Ein= und Durchfuhr von Erzeugniſſen feindlicher Länder,

Vom 12. Februar 1915.

Auf Grund der Verordnung, betreffend Ein= und Durchfuhr von Erzeugniſſett
feindlicher Länder vom 11. Februar 1915 (Reichs=Geſetzblatt S. 93) beſtimme ich:

Die Ein= und Durchfuhr der nachſtehend aufgeführten Boden= und Gewerbs=
erzeugniſſe
von Frankreich und Großbritannien, ſowie von den Kolonien und Schutz=
gebieten
dieſer Länder über die Grenzen des Deutſchen Reichs iſt verboten.

Tarifnummer
Champignons, getrocknet, gedarrt, gebacken, in Salzlake ein=
gelegt
oder ſonſt einfach zubereitet
35
Blumen, Blüten, Blütenblätter und Knoſpen zu Binde= oder
Zierzwecken friſch (Schnittblumen)
41
Hummer in luftdicht verſchloſſenen Behältniſſen
123 und 219
Wein von Trauben in Fäſſern oder Keſſelwagen .
180
Schaumwein
181
Riech= und Schönheitsmittel (Parfümerien und kosmetiſche
Mittel)
355 bis 358
Waren, ganz oder teilweiſe aus Seide (Rohſeide, künſtliche
Seide, Florettſeide).
402 bis 412
Spitzenſtoffe und Spitzen aller Art aus Baumwollengeſpinſten
464
Spitzenſtoffe und Spitzen aller Art aus Geſpinſten von
anderen pflanzlichen Spinnſtoffen als Baumwolle
501.
Kleider, Putzwaren und ſonſtige genähte Gegenſtände aus
Seide (Rohſeide, künſtliche Seide, Florettſeide)
517
Frauenhüte
534, 535, 536, 539,
541 und 542
Zigarettenpapier und Zigarettenblättchen
. 220, 655 bis 657,
664 und 670
Zigarettenhülſen aus Papier oder Pappe
220, 670 und 672
Films, unbelichtet oder belichtet, aus Zellhorn oder ähnlichen
Stoffen
640
Schreibfedern aus Stahl
840
Treſſenwaren:
aus unechtei Gold= oder unechtem Silbergeſpinſt
883
aus anderem Metallgeſpinſt
888
Trockenplatten für photographiſche Zwecke aus Glas
749

Die angeführten Tarifnummern ſind die des Zolltarifs vom 25. Dezember 1902
(Reichs=Geſetzblatt S. 303).

Berlin, den 12. Februar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.

a
An die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes.

Wie bereits in der Bürgermeiſterverſammlung vom 23. d. Mts. hervorgehoben
wurde, beſteht eine dringende Notwendigkeit dafür, daß die Gemeindeverwaltungen
ſich in dieſem Jahre eingehend und ſtändig um die Feld= und Gartenwirtſchaft in
ihrer Gemeinde kümmern, damit alle erforderlichen Arbeiten richtig und rechtzeitig
vorgenommen werden.

Insbeſondere iſt dies jetzt wegen rechtzeitiger Vornahme einer ordnungsmäßigen
Frühjahrsbeſtellung nötig.

Wir empfehlen Ihnen, da Sie wegen Ihrer übrigen Arbeiten dieſe Angelegenheit
allein wohl nicht erledigen können, alsbald durch den Gemeinderat eine Deputation
(Gemeinderatsmitglieder, zu der ſonſtige ſachkundige, wählbare Ortseinwohner zu=
gewählt
werden können) hierfür wählen zu kaſſen. Die Deputation hat alles Erforder=
liche
ſoweit nötig nach Beſichtigung der Gemarkung, oder aüf Meldung der Feld=
ſchützen
alsbald zu beſchließen und bei Ihnen in Antrag zu bringen.

Für Frauen, deren Angehörige im Krieg ſtehen, überhaupt für Perſonen, welche
die Beſtellung von Feld und Garten nicht allein verſtehen, iſt der erforderliche Rat
und Beiſtand, ſoweit er nicht durch Verwandie geſchieht, durch von der Gemeinde
benannte Vertrauensmänner in die Wege zu leiten.

Bis zum 5. März d. Is. ſehen wir Ihrem Berichte darüber entgegen, ob eine
Deputation beſtellt wurde und wer ibr angehört, ſowie ob die ordnungsmäßige
Frühjahrsbeſtellung in Feld und Garten Ihrer Gemarkung ſicher geſtellt iſt.

Darmſtadt, den 25. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
(3401gt

Bekanntmachung.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Firma Herz Boden=
heimer
zu Darmſtadt als Kommiſſionär für die Kriegsgetreidegeſellſchaft m. b. H.
in Berlin beſtellt worden iſt. Die genannte Firma wurde von uns mit einer ent=
ſprechenden
Legitimation verſehen. Die Firma wird in den nächſten Tagen mit dem
Auftauf von Getreide beginnen.

Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
(3364
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.

Wir beauſtragen Sie, die vorſtehende Bekannimachung ſofort in ortsüblicher
Weiſe zu veröffentlichen.

Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

Bekanntmachung.

Durch die Bundesratsverordnung vom 6. Februar 1915 iſt in § 36 der Bekannt=
machung
über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar
1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 35) eine Nummer k hinzugefügt worden, wonach die Kom=
munalverbände
die Beſitzer von Vorräten, die (weil ſie einen Doppelzentner nicht
überſtiegen) von der Beſchlagnahme vom 1. Februar 1915 nicht betroffen waren, nach=
träglich
auffordern können, dieſe Vorräte anzuzeigen; außerdem können Vorräte eines
1 Beſitzers, die 25 kg überſteigen, auf Anordnung der zuſtändigen Behörde dem Kom=
munalverband
oder der Gemeinde übereignet werden.

Auf Grund dieſer Beſtimmungen, ſowie der Bundesratsverordnung vom 13. Fe=
bruar
1915, betr. die Regelung des Verkehrs mit Hafer, ordnen wir hiermit für den
Bezirk der Landaemeinden des Kreiſes Darmſtodt folgendes an:

[ ][  ]

Amtsverkündigungsblatt Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.

1. Alle Vorräte an Brotgetreide, Mehl und Hafer, auch ſolche unter zwei
Zentner, ſind bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei anzuzeigen. Es wird zu
dieſem Zwecke jedem Haushaltungsvorſtande demnächſt durch die Bürger=
meiſterei
oder die von dieſer beauftragten Perſonen ein beſonderes Anzeige=
formular
zugeſtellt werden.

2. Alle Mehlvorräte eines Beſitzers, ſoweit ſie 25 kg überſteigen, ſind vom Er=
ſcheinen
dieſer Bekanntmachung an zu Gunſten des Kreiſes Darmſtadt
beſchlagnahmt.

Wer vorſtehende Anordnungen nicht erfüll oder ihnen zuwiberhandeit, kam
mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mark, und wer
beſchlagnahmte Vorräte veräußert, mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geld=
ſtrafe
bis zu 10000 Mark beſtraft werden.

(3363
Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Pinſcher, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
(3354
Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.

Hochſtpreiſe fur Speiſekartoffeln.

Durch die Verordnung des Bundesrats vom 15. Februar 1915
ſind die Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln beim Verkauf durch den
Produzenten um 35 Mark für die Tonne ( 20 Zentner) hinaufgeſetzt
worden. Deshalb bedürfen auch die Höchſtpreiſe für den Klein=
verkauf
von Speiſekartoffeln (Verkauf an den Verbraucher unter
20 Zentner) einer entſprechenden Erhöhung.

In Ausführung des Reichsgeſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom
4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzblatt S. 339) und der hierzu erlaſſenen
Ausführungs=Anweiſung Großh. Miniſteriums des Innern vom
7. Januar 1915 wird mit ſofortiger Wirkſamkeit für die Stadt
Darmſtadt folgendes neu beſtimmt:

1. Der Preis für beſte ausgeleſene Speiſekartoffeln darf bei
Verkäufen unter 20 Zentnern an den Verbraucher, nicht über=
ſteigen
:

a) bei den Sorten Daber, Imperator, Mag=
num
bonum, Up to Date, Böhms Erfolg,
Haſſta, Induſtrie und Odenwälder Blaue
für 100 Kilogramm
10 Mk. 10 Pfg.
beim Verkauf in geringeren Mengen
als 50 Kilogramm für das kg
Mk. 15 Pfg.

b) bei allen anderen Sorten für 100 Kilo=
gramm

9 Mk. 60 Pfg.
beim Verkauf in geringeren Mengen
als 50 Kilogramm für das kg
Mk. 14 Pfg

2. Die Höchſtpreiſe gelten nicht für Saatkartoffeln. Wer ge=
wöhnliche
Kartoffeln als Saatkartoffeln zu einem höheren
Preiſe als dem feſtgeſetzten anbietet oder verkauft, macht ſich
ſtrafbar.

4. Die Preiſe unter 1a und b ſtellen den Verkaufspreis durch den
Produzenten an Ort und Stelle dar und ſchließen die Koſten
der Verladung ſowie des Transports bis zur nächſten Ver
ſandſtelle in ſich. Bei freier Lieferung in den Aufbewahrungs=
raum
des Verbrauchers oder bei Verkauf auf den Wochenmärkten
erhöht ſich der Preis um 1,50 Mark für 100 Kilogramm.

4. Die Anordnung nach Ziffer 1 iſt in den Verkaufsſtellen
(Läden), in denen Kartoffeln verkauft werden, an deutlich ſicht=
barer
Stelle anzubringen.

5. Wer dieſen Anordnungen zuwiderhandelt, wird gemäß § 4 des
Geſetzes, betreffend die Höchſtpreiſe in Faſſung vom 17. De=
zember
1914, mit Gefängnis bis zu 1 Jahr oder mit Geld=
ſtrafe
bis zu zehntauſend Mark beſtraft.

Darmſtadt, den 26. Februar 1915.
(3377
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſfing.

Abgabe von Kartoffeln.

Der für die Zeit vom 1. bis 6. März angeſagte Verkauf von
Kartoffeln findet in der Stadtknabenſchule III, Ludwigshöhſtraße 42,
und im Pfründnerhaus, Frankfurter Straße 35, vormittags von
½9 bis ½12 und nachmittags von 2 bis 4 Uhr ſtatt. Die Aus=
weiſe
, gegen die nur Abgabe der Kartoffeln erfolgen kann, ſind bei
dem Arbeitsamt, Eingang von Waldſtraße 21 her, gegen Erſtattung
des Kaufpreiſes (3.75 Mk. für den Zentner) ſchon jetzt zu haben.

Mehr wie ein Zentner wird an den einzelnen Käufer
(3177a
nicht verabfolgt werden.

Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing,

Bekanntmachung.

(Stadtwald.)

Die Brennholz=Verſteigerung
Nr. 7 vom 26. Februar ds. Je
iſt genehmigt. Ausgabe der Ab=
fuhrſcheine
, Tag der Ueberweiſung
und erſter Abfuhrtag am 9. März
(3350
laufenden Jahres.

Darmſtadt, 26. Februar 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
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Die Ausgabe von Brotkarten.

An die hieſigen Einwohner und die von umliegenden Ort=
ſchaften
hier verkehrenden Perſonen, ebenſo an Militärperſonen darf
vom 1. März ab in den Hotels, Gaſt= und Schankwirtſchaften, Speiſe=
häuſern
, Kantinen uſw. Brot im freien Verkehr nicht mehr verabfolgt
werden. Die Gäſte haben ihr Brot ſelbſt zu ſtellen. Brot darf von
Wirten uſw. nur abgegeben werden:

1. an hieſige Einwohner gegen Brotmarken (in Betracht kommen
hauptſächlich ſolche Perſonen, die dauernd in Wirtſchaften,
Speiſehäuſern uſw. verköſtigt werden).

2. an Durchreiſende und vorübergehend hier Aufenthalt nehmende
Perſonen, die nicht im Beſitze einer Brotkarte ſind. Die
Abgabe von Brot an dieſe Perſonen darf 10 % des bis=
herigen
Geſamt=Tagesverbrauchs nicht überſteigen.

Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
(3387goi
Dr. Gläſſing.

Oeffentliche Impfung.

Mittwoch, den 3. März und die vier folgenden Mittwoche,
nachmittags von 3 Uhr ab, unentgeltliche Impftermine im Schul=
haus
in der Rundeturmſtraße für im Vorjahr impfpflichtige, bis
jetzt noch nicht geimpfte Kinder.

Angeordnete Wiederimpfungen werden in dieſen Terminen
ebenfalls vorgenommen.

Nachſchau jeweils 8 Tage ſpäter, bei Meidung der geſetz=
lichen
Strafe.

Nachſtehende Verhaltungs=Vorſchriften werden zur Beachtung
bekannt gegeben:

Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie
Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krup, Keuchhuſten, Fleckthyphus,
roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.

Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter haben dem
Impfarzt vor der Ausführung der Impfung über frühere oder noch
beſtehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen.

Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
(3379a

Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
I. V.: Schmitt.

Der Unterricht der Pflichtfortbildungsſchule
ſchließt
(3376gi
Donnerstag den 18. März ds. Js.
Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Schulvorſtand.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing.
Höhere
Handelssc
aul (Pfalz).
für Schüler von 1120 Jahren.
I. Handelsroalsehnle 1913/14 s0 Einjährige. (I,2647
zur kaufm. Ausbildung für junge
II. Halhjähr. Handelskurse Leute von 18.-50 Jahren.
im Sohülerheim gute Verpflegung und Beaufslohtigung.
Ausführliche Jahresberichte versendet Diroktor A. Harr.
Neuaufnahme

13. April 1915.

Ein ſchöner Wolfshund, 1
alt, billig zu verkaufen bei M.
Schmidt, Seeheim a. d. B. (*3927gi

1Kaute Miſt verkaufen.
*3932goi) Beyer, Luiſenſtr. 32.

Die nachſtehenden Vorſchriften

über die Regelung des Verbrauchs von Mehl und Back=
waren
bringe ich hiermit zur allgemeinen Kenntnis.

Darmſtadt, den 27. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

I. Sicherung der Mehlvorräte.

1. Alles im Gebiete der Stadt Darmſtadt vorhandene
Brotgetreide und Mehl, abgeſehen von dem eigenen
Bedarf landwirtſchaftlicher Betriebe und von Vor=
räten
in Haushaltungen, die zuſammen einen hal=
ben
Zentner nicht’ überſteigen, iſt zugunſten der Stadt
Darmſtadt beſchlagnahmt. Jede Abgabe nach außer=
halb
des Stadtgebietes iſt bis auf weiteres verboten.
Ausnahmen kann der Oberbürgermeiſter geſtatten.

2. Die zugunſten der Stadt Darmſtadt beſchlagnahmten
Vorräte an Brotgetreide und Mehl bleiben nach den
§§ 17 und 20 der Bundesratsverordnung vom 25. Ja=
nuar
ds. Js. im Verwahr der ſeitherigen Beſitzer. Dieſe
ſind für Erhaltung von Beſtand und Güte der Vor=
räte
haftbar, bei Strafe im Nichtbeachtungsfalle.

3. Die Vorſchriften unter Nr. 1 und 2 gelten auch für
das nach der Beſtandsaufnahme in der Nacht vom
12./13. Februar (von auswärts) bezogene Mehl und
Brotgetreide. Dieſe Zugänge ſind dem Ausſchuß bin=
nen
drei Tagen ſchriftlich anzuzeigen, ſoweit es ſich um
Sendungen von mehr als 10 Kilogramm handelt. Die
im Laufe eines Monats erfolgenden Sendungen ſind
in bezug auf die anmeldungsfreie Mindeſtmenge zu=
ſammenzurechnen
.

4. Vermittelungsſtellen bleiben wie bisher, nach Wahl
der Bäcker und Mehlkleinhändler, die Mehlgroßhänd=
ler
. Dieſe ſind verpflichtet, unter Beachtung der Vor=
ſchriften
der Bundesratsverordnung ihre Vorräte an
die Bäcker, Konditoren und Mehlkleinhändler abzu=
geben
.

II. Die Herſtellung der Backware.

L. Es dürfen nur Einheitsbrote mit einem Ver=
kaufsgewicht
von 2 und 4 Pfund gebacken werden,
und zwar:

a) K‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder Kar=
toffelflockenzuſatz
von mehr als 10 Prozent bis zu
einſchließlich 20 Prozent enthält;

b) KK‟=Brot, das einen Kartoffelmehl= oder Kar=
toffelflockenzuſatz
von mehr als 20 Prozent enthält.

Bei Verwendung von gequetſchten oder geriebe=
nen
Kartoffeln erhöht ſich der Zuſatz, bei K‟=Brot
auf mehr als 30 Prozent und bei KK‟=Brot auf
mehr als 40 Prozent. Das Roggenmehl darf bis
auf weiteres bis zu 30 Prozent durch Weizenmehl
erſetzt werden.

e) Weißbrot, Brötchen und dergl. (Waſſergebäck) mit
höchſtens 70 Prozent Weizenmehl und 30 Prozent

Roggenmehl mit einem Verkaufsgewicht von nicht
über 100 Gr. Durchſchnittsgewicht für ein Bröt=
chen
zum Preiſe von zur Zeit 3 Pfg. 50 Gr.

Das Backen und der Verkauf von
Milchgebäck iſt verboten. Darunter fallen auch
Kuchen, Kreppel, Dampfnudeln und dergl., auch ſolche,
die im Haushalt hergeſtellt werden. Kuchen, die aus
Brotteig hergeſtellt werden, ſogenannte Brotkuchen,
ſind zugelaſſen. Das obige Backverbot findet keine
Anwendung auf die Bereitung von Konditorwaren,
wenn die zu ihrer Herſtellung verwendeten Stoffe
höchſtens zur Hälfte der Gewichtsmenge aus Mehl
oder mehlartigen Stoffen beſtehen und bei der Berei=
tung
Hefe oder Sauerteig nicht verwendet wird.

Das Verkaufsgewicht muß bei den Einheitsbroten
(a und b) 24 Stunden nach der Herſtellung vorhanden
ſein.

Die Herſtellung von Schrotbrot (Roggen= oder
Weizenſchrotbrot, das mehr als 93 Prozent des Ge=
treidekorns
enthält) ſowie von Zwieback iſt ge=
ſtattet
.

III. Die Abgabe von Brot und Mehl an die Verbraucher.

6. Die Bäckereien und die ſonſtigen Brot= und Mehlver=
kaufsgeſchäfte
dürfen Brot und Mehl an die Verbrau=
cher
nur gegen Aushändigung einer Brotmarke
abgeben.

Für die Abgabe von Weißbrot (Nr. 5b) im ge=
legentlichen
Einzelverkauf alſo mit Ausſchluß der
regelmäßigen täglichen Lieferungen an ſeſte Kunden
ſowie von Schrotbrot und Zwieback gilt dieſe Be=
ſchränkung
bis auf weiteres nicht.

7. Auf jeden Kopf der verſorgungsberechtigten bürger=
lichen
Bevölkerung entfallen nach Wahl für je vier
Wochen 8 Kilogramm Brot oder 6 Kilogramm Mehl
oder 7,2 Kilogramm Weißbrot. Auf Kinder unter
5 Jahren entfällt die Hälfte dieſer Mengen.

8. Jeder Haushaltungsvorſtand und jede einen eigenen
Haushalt führende, in Darmſtadt polizeilich gemeldete
Einzelperſon erhält eine Ausweiskarte und da=
rauf
für die Zahl der Wochen in dem betreffenden Mo=
nat
und für jede verſorgungsberechtigte Perſon ſeines
Haushalts eine Karte für den Bezug von Brot, Mehl
und Weißbrot (Brotkarte). Die Ausweiskarte iſt
auf den Namen des Haushaltungsvorſtandes ausge=
ſtellt
. Sie dient als Ausweis zum Bezug der Brot=
karten
und iſt dauernd aufzubewahren. Der Brot=
karte
ſind ſoviel abtrennbare Abſchnitte ( Brotmar=
ken
) angefügt, als Brot zu 1 Kilogramm (2 Pfund)
oder Mehl zu ¾ Kilogramm (1½ Pfund) oder Weiß=
brot
zu 900 Gramm (18 Brötchen) abgegeben werden
dürfen.

Für jeden Monat wird für die Brotkarte eine
andere Farbe gewählt.

Die Karten und Marken ſind nicht übertrag=
bar
.

3. Die Angehörigen kandwirtſchaftlicher Betriede, die be=
rechtigt
ſind, auf den Kopf 9 Kilogramm Brotgetreide
im Monat zurückzubehalten, erhalten keine Brotkarten,
wenn ſie von ihrem Rückbehaltungsrecht Gebrauch ge=
macht
haben.

10. Wer eine Anmeldung auf die Aufforderung vom 15.
Februar d. J. unterlaſſen hat, oder wer neu zuzieht,
erhält eine Ausweiskarte und Brotkarte nur nach vor=
heriger
Anmeldung bei dem Ausſchuß zur Regelung
der Brotverſorgung (Bureau im Stadthaus).

11. Die Ausgabe der Karten erfolgt an den drei letzten
Tagen vor Ablauf der zu dieſer Zeit gültigen Karten;
doch ſind die neuen Karten erſt von dem Zeitraum ab
gültig, auf den ſie lauten. Bei Löfung der neuen
Brotkarte iſt die alte Karte mit den unverwendeten
Marken an die Ausgabeſtelle abzuliefern.

12. Die Brotmarken dürfen nichtvor dem aufgedruckten
Zeitraum verwendet werden; eine ſpätere Verwen=
dung
iſt zuläſſig, jedoch nur innerhalb der Gültigkeits=
dauer
der Brotkarte.

13. Wer ſeine Ausweiskarte oder ſeine Brotkarten ver=
liert
, hat dieſen Verluſt glaubhaft nachzuweiſen. Nur
in dieſem Falle kann eine neue Karte ausgeſtellt wer=
den
.

14. Die Stellen für die Ausgabe der Karten und die für
den Kartenverkehr getroffenen Einrichtungen werden
demnächſt beſonders bekannt gemacht.

15. Das in den Haushaltungen in der Nacht vom 12. auf
13. Februar 1915 vorhanden geweſene, nicht beſchlag=
nahmte
Mehl (alſo die Menge von nicht mehr als
25 Kilogramm) wird, ſoweit es die Menge von 10
Kilogramm überſteigt, auf die dem Beſitzer für ſeinen
Haushalt zuſtehende Brot= oder Mehlmenge dem=
nächſt
aufgerechnet.

Ueber die beſchlagnahmten alſo die mehr als
25 Kilogramm betragenden Mehlvorräte wird beſon=
ders
verfügt. Dem Beſitzer kann auf Antrag dieſe
Menge ganz oder teilweiſe überkaſſen werden, wenn
er ſich mit einer entſprechnden Kürzung des ihm zu=
ſtehenden
Brotbedarfs einverſtanden erklärt.

IV. Allgemeines und Strafbeſtimmungen.

16. Ausnahmen von vorſtehenden Beſtimmungen können
in beſonderen Fällen durch den Ausſchuß geſtattet
werden.

17. Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt, kann mit
Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe
bis zu 1500 Mark beſtraft werden. Außerdem können
Geſchäfte, deren Inhaber oder Betriebsleiter gegen die
vorſtehenden Beſtimmungen verſtoßen, geſchloſſen wer=
den
.

18. Die Vorſchriften über die Abgabe von Brotkarten
treten mit dem 1. März d. J., alle übrigen ſofort in
Kraft.
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