Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Ueber das Luftbombardement. — Der Unterſeebootkrieg und ſeine Folgen. — Ueber
1 Million Kriegsgefangene. — Japaniſche Sympathien für Deutſchland? — Irland und die britiſche Weltherrſchaff.
„Englands Politik‟. — Deutſche Flieger über England.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 24. Febr. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Gegend von Perthes (in der Champagne)
griffen die Franzoſen geſtern nachmittag mit 2
Infan=
terie=Diviſionen an. Es kam an mehreren
Stel=
len zu erbitterten Nahkämpfen, die ſämtlich zu unſeren
Gunſten entſchieden worden ſind. Der Feind wurde unter
ſchweren Verluſten in ſeine Stellungen
zurückge=
worfen.
In den Vogeſen machte unſer Angriff gegen
Sulzern und Ampfersbach (weſtlich Stoßweier)
Fortſchritte. In den Gefechten der letzten Tage machten
wir 500 Gefangene. Sonſt nichts Weſentliches.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Ein erneuter feindlicher Vorſtoß aus Grodno
wurde mühelos abgewieſen.
Südöſtlich Auguſtow gelang es geſtern den Ruſſen,
an zwei Stellen über den Bobr vorzukommen. Bei
Szto=
bin iſt der Gegner wieder zurückgeworfen. In der
Ge=
gend von Krasnybar iſt der Kampf noch im Gange.
Bei Prasznysz fielen 1200 Gefangene und 2
Ge=
ſchütze in unſere Hände.
Oeſtlich Skierniewice wurde ein ruſſiſcher
Nacht=
angriff abgeſchlagen.
Oberſte Heeresleitung.
* Bern, 23, Febr. Zur Kriegslage ſchreibt
der Bund u. a.: Geſtern ſetzte die amtliche deutſche
Mel=
dung das Siegel unter die Vernichtung der ruſſiſchen
Na=
rewarmee. Auch wer ſehr ſparſam umgeht mit den
Be=
griffen Sieg und Niederlage, muß hier von einem neuen
klaſſiſchen Sieg Hindenburgs ſprechen, diesmal nicht in
ſtehender Schlacht oder in einem großen
Begegnungs=
kampfe, ſondern durch noch vollkommenere Mittel reiner
Manövrierkunſt errungen. Die ruſſiſchen Meldungen
be=
ſtätigen durch das, was ſie ſagen und was ſie
verſchwei=
gen, die deutſche Meldung. Die ruſſiſchen Heereskräfte
ſind alſo bleibend um etwa 250000 Mann geſchwächt.
Das geſamte, uuerſetzliche Material der ganzen Armee iſt
verloren. Den Einfluß auf die ſtrategiſche Geſamtlage
muß die Entwicklung lehren. Feldmarſchall Hindenburg
aber gehört zu den ſeltenen und genialen Feldherrn, die
ſchöpferiſch veranlagt ſind und ſtrategiſch im Großen
ge=
ſtalten und die Methodik in den Dienſt einer
ſelbſtändige=
ren Kriegskunſt zu ſtellen wiſſen.
* Stockholm, 23. Febr. Die Stockholmer Blätter
erkennen die ganz beſondere Bedeutung des
Winter=
ſieges Hindenburgs an und heben hervor, wie die
Beute an Gefangenen und an Kriegsmaterial ins
Gigan=
tiſche wächſt. Sveuska Tagbladet ſchreibt: Die
Nieder=
lage, die die Ruſſen in Oſtpreußen erlitten haben, nimmit
ſolchen Umfang an, daß ſie wie ein lähmender
Schlag ſelbſt auf eine Armee wirken muß, die ſo
un=
glaubliche Menſchenmaſſen umfaßt, wie die ruſſiſche.
Ruß=
land wird ſich während der nächſten Wochen oder Monate,
ja vielleicht während des ganzen Feldzuges, in dieſem
Frontabſchnitt wohl kaum mehr zu einer neuen
Offenſiv=
bewegung aufſchwingen können.
Die Kämpfe im Südoſten.
* Wien, 23. Febr. (Ctr. Bln.) In Petersburger
Berichten über die Kämpfe in den Karpathen
und der Bukowina wird zugegeben, daß die
Ver=
bündeten Herren einzelner wichtiger Karpathenpäſſe ſeien.
In einem Blatte heißt es, daß Hindenburg einen
gigan=
tiſchen Streich geführt habe durch Maſſenangriffe an zwei
weit auseinander liegenden Fronten, und zwar in
Oſt=
preußen und in der Bukowina, den Widerſtand des
Geg=
ners zu brechen und ſeinen Angriffsabſichten-ein Ende
zu bereiten. Nowoje
Wremja teilt mit, daß
die öſterreichiſchen
Truppen trotz des
Un=
wetters in den
Kar=
pathen ſehr eifrig am
Werke ſeien. Sie
hät=
ten nach Heranziehung
anſehnlicher
Verſtär=
kungen eine
allge=
meine Schlacht
er=
zwungen und dabei,
namentlich am oberen
San, die größte
Er=
bitterung und
Hart=
näckigkeit bekundet.
Die Blätter geſtehen
die Räumung von
Czernowitz aus
ſtrate=
giſchen Gründen ein,
fügen aber hinzu, daß
es ſich nur um eine
vorübergehende (
Maß=
regel handle. (B. Z.)
* Wien, 23. Febr.
Der
Kriegsberichter=
ſtatter des
Fremden=
blattes meldet: Das
Ringen in den
Karpathen, wo
nun ſeit vielen Tagen
ununterbrochen die
zäheſte, erbittertſte
Schlacht im Gange
iſt, die der Krieg bis. Hchesen
her gebracht hat,
dauert mit unverminderter Heftigkeit an. Die Ruſſen
kämpfen mit verzweifeltem Mut, da ſie ſich der Bedeutung
der Entſcheidung wohl bewußt ſind In der Gegend von
Wyſchkow erneuern ſie ihre Angriffe bei Tag und Nacht,
obwohl ihnen trotz der ungeheuren Verluſte nicht der
ge=
ringſte Erfolg zuteil geworden iſt. Am Duklapaß iſt es
ſtiller, ſeit die Gegner in beiderſeits günſtigen
Stellun=
gen eingegraben ſind. Eine große Schlacht tobt ſüdlich
von Stanislau, wo ſich die Ruſſen unſerem über
Nad=
worna vorrückenden rechten Flügel zum dritten Male
ent=
gegengeſtellt haben, wo ſie die für ihre Karpathenarmee
ſehr gefährliche Eroberung der nach Oſten führenden
Eiſenbahnlinie hindern. Heute eingetroffene Nachrichten
aus dieſer Gegend lauten günſtig. Trotz der
unge=
heuren Anſtrengungen der letzten Tage iſt die Stimmung
der verbündeten Truppen glänzend und ſiegesgewiß. Die
überlegene Initiative der Unterführer, ja ſelbſt des
ein=
zelnen Mannes, kommt in dem Gebirgskampf beſonders
zur Geltung, da hier der Einzelne weit mehr
Gelegen=
heit hat, ſeinen Teil zur Entſcheidung beizutragen, als
bei einem überſichtlichen Kampf in der Ebene. Allerdings
muß geſagt werden, daß die Ruſſen auch diesmal ihren
Ruf als zähe Defenſivkämpfer bewährt haben.
TU. Wien, 24. Febr. Die Verluſte der Ruſſen in
den ſeit Ende Januar ſich abſpielenden
Karpathen=
kämpfen betragen nach ſicherer Schätzung 100000 Mann
an Toten und Gefangenen. Der Kampf um
Sta=
nislau iſt in günſtiger Entwickelung, trotz Einſetzens
immer neuer Verſtärkungen durch die Ruſſen. Dieſe
kämpfen auch verzweifelt bei Przemysl. Doch ſind auch
dort alle ihre Angriffe von der Beſatzung erfolgreich
zu=
rückgeſchlagen worden.
Ueber das Luftbombardement von Calais
liegen in den Berliner Blättern genaue Meldungen aus
Paris vor. Um 4 Uhr früh erſchien ein Zeppelin von
Nordnordweſt in einer Höhe von 300 Meter und ſteuerte
gerade auf den Fontinettebahnhof zu. Erſt als das Luft=
ſchiff ſich über dem Eiſenbahnterrain befand, ließ es die
erſte Bombe fallen, die das Gleis nach Dünkirchen
zer=
ſtörte. Gleich darauf ſtieg das Luftſchiff wieder empor
und ließ dann fünf Bomben auf einmal fallen, die teils
auf dem Eiſenbahnterrain, teils in der Nähe explodierten.
Eine fiel in einen Hof, wo ein ziemlicher Schaden
an=
gerichtet wurde, eine andere in einen Garten; dieſe
zer=
ſtörte ein kleines Haus, deren Bewohner, eine Familie
mit 5 Köpfen, unter den Trümmern begraben wurden.
Auf dem Dache eines Hauſes wurde, in eine deutſche
Flagge gehüllt, ein Brief gefunden, der vom Zeppelin
abgeworfen war. Der Beſuch des Luftſchiffes dauerte
10 Minuten. Der Zeppelin wurde andauernd beſchoſſen,
jedoch ohne Ergebnis. Der Hauptzweck des Beſuches war
anſcheinend die Zerſtörung der Bahnlinie nach
Dün=
üirchen.
Der Unterſeeboothrieg und ſeine Folgen.
* Amſterdam, 23. Febr. Das Handelsblad ſchreibt
u. a.: Eine Folge hat die deutſche Drohung
mit den Unterſeebooten jedenfalls gehabt,
näm=
lich, daß die Poſtverbindung zwiſchen England und dem
Feſtland zwar nicht ganz unterbrochen, aber doch ſehr
ſchlecht geworden iſt. Wir erhalten deshalb nicht nur
keine Zeitungen aus England — auch jede
Verbin=
dung mit Frankreich und Südafrika und
Ame=
rika hat aufgehört. Die Dampfer, die bisher dieſen
Dienſt unterhalten haben, ſind außerſtande, regelmäßig
zu fahren, da ſie ſich vor den Minen und
Unterſeeboo=
ten fürchten. Auch der Poſt= und Perſonenverkehr
zwi=
ſchen Frankreich und England iſt ſeit einigen Tagen
geſtört.
* Amſterdam, 23. Febr. Nach einer
Zeitungs=
meldung aus Denboſch iſt dort ein langer Zug mit 43
Waggonladungen Speck auf der Fahrt nach
Pliſſingen durchgekommen. Der Speck iſt für England
beſtimmt. Dort koſtet das Pfund Speck gegenwärtig
zwei Schilling.
* Berlin, 24. Febr. Die in Irland eingetragenen
Dampfergeſellſchaften laſſen, wie der Voſſ. Ztg. aus
Stock=
holm gemeldet wird, ihre Boote zwiſchen Liverpool,
Nor=
wich und den iriſchen Häfen zum Schutze gegen die
deut=
ſchen Unterſeeboote unter der grünen iriſchen
Flagge fahren. Die betreffenden engliſchen Reeder
glauben nämlich, die Deutſchen würden einen ſolchen Ge
brauch der iriſchen Nationalflagge reſpektieren, um nicht
Erbitterung unter den Irländern in Amerika hervorzu
rufen.
* Rotterdam, 23. Febr. Der Courant meldet aus
London, daß in England an 9000 Matroſen der
Han=
delsſchiffahrt feiern, weil ſie ſich weigern, anläßlich der
deutſchen Unterſeebootsgefahren England auf Schiffen zu
verlaſſen.
* Bern, 23. Febr. Nach einem Zirkular der
Meſ=
ſagerie Anglo=Suiſſe iſt die
Seeverſicherungsge=
bühr für Transporte nach England
neuer=
dings erhöht worden und beträgt nunmehr 2½
Pro=
zent von dem verſicherten Betrage, wenn die Sendungen
auf engliſchen oder franzöſiſchen Schiffen ſpediert werden.
Dazu kommen noch 1½ Prozent Zuſchlag für die
Beförde=
rung auf der Landſtrecke ſowie die erhöhten Poſt= bezw.
Eiſenbahngebühren. Hiermit erreichen die
Verſicherungs=
gebühren für Sendungen nach Großbritannien die gleiche
Höhe wie für ſolche nach Nordamerika.
* London, 24. Febr. Die Admiralität
kün=
digt Beſchränkungen der Schiffahrt am
nörd=
lichen und ſüdlichen Eingang des Iriſchen Meeres an.
* Stockholm, 23. Febr. Die Linien von
Göte=
borg nach Granton und Mancheſter haben ihre
Fahrten eingeſtellt. Am Sonntag ging aus
Göte=
borg lediglich der kleine, alte Frachtdampfer „Faunus”
der Konkordiageſellſchaft ab, dem man die geſamte Brief=
und Paketpoſt mitgab.
TU. Hamburg, 24. Febr. Der norwegiſche
Damp=
fer „Orlaf” meldet, daß er im engliſchen Kanal
Wrackſtücke und Uniformmützen treibend geſehen hat, die,
wie dem Hamburger Fremdenblatt aus Rotterdam
ge=
meldet wird, wahrſcheinlich von einem verſenkter
engliſchen Truppen=Transportdampfer
ſtammen. Auch ein aus Hull eingetroffener engliſcher
Dampfer hat zahlreiche Wrackſtücke mit militäriſchen
Klei=
dungsſtücken und viel Minen geſehen. Nach Angabe der
Beſatzung herrſcht unter der Bevölkerung von Hull große
Aufregung.
TU. Mailand, 24. Febr. Corriere della Sera
meldet aus London: Das engliſche Kohlenſchiff
„Dowerſhire”, das von einem deutſchen
Unter=
ſeeboot in den Grund gebohrt wurde, befand ſich
Samstag gegen 6 Uhr im Iriſchen Kanal, einige Meilen
von Belfaſt entfernt, als das Unterſeeboot in ungefähr
zwei Meilen Entfernung auftauchte. Die größte
Ge=
ſchwindigkeit des Dampfers war nutzlos. Drei
Kano=
nenſchüſſe brachten das Kohlenſchiff zum Stehen und,
nachdem der Kommandant des Unterſeebootes die ganze
Beſatzung in die Boote befohlen hatte, barſt das
Koh=
lenſchiff, von einer mächtigen Exploſion erſchüttert, mitten
entzwei. Ernſte Beſorgnis herrſcht um das Schickſal des
Dampfers „Merbland‟. Er verließ Hull am
vorvergan=
genen Montag und wird ſeitdem vergebens in New=Caſtle
erwartet. (B. Z.)
Amerikas Antwort auf die deutſche Note.
* Berlin, 23. Febr. Wie wir hören, hat die
ame=
rikaniſche Regierung auf die bekannte deutſche
Note mit verſchiedenen Vorſchlägen geantwortet, die
noch der Prüfung der zuſtändigen Stellen unterliegen.
* Berlin, 24. Febr. Zu der W. T. B.=Meldung, daß
die amerikaniſche Regierung auf die bekannte
deutſche Note geſtern mit verſchiedenen Vorſchlägen
geantwortet habe, die noch der Prüfung der zuſtändigen
Stellen unterliegen, vernimmt das B. T., daß dieſe
ame=
rikaniſche Note in einer Form gehalten ſei, die zu
bewei=
ſen ſcheine, daß auch auf amerikaniſcher Seite nicht der
Wunſch beſtehe, die Angelegenheit zu verſchärfen. Schon
aus der Tatſache, daß die amerikaniſche Regierung mit
Vorſchlägen antwortete, gehe hervor, daß ſie ſich dem
Ge=
wicht der deutſchen Gründe nicht völlig habe entziehen
können.
Ueber eine Million Kriegsgefangene.
* Die Siegesbeute der Winterſchlacht in Maſuren
und die außerordentlich hohen Zahlen an
Kriegsgefan=
genen, die in den letzten drei Wochen im Feldzuge in den
Karpathen und in der Bukowina unſeren Verbündeten
in die Hände gefallen ſind, haben die Zahl der
Kriegs=
gefangenen, die in deutſcher und öſterreichiſch=ungariſcher
Verwahrung gehalten werden, auf über eine
Mil=
lion geſteigert. Die Zahl der kriegsgefangenen
Ruſ=
ſen in Deutſchland beträgt, wenn man die früheren
Mitteilungen zugrunde legt, ungefähr 462000; Oeſterreich=
Ungarn dürfte mindeſtens 230000 Ruſſen gefangen
hal=
ten. Somit haben die Ruſſen bisher 692000 Mann an
Gefangenen eingebüßt. Die Zahl der kriegsgefangenen
Franzoſen beträgt mindeſtens 237000, die der
Bel=
gier 37000, die der Engländer 19000; ſie alle ſind
in Deutſchland interniert, während unſere Verbündeten
außer den Scharen gefangener Ruſſen noch mindeſtens
50000 Serben gefangen halten. Aus dieſen im
ein=
zelnen eher zu niedrig als zu hoch gegriffenen Zahlen
er=
gibt ſich ein rieſiges Heer von 1043000 feindlichen
Kriegs=
gefangenen, von denen Deutſchland etwa drei Viertel
Oeſterreich=Ungarn etwa ein Viertel beherbergt. Zwei
Drittel der geſamten Gefangenenzahl haben die Ruſſen
geliefert.
Die neue Kriegsanleihe.
* Berlin, 24. Febr. Ueber die Bedingungen
für die Begebung der zweiten
Kriegs=
anleihe werden nach den Politiſchen Nachrichten in
den Morgenblättern nähere Mitteilungen gemacht.
Da=
nach werden aufgelegt 5prozentige Schatzanweiſungen
und eine 5prozentige Reichsanleihe. Die
Reichsſchatz=
anweiſungen erhalten wieder eine durchſchnittliche
fünf=
jährige Laufzeit. Sie werden in der Tilgungszeit
halb=
jährlich ausgeloſt und in bar zum Nennwert
zurück=
bezahlt. Die Reichsanleihe iſt wie die auf Grund des
erſten Kriegskredits begebene erſte in ihrem Höchſtbetrage
nicht begrenzt und auf 10 Jahre unkündbar.
Die Fürforge für die Witwen und Waiſen
unſerer Krieger
war am Dienstag in preußiſchen Herrenhauſe
Gegenſtand einer gemeinſamen Ausſprache verſchiedenſter
großer wirtſchaftlicher Verbände und Vereine. Den Vorſitz
führten die Leiter der beiden einberufenden Verbände,
Geheimrat Dr. Rieſſer (Hanſa=Bund) und
Reichstags=
abgeordneter Dr. Röſicke (Bund der Landwirte). Der
Referent, Regierungsrat Dr. Leidig, wandte ſich in
ſei=
ner einleitenden Anſprache gegen die bisherige geſetzliche
Regelung der Hinterbliebenenrenten, wonach die Bezüge
für die Witwen und Waiſen der Kriegsteilnehmer
ledig=
lich nach der letzten militäriſchen Stellung der im Kriege
Gefallenen abgeſtuft werden. Demgegenüber ſoll nach
dem Vorſchlag der beiden einberufenden Verbände das
Prinzip ſtarrer Einheitsſätze zugunſten abgeſtufter
Ren=
ten erſetzt werden, die an das bürgerliche
Arbeitseinkom=
men des Gefallenen anknüpfen. Die Erörterung, an der
ſich Vertreter zahlreicher Verbände beteiligten, und in der
auch auf die großen finanziellen Laſten, die ſich aus dem
Vorſchlage ergeben würden, hingewieſen wurde, führte
doch zu einer grundſätzlichen Einmütigkeit der
Verſamm=
lung. Mit Nachdruck wurde hervorgehoben, daß die
ſchnelle und ausreichende Verſorgung der
Hinterbliebe=
nen der Kriegsteilnehmer eine dringende Ehrenpflicht der
Reichsgeſetzgebung ſei. Der von einigen Teilnehmern der
Verſammlung gegebenen Anregung, auch die
Notwendig=
keit einer erhöhten Fürſorge für die Kriegsinvaliden
her=
vorzuheben, wurde einmütig beigeſtimmt. Die
Verſamm=
lung beauftragte ihren Vorſtand, im Sinne dieſer
Er=
örterungen bei den Reichsbehörden vorſtellig zu werden.
Beſchäftigung von Kriegsgefangenen.
* Berlin, 23. Febr. In der verſtärkten
Budget=
kommiſſion des Abgeordnetenhauſes gab
die Regierung, betreffend die fiskaliſchen Moore, bekannt,
daß demnächſt vierzehn Komplexe in Hannover und
Schleswig mit 20000 bis 25000 Hektar unter
Heran=
ziehung von Kriegsgefangenen zur
Bearbei=
tung in Angriff genommen werden. Die Gebäude und
Varacken ſeien fertiggeſtellt. 15000 bis 20000 Gefangene
würden beſchäftigt werden. — In den fiskaliſchen Bädern
in Wandorf und Langenſchwalbach ſeien Verwundete in
größerer Anzahl aufgenommen.
Japaniſche Sympathien für Deutſchland!
* Aus vielen Mitteilungen aus Japan, auch aus
ſolchen, die als durchaus unbeeinflußt angeſehen werden
müſſen, geht hervor, daß man in Japan in auffallender,
faſt demonſtrativer Weiſe bemüht iſt, den Deutſchen
Hochachtung entgegenzubringen und den Engländern
Verachtung zu zeigen. Was dahinter ſteckt und ob es
ehrlich gemeint iſt, läßt ſich vorerſt nicht erkennen, die
Tatſache ſelbſt aber kann nach untrüglichen
Mittei=
lungen als feſtſtehend bezeichnet werden und ſie iſt zu
auffallend, als daß man ſie weiter mit Stillſchweigen
übergehen könnte. Neuerdings ſchreibt das Tageblatt
für Nord=China unter der Ueberſchrift: Japaniſche
Sympathie=Kundgebung für die Deutſchen:
Der „Japaniſche Verein der Jungen Buddhiſten” hat
einen bemerkenswerten Offenen Brief in
deut=
ſcher Sprache an die in Japan befindlichen
deutſchen Kriegsgefangenen gerichtet, der eine
ſehr deutſchfreundliche Geſinnung zeigt. Die
Jungen Buddhiſten haben bereits eine große
Verbrei=
tung in Japan, und ihr Offener Brief iſt daher um ſo
erfreulicher, als er ein wirkſames Gegengewicht gegen die
von der engliſchen und engliſch beeinflußten Preſſe
aus=
gehenden Verleumdungen bildet. Die wertvolle
Kund=
gebung, die in der Japan Times veröffentlicht wurde,
iſt in folgenden Wortlaut gefaßt: Der Japaniſche Verein
der Jungen Buddhiſten beehrt ſich, die ruhmvollen
Ver=
teidiger von Tſingtau zu begrüßen. Von Feindſchaft
kann zwiſchen Ihnen und uns keine Rede ſein, zwiſchen
Deutſchen und Japanern beſteht überhaupt kein Haß.
Leider hat der furchtbare europäiſche Krieg ſeinen
Schat=
ten bis nach Japan geworfen und unſere fünfzigjährige
Freundſchaft auf eine harte ſchmerzliche Probe geſtellt.
Die bloße Erinnerung, daß Freunde das Schwert
gegen=
einander gezückt haben, erfüllt das Herz Junger
Buddhi=
ſten, die das Buddhiſtiſche Gebot der gleichen Liebe für
alle ohne Unterſchied als ihr höchſtes Ideal zu
verwirk=
lichen ſuchen, mit tiefem Schmerz. Sie, meine Herren,
haben im Dienſte des Vaterlandes wie Helden bis aufs
Aeußerſte die Feſte Tſingtau verteidigt. Erſt dann ſind
Sie gewichen. Bewunderung und Teilnahme
erfüllt unſer Herz. Ein jeder von Ihnen hat mit
Todes=
verachtung ſeine Pflicht getan. In unſeren Augen heißt
das durch die Tat das höchſte Gebot des Buddhismus
er=
füllen; die treue Hingabe an die Pflicht iſt die einzige
Grundlage, auf der einmal der ewige Weltfriede ſich
ver=
wirklichen läßt. Dieſe Ueberzeugung kann Ihnen eine
tröſtende Genugtuung geben. Wir bezeugen Ihnen aus
dem tiefſten Herzensgrunde unſere bewundernde
Aus dem Leben des
General=
fefdmarſchalls von Hindenburg.
C.K. In dem ſchon erwähnten, im Verlag von
Schu=
ſter u. Löffler in Berlin erſchienenen Lebensbild: Paul
von Hindenburg erzählt ſein Bruder über
Hinden=
burgs Kindheit und Kadettenzeit: Das
„muntere und kräftige Söhnchen”, deſſen Geburt der
Leut=
nant Beneckendorff von Hindenburg am 2. Oktober 1847
in Poſen anzeigt, iſt in echtem ſoldatiſchen Geiſte
aufge=
wachſen und erzogen worden, und damit wurde
unfrei=
willig ſchon ſehr frühzeitig der Anfang gemacht. Die
junge Mutter, die für ihren Erſtgeborenen eine alte, recht
erfahrene Kinderfrau haben wollte, wählte in der
Dunkel=
ſtunde eine aus, die ihr ſehr reſolut und umſichtig ſchien.
Aber bald machte die Alte einen ſonderbaren Eindruck.
Oft, wenn das Kind ſchrie, rief ſie barſch: „Ruhe in der
Kompagnie!‟ Das Süppchen machte ſie „maulgerecht”,
warf mit militäriſchen Ausdrücken um ſich, und als ſie
dann noch öfters ein Schnäpschen nahm, brachte man
her=
aus, daß ſie — Marketenderin geweſen war. Sie hatte
ihre Krieger gewiß in guter Ordnung gehalten, aber für
den Säugling war ſie doch nicht die Geeignete. Der alſo
militäriſch eingeweihte Knabe zeigte von Anfang an das
größte Intereſſe für alles Soldatiſche. Die Großmutter
mütterlicherſeits, die Gattin des Generalarztes
Schwik=
kardt, der in den Befreiungskriegen mitgefochten hatte
wurde immer wieder von Paul gebeten: „Erzähl uns
etwas vom Kriege!” Und dann mußte ſie auskramen von
1806, von den Franzoſen und von 1813. . . 1859 kam er
dann in die Kadettenanſtalt in Wahlſtatt, und aus den
Briefen, die er von hier nach Hauſe ſchrieb, läßt ſich der
werdende Mann erkennen, die Entfaltung dieſes
Charak=
ters, in dem ſich Gewiſſenhaftigkeit und Tatkraft,
Herzens=
güte und Willensſtärke, Treue und Pflichtgefühl
harmo=
niſch paarten. Der Knabe, der bereits vor ſeinem
Ein=
tritt in die Kadettenanſtalt ſein Teſtament gemacht hatte
und darin ſeinem Bruder ans Herz legte, einem
unbe=
mittelten Mitſchüler alle Tage die von ihm geſpendete
Semmel weiter mitzunehmen, ließ auch ſpäter niemanden
im Stich und zeigte ſich von rührender Dankbarkeit. Die
ſchönſte Zeit waren die Ferien in Neudeck, wo er ſich nach
Herzensluſt tummeln konnte und alle ſeine Lieblingsſpeiſen
erhielt. Als ihm einmal die Mutter eine Zitronenſpeiſe
vorſetzte, fragte der kleine Kadett zagend: „Wenn ich als
Generalleutnant auf Urlaub komme, wirſt du mir dieſe
Speiſe dann auch wieder machen?‟ Doch war er ſtets im
Eſſen mäßig und auch im Trinken. „Nie trank er zum
zweiten Frühſtück ein Glas Bier; es macht dick und
denk=
faul,” berichtet der Bruder aus ſeinen Mannesjahren.
„Geraucht hat er ſelten, nur, wo es bei einer Geſellſchaft
nicht zu vermeiden war. Karten kannte er kaum, nie
hat er Karten geſpielt Ueberall ſtand ihm ſeine
mili=
täriſche Aufgabe vor Augen, und er wäre jetzt nicht ſo
leiſtungsfähig, hätte er ſich nicht ſo ſtraff gehalten.”
Aus den Kriegsbriefen des Leutnants
wird mitgeteilt: Ungeduldig und ſehnſüchtig ſah der
junge Kadett die älteren Kameraden 1864 in den Krieg
ſtürmen. Zwei Jahre ſpäter durfte er ſchon ſelbſt dabei
ſein; als 18jähriger Leutnant bewies er ſich bei
König=
grätz als unerſchrockener Held und erhielt für ſein
tap=
feres Verhalten den Roten Adlerorten mit Schwertern.
Wie ſich damals das Soldatenblut in ihm regte, mit
welcher Begeiſterung er ſeinen Beruf erfaßte, wie ernſt und
weitſchauend ſeine kriegeriſchen Eindrücke waren, das
zeigen uns Stellen aus ſeinen Kriegsbriefen an die
El=
tern: „Es iſt die höchſte Zeit, daß die Hindenburge mal
wieder Pulver riechen. Unſere Familie iſt darin leider
ſeltſam vernachläſſigt.” „So leid es mir tut, Euch nicht
noch einmal ſehen zu können, ſo freue ich mich doch über
dieſe bunt belebte Zukunft, für einen Soldaten iſt ja
Krieg der Normalzuſtand und außerdem ſtehe ich in Gottes
Hand. Falle ich, ſo iſt es der ehrenvollſte und ſchönſte
Tod, eine Verwundung muß ja auch nur zum Beſten
dienen, und kehre ich unverſehrt zurück, um ſo ſchöner.”
„Mein Ziel auf dem Kriegsfelde iſt erreicht, d. h. ich habe
Pulver gerochen, die Kugeln pfeifen gehört, alle Arten,
Granaten, Kartätſchen, Schrapnells, Gewehrkugeln, bin
leicht verwundet worden, ſomit eine intereſſante
Perſön=
lichkeit, habe fünf Kanonen genommen uſw. uſw.!! Vor
allem aber habe ich die göttliche Gnade und
Barmherzig=
leit an mir kennen gelernt, ihm ſei Ehre in Ewigkeit
Amen.‟ Er ſchildert, wie ihm die Kugel bei Königgrätz
durch den Helm fuhr und er beſinnungslos niederſtürzte.
Von ſeinen Gefühlen vor der Schlacht ſchreibt er: „
Zu=
nächſt eine gewiſſe Freudigkeit, daß man nun auch einmal
Pulver riechen lernt, dann aber auch ein banges Zagen,
ob man auch ſeine Schuldigkeit als ſo junger Soldat ge=
nügend tun wird. Hört man dann die erſten Kugeln, ſo
wird man in eine gewiſſe Begeiſterung verſetzt (ſie wer=,
den ſtets mit Hurra begrüßt), ein kurzes Gebet, ein
Ge=
danke an die Lieben in der Heimat und den alten Namen,
und dann vorwärts! Mit der Zahl der Verwundeten
um=
her macht die Begeiſterung einer gewiſſen Kaltblütigkeit
oder mehr Gleichgültigkeit gegen die Gefahr Platz. Die
eigentliche Aufregung kommt erſt nach dem Gefecht, wo
man die Greuel des Krieges in den ſchrecklichſten
Geſtal=
ten mit mehr Muße anſehen muß; dies zu beſchreiben
ver=
mag ich nicht.” 1870 iſt er beim Sturm von St.
Pri=
vat im heißeſten Kampfe. Gottes Gnade hat ſichtlich
über mir gewaltet, ich bin die ganze Zeit mit meinem
Kommandeur nicht vom Pferde geſtiegen und hat nur das
Pferd meines Kommandeurs eine Mitrailleuſenkugel ins
Bein und ich eine Flintenkugel an den Stiefelſchaft
be=
kommen. Der Kampf im Dorf mit Bajonett und Kolben
bei Abend war entſetzlich, Haufen von Leichen, das Ganze
in Flammen und raſende Wut auf beiden Seiten... Ich
begreife ſelbſt nicht, wie ich bei der ganzen Aktion ſo
kalt=
blütig bleiben konnte. Ich habe öfter nach der Uhr
ge=
ſehen und alle Gefechtsmomente an Ort und Stelle gleich
auf dem Pferde notiert, zum Eiſernen Kreuz werde ich
eingereicht; ob ich es bekomme, iſt etwas anderes.” Sein
Urteil über die Franzoſen und die Schlacht lautet: „Was
meine Anſicht über die franzöſiſche Armee betrifft, ſo
er=
achte ich die Kavallerie kaum einer weiteren Erwähnung.
wert; die Infanterie ſchlug ſich, ſoweit ich ſie kenne, zähe
und brav, feuert enorm weit und ſchnell, natürlich ohne
zu zielen, erlangt aber doch Reſultate, da ſie die
Atmo=
ſphäre mit einem Hagel von Blei erfüllt, ein rieſiges
Ge=
knalle, die meiſten Granaten platzten, da ſie Zeitzünder
hatten, in der Luft, die Mitrailleuſen durchaus keine zu
verachtenden Gegner, ſondern wirken ziemlich bedeutend,
ihr Geräuſch iſt leicht erkennbar; es klingt ungefähr wie
ein ſchnarrendes Rrrr. Ich habe nie ein ſo überſichtliches
Schlachtfeld wie das von St. Privat geſehen: flache
Höhenrücken, mit einigen Dörfern. Chauſſeen, die weder
erhöht noch eingeſchnitten ſind, kleine und wenige
Wald=
parzellen, nur am linken Flügel größere Waldungen. Ich
habe vom Pferde aus oft die feindlichen Poſitionen ſowie
die Bewegungen ganzer Diviſionen überſehen können; es
war das reine Paradegefecht.”
Hochachtung und verbinden damit den Ausdruck der
frohen Hoffnung, daß die alte Freundſchaft bald
wiederum in ungetrübtem Glanze erſtrahlen wird.
Ver=
treter des Japaniſchen Vereins der Jungen Buddhiſten:
Prof. Rev. Zenkai Omori, Prof. Rev. Ichino Shibata
Rev. Kenchi Shirayama.
Unlängſt iſt der Frkf. Ztg. aus Oſtaſien eine Zuſchrift
zugegangen, in der es u. a. heißt:
„Mir haben viele gebildete Deutſche in den
Lazaret=
ten erzählt, mit welcher Begeiſterung die
Bevöl=
kerüng Japans ſie auf die Bahnhöfe begleitet habe.
Man ſtreckte den Reſerviſten aus Japan Geſchenke
ent=
gegen, man ſang Lieder, man ſchrieb ihnen begeiſterte
Briefe. Japaniſche Offiziere haben wiederholt verſichert,
* ſei dem japaniſchen Militär geradezu
unange=
nehm, gegen Deutſchland zu kämpfen. Die
Sache gehe aus von der allmächtigen Mitſui=Gruppe der
großen Finanziers. „Wir mußten gehorchen,” ſagten ſie
„aber nur mit innerem Widerwillen haben wir es getan.”
Den Deutſchen gegenüber zeigen die Japaner ein
Beneh=
men, das mehr Verlegenheit als Härte offenbart. Iſt
man höflich und beſtimmt, ſo verſteht es der Japaner,
ſich angenehm zu zeigen. Er entſchuldigt manche
Ver=
fügung, bedauert manche Unannehmlichkeit, er bittet, doch
geduldig zu ſein; die Sache wachſe ihm über den Kopf,
ſie verſtänden auch manches nicht. Sie ſeien nach wie vor
die Schüler Deutſchlands ihre militäriſche Tüchtigkeit
hätten ſie von den Deutſchen gelernt. Ueber die erſte
Zu=
ſammenkunft, die Gouverneur Meyer=Waldeck bei den
Uebergabeverhandlungen in Tſingtau mit dem General
Kamio hatte, wird erzählt: Kamio ſprach die Hoffnung
aus, daß Deutſchland und Japan nie wieder in Waffen
gegen einander ſtehen würden uſw. Während dieſer
Zu=
fammenkunft wurde der anweſende engliſche General
vollſtändig als Luft behandelt.”
Irland und die britiſche Weltherrſchaft.
CD Sir Robert Caſements Buch „The
Crime against Treland and how the War may right it‟
ſwird von Prof. Dr. Chriſtian F. Weiſer in den neueſten
Grenzboten einer beachtenswerten Beſprechung
unter=
izogen. Caſement zieht in ſeinem Buche die
Vergangen=
heit Irlands und die Geſchichte der britiſchen
Weltherr=
ſchaft zum Beweiſe dafür heran, daß das engliſche
Weltreich mit dem Beſitze Irlands ſteht
und fällt. Dies iſt nicht Caſements eigene ſpäte
Ent=
deckung: ſchon Montesquieu erkannte es, wie
Wei=
ſer in Erinnerung bringt, als den großen Fehler in der
Politik Ludwigs XIV., daß er nicht ſeine ganze Kraft
darauf richtete, Irland unter ſeinem Schützling Jakob
als ein ſelbſtändiges Königreich von England
abzutren=
nen. Und als Napoleon auf St. Helena über den
Weg nachdachte, von dem aus er die Straße des
Verder=
bens ging, erklärte er es für das Verhängnis ſeiner
Lauf=
bahn, daß er die militäriſche und die wirtſchaftliche
Be=
deutung Irlands für den Zuſammenhalt des britiſchen
Reiches verkannte. „Wäre ich nach Irland” urteilte
Na=
poleon, „ſtatt nach Aegypten gegangen, mit dem engliſchen
Weltreiche wäre es vorbei geweſen.” — Auch bei den
Machthabern Englands ſtand dieſe Ueberzeugung ſeit den
Tagen Heinrichs VIII. feſt. Deshalb ging die engliſche
Politik dahin, einesteils jeden Erfolg der irländiſchen
Freiheitskämpfe mit allen Mitteln der Liſt und der
Ge=
walt zu vereiteln, andererſeits Irland dem europäiſchen
Intereſſenkreis nach Möglichkeit zu entrücken. In der
Tat hat ſich die Legende von der armen Inſel und der
niederen Kultur ihrer Bewohner dauernde Geltung
ver=
ſchafft. Europa dachte an ein unfruchtbares Irland, von
einem armſeligen Volke bewohnt, das ohne Bildung mit
ſtumpfem Sinne ſeinem Tagewerk nachging und ſeine
Freiheit durch eigene Schuld verſcherzt habe.
Sir Roger Caſement erweiſt dieſe ganze Vorſtellung
von Irland und ſeinem Volke als ein Trugbild. Er zeigt
uns ein Land mit reichen Hilfsquellen und ein kernhaftes,
begabtes Volk, das lange vor den anderen Völkern
Weſt=
europas eine hohe Kultur beſaß, und er weiſt nach, daß
England von dem Fett dieſes Landes ſich nährte und
groß ward. Irlands Söhne traten den Webſtuhl, auf
dem die Engländer ihre Seide ſpannen, ſie ſchlugen
Eng=
lands Schlachten. Kann Englands Emporſtieg nicht ge
dacht werden ohne Irland, ſo iſt auch der Beſtand des
Weltreiches durch den Beſitz dieſer Inſel bedingt. Ein
politiſch unabhängiges Irland, das in der Lage wäre,
ein Bündnis mit Englands Feinden einzugehen, beſäße
die Bedeutung einer Feſtung, drohend gelagert vor dem
Tore Englands. Mit einem freien Irland kann ein
eng=
liſches Weltreich nicht zuſammen gedacht werden. Das
freie Irland verbürgt die Freiheit des Meeres, die Frei
heit der Welt. In dieſem Sinne umſchließt die iriſche
Inſel das Geheimnis von Englands Stärke und
Schwäche.
Wirtſchaftliche Maßnahmen in
Oeſterreich=Ungarn.
* Wien, 23. Febr. Eine heute erlaſſene
Kaiſer=
liche Verordnung verfügt die Sperre über alle
am 24. Februar vorhandenen Vorräte an Weizen,
Roggen, Gerſte, Hafer, Mais, ſowie an
Mahl=
produkten mit Ausnahme von Kleie. 300 Gramm
Getreide oder 240 Gramm Mahlprodukte pro Kopf dürfen
täglich verbraucht werden. Ausnahmebeſtimmungen
be=
ziehen ſich auf die Vorräte für Angehörige des
Haus=
halts, für Bäcker und Zuckerbäcker und Saatgetreide,
ſo=
wie auf die Haferverfütterung für Pferdehalter. Weiter
wird eine durch die Gemeinden vorzunehmende Aufnahme
der Vorräte unter Mitwirkung von Behörden beſtellter
Vertrauensmänner angeordnet, wobei nicht rechtzeitige
oder unrichtige Beantwortung der Fragen mit Arreſt oder
Geldbuße belegt wird. Die Enteignungsvorſchriften ent
halten eine weſentliche Erweiterung. Für enteignete
Produkte wird künftig nicht mehr der Höchſtpreis, ſondern
ein um 10 Prozent geringerer Satz gezahlt. Zur
Durch=
führung der Aufnahme der vorhandenen Vorräte wird
eine unter ſtaatlicher Aufſicht und Einflußnahme ſtehende
Getreide=Verkehrsanſtalt ins Leben gerufen.
Die politiſchen Bezirksbehörden oder Gemeinden werden
ermächtigt, die Abgabe von Brot und Mahlprodukten zu
beſtimmen, die Backſtunden zu regeln und die Herſtellung
von Einheitsbrot anzuordnen. Ferner ſind
Beſtimmun=
gen über die Herſtellung und den Verkauf von Brot und
Backware erlaſſen worden. Ebenſo ſind Anordnungen
über den Ausdruſch und Mahlzwang vorgeſehen. Die
vorſätzliche Verheimlichung von Vorräten an Getreide
oder Mahlprodukten, die Beſchädigung oder Zerſtörung
geſperrter Vorräte und die Entziehung des Saatgutes
ſeiner Beſtimmung wird mit ſtrengem Arreſt bezw.
Geld=
bußen beſtraft.
* Budapeſt 23. Febr. Auf Grund der
Regie=
rungsverordnung hat der hauptſtädtiſche Magiſtrat
ange=
ordnet, daß der Mehlvorrat bei den Privaten
feſtge=
ſtellt werde. Derjenige — ſehr bedeutende — Vorrat, der für
6 Monate 6 Kilogramm pro Kopf und Monat überſteigt,
wird gegen Entſchädigung enteignet und unter diejenigen
verteilt, die nicht ausreichenden Mehlvorrat haben. Die
Hauptſtadt, die über ſehr bedeutende Mehlvorräte verfügt,
organiſiert die Verſorgung mit Mehl derart, daß den
Bäckern von ihr ein beſtimmtes Quantum zur Verfügung
geſtellt wird.
Die ruſſiſche Schatzanleihe.
* Magdeburg, 23. Febr. Die Magdeb. Zeitung
meldet aus Brüſſel: Die neueſte von der Bank von
England aufgelegte ruſſiſche Schatzanleihe von
250 Millionen Franken wurde trotz der hohen Verzinſung
(mit Berückſichtigung des Emiſſionskurſes über 10
Pro=
zent) nur zur Hälfte von dem Publikum gezeichnet; den
Reſt muß wieder die Bank von England übernehmen.
„Englands Politik‟.
* Baſel, 23. Febr. Der Baſeler Anzeiger bringt
einen Leitartikel über Englands Politik. Darin
wird zunächſt der Ausſpruch Churchills von den
ſil=
bernen Kugeln zitiert; dann fährt der Artikel fort:
Chur=
chill, der bekanntlich auch der Verfaſſer anderer Ausſprüche
iſt, die von keinem Ueberfluß an Feingefühl zeugen, hat
damit ziemlich unverhüllt zugeſtanden, daß die engliſche
Politik eventuell ausgiebig die Macht des Geldes als
Kriegsmittel einſetzen würde. Daß dies aber in einer
wenig honorierten und wenig honorigen Weiſe geſchehen
würde, wie jetzt nach und nach aufgedeckt wird, konnte
man ſelbſt von Churchill nicht erwarten. Das Blatt weiſt
darauf hin, daß die ruſſiſchen maßgebenden Kreiſe und
die Preſſe, die den Krieg betrieben haben, engliſche und
wahrſcheinlich auch franzöſiſche Geldmittel erhalten haben.
Es beleuchtet ferner den Fall Caſement, wonach die
Meldung der Kölniſchen Zeitung von einem
Be=
ſtechungsverſuch an dem Kapitän eines holländiſchen
Schiffes leider nicht ausgeſchloſſen erſcheine. Schließlich
erwähnt der Baſeler Anzeiger die widerwärtige Wirkung
der ſilbernen Kugeln in den Kapkolonien, indem er den
Bericht eines Miſſionars der Baptiſten=Miſſion zitiert.
Er fordert zum Studium der Inſeratenteile der
engliſchen Blätter auf und führt das Beiſpiel eines
Dar=
lehnsſuchers an, der in der Times als Gegenleiſtung die
Tötung von acht Deutſchen anbietet. Der
Ar=
tikel ſchließt: Wir ſind neutral; aber angeſichts dieſer
Erſcheinungen kann man nicht anders ſagen, als: Es iſt
empörend daß ſo etwas vorkommt, daß eine
Zei=
tung wie die Times ſo etwas aufnimmt. Aber auch hier
gilt das Wort: Böſe Beiſpiele verderben gute Sitten,
ganz beſonders, wenn die böſen Beiſpiele von oben
ge=
geben werden. Die Freunde des engliſchen Volkes aber
lönnen dieſe Entwicklung in dem Lande, welches früher
durch ſein ſtändiges Eintreten für das kair play berühmt
war, nur aus tiefſter Seele bedauern.
Eng=
land wendet Prinzipien an, die Warren Haſtings in
In=
dien vielleicht anwenden konnte. Das wird ſich gegenüber
den ziviliſierten Völkern rächen.
Meuterei in Indien.
* Amſterdam, 24. Febr. Reuter meldet aus
London amtlich: In Singapore hat ein indiſches
Infanterie=Regiment gemeutert, wobei ſechs
engliſche Offiziere, 16 Unteroffiziere und Mannſchaften
getötet, 9 Unteroffiziere und Mannſchaften verwundet, 14
engliſche Bürger, darunter eine Frau, getötet wurden.
Die Meuterei iſt unterdrückt worden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Februar.
Regelung des Bedarfs an Brot und Mehl
in der Stadt Darmſtadt.
* Von Montag, den 1. März ab, darf von den
hieſi=
gen Bäckereien und Verkaufsſtellen Brot und Mehl nur
gegen Abgabe von Brotmarken verabfolgt
wer=
den. Am Freitag, den 26., Samstag, den 27., und —
wenn nötig — am Sonntag, den 28. Februar, je
vormit=
tags von 9—1 Uhr und nachmittags von 3—7 Uhr,
wer=
den für die hieſige Einwohnerſchaft Ausweis= und
Brot=
karten für die Bezirke der 7 Polizeireviere in
nachbezeich=
neten Lokalen ausgegeben. Die Karten müſſen dort von
dem Haushaltungsvorſtand oder einem erwachſenen
An=
gehörigen gegen Ausweis über die
Empfangsbeſcheinig=
ung (Vorlage von Steuerzettel uſw.) in Empfang
ge=
nommen werden. Ueber die Benutzung der Ausweis= und
Brotkarten werden nähere Vorſchriften erlaſſen und noch
im Laufe dieſer Woche in den hieſigen Zeitungen bekannt
gegeben. Die Kartenausgabenſtellen ſind:
für den Bezirk des 1. Polizeireviers im Schulhaus
der Gewerbeſchule (Ecke Karl= und Nieder=
Ram=
ſtädter Straße, Eingang Nieder=Ramſtädter Straße),
Saal rechts im Erdgeſchoß;
b) für den Bezirk des 2. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz;
c) für den Bezirk des 3. Polizeireviers in der
Turn=
halle der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des 4. Polizeireviers im Schulhaus
der Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße Nr. 3,
Hinterbau, Erdgeſchoß)
)für den Bezirk des 5. Polizeireviers im Beſſunger
Gemeindehaus (Eingang alte Niederſtraße);
) für den Bezirk des 6. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
)für den Bezirk des 7. Polizeireviers im Schulhaus
der Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (
Lehrer=
zimmer, Erdgeſchoß rechts, Eingang
Pfründnerhaus=
ſtraße).
* Schillers „Jungfrau” und die Engländer. Große
Dichter werden von Zeit zu Zeit wieder „aktuell” weil ſie
in der Volksſeele zu leſen und das Bleibende in der
Er=
ſcheinungen Flucht feſtzuhalten verſtanden haben. Bei
dem Freiheitskampfe der Buren gegen ihre engliſchen
Un=
terdrücker fand man in Schillers „Wilhelm Tell”
über=
raſchende Gegenwartsbeziehungen. Bei der neulichen
Aufführung von Schillers „Maria Stuart” im Hoftheater
fand Schillers Charakterzeichnung der Königin Eliſabeth
als der Verkörperung der Falſchheit und Heuchelei
erhöh=
tes Verſtändnis, und bei der Aufführung der „Jungfrau
von Orleans” am Dienstag waren es die Worte der
Kö=
nigin Iſabeau über die Engländer, die von einer
durch=
ſchlagenden Wirkung begleitet waren. Sie ſagt im
zwei=
ten Aufzuge zu den engliſchen Führern:
Armſel’'ge Gleißner, wie veracht’ ich Euch,
Die Ihr Euch ſelbſt ſo wie das Volk belügt!
Ihr Engelländer ſtreckt die Räuberhände
Nach dieſem Frankreich aus.
Gleichwohl
Iſt Euch das dritte Wort Gerechtigkeit.
Die Heuchelei veracht’ ich.
* Fleiſchloſe Tage. Geheimrat Ewald, der
hervor=
ragende Berliner Kliniker, ſchlägt vor, für die
Kranken=
häuſer und Lazarette ſollte eine Verordnung die
Einführung fleiſchloſer Tage feſtſetzen. Durch
dieſe, wie die katholiſchen Gegenden lehren, durchaus nicht
ungeſunde Einrichtung können ſehr große Mengen von
Fleiſch erſpart werden, ohne daß dadurch der Ernährung
unſerer Kranken oder des Perſonals Abbruch geſchieht.
Gewiſſe Ausnahmen, wie z. B. die Diabetikerkoſt, laſſen
ſich leicht feſtlegen. Dagegen wäre es ſehr zu begrüßen,
wenn durch eine ſolche Maßnahme der vorgefaßten
Meinung unſerer Bevölkerung, daß es ausnahmslos
täglich Fleiſch auf dem Tiſch geben müſſe, von oben
herab ein tatkräftiger Widerſpruch und die praktiſche
Be=
kehrung zum Beſſeren entgegengeſetzt würde. Bei den in
Rede ſtehenden wirtſchaftlichen Maßnahmen kommt es
weniger auf die Gelderſparnis als auf die Erſparnis
von Material an. Der fleiſchloſe Tag wird vielleicht
zunächſt weniger bei den Kranken oder Verwundeten wie
bei dem unteren Hausperſonal Mißſtimmung und
Wider=
ſtand hervorrufen. Durch ernſten Hinweis auf unſere
wirtſchaftliche Lage und die Pflicht eines jeden Patrioten,
hier Hilfe zu leiſten, mehr noch durch die Tatſache einer
allgemeinen Durchführung dieſer Maßregel in allen
Krankenhäuſern wird dem ohne Schwierigkeiten zu
be=
gegnen ſein. In dem von Geheimrat Ewald geleiteten
Auguſta=Hoſpital iſt ein fleiſchloſer Tag angeordnet. In
den ſtädtiſchen Krankenhäuſern Berlins war ſchon vor
Ausbruch des Krieges aus Erſparnisrückſichten eine
Ver=
fügung ergangen, an einem Tage der Woche das Fleiſch
durch Eier zu erſetzen. Letzteres verbietet ſich zurzeit
wegen des Eiermangels von ſelbſt, der fleiſchloſe Tag iſt
jedoch geblieben.
* Ein Nagel — eine Krone. Ein an den alten „Stock
im Eiſen” in Wien erinnernder Gedanke leitet zur Zeit
einen Ausſchuß in Wien, der eine Hilfskaſſe für
Kriegs=
wohlfahrtszwecke begründet hat. Demnach ſoll auf dem
Schwarzenbergplatz an der Ringſtraße ein Reiterſtandbild
aus Lindenholz aufgeſtellt werden, das mit 300000 Nägeln
gepanzert werden ſoll. Jeder einzelne, der einen Nagel
in das Standbild einſchlägt, hat eine Krone zu ſpenden,
ſo daß auf dieſe Art für die Hilfskaſſe 300000 Kronen
ge=
ſammelt werden ſollen. Daneben ſoll der Spender einen
ſilbernen Erinnerungsnagel erhalten. Es iſt zu erwarten,
daß der Wehrmann aus Eiſen 1914/15 bald eine
ähn=
liche Beliebtheit erlangen wird, wie der Stock im Eiſen.
C.K. Der ruſſiſche Stiefel der Pariſerin. Die
Fran=
zöſin iſt auf ihre Verbündeten nicht gut zu ſprechen, weil
ſie ſich in den Hoffnungen, die ſie auf ſie geſetzt hat,
ent=
täuſcht ſieht. Die Ruſſen ſind noch nicht in Berlin, und
die Engländer haben die Deutſchen noch nicht
ausgehun=
gert, was ſie doch nach ſpäteſtens einem Vierteljahr
er=
wartete. Immerhin ſind ihr die alten Genoſſen aus dem
Oſten noch lieber als die neuen Freunde von jenſeits des
Kanals, denn die nahe Berührung blieb ihr erſpart, durch
die man ſich ja bekanntlich erſt richtig kennen lernt. Ein
Beweis für dieſe Gefühle ſind die neueſten Moden der
Pariſerin, denn ſie iſt ja gewohnt, ihr geheimſtes
Emp=
finden in ihrer Kleidung auszudrücken. Während nun
jede Anſpielung auf England fehlt, tragen die
franzö=
ſiſchen Damen jetzt mit Vorliebe ruſſiſche
Stiefel. Es iſt kein zierlicher Schuh, ſondern ein
rich=
tiger Stiefel mit ziemlich weiten Stulpen, die Falten
ſchlagen, eine genaue Nachahmung des etwas plumpen
und haltbaren Schuhwerks, auf das der ruſſiſche Bauer ſo
ſtolz iſt. Natürlich aber hat der ruſſiſche Stiefel eine
Verfei=
nerung erfahren. Er iſt aus feinſtem weißen Leder
gefer=
tigt, aus ſchwarzem Lackleder, das wie Seide glänzt, aus
blauem Maroquinleder oder aus weichſter Antilopenhaut,
die ſich anſchmiegt wie ein Handſchuh. Was nützten aber
dieſe ſchönen Ruſſenſtiefel, wenn man ſie nicht ſehen
würde? Deshalb trägt die Dame dazu ganz kurze Röcke,
die breit fallen, und bringt die Farbe dieſes Rockes in
Ein=
klang mit der Farbe ihrer Fußbekleidung. Deshalb gibt
es Ruſſenſtiefel in allen Farben, blau, flaſchengrün,, braun,
tiefſchwarz uſw. Der Plauderer des Journal des
Dé=
bats, der uns dieſe Einzelheiten aus der neueſten Kleidung
der Pariſerin verrät, meint, daß überhaupt die Toilette
der Damen wenig mit der Einfachheit übereinſtimme, die
man allgemein als das Paſſende für den Krieg predige.
„Man ſoll nicht glauben, daß die Mode während des
Krie=
ges nicht wechſle. Im Gegenteil, niemals hat ſie ſich
ſchneller verändert. Man ſagt uns, daß man neue Modelle
für die Fremden verfertigen muß und daß alle dieſe
Kriegstoiletten nur in Ländern getragen werden, in denen
man nicht kämpft. Das Himmelblau unſerer Uniformen
findet Beifall überall auf der Welt, und deshalb darf man
es unſeren Frauen nicht übel nehmen, wenn ſie ſich auch
in dieſe Farbe des Aethers kleiden, die unſichtbar macht.”
— Nur gut, daß die Zeit vorüber iſt, wo unſere deutſchen
Damen die Pariſer Modetorheiten mitmachten!
* Uebertragen wurde der Schulamtsaſpirantin
Ottilie Frieß aus Lauterbach mit Wirkung vom
1. April 1915 an eine Lehrerinſtelle an der höheren
Bürger= (Mädchen=) Schule zu Alsfeld.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz wurde
verliehen: dem Großh. Eiſenbahn=Ingenieur Hallſtein
von der Eiſenbahndirektion Mainz, jetzt bei der
Linien=
kommandantur Brüſſel; dem Stud. med. Eginhard
Walde=
mar Bormet von Darmſtadt, Offiziersaſpirant im
Verbande des Großh. Bad. Feldart.=Regts. Nr. 76.
— Großh. Hoftheater. Heute geht bei kleinen
Preiſen „Mignon” in Szene. In den Hauptpartien
ſind beſchäftigt die Damen Jacobs und Kallenſee, ſowie
die Herren Globerger, Peterſen, Schützendorf, Semper
und Thomſen. Dirigent Richard Lert — Spielleiter
Otto Nowack, C 26. Als vorletzter Abend des
Schiller=
zyklus wird Freitag auf D 27 „Die Braut von Meſſina‟
neu einſtudiert und neu inſzeniert gegeben. Für Samstag
iſt „Filmzauber” zum erſtenmal in dieſer Spielzeit als
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen angeſetzt.
Sonntag, den 28., A. 26, geht Wagners „Lohengrin” in
Szene. Anfang 6½ Uhr. Kleine Preiſe.
§ Revierpolizeikommiſſär Heinrich Lindemann
iſt am Dienstag nach ſchwerem Leiden infolge
Herz=
lähmung im Alter von 58 Jahren verſtorben. Mit dem
Dahingeſchiedenen verliert die hieſige Polizeibehörde
einen vorbildlich pflichteifrigen, tüchtigen und
verdienſt=
vollen Beamten. Lindemann iſt nach 9½ jähriger
Militär=
dienſtzeit am 1. Mai 1889 bei der hieſigen
Schutzmann=
ſchaft als Schutzmann eingetreten. Am 1. Dezember 1898
wurde er zum Polizeiwachtmeiſter und am 1. April 1907
zum Revierpolizeikommiſſär befördert. Ueber 15 Jahre
gehörte er der Kriminalabteilung an und ſeit 1907 war
er Vorſtand des III. Polizeireviers. Ausgezeichnet
wurde der Verſtorbene während ſeiner Dienſtzeit mit
der Militär=Dienſtauszeichnung 3. Klaſſe,
Landwehr=
dienſtauszeichnung 2. Klaſſe, der Vermählungsmedaille
1905, dem Silbernen Kreuz des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen und des Herzoglich Braunſchweigiſchen
Verdienſtkreuzes 1. Klaſſe.
* Vermißte Krieger. Die Ungewißheit über das
Schickſal vermißter Soldaten erfüllt die Angehörigen mit
banger Sorge. Bei der Unzulänglichkeit der
Gefangenen=
liſten unſerer Feinde und all den vielen Zufälligkeiten des
Krieges ſind auch die amtlichen Stellen und die in
Be=
tracht kommenden Organiſationen des Roten Kreuzes
vielfach nicht in der Lage, Aufklärung zu verſchaffen. Die
in der Front kämpfenden Kameraden der Vermißten, die
in Feldlazaretten untergebrachten Verwundeten, wie
auch Sanitätsmannſchaften, Feldgeiſtliche luſw. könnten
dann wohl am eheſten Auskunft geben. Zur
Vermitt=
lung diesbezüglicher Anfragen ins Feld hat ſich das
„Deutſche Offizierblatt” mit ſeiner
Mann=
ſchaftsausgabe, der „Feldpoſt” (Verlag von Gerhard
Stalling in Oldenburg t. Gr.), bereit erklärt. Beide
Kriegsnachrichtenblätter gelangen auf Anregung des
Großherzogs von Oldenburg durch Vermittlung des
Königl. Preußiſchen Kriegsminiſteriums bezw.
Oberkom=
mandos der Armeen als Liebesgabe, ohne Koſten für die
Empfänger, wöchentlich in annähernd einer Viertel
million Exemplaren nach allen Kriegsſchauplätzen und
gehen dort bei den Offizieren und Mannſchaften von Hand
zu Hand. Die Möglichkeit, auf dieſem Wege Gewißheit
über den Verbleib ihrer Lieben zu erhalten, wird ſicher
viele Angehörigen in der Heimat zu neuen Hoffnungen
berechtigen. Anfragen wären direkt an den Verlag in
Oldenburg zu richten.
Kirchenkonzert. Zum Beſten der Kriegshilfe
der Martinsgemeinde findet Donnerstag, den 4.
März, abends 8 Uhr, ein Wohltätigkeitskonzert
in der Martinskirche ſtatt. Sehr namhafte
Künſt=
ler unſerer Stadt, Frl. Elſe Diefenthäler, ſowie
die Herren Hoftheatermuſiker Andreä (Cello),
Stadt=
organiſt Borngäſſer und Kammerſänger Stephani
haben ihre gütige Mitwirkung zugeſagt und zuſammen
mit dem Veranſtalter, dem Kirchengeſangverein der
Mar=
tinskirche, eine auserleſene Vortragsfolge
zuſammenge=
ſtellt, die auf die Freunde der Kirchenmuſik eine
beſon=
dere Anziehungskraft ausüben wird. Eintrittskarten ſind
in der Hofbuch= und Kunſthandlung von Waitz,
Eliſa=
bethenſtraße, zu haben.
Konzert zum Beſten der Kriegsbeſchädigten. Zu
dem am 8. März in der Turnhalle (Woogsplatz) unter dem
Allerhöchſten Protektorat ihrer Königl. Hoheit der
Groß=
herzogin ſtattfindenden Konzert haben ihre
Mitwir=
kung gütigſt zugeſagt: Frau Lilli Wolfskehl,
Hofopern=
ſängerin Frau A. Jacobs, Hofopernſängerin Fräulein
C. Feiſtle, Kammerſänger A. Stephani,
Hofopern=
ſänger A. Globerger, Hof=Konzertmeiſter A. Schie
ring, Hofmuſiker R. Sprenger, Hofmuſiker W.
Raſche, Hofmuſiker H. Andrege, Kapellmeiſter
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, den 24. Februar.
Der Zigeunerbaron.
W-l. Als Zſupän in der Straußſchen Operette „Der
Zigeunerbaron” ſetzte Herr Rudolf Weisker
heute ſein Gaſtſpiel fort. Er hatte dieſe Rolle wohl
ge=
wählt, um den Beweis zu erbringen, daß er auch als
Operettenſänger verwendbar iſt, und in der Tat leiſtete er
als ſolcher ſtimmlich und geſanglich weit mehr, als von
dem Vertreter des komiſchen Faches erwartet werden
kann. Auch als Darſteller der allerdings der
derbkomi=
ſchen Gattung angehörenden Rolle entwickelte er mehr
Humor und Leben, als in ſeiner erſten Rolle. Die Saffi,
die Hauptvertreterin der Zigeunerromantik, für deren
Schilderung dem Komponiſten ein ſo großer Reichtum an
muſikaliſcher Erfindung und Melodien zu Gebote ſteht,
ſang zum erſten Male Frl. Feiſtle, die in dieſer
ſchwie=
rigen Partie eine beachtenswerte Probe ihres Talentes
ablegte, anſcheinend aber durch eine Indispoſition an
der vollen Entfaltung ihrer ſchönen ſtimmlichen Mittel
verhindert war, was namentlich im 2. Akte zutage trat.
Wenn Frl. Feiſtle ſich noch eine Veredelung ihrer
Ton=
bildung und einen leichteren Anſatz zu eigen machen
könnte, würden ihr Vortrag ſowohl, als auch die
Aus=
drucksfähigkeit ihres Organs ſelbſt noch gewinnen.
Die übrigen Partien waren in früherer Weiſe
be=
ſetzt. Herr Globerger, der wieder im vollen Beſitze
ſeiner ſtimmlichen Mittel war, ſang den Bärinkay mit
prächtiger Tonentfaltung und friſchem Temperament.
Frau Jacohs ſchön geſungener Czipra und Frau
Beling=Schäfers reizender Arſena ſei mit
Wor=
ten beſonderen Lobes gedacht. Die Chöre waren ſehr
ſorgfältig einſtudiert und alles klappte gut. Es iſt dies
wohl das Hauptverdienſt des Dirigenten, Herrn
Kapell=
meiſters Kleiber, der ſich heute abend wieder als
be=
ruſener Operettendirigent bewährte. Denn es war lauter
Leben und Temperament in dieſer famoſen Aufführung,
die einen dementſprechenden Erfolg und Beifall beim
Publikum erntete.
A. Feſt. Die Vortragsfolge iſt: 1. Chaconne, Bach
2. Klavier=Quartett, Mozart. 3. Streich=(Harſen) Quartett,
Beethoven. 4. Liebeslieder, Brahms.
Johannesgemeinde. Es ſei nochmals auf der
zweiten Vaterländiſchen Abend der
Johan=
nesgemeinde aufmerkſam gemacht, der durch die
Schilde=
rungen des Herrn Baurats Wagner über ſeine
Liebes=
gabenfahrt nach dem Oſten, ſowie durch die Mitwirkung
des Herrn Hofopernfängers Schützendorf, der ſeine
geſchätzte Kraft in den Dienſt der vaterländiſchen Sache
ſtellt, von allgemeinem Intereſſe ſein wird.
* Kriegerverein Darmſtadt. Der Kriegerverein macht
darauf aufmerkſam, daß an bedürftige Waiſen und
Halb=
waiſen von Mitgliedern oder verſtorbenen Mitgliedern
des Vereins aus der Ernſt Ludwig=Stiftung
Konfirmationsbeihilfen gewährt werden
können. Betreffende Geſuche ſind dem Vorſtand des
Krie=
gervereins bald mitzuteilen.
* Ruſſiſche Gefangene trafen geſtern abend nach 10
Uhr in größerer Anzahl hier ein. Sie wurden am
Güter=
bahnhof ausgeladen und ſofort nach dem
Gefangenen=
ager auf dem Griesheimer gebracht. Die Nachricht von
der Ankunft hatte ſich raſch in der Bevölkerung verbreitet,
ſo daß ſich viele Menſchen angeſammelt hatten.
* Orpheum. Der gegenwärtige Spielplan beſteht
nur noch 4 Tage, bis kommenden Sonntag, 28.
Fe=
brugr. (S. Anz.)
Kriegsfürſorge für die Landwirtſchaft.
s. Einer Einladung des Herrn Provinzialdirektors
Geh. Regierungsrat Fey, folgend hatten ſich am
Diens=
tag faſt ſämtliche Bürgermeiſter des Kreiſes Darmſtadt
im kleinen Saal der Vereinigten Geſellſchaft eingefunden
zu einer Beſprechung über Kriegsfürſorge, insbeſondere
über die Frühjahrsbeſtellung von Feld und
Garten, über die Herrichtung und Bewirtſchaftung
brach liegender Ländereien, Plätze uſw. Nach
begrüßen=
den Worten gedachte Herr Provinzialdirektor Fey des
verſtorbenen Bürgermeiſters Geibel von Nieder=
Beer=
bach, zu deſſen Ehren ſich die Anweſenden von ihren
Plätzen erhoben. Der Vorſitzende betonte ſodann, wie
un=
ſere Feinde, jeder Kultur zuwider, auch unſere
Zivil=
bevölkerung, unſere Frauen und Kinder, bekämpfen.
Sie verſuchen uns die Nahrungsmittel abzuſchneiden. Sie
glauben, daß unſer Land nicht imſtande wäre, ſich aus
eigener Kraft zu ernähren. Darin irren ſie. Wir
wer=
den auch aus dieſem Kampfe ſiegreich
her=
vorgehen, wenn wir uns einrichten. Und wir müſſen
uns einrichten. Wir werden dies tun, wir Deutſche ſind
gewöhnt, uns in Reih und Glied zu ſtellen, das Ganze
zu ſtärken! Aber jeder muß freudig und mit Aufopferung
im wirtſchaftlichen Kampfe das Seine zu einem guten
Er=
folge beitragen, ſei er Landwirt oder Gewerbetreibender,
Beamter oder Bürger, Mann oder Frau! Vor wenigen
Monaten ſprachen wir noch von wirtſchaftlicher
Mobil=
machung. Jetzt müſſen wir von wirtſchaftlichem
Kampfe ſprechen. In dieſem Kampfe heißt es nun
auch, ſich nicht zu zerſplittern, ſondern die Kräfte
zu=
ſammenzufaſſen, einheitlich und
plan=
mäßig vorzugehen. Bereits ſind durch Staat und
Gemeinden zahlreiche Maßnahmen getroffen worden. Die
Reichsregierung hat umfaſſende und großzügige
Vor=
ſchriften zur Erhaltung unſerer wirtſchaftlichen Kraft
ge=
troffen. Alle dieſe Maßnahmen müſſen pünklich und
ge=
wiſſenhaft beachtet werden, von jedem, den es angeht, und
es geht jede Familie und jeden Einzelnen an! Jeder trete
daher auch in unſerem Kreiſe für die Durchführung der
Maßnahmen im Intereſſe des Vaterlandes voll und ganz
ein. Deutſche Einfachheit und Sparſamkeit, deutſche
Ge=
nügſamkeit und deutſcher Ordnungsſinn werden uns durch
helfen.
Dem Zwecke eines einheitlichen, geordneten
Vor=
gehens ſoll auch die heutige Verſammlung dienen. Bei
der Frage der Volksernährung kann man zwei Gebiete
unterſcheiden: das hauswirtſchaftliche und das land= und
gartenwirtſchaftliche Gebiet. Die auf dieſen Gebieten ſich
ergebenden Fragen müſſen für Stadt und Land wiederum
verſchieden beantwortet werden. Die Tätigkeit der
Be=
hörden auf dieſen Gebieten hat lange ſchon eingeſetzt.
Zahlreiche Helfer ſind dabei den Kreis= und
Gemeinde=
verwaltungen in dankenswerter Weiſe bereits entſtanden.
Dieſe Hilfe unter einheitlichen Geſichtspunkten vorwärts
zu bringen, iſt auch die Aufgabe der heutigen
Verſamm=
lung. Heute ſollen die land= und gartenwirt
ſchaftlichen Maßnahmen zur Gewinnung und
Er=
haltung der Volksnahrungsmittel für die Zukunft erörtert
werden. Ueber die Gegenwart dürfen wir die Zukunft
nicht vergeſſen. Hierbei werden wir wieder unterſcheiden
können die Beſchaffung der erforderlichen Arbeitskräfte
und die eigentliche Bewirtſchaftung des Grund und
Bodens. Zur Frage der Beſchaffung von Arbeitskräften
machte der Redner auf eine Bekanntmachung des
ſtellver=
tretenden Generalkommandos in Frankfurt aufmerkſam,
wonach in der Zeit vom 8. März bis 30. April
garniſon=
dienſtfähige Truppen für dieſe Arbeiten beurlaubt werden
können. Die Geſuche ſind bei der Ortspolizeibehörde mit
ausführlicher Begründung anzubringen und von dort an
das Kreisamt abzugeben, das die Geſuche mit
entſpre=
chender Begutachtung direkt an das ſtellvertretende
General=
kommando weitergibt. Da anzunehmen iſt, daß dieſe
Kräfte in der Hauptzeit nicht ausreichen, ſo können auf
Anſuchen der Gemeinden auch Gefangene mit zu den
Arbeiten herangezogen werden. Hier empfiehlt es ſich,
Kolonnen von je 15 Mann unter Aufſicht abzugeben, die
zu je 3 Mann auf benachbarten Feldern verwendet
wer=
den ſollen. Die Gemeinden haben dafür die Transport=
und Unterhaltungskoſten, ſowie 50 Pfg. Entſchädigung für
den Tag aufzubringen. Die Zulaſſung dieſer Hilfskräfte
ſoll jedoch nur erfolgen, wenn nicht genügende heimiſche
landwirtſchaftliche Arbeiter vorhanden ſind. Der
Mittel=
deutſche Arbeitsnachweisverband hat ſich ebenfalls
be=
reit erklärt, die Landwirte und Gartenbeſitzer mit geeig
neten Hilfskräften zu verſorgen. Es werde genau geprüft,
ob andere Arbeitskräfte nicht zu erreichen ſind, bevor
Ge=
fangene abkommandiert würden.
In der Beſprechung wies Herr Profeſſor Finger
auf die Jugendhilfe hin, die nötigenfalls für dieſen Zweck
wieder ins Leben gerufen werden könnte Es kämen
aber nur junge Leute über 16 Jahre in Betracht. Auch
ſei zu erwägen, ob nicht eine Frauenhilfe ins Leben
ge=
rufen werden ſollte zur Unterſtützung der Frauen der im
Felde befindlichen Landwirte. — Es ſprach ſodann
Land=
wirtſchaftslehrer Oekonomierat Haug über die zweck
mäßige Bewirtſchaftung unſerer Felder
Bei der Bebauung aller verwendbaren Flächen müßte
auch darauf geſehen werden, daß den Landwirten nicht
die nötigen Hilfsmitel entzogen werden, nämlich
Arbeits=
kräfte und Düngemittel. Nur gut gedüngte Felder und
gründliche Bodenbearbeitung verſprechen einen guten
Er=
folg. Man ſollte beim Anbau neuer Flächen nicht ahne
den Rat eines Sachverſtändigen vorgehen, beſonders auch
weil das Saatgut nur knapp bemeſſen ſei. Die
Zucker=
rübenanbauflächen könnten allerdings anders bebaut
werden, in erſter Linie mit Frihlartoſein, und die Reiſe
dieſer könne man etwas beſchleunigen, indem man die
Kartoffeln vorkeimen laſſe. Auch der Anbau
der Futterrüben iſt dringend notwendig. Wo es
angän=
gig iſt, ſollte der Erbſenbau energiſch betrieben werden,
auch der Anbau der Ackerbohne, nach der das Land ſtark
ſtickſtoffhaltig und gut geeignet für Getreide wird. Da
wir jetzt keinen Salpeter haben, muß auf Stalldünger
und Jauche beſſer geachtet werden. Als Erſatz für jetzt
vom Ausland nicht zu beziehenden Chileſalpeter kommt
das ſchwefelſauere Ammoniak in Betracht, das abereſchon
14 Tage vor der Ausſaat in die Erde gebracht werden
muß, damit es Zeit hat, ſich in Salpeter zu verwandeln.
Dasſelbe gilt vom Kalkſtickſtoff. Als zuckerhaltiges
Fut=
termittel ſei die Eichel zu empfehlen. Es müßte auch
von der Erlaubnis mehr Gebrauch gemacht werden, die
Schweine in den Wald zu treiben, denn die
Schweine=
maſt mit Eicheln iſt durchaus einwandfrei. Weiter ſollte
alles getan werden, die Geflügelbeſtände zu erhalten.
Hier iſt das beſte Hilfsmittel Knochenſchrot. Fleiſch= und
Fiſchmehl, geronnenes Blut aus den Schlachthäuſern.
etwas Kartoffeln, Malzkeime, Häckſel von Wieſenheu
könnten unter das weiche Futter gemengt werden.
Der Vorſitzende dankte dem Redner für ſeine
lehrrei=
chen Ausführungen. In der weiteren Beſprechung wurde
der Wunſch nach Höchſtpreiſen für Saatgut laut. Herr
Profeſſor Luley teilte mit, daß man beſchloſſen habe,
die ländlichen Fortbildungsſchulen Ende dieſes Monats
für die Dauer des Krieges zu ſchließen.
Kreisobſtbauinſpektor Dorſch hielt einen lehrreichen
Vortrag über den Gemüſe= und Gartenbau, in
dem er in erſter Linie für Beſitzer kleiner Flächen den
An=
bau von Karotten empfahl. Auch der Anbau der Erbſe
ſei zu empfehlen, ebenſo Schwarzwurzel und Buffbohne.
Sehr wichtig ſei weiter der Anbau von Zwiebeln und
Salat, Weißkohl, Mirſingkohl u. a. Ebenſo wichtig wie
die Anlage neuer Obſtkulturen ſei eine beſſere Pflege der
vorhandenen Obſtbäume, deren Erträgnis ſich bei
rich=
tiger Behandlung vielfach auf das Doppelte ſteigern laſſe.
Nach weiterer kurzer Beſprechung ſchloß der Vorſitzende,
mit Dankesworten an die Redner und einem warmen
Appell an die Bürgermeiſter und Gemeindevertreter zu
tatkräftigſter Mitarbeit, die Verſammlung.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Sechſtes Hofmuſikkonzert im
Hof=
theater. Am nächſten Montag werden wir in Frau
Vera Schapira eine der hervorragendſten Pianiſtinnen
erſtmalig in Darmſtadt begrüßen, und zwar mit einem
von gutem muſikaliſchen Geſchmack zeugendem
Pro=
gramm: Ungariſche Fantaſie von Liſzt und Burleske
von Rich. Strauß, beides mit Orcheſter. Die Straußſche
Burleske ſpielte Frau Schapira erſt am letzten Freitag
unter des Komponiſten Leitung in der Berliner
Phil=
harmonie und am Montag unter Weingartner im
Münchener Konzertverein, beidemal mit großem Erfolg.
Für ein demnächſtiges Konzert im Leipziger
Gewand=
hauſe hat auch Nickiſch dasſelbe Programm mit der
Dame vorgeſehen.
Eberſtadt, 24. Febr. (Schwerer Unfall.) Beim
Holztransport kam der Landwirt L. Müller von hier
an einer abſchüſſigen Stelle des Frankenſteiner (Waldes
unter ſein Fuhrwerk und wurden ihm beide Beine
abge=
fahren. Die Söhne des Verunglückten ſind ſämtlich zum
Kriegsdienſt einberufen.
b- Alsbach, 23. Febr. (Feuer.) Heute nachmittag
brach in der Scheune des Eiſenbahnarbeiters Friedrich
Wennel, gegenüber dem Gaſthauſe Zur Krone, Feuer
aus und legte dieſe und die anſtoßende Scheune des Dan.
Glock in Aſche. Auch verſchiedene Nebengebäude ſind
abgebrannt. Das in den Ställen untergebrachte Vieh
konnte noch rechtzeitig gerettet werden. Die hieſige und die
Zwingenberger Feuerwehr waren tätig und verhinderten
eine weitere Ausbreitung des Feuers.
sd. Lampertheim, 24. Febr. (Jugendliche Diebe.)
Durch die Gendarmerie von hier und die Bürſtädter
Gen=
darmen wurden geſtern vier junge Burſchen von hier, die
in den letzten Wochen 35 Diebſtähle verübt hatten,
nrach Darmſtadt in Unterſuchungshaft gebracht. Die
jugend=
lichen Diebe, von denen der jüngſte erſt 15 Jahre und der
älteſte noch keine 18 Jahre zählt, hatten aus Kellerräumen
Kartoffeln, Aepfel, Brot und Speiſevorräte
ent=
wendet und aus den Gärten die zum Trocknen aufgehängte
Väſche geſtohlen. Die Mutter des einen Burſchen hatte
alle Sachen in ihrer Wohnung aufbewahrt und wurde
deshalb ebenfalls, wegen Hehlerei, verhaftet. Sie geſtand
bei ihrer Vernehmung alles ſofort ein und gab auch die
Namen der vier jungen Einbrecher an.
— Mainz, 24. Febr. (Der Schutzverband
Main=
zer Hauseigentümer) hielt geſtern ſeine jährliche
Generalverſammlung ab, welche ſeitens der Mitglieder gut
beſucht war. Den Vorſitz führte Herr Grünwald. Nach
den üblichen Förmlichkeiten erſtatteten die Reviſoren ihren
Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr, der zu keinen
Bemerkungen Veranlaſſung gab. Bei der
Ergänzungs=
wahl für den Vorſtand wurden wiedergewählt die Herren
J. J. Krauter, W. Hahn, J. Schwarz I und F. Kirn;
ihnen folgten als Höchſtbeſtimmte die Herren M. Holz und
Franz Kirſch, welche ſonach auf die Dauer von 3 Jahren
in den Vorſtand eintreten. Für drei weiter ausſcheidende
Herren wurden als Erſatz die nächſt höchſtbeſtimmten
Herren: A. Müller, D. Hornick, M. Schönauer und P.
Wenzky gewählt; die beiden letzteren mit gleicher
Stim=
menzahl, weshalb zwiſchen beiden das Los zu entſcheiden
hat. Es wurden dann noch verſchiedene Verhältniſſe,
ins=
beſondere die Frage der Hypothekenbeſchaffung
und Einquartierung, eingehend beſprochen. Auch die
neu=
geſchaffene Eineichtung des Städtiſchen
Mietseini=
gungsamtes wurde einer ausführlichen Beſprechung
unterzogen.
Mainz, 24. Febr. (Liebesdrama.) Aus
ver=
ſchmähter Liebe gab heute vormittag der 24jährige
Ma=
ſchinenmeiſter Friedrich Wilhelm Pichler aus Paſing,
der in einer hieſigen größeren Druckerei beſchäftigt iſt, auf
die 19jährige Kellnerin Jakobine Birkheimer in einem
Hauſe auf dem Markte einen Revolverſchuß ab.
Die Kugel traf die Birkheimer in den Leib. Darauf
er=
ſchoß ſich Pichler durch einen Schuß in die Schläfe. Die
Leiche wurde auf den Friedhof gebracht. Die
Verwun=
dung der ins Krankenhaus gebrachten Birkheimer iſt nicht
lebensgefährlich.
Gießen, 24. Febr. (Der Kaiſer und die
Gie=
ßener Kriegsfreiwilligen.) Eine große
Freude iſt fünf jungen Gießener Kriegsfreiwilligen
wi=
derfahren. Die jungen Leute, die teilweiſe verwundet aus
dem Felde zurückgekommen und nach dem
Truppenübungs=
platz Döberitz kommandiert waren, um dort als
Offiziers=
anwärter weiter ausgebildet zu werden, ſpazierten
Don=
nerstag früh im Berliner Tiergarten, als ihnen der in
der Nacht aus Maſuren zurückgekehrte Kaiſer
begeg=
nete und ſie mit den Worten „Ei, da iſt ja auch mein
Regiment!” begrüßte. Es war am Tage nach der
Win=
terſchlacht in Maſuren und der Kaiſer in der beſten
Stim=
mung. „Seid Ihr aus Oberheſſe?” fragte er und
unter=
hielt ſich dann mit jedem einzelnen einige Zeit, ſie
beſon=
ders ermahnend, in Döberitz ja recht fleißig zu ſein. Mit
den Worten: „Lernt beſonders das Einbuddeln, Jungens,
tüchtig einbuddeln”, entließ er die jungen Krieger.
— (Aus dem Gefangenenlager.) Die
Sendun=
gen von Kleidungsſtücken, Nahrungsmitteln und Tabak
aus Frankreich an die Gefangenen haben ſich in den
letz=
ten Wochen gegen früher verdreifacht und ſind ſtark im
Zu=
nehmen begriffen. Auch die jetzige Gepflogenheit der
Ab=
holung der Sendungen, die täglich durch Gefangene
er=
folgt, läßt ſich bei dem Umfang der Pakete aus
poſtali=
ſchen Gründen nicht mehr beibehalten. Man wird von
nächſter Woche ab ein Laſtauto benutzen. In der vorigen
Woche kam zu dem gewöhnlichen täglichen Verkehr auch
noch eine Sendung von 200 Zentnern
Liebesga=
ben für die geſamten Inſaſſen des Lagers aus Frankreich
hier an. Dieſe Sendung beſtand aus Ballen, die in
Sack=
leinen verpackt durch mehrere Fuhren ins Lager gebracht
wurden. — Neuerdings iſt den Gefangenen geſtattet,
häu=
ſiger in die Heimat zu ſchreiben. Während ſie vorher pro
Monat zwei Poſtkarten nach Frankreich ſenden konnten,
iſt dieſe Zahl jetzt auf vier erhöht worden, wozu
außer=
dem noch alle 14 Tage ein Brief kommt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Febr. Der Magiſtrat
Berlin beſchloß die Verſtadtlichung und
Ueber=
nahme der Berliner Elektrizitätswerke.
Trier, 24. Febr. (Zugzuſammenſtoß.) Der
Abendſchnellzug Trier-Saarbrücken ſtieß bei der Station
Schoden mit einer leeren Maſchine zuſammen. Führer
und Heizer beider Lokomotiven ſowie fünf Paſſagiere
wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die
Ur=
ſache des Unfalls iſt unbekannt.
Karlsruhe, 24. Febr. (Die Erkrankung des
Großherzogs.) Dem Hofbericht zufolge macht die
Geneſung des Großherzogs erfreuliche Fortſchritte.
Karlsruhe, 24. Febr. (Schneefälle.) Seit geſtern
abend gehen im Schwarzwald bis in die Täler herab
ſehr ergiebige außergewöhnliche Schneefälle
nieder. Auf den Höhen des ſüdlichen Schwarzwaldes
er=
reichte die Schneehöhe einen Durchſchnitt von 2¼ Metern
bei ſechs bis ſieben Grad Kälte. Auch die Vogeſen ſind
bis weit herab mit Neuſchnee bedeckt.
Preußiſches Abgeordnetenhaus.
* Berlin, 24. Febr. Erſter Gegenſtand der
Tages=
ordnung iſt die erſte Beratung des Geſetzentwurfes betr.
Erweiterung des Stadtkreiſes Eſſen. Danach ſollen die
Landgemeinden Borbeck, Alteneſſen, Bredeney und
Har=
zopf von dem Landkreiſe Eſſen abgetrennt und mit dem
Stadtkreis Eſſen vereinigt werden. Ein Teil der
Ge=
meinde Borbeck ſoll mit dem Stadtkreiſe Oberhauſen
ver=
einigt werden. Der Geſetzentwurf wird in erſter und
zweiter Leſung ohne Debatte angenommen. Der
Geſetz=
entwurf über Beihilfe zu Kriegstgohlfahrtsausgaben der
Gemeinden und Gemeindeverbände wird in dritter Leſung
ohne Debatte angenommen. Hierauf wird die zweite
Be=
ratung des Etats beim Etat der landwirtſchaftlichen
Ver=
waltung fortgeſetzt. Landwirtſchaftsminiſter Freiherr
v. Schorlemer: Durch den Krieg ſind alle Berufsſtände,
beſonders aber die Landwirtſchaft, in Mitleidenſchaft
ge=
zogen worden. Der Vorteil, der der Landwirtſchaft
zur=
zeit durch verhältnismäßig hohe Preiſe für
landwirtſchaft=
liche Produkte erwächſt, wird wieder wett gemacht durch
Schwierigkeiten bei der Ernte infolge Mangels an
Ge=
ſpannen und Arbeitskräften und durch Maßnahmen,
welche im Intereſſe der Sicherung der Volksernährung
als notwendig ſich erweiſen, welche aber tief und bitter
in das wirtſchaftliche Leben der landwirtſchaftlichen
Be=
völkerung eingreifen. (Sehr richtig!) Mehr wie je iſt es
Aufgabe der Landwirtſchaftsverwaltung, in dieſer
ſchwe=
ren Zeit der Landwirtſchaft zur Seite zu ſtehen und ihr
eine erhöhte Staatshilfe zuteil werden zu laſſen. Was jetzt
geſchehen kann, bezieht ſich auf die richtige Verteilung der
im Lande vorhandenen Futtermittel, auf die
Beſtrebun=
gen, aus den okkupierten Gebieten im Weſten und Oſten
die überſchüſſigen Erzeugniſſe dem Inlande dienſtbar zu
machen, und auf die Erteilung von Rat und praktiſchen
Vorſchlägen. Bei den Maßnahmen zur
Einſchrän=
kung des Zuckerrübenbaues war in erſter Linie
ausſchlaggebend die Erwäguna, die Anbaufläche für
Brotgetreide zu vergrößern. Was unſere Viehbeſtände
betrifft, ſo warne ich davor, das Material zu ſchädigen,
welches für die Erhaltung des Beſtandes unentbehrlich
iſt. Wir brauchen unſer Vieh nicht nur zur
Volksernäh=
rung, ſondern auch um unſere im Felde ſtehenden Truppen
zu verſorgen. Es wird jetzt vielfach über mangelnde
Kar=
toffelvorräte geklagt. Die Urſache der zeitweiligen
Knapp=
heit lag daran, daß die Kartoffeln wegen des Froſtwetters
nicht herausgekommen und daß die Eiſenbahnen
wochen=
lang durch Militärtransporte in Anſpruch genommen
waren, ſo daß der Transport der Kartoffeln aus dem
Oſten ſtockte. Ich hoffe, daß die Kartoffelvorräte für die
menſchliche Nahrung reichen werden, ich warne aber
da=
vor, mit der Kartoffel allzu verſchwenderiſch umzugehen.
Wir haben alle Urſache, den Anbau der Kartoffel zu
för=
dern. Die Etats der Landwirtſchaftsverwaltung, der
Ge=
ſtütsverwaltung, der Domänenverwaltung, der
Forſtver=
waltung und des Landeswaſſeramtes ſind damit
erle=
digt. Nächſte Sitzung Donnerstag: Fortſetzung der
Etatsberatung, kleinere Vorlagen.
Handel und Verkehr.
* Der erſte Schlafwagen Berlin-Brüſſer.
Ein durchgehender Schlafwagendienſt iſt jetzt zum
erſten=
mal zwiſchen Berlin und Brüſſel eingelegt worden.
Wäh=
rend man bisher an der ehemaligen deutſch=belgiſchen
Grenze in Herbesthal ſtets den Wagen wechſeln mußte,
kann man jetzt in dem Schlafwagen von Berlin bis
Brüſſel durchfahren, vorausgeſetzt, daß man mit den
nöti=
gen Ausweiſen verſehen iſt. Der Schlafwagen Berlin-
Brüſſel iſt überhaupt der erſte ſeiner Art, da ein ſolcher
Dienſt auch vor Ausbruch des Krieges nicht beſtanden
hat. Die Verbindung iſt dadurch zuſtande gekommen, daß
der frühere Schlafwagen der preußiſchen Staatsbahn
Berlin-Köln, der ſeit kurzer Zeit bis Herbesthal
durch=
geführt wurde, jetzt bis Brüſſel durchläuft. Man fährt
alſo von Berlin Potsdamer Bahnhof 9,26 nachmittags
und iſt in Köln 7.40 früh, verläßt Herbesthal 10,33, um
über Lüttich und Löwen in Brüſſel auf dem
Nordbahn=
hof 2,47 nachmittags anzukommen. Der Gegenzug geht
von Brüſſel Nordbahnhof 4,06 und iſt in Herbesthal 8,27
geht von Köln 11,33 nachmittags, um in Berlin
Pots=
damer Bahnhof 8,54 früh anzukommen. Der Zug führte
bisher auch Speiſewagen, einmal von Duisburg bis
Her=
besthal und ein zweiter von Herbesthal bis Brüſſel und
zurück.
Für die zum Regierungsbezirk Trier
ge=
hörigen Kreiſe St. Wendel, Ottweiler, Saarbrücken
(Stadt), Saarbrücken (Land), Saarlouis, Merzig und
Saarburg und für das Fürſtentum Birkenfeld werden
am 1. März die für den inneren deutſchen
Poſtver=
kehr angeordneten Beſchränkungen aufgehoben.
In=
folgedeſſen können von dieſem Zeitpunkt ab im inneren
Poſtverkehr von und nach dieſen Gebieten verſchloſſene
Poſtſendungen wieder angenommen werden.
Vom 1. März ab können ferner im Verkehr mit
Elſaß=Lothringen (ausgenommen die Kreiſe
Alt=
kirch, Colmar, Gebweiler, Mülhauſen und Thann) und
mit den zum Befehlsbereiche der Feſtungen Straßburg
und Neubreiſach gehörigen badiſchen Poſtorten (
aufge=
führt in der bei den Poſtanſtalten aushängenden
Bekannt=
machung Nr. 1) Pakete, Wertbriefe und Poſtaufträge unter
folgenden Bedingungen zur Poſtbeförderung angenommen
werden:
a) Die Pakete dürfen außer offen beigefügten
Rech=
nungen und Schriftſtücken, die ſich nur auf den Paketinhalt
beziehen, keine ſchriftlichen Mitteilungen enthalten. b) Die
Wertbriefe und Poſtaufträge dürfen nur bei den
Poſt=
ämtern (nicht auch bei Poſtagenturen, Poſthilfſtellen oder
durch die Landbriefträger) aufgeliefert werden. Sie ſind
bei den Poſtämtern offen vorzulegen und dort nach
Prü=
fung des Inhalts durch den Beamten in deſſen Gegenwart
von dem Auflieferer zu verſchließen.
* Berlin, 24. Febr. Börſenſtimmungsbild.
Lebhaftes Intereſſe erregte natürlich die Ankündigung
über die Einzelheiten der bevorſtehenden Emiſſion der
zweiten Kriegsanleihe. Einen größeren Einfluß übten
dieſe aber auf die Kursbewegung der alten Kriegsanleihe
und die anderen heimiſchen Anleihen nicht aus. Die Kurſe
waren bei etwas lebhafteren Umſätzen gut behauptet,
teil=
weiſe etwas höher. In den bekannten Kriegsſpezialitäten
fanden anfangs Realiſationen ſtatt, doch trat auf
Rück=
käufe ſpäter erneut eine Befeſtigung für die bekannten
Lieblingspapiere ein, ohne daß aber die Umſätze einen
größeren Umfang annahmen. Im Anſchluß an günſtige
Zeitungsberichte über die Preisbewegung auf dem
Stab=
eiſenmarkt beſtand Intereſſe für Phönix,
Gelſenkirche=
ner u. a. Am Deviſenmarkt lagen beſonders nordiſche
Valuten feſt, dagegen gingen öſterreichiſche weiter zurück.
Landwirtſchaftliches.
— Verkauf von ausrangierten
Militär=
pferden. Samstag, den 27. Februar, vormittags 10
Uhr, findet in der neuen Dragonerkaſerne Mainz=
Mombach eine Verſteigerung von 25
aus=
rangierten Militärpferden ſtatt. Zur
Ver=
ſteigerung werden nur Landwirte zugelaſſen, die ſich
ver=
pflichten, die Pferde in ihrem Betriebe zu verwenden und
ſie während der Kriegszeit nicht zu verkaufen. Die
Ver=
ſteigerung erfolgt gegen Barzahlung.
F.C Frankfurt a. M., 24. Febr. (Viehmarkt.)
Auftrieb: 1867 Schweine. Preiſe: Lebendgewicht (
Schlacht=
gewicht) in Mark: a) 82—85 (103—106), b) 80—83 (92
bis 100), c) 82—85 (103—106), d) 82—85 (103—106).
Marktverlauf: mittelmäßig; bleibt Ueberſtand.
F.C. Frankfurt a. M., 24. Febr. (
Kartoffel=
markt.) Man notierte: Kartoffeln im Waggon 8—8,50
Mark, im Detail 9—9,50 Mk. Alles per 100 Kilo.
Der Seekrieg gegen
England.
Verlorene Schiffe.
* London, 24. Febr. Reuter meldet, daß der
Dampfer „Brankſome” der ſich auf der Fahrt von
Newhaven nach Cardiff befand, geſtern nachmittag zwei
Uhr ſüdöſtlich Beachy Head auf eine Mine
geſtoßen oder von einem Torpedo
getrof=
fen worden ſei. 18 Mann der Beſatzung erreichten
das Land, während der Kapitän und ein Matroſe ſich
noch an Bord eines Bootes bei dem ſtark beſchädigten
Schiff befinden. An derſelben Stelke
befin=
det ſich noch ein größerer Dampfer in
See=
not.
* London, 24. Febr. Der Dampfer „Membland‟,
3027 Tonnen groß, von Hull nach Tyne unterwegs, wird
ſeit dem 22. Februar vermißt. — Der Schooner
„Maggie Baratt, von Greenock nach Duddon
unter=
wegs, iſt ſtark überfällig. Einer ſeiner
Rettungs=
gürtel und mehrere Bootsklampen wurden an der Inſel
Man angeſpült.
* Kriſtiania, 24. Febr. Das norwegiſche
Gene=
ralkonſulat in London telegraphierte am 23. Februar an
das Miniſterium des Aeußern: Das Dampfſchift
„Regin” aus Kriſtiania iſt heute früh in Downs in
die Luft geſprengt worden. Die Beſatzung iſt
an Bord eines engliſchen Kriegsſchiffes gegangen, heute
in Dover gelandet und dann nach London weitergeſchickt
worden. Das Miniſterium des Aeußern erſuchte
tele=
graphiſch die Geſandtſchaft um die Abhaltung einer
ſee=
kriegsgerichtlichen Verhandlung. „Regin” war ein
Dampfer von 1107 Regiſtertonnen. (Notiz des W.T. B.:
Die Lage der Unfallſtelle läßt auf eine engliſche
Mine ſchließen.)
* Dünkirchen, 24. Febr. (Meldung der Agence
Havas.) Der norwegiſche Kohlendampfer „Regin” iſt
auf der Fahrt von Tyne nach Bordeaur auf der Höhe
von Dover geſtern früh zwiſchen 6 und 7
Uhr geſunken. Die Mannſchaft wurde gerettet. Der
Dampfer verſank im Zeitraum von zehn Minuten.
Ein Hilfskreuzer im Kanal.
* London 24. Febr Nach einer Meldung des
Weſtern Daily Mercury ſichtete der Dampfer „Malaje‟
der Pandolinie, der am 20. Februar mit über 400
Fahr=
gäſten von Auſtralien in Plymouth ankam, bei der
Ein=
fahrt in den Kanal ein bewaffnetes
Han=
delsſchiff, leiſtete aber, da deſſen Flagge infolge der
großen Entfernung nicht erkennbar war, dem Befehl,
an=
zuhalten, nicht Folge. Die von dem Hilfskreuzer
abgegebenen ſcharfen Schüſſe trafen das Schiff nicht. (Un
ein deutſches Fahrzeug kann es ſich wohl kaum handeln.,
Von einem Unterſeeboot angegriffen.
* London, 24. Febr. Die Admiralität berichtet:
Das Poſtboot Folkeſtone-Boulogne wurde
geſtern abend von einem Unterſeeboot
ange=
griffen, bald nachdem das Boot Boulogne verlaſſen
hatte. Ein Torpedo ging 30 Yards an dem
Vorder=
ſteven vorbei. Unter den 92 Paſſagieren befanden ſich
Angehörige neutraler Staaten.
Der Untergang der „Evelun‟
* London, 24. Febr. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Waſhington: Präſident Wilſon
be=
trachtet den Verluſt der „Evelyn” als einen
unglück=
lichen Zufall. Er erklärt, daß er einen nichtamtlichen
Bericht erhalten habe, nach dem der Kapitän einen
unge=
fährlichen Kurs, der ihm vorgeſchrieben war, nicht
einge=
ſchlagen habe. Der Vorfall wurde in einer
Kabinetts=
ſitzung beſprochen. Man glaubt zu wiſſen, daß keine
wei=
teren Schritte unternommen werden; die Regierung ſei
der Meinung, daß der Zwiſchenfall nicht derart iſt, daß
er internationale Verwickelungen verurſachen könnte.
Der engliſch=holländiſche Poſtverkehr.
* Amſterdam, 24. Febr. Der Telegraaf erfährt
aus Londoner amtlicher Quelle, daß der Poſtdienſt
nach Holland wieder aufgenommen
wer=
den ſoll.
Steigen der engliſchen Verſicherungsprämien.
* Kopenhagen, 24. Febr. Berlingske Tidende
meldet aus London: Lloyds haben die
Kriegsriſi=
koprämie füralle Routenvon 25auf 50
Pro=
zent erhöht. Das Regierung=Kriegsriſikokontor
be=
hält den offiziellen Satz von 21 Schilling für 100
Guines bei.
Die zweite deutſche
Kriegs=
anleihe.
* Berlin, 24. Febr. Die zweite deutſche
Kriegsanleihe wird nunmehr zur öffentlichen
Zeichnung aufgelegt. Sie beſteht ebenſo wie die
erſte aus fünfprozentigen
Schuldverſchrei=
bungen des Reiches und fünfprozentigen
Reichsſchatzanweiſungen. Die
Schatzanweiſun=
gen ſind in vier Serien eingeteilt und ausgefertigt in
Stücken zu 100000, 50000, 20000, 10000, 5000, 2000,
1000, 500, 200 und 100 Mark mit Zinsſcheinen, zahlbar am
2. Januar ünd 1. Juli jeden Jahres. Der Zinſenlauf
beginnt am 1. Juli 1915, der erſte Zinsſchein iſt am 2.
Januar 1916 fällig. Die Tilgung der Schatzanweiſungen
erfolgt durch Ausloſung von je einer Serie zum 2.
Ja=
nuar 1921, 1. Juli 1921, 2. Januar 1922, 1. Juli 1922. Die
Ausloſungen ſinden im Januar und Juli jeden Jahres
ſtatt, erſtmals im Juli 1920, die Rückzahlung geſchieht an
dem auf die Ausloſung folgenden 2. Januar bezw. 1. Juli.
Die Reichsanleihe, die bis zum 1. Oktober 1924 ſeitens
des Reichs unkündbar iſt, iſt in Stücken zu 20000, 10000,
5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark ausgefertigt und
mit dem gleichen Zinſenlauf und den gleichen
Zinster=
minen, wie die Schatzanweiſungen, ausgeſtattet. Der
Zeichnungspreis beträgt für die Reichsanleihe, ſoweit die
Ausfolgung von Stücken verlangt wird, und für die
Reichsſchatzanweiſungen 98,50 Mark, für Reichsanleihe,
ſoweit die Eintragung in das Reichsſchuldbuch mit Sperre
bis zum 15. April 1916 beantragt wird, 98,30 Mark für je
100 Mark Nennwert. Auf die vor dem 30. Juni 1915
ge=
zahlten Beträge werden 5 Prozent Stückzinſen vom
Zahlungstage an bis zum 30. Juni an Zeichner
ver=
gütet, auf Zahlungen nach dem 30. Juni hat Zeichner 5
Prozent Stückzinſen vom 30. Juni bis zum
Zahlungs=
tage zu entrichten. Die Reichsanleihe wird ohne
Begren=
zung ausgegeben, es können alle ernſten
Zeich=
ner auf die volle Zuteilung der
gezeichne=
ten Beträge rechnen. Dagegen wird von
Schatz=
anweiſungen jedenfalls nur ein
begrenz=
ter Betrag zugeteilt werden, da die
Reichsfinanzver=
waltung nicht allzu große Fälligkeiten an beſtimmten
Ter=
minen aufhäufen kann. Es empfiehlt ſich deshalb für alle
diejenigen, die mit ihrer vollen Zeichnung an der Anleihe
beteiligt werden wollen und in erſter Linie
Schatzanwei=
ſungen gezeichnet haben, ſich damit einverſtanden zu
er=
klären, daß ihnen eventuell auch Reichsanleihe zugeteilt
wird, eine Möglichkeit, wovon auch bei der erſten
Kriegs=
anleihe bereits in weiteſtem Umfange Gebrauch gemacht
wurde.
Die Zeichnungen werden vom Samstag, 27. Februar,
an bis Freitag, 19. März, mittags 1 Uhr, bei dem Kontor
der Reichshauptbank für Wertpapiere, Berlin, und bei
allen Zweiganſtalten der Reichsbank mit Kaſſeneinrichtung
entgegengenommen. Die Zeichnungen können aber auch
durch Vermittelung der Königl. Seehandlung (Preußiſche
Staatsbank) und der Preußiſchen Zentral=
Genoſſenſchafts=
kaſſe in Berlin, der Königl. Hauptbank Nürnberg und
deren Zweiganſtalten, ſowie ſämtlicher deutſchen
Banken, Bankiers und ihrer Filialen,
ſämt=
licher deutſchen öffentlichen Sparkaſſen und ihrer
Verbände, jeder deutſchen Verſicherungs=Geſellſchaft und
jeder deutſchen Kreditgenoſſenſchaft erfolgen. Zeichnungen
auf Reichsanleihe nimmt auch die Poſt an allen
Orten entgegen, wo ſich keine öffentliche Sparkaſſe
be=
findet. Auf dieſe Zeichnungen iſt bis 3. Januar
Voll=
zahlung zu leiſten. Zeichnungsſcheine ſind bei allen
Reichsbankanſtalten. Bankgeſchäften, öffentlichen
Spar=
kaſſen. Lebensverſicherungs=Geſellſchaften und
Kredit=
genoſſenſchaften zu haben. Zeichnungen können aber auch
ohne Verwendung von Zeichnungsſcheinen brieflich
er=
folgen. Zeichnungsſcheine für Zeichnungen bei der Poſt
werden durch die betreffenden Poſtanſtalten ausgegeben.
Die Zeichner können die ihnen zugeteilten Beträge vom
31. März 1915 an jederzeit voll bezahlen. Sie ſind
ver=
pflichtet. 30 Prozent des zugeteilten Betrages ſpäteſtens
am 14. April 1915, 20 Prozent am 20. Mai 1915, 20
Pro=
zent am 22. Juni 1915, 15 Prozent am 20. Juli 1915 und
15 Prozent am 20. Auauſt 1915 zu bezahlen. Frühere
Teilzahlungen ſind zuläſſig, jedoch nur in runden, durch
100 teilbaren Beträgen. Beträge bis 1000 Mark
einſchließ=
lich ſind bis 14. April 1915 ungeteilt zu berichtigen.
Zwi=
ſchenſcheine ſind nicht vorgeſehen. Die Ausgabe der
end=
gültigen Stücke wird Anfang Mai beainnen. Die am
1. April 1915 zur Rückzahlung fälligen 60 Millionen Mark
4prozentige deutſche Reichsſchatzanweiſungen von 1911,
Serie I, werden bei Begleichung zugeteilter
Kriegs=
anleihen zum Nennwert in Zahlung genommen.
Deutſche Flugzeuge über England.
* Colcheſter (Eſſer), 24. Febr. Es wird
gemel=
det, daß geſtern nachmittag ſieben feindliche
Flugzeuge über Maplinſands geſichtet wurden, die in
nordweſtlicher Richtung flogen.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien 24. Febr. Amtlich wird verlautbart: 24
Febr. 1915: An der polniſch=galiziſchen Front
herrſcht, abgeſehen von vereinzelten lebhaften
Geſchütz=
kämpfen und ſtellenweiſem Geplänkel, größtenteils
Ruhe.
Die Situation in den Karpathen iſt im
allgemei=
nen unverändert. In den geſtrigen Kämpfen am
oberſten San wurde eine Höhe erſtürmt, fünf
Offi=
ziere und 198 Mann gefangen genommen.
Nörd=
lich des Sattels von Volovec verſuchte der Gegner, dichtes
Schnectreiben ausnützend, in hartnäckigem Angriff in die
von unſeren Truppen beſetzten Stellungen vorzudringen.
Der Vorſtoß wurde unter ſchweren Verluſten für den
Feind zurückgeſchlagen, 300 Ruſſen gefangen
ge=
nommen.
Die Kämpfe ſüdlich des Dnjeſtr nehmen
noch weiter an Umfang und
Ausdeh=
nung zu.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Finanzſergen des Dreiverbandes.
* London, 24. Febr. Im Verlauf der Debatte
im Unterhaus über den Antrag, der kürzlich die Erklärung
Lloyd Georges über das Finanzabkommen
der Verbündeten billigte, ſprach Auſten
Chamber=
lain ſeine Zuſtimmung zu dem Plane aus und betonte
die ungeheuren Hilfsquellen der
Verbünde=
ten. Lloyd George ſagte dann: Dieſe ungeheuren Hilfs
quellen ſind von faſt ausſchlaggebender Wichtigkeit in
die=
ſem Kampfe. Unſere Hilfsquellen an Menſchen und Geld
ſind größer, als die des Feindes. Eine vollſtändige
kühne und entſchloſſene Anwendung dieſer Hilfsquellen
ſowie der geſamten Kraft iſt alles, was zum Siege
not=
wendig iſt. (Wirklich weiter nichts?)
* London, 24. Febr. Die Zeichnungen auf
Schatzſcheine im Betrage von 20 Millionen Pfund
Sterling ſind geſtern eröffnet worden und erreichten eine
Höhe von 60 760000 Pfund Sterling. Zehn Millionen
wurden in Sechsmonatſcheinen zu der Durchſchnittsrate
von 1¾ Prozent, die anderen zehn Millionen in
Zwölf=
monatſcheinen zu der Durchſchnittsrate von 2½ Prozent
verteilt.
* Zürich, 24. Febr. Wie der Neuen Zürcher
Zei=
tung aus Paris berichtet wird, beſchloß die
Syndikats=
kammer der Vereinigten Pariſer Agents de Change,
vor=
läufig Verkaufsaufträge nur noch für
Fran=
zoſen auszuführen, die in Frankreich wohnen und
ihrerſeits die Herkunft der Stücke nachweiſen können.
Die=
ſer Beſchluß iſt, wie das genannte Blatt bemerkt, die
Folge größerer Verkaufsaufträge aus
Italien und der Schweiz und wird kaum aufrecht
erhalten werden können, ſofern eine diplomatiſche
Intervention eintritt. Gerade die Schweiz iſt
da=
durch empfindlich geſchädigt worden, da in deren großen
Bankinſtituten ſich wegen der Unſicherheit in
Frankreich große franzöſiſche
Wertpapierhinterlegun=
gen anhäuften. Die Vermittelungstätigkeit dieſer Banken
wird mit einem Schlage lahmgelegt. Sehr wichtig iſt es
ferner daß den ſchweizeriſchen Hauſſeſpekulanten die
Liquidierung zukünftig genommen iſt, es ſei denn durch
Bezug der Stücke. Gegen dieſen Eingriff zugunſten der
inländiſchen Spekulanten Frankreichs können die
Neutra=
len nicht genug proteſtieren, da der eventuell entſtehende
Verluſt in gewaltige Summen gehen kann.
Eine Beſſerung der Börſentendenz kann durch den
Aus=
ſchluß der Neutralen kaum eintreten. Für die Schweiz iſt
die Offenhaltung des Pariſer Marktes noch von
beſonde=
rem Intereſſe, da durch Abſtoßung der
franzöſi=
ſchen Papiere zum Eintauſch gegen die jetzt ebenſo
tief ſtehenden Schweizer Effekten eine anſehnliche
Beſſe=
rung des ungünſtigen Wechſelkurſes hätte erzielt werden
können. — Zu der Meldung, daß die Bank von Frankreich
die Umwechſelung der belgiſchen Banknoten zum
Pari=
kurs eingeſtellt habe, ſchreibt die Neue Zürcher Zeitung,
es ſei beſchloſſen, jedem Flüchtling nur 600
Franken monatlich umzutauſchen und zur
Vermeidung von Mißbräuchen jeden Umtauſch auf dem
Paſſe einzutragen.
Die Beſchießung der Dardanellenforts.
* Konſtantinopel, 24. Febr. (Meldung der
Agence Milli.) Das engliſche Communiaué über die
Beſchießung der Dardanellen behauptet, daß
die Forts am Eingang der Dardanellen zum Schweigen
gebracht worden ſeien und daß die Beſchießung am
nächſten Tage fortgeſetzt worden ſei, ohne daß eines der
Schiffe Schaden erlitten habe. Der Widerſpruch.
der aus der engliſchen Mitteilung hervorgeht, indem ſie
einerſeits ſagt, die Forts ſeien zum Schweigen gebracht
worden, und andererſeits behauptet, daß dieſe Forts am
nächſten Tage wieder beſchoſſen worden ſind, ſtellt eine
neue Lüge dar, die ſich den durch engliſch=franzöſiſche
Communiqués bereits verbreiteten anreiht. Das
tür=
kiſche Hauptquartier ermächtigt uns neuerdings zu
er=
klären, daß die feindlichen Schiffe, welche ſich am 19.
Fe=
bruar den Forts näherten, die ſie nach ihrem Bericht
be=
reits zum Schweigen gebracht zu haben glaubten, von
dieſen Forts angegriffen wurden. Drei
Schiffe wurden ſchwer beſchädigt, eins davon
war wahrſcheinlich das Admiralsſchiff. Nach dem
oben=
erwähnten Datum fand keinerlei Beſchießung mehr ſtatt.
Eines von den beſchädigten Schiffen gehört zur Klaſſe
der Queen Mary.
* Konſtantinopel, 24. Febr. Wie die Agence
Milli aus zuverläſſiger Quelle erfährt, haben die beiden
Linienſchiffe „Reſchadie” und „Osmanieh” welche
die Engländer allem Recht zuwider beſchlagnahmten,
unter dem Namen „Agincourt” und „Erin” an der
Be=
ſchießung der Dardanellen am 19. Februar
teilgenommen. Dieſe Tatſache widerlegt ſchlagend die
engliſchen Verſicherungen gegenüber der Welt des Islam,
daß ſie deren Gefühle achteten.
Ein weiterer Mißerfolg der engliſch=franzöſiſchen
Mittelmeerflotte.
* London, 24. Febr. Das Reuterſche Bureau
er=
fährt aus Athen, daß laut Meldungen aus Tenedos
franzöſiſche und engliſche Kriegsſchiffe
am 17. Februar ein türkiſches Lager an der Küſte
gegen=
über Tenedos beſchoſſen, die Türken aber das
Feuer mit Erfolg erwiderten.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 24. Febr. Die Agence Milli
erfährt aus Erzerum: Die ruſſiſchen Angriffe
auf dem Gebiet öſtlich von Artwin wurden von den
türkiſchen Truppen mit großen Verluſten für
den Feind abgewieſen. Die Ruſſen wurden von
den Höhen in der Umgebung von Elmali
vertrie=
ben. Die Türken erbeuteten eine Menge Kriegsmaterial,
beſonders Feldtelephon=Material.
* Konſtantinopel, 24. Febr. Etwa 1000
Reiter des Stammes Hamawend, der ſich in der
letz=
ten Zeit wiederholt gegen die Türkei aufgelehnt hatte,
ſind nach dem Kriegsſchauplatz abgegangen.
Die Haltung Perſiens.
* Konſtantinopel, 24. Febr. (W.T B.
Nicht=
amtlich.) Nach Meldungen, die geſtern aus Teheran hier
eingetroffen ſind, iſt die erwartete Aenderung in der
Zuſammenſetzung des Kabinetts durch den
Eintritt des ehemaligen Miniſterpräſidenten Aien ed
Dauleh als Miniſter des Innern und Muhbir=eſſ=
Salta=
nehs als Juſtizminiſter in das Kabinett vollzogen. Das
neue Miniſterium iſt gleichartiger und nationaler und
bef=
ſer geeignet, Entſchlüſſe zu faſſen, die die gegenwärtige
Lage erheiſcht, um den engliſch=ruſſiſchen
In=
trigen ein Ende zu bereiten. Aien ed Dauleh
iſt ein Gegner der ruſſenfreundlichen Partei; er war
ſei=
nertzeit auf Betreiben Rußlands von ſeinem Poſten
ent=
fernt worden. Muhbir=eſſ=Saltaneh hat in Deutſchland
ſtudiert und ſich als Generalgouverneur von Farſiſtan
ausgezeichnet. Die hieſige perſiſche Botſchaft hat ein
amt=
liches Telegramm aus Teheran erhalten, in dem die
ge=
meldete Aenderung in der Zuſammenſetzung des
Kabi=
netts beſtätigt wird, die um ſo bedeutungsvoller iſt, als
auch in der Beſetzung des Miniſteriums des Aeußern eine
Aenderung eingetreten iſt. Dieſes Portefeuille iſt dem
früheren Miniſter des Aeußern, Muavin Dauleh,
anver=
traut worden, der wegen ſeiner ruſſenfeindlichen
Geſin=
nungen bekannt iſt. Der Kabinettswechſel wird hier mit
lebhafter Genugtuung aufgenommen.
Dar Krieg in Südafrika.
* London, 24. Febr. Reuter meldet aus dem
Lager von Kais Hoehe, Deutſch=Südweſtafrika, vom 19.
Februar: Die Deutſchen ſprengten die von
Lüderitzbucht ausgehende Eiſenbahn an mehr als
hundert Stellen mit Dynamit.
* London, 24. Febr. Das Reuterſche Bureau
meldet aus Bloemfontein vom 20. Februar: Der
Prozeß gegen Dewet iſt ohne Anſetzung eines
neuen Termins vertagt worden, da man die Ankunft
zweier neuer Zeugen abwarten will.
* London, 24. Febr. Die Daily Mail” meldet
aus Kapſtadt vom 19. Februar: Als die
Regierungs=
truppen in Swakopmund landeten, explodierten
mehrere Minen. Ein Deutſcher, der am Strande
verborgen war, brachte ſie zur Exploſion, worauf er
flüchtete.
Der japaniſch=chineſiſche Konflikt.
* London, 24. Febr. Das Reuterſche Bureau gibt
eine Meldung der Aſſociated Preß aus Peking vom 19.
Februar wieder, in der es heißt: Wenn die Mitteilungen
vermutlich gut unterrichteter chineſiſcher und
ausländi=
ſcher Quellen ſich beſtätigen, hat Japan in der
Denk=
ſchrift an die ihm befreundeten Mächte einige ſeiner
an China gerichteten Forderungen
ver=
ſchwiegen. So verlangte Japan, daß bei einer
etwai=
gen Ernennung von Ausländern zu Beratern der
Po=
lizei= und der Militär= und Finanzverwaltung
Japa=
ner bevorzugt würden, und daß von Chinas
künf=
tigem Bedürfnis an Waffen und Munition die Hälfte in
Japan beſchafft oder aber ein Arſenal mit japaniſchem
Betriebsmaterial unter japaniſcher Leitung errichtet werde.
Ferner verlangt Japan von China dieſelben Vorrechte,
wie andere Nationen, zur Einrichtung von
Miſ=
ſionen und den Bau von Schulen und Kultusſtätten
zur Förderung des Buddhismus. Weiter verlangt
Japan, daß Konzeſſionen für Eiſenbahnen
und Bergbau und die Errichtung von Docks künftig
nur noch an Japaner, an andere Ausländer
nur mit Japans ausdrücklicher
Genehmi=
gung verliehen werden.
Wie verlautet, machte China drei
Gegenvor=
ſchläge hinſichtlich der Konzeſſionen in der Mandſchurei,
Mongolei und Schantung. Es erklärte ſich auch zu der
öffentlichen Erklärung bereit, niemals einen Hafen oder
eine Inſel an eine andere Macht abtreten zu wollen,
wei=
gerte ſich jedoch, der japaniſchen Regierung Bürgſchaften
dafür zu geben.
* London 24. Febr. Die Times meldet aus
Peking vom 21. Februar: Nachdem auf die Mitteilung
der chineſiſchen Regierung vom 18. Februar an den
ja=
paniſchen Geſandten, daß ſie bereit wäre, über 12 Punkte
der japaniſchen Forderungen zu verhandeln,
Inſtruktio=
nen aus Tokio eingelaufen ſind, teilte der javaniſche
Ge=
ſandte dem Miniſter des Aeußern am 20. Februar mit,
daß Japan auf Verhandlungen über alle
Forderungen beſtehle. Der Präſident
Juan=
ſchikai iſt jedoch entſchloſſen, über diejenigen
Forderun=
gen, welche die Souveränität Chinas und ſein Recht, mit
anderen Mächten Verträge zu ſchließen, beeinträchtigen,
nicht zu verhandeln.
* London, 24. Febr. Die Times meldet aus
Waſhington vom 19. Februar: Die Politik
Ja=
pans erregt hier große Sorge. Die Preſſe beginnt ſich
gegen die japaniſche Politik zu äußern, denn der
Um=
ſtand, daß Japan die Gelegenheit des Krieges auszunutzen
verſucht erregt Mißtrauen.
* Petersburg, 24. Febr. Nowoje Wremja vom
18. Februar berichtet aus Peking: Wir erfahren aus
ja=
paniſcher Quelle, daß der Gehilfe des Miniſters Tſao den
japaniſchen Geſandten beſuchte und ihm den
Stand=
punkt der chineſiſchen Regierung, betr. die
japaniſchen Forderungen, darlegte. China wäre bereit,
vier Forderungen gänzlich, vier teilweiſe und zwei nach
Zuſtimmung der intereſſierten Mächte zu erfüllen, alle
weiteren Forderungen ſeien unannehmbar.
Tientſiner Zeitungen berichten: Die formellen Sitzungen,
die den japaniſchen Forderungen gewidmet waren.
ha=
ben aufgehört. Es verlautet, daß Japan beſchloſſen
habe, in Anbetracht der unbefriedigenden
chine=
ſiſchen Antwort andere Maßnahmen zu
er=
greifen, die imſtande ſind, die Erfüllung der japaniſchen
Forderungen zu ſichern.
* Berlin, 24. Febr. Nach dem neueſten
Reichs=
bankausweis, der morgen zur Veröffentlichung
kommen dürfte, hat die Reichsbank in der letzten
Bank=
woche einen Goldzufluß aus dem inneren Verkehr
von mehr als 27 Millionen Mark zu verzeichnen,
ſodaß der Goldbeſtand des Inſtituts auf mehr als
2255 Millionen ſteigt.
* Berlin, 24. Febr. Der Reichsanzeiger meldet,
daß dem Führer des erſten Armeekorps, Generalleutnant
Koſch, der Orden Pour le mérite verliehen iſt.
* Berlin, 24. Febr. Die Norddeutſche
Allge=
meine Zeitung ſchreibt unter dem Titel: „Verfehlte
Gefühlsäußerungen an Neutrale‟ Von
deutſchfreundlicher Seite aus dem neutralen Auslande
wird darauf hingewieſen, daß einzelne deutſche
Ge=
ſchäftsleute es für angemeſſen halten, Briefe an ihre
Ge=
ſchäftsfreunde in neutralen Ländern mit Umſchlägen oder
Aufſchriften zu verſehen, die Schmähungen einer zurzeit
mit uns im Kriege befindlichen Macht enthalten. Es
be=
darf keiner näheren Darlegung, daß dieſes Verfahren im
neutralen Auslande einen recht ſchlechten Eindruck macht,
und daß damit das Gegenteil des beabſichtigten Zweckes
erreicht wird.
* Berlin, 24. Febr. In nächſter Zeit werden am
Anfang der deutſchen Verluſtliſten beſondere Liſten
mit der Ueberſchrift „Unermittelt, Liſte
Nr. . . . . erſcheinen. Dieſe Liſten enthalten die Namen
von Angehörigen der deutſchen Armee, die in der
Gefan=
genſchaft oder in deutſchen Lazeretten geſtorben ſind und
bei denen der Truppenteil nicht feſtgeſtellt werden konnte,
ſowie ſolche mit Regimentsangabe, deren Richtigkeit aber
nicht feſtſteht. Sie gelangen, mit fortlaufender Nummer
verſehen, von Zeit zu Zeit zum Abdruck.
* Königsberg i. Pr., 23. Febr. Von dem
Lan=
deshauptmann der Provinz Oſtpreußen, als
Staatskommiſſar für das Flüchtlingsweſen, wird
mitge=
teilt, daß nunmehr auch die Kreiſe Sensburg,
Inſter=
burg Stadt und Land und Heydekrug allgemein für die
Rückkehr freigegeben worden ſind.
* Wien 24. Febr. Die Blätter begrüßen die
Maß=
nahmen der Regierung zur Sicherung der
Brot=
verſorgung und drücken die feſte Ueberzeugung aus,
daß ſie, ſtrenge gehandhabt, zum Ziele führen und den
Anſchlag unſerer Feinde, uns ebenſo wie das Deutſche
Reich auszuhungern, zuſchanden machen werden, weil
ge=
nug Getreide und Mehl zur Befriedigung aller
Bedürf=
niſſe im Reiche vorhanden iſt.
* Bukareſt, 24. Febr. General Pau iſt aus
Sofia hier eingetroffen.
* Kopenhagen, 24. Febr. Die Rigaſche Rundſchau
berichtet unter dem 16. Februar über die Niederſchlagung
der Prozeſſe gegen den Flottenverein: Die
aus der Haft befreiten ruſſiſchen Untertanen bleiben in
Riga; ihnen gegenüber wird die Sache nicht weiter
ver=
folgt. Den deutſchen Untertanen über 45 Jahre ſoll das
Recht zur Abreiſe ins Ausland zugeſtanden werden,
da=
gegen werden diejenigen Herren, die in wehrpflichtigem
Alter ſtehen, als Kriegsgefangene angeſehen und nach den
inneren Gouvernements verbannt werden. Nach Tobolsk
iſt die Verfügung über die Befreiung der ſich dort
aufhal=
tenden Mitglieder des Flottenvereins ergangen. Dem
Rjetſch wird unter dem 19. Februar aus Kiew
telegra=
phiert, daß dort acht in Haft gehaltene frühere Mitglieder
des Flottenvereins auf höheren Befehl entlaſſen wurden.
Andere Meldungen berichten von neuen Verhaftungen
und Verurteilungen, ſo daß der Eindruck entſteht, als ob
kein einheitliches Verfahren beobachtet würde.
* Konſtantinopel, 24. Febr. Das Amtsblatt
gibt die Verleihung des Großkordons des
Osmanie=
ordens an den Prinzen v. Hohenlohe=
Oehrin=
gen bekannt, der mit einer Miſſion des deutſchen Roten
Kreuzes hier weilte.
Letzte Nachrichten.
* Petersburg, 24. Febr. Ein Funkentelegramm
von der Nordpolexpedition des ruſſiſchen
Kapi=
tns Wilkitzky meldet, daß die Expedition für ein Jahr
Vorräte beſitzt. Das neue entdeckte Nikolaus II.=Land
dehne ſich bis 77 Grad 50 Minuten n. Breite und 99.
Grad 5. Länge. Die Expedition entdeckte bei
Bennetland=
eine neue Inſel, die an Umfang und Ausſehen dem
Ben=
netland gleicht. Sie liegt auf 76 Grad 10 Minuten
nörd=
licher Breite und 153 Grad öſtlicher Länge.
Briefkaſten.
L. P. Die Buchſtaben bedeuten: Zurzeit weder
feld=
noch garniſonsdienſtfähig.
F. 49. Iſt uns nicht bekannt.
L. H. Weder feld= noch garniſonsdienſtfähig.
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Ludwigsplatz.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
Die Hofbuchdruckerei H. Hohmann ſtellt ſoeben in
ihrem Schaukaſten, Wilhelminenſtraße 17, eine Anzahl
der von ihr in letzter Zeit hergeſtellten neuen Packungen
für die Darmſtädter Schokoladen= und Kakaofabrik
Wehner & Fahr aus, deren vornehm=künſtleriſche
Wir=
kung — von der ſeither üblichen Art abweichend —
an=
genehm empfunden werden wird. Neben den
mehr=
farbigen Etiketts löſen auch die einfarbigen Drucke reſtlos
die Frage, wie mit wenig Mitteln eine geſunde, ſchöne
Reklame geſchaffen werden kann.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute ſtarb nach langem, ſchwerem Leiden
mein lieber Gatte, unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
Hofapotheker
Friedrich Roßbach
im Alter von 60 Jahren.
Laubach, den 23. Februar 1915.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Luiſe Roßbach, geb. Ritter.
Die Beerdigung findet Freitag, 26. Februar,
nachmittags 3½ Uhr, in Laubach (
Ober=
heſſen) ſtatt.
(3196
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer
unvergeßlichen Tochter und Schweſter ſprechen
wir hiermit Allen unſeren innigſten Dank aus.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Marx
für die troſtreiche Grabrede, Herrn Dr. Leydhecker
für die aufopfernde Tätigkeit, den Schweſtern für
ihre liebevolle Pflege, ſowie die zahlreichen Blumen=
(3200
ſpenden.
Familie Jacob Marquard.
Darmſtadt, Kirch=Brombach i. O., 24. Februar 1915.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres
Mit=
glieds
(3172
Herrn Heinrich Lindemann
Polizeikommiſſar
findet am Donnerstag, den 25. Februar,
nach=
mittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir erſuchen alle Kameraden ſich dort zu
verſammeln.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die bei dem Heimgange unſeres
geliebten Sohnes uns erwieſene
außer=
ordentliche Teilnahme, für die zahlreichen
Blumenſpenden, das militäriſche
Leichen=
begängnis und die troſtreichen Worte des
Herrn Garniſonpfarrers ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren tiefempfundenen
Dank.
Familie Klipſtein
B3209) (Forſthaus Böllenfalltor).
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme beim
Hin=
ſcheiden meiner lieben, guten Mutter
Frau Karoline Zinn Wwe.
danken herzlichſt
(*3704
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, im Februar 1915.
Statt beſonderer Anzeige.
Bei den Kämpfen in Oſtpreuße
fiel am 17. d. M. unſer lieber, un
vergeßlicher Sohn, Bruder un
Schwager
Leutnant
Friedrich Arnold
Inhaber des Eiſernen Kreuzes
und der Heſſiſchen Tapferkeitsmedaille.
In tiefer Trauer:
Roſalie Arnold, geb. Krönleit
und Familie.
Darmſtadt, den 24. Februar 1915. (*3723
Tageskalender.
Donnerstag, 25. Februar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10¼ Uhr
(Ab. C): „Mignon”.
Vorſtellung um 8¼ Uhr im Orpheum.
Volks=Leſeabend um 8¼ Uhr in der Zentralſtelle
Neckarſtraße 3.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 26. Februar.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Gewerbebibliothek (Bibliothek,
Vorbilderſamm=
lung und Patentſchriftenauslegeſtelle) geöffnet Werktags
von 9—12½ und 3——6 Uhr, ausgenommen Samstag
nachmittags.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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Bekanntmackung.
Betr.: Großverbrauchserklärung für Waſſerabnehmer.
Nach den „Satzungen für die Abgabe von Waſſer aus dem
ſtädt Waſſerwerk zu Darmſtadt” wird der Großverbrauchspreis von
17 Pfg. für 1 ebm ſolchen Abnehmern gewährt, die ſich zur Abnahme
von mindeſtens 1000 cbm Waſſer im Verwaltungsjahr vor deſſen
Be=
ginn verpflichten. Die Abnahme darf auf mehreren Grundſtücken
des gleichen Beſitzers ſtattfinden, jedoch, iſt nur für 1 Grundſtück die
Zuleitung koſtenfrei und der Waſſermeſſer mietfrei.
Großverbrauchserklärungen für das
Verwaltungs=
jahr 1915 (1. April 1915 bis 31. März 1916) werden bis zum
15. März d. Js. an die unterzeichnete Stelle (Frankfurterſtraße 29,
Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 5) erbeten und ſind auch von den bisherigen
Großverbrauchern zu erneuern, wenn ſie den Großverbrauchspreis
behalten wollen.
(2410a
Darmſtadt, den 10. Februar 1915.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Rudolph.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die nachſtehenden Bauarbeiten für die Vergrößerung der
Auto=
mobilhalle im Großh. Hofſtall zu Darmſtadt werden unter Hinweis
auf den Miniſterialerlaß vom 16. Juni 1893 und deſſen Nachtrag vom
24. Februar 1911 zum Wettbewerb ausgeſchrieben:
Erd= und Maurerarbeit: 80 cbm Erdaushub, 37 chm
Bruchſteinmauerwerk, 97 obm Backſteinmauerwerk, 29 am
Sandſteinſockelverblendung, 162 qm Balkenfelder zu ſticken
und zu ſtreichen, 171 am Betonboden. Steinhauerarbeit:
5 cbm rote Sandſteine für Fenſterumrahmungen und
Tor=
ſchwellen. Zimmerarbeit: 27 ohm Tannenholz, 1230 lfd. m
Holzwerk abzubinden, 58 Ifd. m Dachgeſims, 140 am
Decken=
ſchalung aus Nut= und Federriemen. Dachdeckerarbeit:
326 am Schieferdach. Spenglerarbeit: 53 Ifd. m
Hänge=
kandel, 16 lfd. m Abfallrohre. Glaſerarbeit: 18 am Fenſter,
16 am Verglaſung. Weißbinderarbeit: 255 am innerer
Wandputz, 350 am Oelfarbenanſtrich, 165 am äußeren
Wand=
putz. Schreinerarbeit; 44 am zweifl. Tore, 3 Stück einfl.
Türen, 17 am Fenſterläden, 25 qm Fußböden.
Schloſſer=
arbeit: 130 kg Kleineiſenzeug, Anſchlagen von 6 Toren,
3 Türen und 9 Fenſterläden.
Die Verdingungsunterlagen liegen vom 25. ds. Mts. ab
wäh=
rend der Dienſtſtunden auf unſerem Amte (Zimmer Nr. 6) zur
Ein=
ſichtnahme offen; die Angebotsformulare werden, ſolange der Vorrat
reicht, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten daſelbſt abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen, vortofrei und mit deutlicher
Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 12. März, vormittags 10 Uhr,
an uns einzureichen, worauf deren Eröffnung im Beiſein der er=
(P3174
ſchienenen Bewerber ſtattfindet.
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 23. Februar 1915.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
Diehl.
Stamm=, Stangen= und Brennholz=
Verſteigerungen.
I. Montag, den 1. März I. J., vormittags 9 Uhr
anfangend, werden im Saal des Gaſthauſes zur Sonne dahier aus
den Waldungen der Gemeinde Roßdorf, Diſtrikt Mark, verſteigert:
Scheiter, rm: 32 Buchen, 19 Eichen, 23 Birken, 10 Erlen;
Knüppel, rm: 49 Buchen, 16 Eichen, 7 Birken, 3 Erlen, 4 Eſchen,
5 Lärchen, 6 Fichten, 201 Kiefern;
Wellen, Stück: 675 Buchen, 375 Eichen, 200 Birken, 80 Erlen,
4900 Kieſern;
Stöcke, rm: 6 Eichen, 7 Birken, 172 Kiefern.
Das Holz ſitzt im Hardeck, vor dem Tannenkopf neben der
Hauptſchneiſe Haſenböhl, an der Margethenwieſe und
Zänkerswieſen=
buckel. Das zur Verſteigerung gelangende Holz iſt blau unterſtrichen.
II. Dienstag, den 2. März, vormittags 9 Uhr,
werden an Ort und Stelle verſteigert die Abz=Nummern 1—513:
Stämme:
Fichten 104 Stück — 15,29 km enthaltend
Lärchen 13
1,03
Derbſtangen: Fichten 2673
- 137,95 „
Lärchen 70
3,78 „
Reisſtangen: Fichten 505
4,87
Zuſammenkunft auf der Kubig.
Roßdorf den 22. Februar 1915.
(3166df
Großh. Bürgermeiſterei Roßdorf.
Lorenz.
Großh. Aeues Gymnaſtum zu Darmſtadt.
Das neue Schuljahr beginnt Dieustag, den 13. April.
An=
meldungen von Schülern werden im Schulgebäude, Lagerhausſtr. 7,
Dienstag, den 2. März, vormittags 9—12 Uhr
entgegengenommen.
Die aufzunehmenden Schüler haben Geburtsſchein, Impfſchein
und das Abgangszeugnis der vorher beſuchten Schule vorzulegen.
Die Großh. Direktion:
J. V.: Büchner.
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II. Kriegsanleihe
Wir ſetzen unſere Einleger davon in Kenntnis, daß
Zeichnungen auf die neue Kriegsanleihe
demnächſt auch von uns koſtenfrei entgegengenommen werden.
Einlagen hierzu werden unter den üblichen Bedingungen
jederzeit angenommen.
Zinsfuß 3½ Prozent bei täglicher Verzinſung.
Kaſſenſtunden: vormittags von 3½ bis 12½ Uhr,
nachmittags von 3 bis 5 Uhr.
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Darmſtadt, den 20. Februar 1915.
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Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppenübungs=
platz bringen wir hierdurch zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 18. Februar 1915.
(2940sod
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 22. bis 25. Februar 19115.
Dauer
Die Abſperrung
Datum
Tag
der Abſperrung
Bemerkungen
erſtreckt ſich
von.
5is
22. Februar 1 Montag
23. Februar 1 Dienstag
24, Februar 1 Mittwoch 1*12 Uhr 5 Uhr Bis zum Landgraben
25. Februar Donnerstag
26. Februar Freitag
Bekanntmachung.
Betr.: Landwirtſchaftliche Arbeitskräfte für die Feld= und
Gartenbeſtellungs=
arbeiten.
Bei Bedarf landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte für die Feld= und
Gartenbeſtel=
lungsarbeiten wende man ſich umgehend an das Arbeitsamt in Darmſtadt, Wald=
e weiches auch für die Umngebung von Darmſtadt als
Arbeitsvermittelungsſtelle tätig iſt.
Bei der Anmeldung iſt anzugeben:
1. Beginn der Arbeiten,
2. Dauer der Arbeiten,
3. Zahl und Art der benötigten Arbeitskräfte,
4. Lohnbedingungen.
Vorzugsweiſe werden die Fälle Berückſichtigung finden, in denen durch die Eine
ziehung Heerespflichtiger die rechtzeitige Frühiahrsbeſtellung erſchwert ſcheint.
Inſoweit in hieſiger Gegend geignete Arbeitskräfte nicht vorhanden ſind, wird
das Arbeitsamt ſich mit dem Mitteldeutſchen Arbeitsnachweisverband wegen
Beſorg=
ung auswärtiger Arbeitskräfte ins Benehmen ſetzen.
Wenn landwirtſchaftliche Arbeiter in genügendem Umfange nicht zur Verfügung
ſtehen, ſo können Kriegsgefangene durch die Gemeinden herangezogen werden; der
Antrag hierfür iſt bei den Bürgermeiſtereien der Landgemeinden, in Darmſtadt
bei dem Herrn Oberbürgermeiſter zu ſtellen.
Auch iſt die „Jugendhilfe” zu Darmſtadt bereit, freiwillige Arbeitskräfte in
geeigneten Fällen zu überweiſen, ein Erſuchen um Ueberweiſung iſt an Herrn
Pro=
feſſor Finger in Darmſtadt zu richten.
Darmſtadt, den 23. Februar 1915.
(3184a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
In Fürih) (Kreis Heppenhein) ſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen. (3179
In Dudenhofen, Seligenſtadt und Lämmerſpiel (Kreis Ofenbach) iſt die Maul=
und Klauenſeuche erloſchen.9
(3180
eer ere e re etene ete
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 Spitzhund, 1 Foxterrier, 1 Dobermann, 1 Spanier (
zu=
gelaufen). Die Hunde können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=
Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten
Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt. (3171
Regelung des Bedarfs an Brot und Mehl
in der Stadt Darmſtadt.
Von Montag, den 1. März ab darf von den hieſigen Bäckereien
und Verkaufsſtellen Brot und Mehl nur gegen Abgaße von
Brot=
marken verabfolgt werden.
Am Freitag, den 26., Samstag, den 27. und — wenn nötig —
am Sonntag, den 28. Februar, je vormittags von 9—1 Uhr und
nachmittags von 3—7 Uhr, werden für die hieſige Einwohnerſchaft
Ausweis= und Brotkarten für die Bezirke der 7 Polizeireviere in
nachbezeichneten Lokalen ausgegeben. Die Karten müſſen dort von
dem Haushaltungsvorſtand oder einem erwachſenen Angehörigen gegen
Ausweis über die Empfangsbeſcheinigung (Vorlage vom
Stener=
zettel ꝛc.) in Empfang genommen werden.
Ueber die Benutzung der Ausweis= unb Brotkarten werden
nähere Vorſchriften erlaſſen und noch im Laufe dieſer Woche in den
hieſigen Zeitungen bekannt gegeben.
Die Kartenausgabenſtellen ſind:
a) für den Bezirk des I. Polizeireviers im Schulhaus der
Gewerbeſchule (Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
Eingang Nieder=Ramſtädterſtraße), Saal rechts im
Erd=
geſchoß;
b) für den Bezirk des II. Polizeireviers in der Turnhalle
des Schulhauſes am Ballonplatz;
e) für den Bezirk des III. Polizeireviers in der Turnhalle
der Eleonorenſchule in der Lagerhausſtraße;
d) für den Bezirk des IV. Polizeireviers im Schulhaus der
Landesbaugewerkſchule (Reckarſtraße Nr. 3, Hinterbau,
Erdgeſchoß):
e) für den Bezirk des V. Polizeireviers im Beſſunger
Gemeindehaus (Eingang alte Niederſtraße);
f) für den Bezirk des VI. Polizeireviers in der Turnhalle
am Kapellplatz;
g) für den Bezirk des VII. Polizeireviers im Schulhaus der
Stadtmädchenſchule in der Emilſtraße (Lehrerzimmer)
EErdgeſchoß rechts), Eingang Pfründnerhausſtraße).
Darmſtadt, den 24. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
(3208dfs
Landſturm=Muſterung 1915.
Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur Kenntnis der Be=
(2970a
teiligten.
Darmſtadt, den 18. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Betreffend Muſterung und Aushebung unausgebildeter Landſturmpflichtiger.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß eine weitere
Muſte=
rung und Aushebung militäriſch nicht ausgebildeter Landſturmpflichtiger, und
zwar der in den Jahren 1384 bis einſchlieſtlich 1875 geborenen Lente im
Haufe=
der Turngemeinde, Woogsplatz 5, ſtattfindet.
Es haben zu erſcheinen:
I. Donnerstag, den 25. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1884
geborenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Erzhauſen und Schneppenhauſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1883
geborenen Leute.
II. Freitag, den 26. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1882
gehorenen Leute.
2. Die in den Gemeinden Braunshardt und Wixhauſen
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Arheilgen wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
III. Samstaa, den 27. Februar 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1881.
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Ober=Ramſtadt wohnhaften Leute
ſämt=
licher Jahrgänge.
IV. Montag, den 1. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1880
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Eberſtadt, Eich und Malchen
wohn=
haften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
V. Dienstag, den 2. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1879
geborenen Leute.
2. Die in der Gemeinde Nieder=Beerbach wohnhaften Leute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Griesheim wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
VI. Mittwoch, den 3. März 1915
Bormittags 7½ Uhr: 1. Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1875
geborenen Leute.
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Abgabe von Kartoffeln.
Der für die Zeit vom 1. bis 6. März angeſagte Verkauf von
Kartoffeln findet in der Stadtknabenſchule III, Ludwigshöhſtraße 42,
und im Pfründnerhaus, Frankfurter Straße 35, vormittags von
½9 bis ½ 12 und nachmittags von 2 bis 4 Uhr ſtatt. Die
Aus=
weiſe, gegen die nur Abgabe der Kartoffeln erfolgen kann, ſind bei
dem Arbeitsamt, Eingang von Waldſtraße 21 her, gegen Erſtattung
des Kaufpreiſes (3.75 Mk. für den Zentner) ſchon jetzt zu haben.
Mehr wie ein Zeutner wird an den einzelnen Käufer
nicht verabfolgt werden.
(3177a
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Rezahurg des Perlehſts it Fratgeincdte 10 cſl.
Durch Beſchluß des Großh. Miniſteriums des Innern vom
19. Februar wird bis auf weiteres zugelaſſen, bei der Bereitung
von Roggenbrot das Roggenmehl bis zu dreißig
Gewichts=
teilen durch Weizenmehl zu erſetzen.
Darmſtadt, am 22. Februar 1915.
(3182
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.
Das Ampftlügen van an Feldwege ſtoßenden Grundſtücken.
Vor der jetzt beginnenden Feldarbeit mache ich darauf
auf=
merkſam, daß das Einpflügen in die Feldwege ſowie das Wenden
der Pflüge auf ihnen verboten iſt und Zuwiderhandlungen gemäß
den Beſtimmungen des Art. 39 des Feldſtrafgeſetzes Strafe nach ſich ziehen.
Das Feldſchutzperſonal iſt angewieſen, die Befolgung dieſes
Gebots zu überwachen und Zuwiderhandelnde unnachſichtlich zur
An=
zeige zu bringen.
Darmſtadt, den 22. Februar 1915.
(3178df
Der Oberbürgermeiſter
3. Z. Ekert.
Erhebung des Schulgeldes.
Das Schulgeld für das Großh. Realgymnaſium und deſſen
Vorſchule, die Großh. Oberrealſchulen, die Vorſchule der
Großh. Gymnaſien, die Viktoriaſchule und das
Lehrerinnen=
ſeminar, die Eleonorenſchule und Frauenſchule und die
Mittel=
ſchulen für das 1. Kalender=Vierteljahr 1915 iſt bis Ende
Ifd. Mts. an den Werktagen, vormittags von 8½ bis 12½ Uhr,
hierher zu entrichten.
Darmſtadt, den 11. Februar 1915.
Die Stadtkaſſe.
2605a)
Koch.
2. Die in der Gemeinde Eſchollbrücken wohnhaften Leute
ſämtlicher Jahrgänge.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Gräfenhauſen, Nieder=Ramſtadt mit
Waſchenbach und Weiterſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
VII. Donnerstag, den 4. März 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1877
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in den Gemeinden Hahn, Meſſel, Roßdorf und Traiſa
wohnhaften Leute ſämtlicher Jahrgänge.
VIII. Freitag, den 5. März 1915
Vormittags 7¼ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1876
geborenen Leute.
Nachmittags 2 Uhr: Die in der Gemeinde Pfungſtadt wohnhaften Leute ſämtlicher
Jahrgänge.
IX. Samstag, den 6. März. 1915
Vormittags 7½ Uhr: Die in der Stadt Darmſtadt wohnhaften, im Jahre 1875
geborenen Leute.
Sämtliche vom Aufruf betroffenen Landſturmpflichtigen ſind zur Teilnahme an
der Muſterung verpflichtet und haben ſich an den vorbezeichneten Tagen und Zeiten
pünktlich im Muſterungslokal einzufinden mit Ausnahme:
1. derienigen, welche von der Geſtellung ausdrücklich befreit worden ſind;
2. der vom Dienſt im Here und in der Marine Ausgemuſterten:
3. der Gemütskranken, Blödſinnigen und Krüppel uſw.
Die im Dienſte der Eiſenbahnen, der Poſt, der Telegraphie und der
mili=
täriſchen Fabriken feſt angeſtellten Beamten und ſtöndigen Arbeiter, die von ihren
Behörden als unabkömmlich anerkannt und für dis. Unabkömmlichkeitsbeſcheinigungen
eingereicht werden, ſind von der perſönlichen Geſtellung gleichfalls befreit.
Wer der Geſtellung keine Folge leiſtet, hat die im Militärſtrafgeſetz und der
Disziplinarſtrafordnung vorgeſehenen Strafen zu gewärtigen,
Geſuche um Entbindung von der Geſtellung ſind unzuläſſig.
Zugleich werden diejenigen, welche der fforderung, ſich zur Stammrolle zu
melden, bis jetzt nicht nachgekommen ſind, nochmals aufgefordert, dies unverzüglich
zu tun und ſich zur Muſterung einzufinden, ſoweit ſie den vorerwähnten Jahrgängen
angehören.
Gleichzeitig werden die Landſturmpflichtigen aufgefordert, ſich während der
Muſterung im und vor dem Muſterungslokal, ſowite auch in den Straßen der Stadt
ruhig zu verhalten, andernfalls Zuwiderhandelnde in Polizeigewahrſam genommen
würden und nach Maßgabe der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen Strafe zu
gewärtigen hätten.
Wegen dringender häuslicher und gewerblicher Verhältniſſe können
Landſturm=
pflichtige hinter die letzte Jahresklaſſe ihres Aufgebots, in beſonders dringenden Fällen
auch hinter die letzte Jahresklaſſe des zweiten Aufgebots zurückgeſtellt werden.
Derartige Geſuche ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien unvernüglich
anzu=
bringen und aufs eingehendſte zu begründen, wenn ſie Berückſichtigung erfahren ſollen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Kreiſes Darmſtadt.
von Starck, Regierungsrat.
Der Büßer.
Von Ernſt Zahn.
(Nachdruck ve
10)
Sechſtes Kapitel.
Ein verlorenes Hochtal! — Wer aus dem
Ander=
gandner Tal auf dem mächtig ſteilen Pfad durch den
Lochwald heraufſtieg, wähnte ſich beim Hinaustreten aus
den hohen, düſteren Tannen in eine Steinwüſte verfetzt.
Weit zog ſich die Talrinne nach Nordweſten bergan, und
ſie deckten, niedergeſchmettert von den zu beiden Seiten
aufſteigenden Bergrieſen, Felstrümmer in wildem
Chaos. Da und dort ſproß ſpärliches Gras. Auf der
Sonnenſeite wuchſen die Alpenroſenſtanden wie Unkraut
aus dem Geſtein. Manchmal ſtand am Bergabhang noch
ein verkümmerter Baum, doch je höher man ſtieg, deſto
öder und ſtiller wurde es rings. Eine Melodie klang
immer: des Voralpbachers Ziſchen und Schäumen, wie er
ſich ſeinen Weg durch die Trümmer talwärts ſuchte.
Das Tal hatte keinen Ausweg. Ewiges Eis ſchloß
es ab. Wo es endete, grenzte Gletſcher an Gletſcher.
Aber gerade da, wo der mächtigſte von dieſen, der „tote
Firn”, in rötlich ſchimmerndem Geröll auslief, lag eine
Oaſe. Saftige Weide, ein Quell, eine niedere Alphütte!
Das nahm ſich fremd aus inmitten der Einſamkeit.
Noch reichte das Morgengold nicht herab ins Geſtein;
nur der Firn und die höchſten Felszacken badeten in
Glanz. Wie eine Fackel ſtand der ſonſt ſo düſtere
Sol=
hite, in deſſen Geklüft noch die Geier horſteten. So
loh=
ten die Türme rings. Der „tote Firn” lag allein
fahl=
weiß, lichtarm.
Uim die Aphülte in der Tieſe wude es kebendig.
Da und dort erhob ſich eine der ſchwarzbraunen Kühe
aus dem Gras. Eine Herde Ziegen und Schafe ſtreifte
bergan ins Geröll. Jodelnd ſtieg ein Bub hinter ihnen.
An der Hütte ſtand der Hofer=Joſep und ſchaute
ver=
drießlich in den leuchtenden Morgen. Seit vier Wochen
war er da, und das Alleinſein wollte ihm ſchon nimmer
behagen. So überdrüſſig war er ſeiner Geſellſchaft, des
Viehs, des alten Kühknechts und des Geißbuben, daß er
ſich in dem Augenblick allen Ernſtes vornahm, demnächſt
ins Dorf zu ſteigen und dem Vater zu erklären, daß er
da oben nicht mehr bleibe. Nicht, daß er es am Ende
doch ausgehalten hätte, wenn wenigſtens einmal
Nach=
richt gekommen wäre von unten, was ſie da machten —
beſonders eine halt. An der einen hing dem Joſep ſein
ganzes Heimweh.
Mit Schlucken und Seufzen ging der junge Bauer
ſchließlich an ſeine Arbeit. Die Sonnenflut quoll herab
am Gebirge und erreichte die Alp, bis er ſeine Kühe
ge=
molken hatte. Als er eben die letzte Melkter ſchäumender
Milch zur Hütte zu tragen ſich anſchickte, ging von
unge=
fähr ſein Blick nach dem Steinfeld, in welchem ein
ſchma=
ler, ſandiger Pfad an manchen Stellen ſichtbar war.
Dort ſtiegen zwei Weiber herauf.
Der Joſep ſtellte die Melkter beiſeite und vergaß ſein
Geſchäft. Als hinge ſein Leben daran, zu wiſſen, wer da
käme, ſtarrte er nach den durchs Geröll ſich langſam
Nahenden. Die Geſtalten ſchienen ihm bekannt. Er
wandte den Blick nicht von ihnen, bis er die beiden
Mäd=
chen erkant hatte, die auf die Alphütte zuhielten. Da
ſchite er einen jauchzenden Auf hinch. Eine helle
Stimme antwortete.
Nach einer Weile hatten die Hofer=Tilde und die
Steiner=Felici die Alp erreicht, die jungen Geſichter
er=
hitzt vom Steigen und der Laſt, welche ſie in Geſtalt geines
großen Korbes gemeinſchaftlich trugen. Lachend ſchritten
ſie auf den Bauern zu, der ſeinerſeits ihnen in mächtigen
Sprüngen die Hälfte des Weges entgegenkam. Unter der
Hüttentür ſtand der Knecht und ſchaute mit ſeinen
trü=
ben Augen und im Haar krauend auf die Truppe. Er
konnte ſich der beiden Mädchen Beſuch nicht deuten.
(Fortſetzung folgt.)
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Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
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konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
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Anfang 7 Uhr. Ende 10¼ Uhr.
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Freitag, 26. Febr.: 106. Abon.=
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Sonntag, 28. Febr.: 107. Ab.=
Vſt. A 26. „Lohengrin”. Klein
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