Bezugspreis:
178. Jahrgang
Ausgabe A. (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
Auzeigenpreis:
mönalich 60 Pig.: Ausgabe B imit Fuſtriertent
10 Pfg., ausw. 20 Pig. Familienanzeigen 50 Pfg.:
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen=
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
Ehronik) monatlich 80 Pfg. Beſtellungen nehmen
die 84 mu breite Neklamezeile oder deren Roch
enigegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Ferninr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfgs:.
Nr. 1 u. 426) unſere Filialen. Landagenturen u. ale
Kabalt nach Pariſ. Ameigen hehmen enigegenr bie
Boſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Geſchäſtsſtele Rheinſtr. 23. die Filalen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
feret Mingenehreh be erie inefer . Zt.
Konkurs ob. gerichtl. Beitreib. ſäht jch. Radalt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Die Neutralen und die Blockierung Snglands. — Die deutſch=ſchweizeriſchen Beziehungen.
Die wirtſchaftliche Kriſe in Frankreich. — Die falſche Flagge. — Das Friedensgebet des Papftes. — Sine Anleihe Bulgariens.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 8. Febr. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Der Kampf um unſere Stellung ſüdlich des Kanals
füdweſtlich La Baſſse dauert noch an. Ein Teil des
vom Feind genommenen kurzen Grabens iſt wieder
er=
obert.
In den Argonnen entriſſen wir dem Gegner Teile
ſeiner Befeſtigungen.
Sonſt hat ſich nichts Weſentliches ereignet.
Oeſtlicher Kriegsſchanplatz.
An der oſtpreußiſchen Grenze ſüdöſtlich der
Seenplatte und in Polen rechts der Weichſel fanden
einige kleinere, für uns erfolgreiche Zuſammenſtöße von
örtlicher Bedeutung ſtatt.
Sonſt iſt aus dem Oſten nichts zu melden
Oberſte Heeresleitung.
PU. Genf, 8. Febr. Zu den Kämpfen in
Flandern wird dem Temps gemeldet: Das günſtige
Wetter in Flandern geſtattet, den kriegeriſchen
Operatio=
nentlängs der Küſte eine gewiſſe Einwirkung zu geben.
Es iſt bekannt, daß die Deutſchen ſich in der Umgebung
von Oſtende fürchterlich verſchanzt haben, weil Oſtende
Zeebrügge deckt, aus dem der Feind eine wichtige Baſis
für ſeine Unterſeeboote gemacht hät und wo er ſich um jeden
Preis zu halten ſucht. Man muß ſich alſo auf einen
hef=
tigen Widerſtand von dieſer Seite gefaßt machen.
Gleich=
zeitig fahren die Deutſchen fort, ihre Linien auf dem
Zen=
trum der Front und in Flandern zu verſtärken. Friſche
Truppen wurden einige Kilometer öſtlich von Roulers
verſammelt, von wo ſie ſtets je nach Bedarf in die Front
zwiſchen Dirmuiden und Ypern oder zwiſchen Ypern und
Armentieres geworfen werden können. Eine andere
Trup=
penanſammlung wird von Pilken gemeldet, ſüdlich
Lange=
mark, gegenüber den von den Verbündeten auf der Straße
von Ypern nach Dirmuiden beſetzten Stellungen. Von
anderer Seite wird eine Tätigkeit der deutſchen mit
Ma=
ſchinengewehren ausgerüſteten Motorboote auf den
Ka=
nälen in der Gegend von Oſtende und Brügge
gemel=
det. (B. 3.)
TU. Mailand, 8. Febr. Der Petersburger
Be=
richterſtatter des Secolo meldet: Die ungeheuerſte
Schlacht, welche die Geſchichte aufweiſt, findet zwiſchen
Weichſel, Rawka und Karpathen ſtatt. Die
Deut=
ſchen haben nur einen Scheinrückzug an der Front
Rawka-Bzura unternommen, um ſich deſto mehr zwiſchen
Weichſel und Rawka zu verſtärken, wo ſie 10 friſche
Armee=
korps haben und in feſt zuſammengedrängten Maſſen mit
furchtbarſter Heftigkeit, unterſtützt von ihrer ſchweren
Ar=
tillerie, Angrifſe unternehmen. Gleichzeitig drücken mit
aller Kraft die öſterreichiſch=ungariſchen Truppen und drei
deutſche Armeekorps auf das ruſſiſche Zentrum der
Karpa=
then und ſuchen das Tal des Stry zu beſetzen, wo
wahr=
ſcheinlich die Entſcheidungsſchlacht ſtattfinden wird. Die
Deutſchen ſind in Oſtpreußen und an der Pilica, die
Oeſterreicher an der Nida und am Dungjec, in Anbetracht
daß ihre Hauptkräfte an anderen Fronten ſind, zur
Defen=
ſipe übergegangen, geſtützt auf ihre ſchwere Artillerie. An
der Rawka ſetzen zahlreiche Batterien ein heftiges Feuer
fort. Tag und Nacht greifen die Deutſchen in feſt
anein=
ander geſchloſſenen Maſſen die Ruſſen an, ſie ſo zu
Men=
ſchen raubenden Gegenangriffen nötigend. — Auch dem
Cprriere della Sera wird aus London gemeldet: Die
deut=
ſchen Operationspläne ſcheinen neue Entſcheidungen
vor=
zubereiten. Die Angriffe an der Bzura und Rawka
wer=
den mit einer Stärke geführt, die alle bisherigen Kämpfe
an der Frontiin den Schatten ſtellen. — Meldungen eines
polniſchen Blattes zufolge werden die wirtſchaftlichen Ver=
luſte in Ruſſiſch=Polen infolge des Krieges bis jetzt auf
eine Milliarde Rubel geſchätzt.
P. Wien, 8. Febr. Die amtlichen
ruſſi=
ſchen Berichte geben zu, daß auf der Strecke zwiſchen
Duklapaß und der von Stryj nach Munkacz führenden
Bahn die Gefechtslage infolge der Ueberlegenheit des
Feindes und der ſchwierigen Terrainverhältniſſe eine für
die Ruſſen nachteilige Geſtaltung angenommen hat, ſodaß
gewiſſe rückgängige Bewegungen der Ruſſen notwendig
geworden ſind. In dem offiziellen Communiqué des
ruſſiſchen Generalſtabes heißt es, daß die Offenſive der
Oeſterreicher an den Päſſen von Dukla und Wyszkow
er=
bittert geworden iſt. In dem Raume des Sattels der
Beskiden habe ſich die ruſſiſche Vorhut vor ſtarken, im
Angriff fortſchreitenden feindlichen Kräften ein wenig
zu=
rückgezogen und zwar in eine von der Natur zur
Verteidi=
gung geſchaffene Poſition. Die ruſſiſchen Blätter
erwäh=
nen, daß der Geiſt der in den Karpathen kämpfenden
ruſſi=
ſchen Truppen bedauerlicherweiſe nicht mehr ſo gehoben
ſei, wie früher. Es mache ſich eine nicht mehr zu
verheh=
lende Mißſtimmung im Offizierkorps beinerkbar, die man
unterdrücken müſſe.
Der Krieg im Orient.
* Mailand, 7. Febr. Corriere della Sera bringt
einen bemerkenswerten Bericht ſeines Korreſpondenten
in Kairo über die Lage in Aegypten unter dem
Datum des 30. Januar: Das engliſche Kommando ſei
dä=
von unterrichtet, daß 20000 Bedninen an der
ägyp=
tiſchen Weſtgrenze die Linie wenig weſtlich von der
Oaſe Siwa nach Solum beſetzt haben. Um ihre Abſichten
beſragt, erklärten ſie, daß ſie nichts Feindliches vorhätten,
ſondern nur abwarten wollten. Der Großſenuſſe hat
allerdings den Engländern ſeine Neutralität verſprochen,
allgemein iſt man jedoch davon überzeugt, daß beim erſten
Sieg der Türken am Suezkanal 40000 Beduinen von der
Weſtgrenze her in Aegypten einbrechen werden. Die
Engländer haben bisher nichts gegen ſie
unternom=
men, befeſtigen aber das Lager bei den Pyramiden von
Gizeh, um von hier aus nach jeder gefährdeten Richtung
vorgehen zu können. Auch die Nachrichten aus dem
Su=
dan ſeien wenig beruhigend. Obgleich die Engländer mit
allen Mitteln den Nachrichtendienſt verhindern, ſei es
tür=
kiſchen Abgeſandten gelungen, eine bedeutende Gärung im
Sudan hervorzurufen. Man befürchtet eine Erhebung, und
ſchon habe ein Kampf mit einem aufrühreriſchen Stamm
im Gebiet von Darfur ſtattgefunden. Am Suezkanal ſeien
mehrfach Deſertionen unter den in engliſchen Dienſten
ſtehenden eingeborenen Soldaten vorgekommen. Vor
eini=
gen Tagen ſind ein Leutnant und 250 ſudaneſiſche
Solda=
ten von Suez aus zu den Türken übergegangen.
Unter den Eingeborenen in Suez, einem Städtchen mit
einer Einwohnerſchaft von 20000 Muſelmanen und 4000
Europäern, ſei die Gärung ſehr ſtark, ſo daß der
Gouver=
neur von Suez die fremden Konſuln aufgefordert habe,
ihre Staatsangehörigen in einem Stadtteil zu vereinigen,
um ſie beſſer verteidigen zu können. In Aegypten ſei die
Ruhe bisher nicht geſtört worden, aber unter den
Einge=
borenen verbreitet ſich eine zunehmende
Unzufrie=
denheit wegen der Proklamation des engliſchen
Pro=
tektorats, das man als ein Attentat auf die Autorität des
Kalifen von Konſtantinopel anſieht. Die Beunruhigung
beginne auch unter den Europäern, die bisher ganz und
gar nicht an eine Gefahr glauben wollten, Platz zu
grei=
fen. Das engliſche Kommando zeige ſich fortgeſetzt ſeiner
Sache durchaus ſicher, treffe aber umfaſſende ſanitäre
Maß=
regeln durch=Umwandlung von Hotels, Schulen und
Pri=
vathäuſern in Hoſpitäler.
* Konſtantinopel, 7. Febr. Die geſamte
Preſſe widmet den erſten Erfolgen der Türken bei
den Expeditionen gegen Aegypten enthuſiaſtiſche
Ar=
tikel und hebt die hiſtoriſche Bedeutung der Erfolge hervor.
* Konſtantinopel, 7. Febr. Das Osmaniſche
Nachrichtenbureau berichtet: Nachrichten aus der Provinz
zufolge haben die Erklärungen offizieller engliſcher
Per=
ſönlichkeiten und die Veröffentlichungen der engliſchen
Preſſe, welche ſeit Beginn des Krieges vom Ende der
Unabhängigkeit der Türkei ſprechen, überall in
der Türkei großen Zorn gegen England hervorgerufen.
Man iſt von demſelben Gefühl der Rache gegen
Eng=
land erfüllt wie in Deutſchland. Man iſt entſchloſſen,
mit derſelben Feſtigkeit zu handeln, wie Deutſchland,
wel=
ches Maßregeln ergreift, um ſich gegen die Drohungen
Englands, es durch Hunger zu bezwingen, zu ſchützen.
Die Neutralen
und die Blockierung Englands.
In der Denkſchrift, welche die deutſche Regierung
den auswärtigen Mächten über die neueſten
Vergeltungs=
maßregeln gegen England überſandte, hat ſie ſich auf die
Lebensintereſſen Deutſchlands berufen, nachdem die
bri=
tiſche Regierung ſchon vorher die gleichen Intereſſen für
ihre, die neutrale Schiffahrt vergewaltigende Willkür zur
See in Anſpruch genommen hatte. Von England haben
ſich die Neutralen bisher alles bieten laſſen, nun mögen
ſie ſich auch den Beſchränkungen unterwerfen, die ihnen
durch die Erklärung der engliſchen Gewäſſer als
Kriegs=
gebiet erwachſen.
Es ſei darauf hingewieſen, daß eine förmliche
Blor=
kade der britiſchen Küſten und Häfen nicht ausgeſprochen
worden iſt. Kriegsſchiffe einer kriegführenden Macht
kön=
nen Häfen und ganze Küſtenſtrecken blockieren, was ihnen
auch gegen neutrale Schiffe weitgehende Rechte verleiht.
Nur muß nach den Beſchlüſſen der Pariſer
Seerechtskon=
ferenz von 1856 die Blockade effektiv ſein. Eine ſolche
dürfen auch neutrale Schiffe nicht durchbrechen; tun ſie es
doch, ſo ſetzen ſie ſich der Gefahr der Wegnahme aus, und
die Staaten, denen ſie angehören, haben kein Recht der
Einrede. Ob die Beſchlüſſe der genannten
Seerechtskon=
ferenz noch Anſpruch auf Befolgung haben, muß
zweifel=
haft erſcheinen, nachdem England grundlegende
Beſtim=
mungen derſelben in dieſem Kriege längſt als nicht
vor=
handen betrachtet hat. Daß Deutſchland nicht die
förm=
liche Blockade erklärte, geht auch aus dem Wortlaute der
Denkſchrift hervor, worin den neutralen Mächten nur
an=
heimgegeben wird, ihre Schiffe vom Kriegsſchauplatze, zu
welchem jetzt die engliſchen Gewäſſer gehören,
fernzuhar=
ten, namentlich angeſichts der Gefahr, welche der
neutra=
len Schiffahrt durch die britiſche Anordnung des
Miß=
brauchs neutraler Flaggen droht.
Die neutralen Mächte täten gut, ſich bei der
Drang=
ſalierung ihres Handelsverkehrs durch England einmar
vor Augen zu halten, wie England über Seerechtsfragen
gedacht hat, als es ſelbſt in Mitleidenſchaft gezogen wurde.
Während des ruſſiſch=japaniſchen Kriegs erklärte der
da=
malige Miniſter des Aeußern Lord Landsdowne am 11.
Auguſt 1904 im Oberhauſe anläßlich der Wegnahme
eng-
liſcher Dampfer durch ruſſiſche Kriegsſchiffe, die engliſche
Regierung habe gegen die Lehre Einſpruch erhoben, daß
den Kriegführenden die Entſcheidung darüber zuſtehe,
ob gewiſſe Artikel ohne weiteres und ohne Rückſicht auf
die guten Rechte Neutraler als Kriegskonterbande zu
be=
trachten ſeien, was beſonders von den Lebensmitteln
gelte; ebenſo habe die Regierung in Petersburg zu
er=
kennen gegeben, daß ſie keinesfalls die Entſcheidung irgend
eines Priſengerichtes als gültig betrachte, wenn dadurch
die Rechte der Neutralen oder die anerkannten Grundſätze
des Völkerrechts verletzt würden. Heute kümmert ſich
Eng=
land um keinerlei Rechte und fügt dadurch den Neutralen
unbegrenzten Schaden zu. In deren eigenem Intereſſe
läge es, wenn ſie der freundſchaftlichen Anregung
Deutſch=
lands nachkämen und ſomit auch ihrerſeits zur baldigen
Beendigung des Krieges beitrügen.
* Mailand, 7. Febr. (Etr. Frkſt.) Der
Maxine=
fachmann des Corriere della Sera beſpricht den Unterſes=
bootkrieg gegen England. Die deutſchen Unterſeeboote
hätten die engliſche Flotte gezwungen, die Oſtküſte mit
ihren guten gegen Deutſchland vorbereiteten Flottenbaſen
zu verlaſſen und ihre Macht unter Verluſt eines wichtigen
ſtrategiſchen Vorteils an die Weſtküſte zu verlegen.
Fer=
ner ſeien die kleinen engliſchen Fahrzeuge zu
Defenſive=
aufgaben verurteilt. Endlich hätten die Deutſchen für die
Kreuzfahrten die Verwendung von Handelsſchiffen ſtatt
Kriegsſchiffen erzwungen. Sie hätten wahrſcheinlich in
Seebrügge und in den Kanälen dahinter eine geeignete
Unterſeebootbaſis angelegt. Es ſei naiv zu glauben, daß
England die deutſche Drohung gegen ſeine
Han=
delsſchiffahrt vernachläſſigen dürfe. Obwohl die
deutſchen Unterſeeboote infolge ihrer beſchränkten
Autono=
mie großen Schwierigkeiten begegneten, hätten ſchon ihre
bisherigen Taten die engliſche Handelsflotte eingeſchüch
tert. Die neue Drohung der bewährten deutſchen
Unter=
ſeeboote mit ihrer tüchtigen Beſatzung dürfe nicht
über=
ſehen werden; jedoch ſei England nicht in Gefahr,
ausge=
hungert zu werden, es könne vielmehr durch ſeine
Torpe=
dojäger die deutſche Kriegführung bekämpfen.
* Kopenhagen, 7. Febr. In einem Leitartikel
der Politiken heißt es: Deutſchlands
Blockade=
erklärung erweckt überall in der Welt das größte
Auf=
ſehen. Während die engliſche Preſſe meint, daß
Deutſch=
land außerſtande ſei, der Handelsſchiffahrt erheblichen
Schaden zuzufügen, und die Blockade effektiv wirkſam zu
geſtalten, machen ſich andererſeits Auffaſſungen in ent
gegengeſetztem Sinne geltend. Es iſt anzunehmen, daß
die deutſche Regierung nicht derartige Drohungen
aus=
ſprechen würde, wenn ſie nicht imſtande wäre, ſie auch aus
zuführen, da ſie anderenfalls ſchließlich auf Deutſchland
zurückfallen und das deutſche Anſehen ſchädigen würden.
Für einen verzweifelten Akt der deutſchen Regierung, von
dem die engliſche Preſſe ſpricht, liegen in keiner Weiſe
Anzeichen vor. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Deutſchland
eine andere Ueberraſchung in Ausſicht genommen hat, die
am 18. Februar prompt ausgeführt wird. Uebrigens
ent=
hält das deutſche Aktenſtück keine Bedrohung
von Dänemark und anderer neutraler Staaten, ſondern
nur gewiſſe Klagen über ihre Haltung gegenüber England
außerdem einen freundſchaftlichen Hinweis auf den Scha
den, der ihnen in der Gefahrzone erwachſen könnte. Ganz
gewiß ſind derartige Schädigungen möglich. Die
Neutra=
len ſind darauf vorbereitet, daß derartige Fehlgriffe
ge=
ſchehen können. Deshalb iſt es nötig, daß die Neutralen
Vorbereitungen treffen, um den Gefahren zu begegnen
Es wäre darum eine Konferenz ſämtlicher nordiſcher
Ree=
der erwünſcht, um die Möglichkeiten eines gemeinſamen
Auftretens zu erwägen. Bei der Unſicherheit, was
eigent=
lich nach dem 18. Februar geſchehen wird, iſt es natürlich
ſchwierig, Vorbereitungen zu treffen. Aber während die
Engländer geneigt ſcheinen, die Sache auf die leichte Achſel
zu nehmen und die amerikaniſchen Blätter raſen (2),
ſoll=
ten wir Dänen ruhig und beſonnen die Entwicke
lung der Dinge beobachten und den 18. Februar
abwar=
ten, ohne übertriebene Angſt, doch wohl vorbereitet darauf
daß dann Ereigniſſe eintreten können, die niemand
vor=
ausgeſehen hat.
* Die Meldungen aus den Vereinigten
Staa=
ten über die Aufnahme der Erklärung der deutſchen
Ad=
miralität ſtammen aus engliſchen Quellen und
ſind mit Mißtrauen aufzunehmen. Man wird ſich
erin=
nern, was die unehrliche engliſche Preſſe ſeit Beginn des
Krieges alles nach und aus Amerika berichtet hat. Dieſe
Meldungen dienen Hetzzwecken und geben kein richtiges
Bild von der Stimmung in Amerika. Der Berl. Lokal=
Anzeiger ſchreibt zu der Meldung über einen
bevor=
ſtehenden Proteſt Amerikas gegen die Blockadeverhängung
Deutſchlands über England: Ob die Waſhingtoner
Regie=
rung wirklich die törichten Gedanken, Abſichten und
Auf=
faſſungen hegt, die ihr von engliſcher Seite nachgeſagt
werden, wird abzuwarten ſein. Sollte es in der Tat der
Fall ſein, ſo dürfte die innere Lage in der Union ſich nicht
eben erquicklich geſtalten. Doch das iſt Herrn Wilſons
Sache. An uns iſt lediglich zu erklären, daß wir vor
keiner Drohung zurückweichen werden. Wir
ſind keine Kinder, die ſich durch Worte und
Gebär=
den ſchrecken laſſen. Wir überlegen, ehe wir
ſprechen und wiſſen dann, was wir
wol=
len. Selbſtverſtändlich waren vor der Erklärung der
deutſchen Admiralität alle, auch die entfernteſten
Möglich=
keiten ins Auge gefaßt. Ankündigungen zurückzunehmen,
um der Drohgebärde unfreundlicher Neutralen willen, iſt
nicht Sache unſerer Kriegführung. Wir haben geſprochen,
das iſt alles, was zu ſagen wäre, wenn die Morning Poſt
recht berichtet. Vorläufig will uns indeſſen noch
wahr=
cheinlicher bedünken, daß der Wunſch der Vater ihres
Be=
richtes war.
Die deutſch=ſchweizeriſchen Beziehungen.
* Bern, 6. Febr. Der Vertreter des Berner Bund,
Stegemann, wurde in Berlin von dem Staatsſekretär des
Auswärtigen Amtes, v. Jagow, empfangen, der ſich in.
liebenswürdiger Weiſe über die deutſch=
ſchwei=
zeriſchen Beziehungen äußerte. Wie Jagow
ſagte, hat die ſtreng neutrale Haltung der Schweiz in
Deutſchland den günſtigſten Eindruck gemacht. Der
Staatsſekretär ſagte weiter: Die Schweiz hält ihre
Hal=
tung, welche ſie ſchon vor dem Kriege in der Politik
be=
tätigt hat, unter den ſchwierigſten Umſtänden klug und
tatkräftig aufrecht. Man wird dem Schweizer Bundesrat
die höchſte Anerkennung zollen müſſen, daß er es
verſtan=
den hat, die Lebensintereſſen der Schweiz mit dieſen
Standpunkt zu vereinigen. Die deutſche Regierung wie
das deutſche Volk ſind von freundſchaftlichen Gefühlen für
dieſes Land erfüllt. (Wir haben an einer neutralen,
ſelb=
ſtändigen und wehrhaften Schweiz ein ſehr lebhaftes
Intereſſe und ſind auch gewillt, die Beziehungen in dieſen
ſchweren Zeiten tunlichſt zu pflegen, beſonders auch auf
wirtſchaftlichem Gebiete. Naturgemäß erleiden die
Han=
delsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz
durch den Krieg gewiſſe Störungen und Einſchränkungen
Wir waren aber von vornherein der Auffaſſung, daß die
Schweiz, die in ihrer Binnenlandſtellung zwiſchen den
kriegführenden Nationen eingebettet iſt, der Zufuhr bedarf
und alles erhakten muß, was ſie zum Leben braucht
Deutſchland hat deshalb z. B. ſoviel es konnte zur
Auf=
rechterhaltung der Kohlenausfuhr getan, und es hat auch
nicht verſäumt, der Schweiz das Getreide zukommen zu
laſſen, das für ſie noch in Mannheim eingelagert war.
Ganz beſonders hob der Staatsſekretär noch die
humani=
täre und caritative Tätigkeit der Schweiz hervor, wodurch
ſie ſich in dieſem Kriege die Dankbarkeit aller
kriegführen=
den Parteien geſichert habe. Schließlich erklärte der
Staatsſekretär, daß ein wahrhaft neutrales Land, wie es
die Schweiz dank der weiſen Leitung des Staates und der
Grundſtimmung ihrer Bevölkerung ſei, nicht nur ein Recht
auf vollkommene Reſpektierung habe, ſondern daß die
Schweiz zweifellos auch die Kraft beſitze, als lebendiges
Staatsgebilde ihre beſondere Aufgabe und ihre friedliche
Miſſion im Schoße Europas zu erfüllen. — Stegemann
hatte noch Gelegenheit, mit dem Reichskanzler zu ſprechen,
der ſich in gleichem Sinne äußerte.
Märtyrer des Deutſchtums.
* In der Köln. Ztg. finden wir folgende
Todes=
anzeige: Nach erfolgter amtlicher Beſtätigung bringe
ich hiermit allen unſeren Verwandten und Freunden zur
Kenntnis, daß mein lieber Mann, Herr Carl Ficke,
Be=
gründer und Teilhaber der Firma Carl Ficke in
Caſa=
blanca, Mazagan, Marrakeſch, Rabat und Fez, Marokko,
und ſein Geſchäftsteilhaber in Mazagan, Herr Richard
Gründler, am 28. Januar auf Befehl des Generals
Lyautey in Caſablanca erſchoſſen worden ſind. Mit
ihnen ſind zwei unſchuldige, wehrloſe Männer für das
Vaterland gefallen, die in Marokko in hohem Anſehen
ſtan=
den, lange bevor die Franzoſen in das Land kamen, und
deren einziges Verbrechen es war, Deutſche zu ſein. So
fährt General Lyautey fort, ſein in Rabat gegebenes Wort,
daß er die Deutſchen Marokkos vernichten werde,
unge=
hindert in die Tat umzuſetzen. In tiefem Schmerz: Frau=
Franzisca Ficke, geb. Erb.
Das Handſchreiben des Kalſers Franz Jolef-
* Wien, 7. Febr. Die geſamte Wiener Preſte
nimmt das Handſchreiben des Kaiſers mit
größter Dankbarkeit und Freude auf.
Die Neue Freie Preſſe ſagt: Jedes Wort, das in dieſer
Kundgebung enthalten iſt, entſpricht der reinen Wahrheit.
Dieſer Krieg iſt die vor ganz Europa und unter den
furcht=
barſten Bedingungen abgelegte Probe auf unſere
Lebens=
fähigkeit. Noch iſt der Krieg nicht beendet, aber ſo viel
kann behaurtet werden, daß die Probe gelungen iſt.
Die Zeit ſagt: Wir hegen die Hoffnung, daß die Zeit
nicht mehr allzuferne iſt, wo, wie uns die Worte des
Kaiſers verheißen, der Bevölkerung der Lohn aller Mük
hen, Leiden und Gefahren beſchieden ſein wird. — Die
Reichspoſt ſchreibt: Der größte Sieg der Monarchie wax
in dem Augenblick errungen, als es immer deutlicher
wurde, daß die wichtigſte politiſche Berechnung der
Geg=
ner, die Berechnung auf den inneren Zerfall der Monarchie,
mit dem Ausbruch des Krieges ein Grundirrtum war, und
daß nicht nur der Zerfall ausblieb, ſondern die Gefahr ſie
innerlich erneuerte und mit den ſtärkſten moraliſchen Kräfs
ten begabte. Mit Gottes Hilfe wird der Tag kommen,
wo die Völker dem Herrſcher freudig zurufen: Der Feind
Habsburgs und der unſere iſt bezwungen. — Auch
ſämt=
liche Budapeſter Blätter beſchäftigen ſich mit dem könig
lichen Handſchreiben, das ſie mit gerührtem Dank und mit
Begeiſterung aufnehmen. — Von den böhmiſchen Blättern
verweiſt Narodni Politica in ihrer =Beſprechung des
kaiſer=
lichen Handſchreibens darauf, daß es eine ſeltene
Kund=
gebung nicht nur für die Bevölkerung der
öſterreichiſch=
ungariſchen Monarchie, ſondern auch für das feindliche
und das neutrale Ausland ſei. Das Blatt fährt fort: Die
ausnahmsloſe Anerkennung, die der Kaiſer allen ſeiner
Völkern zollt, wird insbeſondere das tſchechiſche Volk mit
großer Dankbarkeit aufnehmen, denn die Worte Seiner
Majeſtät ſind ein unſchätzbaren Beweis dafür, wie richtig
die maßgebenden Kreiſe über die muſterhafte Erfüllung
aller Pflichten gegen den Staat ſeitens des tſchechiſchen
Volkes, ſowie über deſſen ehrliche Geſinnung und Treue
unterrichtet ſind. Die Kundmachung des Monarchen ſprich
aber auch beredt gegenüber dem Auskande, denn der feiet
liche Hinweis auf das volle Einvernehmen zwiſchen
Re=
gierung und der geſamten Bevölkerung iſt die ſchlagendſte
Widerlegung der entgegengeſetzten Tendenznachrichten, die
von einem gewiſſen Teile der Auslandspreſſe verbreit
werden. — Das Blatt Gezh ſchreibt: In dem
Allerhöch=
ſten Handſchreiben zollt der Kaiſer der Opferwilligkeit und
Treue ſowie dem Patriotismus der Zivilbevölkerung Lob
Der Kaiſer hat ſeinen Dank aufGrund kompetenter Infor
mationen ausgeſprochen. Die Völker Oeſterreich=Ungarn
verdienen den Dank des Kaiſers, denn ſie ſind opferwillig
treu und patriotiſch. Die Feinde unſerer Monarchie hatten
gehofft, daß die öſterreichiſchen Völker ſich bei dem
Aus=
bruch des Krieges ſpalten würden und daß ein wilder, in
nerer Krieg unſer Verderben ſein werde. Ihre Erwartung
hat ſich nicht erfüllt. Im Reiche herrſcht Ruhe, Frieden
und Ordnung. Wir kennen unſere Pflicht gegenüber dem
Staate und wir ſtehen treu zum Kaiſer. Die Zwiſtigkeiten
aber und Streitigkeiten haben wir vertagt.
Fremde Stadtsangehörige in Frankreich.
* Paris, 7. Febr. Auf eine Anfrage des
Depu=
tierten Puglieſi Conti, ob es richtig ſei, daß Deutſchen
Oeſterreichern und Ungarn Berechtigungsſcheine zum
Aufenthalte in Frankreich ausgeſtellt worden
ſeien, antwortete der Miniſter des Innern, daß nur Elſaß=
Lothringern, Polen, Tſchechen, Kroaten, Serben,
Trien=
tinern, Bosniaken und Rumänen ſowie den Deutſchen,
Oeſterreichern und Ungarn, deren Söhne in der franzöſt
ſchen Armee Dienſt tun, Aufenthaltsberechtigung erteilt
wurde. Bei der Durchſicht der ausgeſtellten Scheine wurdg
feſtgeſtellt, daß nur in dringenden Fällen eine Ausnahms
von dieſer Beſtimmung gemacht worden iſt. — Dem
deutſch=öſterreichiſch=franzöſiſchen Abkommen entſprechend
wurden bisher 9000 deutſche, öſterreichiſche
Das Deutſchtum in Kanada.
** Unter allen Kolonien Englands gilt Kanada
in dieſen ſchweren Zeiten, die über das Mutterland
her=
eingebrochen ſind, als das folgſamſte und hilfsbereiteſte
Kind. „Englands Krieg iſt Kanadas Krieg”, verſichert
die kanadiſche Regierung immerfort, und kann ſich an
Unterſtützungsverſprechungen gar nicht genug tun. Daß
aber auch hier die Stimmung für England nicht ganz
einmütig iſt, geht aus einem intereſſanten Bericht hervor,
den die Times aus Toronto erhält und der ſich mit dem
Deutſchtum in Kanada beſchäftigt. Nach der Volkszählung
von 1911 gibt es 521 877 Deutſche und Oſterreicher in
Ka=
nada, die ſich auf die einzelnen Provinzen folgendermaßen
verteilen: in Ontario leben 192320 Deutſche und 11771
Oeſterreicher, in Saskatſchewan 68 628 Deutſche und 41 651
Oeſterreicher, in Nova Scotia 38844 Deutſche und 1089
Oeſterreicher, in Alberta 36 862 Deutſche und 26 427 Oeſter
reicher, in Manitoba 34430 Deutſche und 39 665
Oeſter=
reicher, in Britiſh Columbia 11880 Deutſche und 7015
Oeſterreicher und in Quebee 6145 Deutſche und 1289
Oeſter=
reicher.
Dieſe deutſchen und deutſchfreundlichen Elemente haben
nun von Anfang an ſich gegen die Haltung der Regierung
gewendet; in Ontario hielten ſogar deutſche Geiſtliche
flammende Reden, in denen ſie die Leute zum offenen
Kampf gegen die engliſch geſinnten Elemente aufforderten.
Deutſchfreundliche Zeitungen und Zeitſchriften fanden
weite Verbreitung, und die Strömung ſchien gefährlich
zu werden. Die kanadiſche Regierung hat nun ſehr ſtrenge
Maßregeln ergriffen; die deutſchen Zeitungen in
den weſtlichen Provinzen wurden unterdrückt und nur
ſolche amerikaniſchen Blätter zugelaſſen, die durchaus auf
Seiten Englands ſtanden. So konnte die Bewegung nicht
an Ausbreitung gewinnen. Daß ſie aber noch nicht erloſchen
ſt, ſondern ſich jetzt wieder mehr regt, muß der
Berichter=
ſtatter der Times in ſeinem Brief vom 18. Jan. zugeben
und er ſchreibt dies neue Aufflammen des deutſchfreund
lichen Geiſtes deutſchen Agenten zu, die im Auftrage ihrer
Regierung tätig ſeien und die ja die Engländer heute
be=
kanntlich überall wittern bei ſich ſelbſt zu Hauſe ebenſo,
wie in Indien und der Türkei. Dieſe deutſche Bewegung
iſt beſonders enflußreich in den weſtlichen Provinzen,
aber auch in Ontario, Neu=Brunswick und Nova Scotia
macht ſie ſich bemerkbar. Man flüſtert bereits von offenen
Demonſtrationen in verſchiedenen Städten, und die
berit=
tene Polizei iſt verſtärkt worden. Die Tonart des ganzen
Briefes iſt durchaus nicht mehr ſo ſicher und zuverſichtlich
wie zu Anfang. Im übrigen wird berichtet, daß „in
Bri=
tiſh Columbia keine Begeiſterung für das Bündnis mit
Japan herrſcht”; die Teilnahme Japans am Kriege als
Bundesgenoſſe Großbritanniens werde die Haltung von
Britiſh Columbia gegen die aſiatiſche Einwanderung nicht
verändern können, und Hindus und Japaner ſeien ſo
ver=
haßt, wie früher.
Was Napoleon von Fultons
Dampfboot erhoffte.
* Der bevorſtehende 100. Todestag Robert
Ful=
tous, des Schöpfers der Dampfſchiffahrt (24. Februar)
weckt die Erinnerung an die Beziehungen des Erfinders
zu Napoleon, der bei der erſten Bekanntſchaft mit
ſei=
nen Ideen ein leidenſchaftliches Intereſſe dafür bewies —
ſah er in der neuen Erfindung doch ein Mittel, den
Erz=
feind England im eigenen Lande aufzuſuchen. Als er im
Jahre 1818 von den Klippen St. Helenas aus zum
erſten=
mal den Rauch der Dampfſchiffe Englands erblickte, rief er
bitter aus: „Wenn meine Kollegen vom Inſtitut nicht Eſel
geweſen wären, ſo wäre ich jetzt nicht hier!‟ Die
Mit=
glieder des franzöſiſchen Inſtituts waren
nämlich, als ſie von dem Kaiſer den Auftrag erhalten
hatten, Fultons Pläne zur Erbauung eines Dampfſchiffes
zu prüfen, feierlich zu folgendem Entſchluß gekommen:
„Was ſich der Ingenieur Fulton auszuführen vornimmt,
iſt abſurd
Napoleon hatte den Gedanken Fultons mit großem
Eifer aufgegriffen. Conſtant hat erzählt, wie Napoleon,
als Fulton ihm in einem Briefe ſeine Erfindung ankün
digte, ſofort antworten ließ, daß er gern eine Denkſchrift
darüber haben möchte. Die geforderte Denkſchrift erhielt
er am Abend des 20. Juli 1804 im Lager von Boulogna
Nachdem Napoleon die Blätter gezählt hatte, meinte er
„Die Schrift iſt zu lang, noch heute abend geleſen zu
wer=
den. Nimm daher dieſes Heft, Conſtant, lege es auf Das
Kopfkiſſen meines Bettes, ich will es morgen früh mit
kla=
rem Kopf ſtudieren.‟ In der Tat hatte Napoleon am
nächſten Morgen ſchon um 5 Uhr früh das Heft in
Hän=
den, auf dem in Druckbuchſtaben geſchrieben ſtand: „Denk= des Ingenieurs Fulton über die Triebkraft de
Dampfes in ihrer Anwendung auf Schiffe, die beſtimmt
ind, den Einfall in England zu bewerkſtelligen”
Während Napoleon mit großer Aufmerkſamkeit las, hörte
man ihn fortwährend Sätze murmeln: „Wenn der Manſ
die Wahrheit ſagt, gebe ich ihm eine Krone! — Wenn=er
deſſen ſicher iſt, was er behauptet, ſo werden die Völfer
ihm ein goldenes Denkmal errichten.” Conſtant hatte ſid
in das Nebenzimmer zurückgezogen, wo er bei der Türe
zu Napoleons Gemach ſchlief, aber plötzlich hörte er
Na=
poleon rufen. „Kaum ſtand ich wieder vor Napoleon,
erzählt Conſtant, „als dieſer mir ſagte: „Rufe Darn, er
ſoll ſofort hierher kommen.‟ Darn war der Generalinten
dant des Heeres. Er kam ſchleunigſt und fand Napoleon
ſtehend mit verſchränkten Armen und ganz verſenkt in den
Anblick einer Karte, die die Wand des Zimmers bedeckte!
„Darn,” ſaate Napoleon, „wir müſſen einen dringenden
Brief ſchreiben. Nehmt Platz.‟ Da nur ein Stuhl im Zime
mer war, zögerte Darn etwas, aber Napoleon fuhr ſchnell
fort: „Nehmt Platz, nehmt Platz und ſchreibt, was ich Euch
diktiere. Es handelt ſich um einen Brief an den Mintſtek
des Innern.‟ So eilig hatte es Napoleon, dem Miniſter
den Auftrag zu geben, eine Kommiſſion des Inſtituts zur
Prüfung der Erfindung Fultons zu ernennen. Aber diefe
Kommiſſion gab ihr Urteil in dem eingangs erwähnten
Sinne ab und beraubte ſo Napoleon der Hoffnung, ſeinem
großen Ziel der Vernichtung Englands mit Hilfe von
Ful=
tons Dampfſchiff näher zu kommen.
und ungartſche Frauen, bezw. Männer die
zu 17 oder über 60 Jahre über die Schweiz heimbefördekt.
In den Konzentrationslagern beſinden ſich noch 17000
Perſonen.
Die wirtſchaftliche Kriſe in Frankreich.
Paris, 8. Febr. Die Humanité greift die
Re=
gierung an, weil ſie keine Maßnahmen treffe, um die
wirtſchaftliche Kriſe zu beenden, die
hauptſäch=
lich durch das Moratorium verurſacht worden ſei.
Frank=
reich habe ſich ſeit Kriegsausbruch aller Vorteile begeben,
die es infolge feinen geographiſchen Lage gegen
Deutſch=
land als einem blockierten Staat beſaß. Zur
Wiederauf=
nahme des wirtſchaftlichen Lebens müſſe vor allem die
Dis=
kontierung aller Wechſelgeſchäftspapiere ermöglicht werden.
Der Umlauf der Wechſel, der in normalen Jahren etwa
40 Milltarden betrage, betrug von Anfang Auguſt bis
Jahresende 363 Millionen, alſo etwa fünfzigmal weniger,
als in einem uormalen Jahre. Man könne ſich keine
größere Störung des wirtſchaftlichen Lebens denken.
Eugland und Deutſchland hätten rechtzeitig Maßnahmen
getroffen, jede Störung zu verhindern. Betrachte man
den Ausweis der deutſchen Reichsbank, ſo erkenne man,
daß der Geldumlauf in Deutſchland normal ſei. Auch
außerordentliche: Finanzoperationen würden dort mit
großer Leichtigkeit vollzogen. Frankreich allein ſei gegen
die wirtſchaftliche Verſumpfung ohnmächtig. Das Blatt
ſchließt: Wir wollen ſiegen und dürfen uns deshalb ein
ſolches Armutszeugnis nicht ausſtellen.
Die falſche Flagge.
* Der Vertreter des National Tidende teilte, wie
ver=
ſchiedenen Blättern aus Kopenhagen gemeldet wird, mit,
er habe wegen der Meldung, daß die engliſche Admiralität
die engliſchen Handelsſchiffe beordert habe, unter
neu=
traler Flagge zu ſegeln, alle betreffenden
Autori=
täten befragt, aber nirgends auch nur eine Andeutung
von einer Beſtätigung dieſer Behauptung erhalten. Der
Marineſachverſtändige der Londoner Times läßt ſich
hierzu laut Berl. Tageblatt vernehmen: In gewöhnlichen
Zeiten haben die Handelsſchiffe nicht das Recht, eine
neu=
trale Flagge zu führen. Aber der Gebrauch zur See und
nele Präzedenzfälle beweiſen, daß es zuläſſig iſt, daß ein
Schiff die neutrale Flagge hißt, um einem Feinde zu
ent=
fliehen. (Aha!) Jede Nation, die eine einigermaßen
bedettende Handelsflotte beſeſſen hat, wird in ihrer
Ge=
ſchichtg dafür Beiſpiele finden. Wenn unſere
Handels=
ſchiffe eine neutrale Flagge hiſſen, um der
Aufmerkſam=
keit eines feindlichen Unterſeebootes zu entgehen, ſo
haben ſie das Recht vorläufig auf ihrer Seite. — Der
Berliner Lokalanzeiger bemerkt zu dieſen Aeußerungen:
Pann=hätten die Engländer nicht das
„Rochtt” auf ihrer Seite! Für ſie iſt nur alles
Recht und Geſetz geweſen, was ſie tun.
* Löndon, 8. Febr. Wie Reuter berichtet, ertlären
die Reiſenden des engliſchen Schiffes „Luſitania” von
der Cunard=Linie, die heute morgen in Liverpool
an=
kamen, daß das Schiff, als es ſich der iriſchen Küſte
näherte, von der Admiralität den Befehl erhielt,
die amerikaniſche Flagge zu hiſſen. Das Schiff
dampfte darauf unter amerikaniſcher Flagge nach
Liver=
pool. (Die deutſche Admiralität war alſo, wie immer,
recht unterrichtet.)
Engliſche Berichterſtattung.
* Berlin, 7. Febr. (Etr. Bln.) Gleich nach der
Seeſchlacht von Coronel wurde von verſchiedenen
Seiten mitgeteilt, daß der ſchwerbeſchädigte Kreuzer
„Glasgow” auf der Flucht geſunken und in chileniſchen
Bewäſſern untergegangen ſei. Auch ſpätere deutſche
Matkoſenbriefe über die Seeſchlacht ſtellten es als ſo gut
wie ſicher hin, daß an Bord des Kreuzers ein Brand
aus=
gebrochen und dieſer durch Volltreffer unter der Waſſer=
linie völlig erledigt worden wäre. Umſo überraſchender
kam dann kaum zwei Wochen nach dem Treffen von Santa
Maria die Nachricht von dem Einlaufen der „Glasgow‟
in Rio de Janeiro, ſo daß der Kreuzer „Glasgow” trotz
ſeiner Beſchädigungen die gefährliche Fahrt um das Kap
Horn in unglaublich kurzer Zeit zurückgelegt haben mußte.
Auch an der Seeſchlacht bei den Falklandinſeln
ſollte ſich dann die „Glasgow“ beteiligt haben.
Nunmehr ſcheint es aber, der B. Z. am Mittag
zu=
folge, als ob auch in dieſem Falle die britiſche
Admirali=
tät ihr beliebtes Vertuſchungsverfahren
ange=
wandt hätte. In ſüdamerikaniſchen Blättern wird
näm=
lich beſtimmt behauptet, der Kreuzer „Briſtol” ein
Schweſterſchiff der tatſächlich untergegangenen „Glasgow‟
habe unter dieſem Pſeudonym auch bei den
Falkland=
inſeln im Kampf geſtanden. In Rio war es nach dem
dortigen Jornal do Commercio bereits aufgefallen, daß
der Name der angeblichen „Glasgow” überdeckt war unk
alle an Bord befindlichen Rettungsgürtel wie auch die
Boote den Namen „Briſtol” trugen
* London, 7. Febr. Die Blätter kommen auf die
wiederholten deutſchen Meldungen von dem
Unter=
gang eines britiſchen Schlachtkreuzers,
ver=
mutlich des „Tiger”, in der Seeſchlacht am 24. Januar
zurück und berufen ſich auf die zweimalige amtliche
eng=
liſche Erklärung, daß alle an dem Kampf teilnehmenden
britiſchen Schiffe den Hafen erreicht haben ſowie auf den
Bericht des Admirals Beatty, daß die Beſchädigungen des
„Lion” und des „Tiger” nicht ernſt ſeien. (Warum wirk
dann aber der „Lion” geſchleppt und warum hofft man,
ihn der Marine erhalten zu können, wenn die
Beſchädi=
gungen nicht ernſt ſind? Es bleibt dabei, daß ein
eng=
liſches Schlachtſchiff in der Nordſee
geſun=
ken iſt.)
Beſchädigte engliſche Kriegsſchiffe.
* Berlin, 8. Febr. (Etr. Bln.) Nach der Schlacht
bei den Falklandinſeln ſuchte man in England
zunächſt den Eindruck zu erwecken, als ob dieſes Gefecht
ein ſpielend leicht errungener Erfolg geweſen ſei, bei
dem die engliſchen Schiffe außer dem Verluſte einiger
Menſchenleben nur ganz unbedeutende Beſchädigungen
erlitten hätten. Auch der engliſche Geſchwaderchef
Vize=
admiral Sturdee verfehlte nicht, dies bei ſeiner Rede
in Montevideo zum Ausdruck zu bringen. Allein ſchon
einzelne Berichte engliſcher Offiziere mußten ſtutzig
ma=
chen. So erklärte ein Seeoffizier, der ſich an Bord des
gegen den „Scharnhorſt” kämpfenden „Inflexible” befand,
während „Invineible” gegen „Gneiſenau” kämpfte, in
einem von der Times veröffentlichten Geſpräch, nachdem
er ſich über die Ueberlegenheit der engliſchen 30,5
Zenti=
meter=Geſchütze im Vergleich zu den deutſchen 21
Zenti=
meterkanonen geäußert hat: „Dennoch ſchien es, als ob
„Gneiſenan” noch reichlich Lebenskraft beſaß. Wir eilten
daher unſerem Flaggſchiff „Invineible” zur Hilfe und
wandten uns dem „Gneiſenau” zu.” Laſſen ſchon dieſe
Aeußerungen darauf ſchließen, daß das Feuer des „
Gnei=
ſenan” gegen die weit überlegene „Invineible” nicht ohne
Wirkung geweſen war, ſo ergibt ſich dies auch aus
Ver=
öffentlichungen von Berichterſtattern, die die „Invineible‟
nach der Schlacht in Montevideo geſehen haben und in
den argentiniſchen Zeitungen La Prenſa und La Nacion
vom 21. Dezember vorigen Jahres die Wirkungen der
deutſchen Geſchütze als recht beträchtlich beſchreiben.
Trotzdem war der Umfang der Beſchädigung des
Schif=
fes bisher nicht genau zu ermitteln. Nachdem nun ſchon
vor einiger Zeit bekannt geworden iſt, daß in Gibraltar
ein ſtark beſchädigter engliſcher
Panzer=
kreuzer eingelaufen ſei, kommt heute aus
zuverläſſig=
ſter Quelle die Nachricht, daß jener Panzerkreuzer der
„Invineible“, iſt und daß bei dieſem Schiff nicht
weniger als 32 Schußlöcher feſtgeſtellt worden ſind.
Die Ausbeſſerung der erlittenen Schäden iſt ſofort in An=
griff genommen worden. Es iſt ferner bekannt
gewor=
den, daß alle Docks in Malta und Gibraltar
mit havarierten Schiffen belegt ſind. Im
Zuſammenhang hiermit iſt auch die Meldung ſpauiſcher
Zeitungen von Intereſſe, wonach in Gibraltar vor
kur=
zem ein engliſcher Panzerkreuzer mit zerſchoſſenen Maſten
aus der Nordſee eingetroffen iſt. Vermutlich handelt es
ſich um eines der Schiffe, die an der Seeſchlacht bei
Helgo=
land am 24. Januar teilgenommen haben. Wenn die
Engländer ein ſolches Schiff zur Reparatur nach
Gibral=
tar ſchicken müſſen, ſo zeigt das, wie überlaſtet die
heimiſchen Werften durch Inſtandſetzungsarbeiten ſein
müſſen und wie ſchwer die engliſche Marine bereits in
den wenigen Gefechten gelitten haben muß. (Frkf. Ztg.)
Teuerung in England.
* London, 6. Febr. Nach dem Evening Standard
ſoll der Weizenpreis in der nächſten Woche auf 60
Schilling für das Quarter erhöht werden; vor dem Kriege
betrug er 35 Schilling. Der Preis des Brotes ſtieg auf
8 Pence für das Vierpfund=Brot, Mehl auf 4½ Pence für
den Quart, Steinkohlen auf 34 Schilling für die
Tonne.
Rußland will auch etwas haben.
* Hamburg, 7. Febr. Den Hamburger
Nachrich=
ten zufolge ſagt der Rußkoje Slowo, das Organ
Safo=
nows, in einer Beſprechung des ruſſiſch=türkiſchen
Krieges: Die Ruſſen hätten in vielen Kriegen mit der
Türkei unzählige Opfer gebracht, aber die Früchte hätten
ſtets andere eingeheimſt. England habe
Aegypten und die großen Inſeln, Italien Tripolis,
Oeſter=
reich=Ungarn die Herzegowina und Bosnien, Griechenland
Saloniki, Serbien Mazedonien genommen, Rußland habe
aber gar nichts bekommen. Jetzt gebe es aber für
Ruß=
land keine Nachſicht mehr. Konſtantinopel mit den
Dardanellen, das ſüdliche Ufergebiet des Schwarzen
Meeres, das künftig das Ruſſiſche Meer heißen ſolle,
würde in dem jetzigen Kriege ſein Lohn ſein.
Das Blatt ſagt nur nicht, wie Rußland dieſen Löhn
bekommen will.
Das Friedensgebet des Papftes.
* Rom, 7. Febr. Heute vormittag haben in der
Baſilika von St. Peter die vom Papſte
angeord=
neten Feierlichkeiten ſtattgefunden, bei denen um die
Wiederkehr des Friedens gebeten werden
ollte. Zuerſt wurde in der Kapelle des Chors eine
Meſſe zelebriert, der der Erzprieſter der Baſilika, Kardinal
Merry del Val, beiwohnte. Nach der Meſſe bewegte ſich
das Kapitel des Vatikans mit Merry del Val in
Pro=
zeſſion zum Papſt=Altar, wo das Allerheiligſte ausgeſtellt
wurde. Darauf folgten das vorgeſchriebene Gebet und die
Verehrung des Allerheiligſten. Zahlreiche Gläubige
wohn=
ten der Feier bei. Am Nachmittag begab ſich der Papſt in
die Baſilika, in der über 30000, durch Sonderkarten
zuge=
laſſene Perſonen Platz genommen hatten. Das Kapitel
des Vatikans begab ſich zum Empfange des Papſtes nach
der Kapelle des heiligen Sakramentes, wo die Kardinäle
den Papſt bereits erwarteten. Der Papſt nahm vor dem
Altare Platz, während die Kardinäle, Erzbiſchöfe, Biſchöfe
und das Kapitel des Vatikans ſich rechts von ihm
aufſtell=
ten. Zur Linken nahm das bei dem Heiligen Stuhl
be=
glaubigte diplomatiſche Korps Platz, ferner das Patriziat
und die Vertreter des römiſchen Adels. Es waren
an=
weſend die Botſchafter von Oeſterreich=Ungarn und
Spa=
nien, die Geſandten von Preußen, Bayern, Rußland,
Bel=
gien, England, Argentinien, Braſilien, Chile, Columbia
und Peru. Ein Prieſter des Vatikankapitels verlas das.
vom Papſte geſchriebene Gebet des Friedens. Der Papſt
kniete während der Zeremonie und war bei der
Verlie=
ung des Gebetes um Frieden ſichtlich bewegt.
Als der Satz verleſen wurde, in dem Gott angefleht wird,
CK. Nöte der engliſchen Induſtrie. Die Nachricht,
daß die Engländer die Einfuhr gewiſſer deutſcher
Fa=
hrikate zulaſſen wollen, weil ſie ohne ſie nicht auskommen,
ffenbart aufs deutlichſte die Schwächen der engliſchen
In=
duſtrie, die man während des Krieges mehr und mehr
er=
kennt. Ein ſchlagender Beweis dafür war beſonders der
mißlungene Verſuch der engliſchen Regierung, die
einhei=
miſche Farbinduſtrie zu heben. Die Vorrechte, die
man dabei einigen großen Firmen einräumte, und die
reiche Unterſtützung mit Staatskapital, die gewährt wurde,
haben nichts gefruchtet. Die Engländer beſitzen nicht die
nötige wiſſenſchaftliche und praktiſche Erfahrung, um die
für viele Handelszweige ſo wichtigen Farbſtoffe
herzu=
tellen, in denen Deutſchland ſchon bisher eine Art Mono
pol beſaß. Der Nationalökonom L. G. Chiozza Money,
r im Daily Chroniele dieſes Fiasko der engliſchen
In=
dſtrie erörtert, ſucht die Gründe für die Schwächen
Eng=
lands auf dieſem Gebiete in einer nicht genügend engen
Perhindung der Induſtrie mit der Wiſſenſchaft. „Wir
follten uns immer, in Kriegs= wie in Friedenszeiten, daran
einnern, daß die Größe und Macht einer Nation auf
ihrer Fähigkeit beruht, gute Waren zu liefern. Die Kraft,
die Deutſchland beweiſt, indem es ſeit einem halben Jahr
überlegene Kräfte von ſeinen Grenzen fernhält und ſelbſt
vordringt, iſt kein Zufall, ſondern eine Tatſache, die in
em großartigen Aufbau ſeiner wirtſchaftlichen und
mili=
täriſchen Macht auf der Induſtrie beruht. Will man den
Schlüſſel zu dem Geheimnis der Leiſtungen der deutſchen
Atillerie und Marine, ſo wird man ihn in der
außer=
ordentlichen Entwickelung der deutſchen Eiſen= und
Stahl=
üduſtrie finden. Will man wiſſen, warum die „ruſſiſche
hampfwalze” nicht vorwärts ſam, ſo wird man den
Hauptgrund in der deutſchen Ausbildung und
Vervoll=
kommnung einer engliſchen Erfindung erkennen der
iſenbahn. Der Krieg hat uns gelehri, daß ſehr
weſent=
liche Induſtrien in unſerem Lande nicht gepflegt werden.
In der Eiſen= und Stahlinduſtrie, in der elektriſchen
In=
uſtrie, in der Glas= und Farbenfabrikation, in der
Her=
tellung von Klavieren und vielen anderen Dingen haben
vir unſeren: akten Vorraug entweder verloren oder
be=
gnügen uns damit, eine zweite Rolle zu ſpielen. Der
Krieg hat unſere induſtriellen Schwierigkeiten in ein
grel=
les Licht gerückt; wir erhalten eine harte Lektion, aus der
wir hoffentlich lernen werden.‟ Der Verfaſſer führt dann
des weiteren aus, daß die engliſche Induſtrie ſich die
Er=
rungenſchaften der modernen Wiſſenſchaft nicht in dem
Maße zunutze zu machen wußte, wie die deutſche.
* Krieg und Ehezwiſt. Aus Rom wird berichtet:
Kein Menſch hatte geahnt, daß der europäiſche Krieg eine
bedeutende Zunahme der ehelichen Zerwürfniſſe zur Folge
haben würde. Es gibt in Frankreich, in Deutſchland, in
Rußland, in England zahlreiche Ehepaare verſchiedener
Nationalität, die ſicherlich, als ſie einſt „den Bund fürs
Leben” ſchloſſen, ſich nicht gefragt und ſich nicht überlegt
haben, wie ihre Ehe ſich geſtalten würde, wenn eines
Ta=
ges das Vaterland des einen Ehepartners ſich im
Kriegs=
zuſtand mit dem Vaterland des andern befände. In Rom,
wo ſo viele Ausländer leben, hört man jetzt nicht ſelten
von einer Eheſcheidung oder einer bevorſtehenden
Schei=
dung, die einzig und allein durch nationale und
patrioti=
ſche Gründe veranlaßt wurde, erzählen. In den erſten
Kriegstagen mochte das noch überraſchend wirken, jetzt iſt
man jedoch ſchon ſo ſehr daran gewöhnt, daß man kaum
noch darüber ſpricht. Boshafte Zungen behaupten, daß,
wenn Italien ſich in irgend einer Weiſe am Kriege
betei=
ligte, auch hierzulande die Ehetrennungen an der
Tages=
ordnung ſein würden und daß es „italieniſche Eheleute
mit ausländiſchem Einſchlag” gebe, die nur deshalb, weil
ſie möglichſt raſch voneinander loskommen möchten, ein
Aufgeben der Neutralität und ein bißchen Krieg für
Ita=
lien wünſchten. Unter den Ehen, die infolge des Krieges
in die Brüche gegangen ſind, iſt an erſter Stelle die eines
bekannten Diplomaten zu nennen. Er hatte die Witwe
eines ruſſiſchen Grafen geheiratet und die Dame hat ſich
bald nach dem Ausbruch des Krieges nach Stockholm be
geben und von dort aus die Eheſcheidung eingeleitet; nach
Beendigung des Prozeſſes will ſie ſich wieder in ihrer
ruſſiſchen Heimat niederlaſſen. Es gibt natürlich auch „
ge=
miſchte‟ Diplomatenehen, die trotz des Krieges ganz
har=
moniſch verlaufen: ſo hat (wir ſprechen hier nur von in
Rom anſäſſigen Diplomaten) der ruſſiſche Botſchafter
Krupenski eine Oeſterreicherin zur Frau und der erſte
Kanzler der deutſchen Botſchaft, Herr von Hindenburg, ein
Neffe unſeres Generalfeldmarſchalls, eine Engländerin; in
ſeinen Adern fließt übrigens, wie in denen des
General=
feldmarſchalls, auch ruſſiſches Blut: das des Generals
Suwarow. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch erwähnt.
daß der bulgariſche Geſandte in Rom, Herr Rizow, mit
einer Montenegrinerin verheiratet iſt . .
* 26 Tage lebendig begraben. In Paterno haben am
7. d. Mts. Soldaten aus den Trümmern des
Erd=
behens vom 13. Januar den 33 Jahre alten Michele
Caiolo geborgen, der ſich bei guter Geſundheit befand
Caiolo lag unter einem Gewölbe und hat ſich ohne
Nah=
rung am Leben erhalten und nur Waſſer
getrun=
ken. Er wurde in einem Automobil nach Abezzano
ge=
bracht, wo er allein und ohne Hilfe ausſtieg.
S.H. Ein ſalomoniſches Urteil im Kwilecki=Prozeß. Die
Reihe der Prozeſſe um die rechtmäßige Geburt des
jun=
gen Grafen Joſeph Kwilecki, die ſo lange die
Oeffentlich=
keit beſchäftigten, hat mit dem Spruch des achten
Zivil=
ſenats des Oberlandesgerichts Breslau ein Ende gefunden
ſofern nicht die unterlegene Partei in Zukunft einen
neuen Anfechtungsgrund ausfindig macht. Die
Entſchei=
dungsgründe des Breslauer Gerichts erinnern ſtark
an die Beweisführung des Königs Salomo in ſeinem
berühmten Urteil, und zwar wörtlich geſprochen. Er
ſowohl wie auch die Breslauer Richter haben das
Mo=
ment der Mutterliebe bei dem Wahrſpruch
maßge=
bend ſein laſſen. Den Hauptgrund für die Abweiſung
der Klage bildete nämlich der Umſtand, daß die Frau
Meyer bei ihrem Vorgehen gegen ihren angeblichen
Sohn wenig Mütterlichkeitsgefühl gezeigt habe. Eine
wahre Mutter würde das Kind in den gegenwärtigen
glänzenden Verhältniſſen belaſſen und nicht verſuchen, es
in dürftigere herabzuziehen. Aus dieſem Grund ſei wie
rgangen erkannt worden.
den Regierungen der Völker Mäßigung einzüflößen, hob
der Papſt beſchwörend beide Hände in die Höhe. Der
Patriarch von Konſtantinopel, Mſar. Wappetelli teilte da
rauf den dreifachen Segen aus, womit die Feier ſchloß.
Um dieſelbe Zeit wurden in allen Kirchen Roms die
glei=
chen Feierlichkeiten vor zahlreichen Gläubigen begangen
* Köln, 7. Febr. Der vom Papſte angeordnete
Weltbußtag, der heute in allen katholiſchen Kircher
gefeiert wurde, wurde im Dome beſonders feierlich
be=
gangen. Nach Abhaltung der tagsüber vorgeſchriebenen
Gebetſtunden hielt unter großem Andrang der Erzbiſcho
von Köln, Kardinal Felix von Hartmann, eine Schlußfeier
ab. Er verlas nach dem Roſenkranz=Gebet das Frie
densgebet des Papſtes. Darauf folgte die Litanei,
an die ſich die feierliche euchariſtiſche Prozeſſion anſchloß.
An dieſer nahmen auch der Kardinal von Hartmann und
die beiden Weihbiſchöfe ſowie das Domkapitel und die
Alumnen des Prieſterſeminars teil. Die Feier endete mit
der Erteilung des ſakramentalen Segens durch den
Kar=
dinal.
Kriegsſteuern in der Schweiz.
* Bern, 7. Febr. Zur Deckung eines Teiles der
Koſten des Truppenaufgebots während des Krieges hat
der Bundesrat die Aufnahme eines neuen
Verfaſ=
ſungsartikels beantragt, durch den der Bund befugt wird,
eine einmalige direkte Kriegsſteuer auf
Ver=
mögen und Erwerb zu erheben. Vermögen unter 10000
Fran=
ken und Erwerb bis zu 2500 Franken bleiben ſteuerfrei. Für
Witwen und Waiſen kann das ſteuerfreie Vermögen erhöht
werden. Der Steuerſatz bei natürlichen Perſonen iſt
progreſſiv von 1 bis 15 pro Tauſend des Reinvermögens
½ bis 8 pro Hundert des Reinerwerbs. Bei Aktien= und
Kommanditgeſellſchaften beträgt der Steuerſatz nach der
Dividende 2 bis 10 pro Tauſend des eingezahlten
Aktien=
kapitals, des Reſervefonds und anderer Rückſtellungen,
ſowie 2½ pro Tauſend des nicht eingezahlten
Aktienkapi=
tals. Bei Genoſſenſchaften beträgt der Steuerſatz 3 pro
Hundert des Reinertrages. Der Bundesbeſchluß
unter=
liegt der Abſtimmung des Volkes und der Stände.
Die Neutralität Norwegens.
* Kriſtiania, 7. Febr. Miniſterpräſident
Gun=
nar Knudſen hat ſich auf Anfrage der ſchwediſchen
Zei=
tung Dagens Nyheter dahin ausgeſprochen, daß
Nor=
wegen entſchloſſen ſei, während des jetzigen Krieges eine
ſtreng neutrale Haltung einzunehmen. Ich
er=
achte es, ſagte der Miniſterpräſident, nicht für geziemend,
daß Perſönlichkeiten, deren Worten wegen ihrer Stellung
im öffentlichen Leben beſonderes Gewicht beigemeſſen
wird, ſich ſo ausſprechen, daß dadurch unſer
freundſchaft=
liches Verhältnis zu fremden Mächten ſich ſchwierig
ge=
ſtaltet. Durch das gemeinſame norwegiſche und
ſchwe=
diſche Communigué vom 8. Auguſt und die
Begeg=
nung der drei Könige in Malmö iſt feſtgeſtellt,
daß das Verhältnis zwiſchen den nordiſchen Staaten ſo
gut iſt, wie ein Friedensfreund es ſich wünſchen kann.
Eine Anleihe Bulgariens.
* Sofia, 6. Febr. Die Agence Bulgare meldet:
Das Syndikat deutſcher, öſterreichiſcher und
ungariſcher Banken, das mit der bulgariſchen
Regierung einen Vertrag auf Gewährung einer
An=
leihe im Betrage von 500 Millionen Franes
abgeſchloſſen hat, beſchloß in Anbetracht der
gegenwär=
tigen Verhältniſſe des Geldmarktes, welche die
Durchfüh=
rung der Anleihe nicht geſtatten, Bulgarien, damit das
bulgariſche Schatzamt ſich nicht in Verlegenheit befinde,
auf dieſe Anleihe gegen al pari aufgenommene
Schatz=
hons einen Vorſchuß von 150 Millionen Franes zu 7½
Prozent Zinſen zu gewähren, wovon 75 Millionen im
Augenblick der Unterzeichnung der Vereinbarung, der
Reſt in Teilbeträgen von 10 Millionen alle vierzehn
Tage, vom 9. März bezw. 1. April angefangen, zu zahlen
ſind. Es handelt ſich um eine rein finanzielle Operation.
Das Abkommen wird der Sobranje nicht unterbreitet
werden. Wenn ein Teil des Vorſchußbetrages in
Ver=
wahrung der Banken bleibt, werden dieſe der bulgariſchen
Regierung für den betreffenden Betrag gleichfalls 7½
Prozent Zinſen gutſchreiben.
Das Entgegenkommen, das von einem Syndikat
deutſcher, öſterreichiſcher und ungariſcher Banken der
bul=
gariſchen Regierung hinſichtlich der von dieſer
abgeſchloſ=
ſenen Anleihe bewieſen wird, dürfte in Sofia den beſten
Eindruck hervorrufen. Man wird ſich dort der
Erkennt=
nis von der Unmöglichkeit der Durchführung der vollen
500. Millionen=Anleihe im gegenwärtigen Augenblick
nicht verſchließen, zumal die Verhältniſſe des Geldmarktes
auch Bulgarien bei Begebung der vollen Anleihe
ſchä=
digen würden. Der gewährte erhebliche Vorſchuß von
150 Millionen Franes überhebt Bulgarien aller ihm aus
dem Nichtzuſtandekommen der Anleihe drohenden
Schwie=
rigkeiten, bis der Geldmarkt ſich günſtiger geſtaltet. In
dem Angebot des Vorſchuſſes darf Bulgarien ein Zeichen
des Vertrauens erblicken, das ihm von den Zentralreichen
entgegengebracht wird; man kann darin aber auch einken
neuen Beweis der unverwüſtlichen finanziellen Kraft
Deutſchlands und ſeines Verbündeten in ſchwerſter
Kriegszeit, in einem Augenblick ſehen, wo unſere Feinde
wegen der gegenſeitigen finanziellen Hilfe zu keiner
Verſtändigung kommen können.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Februar.
* Ordensverleihung. Ihre Königl. Hoheit die
Großherzogin haben dem Poſtagenten a. D.
Heinrich Wagner in Rödgen, Kreis Gießen, das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für langjährige
treue Dienſte” am Bande des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
* Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde der Lehrer
Karl Müller zu Schneppenhauſen.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der
Gerichts=
vollzieher mit dem Amtsſitze in Gießen Konrad Seipel
auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner
lang=
jährigen treuen Dienſte. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin haben ihm aus dieſem Anlaß die Krone
zum Silbernen Kreuze des Verdienſtordens Philipps de=
Großmütigen verliehen.
Ernannt wurde der Gerichtsvollzieher mit dem
Amtsſitze in Lauterbach Otto Heßler zum
Gerichts=
vollzieher mit dem Amtsſitze in Gießen.
* Verſetzt haben Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin den Bezirkskaſſier der Bezirkskaſſe
Greben=
hain Otto Seibert zu Grebenhain in gleicher
Dienſt=
eigenſchaft an die Bezirkskaſſe Beerfelden.
* Erledigte Stelle. Die Stelle des Bezirkskaſſiers
der Großh. Bezirkskaſſe Grebenhain.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe
erhielt Rechtsanwalt Schoedler von hier, Leutnan
der Landwehr II bei einer Artillerie=Munitions=Kolonne
des 27. Reſerve=Armeekorps; das Eiſerne Krenz, ſowie
ſeine Beſörderung zum Leutnant erhielt Vizefeldwebel
d. Reſ. Auguſt Penck, ein geborener Darmſtädter. Er
iſt ein Sohn des früher in Darmſtadt, jetzt in Eſſen
(Ruhr) wohnenden Bauführers Penck. Das Eiſerne Kreuz
wurde ferner verliehen, nachdem er bereits früher die
Heſſiſche Tapferkeitsmedaille erhalten hatte, dem Haupt
mann d. L. Spamer, Kommandeur der 8. Mun.=Kol
1. Bats. Fußart.=Regts. Nr. 3 (Reg.=Rat im Großh. Mi
niſterium des Innern). Ernſt Schmitt, Sohn des
Großh. Oberbahnaſſiſtenten Adam Schmitt hier, der als
Einj.=Unteroffizier mit Großh. Heſſ. Leibgarde=Inf.=Regt.
Nr. 115 ins Feld zog, wurde zum Leutnant befördert und
erhielt wegen hervorragender Leiſtungen und Tapferkeit vor
dem Feind das Eiſerne Kreuz.
* Das Gedenkblatt des Kaiſers. Aus Berlin wird
amtlich gemeldet: Bei den Militärbehörden gehen
be=
reits in größerer Zahl Geſuche von Angehörigen
gefallener Krioger um Zuſtellung des von S. M.
dem Kaiſer verliehenen Gedenkblattes ein. Das
Kriegsminiſterium weiſt darauf hin, daß das Gedenkblatt
erſt im Entwurf vorliegt und daß ſeine Fertigſtellung
noch einige Zeit beanſprucht. Es wird den Angehörigen
ſeinerzeit ohne beſonderen Antrag unmittelbar zugeſtellt
werden.
Großh. Hoftheater. In der Ausſtattung der
Feſtſpiele geht heute Dienstag „Carmen” zum erſteumal
bei kleinen Preiſen in Szene, A 23. — Beginn 7 Uhr.
Die erſte Wiederholung des mit großem Erfolge wieder
in den Spielplan aufgenommenen Luſtſpiels „
Jugend=
freunde” von Fulda wird Mittwoch, den 10., auf B 25
zum erſtenmal wiederholt. Die zweite Abteilung des
Schillerzyklus wird Donnerstag, den 11., mit einer Auf
führung von „Wallenſteins Tod (C 23) geſchloſſen. Die
dritte Abteilung des Schillerzyklus beginnt vorausſichtlich
in der nächſten Woche und umfaßt „Maria Stuart
„Jungfrau von Orleans”, „Die Braut von Meſſina” und
„Wilhelm Tell”.
Der zweite heſſiſche Vereinslazarettzug O 3
„Großherzogin von Heſſen” hat ebenfalls lebhaftes
In=
tereſſe gefunden. Er iſt bis jetzt bereits von mehreren
Tauſend Perſonen beſichtigt worden, die alle die
vorzügliche Einrichtung und Ausſtattung des Zuge
lobend anerkannten. Da von vielen Seiten gewünſcht
wurde, die Dauer der Beſichtigung um einen
Tag zu verlängern, iſt dieſe nunmehr auch auf
Dienstag, den 9. d. Mts., erſtreckt worden. Der Zug
kann ſonach auch an dieſem Tage, und zwar vormittags
von 10 bis 1 Uhr, gegen ein Eintrittsgeld von 1 Mk.,
nachmittags von 3½ bis 6 Uhr gegen ein ſolches von
50 Pfg. beſichtigt werden.
* Mütterverſammlung. Die vom Darmſtädten
Lehrerinnenverein veranſtaltete
Mütterver=
ammlung erfreute ſich einer ſehr zahlreichen
Be=
teiligung und nahm einen äußerſt befriedigenden Verlauf.
Nachdem Frl. Nick, die Vorſitzende des Vereins, die
Verſammlung begrüßt hatte, wobei ſie beſonders die
patriotiſche Pflicht der deutſchen Hausfrauen betonte,
durch verſtändige Wirtſchaftlichkeit und weiſe Sparſam
keit den ſchändlichen Plan Englands, uns auszuhungern
zu nichte zu machen, ergriff Frl. Meyer das Wort zu
ihrem Vortrag. Sie legte in klarer, leicht verſtändlicher
Weiſe dar, wie man den veränderten Verhältniſſen
Rechnung tragen und doch dem Körper die ihm nötigen
Nährſtoffe zuführen könne. Sie wies auf billige und
doch kräftige Nahrungsmittel hin und zeigte, wie dieſe
ſchmackhaft und abwechſelungsreich zuzubereiten ſeien.
Dem Vortrage folgte eine lebhafte Ausſprache, an der
ich viele Hausfrauen beteiligten und ihre praktiſchen
Erfahrungen mitteilten. Es wurde beſchloſſen, ein
kleines Kriegskochbuch zuſammenzuſtellen, und viele der
anweſenden Hausfrauen erklärten ſich bereit, zu dieſem
Zwecke Rezepte einzuſenden. Die Verſammlung ſchloß
mit dem begeiſterten Geſang: „Deutſchland, Deutſchland
über alles
Beiträge zu dem geplanten Kochbuch ſind
ſehr erwünſcht, und es wird gebeten, ſie an die
Ge=
ſchäftsſtelle der Frauenhilfe auf dem Stadthaus
einzuſenden.
* Oeffentlicher Vortrag über Volksernährung im
Kriege. Im Auftrag des Oberbürgermeiſters haben Frau
Profeſſor Goldſtein, die Vorſitzende der Frauenhilfe,
und Herr Lehrer Schäfer, Leiter der
Hauswirtſchaft=
lichen Fortbildungsſchule, an dem in der vergangenen
Woche im Abgeordnetenhaus zu Berlin ſtattgefundenen
Kurſus über Volksernährung im Kriege
teilgenommen. Mit Rückſicht auf die Entſcheidungen des
Bundesrats in Sachen der Volksernährung dürfte
zweckmäßig ſein, auch zum Verſtändnis der neuen Geſetze
einen öffentlichen Vortrag über das Thema
Volksernährung im Kriege zu veranſtalten.
Fran Profeſſor Goldſtein hat ſich hierzu bereit er
klärt und wird am Montag, den 15. d. M., abends 8 Uhr,
in der Turnhalle am Woogsplatz ſprechen. Die ſtädtiſche
Verwaltung beabſichtigt, demnächſt auch in engeren
Krei=
ſen, wie Vereinen uſw., für alle erforderliche Aufklärung
Sorge zu tragen. Auch die Leitung der
hauswirtſchaft=
lichen Fortbildungsſchule unter Führung des Herrn Lehrers
Schäfer wird ſich hierbei beteiligen.
* Ortsgruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs. An der
vorgeſtrigen Wanderung der Ortsgruppe Darmſtadt des
Odenwaldklubs nahmen 40 Mitglieder teil. Die
Wande=
rung verlief, nachdem der Himmel das bekannte Oden=
walbrlubwener beſcheden. in beſter Beiſe. In
Reinjein=
angekommen, fand zunächſt eine Beſichtigung des
Orts=
muſeums ſtatt. Hierauf vereinigte man ſich mit den
Rein=
heimer Klubgenoſſen zu gemütlichem Zuſammenſein. Dei
Vorſitzende, Herr Apotheker Seriba, begrüßte mit
herz=
lichen Worten die Darmſtädter Freunde, worauf Herr
Oberamtsrichter Wünzer herzlichſt dankte und dabei die
jetzige ernſte Zeit berührte. Nicht unerwähnt ſei die
vör=
zügliche Verpflegung in Gundernhauſen bei Herrn
Han=
ſtein und im „Darmſtädter Hof” in Reinheim.
Rotes Kreuz.
Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Burean der Zentral
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576; Mate
rialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20:
Kreuz=
pfennig=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Die Generaldirektion des Großh. Hoftheaters hat
ge=
wünſcht, daß die Abgabe von Theaterkarten an im Feld
verwundete und erkrankte in Darmſtadt in Lazarett= oder
Privatpflege beſindliche Offiziere nur durch Vermittelun
des Roten Kreuzes erfolgt. Es werden deshalb vom
10. Februar ab derartige Karten nur gegen Gutſcheine ab
gegeben, die vom Roten Kreuz ausgeſtellt ſind. Die
Her=
ren Offiziere werden dementſprechend erſucht, ſich dieſ
Gutſcheine bei der Krankenbeförderungsabteilung Des
Roten Kreuzes Rheinſtraße 34, I, in der Zeit von 11—18
Uhr vormittags und 4—6 Uhr nachmittags ausſtellen z
laſſen. Der Umtauſch gegen Theaterkarten kann dann an
der Tages= oder Abendkaſſe des Hoftheaters erfolgen
Die Karten ſind bei dem Beſuch des Theaters den
Billetteuren vorzuzeigen
Die Parterre=Proſzeniumslogen können nur inſoweit
als ſie nicht anderweit verlangt ſind, und nur für Offizierg
deren Geſundheitszuſtand ihnen die Benutzung anderer
Plätze unmöglich macht, zur Verfügung geſtellt werden
Wünſche auf deren Benutzung ſind deshalb bei der Kran
kenbeförderungsabteilung ausdrücklich, und zwar bis
12 Uhr vormittags des Tages der Vorſtellung, vorzue
bringen.
Verwendet Kreuzpfennig=Marken!
Kriegsvorträge
von Dr. Johannes Müller.
III.
E. Dr. Johannes Müller hielt am Samstagi
„Kaiſerſaal” vor einem ſehr zahlreichen Auditorium, ar
deſſen Spitze ſich Ihre Kal. Hoheit die Großherzogif
befand, den letzten im Zyklus ſeiner Kriegsvorträge üher
das Thema „Der Tod fürs Vaterland und dil
Hinterbliebenen” Nach einleitender Erörterunt
der Fragen: „Was iſt das Leben?”, „Was iſt der Tod
pries der Redner den Heldentod fürs Vaterkand derer, die
dieſen Opfertod mit vollſtem Bewußtſein, mit dem Ein
ſetzen ihres ganzen Ichs für das Vaterland und da
Wohl der Geſamtheit, losgelöſt von allen irdiſchen
Hemmungen, erleiden, als eine „Himmelfahrt de
Lebens”, als höchſte Seligkeit, als den hehrſten Triumph
menſchlichen Seins und Tuns, als den „freien Tod‟”, im
erhabenſten Sinne des Wortes. Dieſer höchſten Lebenskurve
gegenüber geziemen ſich nicht für die Hinterbliebenen (un
das ſeien im weiteren Sinne alle Volksgenoſſen, dem
„wir ſind durch dieſen Krieg alle verwandt geworden”
endloſe Klagen und niederbeugender, erſchlafſender
Kümf=
mer, ſondern in uns allen muß ſo viel Größe die heilig
Pflicht entflammen, uns der für uns Gefallenen würdig
zu erweiſen, für ſie in die Breſche zu ſpringen, die en
ſtandenen Lücken nach Kräften auszufüllen und ihrem
Vorbilde gleich unſer ganzes Ich zu opfern unſerem Voll
und unſerem Vaterland. — Der von glänzender
Bered=
ſamteit, tiefſtem Ernſt und glühender Vaterlandsliebe ge
tragene Vortrag ergriff alle Hörer im Innerſten un
dürfte edle Samenkörner in Vieler Herzen ausgeſtreu
haben. Man würde ſich in weiten Kreiſen freuen, den
großen Redner im nächſten Winter aufs neue in Darmie
ſtadt begrüßen zu können.
Orpheum.
-g. In der jetzigen Zeit iſt es für die Leitung einer
Varietébühne gewiß nicht leicht, ein Programm zuſammen
zuſtellen, das die Anſprüche des Publikums vollauf=
Be=
friedigt und ſich auch mit dem Ernſt der Zeit verträgt. Da
dies der Direktion des Orpheums trotzdem in vollkom
mener Weiſe gelungen iſt, ſoll hier feſtgeſtellt werden. Da
neue Programm ſteht vorwiegend im Zeichen des wei
lichen Elements, was aber durchaus nicht ein Mauge
iſt; die einzelnen Darbietungen gruppieren ſich um di
beiden „Sterne” des Programms, dem Auftreten vol
Marie Deba, der erſten Preisträgerin der Berlinek
Schönheitskonkurrenz von 1909, und dem hier in beſter
Erinnerung ſtehenden ſüddeutſchen Humoriſten Kaf
Bernhard
Marie Debas Kunſt, ihr Wollen und Wirken,
vornehm und edel. Die zarten Bewegungen der ſchönen
Linien, die dürch die duftigen Gewänder nur noch betont
unterſtrichen, nicht abgeſtumpft und verſchleiert werden
ſind ein Genuß für jedes ſchönheitſuchende Auge.
Tanz=
poeſien.. das Erfaſſen des ſeeliſchen Inhalts der
Muſik und ſeine Darſtellung in Bewegung, in Rhythmen
eine ſchöne Aufgabe für eine Künſtlerin, wie ſie Marfe
Deba iſt. Ein Wiener Walzer von Johann Strauß be
kommt bei dieſer Künſtlerin plaſtiſche Geſtalt, alles, Schritt
Geſte und Bewegung, waren ganz Walzerſtimmung. Bei
der Interpretierung der Träumerei von Schumann wirktg
das, vielleicht unbewußte, Lächeln der Künſtlerin etwos
ſtörend. Die Darbietungen machten ſichtlich einen tiefen
Eindruck auf das Publikum.
Karl Bernhard weiß ſich famos der Zeit auzu
paſſen. Sein Humor iſt geſund und unaufdringlich und
doch hat Karl Bernhard ſofort das Publikum in ſeinen
Bann gezogen. Seine „kranke Mutter Europa” iſt
ge=
radezu ein Kabinettſtückchen, die patriotiſchen Anklänge in
ſeinen Vorträgen, die oft ſpontauen Beifall entfeſſeln, ſche
nen ungeſucht und natürlich.
Von den übrigen Nummern des Programms ſei
zu=
nächſt der akrobatiſche Akt von Amanda und Ele
riſſa genannt. Was dieſe beiden anmutigen
jugend=
lichen Künſtlerinnen an Gelenkigkeit der Glieder, an
Sicherheit und Geſchicklichkeit zeigen, iſt geradezu
ver=
blüffend. Es iſt wohl das Höchſte, was auf dieſem
Ge=
biete geleiſtet werden kann. — Betty Wink trägt mit
gutem Ausdruck einige Lieder vor. Ihre Stimme un
Vortragsweiſe ſtehen weit über dem, was ſonſt auf
Varietébühnen erſcheint. — Buſch=Marinko, ein
Herr und eine Dame) bringen in beſonderer Eigenart
zu=
nächſt „Lieder zur Laute” in dezenter, humoriſtiſcher Auf
machung. Der männliche Partner zeigt ſich als ein äußerſt
begabter Tierſtimmen=Imitator. Sein „Regiſter” um
faßt ſowohl die Vogelwelt, von der Nachtigall bis zur
Buchfink, als auch die vierbeinige Tierwelt, vom Vogel
aus den franzöſiſchen Schützengräben, dem petit cochon.
bis zum „belgiſchen Vogel”. — Die Oglos=Truppe
gibt gewagte Darbietungen in der Luſt, die äußerſt
viel=
eitig ſind. — Heinrich Hoppkens ſtellt in zum Teil
porträtähnlicher Treue berühmte Perſönlichkeiten dar.
Seine Vielſeitigkeit und Fixigkeit iſt bewundernswert. —
Die Geſchwiſter Strohſchneider zeigen ſich als
hervorragende Drahtſeil=Künſtler. Der Sprung auf
ſchwankem Seil über einen Tiſch iſt eine glänzende
Lei=
ſtung. — Das zahlreich erſchienene Publikum zollte allen
Darbietungen reichen Beifall.
Kunſtnotizen.
füder Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Im Reſidenz=Theater am Weißen Turm
kommt heute der dritte Film der Kunſtſerie 1915 zur
Vor=
führung: „Der Gold=König”, ein Filmroman in 6 Akten.
Wer erinnert ſich nicht der beiden erſten Kunſtwerke „
Für=
ſtenkind” und „Die Sehnſucht nach der großen Welt“.
Trotzdem, daß dieſer Film ein ganz anderes Sujet zeigt,
ſteht derſelbe den beiden anderen nicht nach. Anſchaulicher
und feſſelnder in ſeiner Art iſt nie ein Film vordem
ge=
weſen, und gerade das Milieu, das abenteuerliche Leben
in den Goldfeldern, wird die ganze Aufmerkſamkeit des
Beſchauers gefangen nehmen. Es empfiehlt ſich, bei der
koloſſalen Lange der Akte (zirka 2 Stunden) die
Anſangs=
zeiten nicht zu verſäumen. (S. Anz.)
Arheilgen, 8. Febr. (Beſitzwechſel.) Das
An=
weſen Darmſtadter Straße Nr. 52 ging ſchon vor Ausbruch
des Krieges in den Beſitz des im Felde ſtehenden Herrn
Dr. Emil Voltz über. Nachdem ein größerer Um= und
Anbau ſtattgefunden hat, wird es demnächſt bezogen wer
den. — Als Nachfolger des verſtorbenen prakt. Arztes
Dr. Heinrich Schmitt ließ ſich hier Herr Dr. Ernſt Wolf
nieder, der auch die Praxis des Herrn Dr. Voltz
wäh=
rend deſſen Abweſenheit verſieht.
Arheilgen, 8. Febr. (Vom Fußballklub
„Olympia”=Arheilgen) erhielten für tapferes
Ver=
halten vor dem Feinde der langjährige 1. Spielführer
Heinrich Weſp (Unteroffizier im Inf.=Regt. 117), ſowie
A. Avemarie (Unteroffizier im Inf.=Regt. 115) und
Phil. Müller (Feldwebel im Inf.=Regt. 168) das
Eiſerne Kreuz. Letzterer wurde auch zum Feldwebel
be=
fördert.
Bensheim, 7. Febr. (Der langjährige
be=
ſoldete erſte Beigeordnete, Herr Jean
Denig) wurde heute nachmittag unter großer
Beteilig=
ung aller Kreiſe und Stände zur letzten Ruhe beſtattet.
Herr Denig, früher Spenglermeiſter, war bis vor kurzem
amtlich tätig und legte infolge Krankheit ſein Amt
nie=
der. Der Verſtorbene war vor Einführung der
Städte=
ordnung viele Jahre Stadtratsmitglied und ſeit der
neuen Verwaltung beſoldeter Beigeordneter. Er genoß
durch ſein freundliches Benehmen gegen jedermann
all=
gemein die größte Hochachtung. Mit ihm iſt einer unſerer
Beſten im Alter von 71 Jahren ins Grab geſunken. Möge
er ſanft ruhen!
Aus dem Ried, 7. Febr. (
Bezirkslehrerkon=
ferenz.) Geſtern tagte die Bezirkslehrerkonferenz der
Riedorte in Wolfskehlen. Die Eröffnungsworte des
Obmannes, Herrn Hamann=Geinsheim, waren dem
Geiſte der ernſten Zeit angepaßt. Nach Erledigung der
geſchäftlichen Angelegenheiten hielt Herr Heß=
Gries=
heim den angekündigten Vortrag über „Die deutſche
Volksernährung im Kriege‟ Die inhaltreichen
Ausführungen wurden mit ſichtlichem Intereſſe verfolgt,
und aus der nachfolgenden Beſprechung dürften für die
Oeffentlichkeit folgende Feſtſtellungen zu erwähnen ſein:
1. In vielen Kreiſen der Bevölkerung fehlt leider noch
das volle Verſtändnis für die hochwichtige wirtſchaftliche
Frage. 2. Die hierfür ſeit Beginn des Krieges geleiſteten
Bemühungen der Lehrer fanden daher vielerorts nicht die
rückhaltloſe Unterſtützung, wie ſie im vaterländiſchen
In=
tereſſe nötig geweſen wären. 3. Es iſt auch weiterhin die
ernſte Pflicht der Schule, mit allen Mitteln die
ſinn=
loſe Vergeudung von Nahrungsmitteln zu
bekämpfen und die Aufklärungen in den Gemeinden
durch Vorträge uſw. ſofort auszubauen. 4. Die Bundes=
Konzerte.
Unter Leitung des Herrn Generalmuſikdirektors
bon Weingartner fand geſtern abend das fünfte
Konzert der Großh. Hofmuſik ſtatt, das mit
der 4. Sinfonie von Brahms eröffnet wurde. Das
gran=
dioſe und vielgeſtaltige, an muſikaliſchen Schönheiten
reiche Werk, in dem ſich Brahms als Sinfoniker wohl von
ſeiner glänzendſten Seite zeigt und zu dem höchſten
Pathos der muſikaliſchen Sprache erhebt, gelangte unter
der von kongenialem Empfinden und künſtleriſcher
Ener=
gie getragenen Leitung Weingartners durch die Hofkapelle
zu muſtergültiger Wiedergabe. Die zweite Nummer des
Programms bildete Weingartners Konzert für Violine
mit Begleitung des Orcheſters, das hier zum erſtenmale
zum Vortrag gelangte. Es enthält drei in ſich abge
ſchloſſene Sätze von unterſchiedlicher Charakteriſtik,
Alle=
gro, Andante und Caprice. Der erſte Satz iſt ziemlich
umfangreich und erſchließt ſich nicht leicht dem
Vevſtänd=
nis. Dem Orcheſter iſt hier nicht eine ſubordinierte
Auf=
gabe zugewieſen, ſondern es geht neben den Violinpart
ſeine eigene Wege, was für die Kompoſition des Werkes
charakteriſtiſch iſt. Trotzdem ſind beide kunſtvoll mit
ein=
ander verſchlungen und beide ergänzen ſich einander.
Ein gleiches gilt von dem zweiten Satze, während der
dritte, „Caprice savoyard” in ſeiner ſtark ausgeprägten
Charakteriſtik ein Tonſtück für ſich bilden kann. Der
Violinpart, der ſich, namentlich im erſten Satze, vielſach im
Flageolet bewegt und ſozuſagen über dem Orcheſter ſchwebt.
iſt ſehr ſchwer geſchrieben und bietet Violinvirtuoſen
eine neue Aufgabe, mit der ſie viel Ehre einlegen können.
Es war deshalb ſchon eine bedeutende Gedächtnisleiſtung,
daß Hofkonzertmeiſter Schiering ſie auswendig ſpielte.
Aber auch techniſch entledigte er ſich ſeiner ſchwierigen
Aufgabe meiſterhaft. Beſonders verdient die ſouveräne
Durchführung des letzten, höchſte Anforderung an die
Kunſt des Violiniſten ſtellenden Satzes uneingeſchränktes
Lob. Mit dem Komponiſten teilte er ſich deshalb
verdien=
termaßen in den nach Schluß des Konzertes geſpendeten
reichen Beifall. Auch der Komponiſt, der ſein Werk ſelbſt
zum Siege verhalf und dabei von der Hofkapelle wirkſam
unterſtützt wurde, ließ ihm ſeine Anerkennung zuteil
werden.
Den Beſchluß des Abends machte Liſzts ſinfoniſche
Dichtung „Les Prèludes”, ein pathetiſches Werk und
Pro=
grammuſik im beſten Sinne des Wortes, die noch weit ent
fernt iſt von den ſpäteren Auswüchſen dieſer Richtung,
denn ſie kennt noch die ſpäter verpönte geſchloſſene
Melo=
die, die einer Oaſe in der Wüſte zu vergleichen iſt, an der
man ſich nach langem Schmachten erquickt.
ratsverordnung vom 25. Januar erfordert zu einem vollen
Erfolge die Ausübung einer wirkſamen Kontrolle, um
die Vollſtändigkeit der vorhandenen Vorräte zu ſichern.
5. Die Regierung hat alle Gemeinden zu
ver=
pflichten, Beſtimmungen über die Verbrauchsregelung
von Brot und Mehl zu erlaſſen, denn nur auf dieſe Weiſe
iſt eine wirkſame Einſchränkung des Brotgenuſſes der
Ein=
zelnen ſofort zu erreichen.
sd. Bürſtadt, 8. Febr. (Gefährliche
Körper=
verletzung.) Der o1jährige Makler Johann Philipp
Brenner und der 24jährige Fabrikarbeiter Joſeph
Ofenloch von hier gerieten heute nacht in der
Wirt=
ſchaft des Beigeordneten Fauſt in einen kleinen Streit, der
damit endigte, daß Ofenloch den vor ihm ſtehenden Stuhl
in die Höhe hob und dem Brenner auf den Kopf ſchlagen
wollte. Brenner, der nur ein Auge beſitzt, war aber
flin=
ker als Ofenloch, zog ſein Meſſer und verſetzte dem
Ofen=
loch einen heftigen Stich in die Herzgegend.
Als er Ofenloch zuſammenbrechen ſah, tat es ihm leid,
und er wollte Ofenloch ſelbſt zum Arzt tragen. Er brachte
ihn auch ein Stück auf der Straße weiter. Da der
Ver=
letzte aber ſehr blutete, mußte er ihn niederlegen. Der
nun raſch herbeigerufene Arzt konſtatierte eine
lebens=
gefährliche Verletzung. Es beſteht nur wenig
Ausſicht, den ſo ſchwer Verletzten am Leben zu erhalten.
Brenner wurde von der noch in der Nacht herbeigerufenen
Gendarmerie verhaftet, die ſofort die Staatsanwaltſchaft
benachrichtigte.
Mainz, 8. Febr. (Schwere Ausſchreitung.)
Als am Samstag abend der 23jährige Hausburſche Hch.
Funſch, der bei einem Metzgermeiſter beſchäftigt iſt, auf
ſeinem Fahrrad Fleiſchwaren ausfuhr und von der
Mit=
ternacht nach der Bauerngaſſe zu fuhr, wurde er von
einem Soldaten, der ſein Seitengewehr blank in der
Hand hatte, und mehreren Frauenzimmern verfolgt. Der
Soldat holte den Funſch ein, warf ihn vom Rade und
verſetzte ihm mit dem Seitengewehr einen wuchtigen
Schlag über den Kopf und einen Stich in den Leib.
Paſ=
ſanten holten einen Schutzmann und ein grade
vorüber=
gehendes Mitglied der Sanitätswache brachte den
Schwer=
verletzten mit Hilfe von Paſſanten ins Bureau des Roten
Kreuzes. Dort wurden dem Funch Notverbände angelegt
und er dann mit dem Auto von der Sanitätswache ins
ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Der Täter, der
Infan=
teriſt Ruſch von hier, wurde verhaftet und kam ins
Mi=
litärarreſthaus. Der Funſch ſoll eine Stunde vorher mit
den Frauenzimmern einen Zuſammenſtoß gehabt und
von dieſen durchgeprügelt worden ſein. — (Der Eber
im Eilgutwagen.) Einem mit der Eiſenbahn von
Oberheſſen nach Mainz beförderten großen Schlachteber
gelang es, unterwegs aus ſeinem Käfig auszubrechen, ſo
daß er an die anderen noch im Wagen mitverladenen
Eilgüter kommen konnte. Hier richtete das auf der Reiſe
hungrig gewordene Tier größeren Schaden an. Von
einem Sack Weißmehl war nur noch der zerriſſene Sack
und ein Reſt Mehl auf dem Boden vorhanden. Aus
einem Wildbretkorb war ein Haſe bis zum Kopf gefreſſen.
Ebenſo war ein etwa anderthalb Zentner ſchwerer Hirſch
ſtark angefreſſen und wie in Mehl getaucht. Zum Schluſſe
mußte noch ein Korb Obſt herhalten, deſſen Inhalt, ſoweit
nicht gefreſſen, zertreten am Boden lag. Um aus ſeinem
Käfig zu kommen, hatte der etwa drei Zentner ſchwere
bösartige Eber mehrere beinahe zwei Zentimeter ſtarke
Latten mit ſeinem ſtarken Gebiß in Splitter zerriſſen.
Worms, 8. Febr. (Unfall.) In vorletzter Nacht
geriet im Güterbahnhof der 23 Jahre alte Rangierer
Franz von Landenberg beim Rangieren unter die
Räder eines Eiſenbahnwagens, wobei ihm der linke
Unterſchenkel abgefahren wurde. Der
Ver=
letzte wurde von der Sanitätsmannſchaft vom Roten
Kreuz ſofort nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus gebracht.
Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen.
Armsheim, 8. Febr. (Einen gräßlichen Tod)
fand infolge eines Unglücksfalles die Witwe des
Mühlen=
betzers Jakob Zimlich 2. von der Geiſtermühle. Die
Frau war im Mühlraume beſchäftigt und kam dem
Ge=
triebe der Mühle zu nahe, ſodaß ſie erfaßt und auf der
Stelle getötet wurde. Die Verunglückte war als
Wohltäterin der Armen in der ganzen Umgegend bekannt.
* Bad Nauheim, 8. Febr. (Geh. Baurat Dr. Karl
Eſer †.) Geſtern iſt mit dem Vorſtand der Bade= und
Kurverwaltung Bad Nauheim, Geh. Baurat Dr. Karl
Eſer, ein Mann dahingeſchieden, deſſen Ableben einen
ganz außerordentlichen Verluſt für Bad Nauheim bedeutet.
Dr. Eſer iſt aus dem bayeriſchen Staatsdienſt
hervorge=
gangen. Er war’ geboren am 3. Auguſt 1854 zu
Augs=
burg. Seine Studien an der Techniſchen Hochſchule zu
München umfaßten die weiten Gebiete des
Kulturinge=
nieur=, des Ingenieurfachs und der Landwirtſchaft; zu
Erlangen promovierte er in der philoſophiſchen Fakultät.
Nach einer mehrjährigen Tätigkeit im bayeriſchen
Staats=
dienſt (Würzburg, Zweibrücken) trat er 1895 als
Kultur=
inſpektor der Großh. Kulturinſpektion Friedberg in den
heſſiſchen Staatsdienſt über, wurde 1898 zum
Kultur=
nſpektor in Mainz und 1900 in dieſer Stellung zum
Me=
iorations=Baurat ernannt. Seine vielſeitige Vorbildung
nicht nur auf den Gebieten des techniſchen Wiſſens und
Könnens, ſondern auch die umfaſſende allgemeine
wiſſen=
ſchaftliche und wirtſchaftliche Bildung haben ihn in
her=
vorragendem Maße zu größeren Aufgaben befähigt, wie
er ſie ſich ſelbſt geſtellt hat, als er 1901 das Tiefbauamt
Bad Nauheim und 1902 dazu die Badedirektion Bad
Nau=
heim übernahm. Im Jahre 1907 wurde ihm der
Charak=
ter als Geheimer Baurat verliehen. — In geradezu be
wunderungswürdiger Weiſe hat Dr. Eſer verſtanden, ſein
reiches Wiſſen und Können zum Nutzen des Bades zu
ver=
werten. Wer Bad Nauheim bei ſeiner Dienſtübernahme
gekannt hat und es mit der Gegenwart vergleicht, in der
es zum internationalen Weltbad geworden iſt, der wird
ermeſſen können, was die Dienſtzeit Dr. Eſers für das
Bad bedeutet. Die Beſuchsziffer im Jahre 1901 von rund
19800 gegenüber der letzten von rund 35000 Kurgäſten,
die Bäderzahl in jener Zeit von rund 296 000 gegen 480000
im Jahre 1913 ſprechen das ihre. Es darf unumwunden
feſtgeſtellt werden, daß dieſer Aufſchwung des Bades zum
allergrößten Teil ein Verdienſt von Dr. Eſer iſt, der, unter
ſtützt durch weitblickende Beſchlüſſe ſeiner vorgeſetzten
Be=
hörde und der Landſtände, ſowie durch treue Mitarbeiter
ſeine Gedanken für eine zeitgemäße Ausgeſtaltung des
Bades der Wirklichkeit zuführte. Der auf jahrelangem
Studium gegründeten Behandlung und Konſervierung der
Wäſſer iſt es zu danken, daß heute Bad Nauheim über
eine Fülle von Bäderformen für alle
Krankheitserſcheinun=
gen und =grade des Herzens verfügt. Hierin beſteht die
Ueberlegenheit von Bad Nauheim über alle anderen
Bä=
der, hierin hauptſächlich die Bedeutung, die es weit über
die Grenzen des Vaterlandes hinaus erlangt hat und die
ihren Ausdruck findet in den Tauſenden von auch
aus=
ländiſchen Kurgäſten, die Heilung von ihren Herz= und
an=
deren Leiden dort ſuchen und finden. Auch zu einer
Sehenswürdigkeit haben die Gedanken von Dr. Eſer und
ihre Ausführung das heutige Bad Nauheim gemacht. Ein
ſolcher Verluſt muß gerade in der jetzigen Zeit-doppelt
ſchmerzlich empfunden werden. Dies um ſo mehr, als ein
ſchweres Leiden den Verſtorbenen in einem Alter
hin=
weggerafft hat, in dem der Unermüdliche in ſeinem
Wir=
kungskreis noch ſo viel ſchaffen wollte und zum Nutzen des
Bades hätte ſchaffen können. Der Merkſtein, den das
Wir=
ken von Dr. Karl Eſer in der Entwickelung des Bades
bedeutet, wird ſeinem Namen ein ebenſo dauerndes unk
ehrenvolles Andenken in der Geſchichte des Bades ſichern,
wie ſein perſönliches Charakterbild bei allen, denen er
dienſtlich und perſönlich näher getreten iſt.
Rotterdam, 8. Febr. (Schiffsunfall.) Der
Rot=
terdamſche Courant meldet: Der norwegiſche
Dampfer „Fir”, der ſich auf der Reiſe von London
nach Rotterdam befand, ſtieß in der Nacht vom Samstag
zum Sonntag ein paar Kabellängen vom Südpier von
Hoek van Holland mit dem Dampfer „Eimſtad”
zu=
ſammen, der den „Fir” unverſehens anfuhr. Den „Fir
wurde ſofort am Südpier gelandet, aber das Achterſchiff
ſank und die Ladung auf Deck wurde ins Meer geſpült.
Der Kapitän und die aus 13 Mann beſtehende
Mann=
ſchaft, die nur das Nötigſte mitnehmen konnten, wurden
auf Rettungsbooten ans Land gebracht. Der „Eimſtad”,
der ein großes Leck hatte, kehrte nach Rotterdam zurück.
Verluſte an Menſchenleben ſind nicht zu beklagen.
Florenz, 8. Febr. (Die Witwe Böcklins †.)
Geſtern iſt in Fieſole die Witwe Arnold Böcklins geſtorben.
Die falſche Flagge.
Eine engliſche Rechtfertigung.
* London, 8. Febr. (Meldung des Reuterſchen
Bn=
reaus.) Das Auswärtige Amt veröffentlicht ſolgende
Erklärung: Die Benutzung einer neutralen
Flagge iſt als Kriegsliſt mit gewiſſen
Beſchrän=
kungen in der Praxis wohl begründet
(well established). Wenn Kauffahrer andere als ihre
nationale Flagge führen, iſt ihr einziger Zweck, den Feind
zu zwingen, daß er der allgemeinen Verpflichtung des
Seekrieges nachkomme und ſich von der Nationalitat des
Fahrzeuges und dem Charakter der Ladung durch eine
Unterſuchung überzeuge, ehe er es beſchlagnahmt und vor
ein Priſengericht bringt. Die engliſche Regierung hat die
Benutzung der britiſchen Flagge beim Feinde ſtets als ein
berechtigtes Mittel angeſehen, um der Erbeutung zu
ent=
rinnen. Eine ſolche Praxis enthält nicht nur keinen Bruch
des Völkerrechts, ſondern iſt durch das britiſche Recht
ſpe=
ziell anerkannt. Der Britiſche Merchant Shipping
von 1884, Abſchnitt 69, lautet: Wenn jemand die britiſche
Flagge benutzt und ſich den Charakter eines Angehörigen
der britiſchen Nation beimißt, an Bord eines Schiffes,
das als Ganzes oder zu Teilen Perſonen gehört, denen
die Eignung fehlt, ein britiſches Schiff zu beſitzen, und
dadurch den Anſchein erwecken will, daß das Schiff
bri=
tiſch ſei, dann ſoll das Schiff auf Grund dieſer Akte
be=
ſchlagnahmt werden, ausgenommen, falls eine
Vortäuſch=
ung bewirkt wird, um der Erbeutung durch den Feind
oder ein ausländiſches Kriegsſchiff zu entgehen. In den
Inſtruktionen an die britiſchen Konſuln von 1914 wird
geſagt: Das Schiff kann beſchlagnahmt werden, wenn es
ſich unrechtmäßig als britiſches ausgibt, außer wenn dieſes
geſchieht, um der Erbeutung zu entrinnen. Da wir es in
der Praxis fremden Handelsſchiffen nicht verwehrt haben,
die britiſche Handelsflagge als Kriegsliſt zu benutzen, um
der Beſchlagnahme auf See durch die Kriegführenden zu
entgehen, ſo vertreten wir umgekehrt den Standpunkt, daß
die britiſchen Handelsſchiffe keinen Bruch des
Völker=
rechts begehen, wenn ſie zu einem ähnlichen Zweck die
neu=
trale Flagge annehmen, wenn ſie es für angebracht
hal=
ten. Nach den Regeln des Völkerrechts, von
Kriegsgebräu=
chen und den Vorſchriften der Menſchlichkeit iſt es für die
Kriegführenden Pflicht, den Charakter der Handelsſchiffe
und ihre Ladungen feſtzuſtellen, bevor ſie ſie
beſchlagnah=
men. Deutſchland hat kein Recht, dieſe Verpflichtung zu
ignorieren. Schiff und Mannſchaft von
Nichtkombattau=
ten, ſowie die Ladung zu vernichten, wie Deutſchland es
als ſeine Abſicht ankündigt, iſt nichts anderes, als
See=
räuberei auf hoher See. (Durch dieſe amtliche
Erklä=
rung wird alſo zugegeben, daß der Geheimerlaß von der
britiſchen Admiralität herausgegeben iſt. Was die
Recht=
fertigung angeht, ſo iſt zu bemerken, daß es wohl nichts
gibt, wofür England für ſich nicht eine Rechtfertigung
indet. Im übrigen iſt es auch etwas ganz anderes, wenn
vereinzelt ein Mißbrauch der neutralen Flagge vorkommt.
als wenn dies von einer Regierung empfohlen wird.
D. Red.)
Der Kaiſer im Oſten.
* Berlin, 8. Febr. (W.T. B. Amtlich.) Der Kaiſer
beſichtigte geſtern Teile der im Bzura= und Rawka=
Abſchnitt kämpfenden Truppen.
Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz.
* Paris, 8. Febr. (Meldung der Agence Havas.)
Am Donnerstag und Freitag überflogen mehrere
feindliche Flugzeuge das Gebiet von
Böthune. Sie wurden durch Spezialartillerie in die
Flucht geſchlagen. Ein Flieger warf Proklamationen an
die franzöſiſchen Soldaten ab. Es verlautet, daß die
Deutſchen in der Umgegend von La Baſſée eine
Konzentration ihrer Truppen durchführen.
(Iſt das eine Vorbereitung auf eine franzöſiſche
Nieder=
lage? D. Red.)
Aus Belgien.
* Brüſſel, 8. Febr. Vom 7. Februar ab wird
der Briefverkehr zwiſchen Brüſſel, Lüttich, Verviers
nebſt den Vor= und Nachbarorten einerſeits und den
Niederlanden andererſeits zugelaſſen, ebenſo mit
dem Großherzogtum Luxemburg.
* Antwerpen, 8. Febr. Die Zeitungsmeldung
aus Bergen op Zoon, daß am 5. Februar engliſche
Flugzeuge Antwerpen überflogen und
hef=
tig beſchoſſen wurden, iſt unrichtig. Am 5.
Fe=
bruar erſchien ein deutſches Flugzeug etwa 15 Kilometer
ſüdlich und ein feindlicher Flieger etwa 12 Kilometer
nörd=
lich von Antwerpen. Keiner von ihnen wurde beſchoſſen.
Das franzöſiſche Unterſeeboot „Saphir‟ von
den Türken gehoben.
* Berlin, 8. Febr. Die B. Z. meldet aus
Kon=
ſtantinopel: Das am 15. Januar in den Dardanellen
geſunkene franzöſiſche Unterſeeboot „
Sa=
phir“ iſt von den Türken gehoben worden.
Gegen die franzöſiſche Zenlur.
* Paris, 8. Febr. Der Redakteur des Temps,
Char=
let Dulot, beantragte in einer Verſammlung von
republi=
kaniſchen Journaliſten beim Miniſterium erneut, um die
ofortige Abſchaffung der politiſchen
Zen=
ſur vorſtellig zu werden.
Deröſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 8. Febr. Amtlich wird verlautbart: 8.
Fe=
bruar mittags: An der allgemeinen Situation in
Ruſ=
ſiſch=Polen und in Weſtgalizien hat ſich nichts
geändert. Unſere ſchwere Artillerie am Dunajee
be=
ſchoß bei günſtigen Sichtverhältniſſen mit Erfolg den
Raum um Tarnow und erzielte auch gegen lebende
Ziele eine ſichtlich gute Wirkung.
In den Karpathen wurde auch geſtern überall
gekämpft.
Beim weiteren Vordringen in der Bukowina
er=
reichten einige Kolonnen das obere Suezawatal und
mach=
ten 400 Mann zu Gefangenen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Luftkämpfe.
* Die Franzoſen hatten auf ihr überlegenes Können
im Fliegen, auf die „fünfte Waffe” wie man gern
ſagte und ſchrieb, große Hoffnungen geſetzt. Der bisherige
Kriegsverlauf hat jedoch bewieſen, daß die deutſchen
Flieger nach jeder Richtung hin den
Fran=
zoſen überlegen ſind. Wir ſehen unſere Flieger
ſelbſt beim ſchlechteſten Wetter hochgehen und ſie haben
in den Lüften eine Ausdauer, Unerſchrockenheit und
Kampfesluſt bewieſen, die ihres gleichen ſucht. Während
des Bewegungskrieges haben die deutſchen Flieger
Vor=
zügliches geleiſtet, was auf franzöſiſcher Seite keineswegs
der Fall geweſen ſein ſoll. Auch in den gegenwärtigen
Stellungskämpfen iſt der Flieger zu einem unerſetz
lichen Gehilfen der Truppenführung
ge=
worden. Selbſt im Geſchwaderfluge haben unſere
Flug=
zeuge alle Erwartungen weit übertroffen.
Am 18. November kam es bei der 2. Armee in der
Gegend von Amiens gelegentlich einer größeren
Flug=
unternehmung zu den erſten Luftkämpfen. Das,
was phantaſiereiche Schriftſteller in Wort und Bild über
den Luftkrieg der Zukunft verkündet hatten, wurde zur
Wirklichkeit.
Es ereignete ſich auf einem deutſchen Geſchwaderfluge,
daß einzelne Flugzeuge von geringerer Geſchwindigkeit
hinter den anderen zurückgeblieben waren. Einer dieſer
Nachzügler — es war ein Luftverkehrs=Doppel
decker — ſah ſich, ſchon nahe ſeinem Ziele, plötzlich einem
Eindecker gegenüber, der in gleicher Richtung fliegend ſich
300 Meter hoch über dem deutſchen Flugzeug befand, deſſen
Offiziere unter den hellglänzenden Tragflächen des über
ihnen ſchwebenden Eindeckers deutlich die blau=weiß=roten
Kokarden — alſo Feind — erkennen konnten. Der
Fran=
zoſe kam raſch näher. Er nützte die vorzügliche
Steigfähig=
keit und Wendigkeit ſeines Flugzeuges aus, um aus gün
ſtiger Lage — von oben — ſchießend, ſein Maſchinenge
wehr immer wieder auf den deutſchen Doppeldecker
ſpie=
len zu laſſen. Das deutſche Flugzeug wurde mehrfach
getroffen und dem Führer flogen ein paar Geſchoſſe dicht
am Kopfe vorbei. Der deutſche Beobachtungsoffizier er
widerte mit ſeiner Waffe das ſeindliche Feuer und es
ge=
lang ihm auf den dritten Schuß, den Franzoſen derart zu
treffen, daß deſſen Flugzeug mit hängendem Flügel
wei=
terflog, um dann ſenkrecht in die Tiefe zu
gehen.
Es war ein anderes Mal, als ſich auf einen deutſchen
Doppeldecker ein franzöſiſcher, mit Maſchinengewehr
aus=
gerüſteter Farmandoppeldecker ſtürzte und zu feuern
be=
gann. In dieſem Augenblick ſauſte aber in ſcharfem Fluge
ein zweiter deutſcher Doppeldecker heran, ſteuerte hart auf
die Flanke des Franzoſen zu und zog dieſen von ſeinen
Opfer ab, das trotz erhaltener 30 Treffer glücklich ſeinen
Hafen erreichte. Esentſpannſichnun ein
regel=
rechtes Luftduell zwiſchen den beiden neuen
Geg=
nern, die beide lebhaft feuerten, bis das
franzö=
ſiſche Flugzeugden Kampfaufgab und in
eili=
gem Gleitflug landete.
Ein dritter deutſcher Doppeldecker mußte ſich im
Luftkampf den Rückweg erzwingen, dem ihm
ein franzöſiſcher Eindecker verlegen wollte. Es gelang dem
Franzoſen, das deutſche Flugzeug aus nächſter Nähe mit
lebhaftem Feuer zu überſchütten. Die kämpfenden
Flug=
zeuge umflogen einander, ſtiegen von oben herab,
ſtie=
gen dann wieder, jede Gelegenheit ausnützend, dem
Geg=
ner die ſchwache Seite abzugewinnen. Das deutſche
Flug=
zeug verfeuerte dabei 38 Schuß. Auch hier gab der
Frau=
zoſe ſchließlich den Kampf auf. (W. T. B.)
Eine Unterredung mit dem Fürſten Bülow.
* Budapeſt, 8. Febr. Az. Eſt veröffentlicht eine
Unterredung ſeines römiſchen Spezialkorreſpondenten
mit dem Fürſten Bülow. Auf die Frage des
Kor=
reſpondenten, ob der Fürſt die Erfindung verſchiedener
Blätter der Entente dementieren könne, wonach er der
italieniſchen Regierung geſagt habe, daß Deutſchland nichts
einzuwenden habe, wenn die öſterreichiſch=ungariſche
Mon=
rrchie vernichtet würde, antwortete der Fürſt: „Ichbitte,
tichts zu dementieren. Ich war 12 Jahre
Mi=
tiſter, darunter 9 Jahre Kanzler, und habe nur in den
Ulerernſteſten Fällen dementiert. Mag man immer
hin ſchreiben, was man will. Die franzöſiſchen
Blätter berichteten an dem Tage meiner Ankunft in Rom
daß ich durch Brutalität die italieniſchen Staatsmänner
ſo ſehr verletzt habe, daß ſie mit mir nicht mehr ſprechen
wollten. Dieſelben Blätter wußten einen Tag ſpäter
wie=
der zu melden, daß ich mit meiner Liebenswürdigkeit die
italieniſchen Staatsmänner ganz umſtricke. Es iſt mir
völlig gleichgültig, was man über mich
ſchreibt Es wäre ebenſo überflüſſig, ſowohl die ab
ſurden Behauptungen zu dementieren, wie überflüſſig, zu
beweiſen, daß ich nicht wie Kain meinen Bruder erſchlug.
Wir, die wir wiſſen, was für ein treues Zuſammenwirken
und was für eine abſolut gefühlsmäßige und aktive
Ueber=
einſtimmung zwiſchen Deutſchland und der Monarchie
herrſcht, können über ſolch elende Verleum
dungen nurlachen. Wir wiſſen wohl, daß Deutſch
land ebenſo wenig die Monarchie im Stiche läßt, wie die
Monarchie nicht wünſcht, obwohl es unſere Gegner be
haupten, einen Sonderfrieden zu ſchließen. Alles das iſt
abſurd und nicht ernſt zu nehmen.” Ueber die it
alieni=
ſche Politik ſagte Fürſt Bülow: Ich vertraue auf
die Weisheit und Urteilsfähigkeit der
füh=
renden Kreiſe Italiens und hoffe, daß ſie
auchweiterhin den richtigen Wegfinden und
einſchlagen werden. Ich zweifle auch nicht, daß von
öſter=
reichiſch=ungariſcher Seite der italieniſchen Regierung und
dem Volke die Möglichkeit erleichtert wird, mit den
Zen=
tralmächten auch weiterhin im ungetrübten Einvernehmen
zt leben.‟
Aufftand in der Mongolei.
* Petersburg, 8. Febr. Die Petersburger
Tele=
graphenagentur meldet aus Mukden: Eine Abteilung
von 500 Soldaten iſt gegen 2000 mongoliſche
Auf=
ſtändiſche ausgeſandt worden, die ſich bei Tſinpingtſian
konzentriert haben.
Berlin, 7. Febr. Wie verlautet, wird die
augen=
blickliche Preisſteigerung für Schweine der
Regierung keinen Anlaß bieten zur Feſtſetzung von
Höchſtpreiſen, da man den gegenwärtigen Zuſtand für
einen vorübergehenden hält. Die Feſtſetzung ſolcher
Höchſtpreiſe würde auch, wie man annimmt, bei der
Verſchiedenartigkeit des Materials mit den größten
Schwierigkeiten verbunden ſein. Mit den Gemeinden
ſollen Maßregeln vereinbart werden, die geeignet
er=
ſcheinen können, einen Preisdruck
herbeizu=
führen.
Berlin, 8. Febr. Die Großberliner
Ge=
meinden beabſichtigen, Brotkarten, und zwar in
der Form als Einzelkarten, nicht als Familienkarten,
ein=
zuführen, wobei die Abſicht beſteht, die Freizügigkeit
innerhalb des Großberliner Gebietes für die Einkäufe
nicht einzuſchränken. Zur Erreichung des beabſichtigten
Zweckes ſollen eine ſtrenge Kontrolle und
Strafvor=
ſchriften erlaſſen werden. Vor dem endgültigen Inkraft.
treten der Einrichtung der Brotkarten wird der Bevölkerung
genügend Zeit gelaſſen, um ſich in das Syſtem der
Brot=
karten, die den einzelnen zugeſandt werden, einzuleben.
* Berlin, 8. Febr. Die Goldſtückſammlung
am Königlichen Wilhelms=Gymnaſium hat vom 25.
Ja=
nuar bis zum 3. Februar 19620 Mark ergeben.
* Berlin, 8. Febr. Die Kriegsſchweſter bei den
Feldlazarett 2 der bayeriſchen Erſatzdiviſion, Hertha von
Vergen, hat für aufopfernde Tätigkeit bei der Rettung
von Verwundeten das Eiſerne Kreuz erhalten.
Berlin, 7. Febr. Wie die Blätter aus
Hannover melden, wurde der franzöſiſche
Kriegsgefangene Lescuyer wegen
Majeſtäts=
beleidigung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil
er in den letzten Tagen im Verdener Lazarett einen
dort hängenden Kaiſerbild die Augen ausgeſtochen hatte.
Der Vertreter der Anklage hatte die Notwendigkeit
be=
tont, ſich zum Unterſchied von dem maßloſen Vorgehen
franzöſiſcher Gerichte der größten Ruhe und
Ob=
jektivität bei der Beurteilung des Falles zu befleißigen
der aber als ein Produkt erbärmlichen Haſſes eine
an=
gemeſſen ſtrenge Sühne verdiene. Erſchwerend fiel ins
Gewicht, daß Lescuyer fälſchlich ſeinen Kameraden
Adonies der Tat beſchuldigt hatte.
* Hamburg, 7. Febr. Wie den Hamburger
Nach=
richten über Stockholm aus Petersburg berichtet
wird, iſt dort eine Choleraepidemie ausgebrochen,
die täglich raſende Fortſchritte macht. Schon ſind ſehr
viele Todesfälle zu verzeichnen.
* Neapel, 8. Febr. Heute morgen iſt der Dampfer
„Taormina” mit 100 deutſchen Offiziers
familien der Garniſon Tſingtau an Bord
eingetroffen. Der Dampfer wurde im Mittelmeer von
einem franzöſiſchen Kreuzer angehalten, iſt jedoch wieder
freigelaſſen worden.
* London, 8. Febr. Der ruſſiſche Finanzminiſter
Bark iſt geſtern hier angekommen.
* Kopenhagen, 8. Febr. Berlingske Tidende
meldet aus London: Die Getreidetransporte
über See haben ſo gut wie aufgehört, da die be
ſtehenden Frachtſätze von Amerika eine ſolche Höhe er
reichen, daß nachgerade jede Verladung unmöglich iſt. Be
ſondere Aufmerkſamkeit erweckt der La Plata=Markt, wo
die Frachten jetzt 75 Schilling per Tonne betragen. Auch
hier ſieht es aus, als ob die Höhe der Frachten einſtweilen
jede Verladung verhindern werden.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 8. Febr. (
Börſenſtimmungs=
bild.) Im freien Börſenverkehr behaupteten Renten
werte bei mäßigen Umſätzen den Samstagskurs, insbeſon
dere war Kriegsanleihe gut gehalten. Weit lebhafter war
der Markt in Induſtriewerten. Teilweiſe ſchien die
Spe=
kulation der Phantaſie die Zügel ſchießen zu laſſen. Man
ſprach von U0prozentigen Beſſerungen. Bevorzugt waren
Adler und Oppenheimer ſowie Daimler Motoren.
Devi=
ſenkurſe waren auch heute feſt, Geld blieb flüſſig.
Landwirtſchaftliches.
— Frankfurt a. M., 8. Febr. (
Schlachtvieh=
markt.) Amtlicher Bericht. Auftrieb: 1379 Stück Rinder
(einſchl. 32 öſterr.), darunter 222 Ochſen, 46 Bullen, 1111
Färſen und Kühe, 322 Kälber 50 Schafe, 2684 Schweine
Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in
Mark: 1. Rinder: A. Ochſen: a) vollfleiſchige, ausge
mäſtete höchſten Schlachtwertes im Alter von 4 bis 7
Jah=
ren 54—59 (98—105), b) junge, fleiſchige, nicht
ausge=
mäſtete und ältere ausgemäſtete 48—52 (88—95), c) mäßig
genährte, junge, gut genährte ältere 43—46 (80—88):
B. Bullen: a) vollfleiſchige, ausgewachſene höchſten
Schlachtwertes 50—54 (85—90), b) vollfleiſchige, jünger
44—49 (82—84): C. Färſen und Kühe: a) vollfleiſchige
ausgemäſtete Färſen höchſten Schlachtwertes 48—5:
(90—95), b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten
Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 44—50 (84—90), 6) 1
wenig gut entwickelte Färſen 42—47 (80—90), 2. ältere
ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere
Kühe 38—43 (70--80), d) mäßig genährte Kühe und
Färſen 30—36 (60—72), e) gering genährte Kühe und
Färſen 23—29 (52—66). 2.Kälber: a) mittlere Maſt=
und beſte Saugkälber 52—55 (86—91), b) geringere Maſt=
und gute Saugkälber 46—51 (78—86). 3. Schafe:
Maſt=
lämmer und Maſthammel 46—47 (100—102).
Schweine: a) vollfleiſchige Schweine von 80 bis 100
Kilogramm (160 bis 200 Pfund Lebendgewicht 80—82½
(98—100), b) vollfleiſchige Schweine unter 80 Kilogramm
(160 Pfund) Lebendgewicht 80-82½ (98—100), c)
voll=
fleiſchige von 100 bis 120 Kilogramm (200 bis 240 Pfund)
Lebendgewicht 80—82½ (98—100), d) vollfleiſchige von
120 bis 150 Kilogramm (240 bis 300 Pfund) Lebend
gewicht 80—82½ (98—100). Marktverlauf: Bei lebhaftem
Geſchäft ausverkauft.
F.C. Frankfurt a. M., 8. Febr. (
Kartoffel=
markt.) Man notierte: Kartoffel im Waggon 7,00—8,00
Mark, im Detail 8,00—9,00 Mark. Alles per 100 Kilo.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 8. Febr. (W. T. B. Amtlich.) Die
Reichsver=
teilungsſtelle ſaßte folgenden Beſchluß: Bis zur
Aufſtel=
lung des erſten Verteilungsplanes hat jeder
Kommunal=
verband dafür zu ſorgen, daß in ſeinem Bezirk ſeitens
der verſdergugeberchigten Devslerung ucht nehr Nicht
verbraucht wird, als im Durchſchnitt täglich 225 Gr. auf den
Kopf der verſorgungsberechtigten Bevolkerung. — Hierzu
wird bemerkt, daß 225 Gramm Mehl unter Hinzurechnung
des vorſchriftsmäßigen Kartoffelzuſatzes einer Brotmenge
von rund 2 Kilogramm wöchentlich entſpricht.
Briefkaſten.
Stammtiſchgeſellſchaft Kraft. Mit den Bauarbeiten
zum neuen Bahnhof wurde im Frühjahr 1907 begonnen.
Wetterbericht.
Ein raſch nordoſtwärts wandernder Wirbel der weſt
lichen Depreſſion brachte uns auf ſeiner Rückſeite
vorüber=
gehende Aufklärung. Es iſt jedoch anzunehmen, daß ihm
weitere Tiefdruckkerne folgen werden, ſo daß die im all
gemeinen trübe und regneriſche Witterung ſich nicht
weſentlich ändern dürfte.
Wetterausſichten für Dienstag: Bedeckt, zeitweiſe
Regen, mild, ſüdweſtliche Winde.
Kriegschor 1914.
* Unter dem Namen „Kriegschor 1914‟ hat ſich=in
Berlin ein Geſangschor von Damen und Herren gebildet,
der unter der Leitung des Chordirektors Karl Nipköw
ſteht. Der Chor hat den Zweck, den Soldaten in den
Ka=
ſernen und den Verwundeten in den Lazaretten Liedervor
träge zu halten. Der Chor veranſtaltet auch jede Woche in
Sitzungsſaale oder in der Wandelhalle des
Abgeordneten=
hauſes Aufführungen, zu welchen jedesmal die Soldaten
eines Berliner Regiments und Verwundete eingeladen
werden. Meiſtens unterſtützt die Muſikkapelle des einge
ladenen Regiments die Chorgeſänge. Privatperſonen fin
den auch gegen 50 Pfg. Zutritt. Wenn ein Ueberſchuf
verbleibt, ſo fließt er dem Zentral=Komitee vom Roten
Kreuz zu. Der Chor hatte auch die Abſicht, auf den Stras
ßen und Plätzen öffentlich zu ſingen und dann zum Beſteſſ
des Roten Kreuzes ſammeln zu laſſen. Die Polizei
ge=
ſtattete dies aber nicht aus Verkehrsrückſichten. Um den
Verſuch zu machen, wieviel bei ſolchen öfſentlichen
Vor=
trägen wohl herauskommen könnte, reiſte der Chor ein
mal nach Potsdam, ſang dort im Luſtgarten am König
Stadtſchloß mit Begleitung der Kapelle des 1. Garde=
Regiments zu Fuß. Der Kommandant von Potsdam
hatte die Abſperrung des Luſtgartens geſtattet, die ganz
Garniſon Potsdam war eingeladen und hatte freien
Zu=
tritt, Privatperſonen zahlten 10 Pfg., und es kamen im
ganzen 680 Mark ein. Der Kriegschor erſtrebt nun, daß
ſich in allen Orten Deutſchlands unter Führung der Orts
vereine vom Roten Kreuz andere Kriegschöre bilden
welche dieſelben Ziele haben, wie der Berliner und der
Potsdamer Kriegschor. Die Oberleitung müßte in
Ber=
in bleiben, und das Notenmaterial würde für alle Kriegs
chöre dasſelbe ſein und beſonders nach den Erfahrungen
die hier über die Wirkung der einzelnen Lieder
gemacht=
ſind, hergeſtellt werden. Auf dieſe Weiſe könnte es wohl
erreicht werden, daß durch viele kleinere Beträge den
Roten Kreuz doch erhebliche Summen durch die
Kriegs=
chöre zufließen. In kleineren Orten wird die Polizei kaun
etwas gegen öffentliches Singen einwenden, weil Vek
kehrsſtörungen nicht zu befürchten ſind, und dadurch könnte
den Zuhörern gezeigt werden, welch ein Schatz von Humor=
und Gemüt in unſerem deutſchen Volks=, Soldaten= un
Vaterlandsliedern verborgen liegt und noch lange nicht
genügend gehoben iſt. Das Wohlgefallen der Hörer an den
oft ſo unglaublich öden und niedrigſtehenden
Operetten=
ſchlagern könnte dadurch wieder in beſſere Bahnen gelenkt
werden. Dies erſcheint als ein erſtrebenswertes Ziel=
Die Ortsvereine vom Roten Kreuz und des Vaterländ
ſchen Frauen=Vereins oder Muſiker, die ſich an die Spitze
eines „Kriegschors 1914‟ ſtellen möchten, wenden ſich al
den Kriegschor 1914, Chordirektor Nipkow, Bers
lin Sw. 11, Abgeordnetenhaus.
Verluſtliſte (aus Nr. 143.)
Abkürzungen: Reg. = Regiment. Bat. — Bataillon. Komp. = Kompagnig
Oberſtlentnant. Ma
Batt. — Batterie. Ober
. — Eskadron.
ajor. Hotm. — Hauptmann. Rittm. — Rittmeiſter. Oberlt. — Ober
leutnant. Lt. — Leutnant. Lt. d. Reſ. = Leutnant der Reſerve. Feldm.=gt
Feldwebel=Leutnant. Off.=Stellv. — Offizier=Stellvertre er. Fahneni,
Fldwebel. Wachtm. — Wachtmeiſter. Vizeſ,
ldw.
er.
Fahne
zem. — Vizemachtmeiſter. Serg. — Sergeant. U.=H=
Vizeſeldmel
hel.
Unteroffizier. U.=O. d. Reſ. — Unteroffizier der Reſerpe. Eini=Freiw.=U.=Freiwilliger-Unteroffizier. Gefr. — Gefreiter. Gefr. d. Reſ
r. Neſ.= Reſerviſt. Gren.
Gefreiter der Reſerve. Einj. — Einjäh
M
usketier. Drag. — Dragoner
Grenadier. Füſ. = Füſilier. Musk.
dſtm.
Kan. = Kanonier. Pion. = Pionier.: Wehrm. — Wehrmann
illiger. t. = tot, lv. = leicht vert
Landſturmmann. Krgsfr. = Kriegsfr
wundet. ſcho.= ſchwer verwundet. vm. = vermißt. vw. = verwundets
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116.
Geſtorben infolge Krankheit.
Wehrm. Heinrich Hermann (3. Komp.), geſtorbe
Seuchenlaz. Kutno des Kriegslaz. A. Hüttig des 9. A.=K
in Kutno 13. 1. 15: Wehrm. Ludwig Spaar (5. Komp.
geſtorben Vereinslaz. Cöpenick 30. 12. 14; Wehrm.
Hein=
rich Weitgel (5. Komp.), geſtorben Reſ.=Laz. Sachſen
hauſen 3. 1. 15, beerd. Hauptfriedhof: Wehrm. Joh. Nain
lis (6. Komp.), geſtorben Kriegs=Laz. 8 Vouziers 9.2
14; Gefr. d. L. Otto Adolph (7. Komp.), geſtorben Ver
einslaz. Gießen 22. 10. 14.
Berichtigung früherer Angaben.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Musk. Franz Amenda,d
donsk i. Weſtpr., bisher vm., vw.: Gefr. Georg Berm
hardt, Darmſtadt, bisher vm., vw.; Musk. Johanik
Geulen, Noerſtgen, bisher vm., vw.: Musk. Jakol
Grabarek, Behrsdorf, bisher vm., vw.: Reſ. Johanſt
Hädrich, Darmſtadt, bisher vm. vw.: Reſ. Friedrich
Hofman n. Griesheim, bisher vm., vw: Musk.
Wil=
helm Kath, Brieſen, bisher vm., vw.: Musk. Philipp
Klimmer, Miltenberg, bisher vm., vw.: Musk. Alber
Kühnelt, Grottkau, bisher vm., i. Lazarett; Reſ. Phl
lipp Landauer, Unter=Formbach, bisher vm., vw.: Reſ
Peter Müller, Offenbach a. M., bisher vm., vw=Rel
Karl. Möll, Utßhe, bisher vm., vw.: Musk=
Karl Petzold, Klein=Dernbach, bisher vm., vw.: Reſ
Heinrich Seibe, Hahn, bisher vm., vw.; Reſ. Wilhelm
Schmidt II., Mittel=Gründan, bisher vm., vw.: Reſa
Heinrich Schüßler Ueberau, bisher vm., vw.: Musk=
Wilhelm Schulte, Recklinghauſen, bisher vm., vwch
Musk. Franz Stromidel, Horſtmar, bisher vm., vws
Reſ. Max Wagner, Sundeshut, bisher vm., vw.; Musk.
Heinrich Willecke, Eſſen, bisher vm., vw.; Musk. Franz
Weimann. Polſum, bisher vm., vw.: Reſ. Georg
Zimmer, Roßdorf, bisher vm., vw.
2. Kompagnie: Reſ. Friedrich Baßfeld,
Reck=
linghauſen, bisher vm., vw.; Reſ. Wilhelm Brähler
Dahlheim, bisher vm., vw.: Reſ. Friedrich Besmehn,
Gr.=Inſe, bisher vm., vw.: Reſ. Ernſt Dahlmann
Linden, bisher vm., vw.; Reſ. Heinrich Freundlich=
Worbis, bisher vm., vw.; Reſ. Franz Frins, Bollioß
bisher vm., vw.; Reſ. Lazarus Haas, Hetzlos, bishet
vm., vw.; Reſ. Auguſt Hannemann, Freudenfier, bis=
her vm., vw.: Reſ. Wilhelm Hecker, Eiſenberg, bisher
vm., vw.; Reſ. Eduard Jedrkovick, Rawitſch, bisher
un., vw.; Reſ. Friedrich Keifler, Heidekrug, bisher
vm., vw.; Reſ. Auguſt Hermann Kulte, Bislav, bisher
vm., vw.; Reſ. Johann Loy, Schloßberg, bisher vw.,
ge=
ſtorben Reſ.=Feldlaz. 67, Lomme 30. 10. 14; Reſ. Auguſt
Lehrich Katernberg, bisher vm., vw.: Reſ. Guſtav
Lohn, Wohnbach, bisher vm., vw.; Reſ. Joh. Vitus
Lindwurm, Abtswind, bisher vm., vw.; Gefr. Georg
Melzer, Oſthofen, bisher ſchv., geſtorben Reſ.=Feldlaz.
70 des 18. Reſ.=A.=K. Rybno 28. 12. 14; Gefr. Theodor
Marve, Horſt, bisher vm., vw.; Reſ. Franz Pietzka,
Rottwitz, bisher vm., vw.: Reſ. Stephan Pawlack,
Przyhorowe, bisher vm., vw.; Reſ. Hermann Srugies
bisher vm., vw.; Reſ. Joſeph Salmen, Meiſte, bisher
vm., im Lazarett; Reſ. Philipp Schrauder, Oſthofen
bisher vw., geſtorben Reſ.=Feldlaz. 67 der 25. Reſ.=Div
Lwowet 30. 12. 14.
3. Kompagnie: Reſ. Valentin Bolz, Laer, bis
her vm., vw.; Reſ. Bernhard Bellendorf, Kirchhellen,
bisher vm., vw.; Reſ. Heinrich Döring, Dirlammen
bish. vm., vw.; Reſ. Joſeph Erk, Dettelbach, bisher vm.
vw.; Reſ. Johann Euler, Eppertshauſen, bisher vm.,
pw.; Reſ. Friedrich Gutowski Lütgen=Dortmund,
bisher vm., vw.; Reſ. Chriſtian Glanz, Büdingen,
bis=
her vm., vw.: Reſ. Karl Heyſe, Gelbritz, bisher vm.,
vw.; Reſ. Adam Klinger, Kir ch=Beerfurth, bisher vm.,
vw.; Reſ. Alfr. Minkwar, Eckſtadt, bish. vm., vw.:Einj.=
Freiw. (Kriegsfreiw.) Bernhard Nolte, Erwitzen, bis
her vm., geſtorben an ſeinen Wunden Feldlaz. 10 des 13.
A.=K. Sanniti 15. 12. 14; Reſ. Heinrich
Reifſchnei=
der, Rinderbügen, bisher vm., vw.; Reſ. Wilhelm
Rempe, Recklinghauſen, bisher vm., vw.; Reſ. Ludwig
Reith, Cobingen, bisher vw., geſtorben Reſ.=Laz.
Haſen=
heide 13, 18. 1. 15, beerdigt Garniſon=Friedhof daſ.; Reſ.
Georg Schneider, Koſtheim, bisher vm., vw.; Gefr.
Her=
mann Troß, Geis=Nidda, bisher vw., geſtorben Reſ.=Laz
Elmshorn 6. 1. 15; Reſ. Franz Wittwer, Kunzendorf,
bisher vm., vw.; Reſ. Karl Zerr, Fladungen, bisher
vm., vw.
4. Kompagnie: Wehrm. Wilhelm Hildebrandt,
Wölfersheim, bisher vw., geſtorben Reſ.=Laz. 67 der 25.
Reſ.=Div. Lwowek 23. 12. 14; Wehrm. Peter Kleſen
Bardenbach, bisher vm., vw.; Musk. Johann Kerber,
Mechern, bisher vm., vw.; Reſ. Johann Löbau, Janken
bisher vm., vw.; Wehrm. Stephan Loboda, Samſieezno,
bisher vm., im Laz.: Musk. Alfons Leblang. Hüls
weiler, bisher vm., vw.: Wehrm. Fritz Mertens
Soeſt i. W., bisher vm., vw.: Reſ. Wilhelm
Neiſe=
meyer, Schwelle, bisher vm., vw.; Wehrm. Heinrick
Roſe, Upſprunge, bisher vm., vw.; Reſ. Szepaniak,
bisher vm., vw.: Musk. Heinrich Seim. Allendorf, bis
her vm., vw.; Musk. Konrad Schütte, Büren, bisher
vm., vw.; Musk. Hugo Verſtege, Recklinghauſen,
bis=
her vm., vw.: Reſ. Adam Stern, Ober=Ramſtadt, bisher
vm., vw.; Wehrm. Joſeph Wöſterfeld, Bergheim,
bis=
her vm., vw.; Wehrm. Jakob Wannemacher,
Erzhau=
ſen, bisher vm., war im Laz., zur Truppe zurück; Reſ.
Zimmer, bisher vm., vw.; Musk. Stephan Wrobel,
Jarotſchin, bisher vm., vw.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: U.=O. Jakob Schneider,
Stein=
dach, bisher vm., vw.: Reſ. Heinrich Fleiſchhauer
Haarhauſen, bisher ſchv., geſtorben Reſ.=Laz.
Schneide=
mühl 23. 1. 15; Reſ. Friedrich Hofmann, Heuchelheim,
bisher vm., vw.; Reſ. Johann Peter Horn, Oppenheim,
bisher vm., vw.; Reſ. Karl Siegfried, Gelſenkirchen,
bisher vm., vw.; Reſ. Karl Seibert, Offenbach a. M.,
bisher vm., war vw., zur Truppe zurück: Reſ. Friedrich
Vogt, Petterweil, bisher vm., vw.; Reſ. Tamb.
Her=
mann Wittig, Friedberg, bisher vm., im Laz.
7. Kompagnie: Reſ. Wilh. Erdmann,
Drei=
eichenhain, bisher vm., vw.; Reſ. Samuel Scheuer,
Heldenbergen, bisher vm., vw.
8. Kompagnie: Reſ. Karl Braun, Annerod,
bis=
her vm., vw.: Gefr. Georg Peter, Ober=Breidenbach
bisher vw., geſtorben Krgs.=Laz. Brüſſel 4. 11. 14.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: Reſ. Otto Luderer,
Falken=
ſtein i. V., bisher vm., war vw., zur Truppe zurück: Reſ.
Anton Speth, Weilbach, bisher vm., vw.
10. Kompagnie: Wehrm. Jakob Kitz,
Büdes=
heim, bisher vm., in franz. Gefangenſchaft Caſtellucto.
11. Kompagnie: Reſ. Philipp Zimmer,
Rod=
heim, bisher vw., geſtorben Reſ.=Laz. II Abt. 1 St. Georg
Leipzig 24. 11. 14.
Infanterie=Leibregiment Nr. 117.
Krgsfr. Wilhelm Dielmann (9. Komp.),
Frank=
furt g. M., gefallen 24. 1. 15.
Infanterie=Regiment Nr. 160.
I. Bataillon.
4. Kompagnie: Krgsfr. Georg Dülfer, Gießen,
durch Unfall leicht verletzt.
II. Bataillon.
6. Kompagnie: U.=O. Peter Kratz, Darmſtadt,
w.: Gefr. Wilhelm Saala, Groß=Winternheim, lv.
bach, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: U.=O. Heinrich Rebſcher,
Kirch=
brombach, lv.; Krgsfr. Valentin Hechler, Hähnlein, lv.;
Krgsfr. Heinrich Hofmann II., Frankfurt a. M., lv.;
Erſ.=Reſ. Wilhelm Suchmann. Nieder=Modau, lv.;
Krgsfr. Heinr. Krämer I., Ernſthofen, gefallen; Krgsfr.
Georg Reinholtz, Roßdorf, gefallen; Krgsfr. Oskar
Bernbeck II., Groß=Umſtadt, gefallen: Erſ.=Reſ.
Hein=
rich Karl, Burglengfeld, gefallen: Erſ.=Reſ. Auguſt
Sandoz, Arheilgen, lv.: Erſ.=Reſ. Johann Anthes.
Arheilgen, gefallen: Erſ.=Reſ. Georg Junker II.,
Offen=
bach a. M., lv.: Erſ.=Reſ. Philipp Fehr, Fränkiſch=Crum
bach, lv.: Erſ.=Reſ. Joh. Barthel, Schwabsburg,
ge=
fallen; Erſ.=Reſ. Friedrich Eichhorn, Lorſch, lv.; Erſ.
Reſ. Adam Müller IV., Groß=Zimmern, gefallen; Gefr.
Johannes Löw, Würges, lv.; Krgsfr. Adam Dieter,
Eberſtadt, lv.; Erſ=Reſ. Ernſt Sattler, Darmſtadt, lv.;
Argsfr. Richard Römer, Darmſtadt, gefallen: Erſ.=Reſ.
Georg Kramer, Zwingenberg, gefallen: Krgsfr.
Wil=
helm Mager, Darmſtadt, lv.; Erſ.=Reſ. Jakob Völker,
Geinsheim, gefallen: Erſ.=Reſ. Heinrich Nungeſſer
Auerbach, lv.: Erſ.=Reſ. Joh. Heinrich Müller V., Zell
ſchv.; Erſ.=Reſ. Nikolaus Lautenſchläger, Laudenau,
lv.: Erſ.=Reſ. Philipp Trinkaus Brensbach, gefallen;
Erſ.=Reſ. Heinrich Beck, Darmſtadt, lv.; Erſ.=Reſ. Wilhelm
Kohlruſch, Ilſenburg, gefallen.
2. Kompagnie: Off.=Stellv. Ernſt Floel.
Keſſel=
bach, gefallen; U.=O. Wilhelm Wagenknecht,
Nieders=
hauſen, lv.; Musk. Jakob Feldmann. Selzen, lv.;
Musk. Adam Hofmann I., Lampertheim, lv.; Musk
Jakob Räder, Oſtheim, ſchv.; Musk. Emil v. d. Au I.,
Dalheim, lv.; Musk. Edmund Stich, Ludwigshafen, lv.;
Krgsfr. Jakob Menges. Hetzbach, gefallen: Erſ.=Reſ.
Heinrich Hain, Urberach, gefallen; Gefr. Wilh. Wolf I.,
Nieder=Flörſtadt, gefallen; Erſ.=Reſ. Johann Schimpf.
Heubach, gefallen; Erſ.=Reſ. Karl Ludw. Stroh, Darm
ſtadt, gefallen; Erſ.=Reſ. Heinrich Rang, Watzmannsdorf
gefallen: Gefr. Herm. Schoch, Kehl, ſchv.; Krgsfr.
Wil=
helm Erzgräber, Darmſtadt ſchv.; Krgsfr. Paul Fel
der, Barmen, ſchv.: Gefr. Philipp Hamm,
Gräfenhau=
ſen, ſchv.; Krgsfr. Jakob Valentin I., Klein=Umſtadt,
lv.; Erſ==Reſ. Georg Appel, Wolfskehlen, lv.; Krgsfr.
Math. Nauber, Oeſerde, lv.; Krgsfr. Wilhelm
Kling=
ler I., Reichelsheim, lv.; Krgsfr. Wilhelm Keſter,
Darm=
ſtadt, lv.; Krgsfr. Georg Darmſtädter, Pfungſtadt, lv.
Erſ.=Reſ. Heinrich Hild, Wiebelsbach, † an ſeinen
Wun=
den; Krgsfr. Hubert Küſter, Darmſtadt, gefallen.
3. Kompagnie: Gefr. Wilhelm Zimmermann,
Kaiſerslautern, lv.: Gefr. Bernhard Scharſchmidt,
Brand, lv.: Krgsfr. Heinrich Ahl. Darmſtadt, ſchv.; Erſ.=
Reſ. Karl Fiſcher, Kalsheim, vm.
4. Kompagnie: Feldw.=Lt. Johann
Berling=
hof, Luxemburg, lv., b. d. Tr.: Vizef. Philipp
Paten=
ſchneider, Pfungſtadt, gefallen: U.=O. Hermann Preß,
Darmſtadt, lv., b. d. Tr.: U.=O. Adam Feldmann,
Biſchofsheim, lv.; Musk. Paul Kirmßer Bernburg, lv.;
Gefr. Heinz Landmann, Gießen, lv., b. d. Tr.; Erſ.
Reſ. Heinrich Schwab, Burgſin, lv.; Krgsfr. Georg Götz,
Ober=Kleingumpen, lv.; Kgrsfr. Alfred Tiron, Berlin,
gefallen: Krgsfr. Heinrich Haas, Darmſtadt, gefallen;
Erſ.=Reſ. Auguſt Steuernagel, Seeheim, gefallen;
Krgsfr. Adam Kaffenberger, Laudenau, ſchv.; Krgsfr.
Ludwig Bert II., Brandau a. O., ſchv.; Krgsfr. Philipp
Treber, Rüſſelsheim, † an ſeinen Wunden; Krgsfr
Hans Koch I., Darmſtadt, lv.; Krgsfr. Johann Bren
del, Nürnberg, ſchv.; Krgsfr. Auguſt Drieß,
Böllen=
born, ſchv.; Krgsfr. Ludwig Heppel, Rüſſelsheim, ſchv.;
Erſ.=Reſ. Heinrich Schrimpf, Frankfurt a. M., ſchv.;
Krgsfr. Ernſt Flaig, Worms, lv.; Krgsfr. Adam
Hauß=
mann, Heubach, lv.; Krgsſr. Georg Leitert, Lands
berg a. W., lv.; Krgsfr. Emil Renger, Klein=Kühnau,
gefallen; Krgsfr. Paul Zaiſer, Stuttgart, gefallen:
Krgsfr. Auguſt Berbert, Lich, lv.; Krgsfr. Philipp
Wucher, Nackenheim, ſchv.; Erſ.=Reſ. Heinrich Danz,
Mainz, lv.; Krgsfr. Jakob Lacalli, Soſſenheim, vm.;
Erſ.=Reſ. Paul Laub, Blönried, lv.: Krgsfr. Franz
Kampfmann, Groß=Umſtadt, lv.; Krgsfr. Ludwig
Müller IV., Darmſtadt, ſchv.: Krgsfr. Georg Volz,
Wixhauſen, lv.; Gefr. Ferdinand Jäger, Offenbach a. M.,
gefallen: Erſ.=Reſ. Heinrich Roth II., Eppertshauſen,
gefallen; Krgsfr. Kurt Kautſchke, Züllichau, gefallen:
Krgsfr. Felix Wetz, Darmſtadt, ſchv.; Krgsfr. Max
Ma=
ſielski, Berlin, lv.; Erſ.=Reſ. Julius Steiermann,
Biblis, ſchv.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
— Diak
thaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uh
nachm. — C = Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großherzogin, Hein
heimerſtraße 21) Sonntags. Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D — Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen)
Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E = Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. 1)
Aleranderſtraße 27. Mitt nochs gund Sonntags von 2—4 Uhr nachm. —
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G = Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — I = Marienhöhe (Geneſungsheim).
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½ — 6½ Uhr nachm. — 1= Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. D, Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M. = Techniſche Höchſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N= Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr orm., 2—4 Uhr nachm. — O = Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟ Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P = Exerzierplatz (Neſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntage
von 2—4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 5.—7. Februar:
Becker, Friedrich, Griesheim, Inf. 115, M — Beckerle
Johann, Biblis, Inf. 11578, I. — Blaut, Georg, Wies
baden, Reſ.=Inf. 116,/2, K — Bleickhardt, Heinr.,
Mann=
heim, Polizei=U.=O., K — Droufeu, Karl, Vierſen, Reſ.=
Inf. 28/9, N Eickmeyer, Auguſt, Jöllenbeck, Reſ.=Inf
3078, P — Felda, Paul, Barmen, Erſ=Reſ.=Inf. 115, M
— Flinſt, Hermann, Nuſſe, Garde=Schützen=Batl./1, N—
Guisburg, Kurt, Bochum, Inf. 115/4, M — Heß, Jakob
Eberſtadt, Feld=Art. 61, C — Hoffmann, Viktor, Sieweiler,
Inf. 68/6, N — Jung, Friedr., Griesheim, Inf. 115/2, I.
— Kraus, Wilh., Beggerdorf, Reſ.=Inf. 68/5, N — Kuny
Herm., Lauterbach, Flieg.=Erſ.=Abt. 3, C — Kupfer, Math.
Ruhrort, Fuß=Art., 6. M.=K., P — Kühn, Wilh., Chemnitz,
Feld=Art. 61, C — Luſt, Heinr., Darmſtadt, Erſ.=Ldſt.=Batl.
Wiesbaden, I. — Merkler, Martin, Ochtendung, Inf.
87/10, A. — Neuberger, Leo, Schippach i. Bayern, Drag.
Nr. 23, I — Nowicki, Max., Friedberg, Train=Erſ.=Abt.
18/1, P — Obmann, Georg, Ober=Ramſtadt, Reſ.=Inf.
116, I — Odenpeller, H., Bieber, Art.=Dep., Arb.=Kol., M
— Pilger, Heinr., Babenhauſen, Ldſt.=Erſ.=Batl. II
Darm=
ſtadt,3, P — Roth, Hch., Altheim, Erſ.=Pferde=Dep. 18, M
Schäfer, Alfred, Schaafheim, Train 18, 0 — Schmid, Joſ.,
Blaubeuern, Inf. 11575, K. — Schuck, Joh., Zellhauſen,
Feld=Art. 25/4, M — Schwedler, Joh., Inf. 115/1, C —
Stein, Karl, Garbenteich, Inf. 115/2, Erſ.=Batl., P —
Spahr, Ludwig, Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/4, I. —
Speng=
ler, Ludwig, Jugenheim, Reſ.=Inſ. 116, 0 — Uebel, Joſ.
Genſingen, Reſ.=Inf. 118/12, P — Vilke, Ernſt, Altona,
Erſ.=Reſ.=Inf. 81, I. — Vock, Leonhard, Ober=Nauſes,
Inf. 49, I — Wagner, Jak., Ober=Mörlen, Feld=Art. 61,
— Weber, Peter, Stettbach, Reſ.=Inf. 116, 0 — Weſtphal,
Auguſt, Tribſow, Drag. 23, I — Wöhl, Erich, Berlin,
1. Garde=Regt. z. Fuß,6, N.
verleiht ein rosiges, jugendfrische
Antlitz und ein reiner, zarter Teint
Frauen-
Alles dien erzeugt die allein echte
Sfekkenpferd-Heife
„ die beste Lilienmilchselfe::
von Bergmann & Co. in Radebeul.
Stch. 50 Pfg. :: Uberall zu haben.
Ichonnen
Mitteilung aus dem Geſchäftsleben.
Vaterländiſche Dekorationen von ſeltener Schönheit
bringt zurzeit die Firma Gebr. Rothſchild hier,
an=
läßlich ihrer „Weißen Woche” Sämtliche Fenſter an der
Marktfront ſind reich mit Weißwaren aller Art dekoriert,
die in Verbindung mit dem eigentlichen Aufbau ein
wir=
kungsvolles, patriotiſches Bild darſtellen, das zu beſich
tigen empfehlenswert iſt. Die Dekoration wurde von dem
Chefdekorateur des Hauſes, Herrn Auguſt Becker,
aus=
geführt.
Die glückliche Geburt eines kräftigen
Sohnes zeigen erfreut an
Bernhard Lehn jr., z. Zt. im Felde
Katharina Lehn, geb. Burggraf.
(*2481
Statt jeder besonderen Anzeige.
Ihre am 6. Februar in Mainz vollzogene
Kriegstrauung zeigen an
Richard Frank, Dipl.-Ing.
Anna Frank, geb. Meisel.
(*2476
Nachruf.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
14. November v. J. auf dem Schlachtfelde in
Frankreich unſer treuer Schulkollege
Jakob Schydlowski
Zimmermann
im Alter von 22 Jahren.
Wir werden ihm ſtets ein
ehrendes Andenken bewahren.
Weiterſtadt, den 8. Februar 1915. (2375
Seine Schulkolleginnen und Kollegen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem uns ſo ſchwer
be=
troffenen Verluſte ſagen wir innigſten
Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Vogel herzlich für die tröſtenden
Worte am Grabe.
(*2531
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Hechler Witwe,
Soderſtraße 38.
Darmſtadt, den 9. Februar 1915.
Statt beſonderer Bankſagung.
Bei dem Heimgang unſeres unvergeßlichen
Sohnes, Bruders, Enkels, Neffen und Vetters, des=
Musketiers
Alfred Chomge
ſind uns Beweiſe treuer Liebe und wohltuender
Teilnahme in überaus reichem Maße zugegangen,
wofür wir unſeren herzlichſten Dank auf dieſem
Wege ausſprechen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Thomae, Schreinermeiſter.
(B2355
Darmſtadt, 8. Februar 1915.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme und die reichen
Blumenſpenden bei dem ſchweren Verluſte unſeres
(*2545
lieben Gatten und Vaters
Franz Lang
Poſt=Kauzliſt i. P.
ſagen wir hierdurch allen Freunden und Bekannten
unſeren tiefgefühlteſten Dank; beſonderen Dank
Herrn Pfarrer Storck für die troſtreichen Worte,
desgl. dem Herrn Präſidenten Waldecker mit der
ehrenvollen Begleitung des Kriegervereins.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
In Frankreich fiel bei einem Sturmangriff als Held fürs Vaterland
Herr Dipl. -Ing. Heinrich Altvater
mein Freund und Mitarbeiter seit 6 Jahren. Ein hochgemuter, arbeitstroher
Mensch, reich an Willen, Können und Gemüt, von lauterster Gesinnung und
höchstem Pflichtbewusstsein, ist mit ihm gestorben. Seine letzten Briefe und
die Angaben seiner Kameraden über die näheren Umstände seines Scheidens
(2361
zeigen, dass er sich selbst getreu blieb bis in den Tod.
Darmstadt, 8. Februar 1915.
Dr.-Ing. Th. Heyd.
Allen Verwandten und Bekannten die
trau=
rige Mitteilung, daß es dem Allmächtigen
ge=
fallen hat, meinen geliebten Gatten, unſeren
guten Vater, Sohn, Schwager und Onkel
Herrn Heinrich Hirſch
Lagerverwalter
nach langem Leiden im 47. Lebensjahre in ein
(2360
beſſeres Jenſeits abzurufen.
Im Namen der
tief=
trauernden Hinterbliebenen:
Babette Hirſch, geb. Krichbaum,
nebſt 4 Kindern.
Frau Heinrich Hirſch Witwe.
Familie Corn. Schaaf.
Familie Konrad Krichbaum.
Familie Jakob Krichbaum.
Darmſtadt, den 8. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 10. Febr.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Friedhofs.
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Nachruf.
Nach längerem Leiden verſchied heute mein
Platzmeiſter
Herr Heinrich Hirſch
im 47. Lebensjahre.
Ich betrauere in dem Dahingegangenen
einen pflichttreuen, gewiſſenhaften,
unermüd=
lichen und ſachverſtändigen Angeſtellten, der
ſtets mein Geſchäftsintereſſe wahrte.
Ein dauerndes, ehrenvolles Andenken iſt
ihm in meinem Hauſe geſichert.
(2377
Darmſtadt, den 8. Februar 1915.
Jonas Meper,
Holzhandlung.
Unſer lieber A. H.
Diplom=Ingenienr
Heinrich Altvater
Kriegsfreiwilliger im Pionier=Batl. Nr. 21
iſt als Fünfter der Verbindung für das
Vater=
land in den Tod gegangen.
Wir gedenken ſeiner in Treue immerdar!
Die A. C. B. „Ghibellinia”.
J. A.: Karl Plate. (*2511
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
In der Nacht vom 30. November zum
1. Dezember v. J. mußte auf dem
Schlacht=
felde in Ruſſiſch=Polen unſer einziger, lieber
Sohn, mein treuer Bruder
Ludwig Hohenſtein
cand. phil.
Kriegsfreiwilliger im Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 221
den Tod fürs Vaterland erleiden.
Wir bitten um ſtille Teilnahme, unter
dankender Ablehnung je der Beileidsbezeugung.
Im Namen der Familie:
Ludwig Hohenſtein.
Darmſtadt, im Februar 1915.
Gervinusſtraße 77.
*9546
Statt jeder beſonderen Auzeige.
Am 5. Februar abends iſt in Rußland unſer
innigſtgeliebter Sohn, unſer treuer Bruder
und Schwager
Heinrich Weihrauch
Klafor und Bataillons-Kommandenr
im Reſerve=Infanterie-Regiment Rr. 93
durch Herzſchuß gefallen.
In tiefſtem Schmerz:
Profeſſor Robert Weihrauch
Oetavie Weihrauch, geb. Merling.
Fritz Weihrauch, Hauptmann a. D.,
zur Zeit Etappen=Kommandant.
Anna Weihrauch, geb. Wildberger.
Darmſtadt, Freiburg i. Breisgau, Cambrai,
den 8. Februar 1915.
(*2488
Bäcker=Innung Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Den werten Kollegen zur Kenntnis, daß
der Mitbegründer unſerer Innung, der
Ehrenobermeiſter
Heinrich Roch
plötzlich aus dieſem Leben abberufen wurde.
Die Beerdigung findet Dienstag, 9. Febr.,
vorm. 11½ Uhr, vom Sterbehauſe,
Mathilden=
ſtraße 43, aus auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
(2372
Wir bitten, dem Dahingeſchiedenen die letzte
Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 8. Februar 1915.
Tageskalender.
Dienstag, 9. Februar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10¼ Uhr
(Ab. A): „Carmen”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum,
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 10. Februar.
Hofreite=Verſteigerung des Emil Büttner
(Neue Ireneſtraße 61) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Holzverſteigerung um 9 Uhr zu Forſthaus „
Ein=
ſiedel”
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Ober=Ramſtädter Gemeindewald (
Zuſammen=
kunft im Diſtrikt Tannacker an der Kronetswieſe
ober=
halb den Schachenmühlen)
Druck und Verlag: L. g. Wittich’ſche Hofbnchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtek; für den
übrigen=
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge
ſchäftsleben: Pauk Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind ans
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Smee Zimer
Herrſchaftshaus
18 Räume, großer Garten, jeder
Komfort, elektr. Licht,
Zentral=
heizung ꝛc., in Aftermiete zu geben.
Wo ? ſagt die Geſchäftsſtelle. (B1291
3 Zimer
Rossdörferstrasse 11
2. Stock, eine 5=Zimmerwohnung
mit allem Zubehör einſchl. Bad
vom 1. April 1915 ab. Preis
700 Mk. Näh. 1. Stock, r. (253ids
Kliesſtr. 77, 2. Stock, 5 Zimmer=
Wohn. per 1. April zu vm. (447id
3 Zimer
Riedlingerstr. 29, 1. St.
je eine mod. 4 Zimmerwohnung
mit Linoleumböden, kompl. Bad,
Veranden und allem Zubehör zum
1. April zu verm. Näh. daſelbſt
und Schießhausſtr. 45. (B357ids
3 ZZimer
Heidelbergerstrasse
2 Zim.-Wohn. mit abgeſchloſſ.
Vorplatz, Gas u. allem Zubehör
per alsbald zu vermieten. Näh.
Friedrichſtr. 24, parterre. (*2360sid
Niederramſtädterſtr. 43 ſchöne
helle 2 Zimmerwoh. z. v. (*2274sid
Neu herger. gr. 2 Zimmerwohn.
Mitte d. Stadt m. Küche u. Kell. b. z.
verm. Näh. Elisabethenstrasse "2. (245if
2 Zimmer
zum Möbel
aufzu=
bewahren zu verm.
Zu erfr. Bleichſtr. 25.
(*2470
3 Zimer
Martinſtraße 89, II., leeres
Manſardenzim. (auch zum
Möbel=
einſtellen, und großer Lageraum f.
Kiſten ꝛc zu vermieten. (B553ids
Oe Z imeeehn
Ludwigshöhſtr. 3
große und
kleine
Woh=
nung zu vermieten.
*2491imf
We
1 Eiskeller
zu vermieten. Näh. Heinrich Funk,
Grafenſtr. 23½. Tel. 446. (2147t
Oe Zimer
Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (288gik
Pareusſtr. 9, I., vollſt. ungeſt.,
g. möbliertes Zimmer, Gas, Bad,
billig zu vermieten.
(*2429gi
Grafenſtr. 26, II., gut möbl. Z.,
m. Gas u. Schreibt, zu verm. (1672t
(Kapell=
Soderstr. 6½, III.,
gut möbl. Wohn= u. Schlafzimmer
zu vermieten.
(2149t
Neckarſtr. 4, Vorderh., 1. Stock,
möbl. Zimmer zu vermieten.
Zu
erfragen parterre.
(1957
Heidelbergerſtr. 89, II., ſchön
möbl. Zim. ſofort zu verm. (1976a
Luiſenſtr. 16, 2. Stock, möbl.
Wohn= u. Schlafz. zu verm. (*2369sid
Georgenſtr. 1½, nächſt d.
Rhein=
ſtr., gut möbl. Zim. für jede
Zeit=
dauer ſofort billia zu verm. (1697a
Viktoriaſtraße 90, II., elegant.
möbl. Wohn= und Schlafzimmer,
event. mit Penſion, Schreibtiſch,
Gaslicht, zu vermieten. (256ids
Steinstr. 2, 2. Stock
Ecke Hügelstrasse, gut
möbl. Wohn= u. Schlafzim.,
elektr. Licht, Telephon, f.
ſo=
gleich zu vermieten. (2346a
Neckarſtraße 22, 1. Stock, 1 bis
3 elegant möbl. Zimmer infolge
Verſetzung ſofort zu vermieten.
Gas, Bad, elektr. Licht. (2008a
Waldſtr. 24, Vordhs. I., gut
möbl. Zim. ſof. zu verm. (2363ids
Nied.-Ramstädterstr. 13, part., möbl.
Zimmer mit Penſ., u. möbl. Zimmer
Manſarde, mit 2 Betten. (*2472
magdalenenstr. 6, I., sofort ſchön
(*2496
möbl. Zimmer, separat.
Wendelſtadtſtr. 56, Neubau
1. St., freundl. möbl. Zimmer an
Frl. oder Frau per ſofort billig
zu vermieten. Pabſt. (2345im
Grafenſtr. 4, Mittelb., p. I., kl.
möbl. Zimmer zu verm (*2499id
Zner Schllerinnen ſinden in
der Nähe der Viktortaſchule in
guter, kleiner Familie freundliches
Heim. Anfragen unter A 56 an
die Geſchäftsſtelle erbet. (2330ims
Z mme
für Wäſcherei geeign. Wohnung,
evtl. m. Werkſtätte, z. 1. April geſ.
Anerb. u. A 76 a. Geſchäftsſt. (*2527
Geſucht 3 Zim.=Wohn., 25—27 M.
monatl., i. d. Nähe d. Marktes.
Ang. u. W 96 Geſchäftsſt. (*2286si
Fräul. ſucht möbl. Zimmer in ſchön.
Lage mit oder ohne Penſion.
Anfragen unter A 72 an die
Geſchäftsſtelle. (*2517
Kaufmann ſucht möbl. Zimmer
innere Stadt, möglichſt als
Alleinmieter. (*2500
Angebote mit Preis (inkl. Kaffee)
erbeten unter A 70 an die
Ge=
ſt äftsſtelle d. Bl.
Gut erhalt. Kinderwagen
zu verkaufen. Beckſtraße 14,
(2333id
1. Stack links.
2 guterh. Nähmasch. zu verk.
oder=
zu verleihen. Angeb. unt. A73
an die Geſchäftsſtelle. (*2516
Gebr. einf.
Kleiderschrank=
zu verkaufen.
Soderſtraße 90, II.
22513)
Faſt neues
Konfirmandenkleid=
für 10 Mk. zu verkaufen. Wo? die Geſchäftsſtelle. (*23 9s
Kohlen, Holz und
Briketts=
empfiehlt ins Haus geliefett=
VIII,459) J. Müller. Kiesſtr. 20,
(Empfehle prima Induſtrie= und
Setzkartoffeln. (*2493
Arnold, Mollerſtraße 36.
Elektriſche Klingelanlagen,
Re=
paratur fachm., billig. Eckert.
Lichtenbergſtr. 62. (*2397if
Aerzte md Preſeſoren empſchlen at
hervorragend gutes Mittel bei Huſten,
Heiserkeit,
rnuhem Hals. Erkältung ſtündlich 1 bis?
echte Altbuchhorster Mineral-Pa
stillen (in Rollen à 35, 50 u. 85 Pf.)
In hartnackigen und veralteten Fällen
außerdem täglich Altbuchhorster
Marksprudel Starkquelle (Fl. 65u.
95 Pf.) mit heißer Milch gemiſcht, trinken.
Dieſe rein natürliche Kur wirkt
außer=
ordentlich wohltuend, ſchleimlöſend,
beruhi=
gend und gleichzeitig kräftigend. Echt
Engros=Niederlage Drogerie
Friedrich Schäfer, ſowie in de
Hofdrogerie Schwinn, Rhein=
(E1331
ſtraße 8.
Bekanntmachung.
An die Großherzogl. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die nachſtehend abgedruckte Bekanntmachung des
Reichs=
kanglers (Reichs=Geſetzbl. Nr. 8) zur Kenninis der Intereſſenten und des
Fleiſchbeſchau=
verſonals zu bringen.
Darmſtadt, den 3. Februar 1915.
(2337
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
(Nr. 4621.) Bekanntmachung, betreffend vorübergehende Erleichterung
der Unterſuchung von Schlachtvieh. Vom 21. Januar 1915.
Auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu
wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt *1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 327) hat
der Lundegrat beſchtoſſen:
Nach Anordnung der Landesregierungen darf für die Dauer des
gegen=
wärtigen Krieges von der im § 1 Abſ. 1 des Geſetzes, betreffend die
Schlacht=
vieh= und Fleiſchbeſchau, vom 3. Juni 1900 (Reichs=Geſetzbl. S. 547)
vorge=
ſchriebenen Unterſuchung vor der Schlachtung bei Rindvieh, Schweinen,
Schafen, Ziegen und Hunden abgeſehen werden, ſofern die Unterſuchung
nach der Schlachtung durch Tierärzte erfolgt.
Dieſe Beſtimmung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 21. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.
Bekanntmachung.
Die nachſtehenden Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 29. v. Mts.
bringen wir zur öfentlichen Kenninis=
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
(2351
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Auf Grund des §2 der Kaiſerlichen Verordnungen vom 31. Juli 1914, betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Rohſtoffen, die bei der Herſtellung und
dem Betriebe von Gegenſtänden des Kriegsbedarfs zur Verwendung gelangen, bringe
ich Nachſtehendes zur öffentlichen Kenntnis:
Es wird verboten die Ausfuhr und Durchfuhr von Kaliſalzen und
den daraus hergeſtellten Erzeugniſſen.
Berlin, den 25. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskauzlers
Delbrück,
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 2 der Kaiſerlichen Verordnung vom 31. Juli 1914, betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Rohſtoffen die bei der Herſtellung und
dem Betriebe von Gegenſtänden des Kriegsbedarfs zur Verwendung gelangen, bringe
ich Nachſtehendes zur öffentlichen Kenninet=
I. Es wird verboten die Ausfuhr und Durchfuhr von:
Zinnoryd (Zinnſäureanhydrid), Zinnſäure (Zinnoxydhydrat). Zinngekrätz der
Nummer 301 des Zolltarifs;
Zinnſalzen, Zinnſäureſalzen (Stannaten) und ſonſtigen Zinnverbindungen der
Nummern 309 und 317r des ſtatiſtiſchen Warenverzeichniſſes, z. B.
eſſig=
ſaures Zinn (Zinnacetat Zinnbeize), Chlorzinn (Zinnchlorid Zinnbutteri,
Zinnchlorür IZinnſalzl), Ammoniumzinnchlorid (Pinkſalz), zinnſaures Natron
(Natriumſtannat, Präparterſalz);
Manganſaurem Kalt (Kaliummanganat) und übermanganſaurem Kali (
Kalium=
permanganah.
II. Es wird aufgehoben das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von:
1. deutſchen Fuchsfellen,
5 Peddig bis zur Stärke von 3 Millimeter,
3. Baumwollengarn bis Nr. 32 engliſch, gebleicht, gefärbt, bedruckt, im
Lohn=
veredelungsverkehre,
4. Eiſengarn.
III. Unter das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr der Bekanntmachung
vom 21. November 1914 (Reichsanzeiger Nr. 277 vom 25. November 1914) Ziffer 6
fallen nicht:
1. Baumwollene Socken im Gewicht bis zu 720 Gramm das Dutzend Paar,
ferner ale ſeidenen Socken
2. Frauen= und Kinderhandſchuhe aller Art, baumwollene Männerhandſchuhe,
lederne Männerhandſchuhze mnit Ausnahme der braunen, grauen, gefüterten
und weißen Miltärhandſchubg,
IV. Das Verbot der Aus= und Durchfuhr von Baumwollgeweben in Ziffer=2
der Bekanntmachung vom 6. September 1914 (Reichsanzeiger Nr. 210 vom 7. Septeſiher
1919 und in Zifer 7 der Bekannimachung vom 18. Dezember 1914 (Reichsanzeiger
Nr. 208 vom 19. Dezember 1914 wird eingeſchränkt auf. Baumwollgewebe für
Aus=
rüſtungsſtücke (Brotbeutel, Zeltbahnen).
V Unter das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Maſtir der
Bekannt=
machung vom 24. Dezember 1914 (Reichsanzeiger Nr. 303 vom 20. Bezender 1914
fällt Aſphaltmaſtir (zement) der Nr. 240 des Zolltarifs nicht.
Berlin, den 29. Januar 1915.
Der Stellvertreter des Reichskauzlers
Delbrück.
AMlI. Armeronpe
Stellvertretendes Geueralkommando.
Frankfurt a. M., den 2. Febr. 1915.
Abl. 111b Ntr. 2291 850.
Betr.: Verwendung von Mehl zur Herſtellung von Seife,
Bekanntmachung.
Auf Grund der §§ 1 und 9 des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom
4. Juni 1851 ordne ich an:.
„Mehlſorten, die zur menſchlichen Nahrung oder als Futtermittel
ge=
braucht werden können, dürfen zur Herſtelung von Seife nicht verwendet
werden.
Zuwiderhandlungen werden auf Grund des § 9 des vorbezeichneten
Ge=
ſetzes mit Geſchnants bis zu einem Jahre beſtraft=
Der Kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
(2352
Bekanntmachung.
Die nachſtehende: Zuſammenſtellung bringen wir hierdurch zur allgemeinen
Kenntnis.
Darmſtadt, den 4. Februar 1915.
(2226sid
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 9. bis 13. Februar 1915.
Datum
9. Februar
10. Februar
11, Februar
12. Februar
13. Bebruar
Tag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Dauer
der Abſperrung
von
Dis.
12 Uhr
5 Uhr
Die Abſperrung
erſtreat ſich
Bis zum Landgraben
Bemerkungen
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 560
be=
findet ſich: 1 Kriegshund (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden, Die
Ver=
ſteigerung der nicht audgelöſten Hunde finder dortſetldſt jeden
Werk=
teg. vorm. um 10 Uhr. ſtät.
(2329
Jand-Verpachtung.
Samstag, den 13. Februar 1915,
nachmittags um 3 Uhr, wird auf dem Rathauſe dahier die Wald=
und Feldiagd in drei Abteilungen anderweit auf 6 Jahre verpachtet.
Der Klächeninhalt beträgt ea. 500 Hektar. Seeheim iſt
End=
ſtation der Nebenbahn Bickenbach-Seeheim.
Seeheim, den 4. Februar 1915.
(II,2283
Großherzogliche Bürgermeiſterei Seeheim.
Hill.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, 10. Februar 1915, vormittags 11 Uhr,
werden im Pfandlokal Rundeturmſtraße 16 (Reſtauration „Zur
Roſenhöhed dahier,
1 Büfett, 1 Kommode, 1 Schreibtiſch, 1 Pianino, 1
Gram=
movhon, 3 dreiflamm. und 1 einflamm. Gaslüſter,
Ampel, 1 Kloſſetſchüſſel und eine Partie Wurſtwaren
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.
(2369
Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet
voraus=
ſichlich ſtat.
Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11.
Großh. Ludwigs= und Liebigg=Obertealſchule
zu Darmſtadt.
Anmeldungen zum Eintritt werden Freitag, den 12. Februar,
3½—5 Uhr, in den betr. Schulgebäuden entgegengenommen. Von
Darmſtädter Schülern ſind die von der Rheinſtraße, Alexanderſtraße
und Dieburgerſtraße ſüdlich wohnenden in der Ludwigs=
Oberreal=
ſchule, die nördlich wohnenden in der Liebigs=Oberrealſchule, von
auswärtigen Schülern die an Bahnhof Darmſtadt. Oſt ankommenden
in der Ludwigs=Oberrealſchule, die im Hauvtbahnhof eintrefenden
in der Liebigs=Oberrealſchule anzumelden. Das letzte Schulzeugnis,
der Gehuris= und Impſchein ſind bei der Ainmeldung vorzuiegen.
(2006it
Großherzogliche Direktionen
der Ludwigs= und Liebigs=Oberrealſchule.
Dr. Derſch.
Dr. Dorfeld.
Verſchiedene
„Adler‟, „Erika‟, „Zdeal‟= Schreibmaſchinen
alle ſehr gut erhalten, ſowie andere Syſteme von Mk. 50.− an,
einige kleine Reiſemaſchinen oder für Privatgebrauch von
(3371a
Mk. 50.— an zu verkaufen.
Friedrich Rühl, Kranichſteinerſtraße 59½o,
Derefſend. e an
micen des unbekannt
wo abweſenden
Kauf=
manns Jakob
Jakob=
ſohn zu Darmſtadt.
Beſchluß.
Das Verfahren wird noch
Voll=
ziehung der Schlußverteilung
auf=
gehoben.
(2342
Darmſtadt, 4. Februar 1915.
Großherzogliches Amtsgericht 1.
Zwei krüftige
Rollwagen
werden angekauft. Vorführung
erforderlich.
(2374
Traindepot Darmſtadt.
Billig zu verkaufen!
2 eintürige Kleiderſchr., 2
Küchen=
ſchränke, Anrichte, eiſerne Bettſtelle
mit Strohmatratzen, 2 eg.
Bett=
ſtellen mit Strohmatratzen, vollſt.
Bet, Serviertiſch (Altertum),
Selr=
vierbrett, gr. pol. Waſchkommode
Kommode, 2 gepolſt. Stühle (
Alter=
tum), Staffelei, viereckig,
Schirm=
geſtell, Blumenkrippe, Tiſch, Sofa,
Spiegel (Kriſtallglas), 2
Schutz=
engel (neu), ein Fahrrad, ovaler
Tiſch mit Marmorplatte (Altertum),
Gartenſchlauch, Sportwagen mit
Verdeck u. and. mehr. (*2505if
Frau Levi, Kleine Ochſengaſſe 4
oder Große Ochſengaſſe 20.
Modernes Konfirmandenkleid
(ſchwarz) zu verkaufen. (*2510
Echießhausſtraße 44, part.
In u. Verkauf
von (2112a
Wertpapieren, fremden
Geldſorten., Einlöſung
von Kupons und
Dividenden.
Hermann Wertheim!
Bankgeſchäft
Rheinſtraße 33.
Veräingung.
Die Anfertigung, Anlieferung und Aufſtellung der
Eiſenkon=
ſtruktion einſchließlich Ausarbeitung der Verochnungen und Wert=
Leichnungen für den Uieberbau voß 510 m Stügwele und 130 m
GBauwerk Nr. 15 der Verbindungsbahn Rildesheim--Garmsheim)
Breite, Straßenbrücke in km 4,0 t. t der Strecke Bingen-Maing
ſol vergeben werden.
DDie Lieferung umfaßt 266,40 Tonnen Flußeiſen und 10,0
Ton=
nen Flußſtahlguß. Vollendungsfriſt 20 Wochen nach
Zuſchlags=
erteiunig. Die Verdingungsunterlagen ſind gegen gebührenftreie
ün=
ſendung von 5,00 Mk. für die Bedingungen und 1.00 Mk. für die
beiden Zeichnungen von unſerm Zentralbureau, ſolange der Vorrat
reicht, zu begiehen=
Die Angebote ſind verſiegelt und mit der Aufſchrift: „Angebot
auf die Straßenbrücke Bauwerk Nr. 15 Rüdesheim-
Sarms=
heim” bis zum Eröffnungstage am 27. Februar d. J., vormittags
11½ Uhr, gebührenfrei einzuſenden.
Die Eröffnung der Angebote findet auf Zimmer 72 unſeres
Verwaltungsgebäudes ſtatt.
(82541
Mainz, den 4. Februar 1915.
Königl. Preuß. und Großh. Heſſ. Eiſenbahndirektion.
Das Beszunger Lesezimmer
eingerichtet vom Verein für Verbreitung von Volksbildung und vom
Kreisverein negen den Mißbrauch geiſtiger Getränke)
iſt zu unentgeltlicher Benutzung geöffnet täglich
von 4 Uhr nachmittags bis 9 Uhr abends.
Bücher, Tagesblätter, Zeitſchriften, Kunſtblätter.
Schreibgelegenheit.
(23541i
Kolomal= und Vorftſchule, Mutenberg d. M.
Unterricht und praktiſche Uebungen. Vorzügliche
Anſtellungs=
ausſicht, vorläufig in heimiſchen Betrieben.
(II,1537
Zahnpraxis.
Gute, ſehr erweiterungsfähige, vollſtändig eingerichtete
Land=
praris iſt unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen. Angebote
unter A 81 an die Geſchäftsſtelle. (*8540
Brenmtotz
in Schwarten, kurz geſchnitten, vorzüglich trocken daher ſofort zum
Anfeuern verwendbar, liefert den Zeniner Mark 1.50 (einſchließlich
(2335a
Oktroi) frei Keller.
J. Awerbuch, Wendelstadtstr. 47, Telephon 1422.
NB. Bei Fuhren von 10 Zentnern bedeutend billiger.
Gutes braunes Jackenkleid
(Gr. 42—44) zu 8 Mk. verkäuflich.
(*2525
Anzuſehen bis 2 Uhr
Soderſtraße 6½, 2. St.
Milltärstietel
2 P., Gr. 45—4,
Doppelſ., bill. z.
verk. Lauteſchlägerſtr. 16. (*2341ss
Ein Kinderklappwagen, faſt neu,
ſowie eine gummierte Segeltuch
decke für Stoßkarren bill. zu verk.
23539)
Grafenſtraße 41, part.
Prederroiien,
1 u. Sſpännig
zu fahren,
billig zu verkaufen.
248bids
Viktorialtraße 58.
Se
Weiblich
Erwerbsquelle geſucht
für gebild. Dame, Witwe aus
guter Fam. Dieſ. iſt
ſchreib=
u. geſchäftsgew., kautionsfäh
Vertrauenspoſten als
Heim=
erbeit bevorzugt, aber auch
Uebern. ein. geeig. Filiale n.
ausgeſchl. Ernſtgem. Angeb. u.
A62 a. Geſchäftsſt. (*2486idg
Eicht. Sanederin, Gerider
gehend hier, hat noch Tage frei.
*2463)
Frankfurterſtr. 44.
Mehr. Mädch. welche koch. u. alle
Hausarb. verſteh., auch Oberheſſin.,
ſowie jüng. Mädch. ſ. Stell. (*2246fi
Katharina Jäger, gewerbsmäßige
Stellenvermittlerin, Luiſenſtr. 34.
Jung. Mädchen, welch.
Viktoria=
u. Handelsſchule abſolviert hat u
ſchon 1½ Jahre auf Büro tätig war,
ſucht Stelle als Kontoriſtin. (*2283s
Angeb. u. W 68 a. d. Geſchäftsſt.
Mädchen,
welches kochen kann,
12 Jahre bei einer
Dame war, Hausmädchen, welche
nähen und bügeln können, Liebe
zu Kindern haben, Landmädchen,
darunter Oberheſſinnen, ſuchen
Stellen. Frau Berta Neßling,
ge=
werbsmäßige Stellenvermittlerin,
Ludwigſtraße 8.
(*2412goi
Ein ält. Fräulein
in Küche u. Haush. durchaus erf.,
ſucht Stellg. in frauenl. Haush. Ang.
u. A 55 an die Geſchäftsſt. (*2466
Mädchen ſucht ſofort Laufſtelle
*2458) Lauteſchlägerſtr. 36, Hth., I.
I. Frauſ. morg. 2 St. Laufd., mitt.
ſtundw. Koch, Magdalenenſtr. 6, S.
Fein bürgerl. Köchin ſucht
Stel=
lung in beſſerem ruh. Haushalt.
Ang. u. A 77 a. d. Geſchäftsſt.(
Aelkt. gebld. Fräul., bewandert
und ſparſam, wünſcht ſelbſttätige
Führung eines Haushalts bei
Dame, gebild. Herrn oder Ehepaar
gegen Taſchengeld. Angeb. unter
A78 an die Geſchäftsſtelle. (*2537
Ein Mädchen, w. an Oſtern aus
der Schule entlaſſen wird, ſ. Stellg.,
wo ſie d. Kleiderm. od. Weißzeugn
erlern. kann. Gervinusſtr. 49, Htb.
Von beſſ. Häuſern gut empfohl.
Waſchfrau nimmt noch Kunden
an Stiftſtr. 41, Hth. r., 1. St. (*2494
Stell. ſuch.: perf. Köch. u. 1. Hausm.,
Alleinm. f. Privat= u. Geſchäftsh.,
f. ſof. u. 1. März, Frau minna
Dingel-
dein, gewerbsmäßige
Stellenver=
nittlerin, Eliſabethenſtr. 5. Tel. 531.
Mädch.ſtagsüb. Beſchäft. 1. Haush.
Näh. Feldbergſtr. 69, Stb., I. (*
Männlich
Ein junger Mann ſucht Arbeit
irgend welcher Art. Angeb. unt.
A17 an die Geſchäftsſt. (B2240
Sicherer Fahrer m. Führerſchein
Kl. IIIb ſucht per ſofort Stellung
als Kraftwagenfübrer. Angeb. u.
A61 an die Geſchäftsſt. (*2487
Tücht. Buchbinder
(31 Jahre), gut. Maſchinenkenner,
auch gut an automat. Falzmaſch.,
ſucht Stellung. Angeb. u. A 71
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*2515
Oe
Weiblich
Jüngeres Mädchen
für leichte Fabrikarbeit geſucht
2334im) Waldſtraße 39, 1. St.
Kleißige junge Mädchen
für leichte Arbeiten ſucht die
Schaftenfabr. Kattwinkel & Co.,
Rückertſtraße 23. (*2492
Mathilde Wolff
Modes
Schulſtraße 3
ſucht ’zum 1. März 1915
Man
Zuarbeiterin
welche auch ſchon im Verkauf
tätig war.
Aeltere, unabhäng.
Frau
Beamtenwitwe oder dergl., die in
allen Zweigen der Hauswirtſchaft
und in Krankenpflege erfahren
ſein muß, findet ſelbſtändigen
Wir=
kungskreis. Angeb. unter A 80
an die Geſchäftsſtelle.
*2474
Junges Mädchen
für leichte Papierarbeit geſucht
*2544) Luiſenſtraße 30.
Tüchtige Arheiterinnen (*2512
auf Röcke und Taillen geſucht.
Bayer-Haak, Ernst-Ludwigstr. 5.
Lehrmädchen
geſucht, welches das Weißnähen
ſchon gelernt hat, in ſeines
Spezial=
geſchäft gegen Vergütung.
Angebote unter A 54 an die
(*2462
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Sauberes, ordentl. Mädchen
im Kochen erfahren, zu baldigem
Eintritt geſucht Allee 63. (*2335soi
Braves, wiliges Mädchen
geſucht Frankfurterſtr. 80. (*2305s
Mädch.
d. ſoch. I. u. Haugarb.
übernimmt, z. 1. März
geſucht. Herdweg 72. (B2156
— Jüngere ehrliche Lauffrau
ge=
ſucht ½8—½10 Uhr (*2464
Schulſtraße 15, 2. St.
In Privath. geſ. ig. Frau für
Hilfe im Haush., vorm. von 8—11
Sonntags frei. Nachfr.
Saalbau=
ſtraße 80 zwiſch. 9—11 Uhr. (*2461
Junges Mädchen
für leichte
Hausarbeit.
tagsüb. geſ.; demſ. iſt a. Gelegenh.
geo., das Kleidermach, zu erlernen
*2460) Karlſtraße 54, 1. St.
Lauffran geſucht
Wilhelminen=
ſtraße 35, II. (*
Kräftiges, zuverläſſiges
Madchen
ticht unt. 18 Jahren, für Haus= u.
Gartenarb. ſof. geſ. Frau Pfarrer
Heuß. Perſönl.= Vorſt. in Traiſa
(Villa Marie) b. Darmſtadt. (*2478
Geſucht Alleinmädchen oder ig.
Frau für größ. veget. Haushalt
zum 15. Febr. od. 1. März. Angeb.
u. A 79 a. d. Geſchäftsſt. (*2536
Hausbanernn
aus guter Familie zu 3 Kindern
von 7—11 Jahren geſucht.
Angebote unter A 69 an die
eſchäftsſtelle ds. Bl.
(B2364
Ich ſuche ſofort ein tüchtiges
Madchen
das ſelbſtändig kochen kann.
Frau Theodor Schwab.
Bitte ſich vorzuſtellen Grüner
Weg 25 bei Frau herrlinger. (2373im
Sauh., Williges Hndchen
für tagsüber per ſofort geſucht
Rheinſtraße 26, Laden.
(*2514
Gutempfohlenes
Alleinmädchen
das kochen kann, wegen
Verheira=
tung des bisherigen Mädchens ir
kleinen Haushalt zum 1. März
geſucht Wittmannſtr. 27, I. (*2504
Die einfache u. feinere Küche,
Verwerten der Reſte und
Garnieren der Speiſen kann ein
junges Mädchen erlernen in geb.
Familie. Dir. F. Baum, Wil
helminenſtraße 35, II.
(*2398gi
Männlich
Für das Kontor hieſ.
Maſchinen=
fabrik
252si
militärfreier kaufm. Beamter
ſofort geſucht. Erforderlich gute
Kenntniſſe in Stenographie und
Maſchinenſchreiben.
Ausführl. Angebote mit
Gehalts=
anſprüchen unter A 19 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten.
Münchener Eugros-Geschäft
ucht zum Beſuch v.
Schreibwaren=
handl. tücht. Proviſionsreiſenden.
Ang. u. A29 a. d. Geſchäftsſt. (*2410
Sattler
Capezierer
und
Lederarbeiter
geſucht bei hohem Verdienſt.
J. Glückert
Hoflieferant
Darmſtadt. (2291gi
Mehrere
Satiler und
Schuhmacher
finden ſofort Arbeit.
Oppenheimer & Cie.,
Darmſtadt, Stirnweg 25.
(2356)
Junger, ſauberer Burſche
kann ſich melden
Schloßs-Café. (*2524
Fuhrmann gesucht
Beckstraße 54.
(2310g
Photograph
zeübter Freilichter u. firm in
Por=
träts, kann für Außenaufnahmen
bei ſicherem Einkommen von zirka
250 Mk. monatlich, ſofort eintreten.
Gefl. Angebote unter A 67 an
(*2490
die Geſchäftsſtelle.
Jungen Hausburſchen
ſucht ſofort (*2516im
Hoffärberei C. & Ch. Reich.
Kräftiger Junge f. nachmittags
geſucht. F. B. Grodhaus, am
weißen Turm. (*2522
Tüchtiger Arbeiter
zum Abfüllen von Flaſchenbier
und Mineralwaſſer per ſofort
geſucht. Leute, welche hierin
Er=
fahrg. hab., woll. Ang. unt. A 63
in d. Geſchäftsſt. niederl. (*2484im
Hausbarscne
(Radfahrer), aus ordentl. Familie,
findet dauernd Beſchäftigung.
Beſte Zeugniſſe erforderlich. (2362
Speier’s Schuhwarenhaus,
Inh. Paul Wildau.
Jüngerer, kräftiger
Hausburſche
ſofort geſucht (2359
Wietschmann.
Einen zuverläſſigen und fleißtgen
Hausburſchen ſucht (22us
Phil. Schaaf, Ernſt=Ludwigſtr. 20.
Ein ſol. Hausburſche
mit guten Zeugniſſen zu möglichſt
ſofortigem Eintritt geſucht. (2336
Friedrich Schaefer
Ludwigsplatz 7.
Kräftiger Fahrburſche
geſucht Kahlertſtraße 36. (*2526
Junger Hausburſche
geſucht (*2518
Hotel zur Post, Hauptbahnhof.
Jüng, ſauberer u. gewiſenhafter
Hausburſche,
der
Rad=
fahrer iſt,
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Näh. Roßdörferſtr. 35, Laden. (2349a
Wir ſuchen zum
ſofor=
tigen Eintritt ordentlichen
Hausbarschen
(Radfahrer)
Gebr. Rothſchild
Märkt. (2370
Fuhrmann
kräft., ſolid. Mann, per ſof. geſucht.
Gustav Gross Nachf.,
Bismarckſtraße 17.
(2376id
Hoteldiener, ja. Kellner,
Koch=
lehrlinge, Reſtaur.=Köchin,
Hotelzimmermädchen,
Haus=
burſche, Küchenmädchen ſofort
geſucht. Gute Zeugniſſe. Adolf
Dingeldein, gewerbsmäßiger
Stellenvermittler, Eliſabethenſtr. 5.
Telephon 531.
(*2535
Arbeiter, der a. fahr. k., ſ. dauernd
geſucht. Näh. Geſchäftsſt. (*2541
Lehring
aus guter Familie, der die
Schuh=
brauche erlernen und ſich in
Bureauarbeit ausbilden will, wird
eingeſtell..
(2357
Nur ſolche, welche Oſtern Ddie
Schule verlaſſen, finden
Berück=
ſichtigung.
Spelers Schühwarenhaus
Inh. Paul Wildan
Ludwigſtraße 16.
Auf Oſtern
(017
Lehrling
mit guter Schulbildung aus
achtbarer Familie geſucht.
J. Ph. Leuthner.,
Hofpapierhandlung.
Lehrling
der ſich als tücht. Verkäufer aus
bilden kann, für Zigarrengeſchäft
gegen ſofortige Vergütung geſucht.
Angeb. u. U 76 a. die
Geſchäfts=
ſtelle 5s. Bl.
(1954a
Aufruf!
Eine wichtige Aufgabe harrt der Löſung. Es gilt die Leiden
derjenigen Verwundeten zu lindern, die Nacht und Nebel auf dem
Schlachtfelde überraſchten. Die Zahl der Vermißten muß ſich
ver=
mindern!
Um dies zu erreichen, brauchen wir Euere Hilfe!
Wir brauchen Sanitätshunde, die mit wunderbarem Inſtink
und hoher Intelligenz ihre Pflicht erfüllen und vielen tapferen
Kriegern bereits das Leben gerettet haben.
Der Deutſche Verein für Sanitätshunde in Oldenburg i. Gr.
unter dem Protektorat Seiner Königlichen Hoheit des
B0
Großherzogs Friedrich Auguſt von Oldenburg
tritt an Euch heran. Wir brauchen Hunde, die geeignet ſind, u
vor allem Geld, um die hohe Miſſion zu erfüllen, tauſende
Ver=
wundete zu retten, die nach jeder Schlacht noch leben und
Gräben, Hecken und Gebüſchen verbluten müßten, weil die Sanitä
mannſchaften trotz aller Umſicht und allen Eifers ſie nicht finden
konnten.
Saget nicht, Ihr hättet ſchon geholfen! Die draußeu ſage
auch nicht, wir haben ſchon gekämpft! Sie kämpfen weiter und
gehen immer wieder für Euch in die Schlacht!
Viele hunderte Sanitätshunde arbeiten bereits für Euch und
alle, die Euch teuer ſind im Felde. Wir brauchen ſofort Mittel, die
nicht reichlich genug fließen können!
Darmſtadt, im Januar 1915.
Noell
Generalleutnantz. D. und Kommandeur derſtellvertr. 49/50 Inſ.=Brigade.
Fey
Dr. Glaſſin
Provinzialdirektor der Provinz Starkenburg.
Oberbürgermeiſten
Der Bevollmächtigte des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde
in Oldenburg für Süddeutſchland:
Bernhard Goldſchmidt=Mainz.
Die Vertrauensmänner des Deutſchen Vereins für Sanitätshunde
in Oldenburg für Darmſtadt:
Kommerzienrat Hickler.
Rechtsanwalt Th. Kleinſchmidt,
Rechtsanwalt Rohde.
Leopold, Prinz von Iſenburg. Obermedizinalrat Dr. Balſer.
Staatss=
at Dr. Becker. Karl Benjamin, Direktor der Deutſchen Vereinsbank=
Profeſſor Dr. Berger, derz. Rektor der Großh. Techn. Hochſchule,
Finanzminiſter Dr. Dr.=Ing. Braun. Kommerzienrat. J. Diſchinger,
Ehrhardt, Großh. Oberhofprediger. Dr. Elz. Domkapitular. Geheimer=
Juſtizrat Gallus. Regierungsrat Gennes, Vorſtand des Großh. Polizeis
amts. Kommerzienrat J. P. M. Goebel. Generaloberarzt Dr. med=
Grünert, Reſervelazarettdirektor. Dr. Hauſer, Geheimer Obermedizinal
rat. Freiherr von Heyl, Generalmajor. Dr Hoffmann, Sanitätsrat und
Stabsarzt d. L. Miniſterialrat Hölzinger. Kommerzienrat F. Jacobi=
Großh. Rabbiner Dr. Italiener, z. Zt. im Felde. Dr. K. Kleinſchmidt
Geh. Juſtizrat. Oberlandesgerichtspräſident Kullmann. Oberhofmeiſter
Dr. Freiherr von Leonhardi, Kammerherr. Lotheißen, Hauptmann
à la suite, I. Adjutant der ſtellpertr. 49/50. Inf.=Brigade. Dr. Willi=
Merck. Medizinalrat Dr. E. A. Merck. Ober=Poſtdirektor Milkau=
Müller, Geheimer Landesökonomierat. Geheimer Legationsrat Dra
Neidhart. Dr. Oſann, Mitglied der 2. Kammer der Landſtänden
Geheimrat Dr. Preetorius, Generalſtaatsanwalt. Dr. Ludwig Queſſell
Mitglied des Reichstages. von Renthe gen. Fink, Major und
Kom=
mandeur des Erſatz=Bataillons 117 Großherzogin. Freiherr von
Roeder, Oberſt z. D. Philipp Roeder. Wirklicher Geheimrat Römheld
S. Rothſchild. Hofrat Sander, Direktor der Deutſchen Bank.
Eiſen=
bahndirektor Schilling. Schliephake, Miniſterialrat. Rechtsanwalt
Ernſt Schmeel. Staatsrat Süffert. Adolf Trier. Kommerzienrat
Louis Trier. Karl Will, Hoflieferant. Otto Wolff, Stadtveroronsterg=
Spenden nehmen entgegen: Kommerzienrat Hickler, Heidels
bergerſtraße 28, Poſtſcheckkonto der Firma H. Keller Sohn, Nr. 117
Frankfurt a. M.; Rechtsanwalt Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55; Rechtsen
anwalt Rohde, Bismarckſtraße 15; die Geſchäftsſtellen des Darmſtädter
Tagblatts, des Darmſtädter Täglichen Anzeigers der Darmſtädten
Zeitung, der Heſſiſchen Landeszeitung und des Heſſiſchen Volksfreundest
die Bank für Handel und Induſtrie; die Deutſche Bank; Bankhaus
Nauheim & Co. und die Deutſche Vereinsbank: Bernhard Goldi
ſchmidt, Mainz, Kaiſerſtraße 82, Poſtſcheckkonto Nr. 9700, Frank
(2347
furt a. M.
Für Schüler der
oberen Klaſſen
einer höheren Lehranſtalt bietet
ich bei uns günſtige
Gelegen=
heit zur Erlernung des
literari=
chen und wiſſenſchaftlichen
Buchhandels.
Dreijährige Lehrzeit, darauf
garantierte Gehilfenſtelle in
(P2288
erſten Häuſern.
Müller & Rühle
Hofbuchhandlung
Eliſabethenſtraße 5.
Mmeech
Gründl. Klavierunterricht
nach langjähriger Erfahrung erteilt
Frl. M. Schleuning.
Mühlſtraße 50, 1. Stock. (21484
Wer übernimmt die weitere
Vor=
bereitung zum Matur in allen
Fächern außer Mathematik?.
An=
gebote m. Preisang. u. A 68 an
d. Geſchäftsſt. ds. Bl. erbet. (*2489im
Sen
Känarienhähne u. Weibchen zu verk.
Truffel, Bismarckſtr. 28, I. (1173a
Weiſ und gelber Orpington=
Hahn für Zucht billig zu
verkaufen, auch Legehühner.
Villen-Kolonie Eberstadt
Chauſſee 136.
(*2529
Junge Legehühner,
Suppen=
hühner
verkauft D. Rockenfelder, Laute
ſchlägerſtr. 34. (*2539
Sg., ſchwarze Dobermänner
billigſt zu verk. Näh. bei Leonhard
Ripper, Mühlſtr. 18. (*2400gi
S
Kleine Fabrik ſucht ca. 10000
Mark Betriebskapital gegen
hypothekar. Sicherheit. Ang. unter
WSTan die Geſchäftsſt. (*2259fa
5000 Mk.
geg. gute Sicherh=au
leih. geſ. Rückzahlban
innerhalb 2 Jahren. Angeb. unte
4 41 an d. Geſchäftsſt. (*2427gim
Schene delgennen
Mk. 3500 Anteile hieſiger Geſelll
ſchaft für Mk. 2500 bar zu ver
kaufen. Letztjährig erzielter Reing
gewinn über 20 %. 5% Verzinſung
durch ev. Mietsnachlaß garantiert
Angebote unter A 59 an=di
(*2500
Geſchaftsſtelle.
reiie
Im Auftrage einiger Dame
der höchſten Ariſtokratte habe ſehr
ſeine mod. Toiletten (nur 1—2ma
getrag.), Koſtüme=Mäntel,
Bluſen=
in Seide und ganz neue Spitzen
bluſen zu enorm billigem Verkaufe
7d
Schönes Kindermäntelchen ung
ſeidene Kinderhäubchen. (*25
Orangerie=Allee 17, I. Etagfa
an Hermannsſtraße.
Herrenanzüge, Ueberzieher, Geht
röcke, Frack, Smokinganzüge,. neu, Konfirmandenkleid,
Kinder=
kleider für Mädch., Herrenſtiefel
Waſſerſtiefel, Wäſche uſw. bill. zu
verk. Ballonplatz 10, part. (2035
Kleiderſchrank, Bett und Regura
lator zu verkaufen. Darmi
(*2465
ſtraße 49, 1. St.
Holzfilzeinlagen
für Nachttiſche
verhindern durch ihre beſonderg
Herſtellung üblen Geruch, wirken
bakterientötend, luftreinigend und
ſchalldämpfend.
— Aerztlich empfohlen. —
Gegen Nachahmung geſchützt.
Verwendung monatelang,
alsdann=
zu verbrennen.
Preis für 100 Stück Mk. 20.−
für 10 Stück Mk. 2.25
für 1 Stück 25 Pfg.
Großes Lager bei (23599
Philipp Schaaf
20 Ernſt=Ludwiaſtraße 20.
Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
36)
(Nachdruck verboten.)
Frau Lotte war freudig überraſcht, daß auch Rola an
eine Möglichkeit dachte, die ihr ſelbſt ſchon ſo ſchön, ſo
herrlich vorgekommen war, doch noch ließ ſie ſich äußerlich
nichts anmerken. Zögernd ſagte ſie:
Wio kommſt Du gerade auf mich? Du haſt wohl
ver=
geſſen, daß ich noch Anfängerin bin. Ich fürchte, daß
meine Fähigkeiten nicht zu dieſem erſten Auftreten reichen
Doch Rola Falkner wehrte lebhaft ab.
Warum ich grade an Dich dachte? — Ich wußte mir
wirklich keine paſſendere Darſtellerin, als grade Dich. Du
wirſt es ſicherlich ſchon ſelbſt empfunden haben, daß Paul
immer und immer Dein Bild vorgeſchwebt haben muß,
als er dieſe Rolle ſchrieb. Und was Deine Fähigkeiten
abelangt, ſo hätte ich Dich ſchon, ohne zu bangen,
auftre=
ten ſehen mögen, ehe Du Deine Studien in München
be=
gannſt.
Und ſchmeichelnd fuhr die Schauſpielerin fort:
Nicht wahr, Lotte, ich darf Dr. Meißner ſagen, daß
Du bereit biſt, die Rolle zu übernehmen?
Einen Augenblick überlegte Frau Lotte noch, dann
ſagte ſie:
Laß mir noch einen Tag Bedenkzeit. Wenn es Dit
recht iſt, iſo komme übermorgen früh wieder zu mir, und
bin ich dann bereit, zu ſpielen, ſo können wir ja gleich
zuſammen zu Dr. Meißner gehen. Ich hätte auch gern
über die Aufführung des Stückes ſelbſt mit ihm noch
ein=
mal vorher geſprochen. Noch hat ja Paul ausdrücklich
in ſeinem Brief an Marie bemerkt, daß das Stück vor
Friedensſchluß nicht aufgeführt werden ſoll.
Ich bin mit Dr. Meißner einer Meinung, ſagte Rola
Falkner, daß das Stück möglichſt bald aufgeführt wird.
Der Direktor will ſich übrigens umgehend darüber mit
Paul in Verbindung ſetzen, wenn das unter den jetzigen
Umſtänden möglich iſt.
Du haſt doch Dr. Meißner noch nicht geſagt, daß ich
eventuell als Darſtellerin in Betracht komme? fragte Frau
Lotte.
Nein, antwortete Rola, ich habe ihm Deinen Namen
nicht genannt.
Das iſt gut ſo. Denn ich möchte unter keinen
Um=
ſtänden, daß Paul voreilig von dieſer meiner möglichen
Abſicht erfährt. Ich ſelbſt habe Paul heute morgen
ge=
ſchrieben, natürlich noch nichts von dem, worüber wir jetzt
ſprachen. — Ich habe die feſte Hoffnung, daß ihn jetzt mein
Brief erreichen wird und mit dem Brief die Gewißheit für
ihn, daß ich ſeit Kriegsausbruch alles getan habe, ihm
meine Treue, als Troſt im Felde, zu zeigen.
Bei dieſen Worten ſchlug Rola Falkner die Augen
tieder und ſtockend kam es von ihren Lippen:
So wird alſo Paul bald wiſſen, daß ich Dich daran
gehindert habe, ihm damals die Hand zum Abſchied zu
reichen?
Nein, antwortete Frau Lotte aufrichtig, ich habe Dich
in meinem Brief Paul gegenüber nicht beſchuldigt; ich
wollte nicht, daß er Dir zürnen mußte; ich habe ihm das
Vorkommnis ſo erklärt, als beruhe das alles auf einem
Mißverſtändnis zwiſchen uns beiden.
De üßte Neie, wr auer Nwchr beſter, die Hand
dieſes lieben Weibes.
Lotte, ich danke Dir!
18. Kapitel.
Und wieder waren einige Wochen vergangen.
Dr. Meißner war höchſt unzufrieden darüber, daß er
von Paul Gotland immer noch keine Antwort auf ſeine
Frage hatte. Lag das nun an dem Autor ſelbſt, oder lag
es an dem Feinde, oder an der hochwohllöblichen Poſt!
Selbſtverſtändlich hatte der rührige Direktor einſt
weilen alles zur Aufführung des Stückes vorbereitet.
Wenn Paul Gotlands Zuſage kam, konnte der „Abſchied‟
fünf Tage ſpäter über die Bühne gehen.
Des Direktors ſpezieller liebenswürdiger
Ueberred=
ungskunſt war es natürlich gelungen, Frau Lotte zu
be=
ſtimmen, daß ſie die Rolle der Heldin ſpielte, nur hatte
Dr. Meißner nochmals verſprechen müſſen, daß er ihre
Mitwirkung Paul gegenüber unter allen Umſtänden
ver=
heimliche.
Die rechte Vertiefung in dieſe Rolle war Lotte nicht
ſchwer gefallen.
Mit wieviel Eifer und Liebe hatte ſie ſich in die von
Paul ſo glänzend bezeichnete Perſon hineingearbeitet!
Wirklich, Rola Falkner hatte recht, eine beſſere Darſtellerin
hätte man für dieſe Rolle nicht finden können!
(Fortſetzung folgt.)
Wer mit dem Brote ſpart, erwirbt ſich ein
Verdienſt vor dem Vaterland. (*1979
Vortrag über Volksernährung im Kriege.
Frau Profeſſor Goldſtein, die im Auftrag der ſtädtiſchen
Kriegsfürſorge und der Frauenhilfe dem in der vergangenen Woche
im Berliner Abgeordnetenhauſe ſtattgefundenen Kurſus über
Volks=
ernährung im Krieg beigewohnt hat, wird am
Montag, den 15. Februar d. J., abends 8 Uhr,
in der Turnhalle am Woogsplatz
einen öffentlichen Vortrag über Volksernährung im Kriege halten.
Ich geſtatte mir, im Intereſſe der Wichtigkeit der Sache au
dieſen Vortrag aufmerkſam zu machen und zu zahlreichem Beſuche
einzuladen. Der Beſuch des Vortrags iſt unentgeltlich für
jedermann.
(2278
Darmſtadt, den 8. Februar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Ab heute: Kunstfilm Nr. 3
der Kunstfilm-Serie 1915:
Der Ceia Konts
Ein Filmroman in G Akten
aus dem Westen Amerikas.
Anfang der einzelnen Vorstellungen:
3½, 5½, 7½ und 9½ Uhr.
2358
Olympia
Inhaber:
Georg Brand.
Chenter
Darmſtadt,
Rheinſtraße 2.
Ab heute bis Freitag: Erſtklaſſiger Schlager!
Noch nie dageweſen!
Sdingert Mlitaiftläger Seiaar!
Ein ganz hervorragendes Senſationsbild in 3 Akten.
Ferner kommen noch Dramas und Humoresken, die noch
(*2509
nie da waren, zur Vorführung.
III. Platz 19 Pfg.
HASSIA
Vervielfältigungs-
Büro
Inh. S. Guttmann
Wendelstadtstr 26
Telephon 1679.
(1172a
Sohrei bmaschinen-
Arbeiten
Diktate
Vervielfältigungen
Zeugnis-Abschriften
sohneII-sauber
diskret-billig.
Für Kantinenbeſitzer.
Wir haben einige Spezialkaſſen
fürKantinen (Taſtenkaſſen m.
Kon=
trollſtreifen und Totaladdition),
wenig gebraucht, zu M. 280.— per
Stück in monatlichen
Ratenzah=
lungen abzugeben. Reflektanten
wollen ſich unter A 58 an die Ge
ſchäftsſt. d. Bl. wenden. (2332im
Enirauniform u. bl. Litepha
H1ökl zu vf. Mühlſtr. 16, I. (*2497
fheat.=Abonn., Partere, 2. Neihe,
E abzua Näh. Geſchäftsſt. (*2519
Großh. Hoftheater.
Dienstag, 9. Februar:
92. Abonnements=Vorſtellung. A 23.
Carmen.
Große Oper in 4 Akten
von Georges Bizet.
Carmen. . . . Frzsk. Callwey
Don Joſé . . Georg Becker
Escamillo, Stier
fechter . . . . Robert Perkins
Zuniga, Leutnant Alfr. Stephani
Morales, Serg. . L. Schützendor
Micasla, ein
Bauernmädchen . Mizi Marz
Lillas Paſtia,
In=
haber e. Schänke Kurt Schüppel
Dancairo,
Schmuggler . . Otto Thomſen
Remendado,
Schmuggler . . Paul Peterſen
Frasquita, Zigeu=
Marg.
Beling=
nermädchen . .
Schäfer
Mercédés,
Zigeu=
nermädchen . . Marg. Schreber
Ein Offizier . . Emil Kroczak
Nach jedem Akte längere Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.-
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende 10¾ Uhr.
Mittwoch, 10. Febr.: 93. Ab.=Vſt.
B 25. „Jugendfreunde”. Kleine
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 11. Febr.: 94. Ab.=
Vſt. C23. Schiller=Zyklus. Zweite
Abteilung, Wallenſtein=Trilogie
ZweiterAbend: „Wallenſtein‟
Tod.‟ Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Freitag, 12. Febr.: 95. Ab.=Vſt.
D24. Erſtes Gaſtſpiel von Gertrud
Geyersbach. „Der Freiſchütz”
Agathe: Gertrud Geyersbach
Bewöhnliche Preiſe. Anf. 7 Uhr.
ROTEL RESs
Samstag, den 13. Februar, abends ½9 Uhr
Vortrag
des
Psychologen
R. Parthey,
Ettingen,
Schweiz.
Eiserne Nerven
in eiserner Zeit
können nervöse und seelische Zusammenbrüche
Wie
am schnellsten behoben werden ?
Allen Offizieren, welche durch den Dienst an der Front
von nervösen und seelischen Störungen befallen wurden,
stehe ich für psychische Behandlung frei zur Verfügung.
Karten Mk. 1.50 und 1.— an der Abendkasse.
Broschüre: Heilung der nervösen u. Gemütsleiden gegen
M. 1.25 von Villa Parthey, Ettingen, Schweiz.
(2338a
Möbel zu vermieten.
Auf einige Monate oder füt
Kriegsdauer eine vollſtändige
gute 4 oder 6=Zimmer=
Ein=
richtung, nur an feine Familie.
Zu erfragen in der
Geſchäfts=
ſtelle d. Bl.
(2335imd
Kriegshalber einige wenig gebr
Kattonalkaſen
mit Check, Kontrollſtreifen und
Totaladdition zu billigem Preiſe
zu verkaufen. Reflektanten wollen
ſich unter A 57 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. wenden.
(2340a
Schirmfabrit
L. W. Schlüter, Kirchſtr. 27
empfiehlt
Regenſchirme
für Damen, Herren und Kinder
in allen Preislagen.
(271a
Motorrad
1½ PS., in beſtem Zuſtand, zu verk.
*2473) Eliſabethenſtr. 39 i. Laden.
Nur bis 14. Febr.
Verlängerungausgeschlossen
Oiernen
Tel.
389
Der neue
Varieté-Spielplan:
Karl (2368
Bernhard
nch. Hobpkens
Mimische Darstellung
berühmter Zeitgenossen.
Oglos-Truppe.
Betty Wink.
Amanda und Clarissa.
Busch-Marinko.
Maria Deba.
Geschwister Strohschneider.
Neueste
Kriegsbilder — Kino
Ermäss. Vorverkauf:
Verkehrsbüro, sowie Hugo de
Waal, Rheinstr. 14, W. Pfeil
Nacht., Elisabethenstrasse 5,
D. Numrich, Mühlstrasse 76
O. Titze (Hutmagazin),
Elisa-
bethenstr. 4, Konrad Koch,
Marktpl. Z. Residenz-Automa
Aetenr uie. tr. 2.0. Mr.
Werg. Serentalder eifen uit
Wintermant., Gr. 44, wie neu, all.
ſ. bill. zu verk. Soderſtr. 22, I. (*2475
Uhlien
Theater
Rheinstrasse 6
Telephon 173.
Mur
einige Tagel
Wehe den
Desiegten
Ein hochinteress.,
sensationeller
Film in 4 Akten.
In Strauer
Heskesens
Drama in 2 Akten.
Diehenesten
Bnlder
vom
Kriegs-
schauplatz
sowie weitere
Dramen und
Hu-
moresken
vervoll-
ständigen das
aus-
erw. Programm!
*2532
Gleichzeitig mit diesem
Verkauf bringen wir
Peste
aus allen Abteilungen
zu
aussergewöhn-
lich billigen Preisen
zum Verkauf. Dieselben
sind auf Extra- Tischen
ausgelegt.
Beachten Sie unser
dies-
bezügliches Schaufenster
2343)
Voeisssaron
100D00
Cretonne-Reste in verschiedenen Lingen . . Meter im Rest von 25 ₰ n
Croisé-Reste, gute Oaaſiäten . . . . . . . Meter im Rest von 85 ₰ n
Damast-Reste, 1o0 u. 160 em breite Ware . . Meter im Rest von 75 ₰
Halbleinen-Reste, 150 u. 1o0 em breit . . Meter im Rest von 88₰ an
Ein Posten
Untertaillen
hübsche Machart, mit
Stickerei-
verzierung . . . ... Stück
00%
Ein Posten
Stickerei-Reste
in Längen von 1—1½ Meter
solange Vorrat jeder Rest
10%
Aaizer warennaus
Markt ¾ Guggenheim & Marx Markt 7
Bilige Zigarren und Zigoretten!
Inventur- u. Räumungsverkauf
vom 1. bis 10. Februar.
45 %
Rabatt
Auf meine
vorzüglich.
Qualitäts-Zigarren
in Kistchen, Feldpostpackungen, Pfeifen usw.
Reste und einzelne Kistchen besonders billig.
Ausverkauf
20%
Rabatt
aller englischen u. russischen Zigaretten
sowie Fabrikate der Firma Batschari,
darunter die feinsten Marken.
Regelmäßiger und prompter Feldpostversand.
Verpackung ohne Berechnung. 1957a
A. Flach Nachf.
Inhaber
Jean Hahn
Telefon 418 26 mittlere Ellsabethenstr., neben Jos. Trier
Keine V Crroleum-Dor mehr!
Den beſten u. billigſten Erſatz für Petroleum bietet meine neueſte
Sonnenlicht=Familien=Tiſchlampe „Germania”. Ausgezeichnetes
weißes Licht. Einfachſte Handhabung. Vollſtändig gefahrlos. Brennt
mit einer Füllung 6 Stunden u. länger. Viel ſparſamer als Petroleum.
Preis für vollſtändige Lampe mit ſchöner Glocke und gutem Brenner
und genauer Gebrauchsanweiſung nur Mk. 7.20. Brennſtoff für ca. 500
Stunden ausreichend nur Mk. 4.50. Viele lobende Dankſchreiben
be=
ſtätigen die Güte der Lampe. Verſand per Nachnahme von
Otto Winkler, Berlin 36, Leipzigerstrasse 123a.
Man achte ſtreng auf meine Firma und Adreſſe, da minderwertige
Nachahmungen exiſtieren.
(X1679
250 Paar Holzſchuhe
mit Schnallen, Filzfutter, Oberteil=Leder,
à Mk. 3.50, zu verkaufen.
*2507)
Gebr. Blum.
Trotz Preisaufschlag des
Rohmaterials
solange der Vorrat reicht
künstl. Zähne
von 1.75 Mk. an.
Plomben, Zahnziehen, Reparat. billigst.
J. Joseph, Dentist,
Soderstr. 7. (*2523im
Während meines
Erholungs=
urlaubes vertritt mich Herr
Augenarzt Dr. Dutoit,
vormals Aſſiſtenzarzt an den
Univerſitätsaugenkliniken Leipzig
und Zürich.
(2367
Sprechſtunden:
10—1 Uhr u. ½3—5 Uhr wochentags.
San.-Rat
Dr. Brückner.
Nähmaſchinen=Reparaturen
ſchnell, gut und billig.
Chr. Debus, Mechaniker,
Nieder=Ramſtädterſtraße 57a.
*2501) Telefon 1737.
Einſpänner-Fuhren
(Rollen u. Kaſtenwag.) übernimmt
Karl Bender, Eliſabethenſtr. 35.
Telephon 1191. (700a
Spezlalität:
Auſpol. v. Moh.
uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (438a
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.
Hafer wird gequetscht
MJahn, Pallaswieſenſtr. 30. (2245a
Perf. Schneiderin empf. ſich bei
billigen Preiſen. Frau Emilie
Schild. Eliſabethenſtr. 22, III. (463a
Dunkel=
geſtreifter
Wolfshund
ſeit Freitag verlaufen.
Wieder=
bringer Belohnung.
*2508)
Langgaſſe 28.
Ween
Ein brauner
Zobelmuff
verloren gegangen
zwiſchen Kaiſerſaal und Karlshof.
Der Finder wird gebeten, denſelben
gegen Belohnung abzugeben. Näh.
Geſchäftsſtelle.
2236sgi
Verloren
eine Broſche mit 2 ſchwarzen
Steinen am Freitag, den 6. Febr.
Abzugeben gegen Belohnung Lan
graf Philipp=Anlage 5. I. (*2563
Garküche
der Freundinnen junger
Mädchen
Sandstraße 24, I. Stock.
Von 12—2 Uhr
Mittagstiſch zu 50 Pfg.
Wochen= u. Einzelkarten,
auch wird Eſſen über die
Straße gegeben.
(2331io.
Guter bürgerlicher Mittagtiſch
„„Z. Herrngarten‟, Ecke Frank=
(2197a
furter= u. Kahlertſtr. 1.
2½ Morgen
mit 72
Obſt=
bäumen in der
Dieburgerſtraße, gutes Feld, zu
verpachten. Angebote u. A 64
(*2483
an die Geſchäftsſtelle.
Brenntannäpfel
h85 Pfg., bei 10hI80 Pfg.
Fichtenzapfen
h 50 Pfg., bei 10I45 Pfg.
liefert frei Haus (460a
Conrad Appel
Bismarekstrasse 61 Fernspr. 91
Friſche Lafelbutter
Pfd. Mk. 1.60, 5 Pfd. Mk. 7.—
hat abzugeben
(*2480
Kranichſteinerſtraße 65.
Hausfrauen! Eine gr. Send.
ge=
räuch. la Landwurſtwaren u.
kl. Nußſchinken eingetroffen.
*2495) Arnold, Mollerſtr. 36.
Salat=Kartoffel, Mäuschen
jedes Quantum, billigſte Preiſe.
Franz Thüsing Nachf.
Kahlert=
ſtraße 36. Telephon 2337. (*2525
Honig!
Garant. rein. Bienen=Blüten=Honig
verſ. 10 Pfd.=Doſe franko Nachnahme
I. Qual. Mk. 7 80, Ausleſe Ia Qual.
Mk. 8.50. Nichtgefl. nehme zurück.
Gerh. Oltmer, Großimkerei,
Osterscheps 137 bei Edewecht
(Oldenbura).
(979a
Feinſten Taſelſenf hat abzugeb.
per Pfund 18 Pfg.
Pabſt, Wendelſtadtſtr. 56,
2344im) Neubau 1. St.
Groder, guterh. Schrelbiſch, für
Büro paſſend, einz. Bettſtellen
mit Patentmatratzen, Flurgard,,
Ruhebett, kompl. Schlafzim., gebr.
Küchenſchränke ſehr bill. z. vk. (4255g
Uhland, Schreinerei, Hügelſtr. 29.
Moderner blauer
Klappfport=
wagen mit Verdeck zu verk.
Schuknechtſtr. 61, part. r. (*2467
Le
1U1!!
Wer dort? (2110a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe,
Zahn=
gebiſſeeeetſtsdie höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Sch Kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Zahn=
Zarnicer.
gebiſſe uſw.
2102a) Kleine Bachgaſſe 1.
Gold, Silber und
Brillanten
fauft Kurtz, Juwelengeſchäft,
Pädagogſtraße 2.
(2198a
Einen
transportabl.
Kessel
zu kaufen geſucht. (*2477
Rich. Kienzle, Reſtauration zur
Erholung Uebungsplatz Darmſtadt.
Gebraucht.,
guterhalt.
Hand-od. Reisckoffer
(*2479
zu kaufen geſucht.
Angeb. mit Preisangabe unter
A 66 an die Geſchäftsſt. ds. Bl.
Iuſ.=Offizier=Seitengewehr.,
eigenes, mit Unterſchnallkoppel
und evtl. feldgrauer Offizier=
Mantel für kräftige Figur geſucht.
Angebote unter A 65 an= die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*2482
Gut erhaltenes Kinderbett
zu kaufen geſucht. Angebote unter
A 75 a. d. Geſchäftsſtelle. (*2521id
äiter deh
gebr., mit drei
Löchern,
Waſſer=
ſchiff u. Bratofen (Röder od. ähnl.
Syſtem) z. kauf. geſ. Ang. u. „Herd‟
poſtl. Nieder=Ramſtadt. (*2543
1 Hobelbank
zu kaufen geſ.
Angebote unter
A 80 an die Geſchäftsſtelle. (*2542