Darmstädter Tagblatt 1915


Ntr. 30., Montag, den 8. Februar.

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Nr 1 u. 426). unſere Filialen Landagenturen u. alle
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178. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage:
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Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 7. Fehr. (W. T. B.
Amtlich.)
Südöſtlich Ypern nahmen wir einen franzöſiſchen
Schützengraben und erbeuteten dabei zwei engliſche Ma=
ſchinengewehre
.
Südlich des Kanals bei La Baſſée drang der
Feind in einen unſerer Schützengräben ein. Der Kampf
dort iſt noch im Gange.
Im übrigen auf beiden Kriegsſchauplätzen
außer Artilleriekämpfen keine weſentlichen Ereig=
niſſe
.
Oberſte Heeresleitung.

Der Kaiſer an der Front
in oiten.

* Berlin, 7. Febr. (W. T. B. Amtlich.) Se. Majeſtät
der Kaiſer beſuchte geſtern die ſchleſiſche Land=
wehr
in ihren Schützengräben bei Gruszezyn, öſtlich
Wloszczowe.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 7. Febr. Amtlich wird verlautbart: 7.
Februar, mittags. Die Lage in Ruſſiſch=Polen und
Weſtgalizien iſt unverändert.

An der Karpathenfront wird heftig ge=
kämpft
.

In der ſüdlichen Bukowina ſind unſere Trup=
pen
in erfolgreichem Vordringen, die Ruſſen
in vollem Rückzuge. 1200 Gefangene wür=
den
geſtern gemacht und zahlreiches Kriegsmaterial er=
beutet
. Nachmittags zogen unter dem Jubel der Be=
völkerung
eigene Truppen in Kimpolung ein.

Auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz keine
Beränderung.

In der Adria hatte ein Luftangriff unſerer
braven Flieger auf franzöſiſche Transporte
guten Erfolg. Durch Bombenwürfe wurden mehrere
Treffer erzielt.

Der Stellvertreter des Chefs des Geueralſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Seekrieg gegen England.

* London, 6. Febr. Daily Telegraph ſchreibt:
Nach einer Umfrage in hieſigen Schiffahrtstreiſen
halt man die deutſche Ankündigung nur für einen
Bluff. Wenn auch einige engliſche und neutrale Schiffe
zugrunde gegangen ſind ſo beſteht doch nicht die Abſicht.
die Fahrordnuungen zu öndern. Der Direſtor einer Schiſte
linie ſagte, daß er nach dem Beutezug in der Jriſchen See
daran gedacht habe, nach einer Rückſprache mit der Admi=
ralität
aber den Gedanken aufgegeben habe und jetzt keine
Veränderungen beabſichtige.

* Amſterdam, 6. Febr. Allgemeen Handelsblad
meldet aus London: Der Korreſpondent der Times ſagt.
daß alle Schiffe, die in den engliſchen Küſtengewäſſern
fahren, alle verſtändigen Vorſichtsmaßregeln ergreiſen
müßten. Die engliſche Flotte dürfe in ihrer Wachſamkeit
nicht nachlaſſen. Es ſei aber töricht, der deutſchen
Blockade große Bedeutung beizumeſſen. Die
deutſche Erklärung ſei nur ein neues Zeichen von Angſt.
Dieſe Drohungen ſeien zum Konſum in Deutſchland
ſelbſt beſtimmt, um dem deutſchen Volk Mut zu machen. (9
In der ganzen Zeit, während welcher die deutſchen Unter=
feeboote
ſich im Kanal befanden, ſei kein einziges engli=
ſches
Truppentransportſchiff in den Grund gebohrt wor=
den
. Darum habe mau es für nötig befunden, eine Er=
klärung
auf dem Papier anzukündigen, um die Gefahren
in übertriebenem Lichte darzuſtellen. (Wir wollen es ab=
warten!
Der Krieg wird nicht mit Tinte, ſondern mit
Wafſen geführt. D. Ned.)

* Magdeburg, 6. Febr. Der Magdeburger Ztg.
berichtet ein Mitarbeiter: Nach einer Londoner Nachricht
des Stockholms Dagblad wurden durch Befehl der briti=
ſchen
Admiralität ſämtliche Handelshäfen des Ver=
einigten
Königreiches für befeſtigte Plätze erklärt.

* Kopenhagen, 6. Febr. In einem die Sper=
rng
Englands betreffenden Leitartikel führt Poli=
tiken
aus: Ganz klar treten die letzten Abſichten Deutſch=
lands
weder in der Bekanntmachung noch in den dieſe
erläuternden Worten hervor. Auch kann nicht beurteilt
werden, wie weit und mit welchen Mitteln Deutſchland
in der Lage iſt, ſeine Androhung durchzuführen. Die
Hauptaufgabe der deutſchen Unterſeeboote wird zunächſt
ſein, die Truppentransporte zu verhindern, und ſodann,
England von der Zufuhr der unbedingten Konterbande und
Baffenlieferungen abzuſchneiden. da Amerikg ſich nicht
hereit erklärt hat, die Waffenlieferungen zu verbieten.
Außerdem liegt aber die Möglichkeit vor, daß der geſamte

Handel der neutralen Staaten mit England unterbunden
wird. Die Nechiſerigung für Deuſchtand. auch Schiſte
mit neutraler Flagge zu beſchießen, vermindert ſich, wenn
die engliſche Regierung mit klaren Worten die deutſche
Behauptung dementieren kann, baß ſie allen engliſchen
Schiffen heimlich anbefohlen habe, unter neutraler Flagge
zu ſegeln. Die Folge einer ſolchen Order, die nach unfrer
Kenntnis des engliſchen Volkscharakters ausgeſchloſſen iſt,
wäre eine außerordentliche Gefährdung der Schiffe aller
neutralen Länder. Ein recht baldiges Dementi hier=
über
bleibt zu erwarten. (Dieſem Dementi iſt aber kein
Glaube beizumeſſen. D. Red.) Die Stockholmer Reederei=
firmen
erklären, daß, ſelbſt wenn es den Deutſchen nicht
glückt, die Blockade durchzuführen, doch ein Zuſtand der
ünſicherheit entſtehen wird, der die Schiffahrt zwiſchen
Schweden und England bedeutend einſchränkt. Der Weg
durch den Kanal muß als endgültig geſperrt betrachtet
werden; auch mit der Verbindung nach Hull, Liverpool
und Glasgow ſieht es kaum beſſer aus. In jedem Fall
wird es ſchwierig ſein, in engliſchen Häfen Kohlen ein=
zunehmen
, die zum Ueberſeetransport notwendig ſind.
Man nimmt jedoch an, daß die Deutſchen mit Rückſicht
auf Amerika es nicht wagen werden, den atlantiſchen
Handel zu zerſtören. Sicher aber wird durch die Bekannt=
machung
Deutſchlands die ſkandinaviſche Flotte auf der
Nordſee faſt vollſtändig gelähmt ſein.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 6. Febr. Der Große General=
ſtab
meldet: Unſere Vorhuten ſind in den Gegenden
öſtlich des Suezkanals angekommen und
haben die engliſchen Vorpoſten gegen den Kanal zurück=
gedrängt
. Bei dieſer Gelegenheit fanden Kämpfe in der
Umgegend von Jsmailia und Kantara ſtatt, die noch an=
dauern
.

** Konſtantinopel, 6. Febr. Aus dem Kau=
kaſus
eingetroffene Nachrichten beſagen, daß eine aus
Angehörigen verſchiedener Stämme zuſammengeſetzte tür=
kiſche
Kolonne, die in der Richtung nach El Artamin
in der Nähe von Schylan nördlich von Korna auf Rekog=
noszierung
ausgezogen war, einen Zuſammenſtoß
mit feindlicher Kavallerie hatte, die nach großen
Verluſten genötigt wurde, ſich in Unordnung zurückzu=
ziehen
. Der Feind räumte die Stellungen und zieht ſich
beſtändig gegen Süden zurück. Die Zahl der Stämme.
die ſich der türkiſchen Armee anſchließen, wächſt von Tag
zu Tag. Die arabiſchen Streitträfte unter dem Kommando
von Ibn Reſchid ſind auf dem Kriegsſchauplatz einge=
troffen
.

Die neue Kriegsanleihe.

* Berlin, 6. Febr. Bezüglich der Ausgabe
einer neuen Kriegsanleihe verlautet von maß=
gebender
Stelle, daß über den Zeitpunkt noch nichts ge=
naues
feſtſteht. Seit langem war bekannt, daß ſie für
das Frühjahr, und vielleicht ſchon im März, zu erwarten
ſei. In den letzten Tagen ſcheinen aber Spekulanten das
Bevorſtehen der Anleiheausgabe durch Umtauſchoperatio=
nen
ausnützen zu wollen, obgleich der Emiſſionspreis der
neuen Anleihe noch nicht feſtſteht und es daher recht frag=
lich
erſcheint, ob Verkäufe in der erſten Kriegsanleihe den
erhofften Nutzen bringen werden. Andererſeits ſollte das
patriotiſche Empfinden in der jetzigen ernſten Zeit jeden
einzelnen davon abhalten, durch ſpekulative Verkäufe den
Kurs der Kriegsanleihe herabzudrücken. Es müßte einen
ſchlechten Eindruck im Auslande hervorrufen, wenn durch
das Verſchulden einiger Gewinnſüchtiger der Kurs der
Kriegsanleihe eine Abſchwächung erfahren ſollte.

ſcher Verwaltungsſtellen verwendet, ſondern der deutz=
ſchen
Volkswirtſchaft in freiem Vertehr unter Ausſchluß
von Regierung und Lieferanten überlaſſen werden ſollen.
Die deutſche Regierung erklärt ſich auch bereit, den Ver=
trieb
dieſer Lebensmittel während der Dauer des Krieges
den amerikaniſchen Organiſationen zu überlaſſen.

Die Unterſtützung der Bevölkerung
in Ruſſiſch=Polen.

* Berlin, 6. Febr. Unter dem Vorſitz des Fürſten
von Hatzfeld wurde heute nachmittag im Reichstags=
gebäude
das Internationale Zentralkomitee
zur Unterſtützung der Bevölkerung in den
von den deutſchen Truppen beſetzten Teilen
Ruſſiſch=Polens begründet. In ſeiner Eröffnungs=
rede
betonte der Vorſitzende, daß das Komitee in Deutſch=
land
Geldſammlungen zur Beſchaffung von Brotgetreide
für Ruſſiſch=Polen zu veranſtalten haben werde. Der
amerikaniſche Botſchafter Gerard teilte mit, daß Rockefeller
für Amerika ein Hilfskomitee gegründet habe, und daß ſich
der hier weilende Präſident des amerikaniſchen Roten
Kreuzes, Bicknell, ebenfalls in den Dienſt der guten Sache
ſtellen werde. In den Arbeitsausſchuß des Internatio=
nalen
Zentralkomitees wurden die amerikaniſchen und
ſpaniſchen Botſchafter in Berlin und Wien, der Erzbiſchof
von Poſen, der Erzbiſchof von Krakau und der amerika!
niſche Philantrop Jakob H. Schiff gewährt. Die General=
direktion
erhält ihren Sitz in Berlin. Die ſämtlichen Ver=
waltungskoſten
trägt Rockefeller. Auf Vorſchlag des
Reichstagspräſidenten Dr. Kaempf wurden in den Arbeits=
ausſchuß
des Deutſchen Hilfskomitees Fürſt Hatzfeld als
Präſident, Miniſterialdirektor Dr. Lewald zu deſſen Stell=
vertreter
und Direktor Guttmann von der Dresdner Bank
zum Geſchäftsführer gewählt. Nachdem bekannt gegeben
porden war, daß große Bankinſtinte vereite nanchaſte
Summen gezeichnet haben, wurde der Wortlaut zu einem
allgemeinen Aufruf für die Hilfsaktion feſtgeſetzt.

Hmerikaniſche Menſchenfreundlichkeit.

Von der unzutreffenden Annahme ausgehend,
daß die ganze Welt‟ Mangel an Nahrungsmitteln leide,
hat Präſident Wilſon es als die Pflicht der Ver=
einigten
Staaten be=eichnet, die Welt mit Nahrungsmit=
teln
zu verſehen: Pflug und Spaten müßten ſich rüſten,
wenn die Welt nicht hungern ſolle.

Bei dieſer menſchenfreundlichen Sorge für die Sät=
tigung
der Welt hat Präſident Wilſon leider vergeſſen,
daß die Nordamerikaner in erſter Linie dazu beitragen,
dein Pflug und dem Spaten viele Hunderttauſende euro=
päiſcher
Männer fernzuhalten. Denn die Nord=
amerikaner
liefern in ungeheurem Umfange Kriegs=
material
jeder Art, helfen dadurch den Krieg verlän=
gern
und entziehen ſo in drei europäiſchen Großſtaaten
Hunderttauſende, ja Millionen von Männern ihrer land=
wirtſchaftlichen
Berufstätigkeit. Wenn Präſident Wilſon,
anſtatt im Rahmen ſeiner amtlichen Befugniſſe den ameri=
kaniſchen
Kriegslieferungen entgegenzuwirken, ſeine
Landsleute zu emſiger landwirtſchaftlicher Tätigkeit er=
mahnt
, dann kann dieſe Mahnung die wohl nicht beab=
ſichtigte
, aber tatſächliche Wirkung haben, daß die Ameri=
kaner
nicht bloß an den Kriegslieferungen, ſondern auch
an dem Hunger der ganzen Welt verdienen. Als
Gelehrter von Kultur und Humanitäts=Idealen erfüllt,
folte Präſident Wilſon die zu vermutenden praktiſchen
Folgen ſeiner Bemühungen um die Sättigung der ganzen
Weit ſchärfer ins Ange ſaſen, damit er als Präſdent in
höherem Grade als bisher eine Politik befolge, die nicht
nur den Amerikanern, ſondern der ganzen Welt zu realem
Vorteil gereichte.

Die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide
und Mehl.

—* Berlin, 6. Febr. (Amtlich.) Die Bundesrats=
verordnung
über die Regelung des Verkehrs mit
Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar bezweckt
nicht die Beſchlagnahme der Getreidevorräte zugunſten des
Staates, ſondern lediglich die richtige Verteilung für den
Privatgebrauch, iſt alſo eine Maßnahme zugunſten des
kleinen Mannes gegen gewinnſüchtige Spekulationen.
§ 4ö der Verordnung lautet: Die Vorſchriften der Ver=
ordnung
beziehen ſich nicht auf Getreide und Mehl, die
nach=dem 31. Januar aus dem Auslande eingeführt wer=
den
. Danach iſt die ſtaatliche Ueberwachung des Ge=
treidehandels
auf das inländiſche Getreide be=
ſchränkt
, während das ausländiſche Getreide
nach wie vor dem freien Verkehr überlaſſen bleibt. Ein
Zuſatz, wonach ausländiſches Getreide nur an Kommu=
nalverbände
oder beſtimmte Geſellſchaften verkauft werden
durfte, iſt vom Bundesrat wieder aufgehoben worden.
denn wenn auch dieſe Stellen lediglich dazu beſtimmt wa=
ren
, das ausländiſche Getreide dem deutſchen Privat=
gebrauch
zuzuführen, ſo ſoll doch für die neutralen Mächte
kein Zweifel darüber beſtehen, daß das aus ihren Län=
dern
nach Deutſchland ausgeführte Getreide unter keinen
Umſtänden für den Gebrauch der deutſchen Streitmacht
oder deutſcher Verwaltungsſtellen beſtimmt iſt, daß es alſo
nach völkerrechtlichen Grundſätzen nicht als ſogenannte re=
lative
Konterbande angeſehen werden kann. Demgemäß
iſt deutſcherſeits der amerikaniſchen Regierung gegenüber
Lau die aus
die formelle Junrwerener u
den Vereinigten Staaken miterdär WefZmmittelbar nach
Deutſchland eingeführten Lebensmittel in keiner Weiſe
für den Gebrauch der deutſchen Streitmacht oder dent=

Der Rückgang des engliſchen Hußenhandels.

* London, 7. Febr. Nach dem Bericht des Han=
delsamts
betrug die Einfuhr in England im Januar
67401006 Pfund gegen 68 500000 Pfund des Vorjahres:
die Ausfuhr 23 217 592 gegen 47306 116 Pfund im
Vorjahre.

Verdiente Abfuhr.

* Kriſtiania, 6. Febr. Das Blatt des gegenwär=
tigen
Regierungschefs, Norske Intelligenzſedler, ſchreibt
über den Vortrag des früheren Miniſters Konnow:
Der Umſtand, daß Konnow Miniſter war, gibt ſeinen
Worten im Auslande ein Gewicht, das ſie in Wirklichkeit
hier nicht haben. Aus dieſem Grunde muß betont wer=
den
, daß die Stellung Norwegens durchaus neu=
tral
iſt. Wenn Konnow ſagt, die norwegiſchen Sym=
pathien
ſeien auf der Seite der Weſtmächte, ſo muß dazu
betont werden, daß Konnow die Sympathien nicht genng
kennt, um ſich darüber ausſprechen zu können. In Wirk=
lichkeit
ſind die Sympathien hier ſehr geteilt. Konnow hat
keine Befugniſſe, ſich über unſere Sympathien auszuſpre=
chen
. Dasſelbe gilt in noch höherem Maße von der Frage,
wo unſere Intereſſen liegen. Das ganze Intereſſe unſeres
Landes liegt in dem Bewahren eines guten und fried=
lichen
Verhältniſſes zu allen Seiten. Man ſollte von Kon=
nom
das Verſtändnis erwartei haden, daß ein ſolches
Auftreten ſeinerſeits in kritiſchen Zeiten großen Schaden
Kiften kann. Was er getan hat, kann nicht genugbe=
dauert
und getadeit werden

* Berlin. 7 Febr. Ein neuer Angriff der
engliſchen Flotte auf die belgiſche Küſte wird

[ ][  ][ ]

der Deutſchen Tageszeitung aus Rotterdam vom 7. d. M.
gemeldet: Zwiſchen Nieuport und Oſtende hörte man
heftigen Kanonendonner. Die engliſche Flotte unternahm
wieder einmal einen Angriff auf die belgiſche Küſte, der
durch die deutſchen Küſtengeſchütze abgewieſen wurde.

* Wien, 7. Febr. Offiziös wird gemeldet: Der
bereits angekündigte Rücktritt des gemeinſamen
Finanzminiſters Ritters v. Bilinski iſt erfölgt
Zu ſeinem Nachfolger iſt der frühere Miniſterpräſiden
Ernſt v. Körber ernannt worden, der in den nächſten
Tagen vom Kaiſer vereidigt werden wird.

* Paris, . Febr. Der Matin meldet: Der ruſſiſche
Finanzminiſter Bark und der engliſche Schatzkanzler
Lloyd George ſind nach London abgereiſt.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 8. Februar,

* Militärdienſtnachrichten. Befördert zu Leutnants
der Reſerve: die Vizefeldwebel Heinrich, Schuchardt
(I Darmſtadt), Rehard (Friedberg), Offiz.=Stellvertreter,
d. Inf.=Regts. Nr. 88, jetzt b. Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 88; zum
Rittmeiſter; der Oberleutnant d. Reſ. Oehlert d. Drag
Regts. Nr. 23 (I Darmſtadt), jetzt bei der 2. Fußart.=Mün.=
Kol. d. 11. A.=K.; zum Leutnant d. Reſ.; der Vizefeldwebel
Burghardt (II Darmſtadt), bei d. Garde=Maſch.=Gew.=
Abt. Nr. 2.

Großh. Hoftheater. Gaſtſpiel Gertrud Geyersbach
Gertrud Geyersbach abſolviert in den nächſten
Tagen am Großh. Hoftheater ein zweimaliges Gaſtſpiel.
Freitag, den 12. (D 24) ſingt ſie die Agathe in Freiſchütz,
Montag, den 15. (B 26) die Mimi in Boheme‟

Die Kleiderſammelſtelle 1914/15 arbeitet augen=
blicklich
ausſchließlich im Dienſte der Reichswoll=
woche
und iſt deshalb für die Abnehmer von Kleidern
jeder Art geſchloſſen. Am 15. Februar wird der Betrieb
in gewohnter Weiſe wieder eröffnet.

Für die Sanitätshunde. Ihre Königl. Hoheiter
der Großherzog und die Großherzogin ſtifteten
dem Deutſchen Verein für Sanitätshunde (Sitz Olden
burg) einen Betrag von 400 Mark. Die Sammlung in
Darmſtädt wird noch dieſe Woche durch fortgeſetzt.

Der zweite heſſiſche Lazarettzug.

** Der von der evangeliſchen Landeskirch
des Großherzogtums Heſſen geſtiftete, mit Ge
nehmigung des Chefs des Feldſanitätsweſens aufgeſtellt=
zweite
heſſiſche Vereinslazarettzug O
Großherzogin von Heſſen iſt am Sonntag,
den 7. Februar, 11 Uhr 30 Minuten vormittags, auf dem
Bahnſteig I des hieſigen Hauptbahnhofs in Anweſenheit
Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin ſeiner Be=
ſtimmung
übergeben worden.

Zu dieſer Feier hatte ſich eine Anzahl von Vertreterr
und Vertreterinnen der an der Stiftung beteiligten Be
hörden und Vereine verſammelt, ebenſo Vertrete
der evangeliſchen Landeskirche, der evangeliſchen Frauen=
vereine
, der Miniſterien, Vorſtände der Behörden, der
Vorſtand des Alice=Frauenvereins und der verſtärkte Vor
ſtand des Landesvereins vom Roten Kreuz, der Präſiden
der Eiſenbahndirektion Mainz, der Oberpoſtdirektor, der
Linienkommiſſar u. a. m. Herr Oberkonſiſtorialpräſident
D. Nebel übergab im Namen der evangeliſchen Landes=
kirche
den Lazarettzug dem Vorſitzenden des Heſſiſchen
Landesvereins vom Roten Kreuz mit dem Wunſche, der
Zug möchte den im Dienſt des Vaterlandes Verwundeten
und Erkrankten auf der Fahrt nach den heimatlichen La=
zaretten
ein Segen ſein. Hierauf übergab der Vorſitzende
des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz, General=
leutnant
Korwan, Exzellenz, mit warmen Worten herz=
lichen
Dankes an Ihre Königliche Hoheit die Großher=
zogin
für die Genehmigung der Benennung des Zuges
mit Ihrem Namen, an die evangeliſche Landeskirche, ihre
Vertreter und Glieder, an die evangeliſchen Frauenver
eine und alle, die in irgend einer Form zum Gelingen des
Werkes beigetragen haben, den Zug als Vertreter des
dienſtlich abweſenden Territorialdelegierten, Exzellenz von
Hombergk, an den Eiſenbahnlinienkommiſſar.

An die kurze, ſtimmungsvolle Feier ſchloß ſich ein
Beſichtigung des Zuges durch Ihre Königliche Hoheit die
Großherzogin und die anweſenden Vertreter und Gäſte
an. Ueber den neuen Lazarettzug, ſeine Stärke, Achſen=
zahl
und Einrichtung haben wir ſchon vor einigen Tagen
Mitteilung gemacht und können heute davon abſehen, dies
zu wiederholen. Auch iſt ia Vielen noch die Beſichtigung
des erſten Lazarettzuges T 1 in lehendiger Erinnerung,
und obendrein ſollte doch jeder, der einen derartigen=Zug
noch nicht geſehen hat, ſchon um des guten Zweckes willen,
nicht verſäumen, den Zug diesmal anzuſehen. Auch er
wird den beruhigenden Eindruck gewinnen, daß hier alles
verſucht worden iſt, zu ſchaffen, was irgend in menſchliche
Kraft ſteht, um den Verwundeten und Kranken jede Be=
güemlichkeit
und Pflege auf der Fahrt nach den ſtehende:
Krankenhäuſern zu gewährleiſten. Man erfreut ſich an
der Reinlichkeit der Einrichtung, den hellen Farben, der
bewunderungswürdigen Ausnützung des Raumes und
Verläßt die lange Wagenreihe mit dem Eindruck der Ach
tung vor dem Geiſt und der Liebe, die im Verein ſo Zweck=
mäßiges
. Nützliches und Notwendiges geſchaffen haben.
Möchte der Wunſch, mit dem der Zug übergeben wurde,
in ſchönſte Erfüllung gehen und vielen Linderung vor
Schmerzen und treue, ſorgliche Pflege zuteil werden laſſen
ehe das heimatliche Lazarett das dort beaonnene Wer!
fortſetzen und vollenden kann. Der evangeliſchen Landes=
kirche
und den mit ihr arbeitenden Vereinen aber gebührt
der aufrichtigſte Dank der Allgemeinheit für dieſes Wert.

B. Griesheim, 7. Febr. (Die geſtrige Ge
meinderatsſitzung) faßte folgende Beſchlüſſe:
1. Auf Anſuchen des Vollziehungsbeamten iſt der Ge=
meinderat
damit einverſtanden, daß während der Kriegs=
zeit
je zwei Ziele der Gemeindeſteuer zuſammen beige
trieben werden. 2 Dem Erſuchen des Jagdpächters Mee=
um
Pachtnachlaß wegen Geländeſchmälerung durch Errich=
tung
des Gefangenenlagers und Abhaltens militäriſcher
Uebungen im Pachtgelände ſoll gemäß § 8 der Verpach=
tungsbedingungen
ſtattgegeben werden. 3. Es ſollen 90
Zentner Kleeheu zu 5,25 Mark per Zentner angekauft wer
den. 1. Der Beſchwerde der Firma Val. Hofmann Clt
hier, die gegen den Erlaß eines Nachtrages zur Ortsbau=
ſatzung
für die Gemeinde Griesheim Einſpruch erhoben
hat, wird keine Folge gegeben. 5. Der Gemeinderat iſt mit
dem Verkauf von Gelände am Pfergdamm an die Reichs=
militärverwaltung
zwecks Aufnahme der im Lager ſich
ergebenden Abfallwäſſer im Prinzip einverſtanden, jedoch
unter folgenden Bedingungen: ) der Verkaufspreis wird
auf 35 Pfg. pro Quadratmeter feſtgeſetzt (es handelt ſich
um eine Flöche von 49 Morgen); b) ſollte Gelände von
den Grundſtücken am Pfergdamm zur Verbreiterung de=
Grahens notwendig werden, ſo wird ſolches zu dem Pacht=
ppreis
=von 4 Pg. pro Jahr zur Verfügung geſtellt. 6. Zum.

Vertreter für den erkrankten Wiegmeiſter Liederbach wird
Herr=Bäckermeiſter Val. Göbel beſtellt. 7. Der durch die
Gehaltserhöhung des Forſtwarten Friedmann entſtehende
erhöhte Beitrag der Privatwaldbeſitzer wird auf die Ge=
meindekaſſe
übernommen.

Großherzogliches Hoftheuter.

Sonntag, 7. Februar.

Die Hugenotten.

W.l. In neuer Einſtudierung gelangte heute unter
Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters Ottenheimer
vor faſt ausverkauftem Hauſe die Meyerbeerſche Oper Die
Hugenotten zur Aufführung. Der Erfolg ſcheint die
Anſicht zu widerlegen, daß die Oper ſich überlebt habe.
Allerdings hatten Regie und muſikaliſche Leitung ſich mit
Erfolg bemüht, die Oper ihres unangenehm ſenſationel.
len Charakters zu entkleiden und auf ein höheres künſtle=
riſches
Nivean zu heben. Die Aeußerlichkeiten und Kraß
heiten der Muſik waren mehr gemildert und ausgeglichen
worden, anſtatt ſie hervorzukehren, ſo daß das Ganze ein
vornehmeres Gepräge erhielt, vor allem hatte aber auch
die Regie mit vielem Takt und richtigem Empfinden ihre:
Amtes gewaltet. In der Schwurſzene, die muſikaliſch
zwar wirkungsvoll, aber unreligiös empfunden iſt, war
der Mißbrauch des Kreuzes und andere Anſtößigkeiten be=
ſeitigt
worden, mit der ſcheußlichen Mordſzene des
Schlußaktes hatte man kurzen Prozeß gemacht, indem
man den ganzen Akt einfach kaſſiert hätte. Die Ope
ſchloß damit, daß Raoul am Schluſſe des vierten Aktes
beim Sprung aus dem Fenſter durch einen Schuß getöter
wird. So ſchließt die Oper zugleich mit ihrem muſikali
ſchen Höhepunkt, als welcher das große Duett zu bezeich
nen iſt. Die Streichung der Schlußſzene hatten wir frü=
her
ſchon einmal befürwortet, und es iſt nicht zu leugnen.
daß die Aufführung durch dieſen kühnen Strich der Regi=
ſehr
gewonnen hat. Wenn der Thegterdirektor in Göe=
thes
Fauſt ſagt:

Ihr wißt, auf unſerer deutſchen Bühne

Probiert ein jeder, was er mag,

ſo kann in dieſem Falle geſagt werden, daß die Probe
des Herrn Regiſſeurs Nowack gelungen iſt.

Die Aufführung ſelbſt war von beſtem Gelingen ge
krönt. Als Raoul hatte Herr Globerger ſo recht Ge=
legenheit
, zu bekunden, welche großen Fortſchritte er in
ſeiner künſtleriſchen Ausbildung gemacht hat; denn er löſte
feine ſchwierige Aufgabe glänzend und erbrachte zugleick
den Beweis dafür, daß die Partie von einem lyriſchen
Tenor geſungen werden muß, auch wenn ſie oft ſchwer=
dramatiſche
Akzente im Vortrag erfordert. Erſtaunlich
war die Leichtigkeit und Sicherheit, mit der Herr Glo=
berger
die zum erſten Male von ihm geſungene Partie
beherrſchte. Als Valentine bewährte ſich Frau Call
wey wieder als intelligente und ſangestüchtige Künſtle=
rin
, deren vornehme Kunſt auch zu ihrem Teil dazu bei
trug, den Eindruck der Oper zu erhöhen, Mit unfehlbarer
Sicherheit und geſangstechniſcher Fertigkeit ſang Frau
Kallenſee die anſpruchsvolle Partie der Königin.
Graziös in Erſcheinung und Geſang war der Päge de
Frau Beling=Schäfer. Herr Stephani, der den
Marcell ſang, ſchien anfangs nicht gut disponiert zu ſein,
ſang aber dann deſto ſchöner und mit prachtvoller Ton=
entfaltung
. Herr Semper als Nevers verdient für di
erfolgreiche Durchführung ſeiner Aufgabe wärmſte Aner=
tennung
. Herr Perkins als St. Bris entfaltete einen
rieſigen ſtimmlichen Aufwand.

Das Ballett, das im 3. Akte auf offener Straße ge
tanzt wird hatte Frau Ehrle mit Geſchmack einſtudiert
Von den Bühnenbildern ſei beſonders die lebens und
wirkungsvolle Gruppierung des 2. Aktes am Hofe der
Königin erwähnt, die vollſtändig neu war.

Zur Organiſation des Handwerks.

Im Gewerbeblatt für das Großherzogtum Heſſen vom
8. Januar d. I. macht die Handwerkskammer zu Darm=
ſtadt
bekannt, daß die Heeresverwaltung auf dem Gebiet
des militäriſchen Vergebungsweſens neue
Bahnen eingeſchlagen habe, die geeignet ſeien, beſonders
dem Handwerkerſtande größere Vorteile zuzuführen. Vor
allem werde hierbei Wert auf die Mitwirkung der Hand=
werkskammern
als der geſetzlichen Intereſſenvertretung
des Handwerks gelegt. So habe auch die Heſſiſche
Handwerkskammer, einer Anregung des Kriegs=
minſters
folgend, einen größeren Auftrag Heereslieferun=
gen
in namhafter Höhe übernommen. An ihrer Ausfüh=
rung
ſollen ſich die betreffenden Handwerksmeiſter, Wagner
und Schmiede, aus dem ganzen Kammerbezirk beteiligen.
Die Handwerkskammer werde alsbald mit den Innungen
und einzelnen Meiſtern in Verbindung treten, während die
kaufmänniſche Leitung von der Heſſiſchen Hand=
werkerzentralgenoſſenſchaft
Akt.=Geſ.
Darmſtadt, einer Einrichtung der Handwerkskammer
wahrgenommen werde.

Durch das Vorgehen der Heeresverwaltung ſehe ſich
das Handwerk vor eine große nationale Aufgabe geſtellt,
es gelte, älle Kräfte anzuſpornen, um das in das Hand=
werk
geſetzte Vertrauen zu rechtſertigen. Die praktiſch
Durchführung der neuen Anordnungen ſei vor allem ein=
Organiſationsfrage. Mehr denn je ſollten die
Handwerker ſich veranlaßt ſehen, ſich zu Innungen zu=
ſammenzuſchließen
; ſie ſeien bei guter Leitung jederzeit in
der Lage, Lieferungen größeren Stils zu übernehmen und
ſie zur Zufriedenheit der Mitglieder, ſowie der vergebenden
Behörden auszuführen. Die der Innungsbewe=
gung
fernſtehenden Meiſter und Handwerkszweige möch=
ten
die Zeichen der Zeit verſtehen und ſich zum Nutzen
ihres Gewerbes in dieſer Organiſationsform ſchleunigſt
vereinigen. Gerade die Innungen ſeien dazu berufen, in
ſchwerer Zeit den Berufsangehörigen Arbeit und Verdienſt
zuzuführen. Nach den heutigen Verhältniſſen und nach
dem die maßgebenden Behörden ſelbſt den langjähriger
Wünſchen des Handwerks und ſeiner Vertretung entgegen=
gekommen
ſeien und in erſter Linie die Innungen bei Ver=
gebungen
in Berückſichtigung ziehen würden, müſſe der
Gedanke des fachlichen Zuſammenſchluſſes
mit aller Macht in den Handwerkerſtand
bineingetragen werden

Dem Gedanken, nichts unverſucht zu laſſen, am den
Handwerker= und Gewerbeſtand zu gemeinſchaftlicher Ar=
beit
auf wirtſchaftlichem Gebiete zu erziehen, iſt ohne
weiteres beizupflichten; er iſt in den Blättern für Genoſſen
ſchaftsweſen und auf den Tagungen des Allgemeinen Ver=
bandes
deutſcher Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſfenſchaf.
ten ſchon ſo oft in energiſcher, gründlicher Weiſe vertreten
worden, daß man ſich nur über den Gleichmut wundern
muß, mit dem die Kreiſe des Handwerks und der Kleiu=
gewerbetreibenden
dieſe für ſie ſo hochwichtige Frage feit=
her
behandelt haben. Das Handwerk kann nur beſtehen
und in ſeiner Entwickelung gefördert werden, wenn ihm

Arbeits,gelegenheit geboten wird. Dieſe auch bei
Vergebung öffentlicher Arbeiten zu erhalten, iſt wohl=das
ſtete Beſtreben der Handwerker geweſen, ſie ſind aber’gar
oft leer ausgegangen oder nicht genügend berückſichtigt
worden, weil die ſtaatlichen oder die Gemeindebehörden
ihre Arbeiten aus Zweckmäßigkeits=, hie und da auch aus
Bequemlichkeitsgründen, in größeren Loſen verteilten.
Auch befürchteten die Behörden, daß die kleinen Hand=
werker
ihnen nicht die volle Gewähr für die richtige Aus=
führung
der beſtellten Arbeiten nach Qualität und Termin
der Ablieferung zu bieten vermöchten.

Wenn in neuerer Zeit ſich in dem Verhalten der Be=
hörden
eine Wandlung in der Richtung eines weitgehen=
deren
Entgegenkommens gegen den Handwerkerſtand voll=
zogen
hat, ſo ſollte dieſer auch den Behörden entgegen=
kömmen
und ihnen die Arbeit erleichtern. Dieſe Frage der
Organiſation iſt brennend geworden, ſo daß ſie nich
mehr hinausgeſcheben werden darf. Schon hat das Hand=
werk
, ſoweit es bei Ausbruch des Krieges ſich
nicht zuſammengeſchloſſen hatte, erhebliche
Nachteile erlitten, weil große Aufträge, die ihnen nach der
Art der vergebenen Heereslieferungen hätten zufallen
müſſen, an Perſonen vergeben wurden, die nicht die ge=
ringſte
Ahnung von den auszuführenden Arbeiten hatten
und die ſich nun zu ihrer ſachgemäßen Ausführung der
Hilfe von fachkundigen Kleinmeiſtern ſicherten. Anſtatt
daß letztere den Hauptnutzen aus ihrer Fach= und Sach=
kenntnis
erzielen konnten, ſtrich der Unternehmer dank der
ihm ſelbſt oder durch ſeine Bankverbindung zuteil ge
wordenen finanziellen Kraft den Hauptverdienſt ein. Iſt
dem Unternehmer ſeine Rührigkeit zu verübeln, ſind di
Behörden zu tadeln, daß ſie ihm die Arbeiten übertrugen?
Ganz gewiß nicht, wenn man überlegt, daß es den Be=
hörden
ſehr daran liegen mußte, ſo raſch und ſo gut
wie irgend möglich die Lieferungen ausgeführt zu ſehen
Es galt in der Kriegszeit die ſchnelle Bereitſchaft unſeres
Heeres und ſeiner Erſatzteile. Und das Handwerk? Möge
es die Lehre aus den Erfahrungen ziehen!

In der oben angeführten Bekanntmachung der Hand
werkstammer in Darmſtadt wird zum Anſchluß und zuf
Gründung von Innungen aufgefordert, mit dem aus=
drücklichen
Hinweis, daß derartige Korporationen ſehr ge=
eignet
ſeien, Lieferungen größten Stils zu übernehmen=
Wie wenig ſich aber gerade die Innung als Lieferungs
verband eignet, iſt in den Verhandlungen des 51. Allge=
meinen
Genoſſenſchaftstages zu Bad=Nauheim (1910) ganz
beſonders von dem Berichterſtatter Stadtrat Rueze
Kaſſel und dem Großherzoglichen Bibliothekar Lohr,
Karlsruhe, einem ausgezeichneten, langjährigen Ken=
ner
der Handwerksangelegenheiten, betont worden. I1
Nr. 22 der Blätter für Genoſſenſchaftsweſen von 1914 be=
handelt
Herr Ernſt Schindler in ſeinem Artikel Die kor
porative= Arbeitsübernahme durch Innungen, Genoſſen=
ſchaften
und Lieferungsverbände ebenfalls dieſe Frage im
intereſſanter Weiſe, und kommt zu ähnlichen Ergebniſſen
wie ſie die Bad=Nauheimer Beſprechungen darge
boten haben. Lieferungsverbände und in grö=
ßeren
Städten zu bildende Submiſſionsgenoſſen=
ſchaften
ſind für den Zweck der Beteiligung an Sub=
miſſionen
beſſer geeignet als Innungen. Dieſen Stand=
vunkt
teilt auch das am 2. November 1914 an die deutſchen
Handwerts= und Gewerbekammern verſandte Rundſchrei
ben der Hauptſtelle für Verdingungsweſen in Hannover
das es als unbedingt notwendig hält, daf
jetzt ſobald wie möglich eine=energiſche Or=
ganiſationsarbeit
mit dem Zwecke der Bil=
dung
von Lieſerungsvereinigungen oder
Genoſſenſchaften einſetzt

Zur Erteilung von Rat bei Gründung von Süb
miſſionsgenoſſenſchaften iſt der Allgemeine Verband zwei=
fellos
ſtets bereit, auch können von ihm Muſterſtatuten unſ
Geſchäftsanweiſungen für Submiſſionsgenoſſenſchafter
jederzeit unentgeltlich bezogen werden. Stein.

Vermiſchtes.

Briefe aus dem Felde‟ Um dem Be
dürfnis des Publikums nach Kleinſchilderungen aus dem
Kriege entgegenzukommen, veröffentlicht die Zentralſtelle
zur Sammlung von Feldpoſtbriefen im Märkiſchen Mu
ſeum zu Berlin eine Auswahl des Beſten ihrer Samm=
lung
in Form einer Reihe von in ſich abgeſchloſſenen
Heften unter dem Titel Briefe aus dem Felde. Die als
führende Perſönlichkeiten bekannten Ausſchußmitglieders
Prof. Dr. O. Pniower, Kuſtos des Märkiſchen Muſeums
Archivrat Dr. G. Schuſter, Kal. Hausarchivar und Unſs
verſitätsprofeſſer Dr. R. Sternfeld zeichnen als Heraus
geber. Den Vertrieb der Hefte beſorgt der Verlag Gerharf
Stalling in Oldenburg i. Gr. Es kann dem Publikun
empfohlen werden, Abſchriften des ihm aus dem Felde
zugehenden Briefmaterials der Zentralſtelle für ihren
guten Zweck zur Verfügung ſtellen zu wollen.

Federkrieg gegen England. Den we
nigſten Benutzern, die mit der Deutſchen Reichsbank
feder, der Deutſchen Eiſenbahnfeder, der Deutſchen
der Heury‟
Schulfeder, der Deutſchen Poſtfeder
Kugelſpitz, Alfred"=Feder, der 0,75 ſchreiben, iſt wohl
bekannt, daß ſie ihre deutſchen Briefe und Aufſätze mi
inem engliſchen Erzeugnis abfaſſen, das unter fal
ſcher Flagge ſegelt. Sorgfältig vermeiden die Engländel
jede Angabe des engliſchen Urſprungs der Federn und er=
wecken
durch die ausdrückliche Beifügung deutſch die
Meinung, man habe deutſche Federn vor ſich. Auf dieſe
Weiſe fließen jährlich Rieſenſummen, die ſich nach Mil=
lionen
beziffern, aus dem ſchreibluſtigen Deutſchlanden
den engliſchen Geldſack. Darum fort mit den engliſchem
Federn, um ſo mehr, als die Federn der deutſchen Fabris
ken ebenſo gut, ja vielfach beſſer ſind als die englischen
was am beſten daraus hervorgeht, daß die deutſchen Fe
dern im Ausland die engliſchen Federn vielfach aus dem
Felde geſchlagen haben. Wir wollen nicht länger mi
deutſchen Gelde England die Schiffe bauen helfen, mit
denen es den deutſchen Handel und die deutſche Induſtrit
vernichten will. Darum dulde niemand auch nicht di
Schulen die Verwendung von anderen als deutſcher
Federn!

Sanen
Kopfwuschen 1. gunzer
Ondulation 1.50
auch Sonntags von 912 Uhr
im Spezial-Damen-Geschäft
Fr. Müller u. Sohn, Tel. 1466
nur Ludwigsplatz 1. (2041a

[ ][  ][ ]

Den Heldentod auf dem Schlachtfelde erlitt
unſer lieber
Karl-Ludwig
Kriegsfreiwilliger Unterofſtzier
18 Jahre alt.
Sein Hauptmann ſchreibt;
Die ganze Batterie beweint mit mir den
Verluſt dieſes lieben, guten und tapferen Kame=
raden
, deſſen militäriſche Fähigkeiten zu den
ſchönſten Hoffnungen berechtigten.
(2323
Anſchütz
Reichsmilitärgerichtsrat.
Berlin, im Februar 1915.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Tochter und Schwägerin
Fräulein
Katharina Frank
nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden
im 33. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit ab=
zurufen
.
(2326
Frau Peter Frank Witwe,
Leonhard Klenk,
Gaſthaus Zur Ludwigshalle‟.
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 9. Februar,
nachmittags ½3 Uhr, vom Portale des alten
Friedhofes (Nieder=Ramſtädterſtraße) aus ſtatt.

Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die traurige Mitteilung, daß es dem
Allmächtigen gefallen hat, meine innigſtgeliebte
Gattin, unſere treubeſorgte Mutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
(2324
Frau Eliſe Hermann
geb. Baldauf
nach langem, qualvollem Leiden im 63. Lebens=
jahre
in ein beſſeres Jenſeits abzuberufen.
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Birektor G. Hermann.
Die Einſegnung der Leiche und Einäſcherung
findet im Krematorium (Waldfriedhof) zu
Darmſtadt am Montag, den 8. Februar, nach=
mittags
3½ Uhr, ſtatt.
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
geſtern abend 7 Uhr meine liebe, gute Tochter,
unſere unvergeßliche Schweſter, Schwägerin
und Tante
Lina Blößer
nach längerem, ſchwerem Leiden im 46. Lebens=
jahre
zu ſich abzurufen.
(2325
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. Februar 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, nachmittags
Uh., vom Sterbehauſe Beſſungerſtraße 74
aus auf dem Beſſunger Friedhofe ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft an einer Herzlähmung
unſere liebe Mutter
(2322
Frau Pauline Becker
geb. Schaefer
im nahezu vollendeten 74. Lebensjahre.
Darmſtadt und Wiesbaden, 6. Februar 1915.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Profeſſor Dr. Rudolf Becker.
Bankdirektor Hermann Becker.
Profeſſor Dr. Wilhelm Martin Becker.
Die Beiſetzung findet in Gernsheim am
9. Februar um 4 Uhr ſtatt.

Tageskalender.
Montag, 8. Februar.
Konzert der Großh. Hofmuſik um 7½ Uhr im Hof=
theater
(Hauptprobe vormittags 10½ Uhr). 1
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum
Verſammlung des Frauenvereins der Lukasgemeinde
um 5 Uhr im Gemeindehaus, Kiesſtraße.
Hauptverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr
um 9 Uhr, Mühlſtraße 5.
Regimentsabend der Vereinigung früherer Leib=
gardiſten
um 8½ Uhr in der Stadt Koburg‟.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 9. Februar.
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Ober=Ramſtädter Gemeindewald ( Zuſammen=
kunft
im Diſtrikt Tannacker an der Kronetswieſe ober=
halb
den Schachenmühlen)

Druck und Verlag: S. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckeref,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lauge, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

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Bekanntmachung.
Beim Erſatz=Pferdedepot in der Reitbahn neben dem Offizier=
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des Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24 iſt der Rotz feſtgeſtellt
worden.
Darmſtadt, den 6. Februar 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Reinhart.
(2327
Pachtfreie Geländebenutzung.
Die Großherzogliche Regierung hat das ehemalige Bahnhof=
gelände
, nördlich und ſüdlich der Breiten Allee, zur unentgeltlichen
Vergebung an Intereſſenten zur Verfügung geſtellt.
Das Gelände wird zur landwirtſchaftlichen Benutzung in Teil=
ſtücken
(Loſen) von verſchiedenem Flächeninhalt auf Grund beſon=
derer
Bedingungen überwieſen. Es kann unentgeltlich (pachtfrei)
bis zur Dauer von 3 Jahren überwieſen werden.
Anmeldungen wegen Zukeilung von Gelände haben im Zim=
mer
Nr. 52 des Stadthauſes zu erfolgen. Hier können auch die
Bedingungen eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1915.
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[ ][  ]

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Erbſen . . 2Pfd.=Doſe 40Pfg.
Spinat . . . 2 Pfd.=Doſe 45 Pfg.
Hero=Bohnen 1 Pfd.=Doſe 40 Pfg.

Bohnen
in 1, 2, 3,
4 u. 5 Pfd.=
Doſen
vorrätig!

Sauerkraut Ia . . . . Pfund 10 Pfg.
Gries-Makkaroni Ia . Pfund 45 Pfg.
Pflaumen . . . . 2 Pfund=Doſe 45 Pfg.
Kirſchen, Birnen, Aprikoſen, Erdbeeren,
Gem. Früchte, Preiſelbeeren,
Haferflocken, Hafergrütze, Graupen,
Gelber Gries, Weizen=Gries
Buchweizenmehl
Braune Bohnen . . Pfund 50 Pfg.
Erbſen, Linſen, Bohnen, Gemiſchtes Obſt.
Feldpoſt=Packungen:
Kaffee, Tee, Tee mit Rum, Kakao, Honig, Fleiſch=
pains
, kondenſierte Milch, Kognak, Rum, Arrak,
Magenbitter, Kümmel, Zigarren, Zigaretten, Rauch=
tabak
, Kautabak, Schnupftabak ꝛc. ꝛc. (2313
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Kirchſtraße 1

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Darmſtadt, Montag, den 8. Lebruar 1915.
Pantes Konzerr
im Großherzoglichen Hoftheater
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh.
Hofmuſik, der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt und
der des Allg. Deutſchen Muſikerverbandes.
Dirigent: Generalmusikdirektor Felix von Weingartner.
Soliſt: Hofkonzertmeister Adolf Schiering.
Programm.
Sinfonie Nr. IV, E-moll, op. 98 . . . . . Joh. Brahms.
Violinkonzert mit Orcheſterbegleitung . . . F. v. Weingartner.
Les Preludes, Sinfoniſche Dichtung . . . . Franz Liſzt.
Anfang 7½ Uhr. Ende 9¼ Uhr. Kaſſeöffnung 6½ Uhr.
Gewöhnliche Konzertpreiſe.
Der Verkauf der Karten findet täglich an der Hoftheaterkaſſe ſtatt
Hauptprobe zum fünften Konzert
Montag, den 8. Februar, vormittags 10½ Uhr,
Karten zur Hauptprobe à Mk. 1.65 (einſchließlich der ſtädtiſchen
Billetſteuer): An der Hoftheater=Tageskaſſe und im Vorverkauf
in der Muſikalien= und Inſtrumentenhandlung von Gg. Thies
Nachf. (L. Schutter), Hoflieferant, Eliſabethenſtraße 12.
NB. In dieſer Hauptprobe werden alle Nummern des Pro
(2093mo
gramms zu Gehör gebracht.

Konrstanle
Körbe und Bürſten
aller Art, ſowie
Waſchſeile
werden
von den
Blinden
(2294a
in der
Werkſtätte, Eliſabethenſtr. 1
Seitenbau
aus beſtem Material neu an=
gefertigt
und repariert.
Arbeit wird abgeholt.
Aisten
erbittet Rotes Kreuz.
Näheres Materialien=Abteilung im
(2292go
Alten Palais.
102!!
Wer dort? (2110a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
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Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.
Ich kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Zahn
Zarnicer.
gebiſſe uſw
Kleine Bachgaſſe 1.
2102a)
Gold, Silber und
Brillanten
kauft Kurtz, Juwelengeſchäft,
(2198a
Pädagogſtraße 2.
Güreiner Neine,
Pickel, Miteſſer, Blüten verſchwind
ſehr ſchnell, wenn man abends den
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bethenstr
. 4, Konrad Koch
Marktplatz 3.
(2315
Großh. Hoftheater.
Montag, den 8. Februar:
Fünftes Konzert der Hofmuſik.
Anfang 7½ Uhr.
Dirigent: Generalmuſikdirektor
Felix von Weingartner.
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