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178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
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Der Krieg.
Dem Kaiſer. — Von den Kriegsſchauplätzen. — Das Seegefecht in der Nordſee. — Die Regelung des Verkehrs mit
Brot=
getreide und Mehl. — Franzöſiſche Zeitung für die deutſchen Kriegsgefangenen. — Der Zuſtand der öſterreichiſch=ungariſchen
Truppen. — Wie die Ruſſen in Galizien haufen. — Aus Bulgarien. — Ein feindliches Unterſeeboot vor Rügen.
Demiſſion des portugieſiſchen Kabinetts.
Dem Kaiſer!
*⁎* Fern im Weſten, inmitten der tapferen Söhne
des deutſchen Volkes, die im heißen Kampfe um des
Vater=
landes Größe und Ehre ihr Leben einſetzen, vollendet
unſer Kaiſer an dieſem Mittwoch ſein 56. Lebensjahr.
Wer hätte vor einem Jahre, wo noch der gewaltige
Ein=
druck der in ungewöhnlicher Fülle ſich
zuſammendrängen=
den feſtlichen Ereigniſſe der Jahrhundertfeier im Herzen
des Monarchen nachklang, geahnt, daß bei der Wiederkehr
des Tages Europa ein einziges Heerlager bilden, die
Ka=
nonen unaufhörlich ihre dröhnende Sprache erſchallen
laſſen und die Greuel des Krieges in jeglicher Geſtalt ſich
enthüllen würden! Die Hand am Schwerte, aber im Herzen
das ehrliche Beſtreben, den Frieden erhalten zu ſehen, ſo
war Kaiſer Wilhelm in das nun vollendete Lebensjahr
eingetreten. Er hatte den gewohnten Frühjahrsaufenthalt
in Korfu genommen, nach der Rückkehr Süddeutſchland
beſucht und der Taufe ſeines jüngſten Enkels, des
Erb=
prinzeu von Braunſchweig, beigewohnt, ſpäter dem
Erz=
herzog Franz Ferdinand in Konopiſcht einen Beſuch
ab=
geſtattet und auch noch die alljährliche Nordlandsreiſe
unternommen, trotzdem ſich die internationale Lage
in=
folge der Ermordung des öſterreichiſchen
Thronfolger=
paares bereits zuzuſpitzen begann. Dem Kaiſer lagen ja
kriegeriſche Gedanken völlig fern, ſeine friedliebende Ge=
ſinnung konnte das Gewirr von Intrigen nicht faſſen,
welches bereits geſponnen war, um Deutſchland einzukrei=
ſen und zu vernichten. Für alle Zeit werden die
perſön=
lichen Bemühungen des Kaiſers beim Zaren und beim
König von England unantaſtbare Dokumente der
aufrich=
tigen Friedensliebe des mächtigen Herrſchers des Deut=
ſchen Reiches bleiben. Als aber die Entſcheidung gefallen
wär, da reckte ſich der Kaiſer zur vollen Entfaltung ſeiner
ganzen Tatkraft, da begann ſeine bislang der
Friedens=
arbeit gewidmete Tätigkeit zum Schutz und Schirm des
Reiches, und ruhig, ſtark, zielbewußt traf er ſeine
Anord=
nungen, die Deutſchlands Wehr zu den Waffen riefen;
ehe es ſich die Feinde verſahen, rückten unſere Heere in
Belgien ein, deſſen verräteriſches Spiel aufgedeckt worden
war. Mit einem Schlage erkannte das ganze deutſche
Volk, wie in Wahrheit unſere Wehrmacht das Fundament
ſeines Glückes und ſeiner Wohlfahrt war und wie
unend=
lichen Dank es dem Kaiſer ſchuldete, daß er dieſes
Funda=
ment ausgebaut, daß er die Waffen immer ſcharf gehalten
hatte. Ein Jubel ohne gleichen ſchallte dem Kaiſer
ent=
gegen, und der Pakt, den dieſer mit dem Volke ſchloß, als
er erklärte, er kenne keine Parteien mehr, er kenne nur
noch Deutſche, beſiegelte einen Bund, der einen nicht
geringen Teil der unwiderſtehlichen Kraft ausmacht, die
die deutſchen Heere von Erfolg zu Erfolg geführt hat.
Und ſein innerſtes Empfinden, das Ziel, das er bei dieſem
ihm aufgedrungenen Kriege im Auge hatte, geben ſeine
weiteren Worte wieder: „Uns treibt nicht Eroberungsluſt,
uns beſeelt der unbeugſame Wille, den Platz zu bewahren,
auf den Gott uns geſtellt hat, für uns und alle kommenden
Geſchlechter!”
Volles, unbegrenztes Vertrauen bringt heute
Deutſch=
lands Wehr und Volk ſeinem Kaiſer dar, deſſen hohe,
von Pflichtgefühl getragene Bewertung ſeiner
Herrſcher=
miſſion die Garantie geſchaffen hat, daß wir dem Anſturm
einer Welt von Feinden ſtandhalten können, und deſſen
tiefes religiöſes Gefühl eine Gewähr dafür iſt, daß von
deutſcher Seite die kulturellen Werte auch in dem grau=
ſigen Kriegsgetümmel geachtet, daß der deutſche Name
nicht durch Verfehlungen gegen die Menſchlichkeit befleckt
wird, ſondern makellos und rein auch aus den blutigen
Greueln hervorgeht, die unſere Feinde in frevelhafter
Beutegier über Europa heraufbeſchworen haben. Was
ſchon von jeher der hervorſtechende Ausdruck des Weſens
unſeres Kaiſers war, die Pflichttreue auf jedem Gebiete,
ſie hat ſich jetzt in glänzendſter Weiſe aller Welt offenbart.
Nicht fern vom Schuß, wie der Zar und der Britenkönig,
ſondern inmitten des Heeres weilt der Kaiſer ſeit Kriegs=
beginn, und mit ihm ſtehen ſeine Söhne in der Front, alle
Gefahren mit den Söhnen des Volkes teilend. Das iſt! enge Fühlung miteinander, und zwei Tage hindurch tobte
„unſer” Kaiſer, dem ſich das deutſche Volk diesmal in be= ein ſchrecklicher Nahkampf. Das zweite türkiſche Korps
ſonderer Liebe und Verehrung mit den aufrichtigſten
Ge=
burtstagswünſchen naht, mit Wünſchen für das fernere
Wohlergehen des Kaiſers, mit Wünſchen für eine ſiegreiche
Beendigung des Krieges und mit Wünſchen für einen dem
Kriege folgenden, das Glück unſeres Volkes ſichernden
dauernden Frieden. Alle deutſchen Stämme von der
Memel bis zum Rhein ſchließen ſich heute vollen Herzens
dem Rufe an: „Heil unſerem Kaiſer!”
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 26. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Der Feind nahm geſtern, wie gewöhnlich, Middel=
Kerke und Weſtende=Bad unter Artilleriefeuer.
Eine große Anzahl Einwohner ſind durch dieſes Feuer
getötet und verletzt worden, darunter der Bürgermeiſter
von Middel=Kerke. Unſere Verluſte waren ganz gering.
Beiderſeits des Kanals von La Baſſée griffen
unſere Truppen Stellungen der Engländer an. Während
der Angriff nördlich des Kanals zwiſchen Givenchy und
Kanal wegen ſtarker Flankierung nicht zur Wegnahme der
engliſchen Stellung führte, hatte der Angriff der Badener
ſüdlich des Kanals vollen Erfolg. Hier wurden die
engliſchen Stellungen in einer Frontbreite von 1100
Metern im Sturmüberrannt, 2 ſtarke Stützpunkte
erobert, 3 Offiziere, 110 Mann gefangen genommen, 1 Ge=
ſchütz und 3 Maſchinengewehre erbeutet. Die Engländer
verſuchten vergebens, die von uns ſofort für unſere Zwecke
ausgebauten Stellungen zurückzuerobern, wurden aber mit
ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen. Unſere
Verluſte ſind verhältnismäßig gering.
Auf der Höhe von Craonne, ſüdöſtlich Laon,
fan=
den für unſere Truppen erfolgreiche Kämpfe ſtatt.
Im Südteil der Vogeſen wurden ſämtliche Angriffe
der Franzoſen abgewieſen. Ueber 50 Gefangene fielen in
unſere Hände.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Nordöſtlich Gumbinnen griffen die Ruſſen
Stel=
lungen unſerer Kavallerie erfolglos an. Auf der übrigen
Front in Oſtpreußen fanden heftige Artilleriekämpfe ſtatt.
Kleinere Gefechte nordöſtlich Wloclawec waren für
uns erfolgreich. In Polen weſtlich der Weichſel und öſtlich
der Pilica ereignete ſich nichts von Bedeutung.
Oberſte Heeresleitung.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 25. Jan. Der General=
ſtab teilt mit: Infolge Unwetters kamen die militäri=
ſchen Operationen auf beiden Seiten im Kaukaſus
zum Stillſtand. Der Feind, den wir an einem Teile
unſerer Front zurückwarfen und zum Rückzuge
zwan=
gen, beſchäftigt ſich mit der Befeſtigung neuer Poſitionen,
die er halten könnte.
* Konſtantinopel, 25. Jan. Den Blättern
zu=
folge ſind zur Verſtärkung der ruſſiſchen
Kaukaſus=
armee ſibiriſche Truppen eingetroffen, welche die Kälte
beſſer ertragen.
* (Ctr. Bln.) Aus Rotterdam wird der Täglichen
Rundſchau gemeldet: Der Korreſpondent der Daily News
in Petersburg drahtet ſeinem Blatt ausführliche
Ein=
zelheiten über die Kämpfe im Kaukaſus.
Danach begann die Schlacht auf den Höhen des Sagenlug=
Gebirgszuges in der Nähe von Sarykamiſch Fußhoher
Schnee bedeckte die ganze Erde. Mit dem ungenügenden
Material, das den Soldaten in den Schützengräben zur
Verfügung ſtand, mußten ſie ſich durch den Schnee fünf
Stunden lang einen Weg bahnen, häufig an ganz ſteilen
Abhängen. Am Adlerberg kamen die Feinde in beſonders
unternahm mehrfach Bajonettangriffe auf die ruſſiſchen
Stellungen bei Karaurgan, unterſtützt vom Feuer ſchwerer
Gebirgsartillerie. Die Türken zwangen die Ruſſen, den
Buſatehapaß zu räumen. Es erfolgte ruſſiſcherſeits ein
Gegenangriff, der von den Türken ſofort erwidert wurde,
und lange ſchwankte das Kriegsglück hin und her. Die
wundervollſten Leiſtungen vollbrachte jedoch das neunte
türkiſche Armeekorps, das Lieblingskorps Enver
Paſchas. Hier befinden ſich die beſten, wohlausgerüſteſten
und tüchtigſten Truppen der ganzen türkiſchen Armee.
Das Korps ging, wie der Korreſpondent des engliſchen
Blattes ſelbſt zugibt, in die Schlacht wie zu einem Ball.
Alle Banner flatterten im Winde und vor ihnen ritt die
Regimentsmuſik. Nicht einen Augenblick wurde dieſes
neunte Korps durch das Höllenfeuer der Ruſſen zum
Stök=
ken gebracht, ſondern es ging unaufhaltſam im Sturme
vor, eine ruſſiſche Stellung nach der anderen erobernd.
Eine große Anzahl von ſchwarzen Trägern begleitete die
Türken, außerdem eine ungeheuere Karawane von
Maul=
tieren und Kamelen, die die Munition ſchleppten. Die
Ausrüſtung jedes einzelnen Soldaten iſt bis ins Kleinſte
erfolgt und muß geradezu als luxuriös bezeichnet
wer=
den. Die Vorräte der Türken an Munition ſcheinen
un=
erſchöpflich. Die Verpflegung iſt ſehr gut. Bei Leichen
türkiſcher Soldaten fand man in den Ruckſäcken alle
mög=
lichen Arten Käſe, Zwieback, Speck und Konſerven. Die
Verluſte beider Gegner ſind ſehr bedeutend.
Das Seegefecht in der Nordſee.
Der engliſche Lügenbericht.
* Nach den Erfahrungen, die man mit den engliſchen
Kriegsberichten gemacht hat, mußte man die Meldung,
daß die Engländer bei dem Gefecht am 24. d.
kein Schiff verloren hätten, gegenüber der
Mel=
dung unſerer Admiralität von vornherein als erlogen
anſehen. Den erſten Zweck hat dieſe Lügenmeldung des
Reuterbureaus aber erreicht: In London hat man über
dieſen angeblichen Sieg gejubelt und die Stimmung hat
ſich neu belebt. Es iſt anzunehmen, daß der Verluſt des
Schlachtſchiffes von den Engländern auch fernerhin
ge=
leugnet werden wird; aber man wird ihnen auch bei den
Neutralen, die ſo oft getäuſcht worden ſind, kaum noch
glauben.
Von wohlunterrichteter Seite wird in Beſtätigung
der amtlichen Meldung unſerer Admiralität noch einmal
feſtgeſtellt, daß einer der engliſchen Schlacht=
ſchiffkreuzer untergegangen iſt. Eines
unſe=
rer Torpedoboote hat ihn, der ſchon ſtark unter unſerem
Geſchützfeuer gelitten hatte und auf der Seite lag, durch
zwei Torpedoſchüſſe zum Sinken gebracht.
Die engliſchen amtlichen Berichte haben ſich wiederholt
als lückenhaft dann erwieſen, wenn es ſich um
eng=
liſche Verluſte handelte. Dort, wo dieſe auf dem fernen
Ozean eingetreten ſind, war dies mangels deutſcher
Nach=
richtenverbindung oder des Unterganges unſerer dabei
beteiligten Schiffe möglich. Hier aber, wo viele
Zeu=
gen auf deutſcher Seite vorhanden waren, ſollte
man derartige dreiſte Entſtellungen für ausgeſchloſſen
hal=
ten. Der Untergang eines der engliſchen
Schlachtkreuzer iſt jedenfalls von unſerer Seite
nicht nur durch die an dem Kampfe beteiligten Schiffe
und das zum Schuß gelangte Torpedoboot, ſondern auch
noch durch ein in der Nähe des Kampfplatzes befindliches
deutſches Luftſchiff einwandfrei feſtgeſtellt.
Ebenſo wie heute mit Sicherheit feſtſteht, daß der von
England noch immer nicht zugegebene Verluſt der
„Audacious” Tatſache iſt, an der nach den darüber ver=
öffentlichten Photographien nicht mehr zu zweifeln iſt,
ebenſo wie wir wiſſen, daß in der Schlacht bei den
Falk=
landsinſeln die engliſchen Schiffe erhebliche Beſchä=
digungen erfahren haben, die ſie jetzt im Dock von
Gi=
braltar ausbeſſern, ebenſo wird nach kurzer Zeit auch von
anderer Seite der Untergang dieſes Schlachtſchiffkreuzers,
und wir glauben annehmen zu dürfen, auch noch
zweier engliſcher Torpedobootszerſtörer
nachgewieſen werden. Die Beſchädigungen der an dem
Gefechte beteiligt geweſenen engliſchen Schiffe laſſen ſich
deutſcherſeits infolge der großen Gefechtsentfernung,
na=
mentlich ſoweit Menſchenverluſte in Betracht kommen,
nicht konſtatieren, abe; ſo viel ſcheint feſtzuſtehen, daß von
deutſcher Seite, vor allem auch von dem vorher erwähnten
Luftſchiff erhebliche Beſchädigungen, ſo z. B. das
Um=
fallen von Maſten, Zerſtörung von Schornſteinen, hat
be=
obachtet werden können, ſodaß auf weitere Verletzungen
und vor allem auch auf Menſchenverluſte ohne weiteres
geſchloſſen werden darf. Soweit uns jetzt Mitteilungen
über den Verlauf des Gefechts vorliegen, ſcheint es ſich
um den Kampf zweier Linien gehandelt zu haben, der
ſich auf öſtlicher Kursrichtung entwickelte. Daß aus dieſer
nach der deutſchen Bucht gerichteten Kursrichtung, für
deren Wahl für den deutſchen Admiral wohl nur taktiſche
und artilleriſtiſche Ueberlegungen maßgebend geweſen
ſind, von engliſcher Seite der Schluß eines deutſchen
Zu=
rückweichens gezogen wird, kann nicht weiter
wunder=
nehmen. Aus der Kursrichtung der kämpfenden Ge=
ſchwader mag ſich auch erklären, daß der überlebende Teil
der Beſatzung unſeres „Blücher” der infolge einer
Maſchinenhavarie zurückgeblieben war und bei dem kurz
vor ſeinem Untergange eine Detonation beobachtet wurde,
ſpäter von hinter der Front ſtehenden leichten engliſchen
Streitkräften aufgenommen wurde.
* Amſterdam, 25. Jan. Allgemeen Handelsblad
meldet aus Ymuiden: Der Kapitän des Fiſchdampfers
„Erica”, der ſich am Sonntag nicht weit von der See=
ſchlacht entfernt befand, erzählt, daß zwei engliſche
Krie gsſchiffe getroffen worden ſeien; das eine
mittſchiffs, das andere am Achterdeck.
* Amſterdam, 26. Jan. Einem Amſterdamer
Blatt melden Augenzeugen aus Nes bei Ameland:
Nachdem wir am Sonntag heftigen, lang andauernden
Kanonendonner aus nordöſtlicher Richtung gehört hatten,
ſahen wir ſpäter drei Unterſeeboote und zwei
Torpedo=
boote öſtlich vorbeifahren. Nachts hörten wir mehrere
Signale und Dampfpfeifen. Die Küſtenwache vermutet,
daß nicht weit vom Lande ein Kriegsſchiff
geſun=
ken iſt. Vom Strande aus war nichts ſichtbar.
Die Ueberlebenden des „Blücher”.
* London, 25. Jan. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. 50 Mann der Beſatzung des
Panzer=
kreuzers „Blücher”, von denen 23 verwundet
waren, wurden heute morgen in Leith gelandet. Die
Verwundeten wurden in ein Lazarett übergeführt, die
anderen nach Schloß Edinburgh gebracht.
* Wien, 25. Jan. Zu dem Seegefecht in der
Nordſee ſchreibt die Neue Freie Preſſe: In der
geſtri=
gen Schlacht war keine Spur von ſtrategiſcher oder takti=
ſcher Ueberlegenheit der engliſchen Flotte gegenüber der
deutſchen zu bemerken. Schon die Behauptung des
Schlachtfeldes durch die deutſche Flotte und der Rückzug
der engliſchen ſind kennzeichnend für den Ausgang. Dieſer
Rückzug iſt nicht gerade ein Merkmal unbeſchränkter
See=
herrſchaft, mit welcher ſich Churchill fortwährend brüſtet.
— Das Neue Wiener Tagblatt ſchreibt: Wieder beſtätigt
es ſich, daß bei annähernd gleich ſtarken Kräften die
Eng=
länder zur See immer unterliegen. Die
bewunderns=
werte deutſche Seemacht darf auf die Schlacht bei
Helgo=
land, dem bisher größten Ereignis des Weltkrieges zur
See, ſtolz ſein, wie auf alles, was ihre prächtigen
Blau=
jacken ſchon geleiſtet haben. — Die Volkszeitung ſagt:
Die deutſchen Kriegsſchiffe verſtecken ſich nicht, wie von
den Engländern hochmütig verſichert wurde. Sie ſtellten
ſich den engliſchen Kriegsſchiffen im offenen Meer. Das
Reſultat des Kampfes war eine Niederlage der
Englän=
der. Mehr noch als der materielle Verluſt kommt für
Albion der moraliſche Eindruck der Niederlage in
Be=
tracht.
Die Regelung des Verkehrs mit
Brotgetreide und Mehl.
* Berlin, 26. Jan. Eine Sonderausgabe des
Reichs=
anzeigers veröffentlicht die Bekanntmachungen über die
Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide
und Mehl, über die Sicherungen der Fleiſchvorräte,
ſo=
wie die Ausführungsanweiſung zu der Verordnung des
Bundesrats über die Regelung des Verkehrs mit
Brot=
getreide. Aus den Beſtimmungen iſt noch folgendes
her=
vorzuheben:
Getreide und Mehl werden mit Beginn des 1. Februar
für den Kommunalverband beſchlagnahmt, in deſſen
Be=
zirk ſie ſich befinden. Mehlvorräte, die ſich auf dem
Trans=
port befinden, ſind für den Kommunalverband
beſchlag=
nahmt, in deſſen Bezirk ſie nach beendetem Transport
ab=
geliefert werden. Angefangene Transporte dürfen beendet
werden. Trotz der Beſchlagnahme dürfen 1. Unternehmer
landwirtſchaftlicher Betriebe zur Ernährung von
Ange=
hörigen ihrer Wirtſchaft auf den Kopf und den Monat
neun Kilogramm Brotgetreide und zur Frühjahrsbeſtellung
das erforderliche Saatgut verwenden; ſtatt eines
Kilo=
gramms Brotgetreide können 800 Gramm Mehl verwendet
werden. 2. Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe und
Händler dürfen Saatgetreide für Saatzwecke liefern, das
nachweislich aus landwirtſchaftlichen Betrieben ſtammt,
die ſich in den letzten zwei Jahren mit dem Verkauf von
Saatgetreide befaßten. Anderes Saatgetreide darf nur
mit Genehmigung der zuſtändigen Behörde für Saatzwecke
geliefert werden. Ferner dürfen Händler und
Handels=
mühlen monatlich Mehl bis zur Hälfte der vom 1. bis ein=
ſchließlich 15. Januar 1915 käuflich gelieferten Mehlmenge
veräußern. Bäcker und Konditoren dürfen täglich Mehl
in einer Menge, welche drei Vierteilen des
durchſchnitt=
lichen Tagesverbrauchs vom 1. bis einſchließlich 15.
Ja=
nuar. 1915 entſpricht, verbacken. Die Beſchränkung auf
dieſe Menge gilt auch, ſoweit ſie beſchlagnahmefreies Mehl
verwenden. Im Falle der Enteignung hat der Erwerber
für die überlaſſenen Vorräte einen angemeſſenen Preis zu
zahlen. Soweit anzeigepflichtige Vorräte nicht angezeigt
worden ſind, wird für ſie kein Preis bezahlt. In
beſon=
deren Fällen kann die höhere Verwaltungsbehörde
Aus=
nahmen zulaſſen. Bei Gegenſtänden, für die keine
Höchſt=
preiſe feſtgeſetzt ſind, tritt an Stelle des Höchſtpreiſes der
Durchſchnittspreis, der in der Zeit vom 1. bis ein=
ſchließlich 15. Januar 1915 an dem maßgebenden
Markt=
orte gezahlt worden iſt. Iſt ein Durchſchnittspreis nicht
zu ermitteln, ſo ſind die tatſächlich gemachten
Aufwendun=
gen zu berückſichtigen. Beim unausgedroſchenen Getreide
erſtrecken ſich die Beſchlagnahme und die Enteignung auch
auf den Halm. Aus den Beſtimmungen über die
Ver=
brauchsregelung iſt hervorzuheben: Kommunalverbände
und Gemeinden, denen die Regelung ihres Verbrauches
übertragen iſt, können zu dieſem Zweck insbeſondere a)
an=
ordnen, daß nur Einheitsbrote bereitet werden dürfen, b)
das Bereiten von Kuchen verbieten oder einſchränken, e)
das Durchmahlen des Getreides auch in ſolchen Mühlen
geſtatten, die das geſetzliche Ausmahlverhältnis nicht
er=
reichen, aber wenigſtens bis zu 75 vom Hundert
durch=
mahlen können. In dieſen Fällen ſind ſie befugt, das
Ausmahlverhältnis entſprechend feſtzuſetzen, d) die
Ab=
gabe und die Entnahme von Brot und Mehl auf beſtimmte
Mengen, Abgabeſtellen und Zeiten, ſowie in anderer Weiſe
beſchränken, e) Händlern, Bäckern und Konditoren die
Ab=
gabe von Brot und Mehl außerhalb des Bezirks ihrer
gewerblichen Niederlaſſung verbieten oder beſchränken.
2
* Zu den ſtäatlichen Vorkehrungen gegen
die Brot= und Fleiſchnot ſagt das Berliner
Tage=
blatt: Prüft man die Frage, ob ſo einſchneidende
Beſtim=
mungen notwendig waren, ſo muß man zu einer Bejahung
kommen. Denn gleichviel, ob unſere Vorräte relativ groß
oder klein ſind, eine weitgehende Vorſorge für die Zukunft
war notwendig. Es iſt nur zu bedauern, daß man ſich
erſt mit kleinen Maßnahmen abgab und dadurch koſtbare
Werte und koſtbare Zeit vergeudete. — In der Voſſiſchen
Zeitung wird von Georg Bernhard geſchrieben: Da die
Vernunft viel zu vieler verſagt hat, bleibt kein anderes
Mittel als der Zwang. Daß der Zwang ſchon jetzt
aus=
geübt wird, iſt gut. Denn noch ſind unſere Vorräte im
Lande ſo zahlreich, daß das jetzige ſchnelle Eingreifen der
Regierung uns die tröſtliche Gewißheit zu bieten vermag,
daß wir wirklich mit unſeren Beſtänden bis zur nächſten
Ernte ausreichen. Nicht nur die Gemeinden, ſondern auch
die wirtſchaftlichen Verbände des Handels, der Induſtrie,
der Landwirtſchaft und der Arbeiterſchaft werden ſicherlich
ihr Möglichſtes tun, um die Pflichten zu erfüllen, die
augenblicklich im Intereſſe der Allgemeinheit liegen. An
der glänzend durchgeführten Organiſation aller Stände
und Berufe wird der Plan unſerer Feinde zu ſchanden
werden, Deutſchland, das durch Kanonen und Flinten
nicht zu beſiegen iſt, auf die Knie zu zwingen durch den
Hunger. — Die Frkf. Zig. ſchreibt: Mit einem Aufatmen
wird dieſe Nachricht von dem Volk und nicht zum wenig=
ſten auch von den Kämpfern draußen aufgenommen
wer=
den. Alles drängte zu dem Schritt, den jetzt endlich der
Bundesrat zu tun ſich entſchloſſen hat, weil er das einzige
Mittel blieb, um uns zu ſichern. Alle Vorräte an Weizen,
Roggen und Mehl werden beſchlagnahmt und für die
Re=
gelung des Verbrauchs eine Reichsverteilungsſtelle
er=
richtet. Das iſt es, was not tat. Denn nun werden wir
reichen, allen Aushungerungsplänen Englands zum Trotz.
Sicher iſt die Beſchlagnahme der Vorräte den Beſitzern
gegenüber ein harter Eingriff. Aber er war im Intereſſe
der Geſamtheit nicht zu umgehen, und dieſes allein kann
jetzt beſtimmend ſein.
Frankreichs „Zeitung für die deutſchen
Kriegsgefangenen‟
Die franzöſiſche Regierung gibt ſeit kurzem in
deutſcher Sprache eine „Zeitung für die deutſchen
Kriegsgefangenen” heraus. Die erſte Nummer
dieſes Blattes iſt von einer franzöſiſchen Behörde den
Baſeler Nachrichten zugeſtellt worden, die dadurch in die
Lage kamen, über ſeinen Inhalt und ſein Programm
zu=
verläſſige Mitteilungen zu veröffentlichen. Wüßte man
nicht, daß eine franzöſiſche Behörde der genannten
neu=
tralen Zeitung jene erſte Nummer geſandt hat, ſo müßte
man aus dem Inhalt dieſer erſten Nummer ſchließen, ein
Spottvogel habe ſich über die geiſtigen Väter des
frag=
lichen Erzeugniſſes der Druckpreſſe luſtig machen wollen.
Denn der Verſuch, die nationale und die politiſche Ge=
ſinnung der deutſchen Kriegsgefangenen zu beeinſluſſen,
kann unmöglich auf eine einfältigere Art unternommen
werden, als in den Spalten der „Zeitung für die deut=
ſchen Kriegsgefangenen”
„Bloß wahre und geprüfte Tatſachen” will ſie
mit=
teilen. Zur Verwirklichung des löblichen Vorſatzes wird
die Lage auf ſämtlichen Kriegsſchauplätzen als für die
Verbündeten ausgezeichnet geſchildert und in klaſſiſchem
Deutſch hinzugefügt:
„Von da an iſt es mit der offenſiven Tüchtigkeit
der deutſchen Armee fertig; ſie hat unüberſchreitbare
Li=
nien vor ſich. Wir können ſoviel Mann zu Fuß bringen
als wir auf der Front haben und weniger als in 3
Mo=
naten wird uns England 1 Million Mann ſchicken.”
Auf der Höhe des militäriſchen Inhaltes der „Zeitung
für die deutſchen Kriegsgefangenen” ſteht der politiſche.
Auch er verbreitet „bloß wahre und geprüfte Tatſachen”
wenn er die Schuld am Kriege „dem deutſchen Kaiſer und
ſeinen Junkern” zuſchreibt, Ruſſen und Engländer als
friedfertige Lämmchen behandelt und von Frankreich ver=
ſichert: es ſei immer Bahnbrecher der Freiheit geweſen,
liebe auch die Freiheit zu ſehr, als daß es jemals ein
Volk unterdrücken wollte. Um unſere Kriegsgefangenen
davon nachhaltig zu überzeugen, ſollen ſie allmählich
„ausgewählte Seiten” der größten franzöſiſchen Schrift=
ſteller kennen lernen:
„Ihr werdet darin ſehen, wie ſehr wir von den ſelt=
ſamen Prinzipien euerer Akademiker über das Recht den
Gewalt, der Brutalität und der Gewalttätigkeit über die
Hierarchie der Klaſſen und die Notwendigkeit der ſozialen
„Emden Ié vor Padang.
* Aus Padang (Sumatra), 5. Dezember, ging einer
Bremer Familie von ihrer dort lebenden Tochter ein Brief
über den ſeinerzeit bereits telegraphiſch gemeldeten Beſuch
der „Emden”=Leute auf einem gekaperten Segelſchiff zu.
In dem Brief, den die Bremer Nachrichten veröffentlichen,
heißt es: Innigſtgeliebte Eltern! Ihr habt von unſerem
zfliegenden Holländer” hier von S. M. S. „Emden” ja auch
viel gehört. Nun ſoll er in der Nähe der Weſtküſten von
Sumatra und Java, bei den Keeling=Inſeln, ein Gefecht
gehabt haben und verloren ſein. Vorige Woche kam ein
Dreimaſtſchoner (Segelſchiff) hier im Hafen an. Es war
ſtill, und nur langſam kam das kleine Schiff näher.
End=
lich konnte man mit dem Glaſe die Flagge erkennen, und es
war — die deutſche Kriegsflagge! Unſere Offiziere fuhren
gleich mit dem Boot hinuber — das Schiff hatte in einiger
Entfernung Anker geworfen —, ſie kamen mit dem Beſcheid
zurück, daß es ein Teil der Beſatzung der
„Emden” ſei.
Die Leute auf den Keeling=Inſeln haben den Leuten
der „Emden II” noch Proviant und etwas Kleidung
ge=
geben. Zwei Tage haben ſie in der Nähe gekreuzt, aber
nichts geſehen. Nach achtzehntägiger Fahrt kamen ſie nun
hier in Sicht; ein holländiſches Torpedoboot fuhr hinaus,
um zu ſehen, was es ſei, und wie nun etwas Wind
auf=
kam, kam „Emden II” hier herein. Proviant war
aus=
gegangen, und die armen Menſchen hatten nur die
Kleidung, die ſie am Leibe hatten. Aber
trotz=
dem waren ſie alle frohen Mutes. Ihr erſter Wunſch war
Zeitungen und Zigaretten. Nun wurde hier gleich
geſam=
melt und die Wünſche erfüllt. Dieſes alles hatte ſich Franz
ſelbſt von dem Kapitänleutnant v. Mücke erzählen laſſen.
23 Handelsſchiffe hat „Emden” in den Grund
ge=
bohrt, und daß ſie im Hafen von Penang (engliſch) den
ruſſiſchen Kreuzer und ein franzöſiſches Torpedoboot in
Grund geſchoſſen hat, iſt doch prachtvoll, nicht?
Die „Emden II” hat hier für hundert Tage Proviant
bekommen. Die Verbindung mit dem Schiff wurde durch
einen holländiſchen Offizier unterſagt wegen der
Neutra=
lität. Auch lag ein holländiſches Kriegsſchiff in nächſter
Nähe auf Wache. Am anderen Morgen fuhren wir im
Boot hin, um zu photographieren. Als ich knipſte, winkten
alle, und ſtatt der Trommel wurden zwei Deckel aneinan=
dergeſchlagen. Die Leute erzählten Franz, daß ſie am
Boden ſchlafen ohne Decken. Wenn es regnete,
haben ſie ihr Zeug gewaſchen, und bis es trocken war, ſind
ſie im Adamskoſtüm herumgelaufen; andere Wäſche hatten
ſie ja nicht. Wenn ſie mit der „Emden” einen Dampfer
genommen hatten, haben ſie Kohlen und Proviant, Wäſche
und was ſie brauchen konnten, erſt genommen und dann,
nachdem ſie die Mannſchaft herübergeholt, das betreffende
Schiff verſenkt. Alſo hatten ſie immer von allem. Einmal
waren Kohlen knapp geworden. Man beratſchlagte, was
zu machen ſei, da führte ein gütiges Schickſal einen
eng=
liſchen Kohlendampfer daher, und alle Not war vorbei.
Etwas unter 24 Stunden war das Schiff hier; da es
die Kriegsflagge führte, durfte es nicht länger bleiben. Die
Offiziere unſerer Dampfer hier wollten gern mit, alle
waren ja ſo begeiſtert; einer iſt auch mitgefahren.
Aus Feldpoſtbriefen.
* (Ctr. Frkf.) Jagdſchloß Spala, 3. 1. 15.
Lieber Onkel! Endlich komme ich dazu, Dir zu
ſchrei=
ben, die reiche Arbeit der letzten Zeit ließ mich nicht dazu
kommen, mehr als das unbedingt Notwendige, und das
auch nur als Karte zu ſchreiben. Zunächſt muß auch ich die
all=
gemeinen Klagen über die mangelhafte Poſt wiederholen,
wenn ich auch einſehe, daß wir hier in Spala, getrennt
vom G. K., der Diviſion, der Etappe, beſonders übel dran
ſind. Von Mama, was mich natürlich am meiſten bedrückt
habe ich ſeit meiner Abreiſe aus D. einen einzigen Brief,
und zwar vom 11. 12., erhalten vor wenigen Tagen,
ſeit=
dem abſolut nichts; aus Berlin habe ich ſchon bis zum
19. Karten pp. Um Poſt zu erhalten, ſchicke ich jetzt jeden
3. Tag nach Reczyen einen Wagen, der 2½ Tage bis zur
Rückkehr braucht. Er kommt auch öfters leer zurück. Von
den ungezählten Liebesgaben, die andere Formationen
er=
halten, haben wir nichts geſehen, und könnten ſie ſo gut für
die maſſenhaft Verwundeten brauchen, die z. Zt. ohne
Klei=
dung, oder mit unbrauchbaren, ſchmutzigen, blutigen,
zer=
riſſenen und verlauſten Sachen ankommen. Einiges haben
wir von den Herren der 8. K. D. an Weihnachten aus
ihrem Ueberfluß erhalten, aber nur ein Tropfen auf den
heißen Stein. Dir danke ich beſtens für die vorgeſtern
ein=
getroffene Karte vom 4. 12., mit Mama zuſammen
geſchrie=
ben, ſowie das zum Geburtsiag geſante Kognakfläſchchen
vom 12. 11., das leider in Trümmern, gleichfalls
vor=
geſtern, ankam. Silveſter haben wir hier bei ſpärlichem
Kognak gefeiert, unter unglaublichem Schnellfeuer der
ſchweren Artillerie, die einen nächtlichen Sturmangriff der
Ruſſen begrüßte. Ich bin, wie ich Dir ſchon ſchrieb, ſeit
14 Tagen im Jagdſchloß des Zaren mit meinem Lazarett
etabliert. Eine günſtigere Möglichkeit hätte ich nicht
fin=
den können; das Schloß, oder eigentlich der Kavalierbau,
iſt wie gemacht dazu; 28 Zimmer, außer 11 in benachbarten
Baulichkeiten, elektriſches Licht, eine Unmaſſe Matratzen,
Decken pp., ſchöne Küche, prachtvoller Operationsſaal mit
Steinfließen, Waſſerleitung. Außerdem tadelloſe
Opera=
tionsküche, Inſtrumenteſchränke etc., augenſcheinlich alles
aus Beſtänden des Leibarztes des Zaren, kurz, das ganze
iſt eine moderne Klinik geworden. Dafür haben wir auch
ſchon 700 Schwerverwundete gehabt, zudem zirka 500
Leicht=
verwundete und Kranke, die gleich weiter transportiert
werden. Wieder wie bei Iwangorod bin ich auf dem vorge=
ſchobenſten Poſten, nur 250 Meter von der Pilica, um die
der große Kampf tobt. In den erſten Tagen meines Hier=
ſeins handelte es ſich u. a. um eine 200 Meter lange Brücke,
die hier über den Fluß (etwa ſo breit, wie der Neckar bei
Heidelberg) führt. Auf unſerer Seite Landſturm, auf der
anderen Koſaken und 71. und 72. Grenadiere; der Lond=
ſturm wurde andauernd zurückgedrängt, die Ruſſen waren
wiederholt auf dem diesſeitigen Ufer und hatten unſere
längs der P. nach Tomaszow verlaufende Rückzugsſtraße
beſetzt, bis die 1. Jäger ſie definitiv hinüberwarfen.
Jeden=
falls waren wir einige Tage im lebhafteſten Infanteriefeuer.
Am ſchlimmſten war der 23. 12., wo 14 Stunden lang die
Geſchoſſe das Chateau umſauſten wie die Mückenſchwärme,
und in die Fenſter und Mauern drangen, unſeren Koch
keſſel durchſchlugen uſw.; zirka 50 Meter von hier gab es
mehrere Tote und Verwundete; rechts und links von uns
ſtehen die ſchweren Batterien, die noch dauernd feuern,
kurz, es iſt ein Höllenkrach, auch jetzt noch. Das Schloß
ſcheint abſichtlich von der ruſſiſchen Artillerie verſchont zu
werden; es wäre ihr zweifellos ein leichtes, es kaput zu
ſchießen. Der Pilica=Abſchnitt hier iſt jetzt in unſeren
Händen; ich war heute in den Schützengräben und habe
mir die neue Brücke, die von den ſächſiſchen Pionieren
ge=
baut wird, angeſehen; die alte iſt verbrannt worden. Fünf
Kilometer öſtlich liegt Inowlodz, um das der Kampf am
heißeſten entbrannt iſt, ſeit drei oder vier Tagen haben
unſere Truppen auch dort das jenſeitige Ufer und einige
und politiſchen Sklaverei entfernt ſind. Ihr werdet
er=
fahren, daß für uns alle Menſchen gleich ſind. Ihr
werdet hier endlich ſehen, daß es unnütz und unſinnig
iſt, die Kaiſerreiche auf der Gewalt zu gründen, weil die
Gewalt vergeht, das Recht aber bleibt, und daß im
Kampfe der Gewalt gegen das Recht, welche auch
Zu=
fälle und flüchtige Niederlagen ſein mögen (?!), das Recht
es iſt, das am Ende immer die Gewalt überwindet.”
Die deutſchen Kriegsgefangenen, die hier mit den
bgeſtandenſten Redensarten gegen ihr Vaterland
einge=
nommen werden ſollen, können ſich, auch ſoweit ſie Leute
von einfacher Bildung ſind, nach den Erinnerungsfeiern
an Preußens Befreiungskampf von 1813 ſehr eindringlich
daran erinnern, daß die franzöſiſchen Freiheitsphraſen
heute genau denſelben praktiſchen Wert haben, wie vor
100 Jahren. Selbſt die Sozialdemokraten unter ihnen,
die man beeinfluſſen will, wiſſen ganz genau, was ſie
von den franzöſiſchen Friedens= und Freiheitsphraſen zu
halten haben.
Die Wirkung der „Zeitung für die deutſchen
Kriegs=
gefangenen” kann alſo, ganz abgeſehen von dem
natür=
lichen Mißtrauen der Kriegsgefangenen gegenüber allen
feindlichen Darſtellungen, nur darin beſtehen, ihnen die
Zeit zu vertreiben. In ſolchem Sinne darf das
franzöſiſche Unternehmen trotz ſeiner Beeinfluſſungsver=
ſuche begrüßt werden. Der Reichstagsabgeordnete
Lieb=
knecht aber erntet als ein Träger dieſer
Beeinfluſſungs=
verſuche den wohl verdienten Lohn.
Maſſenkundgebung gegen den engliſchen
Aushungerungsplan.
S.H. Berlin, 26. Jan. Zu einer großen
Maſſen=
kundgebung gegen den engliſchen Aushungerungsplan und
zur Aufklärung der deutſchen Verbraucher über ihre
Pflichten in der gegenwärtigen ſchweren Wirtſchaftslage
des Deutſchen Reiches geſtaltete ſich die Verſammlung, die
der Kriegsausſchuß für
Konſumenteninter=
eſſen im Zirkus Buſch zu Berlin abhielt. Der
ge=
waltige Steinbau des Zirkus war dicht gefüllt, auch eine
Reihe von Reichstags= und Landtagsabgeordneten waren
der Einladung gefolgt. In der Verſammlung waren die
Organiſationen von zirka 16 Millionen deutſchen
Konſu=
menten vertreten. Nach mehreren Anſprachen wurde uhne
Beſprechung einſtimmig folgende Entſchließung
an=
genommen:
„So dankenswert und nötig auch alle Aufklärungsbe=
ſtrebungen und Mahnungen ſind, um die Bevölkerung
zum ſparſamen Brotgenuß, zu verſtändnisvollem
Haus=
halten mit den knapper werdenden Nahrungs= und
Futter=
mitteln und zum Anſammeln gewiſſer Dauerwaren zu
beſtimmen, ſo verſagen doch ſolche bloß erziehlichen
Maß=
nahmen gegenüber tief eingewurzelten Gewohnheiten und
eingebildeten Bedürfniſſen. Auch die bisherigen
geſetz=
lichen Verbote und Eingriffe in die Viehwirtſchaft, den
Handel und die Bäckerei genügen nicht. Der Ernſt und
die Größe der Aufgabe verlangen eine entſcheidende Tat.
Die Verſammlung erwartet in Uebereinſtimmung mit
zahlreichen Sachkennern nur von einer öffentlichen Be=
ſchlagnahme aller Brotgetreide= und Mehlvorräte und ihrer
geregelten Verteilung gegen Mehl= und Brotſcheine an die
Verbraucher eine wirkſame Sicherung der noch
vorhande=
nen Vorräte für den unentbehrlichen Bedarf der Volksge=
ſamtheit, im Gegenſatz zur bisherigen Verzettelung des
Getreides durch Private oder durch Viehzüchter. Mit
Ent=
chiedenheit lehnen wir dagegen die angeregte Herauf=
ſetzung der Getreidehöchſtpreiſe, aber ebenſo die
Beſeiti=
zung der Höchſtpreiſe ab, da ſie keinerlei nennenswerte
Erſparniſſe gewährleiſten, die unbemittelten Volksklaſſen
aber zugunſten weniger zahlungsfähiger Aufkäufer ſchwer
benachteiligen müßten und dadurch die nationale
Einmü=
tigkeit gefährden. Gleichzeitig empfehlen wir dringend,
angeſichts des bevorſtehenden Schweineabſchlachtens eine
Regelung der Vieh= und Fleiſchverwertung durch ſtädtiſche
und genoſſenſchaftliche Markt= und Speichermaßnahmen.
Durch ſofortiges planmäßiges Eingreifen öffentlicher
Or=
ganiſationen, aber auch nur dadurch, kann die Brot= und
Fleiſchverſorgung gegenüber den
Aushungerungsdrohun=
gen Englands in Deutſchland ſo geregelt werden, daß die
Wirtſchaftskraft der unbemittelten Volksgenoſſen ſelbſt die
längſte Kriegsdauer zu überſtehen vermag.”
Der Zuſtand der öſterreichiſch=ungariſchen
Truppen.
* Wien, 25. Jan. Die Sonn= und Montagszeitung
veröffentlicht eine Schilderung ihres
Kriegskorreſponden=
ten über den gegenwärtigen Zuſtand der
öſterreichiſch=ungariſchen Truppen. Nach
dem allgemeinen Urteil, ſo heißt es da, iſt dieſer heute
tadellos. Im Laufe des Krieges hat die Praxis aus dem
vorzüglichen Material unſerer Truppen ein
Eliteinſtru=
ment gemacht. Unſere artilleriſtiſche Ueberlegenheit iſt
heute über jeden Zweifel erhaben. Das Sanitätsweſen
und der Traindienſt, die zu Anfang des Krieges vielleicht
nicht vollkommen den gewaltigen Anforderungen des
modernen Krieges entſprachen, ſind heute muſtergültig
und werden, wie die ſeinerzeitige Verlautbarung eines
bei einem ruſſiſchen Gefangenen gefundenen Befehles
be=
weiſt, allgemein gelobt. Im Auswerfen und Einrichten
von Schützengräben ſind unſere Truppen heute der ruſſi=
ſchen Infanterie bereits überlegen. Die Epidemien, die
im Herbſte auch in unſeren Reihen herrſchten, ſind
nun=
mehr vollſtändig beſiegt. Dank der tadelloſen
Ausrüſt=
ung und namentlich der genügenden Verſorgung der
Truppen durch Kälteſchutzmittel iſt der Geſundheitszu=
ſtand unſerer Truppen ſehr gut. Der Geiſt, der in unſern
Reihen herrſcht, iſt fortgeſetzt vorzüglich; ihre Zuverſicht
iſt geſteigert; beides dank der größten Intelligenz und der
dadurch begründeten größeren Widerſtandsfähigkeit
unſe=
res Soldatenmaterials, dank der viel umfaſſenderen Für=
ſorge im Hinterlande, die unbedingtes Ausharren
ver=
langt, dank dem treuen Bundesverhältniſſe mit dem Deut=
ſchen Reiche und endlich infolge der unverkennbaren Tat=
ſache, daß es bei den Ruſſen immer ſchlechter geht. Bei
den ruſſiſchen Batterien herrſcht nicht mehr ſo große
Mu=
nitionsverſchwendung wie früher, die ruſſiſche Infanterie
räumt nach kurzer Beſchießung die Schützengräben und iſt
nicht mehr ſo zähe in der Verteidigung und nicht mehr ſo
angriffsluſtig. Dynamiſch betrachtet, bewegen ſich die
Tendenzen in den beiderſeitigen Operationen bei uns in
aufſteigender, bei den Ruſſen in abſteigender Linie.
Das Aufgebot des öſterreichiſch=ungariſchen
Landſturms.
* Wien, 26. Jan. Aufgrund der Allerhöchſt
ange=
ordneten Aufbietung des geſamten
öſterreichiſch=
ungariſchen Landſturms werden zur
Dienſt=
leiſtung mit der Waffe, ſofern ſie bei der Muſterung, die
in der Zeit vom 10. Februar bis 3. April erfolgt, hierzu
als geeignet befunden werden, einberufen: 1. die 1891
geborenen Landſturmpflichtigen, die bei der Stellung oder
bis zum 31. März 1914 auf dem Wege der
Generalmuſte=
rung aus dem Heere oder der Marine entlaſſen worden
ſind; 2. die 1895 und 1896 geborenen
Landſturmpflichti=
gen; 3. diejenigen 1878, 1879, 1880 und 1881 geborenen
Landſturmpflichtigen, die, ohne früher in der
öſterreichiſch=
ungariſchen Monarchie wehrpflichtig geweſen zu ſein, die
öſterreichiſch=ungariſche Staatsbürgerſchaft erſt nach dem
31. Dezember desjenigen Jahres erlangt haben, in
wel=
chem ſie das 33. Lebensjahr vollendeten, und ſich unbe=
ſchadet ihrer Landſturmpflicht keiner Muſterung zu
unter=
ziehen hatten. Die Einberufung der bei der Muſterung
als geeignet Befundenen zur Dienſtleiſtung wird für einen
ſpäteren Zeitpunkt erfolgen.
Eine Fälſchung des Temps.
* Baſel, 25. Jan. „Voici le communiqué officiel
allemand”, überſchreibt der Temps die Ueberſetzung des
deutſchen Berichts von den Kämpfen bei Soiſ=
ſons. Der Baſeler Anzeiger bemerkt hierzu, der Bericht
ſei ſoweit ganz richtig überſetzt, und nur bei dem Satz:
„Unſere Beute aus den dreitägigen Kämpfen beläuft ſich
auf 5200 Gefangene uſw.” ſei dem Ueberſetzer offenbar
ſein Deutſch ausgegangen, denn dieſer Satz fehle, ebenſo
wie der Paſſus von den „vor der Front liegenden 4—5000
Franzoſen”. Auch die Vergleiche mit der Schlacht von
St. Privat ſeien unterdrückt. Es kann natürlich niemand
von den franzöſiſchen Zeitungen verlangen, ſagt das Ba=
ſeler Blatt, daß dieſe ihren Leſern die deutſchen Berichte
über die franzöſiſchen Verluſte bringen, wie dies
umge=
kehrt regelmäßig in der deutſchen Preſſe mit den franzö=
ſiſchen Bulletins geſchieht. (!) Aber eine Mitteilung als
„offizielle” zu veröffentlichen und dann die Hauptſache
wegzulaſſen, iſt doch etwas ganz anderes. Für ein
der=
artiges Verfahren kennt der Sprachſchatz aller Nationen
einen ganz beſtimmten Ausdruck. Dieſem Verfahren
gegenüber wirkt das amtliche franzöſiſche Dementi, das
von dem lügneriſchen Charakter der deutſchen General=
ſtabsberichte ſpricht, mehr als merkwürdig. Das Blatt
erinnert bei dieſer Gelegenheit noch daran, daß die
Cen=
tral News die Einnahme von La Baſſée als ein ewig
denkwürdiges Ereignis in der Geſchichte des engliſchen
Heeres feierte, während zwölf Stunden ſpäter die Times
halbamtlich melden mußte daß gar kein Kampf
ſtattge=
funden habe. Welch klägliches Eingeſtändnis, ſagte
hier=
zu die Nieuwe Rotterdamſche Courant, die auch ein
neu=
trales Blatt iſt. Da wir aber noch neutraler ſind, ſagen
wir gar nichts.
Das Zeppelinfieber in England.
* Amſteram, 24. Jan. Die holländiſchen Blätter
verſpotten die Engländer wegen ihrer
Zep=
pelinangſt, die ſie jetzt ſchon bei bloßen verdächtigen
Geräuſchen deutſche Zeppeline in der Luft vermuten läßt.
So ſagt der Maasbode dazu: Die Berichte waren in der
Hauptſache den überſpannten Nerven
zuzuſchrei=
ben, zum Teil ſcheinen ſie aber auch aus der Luft
gegrif=
fen. Aber viele Engländer hielten zweifellos an der
Wahrheit dieſer Gerüchte feſt, und ſelbſt ganz ernſthafte
Blätter ſchrieben nicht nur ernſthafte Kommentare dazu,
ſondern glaubten auch zu kräftigen Gegenmaßregeln
an=
feuern zu müſſen. Es wäre auch wirklich nicht zu
ver=
wundern, wenn nach dem immerhin ſo erfolgreichen Zug
der deutſchen Marineluftſchiffe über die Plätze an der
Südoſtküſte das Gerücht von einem neuen Angriff ent=
ſteht, während in Wirklichkeit die Zeppeline in ihren
Schuppen in Deutſchland ruhig geborgen bleiben. Sicher
ſcheint zu ſein, daß man nirgends böſe Folgen von dieſem
eingebildeten Zeppelinangriff zu ſpüren
bekommen hat, und die Beſatzung der Zeppeline iſt wohl
nicht ſo englandfreundlich geſinnt, daß ſie nicht ein
Zei=
chen von ihrer Anweſenheit gegeben hätte, wenn ſie ſich
einmal über engliſchem Boden befindet. Vielleicht hat
man es aber mit einer Attacke eigener Flieger zu tun
ge=
habt, die unterſuchen wollten, was des Abends aus der
Höhe von verſchiedenen Städten zu erkennen iſt.
Vader=
land bemerkt zu demſelben Thema: Es iſt ſehr begreiflich,
daß die Angſt den Bewohnern von Norfolk derartig mit=
ſpielt, aber es iſt zugleich charakteriſtiſch für die
entſetz=
liche Furcht, die dieſe neueſten Vernichtungswerkzeuge
hervorrufen.
* Kopenhagen, 25. Jan. Nach Londoner
Mel=
dungen der däniſchen Blätter treffen immer noch
über=
füllte Eiſenbahnzüge aus dem Küſtengebiet in London
ein. Yarmouth iſt von über zwei Dritteln der
Zivil=
bevölkerung verlaſſen, nur die ärmere Bevölkerung
und die Beamten ſind zurückgeblieben. Der Gemeinderat
von Yarmouth hat eine Entſchließung gefaßt, in der er
wvichtige Höhen. Die Gegend iſt hübſch, prächtiger, alter
Kiefernwald voll mächtiger Hirſche um das Schloß herum.
Heute hat nach leidlich angenehmer Witterung plötzlich
Froſt und Schnee eingeſetzt. Zum erſtenmal in Polen ſind
mſere Unterkunftsverhältniſſe gut. Ich habe mir das
ſchönſte Zimmer ausgeſucht mit Balkon, der in den Wald
hinaus geht, ferner daneben eigenes Badezimmer mit
Waldkapelle! Die Verpflegung wird in ihrer grauenhaften
Eintönigkeit durch die Hirſche und Rehe des Zaren
ange=
nehm unterbrochen. Was man vermißt, iſt jede Spur alko=
ſoliſchen Getränkes, nur äm Silveſterabend gab es eine
Ausnahme, ſonſt iſt nichts zu haben. In Tomaszow und
Pelſikan (?) haben die Oeſterreicher den letzten Wein und
kognak aufgekauft. Auch mit Rauchſachen waren wir auf
dem Nullpunkt angelangt; doch iſt mit den beiden letzten
Poſtſendungen ein Zigarrenpaket aus Hamburg von einer
Kollegenfrau, und eins, das ſechs verſchiedene
Import=
garren enthielt, vom Stammtiſch bei Fink eingetroffen.
Schmerzlich iſt der Mangel an Wurſt, Schinken uſw., die
ine angenehme Frühſtückszugabe bilden und von denen
cherlich manches unterwegs iſt, aber nicht ankommt.
Inzwiſchen iſt es 11 Uhr geworden und Zeit, ſchlafen
t gehen, da der Betrieb morgens um 6 Uhr wieder
an=
ingt. Daher gute Nacht! Hoffentlich höre ich bald von
ir und aus Darmſtadt.
Recht herzliche Grüße an Euch alle!
Dein treuer Neffe Carlo.
*
L. . .. . . . . 19. 1. 15.
Liebe Eltern! Verzeiht mir gütigſt, daß ich Euch in
etzter Zeit ſo lange warten ließ. Ich hatte jedoch ſo viel
t tun, wie ich ja ſchon auf meinen Karten bemerkte. Wir
haben hier viel mehr Arbeit als in der Batterie. Wir
ſam=
eln Geſchoſſe, Sprengſtücke, Konſervenbüchſen und fahren
ie 20 Kilometer weit bis nach R. .. Wir fällen
Baum=
tämme im Wald von L. und fahren ſie nach N.. . . in die
Schneidemühle; ferner haben unſere Leute bei E. .. ..
drei Kilometer von L., eine Halle eingeriſſen, deren
Well=
blechdeckung und Balken vom Train in die Schützengräben
gefahren werden, um zu Unterſtänden verwendet zu
wer=
den. Heute werden hier Nußbäume gefällt, die in der
Hei=
mat zu Gewehrſchäften verarbeitet werden ſollen. Im
Valde von L. werden Tag und Nacht Holzkohlen gebrannt,
um unſeren Kameraden in der Gefechtslinie Wärme zu
ſpenden. Die Einwohner machen Zuckerrüben aus, die in
der Zuckerfabrik von Ham für die Armee zu Zucker
ver=
arbeitet werden. Ihr ſeht alſo, liebe Eltern, hinter unſerer
Front herrſcht emſige Tätigkeit, um die Landeserzeugniſſe
für das Wohl und die Bedürfniſſe unſeres Heeres
auszu=
nützen. Ueberall iſt man bemüht, unſeren tapferen
Krie=
gern die Beſchwerden des Krieges ſo erträglich wie nur
möglich zu machen. Und wo Ihr auch nachforſchet,
ange=
fangen bei dem höchſten, bis herunter zum einfachſten
Krie=
ger, jeder iſt beſeelt von dem Gedanken: „Ich will tun,
was in meinen Kräften ſteht, um meinen Kameraden in der
Gefechtslinie das Leben möglichſt zu erleichtern.” Helfen
wollen wir denen, die Tag und Nacht bereit ſind, mittels
hrer Kunſt, die Tod und Verderben ſpeienden Ungeheuer
in die feindlichen Reihen zu ſenden. Seht, das iſt der
Zeiſt in unſerem Heere, darum ſind wir unbezwinglich,
das ſind ſchöne, erhabene Bilder. Trotzdem wir die
Lan=
deserträgniſſe an uns ziehen, leben wir im Frieden mit
den Einwohnern. Wenn man ſieht, wie unſere Soldaten
mit den Bauern lachen und ſcherzen, wie ſie ihnen von
ihrem Ueberfluß geben, ſo könnte man glauben, der Krieg
ſei ein Traum, und doch erſchlafft unſer kriegeriſcher Geiſt
nicht, wiſſen wir doch, daß wir ſiegen müſſen, wollen, und
mit Gott auch ſiegen werden.
Euer A.
Tauſend Grüße!
*
S. M. S. „H.‟, 18. Januar 1915.
Geehrte Frau S.! Alſo der Spaß war nicht ſchlecht;
die Ueberraſchung war groß und ebenſo die Freude, als
heute Ihre liebe Sendung bei dem Unterzeichneten glücklich
landete. Wir haben uns die hübſchen Dinge aber auch
gleich zu Gemüte gezogen und uns, wie geſagt,
außer=
ordentlich drüber gefreut, und danken Ihnen, geehrte Frau
S., nun herzlichſt dafür. Ich ſchreibe da „wir” und „uns”
— der hübſche Inhalt Ihres lieben Pakets hat, wie das ſo
unter Kameraden an Bord üblich iſt, alſo verſchiedene
Ab=
nehmer gefunden, und außer „Hein” und „Kriſchan” und
„Willem” fanden ſich noch ſo allerlei „Fitjes”, „Tetjes” und
„Korls” uſw., die auch nicht gerade Koſtverachter ſind. Wir
alle an Bord haben ja gerade in den letzten Wochen mit
Rührung empfunden, mit wieviel großer,
unerſchütter=
licher, treuer Fürſorge und Liebe das geſamte deutſche
Volk hinter ſeiner Wehrmacht zu Lande und zu Waſſer
ſteht. Um das ſo recht anſchaulich darzuſtellen, muß ich
bloß auf unſere Weihnachtsfeier an Bord zurückgreifen. —
Wir waren draußen in See geweſen auf Wache, und da
hatten wir erſt am heiligen Abend ſelbſt einige raſche
Vor=
bereitungen aufs Feſt treffen können — aber weihnachtliche
Stimmung nirgends ſo recht; wir mußten wohl mehr als
ſonſt an die Lieben daheim denken. — Ich ſelbſt bin ja auch
in Kiel verheiratet und Vater zweier herziger kleiner
Bubis. — Auch unſere kirchliche Weihnachtsfeier trug ein
überaus ernſtes, faſt ſchwermütiges Gepräge, und ich hoffe
nur, daß ſich alles, was ſich in dieſer ernſten Stunde an
Sehnſucht und Liebe doppelt in unſeren Herzen
aufſpei=
cherte, dereinſt in grenzenloſem Haſſe gegen England
ent=
laden möge, dem mutwilligen Störer ſo vielen deutſchen
Familienglücks. — Ja, dann, nach der kirchlichen
Weih=
nachtsfeier kam aber der Stimmungsumſchwung. Zu
un=
erer größten Freude fand unterm brennenden
Tannen=
baum ein jeder auf ſeinem Platz ein wunderſchönes und
reichhaltiges Paket — vom Weihnachtsmann aus dem
braven Heſſenlande. Da brachen denn goldener Frohſinn
und ſonniger Humor, die nun einmal an Bord nicht tot zu
kriegen ſind, bald überall durch. Unſer braver
Komman=
dant, der ſchon bei der kirchlichen Feier ſo ſchön zu uns
geſprochen hatte, war lange Zeit in unſerer Mitte und
freute ſich mit uns. Beim dampfenden Gläschen Grog
er=
tönten bald ernſte und heitere Weiſen; Vorträge und Reden
wurden geſchwungen, eine ſogenannte „Klamaukkapelle‟
trat in Kraft, und ſchließlich war ſogar ein richtiges „
Tanz=
beinſchwingen” im Gange. Alſo, alles in allem, eine ſchöne,
urgemütliche Feier war’s doch noch geworden, und wir
verdankten ſie, wie geſagt, zum größten Teil dem braven
heſſiſchen Weihnachtsmann. — Daß unſere Schiffe am
erſten Weihnachtstage dann den „Beſuch” eines engliſchen
wollten wohl „Feſt=
Flugzeuggeſchwaders erhielten
grüße” bringen — werden Sie wohl geleſen haben. Wir
haben die „lieben Vettern” aber gar nicht erſt
angenom=
men, ſondern ſie gleich wieder nach Hauſe geſchickt — zum
größten Teil ohne Apparat. Nun denken wir aber doch,
daß es bald heißere Arbeit auch für uns geben wird. Nun,
uns ſoll’s bloß recht ſein; unſere Stimmung an Bord habe
ich ja, wenn auch nur ſchwach, in „Unſer Dank”
niederzu=
legen geſucht.
Nochmals beſten Dank! Mit treudeutſchem Gruße Ihr
R. D., Ob.=Maſch.=Mt.
ergebener
ſich außerſtande erklärt, für die Sicherheit der Bewohner
fernerhin einzutreten, falls die Regierung keine energi=
ſcheren Vorſichtsmaßregeln gegenüber feindlichen
Angrif=
fen zu treffen in der Lage ſei.
Ein amerikaniſches Urteil über den
Zeppelinflug.
* London, 25. Jan. (Ctr. Frkft.) Während bis
jetzt ſämtliche Meldungen, die aus Amerika an die engli=
ſchen Blätter über den Zeppelinflug gingen, lediglich die
Entrüſtung der Amerikaner ausmalten, liegt nunmehr
auch eine Stimme der Neu=Yorker Staatszeitung vor, in
der Hermann Ridder ſich luſtig macht über das Wort
Churchills: „Die Kindermörder” indem er folgendes
ſchreibt: Eine hungrige Maſſe, die alle die Qualen des
Hungers durchmacht, wird uns vielleicht dazu bringen,
daß man glaubt, ein kurzer Tod ſei beſſer als ein langer
durch Aushungerung. Die Aushungerung, die
England den deutſchen Frauen und Kindern auferlegen
will, und es gibt deren mehrere Millionen, wurde offen
eingeſtanden, und ſie wird ſogar von der britiſchen
Regie=
rung wie eine religiöſe Handlung betrachtet.
Wenn ein britiſches Baby ſeinen Tod infolge des
natürlichen Laufes dieſes Weltkrieges findet, dann geht
ein Schaudern über alle; wenn aber eine Million
und mehr noch deutſcher Kinder im zarten Alter ganz
freundſchaftlich und liebenswürdig und patriotiſch, mit
einem Wort, ganz engliſch, mit dem Hungertod bedroht
werden, dann nimmt man an, daß die Welt das ruhig
hinnehme. (Frkf. Ztg.)
Wie die Ruſſen in Galizien hauſen.
* Wien, 25. Jan. Immer zahlreicher werden die
Nachrichten über die haarſträubenden Greueltaten,
welche die Ruſſen, die „Befreier” der unter
Oeſter=
reichs Joch ſeufzenden Slawen, in dem ſlawiſchen
Haupt=
land Galizien ſeit ihrem Einfall verübt haben und
verüben. Es handelt ſich wohlgemerkt dabei nicht um
Handlungen, welche die kriegeriſchen Operationen
not=
wendig machen, ſondern um Akte ganz gemeiner
Raub= und Mordluſt gegen eine unkriegeriſche,
obendrein aufs äußerſte eingeſchüchterte Bevölkerung.
Krakauer Blätter bringen neuerdings aus dem galiziſchen
Karpathenvorland Einzelheiten über das Hauſen der
Ruſſen: In Dukla wurden Geſchäfte und Wohnhäuſer
geplündert, Möbel als Brennmaterial benützt. Das
gräf=
lich Mecinskiſche Schloß diente dem Stadtkommandanten
als Quartier und blieb deshalb verſchont. In Gorlice
wurden alle Petroleumraffinerien mit
Aus=
nahme der in ausländiſchem Beſitz befindlichen, ſowie ſon=
ſtige Fabriken gän zlich vernichtet, bedeutende
Vorräte einer Likörfabrik teils verbraucht, teils ausgegoſ=
ſen; viele Hunderte Fäſſer Naphtha zu je zwei Kronen
an Bauern verkauft. Die Stadt ſelbſt wurde völlig
aus=
geplündert, den Leuten auf der Straße Goldſachen,
Män=
tel und Stiefel gewaltſam abgenommen. Die
Petroleum=
raffinierie in Lipinski und die Schlöſſer des Grafen
Skrzynski in Zogorzany, des Petroleuminduſtriellen und
ehemaligen Landsmannminiſters Dlugosz in Siary und
Sekowa wurden vollſtändig verwüſtet und ausgeraubt.
Der hübſche Kur= und Badeort Myſowa iſt gänzlich zer=
ſtört. Als ſich ein ausgeplündeter Kaufmann bei der
Sicherheitswache beſchweren wollte, wurde er von
Koſa=
ken auf der Stelle totgeſchlagen. Bei Snieznica und
Cie=
ten, in Moſtow, Jodlownik, Kwaſocice und Probreczyn
zeigen Kirchen, Klöſter, Geſchäfte, Wohnhäu=
ſer und Gutshöfe fürchterliche Spuren von
Plünderung und Brandſchatzung. Die Städte
Wisniowa und Dobczyce ſind ebenfalls arg betroffen
worden; niemand wurde verſchont, was nicht entwendet,
wurde vernichtet und zum Schluß die Raubſtätte einge=
äſchert. In Nieglowice fiel die Petroleumraffinierie der
Zerſtörungswut der Koſaken zum Opfer. Im ganzen
Karpathenvorland waren Schuhwerk und Kleider,
nament=
lich Pelze, die begehrteſten Gegenſtände der Requiſition.
Aus Bulgarien.
* Prag, 25. Jan. Das heutige Mittagsblatt der
ſozialdemokratiſchen Prave veröffentlicht einen
telegra=
phiſchen Bericht aus Sofia vom 24. Januar, nach dem
dort unter dem Vorſitz Kirkoffs eine große
Volks=
verſammlung ſtattgefunden habe, an der über 5000
Perſonen teilnahmen. Begeiſtert begrüßt, ſprach der deut=
ſche ſozialdemokratiſche Publiziſt Parvus gegen den
Zarismus. Die Verſammlung war vollkommen mit dem
Standpunkt der deutſchen Sozialdemokratie
einverſtan=
den. Die von den Rednern zum Ausdruck gebrachte An=
ſchauung, womit ſich die Verſammlung einverſtanden
er=
klärte, ging dahin, daß Deutſchland für die europäiſche
und ſozialdemokratiſche Sache kämpfe und daß ein deut=
ſcher Sieg die einzige Garantie für die Selbſtändigkeit
und nationale Entwickelung der Balkanſtaaten ſei. Die
Verſammlung ſprach ſich weiter für den Anſchluß der
Bal=
kanſtaaten an die Zentralmächte, ſowie für die
Selbſtän=
digkeit und Freiheit der Ukrainer, Polen und Bewohner
des Kaukaſus aus.
Aus Portugal.
* London, 26. Jan. Reuter meldet aus
Liſſa=
bon: Der Miniſterrat hat dieſer Tage über die
Beſtraf=
ung der verhafteten Offiziere beraten. Der
Prozeß ſoll, wie die Mitteilung des Kriegsminiſteriums
beſagt, vor den gewöhnlichen Militärgerichtshöfen zur
Verhandlung kommen, da die Handlungen, deren die
Offiziere angeklagt ſind, nicht politiſcher Natur ſind,
ſon=
dern als Mangel an Reſpekt vor den Vorgeſetzten
aus=
gelegt werden müßten. Das Kabinett hat beſchloſſen,
diejenigen Blätter, die direkt oder indirekt zum
mili=
täriſchen Ungehorſam aufforderten oder einem ſolchen
Vorgehen Beifall ſpendeten, zu ſuspendieren, ſowie jeden
Verſuch zur Schaffung öffentlicher Unruhen zu
unter=
drücken. Nach den eingelaufenen Berichten ſoll die
Ord=
nung im ganzen Lande ungeſtört ſein. Das Präſidium
der Republik ſandte eine Note an die Preſſe, in welcher
es mitteilt, daß der Präſident entſchloſſen ſei, mit den
Parteiführern und anderen Perſönlichkeiten über die
Löſung der Miniſterkriſis zu beraten.
Der Aufſtand in Südafrika.
* Pretoria, 25. Jan. Das Reuterſche
Bu=
reau meldet amtlich: Der Feind griff mit 1200 Mann
und vier Kanonen unter dem Befehl der Kommandanten
Kemp und Maritz Uppington an, wurde aber
zurück=
geſchlagen und ließ 12 Tote, 33 Verwundete und 96
Gefangene zurück. Die Engländer hatten drei Tote und
22 Verwundete. (Wie die ſüdafrikaniſchen
Verluſtan=
gaben der Engländer zu bewerten ſind, hat der
veröffentlichte Bericht des Gouverneurs von
Südweſt=
afrika über das Gefecht von Sandfontein gezeigt.)
Die Buren gegen den Dienſtzwang.
* Amſterdam, 23. Jan. Die Pretoria Volksſtem
veröffentlicht einen Brief des Buren Frouwtje aus
Hen=
derton, der die Stimmung der Buren im allgemeinen
wiedergibt und auszugsweiſe lautet: Wir hatten unſere
Freiheit, unſere Fahne, unſere Selbſtändigkeit verloren,
aber dafür war uns geſagt worden, daß wir eine große
perſönliche Freiheit gewonnen hätten. Dies ſei
das Hauptmerkmal britiſcher Staatskunſt. Kein Menſch
würde unter britiſcher Herrſchaft zum Militärdienſt
gezwungen. In unſerem Land wie in allen britiſchen
Ge=
bieten müſſe ſich der Bürger einzig und allein dazu
ver=
pflichten, ſein Land zu verteidigen. Wohlverſtanden:
Verteidigen! Mit welchem Recht will man uns nun nach
Deutſch=Südweſtafrika in den Kampf ſchicken?
Wie kommen wir dazu, gegen die Deutſchen einen Angriff
in Nakob auszuführen? Das iſt ein trauriges Erwachen,
wenn wir ſo ſchnell unſere Ideale perſönlicher Freiheit
beim geringſten Anlaß mit Füßen getreten ſehen. Das
Volk wünſcht keine Eroberung zu machen, es überläßt der
Regierung, das ſelbſt zu tun, wenn ſie es will. Aber
* 8 Millionen Feldpoſtbriefe an einem Tag. Nach einer
am 16. Januar vorgenommenen Zählung ſind an dieſem
Tage aus dem Deutſchen Reiche 7989940 Feldpoſtbrief=
ſendungen nach dem Felde abgegangen, nämlich 4304 770
portofrei, alſo meiſt bis 50 Gramm ſchwere Briefe und
Poſtkarten und 3685170 ſchwerere, frankierte
Feldpoſt=
briefe und Feldpoſtpäckchen. Davon rührten her aus dem
Reichs=Poſtgebiet 6,6 Millionen, aus Bayern rund 1
Mil=
lion, aus Württemberg rund 0,4 Millionen Sendungen.
* Dactylopsila Hindenburgi. In den
Sitzungs=
berichten der „Geſ. naturforſch. Freunde” zu Berlin ver=
öffentlicht Dr. Willy Ramme, Aſſiſtent am Königl. Zoolog.
Muſeum, ſoeben die Entdeckung eines neuen
Säugetieres aus Kaiſer=Wilhelms=Land, dem er den
Namen „Dactylopsila Hindenburgi” beigelegt hat. Das
hübſche Tier iſt insgeſamt 70 Zentimeter lang und gehört
zu der Gruppe der Streifenbeutler; es zeichnet ſich durch
drei ſchwarze Rückenſtreifen auf weißem Grunde aus und
beſitzt einen 40 Zentimeter langen ſchwarzen Schwanz mit
reinweißer Spitze. Ueber ſeine Lebensweiſe iſt nichts
be=
kannt, doch kann man aus der bedeutenden Länge des
vierten Fingers und dem Bau der Schneidezähne den
Schluß ziehen, daß es Kerbtiere und deren Larven frißt,
die es nach Aufreißen der Rinde durch die Schneidezähne
vermittels des langen vierten Fingers erbeutet, ganz
ähn=
lich, wie das bekannte „Fingertier” von Madagaskar.
Dr. Ramme ſchreibt über das neue Tier: „Die neue
Dactylopsila ſtammt aus Kaiſer=Wilhelms=Land, deſſen
Beſitz uns augenblicklich ſtreitig gemacht wird. Wenn es
dereinſt wieder deutſch wird, was wir zuverſichtlich
hoffen, ſo werden wir dies nicht zuletzt unſerem genialen
eneralfeldmarſchall v. Hindenburg zu danken haben.
Es ſei mir geſtattet, die neue Art ihm zu Ehren
Dactylopsila Hindenburgi zu nennen.”
*Eine Kriegstrauung auf dem Bahnhof. Auf dem
Bahnhof Bruchſal wurde dieſer Tage eine
Kriegstrau=
ung vorgenommen. Der Bräutigam und die Braut, die
zu Friedenszeiten in Pforzheim wohnten, hatten ſich in
Mühlacker getroffen, wo der Bräutigam auf der Fahrt von
München nach dem weſtlichen Kriegsſchauplatz eine kurze
Raſt hatte. Die Zeit reichte jedoch nicht hin, um die
Stan=
desamtshandlung vornehmen zu können, und es mußte
darauf in Bruchſal auf telegraphiſche Nachricht hin alles
vorbereitet werden. Nach der Trauung ſetzte der junge
Ehemann ſeine Fahrt nach dem Weſten fort und die junge
Frau ging nach Hauſe.
Aus der Liller Kriegszeitung.
* Ein ſeltſamer Ort. . . . Wir fuhren von
da=
heim nach Frankreich in vollbeſetztem Soldatenzug. Auf
franzöſiſchem Boden, in einem kleinen Orte, gab es den
erſten Aufenthalt, der neben der Einnahme des
Mittag=
eſſens auch zum Schreiben von Feldpoſtkarten verwendet
wurde. Aber wie heißt der Ort? Da erblickt man an
einem kleinen Häuschen neben dem Bahnhofsgebäude eine
Aufſchrift, und bald werden mehrere Karten aufgegeben
mit der Bezeichnung: „Hommes, den 15. Januar 1915.”
Es iſt jetzt ſo viel von den Kämpfen in Nordpolen die
Rede. Gibt es denn überhaupt mehrere Nordpole?
Deutſchland unterſagt die Beförderung von Holz von
Norwegen nach England. Das iſt betrüblich für England.
Man bedenke, wieviel Holz es für Inſtandhaltung des
Holzwegs benötigt, auf dem es ſich gerade jetzt unausgeſetzt
befindet!
Da gibt es nun jetzt Bouillonwürfel, Kakaowürfel und
dergleichen ſchöne Dinge fürs Feld! Warum verſucht ſich
das Königliche Hofbräuhaus in München nicht in der
Ausgabe von Hofbräubier=Würfeln? Ein Würfel auf ein
Glas Waſſer — und das ſchäumende Hofbräu iſt fertig!
Welche Rieſenabſatzmöglichkeiten ins Feld! Wirklich, das
Geld liegt auf der Straße!!!
dann ſoll ſie ſehen, wo ſie die nötigen Menſchen
her=
nimmt, um es zu erreichen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Januar.
* In den Ruheſtand verſetzt haben Se. Königl.
Hoheit der Großherzog den evangeliſchen Pfarrer
Georg Hechler zu Aſſenheim auf ſein Nachſuchen unter
Anerkennung ſeiner langjährigen treu geleiſteten Dienſte
und unter Verleihung der Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen, mit
Wirkung vom 1. April 1915.
* Militärdienſtnachrichten. Zu Hauptleuten befördert:
die Oberleutnants der Reſerve: Gilbert des Leibgarde=
Inf.=Regts. Nr. 115 (I Darmſtadt), jetzt beim Erſ.=Bat. d.
Regts., Klein des Inf.=Leib=Regiments Nr. 117 (
Wies=
baden), jetzt ſtellvertr. Adj. beim Bez.=Komm. Wiesbaden;
der Oberleutnant der Landw.=Inf. 1. Aufgebots:
Brack=
low (Worms), jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=Bat. II Darm=
ſtadt; die Oberleutnants: Schultze der Landw. 1.
Aufgebets d. Eiſenb.=Tr. (Hanau), jetzt bei der Feſt.=
Komp. 107 in Mainz, Clemm, Oberlt. d. Reſ. a. D.,
zu=
letzt von der Reſ. des Feldart.=Regts. Nr. 25 (Gießen),
jetzt bei der 2. Erſ.=Abt. des Feldart.=Regts. Nr. 61; die
Oberleutnants der Landwehr a. D.: Jung, zuletzt von der
Landw.=Feldart. 2. Aufgebots (Mainz), jetzt beim Ab=
ſchnitt III der Feſtung Mainz, Schrohe (Mainz),
zu=
letzt von der Landw.=Feldart. 2. Aufgebots (II Darm=
ſtadt), jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=Bat. II Darmſtadt; die
Oberleutnants der Landwehr a. D., zuletzt von der Landw.=
Inf. 2. Aufgebots: Willenbücher (Mainz), jetzt bei
der Kommandantur der Zitadelle der Feſtung Mainz
Bürner (Meiningen, jetzt Mainz), jetzt bei der Feſt.=
Komp. 119 in Mainz, Kornemann (Gießen), jetzt beim
Erſ.=Bat. des Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115, Walter,
Kuhl (I Darmſtadt), jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=Bat. II
Darmſtadt, Müller, Hugo (I Darmſtadt, jetzt Gießen),
Clößner (Limburg a. L.), jetzt bei der Kommandantur
des Kriegsgefangenenlagers Gießen, Schüz (Ludwig),
(II Darmſtadt), jetzt beim Landft.=Inf.=Bat. Friedberg. Zu
Oberleutnants befördert: die Leutnants: Damm (Erich),
der Reſ. des Inf.=Regts. Nr. 116 (Gießen), jetzt beim
Landw.=Brig.=Erſ.=Bat. 42, May der Landw.=Inf. 1
Aufgebots (Worms), jetzt bei der Mil.=Vorbereitungsanſtalt
Weilburg, Kühbacher der Landw.=Feldart. 2.
Auf=
gebots (Hanau), jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=Bat. II
Darmſtadt; die Leutnants der Landwehr a. D., zuletzt von
der Landw.=Inf 2. Aufgebots: Voltz (I Darmſtadt), jetzt
beim Landft.=Inf.=Erſ.=Bat. II Darmſtadt, Schmitt
(Worms), jetzt beim Landft.=Inf.=Erſ.=Bat. Worms. Zu
Leutnants der Landwehr=Inf. 1. Aufgebots ernannt:
Metzger, Koch, Hinkel, Rühl, Arnold, Feldw.=
Lts. beim Landft.=Inf.=Bat. Friedberg. Zum Leutnant der
Landwehr=Inf. 2. Aufgebots ernannt: Freitag, Feldw.=
Lt. beim Landft.=Inf.=Bat. Friedberg. Zu Leutnants der
Landw.=Inf. 1. Aufgebots befördert: die Vizefeldwebel
beim Landft.=Inf.=Bat. Mainz: Schmillen (Darmſtadt),
Waas, Hartmann, Bolbach, Hölken, Düball,
Steger (Mainz). Zum Leutnant der Landw.=Inf. 2
Aufgebots befördert: Kling, Vizefeldwebel beim Landft.=
Inf.=Bat. Friedberg. Befördert: Zu Leutnants der Re=
ſerve: Knopf (I Darmſtadt), Röhle (II Darmſtadt)
Saur (III Berlin), Vizefeldwebel des Inf.=Regts.
Nr. 115, Schuhardt (Mainz), Vizewachtmeiſter im
1. Fußart.=Regt. Nr. 3.
Kriegsauszeichnungen. Dem Lehramtsaſſeſſor
Wil=
helm Gérard aus Darmſtadt, zurzeit im Felde als
Leut=
nant d. Reſ. im Infanterie=Regiment Prinz Karl (4.
Großh. Heſſ.) Nr. 118, wurde das Eiſerne Kreuz
verliehen; ferner dem Offizier=Stellvertreter Walther
Trier, Sohn von Kommerzienrat Louis Trier;
Einjährig=Friwilligen Unteroffizier im 2. Naſſauiſchen
Infanterie=Regiment Nr. 88 Willi Hübner, Sohn des
Miniſterialkanzliſten Hübner. Hptm. Geppert vom
Reſ.=Feldart.=Regt. Nr. 25 erhielt das Eiſerne Kreuz 1.
Klaſſe. Die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille
wurde dem Gefr. Karl Luley, Großh. Heſſ. Drag.=Regt.
Nr. 23, Sohn von Gerichtsdiener Luley, Groß=Gerau
verliehen. Luley liegt zurzeit ſchwer verwundet in Ham
burg.
* Dank für Liebesgaben. Aus dem Oſten geht uns
folgender Dank zu, ohne Angabe des dankenden
Truppen=
teils: Als wir nach 26ſtündiger Fahrt morgens in K...
ankamen, um dort Morgenkaffee einzunehmen, waren wi
nicht wenig überraſcht, Liebesgaben aus unſerem
geliebten Heſſenlande aus der Hand des Herrn
Baurat Wagner, Darmſtadt, in Empfang nehmen zu
dürfen. Unſere Soldaten ließen ſich die von der Firma
Deutſche Dunlop Gummi Comp., Hanau a. M., geſpendeten
5000 Zigarren vortrefflich ſchmecken. Auch 20000
Poſt=
karten und ein Fäßchen Glühwein wurde uns gütigſt
über=
geben. Im Namen der heſſiſchen Truppen ſage
verbind=
lichſten Dank. Auguſt Wolf, Offizierſtellvertreter und
Transportführer.
— Großh. Hoftheater. Heute Mittwoch findet die
erſte Aufführung von Verdis „Alda” in dieſer Spielzeit
ſtatt, und zwar in der neuen Ausſtattung, die voriges
Jahr anläßlich der Frühlingsfeſtſpiele geſchaffen wurde.
Die Titelpartie ſingt Franziska Callwey, den Rhadames
zum erſtenmal Auguſt Globerger. In den übrigen
Partien ſind beſchäftigt die Damen Beling=Schäfer
(Prieſterin) und Jacobs (Amneris), ſowie die Herren
Kleinböhl (Bote), Perkins (Amonasro), Schützendorf
(König) und Stephani (Ramphis). Dirigent Paul
Ottenheimer, Regie Otto Nowack. Es gelten die
ge=
wöhnlichen Preiſe. Donnerstag wird nach längerer Zeit
wieder „Krieg im Frieden” von Schönthan und Moſer
in den Spielplan aufgenommen. Ebenſo wie „
Huſaren=
fieber” wird auch dieſes erfolgreiche Luſtſpiel aus dem
Garniſonsleben allenthalben jetzt wieder in das
Rever=
toire aufgenommen. Freitag wird der Schillerzyklus
mit einer Aufführung von „Don Carlos” fortgeſetzt.
Für Sonntag, den 31., iſt „Filmzauber” zum
erſten=
mal in dieſer Spielzeit angeſetzt; dieſe Vorſtellung
fällt den D=Abonnenten zu. Generalmuſikdirektor Felix
von Weingartner wird anfangs Februar ein
Hof=
muſikkonzert und einige Opernabende leiten.
— Briefe an internierte Deutſche in Rußland.
Nach einer Erklärung der ruſſiſchen Regierung iſt den in
Rußland internierten deutſchen Zivilgefangenen nunmehr
der Briefverkehr durch Vermittelung des
Kriegsgefangenen=
bureaus beim ruſſiſchen Roten Kreuz in St. Petersburg
geſtattet. Es empfiehlt ſich, Briefe für internierte Deutſche
in Rußland unter folgender Adreſſe zur Poſt zu geben:
à la société de la croix rouge russe (Bureau Central
de renseignements sur les prisonniers de guerre)
à Petrograd für den deutſchen Zivilgefangenen — folgt
Name — in möglichſt genauer Adreſſe. Vorſtehendes
bezieht ſich nicht auf die Korreſpondenz mit den deutſchen
Kriegsgefangenen in Rußland, für die die bekar
beſtehen.
beſonderen Beſtimn
B Das UAnrechungeverhältnis für Poſanweiſungen
aus Dänemark nach Deutſchland iſt von der däniſchen
Poſtverwaltung auf 88 Kronen 50 Oere — 100 Mark
feſt=
geſetzt worden.
Poſtverkehr mit Belgien. Offene gewöhnliche und
eingeſchriebene Briefſendungen ſowie Telegramme
wer=
den unter denſelben bekannten Bedingungen wie ſchon
bisher im Verkehr mit Brüſſel, Verviers und deren Vor=
und Nachbarorten von jetzt ab auch im Verkehr zwiſchen
Deutſchland einerſeits und Lüttich nebſt ſeinen
Vor= und Nachbarorten Angleur, Ans, Chénée, Flémalle,
Grivegnée Herſtal, Hollogne=aux=Pierres Jemeppe
(Maas), Jupille, Ougrée, Scleſſin, Seraing, Tilleur, Val=
Saint=Lambert und Wandre anderſeits von den Poſtan=
ſtalten zur Beförderung zugelaſſen.
b. Zur Ausſtattung des, Lazarettzuges der heſſiſchen
evangeliſchen Gemeinden iſt auch der hieſigen
Blinden=
werkſtätte in der Eliſabethenſtraße 1 eine Lieferung
an Bürſtenwaren übertragen worden, was von Seiten der
in der Werkſtätte arbeitenden Blinden mit großer Freude
begrüßt wurde. Iſt es den Blinden und namentlich
den=
enigen unter ihnen, die einſt des Kaiſers Rock getragen
haben, alſo den ſogenannten „ſpäter Erblindeten” in
die=
en Monaten ſchon immer ein großer Schmerz geweſen, daß
ie nicht gleich ihren ſehenden Kameraden mit ins Feld
ziehen konnten, ſo iſt es für ſie und alle an der Lieferung
beteiligten Blinden ein erhebendes Gefühl, nun doch in
direkter Weiſe mit Hand anlegen zu dürfen an die großen
Aufgaben, die dem deutſchen Volke jetzt geſtellt ſind. Dem
Großh. Oberkonſiſtorium gebührt warmer Dank dafür, daß
es bei der Ausrüſtung des Lazarettzuges auch an die
Blinden gedacht hat.
* Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle. Nach einer
Bekannt=
machung des Oberbürgermeiſters fällt die Sprechſtunde
der Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle (Wilhelminen=
ſtraße 34) am Mittwoch, den 27. ds. Mts., aus.
):( Vom alten Bahnhof. Der Umzug der
Eiſen=
bahnkontrolle II aus dem alten Ludwigsbahngebäude
nach dem hergerichteten alten Main=Neckarbahngebäude hat
am Samstag begonnen und wird mehrere Tage dauern.
Das Gebäude hat Zentralheizung, elektriſches Licht und
hohe, helle, behagliche Bureauräume erhalten. Die Uhr
auf dem Türmchen des Gebäudes, die vor ein paar Jahren
heruntergenommen worden war, iſt durch eine neue mit
vier Zifferblättern erſetzt worden.
Der
Dampf=
bagger ruht zurzeit auf einem alten Geleiſe am
Uebergang der Pallaswieſenſtraße über den alten
Bahn=
körper.
— Jugendwehr in Darmſtadt. Die Sonntag=
Nach=
mittags=Uebungen der Jugendwehr werden vom nächſten
Sonntag ab in das Waldgelände hinter dem Woog
ver=
legt. Alle Züge treten deshalb auf dem
Platz vor dem=Hallenſchwimmbad
nachmit=
tags 2¾4 Uhr an. Der lebhafte Wunſch unſerer
Ju=
gend, durch Tragen einer Mütze die
Zuſammengehörig=
keit noch ſichtbarer zum Ausdruck zu bringen und
gleich=
zeitig ein ſtrafferes Bild bei den Uebungen zu geben, geht
demnächſt in Erfüllung. Durch gütige Spenden einer
An=
zahl Jugendfreunde laſſen ſich auch für die weniger
Be=
mittelten Mützen beſchaffen. Eine hieſige Firma iſt
zur=
zeit mit deren Herſtellung befaßt. Ein Muſter iſt in den
Geſchäftsräumen der Firma Heinrich Lautz, Ecke Rhein=
und Grafenſtraße, ausgeſtellt.
* Frauenverein der Martinsgemeinde. Ein Beweis,
welches Intereſſe dem Vortrag des Herrn Profeſſor
Kun=
kel: „Der Krieg und die Frauen”
entgegenge=
bracht wurde, bewies der am Montag abend dichtbeſetzte
Saal des Gemeindehauſes der Martinsgemeinde. In
vortrefflichen Schilderungen wußte der Redner zu
berich=
ten von der Begeiſterung der Frauen ſchon bei
Krieges=
anfang, wie ſie alle für die gerechte Sache unſeres deut=
ſchen Volkes in gleichem Bewußtſein mitempfanden und
wie ſie mit treuer Hingabe an allen Arbeiten und ſozialen
Fürſorgegebieten, die der Krieg veranlaßte, ſich
beteilig=
ten. Höchſte Bewunderung zollte er auch der
helden=
mütigen Art, mit welcher die Frauen über die furchtbare
Todesnot hinauskommen, wie ſie ſtillſchweigend und ſtolz
ihr Liebſtes und Beſtes dem Vaterlande hingeben. Nächſt der
militäriſchen Ausbildung des Heeres, führte der Redner
aus, ſei es auch das Erziehungswerk der deutſchen Mütter
und Frauen, was unſeren Truppen Mut und Kraft verleiht,
auch zugleich das Bewußtſein, für das Wohl der deutſchen
Frauen zu kämpfen. Aber auch zu tadeln wußte der
Red=
ner die Modetorheiten mancher Frauen, ſowie, daß
bei der Aenderung und Umſchaltung unſeres Haushaltes,
der jetzt zum Sparen auffordert, die Frauen noch nicht
ganz auf der Höhe ſind, indem ſie nicht an ein
gemein=
wirtſchaftliches Denken gewöhnt ſind, was für den Krieg
recht nachteilig wirken kann. Die Kinder ſollen dem Ernſt
der Zeit entſprechend erzogen werden, auch die Forderung
nach einem weiblichen Dienſtjahr für jedes junge
Mäd=
chen hielt der Redner für ſehr angebracht. Zum Schluſſe
ſtellte er noch feſt, daß das Feſthalten der geiſtigen Güter,
welche die große Vaterlandsliebe jetzt hervorgebracht hat
und die wahren Werte an Innerlichkeit, Einfachheit und
Natürlichkeit zu pflegen — die Aufgabe der deutſchen
Frauen und Mütter ſei, denn keine andere Frau ſei
geeig=
neter, ſich aus ſich ſelbſt herauszubilden als die deutſche:
möchten ſie darum beitragen helfen, daß die Worte des
Dichters zur herrlichen Wahrheit einſt werden: „Es ſoll an
deutſchem Weſen noch einmal die Welt geneſen!“ — Ueber
alle die Einzelheiten dieſer Punkte wußte der Redner die
Erwartungen der Anweſenden in hohem Maße zu
befrie=
digen.
— Die Ernährungsfrage während der Kriegszeit.
Man ſchreibt uns: Der Darmſtädter
Lehrerin=
n enverein beabſichtigt, Sonntag, den 7. Februar,
nachmittags, im Saale des Süßſchen Konſervatoriums,
Mühlſtraße 70, eine Mütterverſammlung für
Frauen aus einfachen Kreiſen zu veranſtalten, wobei
Frl. Meyer Leiterin des Hauswirtſchaftlichen
Semi=
nars der Aliceſchule, über „Die Hausfrau und die
Ernährungsfrage während der
Kriegs=
zeit” ſprechen wird. An den Vortrag ſoll ſich eine Aus=
ſprache ſchließen. Da dieſe Frage augenblicklich von
größter Bedeutung iſt, ſei ſchon heute auf die
Veranſtal=
tung hingewieſen.
Vaterländiſche Feier. Am nächſten Sonntag
abend findet im Konkordiaſaale eine vom
Katholiken=
verein und dem Volksverein für das katholiſche
Deutſchland veranſtaltete vaterländiſche
Feſt=
eier ſtatt, bei der Herr P. Hülsmann über die
Tugend der Vaterlandsliebe ſprechen wird. Dieſem
Herrn geht der Ruf eines bedeutenden Redners voraus.
Siehe Anzeige.)
Der Vogelsberger Höhenklub, Zweigperein
Darmſtadt, veranſtaltet am Donnerstag, d. 28. I. Mts.,
im Saale der Landesbaugewerkſchule, Neckarſtraße 3,
einen Vortragsabend, an dem Herr Miniſterialreviſor
Bruchhäuſer über ſeine Erlebniſſe auf einer
Fahrt mit Liebesgaben durch Belgien und
Nordfrankreich erzählen wird. Da zahlreiche Städte,
wie Brüſſel, Antwerpen, Lille uſw. beſucht wurden, aber
auch Liebesgaben mit Autos unmittelbar an die Truppen
in der Front herangebracht werden konnten, dürfte der
Zweck des Abends, die Mitglieder des V.=H.=C. in dieſer
ernſten Zeit wieder einmal zuſammenzuführen, vollauf
erreicht werden. (Näheres ſiehe Anzeige in dieſer
Nummer.)
* Konzert. Im Kaffee Fürſt Bismarck findet
heute abend, anläßlich Kaiſers Geburtstag, ein
patrio=
tiſcher Konzertabend ſtatt, zu welchem die
Künſt=
ler=Vereinigung ein erſtklaſſiges Programm zuſammenge=
ſtellt hat. Unter anderem kommen folgende Muſikſtücke
zum Vortrag: Sang an Aegir, Kompoſition von Sr. M.
Kaiſer Wilhelm II., Marine=Tongemälde über das
Flag=
genlied von Thiele, Große Fantaſie aus der Oper „Die
Hugenotten”, Kriegspotpourri von Conradin und des
Krie=
gers Traum vor der Schlacht von Eule uſw. Zu dieſem
Tag erhält das Kaffee einen Teil der vorgeſehenen
künſt=
leriſchen Ausſtattung, zunächſt beſtehend aus zwei
Gemäl=
den, der Namens=Patron des Kaffees, Fürſt Bismarck,
ſo=
wie ein größeres Landſchaftsbild aus Darmſtadts
Umge=
bung, „Blick von der Marienhöhe in die Bergſtraße” von
der Hand des =bekannten Darmſtädter Künſtlers Wilhelm
Horſt.
w. Tragiſches Schickſal. Von einem harten Schlage
iſt eine ſeit Kriegsausbruch hier anſäſſige Familie
be=
troffen worden. Aus Frankreich vertrieben, dabei Hab
und Gut im Stiche laſſend. fand der Ehemann bei der
Heſſiſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft Anſtellung. Am Montag
mittag ging derſelbe zum Eſſen und bekam auf
wieder=
holtes Klingeln keinen Einlaß. Durch gewaltſames
Oeffnen des Abſchluſſes verſchaffte er ſich Einlaß zur
Küche, wo er ſeine Gattin tot am Boden vorfand. Ein
Herzſchlag hatte ſo ihrem Leben ein jähes Ende bereitet.
Aufrichtige Teilnahme umgibt die ohnedies ſchon hart
mitgenommenen Hinterbliebenen.
Rotes Kreuz.
(Geöffnet von 8—1 und 2—6 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25,
Krankenbeförde=
rungs=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576;
Mate=
rialien=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20;
Kreuzpfen=
nig=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)
Ueber die dritte Fahrt des
Vereinslaza=
rettzuges T1 berichtete der leitende Arzt:
Am Vormittag des erſten Weihnachtstages erhielten
wir den Befehl der Etappe zur Vorfahrt, verließen Darm=
ſtadt abends 9½ Uhr und erreichten über Koblenz, Trier,
Luxemburg fahrend, den Ort unſerer Beſtimmung am
Nachmittag des 26. Dezember um 5 Uhr. Auffallend für
uns war während dieſer Fahrt, daß die Bevölkerung in
Luxemburg und Belgien den zweiten Weihnachtsfeiertag
nicht feierte, während wir überall die
Weihnachtsſtim=
mung unſerer Trupepn im Etappengebiet beobachten
konnten. Am 27. Dezember erfuhren wir nach erfolgter
Meldung, daß wir zunächſt wieder bis zur Vorfahrt liegen
müßten. Während des zweitägigen Aufenthalts
erkrank=
ten eine Schweſter und ſechs unſerer Pfleger ſowie ein
Heizer an Influenza. Am 29. Dezember aber waren alle
wieder dienſtfähig. Nachdem wir am Vormittag dieſes
Tages den Befehl zur Vorfahrt erhalten hatten, fuhren
wir um 2 Uhr 30 Min. nachmittags weiter bis zum Be=
ſtimmungsort, wo wir am folgenden Tage früh 5 Uhr
ein=
trafen. Hier mußte wegen der Gleisanlage der Zug zum
erſtenmal getrennt werden. Der zweite Teil mit der
Hälfte der Schweſtern und Pfleger und einem Arzt blieb
zurück; der erſte fuhr vor und kam früh 8 Uhr an. Außer
der Hälfte der Krankenwagen waren alle übrigen Wagen
mit vorgefahren, nachdem für die Zurückgebliebenen
Mor=
genkaffee und Mittageſſen zurückgelaſſen war. Dann
be=
gannen beide Abteilungen einzuladen, und zwar 85 Mann.
Auf der Rückfahrt nahm die erſte Hälfte noch 23 Mann auf,
wurde um 2 Uhr nachmittags mit der zweiten Hälfte
ver=
einigt, mit der zuſammen ſie weiterfuhr, und bis
nachmit=
tags 5 Uhr noch 87 Mann einlud. Am Mittag des 31.
Dezember fuhr der inzwiſchen abermals getrennte, dann
aber wieder vereinigte Zug mit 244 Mann nach
Dieden=
hofen ab. Das ihm dort als Heimatziel beſtimmte Mainz
ſollte der Zug, über Saarbrücken, Kreuznach fahrend, in
der Neujahrsnacht erreichen. Nachts 2 Uhr aber kam der
Befehl, nach Darmſtadt und Auerbach zu fahren. Wir
er=
reichten Darmſtadt am Neujahrsmorgen um 7 Uhr 30
Min. Nachdem hier 12 Offiziere, 7 deutſche und 3
franzö=
iſche Verwundete ausgeladen waren, fuhren wir nach
Auerbach; dort wurden am Vormittag 102, hierauf in
Bensheim über Mittag 120 Mann den Lazaretten
über=
geben. Der entleerte Zug kam um 5 Uhr im
Hauptbahn=
hof Darmſtadt an, wo er am Abend in die Werkſtätte
ge=
bracht wurde. Die Mannſchaft wurde in der Stadt
ein=
quartiert. Am 2. Januar wurde ſie nach Reinigung des
Zuges bis zum 7. Dezember beurlaubt, da mehrfache
Aen=
derungen, vor allem die Herſtellung einer Reſerveküche und
eine Telephonanlage durch den ganzen Zug notwendig
geworden waren.
Vierte Fahrt. Am Abend des 7. Januar 1915
trat die Mannſchaft in Darmſtadt wieder an. Am 8.
vor=
mittags kam der Zug von der Werkſtätte nach dem
Haupt=
bahnhof und konnte fahrbereit gemeldet werden. An
Stelle des ſeitherigen Militäriſchen Transportführers war
Herr Oberleutnant Sturt am Vormittag eingetreten.
Nachmittags 5½ Uhr verließ der Zug Darmſtadt und
erreichte über Saarbrücken=Diedenhofen am 9. Januar
nachm. 5 Uhr, ſein Ziel. Am 10. Jan. vorm. erfolgte die
Verpflichtung der vier neueingetretenen Pfleger und die
Mel=
dung bei der Kranken=Transport=Abteilung und dem
Etap=
penarzt. Hier wurde uns für die diesmalige Fahrt
Mün=
chen als Endziel bezeichnet. Am 11. Januar vormittags
erhielten wir Befehl zur Vorfahrt auf die gleiche Strecke
wie bei der dritten Fahrt und fuhren nachmittags 4 Uhr
5 Min. ab. Der Zug wurde in der Nacht wie bei der
vorhergehenden Fahrt getrennt und am 12. Januar vorm.
9 Uhr wurde mit dem Einladen begonnen. Die erſte Hälfte
nahm 54 Mann, die zweite 46 auf; ſpäter wurden in den
wieder vereinigten Zug noch weitere 90 Mann, am nächſten
Tag noch 42, darunter 6 Franzoſen, aufgenommen. Am
3. Januar, mittags 12 Uhr 15 Min., fuhren wir nach dem
Heimatziel über Diedenhofen, Saarbrücken, Zweibrücken,
Vermersheim, Bruchſal, Ulm nach München, das wir am
4. Januar, abends 7 Uhr, erreichten. Beim Ausladen
wurden zum erſtenmal alle unſere liegenden Verwundeten
und Kranken mit den Tragbahren ausgeladen; die
Tra=
gen erhielten wir zum Teil gleich zurück. Da der Zug
wegen Ausbeſſerung und Reinigung in die
Hauptwerk=
tätte Laim gebracht werden mußte, wurde er am 15.
Ja=
nuar von der Beſatzung verlaſſen. Die Aerzte, Schwe=
ſtern und Mannſchaften wurden in drei Gaſthäuſern am
Hauptbahnhof München einquartiert und blieben bei guter
Verpflegung dort bis zum übernächſten Tag. Sehr viel
Entgegenkommen erfuhren ſie von ſeiten des Roten
Kreu=
zes und eines dort liegenden bayeriſchen Lazarettzuges
und verſchiedener Lieferanten; unter dieſen befand ſich z.
B. das Auguſtiner=Bräu, das ausnahmsweiſe ſogar die
Darmſädter Vier= und Waſſeſſeſchen zu mäßigem Preiſe
füllte. Am 17. Januar, nachmittags 2 Uhr 15 Min.,
ver=
ließ der Lazarettzug T1 den Bahnhof München=Laim und
fuhr über Ulm, Bruchſal nach Darmſtadt, wo er am
folgen=
den Tage früh 6 Uhr eintraf.
Verwendet Kreuzpfennig=Marken!
Arheilgen, 26. Jan. (Kochkurſus.) Geſtern fand
die Eröffnung des Kochkurſus in den zu dieſem Zwecke im
neuen Schulhauſe eingerichteten Räumlichkeiten ſtatt. Die=
ſelben ſind auf das modernſte und zweckmäßigſte
eingerich=
tet; denn die Gemeinde hat hier keine Koſten geſcheut.
Der Unterricht, der vormittags um 8 Uhr beginnt, wird
von der Haushaltungslehrerin Fräulein Meyer=
Roß=
dorf erteilt. Die Zahl der Teilnehmerinnen beträgt 19.
Die Koſten belaufen ſich pro Schülerin und Woche auf
2 Mark. Außer Kochen und Backen werden auch
Hand=
arbeiten gelehrt. Bei genügender Beteiligung ſoll noch
ein Abendkurſus eingerichtet werden.
Bensheim, 24. Jan. (Tödlicher Unfall.) Die
Frau des Dachdeckermeiſters Kuhn fuhr mit einem
Hand=
wagen unter Beihilfe ihrer kleinen Tochter und eines
Lehrlings Holz aus einem Weinberg in der Kalkgaſſe. Der
Frau ſchlug das Querholz der Deichſel an den Magen, ſo
daß ſie ohnmächtig wurde und kurz darauf an Ort und
Stelle verſchied.
Mainz, 26. Jan. (Verhaftung.) Zwei junge Bur=
ſchen machten ſich beim Wechſeln eines Hundertmarkſcheines
auf dem Hauptbahnhof verdächtig und wurden von der
Polizei ſiſtiert. Es ſtellte ſich heraus, daß der eine, ein
16jähriger Hausburſche aus Magdeburg, ſeinem dortigen
Prinzipal 170 Mark geſtohlen und mit einem anderen,
einem 20jährigen Fenſterputzer, hierher gefahren war.
Beide kamen in Haft. — (Einbruch.) In einem
größe=
ren Saal einer hieſigen Bierwirtſchaft, in welchem
Ver=
einsfeſtlichkeiten abgehalten werden, wurde eingebrochen.
Die Diebe müſſen geſtört worden ſein, denn ſie ſind
unver=
richteter Sache verſchwunden. Einem Hunde, der den
Saal bewacht, müſſen ſie etwas zum Freſſen gegeben
haben; das Tier lag bewußtlos am Boden. — (Das
kommt davon.) Ein hieſiger Dachdecker hatte ſich in
einer Wirtſchaft ſchlecht betragen und wurde auf die
Straße befördert. Dort rempelte er die Paſſanten an,
wobei er eine Tracht Prügel erhielt und zwei
Löcher im Kopf davontrug. Auf dem erſten
Polizet=
bezirk wurde er verbunden.
Bechtheim, 25. Jan. (Opfer der Landſtraße.)
Auf der Chauſſee zwiſchen Mettenheim und Bechtheim
wurde ein Unbekannter von einem Fuhrmann tot
aufge=
funden. Der Unbekannte, deſſen Rad neben ihm ſtand,
war im Beſitze von 230 Mark Bargeld und einem
Spar=
kaſſenbuch. In der Taſche befand ſich eine Uhr, die
Uhr=
kette war zerriſſen. Außerdem befanden ſich am Rade ein
paar Holzſchuhe. Sonach iſt wohl nicht ein Verbrechen,
ſondern ein Unglücksfall anzunehmen. Der Mann, der
anſcheinend ein Schweizer iſt, kam nach Bechtheim ins
Leichenhaus.
Büdingen, 26. Jan.
(Höchſtpreiſe für
Schweinefleiſch.) Das Kreisamt hat für den
Kreis Büdingen mit ſofortiger Wirkung Höchſtpreiſe
ür Schweinefleiſch feſtgeſetzt. Es koſten ein Pfund
Bratfleiſch 92 Pfg., Bauchfleiſch 86 Pfg., Leber= und
Blut=
wurſt 86 Pfg., Schwartenmagen 1,10 Mk. und
Fleiſch=
wurſt 1 Mk. Höchſtpreiſe für Dauerwaren wurden nicht
beſtimmt.
Reich und Ausland.
München, 26. Jan. (Schneefall.) Seit geſtern
herrſcht hier und in der Provinz andauernder Schneefall.
Dortmund, 26. Jan. (Erderſchütterung.)
Geſtern abend 8,17 Uhr wurde in einem Teile der Stadt
eine heftige Erderſchütterung wahrgenommen, durch welche
an zahlreichen Häuſern und einem Denkmal Schaden
an=
gerichtet wurde. Ob es ſich um ein Erdbeben oder eine
Erſchütterung aus einer anderen Urſache handelt, iſt noch
nicht feſtgeſtellt.
1.
Braunſchweig, 2v. Jan. (Ueber das Befinden
des Erbprinzen) wird folgendes mitgeteilt: Der
geſtrige Temperaturanſtieg iſt ſchon geſtern abend auf 37,8
(Innenmeſſung) zurückgegangen, heute morgen 37,5. Nacht
verlief gut, die Nahrungsaufnahme iſt genügend. Die
Stimmung iſt weſentlich beſſer. Trotzdem iſt es nach dem
bisherigen Verlauf nicht ausgeſchloſſen, daß nochmals ein
Temperaturanſtieg eintreten kann.
London, 26. Jan. (Drohender
Kohlenarbei=
terſtreik.) Das Ergebnis der Abſtimmung unter den
Bergleuten in Weſt=Yorkſhire wird nicht veröffentlicht.
Es heißt aber, daß ſich die große Mehrheit dafür ausge=
ſprochen hat, den Grubenbeſitzern zu kündigen. Man hofft,
daß es noch möglich ſein wird, den Kohlenſtreik zu
vermei=
den. Die Lage iſt aber ernſt.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 26. Jan. Der Ausweis der
Reichsbank läßt eine weitere Beſſerung
erken=
nen, die ſich namentlich in der Zunahme der Metalldeckung
bemerkbar macht. Der Goldbeſtand iſt um 15,3
Mil=
lionen Mark auf 2145 Millionen Mark geſtiegen.
Der Beſtand an Darlehnskaſſenſcheinen iſt
allerdings um 8,99 auf 316,4 Millionen Mark
zurückge=
gangen, was größtenteils mit der Verminderung des
Darlehensbeſtandes bei den Darlehnskaſſen
zuſammen=
hängt. Die von den Darlehnskaſſen ausgeliehenen
Dar=
lehen haben einen verhältnismäßig kleinen Umfang. Die
neueſte Herabminderung hat erfreulicherweiſe ihre Urſache
faſt ausſchließlich in der Rückzahlung von
Kriegs=
darlehen. Wegen des Rückganges des Beſtandes an
Darlehenskaſſenſcheinen weiſt die geſamte Bardeckung eine
Verringerung um 70,1 Millionen Mark auf, der anderer=
ſeits eine Verminderung des
Notenumlau=
fes um 108,2 Millionen gegenüberſteht. Die
Ka=
pitalanlage der Bank verringerte ſich um 51,1 Millionen
Mark, beſonders infolge der Verringerung des Beſtandes
an Wechſeln, Schecks und diskontablen Schatzanweiſungen
um 50 Millionen Mark. Zur gleichen Zeit des
Vorjah=
res betrug die Entlaſtung des Wechſelkontos 84 Millionen
Mark. Das Lombardkonto erhöhte ſich in dieſem Jahre
um 1,2 Millionen Mark gegenüber einer Erleichterung um
11,6 Millionen Mark im Vorjahre. Dem Lombardkonto
kommt aber jetzt wegen der Einrichtung der
Darlehns=
kaſſen eine weit geringere Bedeutung als früher zu. Die
Golddeckung der Noten und die Golddeckung ſämtlicher
täglich fälliger Verbindlichkeiten, einſchließlich der Noten
beträgt 47,8 Prozent gegen 46,4 Prozent in der Vorwoche,
bezw. 35,1 gegen 34,2 Prozent. Die Deckung der Noten
durch den Barvorrat verringerte ſich durch die an ſich
er=
freuliche Entlaſtung der Darlehnskaſſen
von 56,4 auf 56,2. Ein Vergleich der Golddeckung der
No=
ten und fremden Gelder bei der Deutſchen Reichsbank mit
der der Bank von England ergibt, daß am 31. Jt 1914
die Golddeckung betrug bei der Deutſchen Reichsbank 30,1,
bei der Bank von England 38,5 Prozent, am 23. Januar
1915 betrug ſie bei der Reichsbank 35,1, bei der Bank von
England 35 Prozent.
* Berlin, 25. Jan. In der heutigen Sitzung des
Verwaltungsrates der Preußiſchen Central=
Bodenkredit=Aktiengeſellſchaft wurde
mit=
geteilt, daß, wenn nicht beſondere Verhältniſſe eintreten,
neben den üblichen Rücklagen noch eine außerordentliche
Reſerve geſtellt und eine Dividende von 8½ Prozent für
das Jahr 1914 in Ausſicht genommen werden ſoll. Der
aus dem Hausverkauf erzielte erhebliche Gewinn bleibt
unberührt.
* Berlin, 26. Juli.
Börſenſtimmungs=
bild: Die Realiſationsluſt in Induſtriewerten, deren
Steigerung in manchen Fällen wohl überlaſtet war, hielt
auch heute an und führte bei kleinen Umſätzen zu mäßigen
Kursabſchwächungen. Dies gilt mehr von den letzthin
be=
vorzugten Kriegsſpezialitäten, weniger von Ultimowerten.
Im Gegenſatz hierzu war der Verkehr in Rentenwerten
lebhafter bei gut behaupteten und für Kriegsanleihe leicht
erhöhten Notizen. Die Nachfrage der Arbitrage in
aus=
ländiſchen Wertpapieren ſcheint allgemein nachgelaſſen zu
haben. Geld iſt unverändert leicht. Tägliches Geld war
zu 2 Prozent und darunter angeboten. Privatdiskont
un=
verändert.
Landwirtſchaftliches.
Getreide=Wochenbericht
der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats
vom 19. bis 25. Januar.
Die Berichtswoche brachte zwar das langerſehnte
Froſtwetter, aber die daran geknüpfte Hoffnung auf
ver=
mehrte Zufuhren und eine Belebung des
Getreidegeſchäf=
tes, hat ſich nicht erfüllt. Wenn die Landwirte ſich auch in
ſtärkerem Maße dem Ausdruſch zuwenden konnten, ſo
nahmen die Behörden doch faſt alles herauskommende
Ma=
terial in Anſpruch und trafen weitere Maßnahmen, durch
die das Verfügungsrecht der Warenbeſitzer über das noch
unausgedroſchene Getreide zunächſt ſehr eingeſchränkt
wird. Durch die behördlichen Ankäufe wird die Erfüllung
früherer Abſchlüſſe zurzeit ſehr erſchwert, wenn nicht
un=
möglich gemacht, und da die Mühlen infolgedeſſen unter
Mangel an Rohmaterial leiden, ſo halten ſie andererſeits
auch mit Mehlverkäufen zurück. Angeſichts dieſer
Verhält=
niſſe mehren ſich die Stimmen für eine Uebernahme der
geſamten Getreidevorräte und für eine planmäßige
Ver=
teilung durch den Staat, wie dies zurzeit in der Schweiz
geſchieht, wo der Staat zuerſt den Ankauf des inländiſchen
und kürzlich auch des ausländiſchen Getreides in die
Hand genommen hat. Wir ſind ſchon zu Beginn des
Krieges dafür eingetreten, durch Beſchlagnahme der
Vor=
räte wenigſtens den Bedarf des Heeres und der Marine
an Roggen und Hafer bis zur nächſten Ernte ſicher zu
ſtel=
len. Wir begrüßen es deshalb mit Genugtuung, daß der
Bundesrat, wenn auch etwas ſpät, die Sicherſtellung des
für die Heeresverpflegung von jetzt bis zur nächſten Ernte
erforderlichen Bedarfs an Hafer in Höhe von 1½
Millio=
nen Tonnen angeordnet hat. Wir dürfen wohl
anneh=
men, daß die ebenſo wichtige Sicherſtellung des
Roggen=
bedarfs in gleicher Weiſe ſo bald wie möglich erfolgen
wird. Die Sorge, daß eine Knappheit eintreten könnte,
iſt bei Hafer am wenigſten gerechtfertigt. Um aber auch
hier ganz ſicher zu gehen, hat die Regierung nunmehr
an=
geordnet, daß Hafer, auch geſchrotet, nur an Einhufer
ver=
füttert werden darf, ſo daß die Verfütterung an Schweine
und Rinder verboten iſt. Auch für Roggen iſt jetzt nach
der vermehrten Streckung durch ſtärkeres Ausmahlen und
durch Kartoffel keine Beſorgnis zu hegen. In Gerſte
ſtockt das Geſchäft vollſtändig. Bei den hohen Preiſen für
alle anderen Futterſtoffe ziehen die Landwirte es
ſelbſt=
verſtändlich vor, die Gerſte in der eigenen Wirtſchaft zu
verfüttern, und zwar um ſo mehr, als Gerſte die einzige
Getreideart iſt, die jetzt noch verfüttert werden darf. Dazu
kommt, daß die Kleieproduktion infolge der neuen
Ver=
mahlungsvorſchriften eine empfindliche Einſchränkung
er=
fährt. Unter Hinweis darauf und infolge der ſchwierigen
Beſchaffung des Rohſtoffes ſuchen die Mühlen ſich ihren
Lieferungsverpflichtungen zu entziehen. Rege Nachfrage
beſtand auch in der Berichtswoche für Mehl, namentlich
Roggenmehl konnte infolgedeſſen weiter ſcharf im Preiſe
anziehen, zumal der Bedarf bei der Zurückhaltung der
Mühlen auf das Angebot des Handels angewieſen iſt.
Weniger feſt war die Stimmung für Weizenmehl; die ge=
ſtiegenen Preiſe zogen von Mitteldeutſchland etwas mehr
Angebot heran, auch ſuchte der Weſten manchen Poſten
zurückzuhandeln. Es ſtellten ſich die Preiſe am letzten
Markttage in Mark für 1000 Kilogramm wie folgt (die
geſetzlichen Höchſtpreiſe ſind in Klammern beigefügt):
Weizen
Roggen Gerſte
Hafer
Berlin.
(263)
23) — (223)
(214)
Breslau . 250-255 (255) 210-215 (215) 215 (215) 201-206 (205)
Roſtock. .
261 (261) 221 (221) 221 (221)
2 (212)
Hamburg 273 (271) 233 (231) — (231)
4 (219)
(268) 228 (2
Dresden . 26
3) — (228) 214 (214)
Krefeld .
33 (279) 243 (239) — (239)
(224)
Frankfurt 278 (278) 238 (238) — (238)
(223
München 280 (280)
(240) 240 (240) 222 (222)
— Leihweiſe Abgabe trächtiger Stuten
aus dem Militärdepot durch Vermittlung
der Landwirtſchaftskammer. Infolge der
Be=
kanntmachungen der Großh. Kreisämter wegen Abgabe
von Militärpferden ſind bis jetzt bei der Landwirt=
ſchaftskammer gegen 600 Anmeldungen beziehungsweiſe
Anträge auf Ausſtellung ſolcher Ueberlaſſungsſcheine ge=
ſtellt worden. Berückſichtigt konnten bis jetzt etwas
über 100 Landwirte werden. Da die
Landwirtſchafts=
kammer die fraglichen Ausweiſe in der Reihenfolge
der Anmeldungen ausſtellt und ſtrengſtens daran
feſt=
hält, ſo iſt es begreiflich, duß die jetzt anmeldenden
Landwirte entweder gar nicht, oder erſt nach Monaten
berückſichtigt werden können. Um bei den Landwirten
nicht Hoffnungen zu erwecken, die wohl kaum erfüllt
werden können, machen wir ſie hierauf aufmerkſam und
empfehlen ſich auf andere Weiſe Zugtiere zu beſchaffen.
Nach Anſicht der Landwirtſchaftskammer haben die jetzt
anmeldenden Landwirte keine Ausſicht auf leihweiſe
Ueberlaſſung von trächtigen Stuten und die Anmeldung iſt
daher zwecklos.
— Frankfurt a. M., 25. Jan. (
Schlachtvieh=
markt.) Amtlicher Bericht. Auftrieb: 1226 Stück Rinder
(einſchl. 48 holländ. und 30 öſterr.), darunter: 262 Ochfen,
46 Bullen, 918 Färſen und Kühe, 309 Kälber, 135 Schafe,
2657 Schweine. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht
(Schlachtgewicht) in Mark: 1. Rinder: A. Ochſen:
a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes im
Alter von 4 bis 7 Jahren 55—60 (100—106), b) junge,
fleiſchige, nicht ausgemäſtete und ältere ausgemäſtete 50
bis 53 (90—97), c) mäßig genährte junge, gut genährte
ältere 45—49 (80—88); B. Bullen: a) vollfleiſchige,
ausge=
wachſene höchſten Schlachtwertes 48—51 (84—88), b)
voll=
fleiſchige jüngere 43—47 (80—82); C. Färſen und Kühe:
a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen höchſten
Schlacht=
wertes 48—52 (86—93), b) vollfleiſchige, ausgemäſtete
Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 45—50 (84
bis 90), c) 1. wenig gut entwickelte Färſen 40—46 (77—88)
2. ältere, ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte
jüngere Kühe 38—42 (70—78), d) mäßig genährte Kühe
und Färſen 30—35 (60—70), e) gering genährte Kühe und
Färſen 22—27 (50—60); 2. Kälber: a) mittlere Maſt=
und beſte Saugkälber 46—50 (78—85), b) geringere Maſt=
und gute Saugkälber 42—45 (70—75); 3. Schafe:
A. Weidemaſtſchafe: a) Maſtlämmer und Maſthammel 46
(100); 4. Schweine: a) vollfleiſchige Schweine von 80
bis 100 Kg. Lebendgewicht 68—70 (85—87), b) vollfleiſchige
Schweine unter 80 Kg. Lebendgewicht 66—68 (83—85),
c) vollfleiſchige von 100 bis 120 Kg. Lebendgewicht 68—70
(85—87), d) vollfleiſchige von 120 bis 150 Kg.
Lebend=
gewicht 68—70 (85—87). Marktverlauf: Der Rindermarkt
wird bei regem Handel geräumt. Bei Kälbern gedrückter
und bei Schweinen mäßig reger Geſchäftsgang; Schweine
hinterlaſſen etwas Ueberſtand.
F.C. Frankfurt a. M., 25. Jan. (
Kartoffel=
markt.) Man notierte: Kartoffeln in Waggon 7,00—8,00
Mark, Kartoffeln im Detail 8,00—9,00 Mark. Ohne
Ein=
kaufsproviſion. Alles per 100 Kilo.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
ſeinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Kriegsnot und Sparſamkeit. Der jetzige
Kriegszuſtand zwingt alle Schichten des deutſchen Volkes
zur Sparſamkeit und die Behörden laſſen es an
zweck=
dienlichen Belehrungen nicht fehlen. Die im nächſten
Frühjahr bevorſtehende Konfirmation der ins
Le=
ben tretenden Schuljugend ſollte den zuſtändigen Stellen
Veranlaſſung geben, hier ebenfalls zur Betätigung
der Sparſamkeit belehrend einzugreifen. Dieſe
ſchöne kirchliche Feier verurſacht bekanntlich den Eltern
nicht unbeträchtliche Koſten für die Anſchaffung von
Klei=
dern uſw., was in friedlichen Zeiten wohl gerne
aufge=
bracht wird. In der jetzigen ernſten Zeit ſollte niemand
vor zuläſſigen Einſchränkungen der
Aus=
gaben zurückweichen; z. B. könnte das ſchwarze Kleid
der Mädchen, das in der Regel doch nur ganz kurze Zeit
getragen werden kann, ganz in Wegfall kommen. Der
Einzelne wird ſich ſchon mit Rückſicht auf das Urteil der
anderen ſcheuen, liebgewordene Gewohnheiten aufzugeben,
deshalb wäre es Sache der Geiſtlichkeit, hier belehrend auf
die öffentliche Meinung einzuwirken.
H.
Literariſches.
— „Der europäiſche Krieg und der Weltkrieg
Hiſtoriſche Darſtellung der Kriegsereigniſſe von 1914.”
Von A. Hemberger. Mit vielen Illuſtrationen, Porträts,
Karten und Plänen. Das Werk erſcheint in zirka 40 Heften,
jedes mit 4 Bogen Inhalt, Großoktavformat, zu 40 Pfennig.
(A. Hartleben’s Verlag in Wien und Leipzig.) Bisher
6 Hefte ausgegeben. Von A. Hembergers mit ſo großem
Beifall aufgenommenen Werk „Der europäiſche Krieg
und der Weltkrieg” ſind nunmehr ſechs Hefte erſchienen,
die in vollem Umfange halten, was man ſich vom erſten
Hefte verſprach. Wir haben hier das erſte wirkliche Ge=
ſchichtswerk über die Ereigniſſe, die erſte
zuſammen=
hängende Darſtellung der Schlachten, unter deren
Furcht=
barkeit die ganze Welt erzittert. Mit größter
Wirklich=
keitstreue wird das Rieſenpanorama der gewaltigen
Gegenwart aufgerollt; lückenlos ſehen wir den Krieg der
Völker Europas vor unſeren Augen ſich entwickeln. Die
Ausſtattung iſt des Inhalts würdig. Zahlreiche erſte
Künſtler ſind durch wertvolle Originalzeichnungen
ver=
treten, erſtklaſſiges Kartenmaterial erleichtert das Ver=
ſtändnis der Ereigniſſe. Alles in allem ein ernſtes,
ge=
diegenes Werk von bleibendem Wert.
Zum Geburtstage des Kaiſers.
* Berlin, 26. Jan. Folgender Erlaß Sr. Maj.
des Kaiſers wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht
Ich will anläßlich meines Geburtstages zum Gedächtnis
der bei der Verteidigung des Vaterlandes gefallenen
Krieger und der Angehörigen des Heeres in
Aner=
kennung der von den Verewigten bewieſenen
Pflicht=
treue bis zum Tode und in herzlicher Anteilnahme
an dem ſchweren Verluſt ein Gedenkblatt nach einem
mir vorgelegten Entwurf verleihen. Der Kriegsminiſter
hat das weitere zu veranlaſſen. Großes Hauptquartier.
gez.): Wilhelm I. R. (gegengezeichnet): Wild von
Hohenborn.
* Karlsruhe, 26. Jan. Anläßlich des
Geburts=
tages Sr. Majeſtät des Kaiſers hat der Großherzog
allen wegen nichtmilitäriſcher Straftaten von dn
Mili=
tärgerichten verurteilten badiſchen
Staatsange=
hörigen die gegen ſie ausgeſprochenen Geldſtrafen und
ſechs Monate nicht überſteigende Freiheitsſträfen, ſoweit
ie noch nicht vollſtreckt ſind, nachgelaſſen. Ausgeſchloſſen
ſollen die Perſonen ſein, die unter der Wirkung von
Ehr=
verluſt ſtehen.
* München, 26. Jan. Se. Majeſtät der König
hat aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majeſtät des Kai=
ſers allen Militärperſonen die gegen ſie von
militäriſchen Befehlshabern verhängten
Diſzipli=
narſtrafen und, ſoweit ſie vom Militärgericht
ver=
urteilt ſind, die verhängten Geldſtrafen und
Frei=
heit sſtrafen bis zu 6 Monaten in Gnaden
erlaſſen.
* Berlin, 26. Jan. Die Anregung, anläßlich des
Ge=
burtstages des Kaiſers eine
Anhänglichkeits=
kundgebung der deutſchen Frauen in die Wege
zu leiten, hat lebhafte Zuſtimmung gefunden. In manchen
kleineren Orten wurden bereits mehr als 1000 Mark
ge=
zeichnet. Vorbereitet wird eine. Anſchrift und eine Kai=
ſer Wilhelm=Spende deutſcher Frauen, die
für vaterländiſche Zwecke zur Verfügung des Kaiſers ge=
ſtellt werden ſoll.
Der Rücktritt des Staatsſekretärs Kühn.
* Berlin, 26. Jan. (W. T. B. Amtlich.) Der
Reichs=
anzeiger meldet: Der Kaiſer hat den
Staatsſekre=
tär des Reichsſchatzamtes Kühn mit Ablauf des 31.
Januar auf ſeinen Antrag von ſeinen Aemtern unter
Belaſſung des Titels und Ranges eines Staatsminiſters
entbunden und ihm die Brillanten zum Roten
Adlerorden erſter Klaſſe mit Eichenlaub und der
Königlichen Krone verliehen. Der Kaiſer ernannte den
Direktor der Deutſchen Bank, Wirkl. Legationsrat Dr.
Helfferich, unter Verleihung des Charakters eines
Wirkl Geh. Rats mit dem Prädikat Exzellenz zum
Staatsſekretär des Reichsſchatzamts und
beauftragte ihn mit der Stellvertretung des
Reichskanz=
lers im Geſchäftskreiſe des Reichsſchatzamtes nach
Maß=
gabe des Geſetzes vom 17. März 1878.
Der Krieg.
Ein feindliches Unterſeeboot
vor Rügen.
* Berlin, 26. Jan. Wie das W. T. B. von zu=
ſtändiger Stelle erfährt, iſt am 25. Januar der kleine
Kreuzer „Gazelle” in der Nähe der Inſel Rügen
durch ein feindliches Unterſeeboot
angegrif=
fen und durch einen Torpedoſchuß verletzt
wor=
den. Die erlittenen Beſchädigungen ſind gering.
Der Kreuzer iſt in einem deutſchen Oſtſeehafen
eingetrof=
fen. Menſchenverluſte ſind nicht eingetreten.
Es handelt ſich jedenfalls um ein engliſches
Un=
terſeeboot, das ſich einen Durchſchlupf durch den Belt oder
den Sund geſucht hat. Wenn das der Fall iſt, hat es ſich
auch irgendwo in Dänemark, Schweden oder Norwegen
eine Operationsbaſis verſchafft. Die Torpedos ſind nach
dieſer Erfahrung jedenfalls in der Hand unſerer Feinde
keine ſo furchtbare Waffe, das iſt das Erfreuliche dieſes
Zwiſchenfalls. Hoffentlich gelingt es unſeren Zerſtörern
und kleinen Kreuzern das Unterſeeboot zur Strecke zu
bringen, bevor es wieder entwiſchen kann.
Das Seegefecht in der Nordſee.
* Berlin, 26. Jan. Wie die B. Z. aus Mailand
meldet, dauerte die Seeſchlacht in der Nordfee
bei ununterbrochenem Feuer vier Stunden. Das
deutſche Geſchwader ſtand niemals ſtill, obwohl es
weni=
ger mächtig als das engliſche war und die deut=
ſchen Schiffe die geringere Geſchwindigkeit und weniger
zahlreiche Geſchütze hatten. Der Kreuzer „Blücher” löſte
ſich zuerſt aus der Gefechtslinie und kämpfte ſehr mutig.
Aber engliſche Torpedojäger ſchnitten ihm die Verbindung
mit den anderen Einheiten ab; das Ergebnis war der
Untergang des „Blücher”.
* Kopenhagen, 26. Jan. Berlingske Tidende
ſchreibt: Wenn die engliſche Preſſe behauptet, daß die
Parteien im Seekampf in der Nordſee in der Anzahl
der ſch weren Kanonen gleich geweſen ſeien,
ſo iſt dieſes nicht richtig. Aber trotzdem iſt
feſt=
zuſtellen, daß, wenn man die Art der Schiffe berückſichtigt
und von den Kreuzern und Torpedobooten abſieht, die
britiſche Flotte von vorneherein ſtark überlegen
war. Deshalb kann man, wenn der letzte Vorgang in der
Nordſee auch eine Stärkeprobe von nicht geringer
mora=
liſcher Wirkung war, ſie doch in keiner Weiſe als eine
große Seeſchlacht von entſcheidender Bedeutung
bezeich=
nen, da kein Teil der eigentlichen Kampfflotte beider
Geg=
ner bisher im Feuer geweſen iſt.
Ein engliſcher Hilfskreuzer geſunken.
* Amſterdam, 26. Jan. Nieuwes van den Dag
meldet aus London: Die Admiralität gab geſtern
be=
kannt, daß ſie das bewaffnete Handelsſchiff
„Viknor” das ſeit einigen Tagen vermißt wird, als
mit den Offizieren und der Mannſchaft
untergegangen betrachten müſſe. Einige
Lei=
chen und Wrackſtücke ſeien an der nordiriſchen Küſte
ange=
pült worden. Man vermutet, daß das Schiff während
des letzten Sturmes untergegangen oder aus dem Kurs
geraten und auf eine deutſche Mine geſtoßen iſt.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 26. Jan. Amtlich wird verlautbart:
26. Januar, mittags. Die allgemeine Lage hat ſich
nicht verändert. Im Geſchützkampf, der geſtern
beiderſeits der Weichſel ſtärker als in den letzten Tagen
tagsüber anhielt, wirkte unſere ſchwere Artillerie
weſtlich Tarnow mit Erfolg. Ein
Fuhrwerks=
park des Gegners wurde zerſprengt, mehrere
feindliche Kompagnien bei Zglobice, ſüdweſtlich
Tar=
now, vertrieben. Das Artilleriefeuer dauerte bei einer
Gruppe an der Nida die Nacht hindurch bis zum Morgen
an und ſetzte mit Tageslicht neu verſtärkt ein.
In den Karpathen wurde auch geſtern gekämpft.
Im oberen Ung=, Latorcza= und Nagy Ag=Tale mußte
der Gegner nach von ihm wiederholt unternommenen,
aber vergeblichen Gegenangriffen, die ihm ſchwere
Opfer koſteten, einige wichtige Höhen
räumen.
In der Bukowina keine Kämpfe.
Am ſüdlichen Kriegsſchauplatz herrſcht Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Die Befeſtigung der belgiſchen Küſte.
* Berlin, 26. Jan. Die Voſſiſche Zeitung meldet
aus Amſterdam: Allgemeen Handelsblad berichtet aus
Sluis: In Heyſt ſetzten Marineſoldaten die Seeküſte in
Verteidigungszuſtand. Es wird eine
ununter=
brochene Kanonenlinie von Zeebrügge nach der
holländiſchen Grenze gebildet. Die Landung
engli=
cher Soldaten auf dieſer ganzen Küſte ſcheint jetzt
aſt unmöglich.
Miniſter Burian im deutſchen Großen
Haupt=
quartier.
* Berlin, 26. Jan. Der öſterreichiſch=ungariſche
Miniſter des Aeußern v. Burian traf am Abend des
24. Januar im Großen Hauptquartier ein. Er ſpeiſte
beim Reichskanzler von Bethmann Hollweg und
hatte danach mit ihm eine lange Unterredung. Am 25.
Januar folgte Miniſter Burian einer Einladung Sr.
Majeſtät des Kaiſers zum Frühſtück, ſodann hatte er
eine Beſprechung mit dem Chef des Generalſtabs, General
der Infanterie v. Falkenhayn. Abends ſpeiſte er bei
dem Reichskanzler und trat dann die Rückreiſe an.
Se. Majeſtät der Kaiſer hat dem öſterreichiſch=ungari=
ſchen Miniſter des Aeußern Freiherrn v. Burian durch
die Verleihung des Schwarzen Adlerordens ausgezeichnet.
Warum keine franzöſiſchen Verluſtliſten
herausgegeben werden.
* Paris. 26. Jan. Wie der Temps meldet,
ant=
wortete der Kriegsminiſter Millerand auf das Er=
ſuchen der Liga jur Menſchenrechte um Veroffentichung
amtlicher Verluſtliſten, der Zeitpunkt für
die Veröffentlichung ſei noch nicht
gekom=
men, da die Regierung annehme, daß eine große
An=
zahl Soldaten gefallen ſei, ohne daß hierüber volle
Gewißheit beſtehe. Viele ſeien zweifellos auch
unter den Händen des Feindes geſtorben,
welcher nur mit großer Verſpätung und wahrſcheinlich
ungenaue Nachrichten übermittele. Durch Irrtümer
könn=
ten aber die Familien unnötigerweiſe in Trauer verſetzt
werden. Sobald die Umſtände es erlaubten, werde die
Regierung die Liſten veröffentlichen. (Die Bemerkung,
daß zweifellos viele Franzoſen unter den Händen
der Deutſchen geſtorben ſeien, in Verbindung mit dem
Nachſatz ſtellt eine neue freche Verleumdung dar, denn
daß viele ſchwer verwundete franzöſiſche Soldaten in der
Gefangenſchaft ſtarben, iſt ſelbſtverſtändlich und braucht
deshalb nicht in ſolcher Form geſagt zu werden. Im
übri=
gen iſt die Begründung für die Nichtherausgabe von
Ver=
luſtliſten ſehr verlegen. Der wahre Grund iſt ein ganz
anderer. D. Red.)
Das franzöſiſche Schulweſen.
* Paris, 26. Jan. Der Temps meldet: Der
Kam=
merausſchuß für das Unterrichtsweſen und die
ſchönen Künſte nahm die Berichte des Unterrichtsminiſters
Sarraut und des Unterſtaatsſekretärs Dalimier
entgegen. Sarraut teilte mit, daß 25000 Mitglieder der
höheren Lehrerſchaft zum Heere eingezogen ſeien.
Bis=
her ſeien 3500 von ihnen getötet oder verletzt worden. Die
Inſtitute für den Medizinunterricht wurden ſämtlich der
Verwundetenpflege nutzbar gemacht. Die Mehrzahl der
Schulen wurde von den Behörden in Anſpruch genommen.
Es ſind Maßnahmen getroffen worden, damit der
Unterricht, der im Anfang infolge des Mangels an
Lehrern in den Schulen zum größten Teil eingeſtellt
werden mußte, bald überall normal wieder
auf=
genommen werden kann. Die Studentenzahl in
Frankreich iſt von 23000 auf 10500 zurückgegangen, die
Schülerzahl der Gymnaſien und Lyzeen von 98500 auf
73 600. Dalimier berichtet, daß Maßnahmen getroffen
worden ſeien, um die Kunſtſchätze in den Muſeen in
Sicherheit zu bringen und die Bauwerke zu ſchützen. Die
Wiederherſtellungsarbeiten an den zer=
ſtörten Bauwerken ſollen beginnen, ſo bald die
Bauwerke endgültig nicht mehr in der Gefahrzone liegen.
„Große Politik” in der Dumakommiſſion.
* Petersburg, 26. Jan. In der Budgetkommiſſion
der Duma hat der Abgeordnete Kowalewsky um
Aufklärung über die ruſſiſchen Beziehungen zu
Italien, Rumänien, Bulgarien und
Schwe=
den und um Klärung der Frage der Meerengen und der
noch ſchwebenden Fragen bezüglich Paläſtinas, Afghani=
ſtans und Perſiens gebeten. Es ſei ferner noch von
Wich=
tigkeit, zu wiſſen, ob die Regierung geneigt ſei, die
Mein=
ung der geſetzgebenden Körperſchaften und der Organe
der öffentlichen Meinung zu hören, bevor ſie daran gehe,
die Bedingungen für den Frieden
auszuarbei=
ten. Denn eine ganze Reihe von Fragen könne ſachgemäß
mit Leuten von Erfahrung, wie es Mitglieder der Duma
ſeien, beſprochen werden. Der Abg. Krupensky er=
örterte die Frage der ruſſiſchen Beziehungen zu Japan
und China. Der Miniſter des Aeußern gab über alle
Fragen zufriedenſtellende Antworten. Er erklärte, er
werde die kaiſerliche Genehmigung einholen, um in der
Plenarſitzung der Duma ins einzelne gehende
Erklärun=
gen abgeben zu dürfen. In Beantwortung der Anfrage
eines anderen Abgeordneten ſtellte Saſonow feſt, daß
England eine weit ſchwerere Laſt, als man annehme, zu
tragen habe. Auf die Frage des Abg. Milukoff, ob nicht
die Gefahr beſtehe, daß ein verfrühter Friede ge=
ſchloſſen würde, antwortete Saſonow mit der Erklärung,
daß die Regierung dem Geiſte des kaiſerlichen Manifeſts
treu bleiben und im Einvernehmen mit ihren
Verbünde=
ten beharren werde.
Die Offiziersrevolte in Liſfabon.
* London, 26. Jan. Daily Chronicle bringt aus
Badajaz vom 23. Januar folgenden Bericht aus
Liſſabon über die Offiziersrevolte:
General=
major Martino Carvalho begab ſich in der Nacht zum
19. Januar mit anderen Offizieren von den Regimentern
der Liſſaboner Garniſon zum Kriegsminiſter und
forderte die Aufhebung der Verſetzung eines Offiziers.
Der Kriegsminiſter beachtete den Proteſt nicht, ſondern
hielt an der Verſetzung des Offiziers feſt. Am folgenden
Morgen wollten die Offiziere vom 2. und 5. Infanterie=
Regiment und vom 2. und 4. Kavallerie=Regiment zum
Praſidenten der Republik gehen und die Entleſſung
der Regierung fordern. Aber die Regierung
hatte den Palaſt des Präſidenten mit Infanterie.
Kaval=
lerie und Artillerie bewachen laſſen und hatte auch einige
Kaſernen von Truppen einſchließen laſſen. 64 Offi
ziere wurden verhaftet und auf ein Kriegsſchiff
gebracht. Die Regierung behauptet, daß die Offiziere
monarchiſch geſinnt ſeien; es ſteht aber feſt, daß die
ver=
hafteten Offiziere ſämtlich Republikaner ſind; einige von
ihnen waren Teilnehmer der Verſammlung, in der die
Republik begründet wurde. Am 21. Januar meldeten ſich,
um ihre Sympathien mit den gefangenen Kameraden zu
bezeugen, die Offiziere des Geniekorps mit drei
Ausnahmen, faſt alle Offiziere des 1.
Artil=
lerie Regiments und alle Offiziere der
Liſſa=
boner Feſtung und der Küſtenbatterien., ein=
ſchließlich des kommandierenden Generals, um ſich
frei=
willig als Gefangene zu ſtellen.
Demiſſion des portugieſiſchen Kabinetts.
* Lyon, 26. Jan. Die Lyon Republicaine meldet
aus Liſſabon: Das geſamte port ugieſiſche
Kabinett hat demiſſioniert. General Pimento
Caſtro hat vorläufig den Vorſitz im Miniſterium und die
pröviſoriſche Regierung in ſämtlichen Portefeuilles
über=
nommen.
Der Krieg im Orient.
Die verlogene ruſſiſche Berichterſtattung.
* Konſtantinopel, 26. Jan. (Amtlicher Bericht.)
Die ruſſiſche Preſſe veröffentlichte in den letzten Tagen
übertriebene, mit der Wirklichkeit im
Gegenſatz ſtehende Nachrichten über
angeb=
liche Erfolge der ruſſiſchen Armee im
Kau=
kaſus, nach welchen letztere ein ganzes türkiſches
Armee=
korps gefangen genommen haben ſoll. Wir ſtellen feſt, daf
der Tatbeſtand folgender iſt: Die türkiſche Armee
hat nach einer langen Pauſe in den Operationen die
Offenſive ergriffen. Nach erfolgreichen Kämpfen
wurden die Ruſſen auf der ganzen Front
zurückgetrieben und gezwungen, Kanonen, Ma=
ſchinengewehre und eine große Menge von
Beute zurückzulaſſen. Durch dieſen Vorſtoß waren
die türkiſchen Hauptſtreitkräfte bis nach Sarykamiſch, 20
Kilometer öſtlich der Grenze, gekommen. Die Ruſſen
zogen bdeutende Verſtärkungen heran,
konn=
ten aber nur mit großer Mühe die türkiſche Offenſive
auf=
halten. Nach heftigen Kämpfen, die beinahe
einen Monat dauerten und in welchen die
Ruſſen ſchwere Verluſte erlitten, ging die
tür=
kiſche Armee wegen des ſchlechten Wetters an der Grenze
zur Defenſive über. Alle Verſuche der Ruſſen, unſere
Stellungen zu nehmen, ſind geſcheitert, was übrigens
auch die amtlichen ruſſiſchen Mitteilungen der letzten Tage
beweiſen. In den letzten Tagen zogen ſich die Ruſſen vor
einem Teile unſerer Front zurück. Sie mußten ihre
Stellungen befeſtigen und konnten ſie halten. Während ſich
die Kämpfe im Kaukaſus abſpielten, errangen unſere in
der Provinz Aſerbeidſchan operierenden Truppen
überall Erfolge, ausgenommen bei Khoe, in deſſen
unmittelbarer Umgebung die Kämpfe andauern.
Die Ruſſen wurden aus allen bedeutenden Orten von
Aſerbeidſchan, Täbris einbegriffen, vertrieben.
Die Kämpfe in Südafrika.
* Pretoria, 26. Jan. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Der Angriff auf Upington war eine
Folge von den Operationen gegen Maritz und Kemp.
Anfang voriger Woche zog ſich der Feind nordwärts
zurück, er machte aber offenbar eine
Umgehungsbewe=
gung, ſetzte den Einbruch in die Kapkolonie
fort, marſchierte oſtwärts, machte eine ſchwenkende
Be=
wegung und zog ſüdwärts nach Upington, wo er die
bri=
tiſchen Truppen unter van Deventer angriff.
* Berlin, 25. Jan. Prinz Joachim von
Preußen konnte bisher den zur Wiederherſtellung ſeiner
Geſundheit geplanten Erholungsurlaub nicht antreten, da
vor einigen Tagen erneut ſtarkes Fieber eintrat.
* Berlin, 26. Jan. Wie aus häufigen brieflichen
Anfragen Deutſcher bei ihren in England lebenden
Ver=
wandten und Bekannten oder auch bei engliſchen Banken
zu ſchließen iſt, herrſcht immer noch Unklarheit darüber,
ob aus engliſchen Kaſſen an deutſche
Gläu=
biger Gel dforderungen, Renten uſw.,
ausge=
zahlt werden können. Die Norddeutſche
Allge=
meine Zeitung weiſt deshalb erneut darauf hin, daß durch
die engliſche Verordnung vom 9. September 1914 die
Zahlung von Geldbeträgen jeglicher Art
an feindliche Ausländer verboten und
unter Strafe geſtellt iſt.
* Stuttgart, 26. Jan. Der König hat ſich geſtern
früh in Begleitung des Generaladjutanten,
Flügeladju=
tanten, des Korps= und Leibarztes, Obermedizinalrat Dr.
v. Gußmann, nach dem weſtlichen Kriegsſchauplatz
be=
geben und der 26. Kavalleriebrigade einen Beſuch abge=
ſtattet. Herzog Robert empfing den König und geleitete
ihn in ſein Quartier, worauf die Begrüßung der beiden
Regimenter erfolgte. Später frühſtückte der Kaiſer im
Kreiſe der Offiziere. Bei der in der Nacht erfolgten
Rück=
fahrt erſchien am Bahnhof in Karlsruhe der Großherzog
von Baden zur Begrüßung des Königs.
* Amſterdam, 26. Jan. Nieuwes van den Dag
melden aus Waſhington: Die Regierung fertigt eine
formelle Note für die deutſche Regierung aus, in
der ſie ſich bereit erklärt, die nötigen Schritte zu tun und
Anordnungen zu treffen, um den Konſulardienſt in
Belgien fortſetzen zu können.
* Petersburg, 26. Jan. Nach einer Meldung des
Rjetſch vom 18 d. M. hat der Hauptchef des Kiewer
Militärbezirks den Gebrauch der deutſchen,
ungariſchen und türkiſchen Sprache bei einer
Strafe bis zu 3000 Rubel oder einer Gefängnis=
ſtrafe bis zu 3 Monaten verboten.
* Waſhington, 26. Jan. Das
Repräſentan=
tenhaus hat die Geſetzesvorlage angenommen, die
20 200000 Pfund Sterling zum Ausbau der Flotte
vorſieht.
Letzte Nachrichten.
* Bern, 26. Jan. Der Bundesrat hat den bisherigen
Geſandten in Buenos=Aires, Dr. Dunant, als
Nachfol=
ger Dr. Bourcarts zum Chef der Abteilung für
Auswär=
tiges im Politiſchen Departement ernannt.
* Berlin, 26. Jan. Oberbürgermeiſter Wermuth
äußerte ſich über die neuen Bundesratsbeſtimmungen. Die
Beſchlagnahme ſei durchaus erwünſcht und werde
un=
bedingt helfen, uns die notwendigen Quantitäten an
Brotgetreide bis zur nächſten Ernte zu erhalten. Lediglich
von dem Verhalten des Publikums werde es
ab=
hängen, ob die Verwaltung von Berlin von einer zu
ſtrengen Handhabung der neuen geſetzlichen Be=
ſtimmungen abſehen werde oder nicht. Eine Kontrolle
werde vielleicht durch die Ausgabe von Brotſcheinen
aus=
geübt oder ausſchließlich den Bäckern überlaſſen bleiben.
* Bremen, 26. Jan. In der vergangenen Nacht iſt
aus einer bisher unaufgeklärten Urſache im
Künſtlerver=
ein ein Großfeuer entſtanden. Gegen 3 Uhr brannte
das Dach der hohen Türme des angrenzenden Domes
Die umliegenden Gebäude wurden von den Flammen ge=
ſpenſterhaft beleuchtet. Das Gebäude iſt vollſtändig
aus=
gebrannt. Die im Erdaeſchoß befindlichen Ladenräume
erlitten ſchweren Waſſerſchaden.
Mailand, 26. Jan. Die Arbeiter in den
Gas=
fabriken Mailands ſind in den Ausſtand getreten.
Die Opfer des Erdbebens in Italien.
* Rom, 26. Jan. Der Mattino berechnet die Zahl
der durch das Erdbeben Umgekommenen auf
44 000.
Briefkaſten.
Wollwoche. Diejenigen Familien, die Wollſachen
haben, die nicht abgeholt worden ſind, mögen eine kurze
Mitteilung an den Oberbürgermeiſter richten, damit die
Sachen abgeholt werden können
Landwirt, Nieder=Beerbach. Gewiß ſind
Zurückſtellun=
gen möglich. Wenden Sie ſich an die Bürgermeiſterei mit
eingehenden Anaaben.
Kriegschronik (Nr. 14).
10. Januar: Erfolgreiches Vorgehen der Deutſchen in den
Argonnen.
16 deutſche Flugzeuge über Dünkirchen.
11.
Die Ruſſen ziehen ſich in den Karpathen
„
gegen den Uzſokerpaß zurück.
12.
Erſter Schlachttag bei Soiſſons: Die
Höhen von Crouy und Cuffies werden
im Sturm den Franzoſen abgenommen.
1700 Franzoſen gefangen; 4 Geſchütze,
meh=
rere Maſchinengewehre erobert.
13.
Zweiter Schlachttag bei Soiſſons: Die
Höhen von Vregny in Anweſenheit des
Kaiſers durch Sturmangriff vom Feind
geſäubert. 1150 Gefangene; 4 Geſchütze,
4 Maſchinengewehre erbeutet.
Miniſterwechſel in Oeſterreich=Ungarn. Graf
Berchtold durch Baron Burian erſetzt.
Die Türken nehmen Täbris ein.
14.
Dritter Schlachttag bei Soiſſons: In
glän=
zenden Sturmangriffen werden
nacheinan=
der die Orte Cuffies, Crouy, Bucy=le=Long
und Meſſy von unſeren Truppen
genom=
men. Vom 12.—14. Januar 5200 Franzo=
ſen gefangen, 4—5000 gefallen; 35 Ge=
ſchütze erbeutet.
Ruſſiſche Angriffe bei Gumbinnen und Lötzen
abgewieſen.
15.
Ein franzöſiſches Unterſeeboot vor den Dar=
danellen vernichtet.
Die deutſche Kriegsanleihe ſteigt über den
Nennwert.
16.
Der Reichsſchatzſekretär Kühn tritt
krank=
heitshalber von ſeinem Poſten zurück. Sein
Nachfolger wird der Direktor der Deutſchen
Bank, Prof. Dr. Helfferich.
Amtliche Meldung, wonach vom 3. bis 5.
November bei Tanga das engliſche
Lan=
dungskorps von 8000 Mann durch 2000
Deutſche völlig geſchlagen und unter gro=
ßen Verluſten zur Rückkehr auf die Schiffe
gezwungen wurde.
18.
Nach Schätzung der deutſchen Heeresleitung
betragen die feindlichen Verluſte bei den
neuen Angriffen Joffres an Gefangenen
17860, an Toten 26000, wonach ein Ge=
ſamtverluſt des Feindes von mindeſtens
150000 zu berechnen iſt. Unſere Verluſte
in dieſer Zeit betragen noch nicht ein=
Viertel.
Die Ruſſen bei Radzanowo, Biezun und
19.
Sierpe unter ſchweren Verluſten
zurückge=
worfen.
20.
Der Hirzſtein bei Sennheim erobert.
21.
Revolten in Liſſabon gegen die
Kriegsbetei=
ligung.
Reiſe des öſterreichiſch=ungariſchen
Thron=
folgers in das deutſche Hauptquartier.
„Zeppelin”=Angriff auf die engliſche
Oſt=
küſte. Die Luftſchiffe werden beſchoſſen,
kehren aber unverſehrt zurück.
Deutſche halbamtliche Erklärung gegen die
22.
Kriegslieferung der Amerikaner an unſere
Feinde.
23.
Rückzug der Ruſſen im Kaukaſus.
Seegefecht in der Nordſee, nordweſtlich von
24.
Helgoland. Von den fünf engliſchen
Schlachtkreuzern iſt einer, von den deut=
ſchen Panzerkreuzern „Blücher” geſunken.
Amtliche Mitteilung von der ſchweren Nie=
25.
derlage der Engländer bei Sandfontein am
25. September v. J., die von den
Englän=
dern geheim gehalten worden war.
Verluſtliſte (aus Nr. 134.)
Abkürzungen: Reg. — Regiment. Bat. — Bataillon. Komp. — Kompagnie.
k.
skadron. Batt. — Batterie. Oberſtl. — Oberſtlentnant. Maf.
Major. Hptn
Hauptmann. Rittm. — Rittmeiſter. Oberlt. —
Ober=
d. Reſ. — Leutnant der Reſerve Feldw.=Lt.
leutnint. L
tnant.
llv.
Offizier=Stellvertre er. Fahnenj.
Feldwebel=Lutnant. Off.
Fahner junker.
feldw. — Feldwebel. Wachtm. — Wachtmeiſter. Vizef. —
Vizefeldwebel. Vizem. — Vizewachtmeiſter. Serg. — Sergeant U.=O.
Unteroffizier. U=O. d. Reſ. — Unteroffizier der Reſerve. Einf=Freiw.=U.=O.
— Einjährig=Freiwilliger= Unteroffizier. Gefr
— Gefreiter. Gefr. d. Reſ.
Gefreiter der Reſerve. Einj. — Einjähriger
Reſ. — Reſervin. Gren. —
Grenadier. Füſ. — Füſilier. Musk. — Musketier. Trag.
ragoner.
Kan — Kanonier. Pion. — Pionier. Wehrm. — Wehrmann. Ldſtm.—
Landſturmmann. Krgsfr. — Kriegsfreiwilliger. t. — tot. lv. — leicht
ver=
wundet. ſchv. — ſchwer verwundet, vm — vermißt. vw. — verwundet.
Infanterie=Regiment Nr. 115.
Reſ. Hahl (ohne Angabe der Komp.), lv., gemeldet
vom Inf.=Regt. Nr. 168.
Infanterie=Regiment Nr. 116.
Wehrm. Fuchs (ohne Angabe der Komp.), lv.,
gemel=
det vom Inf.=Regt. Nr. 168.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 116.
Wehrm. Joh. Phil. Müller (1. Komp.),
Lampert=
heim, lv.; Wehrm. Jakob Grünewald (3. Komp.),
Lam=
pertheim, gefallen; Gefr. Engelbert Brehm (3. Komp.),
Oberroden, lv.; Wehrm. Joh. Auguſt Grimm (3. Komp.),
Münſter, lv.; Wehrm. Johs. Fell (3. Komp.), Gernsheim,
ſchv.; Wehrm. Georg Feith (4. Komp.), Schaarhof,
ge=
fallen; Wehrm. Heinr. Lud. Freund (4. Komp.), Groß=
Umſtadt, lv.; Wehrm. Emil Gottfr. Heyl (4. Komp.)
Groß=Umſtadt, lv.; Erſ.=Reſ. Joh. Ludw. Albert (4.
Komp.), Dietesheim, lv.; Erſ.=Reſ. Wilhelm Nungeſſer,
(4. Komp.), Nieder=Ramſtadt, lv.; Wehrm. Heinrich Bach
(5. Komp.), Ulfa, lv.; Gefr. Jak. Dingeldein (5.
Komp.), Erbach, ſchv.; Gefr. Karl Seim I. (5. Komp.),
Keſtrich, lv.; Wehrm. Heinr. Seipp III. (5. Komp.),
Ehringshauſen, lv.; Wehrm. Heinrich Pirr (5. Komp.),
Großenlinden, lv.; Wehrm. Walter Hieronymus
(5. Komp.), Michelſtadt, ſchv.: Gefr. Philipp Müller
(6. Komp.), Heidelbach, lv.; Wehrm. Heinrich Strobel
(11. Komp.), Wetzlar, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 117.
Musk. Kiefer (6. Komp.), Michelſtadt, lv., gemeldet
vom Inf.=Regt. Nr. 168; Reſ. Peter Reuſch (10. Komp.),
Hundſangen, bisher vm., geſtorben im Feſtungslaz. Köln
am 24. 12. 14.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118.
Oberſt u. Regts.=Kom. Karl Müller (Stab),
Mys=
lowitz i. Schleſ., ſchv.; Lt. d. Reſ. u. Adj. Paul Elſas
(Stab), Barmen, gefallen: Wehrm. Georg Zihſel
(1. Komp.), Pfungſtadt, lv.; Erſ.=Reſ. Heinrich Grimme
(1. Komp.), Göttingen, lv.; Erſ.=Reſ. Joſ. Neff (1
Komp.), Dornach, lv.; Wehrm. Johann Jäger (2.
Komp.), Heppenheim, gefallen; Wehrm. Peter Vettel,
(2. Komp.), Heppenheim, gefallen; Wehrm. Joſef Nagel
(4. Komp.), Metz, lv.; Erſ.=Reſ. Georg Hönig (4. Komp.),
Weikartshain, lv.; Erſ.=Reſ. Joh. Schnabel (4. Komp.),
Wohnfeld, lv.; Wehrm. Joh. Scharmann (6. Komp.),
Willofs, vw.; Wehrm. Heinrich Rudolf (6. Komp.)
Büdesheim, vw.; Wehrm. Heinr. Erb (6. Komp.),
Dietzen=
bach, vw.; Wehrm. Nikol. Maſſon (6. Komp.), Birzin=
gen, vw.; Wehrm. Ferd. Bonnet (7. Komp.), Jury, vm.;
Wehrm. Joſef Beck (7. Komp.), Schlettſtadt, vm.; Erſ.=
Reſ. Heinrich Momminger (7. Komp.), Gemmingen,
vw.; Wehrm. Wilhelm Knoll (9. Komp.), Oppenheim,
lv.; Wehrm. Bonventura Schmitt (9. Komp.),
Würz=
burg, lv.; Erſ.=Reſ. Jakob Herling (11. Komp.),
Mal=
chen, gefallen; Wehrm. Johann Weiſe (11. Komp.),
Stie=
ringen=Wendel, lv.; Wehrm. Andreas Kunkel (11.
Komp.), Wendel=Diedelsheim, lv.; Gefr. Stephan Bläß
(11. Komp.), Viernheim, lv.; Erſ.=Reſ. Johann Peter
Kreher (12. Komp.), Schaafheim, gefallen.
Berichtigung früherer Angaben: Wehrm.
(6.
Jak. Hagenburger, nicht Hagemburger
Komp.), Obrichheim, vm.; Gefr. Joh. Müller (6. Komp.),
Ober=Homburg, bisher vm., vw.
1838a)
Tauerhute
enorme Auswahl
bekannt billige Preise.
GeorgSchubkegel, Rheinstr. 4.
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben.
„Auf den Schlachtfeldern in Oſtpreußen.”
Kein Name iſt heute bekannter, als der des
General=
feldmarſchalls Hindenburg; unlöslich iſt er verknüpft
mit der Geſchichte des großen europäiſchen Krieges. Mit
fürchterlicher Wucht hat er ſich den Ruſſen entgegen
geworfen, hat ſie aus Oſtpreußen vertrieben und hat mit
trafender Hand Gericht gehalten und Vergeltung geübt
für die grauenhaften Verwüſtungen auf oſtpreußiſchem
Boden. Den Gipfelpunkt des Gaſtſpieles der Berliner
Urania, das hier am Mittwoch, den 3. Februar, im
Kaiſerſaal, Grafenſtraße, ſtattfindet, bildet die Schlacht bei
Tannenberg, die ruſſiſche Niederlage bei den maſuriſchen
Seen. Die Lichtbilder, ca. 120, ſind ſämtlich auf den
oſtpreußiſchen Verwüſtungsſtätten aufgenommen.
Ein=
trittskarten in der Hofmuſikalienhandlung Thies,
Nach=
folger Leopold Schutter, Eliſabethenſtraße 12.
Familiennachrichten.
Statt Karten!
Ait Gottes Hilfe durch ärztliche Kunſt iſt uns
heute ein kräftiges Töchterchen glücklich geboren.
Annelieſe Katharine Margarete
ſoll ihr Name ſein.
(1708
Johs. Konrad Popp und Frau
geb. Welter.
Darmſtadt * Sonntag : den 24. Januar 1915.
Roßdörferſtr. 59, I.
Statt besonderer Anzeige.
Ella Wille
Robert Schmitt,
Dipl -Ing.
Leutn. d. Res, im I. bayr. Fuss-Art.-Regt. z. Zt. im Felde
Verlobte
Darmstadt, Januar 1915.
(*1626.
Nachruf.
Auf dem Felde der Ehre fiel für ſein
ge=
liebtes Vaterland der
(1778
Kriegsfreiwillige
Curt Kautſchke
ſeiner Eltern einziger Sohn, unſer treues
Mit=
glied. Ehre ſeinem Andenken!
Die Jugendvereinigung der Martinsgemeinde.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland
i erlitt am 1. Januar 1915 auf dem
Schlachtfelde im Oſten unſer
innigſt=
geliebter, unvergeßlicher,
hoffnungs=
voller, einziger Sohn
Curt Kautſchke
Kriegsfreiwilliger
4. Komp. Reſ.=Inf.-Regt. Nr. 221
im 18. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Eltern:
Paul Kautſchke, Eiſenbahnoberſekretär.
Melanie Kautſchke, geb. Höche.
(1765
Darmſtadt, 26. Januar 1915.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die tieftraurige Nachricht, daß nach Gottes
unerforſchlichem Ratſchluß auch unſere älteſte
Tochter, Schweſter, Schwägerin und Couſine
Eliſabeth
nach kurzem, ſchwerem Leiden heute vormittag
5 Uhr ſanft verſchieden iſt.
(*1652
In tiefer Trauer:
Familie Karl Wenz
Spenglermeiſter und Inſtallateur.
Darmſtadt, den 26. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag, nachmittags
3 Uhr, nach vorheriger Einſegnung vom
Sterbe=
hauſe, Wendelſtadtſtraße 13, auf dem Darm=
ſtädter Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtr., ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Heute entſchlief nach kurzem Leiden unſere
liebe, gute Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter und Urgroßmutter
Frau Nalharina Eichholz
geb. Roſier
im nahezu vollendeten 88. Lebensjahre, was wir
Freunden und Bekannten hierdurch mitteilen.
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Schuchardſtr. 1), 26. Januar 1915.
Die Beerdigung findet auf Wunſch der
Entſchlafenen in aller Stille ſtatt. (1780
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9— 12 Uhr vorm. und
— 5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Aufgebotene. Am 18. Januar: Photograph Rudolph
Kaiſer, hier, Saalbauſtraße 16, mit Julia Bugnon,
hier, Schuchardſtraße 10. Am 22.: Bankbeamter Julius
Tietz mit Eliſabeth Dorothea Maria Schröder, beide in
Hamburg. Am 23.: Maler und Lackierer Heinrich
Bor=
ger mit Kaſſiererin Hedwig Köbke, beide in Berlin.
Eheſchließungen. Am 16. Jan.: Verzinner Karl
Schnei=
der mit Anna Gierlinger, beide hier. Am 20.: Mechaniker,
zurzeit Gardiſt, Moritz Vath mit Amalie Heyder, beide
hier. Am 21.: Schreiner Jacob Schmidt mit Anna
Gärtner, beide hier; Schuhmacher Peter Rübeck mit
Köchin Anna Kramer, beide hier. Am 23.: Poſtillon,
zurzeit Gefreiter, Leonhard Röth, hier, mit Dorothea
Wettermann, hier; Sattler und Tapezier, zurzeit Fahrer,
Philipp Stilling mit Handarbeiterin Chriſtina
Lo=
renz, beide hier.
Geſtorbene. Am 20. Januar: Eliſabethe Marie
Müßig, geb. Schäfer, Ehefrau des Aktuars i. P., 63 J.,
ev., Liebigſtraße 3. Am 21.: Johann Kögel, Former,
61 J., kath., Pankratiusſtraße 48; Bernhard Kübler,
Taglöhner, 41 J., ev., aus Reinheim, hier Erbacher Straße
25; Julie Schwarz, geb. Köhler, Witwe des Maurers,
87 J., ev., Dieburger Straße 19. Am 23. Okt. 1914: Adam
Ruhmann, Taglöhner, Wehrmann im Reſerve=Inf.=
Regiment Nr. 116, 33 J., kath., hier, Große Kaplaneigaſſe
9, bei Le Quesne; Franz Wilhelm Ochs, Student,
Leut=
nant der Reſerve im Reſerve=Infanterie=Regiment Nr.
116, 27 J., ev., hier, Steinſtraße 5, bei Le Quesne. Am
22.: Johannes Brunnengräber, Finanzamtsgehilfe,
Re=
erviſt im Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116, 24 J.,
kath., hier, Ruthsſtraße 15, Ort unbekannt. Am 21.: Karl
Friedrich Decker, Kaufmann, Kriegsfreiwilliger im Re=
ſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116, 26 J., ledig, hier,
Wenckſtraße 47, bei Le Quesne. Am 23.: Karl Gottfried
Letzerich, Kaufmann, Unteroffizier der Reſerve im
Re=
erve=Infanterie=Regiment Nr. 116, 28 J., ev., hier, Beck=
ſtraße 62, bei Le Quesne. Am 8. September 1914:
Gott=
fried Stelzer, Dachdecker, Reſerviſt im Reſerve=
Infante=
rie=Regiment Nr. 116, 28 J., ev., hier, Große
Kaplanei=
gaſſe 26, zu Trier im Reſerve=Lazarett I. Am 22. Januar:
Johannes Schneider, Landwirt, 64 J., ev., aus
Brei=
tenwieſen, Kreis Bensheim, hier Grafenſtraße 9. Am 18.:
Emil Karl Lußberger, Schneider, 63 J., ev., Kahlert=
ſtraße 47. Am 24.: Salomon Bößler, Gaſtwirt, 71 J.,
kath., Wendelſtadtſtraße 47. Am 23.: Sara Krauſe,
geb. Dzialoszuski, 53 J., iſrael., Liebigſtraße 4. Am 24.:
Lefteri Tzakiris, Kaufmann, 76 J., griech.=orthodox,
Heidelbergerſtraße 21; Paul Karl Wilhelm Müller,
Schneider, 38 J., ev., Grafenſtraße 9.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Mittwoch, den 27. Januar 1915.
Stadtkirche: Abends um 8½ Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrer Kleberger.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer Dingeldey.
Martinskirche: Abends um 8 Uhr: Andacht.
Pfarrer D. Waitz.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends um
8 Uhr: Kriegsbetſtunde unter Mitwirkung des
Kirchen=
chors. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Pfarrverwalter Storck.
Wetterbericht.
In der Luftdruckverteilung iſt keine weſentliche
Verän=
derung eingetreten. Das nordweſtliche Hoch hat im
all=
gemeinen ſeine Lage beibehalten, eine öſtliche Depreſſion
hat dagegen etwas an Ausdehnung nach Mitteleuropa zu
gewonnen. Nordöſtliche Luftſtrömungen werden auch
weiterhin herrſchen. Mit einer Aenderung des Wetters
ſt danach nicht zu rechnen. Es beſteht die Möglichkeit
leichter Schneefälle.
Wetterausſichten für Mittwoch: Bedeckt, meiſt
trocken, keine größere Temperaturänderung, nordöſtliche
Winde.
Tageskalender.
Mittwoch, 27. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende vor 10½
Uhr (Ab. B): „Alda”.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.
Konzert um 8 Uhr im Kaffee „Fürſt Bismarck”.
Hauptverſammlung der
Mädchen=Ortsgruppe
Darmſtadt des Vereins für das Deutſchtum im
Aus=
land um 5 Uhr im Gartenſaal der Vereinigten Geſell=
ſchaft.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 28. Januar.
Weißzeug=, Fahrräder=uſw. Verſteigerung um
9 Uhr und 2 Uhr im Städtiſchen Leihamt.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im
Eberſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft am
Ueber=
gang der Schlängenſchneiſe und der Main=Neckar=Bahn).
Gewerbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
von 11—1 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch
Werk=
tags nachmittags von 3—5 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Maturum
Einj.-Freiw.-Prüfung
Nachhilfe. Wittmannſtr. 30. (B580
Privatstunden
im Hauſe im Deutſchen, Rechnen,
Franzöſiſch und Engliſch, von
Sexta bis zum Einjährigen (
be=
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Grafen-
Kochschule Klein, str. 13
Jg. Mädch. k. n. a. d. Unterricht der
beſſ. Küche (Kochen, Backen,
Ein=
machen) teilnehmen.
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ſchönſten Lieder, Tänze, Opern ſpiel.
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ſtraße 3, Gewerbemuſeum. (1739a
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Kriegsz. ihre Kleider u. ſ. w. ſelbſt
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ſtraße 27, III.
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ſtunde für Engliſch (zweimal
wöchentl.) werden 2—3 Damen
ge=
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ut erh. Singer=Nähmaſchit
k. od. f. gut erh. Handm
vertauſchen. Karlſtr.
Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 21. Januar 1915.
(1627a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: von Starck.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 25. Januar bis 6. Februar 1915.
Dauer
Die Abſperrung
Datum
Tag
der Abſperrung
Bemerkungen
erſtreckt ſich
von bis
25. Januar Montag
1 Uhr 5 Uhr
26. Januar Dienstag
28. Januar
Donnerstag
29. Januar
Freitag
30. Januar Samstag
1. Februar Montag
12 Uhr 5 Uhr Bis zum Landgraben
2. Februar Dienstag
3. Februar 1 Mittwoch
4. Februar 1 Donnerstag
5. Februar 1 Freitag
6. Februar Samstag.
XVIII. Armeekorps
Frankfurt a. M., den 21. 1. 1915.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abtlg. III., Ib J.=Nr. 247.
Nachdem durch Verordnung vom 31. Juli 1914 für den Bezirk des XVIII.
Armee=
korps der Kriegszuſtand erklärt worden iſt, ordne ich auf Grund des §5 des Geſetzes
über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 und gemäß Art. 68 der
Reichs=
verfaſſung an:
Für den ganzen Bezirk des XVIII. Armeekorps werden bis auf weiteres außer
Kraft geſetzt:
1. Die Art. 5, 6 und 27 der Preußiſchen Verfaſſungsurkunde vom 31. 1. 1850;
2. die Art. 23, 33 und 35 der Verfaſſungsurkunde für das Großherzogtum
Heſſen vom 17. 12. 1820.
Der kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
(1632
Ain die Hloß. Argermiſtreten dir latdſemenden des Freſts.
Infolge des Kriegs dürfte im kommenden Frühjahre vorausſichtlich ein Mangel
an frühen Gemüſen eintreten, da größere Zufuhren aus dem Auslande wohl nicht
erfolgen und die einheimiſchen Züchter nicht in der Lage ſein werden, den Bedarf zu
decken. In der Landwirtſchaft wird der Frühgemüſebau meiſtens nur inſoweit
be=
trieben, als dies ohne die Einrichtung von Glashäuſern und Miſtbeeten möglich iſt.
Durch vermehrten Anbau von Spinat, Oberkohlraben, Wirſing, Weißkraut,
Möhren nſw. in geſchützt gelegenen warmen Hausgärten, ſowie durch die Kultur von
Frühkartoffeln würde den Anforderungen Rechnung getragen werden können.
Für den erfolgreichen Betrieb des Frühgemüſebaues in der Landwertſchaft iſt
das Vorhandenſein geeigneter Gemüſeſetzlinge erforderlich.
Durch die Landwirtſchaftskammer ſind die Landwirtſchaftslehrer bereits
veranlaßt worden, ſich die Förderung der Kultur von Frühgemüſe und
Früh=
kartoffeln durch Belehrung und ſonſtige Anregungen jeder Art angelegen ſein zu
laſſen und, ſoweit bei den landwirtſchaftlichen Schulen Gewächshäuſer und Miſtbeete
vorhanden ſind, auf die Aufzucht von Gemüſepflanzen für die Frühkultur, die zur
geeigneten Zeit an die Landwirte und ſonſtigen Gemüſezüchter zu verkaufen wären,
bedacht zu ſein.
Auch die im Kreiſe beſtehenden Obſt= und Gartenbauvereine ſind erſucht worden,
dieſe Beſtrebungen zu fördern und ihrerſeits mitzuwirken, um in der gedachten
Rich=
tung die Verſorgung unſerer Gegend mit Nahrungsmitteln ſicher zu ſtellen.
Wir empfehlen Ihnen, auch Ihrerſeits dieſe Beſtrebungen möglichſt zu unter=
ſtützen. Ihrem Berichte über den Erfolg der Bemühungen ſehen wir demnächſt entgegen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1915.
(1755mdf
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Fey.
Bekanntmachung.
Nachdem in zwei Gehöften in Gräfenhauſen die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen iſt, ordnen wir hiermit auf Grund der §§ 161 der Ausführungsvor=
ſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz die folgenden Maßnahmen an:
I. Die Hauptſtraße in Gräfenhauſen von der Pfarrgaſſe bis zur Erzhäuſerſtraße
wird zum Sperrbezirk erklärt.
Für den ganzen Bereich des Sperrbezirks werden folgende Maßnahmen
angeordnet:
1. An den Haupteingängen des Sperrbezirks ſind Tafeln mit der deutlichen
und haltbaren Aufſchrift „Maul= und Klauenſeuche=Sperrbezirk. Einfuhr und
Durchtreiben von Klauenvieh, ſowie Durchfahren mit Wiederkäuergeſpannen
verboten” leicht ſichtbar anzubringen.
2. Sämtliche Hunde ſind feſtzulegen. Der Feſtlegung iſt das Führen an der
Leine und bei Ziehhunden die feſte Anſchirrung gleich zu achten. Die
Ver=
wendung von Hirtenbunden zur Begleitung von Herden und von
Jagd=
hunden bei der Jagd ohne Leine kann geſtattet werden.
Schlächtern, Viehkaſtrierern, ſowie Händlern und anderen Perſonen, die
gewerbs=
mäßig in Ställen verkehren, ferner Perſonen, die ein Gewerbe im
Umher=
ziehen ausüben, iſt das Betreten aller Ställe und ſonſtiger Standorte von
Klauenvieh im Sperrbezirke, desgleichen der Eintritt in die Seuchengehöfte
verboten. In beſonders dringlichen Fällen kann die Ortspolizeibehörde
Aus=
nahmen zulaſſen.
Dünger und Jauche von Klauenvieh, ferner Gerätſchaften und Gegenſtände
aller Art, die mit ſolchem Vieh in Berührung gekommen ſind, dürfen aus dem
Sperrbezirk nur mit unſerer Erlaubnis unter den von uns anzuordnenden
Vor=
lichtsmaßregeln ausgeführt werden.
5. Die Einfuhr von Klauenvieh in den Sperrbezirk, ſowie das Durchtreiben von
ſolchem Vieh durch den Bezirk iſt verboten. Dem Durchtreiben von
Klauen=
vieh ſteht das Durchfahren mit Wiederkäuergeſpannen gleich. Die Einfuhr
von Klauenvieh zur ſofortigen Schlachtung, im Falle eines beſonderen wirt=
ſchaftlichen Bedürfniſſes auch zu Nutz= und Zuchtzwecken, kann von uns ge=
ſtattet werden.
II. Für alle verſeuchten Gehöfte werden folgende Maßnahmen angeordnet:
1. Ueber alle verſeuchten Ställe wird die Sperre verhängt. Die abgeſperrten
Tiere dürfen aus dem Stalle nur mit polizeilicher Erlgubnis zur ſofortigen
Schlachtung entfernt werden unter Beobachtung der von dem Großherzogl.
Kreisveterinärarzt über den Transport und den Ort der Schlachtung
ange=
ordneten Maßregeln.
2. Die auf dem Gehöft befindlichen Pferde dürfen außerhalb des geſperrten
Gehöftes verwendet werden, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung,
daß ihre Hufe vor dem Verlaſſen des Gehöftes desinfiziert werden.
3. Das Geflügel iſt ſo zu verwahren, daß es das Gehöft nicht verlaſſen kann.
4. Fremdes Klauenvieh muß von dem Gehöft ferngehalten werden.
agrich uf Gebſt un wegegber werden, nachdem ſie vorher
abgekocht worden iſt.
6. Dünger und Jauche dürfen aus den verſeuchten Gehöften und Ställen nur
abgefahren werden, nachdem ſie vorher gehörig mit Kalk desinfiziert worden ſind.
7. Futter und Spreuvorräte dürfen aus dem Gehöfte nur mit polizeilicher
Er=
laubnis und nur im Einverſtändnis mit dem Großh. Kreisveterinärarzt
ent=
fernt werden,
8. Wagen und ſonſtige Fahrzeuge dürfen aus dem Gehöft nur entfernt werden,
nachdem ſie durch Fahren über eine entſprechend lange Kalkſchicht desinfiziert
worden ſind.
9. Die Stallgänge der verſeuchten Ställe, die Plätze vor den Türen dieſer
Ställe und vor den Eingängen des Gehöfts, ſowie die etwaigen Abläufe
aus der Dungſtätte oder dem Jauchenbehälter ſind täglich mit einer ent=
ſprechenden breiten und etwa 1 cm hohen Kalkſchicht zu verſehen.
10. Die geſperrten Ställe dürfen, abgeſehen von Notfällen, ohne polizeiliche
Genehmigung nur von dem Beſitzer oder ſeinem Vertreter oder den mit
Beaufſichtigung und Wartung der Tiere betrauten Perſonen betreten werden.
Perſonen, die in abgeſperrten Ställen verkehrt haben, dürfen erſt nach
erfolgter Desinfektion das Seuchengehöft verlaſſen; insbeſondere haben ſie
ihre Schuhe in dem ausgeſtreuten Kalk zu desinfizieren.
11. Zur Wartung des Klauenviehs im Seuchengehöfte dürfen Perſonen nicht
verwendet werden, die mit fremdem Klauenvieh in Berührung kommen.
III. Für die nicht verſeuchten Gehöfte werden folgende Anordnungen getroffen:
1. Sämtliches Klauenvieh der nicht verſeuchten Gehöfte iſt in den Ställen
ab=
zuſondern und darf aus den Gehöften in der Regel nicht herausgebracht
werden.
2. Zum Schlachten darf Klauenvieh nicht außerhalb des Sperrbezirks verbracht
werden.
3. Für landwirtſchaftliche Zwecke darf Klauenvieh aus nicht verſeuchten Gehöften
nit beſonderer Erlaubnis der Ortspollzeibehörde benutzt werden.
4. Die Abſonderung der Tiere in nicht verſeuchten Ställen wird ſolange aufrecht
erhalten, bis aus allen Seuchengehöften entweder ſämtliches Klauenpieh be=
ſeitigt oder die Seuche abgeheilt und in allen Fällen die vorſchriftsmäßige
Desinfektion erwirkt worden iſt.
IV. Der nicht zum Sperrbezirk erklärte Teil der Gemeinde und Gemarkung
Gräfen=
hauſen bildet ein Beobachtungsgebiet.
Für das Beobachtungsgebiet gelten folgende Anordnungen:
1. Aus dem Beobachtungsgebiet darf Klauenvieh ohne ortspolizeiliche
Geneh=
migung nicht entfernt werden. Auch iſt das Durchtreiben von Klauenvieh und
das Durchfahren mit fremden Wiederkänergeſpannen durch das
Beobachtungs=
gebiet verboten.
Das Verbot des Durchtreibens einſchließlich Durchführens und des
Durch=
fahrens mit Wiederkäuergeſpann erſtreckt ſich nicht auf Klauenvieh das im
Beobachtungsgebiet bleibt.
2. Die Ausfuhr von Klauenvieh, zum Zwecke der Schlachtung iſt, wenn die
früheſtens 48 Stunden vor dem Abgang der Tiere vorzunehmende tierärztliche
Unterſuchung ergibt, daß der geſamte Viehbeſtand des Gehöfts noch ſeuchenfrei
iſt, von der Ortspolizeibehörde zu geſtatten, und zwar:
a) nach Schlachtſtätten in der Nähe liegender Orte:
b) nach in der Nähe liegenden Eiſenbahnſtationen oder Häfen (Schiffsanlege=
ſtellen) zur Weiterbeförderung nach Schlachtviehhöfen und öffentlichen
Schlacht=
häuſern, vorausgeſetzt, daß dieſen die Tiere auf der Eiſenbahnſtation oder mit
dem Schiffe unmittelbar oder von der Entladeſtation aus zu Wagen zugeführt
werden.
Für den Transport nach in der Nähe liegenden Orten, Eiſenbahnſtationen
oder Häfen (Schiffsanlegeſtellen) iſt von der Ortspolizeibehörde anzuordnen, deß
er zu Wagen oder auf ſolchen Wegen erfolgt, die von anderem Klauenvieh nicht
betreten werden. Durch Vereinbarung mit der Eiſenbahn= oder ſonſtigen
Betriebs=
verwaltung und, ſoweit nötig, durch polizeiliche Begleitung iſt dafür Sorge zu
tragen, daß eine Berührung mit anderem Klauenvieh, ſofern dies gleichfalls aus
einem Beobachtungsgebiete ſtammt, auf dem Transporte nicht ſtattfinden kann.
Die Polizeibehörde des Schlachtorts iſt von dem bevorſtehenden Eintreffen der
Tiere rechtzeitig zu benachrichtigen.
Bei Klauenvieh, das im Beobachtungsgebiet abgeſchlachtet wird oder das zur
Abſchlachtung in einen benachbarten Sperrbezirk gelangt, kann die Unterſuchung
des Beſtandes auch durch den zuſtändigen Fleiſchbeſchauer vorgenommen werden.
Beim Transport der Schlachttiere nach Orten des Beobachtungsgebietes oder in
einen an dieſes angrenzenden Sperrbezirk wird von der Beförderung zu Wagen
Abſtand genommen.
3. Die Ausfuhr von Klauenvieh zu Nutz= oder Zuchtzwecken darf nur mit
unſerer Genehmigung erfolgen. Dieſe Genehmigung wird nur unter der
Be=
dingung erteilt, daß eine früheſtens 24 Stunden vor dem Abgang der Tiere
vor=
zunehmende amtstierärztliche Unterſuchung die Seuchenfreiheit des geſamten
Vieh=
beſtandes des Gehöfts ergibt, und daß ſich die Polizeibehörde des
Beſtimmungs=
orts mit der Einfuhr einverſtanden erklärt hat. Am Beſtimmungsorte ſind die
Tiere auf die Dauer von mindeſtens neun vollen Tagen der polizeilichen
Beob=
achtung (Quarantäne) zu unterſtellen. Auf den Transport und die Anmeldung
der Tiere finden die Beſtimmungen der Ziffer 2 ſinngemäß Anwendung.
Hinſichtlich der polizeilichen Beobachtung gelten die Beſtimmungen über
Quarantäne.
4. Die Einfuhr von Klauenvieh in das Beobachtungsgebiet zur Schlachtung
und zu Nutz= und Zuchtzwecken iſt geſtattet, nicht aber zu Handelsziegchl
5. Im ganzen Bereiche des Beobachtungsgebietes iſt der gemeinſchaftliche
Weide=
gang von Klauenbieh aus den Beſtänden verſchiedener Beſiher und die gemein=
ſchaftliche Benutzung von Brunnen, Tränken und Schwemmen für Klauenvieh
verboten.
6. Der Weidegang für Schweine iſt verboten. Schafherden iſt von der Großh.
Bürgermeiſterei ein beſonderer Weidediſtrikt anzuweiſen. Werden ſie außerhalb
dieſes Diſtrikts angetroffen, ſo wird ihre Aufſtallung oder Einpferchung
angeord=
net werden.
V. Für den ganzen Kreis Darmſtadt iſt bis auf weiteres die Abhaltung von
Klauenviehmärkten (insbeſondere Ferkelmärkten) unterſagt.
VI. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen werden mit
Gefäng=
nis bis zu 2 Jahren oder mit Geldſtkafe bis zu 3000 Mk. beſtraft.
Darmſtadt, den 26. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.
An die Großhherzoglichen Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Wir weiſen Sie auf obige Bekanntmachung hin. Sie iſt ſofort ortsüblich bekannt
zu geben. Der Befolg der angeordneten Maßnahmen iſt durch das Polizeiperſonal
(1741
ſtreng zu überwachen.
Etwa in Ihren Gemeinden wohnende Viehhändler ſind von den Anordnungen
ſogleich beſonders in Kenntnis zu ſetzen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
In Offendach, Stadtel Bürge), iſt die Maul, und Klauenſeuche erloſchen. (1731
Der Georg Petry Vk. von Wirhauſen wurde als Nachtwächter für die Ge=
(1750
meinde Wixhauſen verpflichtet.
entiche weheichen des Graſt. beteie enſent.
Gefunden: 1 grünes Portemonnaie mit über 1 Mk. Inhalt,
1 brauner geſtrickter Kinderhandſchuh. 1großer und 2 kleine Schlüſſei
(zuſammengebunden). 1 farbiger ſeidener alter Damenſchirm. 1 Damen=
ſchirm mit hellem rundem Horngriff. Einige Schlüſſel. 1
Damen=
uhr in Lederarmband. 1 goldener Ring mit Opal (früher Trauring).
1 großes braunes Portemonnaie mit über 3 Mk. Inhalt. 1 goldene
Damenuhr mit Monogramm auf dem Rückdeckel. 1 Trauring ohne
Zeichen. 1 weißes Taſchentuch mit 4 Mk. eingebunden. 1
Roſen=
kranz. 1 Paar graue Stauchen. 1 Handtäſchchen mit Taſchentuch. —
(1706
Zugelaufen: 1 ſchwarzweiße Katze.
Die Holzverſteigerung
vom 25. Januar 1915 iſt genehmigt.
Ober=Ramſtadt, 25. Januar 1915.
Großh. Oberförſterei Ob.=Ramſtadt.
(1713
Hoffmann.
Singer=Handmaſchine, 1 Par
neue Militärſtiefel, 43/44,
2 Dolchmeſſer m. Gab. u. Korkzieh.
billig. Mühlſtr. 26, I. r. (*1616
Bekanntmachung.
Bei einem Pferde des Erſatz=Pferdedepots XVIII. Armeekorps,
untergebracht in der Kaſerne Leib=Dragoner=Regiment Nr. 24, iſt der
Rotzverdacht ausgeſprochen worden.
(1732
Darmſtadt, den 25. Januar 1915.
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.
Feiner Infanteriehelm nebſt
2 Lederſutteral wird billig
abge=
geben. Heinrichſtr. 103, II. (*1526imd
Kehr guter engl. Herrenſattel
(*1603
billig zu verkaufen
Pankratiusſtr. 40, part.
Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle.
Die Sprechſtunde der Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle (Auskunfts=
und Beratungsſtelle) hier, Wilhelminenſtraße 34, fällt am Mittwoch,
den 27. d. Mts., aus.
Darmſtadt, den 26. Januar 1915.
(1749
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Glaſſing.
Oktroi für Brennholz
Die Schießhausſtraße, der Heinrichwingertsweg, die
Lands=
kron=, Moosberg= und Ludwigshöhſtraße ſind für oktroipflichtige
Gegenſtände geſperrt.
Zur Erleichterung der Holzabfuhr wird hiermit den Bewohnern
des ſüdlichen Stadtteils geſtattet, dieſe Straßen zu benutzen, wenn
ſie den Oktroi beim Hinausfahren in den Wald an der Erhebeſtelle
in der Klappacher Straße auf Grund des Abfuhrſcheins entrichten, ſo
daß beim Einfahren in die Stadt die Fuhrleute im Beſitz der
Quit=
tung ſind, die den ſtädtiſchen Aufſichtsbeamten auf Verlangen
vor=
zuzeigen iſt.
Der Oktroi für das durch die Eſchollbrücker und Beſſunger
Straße in die Stadt einzuführende Holz iſt vorher an die
Oktroi=
erhebſtelle Heidelberger Straße 17 bezw. 112 zu entrichten.
Für das Holz, das nicht in die Stadt eingebracht, ſondern auf
die in der Gemarkung Darmſtadt liegenden Grundſtücke geſetzt wied,
iſt ebenfalls der Oktroi beim Hinausfahren in den Wald zu entrichten.
Gegen Zuwiderhandelnde wird auf Grund des Oktroi=
Regle=
ments Anzeige erhoben.
Darmſtadt, den 22. Januar 1915.
(1728a
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.
Bekanntmachung.
Der Voranſchtag der Gemeinde Wixhauſen für 1915 liegt
vom 28. dieſes Monats an auf dem Bürgermeiſtereibüro dahier eine
Woche lang zur Einſicht der Intereſſenten und Erhebung von
Ein=
wendungen offen.
Einwendungen ſind bei der Bürgermeiſterei entweder ſchriftlich
einzureichen oder bei derſelben zu Protokoll zu geben. Es wurde die
Erhebung einer Umlage beſchloſſen, zu der auch die Ausmärker
beizutragen haben.
Wixhauſen, den 25. Januar 1915.
(1760
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Pfaff.
Holzerſteigerung.
Montag, den 1. Februar I. J., von vorm. 10 Uhr an,
werden auf dem Rathaus dahier aus hieſigem Gemeindewald, Abt.
Heege, Schlangenbuſch, Viehtrieb und Röhrwieſenteil, verſteigert:
Rundſcheiter: 39 rm Erlen,
Scheiter: 127 rm Eichen, 25 rm Birken, 16 rm Erlen,
Knüppel: 53 rm Eichen, 4 rm Birken, 57 rm Erlen, 11 rm
Fichten,
Reiſigwellen: 350 St. Eichen,
Stöcke: 58 rm Eichen, 2 rm Birken, 45 rm Kiefern, 32 rm
Erlen.
Die Erlen=Rundſcheiter eignen ſich für Dreher.
Gundernhauſen, den 25. Januar 1915.
(1707
Großh. Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
Schütz.
Holz=Verſteigerung.
Mittwoch, den 3. Februar 1915, vorm. 9 Uhr,
werden in der Günther’ſchen Wirtſchaft zu Roßdorf aus Hanum 5
(am Ludwigstempel) und Pfarrholz 6 (an der Ludwigseiche) verſteigert:
Scheiter rm: 220 Buche; 34 Eſche (10 rm rund); 24 Eiche;
12 Erle.
Knüppel rm: 302 Buche; 45 Eſche; 15 Eiche: 2 Ulme;
40 Erle; 5 Lärche.
Reiſig 100 W.: 28,7 Buche; 4,3 Eſche; 2,0 Eiche; 6,0 Erle.
Stöcke rm: 77 Buche; 1 Ulme; 3 Erle.
Es kommen die Brennholznummern 434 bis 728 zum Ausgebot.
Das Erlenrundſcheitholz kommt nicht zum Verkauf.
Nähere Auskunft durch Förſter Hoffmann=Eiſernhand.
Ober=Ramſtadt, den 25. Januar 1915.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
(1714
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 27. Januar 1915, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle” (
Ober=
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(1766
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Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
Grohh. Reaigymnastum zu varmstaat.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das Schuljahr 1915/16
werden im Realgymnaſium
Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12.
Fe=
bruar ds. Js., vormittags von 9—12 Uhr
entgegengenommen.
Heburts= und Impfſcheine ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums:
1762a)
Münch.
Vorschule des Realgymnaslums und der
Oberrealschulen zu Darmstadt.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das mit Oſtern
be=
ginnende Schuljahr werden im Realgymnaſial=Gebäude
Donnerstag, den 11. und Freitag, den 12.
Fe=
bruar ds. Js., vormittags von 9—12 Uhr
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſcheine ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums:
1768a)
Münch.
Bekanntmachung.
Mittwoch, 10. Februar 1915,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die Liegenſchaft der
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unternehmer Emil Büttner
Ehe=
leute dahier:
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III 549 263 Hofreite Neue
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Nr. 61,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., wiederholt zwangsweiſe
(K54/14
verſteigert werden.
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, 28. Dezember 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII.23307
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
Die Brennholz=Verſteigerung
Nr. 5 vom 22. Januar l. Js. iſt
genehmigt. Ausgabe der Abfuhr=
ſcheine, Tag der Ueberweiſung
und erſter Abfuhrtag am 1.
Feb=
ruar 1915.
Darmſtadt, 25. Januar 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
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reichem Maße zugefloſſen. Wir ſprechen namens der Verwundeten
und Kranken dafür herzlichen Dank aus. Wir bitten aber auch
fernerhin dem Lazarett Gaben zuweiſen zu wollen und ſie der Ober=
ſchweſter zu übergeben. Auch die Unterzeichneten ſind berechtigt und
gern bereit, Gaben anzunehmen. Für jede Sendung wird eine
Empfangsbeſcheinigung ausgeſtellt. Ueber die Verwendung der
Gaben wird im Einvernehmen mit dem Chefarzt und der Ober=
ſchweſter verfügt.
Darmſtadt, den 23. Januar 1915.
Frau Professor Berger, Frau General von Hahn, Exzellenz,
Frau General von Helldorf, Freifrau von Leonhardi,
Frau Lisbet Pfarr, Frau Geheimrat Schenck, Frau
Geheimrat Walbe.
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Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
26)
(Nachdruck verboten.)
Wie war wohl der ſo kläglich mißglückte franzöſiſche
Plan geweſen?
In gewaltigem Anprall gedachten ſie, von den
Vo=
geſen herniederſteigend, die deutſche Linie ſiegreich zu
durchbrechen und dann nach Norden umzuſchwenken, um
die deutſchen Armeen, die in Belgien kämpften, im Rücken
zu bedrohen.
Was hatte dieſen Plan vereitelt und hatte auch die
Entſcheidungen, die an der lothringiſchen Grenze weiter
nördlich fielen, für die Deutſchen ſo vollkommen ſiegreich
geſtaltet?
Nichts als einige wenige, aber ſehr wichtige Tat=
ſachen: Eine ruhige deutſche Oberleitung, die eine gut
aus=
gerüſtete, gut gekleidete, gut verpflegte Truppe ins Feld
ſchickte, deren Vorbildung und Angriffsgeiſt in der Welt
einzig daſtand.
Zwar hatte man von Anfang an keinen Augenblick
gezweifelt, daß das Kriegsglück mit der gerechten Sache
ſein werde, und wenn jetzt die Siegesgewißheit
immer größer und größer wurde, ſo war das nichts mehr
als das ſichere Gefühl, daß Führung, Güte, Ausrüſtung,
Geiſt und Kraft der deutſchen Armee verbunden mit der
Begeiſterung und Einmütigkeit des dahinterſtehenden
Vol=
kes, zum Siege führen mußte.
Ehrliche, erfolgreiche Friedensarbeit, ehrliche,
erfolg=
reiche Kriegsarbeit! So mußte es ſein!
Und an all dieſen Erfolgen, die ja freilich nur den
Anfang eines blutigen Weges bedeuteten, konnten auch
die franzöſiſchen, engliſchen und belgiſchen Zeitungen und
Agenturen nichts mehr ändern, die von Beginn des
Krie=
ges an regelrechte Lügenfabriken eingerichtet hatten, deren
Erzeügniſſe in allen neutralen Ländern abgeſetzt wurden,
um ſie dadurch gegen das Deutſche Reich aufzuhetzen und
in ihnen gehäſſige Vorurteile gegen deutſches Tun zu
züchten.
Mit Lügen zu arbeiten, darauf hatte ſich Deutſchland
ſchon in Friedenszeiten nicht verſtanden, damals, als von
den Neidern und Haſſern ringsum das große Netz ge=
ſponnen wurde, in dem die beiden mächtigen Brüderreiche
gefangen werden ſollten.
Mit Lügen zu arbeiten verſtand man auch jetzt in die=
ſen beiden Reichen noch nicht, jetzt, wo das blanke Schwert
aus der Scheide geriſſen war.
Es ſind tiefe ſittliche Kräfte, die alles vorwärts
trei=
ben! So hatte der deutſche Reichskanzler dem Norweger
Björn Björnſon geſagt, und dieſe tiefen ſittlichen Kräfte
mußten Großes leiſten, mußten zum endlichen Siege
bei=
tragen.
Wie ſorgſam und liſtig und doch wie falſch hatten
unſere zahlreichen Gegner gerechnet!
Wie hatten ſie mit Friedensworten die uns eigene
Friedensliebe unterſtützt, um ihre ſeit Monaten betriebene
Rüſtungen verdecken zu können!
Michels Anſtand und Duldſamkeit hatten ſie für
Michels Schlaf gehalten. Und den Schläfer zu
überrum=
peln und zu knebeln war ihrer Meinung nach ein Kleines.
O, — deſto größer die Enttäuſchung und der Schreck
für Rußlands Millionenheer, für Frankreichs ſchon lange
vor Kriegsbeginn im Felde ſtehenden Männer, für
Eng=
lands rieſige Flotte, für Belgiens verblendete Söhne und
all die Anderen, die mit den vier Bundesbrüdern in
wohl=
wollender Verbindung ſtanden, als der deutſche Recke ſich
in kürzeſter Zeit kampfbereit von ſeinem Lager erhob. —
Und als er ſich reckte und ſich ſchüttelte und die kläffenden
Hunde ringsum ſeine markige Fauſt ſahen, als die
Heim=
tückiſchen ſahen, daß er ſich nicht lange die Augen
auszu=
reiben brauchte, um friſch und munter und tatendurſtig zu
ſein, was war dann? War das nicht ſehr bitter für die
armen Hündlein? . . . . .
In gehobener, zuverſichtlicher Stimmung kam der
Landwehrhauptmann Rudolf Braun jeden Nachmittag
von ſeinem Garniſonsdienſt zurück und brachte den beiden,
zu Hauſe auf ihn wartenden Frauen ſtets etwas Neues,
Intereſſantes mit.
Ihr glaubt gar nicht, was ſelbſt unſere gedienten
Landſturmleute noch für militäriſch geſchulte Kerle ſind?
erzählte er eines Tages beim Nachmittagskaffetiſch ſeinem
Frauchen Marie und ſeiner Schwägerin Lotte.
Vierzig Jahre und mehr haben dieſe Leute doch ſchon
auf dem Rücken, aber auf unſerem Exerzierplatz ſpringen
ſie, als ſeien es Jünglinge von zwanzig. Man verſteht
da ſo recht, was es bedeutet, das „Volk in Waffen”.
Ich ſah heute einem Zug Infanterie zu. Sie waren
geſtern erſt eingerückt und ſollten nun zum erſtenmal nach
zwanzig Jahren wieder beweiſen, daß ſie einſt auch Griffe
geklopft hatten.
Offen geſagt, ich hatte mir nicht allzuſehr von dieſen
ſonſt ſo gemütlichen, behäbigen Bürgern verſprochen, doch
ich ſollte bald eines beſſeren belehrt werden. Griffe habe
ich von dieſen alten Herren geſehen, als hätten ſie anſtatt
der Miſtgabel oder der Schreibfeder ſtets das Gewehr in
Händen gehabt. Und ebenſo wie dieſe alten Mannſchaften
haben auch ihre noch viel älteren Führer noch die
glän=
zendſten militäriſchen Fähigkeiten. Lebhaft und ſchnell, ſo
geht alles vonſtatten.
Ihr müßt morgen unbedingt mal auf den
Exerzier=
platz kommen, um Euch dieſe Leutchen anzuſehen. Es wird
Euch ſicherlich intereſſieren. Ich möchte den ſehen, dem
beim Anblick dieſer Männer nicht das Herz im Leibe lacht!
Wie meinſt Du, Lotte, Du kommſt doch mit hinaus?
Warum nicht! antwortete Frau Lotte, die ohne viel
Appetit an iherem Kuchen herumknaberte. Dann muß ich
aber meine Reiſe nach München noch einen Tag
aufſchie=
ben. Wie Du weißt, wollte ich eigentlich morgen ſchon
abreiſen; ich habe Eure Gaſtfreundſchaft ſchon viel zu
lange genoſſen. —
Rede doch nicht immerzu von unſerer Gaſtfreundſchaft,
warf da Marie in ſanftem Ton ein. Mir ſind die kaum drei
Wochen, die Du hier biſt, wie ein Tag vergangen. Ich
wünſchte, Du würdeſt vor allen Dingen während der
ganzen Dauer des Krieges hier bleiben!
Und ſpäter, als die beiden Frauen allein waren,
fragte Marie noch einmal:
Iſt es wirklich nötig, daß Du wieder nach München
gehſt? Sieh, wenn Rudolf über kurz oder lang auch ins
Feld muß, dann bin ich hier ganz allein. Wie ſchön wäre
es, wenn wir beide wenigſtens dann wieder zuſammen
ſein könnten!
Wenn es dazu kommen ſollte, daß Rudolf ausrücken
muß, dann rufſt Du mich und ich werde kommen, erwiderte
da Frau Lotte. Einſtweilen iſt das ja noch unbeſtimmt.
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ſetzen, viellicht ſind ſie inſande, meine guälenden
Ge=
danken etwas abzulenken. Und leiſer fuhr ſie fort: Du
weißt ja nicht, wie die Nähe der Stätte meines früheren
Glückes auf mir laſtet!
Doch, ich weiß es, ſagte Frau Marie. Ich werde mich
doch in meiner Lotte wieder ſoviel auskennen, daß ich
das merke und verſtehe! Einmal freilich wollte mein Herz
Dich gar nicht verſtehen, wenn auch mein Verſtand ſofort
begriff, warum Du es tateſt,
Lotte legte der Schwägerin die Hand auf den Mund.
Nicht mehr davon reden, Liebes! Ich weiß nun von
Dir, daß auch Paul mich noch nicht vergeſſen hat, und daß
ich ſein ganzes Vertrauen wieder erringen kann, wenn
das — Schickſal — für — ihn — ein — Wiederkommen—
beſtimmt — hat. — Glaubſt Du, daß die Feldpoſt ihm
jetzt ſchon meinen Brief gebracht hat?
Ich hoffe es, ſagte Marie. Zwar las ich geſtern in
der Zeitung, daß die Feldpoſtſendungen den Empfängern
bisher nur ſehr unregelmäßig zugeſtellt werden konnten,
auch ſoll eine Menge Briefe durch einen unglücklichen
Zu=
fall veranlaßt, unterwegs verbrannt ſein, doch hoffe man,
daß die Feldpoſt von jetzt ab eine geregeltere Tätigkeit
aufnehmen könne. Ich wollte Dir dies geſtern nicht gleich
mitteilen, um Dich nicht unnütz zu beunruhigen, doch halte
ich es für beſſer, Dir’s jetzt, wo Du weggehſt, zu ſagen,
damit Du weißt, welche Gründe mitgeſpielt haben
könn=
ten, wenn Du ſo bald noch keine Nachricht von Paul
er=
halten ſollteſt.
Wie treu Du Gute mich in allem mit Deiner Für=
ſorge umgibſt!
Frau Lotte ſah voll herzlicher Dankbarkeit zu Frau
Marie hinüber.
Das waren Freundinnen, die ſich da gegenüberſaßen.
Zwei Tage ſpüter reiſte Frau Lote ab.
Noch einmal war ſie vorher hinüber in ihr verwaiſtes
Haus gegangen, deſſen Verwaltung Rudolf einſtweilen
übernommen hatte, um ihren ganzen Schmuck, der noch
aus der Zeit ihres erſten Mannes ſtammte und der einen
großen Wert repräſentierte, dem Roten Kreuz zu
über=
geben.
Nun war die Beförderung von Zivilperſonen ſchon
wieder weit beſſer geworden, und nach zwölf Stunden
kam Frau Lotte in München an.
Gretel Siedler, die telegraphiſch benachrichtigt war,
empfing ſie in lebhafter Freude an der Bahn.
Das junge Mädchen war überhaupt voll inniger
Fröhlichkeit, ſo daß ſich Frau Lotte nicht genug wundern
konnte über die Veränderung, die mit Gretel vorgegangen
war.
Frau Lottes Wiederkommen konnte doch nicht allein
der Grund ſein, daß Gretel ſo ausgelaſſen tat und wieder
ſo ungezwungen lachen konnte.
Sie hatten einen Wagen genommen und fuhren nun
in gemütlichem Droſchengaultempo durch die Stadt.
Auch hier, wie in anderen Städten, merkte man, daß
im Straßentreiben nicht mehr der Kriegsſturm herrſchte,
wie in den Tagen der Mobilmachung. Die exotiſchen Ge=
ſichter, die ſonſt in dieſer Jahreszeit, im Feſtſpielmonat,
überall vor einem auftauchten, fehlten gänzlich, ſtatt deſſen
eilten echte deutſche Geſtalten geſchäftig hin und her, oder
ſchlenderten gemütlich die Fußſteige entlang. Und zwi=
ſchendurch war viel, viel zweierlei Tuch.
Schauen’s nur, ſagte Gretel zu Frau Lotte, was wir
noch ſo viel Soldaten hier haben, mehr wie ſonſt, obſchon
die Kriegsfertigen all’ ausgerückt ſind. Sind meiſt Erſatz=
reſerpiſten. Solen aber mal ſchen, wie die Wbeſchußen
ſchon exerzieren, draußen auf der Thereſienwieſen.
Da wird es mit dem Oktoberfeſt dieſes Jahr auch
nichts werden, meinte Frau Lotte.
Na, dös is’ nixen. Is’ aber ganz gut ſo, geb’n wir
unſer Geld liaber dem Roten Kreuz, ſagte Gretel einfach.
Wie ſtehts denn mit den Theatern, haben die ſchon
wieder zu arbeiten angefangen? fragte Frau Lotte.
Oja, freili’, wenigſtens einige. Die königlichen
Büh=
nen werden auch ſcho’ bald eröffnet. Das Künſtlertheater
allerdings haben’s als Lazarett eingericht', und in den
Ausſtellungshallen haben’s auch einige hundert Betten
für die Verwundeten aufgeſtellt.
Sind denn ſchon viele Verwundete angekommen?
Oja, ſcho’ viele und jeden Tag kommen noch Züge voll.
Sogar aus der Schlacht bei Metz, wiſſen’s wo haupt=
ſächlich die Bayern d’ran beteiligt waren, ſind ſcho’ einige
ankommen, freili’ meiſtens Leichtverwundete. — Sehen’s,
da ſteht einer am Laden, der den Arm in der Binde trägt.
So werden’s bald noch mehrere ſehen können. Daß Gretel
bei ihren letzten Worten ſo eigentümlich verſchmitzt lächelte,
hatte Frau Lotte ganz überſehen.
Sie fuhren nun in der Thereſienſtraße und hielten
bald darauf vor Mutter Siedlers Reich.
Gretel hatte recht gehabt.
Eben tauchte vor Frau Lottes erſtaunten Augen ein
Feldgrauer auf. Er kam mit langen Schritten aus dem
Haus. Den linken Arm trug er in der Binde. Und
wäh=
rend er mit der Rechten grüßte und dann behend den
Wagenſchlag öffnete, erſtrahlte ſein gebräuntes, männlich=
ſchönes Geſicht in hellſter Freude.
Es war Fried Gerſting.
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zeugn. gegen ſofortige Vergütung
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ſchäftsſtelle ds. Bl.
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Ludwigſtraße 10.
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Georg Rackur, Rheinſtraße 47.
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Richard Wagner-Verein Darmstadt.
Samstag, den 30. Januar 1915, abends 8 Uhr,
im Festsaale der Turngemeinde:
Lieder- und Balladen-Abend
(1746
von Herrn
Paul Bender,
Kgl. Bayerischer Kammersänger aus München.
Programm: Balladen und Lieder von Karl Löwe, Johannes
Brahms, Hugo Wolf und Georg Henschel; Neuheiten von Max
Kowalski, Wilhelm Mauke, Richard Trunk, Hermann Zilcher.
Der Blüthner-Konzertflügel ist aus dem Lager der Firma
Hoflieferant A. W. Zimmermann (Ludwig Schweisgut).
Eintrittskarten für Nichtmitglieder: Sperrsitz im Saal zu
5 Mk., Saal zu 3 Mk., Vorsaal zu 1.50 Mk., Stehplatz im Saal zu
1 Mk.; Numerierter Balkon zu 3 Mk.; Galerie zu 1.50 Mk,;
Stu-
dentenkarten zu 1 Mk. und Schülerkarten zu 50 Pfg. bei
Hein-
rich Arnold, Wilhelminenstrasse 9, im Verkehrsbüro und abends
an der Kasse. (Die städtische Billettsteuer wird von der
Vereins-
kasse getragen). — Beitrittserklärungen, die noch vor dem
obigen Konzerte erfolgen, berechtigen zu dessen freiem
Besuche. Der Jahresbeitrag für das am 1. Januar
begon-
neue neue Vereinsjahr (12 Abende) beträgt 12 Mk., für einen Sperr-
Der Vorstand.
sitzplatz 20 Mk.
Im Kaffee Fürst Bismarck
findet am Mittwoch abend 8 Uhr anlässlich des
Geburtstages Seiner Majestät unseres Kaisers ein
V
afr
Fatrtotisches Kunstter Kondert
von der bekannten Künstler-Vereinigung statt. Zu
diesem Abend ist ein ausgewähltes Programm
zu-
sammengestellt und dürften alle Besucher einen
genussreichen Abend verbringen.
(1754
Zur Kaiserfeier sind die Räume des Kaffees festlich
geschmückt und wird nochmals auf den neuen
Bilder-
schmuck von dem bekannten Darmstädter Kunstmaler
Herrn Wilhelm Horst an dieser Stelle hingewiesen.
1
Telephon 173
Rheinstraße 6
Heute ein ganz auserwähltes Programm
Das Mädchen
vom Hidalgo=Feuer
Dänischer Kunstfilm
Sensations-Drama in 3 Akten.
Heil Kaiser Dir!
ein hochpatriotischer Huldigungsfilm
zum Geburtstag S. M. des deutschen Kaisers.
Die neueſten Bilder
des Kriegsſchauplatzes
Als Einlage:
Das Feuer
Drama in 3 Akten
in der Hauptrolle die vielbeliebte Künstlerin Asta Nielsen.
Heute Anfang 3 Uhr. (*1661
Feldkerzen
Feldpatronen
(8 Stunden=Brenner)
Stearinlichter
in all. Preislagen empf. (1493fom
F. B. Grodhaus
am weißen Turm.
fur bie Z1. Januar.
verlängerung ansgeschlossen!
MTel.
ORPNLer 389
Heute Miittwoch,
27. Jan.
und folgende Tage:
Kamfrad
Männe
Volksposse in 3 Akten
von J. Kren u. Gg. Okonkowski.
Gesangstexte
von Alfred Schönfeld.
Musik von
Max Winterfeld
(Jean Gilbert).
Iihialm
Die bekannten billigen
Eintrittspreise! (1769
Frnäeg, Vorrerkau:
Ver-
kehrsbüro, sowie Hugo
de Waal, Rheinstr. 14,
W. Pfeil Nachf.,
Elisa-
bethenstr. 5, D. Numrich,
Mühlstrasse 76, O. Titze
Elisa-
(Hutmagazin),
bethenstrasse 4, Konrad
Koch, Marktplatz 3.
Resldenz
Theater
am weissen Turm.
Heute
der zweite Film
der Kunstserie 1915
Dle Schnbacht
nach der
grossen Welt
Film-Roman in 6 Akten.
pans Residenz-
Theater
hat sich das (1744
Allein-Aufführungsrecht
der neuen
Henny Porten-Serie 1915
gesichert.
Ab Samstag der 1. Film
Nordlandrose
mit Henny Porten.
Mittwoch, den 3. Februar, abends 8¼ Uhr, im Kaisersaal:
Einmaliges Gastspiel der Berliner Urania
Wissenschaftliches Theater
lcoh
Kardeh Schrachtierdern mnostprbuben
Der Einfall der Russen auf deutsches Gebiet
von Franz Görke, Direktor
Lichtbildervortrag
der Berliner Urania.
Wenn die Berliner Urania mit ihrem hochaktuellen
Licht-
bildervortrag über die russischen Verwüstungen in Ostpreussen
in eine Stadt einkehrt, dann wird überall
der Name Hindenburg
genannt. Unlöslich mit diesem Namen ist die Schlacht bei
Tannen-
berg, die russische Niederlage bei den masurischen Seen,
ver-
knüpft. Diese Schlacht bildet den Gipfelpunkt (II. Teil) des
Gastspieles. Im I. Teil werden malerische Landschaften, Städte
und Dörfer in wundervollen Aufnahmen gezeigt. Sie bilden
aber nur den Auftakt für Wiedergabe eines Dramas, wie es
erschütternder kaum gedacht werden kann. Vernichtete Stätten,
zerstörte Gärten, bezeichnen den Weg, den die Russen genommen
haben. Die Lichtbilder (120) sind auf den ostpreussischen
Ver-
wüstungsstätten aufgenommen.
Karten numeriert Mk. 1.50, unnumeriert Mk. 1.—, Galerie
numerirt Mk. 1.50, unnumeriert 75 Pf., in der
Hofmusikalien-
handlung G. Thies Nachf. (Leop. Schutter), Elisabethenstr. 12,
und an der Abendkasse (mit Preisaufschlag).
1680a
Katholikenverein und Volksverein für das
katholiſche Deutſchland — Darmſtadt.
Sonntag, den 31. Januar, abends 8 Uhr,
im Konkordiaſaale, Waldſtraße 33:
Vaterländiſche Feier
anläßlich des Geburtstags Heiner Majeſtät des Kaiſers.
Feſtredner: Herr P. Hülsmann über:
„Die Tugend der Vaterlandsliebe‟
Zu dieſer Feier werden alle erwachſenen Mitglieder der hieſigen
katholiſchen Gemeinden freundlich eingeladen.
Die Vorſtände.
1715ms)
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(*1664mfg
Geſt. Anfragen unter U 94 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.
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M Heidelbergerſtr. 77 III (*1638
Großh. Hoftheater.
Mittwoch, den 27. Januar:
83. Abonnements=Vorſtellung. B22.
Arda.
Große Oper mit Ballett in 4 Akten
von Verdi.
Muſik. Leiter: Paul Ottenheimer.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen-
L. Schützendorf
Der König
Amneris, ſ. Tocht. Anna Jacobs
Arda, gethiopiſche
Franzk. Callwey
Sklavin.
Rhadamés, Feld=
Aug. Globerger
herr . .
Ramphis, Ober=
Alfred Stephani
prieſter .
Amonasro, König
von Aethiopien,
Vater Alda’s . Robert Perkins
Lud. Kleinböhl
Ein Bote .
Eine Prieſterin . Marg. Beling=
Schäfer
Ein Palaſtoffizier Adolf Klotz
Marg. Beling=
Schäfer
Clement. Feiſtle
Gefangene
. . Marg. Schreber
Aethiopier
. . Paula Manecke
. . Lud. Kleinböhl
Chöre: Robert Preuß.
Nach d. 1., 2. u. 3. Akte läng. Pauſen.
Preiſe der Plätze (Gewöhnl.
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
4.20 ℳ, 13.—19. Reihe 3.40 ℳ,
Parterre: 1.—5. Reihe 2.90 ℳ,
6.—8. Reihe 2.35 ℳ,
Proſzeniums=
loge 6.20 ℳ, Mittelloge 6.20 ℳ,
Balkonloge 5.20 ℳ, 1. Rang 4.70 ℳ,
2. Rang: 1.—6. Reihe 2.70 ℳ, 7. u.
8. Reihe 2.15 ℳ, 1. Galerie 1.35 ℳ.
2. Galerie 0.75 ℳ.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende vor 10½ Uhr
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Donnerstag, 28. Jan. 84. Ab.=
Vſt. C21. „Krieg im Frieden”.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 29. Jan.: 85. Ab.=Vſt.
D 21. Schiller=Zyklus. I. Abteilung,
vierte Vorſtellung. „Don Carlos”
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Vergl. beſondere Anzeige.
Samstag, 30. Jan.: Außer
Abon=
nement. Sondervorſtellung. „Als
ich noch im Flügelkleide”
An=
fang 8 Uhr.
Zu dieſer Vorſtellung findet
kein Kartenverkauf ſtatt.
Die Erhebung der 3. Rate des
Abonnementsgeldes für 1914/15
findet Mittwoch, den 3. u.
Donners=
tag, den 4. Februar 1915,
nach=
mittags von 3½ bis 5 Uhr ſtatt.
Zahlſtelle: Veſtibüle im Hofthegter.