Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 25., Montag, den 25. Januar.

[  ][ ]

Bezugspreis:

Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
monatlich 60 Pfg.; Ausgabe B imit Iluſtriertem
Unterhaltungsblatt un
d Illuſtrierter Wochen=
Chronik) monatlich,
0 Pfg. Beſtellungen nehmen
enigegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
tr. 1 u. 426), unſere Filialen Landagenturen u. alle
Poſtämter. Verantwortlichkett für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.

178. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und der wöchentlichen Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.

Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Anzeigenpreis:

Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
die 84 mm breite Reklamezeile oder deren Raum
im Kreiſe Darmſtadt 50 Pfg., auswärts 75 Pfg.
Rabat nach Tariſ. Anzeigen nehmen entgegen: die
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
turen
. Anzeigenerved. des In= und Auslandes. Bei
Konkurs od. gerichtl. Beitretb. ſällt jed. Rabatt weg.

Ein Seegefecht in der Rordſee.

Berlin, 24. Jan. (W. T. B. Amtlich.)
Bei einem Vorſtoß S. M. Panzerkreuzer
Seydlitz, Derfflinger, Moltke u. Blücher
in Begleitung von vier kleinen Kreuzern und
zwei Torpedobootsflotillen in die Nordſee kam
es heute vormittag zu einem Gefecht mit eng=
liſchen
Streitkräften in Stärke von fünf Schlacht=
kreuzern
, mehreren kleinen Kreuzern und 26
Torpedobootszerſtörern. Der Gegner brach
nach drei Stunden, 70 Seemeilen weſtnordweſt
Helgoland, das Gefecht ab und zog ſich zurück.
Nach bisheriger Meldung iſt auf engliſcher
Seite ein Schlachtkreuzer von unſeren
Schiffen Panzerkreuzer Blücher geſunken.
Alle übrigen deutſchen Streitkräfte ſind in die
Häfen zurückgekehrt.

Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabs.

gez. Behncke.

Der geſunkene Panzerkreuzer Blücher war 1908
vom Stapel gelaufen. Er hatte eine Länge von 161,1 Me=
ter
eine Breite von 27,5 Meter und einen Tiefgang von
8 Meter; er hatte eine Waſſerverdrängung von 1590
Tonnen und eine Armierung von 12 Geſchützen zu 21
Zentimeter, 8 zu 15, 16 zu 8,8 Zentimeter. Die Maſchi=
nen
mit 32 000 Pferdeſtärken gaben dem Schiff eine Ge=
ſchwindigkeit von 25,5 Knoten. Die Beſatzung zählte 887
Mann.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 24. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Der 23. Januar verlief im allgemeinen ohne beſondere
Ereigniſſe. Im Argonnerwalde wurden zwei fran=
zöſiſche
Angriffe mühelos zurückgewieſen. In den Vo=
geſen
, am Hartmannsweilerkopf und nordöſtlich Stein=
bach
, machten wir Fortſchritte und nahmen 50 fran=
zöſiſche
Jäger gefangen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz=

In Oſtpreußen und im nördlichen Polen keine
Veränderung. Unſer Angriff gegen den Sucha=Ab=
ſchnitt bei Borzymow war erfolgreich. Feindliche
Gegenangriffe wurden unter ſchweren Verluſten für
die Ruſſen abgeſchlagen.

Ruſſiſche Angriffe in der Gegend nordweſtlich
von Opozno ſcheiterten.

Oberſte Heeresleitung.

Eine Unterredung mit dem
Generalſtabschef.

* Berlin, 23. Jan. Aus dem vom Standard in
einem Auszuge verbreiteten Interview mit dem Gene=
ral
von Falkenhayn werden dem W. T. B. von Sey=
mour
Beach Conger, dem Berliner Vertreter der
Aſſociated Preſſe, noch folgende Einzelheiten zur Ver=
fügung
geſtellt:

Der deutſche Generalſtabschef war voll ruhiger Zu=
verſicht
. Mehr von einer derartigen Offenſive, ſagte er
mit Bezug auf den neuen Angriffsfeldzug der
Verbündeten, kann uns nur willkommen ſein. Wir
ſind völlig vorbereitet für einen jeglichen Landungs=
verſuch
in Belgien. Je eher er kommt, deſto beſſer.
General von Falkenhayn, die wichtigſte Zelle in dem Hirn=
zentrum
des Heeres, genannt Generalſtab, und der
Mann, der für den großen europäiſchen Krieg verantwort=
lich
iſt, iſt ein noch verhältnismäßig junger Mann für einen
Oberführer, der jüngſte aller Stabschefs der europätſchen
Armeen, er iſt von großer Fähigkeit für ſchwere geiſtige
Arbeit, die unerläßlich iſt, um den enormen Apparat des
deutſchen Heeres in dieſem Kriege zu leiten. Er ſitzt an
ſeinem Schreibtiſch in einem alten franzöſiſchen Regie=
rungsgebäude
, welches den deutſchen Großen Generalſtab
von Morgengrauen bis ſpät in die Nacht beherbergt; ein
unaufhörlicher Strom von Offizieren mit Meldungen und
Plänen, die ſeiner Entſcheidung benötigen, belagert und
verläßt das kleine viereckige Konferenzzimmer, deſſen Tiſch
den ganzen Tag über mit Karten überladen iſt. Falken=
hayn
bekleidet die Doppelſtellung eines Kriegsminiſters
und Chefs des Generalſtabs (das Interview fand am
16. Januar ſtatt. D. Red.). Er hat wenig Zeit für Er=
holung
oder Bewegung und ſchläft im Hauptquartier, mit
ſeiner Hand ſozuſagen immer am Steuerrad der großen
Maſchine; doch iſt ſeine ſchlanke Figur ſo aufrecht, ſeine

ganze Art ſo geſchmeidig, wie an dem Tage, als er blitz=
artig
vor die Welt trat mit der unvergleichlichen Vertre=
tung
des deutſchen Heeres im Reichstage.

Dies iſt vonunſerer Seite kein Angriffs=
krieg
, ſagte Falkenhayn, indem er die Urſachen des
Krieges erörterte, nicht ein Krieg, herbeigeführt durch
irgend eine Militärkaſte oder Militärpartei, ſondern
ein Krieg der Selbſtverteidigung. Als Soldat
kann ich natürlich nicht über die politiſchen Elemente und
Urfachen des Feldzuges reden: aber vom militäriſchen
Standpunkt aus wurde er uns durch die ruffiſche
Mobiliſierung aufgezwungen. Angeſichts de=
ren
konnten wir nichts anderes tun, als uns fertigmachen.
Rußland war durch Se. Majeſtät und unſeren Botſchafter
beraten und gewarnt, daß, wenn Rußland mobiliſiere, wir
zur Selbſtverteidigung die allgemeine Mobilmachung an=
befehlen
und alle Schritte tun müßten, um unſere natio=
nale
Exiſtenz zu ſchützen. Trotzdem mobiliſierte Rußland
weiter, während es ſeine diplomatiſchen Verhandlungen
führte. Wenn ein Mann zu einer Ausſprache mit einem
ſchußbereiten Gewehr in Ihr Zimmer kommt, kann man
von Ihnen kaum verlangen, daß Sie, ehe Sie nach der
eigenen Waffe greifen, zuwarten, bis er den Finger am
Abzug krümmt und auf Sie anſchlägt. Unſere
gegenwärtige Lage iſt ausgezeichnet. Wir
haben keine Urſache, uns zu beklagen. Der Krieg iſt von
uns auf beiden Fronten in Feindesland getragen worden,
und dort ſind wir noch nach fünf Feldzugsmonaten. Un=
ſere Truppen ſind guten Geiſtes und in guter Verfaſſung,
und unſere jetzigen Linien ſind ſehr ſtark. Der
Vorteil iſt bis jetzt ganz auf unſerer Seite.

Wenn unſer erſter Vormarſch auf Paris,
ſagte er als Antwort auf eine andere Frage, ganz in
jeder Hinſicht erfolgreich geweſen wäre, ſo würde man ihn
als einen äußerſt brillanten Schachzug anerkannt haben.
Ich kann das ganz freimütig ſagen, da ich nichts mit dem
Entwpurf des Feldzugsplanes zu tun hatte. Aber man
kann nicht erwarten, einen Krieg durchzufechten. ohne
irgendwelche Rückſchläge, und als wir zurückgingen,
ſchwenkten wir auf unſere gegenwärtige Aktionslinie, in
her mir durchaus erfolgreich geweſen ſind. Es iſt unrecht,
die Operationen in Flandern als einen Ver=
ſuch unſererſeits zu betrachten, Calais zu erreichen und
die verbüindeten Armeen zu überflüigeln. Im Gegenteilt
dieſe Feldzugsphaſe iſt das Ergebnis des Verſuchs von
franzöſiſcher und britiſcher Seite, ihren Weg im Norden
zu forcieren, um uns von der See zu trennen, unſere rechte
Flanke und Schulter zu gewinnen, Antwerpen wieder zu
nehmen und uns zu nötigen, uns aus Belgien zurückzu=
ziehen
. Ihr Plan war verfehlt; unſer Gegenſchachzug
dagegen erfolgreich. Sie haben uns nicht überflügelt und
nicht flankiert; wir ſind heute noch da.

Wie ſteht’s denn mit der groß auspoſaunten allge=
meinen
Offenſive und Kitcheners neuen
Armee? Die Offenſive antwortete Falkenhayn,
ſollte nach Joffres Tagesbefehl am 17. Dezember ein=
ſetzen Bis jetzt haben wir keine Veranlaſſung, mit ihren
Reſultaten unzufrieden zu ſein. Ich kann eine genque
Darſtellung noch nicht geben, aber bis jetzt hat ſie dieſe
Offenſivbewegung außerordentlich große Verluſte gekoſtet.
Wir hielten nicht nur unſere Linien mit Erfolg, ſondern
haben ſogar noch Boden gewonnen. Was Kitcheners
neue Armee anbetrifft die Engländer ſind gute Käm=
pfer
, allen Reſpekt vor ihnen, aber eine Armee ohne die
nötigen Offiziere und Unteroffiziere iſt keine rechte Armee
nach den heutigen Begriffen. Sie können ihre Leute her=
überſchicken, um uns anzugreifen, aber ich denke, wir ſind
ſtark genug. ihnen eins auszuwiſchen und ſie mit blutigen
Köpfen zurückzuwerfen. Die geplante Landung
in Belgien? Wir ſind ganz bereit zu jedem Verſuch
nach dieſer Richtung. Je eher er kommt, deſto beſſer.
Es lag nichts Ueberhebendes in General v. Falkenhayns
Art, als er dieſe Eröffnung machte: im Gegenteil. ein
Ton ruhigen und ſelbſtſicheren Vertrauens in die Bereit=
ſchaft der deutſchen Armee und ihre Geſchicklichkeit, ſich
in jeder Situation zurechtzufinden. Was für eine Wir=
kung
auf die deutſche Kriegsführung hat die engliſche
Blockade und die Konterbandekontrolle
ausgeübt? wurde ſodann Folkenhayn gefragt. Praktiſch
gar keine, antwortete er. Nahrungsmittel haben
wir genug. Haben Sie in Deutſchland irgend eine
Knappheit bemerkt? Wir haben in einigen Artikeln haus=
zuhalten
und müſſen mit unſerem Weizenverbrauch ſpar=
ſam umgehen, aber unſer Kriegsbrot iſt auch ſchmack=
haft
und nahrhaft, wie das normale Weizenbrot. Das
Problem der Ernährung der belgiſchen und polniſchen
Zivilbevölkerung, wie auch in den beſetzten Teilen Frank=
reichs
, beſonders ſolcher Städte, wie Lille und Lodz, be=
reitet
einige Schwierigkeiten, aber für uns ſelbſt haben
wir genug. Was die Sperrung für Kupfer anbetrifft,
lachte Falkenhayn, ſo haben wir freilich kein Kupfer unter
der Erde. Das iſt wahr, aber über der Erde haben wir
mehr als genug für alle unſere militäriſchen Erforder=
niſſe
. Sollten unſere greifbaren Beſtände erſchöpft ſein,
brauchen wir auf die enormen Mengen bearbeiteten
Kupfers in Deutſchland zurückzugreifen. In unſeren
Hockſptannungskabeln haben wir für einen Angenblick
den Bedarf für ein paar Jahre gedeckt. Die engliſche Be=
vormundung
der Kupferverſchiffung ſcheint mir ein
ſchwerer Schlag zu ſein für Amerika, aber
für uns bedeutet er nichts. Er gebrauchte einen kräftigen
ſüddeutſchen Ausdruck für Gleichgültigkeiten.

Und wie lange, Exzellenz, glauben Sie, mag und
kann dieſer Krieg dauern? Lord Kitcheners drei
Jahre? Er kann dauern. wiederholte der General,

einen Satz der Frage herausgreifend, unſeretwe=
gen
unbegrenzt. Ich ſehe nichts, was uns zwin=
gen
kann, dem Kriege Einhalt zu tun. Nahrungsmittel
und Materialien? Wir ſind voll und reichlich
verſehen. Unſere ſtrategiſche Lage iſt gut. Menſchen=
material
? Iſt es Ihnen bekannt, wann die Rekruten
der Klaſſe 1915 zu den Fahnen gerufen werden? Am 3.
Oktober 1915, dem normalen Datum. Erſt geſtern hatte
ich mich mit dieſer Frage beſchäftigt. Iſt Ausſicht, daß
wir jemals Mangel an Soldaten haben könnten? Heute
haben wir mehr Truppen in Berlin, als jemals zu Frie=
denszeiten
. Sie haben natürlich noch Training nötig,
doch werden keine Leute ohne hinreichende Vorbereitung
an die Front geſchickt. Begeiſterung? Sie ſind ja an
der Front geweſen und wiſſen, daß kein Abnehmen an
Eifer bei den Leuten für ihre Tätigkeiz bemerkbar iſt.
Nein, wir können ſchon ins Unbegrenzte durch=
halten
. Und wenn wir in dieſem Kriege, in welchem
Kalmücken, Kamſchatkaner, Turmenen, Senegalneger, In=
der
, Japaner und ſonſt was herangeſchafft wurden, um
mit dem weißen Manne in Europa das ſogenannte
Gleichgewicht der Mächte aufrecht zu erhalten, wenn
wir in dieſem Kriege, ſage ich, untergehen ſollten, der
nur geführt wird, eine Nation zu vernichten, deren
Schuld darin beſteht, daß ſie durch Induſtrie und harte
Arbeit vorwärts kam und blühte, dann werden wir in
Ehren untergehen, indem wir bis zum letzten Fußbreit
Erde und bis zum letzten Mann kämpfen. Und wie=
weit
wünſcht Deutſchland dieſen Krieg zu führen Erzel=
lenz
? Bis die andere Seite vollkommen zerſchmeitert
iſt, bis ſie ſo beſiegt ſind, daß die Möglichkeit einer Wie=
derholung
dieſes unprovozierten Angriffs auf uns ein für
allemal ausgeſchaltet wird.

Was denken Sie über die neuen Wolken am Hori=
zont
, über Italien und Rumänienzu Dieſe
Frage ſollten Sie eigentlich an den Reichskanzler oder
an den Staatsſekretär des Aeußern richten. Aber un=
ter
beſtimmten Vorausſetzungen könnte dieſe Frage doch
auch von Intereſſe werden für den Ehef des General=
ſtabes. Ausgeſchloſſen, war die beſtimmte Antwort.
Ich kann nicht glauben, daß dieſe zwei Staaten, welche
für 20 Jahre mit uns durch Bande verknübſt waren,
plötzlich in die Reihen unſerer Feinde übergehen ſollten.
Ich halte das für ganz unmöglich.

Der Londoner Standard hatte aus dieſer Unterre=
dung
einen gefürzten und in tendenziöſer Form gefaßten
Auszug veröffentlicht.


Deroiterreichiſche Tagesbericht.

* Wien, 24. Jan. Amtlich wird verlautbart: 24.
Januar mittags: An der galiziſchen und polniſchen Front
keine Veränderung. An einigen Abſchnitten Geſchützkampf
und Plänkeleien. Durch unſer Artilleriefeuer gezwungen,
räumte der Feind ſüdlich Tarnow abermals ei=
nige
Schützengräben.

Auch in den Karpathen iſt die Situation im all=
gemeinen
unverändert. Aus mehreren vorgeſchobenen
Paßhöhen wurde der Feind zurückgedrängt.

In der Bukowina herrſcht nach den letzten Erfolgen
auf unſerer Seite Ruhe.

Auf dem ſüdlichen Kriegs ſchauplatz keine
Ergebniſſe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant,

Von der Karlsruhe‟.

* Paris, 23. Jan. Nach einer Blättermeldung aus
Port=au=Prince konnte ſich der deutſche Kreuzer Karls=
ruhe
an der Mole von St. Nicholas bei Haiti ver=
proviantieren
und dort eine Baſis errichten. Dampfer aus
Neu=York und Neu=Orleans laden Kohlen, um die Karls=
ruhe
damit zu verſorgen.

Die Dacia.

London, 23. Jan. Daily Mail meldet aus New=
York: Die engliſche Botſchaft hat erklärt, daß
de engliſche Regierung, wenn der Dampfer Dacia
beſch agnahmt und wenn erwieſen werden ſollte, daß die
Ladung Eigentum amerkaniſcher Mürger ſei, entweder
die Ladung ankaufen oder ſie nach Rotterdam befördern
werde.

London, 23. Jan. Die Daily News meldet aus
Waſhinaton: Die Eigentümer der 4 acia haben es
durch Vermittlung von Deutſchen erreicht, daß ihr Schiff
rerſichert wurde. Sie beſchloſſen, daß die Dacia
Kohlen einnehmen und von Norfolk nach Rotterdam
abreiſen ſoll.

Berufung des Norddeutſchen Lloyds
beim Oberpriſengericht.

* Bremen, 23. Jan. Nach einem bei dem Nord=
deutſchen
Llond eingegangenen Telegramm aus Alexan=
dria
ſind die Dampfer Lützowl und Derfflinger=
vom
dortigen Priſengericht kondemniert worden, mit der
Hauptbegründung, daß der Suezkanal und die Suezkanal=
häfen
nur für Durchgangsſchiffe neutral ſind und daß die
genannten Schiffe mit Einrichtungen für Hilfskreuzer ver=
ſehen ſeien. Gegen dieſe Entſcheidung iſt vom Nord=
deutſchen
Lloyd Berufung bei dem Oberpriſen=

[ ][  ][ ]

gericht eingelegt worden. Es dürfte erinnerlich ſein, daß
die Dampfer Lützow und Derfflinger ſeinerzeit von
den Engländern gewaltſam aus Port Said und Suez ent=
fernt
und gezwungen wurden, aus dem Suezkanal heraus=
zufahren
, von wo ſie nach erfolgter Kaperung nach Ale=
xandria
gebracht wurden. Dieſe Maßnahme ſteht in ſtrik=
tem
Widerſpruch zu den völkerrechtlichen
Vereinbarungen. Im übrigen ſind die beiden ge=
nannten
Dampfer noch nicht als Hilfskreuzer eingerichtet
oder verwendet worden.

Rücktritt des Grafen Stürgkh.

* Berlin, 23. Jan. Wie das Berl. Tagebl. aus
Wien meldet, wird die Nachricht von dem bevorſtehenden
Rücktritt des Miniſterpräſidenten Grafen
Stürgkh heute von unterrichteter Seite als richtig be=
ſtätigt. Als ſein Nachfolger wird in erſter Reihe der ge=
meinſame
Finanzminiſter Bilinski genannt.

Die Englandfahrt der Zeppeline.

* (Ctr. Frkft.) Die Neue Zürcher Zeitung ſchreibt in
einer Betrachtung der letzten Kriegswoche: Das Haupt=
ereignis
der fünfundzwanzigſten Kriegswoche iſt der
deutſche Luftangriff gegen England, nicht
ſeiner materiellen Erfolge wegen, ſondern ſeiner morali=
ſchen Seite halber; dann aber auch deshalb, weil er über=
haupt
ausgeführt und die längſt angeſagte Drohung zur
Wirklichkeit geworden iſt. Er bildet aber auch ein kriegs=
geſchichtliches
Ereignis an ſich, denn es iſt, ſeit=
dem
Kriege geführt werden, das erſtemal, daß ein ganzes
Geſchwader von lenkbaren Luftſchiffen, verfehen nit den
modernſten Einrichtungen für Beobachtungen, Meldungs=
übermittelung und Bombenwürfe, einen Flug gegen feind=
liches
Gebiet unternimmt, das einige hundert Kilometer
von der Ausgangsſtation weg über ein trennendes Meer
hinwegführt. So wird das ganze Unternehmen noch zu
einem Triumph der Technik und menſchlichen
Kühnheit. Gewiß war auch der Flug engliſcher Flie=
ger
nach Friedrichshafen ein Stück beſten Wagemutes.
Es ſoll ihnen durch das, was hier geſchrieben wird, keiner=
lei
Eintrag geſchehen. Aber dieſem erſten Angriff eines
ganzen Luftſchiffgeſchwaders gebührt der Vorrang in die=
ſer Beziehung, weil er für die planmäßige Verwendung
von Luftkriegsmitteln in ihrem Aktionsbereich ganz neue
Perſpektiven eröffnet. Vielleicht ſteht die erſte Schlacht in
den Lüften in näherer Ausſicht, als man zu ahnen gewagt
hat, und mancher erlebt ſie, der nie an ſie glauben wollte.

Das Zeppelin=Fieber in England.

* London, 23. Jan. Daily Chronicle meldet aus
Deal: Abends verbreitete ſich das Gerücht, daß
Luftſchiffe in der Nähe ſeien. Man vernahm
bald nach 9 Uhr in der Luft Lärm, der klang, als ob er
von einer Anzahl von Flugzeugen herrühre. Es verſam=
melte
ſich eine Maſſe von Einwohnern auf den Plätzen
aber kein Luftſchiff wurde ſichtbar, obwohl das Geräuſch
anhielt. Das Geräuſch war dann aus Nordoſten zu ver=
nehmen
, dauerte noch eine halbe Stunde an und entfernte
ſich ſchließlich in der Richtung auf Dover.

* Rotterdam, 23. Jan. Der Rotterdamſche Cou=
rant
meldet aus London: Das falſche Gerücht über
ein geſtriges Erſcheinen deutſcher Luftſchiffe an der
Oſtküſte entſtand wahrſcheinlich durch einen Flug eng=
liſcher
Luftfahrzeuge.

Beſchädigte engliſche Schlachtſchiffe.

* Die Köln. Ztg. meldet aus Madrid: Nachrichten
aus Algeciras zufolge iſt der engliſche Panzer=
kreuzer
Invincible der bei den Falklandsinſeln
mit der deutſchen Flotte focht, in Gibraltar eingetroffen
und ſofort ins Dock gegangen, um die ſchweren Be=
ſchädigungen ſeines Schiffsrumpfes auszubeſſern,
die ihm jedenfalls in jener Schlacht zuteil geworden ſind.
Noch drei andere Kreuzer, die gleichfalls an jener
Schlacht beteiligt waren, werden in Gibraltar erwar et.
Der Invincible iſt ein engliſcher Dreadnoughtkreuzer,
und zwar der erſte dieſes Typs.

* Berlin, 24. Jan. Auf ſeiner Rückkehr aus dem
Großen Hauptquartier traf heute mittag der öſterreichiſch=
ungariſche
Thronfolger auf dem Bahnhof Frankfurt
ein, kurz nachdem der öſterreichiſch=ungariſche Miniſter des
Aeußern, Burian, angekommen war. Der Thronfol=
ger
und Miniſter Burian hatten eine Unterredung, die
eine Stunde währte. Der Thronfolger ſetzte dann ſeine
Rückreiſe nach Wien im Sonderzuge fort. Miniſter des
Aeußern Burian reiſte nach dem Hauptquartier weiter.

* Stettin, 24. Jan. Seit geſtern iſt der Perſo=
nenverkehr
von Oſtrowo nach Lodz aufgenom=
men
worden, ſo daß deutſche Bahnen von Lodz nach
Lille verkehren können.

* Liſſabon, 24. Jan. (Agence Havas.) Während
des Miniſterrats erklärte der Kriegsminiſter, er ſei
entſchloſſen, zurückzutreten.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 25. Januar.

* Königl. Preußiſche Klaſſen=Lotterie. Unſere Leſer
ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß die im Auguſt v. J.
bei Ausbruch des Krieges ausgeſetzte 2. Klaſſe
der 231. Lotterie nunmehr beſtimmt am 1 2. und
13. Februar d. J. gezogen wird, und daß die plan=
näßige
Erneuerung der Loſe bis zum 8. Februar
erfolgen muß. Für die im Felde ſtehenden Spieler emp=
iehlt
es ſich, wenn Angehörige die Losbeträge einſtweilen
vorlegen, damit das Anrecht an den Loſen den betreffenden
Spielern gewahrt bleibt. Im übrigen ſei auf die betref=
ſende Anzeige der hieſigen Lotterieeinnehmer in der heu=
ſigen Nummer unſeres Blattes verwieſen.

Das Rote Kreuz.

Nachſtehender Aufſatz wurde dem Zentralkomitee vom
Roten Kreuz mit der Bitte um Veröffentlichung von einem
n die Heimat zurückgekehrten erkrankten Stabsoffizier,
der die Tätigkeit des Roten Kreuzes vom Etappengebiet
zis zu ſeiner Heimat aus eigener Erfahrung kennen gelernt
hat, überſandt.

Na, das leſe ich beſtimmt nicht! wird ſo mäncher
Leſer ſagen, wenn er die Ueberſchrift ſieht. Sicherlich ſoll
nan wieder Geld geben; überall wird ja für das Rote
Kreuz geſammelt, Liebesgaben gebe ich auch ſchon fortge=
ſetzt, und im übrigen kenne ich ja das Rote Kreuz im
veißen Felde; man ſieht es überall an Menſchen, Häuſern
und Wagen. Wozu ſoll ich alſo noch etwas über das Rote
Kreuz leſen?

So mag mancher im lieben Vaterlande denken. Aber,
was das Rote Kreuz wirklich iſt, das weiß er ſicher nicht;
onſt würde er anders darüber urteilen, als es oft ge=
ſchieht.

Das Rote Kreuz iſt gewiſſermaßen das Rückgrat un=
ſeres Heeres. Es iſt die zuſammengefaßte allgemeine
Dienſtpflicht aller nicht Wehrpflichtigen. Hier kann und
muß jeder Deutſche, db Mann oder Frau, Greis oder
Kind, Geſunder oder Kranker, dienen und damit dem Va=
terlande
zum Siege verhelfen. Wie er dienen will, iſt
jedem einzelnen überlaſſen, doch beachte er folgendes:

Alle Liebestätigkeit, alle Opfer des einzelnen ſind nutz=
los
, wenn ſie nicht planvoll zu einem großen, gut geglie=
derten
und geleiteten Ganzen zuſammengeſetzt werden.
Man leſe als Beleg hierfür nur die Notſchreie in den Zei=
tungen
: Vergeßt das ...te Regiment nicht! Wer
Sendet auch Liebesgaben
denkt an die ... te Kolonne?
an die braven Landwehrlente! Warum dieſer Notſchrei?
Weil die Liebestätigkeit immer noch nicht durchweg plan=
mäßig
geleitet iſt. Ganze Regimenter, die ſeit Jahrzehn=
ten
mit ihrer Garniſon verwachſen ſind, ſchwimmen im
Ueberfluß. Schickt ja keine Wollſachen! heißt es dort;
und andere, neuaufgeſtellte Truppenteile leiden Not, weil
ihrer in der Heimat nicht gedacht wird. Das will ſicher
niemand; denn jeder Soldat tut auf ſeinem Poſten ſeine
Schuldigkeit, und nur durch das Zuſammenwirken aller
kann das hohe Ziel, allen Soldaten den Mut und die
Freudigkeit zu ſtärken, erreicht werden. Planvolles Ar=
beiten
von einer Stelle aus iſt darum dringend notwendig,
und das Rote Kreuz iſt die gegebene Stelle.

Die wenigſtens aber wiſſen, was das Rote Kreuz
leiſtet, da die meiſten nur nach dem Schein urteilen. Sie
ehen wohl die Tätigkeit in unſerem Vaterlande, auf der
Straße, auf den Bahnhöfen, überall die Wagen, Träger
und Trägerinnen des Roten Kreuzes, die Verwundete zu
den Heilſtätten bringen oder ihren ſonſtigen Pflichten nach=
gehen
. Gewiß iſt dies ein wichtiger Teil der Tätigkeit des
Roten Kreuzes, die ſtaatliche Kranken= und Verwundeten=
pflege
zu unterſtützen; denn alle Maßnahmen zur Ver=
ſorgung der Verwundeten ſtehen unter dem neutralen
Zeichen der Genfer Flagge. Darin aber erſchöpft
ſich nicht die Tätigkeit des Roten Kreuzes.
Es unterſtützt freiwillig den Staat in der Fürſorge und
Pflege der verwundeten und kranken Soldaten, und ohne
dieſe aufopfernde Hilfe könnte für unſere Krieger nicht im
entfernteſten ſo gut geſorgt werden, wie es geſchieht.

Wer aber ein richtiges Bild von der Liebestätig=
keit
des Roten Kreuzes erhalten will, der begebe ſich an
die Front des fechtenden Heeres, und auf dem Wege dort=
hin
wird er mannigfach Gelegenheit haben, über dieſe
weitverzweigte Tätigkeit zu ſtaunen und den Opferſinn auch
ſo manches ſeiner weiblichen Mitglieder zu bewundern.
Ueberall, wohin unſer großes Heer vordringt, folgt ihm
das Rote Kreuz, ſoweit es die Verkehrsmittel und die
Nähe des Feindes reſp. die militäriſchen Kommandos er=
lauben
. Noch ehe die Heeresverwaltung ſich ſchlüſſig zu
werden vermag, ob an einem Punkte eine Berpflegungs=
ſtation errichtet werden kann, iſt das Rote Kreuz ſchon
bei der Hand, und hat ſich auf dem Bahnhof oder in deſſen
Nähe niedergelaſſen und ſorgt dort für die durchkommen=
den
Verwundeten und auch Nichtverwundeten. So man=
cher
Transport, der auf der Vervflegungsſtation aus
irgend einem Grunde nicht hat verpflegt werden können,
findet dann auf einer anderen Station Hilfe beim Roten
Kreuz. So mancher Krieger, Autofahrer oder Ziviliſt, der
allein auf der Etappenlinie reiſt und nach Verpflegung
fragt, erhält die Antwort: Ja, hier gibt es noch nichts;
aber fragen Sie mal drüben beim Roten Kreuz an, da
wird es ſicher was geben! Und wieviele aus dem Aus=
land
flüchtende, heimkehrende Deutſche, die gar nichts mehr
hatten, ſind bis zum Eintreffen in ihrem Heimatsort vom
Roten Kreuz liebevoll aufgenommen und dauernd mit
Speiſe und Trank verſehen worden.

Wer macht ſich einen Begriff von den Mitteln, die
nötig ſind, um ſolche Verpflegungsſtationen dauernd zu
erhalten? Wer denkt darüber nach, was die Ausrüſtung,
Inſtandhaltung und dauernde Verſorgung eines Lazarett=
zuges
, nur eines Lazaretts koſtet? Und wieviele ſolcher
Einrichtungen verdanken die Krieger lediglich dem Opfer=
ſinn und der Sammeltätigkeit des Roten Krenzes!

Man ſehe ſich ferner die Ausgabeſtellen auf den Bahn=
höfen
, im eigenen und im feindlichen Lande, etwas näher
an! Nicht immer iſt es möglich, auf unſeren Bahnhöfen
paſſende Unterkunftsräume dem Roten Kreuz zuzuweiſen,
und ſo müſſen flüchtig zuſammengeſchlagene Bretterbuden
die Küchen= und Vorratsräume aufnehmen. Hier iſt auch
der Aufenthalt für die dienſttuenden Schweſtern, die auf
dem faſt immer zugigen und oft von Regenſchauern und
Schneegeſtöbern arg zugerichteten Bahnhöfen ausharren,
um eventuell ankommende Transporte zu verſorgen. Sie
laſſen ſich nicht zurückhalten, trotz des ſchlechteſten Wetters,
mitten in der Nacht weite Wege zu entlegenen Teilen der
oft recht langen Züge zu machen und dort ihre Erfriſchun=
gen
hinzubringen. Mit ihnen wetteifern die männlichen
Mitglieder der freiwilligen Sanitäts=Kolonnen oder Pfle=
gerverbände
, die überall fragen und nachſehen, ob nicht
irgendwo ein hilfsbedürftiger Krieger vorhanden iſt

Weit ſchlimmer hat es das Rote Kreuz im Feindes=
land
. Hier heißt es vorlieb nehmen mit den noch vorhan=
denen
Baulichkeiten, dieſe zu ſäubern, wohnlich zu machen
und für den Betrieb herzurichten, Beleuchtungs= und Hei=
zungsmaterial
zu beſorgen und Vorſorge zu treffen, daß
die mitgebrachten Vorräte baldigſt ergänzt werden. Und
dann vergegenwärtige man ſich, daß die weiblichen Mit=
glieder
des Roten Kreuzes, Frauen und Mädchen, in den
feindlichen Orten ſchließlich für ſich ſelber ſorgen und mit
den elendſten Unterkunftsräumen vorlieb nehmen müſſen;
umgeben von einer feindlichen Bevölkerung, bedroht von
Krankheiten und Gefahren, verzichtleiſtend auf jede Be=
quemlichkeit
ſind ſie doch Tag und Nacht unermüdlich bei
der Arbeit, ſtets liebevoll, gütig, hilfsbereit und frohen
Sinnes, ihre Würde wahrend. Das iſt ſo recht das Bild
der deutſchen Frau, die ihre ganze Perſönlichkeit in den
Dienſt des Roten Krenzes zum Segen des deutſchen Vater=
landes
ſtellt Von dieſer ſegensreichen Tätigkeit hier im
Feindesland macht ſich in der Heimat niemand einen Be=
griff
, noch weniger von den Anſtrengungen und Mühen
und Opfern an Geld und Arbeitskraft, die aufgewandt
werden müſſen, um alles für den Bedarf Notwendige zu
beſchaffen. All den vielen Durchkommenden, ſeien ſie ver=
wundet
, krank oder gefund, wird hier gehelfen, und auch
für die ankommenden Kriegsgefangenen findet ſich immer
noch etwas Brot und Kaffee, um auch die oft völlig aus=
gehungerten
Feinde zu laben. Man gehe hinter die Front
unſerer Armeen, und man wird ſtaunen, was dort vom
Roten Kreuz geleiſtet wird.

Darum vergeßt nicht das Rote Kreuz! Der kleinſte
Geldbeitraa iſt beim Roten Kreuz beſſer angewandt als in
olanloſen Liebesgaben, die oft an Stellen kommen, wo ſie
nicht gebraucht werden. Und gedenkt auch der weiblichen
Streiter für Deutſchlands Ehre und Größe, der unermüd=
lich
tätigen Schweſtern des Roten Kreuzes im Feindes=
land!

Griesheim, 24. Jan. (Hausſammlung.)
Bei der heute durch hieſige Jungfrauen veranſtalteten
Hausſammlung zugunſten des Lazarett=
uges
zeigte ſich die Opferwilligkeit aller Schichten der
Bevölkerung im ſchönſten Lichte. Die Spenden ergaben
Mit
den hohen Betrag von 1198 Mark 50 Pfg.
den Erträgniſſen der Kirchenkollekten und ſonſtigen Zu=
wendungen
beläuft ſich die Geſamtſumme auf über 1350
Mark. (Auch die Reichswollwoche) hatte ein
überaus günſtiges Ergebnis. Die unter Leitung des Hilfs=
vereins
durch Schulkinder abgeholten Pakete und gefüll=
ten
Säcke kamen in einen Saal, wo die Sortierung und
teilweiſe Verarbeitung nach Angabe des Großh. Kreis=
amtes
alsbald erfolgen ſoll.


Großherzogliches Hoftheater.

W-l. Herr Joſeph Mann von der Volksoper in Wien
gaſtierte am Freitag als Eleazar und am Sonntag als
Tannhäuſer, wie wir hören, auf Engagement. Das Organ
des Sängers iſt ein hellgefärbter Tenor, der urſprünglich
mehr lyriſchen als heldiſchen Charakter hat, trotzdem aber
den an einen Heldentenor zu ſtellenden ſtimmlichen An=
forderungen
durchaus gerecht wird. Den Beweis hierfür
erbrachte er ſchon am erſten Abend, namentlich in den
dramatiſchen Szenen des 2. und 4. Aktes. Auch die Ge=
ſangstechnik und die Vortragsart, nicht zu vergeſſen die
deutliche Ausſprache, laſſen auf eine tüchtige künſtleriſche
Ausbildung und gereiftes muſikaliſches Verſtändnis ſchlie=
ßen. Daneben iſt die ſtimmliche Ausdauer und Gleich=
mäßigkeit
lobend hervorzuheben. Dieſe ſtimmlichen und
geſanglichen Vorzüge verſchafften ihm auch am zweiten
Abend einen vollen und unbeſtrittenen Erfolg, wenn es
ihm zur Verkörperung der Heldentenor=Partien auch an
der dafür erwünſchten äußeren Erſcheinung fehlt. Auch
war die von ihm gewählte Maske wohl nicht vorteilhaft.
Der Gaſt iſt offenbar vom lyriſchen zum heldiſchen Fach
übergegangen. Das Publikum nahm beide Gaſtſpiele mit
warmem Beifall auf.

Vermiſchtes.

Verwundetenfürſorge. Unier den zahl=
reichen
Vereinen und Geſellſchaften, welche ſich der Kriegs=
fürſorge
zur Verfügung geſtellt haben, ſteht die über das
ganze Reich verbreitete Deutſche Geſellſchaft für Kauf=
manns
=Erholungsheime (Sitz Wiesbaden) mit an erſter
Stelle. Sie hat bei Kriegsausbruch ihre ſämtlichen Heime
dem Kaiſer als Kriegslazarette zur Verfügung geſtellt und
in dem Ernſt Ludwig=Heim zu Bad Salzhauſen ( Ober=
heſſen
), dem Prinz Ludwig=Heim zu Traunſtein ( Ober=
bayern
), dem Kaiſer Wilhelm=Heim im Taunus bei Wies=
baden
und in dem Friedrich Hilda=Heim im Schwarzwald
bei Bühl in Baden haben bis zum Schluſſe des Jahres
914 über 1200 verwundete Soldaten Unterkunft und Hei=
lung
gefunden, die zum größten Teile vier Wochen und
länger in den Heimen geblieben ſind. Die Zahl der Ver=
pflegungstage
, welche die Geſellſchaft infolgedeſſen in den
als Lazarett dienenden Heimen zu verzeichnen hatte, belief
ſich daher bis zum Schluſſe des vergangenen Jahres ſchon
auf rund 35000. Von den Mitaliedern der Geſellſchaft,
die zum größten Teile aus kaufmänniſchen und techniſchen
Angeſtellten beſtehen, iſt dieſe Verwendung der Heime viel=
ſeitig angeregt worden, und es iſt ein erfreuliches Zeichen
für den Opferſinn, der ſich auch in dieſen Kreiſen kund=
gibt
, daß den in den Heimen untergebrachten Soldaten
zahlreiche Liebesgaben von den Mitgliedern der Geſell=
ſchaft zugefloſſen ſind.

Literariſches.

Der Deutſche und dieſer Krieg. Bon Kurt.
Engelbrecht. 72 Seiten ſteif geheftet. Verlag von Ernſt
Hefmann & Co., Berlin W 35, Derfflin erſtr. 16. Preis
80 Pf., in Partien billiger. Die Schrift iſt ein Bekennt=
nis
zu dem Glauben an den Sieg der deutſhen Sache
in aller Welt, darum in dieſer Zeit der Not ein Buch
zum Troſt und zur Aufrich ung, das in jedermanns Haus
ſein ſollte und das ſich beſonders zum Verſenden an
Angehörige unſerer ruhmreichen Wehrmacht eignet.

Der fidele Poſtkarten=Zeichner. Eine
Zeichenſchule wit 60 humoriſtiſchen Poſtkarten=Vorbildern
zum Nachzeichnen (nebſt 30 Poſtkarten). Original= Zeich=
nungen
von- Arthur Thiele. Preis in mehrfarbigem
Umſchlag Mk. 1.. Verlag von Hermann Bayer in
Leiptig. Es iſt ein ſehr unterhaltendes Böchlein ebenſo
für Reiſe, Touren, Sommerfriſche wie zur Veſchäftigung
im eignen Heim, und wird, in ſeiner mannigfachen Ver=
wendung
viel Freude anrichten,

Verluſtliſte (aus Nr. 132.)

Infanterie=Regiment Nr. 88, Mainz, Hanau.

Musk. Joh. Görges (1. Komp.), Harheim, lv.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 205, Frankfurt a. O.

Kriegsfreiw. Karl Gerard, Darmſtadt, vw; Erſ.=
Reſ. Jorſch Hering, Heubach, Dieburg, gefallen.

Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 218, Minden.

Wehrm. Karl Stauch, Worms, lv.; Reſ. Adam
Beethel, Nierſtein, lv.

Brigade=Erſatz=Batl. Nr. 50, Mainz.

Wehrm. Engelbert Engelſchall, Hechtsheim, lv.

Feldartillerie=Regiment Nr. 25, Darmſtadt.

Ltn. Hilderich Maaß (1. Battr.), Darmſtadt, gef.

Feldartillerie=Regiment Nr. 27.

Kan. Konrad Herrmann (Stab der 1. Abt.), Wen=
delsheim
, lv., b. d. Tr.

2. Landſturm=Batterie des 18. Armeekorps.

Kan. Gottfried Bender, Grüningen, lv.

Fußartillerie=Regiment Nr. 18, Mainz, Fußart.= Schieß=
platz
Wahn.

Kan. Joſeph Böhm (5. Battr.), Fehlheim, Bens=
heim
, d. Unfall lv.

II. Pionier=Bataillon Nr. 21, Mainz.

Pion. Balthaſar Nordmann (1. Reſ.=Komp.),
Mainz=Kaſtel, lv.

Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz.

Pion. Jak. Schydlowski (3. Feld=Komp.), Wei=
terſtadt
, Darmſtadt, vm., 10. 11. 14.

Mit großer Freude begrüßen
(II,892
unſere Holdafen
im Felde als beſtes Vorbeugungs= und Linderungs=
mittel
gegen Huſten und Heiſerkeit
Eutol=Bonbons

[ ][  ][ ]

Deutsche Bank Darmstadt
Aufbewahrung und Verwaltung
von Wertpapieren.
(X,403

Vereinigte Kriegervereine
Darmstaats.
Anläßlich des Allerhöchſten Geburts=
tages
Seiner Majeſtät des Kaiſers
findet am Mittwoch, den 27. ds. Mts., vormittags
10 Uhr, in der Stadtkirche und St. Ludwig=Kirche
Militär=Feſtgottesdienſt ſtatt, wozu auch die Vereinigten
Kriegervereine eingeladen ſind.
Wir erſuchen unſere Mitglieder, ſich an dem Feſt=
gottesdienſte
zahlreich zu beteiligen.
Zuſammenkunft 9 Uhr 40 Min. vormittags an
der Turnhalle am Woogsplatz. Anzug wie bei früheren
Paraden. Orden, Ehren= und Verbandsabzeichen ſind
anzuiegen.
(1651
Der Vorſtand.

Unſerm lieben Vater im Himmel hat es
gefallen, meinen inniggeliebten, guten Mann,
den treuſorgenden Vater metneseinzigen Sohnes
Heinrich Straeter
Fenerwerks=Hauptmann a. B.
Ritter mehrerer Orden
geſtern abend nach kurzem, ſchwerem Kranken=
lager
zu ſich heimzuholen.
Im Namen der Linterbliebenen:
Frieda Straeter, geb. Spaner,
Fritz Straeter.
Darmſtadt, Münſter i. W., Oberurſel, Ludwigs=
hafen
a. Rh., Lauterberg i. H., Mannheim,
den 24. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Jan.,
vorm. 11 Uhr, von der Leichenhalle des Wald=
friedhofes
aus ſtatt.
(1652

Tageskalender.

Montag, 25. Januckr.

Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
10½ Uhr (Volks= und Garniſonsvorſtellung): Der
Waffenſchmied.

Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum.

Vortrag von Profeſſor Kunkel um 8 Uhr im Gemeinde=
haus
, Mollerſtraße (Frauenverein der Martinsgemeinde).

Landesverſammlung, betr.: Heſſiſche Vermißten=
Ermittelung um 2½ Uhr im Kaiſerſaal.

Verſteigerungskalender.

Dienstag, 26. Januar.

Gold=, Silber= uſw. Verſteigerung um 2 Uhr im
Städtiſchen Leihamt.

Holzverſteigerung um 8½ Uhr in der Brücherſchen
Wirtſchaft zu Arheilgen.

Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Ober=
Ramſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft am Diſtrikt
Finſterhöllenberg am Eingang des Waldes).

Druck und Verlag: L. C. Witlich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Strauss & Maver
ase Schweizer Stickereien
Hoflieferanten 130000 Schulstrasse 8.

Patriotische Bider

fürs deutsche Haus (1444fo
S. I.. Wilnel n. Uch mndehbarg
und alle deutschen Fürsten u. Heerführer finden Sie bei
Hermann Sonnthal
Hofkunsthandlung
Elisabethenstrasse 28.
Geschmackvolle Einrahmungen schnell und billigst.
Photographie-Rahmen in grösster Auswahl.

Namen, die sich im Korsett unbequem fühlen, sich aber el gau.
P modeger cht und doch absolut g sund kleiden wollen, tragen

D. R. P. Patenta
aller
Kaldsiriss kturstasten.
961a
Sofortiges Wohlbefinden. Grösste Leichtigkeit u. Be-
quemlichkeit
. Kein Hochrutschen. Vorzügl. Halt im Rücken.
Natürl. Geradehalter. Völlig freie Atmung und Bewegung.
klegante schlanke Figur. Für jeden Sport geeignet. Füc
leiuende und korpulente Damen Spezial-Facons.
IIIustrierte Broschüre und Auskunft kostenlos durch:
f Inh.: Frau E. Sprenz,
Kalasiris-Spezial-Geschift Schulstr 8. 1. St. Tel. 136 .

Konsumenten
kaufen Bindfaden u. Packkordel gut u. billig
in dem Spezial-Engros-Geschäft von
Hermann Hachenburger
37 Rheinstrasse 37. Telephon 1829. (4 4a



AIR-AAL

in nur bester Qual-
tät
. Für Haltbarkeit
der Borsten wird
weitgehendste Ga-
rantie
geleistet.

Niederlage der J. H. C.-Zahnbürste, offiziell empfohlen durch
die Internationale Hygiene-Commission, den Vereinsbund
Deutscher Zahnärzte und den wirtschaftlichen Verband
Deutscher Zahnärzte.
(466a
Preis: Stück 35, 45, 60 Pfennig.
3
m
N
P
ar lümerie Gg. . 1 2s a MChl
Telephon 886.
Elisabethenstrasse 9.

Hune
Gresse Verlene
werden erzielt, wenn man Damen=
und Herrenſtoffe vor dem Vr=
arbeiten
dekatieren läßt. Deka=
tieren
ſchützt vor Eingehen der
Gewebe, auch bilden ſich keine
Regenflecken mehr.
Von fertigen Koſtümen werden
(983a
Regenflecken entfernt.
Ernst Göbel
Größte Kpez al=Dekarur=Anſtalt
Ghulſtr. 11

E ntpänner-Fuhren
(Rollen u. Kaſtenwag.) übernimmt
Karl Bender, Eliſabethenſtr. 35.
*00a
Te erha 11

Welze, Muffe, Stolas, Baretts
werden elegant angefertizt,
(1402a
ſowie umgearbeitet.
Ludwigsplatz Vordh. 3. St.
Ich war am Leibe mit einer
Flechte
behaftet, welche mich durch das
ewige Jucken Tag u. Nacht peinigte.
In 14 Tag. hat Zuckers Patent-
Medizinal-Seife das Uebel be=
ſeitigt. Dieſe Seife iſt nicht 1.50 M.,
ſondern 100 M. wert. Serg. M.
(In drei Stärken, à 50 Pf., M. 1.
u. M. 1.5). Dazu Zuekooh-
Creme (50 u. 75 Pf.) Bei Fr.
Schaefer, A. Logel, Ch. Schwinn.
Droerin, Georg Liebig Nachf.,
Hoflief ranten u. Gg. Frz. Frank,
EE, 1649
Parfümerie.

Weiblich

perfekt in Stenogr iphie
Frl., und Schreivmaſchine
(Underwood), ſucht per ſofort oder
ſpäter Stellung. Angeb. u. U 46
an die Geſchäftsſtelle.
(*1504


Weiblich

Tüchtiges, gut empfohlenes
Frantein
für Kaſſe und Buchhaltung von
beſſerem Ladeng=ſchäft geſucht.
Schriftl. Angebote u. U 53 an
(159go
die Geſchäftsſtelle.
für eine nerven=
Pflegerin leidende Dame ge=
ſucht. Angeb. mit Zeugnisabſchr.
u. U 29 a. d. Geſchäftsſt. (*1423goi
Zei ungsträgerin
für morgens u. abends bei ſehr
gutem Verdienſt geſ. Näh. C. Full=
mann
. Wlhelminenſtr. 9. (K 6 6
Ae teres, gut z
empfohlenes Dienſtmad den
gegen guten Lohn geſucht (1473a
Bismarckſtraße 5, 1. Stock.
1214jahr ges Laufmädchen
für die Zeit von 5—½8 Uhr geſ
Korsettengeschäft, Wilhe=
minenſtraße
7.
(*15 6

Mannlich

Bekannte Chokoladenfabrik, deren
Generalvertretung mt Lager in
Frankfurt a. M., ſucht für Darm=
ſtadt und Umgebung eingeführten
2
Unter0 efrote
E
Oferten unter T. 6. 3. 85 an
Rudolf Mosse. Frankfurt a. M.
Schneider
für Waffenröcke und Militär=
mäntel
hier und auswärts geſucht.
Beſte Bezahlung.
(1516som
Carl Till Nachfolger
Wilhelminenſtr. 31.
Aeltere Leute
werden noch als Schaffner ange=
nommen
. Geſuche ſind zu richten
an die unterzeichnete Stelle.
Heſſiſche Eiſenhahn=Aktien=
Geſellſchaft. (164a
2 ſtadtkund. Hausburſchen
Ernst Weis,
geſucht.
1633go) Ludwiſtraße 18.

Junger, ite ligenter
Hausbursche
für ſofort geſucht.
Philipp Heß. Schillerplatz 5. (1647
Wir ſuchen ſofort einen zuver=
läſſigen
, mit der Pferdepflege
beſt ver= C
trauten Führmann
Mar Pfaelzer, G. m. b. H., Kohlen=
handlung
, Mathildenpl. 9, p. (1593go

Memarkt

¼ Jahr alter Rauhpinſcher bill.
abzug. Große Bachgaſſe 12. (*1456go

3 Zimmer

große, freundl.
Kahlertſtr. 5 Manſarde, vier
Zimmer, mit allem Zubehör, nur
an ruhige Leute zum 1. April zu
verm. Näh. part.
(927oms

Mod., giſ. 4 Zim.=Wohn.
im 1. St., in beſter Wohnlage
d. Viktoriaſtr., mit Gas, Balk.,
gr. Bleichpl., ſep. Waſchküche, gr.
Trockenbod., nebſt all. Beg tem=
lichk
. ꝛc., p. 1. April zum Pr. v.
650 M. zu vm. Näh. durch d.
Beſ. Louis Hei, Tel. 278. (1374om

Geräumige 4 Zimmer=Wohnung
mit allem Zubehör per 1. April
an ruhige Leute zu vermieten.
Näh. in der Geſchäftsſt. (B1061t

Au

Darmſtraße 33
große ſchöne 3 Zimmerwohn. mit
allem Zubehör ſofort zu vermieten.
Näheres bei Aßmus.
(95oms

3 Zimmer

Gardiſtenſtr. 3, Erdgeſchoß,
2 Zimmer mit Küche per ſofort od.
ſpäter zu vermieten. Einzuſehen
von 123 Uhr.
(1642ms

Nieder=Ramſtädterſtr. 32, I.,
oder 2 unmöbl. Zimmer per
1, Febr., auch ſpäter.
(1295t

Mlierte Zimmer

Hochstrasse 2.
gut möbl. Wohn= und Schlaf=
zimmer
preiswert zu verm. (1457t
He deiberger ſtr. 89, II., ſchön
möbl. Zim. ſof. zu verm (1237a
(Kapell=
Soderstr. 6½, III., platz.)
Gut möbl. Wohn= u. Schlafzimmer
(153t
zu vermieten.
Neckarſtr. 22, 2. St. (bei Fricke),
nächſte Nähe der Dragon.=Kaſerne,
mod möbl. Zimmer mit u. ohne
(628t
Penſion zu vermieten.
Waldſtraße 32 möbl. Zimmer
zu vermieten.
(151t
Lauteſchlugerſtr. 22, I. k. mbt. Z.
3 die Woch )mt Koffee (*1328go
ſchön möbl.
öigesstr. 1, I., Zimmer mit
Penſion ſofort zu verm. (391od

Käufen

Ich kaufe
getr. Kle der, Stiefel ꝛc. (1456a
Zarnicer, Kene Bachgaſſe 1.




192
Wer dort? (1455a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrig. Kleider, Schuhe, Zahn=
gebiſſe
, alte Federbett. ſtets die höchſt.
Preiſe. Tel. Nr. 1924. Poſtk. genügt.

Gold, Silber und
Brillanten
kauft Kurtz, Juwelengeſchäft,
Pädagogſtraße 2.
(1622a
Ganze
u. Teile
künstl. Gebisse Hautf
gegr.
die Ta. Gustar Horn a. C6ln, 1804.
Dienstag, d. 26. Jan. hier,
Hotel zur T aube, 1. Et., Zin. 43. (*1471go
Kaufe alte
Silbergegenſtände
jeder Art. Gefl. Angebote unt.
§ 71 bef. die Geſchäftsſt. (1170t
Suche
alte Porzellansachen
Teller, Taſſen, Service, Figur.,
Vaſen uſw. zu kaufen. (1169t
Angebote mit Preisangabe unt.
§ 72 bef. die Geſchäftsſt. ds Bl.

Aukauf
(1120a
Getr. Kleider
Stiefel, Mäntel, alte Bettfedern,
Zihngebiſſe, Fahrräder. Poſt=
karte
genügt. Komme auch ausw.
M. Obstfeld
Kleine Bachgaſſe 7.


TIEa

Konſervatoriſch gebildete, tüchtige
Klavierl hrerin
an Muſikſchule tätig, mit la Ref.,
erteilt gründlichen Unterricht
Std. 1 Mk. Angebote unter
T88 an die Geſchäftsſt. (*1301dso


Se

Peteilige mich m. Kapital an ſolid.
Geſ h. m. Kriegsarbeit. Direkte
Ana u. U 32 Geſchäftsſt. (*1411 qm
Alchengrnb. werd. eutleert.
Näh. in der Geſchäftsſt.
(1448a
Kleiderſtock m. Schirmſtänd. 5 M.,
1 zwe ſitz. Kinderſchlitten 3 M.
1481go) Wingertsberoſtr 9, part.
in Zweiwpanner= u. Einſpanner=
Schlitten billg zu verkaufen.
*1457go)
Rheinſtraße 51.
orzügl. Privatmtlagstiſch l
für beſſ. Herren und Damen
(393a
Höl eeſtr.

Mittagstisch
Fleisch u. veg. Kost von
60 Pf. b. M. 1. im Abonn.
Abendtisch
II isch u. veget. Fost v.
50 Pf. bis 70 Pf. im Abo in,

Aus e ank des berühmten
:: Wormser Weinnostes:

Kein Trinkswanz. (11
Rauchfreie Räume,
Damenzimmer.
Reform-Restaurant
vJa,,
1 Ctge‟

[ ][  ]

Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.

Bekanntmachung.

Die nachſtehende Zuſammenſtellung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
(1627a
Darmſtadt, den 21. Januar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

J. V.: von Starck.

Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
für die Zeit vom 25. Januar bis 6. Februar 1915.

Dauer
Die Abſperrung
Bemerkungen
Datum
der Abſperrung
Tag
erſtreckt ſich
big
von
25. Januar 1 Montag
1 Uhr 5 Uhr
26. Januar 1 Dienstag
28. Januar Donnerstag
29. Januar Freitag
30. Januar Samstag
.Februar 1 Montag
Bis zum Landgraben
12 Uhr 5 Uhr
2. Februar Dienstag
3. Februar 1 Mittwoch
4. Februar Donnerstag
5. Februar Freitag
6. Februar 1 Samstag

Bekanntmachung.

Betreffend: Geſuche um Befreiung und Zurückſtellung Militärpflichtiger vom Militär=
dienſt
während des Krieges.

Auf Anordnung des ſtellvertretenden Königl. Generalkommandos 18. Armee=
korps
weiſe ich auf das Nachſtehende hin:

1. Alle Geſuche um Befreiung und Zurückſtellung vom Militärdienſt, ſoweit es
ſich um Militärpflichtige handelt, die im Kreiſe Darmſtadt wohnen, ( geſtellungs=
pflichtig
ſind), ſind bei den Großh. Bürgermeiſtereien des Wohnorts anzu=
bringen
, von welchen ſie mir vorgelegt werden. Die Geſuche ſind eingehend
zu begründen und durch Beiſchluß von Vermögensbeſcheinigungen, ärztlichen
Atteſten und ſonſtigen der Sache dienlichen Beſcheinigungen, gehörig zu belegen.
Mündliche Geſuche ſind nicht zuläſſig.

2. Nach erfolgter Einberufung der Militärpflichtigen können Reklamationen nach
den Beſtimmungen der Wehr=Ordnung nicht mehr erhoben werden, ſolche ſind
vielmehr nur noch möglich bei noch nicht eingeſtellten Rekruten und ſolchen
Militärpflichtigen, die bereits früher auf Grund einer eingereichten Reklamation
vorläufig zurückgeſtellt wurden.

In allen übrigen Fällen können nur Zurückſtellungen in Betracht kommen.

(783a
Darmſtadt, den 5. Januar 1914.

Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks
Darmſ adt.

Dr. Reinhart.

Ausverkäufe.

Nachdem in letzter Zeit wiederholt Verſtöße gegen die geſetzliche
Verpflichtung zur Anmeldung der Ausverkäufe feſtgeſtellt worden
ſind, bringen wir nachfolgend die maßgebenden Beſtimmungen
erneut zur Kenntnis der Beteiligten mit dem Anfügen, daß wir in
jedem Fall der Uebertretung Strafanzeige erheben werden.

Darmſtadt, den 20. Januar 1915.

Großherzogliches Polizeiamt.

(1634oi
Gennes.

Betr. Ausführung des Reichsgeſetzes vom 7. Inni 1909 gegen
den unlauteren Wettbewerb.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Beſtimmungen des § 7 Abſatz 2 und des § 9
Abſatz 2 des Geſetzes vom 7. Juni 1909 gegen den unlauteren Wett=
bewerb
und des § 1 der Vollzugsbekanntmachung vom 2. Sep=
tember
1909 wird für den Kreis Darmſtadt nach Anhörung der
Großh. Handelskammer und Handwerkskammer Folgendes mit
Wirkung vom 1. Januar 1910 angeordnet:

I. Wer in öffentlichen Bekanntmachungen oder in Mitteilungen,
die für einen größeren Kreis von Perſonen beſtimmt ſind, den Ver=
kauf
von Waren unter der Bezeichnung eines Ausverkaufs wegen
Aufgabe des Geſchäfts oder wegen Aufgabe einer Warengattung oder
wegen Umbau oder Umzugs oder wegen eines elementaren Ereig=
niſſes
ankündigt, hat drei Tage vor der Ankündigung bei der Großh.
Handelskammer Darmſtadt Anzeige über den Grund des Ausverkaufs
und den Zeitpunkt ſeines Beginns zu erſtatten und ein Verzeichnis
der auszuverkaufenden Waren einzureichen.

Der Ankündigung eines Ausverkaufs im Sinne des Abſatzes I
ſteht jede ſonſtige Ankündigung gleich, welche den Verkauf von Waren
wegen Beendigung des Geſchäftsbetriebs, Aufgabe einer einzelnen
Warengattung oder Räumung eines beſtimmten Warenvorrats aus
dem vorhandenen Beſtande betrift.

Auf Saiſon= und Inventurausverkäufe, die in der Ankündigung
als ſolche bezeichnet werden und im ordentlichen Geſchäftsverkehr
üblich ſind, finden die vorſtehenden Anordnungen keine Anwendung.

II. Saiſon= und Inventurausverkäufe, die in der Ankündigung
als ſolche bezeichnet werden u d im ordentlichen Geſtäftsverkhr
üblich ſind, dürfen in einem Geſchäft innerhalb eines Kalenderjahres
im Ganzen nur zweimal, und zwar in der Dauer von je vier Wochen
abgehalten werden.

Der eine dieſer Ausverkäufe darf nur in die Zeit vom 2. Januar
bis 15. Februar, der andere nur in die Zeit vom 1. Juli bis 15. Auguſt
gelegt werden.

Darmſtadt, den 27. Dezember 1909.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Aus Anan der Feier des Geburtstages Seiner Maleſtat
des Kaiſers bleiben am
Mittwoch, den 27. ds. Mts.

die ſämtlichen ſtädtiſchen Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen.

Darmſtadt, den 25. Januar 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Glaſſina.
(1640

Verkauf von Kartoffeln.

Da der Kartoffelmangel noch nicht behoben ſein ſoll, habe ich
angeordnet, daß an den Werktagen in der Zeit vom 21. bis 28. d. Mts.,
vormittags zwiſchen ½9 und 12 Uhr und nachmittags zwiſchen 2 und
5 Uhr aus den ſtädtiſchen Vorräten Kartoffen zum Preiſe von
3 Mark 75 Pfennig abgegeben werden. Ich bringe dies zur
öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Ausgabe bis auf
weiteres im Keller des ſtädtiſchen Muſeums, Schloßgraben
Nr. 9, erfolgt.

Darmſtadt, den 16. Januar 1915.
(1452a

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. G äſſing.

Abgabe von Küchenabfällen.

Die Einſammlung von Küchenabfällen erfolgt von Montag,
den 1. Februar, in der ganzen Stadt.

Geſuche um Abaabe ſolcher zur Verfütterung ſind unter Angabe
der wöchentlich gewünſchten Menge baldigſt zu richten an das
Tiefbauamt, Hügelſtraße 31.
(1645go

Nachhilfe=Schule, Herminnſtr. 6.
Arbeitsſtunden Nachhilfe=Kurſe.
Für Sextaner- Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen.
Beſt. Erſatz für teuere Privatſtund. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfach überwacht, vielmehr wiro
jede Aufgabe mit jedem Schüler einzeln durchgenommen, ſowie
Richtverſtandenes durch Fachlehrer erklärt, daher beſte Gewähr für
ſicheren Erfolg. Erziehung u. Gewöhnung zu ſelbſtſtändigem Arbeiten
(Arbeitsprinzip). Eintritt jederzeit.
Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſion.
Notiz: Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als Halb=
penſionäre
(Mittageſſen-Vesper-Arbeitsſtunde) aufgenommen wer=
den
um abends zu ihren Eltern zurückzukehren.
(B18
Der Leiter: H. Siebenhaar.
Telefon 2501.

Aufpol. v. Mov.
Spezialität: uſw., ſowie ale
vorkomm. Schreinerarbeiten (438a
Adolf Zeller, Schützenſtraße 8.

Jeder Stuhl As
wird zu 1 bis 1.20 Mk. geſlochten
in der Korbflechterei Rundeturm=
ſtraße 2. Poſtkarte genügt. (*1507

6)6l
29r. Koniel. Freuss. Klassch Lotterte.

Die im August vorigen Jahres beim Ausbruch des Krieges ausgesetzte Ziehung
der 2. Klasse findet nunmehr
bestimmt am 12. u. 13. Februar ds. Js.

statt. Ebenso werden die weiteren Ziehungen von jetzt ab wieder regelmässig fort-
gesetzt
Ein neuer amtlicher Plan hierüber steht jedermann gern zu Diensten.
Die bisher eingelösten Lose und Gewahrsamscheine behalten selbstverständlich
auch für die neuen Termine ihre volle Gültigkeit.
Diejenigen Spieler, welche ihre Lose 2. Klasse bisher noch nicht eingelöst haben,
werden darauf aufmerksam gemacht, dass die Erneuerung der Lose bis zum
8. Februar erfofgen muss, um sich das Anrecht an den Losen zu erhalten.
Den Angehörigen der im Feldzug befindlichen Spielteilnehmer em-
pfehlen
wir daher, die fälligen Losbeträge vorzulegen, damit das Anrecht
an den Losen gewahrt bleibt. Gleichzeitig bitten wir, uns die genauen Feldpost-
brief
-Adressen solcher Spieler mitzuteilen.
Für neu hinzutretende Teilnehmer halten wir noch Lose in allen Abschnitten zu
den bekannten Kaufpreisen zur Verfügung.
Die Königl. Preuss. Lotterie-Einnehmer:
L. F. Ohnacker
H. Hilsdorf
Chr. Kullmann
Ludwigstrasse 1
Elisabethenstrasse 2
Wilhelminenstrasse 9
Fernspr. 314
Fernspr. 84
Fernspr. 351
Oscar Petrenz
Philipp J. Schmidt
i. Fa. Müller & Rühle, Hofbuchhandlung
Rheinstrasse 33
Elisabethenstrasse 5
Fernspr. 127
Fernspr. 220

(P1605

Feidierzen
Feldpatronen
(8 Stunden=Brenner)
Stearinlichter
in all. Preislagen empf. (1493fom
F. B. Grodhaus
am weißen Turm.

Gleichſtrom=Motor
6 Pf., 110 Volt, wenig gebraucht,
gut erhalten, zu verkaufen (*1503
Landwehrſtraße

Billiger

Gelegenheiskauf

Einige Hundert
Reisemuster
in
Damen-Handtaschen
Portemonnaies
Zigarren-Etuis
Necessaires
Bartbürsten in Lederetuis
Kinder-Handtaschen
bis zur Mäffte des
sonstigen Preises
Wilhelm (1650
Echl bach

Schillerplatz 7.

fücl S ohg, nandetit as a. efon

Großh. Hoftheater.

Montag, 25. Januar:

Außer Abonnement.

Volks= u. Garniſonsvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen.

Der Waffenſchmied.

Komiſche Oper in 3 Akten
von Albert Lortzing.

Perſonen:
Graf v. Liebenau Arn. Gabor a. G.
Adelhof, Ritter a.
Schwaben. . . Br. Harprecht
Hans Stadinger,
Waffenſchmied . L. Schützendorf
Marie, ſ. Tochter Margar Beling=
Schäfer.

Irmentraut, Ma=
riens
Erzieherin Minna Müller=
Hanno
Brenner, Gaſtwirt Paul Peterſen
Georg, Liebenaus
Otto Thomſen
Knappe. .
Waffenſchmieds= Ludwig Wenzel
Hans Debus
geſellen

Nach d. 1. u. 2. Akte längere Pauſen
Kartenverkauf: an der Tages=
kaſſe
im Hoftheater von 9½—
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.

Anfang 7½ Uhr. Ende geg. 10½ Uhr
Vorverkauf für die Vorſtellungen:

Dienstag, 26. Jan.: 82. Ab.=Vſt.
A 21. Schiller=Zyklus, I. Abteilung,
dritte Vorſtellung: Kabale und
Liebe. Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.

Aus dem Spielplan.

Mittwoch, 27. Jan. 83. Ab.=Vſt.
B 22. Aida‟. Gewöhnl. Preiſe.
Anfang 7 Uhr.

Donnerstag, 28. Jan. 84. Ab.=
Vſt. C21. Krieg im Frieden.

Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 29. Jan.: 95 Ab.=Vſt.

D21. Schiller=Zyilus I. Abteilung,
vierte Vorſtellung. Don Carlos
Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.

Samstag, 30. Jan.: Außer Abon=
nement
. Sondervorſtellung. Als
ich noch im Flügelkleide‟ An=
fang
8 Uhr.

Sonntag, 31. Jan.: 86. Ab.=Vſt.
D 22. Filmzauber. Kleine
Preiſe. Anfana 7 Uhr.

Habe einen großen Poſten
Alteiſen, Gußeiſen, Stahl=
ſchienen, T-Träger u. Zink
in Darmſtadt abzugeben. Angeb.
mit Preisangabe unter U 37 an
*1505omf
die Gſchäftsſtelle.
Täglich friſche Eier=W
eigener Zucht abzugeben.
*1498go) Erbacherſtraße 46.
gebr. Hobelbank, Lade theie
und Ladenſchrank zu ver=
kaufen
Bismarckſtr. 21. (*1380so

füur bis 31. Januar.
Verängerung ausweschlossen!

Tel.
ORPHEUMS

Heut:

Montag,
25. Jan.

und folgende Tage:
Kamrad
Male
Vaterländisches Spiel j. 3 Akten
von J. Kren u. Gg. Okonkowski.
Gesangstexte
von Alfred Schönfeld.
Musik von
Max Winterfeld
(lean Gilbert).
Iinnm
Die bekannten billigen
Fintri spreise! (163
traßis, berrerkaut: Ver-
kehrsbüro
, sowie Hugo
de Waal, Rheinstr. 14,
W. Pfell Nachf. Elisa-
bethenstr
. 5, D. Numrich,
Mühlstrasse 76, O. Titze
(Hutmagazin), Elisa-
bethenstrasse
4, Konrad
Koch. Marktplatz 3.