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178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
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turen. Anzeigenerped. des In= und Auslandes. B
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Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Fair playt — Der Luftangriff gegen England. — Lob des deutſchen Heeres im Felde.
Der Papſt über den Krieg. — Ein japaniſcher Bericht über die Schlacht bei den Falklandinſeln. — Die Neutralitätsrechte
im Wirtſchaftskrieg.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 23. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Feindliche Flieger warfen geſtern ohne Erfolg bei
Gent und Zeebrügge Bomben ab.
Zwiſchen Souain und Perthes nördlich des
Lagers von Chalons griff der Feind geſtern nachmittag
an. Die Angriffe brachen unter unſerem Feuer zu=
ſammen. Der Feind flüchtete in ſeine Gräben zurück.
Im Argonner Wald eroberten unſere
Truppen weſtlich Fontaine=la=Mitte eine feindliche
Stellung, machten 3 Offiziere und 245 Mann zu
Ge=
fangenen und erbeuteten 4 Maſchinengewehre.
Nordweſtlich Pont=a=Mouſſon wurden 2 franzöſiſche
Angriffe unter ſchweren Verluſten für den Feind
abgeſchlagen.
Bei den Kämpfen zur Zurückgewinnung unſerer
Grä=
ben wurden dem Feinde ſeit dem 21. Januar 7 Geſchütze
und 1 Maſchinengewehr abgenommen.
Bei Wiſembach wurden Alpenjäger
zurückgewor=
fen. Mehrere nächtliche Angriffe des Feindes auf
Hart=
mannsweilerkopf blieben erfolglos.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
In Oſtpreußen nichts Neues.
Im nördlichen Polen, in der Gegend
Przasnycz, wurde ein unbedeutender ruſſiſcher Angriff
abgewieſen. Aus Blinno und Gojsk wurden die
Ruſſen herausgeworfen. Schwächere, auf Szpital=Gorny
vorgehende ruſſiſche Abteilungen wurden zum Rückzug
gezwungen.
Unſere Angriffe gegen den Sucha=Abſchnitt
ſchreiten fort. In der Gegend Rawa und weſtlich
Chenciny lebhafte Artillerickämpfe.
Oberſte Heeresleitung.
* Von den in dem heutigen Bericht des Großen
Hauptquartiers genannten Orten liegen
Fontaine=
la=Mitte drei Kilometer nordöſtlich von Vienne=le=
Chäteau am Weſtrande des Argonnerwaldes,
Wiſem=
bach im Lebertal weſtlich Markirch und etwa 12
Kilo=
meter öſtlich St. Dié, Blinno und Gojsk zwiſchen
Lipno und Sierpe nordöſtlich Wloclawec, Szpital Gorny
dicht nördlich von Wloclawec, Chenciny ſüdweſtlich Kielce,
öſtlich Ezenſtochau.
*
* Berlin, 23. Jan. Zum Kampf in
Flan=
dern meldet die Voſſiſche Zeitung aus Amſterdam: Die
Kämpfe beſchränken ſich auf Duelle zwiſchen der Artillerie
und dem Flugzeug. Das ganze Land ſei überſchwemmt;
die Felder ſeien in Seen und die Laufgräben in Ströme
verwandelt. Trotz dieſes Wetters zeigen die Flieger auf
beiden Seiten erhöhte Tätigkeit. Tollkühne Luftangriffe
würden zu Tag= und Nachtzeiten unternommen.
* Kopenhagen, 23. Jan. National Tidende
meldet aus London: Ein älterer engliſcher
Linien=
offizier, der verwundet aus dem Schützengraben
nach London kam, berichtet: Unſere Soldaten leiden
fürch=
terlich. Außer gichtiſchen Erkrankungen kamen auch viele
Fälle von nervöſem Zuſammenbruch vor. In der letzten
Zeit kamen Verwundungen durch Granaten weniger häufig
vor. Es ſteht aber unzweifelhaft feſt, daß die Soldaten
ſehr unter dem Aufenthalt in den naſſen Schützengräben
leiden.
* Wie die Braunſchweigiſche Landeszeitung
zuver=
läſſig erfährt, werden die von den Engländern im Kampfe
gegen die Deutſchen durch die Ueberſchwemmungen
in Weſtflandern herbeigeführten Schäden auf über
350 Millionen Gulden beziffert. Die überſchwemmten
Fluren ſind ertragreichſtes Kulturland Flanderns und
durch die engliſchen Maßnahmen auf mindeſtens 5 Jahre
von jeder Ertragfähigkeit ausgeſchloſſen. Da die Eng= ſelbſt keinen Schaden davon haben, wird ſie dies
wenig rühren.
* Mailand, 22. Jan. Der Kriegsberichterſtatter
des Secolo, der die ruſſiſche Front bei Warſchau
beſucht hat, berichtet: Hunderte polniſche Bauern flüchten
in entſetzlichem Zuſtand und halb verhungert durch die
ſumpfigen und verregneten Gegenden nach Warſchau. Alle
erzählen von dem ſchrecklichen Elend, da es an
Lebensmitteln fehlt und alles in Trümmer geſchoſſen und
verbrannt iſt. Zwiſchen Warſchau und der Rawka lagern
mehr als 20000 Flüchtlinge.
* Berlin, 23. Jan. Die Warſchauer Berichterſtatter
der Zeitungen neutraler Länder haben, wie die Voſſiſche
Zeitung meldet, auf Veranlaſſung der Militärbehörde
Warſchau verlaſſen müſſen. Von der Bevölkerung
ſei bis jetzt der dritte Teil aus Warſchau entfernt worden.
* Wien, 22. Jan. (Ctr. Bln.) Das ruſſiſche
Amts=
blatt Prawitelſtwenni Wjeſtnik ſucht die im Publikum
herrſchende und ſich mannigfach äußernde gedrückte
Stimmung durch den Hinweis zu beſänftigen, daß
Leute, die nicht unmittelbar am Kriege teilnehmen, die
Kriegsereigniſſe nicht nach einzelnen Kampfreſultaten
be=
urteilen, ſondern ſich getroſt auf die Heeresleitung und die
verantwortlichen Faktoren verlaſſen ſollten. Bei fern=
ſtehenden Perſonen könnte jetzt die Frage auftauchen, ob
die Kriegsſpannung an der ruſſiſchen Front der
auf der franzöſiſch=engliſch=deutſchen entſpreche. Die
Oeffentlichkeit ſoll aber unbeſorgt ſein, denn alle
Ope=
rationen der ruſſiſchen Armee und deren Verbündeten
ſeien von größtem Mut diktiert. Man ſei beſtrebt, alles
daran zu ſetzen, um die ſiegreichen Unternehmungen auf
deutſches Gebiet zu tragen. Die ruſſiſchen Blätter, die
dieſes Communiqus veröffentlichen, knüpfen Bedenken
daran, ob es ausreichen werde, die öffentliche Meinung
in Rußland über gewiſſe, immer empfindlicher werdende
Zweifel hinwegzutröſten. (Voſſ. Ztg.)
T.U. Wien, 23. Jan. Wie polniſche Blätter melden,
ſind die Warſchauer Behörden beſtrebt, der Bevölkerung
den erfolgreichen Vormarſch der Deutſchen
möglichſt zu verheimlichen. Dagegen machen in War=
ſchau eingetroffene Flüchtlinge Mitteilungen über das
Zurückfluten der Ruſſen von der Gefechtslinie. Die
Ver=
breitung der immer häufiger werdenden Alarmgerüchte
wird von den Behörden ſtreng geahndet. In Radom
amtieren vorläufig noch ruſſiſche Behörden. Es werden
jedoch in aller Eile Vorbereitungen für die Räumung der
Stadt getroffen. In Warſchau traf aus Petersburg der
Botſchafter der Vereinigten Staaten mit einem Staats=
ſekretär und einem Militärattaché ein, um ſich über die
Situation zu unterrichten. (B. Z.)
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 22. Jan. Das
Haupt=
quartier veröffentlicht folgenden Bericht: Die Haupt=
ſtreitkräfte der Ruſſen, denen es, wie gemeldet,
nicht gelungen war, unſeren linken Flügel zu umzingeln,
zogen ſich vor unſerer Gegenoffenſive zurück. Unſere
Truppen verfolgen den Feind. Am 21. Januar verſuchten
engliſche Streitkräfte unter dem Schutze von drei
Kanonen=
booten eine Offenſive gegen unſere Truppen, die ſich bei
Korna befinden, wurden aber völlig beſiegt und
ge=
zwungen, ſich zurückzuziehen. Unſere Verluſte ſind
unbe=
deutend.
* Petersburg, 22. Jan. Der Generalſtab
der kaukaſiſchen Armee meldet: Am 20. Januar
fand keine bedeutende Unternehmung ſtatt.
Fair play?
* Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die Köln. Ztg.:
Zorn und Erbitterung waren bislang die Gefühle,
die den Deutſchen beherrſchten, wenn er Englands
ge=
dachte, des böſen Nachbars, dem es nicht gefallen, daß
wir in Frieden lebten. Dazu geſellt ſich neuerdings die
Verachtung. Heiß wallt uns der Zorn auf, wenn wir
ſehen, daß hinter der Maske des perfect gentleman und
des kair play, die der Brite jahrhundertelang der Welt
vorgeheuchelt, ein Egoismus zutage tritt, der ſeinesgleichen
nicht hat. Klar zeigt es ſich, daß das, was wir als
Lebensanſchauung des Engländers ſchätzten und
reſver=
tierten, nichts als die eudämoniſtiſche Umgangsform
einer Selbſtſucht war, nur darauf gerichtet, ſich das Leben,
das uns ein Kampf iſt, ſo bequem und glatt wie möglich zu
machen. Wenn es das Ideal jedes einzelnen in meinem
Kreiſe iſt, ſich als gentleman zu benehmen, ſo bewahren
mich dieſe Umgangsformen vor allerlei Unannehmlichkeiten;
wenn jeder einzelne das kair play zu ſeinem Grundſatz
macht, ſo fahre ich gut dabei — das iſt das Lebensprinzip
des Engländers. Man hatte längſt erkannt, welchen
Be=
weggründen dieſes Prinzip entſprang, aber man konnte
der Folgerichtigkeit, mit der es durchgeführt iſt, die
Ach=
tung nicht verſagen, und man lebte vielfach dem Glauben,
daß es der Engländer nach dem Beiſpiel Bismarckſcher
Realpolitik auch auf das internationale Leben, auf den
politiſchen und wirtſchaftlichen Völkerverkehr übertrage.
Wer das meinte, den hat dieſer Krieg ein für allemal von
dieſem Wahn geheilt. War die Erbitterung
ungerechtfer=
tigt, als wir zuſehen mußten, wie der Vater des jetzt
regie=
renden Königs jenes Keſſeltreiben begann, indem er uns
durch die Uebermacht der Treiber und Schützen einzukrei=
ſen ſuchte wie ein gehetztes Wild? Gentlemanlike und
kair play! War der Zorn unbegründet, als König Georg,
der Sohn jenes, es zum Vorwand des Krieges machte,
daß wir die Neutralität Belgiens verletzen mußten,
weil England die Ruſſen und Franzoſen in Front und
Rücken gegen uns hetzte? Dasſelbe England, das mit
eben dieſem Belgien ſchon lange ſchwarz auf weiß
abge=
macht hatte, wie es die Neutralität dieſes Landes
ver=
letzen wollte, wenn es gegen uns ging: England das nie
ein Hehl daraus gemacht, daß ihm die Neutralität
Hol=
lands Hekuba ſei, wenn ihr Bruch es ihm erleichtern ſollte,
Deutſchland zu bezwingen; England, das es nicht einmal
der Entſchuldigung wert fand, als es neben dem japani=
ſchen Genoſſen, die Neutralität Chinas verletzend, durch
chineſiſches Gebiet marſchierte, um den Widerſtand
Tſing=
taus zu brechen! Fair play! Wer in der Welt wagt es,
auf uns den Stein zu werfen, weil wir erbittert
aufbe=
gehrten, als England uns auf allen Meeren die
wehr=
fähigen Deutſchen abfing, die begeiſtert herbeieilten, um
ihr Vaterland gegen die Ueberzahl ſeiner Feinde zu
ver=
teidigen, als England uns die Kabel durchſchnitt und die
Brieſe von neutralen Schiſfen ſtahl, um aus dem ſichern
Hinterhalt mit der beguemen Waſſe der Verleumdung
gegen uns Krieg zu führen und unſere Verteidigung
mundtot zu machen? Fair play! Und hatten wir nicht
ein Recht dazu, zornig zu ſein. weil England glaubte, es
könne ſeine Schlachten durch Ruſſen, Franzoſen, Serben,
Montenegriner Japaner, Kanadier, Auſtralier, Turkos,
Senegaleſen, Silhs, Gurkas, Panthans, Kalmücken und
Tartaren ſchlagen laſſen und ſich ſelbſt durch den Einſatz
ſeiner Söldner von dem Blutzoll loskaufen; ſollten wir
fiſchblütig zuſehen, als England, das ſich um den Reſpekt
vor der weißen Raſſe ſtets ſo heuchleriſch beſorgt zeigte,
in Afrika deutſche Männer und ſelbſt deutſche Frauen
ſei=
ner Nigger=Soldateska preisgab, ſie wie das Vieh
verla=
den ließ und in die Konzentrationslager Kitchenerſcher
berüchtigter Erfindung einſperrte? War das gentleman=
ükes und war es fair plaz, als England zhniſch
ent=
hüllte, daß ſein Kriegsplan darin beſtehe, die Bevölkerung
Deutſchlands, Oeſterreichs und Ungarns auszuhungern,
weil es damit die Gefahr umging, ſeine Schiffe und
koſt=
bare britiſche Menſchenleben in dem Kriege, den es
ange=
zettelt, aufs Spiel zu ſetzen?
Jeder Tag, jede Stunde bringt neue Muſterbeiſpiele
dafür, was dieſe engliſchen gentlemen unter fair plaz
verſtehen. Und dazu ſollten wir weh= und demütig
ſchwei=
gen, ſollen uns wie Schulinaben mit Bektionen über das
Völkerrecht den Mund ſtopfen laſſen, ein Völkerrecht, das
man drüben verletzt, wo es nur nützlich und gefahrlos
ſein kann, und das nach britiſcher Meinung nur zur
Be=
achtung der andern, aber beileibe nicht für Großbritannien
geſchrieben iſt! Wir antworten auf alles das mit
Erbit=
terung und ehrlichem Zorn. und wers uns verwehren will,
mags verſuchen, uns kümmerts nicht. Aber in den Zorn
und in die Erbitterung miſcht ſich nun auch die
Verach=
tung — ſo ſagten wir. Und iſt es nicht verächtlich. wenn
England und die Engländer, wenn die einſt ſo freiheits=
ſtolzen Briten ſpeichelleckeriſch dem Zaren aller Reußen
die Stiefel küſſen, Rußland als den Befreier Europas
von deutſcher Knechtſchaft preiſen und von der ruſſiſchen
Dampfwalze das Heil und die Rettung erflehen, nachdem
das Vertrauen in die eigene Kraft ſie verlaſſen hat?
Wenn das gentlemanlike iſt, ſo reicht ein ſolcher
gentle-
man nicht hinan an deutſche Verachtung. Aber noch mehr.
England legt Minen, um neutrale Schiffe in die Luft zu
ſprengen, weil ſie Lebensmittel für die deutſche
Bevölke=
rung bringen könnten, England läßt Bomben werfen über
Düſſeldorf, Freiburg, Friedrichshafen, Kuxhaven, Köln,
darunter offene Städte, läßt andere offene deutſche Städte
wie Daresſalam, Victoria in Kamerun und Swakopmund
durch ſeine Schiffskanonen beſchießen, und dasſelbe
Eng=
land zetert über Verletzung des Völkerrechts und be=
ſchimpft unſeren Kaiſer aufs empörendſte, wenn die deut=
ſchen Kriegsſchiffe, die „Ratten” des Herrn Churchill, ihre
„Löcher” kühn verlaſſen, um die Verteidigungswerke und
militäriſchen Einrichtungen an der engliſchen Küſte zu
bombardieren, und ſchreit nach — Amerika, dem großen
Bruder, wenn unſere Zeppeline bei ihrer erſten
Probe=
fahrt über England — denn mehr war der Angriff von
Dienstag nicht — befeſtigte Plätze mit Bomben bewerfen
und antworten, wenn ſie beſchoſſen werden. Amerika ſoll
helfen und ſich für England mitentrüſten. Das nennt
man drüben kair play: „mit gleichem Maße meſſen, gerecht
und billig handeln” um eine engliſche Definition des
ſchmählich mißbrauchten Begriffs anzuführen. Bei uns
Deutſchen iſt kein Raum für die engliſche Boxerauffaſſung,
mit der man uns blenden möchte, für uns iſt der Krieg,
in den man uns hineingezwungen, ein Kampf ums Da=
ſein, in dem wir unſer Alles und unſer Letztes einſetzen
und Leute, die zetern und ſchreien, ſobald ſie merken, daß
die Leichtfertigkeit, mit der ſie dieſen Krieg vom Zaune
gebrochen haben, auch ihr eigenes wertes Leben in Gefahr
bringt, ſind uns verächtlich. Wir bedauern es aufrichtig,
wenn bei unſeren Kriegshandlungen die Zivilbevölkerung
zu Schaden kommt, wenn unbewaffnete Männer oder gar
Frauen und Kinder ihr Leben laſſen müſſen; aber wir
können es nicht ändern, weil es nicht in unſerer Macht
liegt, ſolche traurigen Begleiterſcheinungen des Krieges
zu hindern. Wir haben uns nicht beklagt, als bei uns am
Kriege unbeteiligte Landsleute durch engliſche Bomben zu
Tode kamen; mögen ſich die Angehörigen der Leute in
England, denen gleiches widerfahren, an ihre Herren
Asquith, Grey, Churchill und Genoſſen halten, aber den
Kaiſer zu ſchmähen, iſt töricht, verächtlich und ſicherlich
nicht gentlemanlike.
England will uns aushungern, und dagegen werden
wir uns mit allen geſetzlichen Mitteln, mit allen — man
merke es ſich — wehren. Wie hat man drüben gekeift und
verleumdet, als die belgiſchen Heckenſchützen, nachdem ſie
meuchleriſch aus dem Hinterhalt unſere Soldaten er=
ſchoſſen hatten, nach Kriegsbrauch und Kriegsrecht die
Strafe traf. Nach engliſchem Rezept wäre es doch
ange=
bracht, wenn man in Feindesland die ganze Bevölkerung
füſilierte oder ſie zum wenigſten in Konzentrationslager
einpferchte und dort verderben ließ, wie es die Briten in
Südafrika getan haben. Das wäre am Ende immer noch
menſchlicher, als der offen verkündete Grundſatz Englands,
den Krieg dadurch zu beenden, daß es ganz Mitteleuropa
aushungert. Vielleicht erinnert ſich unſere Heeresleitung
des Transvaaler Muſters, wenn die deutſchen Truppen
nach England kommen ſollten. Im Ernſt geſprochen:
nie=
mand bei uns denkt daran, den Krieg ſo teuflich zu
füh=
ren. Indes, auch uns gibt die Welt jetzt ein Beiſpiel:
wir werden uns jede Sentimentalität bis
auf den letzten Reſt abgewöhnen und den Krieg,
durch den man uns vernichten will, mit den Mitteln
unſe=
rer Gegner führen — bis aufs Meſſer! Gott habe
Groß=
britannien zu ſeinem Schutze mit dem Silberpanzer der
See umgürtet, laſen wir neulich in einer engliſchen
Zei=
tung. Nehmen wirs einmal ſo hin: aber der liebe Gott
hat uns auch die Mittel in die Hand gegeben, den Panzer
zu ſprengen, und wir werden von ihnen Gebrauch machen.
Audaces fortuna juvat!
Der Luſtangriff gegen Englanf.
* Leipzig, 22. Jan. Das L. T. meldet aus Genf
vom 22. Januar: Meldungen der Agence Havas aus
London beſagen, die deutſchen Luftkreuzer haben
über 80 Bomben abgeworfen. (?) Privaten Nachrichten
zufolge ſind in den beſchoſſenen Orten gegen 200 Per=
ſonen verletzt und über 60 getötet worden.
Das Blatt ſchreibt hierzu: Es iſt bemerkenswert, daß die
halbamtliche franzöſiſche Telegraphenagentur ſolche für
England ſehr unangenehmen Nachrichten verbreiten darf.
* Kopenhagen, 23. Jan. Ekſtrabladet ſchreibt:
Die engliſche Preſſe, welche ſich über den Angriff
der deutſchen Luftflotte auf die engliſche Küſte entrüſtet,
glaubt, daß die neutralen Staaten, insbeſondere Amerika,
ihre Entrüſtung teilen müßten. Wir haben auch mehrere
Briefe erhalten, in welchen wir aufgefordert werden,
einen allgemeinen Proteſt der neutralen Länder gegen die
deutſche Kriegführung zu veranlaſſen. Dazu müſſen wir
aber ſagen: Krieg iſt Krieg. Ebenſo wie viele unſchuldige
Grenzländer unter den furchtbaren Folgen des Krieges
leiden, Städte und Dörfer zerſtört, Weiber und Kinder
in Kälte, Dunkel, Hunger und Elend hinausgejagt werden,
ebenſo kann ſich England, das ſich bisher durch ſeine
inſulare Lage ſicher fühlte, nicht darüber beklagen, daß
auch Städte, die an der Grenze Englands am Meere
liegen, vom Kriege betroffen werden. Was bedeutet der
Tod einiger Menſchen gegen die allgemeinen
Kriegs=
greuel! Wir haben als Dänen keine Veranlaſſung, die
deutſche Kriegführung zu verteidigen, müſſen aber doch
ſagen: was dem Einenrecht iſt, iſt dem Andern
billig. Der deutſche Luftſchiffangriff wurde nicht
unter=
nommen, um einzelne Bürger oder Frauen und Kinder zu
töten, ſondern um dem Feinde Schaden zuzufügen, der
Deutſchland auszuhungern wünſcht. Wahrſcheinlich iſt
eine ganze Reihe derartiger Luftangriffe geplant, die
ver=
mutlich mit einem Angriff auf London abſchließen
wer=
den, was ein völlig vernünftiges und berechtigtes Glied
in der Kette wäre. Iſt da Grund vorhanden, ſich hierüber
mehr zu erregen als über andere Grauſamkeiten, die der
Krieg im Gefolge hat? Daß ſich die Engländer über
derartige Angriffe ärgern, iſt ganz in der Ordnung, aber
wir Neutralen können verſtehen, daß Krieg
Krieg iſt, ebenſo gut für die Engländer wie für die
Deutſchen. Eine andere Frage iſt, ob der Luftkrieg zu
irgendwelchem Ergebnis führen kann. Wenn
Deutſch=
land tauſend Luftſchiffe auf einmal nach London ſenden
könnte, würde dies einen wertvollen Einſatz in dem
Kriegsſpiel bedeuten, um Englands herrliche Iſolierung
endlich zu brechen. Da jedoch der Krieg bereits
wieder=
holt Ueberraſchungen gebracht hat, muß auch die
Entwick=
lung dieſer Art der Kriegsführung abgewartet werden.
Vor allem kommt die moraliſche Wirkung in Betracht,
die ſicherlich vorhanden iſt, trotzdem England ſie zu be=
ſtreiten verſucht.
* London, 22. Jan. Daily Telegraph meldet aus
Neu=York: Hermann Ridder rechtfertigt in der Neu=
Yorker Staatszeitung die deutſchen
Luftangriffe=
deren Ziel London, das Herz, das Haupt und die Hand
Englands ſei. Ein erfolgreicher Angriff auf London
würde ganz England in einen Zuſtand der Lähmung ver=
ſetzen.
Lob des deutſchen Heeres im Felde.
* Zürich, 22. Jan. Oberſt Müller ſchildert in
der Neuen Zürcher Zeitung die umſichtigen, mit größter
Sorgfalt geſchaffenen hygieniſchen Anlagen an
der deutſchen Weſtfront. Die
Entwäſſerungs=
frage nähme den erſten Rang bei der Anlage der
Schützen=
gräben ein. Der Latrinenfrage, der Reinlichkeitsfrage
überhaupt, wird nicht nur in den Gräben, ſondern auch
in den Ortsquartieren ſtete Aufmerkſamkeit geſchenkt.
Glänzend ſei auch die reichliche und geſunde
Ernähr=
ung der Truppen und die Ausſtattung mit warmer
Unter=
kleidung, was weſentlich zur Erhaltung und Förderung des
Geſundheitszuſtandes beitrage. Die Leute haben
meiſt ein geradezu blühendes Ausſehen und nehmen an
Körperumfang zu. Aus der Heimat fließt der Strom der
Liebesgaben unaufhörlich. Eine vernünftige
Abwechs=
lung des Dienſtes zwiſchen Marſch=, Exerzier= und
Pio=
nierarbeit tut ein übriges, um die Mannſchaften bei
guter Geſundheit und Stimmung zu erhalten. In einem
Maße, wie man es im Felde nicht für möglich halten
ſollte, wird für Badegelegenheit geſorgt. In vielen
Orten gibt es Brauſebäder und Vollbäder. Ein
Stabs=
arzt ſchwärmte Oberſt Müller ſogar von der demnächſtigen
Eröffnung eines von ihm geſchaffenen Schwimmbades
vor. Die Abſtinenz wird von den Militärärzten im Feld
eher verpönt, als empfohlen; ein mäßiger Alkoholgenuß
wird geſtattet. Müller ſchließt: Der friſch=fröhliche
ſolda=
tiſche Geiſt, die gute Kameradſchaft, das anſtändige
Betra=
gen und die gute Haltung der deutſchen
Sol=
daten im Felde müſſen jedem aufmerkſamen
Beobach=
ter in die Augen fallen. Felſenfeſt iſt die Zuverſicht
und der Glaube an den Sieg bei einem jeden
Mann. Eine von einem ſolchen Geiſte beſeelte Truppe iſt
unter der Führung eines ſo fähigen und pflichtbewußten
Offizierskorps wie des deutſchen den größten Aufgaben
gewachſen. So iſt das ſtolze Wort jenes
Regiments=
kommandeurs, daß er in vorbereiteten Stellungen der
vierfachen Uebermacht ſtandzuhalten vermöge, kein leerer
Schall. In den Tagen dieſes letzten Aufenthalts an der
Front, im Verkehr mit den Offizierskreiſen, vertiefte und
verſtärkte ſich meine Achtung vor der ſoldatiſchen Tugend,
dem hohen Bildungsſtand, der ernſten Pflichterfüllung,
der glühenden Vaterlandsliebe und der liebenswürdigen
Kameradſchaftlichkeit des deutſchen Offizierskorps. Echt
vornehme Geſinnung und ungezwungener ſoldatiſcher
Frohſinn ließen den fremden Gaſt bald heimiſch werden
und ſein Herz höher ſchlagen
Die Verſenkung des „Durward‟
* Amſterdam, 22. Jan. Handelsblad meldet über
das Verſenken des engliſchen Dampfers „Durward” aus
Rotterdam: „Durward” empfing gegen 3 Uhr
nachmit=
tags das Signal des Unterſeebootes, anzuhalten.
Der Kapitän gab ſeinerſeits den Befehl „Volldampf
vor=
aus!” in der Hoffnung, die holländiſchen
Territorial=
gewäſſer zu erreichen, und ſtoppte auch nicht auf ein
zwei=
tes Signal. Schließlich löſte das Unterſeeboot einen
Schuß. Es befand ſich jetzt längsſeits des Dampfers, der
ſo Gefahr lief, torpediert zu werden. Nachdem der
eng=
liſche Kapitän geſtoppt hatte, hißte das Unterſeeboot die
deutſche Flagge. Vier Mann der Beſatzung begaben ſich
an Bord des Dampfers, wo ein Offizier die Schiffspapiere
forderte und der Mannſchaft Zeit gab, das Schiff zu
ver=
laſſen. Es waren dazu nur fünf Minuten nötig, da wegen
der Minengefahr die Boote ſtets bereit gehalten werden.
Das Unterſeeboot ſchleppte die Boote zu dem Maas=
Feuerſchiff, wo die Mannſchaft aufgenommen wurde.
Dann wurde der Dampfer torpediert.
Der Papft über den Krieg.
* Rom, 22. Jan. Der Papſt hat im Konſiſtorium
eine Anſprache gehalten, in der er von neuem ſeinen
tiefen Schmerz über den unheilvollen Krieg ausdrückte.
Der Papſt bemerkte, daß Monat um Mongt verſtreiche,
ohne daß auch nur von ferne die Hoffnung ſich zeige, daß
das Blutbad ein Ende nehmen werde. Er fügte hinzu,
daß, wenn er auch das Ende dieſer Geißel nicht
herbei=
führen könne, er ſich bemüht habe und noch bemühe, die
ſchmerzlichen Folgen zu lindern. Der Papſt
erklärte, daß es ſicherlich weder ratſam noch nützlich ſein
würde, wenn die päpſtliche Autorität ſich in die
Zwiſtig=
keiten der Kriegführenden einmiſchen würde. Wer ſein
Urteil wäge, müſſe erkennen, daß der päpſtliche Stuhl in
dieſem ungeheueren Kampfe mitten in der größten Be=
ſorgnis ſich vollkommen unparteiiſch verhalten
müſſe. Der römiſche Pontifex muß als Vertreter Jeſu
Chriſti, der für alle und jeden geſtorben iſt, mit dem
glei=
chen Gefühl der Liebe alle Kämpfenden umfaſſen, und er
hat außerdem als gemeinſamer Vater der Katholiken
ſo=
wohl auf der einen wie auf der anderen Seite der
Krieg=
führenden eine große Zahl von Kindern, deren Heil ihm
gleichmäßig und ohne Unterſchied am Herzen liegen muß.
Es iſt daher notwendig, daß er in ihnen nicht die
Son=
derintereſſen ſieht, die ſie trennen, ſondern das Band des
gemeinſamen Glaubens, das ſie zu Brüdern macht. Wenn
er anders handeln wollte, ſd würde er nicht nur die Sache
des Friedens nicht fördern, ſondern er würde Abneigung
und Haß gegen die Religion ſchaffen und die Ruhe und
Eintracht der Kirche ſchweren Störungen ausſetzen. In=
Deutſches Volk, bleibe deiner
Sendung getreu.
Predigt über Joſua 24, 14 und 15; am 17. Januar 1915
in der Stadtkirche zu Darmſtadt gehalten von Pfarrer
K. W. Velte.k)
Morgen kehrt der Tag wieder, an dem vor 44 Jahren
das neue deutſche Kaiſertum feierlich proklamiert wurde.
Ein Tag von unvergänglicher Denkwürdigkeit! Welch ein
Geſchichtsbild, das er uns zeigt! Dort in dem Schloſſe zu
Verſailles die deutſchen Fürſten, Helden, Führer
verſam=
melt um den edlen König, dem in dankbarer Verehrung
und Liebe die Herzen des ganzen deutſchen Volkes begei=
ſtert entgegenſchlugen; ſie alle ſind hingenommen von
einem Gedanken, einer Freude, ergriffen von der
Größe dieſer weltgeſchichtlichen Stunde. Nun erlebt das
nationale Sehnen und Ringen ſeine Erfüllung, der Traum
der Edelſten und Beſten, nun wird ſie eingeerntet die
herr=
liche Frucht unſagbarer Mühe und Arbeit, ausgereift auf
den blutigen Schlachtfeldern im Feindesland: das neue
Reich, das in ſeinem ganzen Weſen deutſch und nur deutſch
ſein will. Welch eine ergreifende Sprache redeten in jener
Stunde die vorausgegangenen wunderbaren Ereigniſſe, die
ſich innerhalb weniger Monate vollzogen hatten, alle dieſe
glanzvollen Taten, deren Kunde die Welt mit atemloſem
Staunen vernommen hatte! — Die deutſche Geſchichte war
an einem Wendepunkt von unvergleichlicher Bedeutung
angelangt. Wir waren ein Volk geworden in einem
Sinne, in dem wir es nie zuvor geweſen. Wir empfingen
unſere weltgeſchichtliche Sendung.
Und nun tritt dieſe Erinnerung in den gegenwärtigen
Weltkrieg herein, in dem wir ringen um alles, was uns
aus jener denkwürdigen Stunde erwachſen iſt. Wird ſie
*) Die Veröffentlichung der Predigt wurde von
Ge=
meindemitgliedern gewünſcht. Daß ſie in einer Zeitung
erſcheint, findet durch die Zeit und den Inhalt ſeine
Recht=
fertigung.
die Redaktion.
uns da nicht ein beſonders ernſtes Wort zu ſagen haben?
Ich will es wiedergeben mit dem Rufe:
Deutſches Volk, bleibe deiner Sendung
getreu!
Unſer Text führt uns in das graue Altertum; er
ver=
gegenwärtigt uns eine Stunde, in der die Sendung
Iſraels einen kraftvollen Ausdruck fand. Joſua, der
be=
kannte Führer und Feldherr, hat die „Aelteſten, die
Häup=
ter, Richter und Amtleute” um ſich verſammelt.
Rückwärts=
chauend läßt er die inhaltſchwere Geſchichte noch einmal
vorüberziehen; er erinnert an die Knechtſchaft in Aegypten,
an die Erlöſung daraus, an die Wüſtenwanderung mit
ihren Plagen, Nöten und Errettungen, an die ſiegreichen
Kämpfe mit den Feinden und die Eroberung des gelobten
Landes. Nun iſt erreicht der langen Sehnſucht Ziel.
Iſrael iſt ein Volk geworden und hat eine Heimat
gefun=
den. Doch Joſua blickt tiefer; er betrachtet dieſe Geſchichte
als religiöſer Menſch mit prophetiſchen Augen, d. h.
mit den Augen des Glaubens, und erkennt darin die Hand
Gottes; er ſagt ſich, Gott hat uns auf dieſen wunderbaren
Wegen nur dazu emporgeführt, um uns in den Dienſt
ſei=
ner Gedanken und Pläne zu ſtellen; er weiß von einer
göttlichen Beſtimmung, von einer Sendung, die ſein Volk
in der Geſchichte erfüllen ſoll. Und darum zieht er die
Summe ſeiner Betrachtungen mit der Frage: Wem wollt
ihr nun dienen? Er ſelbſt hat ſeine Wahl getroffen: Ich
und mein Haus wollen dem Herrn dienen.
Auch wir ſprechen von einer Sendung, die
unſer Volk von Gott empfangen und die in
der Errichtung des Deutſchen Reiches ihren
welt=
geſchichtlichen Ausdruck gefunden hat. Wir meinen
das freilich nicht in dem Sinne, als ob wir das
auserwählte Volk Gottes wären, das einzige, das
dieſen Anſpruch erheben dürfte; und wenn wir von dem
deutſchen Gott ſingen, ſo geſchieht es nicht in dem
Sinne, als ob wir einen beſonderen Gott hätten, oder
als ob der Gott der Welt zu uns in ein ganz beſonderes
Privatverhältnis getreten wäre. Fern bleibe von uns in
dieſer gewaltig ernſten Zeit jede Spur von eitler Selbſt=
überhebung. Aber allerdings, wir glauben an eine
welt=
geſchichtliche Sendung unſeres Volkes, an
einen Auftrag, den es von Gott empfangen hat.
Wir ſagen ſonſt von den großen Perſönlichkeiten der
Geſchichte: Sie hatten eine Sendung für ihre Zeit, für
ihr Volk, vielleicht für Jahrhunderte und Jahrtauſende,
vielleicht für die ganze Menſchheit. Denkt an Propheten,
Religionsſtifter, Reformatoren, Staatsmänner und
Hek=
den. In ähnlicher Weiſe, wie dieſe gewaltigen
Perſön=
lichkeiten, empfangen auch die Völker ihre Sendung von
Gott. Sie treten gleichſam als Volksperſönlichkeiten in
die Geſchichte ein; ſie haben ihre beſonderen Gaben und
Aufgaben, ihre beſonderen Wege und Ziele; ſie haben ihre
Jugend und ihr Alter; ſie entfalten ihre Kräfte in
raſt=
loſem Schaffen und Wirken, und es kommt die Zeit, wo
ſie anfangen, allmählich zu ermatten und zu zerfallen; in
dem allen wirkt ein ewiger Rat und Wille, nicht nach
Laune und Willkür, ſondern nach unumſtößlichen
Lebens=
geſetzen und Ordnungen. Das iſt der Gott der Geſchichte,
der die Völker ſendet, wie die einzelnen Menſchen, der ſie
wunderbar erhebt und wiederum ſtürzt, der ſie beruft zu
ſeinen Werkzeugen und Dienern, und der ſie, wenn ſie
un=
brauchbar und kraftlos geworden ſind, verwirft und bei=
ſeite ſchiebt.
Was gibt nun uns die Gewißheit, daß unſerem
deut=
chen Volke eine große Sendung beſchieden ſei? Wir leſen
ſie aus den Geſchichtswegen, die Gott mit uns gegangen
iſt; ſie führten freilich durch unſagbar viele
Demütigun=
gen, Schmerzen und Leiden, aber doch immer wieder aus
dunklen Tiefen zu lichtvollen Höhen, von Stufe zu Stufe
höher hinan. Wir leſen dieſe Sendung zum anderen aus
den eigentümlichen Gaben, die Gott uns anvertraut hat.
Wir wollen gern anerkennen, was fremden Völkern
gege=
ben iſt, aber wir wollen uns erſt recht beſinnen auf den
großen und heiligen Schatz von Gütern, den wir
empfan=
gen haben. Deutſche Ehrlichkeit und Gradheit, dautſche
Innerlichkeit und Treue, und wiederum, deutſche ung,
dautſche Wiſſenſchaft und deutſche Kultur, und noch höhl
hinauf, deutſcher Idealismus und deutſche Frömmigkei
das wundervolle Geiſteserbe unſerer Dichter und
zwiſchen halte er ſeine Hie für beide Teile bereit und
weiſe ſie in gleicher Weiſe auf beide Teile hin. Er
appel=
liere an das Gefühl der Menſchlichkeit bei
den=
jenigen, welche die Grenze von Feindesland überſchritten
haben, um ſie zu beſchwören, daß ſie die beſetzten
Gegen=
den nicht mehr verwüſten werden, als es unbedingt durch
die Notwendigkeit der militäriſchen Beſetzung erforderlich
ſei. Und was noch wichtiger iſt, damit die Geiſter der
Einwohner nicht ohne wahren Grund in dem, was ihnen
am teuerſten iſt, gekränkt werden, wie in den Kirchen und
den Dienern Gottes und in den Rechten der Religion und
des Glaubens. Hingegen denjenigen, die ihr Vaterland
vom Feinde beſetzt ſehen, rate er ab, die
Aufrechter=
haltung der öffentlichen Ordnung zu
ver=
hindern und dadurch ihre Lage zu verſchlimmern.
Der Papſt ſchloß, indem er die Notwendigkeit
her=
vorhob, inſtändige und demütige Gebete zum Herrn zu
ſenden und ſich zu vergegenwärtigen, daß der Friede nicht
ohne den göttlichen Willen die Welt verlaſſen habe. Gott
geſtatte, daß die Menſchen, die alle ihre Gedanken auf
irdiſche Dinge gegründet hatten, ſich gegenſeitig durch
Verwüſtungen beſtrafen. Andere Ereigniſſe kämen hinzu,
um die Menſchen zu zwingen, ſich unter die gewaltige
Hand Gottes zu demütigen, ſo der jüngſtvergangene Tag,
von dem jedermann wiſſe, wie furchtbar und voller Trauer
er geweſen ſei. Der Papſt fordert zu öffentlichen und
privaten Gebeten auf und zur Teilnahme an den zwei für
ganz Europa für den 7. Februar und für die übrigen
Ka=
tholiken der Welt für den 27. März anbefohlenen
feier=
lichen Bußgottesdienſten. Der Papſt kündigt an, daß er
dem erſteren ſelbſt in der Baſilika St. Peter beiwohnen
werde. Endlich drückte der Papſt den Wunſch aus, daß
durch Vermittelung der hl. Jungfrau der Friede erlangt
werde und daß Jeſus Chriſtus von neuem der Welt er=
ſcheinen möchte und dann feſten Wohnſitz unter ihnen
nehme.
Eine gemeinſame Anleihe der Entente=Mächte.
* Berlin, 23. Jan. Laut Berl. Tagebl. meldet das
Echo de Paris, die Finanzminiſter der
Entente=
kommen. Wie der Gaulois ſchreibt, ſei das Ziel der
Zuſammenkunft eine gemeinſame Anleihe der drei
Mächte in Höhe von 15 Milliarden. — Die Deutſche
Tages=
zeitung meint, da ſowohl in Frankreich wie erſt recht in
Rußland für die Unterbringung größerer Anleihen nur
geringe Ausſicht beſtände, ſo werde England wohl allein
dieſe Anleihe aufzubringen haben. Aber wenn England
die ganze finanzielle Laſt des Krieges bei dem
Dreiver=
band zu tragen habe, ſo würden ihm die letzten 100
Mil=
lionen Pfund, von denen Lloyd George ſagte, wer ſie zur
Verfügung habe, werde in dieſem Kriege Sieger ſein, bald
von ſeinen Bundesgenoſſen aus der Taſche gezogen
wor=
den ſein.
* Berlin, 23. Jan. Der ruſſiſche
Finanz=
miniſter Bark trifft, einer Meldung der Voſſiſchen
über Saloniki zu Schiff nach Bordeaux. Die Voſſiſche
Zeitung meint, Herr Bark begibt ſich auf einen ſchweren
und demütigenden Weg.
Ein japaniſcher Bericht über die Schlacht
bei den Falklandinſeln.
* (Ctr. Frkft.) Aufgrund eines japaniſchen Berichts,
der in einer Pekinger chineſiſchen Zeitung erſchien, ſchickt
ein Mitarbeiter des Hann. Kur. die nachſtehenden, recht
bemerkenswerten Ausführungen. Die Pekinger Zeitung
wurde einem gefangenen ruſſiſchen Offizier abgenommen.
In ihrem japaniſchen Bericht iſt zu leſen:
„. . . . . Einen neuen empfindlichen Stoß hat, wie
über Peking berichtet wird, das Preſtige des weißen
Mannes durch die Seeſchlacht bei den Falklandinſeln
er=
litten. Der endloſe Jubel in Kioto, Tokio und Jokohama
bezieht ſich aber nicht auf die Vernichtung der ſchwachen
deutſchen Seeſtreitkräfte, ſondern auf die japaniſche, dort
mitwirkende Flotte. Die japaniſchen Zeitungen ſtellen
den Verlauf der Schlacht ausführlich dar. Vor Beginn
der Schlacht, ſo wird berichtet, ſtellte der engliſche
Ad=
miral an den japaniſchen Admiral das An=
ſinnen, er ſolle ſich während der Schlacht den Befehlen
des engliſchen Admirals unterſtellen. Auf dieſes
Anſinnen erwiderte der japaniſche Admiral: „Im großen
Weltmeere weſtlich des amerikaniſchen Kontinents gibt es
nur eine Oberhoheit und das iſt die japaniſche.
Eine Unterſtellung meines Geſchwaders unter den
Ober=
befehl des engliſchen Admirals iſt ein Unſinn.‟ Das
ja=
paniſche Geſchwader verhielt ſich während des Gefechts
zunächſt abwartend. Als das engliſche Geſchwader
ſtarke Verluſte erlitten hatte, mehrere Panzer
kampfunfähig gemacht worden waren und zu weichen
be=
gannen, rief Sturdee die Hilfe der Japaner an.
Bei dem darauf ſich entwickelnden Kampfe zwiſchen
japa=
niſchen und deutſchen Panzern — letztere hatten
natur=
gemäß bereits in dem dreiſtündigen Kampf mit England
gelitten — gelang es den Japanern, die deutſchen Kreuzer
kampfunfähig zu machen. Sie ließen darauf von weiterer
Beſchießung ab. Jetzt fielen die noch nicht beſchädigten
engliſchen Schiffe über die wehrlos gemachten deutſchen
her und errangen einen billigen Sieg. Die japani=
ſchen Zuſchauer konnten ſich nicht enthalten, ihrer
Ver=
achtung über dies feige und nichtswürdige
Verhalten der engliſchen Marine Ausdruck
zu geben: Die engliſchen Gentlemen ſind keine Samurais!
In ganz Japan wird der Sieg bei den Falklandinſeln als
ein Sieg der japaniſchen Flotte, als ein Beweis der
Ueberlegenheit der japaniſchen Flotte und japaniſchen
Moral über die engliſche angeſehen und gefeiert. Dieſe
Schlacht gibt uns die Gewißheit, daß wir in unſeren
Ge=
wäſſern jede Flotte der Welt nur ſo lange zu dulden
brauchen, wie es uns paßt.”
Der Dacka=Fall.
* Waſhington, 22. Jan. Meldung des Reuter=
ſchen Bureaus. Das Staatsdepartement teilte den
Eigen=
mächte würden demnächſt in Paris zuſammen tümern der „Dacia” den Entſchluß Englands
mit, das Schiff zu beſchlagnahmen wenn es ausfährt. Die
Eigentümer erwiderten, das Schiff werde dennoch fahren,
um eine grundſätzliche Entſcheidung des Priſengerichts
herbeizuführen.
Eine „unbebagliche Situation‟.
* Rom, 22. Jan. Giornale d’Italia ſchildert nach
brieflichen Informationen den demoraliſierenden Einfluß
der deutſchen Unterſeeboote auf die engliſche
Flotte im Hafen, die durch ſie eine Verminderung der zu
Kreuzfahrten beſtimmten Schiffe gefunden, ſodaß dieſe
Aufgabe Schiffen älteſter Konſtruktion überlaſſen worden
ſei. Die deutſchen Marineoffiziere ſchienen den Plan des
engliſchen Minenſyſtems beſſer zu kennen als die
Eng=
länder ſelbſt und machten Spazierfahrten an der eng=
Zeitung aus Sofia zufolge, heute dort ein und begibt ſich liſchen Küſte mit einer Sicherheit, als befänden ſie ſich
in den Gewäſſern Helgolands. Man beginne in
eng=
liſchen Marinekreiſen dieſe unbehagliche
Si=
tuation ſchwer zu empfinden, die ſoviel mechaniſche
und menſchliche Kraft in die größte Gefahr bringe und
zur Unbeweglichkeit verurteile.
Die Neutralſtätsrechte im Wirtſchaftskriege.
* Bern, 22. Jan. Der Bund ſchließt ſeine
Artikel=
reihe über die Neutralitätsrechte im Wirt=
ſchaftskriege und führt aus: Es fällt niemandem in
der Schweiz ein, die Neutralitätspflichten nicht zu
erfül=
len. Um ſo unbeſtreitbarer iſt aber unſer Anſpruch auf
die Achtung unſerer Neutralitätsrechte, die wir aus den
gleichen Verträgen ableiten wie unſere Pflichten. Mag
auch weder das Haager noch das Londoner Abkommen
für die Staaten, auf die es bei unſerer Einfuhr beſonders
ankommt, verbindlich ſein, ſo beſtehen doch unſere
Han=
delsverträge zu Recht, ſo ſind doch unſere Anſprüche auf
eine unverkümmerte, friedliche Exiſtenz etwas, das durch
keine Förmlichkeit ſanktioniert zu werden braucht. Zu der
von den Mächten im Jahre 1815 in den
Neutralitäts=
urkunden garantierten Unabhängigkeit gehört aber die
Vermeidung eines jeden wirtſchaftlichen Drucks, der in
die Lebensbedingungen unſeres Volkes eingreifen und es
der Geſahr eines ſeine Lage erſt verſchlimmernden
Gegen=
drucks ausſetzen könnte. Es muß erwartet werden, daß
dieſe Erkenntnis das fernere Verhalten der Staaten,
von denen unſere Verſorgung mit Lebensmitteln und Roh=
ſtoffen abhängt, beſtimmen wird.
England und die Neutralen.
* Kopenhagen, 22. Jan. Die ſchwediſche
Mißſtimmung gegen England findet in dem
angeſehenen Malmöer Blatt Snällpoſten ſcharfen
Aus=
druck. Das Blatt ſchreibt, das engliſche Auftreten gegen
die neutralen Mächte bereite die tiefſte Enttäuſchung.
Eng=
lands wirtſchaftliche Taktik entſpreche ſicher auch ſeiner
politiſchen Geſinnung. Die Kleinſtaaten würden
nur ſo lange von England geſchützt, als
die Aufrechterhaltung ihrer
Selbſtändig=
keit mit Englands eigenen Intereſſen
übereinſtimme; entgegengeſetzten Falls hätten die
Kleinſtaaten das Nachſehen und müßten froh ſein, wenn
England nicht direkt zu ihrem Untergang mitwirke. Wenn
von engliſcher Seite erklärt werde, daß die für
ſchwe=
diſche Empfänger beſtimmten Waren nur zur Deckung
des eigenen ſchwediſchen Bedarfs dienen ſollen, ſo enthalte
eine Fortdauer des engliſchen Mißtrauens eine grobe
Be=
leidigung des ſchwediſchen Geſchäftslebens und der
lei=
tenden Männer.
Ghenadieff in Rom.
T.U. Rom, 23. Jan. Die italieniſche Preſſe hat
dem bekannten germanophilen bulgariſchen Diplomaten
Ghenadieff bei ſeiner Ankunft in Rom einen äußerſt
freundlichen Empfang bereitet. Die Tribuna
veröffent=
licht eine längere Unterredung mit Ghenadieff. Dieſer
er=
klärte, in einer Spezialmiſſion nach Rom gekommen zu
ſein. Seine Aufgabe erſtrecke ſich jedoch nicht auf andere
Länder. Was die augenblicklichen Tendenzen der
bul=
gariſchen öffentlichen Meinung anbetrifft, ſo
beſtätigte Ghenadieff, daß alle Parteien, die
Stambulo=
wiſtenpartei einbegriffen, die Politik ſtrikter Neutralität
Bulgariens billigen. Bulgarien laſſe ſich ebenſo wie
Ita=
lien nur durch die Sorge um ſeine nationalen Intereſſen
leiten. Ueber die Beziehungen ſeines Landes zu Serbien
und Griechenland zeigte ſich der Diplomat ſehr reſerviert.
Er erkannte jedoch an, daß die Stimmung ſich etwas
ge=
beſſert habe. Dagegen ſeien die Beziehungen Bulgariens
zur Türkei die denkbar beſten und es beſtände kein Grund
zu irgend welchen Mißhelligkeiten. Ueber eine bevor=
ſtehende Zuſammenkunft zwiſchen dem bulgariſchen Zar
und dem König von Rumänien befragt, erklärte
Ghena=
dieff, daß ihm ein ſolches Projekt völlig unbekannt ſei.
Das Giornale d’Italia entbietet dem Diplomaten einen
beſonders herzlichen Willkommengruß und hält ſeine Ent=
ſendung für eine beſonders geſchickte Wahl inanbetracht
des Umſtandes, daß Ghenadieff infolge ſeines
langjäh=
rigen Aufenthaltes in Italien ſich zu einem vorzüglichen
Kenner der italieniſchen Politik ausgebildet habe. Das
Blatt ſchließt mit der Bemerkung, daß Bulgarien von
ſeinem bisherigen politiſchen Programm nicht abweichen
werde.
Der Aufſtand in Marokko.
T.U. Konſtantinopel, 23. Jan. Abdul Melik
hat, wie aus Marokko an Tasvin gemeldet wird, die
Hauptſtadt des Landes, Fez, beſetzt. Raiſuli hat ſich
ihm angeſchloſſen. Die Franzoſen ſandten jüngſt eine
Abordnung von Notabeln aus Tunja unter Führung des
Ulemas Sidis Mehdi zu Abdul Melik, um dieſen zu
veranlaſſen, vom Kampfe abzuſtehen. Er ſollte dafür den
Meliktitel erhalten und ihm weiteres Entgegenkommen
gezeigt werden. Abdul Melik erwiderte der Abordnung,
ſolange Seine Heiligkeit der Kalif ihm nicht befehle, vom
Heiligen Krieg zurückzutreten, ſetze er den Kampf fort.
Abdul Melik ließ die Mitglieder der Kommiſſion
ge=
fangen ſetzen. (M. P.)
und das heilige Glaubenserbe des Evangeliums — das
alles muß man ſich im reinſten Lichte vergegenwärtigen,
um die Eigenart, aber auch um die geſchichtliche Sendung
unſeres Volkes zu verſtehen. Wo ſolche Schätze, da iſt
auch ein heiliger Beruf, eine göttliche Sendung. Wir
dür=
fen ſie nicht verkümmern laſſen; ſie ſind das göttliche
Pfund, mit dem wir nicht bloß unſeren Kindern und
Enkeln, ſondern der ganzen Menſchheit dienen, mit dem
wir unſere Weltaufgabe löſen und Gottes Reich auf
Erden bauen ſollen. Jetzt iſt es Pflicht, dieſe höchſten
Geſichtspunkte ſo ſtark hervorzuheben. Wir werden dann
ahnen, warum und wofür wir heute all das Schwere
tra=
gen müſſen; wir werden einſehen, wie das furchtbare
Schickſal der Gegenwart herausgewachſen iſt aus den gro=
ßen Führungen der Vergangenheit. Gewiß, ſolange wir
in unſerer Zerriſſenheit politiſch und national unfähig
waren, eine Weltſtellung und Weltaufgabe für uns in
Anſpruch zu nehmen und im Rate der Völker ein
kraft=
volles Wort mitzureden, ſah man uns mit anderen
Gefüh=
len an, denn heute. Erſt als wir ein Volk geworden und
mit vollem Bewußtſein unſerer Sendung unſere Macht
und unſere Aufgabe geltend machten, begegneten wir dem
Haſſe und Neid. Unſer Aufſtieg iſt das Aergernis, über
das die feindlichen Völker nicht hinwegkommen. Wohl,
wir könnten heute in Frieden leben, aber um welchen
Preis?. Wenn wir unſere weltgeſchichtliche Sendung
opfern wollten! So iſt das gegenwärtige Schickſal als eine
geſchichtliche Notwendigkeit über uns gekommen, und
darum glauben wir, daß in ihm der Wille des Gottes,
der die Weltgeſchichte lenkt, ein Wort redet. Wir hören
daraus die Stimme des Ewigen: Deutſches Volk, bleibe
deiner Sendung getreu!
Joſua bekennt ſich zur Sendung ſeines Volkes mit
dem Gelübde: Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn
dienen. Wie er ſeinem Volke in ſo manchem Kampfe mit
mannhafter Entſchiedenheit und tapferem Mute
voran=
gegangen iſt, ſo jetzt mit dieſem Bekenntnis. Ein ganzer
Mann, ein ganzer Charakter, eine willensſtarke, ziel=
bewußte Perſönlichkeit. Seine Kraft und Größe liegt in
dem unbedingten Pflichtgefühl, mit dem er ſich für die
Sendung ſeines Volkes einſetzt, und in dem heiligen
Ver=
antwortlichkeitsgefühl vor Gott. —
Welch ein Segen, wenn ein Volk ſolche Führer hat!
Was wäre aus unſerem Volke geworden, wenn Gott ihm
nicht immer wieder zur rechten Stunde die rechten
Män=
ner und Helden erweckt hätte! Wem verdankt der preu=
ßiſche Staat und mit ihm das geſamte Deutſchland ſeine
Erhebung und Wiedergeburt vor 100 Jahren? In erſter
Linie den Männern, die ihre vaterländiſche Aufgabe im
Sinne des Joſuaworts auffaßten: Wir wollen dem Herrn
dienen. —
Vergegenwärtigt euch noch einmal das Bild von Ver=
ſailles, ron dem wir ausgingen. Die erhabenen
Geſtal=
ten, die es uns zeigt, waren ſehr verſchiedengeartete Per=
ſönlichkeiten — einen Zug finden wir bei ihnen allen:
die religiöſe Ebrfurcht, von der in entſcheidender Stunde
ihr vaterländiſcher Dienſt getragen iſt. Der edelſte Stein
in der Ruhmeskrone Kaiſer Wilhelms I. bleibt doch dieſe
ſchlichte Ehrfurcht vor Gott, die ſich bewußt iſt, in allen
Taten nur das Werkzeug eines höheren Willens zu ſein,
und die in allen großen Augenblicken ihre Entſcheidung
im Sinne unſeres Textes trifft. Und daß heute an der
Spitze des Deutſchen Reiches ein Mann ſteht, der vor
Gottes Angeſicht das ganze Gewicht der gegenwärtigen
Entſcheidungsſtunde auf der Seele trägt, in deſſen
Cha=
rakter der Ewigkeitsernſt ſittlicher Verantwortung tiefe
Spuren geprägt hat — welch eine Macht, welch ein Halt
liegt darin für das ganze Volk! — Aber auch uns Geringen
ſolls durch die Seele dringen: dieſes charakterfeſte, willens=
ſtarke: Ich aber. . . Wenn die Zeit ſo Ungeheures fordert,
wenn Trauer, Leid und Sorge in tauſendfacher Geſtalt
durch die Lande ziehen, wenn auch Stunden des
Ermat=
tens, des Verzagens und Zweifelns nicht ausbleiben
wie kommt da ſo unendlich viel auf jene einzelnen, in
Gott gefeſtigten, von dem Ernſt und der Größe der Stunde
durchdrungenen Perſönlichkeiten an; an ihnen ſollen ſich
die Schwachen, die Weichen, die zerbrochenen Herzen
auf=
richten; ſie ſollen für ihre Umgebung Kraft= und
Lebens=
quellen werden; ſie müſſen jetzt ihr Beſtes geben in Wort
und Tat und ſo das Wort einlöſen: Ich aber und mein
Haus wollen dem Herrn dienen.
Ich und mein Haus! Ja, deutſches Haus, deine
ſchwerſte Stunde iſt gekommen. Deine Anſprüche,
Bedürf=
niſſe und Wünſche — ſie müſſen alle zurücktreten hinter
die große vaterländiſche Sache. Deine koſtbarſten Schätze
mußt du hingeben: deine Söhne, deine Männer, deine
Väter.
In deinem Heiligtum gibt’s jetzt Heldenaufgaben und
Heldenproben von ungeahnter Schwere. Das tiefſte Leid
ſtill und gottergeben tragen, ſich ſelbſt bezwingen,
wäh=
rend das Herz blutet aus tauſend Wunden, ein
blühen=
des Lebensglück zertrümmert, das Haus verödet ſehen
und doch den Weg des Gehorſams, der Pflichterfüllung,
des Gottvertrauens gehen — das iſt auch ein
vaterlän=
diſches Heldentum. — Und wiederum iſt es das Haus,
in dem wir die vornehmſte Brunnenſtube deutſchen Geiſtes
und deutſcher Kraft, deutſcher Gottesfurcht und deutſchen
Glaubens ſuchen. Deutſche Mütter ſind es, die uns deutſche
Heldenſöhne erziehen. Aber wir verhehlen uns auch nicht,
daß mancherlei böſe Geiſter wider dieſe Grundveſte
unſe=
res Volkstums Sturm gelaufen ſind. Wir wollen dafür
orgen, daß die dereinſt heimkehrenden Krieger im deut=
ſchen Haus die altbewährte Felsburg, von der unſere
Dichter ſingen, vorfinden, ein Heim, gegründet auf das
Wort: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.
Hier liegen Aufgaben von höchſter Bedeutung, in denen,
ihr Frauen und Jungfrauen, vor allem eure
vaterlän=
diſche Sendung erkennen ſollt.
Draußen in dem ungeheuren Völkerringen wird die
Entſcheidung über unſere Zukunft fallen. Und doch, ſie
wird zugleich auf einem anderen Schauplatze fallen —
dort, wo der Herr der Geſchichte vor uns hintritt und
im tiefſten Ernſte uns ins Gewiſſen ruft: Deutſches Volk,
bleibe deiner Sendung getreu!
Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Januar.
* Juſtizperſonalien. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin haben den Landgerichtsſekretär am
Land=
gericht der Provinz Starkenburg Karl Denk zum
Amts=
richter bei dem Amtsgericht Darmſtadt I, den
Staats=
anwalt am Landgericht der Provinz Rheinheſſen Dr.
Wilhelm Hetzel zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Mainz, und den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Oſthofen
Dr. Max May, z. Zt. im Felde, zum Staatsanwalt am
Landgericht der Provinz Rheinheſſen, die Letztgenannten
mit Wirkung vom 1. Februar 1915, ferner den Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Höchſt Guſtav Vetzberger, den
Amtsrichter bei dem Amtsgericht Reichelsheim Dr. Karl
Werner, den Amtsrichter bei dem Amtsgericht Herbſtein
Albert Hoffmann, den Amtsrichter bei dem
Amts=
gericht Schotten Dr. Ernſt Brill, den Amtsrichter bei
dem Amtsgericht Oſthofen Jakob Keller und den
Amts=
richter bei dem Amtsgericht Pfeddersheim Dr. Joh. Michael
Minnich zu Oberamtsrichtern bei dieſen Gerichten
er=
nannt und dem Amtsrichter bei dem Amtsgericht Darm=
ſtadt I Ludwig Neuroth, den Amtsrichtern bei dem
Amtsgericht Offenbach Adolf Meyer, Ernſt Schmidt
und Dr. Georg Schmuttermaier, dem Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Oppenheim Fritz Kopp, und dem
Amtsrichter bei dem Amtsgericht Pfeddersheim Dr.
Wil=
helm Weiffenbach den Charakter als Amtsgerichtsrat
erteilt.
* Ordensverleihung. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin hat der bisherigen Vizepräſidentin des Alice=
Vereins für Frauenbildung und Erwerb Freiin Sophie
v. Follenius das Ernſt Ludwig=Eleonorenkreuz
ver=
liehen.
* Ernannt wurde durch Entſchließung Großh. Mini=
ſteriums des Innern der Referndar Erich Jourdan aus
Mainz zum Regierungsaſſeſſor.
* Erledigte Stelle. Die Stelle eines Aſſiſtenten bei
der Gewerbeinſpektion Offenbach ſoll baldmöglichſt
vorläufig probeweiſe, beſetzt werden. Betriebschemiker
mit längerer Praxis bevorzugt.
* Militärdienſtnachricht. Befördert wurde der
Vize=
feldwebel Horſt im Inf.=Leib=Regt. Nr. 117 zum
Leut=
nant.
Kriegsauszeichnung. Dr. Kayſer von hier wurde
als Regimentsarzt des Feldart.=Regts. Nr. 51 (
Straß=
burg) am 3. November 1914 vor Ypern mit dem Eiſernen
Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet.
— Großh. Hoftheater. Joſeph Mann von der
Volks=
oper in Wien, der mit ganz außergewöhnlich ſtarkem, von
Publikum und Preſſe einſtimmig anerkanntem Erfolg als
Eleazar gaſtierte, ſingt heute den Tannhäuſer. Morgen
geht der „Waffenſchmied” von Lortzing mit Arnold Gabor
als Graf Liebenau als Gaſt in Szene. Für dieſen Abend
gelten die ermäßigten Preiſe der Volksvorſtellungen.
Dienstag, den 26., wird der Schillerzyklus mit „Kabale
und Liebe” fortgeſetzt. Darin ſind beſchäftigt die Damen
Hacker, Müller=Hanno, Niedt und Pils, ſowie die Herren
Baumeiſter, Ehrle, Hacker, Heinz, Knispel und
Weſter=
mann. Regie Hans Baumeiſter. Für Mittwoch, den 27.,
iſt auf B 22 Verdis „Aida” angeſetzt. Das Werk, das
an=
läßlich der vorjährigen Frühlingsfeſtſpiele vollkommen neu
ausgeſtattet wurde, wird in dieſer Spielzeit zum erſtenmal
gegeben. Die Aida ſingt Franziska Callwey, die Amneris
Anna Jacobs, den Rhadames zum erſtenmal Auguſt
Glo=
berger. In den übrigen Rollen ſind beſchäftigt Margarete
Beling=Schäfer, ſowie die Herren Perkins, Schützendorf
und Stephani. Dirigent Karl Ottenheimer. Regie Otto
Nowack. Donnerstag, den 28., wird nach längerer Zeit
„Krieg im Frieden” von Schönthan und Moſer wieder in
den Spielplan aufgenommen. Dieſes erfolgreiche Luſtſpiel
findet gerade jetzt wieder überall beſonderen Anklang. Am
Freitag, den 29., wird mit einer Aufführung von „Don
Carlos” die erſte Abteilung des Schillerzyklus beendet.
Samstag, den 30., geht „Als ich noch im Flügelkleide” als
Sondervorſtellung in Szene. Sonntag, den 31., wird
„Filmzauber” zum erſtenmal in dieſer Spielzeit gegeben.
Die nächſte Wiederholung des erfolgreichen Ausſtattungs=
ſtückes „Die Reiſe um die Erde” findet Mittwoch, den
3. Februar, ſtatt.
* Reiſen nach Feſtungen. Das ſtellvertretende
Generalkommando des Gardekorps weiſt
darauf hin, daß nach kriegsminiſterieller Verfügung zur
Reiſe nach einer in der Nähe des Kriegsſchauplatzes
gelegenen Feſtung es der vorherigen ſchriftlichen
Er=
laubnis des Gouverneurs oder Kommandanten des
Platzes bedarf. Anträge aus dem Landespolizeibezirk
Berlin ſind mindeſten’s 10 Tage vorher unter
genauer Angabe des Zeitpunktes, für den der Aufenthalt
in der Feſtung gewünſcht wird, der Aufenthaltsdauer
und des Zweckes der Reiſe mit Legitimationspapieren
(polizeilichem Führungszeugnis, bei
Handlungsreiſen=
den außerdem Empfehlungsſchreiben der betr. Firma)
dem ſtellvertretenden Generalkommando des Gardekorps,
Berlin C., Hinter dem Gießhauſe 3, ſchriftlich
einzu=
reichen. Von dort werden ſie gegebenenfalls mit der
vorgeſchriebenen Aeußerung zu dem Geſuche an das in
Betracht kommende Gouvernement (Kommandantur)
weitergeleitet, das die Geſuchſteller mit Beſcheid verſehen
wird. Für Reiſen nach Feſtungen, die nicht in der Nähe
des Kriegsſchauplatzes gelegen ſind, genügen polizeiliche
Ausweispapiere.
* Reichswollwoche. Wie aus der Anzeige in der
heu=
tigen Nummer hervorgeht, muß die Sammlung der
wol=
lenen und baumwollenen Sachen bei der großen Menge,
die eingeht, noch in der nächſten Woche fortgeſetzt werden.
Deshalb ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß
auch die unſcheinbarſten und kleinſten Lappen, ſofern es
wollene oder baumwollene ſind, willkommen ſind. Da
vielfach bei dem Abholen die Sammler vergeblich vorge=
ſprochen haben, weil die betreffenden Familien nicht
an=
weſend waren, erſucht der Oberbürgermeiſter ſolche
Fa=
milien um eine kurze Mitteilung, damit die Sachen
nach=
träglich abgeholt werden.
Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat genehmigt,
daß mit ſofortiger Gültigkeit die durch Vermittlung des
Kriegsausſchuſſes für warme Unterkleidung geſammelten
und zur Verſorgung des Heeres beſtimmten fertigen oder
noch umzuarbeitenden Wollſachen bis zur Abnahme=
ſtelle freiwilliger Gaben auf den preußiſch=heſſiſchen und
Reichseiſenbahnen während der Dauer des Krieges
frachtfrei befördert werden. Die Frachtfreiheit
wird unter der Bedingung gewährt, daß die auf
Fracht=
brief mit der Inhaltsangabe „Reichswollwoche” oder einer
ähnlichen, die Zweckbeſtimmung kenntlich machenden
Be=
zeichnung aufgegebenen Sendungen an eine für jeden
Stadt= und Landkreis eingerichtete Wollkommiſſion
oder an lokale Sammelſtellen für
Reichs=
wollſachen oder an Desinfektionsanſtalten von
Ge=
meinden, Krankenhäuſern oder ſchließlich an die Ab=
nahmeſtelle für freiwillige Gaben der
Armeekorps (Kaiſerlicher Territorialdelegierter der
freiwilligen Krankenpflege, Oberpräſident uſw.) gerichtet
ſind. Es ſoll für die Erlangung der Frachtfreiheit nicht
hinderlich ſein, wenn die zunächſt an eine Zwiſchenſtelle
ge=
richteten Sendungen zur Be= oder Verarbeitung noch an
andere Zwiſchenſtellen geſchickt, alſo vor Erreichung der
Abnahmeſtelle freiwilliger Gaben mehrmals aufgegeben
werden. Dem Frachtbrief iſt eine Beſcheinigung
bei=
zufügen, daß die beifolgenden Sachen während der
Reichs=
wollwoche geſammelt und nach der beſonders ergangenen
Anweiſung der Eiſenbahnverwaltung frachtfrei zu
beför=
dern ſind.
Zeitungen für Heeresangehörige. Nach den
in letzter Zeit gemachten Wahrnehmungen werden
Zeitungen für Heeresangehörige bei den
Feld= und bei den heimiſchen Poſtanſtalten mehr und
mehr nur noch für einen Monat beſtellt. Abgeſehen
davon, daß durch dieſe bedeutende Vermehrung der Be=
ſtellungen der geſamte Zeitungsvertrieb weſentlich er=
ſchwert wird, treten bei dem Verfahren leicht
Unter=
brechungen in der Lieferung während des
Monats=
wechſels ein, weil die Neubeſtellungen für den nächſten
Monat bei der oft langen Beförderungsdauer nicht
immer ſo rechtzeitig bei den Verlags=Poſtanſtalten
ein=
gehen, daß ſie pünktlich mit dem Beginn der Bezugszeit
ausgeführt werden können. Den Aufgebern von
Zeitungs=
beſtellungen für Heeresangehörige iſt daher dringend zu
mpfehlen, die Zeitungen gleich für das
Viertel=
ahr oder für den Reſt der laufenden Bezugszeit zu
beſtellen.
Poſtpakete an dentſche Kriegs= und
Zivil=
gefangene in Japan können von jetzt ab zur
Be=
förderung über die Schweiz angenommen werden.
Poſtdienſt zu Kaiſers Geburtstag. Am
Ge=
burtstag Seiner Majeſtät des Kaiſers ſind die
Poſt=
chalter beim Poſtamt 1 (Rheinſtraße) und beim
Poſt=
amt 2 am Bahnhof von 8—9 Vm. und von 11 Vm.
bis 1 Nm. geöffnet. Die Zweigſtellen in der Hermann=
und Stiftſtraße bleiben geſchloſſen. Es findet
vor=
mittags eine zweimalige Ortsbriefbeſtellung, ſowie eine
einmalige Geld=, Paket= und Landbeſtellung ſtatt. Die
Briefkaſtenleerung erfolgt tagsüber fünf mal in
ange=
meſſenen Zwiſchenräumen.
* Ausnahmetarif. Mit Gültigkeit vom 20. Januar
1915 trat ein neuer Ausnahmetarif 2ly für landwirt=
ſchaftliche Artikel, Bau= und Brennſtoffe und
einzelne Tierarten von den Stationen der preußiſch=heſſi=
ſchen, mecklenburgiſchen, oldenburgiſchen Staatsbahnen, der
Reichseiſenbahnen, der Militärbahn und einer größeren
Anzahl von Privatbahnen nach den durch den Krieg ge=
ſchädigten Teilen des Reichslandes Elſaß=Lothringen in
Kraft. Abzüge des Tarifs (Preis 5 Pfg.) ſind durch die
beteiligten Güterabfertigungen zu beziehen.
Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle. Die Sprechſtunde der
Tuberkuloſe=Fürſorgeſtelle (Auskunfts= und
Beratungsſtelle) hier, Wilhelminenſtraße 34, fällt Mittwoch,
den 27. Januar, aus.
* Städtiſcher Betrieb für Frauenarbeit. Wie bereits
im Anzeigeteil bekannt gegeben, eröffnet die Stadt
dem=
nächſt einen Betrieb, der Frauen und Mädchen reichliche,
gut lohnende Näharbeit vermitteln ſoll. Es handelt ſich
um leichte Arbeiten, die auch von Ungeübten geleiſtet
wer=
den können, umſo mehr, als in der Betriebswerkſtätte
Ge=
legenheit beſteht, die fehlenden Fähigkeiten und Kenntniſſe
ſich anzueignen. Die erſten Arbeiten werden in Kürze zur
Ausgabe gelangen. Augenblicklich werden im Abendheim,
Waldſtraße 21, Hinterhaus, die Meldungen für die
Ar=
beiten entgegengenommen. Verſäume niemand, der auf
Verdienſt angewieſen iſt und andere Beſchäftigung nicht
hat, ſich unverzüglich in den Stunden: vormittags von
½9—12 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr vormerken zu
laſſen.
* Verein der Freundinnen junger Mädchen. In
freundlichſt zur Verfügung geſtellten Räumen Sand=
ſtraße 24 I beabſichtigt der Verein der Freundinnen
junger Mädchen, am 1. Februar eine Garküche
zu eröffnen, die ihren Gäſten ein einfaches, aber kräftiges
Mittageſſen zum Preiſe von 50 Pfg. anbieten will. Es
ſoll damit in erſter Linie Frauen und Mädchen, aber
auch Familien aus dem gebildeten Mittelſtand gedient
werden, die nach vielſeitiger Erfahrung in dieſer teuren
Zeit finanziell oft ſchwer zu kämpfen haben, um an=
ſtändig durchzukommen. Man hofft in der Küche eine
Nahrung herſtellen zu können, wie ſie im
Klein=
betrieb des einzelnen Haushalts für den niedrigen
Preis nicht zu beſchaffen iſt. Zur Köchin wurde
die Kriegswitwe eines Speiſewirts gewonnen, deren
Kenntniſſe die Bereitung einer ſchmackhaften
Haus=
mannskoſt erwarten laſſen. (Siehe auch Anzeigeteil.)
Kriegsfürforge.
* Dem Bericht des Herrn Oberbürgermei=
ſters über den Stand der Gemeindeangelegenheiten am
Schluſſe des Jahres 1914 entnehmen wir weiter:
Am 2. Mobilmachungstag war aus einer Reihe von
Beſchwerden und Anfragen bei der ſtädtiſchen Rechtaus
kunftsſtelle zu erkennen, daß ein großer Kreis von Mietern
der irrigen Meinung war, der Krieg hebe jede
Zah=
lungspflicht auf, insbeſondere beſtehe keine
Ver=
pflichtung zur Mietezahlung und Zahlung von
Hypothek=
zinſen. Tatſächlich blieb in überraſchend vielen Fällen die
Zahlung der am 1. Auguſt 1914 fällig geweſenen Julimiete
aus. Zu dieſen Klagen der Vermieter geſellten ſich die
von Mietern über unberechtigte und unnötige Maßnahmen
von Hausbeſitzern. Es galt hier, möglichſt raſch
einzu=
greifen, um Aufklärung über Zahlungspflicht zu ſchaffen
und unnötige Streitigkeiten und Prozeſſe zu verhindern.
Es galt auch weiter, eine Stelle zu ſchaffen, bei der auf
gütliche Weiſe ein Ausgleich der Intereſſen der Vermieter
und Mieter ohne Inanſpruchnahme der Prozeßgerichte
herbeigeführt werden konnte. Am 3. Auguſt wurde eine
entſprechende Bekanntmachung erlaſſen, durch die u. a. die
Errichtung eines Einigungsamtes für Mietſtreitigkeiten
bekannt gemacht wurde. Dieſe Bekanntmachung hat ihre
Wirkung auch nicht verfehlt. Dem geſchaffenen
Eini=
gungsamt haben auf Anſuchen die nachbenannten
Her=
ren ihre Mitarbeit als Beiſitzer in dankenswerter Weiſe
zur Verfügung geſtellt: Als Vertreter der
Haus=
beſitzer: Hofweißbindermeiſter W. Klein, Rentner L.
Nachtigall, Rechnungsrat Köhler, Kaufmann A.
Sobern=
heim; als Vertreter der Mieter:
Stadtverordne=
ter Hammann, Geſchäftsführer Hütſch, Stadtſekretär
Löſch=
horn, Lehrer W. Loos und als Erſatz Diplom=Ingenieur
A. Sander.
Bis zum Schluſſe des Jahres 1914 wurde das
Eini=
gungsamt in 409 Sachen um Vermittelung angegangen,
und zwar in 201 Fällen von Vermietern und 208 Fällen
von Mietern. Hierbei handelte es ſich in der Hauptſache
um Regelung der laufenden Mietezahlung. Von den 409
Fällen ſind bis zum Jahresſchluß 269 durch Einigung er=
ledigt worden. Die Ergebniſſe der erſten Einigungstermine
waren nicht recht befriedigend, da ein Ausgleich der
Inter=
eſſen ſchwer möglich war. Die Mieter waren anfangs
nicht in der Lage, trotz der zugebilligten Mietnachläſſe, die
Miete aus Unterſtützungsbeträgen zu beſtreiten; an
aus=
reichender Arbeitsgelegenheit mangelte es zudem. Das
Einigungsamt hat deshalb in wiederholten Vorſtellungen
gebeten, die Kriegsfürſorge auch auf die Gewährung von
Mietzuſchüſſen auszudehnen. Dieſer Bitte wurde
entſprochen und in Uebereinſtimmung mit dem
Unterſtütz=
ungs=Ausſchuß genehmigt, daß in beſonderen Fällen
Miet=
zuſchüſſe neben den ſonſtigen Unterſtützungsbeiträgen
ge=
währt werden können. Die Mietzuſchüſſe werden in den
Einigungsverhandlungen, bei denen ein Vertreter des
Unterſtützungs=Ausſchuſſes zugegen iſt, ſogleich im
Einver=
nehmen mit dem Vorſitzenden des Einigungsamtes von
Fall zu Fall feſtgeſetzt. Zuſchüſſe für rückſtändige Mieten
werden nicht gewährt, ſondern das Beſtreben des
Eini=
gungsamtes geht darauf hinaus, die laufende
Mietsver=
bindlichkeit ſo zu regeln, daß der Mieter ſeiner
Zahlungs=
pflicht nachkommt, ohne Mietſchulden zu machen, und daß
der Vermieter in den Beſitz der Miete kommt, möglichſt
durch direkte Ueberweiſung eines Teiles der ſtädtiſchen
Unterſtützungsbeträge. Die Aufwendungen der Stadt für
Mietzuſchüſſe betragen monatlich zurzeit 720 Mark. Die
Tätigkeit des Einigungsamtes hat ſich bewährt.
Die Erhaltung und Beſchaffung von
Ar=
beitsgelegenheit war und iſt Gegenſtand
beſonde=
rer Bemühungen der Stadtverwaltung. Als bei
Kriegs=
ausbruch Betriebseinſtellungen und =einſchränkungen und
infolgedeſſen Perſonalentlaſſungen ſtattfanden, warnte die
Verwaltung vor überſtürzten Maßnahmen. In
wieder=
holten Beſprechungen mit Arbeitgebern und in ſchriftlichen
Mitteilungen erzielte die Verwaltung erfreuliche Erfolge
in bezug auf die Fortſetzung des wirtſchaftlichen Lebens
und die Weiterbeſchäftigung der Arbeiter. Die
Verwal=
tung ſetzte einen Ausſchuß ein, deſſen Aufgabe es iſt,
An=
regungen zur Schaffung, Erhaltung und Vermehrung der
Arbeitsgelegenheiten zu geben. Der Ausſchuß hielt
meh=
rere Sitzungen ab. Seine Vorſchläge wurden weiter
ver=
folgt und es ſind dabei auch Erfolge erzielt worden. Die
Poſt, die Eiſenbahn, Staat, Provinzen, Kreiſe und
benach=
barte Gemeinden wurden erſucht, Beſchäftigung zu
ge=
währen. Die Stadt ſelbſt ſtellte größere
Notſtands=
arbeiten bereit, die einen Geſamtaufwand von
110500 Mark erfordern. Durch die Erfolge unſerer
Truppen und, bedingt durch die großen Bedürfniſſe der
Militärverwaltung an Bekleidungs= und
Ausrüſtungs=
gegenſtänden uſw., ſetzte ſehr bald eine Beſſerung des
Ar=
beitsmarktes, die vorerſt noch anhält, ein, und es kann
in=
folgedeſſen im allgemeinen von einer Arbeitsloſigkeit nicht
geſprochen werden. Um aber für alle Fälle Vorſorge zu
treffen, iſt eine Erwerbsloſenunterſtützung beſchloſſen
wor=
den, die am 15 Dezember in Kraft trat. In erſter Linie
wird Wert auf die Beſchaffung und den
Nach=
weis von Arbeitsgelegenheit gelegt.
Des=
halb wurde auch die Verbindung mit dem Arbeitsamt
an=
geordnet; ſie hat ſich bewährt. Eine Anzahl der Geſuch=
ſteller konnte ſchon bald nach Meldung wieder in Arbeit
gebracht werden. Die Beanſpruchung der Unterſtützung
iſt noch nicht groß.
Es wird ſtets darauf Bedacht genommen, Frauen
Be=
chäftigung zu gewähren. Durch die Bemühungen der Ge=
ſchäftsſtelle des hieſigen Gewerkvereins der
Heimarbeite=
rinnen, unterſtützt von der Stadtverwaltung und dem
Wohlwollen der Militärbehörden und privater Kreiſe,
lagen ſtets Aufträge vor, die einer großen Anzahl Frauen
und Mädchen guten Verdienſt gewährten. Eine Strickſtelle
beſchäftigt bis jetzt regelmäßig etwa 400 Frauen. Bis zur
Zahlung der Auftraggeber legte die Stadt die Löhne der
Heimarbeiterinnen zum Teil vor. Erſatz erfolgt nach und
nach. Auf Anregung des Reſervebekleidungsamtes Mainz=
Kaſtel wird die Stadt jetzt eine Zentralſtelle zur
Beſchäftigung von Frauen mit
Näharbei=
ten einrichten. Der Betrieb ſoll noch im Laufe des
Mo=
nats Januar eröffnet werden. Nach den der Stadt
er=
teilten Zuſagen wird es möglich ſein, einer großen Anzahl
Frauen auf mehrere Monate hinaus regelmäßigen und
guten Verdienſt zu gewähren.
Schon in Friedenszeiten haben bedürftige Kinder der
Stadtſchulen in der hauswirtſchaftlichen Fortbildungs=
ſchule auf Koſten der Stadt Mittageſſen erhalten. Seit
Kriegsausbruch werden täglich an etwa 280
wei=
tere Kinder dieſer Schulen, deren Väter im
Felde ſtehen, warme Mittageſſen
verab=
reicht. Die Aufſicht über die Kinder bei Tiſch führen
außer den Lehrern und Lehrerinnen die Helferinnen der
Jugendfürſorge. Bis zum 1. Dezember wurden rund
17000 Portionen ausgegeben. Die Kinder zahlen, ſoweit
es möglich iſt, für jede Portion 10 Pfg. Die fehlenden
Beträge ſind durch freiwillige Sammlungen des Aus=
ſchuſſes für Jugendfürſorge zuſammengebracht worden, ſo
daß ſtädtiſche Mittel ſeither nicht in Anſpruch genommen
wurden. Die zur Speiſung Erwachſener hier beſtehende
Volksküche kann vorausſichtlich nicht allen Anſprüchen
ge=
nügen. Es iſt daher vorſorglich eine weitere
Volksſpeiſe=
anſtalt in Verbindung mit der Hauswirtſchaftlichen
Fort=
bildungsſchule in Ausſicht genommen. Die Vorarbeiten
ſind bereits geleiſtet.
Die Unterbringung und Verpflegung der hierher
über=
wieſenen Flüchtlinge hat die Mittel der Stadt in
hohem Maße in Anſpruch genommen. Bei Ausbruch des
Krieges trafen hier im Hauptbahnhof etwa 300 italieniſche
Staatsangehörige — Männer, Frauen und Kinder — ein,
die auf der Heimreiſe waren und wegen der durch die
großen Truppentransporte bedingten Ueberfüllung der
Eiſenbahnlinien hier zurückbehalten werden mußten. Ihre
Weiterbeförderung erfolgte am nächſten Tage. Sie
wur=
den im „Orpheum” untergebracht und auf Koſten der
Stadt verpflegt. Mitte November erhielt die Verwaltung
die Nachricht, daß vorausſichtlich in Darmſtadt 5000
wehr=
pflichtige Schleſier, die auf Anordnung des zuſtändigen
Ge=
neralkommandos ihre Heimat verlaſſen mußten,
unterzu=
bringen ſeien. Dieſe trafen ſpäter in größeren Abteilungen
ein, ſo daß keine Zeit zur Vorbereitung war. Sie mußten
vorwiegend in Maſſenquartieren, wie Schulhäuſern und
größeren Wirtſchaftsſälen, untergebracht werden. Ein
kleinerer Teil, etwa 300, meiſtens Schüler höherer
Lehr=
anſtalten, konnte durch das Entgegenkommen hieſiger
Ein=
wohner in Familien unentgeltliche Unterkunft finden. Die
Verpflegung erfolgte, von den in Wirtſchaften und
Fami=
lien Untergebrachten abgeſehen, gegen Bezahlung durch
das Rote Kreuz und durch einen hieſigen Unternehmer,
der in den unteren Räumen des Schulhauſes am
Ballon=
platz eine Küche eingerichtet hatte. Am 22. November
konnten die in ihrer Heimat ſehr benötigten
Grubenarbei=
ter, ſowie die Eiſenbahn=, Poſt= und Telegraphenbedien=
ſteten zurückbefördert werden, nachdem militäriſche
Be=
denken gegen ihre Rückkehr nicht mehr beſtanden. Der
Rücktransport der übrigen Schleſier erfolgte ſodann teils
am 28. November, teils am 9. Dezember. Nach
Beendi=
gung des Krieges wird Erſatz der Koſten von den
zuſtän=
digen Stellen verlangt werden.
Fürſorge für Kriegsbeſchädigte.
* Allenthalben in Deutſchland ſind jetzt Beſtrebungen
im Gang, die darauf abzielen, den durch Verwundung
oder Krankheit an ihrer Geſundheit und Arbeitsfähigkeit
geſchädigten Kriegsteilnehmern mit Rat und Tat zur
Seite zu ſtehen und ſie vor Erwerbsunfähigkeit und
bloßem Almoſenempfang zu bewahren. Die
Militärver=
waltung wird, wie ſie das ſchon wiederholt zum Ausdruck
gebracht hat, ihrerſeits alles tun, was die ärztliche Kunſt
vermag, um die Kriegsbeſchädigten wieder
möglichſt erwerbsfahig zu machen. Als
Er=
gänzung hierzu iſt es aber notwendig, durch beſondere
Fürſorgeeinrichtungen die Unterbringung der
Kriegsbeſchädigten im Erwerbsleben zu
ſichern und insbeſondere den Kriegsbeſchädigten einen
gegebenenfalls nötig werdenden Berufswechſel zu
erleich=
tern. Mit der Frage, wie dieſer immer dringlicher werdende
Zweig der Kriegsfürſorge für den Bereich des
Großher=
zogtums Heſſen praktiſch auszugeſtalten ſei, befaßte ſich
eine Verſammlung, die unter dem Vorſitz des Herrn Geh.
Regierungsrats Dr. Dr. Dietz im Sitzungsſaal der
Lan=
desverſicherungsanſtalt hier tagte und von Vertretern der
Militärbehörden, der heſſiſchen Staatsregierung, der
Han=
delskammern, der Handwerks= und der
Landwirtſchafts=
kammer, verſchiedener Stadtverwaltungen, des Roten
Kreuzes, verſchiedener Wohltätigkeitsvereine, der
Orts=
krankenkaſſe und anderer ſozialintereſſierter
Perſönlichkei=
ten beſucht war.
Der Vorſitzende erſtattete den Erſchienenen einen
ein=
gehenden Bericht über den derzeitigen Stand der
Frage und die Aufgaben, die zu löſen ſeien. In der
ſich anſchließenden lebhaften Ausſprache wurde allgemein
betont, daß die Unterbringung der Kriegsbeſchädigten im
Erwerbsleben, ſei es, daß dies in ihrem alten Beruf oder
durch Ueberführung in einen neuen Beruf geſchehe, eine
ſehr wichtige ſoziale Aufgabe ſei, die nicht weiter aufge=
ſchoben werden könne. Die vorhandenen Arbeitsämter
reichten aber für dieſe Aufgabe nicht aus, es müßten
Orga=
niſationen geſchaffen werden, die mit Hilfe ihrer
perſön=
lichen Beziehungen zu den in Betracht kommenden
Ar=
beitgebern die Arbeitsvermittelung übernähmen. Da
Be=
rufswechſel doch wohl bei manchem Kriegsbeſchädigten
nicht zu umgehen ſei, müſſe auch eine
Berufsbera=
tung für Kriegsbeſchädigte geſchaffen werden,
die ihre Tätigkeit ſchon in den Lazaretten beginnen müſſe.
Zur Ausführung dieſer Hilfsarbeit empfehle ſich die
Bildung örtlicher Ausſchüſſe, die baldmöglichſt an die
Ar=
beit gehen müßten. Zur Einleitung der vorbereitenden
Schritte und zur Zuſammenfaſſung der lokalen Arbeit ſei
auch die Schaffung einer Landeszentralſtelle erforderlich.
Dieſer Landesausſchuß wurde noch in der Sitzung
ge=
bildet, zum Vorſitzenden wurde Herr Geh.
Regierungs=
rat Dr. Dr. Dietz gewählt. Die nächſte Aufgabe, die
Bil=
dung der erforderlichen Ortsausſchüſſe, wird alsbald in
Angriff genommen werden.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 23. Januar 1915
Butter, ½ kg . . 1,45 M.
in Part. ½ kg . 1,35 M.
Eier, Stück
—14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 20-22 Pf.
Handkäſe, Stück 5—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner . 4 M.
Kumpf
(10 Liter) . 65 Pf.
1 kg . 9 Pf.
„ Mäuschen,
½ kg 9—10 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 14—20 Pf.
Zitronen, Stück 6—8 Pf.
Apfelſinen, Stück 8—10 Pf.
Birnen, ½ kg . 14—18 Pf
Nüſſe 100 Stück . — Pf.
Salat, Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück . — P
Endivien, Stück 4—7 Pf
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Radieschen, Bündel 3 P
Rettiche . Stück 4—5 Pf.
Meerrettich, Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½ kg 10 Pf
Zwiebeln, ½ kg . 14 Pf.
Pf.
Tomaten, ½ kg.
Spinat, ½ kg . 20-22 Pf.
Rotkraut, Stück 10—35 Pf.
Blumenkohl, Stück 20—50 Pf.
Weißkraut, Stück 10—30 Pf
Wirſing, Stück . 5—10 Pf.
Grünkohl, Stück . . 5 Pf
Roſenkohl, ½ kg . 25-28 Pf.
Gelberüben, ½ kg 5—6 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 25-26 Pf.
Sellerie, Stück . 5—10 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg
. 1,20 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Haſen, Stück 4,00—4,50 M.
Lapins, Stück 1,10—1,20 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg . . . — M.
Aal. ½ kg
. —M.
Andere Rheinfiſche,
kg 40—60 Pf.
Kabliau,
kg . . 50 Pf.
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
„ kleine, kg 30 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70—76 Pf.
Kalbfleiſch, ½ kg 86-90
Hackfleiſch, 1
. 80
k
. 60 P
k
Rindsfett,
Ziegenfleiſch ½ kg . 60 Pf.
Rindswürſtchen, Stück20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,10 M.
ohne Beilage 1,20 M.
Geſalzenes und Koteletts,
kg 1 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 90 Pf.
Leber= und Blutwurſt,
kg 80 Pf.
Eſchollbrücken, 22. Jan. (Fliegerunfall.)
Ein gegen Abend über unſere Gemarkung fliegender
Doppeldecker, anſcheinend vom Truppenübungsplatz
Darmſtadt kommend, bekam einen Motordefekt, der die
Flieger veranlaßte, im Gleitflug niederzugehen. Dabei
fuhr jedoch das Flugzeug gegen eine Tanne am Saume
des Eſchollbrücker Waldes und fiel von ganz geringer
Höhe zu Boden. Glücklicherweiſe blieben die beiden In=
ſaſſen unverſehrt. Vom Doppeldecker wurde nur der
Pro=
peller und der vordere Teil des Rumpfes unerheblich be=
ſchädigt. Eine große Menge Schauluſtiger von hier und
Pfungſtadt nahm die Gelegenheit wahr, das Flugzeug ſich
genau anzuſehen. Von den hier einquartierten Soldaten
wurde der Luftſegler bewacht, bis er abmontiert und per
Laſtauto in ſeine Station verbracht wurde.
Mainz, 23. Jan. (Das Gouvernement Mainz)
teilt mit: Der ſtellvertretende Kommandierende General
des 18. Armeekorps in Frankfurt a.. M. hat die Artikel 5,
6 und 27 der preußiſchen Verfaſſungsurkunde und die
entſprechenden Artikel 23, 33, 35 der heſſiſchen
Verfaſſungs=
urkunde außer Kraft geſetzt, um eine mit benachbarten
Korpsbezirken übereinſtimmende Rechtslage zu ſchaffen.
Dieſe Maßnahme ſteht weder mit der Kriegslage noch mit
der Haltung der Bevölkerung und der Preſſe in irgend einem
Zuſammenhang. — Die Artikel der heſſiſchen Verfaſſung,
die durch das Gouvernement aufgehoben ſind, lauten: Art
23. Die Freiheit der Perſon und des Eigentums iſt in
dem Großherzogtume keiner Beſchränkung unterworfen,
als welche Recht und Geſetz beſtimmen. Art. 33. Kein
Heſſe darf anders, als in den durch das Recht und die
Geſetze beſtimmten Fällen und Formen verhaftet oder be=
ſtraft werden: Keiner darf länger als 48 Stunden über
den Grund ſeiner Verhaftung in Ungewißheit gelaſſen
werden, und dem ordentlichen Richter ſoll, wenn die
Ver=
haftung von einer anderen Behörde geſchehen iſt, in mög=
lichſt kurzer Friſt von dieſer Verhaftung die erforderliche
Nachricht gegeben werden. Art. 35. Die Preſſe und der
Buchhandel ſind in dem Großherzogtume frei, jedoch unter
Befolgung der gegen den Mißbrauch beſtehenden, künftig
erfolgenden Geſetze. — (11000 Mark in Gold) haben
die Schiller=Lichtſpiele und das Union=Theater innerhalb
weniger Tage zur Reichsbank bringen können, dadurch,
daß bei Zahlung durch ein Goldſtück eine Freikarte
ge=
geben wurde.
Gimbsheim, 23. Jan. (Ein eigenartiges
Straßenbild) bot ſich geſtern abend unſeren
Bewoh=
nern. Eine Schüſſel ungewaſchener, noch dampfender
Pell=
kartoffeln und zwei kleine Stückchen Wurſt wurde von
zwölf Soldaten durch die Straßen transportiert. Dem
Ganzen lag folgender Vorfall zugrunde. Bei dem
Land=
wirt N. hier ſind zwölf Soldaten — entſprechend ſeinem
Vermögen — einquartiert. Die Koſt, die ſchon am erſten
Tage ungenügend war, wurde von Tag zu Tag ſchlechter.
Am geſtrigen Abend gar bekamen die zwölf Mann eine
Schüſſel ungewaſchener Pellkartoffeln und zwei kleine
Stückchen Wurſt zum Nachteſſen. Kurz entſchloſſen nahmen
die Leute das Nachteſſen — Pellkartoffeln ſamt Wurſt
und brachten dieſes in geſchloſſenem Zuge zur Meldung
auf die Schreibſtube. Die Folge war, daß die Leute auf
Koſten des Landwirts ausquartiert wurden. Dieſer eine
Fall iſt jedoch nur eine unrühmliche Ausnahme. Faſt
durchweg wetteifern unſere Bewohner, auch bei ihrer
dies=
maligen Einquartierung, den guten Ruf des gaſtfreien
Rheinheſſen zu erhalten und zu wahren.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 23. Jan. Heute vormittag
um 11 Uhr fand in der St. Petrikirche ein
Trauer=
gottesdienſt für den hier verſtorbenen kubaniſchen
Geſandten Dr. Gonzola de Queſeda ſtatt. Seine
Majeſtät der Kaiſer und König hatte ſich durch den
Vize=Oberzeremonienmeiſter v. Röder vertreten laſſen, der
im Namen des Kaiſerpaares einen Kranz am Sarge
niederlegte. Der Reichskanzler hatte ſeinen Vertreter, den
Unterſtaatsſekretär in der Reichskanzlei, Wahnſchaffe, ent=
ſandt. Für das Auswärtige Amt war der ſtellvertretende
Staatsſekretär, Wirklicher Geheimer Rat Zimmermann,
mit mehreren anderen Herren des Auswärtigen Amtes er=
ſchienen. Das diplomatiſche Korps war faſt vollzählig
an=
weſend. Zahlreiche Freunde, die der Verſtorbene ſich hier
erworben hatte, wohnten der Trauerfeier bei.
(2 Weinheim a. d. B., 22. Jan. (Schaffung eines
Kri gsmuſeums auf der W. S.C.=
Wachen=
burg.) Nachdem der Vorſtand des Weinheimer Alte=
Herrenverbandes auf Grund des in Hannover gefaßten
Beſchluſſes die Weinheimer Muſeumskommiſſion
beauf=
tragt hatte, wegen der techniſchen Durchführung eines
Kriegsmuſeums mit dem Erbauer der Wachenburg,
Profeſſor Wienkoop=Darmſtadt, in Verbindung zu treten,
fand geſtern nachmittag auf der Wachenbura eine
Kon=
ferenz ſtatt, an der neben den Vertretern der Kommiſſion
auch Profeſſor Wienkoop teilnahm. Für die Zwecke des
Kriegsmuſeums wurden die drei übereinander liegenden
Räume des Bergfrieds über der Ehrenhalle nebſt dem
Kreuzgange vor dem Kapitelſaale beſtimmt. Die
Ehren=
halle ſelber wird baulich erweitert werden, nachdem bisher
von 2500 Kriegsteilnehmern des W. S.C. annähernd 100
auf dem Felde der Ehre gefallen ſind und gegen 500 das
Eiſerne Kreuz erhalten haben. Vorbehaltlich der Zu=
ſtimmung des W. A. H. ſoll das obere Geſchoß des
Berg=
frieds als ein Kriegsheimatmuſeum für den Amtsbezirt
Weinheim ausgeſtaltet werden, während die übrigen
Muſeumsräume die Sammlungen des Weinheimer
Seniorenkonvents enthalten werden. Profeſſor Wienkoop
erklärte ſich bereit, für das Weinheimer Kriegsmuſeum
die Zeichnungen und graphiſchen Darſtellungen der
geſamten Kampffront, ſowie die Modelle von
Schützen=
gräben und Unterſtänden zu gegebener Zeit mit ſeinen
Schülern ſelber anzufertigen, was von den Weinheimer
Herren freudig begrüßt wurde. Die Beſprechung, durch
die das ganze Projekt ſeiner Verwirklichung um einen
bedeutſamen Schritt näher rückte, gab ein erneutes
Zeugnis der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem
W. S. C. und der Weinheimer Bürgerſchaft.
Mannheim, 22. Jan. (Exploſion.) In der
Ab=
teilung Rheinau der Fabrik von Heinrich Lanz erfolgte
heute mittag eine Exploſion. Ein Ingenieur namens
Heindel blieb tot, einige Perſonen wurden verletzt,
dar=
unter ein Mann ſchwer.
Braunſchweig, 23. Jan. (Ueber das Befinden
des Erbprinzen) wird folgendes mitgeteilt: Bei
gutem Wundbefund iſt die Temperatur etwas geſtiegen.
Dementſprechend war die Nacht etwas unruhiger. Dr.
Schlegel, Dr. Albrecht.
Hamburg, 22. Jan. (Das Schwurgeri cht)
ver=
urteilte den Dienſtknecht Meißner aus Dommatſch, der
am 3. November 1914 die Hüfnerehefrau Steffens und das
Dienſtmädchen Schuhr in Neuengamme ermordete und
dann beraubte, zum Tode. Der Raubmörder benahm
ſich während der Verhandlung beiſpiellos roh und dreiſt
und forderte die Fällung eines Todesurteils, ohne
Ver=
nehmung von Zeugen und ohne weitere Verhandlung, da
er in allen Schuldfragen geſtändig ſei.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 23. Jan. (Börſenſtimmungsbild.)
Wie ſchon in den letzten Tagen gewann nur in
Induſtrie=
werten und ruſſiſchen Bankaktien das Geſchäft größere
Lebhaftigkeit. Gute Kaufluſt herrſchte für Oberſchleſiſche
Kokswerke, die ihre Aufwärtsbewegung fortſetzten.
Phö=
nix waren ziemlich rege umgeſetzt im Zuſammenhang mit
befriedigenden Mitteilungen über die Geſchäftslage. Auch
Rheiniſche Metallwaren und Deutſche Waffen= und
Mu=
nitionsfabriken ſtellten ſich zeitweiſe höher. Ruſſiſche Bank
und Petersburger Internationale Bank erlangten
anſehn=
liche Beſſerungen. Für Prinz Heinrich=Bahn wurde ein
unveränderter Kurs genannt. Deutſche Anleihen blieben
bei mäßigen Umſätzen behauptet. Von ausländiſchen
Banknoten zogen ruſſiſche etwas an. Am Geldmarkt
blie=
ben die niedrigen Sätze beſtehen.
* Frankfurt a. M., 22. Jan. Der Vorſtand der
Frankfurter Börſe hat bezüglich der Ultimo=Engagements
folgende Beſchlüſſe gefaßt:
Die Fälligkeit aller auf Ultimo Januar
d. J. geſchloſſenen oder laufenden Geſchäfte ſowie der
Zahltag für Ultimogelder wird auf Ultimo Februar
d. J. feſtgeſetzt. Bei Lombarddarlehen iſt der
Geldnehmer berechtigt, bis 25. Januar d. J. zu erklären
daß er das Darlehen Ultimo Januar zurückbezahlen will.
Die Erklärung für die auf Ultimo Januar d. J. abge=
ſchloſſenen Prämien= und Stellagengeſchäfte
findet entweder mündlich in den Börſenräumen oder
ſchriftlich am 26. Januar d. J. ſtatt. Die Erfüllung der
aus der Erklärung ſich ergebenden feſten Engagements per
Ultimo Januar d. J. wird auf Ultimo Februar d. J.
feſtgeſetzt. Die Zahlung der durch die Prämienerklärung
am 26. Januar d. J. verfallenen Prämien findet am 29.
Januar d. J. ſtatt. Bei allen auf Ultimo Januar d. J.
geſchloſſenen oder laufenden Geſchäften in
Türken=
loſen hat in Rückſicht auf die am 30. Januar und 1.
Fe=
bruar d. J. ſtattfindende Ziehung der Käufer das Recht,
bis 25. Januar d. J. entweder mündlich in den
Börſen=
räumen oder ſchriftlich dem Verkäufer zu erklären, daß er
die gekauften Loſe abnehmen will. Der Verkäufer kann
dann bis zum 28. Januar d. J. in gleicher Weiſe dem
Käufer erklären, daß er die Lieferung ablehnt. In dieſem
Falle ermäßigt ſich der Vertragspreis um 1 Mark und die
Fälligkeit des Geſchäftes wird dann auf Ultimo Februar
d. J. feſtgeſetzt. Erfolgt ſeitens des Verkäufers keine
Er=
klärung, ſo hat er die Loſe dem Käufer bis zum 29.
Ja=
nuar d. J., vormittags, zu liefern. Erfolgt von keiner
Seite eine Erklärung, ſo ermäßigt ſich der Vertragspreis
um 0,30 Mark, und die Fälligkeit des Geſchäfts wird dann
auf Ultimo Februar d. J. feſtgeſetzt. In allen Fällen, in
denen die Fälligkeit der Geſchäfte per Ultimo Januar d. J.
auf Ultimo Februar d. J. feſtgeſetzt iſt, beträgt der Zins=
ſuß für den Monat Februar 4½ Prozent und ſind dieſe
Zinſen Ultimo Februar d. J. zu bezahlen. Der Käufer
hat das Recht, bis 25. Januar d. J. zu erklaren, daß er
die gekauften Wertpapiere ganz oder teilweiſe in den
Min=
deſtbeträgen des Ultimohandels am Ultimo Januar d. J.
abnehmen will. Der Verkäufer hat ſich hierauf bis 27.
Ja=
nuar d. J. zu erklären. Wird dieſe Erklärung nicht
inner=
halb dieſer Friſt abgegeben, oder lehnt er die Lieferung
ab, ſo ſind für dieſe Engagements für den Monat Februar
d. J. 3 Prozent Zinſen am Ultimo Februar d. J. zu
be=
zahlen. Bei laufenden Engagements in ausländi=
ſchen Rentenwerten bleiben die nach dem 31.
De=
zember 1914 fällig geweſenen, bezw. fällig werdenden
Zinsſcheine, die bei keiner deutſchen Zahlſtelle zur
Einlöſung gelangen, an den Stücken haften; Stückzinſen
ſind weiter vom vorangegangenen Zinstermin ab zu
rechnen. Der Käufer hat jedoch während eines Monats
nach dem Fälligkeitstermin der Zinsſcheine das Recht,
deren Herausgabe gegen Zahlung ihres Nennwertes, d. h.
der ausmachenden Stückzinſen, zu verlangen. Kann oder
will der Verkäufer dieſem Verlangen nicht entſprechen, ſo
kommen Stückzinſen nur vom laufenden Zinstermin ab in
Anrechnung, während der Zinsſchein dem Verkäufer
ver=
bleibt.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 23. Jan. Amtlich wird verlautbart: 23.
Januar. In Polen, Weſtgalizien und in den Karpathen
keine nennenswerten Ereigniſſe.
Stellen=
weiſe Geſchützkampf, ſonſt Ruhe.
Die wiederholten ruſſiſchen Angriffe in der ſüdlichen
Bukowina endeten geſtern mit der
Wiedererobe=
rung von Kirlibaba und der die Stadt beherr=
ſchenden Höhen durch unſere Truppen. Die Ruſſen
zogen ſich unter ſchweren Verluſten zurück.
Die Verſuche des Gegners, über Jakobeny und Kirlibaba
weiter Raum zu gewinnen, ſind daher vollkommen
geſcheitert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchall=Leutnant.
Engliſche Phantaſien über eine neue
ruſſiſche Offenſive.
* London, 23. Jan. Der Korreſpondent des
Daily Telegrah Gronville Fortescu, telegraphiert
aus Warſchau: Vor Ablauf eines Monats beginnt die
neue ruſſiſche Offenſive. Der Charakter der
Kriegführung wird beſonders auf die Zuſammenſetzung
der ruſſiſchen Armee Bedacht nehmen. Es wird kein
Kampf in Laufgräben ſein. Der Plan ſieht eine
gigan=
tiſche Art des Zuſammenwirkens der verſchiedenen
Trup=
penarten vor, wobei namentlich die Kavallerie zur
Gel=
ung kommen ſoll. Das Land, über welches die Kavallerie
bei der neuen Offenſive verteilt werden wird, wäre wenig
geeignet für europäiſche Reiter, die ruſſiſchen
Kavallerie=
offiziere aber verſichern, es ſei gerade ſo, wie ſie es am
liebſten hätten. Der Plan des Großfürſten iſt, den Feind
an der bisherigen Schlachtlinie feſtzuhalten und möglichſt
viele Truppen für Vorſtöße in dazu ausgewählten
Ge=
bieten frei zu bekommen. Während große
Kavallerie=
maſſen die Offenſive beginnen, werden ſich die Armeen
hinter ihnen gruppieren. Der neue Plan ſieht
Opera=
tionen vor, die mindeſtens ſechs Monate
dau=
ern werden aber die Zeit ſpielt keine Rolle, die
Hauptſache iſt, daß die Ruſſen einen Plan haben, was
ſeit der feindlichen Weichſelkampagne nicht der Fall war.
Der Dank an die Verteidiger von Tſingtau.
* Berlin, 23. Jan. Die Nordd. Allgem. Ztg.
mel=
det: Die Geſandtſchaft in Peking hat folgenden Befehl
des Kaiſers erhalten:
In wärmſter Anerkennung für die heldenmütige
Verteidigung Tſingtaus verleihe ich dem
Kapi=
tän zur See Mayer=Waldeck das Eiſerne Kreuz
1. Klaſſe. Hierdurch will ich jeden Offizier und jeden
Mann belohnen, ebenſo den Kapitän und die Beſatzung
der „Kaiſerin Eliſabeth”. Alle aber finden den ſchön=
ſten Lohn in der Bewunderung, die ihnen über die
Grenzen des Vaterlandes hinaus gezollt wird. Ich freue
mich, daß, wie ich vernehme, die Verluſte gering ſind.
Namen der Gefallenen und Verwundeten ſind ſobald wie
möglich telegraphiſch mitzuteilen. Wilhelm L. R.
Ein neuer Fliegerangriff auf Dünkirchen.
* Paris, 23. Jan. (Meldung der Agence Havas.)
Acht bis zehn deutſche Flugzeuge haben am
Vormittag des 22. Januar Dünkirchen überflogen
und etwa 20 Bomben abgeworfen. Bisher zählte man
20 Opfer, darunter 7 Tote. Ein mit Waren gefüllter
Schuppen fing Feuer. Engliſche und franzöſiſche
Flie=
ger verfolgten die deutſchen Flugzeuge und zwangen eines,
bei Braydunes niederzugehen. Die beiden Inſaſſen
wur=
den gefangen genommen.
Die Militärattachees der Neutralen
an der Oſtfront.
* Berlin, 23. Jan. Die Militärattachees
der neutralen Staaten (vertreten ſind Schweden, Rumä=
nien, Spanien, Italien, Nordamerika, die Schweiz, Bra=
ſilien und Argentinien) ſind auf ihrer Reiſe nach dem
öſt=
lichen Kriegsſchauplatz in Petrikau angekommen,
nach=
dem ſie die Schlachtfelder in Oſt= und Weſtpreußen und
die deutſchen Truppen dort beſucht hatten. Sie werden
die Reiſe entlang der Schlachtfront in Polen fortſetzen.
Bezeichnend iſt, daß Rußland die Militärattachees der
neutralen Staaten noch nicht an die Front gelaſſen hat.
Nur die Attachees der Verbündeten befinden ſich auf dem
ruſſiſchen Kriegsſchauplatz, während die anderen in
Pe=
tersburg gehalten werden. In Frankreich befinden
ſich die Militärattachees in Bordeaux oder in Paris und
machen nur bisweilen Ausflüge nach beſtimmten Teilen
der Front.
Die Verſenkung des „Durward‟
* Rotterdam, 23. Jan. Der Nieuwe
Rotter=
damſche Courant ſtellt feſt, daß der engliſche Dampfer
Durward” weder torpediert noch durch Kanonenſchüſſe
n den Grund gebohrt worden ſei. Die Deutſchen hätten
beim Betreten des Schiffes zwei Bomben in den
Maſchinenraum gelegt, die einige Zeit nach dem
Verlaſſen des Schiffes explodiert wären.
* Amſterdam, 23. Jan. Die Blätter melden: In
Hoek van Holland angekommene Boote aus
Har=
wich wurden auf der Reiſe von engliſchen
Torpedobooten eskortiert. Der Dampfer „
Mu=
nich”, der mit belgiſchen Flüchtlingen nach England
ab=
geht, wird ebenfalls eskortiert werden.
Die Fahrt der „Dacha‟.
* London, 23. Jan. Times meldet aus Neu=York:
Die Beſitzer der „Dacia” erklären, ſie hätten das Schiff
bei privaten Verſicherern verſichert. — Der
Neu=Yorker Agent von Lloyds telegraphierte unterm 21.
Januar: Es heißt, daß die „Dacia” von Galveſton nach
Norfolk abgereiſt ſei und ſich auf der Fahrt
in=
nerhalb der Dreimeilenzone gehalten habe.
Der Beſitzer der „Dacia”, Breitung, will das Schiff auf
der Fahrt begleiten.
Engliſche Geſpenſterſeherei.
* London, 23. Jan. Das Reuterſche Bureau
hat geſtern und heute folgende Meldungen gebracht,
die jedes tatſächlichen Kernes entbehren,
die aber deutlich erkennen laſſen, wie es um die
viel=
gerühmte Seelenruhe des engliſchen
Vol=
kes beſtellt iſt:
London, 22. Jan. Einige Luftſchiffe man
weiß nicht wie viele, flogen heute abend um 10 Uhr
30 Min. über Cromer in der Richtung nach dem Inlande.
London, 22. Jan. Als die bei Cromer
beobach=
teten Luftſchiffe die Küſte erreichten, arbeiteten ſie mit
Scheinwerfern, warfen indes keine Bomben ab
ſon=
dern ſetzten die Fahrt nach Südweſten fort. Ihre Motoren
wurden zuerſt von der Küſtenwache, dann von
Militär=
patrouillen gehört. Sofort wurden alle elektriſchen und
Gaslichter gelöſcht.
Norwich, 23. Jan. Bis Mitternacht iſt hier kein
Zeppelin ſichtbar geworden.
Loweſtoft, 23. Jan. Bis 12 Uhr 25 Min. nachts
iſt kein Zeppelin beobachtet worden, aber es geht
das Gerücht, daß Luftſchiffe Kings Lynn einen Be=
ſuch abgeſtattet haben.
* London, 23. Jan. Erkundigungen, die bei
amt=
lichen Stellen an der Nordküſte von Norfolk eingezogen
worden ſind, haben keine Nachrichten über
Luftſchiffe ergeben. Man ſcheint allgemein zu
glauben, daß das gehörte Motorgeräuſch von Land= oder
Waſſerflugzeugen herrührte. Die Londoner Polizei hat
die Hilfsſchutzleute nicht aufgeboten und auch ſonſt keine
Maßregeln gegen Angriffe aus der Luft ergriffen.
Die Behandlung öſterreichiſcher Beamter
in Rußland.
* Wien, 23. Jan. Das Fremdenblatt erinnert
da=
ran, daß Berchtold, als er nach dem Beginn des
Krie=
ges erfuhr, daß eine Anzahl öſterreichiſch=ungari=
ſcher Beamter in Rußland angehalten und ſogar
ein=
gekerkert und verſchickt worden ſei, gegen dieſes brutale
Porgehen und die flagrante Verletzung des
Völker=
rechtes durch Vermittlung der amerikaniſchen
Regie=
rung auf das ſchärfſte proteſtiert und mit Repreſſalien
ge=
droht habe, daß tatſächlich eine Anzahl ruſſiſcher
Perſön=
lichkeiten, die ſich bei dem Ausbruch des Krieges in der
Monarchie befanden, zurückgehalten wurde. Darauf ließ
die ruſſiſche Regierung durch die hieſige ſpaniſche Bot=
ſchaft Ende Oktober dem Miniſterium des Aeußeren zur
Kenninis bringen, daß ſie die Repatriierung der
öſterreichiſch=ungariſchen Beamten angeordnet habe. Sie
verlangte gleichzeitig die Heimſendung der in
Oeſter=
reich=Ungarn zurückgehaltenen Geiſeln. Trotz des über
einen gegenſeitigen Austauſch im Prinzip hergeſtellten
Einverſtändniſſes und ungeachtet fortgeſetzter Bemühungen
der öſterreichiſch=ungariſchen Regierung, es praktiſch
durch=
zuführen, zeigt die ruſſiſche Regierung die Tendenz, die
Sache hinauszuſchieben. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß
die öſterreichiſch=ungariſche Regierung mit allen
verfüg=
aren Mitteln dahin wirkt, die ſchleunigſte Repatriierung
ihrer Beamten zu erlangen und daß ſie zu dieſem Zwecke
eventuell zu noch weitergehenden Repreſſalien greifen wird.
Eine Spende des Papſtes für die Polen.
* Krakau, 23. Jan. Das Blatt Cſas meldet, daß
der Papſt durch die Vermittlung des Wiener Nuntius
dem Fürſtbiſchof von Krakau, Fürſten Sapiſha, 10000
Lire für die polniſche, durch die Kriegsereigniſſe betroffene
Bevölkerung überſandt habe. Das
Kardinalskolle=
gium hat für denſelben Zweck 3000 Lire geſpendet.
Die Beſchlagnahmungen feindlichen Beſitzes
in Frankreich.
* Paris, 23. Jan. Nach dem Temps hat der
Juſtiz=
miniſter dem Kammerausſchuß zur Prüfung der
Geſetz=
anträge, betreffend das Handelsverbot mit
Ange=
hörigen Deutſchlands und Oeſterreich=Ungarns, eine
ge=
naue Liſte der bis 5. Januar 1915 in Frankreich
voll=
zogenen Beſchlagnahmungen unterbreitet.
Hier=
nach wurden 4001 kaufmänniſche, landwirtſchaftliche und
induſtrielle Unternehmungen, ſowie die Güter von 2187
deutſchen und öſterreichiſch=ungariſchen Staatsangehörigen
ohne kaufmänniſchen, landwirtſchaftlichen und
induſtriel=
len Beruf, die in Frankreich anſäſſig ſind, beſchlagnahmt.
Auf das Seinedepartement entfallen hiervon 1142 bezw.
449 Beſchlagnahmungen. Der Kammerausſchuß für Zivil=
ſtrafrechtsgeſetzgebung hat einen Geſetzantrag
angenom=
men, nach welchem zu Gefängnisſtrafen von eins
bis zu fünf Jahren und zu einer Geldbuße von 500
bis zu 2000 Francs oder zu einer der beiden Strafen und
dem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und zu zehn
Jahren Gefängnis verurteilt wird, wer direkt oder durch
einen Mittelsmann mit Untertanen von feindlichen
Staa=
ten oder einer dort anſäſſigen Perſon Handel treibt,
Ab=
kommen ſchließt oder zu ſchließen verſucht. Der
Budget=
ausſchuß hat einen Geſetzentwurf des Finanzminiſters auf
Erhöhung des Ausgabeertrages der Staatsſchatz=
ſcheine und der Ausgabe kurzfriſtiger Obligationen
angenommen.
Sinken der franzöſiſchen Staatseinnahmen.
* Paris, 23. Jan. Nach dem Temps veröffentlicht
die Finanzverwaltung eine Ueberſicht über das
Steuererträgnis 1914. Die direkten Steuern
weiſen gegenüber dem Budgetvoranſchlag einen Ausfall
von 108 689000 Francs auf. Die indirekten Steuern und
Monopole ergaben 3 224166900 Francs gegenüber dem
Budgetvoranſchlag von 3664934690 Francs. Der
Fehl=
betrag gegenüber dem Budgetvoranſchlag beträgt
640 767790 Francs gegenüber 657933100 Francs im
Jahre 1913.
* Kopenhagen, 23. Jan. Berlingske Tidende
meldet aus Paris: Ein franzöſiſcher amtlicher Bericht
weiſt eine ſtarke Abnahme aller
Staatseinnah=
men, ſowie den Niedergang des Geſchäftslebens nach.
Gegenüber 1913 haben die Zolleingänge um 176769000
Francs, die Stempelabgaben um 43679500 Francs, die
Regiſtrierungsgebühren um 218660000 Franes, die
in=
direkten Steuern um 151 252000 Francs, die
Poſteinnah=
men um 33 998000 Francs, die Telephoneinnahmen um
12 413 200 Francs, die Erträge aus der Zuckerſteuer um
31 400000 Francs und die Einnahmen aus der Salzſteuer
um 1522000 Francs abgenommen. Insgeſamt beträgt
der Einnahmeausfall 658 Millionen.
Die Lage der franzöſiſchen Induſtrie.
* Paris, 23. Jan. Der Kammerausſchuß für
Handel und Induſtrie hielt am 21. Januar eine
Sitzung ab. Der Vorſitzende unterbreitete dem Ausſchuß
einen ausführlichen Arbeitsplan, betreffend die
all=
gemeine Lage der nationalen Induſtrie, die
Wiederherſtellung der durch die Invaſion zugrunde
gerich=
teten Induſtrien, die Schaffungneuer Induſtrien
zur Herſtellung von Erzeugniſſen, welche bisher aus
feind=
lichen Ländern bezogen wurden, betreffend die Organi=
ſation des induſtriellen und kommerziellen Kredits und
betreffend die Einfuhr von Rohmaterialien und
Feſtſtel=
lung des Ausfuhrhandels, die Ermittelung der
hauptſäch=
lichſten Abſatzgebiete im Auslande und ſchließlich
betref=
fend den Handel mit den Kolonien. Zum Studium der
verſchiedenen Fragen wurden beſondere Berichterſtatter
ernannt. Der Ausſchuß beabſichtigt, eine Anzihl von
Unterſuchungen vorzunehmen, bevor er Entſcheidungen
über die einzelnen Fragen trifft. Im Kammerausſchuß
für öfentliche Arbeiten erklärte Sembat, die Frage der
Transportverhältniſſe ſei ſeit Kriegsausbruch völlig in
den Händen der Militärbehörden, welchen alles Lob zu
penden ſei. Immerhin müßten gewiſſe Verbeſſerungen
erzielt werden, beiſpielsweiſe die Ausnützung der
Neben=
linien für die Perſonen= und Güterbeförderung. Einige
dieſer Nebenlinien ſeien geſperrt und als Lagergleiſe
be=
nutzt worden. Das Miniſterium der öffentlichen Arbeiten
habe in dieſer Angelegenheit und zwecks Verbeſſerung des
Fahrplanes und der Frachtenbeförderung Schritte
unter=
nommen, welche bereits zu beachtenswerten Ergebniſſen
geführt hätten. Die Ausnützung der Schiffahrtswege für
die Verproviantierung einiger Gebiete Frankreichs bilde
den Gegenſtand eingehender Unterſuchungen, welche bald
abgeſchloſſen ſein würden.
Die Seeverluſte des Welthandels.
* London, 23. Jan. Nach einer Berechnung der
Liverpooler Verſicherungsgeſellſchaft waren die
Seeverluſte der Welt im Jahre 1914, wenn man
nur die Schadenſummen von 10000 Pfund Sterling und
darüber in Betracht zieht, zweimal ſo groß, wie im Jahre
1913. Der Geſamtverluſt wird mit 13 688954 gegen
6 736000 gegen das Vorjahr angenommen. Im Jahre
1914 gingen 272 größere Schiffe gegen 176 im
Vor=
jahre verloren. Der Verluſt von Schiffen von mindeſtens
500 Tonnen Gehalt beträgt im Jahre 1914 323, wovon
95 Fahrzeuge durch Kriegsſchiffe oder
Minen verſenkt wurden. Von den verloren
ge=
gangenen Schiffen ſind 141 ausländiſche und 115 britiſche.
* Berlin, 23. Jan. Der Kaiſer bewilligte dem
öſterreichiſch=ungariſchen Hilfsverein in
Berlin zur Gewährung von Unterſtützungen an hier
zu=
rückgebliebene Familien der öſterreichiſch=ungariſchen
Krieger 40000 Mark.
* Berlin, 23. Jan. Der öſterreichiſch=ungariſche
Miniſter des Aeußern, Burian, iſt heute hier
einge=
troffen.
* Berlin, 23. Jan. Der
ſozialdemokra=
tiſche Parteivorſtand veröffentlicht im Vorwärts
eine Erklärung, weil ſich in der ausländiſchen Preſſe die
Nachricht findet, daß den Führern der Internationale die
Mitteilung gemacht worden ſei über eine veränderte
Stel=
lung der Parteiorganiſation zur Fraktionshaltung. Eine
ſolche Mitteilung an die Führer der Internationale ſei
nicht ergangen. Im übrigen bemerkte der Parteivorſtand:
Noch kürzlich hat die nach dem Organiſationsſtatut
beru=
fene zentrale Parteikörperſchaft, der Vertreter aus dem
ganzen Reiche angehören, keinen Zweifel gelaſſen, daß ſie
auch jetzt, wie in der Sitzung vom September 1914, die
Haltung der Reichstagsfraktion billige.
* Baſel, 23. Jan. Vor der Pariſer
Straf=
kammer ſtanden 34 Angeklagte unter der Beſchuldigung,
am 2. Auguſt ein Schuhgeſchäft in Paris
ge=
plündert zu haben, deſſen Inhaber irrtümlich
für ein Deutſcher gehalten wurde. Unker den
Angeklagten befanden ſich 27 Frauen. Die Angeklagten
wurden zu je 50 Francs Geldſtrafe verurteilt. (Wenn es
ſich um das Geſchäft eines Deutſchen gehandelt hätte, wäre
natürlich keine Verfolgung eingetreten.)
* Madrid, 23. Jan. Miniſterpräſident Dato hat
erklärt, angeſichts der augenblicklichen Lage werde
Spanien den Kreuzer „Espana” nicht zur
Einweih=
ung des Panamakanals entſenden.
* Lyon, 23. Jan. Der Progres de Lyon meldet aus
Paris: Ein von Combes im Senat eingebrachter Ge=
ſetzantrag auf Erhöhung der Mitgliederzahl der Aus=
ſchüſſe des Heeres, der Marine und der
Eiſenbah=
nen von 27 auf 36, damit der Senat eine ſchärfere
Kon=
trolle ausüben könnte, wurde dem zuſtändigen Aus=
ſchuß überwieſen, ebenſo ein Antrag auf Erhöhung der
Mitgliederzahl des Finanzausſchuſſes. Nach der
Annahme des Geſetzantrages, betreffend die Bevorzugung
franzöſiſcher Staatsbürger bei der Stellenbeſetzung im
Hotelweſen vertagte ſich der Senat bis nächſten
Don=
nerstag.
* London, 23. Jan. Die Times meldet aus Kairo:
Das Priſengericht in Alexandrien hat den
Dampfer des Norddeutſchen Lloyd, „Derfflinger”
für gute Priſe erklärt.
London, 22. Jan. Die Londoner Vereinigung
der proteſtantiſchen Geſellſchaften überſandte
Asquith und Grey eine von den Führern der Oppoſition
einſtimmig angenommene Reſolution, in welcher ſie gegen
die Entſendung des engliſchen Geſandten
an den Vatikan proteſtieren und die Abſicht aus=
ſprechen, die Fortdauer der Miſſion auf das energiſchſte
zu bekämpfen.
* London, 23. Jan. Das nationale
Arbeiter=
komitee führt in ſeinem Bericht die anormale Höhe der
Weizenpreiſe auf die übertriebenen Frachtſätze
zu=
rück, die von den Schiffsbeſitzern verlangt werden. Das
Arbeiterkomitee fordert von der Regierung, ſie ſolle 10 bis
12 von den Dampfern, die ſie für militäriſche
Transport=
zwecke gemietet habe, für die Verfrachtung von Weizen aus
Argentinien und Kanada auf Rechnung der Regierung
zum Selbſtkoſtenpreiſe einſtellen, oder aber andere Schiffe
der Handelsflotte hierfür preſſen.
* Waſhington. 23. Jan. Das
Repräſentan=
tenhaus hat einen Kredit von 101 Millionen Dollars
für die Armee bewilligt.
Letzte Nachrichten.
* London, 23. Jan. Der Dampfer „Hydro” der Wil=
ſon=Linie iſt geſtern an der Küſte von Donegal
geken=
tert. Die geſamte Mannſchaft wurde gerettet.
* Madrid, 23 Jan. Die Königin Viktoria iſt nun
ieberfrei; ſie befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung.
* Madrid, 23. Jan. Der Miniſter des Innern
demen=
tiert die Nachricht, daß in Aſturien ein Erdbeben
ſtattgefunden habe.
* Madrid, 23. Jan. Das Blatt Bel Mundo meldet:
Bei der Vornahme von Bohrarbeiten bei Gichon ſtieg
plötzlich eine heiße Flüſſigkeit zu großer
Höhe auf, die ſich ſpäter entzündete. Man
ver=
mutet, daß es ſich um Petroleum handelt.
* Konſtantinopel, 23. Jan. Das bereits von der
Kam=
mer genehmigte Geſetz, durch das die Verwaltung der
Hedſchasbahn ermächtigt wird, eine Zweigbahn
nach Aegypten zu bauen, wofür im Budget des
kom=
menden Finanzjahres ein Ausnahmekredit von etwa
200000 Pfund eingeſtellt ſind, verfügt, daß die Zweigbahn
Eigentum der Hedſchasbahn=Verwaltung ſein wird. Die
Zweigbahn wird von einem durch das Hauptquartier zu
beſtimmenden Punkte der gegenwärtig im Bau begriffenen
Zweiglinie Afule-Hablus, zwiſchen Rahin Sebaſtia (
Sa=
maria) ausgehen und über Tul=i=Kerin, alſo durch Palä=
ſtina, nach Aegypten führen.
Briefkaſten.
Streitfrage. Einer Heirat zwiſchen „Kouſin und Kou=
ſine” ſteht nichts im Wege.
B. G., Eberſtadt. Der Heimverband Darm=
ſtadt gewährt in ſeinen beiden Heimen Alleinſtehenden
jeden Alters behagliche Wohnſtätten. Sie finden dort,
was Sie ſuchen. Vorſitzende: Frau Sanitätsrat Dr.
Hüffell, Karlſtraße 76.
K. G., D. 1. Die Einſtellung erfolgt nach Bedarf.
2. Krankheit der Lungen.
In militäriſchen Angelegenheiten können jetzt keine
Auskünfte erteilt werden.
Verluſtliſte (aus Nr. 132.)
Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr, 115, Darmſtadt.
Gemeldet vom Reſerve=Infanterie=
Regiment Nr. 118:
U.=O. Wilhelm Kaufmann (3. Komp.), vw.; U.=O.
d. Reſ. Wilhelm Wiedekind (8. Komp.), vw.
Infanterie=Leib=Regiment Nr. 117, Mainz.
U.=O. d. Reſ. Georg Braun (5. Komp.), Köln=
Lin=
denthal, lv.; U.=O. d. Reſ. Wilhelm Macht (5. Komp.),
Kothen, gefallen; Erſ.=Reſ. Joſ. Stephan Bauer (5.
Komp.), Bürſtadt, lv.; Kriegsfr. Fritz Hundt, (5.
Komp.), Siegen i. W., lv.; Erſ.=Reſ. Heinrich Waßmuth
(5. Komp.), Roda, lv.; Musk. Alfred Haywang (5.
Komp.), Goxweiler, lv.
Gemeldet vom Reſerve=Infanterie=
Regi=
ment Nr. 118:
U.=O. Georg Sauer (5. Komp.), vw.; U.=O. d. Reſ.
Ludwig, Velten (5. Komp.), vw.; Musk. Fink (5.
Komp.), vw.; Reſ. Schweikhardt (11. Komp.), vw.
Infanterie=Regiment Nr. 118, Worms.
Erſ.=Reſ. Heinr. Bergmann (2. Komp.), † an
ſei=
nen Wunden Kriegs.=Laz. des 7. A.=K. 31. 12. 14;
Kriegs=
freiw. Jakob Valtin (5. Komp.), Frettenheim, ſchv.;
Erſ.=Reſ. Ludwig Gräf (5. Komp.), Darmſtadt, lv.;
Musk. Auguſt Börner (5. Komp.), Odersbach, gefallen;
Gefr. Wilhelm Kern (10. Komp.), Eberſtadt, lv.;
Kriegs=
freiw. Johann Schulz (10. Komp.), Bunzlau, gefallen;
Musk. Johann Bechthold, (10. Komp.), Birkenau,
lv.; Musk. Rudolf Naumann (3. Komp., Erſ.=Batl.),
† an ſeinen Wunden Feſtungslaz. Mainz 15. 1. 15
Gemeldet vom Reſerve=Infanterie=
Regi=
ment Nr. 118:
Reſ. Meiſter (3. Komp.), gefallen; Reſ. Libmann
(6. Komp.), gefallen; Musk. Schulte (6. Komp.),
gefal=
len; Musk. Hammersdorf (7. Komp.), vm.; Gefr.
Reif (7. Komp.), vm.; Reſ. Hein (9. Komp.), gef.; Reſ.
Dörr (12. Komp.), gefallen.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 118, Darmſtadt, Erbach,
Mainz.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: Offz.=Stellv. Vizef. Peter Funk,
gefallen; U.=O. Friedrich Schwaak, vm.; U.=O. Auguſt
Lindner, gefallen; U.=O. Johann Raß, vw.; U.=O.
d. Reſ. Hermann Kaulmann, vw.; U.=O. d. L. Georg
König, vw.: Gefr. Otto von Gemünden, vw.;
Wehrm. Vitus Zimmermann gefallen; Reſ. Jakob
Duffner, vw.; Reſ. Theodor Maaßen, vw.; Einj.=
Freiw. Heinrich Nolting, vw.; Reſ. Joſeph
Schitt=
y, vw.; Wehrm. Heinrich Lorenz, vw.; Reſ. Arthur
Hertzog, vw.; Wehrm. Karl Malchus, vw.;
Kriegs=
freiw. Friedrich Sträter, vw.; Wehrm. Jakob Back,
vw.; Kriegsfr. Ernſt Kipplat, gefallen; Wehrm. Georg
Ebert, vw.; Wehrm. Hermann Schmidtlehner,
gefallen; Reſ. Eugen Schultz, gefallen; Wehrm. Johann
Roos, gefallen; Gefr. Franz Heide, vw.; Reſ. Odien
Siegfried Odernheimer, vw.; Wehrm. Jakob Döß,
vw.; Erſ.=Reſ. Martin Göbel, vw.; Erſ.=Reſ. Rudolf
Jöckel, vw.; Wehrm. Otto Weitzel, geſallen; Gefr.
Georg Bayer II., vw.; Gefr. Wilhelm Rohloff, vw.;
Kriegsfr. Anton Wigert, vw.; Wehrm. Wilhelm Epp=
ſtein, vw.: Erſ.=Reſ. Philipp Marquardt, vw.;
Wehrm. Franz Smygei, vw.; Wehrm. Joſeph
Kli=
nicki, gefallen; Kriegsfreiw. Hans Darius, gefallen;
Wehrm. Michael Ogro dowezyk, gefallen; Einj==
Freiw. Karl König, gefallen; Kriegsfr. Heinrich
Büchte, † an ſeinen Wunden Laz. Lwowek 18. 12. 14;
Kriegsfr. Theodor Seppendorf, vm.; Kriegsfr.
Wil=
helm Hamelmann, vm.; Kriegsfr. Heinrich Jäger,
vm.; Kriegsfr. Stephan Arndt, vm.; Kriegsfr. Johann
Walzer, vm.; Kriegsfr. Hans Beck, vm.; Kriegsfr.
Wilhelm Göbler, vm.; Kriegsfr. Johann Becker,
vm.; Kriegsfr. Auguſt Kaminsky, vm.; Kriegsfreiw.
Johann Quere, vm.; Reſ. Hermann Salomon,
ge=
fallen; Kriegsfr. Bernhard Weiligmann, vm.;
Kriegs=
freiw. Wilhelm Kräfter, vm.; Erſ.=Reſ. Eberhard
Stute, vm.; Erſ.=Reſ. Joſeph Brathowsky, vm.;
Wehrm. Franz Skudlarek, vm.; Erſ.=Reſ. Johann
Dolroſielsky, vm.; Reſ. Franz Schober, vw.;
Reſ. Gerhard Schönwald, vw.; Reſ. Peter Kortz
vm.; Reſ. Anton Janſen, vm.; Reſ. Wilhelm Blaſe,
vm.; Kriegsfr. Karl Drees, vw.; Reſ. Karl
Lechten=
berg, gefallen; Musk. Martin Mittenzwei, gefallen:
Musk. Wilhelm Salzmann, vw.; Musk. Heinrich
Müller, vw.; Wehrm. Georg Gehring, gefallen;
Johann Kleinegries, Dienſtgr. nicht angegeben, vm.;
Musk. Guſtav Eppmann, vm.; Hermann Meyer,
Dienſtgr. nicht angegeben, vm.; Musk. Johann
Poll=
mann, gefallen; Gefr. Leonhard Ruppert, vw.
10. Kompagnie: Ltn. d. Reſ. Zacharias Adolf
Langhaus, gefallen; Offz.=Stellv. Ernſt
Kanzen=
bach, gefallen; Vizef. d. L. Heinrich Herfen, vw.;
U.=O. d. L. Franz Thörle, vw.; U.=O. d. Reſ. Johann
Lobaus, vw.; U.=O. d. L. Karl Arndts, gefallen;
Reſ. Romanus Welleker, vw.; Wehrm. Karl
Kaſpar, vw.: Gefr. d. L. Johann Pfeiffer vw.;
Wehrm. Anton Rudolf, gefallen; Musk. Otto Pech,
vw.; Wehrm. Adam Mayer, vw.; Reſ. Viktor Jaegy
vw.; Erſ.=Reſ. Friedrich Hemer, vw.; Musk. Hermann
Bethge, vw.; Reſ. Georg Schultz, vw.; Wehrm.
Phi=
lipp Schober, vw.; Gefr. Wilhelm Veſtner, vw.; Erſ.=
Rej. Ludwig Mink, vw.; Musk. Ernſt Suckau,
gefal=
len; Wehrm. Friedrich Haarmann, vm.; Wehrm. Gu=
ſtap Padtberg, vm.; Wehrm. Rudolf Böhmer, vm.;
Musk. Hugo Meier, vm.; Wehrm. Valentin Nied,
an ſeinen Wunden Laz. Lwowek 15. 12. 14; Reſ. Johann
Hardt, vw.; Reſ. Joſeph Sebaſtian Rittimann
vw.; Musk. Karl Ziegler, vw.; Gefr. d. L. Auguſt
Schneider, vw: Musk. Joſeph Ellinghorſt,
ge=
fallen; Wehrm. Wilhelm Kraft, vw.; Musk. Karl
Rotte vw.; Musk. Alfred Blume, gefallen; Wehrm.
Karl Adam, vw.: Gefr. d. Reſ. Klemens Leonhard
Herzig, vw.; Gefr. d. Reſ. Chriſtian Herz, gefallen;
Musl. Guſtav Hirſchberger, vw.; Reſ. Paul
Woll=
mann, vw.; Gefr. d. L. Lorenz Emmelheinz, vw.;
Musk. Paul Blaszick, vm.; Musk. Joſeph Hötte, vw.;
Musk. Erich Keſſemeier vw.; Wehrm. Baptiſt
De=
hio, gefallen; Wehrm. Peter Wilh. Spengler, vw.;
Wehrm. Wilhelm Falkenbach, vw.: Wehrm. Jakob
Eckert vw.; Gefr. d. Reſ. Leo Wacker, vw.; Gefr. d.
Ref. Joſeph Willer, vw.; Musk. Karl Kurtz, vw.;
Reſ. Joſeph Wirtz vw.; Gefr. d. L. Anton
Lutter=
bach, vw.; Musk. Wilhelm Vogt, vw.; Kriegsfr.
Wil=
helm Vogt, † an ſeinen Wunden Hauptverbandplatz
Emiszew 20. 12. 14.
11. Kompagnie: Vizef, Richard Michaelski,
vw.; Pizef. Franz Grünewald, gefallen; Vizef.
Phi=
lipp Quanz, gefallen; U.=O. Jakob Bitter, vw.:
U.=O. Johann Schwabenland, vw.; U.=O.
Stanis=
laus Feifowski, vm.; U.=O. Johann Ebert, vw.;
U.=O. Tanz, vm.: Wehrm. Eugen Heidmann vw.;
Wehrm. Heinrich Kiefer, vw.; Wehrm. Adam
Man=
gold, vw.; Wehrm. Heinrich Held, vw.; Wehrm.
Wil=
helm Bloth, vw.; Wehrm. Georg Egelhoff, gefallen;
Wehrm. Adam Heſſel, gefallen; Wehrm. Heinrich
Koehler, vw.; Wehrm. Jakob Lutz, vm.; Reſ. Karl
Joſeph Mauer gefallen; Wehrm. Karl Maul,
gefal=
len; Wehrm. Karl Schaun, vw.; Wehrm. Chriſtian
Spindler † Feldlaz. Osmolin 17. 12. 14; Reſ. Auguſt
Vogt, vm.; Wehrm. Sebaſtian Ripp, vw.; Wehrm.
Peter Weis, vw.; Wehrm. Heinrich Fries, gefallen;
Wehrm. Johann Podziemek, gefallen; Wehrm.
Wil=
helm Blüm, vw.; Musk. Luzian Zegarski, vm.;
Musk. Heinrich Kelle, vm.; Musk. Bettinger, vw.;
Musk. Karl Höttger vw: Wehrm. Johann
Potſta=
wa, vw.: Gefr. Julius Blanchard, vw.; Wehrm.
Heinrich Lübke, vw.; Gefr. Philipp Bieber, gefallen;
Reſ. Wilhelm Kunſt vm.; Musk. Wilhelm von Lund
vw.; Musk. Guſtav Schrumpf, vm.; Musk. Franz
Lo=
renz, gefallen; Gefr. d. L. Johannes Zimmermann,
gefallen; Reſ. Jakob Diehl, gefallen; Reſ. Alfons
Gaſ=
er, vw.; Wehrm. Karl Hildebrandt, gefallen.
12. Kompagnie: Vizef. d. L. Hugo Selow, vw.;
U.=O. d. Reſ. Karl Jungjohann, vw.; U.=O. d. Reſ.
Hermann Kalthoff, vw.; U.=O. d. L. Franz Kropp
vw.; U.=O .d. L. Reis I., gefallen; U.=O. d. L. Walter
Reis II., gefallen; Reſ. Adolf Pfau, vw.; Wehrm.
Jo=
hann Hilgert IV vw.; Wehrm. Ludwig
Kirſch=
baum, vm.; Musk. Karl Biermann, vw.; Gefr. d.
L. Friedrich Lange, vw.; Gefr. d. Reſ. Michael
Hart=
mann, vw.; Erſ.=Reſ. Karl Trapp, vw.; Wehrm.
Ge=
org Dingeldey vw.; Wehrm. Eutachius Fiſcher,
vw.; Wehrm. Jakob Adam Müller IX., vw.; Kriegsfr.
Wilhelm Hövelbrinus, vw.; Gefr. d. L. Philipp
Schmitt VI., gefallen; Reſ. Theophil Lerdung,
ge=
fallen; Musk. Karl Singer, gefallen; Erſ.=Reſ. Hermann
Joſeph Oehl, gefallen; Gefr. d. L. Jakob Ludwig
Hel=
wig, vw.: Wehrm. Fritz Schuhmann, gefallen;
Wehr=
mann Jakob Fath, gefallen; Erſ.=Reſ. Heinrich
Gmei=
ner, vw.: Erſ.=Reſ. Wilhelm Klepper, vw.; Reſ.
Georg Philipp Schweikhard, vw.; Wehrm. Johann
Herbſt, vw.; Musk. Wilhelm Berlin, vw.; Erſ.=Reſ.
Fritz Hartung, gefallen; Wehrm. Paul Buchwald,
vw.; Reſ. Robert Albert Fehr, vw.; Wehrm. Philipp
Heppel, vw.; Wehrm. Johann Vogel, vw.; Wehrm.
Johann Peter Rieſinger vw.; Wehrm. Fritz Stock=
ſicker, vw.; Erſ.=Reſ. Nikolaus Bitſch, vw.; Gefr. d.
Reſ. Adam Eckert, vw.; Erſ.=Reſ. Hartmann Getroſt,
vw.; Erſ.=Reſ. Guſtav Adolf Klee, vw.; Wehrm. Wilhelm
Friedrich Grübel gefallen; Erſ.=Reſ. Heinrich Hebel
gefallen; Erſ.R=eſ. Joſ. Farrenkopf, gefallen;
Wehr=
mann Johann Becker vw.; Gefr. d. Reſ. Joſeph
Mörs, vw.; Gefr. d. Reſ. Joſeph Kaſt vw.; Erſ.=Reſ
Schmidt V., vw.; Wehrm. Georg Walter, vw.; Reſ.
Heinrich Dirrenberger, vw.; Musk. Wilhelm
Bas=
eld, vw.; Musk. Franz Joſeph Koch III., vw.;
Kriegs=
freiw. Fritz Kraska, vw.; Kriegsfr. Paul Mehring,
vw.; Kriegsfr. Friedrich Meuke, vw.; Musk. Ferdinand
Meiritz vw.; Reſ. Hermann Pukropski, vw.;
Wehrm. Richard Peters, vw.; Wehrm. Joſeph We=
ſterhof, vw.; Wehrm. Gerhard Ziegler vw.; Musk.
Fritz Zülsdorf, vw.; Wehrm. Adolf v. Gahlen,
ge=
fallen; Reſ. Ignatz Flirczat, gefallen; Erſ.=Reſ.
Hein=
rich Koch I., gefallen; Wehrm. Bernhard Orlowski,
gefallen; Musk. Friedrich Schmedes, vm.
Berichtigung früherer Angaben:
U.O. d. L. Chriſtian Heß (9. Komp.), nicht gefallen,
ſondern vw.; Wehrm. Johann Schuh (9. Komp.), bisher
vm., war krank, iſt beim Erſ.=Batl.; Wehrm. Valentin
Schreiber (10. Komp.), bisher vw., † an ſeinen
Wun=
den; Wehrm. Joſeph Ant. Wirtz (Würtz), (10. Komp.)
bisher vw., † Cmisezw 21. 12. 14; Wehrm. Johann
Mayer (10. Komp.), bisher vm., gefallen bei Yoncg=
Mouzon 28. 8. 14; Wehrm. Gottfried Weber (10.
Komp.), bisher vw., † Reſ.=Laz. Comines 13. 11. 14;
Wehrm. Philipp Keßler (10. Komp.), nicht vw., gefallen
bei Yoncg=Mouzon 28. 8. 14; Wehrm. Karl Molitor
(10. Komp.), bisher vw., † Feldlaz. 7 des 19. A.=K. 12.
11. 14; Vizef. Harter (11. Komp.), bisher vw., †
Feld=
laz. Vouziers 19. 9. 14; Wehrm. Johann Klein (11.
Komp.), bisher vm., vw.; Wehrm. Jakob Ley (12.
Komp.), nicht gefallen, iſt beim Erſ.=Batl..
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 221, Darmſtadt.
III. Bataillon.
Reſ. Hermann Klein (9. Komp.), Haarhauſen, lv.;
Musk. Hamann (9. Komp.), Schönnen, Erbach, lv.;
Musk. Wilh. Fr. Bock (9. Komp.), Gernhauſen, lv.;
Musk. Hermann Küchler (10. Komp.), Offenbach a. M.,
gefallen; Musk. Karl Schiecke (10. Komp.), Fechenheim,
Hanau, lv.
11. Kompagnie: Gefr. Ludwig Sand, Offenbach
a. M., gefallen; Gefr. Wilh. Henrich, Büdingen,
gefal=
len; Gefr. Georg Maikranz, Weichersbach, gefallen;
Musk. Auguſt Windiſch, Kirchardt, gefallen; Musk.
Paul Winkler Belgern, gefallen; Musk. Otto
Grü=
nert, Koburg, lv.; Reſ. Adam Löw, Offenbach a. M.,
lv.; Musk. Georg Steinhäuſer, Offenbach a. M.,
ge=
fallen.
12. Kompagnie: Musk. Georg Gallei, Lorſch,
Bensheim, gefallen; Musk. Adam Joſeph Wich, Hain=
ſtadt, gefallen; Musk. Wilh. Chriſtian Kranz, St.
Goarshauſen, gefallen; Musk. Chriſtian Wilhelm Karl
Popp, Frankfurt a. M., gefallen; Musk. Karl
Höbe=
ler Unter=Reichenbach, ſchv.; Musk. Reinhold Ernſt
Hiepe, Offenbach a. M., lv.; Musk. Wilhelm
Rup=
pert Heckenhöfchen, lv.; Musk, Johann Joſeph
Ste=
defall, Hann.=Münden, gefallen.
Maſchinengewehr=Zug.
Kriegsfreiw. Einj.=Freiw. Gefr. Ernſt Grünſtein,
Wertheim a. M., gefallen.
Berichtigung früherer Angaben: Musk.
Rudolf Buch (10. Komp.), Butzbach, bisher vm., vw.;
Musk. (Reſ.), Karl Heber er (10. Komp.), Bieber,
Offen=
bach a. M., nicht vw., ſondern gefallen; Musk. Heinrich
Minor (Menor), (10. Komp.), Offenbach a. M., bisher
vw., † Kriegslaz. Kaliſch 10. 12. 14; Musk. (Reſ.) Karl
Schüßler (Schießler), (12. Komp.), Büdesheim,
Fried=
berg, bisher ſchv., † 5. 12. 14.
34. Infanterie=Diviſion, Stab, Metz.
St.=Arzt Dr. Karl Blümel, Mainz, ſchv.
1. Garde=Reſerve=Regiment, Potsdam.
Gren. Karl Wern er, Langen, Offenbach, vm.; Füſ.
Philipp Bock II., Klein=Krotzenburg, Offenbach, vm.;
Fuſ. Ludwig Wiegand, Alsfeld, ſchv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 17 St. Wendel,
Kreuznach.
U.=O. Georg Eiſenhut, Beſſungen, gef.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 22, Gleiwitz, Coſel.
Wehrm. Jakob Sturm, Roßdorf, vw.
Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 80, Oberlahnſtein, Wiesbaden, Höchſt.
1. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Karl Schuler, Neu=
Iſenburg, gefallen.
3. Kompagnie: Wehrm. Martin Riemen=
ſchneider, Worms, lv.
4. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Philipp Brenner,
Udenheim, lv.; Erſ.=Reſ. Heinrich Brehm, Flomborn,
ſchv.; Erſ.=Reſ. Heinrich Roth Nieder=Florſtadt, ſchv.;
Wehrm. Johannes Dächert, Eberſtadt, lv.; Erſ.=Reſ.
Karl Hauck, Darmſtadt, ſchv.
9. Komp.: Wehrm. Kaſpar Maſſot, Bürſtadt,
lv.; Wehrm. Philipp Burg, Büdesheim, lv.; Wehrm.
Heinrich Volz, Eckartshauſen, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 87, Mainz.
Wehrm. Heinrich Herdt (9. Komp.), Langen, lv.;
Erſ.=Reſ. Ludwig Hofmeier (9. Komp.), Mainz=Kaſtel
lv.; Reſ. Wilhelm Weber (9. Komp.), Butzbach, lv.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm.
B — Diakoniſſenbaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
. der Großberzogin. Heir
(Lazarett J.
Eleonorenhein
nachm. —
ue
Dienstags, Mittwochs und Freitags
heimerſtraße 21)
Sonnta=
lanſtalt (Dr. Loſſen). Stein=
Ernſt=Lud
—6 Uhr nachm.
R Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I),
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm.
Alexanderſtraße 27. Mitt ochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachn
dieburger Straße 241 (Hir chköpfe.) Täg
Haus
genbuts. Dr. Machenhauerſche Klinik. Lagerhausſtraße 2
3—6 Uhr nacht
Marienhöhe (Geneſungsheim)
Täglich 2—4 Uhr nachm.
½- 6½ Uhr nachm. —
Schweſternhaus der
Täglich 10—12 Uhr vorn
ittags ve
Nieder Ramſtädter Straße 30. N
Barmberzigen Schweſter
Werktäglich
K — Städtiſches Krankenhaus, Graſenſtr
—4 UIk
Städt. Saalbau
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorn
Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und Sonn=
(ebenfalls Reſ=Laz. ½M — Tech niſche Hochſc
chſchulſtr.
tags von 2—4 Uhr.
(Reſ.=Laz. I.
N— Klinik
ichm.
onntags. Mittwochs und Samstags von
Uhr
Straße 42. Tagl
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklir
Frankfurten
n
Vereinslazarett vom Roten
—12 Uhr orm., 2—4 Uhr nachm
hweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟. Täglich 3—4 Uhr
Kreuz, Olbr
Exerzierplatz (Reſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
nachm. —
von 2—4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 21. und 22. Januar:
Bazin, Eduard, Bruchen, Ldw.=Inf. 118/8, P — Blä=
ſer, Theodor, Worms, Erſ.=Inf. 115/4, L. — Boller, Joſ.,
Offenbach, Art.=Dep. Darmſtadt, Arb.=Komp., P — Eckert,
Erzgräber,
Michael, Münchbach, Erſ.=Reſ.=Inf. 81, P
Friedrich, Darmſtadt, Reſ.=Inf. 221/2, K — Funk, Taver,
— Geider, Julius
Wöllſtadt, Erſ.=Reſ.=Inf. 81/3,
Darmſtadt, Art.=Dep. Darmſtadt, Arb.=Komp., P —
Giege=
rich, Georg, Nieder=Kainsbach, Erſ.=Bat. Inf. 115/1, E
— Gockel, Heinrich, Brilon, Erſ.=Reſ.=Inf. 81, P
Gründling, Adam, Burgſtadt, Erſ.=Inf.=Regt. 81/5, M —
Groh, Adam, Eppershauſen, Train=Erſ.=Abt. 18, O
Hartmann, Ewald, Wilgersdorf, Erſ.=Inf.=Regt. 81/5, M.
Heiſt, Hch., Nieder=Liederbach, Reſ.=Erſ.=Inf.=Regt. 81/4, L.
Hoffmann, Johann, Flamke, Erſ.=Reſ.=Inf.=Regt. 81, P
Höſch, Hans, Dresden, Drag.=Regt. 24/5, F — Hubach,
Ludw., Griesheim, Fr. San.=Begl.=Truppe, L. —
Hütte=
mann, Johann, Windhauſen, Erſ.=Reſ.=Inf.=Regt. 81, P
— Klenck, Hch.
Klein, Philipp, Erſ.=Inf.=Regt. 115/4, C
Wilh., Wimpfen, Erſ.=Batl., Darmſtadt I, B — Kopf,
Ja=
kob, Offenheim, Art.=Regt. 25, Erſ.=Batt., P — Kraft, Hch.,
Königsſteele, Erſ.=Batl. Inf.=Regt. 81. B — Krausmüſſer
Friedrich, Gießen, Feldart.=Regt. 61/4, L. — Laier. Artur,
Metzger, Karl,
Offenbach. Reſ.=Inf.=Reat. 221/2, K
Art.=Regt. 61, Erſ.=Abt., C — Neumüller, Adolf, Lüneburg,
Inf.=Regt. 173/9,
Nickel, Paul, Grävenwiesbach
Landft.=Erſ.=Batl. II/3, Darmſtadt, P — Nüſe, Wilhelm,
Oberkirchen, Erſ.=Reſ.=Inf.=Regt. 81, P — Perrot, Wilh.,
2. Erſ.=M.=G.=K., 18. A.=K., Rek.=Dep., P — Pritſch, Adam,
Neutſch, Landft.=Erſ.=Batl., II Darmſtadt, P — Roſenthal,
Ludwig, Wimpſen, Train=Erſ.=Abt. 18, 3. Erſ.=Esk., P —
Rüßler, Johann, Lampertheim, Erſ.=Inf.=Regt. 81/5, M. —
Senge, Johann, Siedlingen i. W., Reſ.=Inf.=Regt. 81, I —
Schneider, David, Darmſtadt, Erſ.=Inf.=Regt. 236/5, L
Schneider, Hrch., Kreuztal, Train 18, M
Schwarz,
Engelbert, Nackenheim i. Rh., Train=Batl. 18,
Schwinn, Hermann, Winterroth, Inf.=Regt. 115, O —
Seewald, Ernſt, Klarental, Zentr.=Pferde=Dep., M
Spitz, Karl, Pohl, Inf.=Regt. 115, Erſ.=Batl., 2. Rek.=Dep.,
P — Stiefenhofer, Anton, Weihen (Kreis Heppenheim),
Art.=Regt. 25, H — Stockum, Phil., Höchſt i. O., Landſt.=
Erſ.=Batl., I/4 Darmſtadt, P — Toepke, Guſtav, Schloß
Freienfels, Landft.=Erſ.=Batl., II Darmſtadt, B — Traſer,
Georg, Wetzlar, Reſ.=Inf.=Regt. 81/6, B — Traum, Lude
wig, Oberſeibertenrod, Feldart.=Regt. 25, 3. Erſ.=Batt.,
II. Erſ.=Abt., P — Volz, Wilhelm, Riegelsberg,
Lazarett=
zug E1, L. — Wiegand, Joſef, Kleinhauſen, Landft.=Erſ.=
Batl. II/4, Darmſtadt. P
Windiſch, Paul, Freiburg,
Drag.=Regt. 24, Erſ.=Esk., P.
Aus den Lazaretten entlaſſen
vom 21. und 22. Januar:
Adler, Rudolf, Darmſtadt, Art.=Regt. 25,
— Bauer,
Hch., Feldart.=Regt. 61/4, E — Biſchoff, Friedrich,
Feld=
art.=Regt. 61/4, M — Bock, Joh., Inf.=Regt. 115/6, K—
Böhm, Karl, Landw.=Inf.=Regt. 74/2, K — Decker,
Fried=
rich, Inf.=Regt. 16/1, K — Döberich, Max, Erſ.=Landſt.=
Batl. II/1 C., E — Dörr, Leonhardt, Art.=Regt. 25/5, K
Dreger, Dietrich, Reſ.=Inf.=Regt. 92/6, M — Engelhardt,
Karl, Reſ.=Feldart.=Regt. 25/5, M — Guthier, Adam,
Lampertheim, Inf.=Mun.=Kol. 33, O — Harm, Max Hch.
Feldart.=Regt. 61/4, E — Heer, Karl, Inf.=Regt. 142/1, K
— Heimbach, Herm., Reſ.=Inf.=Regt. 81/4, M — Howahrde
Phil., Darmſtadt, Reſ.=Inf.=Regt. 116, I — Holzhammer,
Alois, Landſt.=Batl., Erbach 4, M — Hofmann, Willy,
Frankfurt a. M., Art.=Regt. 25, I — Idick, Friedrich,
Klein=Blumenau, Inf.=Regt. 22. M.=G.=K., B —
Kauf=
mann, Franz, Landſt.=Batl., Erbach 2, M — Kreikmeier,
Karl, Reſ.=Inf.=Regt. 116/5, M — Meyer, Leopold,
Gries=
heim, Reſ.=Inf.=Regt. 116, O — Meyer, Auguſt, Inf.=
Regt. 179/8, K — Mildenberger, Peter, Drag.=Regt. 24,
Erſ.=Esk., L. — Müller, Adam, Hetzbach, Inf.=Regt. 116/12,
B — Raſer, Wilh., Inf.=Regt. 67/1, M — Rückert, Herm.,
Inf.=Regt. 221/3, L. — Schneider, Ludw., Reſ.=Inf.=Regt.
118/4, L. — Schuchmann, Wilh., Darmſtadt. Drag.=Regt.
23, II. Landft.=Esk., B — Seidelmann, Mart., Landſt.=
Batl., Erbach, M — Vater. Wilhelm, Breslau, Reſ.=Inf.=
Regt. 208/6, F — Vogel, Mar. Offenbach, Reſ.=Inf.=Regt.
254/3, B — Vollmerhans. Wilh., Inf.=Regt. 81, L. —
We=
gerdt. Otto, Inf.=Regt. 139/6. K — Widerski, Joſef, Pania
(Schleſien), Inf.=Regt. 158/12, F — Zahm, Georg, Darm=
ſtadt., Reſ.=Inf.=Reat. 221, I — Zertzinski, Michael. Reſ.=
Inf.=Regt. 211/5, K — Zickler, Hch., Erſ.=Landſt.=Batl.
M2, L.
Eiliser
Gegen Husten, Heiserkeit.
Verschleimung, Influenza
(X787
etc.
„Liebesgabe‟
Pastilten
219a
1638a)
Frauerhute
enorme Auswahl
bekannt billige Preise.
GeorgSchubkegel, Rhe nstr. 4.
Familiennachrichten.
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden meines lieben Mannes, unſeres lieben,
guten Vaters
Herrn Johann Gerbig
Ober=Poſtſchaffner i. P.
ſagen wir hiermit Allen, die ihm das Geleite zur
letzten Ruheſtätte gaben, unſeren tiefgefühlteſten
Dank. Beſonders danken wir für die vielen Kranz=
und Blumenſpenden, ſeinen lieben Herren Kollegen,
dem Kriegerverein Germania und Herrn Pfarrer
Storck für die troſtreichen Worte bei der
Einſeg=
nung und am Grabe unſeres teueren Entſchlafenen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Magdalene Gerbig und Kinder.
(1648
Darmſtadt, 23. Januar 1915.
Todes=Anzeige.
Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb infolge
ſeiner ſchweren Verwundung im Feldlazarett
zu Lowicz in Rußland am 10. Januar mein
herzensguter Mann, der treuſorgende Vater
ſeines Kindes, unſer lieber Sohn, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Inſtallateur am Städt. Gaswerk
Friedrich Schnelbächer
Wehrmann im Landwehr-Inf.-Regt. Nr. 49
im 35. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Dorothea Schnellbächer und Kind
(*1488
geb. Fleiſchhacker.
Darmſtadt, den 23. Januar 1915.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Mitteilung.)
Es hat dem Herrn gefallen, Freitag abend
17 Uhr nach langem Leiden unſere liebe
Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Lina Engel
geb. Möller
zu ſich zu rufen.
In aller Namen:
1643)
Maria Heyl.
Bensheim, am 22. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Montag, 25. Januar,
nachmittags 3½ Uhr, in Darmſtadt auf dem
Beſſunger Friedhof ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der Ver=
ſtorbenen. Kondolenzbeſuche dankend abgelehnt.
Heute mittag verſchied nach
langem, ſchwerem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden meine
gute Frau, unſere innigſtgeliebte
Mutter, Schweſter, Schwägerin
(*1495
und Tante
Frau Sara Krauſe
geb. Dzialoszynski.
Darmſtadt, Kattowitz,
23. Januar 1915.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Geſtern vormittag 7¾ Uhr verſchied nach
langem, ſchwer m Krankſein unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin
und Tante
Ieaut
Zine Luiſe Riſſebern
geb. Hirt
im Alter von 63 Jahren, was wir hierdurch
tiefbetrübt mitteilen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Stadtſekretär Ludwig Kiſſeberth
z. Zt. Zahlmeiſter im Felde
und Frau Aenne, geb. Lollert,
(1584
nebſt Enkelchen.
Hanau a. M., den 21. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag
2½ Uhr in Darmſtadt auf dem Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Auf Wunſch Blumenſpenden dankend verbeten.
Feldpoſt=Beſtellungen
auf das
Darmſtädter Tagblatt
werden in unſerer Geſchäftsſtelle ſowie von
jeder Poſtanſtalt entgegengenommen.
Darmſtädter Tagblatt.
Wetterbericht.
Ueber dem ſüdlichen Mitteleuropa lag geſtern morgen
ein ausgedehntes Teiltief einer die Mittelmeergebiete
be=
deckenden Depreſſion, an deren Nordrande unſer Gebiet
im Bereiche öſtlicher Winde liegt. Das öſtliche
Hochdruck=
gebiet gewinnt über Nordeuropa weiter an Ausdehnung
nach Weſten. Eine weſentliche Aenderung des Wetters iſt
nicht zu erwarten. Bei zunächſt noch ſtärkerer Bewölkung
treten noch zeitweilig Schneefälle ein, während dje
Tem=
peraturen etwas ſinken dürften.
Wetterausſichten für Sonntag: Bedeckt, Schnee,
etwas kälter, öſtliche Winde.
Tageskatender.
Sonntag, 24. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 6½ Uhr, Ende vor
10½ Uhr (Ab. A): „Tannhäuſer”.
Vorſtellungen um 4 Uhr und 8¼ Uhr im Orpheum.
Hauptverſammlung des Frauenvereins der
Pau=
lusgemeinde um 8 Uhr im Gemeindeſaal.
Verneigerungskalender,
Montag, 25. Januar.
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rung um 2 Uhr im Städtiſchen Leihamt.
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Ramſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft am Diſtrikt
Finſterhöllenberg am Eingang des Waldes).
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Thomashütte um 10 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
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den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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regelmäßig Beſchäftigung mit leichten Näharbeiten gegen
guten Verdienſt gewähren will. Auch Ungeübtere ſollen
Aufträge erhalten; ſie werden nötigenfalls in einer Werkſtätte
ſo weit vorgebildet, daß ſie die in Betracht kommenden
Ar=
beiten ordnungsmäßig ausführen können. Eine kleinere
An=
zahl von Frauen und Mädchen kann in der Werkſtätte
(Hallenſchwimmbad) beſchäftigt werden. Im allgemeinen
aber handelt es ſich um Heimarbeit. Der Tag der
Be=
triebseröffnung wird noch bekannt gegeben. Zunächſt gilt
es, eine Ueberſicht über die Zahl der demnächſt zur
Ver=
fügung ſtehenden Kräfte zu gewinnen.
Es werden daher alle, die mitarbeiten wollen,
frenndlichſt eingeladen, dies in der Zeit vom 20.
bis einſchließlich 26. I. Mts., vorm. von ½9 bis
12 und nachm. von 2 bis 6 Uhr im Abendheim,
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nement. Volks= und Garniſons=
Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
„Der Waffenſchmied‟.
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fang 7½ Uhr.
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Dienstag, 26. Jan.: 82. Ab.=Vſt
A 21. Schiller=Zyklus. I. Abteilung,
dritte Vorſtellung. „Kabale und
iebe‟. Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Verein für Verbreitung von Volksbidung, Darmſtadt.
Freitag, den 29. Januar 1915, abends 8¼ Uhr,
im Kaiſerſaal:
Vortrag mit zahlreichen Lichtbildern
von Herrn Pfarrer Direktor a. D. Erwin Becker
aus Frankfurt a. M.
„Die Mohammedaner und der heilige Krieg‟
Eintrittskarten num. Sperrſitz zu 50 Pfg. (3 vorderen Reihen),
Saal und Galerie zu 30 Pfg., für Mitglieder, angeſchl. Vereine
und Schüler 40 und 20 Pfg. am Verkehrsbüro, bei J. Mylius,
Herdweg 2 und an der Abendkasse.
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Koofhaut. Geſ. geſch. Aerztl. empfohlen. Doſen
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ahmungen weiſe man zurück.
(I,1605
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Frau kotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
24)
(Nachoruc verbolen.)
Noch einmal überzeugte ſich Gretel, ob Frau Lotte
auch einen bequemen Platz gewählt habe, noch einmar
reichte Frau Lotte den beiden Zurückbleibenden freundlich
die Hand und dann dampfte der Zug im Dämmerlicht des
Abends dem Norden zu. — — —
Zivilperſonen waren nichts, Militärperſonen alles!
Gezwungen, in Ingolſtadt, Nürnberg und Würzburg
jedesmal längeren Aufenthalt zu nehmen, kam Frau
Lotte, bleich und übernächtigt, endlich am fünften
Mobir=
machungstage abends 11 Uhr in M. an.
Sie nahm ſich ſofort eine Autodroſchke und gab dem
Führer des Wagens Rola Falkners Adreſſe an.
Lotte fühlte ſich körperlich äußerſt elend und hielt ſich
nur mit Aufbietung aller Willenskraft aufrecht. Und je
mehr ſie ſich der Wohnung der Schauſpielerin näherte,
deſto erregter wurde ſie.
Ihre Gedanken kreiſten nur noch um den einen Punkt:
Würde ſie Paul noch antreffen?
Schon im Zug kurz vor Frankfurt hatten einige
mit=
reifende Herren von Pauls Regiment geſprochen. Aber
etwas Sicheres war daraus nicht zu entnehmen geweſen.
Der Eine meinte, daß das Regiment ſich noch vollzählich
in der Garniſon befinde, während der Andere behauptete,
daß ſchon Teile davon vor einigen Stunden ausgerückt
ſein müßten.
Nun, — Rola würde ihr ſichere Auskunft geben
können. —
Die Schauſpielerin war zu Hauſe. Sie hatte Licht,
man ſah es von der Straße aus.
Laut kopſte Loles Herz vor Erwartung, als ſe auf
den Knopf der elektriſchen Klingelleitung drückte und
Ro=
las Mädchen ihr gleich darauf erſtaunt die Türe öffnete.
Während das Mädchen Frau Lotte beim Ablegen
be=
hilflich war, erſchien auch Rola ſelbſt auf dem Korridor,
— und einen Augenblick ſtand die Schauſpielerin erſchreckt,
betroffen da, als ſie die junge Frau, bleich, dem Umſinken
nahe, auf ſich zu wanken ſah, um ſie zu begrüßen.
Du biſt alſo doch — — —!
Lotte zwang ſich zu einem leichten Lächeln. Wie Du
ſiehſt, ja. Du konnteſt nicht verlangen, daß ich noch
länger auf Deinen Brief mit ſeiner Aufklärung, warum
ich jetzt nicht kommen ſollte, wartete.
Du hätteſt aber doch warten ſollen —
—! Es war
zögernd, unſicher von Rolas Lippen gekommen.
Noch länger? Warum das? ſtieß da Frau Lotte
auf=
geregt hervor. So gib mir doch wenigſtens jetzt die
Auf=
klärung darüber; ſiehſt Du nicht, wie ich danach verlange,
nach all dem Unverſtändlichen!
Rola Falkner ſchob ihren Arm unter den von Frau
Lotte und führte ſie hinein in das bequeme
Muſikzim=
merchen.
Vor allen Dingen wirſt Du jetzt etwas eſſen. Du
ſiehſt ganz elend aus. Ich kann mir denken, daß eine
Reiſe von München bis hier in derartigen Zeiten mit nicht
geringen Strapazen verknüpft iſt. —
Sie gab dem Mädchen den Auftrag, noch einmal raſch
friſchen Tee zu bereiten und eine kalte Platte zu ſervieren.
Mehr kann ich Dir ſo ſpät in der Nacht nicht anbieten,
entſchuldigte ſich die Schauſpielerin.
Ich nehme alles dankbar an. Hunger habe ich ja
keinen gelitten auf der Reiſe. Im Gegenteil, an Eſſen
war Ueberſtuß, doch das lange Bahnfahren, iede Nacht in
ein anderes Hotel, keine zwei Stunden feſten Schlaf, und
dann immerwährend der Gedanke, wann wirſt du endlich
ans Ziel kommen, — ſchrecklich!
Wie Du mir leid tuſt, Du Aermſte?
Plötzlich bat Lotte:
Gib mir ein Glas Wein, Tokayer, wenn Du haſt. Er
wird mir neues Leben geben!
Eilfertig füllte Rola aus einer Kriſtallflaſche ein
großes Glas Ungarwein und Lotte trank in gierigen
Zügen.
Dann kam es leiſe, vorwurfsvoll von ihren Lippen:
Warum erzählſt Du mir nichts, Rola? Du weißt doch,
warum ich hierhergekommen bin. — Haſt Du Paul ge=
ſehen, ihn geſprochen?
Die Künſtlerin zögerte keine Sekunde mit ihrer
Ant=
wort: Ich habe Paul geſehen und geſprochen.
Wie fandeſt Du ihn? — Sprich doch und quäle mich
nicht ſo!
Sein Ernſt war ganz der Stimmung unſerer Zeit
an=
gemeſſen. Das Schwärmeriſche, Träumeriſche war aus
ſeinen Augen verſchwunden, ſtatt deſſen leuchtete Stolz,
Begeiſterung für unſere gerechte Sache aus ihnen.
Rola Falkner hatte geſprochen, als handele es ſich um
einen gänzlich gleichgültigen Menſchen, als erzähle ſie das
einem mehr oder minder intereſſeloſen, breiten Publikum.
Und Frau Lottes jetzt ganz geſchärftes Ohr hatte
ge=
hört, daß dieſe Worte etwas enthielten, was ihr nicht
ge=
fallen konnte.
(Fortſetzung folgt.)
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Inventur-Jahres
Beginn: Montag, den 25. Januar 1915, morgens 8 Uhr.
In Folge des Krieges haben verſchiedene Umſtände dazu beigetragen, daß das Geſchäft einer außergewöhnlichen Wandlung unterſtellt war. In beſſerer
Kon=
fektion ließ ebenſo beim Fabrikanten, wie im Einzelverkauf der Abſatz zu wünſchen übrig. Mein Lager iſt deshalb in guter Konfektion, wovon ich den größten
Teil ſehr billig erſtanden habe, noch groß.
Meinem Prinzipe gemäß, eine neue Saiſon nur mit friſcher Ware zu beginnen, unterſtelle ich deshalb, wie dies alljährlich der Fall, mein geſamtes Lager in
allen Artikeln der Damen= und Kinder=Konfektion im Wert von mehr als
3/
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zu noch nie dagewesenen billigen Preisen dem Ausverkauf.
Ich habe bei meinem geſamten Lager große Preis=Ermäßigung eintreten laſſen, viele Konfektionsſtücke gelangen zum Einkaufs=, ein großer Teil
weit unter Einkanfs= und Herſtellungswert zum Verkauf. — Da erfahrungsgemäß mein Inventur=Ausverkauf ſich ſeit Jahren eines ſo außerordentlichen Zuſpruchs erfreute,
daß ich gezwungen war, öfters meine Lokalitäten wegen Ueberfüllung zu ſchließen, ſo bitte ich, nach Möglichkeit auch die Vormittagsſtunden zum Einkauf zu benutzen.
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kleidſamen Macharten, früher bis ℳ 30.−
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in hübſchen Muſtern u. Macharten, jetzt per Stück ℳ 2.75
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geſtaubt, früher bis ℳ 25.—, jetzt p. Stück ℳ 5.— u. 4.—
Ein Poſten weiße Tüllkleider, etwas trüb (Wert bis ℳ 40.—),
jetzt per Stück ℳ 12.— u. 8.—
Ein Poſten Tüll= u. Chiffon=Geſellſchaftskleider, etwas
angeſtaubt, früher bis ℳ 60.—, jetzt per Stück ℳ 12.—
Ein großer Poſten Samtkleider,
früher bis ℳ 50.—, jetzt per Stück ℳ 12.— u. 10.−
Ein großer Poſten farbige Kleider aus Wollſtoffen u. Voile,
für Prüfungskleider und für Backfiſche und Damen,
früh. bis ℳ 35.—, jetzt per Stück ℳ 12.—, 10.— u. 8.−
Ein Poſten weißwollene Konfirmandenkleider, etwas
beſtaubt, früherer Preis ℳ 24.—, jetzt per Stück ℳ 10.−
Ein großer Poſten ſchwarzwollene Konfirmandenkleider,
früher bis ℳ 25.—, jetzt per Stück ℳ 12.50 u. 10.−
Kinderkleider
Ein großer Poſten Kinderkleidchen in kleinen Größen,
jetzt per Stück 45 ₰
Ein Poſten Kinderkittel aus guten Waſchſtoffen,
jetzt per Stück 58 ₰
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jetzt per Stück 95 ₰ (regulärer Wert bedeutend höher).
250 Kinderkleider aus guten geſtreiftn Waſchſtoffen
für das Alter bis zu 5 Jahren, jetzt per Stück 85 ₰
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Ein großer Poſten Waſchkinderkleider aus vorzüglichen
leinenartigen, einfarbigen Stoffen in hübſchen Farben,
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neueſte lange Bluſen=Machart
für das Alter von 5—8 Jahren, jetzt per Stück ℳ 2.50
für das Alter von 9—13 Jahren, jetzt per Stuck ℳ 3.25
250 Waſchkinderkleider in guten baumwoll. Muſſelineſtoffen
in hübſchen Muſtern
für das Alter von 3—6 Jahren, jetzt per Stück ℳ 2.50
für das Alter von 7—11 Jahren, jetzt per Stück ℳ 3.50
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arten, aus guten Wollſtoffen, jetzt im Preiſe bedeutend
ermäßiat.
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Ein großer Poſten div. Kindermäntel in verſchiedenen Größen,
jetzt Stück ℳ 3.50, 2.50 u. 1.50
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Ein großer Poſten Kinder=Samtmäntel in ſchwarz u. farbig,
für das Alter bis zu 15 Jahren, Wert bis ℳ 20.—,
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Tauſende Kindermäntel in guten Winterſtoffen, einfarbig
und gemuſtert. Aſtrachan, Samt jetzt im Preiſe weit ermäßigt.
Blusen
Ein gr. Poſten Batiſt=Bluſen, etwas beſtaubt . jetzt p. St. 40 ₰
400 St. Waſchbluſen aus gut. Waſchſtoffen . jetzt p St. 45 ₰
350 Stück Batiſt=Bluſen .
. . . jetzt p. St. 60 ₰
281 Stück Barchent=Bluſen . . . . jetzt p. St. 60 ₰
200 Stuck Barchent=Bluſen . . . . jetzt o. St. 90 ₰
260 Stück Batiſt=Bluſen . . . . jetzt p. St. 90 ₰
Cg. 500 Stück Battſt= und Stickerei=Bluſen,
jetzt per Stück 1.75, 1.50, 1.25
(früherer Wert bis ℳ 5.—
Ea. 500 beſ.wpeiſe Pole, Batiſt. u. Stickerei=Buſen
jetzt per Stück 2.50 u. 2.25
(früherer Wert bis ℳ 8
Ein gofer Lonten prachtwole handgeſiche Binſen
fr. Wert bis ℳ6 15.—, jetzt per Stück ℳ 3.75. 3.50, 3.00
Ein Poſten handgeſtickte weiße Batiſt=Bluſen p. St. 1.75
und 2.50
(Wert bedeudent höher).
Ein großer Poſten ſchwarze Batiſt=Bluſen, früher bis ℳ 7.—
jetzt per Stück ℳ 2.50 und 1.50
Ein großer Poſten ſchwarze Voile= u. Batiſtbluſen, regulär.
Weit bis ℳ 12.—
jetzt per Stück ℳ 3.90
Ein großer Poſten ſchwarze Woll=Bluſen in vortügl. Stoffen,
regulärer Wert bis ℳ 6.—
jetzt per Stück ℳ 3.—
Ein großer Poſten ſchwarze Tüll=Bluſen, jetzt p. St. ℳ 2.75
Ein gr. Poſten weißwollene Bluſen, etwas beſtaubt, früher bis
ℳ 9.—−
jetzt per Stück ℳ 2.50 u. 1.50
Ein großer Poſten Samt=Bluſen, früher b’s ℳ 12.—,
jetzt per Stück ℳ 4.50
Ein großer Poſten prima weiße Waſchſeiden=Bluſen,
früher bis ℳ 9. per Stück ℳ 4.—
Ein großer Poſten Tüll=Bluſen, etwas beſtanbt, früher bis
ℳ 10.−
jetzt per Stück ℳ 2.50 und 1.50
Ein großer Poſten Tüll=Bluſen, etwas beſtaubt, früher bis
jetzt per Stück ℳ 5.— und 4.—
iſt 25.—
Ein großer Poſten ſeidene Bluſen, früherer Preis bis ℳ 16.—
jetzt per Stück ℳ 2.50
Ein große Portie wollene Bluſen, einfarbig und geſtreift
(ſeith. Preis bis ℳ 7.—
jetzt p. Stück ℳ 1.75 u. 1.25
Eine große Partie Wollbluſen, einfarbig und geſtreift (früherer
Preis bis ℳ12.—) jetzt p. St. ℳ 4.—, 3.50 u. 2.50
Ein großer Poſten reinwollene Muſſeline=Bluſen, in
aparten Muſtern (Wert bis ℳ 6.—) . jeit p. Stück ℳ 2.50
Ein Poſten ſchwarze Satin=Bluſen . jetzt p. St. ℳ6 1.25
Ein großer Poſten Tüll= und Seidenbluſen, früherer Wert
bis ℳ 25.— . . jetzt per Stück ℳ6 6.—, 5.— und 4.—
Kostüm-Röcke
Ein gr. Pdſten farb. Röcke, aus gemuſt. Stoff. jetzt p. St. ℳ1,45
Ein großer Poſten Röcke aus genuſterten Stoffen,
jetzt per Stück ℳ 3.—, 2.50, 2.—
Ein Poſten Waſch=Röcke in weiß u gelbl., jetzt ℳ2.50 u. 1.50
Ein Poſten blaue Cheviot=Röcke . jetzt per Stück ℳ 3.25
Ein großer Loſten weiße wollene Cheviot=Röcke, früherer
Wert bis ℳ 12.—
. jetzt per Stück ℳ 4.— und 3.—
Ein großer Poſten ſchwarze Röcke, früher bis ℳ 15.—.
jetzt per Stuck ℳ 7.—, 6.—, 5.—
Ein großer Poſten ſchwarzſeidene Taffet=Röcke, Wert bis
ℳ 25.−
jetzt per Stück ℳ 8.50
Ein großer Poſten blaue Cötelé=Röcke jetzt per Stück ℳ 3.90
Schlafröcke
114 Stück Kattun=Morgenröcke . jetzt per Stück ℳ 1.35
Ein großer Poſten Lammfell=Schlafröcke
jetzt per Stück ℳ 3.75 und 2.75
Eine große Partie baumwollene Muſſeline=Schlafröcke.
früher bis ℳ 7.—
jetzt per Stück ℳ 2.75
Ein großer Poſten eleg. Sommer=Schlafröcke, mit ſchönen
weißen Kragen, früh. bis ℳ 10.— . jetzt per Stück ℳ 3.75
Eine große Partie reinwollene Muſſeline=Schlafröcke, in
aparten Deſins und prachtvoller Ausführung
Wert bis ℳ 16.— . . jetzt per Stück ℳ 8.— und 6.—
Ein kleiner Poſten Kinder=Schlafröcke, aus warmen Stoffen,
für das Alter bis zu 5 Jahren, etwas angeſtaubt
Wert bis ℳ 5.— .
jetzt per Stück ℳ 1.
Ein Poſten ſeid. Sommer=Schlafröcke, früher bis ℳ 30.−
ietzt per Stück ℳ 12.—
Ein großer Poſten Barchent=Schlafröcke . jetzt p St. ℳ 2.60
Ein großer Poſten b’woll. Muſſeline=Matinees m. apartem
weißen Kragen
jetz per Stück ℳ 1.70
Ein Poſten weiße Batiſt= und Mull=Schlafröcke, etwas
beſtaubt, Wert bis ℳ 25.— . jetzt p. St. ℳ 8.— u. 5.50
Ein großer Poſten Lammfell=Matinees . jetzt p. St. ℳ 1.40
160 Waſch=Crepon=Matinees in verſchiedenen Farben
jetzt per Stück ℳ 1.25
Großer Poſten Satin=Matinees
jetzt per Stück ℳ 1.20
Großer Poſten Sommer=Matinees, regulärer Wert ℳ 5.—
jetzt per Stück ℳ 1.80
Großer Poſten reinwollene Muſſeline=Matinees
(Wert bedeutend höher.) jetzt p. St. ℳ 2.95
Unterröcke
175 Stück Waſch=Unterröcke aus geſtreift. Waſchſtoffen
jetzt per Stück 85 ₰
Ein großer Poſten Waſch=Unterröcke, aus weißen u. grauen
leinenartigen Stoffen.
jetzt per Stück ℳ 2.95
Ein großer Poſten Lüſter=Unterröcke in ſchönen Farben und
prima Qual. (regul. Wert bedeut. höher) . jetzt per St. ℳ 2.75
Ein großer Poſten Trikot=Unterröcke, in allen Farben
jetzt per Stück ℳ 2.25
Ein großer Poſten Tuch=Unterröcke, in allen Farben
jetzt per Stück ℳ 1.50
Ein Poſten Moiré=Unterröcke, in allen Farben
jetzt per Stück ℳ 2.75
Mäntel
Ein Poſten leinene Reiſemäntel etwas beſtaubt, früher
bis ℳ 14 per Stück ℳ 2.50 u. 1.50
Ein Poſten Staub= und Reiſemäntel, etwas beſtaubt, früherer
Preis bis ℳ14. per Stück ℳ 2.—
Ein Poſten halblange Popeline=Paletots früher bis ℳ15.—
jetzt per Stück ℳ 4.—, 3.—-, 2.−
in Poſten Fantaſie=Mäntel aus Waſchſtoffen, früh. bis ℳ 25. per Stück ℳ 4.—
Ein Poſten Staub= und Regenmäntel, früher bis ℳ 14.—
jetzt per Stück ℳ 5.—
Ein Poſten Winter=Paletots für Kinder u. Backfiſche, aus
dieſer Saiſon, aus prima Winterſtoffen in moderner Machart,
mit kleinen Fehlern, früh. Preis bis ℳ 15.-
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Ca. 100 Abend=Mäntel aus früherer Saiſon für Damen und
junge Mädchen aus prima Tuchſtoffen, darunter viele auf
Seiden=
futter, früher ℳ 30.—
jetzt per Stück ℳ6 5.—
Ca, 100 Bozener Mäntel aus prima Lodenſtoffen, früherer
Preis ℳ6 18.—
jetzt per Stück ℳ 9.—
Ein großer Poſten weiße Cheviot=Mäntel, etwas beſtaubt,
früher bis ℳ 25. per Stück ℳ 9.— u. 5.50
Ein Poſten lange Samtmäntel, regulärer Preis ℳ 48.—
jetzt per Stück ℳ 25.—
Ein Poſten Taa= u. Abendeapes, Neuheiten für junge Mädchen,
aus vorzüglichen Tuchen
jetzt per Stück ℳ 9.—
Ein Poſten lange Popeline=Mäntel, modern gearbeitet
jetzt per Stück ℳ 6.— (Wert bedeutend höher)
Ein Poſten ſchwarze Moiré=Bluſen=Jacken, früh. bisℳℳ 15.—
jetzt per Stück ℳ 6.—
Ein Poſten Tüll=und Spitzen=Stolas, ſonſt. Preis bis ℳ20.—
jetzt per Stück ℳ 4.—, 2.50 und 1.—
Ein Poſten lange ſchwarze Frauen=Mäntel aus Voile,
früher bis ℳ 40.— . jetzt per Stück ℳ 18.— und 16.—
Ein großer Poſten Frühjahrs= und Uebergangs=Paletots
aus gemuſt. Stoffen, früher bis ℳ 10.— . jetzt p. St. ℳ 2.—
Ein großer Frühjahrs= und Uebergangs=Paletots,
früherer Preis bis ℳ15.—
jetzt per Stück ℳ 3.50
Einige Hundert Frühjahrs= und Uebergangs=Paletots
aus farbig gemuſterten Stoffen, früher bis ℳ 20.—
jetzt per Stück ℳ 6.—, 5.—, 4.—
Tausende Herbst- u. Wintermäntel
aus einfarbigen und gemuſterten Stoffen ſowie in Karos und
Flauſchſtoffen, jetzt zu weit ermäßigten Preiſen
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Hunderte vornehme Plüſch= u. Sammetmäntel ſowie
Aſtrachanmäntel im Preiſe weit ermädigt.
Tauſende ſchwarze Paletots u. Frauenmantel in Tuch,
Kammgarn, Cheviot ꝛc, jetzt p. St. ℳ 20.-, 15.-, 10.-, 8.-
Ein Poſten blaue Cheviot=Backfiſch= u. Damen=Paletots
jetzt per Stück ℳ 4.75 u. ℳ 3.— (Wert bis ℳ 12.—
Ein Poſten lange Frauen=Samtmäntel in guten Qualitäten
früher bis ℳ 32.— jetzt per Stück ℳ 18.—
Ein Poſten pelzgefütterte Mäntel jetzt per Stück ℳ. 38.—
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Ein großer Poſteu Sport= u. Golfjacken in weiß u. hübſchen
Farben, früher bis ℳ 20.— . jetzt per Stück ℳ 6.50 u. 4.—
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X,1614
[ ← ][ ][ → ]Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Zuſammenſtellung bringen wir zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 21. Januar 1915.
(1627a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Zuſammenſtellung d. Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt
Dr die Zeit vom 25. Januar bis 6. Februar 1915.
Dauer
Die Abſperrung
Datum
Tag
der Abſperrung
Bemerkungen
erſtreckt ſich
von bis
25. Januar 1 Montag
1 Uhr 5 Uhr
26. Januar 1 Dienstag
28. Januar Donnerstag
29. Januar Freitag
30. Januar
Samstag
1. Februar
Montag
Bis zum Landgraben
12 Uhr 5 Uhr
2. Februar Dienstag
3. Februar Mittwoch
4. Februar 1 Donnerstag
5. Februar Freitag
6. Februar 1 Samstag
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 105e der Reichsgewerbeordnung und des § 162 der
Aus=
führungsverordnung hierzu geſtatten wir hiermit die Beſchäftigung von Arbeitern
in Bäckereien an Sonn= und Feſtagen vorbehältlich der Beſtimmungen in § 9 der
Verordnung des Bundesrats über die Bereitung von Backwaren vom 5. Januar 1915
und für die Dauer deren Geltung (vergl. § 21 der Verordnung des Bundesrats) bis
12 Uhr mittags.
Jedem Arbeiter iſt mindeſtens an jedem dritten Sonntage die zum Beſuche des
Gottesdienſtes erforderliche Zeit frei zu geben.
Darmſtadt, den 22. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
(1580sg
Bekanntmachung.
Zufolge Ermächtigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern, Abteilung
für öffentliche Geſundheitspflege, vom 15. d. Mts., zu Nr. M. d. J. II. 298, ordnen
wir auf Grund des § 17 Ziffer 12 und des § 79 Abſ. 2 des Reichsviehſeuchengeſetzes
vom 26. Juni 1909 als Maßnahme gegen die Verbreitung der Maul= und Klauen=
ſeuche bis auf weiteres an, daß das in den Schlachthof zu Darmſtadt eingeſtellte
Vieh längſtens innerhalb drei Tagen (3 mal 24 Stunden) vom Zeitpunkt der
Einſtellung ab abzuſchlachten iſt.
Ausgenommen von dieſer Anordnung ſind Schlachttiere, die aus Dänemark,
Schweden und Norwegen eingeführt werden. Für dieſe Tiere gilt die von
Großherzog=
lichem Miniſterium des Innern feſtgeſetzte Abſchlachtungsfriſt von 8 Tagen.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden gemäß § 76 Ziffer 1
des Reichsviehſeuchengeſetzes mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark
oder mit Haft beſtraft.
Darmſtadt, den 20. Januar 1915.
(1585
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Pinſan. Drisſahzung über die Lasſpolzuſungen der
Ortsbürger der Gemeinde Roßdorf.
Auf Grund der Geſetze vom 21. Juni 1852, die Gemeindenutzungen der
Orts=
bürger betreffend, und vom 3. Juli 1858, die Gemeindenutzungen der Ortsbürger,
insbeſondere die desfalls zu errichtenden Lokalſtatuten betreffend, ſowie des Artikel 31
der Landgemeindeordnung vom 8, Juli 1911 werden in Anſehung der
Losholznutz=
ungen der Ortsbürger zu Roßdorf mit Genehmigung Großb. Miniſteriums des Innern.
vom 13. Januar 1915 zu Nr. M. d. J. 584 die nachſtehenden Beſtimmungen getroffen:
Die auf Herkommen beruhende Losholzberechtigung in Roßdorf, welche auf
656 Berechtigte beſchränkt iſt, beſteht in
1 rm Scheiter.
1 rm Knüppel,
5 Wellen.
Den Hauer= und Setzerlohn haben die Empfänger zu erſetzen.
§ 2.
Für die Berechtigung zur Teilnahme an der Nutzung und den Beginn derſelben
ſind die Beſtimmungen des Geſetzes vom 21. Juni 1852 maßgebend mit der Ab=
änderung, daß auch unverheiratete Ortsbürger mit dem Anfang des auf den Eintritt
des 35. Lebensjahres nächſtfolgenden Jahres an der Nutzung teilnehmen.
§ 3.
Stirbt ein Losholzberechtigter nach dem 1. Januar vor ſtattgehabter Verloſung,
ſo ſind deſſen Erben, wenn dieſelben in gerader Linie mit dem Erblaſſer verwandt
ſind, noch zum Bezug der Losholznutzung für das laufende Jahr berechtigt. Stirbt
ein Losholzberechtigter nach der Verloſung, ſo gehört das Losholz zur Erbmaſſe des
Verſtorbenen.
Sollten nach dem jährlichen Wirtſchaftsplan an Brennholz weniger Scheiter,
Knüppel oder Wellen vorgeſehen ſein oder tatſächlich zur Aufarbeitung gelangen
kön=
nen, als für 656 Ortsbürger nach § 1 als Losholz verausgabt werden ſollen, ſo kann
Erſatz durch andere Sortimente ſtattfinden. Es iſt dann 1 rm Scheiter durch 1,2 rm
Knüppel oder 1,5 rm Stöcke, 1 rm Knüppel durch 1,2 rm Stöcke oder 30 Wellen und
25 Wellen durch 0,80 rm Knüppel oder 1 rm Stöcke zu erſetzen.
Auch kann für Scheiter und Knüppel Entſchädigung in Geld ſtattfinden.
Vorſtehende Ortsſatzung tritt am 1. Januar 1915 in Kraft.
Roßdorf, den 20. Januar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei.
Lorenz.
1632
Bekanntmachung.
Die in einem Gehöfte der Liebfrauenſtraße zu Darmſtadt ausgebrochene Maul=
und Klauenſeuche iſt erloſchen und die vorgeſchriebene Desinfektion vorgenommen
worden.
Die mit unſerer Bekanntmachung vom 15. Dezember vor. Js. (
Amtsverkün=
digungsblatt Nr. 191 vom 16. Dezember vor. Js.) angeordneten Maßnahmen werden
deshalb aufgehoben.
Darmſtadt, den 21. Januar 1915.
(1587
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
In einem Gehöft in der Gemeinde Groß=Umſtadt iſt die Maul= und Klauen=
ſeuche ausgebrochen. Gehöft= und Gemarkungsſperre wurde angeordnet.
In einem Gehöft in der Gemeinde Werſau iſt die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen. Gehöft= und Gemarkungsſperre wurde angeordnet.
In Groß=Zimmern iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen. Die
ange=
ordneten Schutzmaßregeln wurden aufgehoben.
(1586
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 2 Pinſcher, 2 Foxterrier (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(1595
Bekanntmachung.
Gemäß § 3 Abſatz 2 des Reichsgeſetzes vom 28. Mai 1894,
be=
treffend den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im
Kriege, veröffentlichen wir unter Bezugnahme auf die nachſtehend
abgedruckten Beſtimmungen des erwähnten Reichsgeſetzes die Namen
der Brieftaubenzüchter, die Mitglieder des „Darmſtädter
Brieftauben=
klubs” und des Brieftaubenklubs „Gut Flug‟ Darmſtadt=Beſſungen
ſind. Beide Vereine gehören dem Verband Deutſcher
Brieftauben=
liebhaber=Vereine an und haben ſtatutengemäß ihre Brieftauben der
Militär=(Marine=Verwaltung zur Verfügung geſtellt.
I. Darmſtädter Brieftaubenklub.
1. Achen, Ernſt, Grafenſtr. 22.
2. Beſt, Ludwig, Nieder=Ram=
ſtädterſtr. 47.
3. Chriſt, Karl, Villenkolonie
Eberſtadt.
4. Deutſch, Philipp, Neckarſtr. 11,
5. Fink, M., Schloßgartenſtr. 57.
6. Heinzerling, Hrch., Emilſtr. 28.
7. Heß, Karl, Saalbauſtr. 41.
8. Kämmerer, Karl, Parcus=
ſtraße 10.
9. Kraft, Hermann, Frankfurter=
ſtraße 50.
10. Link, Hrch., Roauetteweg 2.
11. Nold, Auguſt, Landgraf
Philipp=Anlage 52.
12. Nungeſſer, Wilhelm,
Die=
burgerſtraße 10.
13. Schmuck, Wilh., Kirchſtr. 6.
14. Schneider, Adolf, Nieder=
Ramſtädterſtr. 76.
15. Stoll, Ludwig, Heinheimer=
ſtraße 4.
16. Thierolf, Hrch., Karlſtr. 23.
II. Brieftaubenklub „Gut Flug‟ Darmſtadt=Beſſungen.
1. Aberle, Georg, Hochſtr. 4.
2. Beyer, Georg, Luiſenſtr. 38.
3. Erbes, Ludwig, Bruchwieſen=
ſtraße 28.
4. Geiger, Philipp, Beſſunger=
ſtraße 17.
5. Geyer, Wilhelm, Orangerie=
ſtraße 2
6. Haas, Karl, Felſingſtr. 2.
7. Haun, Philipp, Herrngarten=
ſtraße 23.
8. Henkel, Hrch., Orangerieſtr.
9. Henn, Friedrich, Truppen=
übungsplatz bei Darmſtadt.
10. Hering, Ludwig, Sandberg=
ſtraße 18.
11. Horſt, Heinrich, Wittmann=
ſtraße 34.
12. Jäger, Wilhelm,
Ludwigs=
höhſtraße 22.
13. Naumann. Karl, Beſſunger=
ſtraße 11.
14. Schulz, Georg, Beſſunger=
ſtraße 74.
15. Stegmeier, Hubert,
Schuchardſtr. 10.
16. Stein, Friedrich, Sandberg=
ſtraße 19.
17. Vollhard, Ludwig,
Schieß=
hausſtraße 59.
18. Weigold, Friedrich,
Beſſungerſtraße 44.
19. Wiemer, Heinrich, Tannen=
ſtraße 28.
Darmſtadt, den 20. Januar 1915.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.
Auszug aus dem Geſetz
betreffend den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr
vom 28. Mai 1894.
§ 1. Die Vorſchriften der Landesgeſetze, nach welchen das
Recht Tauben zu halten, beſchränkt iſt, und nach welchem im Freien
betroffene Tauben der freien Zueignung oder der Tötung unterliegen,
finden auf Militärbrieſtauben keine Anwendung.
Dasſelbe gilt von landesgeſetzlichen Vorſchriften, nach welchen
Tauben, die in ein fremdes Taubenhaus übergehen, dem Eigentümer
des letteren gehören.
en e e dieten Schutzmahregein wirden aufgehoben.
Sperrzeiten für den Taubenſlug beſtehen, finden dieſelben auf die
Reiſeſlüge der Militärbrieſtauben keine Anwendung. Die Sperzeiten
dürfen für Militärbrieftauben nur einen zuſammenhängenden
Zeit=
raum von höchſtens je 10 Tagen im Frühjahr und Herbſt umfaſſen.
Sind längere als zehntägige Sperrzeiten eingeführt, ſo gelten für
Militärbrieftauben immer nur die erſten zehn Tage.
§ 3. Als Militärbrieftauben im Sinne dieſes Geſetzes gelten
Brieftauben, welche der Militär=(Marine=)Verwaltung gehören oder
derſelben gemäß den von ihr erlaſſenen Vorſchriften zur Verfügung
geſtellt und welche mit dem vorgeſchriebenen Stempel verſehen ſind.
Privatperſonen gehörige Militärbrieftauben genießen den Schutz
dieſes Geſetzes erſt dann, wenn in ortsüblicher Weiſe bekannt gemacht
worden iſt, daß der Züchter ſeine Tauben der Militärverwaltung
zur Verfügung geſtellt hat.
(1561go
Bekanntmachung.
Wir ſehen uns veranlaßt, auf die Vorſchriften der nach=
ſtehenden Polizeiverordnung, das Rodeln im Kreiſe Darmſtadt
betreffend, eindringlich aufmerkſam zu machen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1915.
(1608go
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.
Polizeiverordnung
das Rodeln im Kreiſe Darmſtadt betreffend.
Auf Grund des Art. 78 der Kreis= und Provinzialordnung vom
12. Juni 1874 wird nach Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes für den
Kreis Darmſtadt mit Genehmigung des Großherzoglichen Miniſteriums
des Innern vom 21. November 1910 zu Nr. M. d. J. 19190
ver=
ordnet, was folgt:
Auf allen Rodelbahnen im Kreiſe Darmſtadt dürfen nur
Rodelſchlitten, die mit höchſtens zwei Perſonen beſetzt ſind, benutzt
werden. Bobleighs ſind unbedingt ausgeſchloſſen. Ebenſo iſt
das Aneinanderhängen mehrerer und das Benutzen ſchadhafter
Rodelſchlitten verboten.
§ 2. Das Rodeln auf ſämtlichen Kreisſtraßen des Kreiſes,
ſowie das Kreuzen chauſſierter Fahrbahnen mit Rodelſchlitten iſt
verboten.
Weitere Verbote können vom Großh. Kreisamt oder Großh.
Polizeiamt Darmſtadt nach Bedarf erlaſſen werden. Die
Bekannt=
machung ſolcher Verbote erfolgt im Amtsverkündigungsblatt.
§ 3. Innerhalb der Stadt Darmſtadt und der Ortſchaften
des Kreiſes iſt das Rodeln auf öffentlichen Straßen, Wegen und
Plätzen, insbeſondere auf deren Fußſteigen gänzlich verboten.
4. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden,
ſo=
fern nicht nach anderen Strafbeſtimmungen eine höhere Strafe
ver=
wirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark beſtraft. Desgleichen werden
Eltern, Vormünder oder andere Perſonen, deren Aufſicht Kinder
unter 12 Jahren anvertraut ſind, auf Grund des Art. 44 des Heſſ.
Polizeiſtrafgeſetzes wegen Zuwiderhandlungen ihrer Pflegebefohlenen
zur Verantwortung gezogen, falls ſie es an der erforderlichen Auf=
ſicht haben fehlen laſſen.
§ 5. Dieſe Polizeiverordnung tritt mit dem Tage der Ver=
öffentlichung in Kraft.
Darmſtadt, den 28. November 1910.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Reichsiwolwoche.
Bei den großen Mengen von wollenen und baumwollenen
Sachen wird die Sammlung noch in der nächſten Woche fortgeſetzt.
Diejenigen Familien die die Sammler nicht zu Hauſe angetroffen
haben, bitte ich um Nachricht, damit die Sachen im Laufe der nächſten
(1615
Woche bei ihnen abgeholt werden können.
Darmſtadt, den 22. Januar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(1586
Jwurde heute eingetragen hin=
ſichtlich der Firma:
Molkerei:Genoſſenſchaft
Darmſtadt, eingetrag.
Ge=
noſſenſchaft mit
beſchränk=
ter Haftpflicht, Darmſtadt.
Wendel Heß und Wilhelm
Stein=
häußer, beide Milchhändler in
Darmſtadt, ſind als ſtellvertretende
Vorſtandsmitglieder beſtellt. (1625
Darmſtadt, 19. Januar 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
En unſer Genoſſenſchafts=Regiſter
J wurde heute eingetragen hin=
ſichtlich der Firma:
Bezugsgenoſſenſchaft der
Friſeure von Darmſtadt
und Umgegend,
eingetra=
gene Genoſſenſchaft mit
beſchränkter Haftpflicht,
Darmſtadt.
Friſeur Franz Bauer iſt aus
dem Vorſtande ausgeſchieden und
an ſeiner Stelle der Friſeur Karl
Waldſchmidt in Darmſtadt in den
Vorſtand und der Friſeur
Fried=
rich Tillmann in Darmſtadt iſt als
ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied
(1636
gewählt.
Darmſtadt, 11. Januar 1915.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
V
Kuſſorberung.
Forderungen und Anſprüche
an den Nachlaß der Gärtner
Jo=
hann Asheuer Eheleute, dahier,
Arheilgerſtr. 82 wolle man binnen
8 Tagen bei dem unterzeichneten
Vormund anmelden, andernfalls
ſie bei der Nachlaßregulierung nicht
(*1466
berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 23. Jan. 1915.
Heinrich Herche III.
Arheilgerſtraße 16.
Trauerhüte
von Mark 5.50 an,
Crepe=Schleier,
Handſchuhe,
Hut=
u. Armflore etc.
empfehlen (1597a
L. 6 M. Fuld
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
Küchenabfälle.
Im Anſchluß an meinen Aufruf vom 20. ds. Mts. bringe ich
zur Kenntnis, daß die Sammlung der Küchenabfälle, zunächſt alſo
rohe Kartoffelſchalen, rohe Gemüſeabfälle und Brotreſte, in dem
von der Anna=, Karl=, Kirch=, Ludwig= Ernſt=Ludwig=, Rhein=,
Neckar= und Heidelberger Straße begrenzten Stadtbezirk am
Dienstag, den 26. und Freitag, den 29. d. M.
ſtattfinden wird
Die regelmäßige Sammlung in der ganzen Stadt beginnt
Montag, den 1. Februar, wird wöchentlich zweimal für jedes Haus
vorgenommen, und zwar zu ungefähr der gleichen Zeit, zu der die
Abholung des Hauskehrichts erfolgt.
Die Gefäße mit Küchenabfällen ſind daher gleichzeitig mit
dem Hauskehricht bereitzuſtellen.
Dringend erwünſcht iſt es hierbei, daß in Häuſern mit
mehreren Haushaltungen die geſamten Küchenabfälle möglichſt in
einem gemeinſchaftlichen Gefäß bereitgeſtellt werden, für das
viel=
leicht der Hauseigentümer Sorge tragen könnte.
Alle Anfragen und Mitteilungen in dieſer Angelegenheit ſind
an das ſtädtiſche Tiefbauamt, Hügelſtraße 31/33, zu richten.
Darmſtadt, den 23. Januar 1915.
(1620gi
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Abgabe von Kuchenabfallen.
Die Einſammlung von Küchenabfällen erfolgt von Montag,
den 1. Februar, in der ganzen Stadt.
Geſuche um Abgabe ſolcher zur Verfütterung ſind unter Angabe
der wöchentlich gewünſchten Menge baldigſt zu richten an das
(1645go
Tiefbauamt, Hügelſtraße 31.
Bekanntmachung.
Der Voranſchlag der Gemeinde Erzhauſen für 1915 Rj. liegt
zine Woche, vom 25. bis 31. d. Mts. einſchl., auf unſerem Büro
offen. Die Beteiligten können innerhalb dieſer Friſt den Voranſchlag
einſehen und bei dem Bürgermeiſter ſchriftlich oder zu Protokoll Ein
wendungen gegen den Inhalt vorbringen.
Es iſt die Erhebung einer Umlage beſchloſſen worden, zu der
auch die Ausmärker herangezogen werden.
(1580
Erzhauſen, am 22. Januar 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Erzhauſen.
Wannemacher.
Bekanntmachung.
Der Voranſchlag der Gemeinde Schneppenhauſen für 1915
kiegt vom 26. Januar bis einſchl. 1. Februar 1915 auf dem hieſigen
Bürgermeiſtereibüro zu Jedermanns Einſicht offen.
Zu den zur Erhebung kommenden Gemeindeumlagen werden
auch die Ausmärker herangezogen.
Schneppenhauſen, den 23. Januar 1915.
(1590
Großh. Bürgermeiſterei Schneppenhauſen.
Kunz.
Am 1. April 1915 ſoll die Verwaltung der bisher von der
Firma Nothnagel & Weiler, Markt 4 in Darmſtadt, verſehenen
amtlichen Paketannahmeſtelle anderweitig vergeben werden. Be
werber werden erſucht, ſich ſchriftlich an das Eiſenbahnverkehrsamt
Darmſtadt zu wenden. Daſelbſt können die Bedingungen täglich
von 10—11 Uhr vormittags eingeſehen werden.
Für die Lage der Annahmeſtelle kommt die Stadtmitte
in Frage.
(31628
Darmſtadt, den 22. Januar 1915.
Großherzogliches Eiſenbahn=Verkehrsamt.
Verſteigerungs-Anzeige.
Dienstag, den 26. Januar 1915, vorm. 10 Uhr,
verſteigere ich in dem Anweſen Pallaswieſenſtraße 85 zwangsweiſe
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(1637
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