Darmstädter Tagblatt 1915


Nr. 21., Donnerstag, den 21. Januar.

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178. Jahrgang
2
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, Ainzeigenerveb, des In und Auslandeg. Bei
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Der
Krieg.
von den Kriegsſchauplätzen. Der Krieg im Orient. Das beliebte‟ Sngland. Entente=Lügen,
Daris und Zeppeline. Ein Zeppelinangriff gegen die engliſche Oſtküſte.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 20. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Im Abſchnitt zwiſchen Küſte und Lys fanden nur
Artilleriekämpfe ſtatt. Bei Notre Dame de Lorette,
nordweſtlich Arras, wurde dem Feind ein 200 Meter
langer Schützengraben entriſſen. Dabei ſind zwei Ma=
ſchinengewehre erbeutet und einige Gefangene gemacht
worden.

In den Argonnen nahmen unſere Truppen einige
feindliche Schützengräben. An einer Stelle betrug unſer
Geländegewinn der letzten Tage wieder 500 Meter.

Im Walde nördlich Sennheim ſchritt unſer An=
griff
gut fort. Der Hirzſtein wurde genommen. Zwei
Offiziere und 40 Alpenjäger wurden gefangen genommen.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage im Oſten iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung.

* Ueber die Kämpfe in Nordfrankreich
und Flandern gibt die Voſſ. Ztg. folgenden Reuter=
bericht
wieder: Ein Augenzeuge im engliſchen Haupt=
quartier
berichtet unter dem 16.: Am 12. mußten wir einen
wichtigen Poſten bei Zunichy räumen, da er unter dem
deutſchen Artillerie= und Mörſerfeuer unhaltbar geworden
war. Die Deutſchen haben dieſen Poſten beſetzt und ſich
im Eiſenbahndreieck verſchanzt. Am 13. hat die Artillerie
die wichtige Brücke bei Frelinghie, ſtromaufwärts von
Armentieres, vernichtet. Auch dieſer Augenzeuge wider=
ſpricht den Berichten eines irgendwie gearteten Kampfes
bei La Baſſee. Am 15. hielt heftiger Kanonendonner auf
der ganzen Front an. Das Waſſer iſt etwas gefallen.

* Lyon, 19. Jan. Nouvelliſte berichtet aus Paris:
Flüchtlinge erzählten, daß ſich nur noch 150 bis 200 Ein=
wohner
in Soiſſons befänden. Die Verproviantierung
ſei nahezu unmöglich. Weder Bäcker noch Schlächter ſeien
mehr in Soiſſons.

* Zürich, 19. Jan. Oberſt Müller ſchildert in der
Neuen Zürcher Zeitung die Anlage der deutſchen
Feldbefeſtigungen und bemerkt u. a.: Die Be=
feſtigungsarbeiten
fallen größtenteils ausſchließlich der
Infanterie zu. Die deutſche Infanterie weiſt als Pionier=
truppe
einen hohen Grad von Durchbildung auf. Die von
Infanterieoffizieren entworfene techniſche Anlage der Be=
feſtigungswerke
und ihre Ausführung durch die Trappe
ſind muſtergültig. Nach einer Schilderung der Unterſtände,
Straßen=Flankierungsgräben, Vorhinderniſſe vor der
Hauptſtellung uſw. ſchließt er folgendermaßen: Der uns
führende Oberſt K. verſicherte uns zum Abſchied, daß er
mit einem Regiment einem überlegenen Gegner ſtandzu=
halten
ſich anheiſchig mache und daß er mit einer Kom=
pagnie
in ihrer verſtärkten Stellung einem feindlichen Ba=
taillon
die Spitze zu bieten vermöge. Das ſcheint mir

keine Uebertreibung, ſondern der Ausdruck des feſten Wil=
lens
zu ſein.

* Auch aus London wird jetzt dem Berliner Tageblatt
gemeldet, man befürchte, daß die Ruſſen in Süd=
polen
wiederum zurückwichen. Der Militärkritiker der
Nowoje Wremja glaubt, daß die deutſch=öſterreichiſchen
Streitkräfte in nächſter Zeit aus ihrer verhältnismäßigen
Ruhe herausgehen werden, und daß den Ruſſen eine all=
gemeine
Vorwärtsbewegung auf der ganzen Front be=
vorſtehe
.

* Rotterdam, 19. Jan. Der Korreſpondent des
Daily Telegraph berichtet aus Petersburg: Ein von
der Front zurückgekehrter ruſſiſcher Oberſtleutnant er=
klärte
: Die aus dem Süden längs der Linie Ezenſtochau-
Wiosczowa=Kielce vorrückende deutſch=öſterreichiſche Ar=
mee
ſei in Kielce eingetroffen. Es ſei niemals
die Abſicht der Ruſſen geweſen, den letzteren Ort zu behaup=
ten
, weil er eine unvorteilhafte Lage habe. Vor einigen
Tagen ſeien ſämtliche Akten aus der Stadt geſchafft wor=
den
. Die ruſſiſche Heeresleitung meint, es wäre beſſer,
falls die Deutſchen und Oeſterreicher in jener ſüdlichen
Gegend ernſte Angriffe machten, die Truppen in der Nähe
von Radom zuſammenzuziehen und dort ſtandzuhalten.
Die Ruſſen ſeien zwar in der Defenſive, es ſei aber mög-
lich
, daß die Bewegungen der Deutſchen in der Richtung
Kielce eine Verſpätung der ruſſiſchen Offen=
ſive zur Folge habe.

* Kopenhagen, 20. Jan. Warſchawski Dnewnik
meldet, daß Blonje (ſüdweſtlich von Warſchau) von den
Einwohnern verlaſſen ſei und in der Umgebung der Stadr
ſchreckliches Elend herrſche. Die Stadt ſelbſt biete
ein trauriges Bild. Der ſtellvertretende Gouverneur in
Warſchau, Greſſer, und Medizinalinſpektor Brand begaben
ſich nach Blonje, um ſich mit dem Charakter der unter der
Bevölkerung aufgetretenen Magenkrankheiten bekannt zu
machen. (Hungertyphus?). Sie ſtellten aber feſt, daß keine
Gefahr vorliege.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 19. Jan. Ueber die Ein=
nahme
von Täbris erfährt man jetzt Einzelheiten.
Nach der Einnahme von Miandoob zogen alle an dem
Heiligen Krieg beteiligten Stämme nach Maraga, wo ſie
von der Bevölkerung begeiſtert empfangen wurden. Die
Führer der benachbarten Stämme und die Bevölkerung
der Städte Burjan und Scheſchwan zogen mit den Trup=
pen
gegen Täbris. Sie gelangten zunächſt nach Gogeban.
800 Mann ruſſiſcher Infanterie und Kavallerie, die in
Täbris ſtanden, und eine Stellung bei Adikjoeprue in der
Nähe der Stadt inne hatten, zogen ſich auf die Nachricht
zurück, daß die türkiſchen Truppen mit den Stämmen vor=
rückten
, und zwar nach Sofian auf der Straße nach Dſchulfa.
Darauf zogen die Truppen und die Stämme in Täbris ein.

* Konſtantinopel, 20. Jan. Meldung des
türkiſchen Hauptquartiers. Während eines nächtlichen
Angriffes gegen die engliſchen Befeſtigungen am
Schatt el Arab wurde der Feind überraſcht. Er ver=
lor
100 Tote und Verwundete. Eine engliſche Kavallerie=
abteilung
verſuchte in der Gegend von Carna eine Ab=
teilung
unſerer Infanterie zu überraſchen. Der durch das
Feuer eines Kanonenbootes gut unterſtützte Angriff
wurde unter ſchweren Verluſten für die Engländer zu=
rückgewieſen
. Das Kanonenboot wurde gleichfalls ge=
zwungen
, ſich zurückzuziehen.

* Konſtantinopel, 20. Jan. Die türkiſchen
Blätter ſchätzen den deutſchen Sieg bei Soiſſons ſehr hoch
ein. In Betrachtungen über die allgemeine Kriegs=
lage
, im beſonderen über die Teilnahme der Türkei am
Kriege ſtellen die Blätter feſt, daß der Sieg bis jetzt auf
Seite der Verbündeten: Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn
und der Türkei geweſen ſei. Tanin betont, daß die
türkiſche Armee, obgleich ſie im Kaukaſus noch keine

endgültigen Siege davongetragen habe, dennoch bewirkt
habe, daß die Ruſſen einen Teil ihrer Truppen aus Polen
nach dem Kaukaſus ſchaffen mußten, was der Entſcheidung
ſehr zu ſtatten komme. Wir ſind ſicher, ſagt Tanin,
daß wir dieſem ewigen Feind den Schlag verſetzen wer=
den
, den er von unſerer Seite verdient. Es iſt die größte
Ehre für das heilige Osmanentum, unſeren Verbündeten
die Vernichtung des Feindes zu erleichtern.

* Konſtantinopel, 19. Jan. Das osmaniſche
Nachrichtenbureau erfährt, daß die Bevölkerung der per=
ſiſchen Stadt Sine große Kriegsbegeiſterung
zeige. Die hierauf bezüglichen Fetwas wurden am letzten
Freitag in der Hauptmoſchee unter großer Begeiſterung
der Gläubigen verleſen. Auch aus anderen Teilen Nord=
perſiens
treffen Nachrichten ein, in denen die Teilnahme
der Kurden und anderer Eingeborenenſtämme an dem
Heiligen Krieg mitgeteilt wird.

Das beliebte‟ England.

Bisher war es trotz des Fehlens triftiger Gründe
Deutſchland, das im Auslande ſich keiner ſonderlichen Be=
liebtheit
erfreute. Das wird trotz aller Anfeindungen jetzt
vielleicht anders werden, nachdem England mit ſeinen
Maßnahmen allerorts die tiefſte Mißſtimmung hervorge=
rufen
hat, ſelbſt bei ſeinen Freunden und Verbündeten.
In den neutralen Ländern hat man zur Genüge kennen
lernen müſſen, wie England es darauf abgeſehen hat,
den Krieg nach allen Richtungen hin für ſeine
eigenen Zwecke auszunutzen, unbekümmert um
alle Beſtimungen des Völkerrechtes und ungeachtet der
Intereſſen der am Kriege nicht beteiligten Staaten. Aber
nicht nur das, auch bei den Verbündeten regt es ſich, man
merkt endlich, daß England den Hauptnutzen
aus dieſem Kriege ziehen will und ſich dazu
ſeine Freunde als Vorſpann herangezogen hat, während
Albion ſelbſt ſich bemüht hat, die eigenen Kräfte zu ſchonen.
Bezeichnend ſind die giftigen Artikel franzöſiſcher Provinz=
blätter
, die heftige Angriffe gegen die untätigen, dafür
aber um ſo anmaßenderen Engländer richten. Auch ſonſt
bekommen die Briten einige Liebenswürdigkeiten zu hören.
Von allen Seiten erſchallen Vorwürfe wegen ſeiner man=
gelhaften
militäriſchen Rüſtung, der Untätigkeit der Flotte,
und nicht zuletzt wegen der überaus eifrigen Erwerbs=
politik
, die zu überraſchender Annektierung von Kolonien
führt und das erbauliche Schauſpiel zeigt, daß der eng=
liſche
Kaufmann ohne Rückſicht auf Freund und Feind
unter Anſporn ſeitens der Regierung neue Abſatzgebiete
ſich zu ſichern ſucht. Andererſeits hält man die Taſchen
hübſch zugeknöpft, und Rußland hat ſchon mehrere Male
vergeblich angepocht, ſo daß auch an der Newa die Ver=
ſtimmung wächſt, da Albion ſeine Verbündeten ohne aus=
reichende
finanzielle und militäriſche Hilfe einfach ſitzen
läßt. Des weiteren hat es Japan abgelehnt, für England
zu arbeiten, nachdem nunmehr die Sehnſucht nach Kiau=
tſchou
geſtillt iſt. Geradezu erbittert iſt die Stimmung in
Belgien, das ſich nutzlos für die Engländer verblutet hat,
die nach großen Verſprechungen ein völlig unzureichendes
und überdies ungenügend ausgebildetes Hilfskorps ſchließ=
lich
nach Antwerpen entſandt haben.

Natürlich bleibt eine derartige Stimmung den Eng=
ländern
nicht verborgen, und angeſichts der Mißerfolge
auf den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen beginnt man
doch jenſeits des Kanals etwas nervös zu werden. Man
merkt, daß der Kitt, der die Ententemächte verbunden hat,
ſich zu löſen beginnt, und es iſt kein Geheimnis, daß es
wiederholt zu ernſthaften Reibungen zwiſchen der franzö=
ſiſchen und der engliſchen Heeresleitung gekommen iſt. Bei
dieſer ganzen Sachlage recht bemerkenswert iſt daher ein
Artikel der Times, in dem verlangt wird, daß eine Ver=
einbarung
zwiſchen den Verbündeten feſtgelegt werden
müßte, in der die Aufgabe jedes einzelnen zu Waſſer und
zu Lande beſtimmt werden müßte. Schließlich wird noch
verlangt, daß erneut die Verſicherung wiederholt werden
müſſe, keinen Sonderfrieden zu ſchließen. Das iſt der

[ ][  ][ ]

ſpringende Punkt! Man befürchtet in London, Frankreich
und Rußland könnten es ſatt bekommen, unter ſchwerſten
Opfern ohne Gegenleiſtung für England die Kaſtanien
aus dem Feuer zu holen. Man hört ja auch aus Ruß=
land
, daß die Kriegsbegeiſterung daſelbſt auf dem Null=
punkt
angelangt iſt, und daß einflußreiche Kreiſe ſich dafür
ins Zeug legen, möglichſt bald einen ehrenvollen Frieden
mit Deutſchland zu ſchließen, bevor die Niederlage voll=
ſtändig geworden iſt. In England aber will man eben
den Friedensſchluß möglichſt weit hinausſchieben, in der
Hoffnung, Deutſchland dadurch klein zu kriegen und ſelbſt
möglichſt wenig dabei zu riskieren. In dieſer Erwartung
dürften ſich die Herrſchaften an der Themſe aber gründlich
täuſchen.

Ein Telegramm des Kaiſers.

Karlsruhe, 22. Jan. Der Kaiſer ſandte
geſtern aus dem Großen Hauptquartier an die Groß=
herzogin
Luiſe von Baden folgendes Telegramm:

Vielen Dank für Deinen Gruß am heutigen Gedenk=
tage
des großen hiſtoriſchen Vorganges in Verſailles unter
Führung des hochſeligen Onkels. Sein nationales Kraft=
gefühl
gab der welthiſtoriſchen Fürſtenverſammlung den
Impuls zu der begeiſterten Huldigung des erſten deut=
ſchen Kaiſers, deſſen Macht und Würde jetzt gegen eine
Welt von Feinden zu verteidigen meine Aufgabe iſt. Aber
an der Spitze des geeinten Vaterlandes, getragen von der
opferfreudigen Begeiſterung der feſtgeſchloſſenen deutſchen
Nation, werde Ich dieſe vaterländiſche Aufgabe ſieg=
reich
durchführen. Das walte Gott! Wilhelm.

Die deutſche Sozialdemokratie gegen
ausländiſche Lügen.

*Berlin, 20. Jan. Im Vorwärts klagt der ſozial=
Hemokratiſche Parteivorſtand, daß in der ausländi=
ſchen Parteipreſſe fortgeſetzt Zuſchriften veröffent=
licht
werden, durch welche die ausländiſchen Genoſſen über
die Situation innerhalb der ſozialdemokratiſchen
Partei Deutſchlands getäuſcht würden. In einem
Artikel der Humanits werde behauptet, der Geiſt der Oppo=
ſition in den Reihen der organiſierten Sozialdemokraten
mache Fortſchritte, die Zeichen dafür würden mit jedem
Tage zahlreicher. Es ſei bedauerlich, daß die ausländiſche
Parteipreſſe von ſchlecht informierten Berichterſtattern
irregeführt würde, die unbedeutende Vorkommniſſe auf=
bauſchten
, wirklich bedeutende Tatſachen aber totſchwiegen.

Vom Roten Halbmond.

* Konſtantinopel, 19. Jan. (W.T. B. Nichtamt=
lich
.) Der Zentralrat des Roten Halbmondes be=
ſchloß geſtern, der demnächſt ſtattfindenden Generalver=
ſammlung vorzuſchlagen, dem deutſchen Kaiſer als
Zeichen der Dankbarkeit für die Spende von 40000 Mark
die Goldene Medaille zu verleihen. Gemäß einem früher
gefaßten Beſchluß wird derſelben Generalverſammlung
die Verleihung der Goldenen Medaille an Kaiſer
Franz Joſef vorgeſchlagen werden.

Entente=Lügen.

* Wien, 20. Jan. Reuter meldet aus dem neutralen
Ausland, daß die Lage im Innern der öſter=
reichiſch
=ungariſchen Monarchie täglich immer
gefährlicher werde und zwar hauptſächlich infolge Brot=
mangels
. Die Mißſtimmung ſei allgemein. Es fänden
in allen großen Städten Demonſtrationen gegen den
Krieg ſtatt, die mitunter einen revolutionären Charakter

annähmen. Barrikaden würden errichtet, und zwiſchen
dem Volk und den Polizeitruppen käme es zu blutigen
Zuſammenſtößen. Die Times meldet ferner, daß nach
Berichten von Augenzeugen am Weihnachtsabend in
Wien große Damonſtrationen gegen den Krieg ſtattgefun=
den
hätten, aus welchem Anlaß das Volk Pflaſterſteine
auf die ausgerückte Polizei geſchleudert hätte.

Das Wiener Korr.=Bureau bemerkt hierzu: Beide Mel=
dungen
werden nicht verfehlen, auch in dieſer ernſten Zeit
Heiterkeit in der Monarchie beſonders in Wien
hervorzurufen. Mit ſolchen Lügen wird in der Preſſe
des Dreiverbandes gegen uns Stimmung gemacht!

* Amſterdam, 20. Jan. Der Nieuwe Rotterdam=
ſche Courant und das Allgemeen Handelsblad, das an=
geſehenſte
Blatt der Hauptſtadt Hollands, kritiſieren ſcharf
die Kriegsberichte des Daily Telegraph,
und die Auslaſſungen der ſog. Augenzeugen bei dem eng=
liſchen
Heere. Das Blatt ſagt, es ſei albern, anzunehmen,
daß die deutſchen Aerzte nicht ſachkundig ſeien und ein=
fache
chirurgiſche Inſtrumente nicht zu handhaben ver=
ſtänden. Von dem deutſchen Sanitätsperſonal habe man
nur Gutes gehört. Schlimmer ſei noch, wenn manche Be=
richte
vollkommen erfunden ſeien, wie die Schilderung
des Daily Telegraph über einen glänzenden Sieg eng=
liſcher
Truppen bei La Baſſee, in welchem geſagt wurde,
daß der elende Zuſtand der deutſchen Gefangenen allge=
mein
Entſetzen und Mitleid erwecke. Völlig ausgehungert
und erſchöpft hätten dieſe Unglücklichen ſich über die Un=
menſchlichkeit
ihrer Offiziere beklagt, die ſie eine ganze
Woche in den Schützengräben ließen, ohne daß ſie zu eſſen
bekamen. Wenn man nun in dem offiziellen Bericht leſe,
daß bei La Baſſée gar kein Gefecht ſtattgefunden habe,
dann wiſſe man ganz genau, was man von den Erzäh=
lungen
des Daily Telegraph zu denken habe.

Daris und die Zeppeline.

* Genf, 20. Jan. (Etr. Frkft.) Ueber die Ab=
wehrmaßregeln
, die gegen Zeppeline und
beutſche Flieger in Paris getroffen wurden und
die, wie gemeldet, der Kriegsminiſter Millerand in Augen=
ſchein genommen hat, wird berichtet:

550 Flugzeuge bilden die Wache über Paris, ſind
auf verſchiedene Poſten um und in der Stadt verteilt und
bereit, jeden Augenblick aufzuſteigen, um einen feindlichen
Flieger zu verfolgen. Die Ueberwachungspoſten ſind durch
Telephonlinien mit der Front verbunden, ſo daß das
Paſſieren eines jeden feindlichen Fliegers über die fran=
zöſiſchen
Linien ſofort telephoniſch gemeldet wird. In der
Nacht leuchten große Scheinwerfer, die an verſchiedenen
Punkten Aufſtellung gefunden haben, den ganzen Horizont
ab. Der Eiffelturm bleibt aus militäriſchen Grün=
den
in vollkommenes Dunkel gehüllt.

Man befürchtet in der Bevölkerung das Erſcheinen
der Zeppeline, die eine große unbekannte Gefahr bilden.
Die Flieger, die den Abwehrdienſt verſehen, erhielten für
den Kampf mit dieſen Ungeheuern präziſe Inſtruktionen,
ſich über die Luftkreuzer zu erheben und ſich mit Flug=
zeugen
auf ſie herabfallen zu laſſen. Anders ſei es
nicht möglich, ihnen beizukommen, da Schüſſe aus Ge=
wehren
und Mitrailleuſen wirkungslos bleiben wegen der
zahlreichen Ballonetts. (Frkf. Ztg.)

Die franzöſiſche Zenfur.

* Nachdem die franzöſiſche Zenſur ſchon in der Wie=
dergabe
der Mitteilung des deutſchen Generalſtabs über
die Schlacht bei Soiſſons die Verluſtziffern der

Franzoſen an Toten, Gefangenen und Kriegsmaterial
unterſchlagen hat, hat ſie jetzt die letzte deutſche amtliche
Mitteilung über das Geſamtergebnis der Offenſive Joffres
und der von den Franzoſen dabei erlittenen Verlufte der
Preſſe vollſtändig vorenthalten. Kein fran=
zöſiſches
Blatt hat dieſe Mitteilung bisher gebracht=

Drückeberger in Frankreich.

* Lyon, 19. Jan. Der Progres de Lyon meldet aus
St. Etienne: Eine amtliche Bekanntmachung des
Loire=Präfekten erklärt, die Militärbehörde ſei entſchloſſen,
den Mißbrauch abzuſtellen, den gewiſſe zur Fahne ein=
berufene
Leute betrieben, indem ſie ſich unrechtmäßig vom
Frontdienſt zurückſtellen und in Fabriken und
Werkſtätten einſtellen ließen, wo für Armeezwecke gear=
beitet
werde, unter der Angabe, ſie übten einen Beruf und
Handwerk aus, die ſie in Wirklichkeit nie ausgeübt hätten.
Die Bekanntmachung fügt hinzu, es bedürfe hoffentlich
nur des Hinweiſes, um die Drückeberger zu ver=
anlaſſen
, ſich ſofort zum Frontdienſt zu melden.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 21. Januar.

* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer
Georg Schaffnit zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen,
unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben ihm aus
dieſem Anlaß das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſt=
ordens
Philipps des Großmütigen verliehen; ferner
wurde in den Ruheſtand verſetzt der Feuermann in
der Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Adam
Krämer zu Darmſtadt vom 1. Februar d. J. an.

Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde der
Lehrer Friedrich Recht zu Hainſtadt, Kreis Offenbach.

Ernannt wurden die Gefangenwärter an der
Zellenſtrafanſtalt Butzbach Eduard Diehl und Wilhelm
Hammann zu Gefangenaufſehern an dieſer Anſtalt,
erſterer mit Wirkung vom 9. Februar 1915, letzterer mit
Wirkung vom 15. Februar 1915.

Großh. Hoftheater. Eine vollkommene Neu=
inſtudierung
und Neuinſzenierung der Räuber er=
öffnet heute Donnerstag den großen Schillerzyklus, der
am Samstag mit Der Verſchwörung des Fiesco zu
Genua fortgeſetzt wird.
Der Verkauf des Extra=
abonnements
für die erſte Abteilung des Schillerzyklus
findet bis einſchließlich Donnerstag ſtatt. Daneben be=
ann
von geſtern Mittwoch an der Verkauf der Einzel=
karten
für Räuber‟ Freitag gaſtiert Joſef Mann von
der Volksoper in Wien als Eleazar in der Jüdin‟.
Der Künſtler war mehrere Jahre Mitglied der polniſchen
Bühne, abſolvierte ein erfolgreiches Gaſtſpiel an
der Wiener Hofoper und nahm dann ein Engagement
an der Volksoper in Wien an, um ſein deutſches
Repertoire zu vervollſtändigen. An dieſem hervor=
ragendem
Inſtitut wirkt er nun als erſter Heldentenor.
Sonntag abſolviert Joſef Mann als Tannhäuſer ein
zweites Gaſtſpiel.

Die Reichswollwoche. Es ſei noch einmal
darauf hingewieſen, daß der Zweck der Reichswollwoche
darin beſteht, die in den deutſchen Familien oder auch
bei gewerblichen Unternehmern vorhandenen überflüſſigen
warmen Sachen und getragenen Kleidungsſtücke
(Woll= und Tuchſachen, Herren= und Damenkleidung
und Unterkleidung jeden Umfangs und Zuſtands) zu
ſammeln. Auch Stoffproben, Abfälle und
Flicken ſind nicht ausgeſchloſſen, ebenſowenig Vor=
hänge
, Läufer, Teppiche, Pelzſachen oder
Kleidungsſtücke und Reſter aus Barchent und Baum=
wolle
, ſowie nicht mehr brauchbare Strümpfe. Aus
den geſammelten Gegenſtänden ſollen, ſoweit ſie ſich zur
Verarbeitung eignen, Ueberziehweſten, Unterjacken, Bein=
kleider
, vor allem aber Decken angefertigt werden.

Der Kleiderſammelſtelle 191415 wurden
während der zwei Monate ihres Beſtehens erfreulich
viele Zuwendungen zuteil, die es ermöglichten, mancher

Matthias Elaudius und ſeine
Beziehungen zu Darmſtadt.

Zum 100. Todestage des Dichters

21. Januar 1915.

Die große Landgräfin Karoline, Gemahlin des Land=
grafen
Ludwig IX., der es nur ſieben Jahre vergönnt
war (17671774), in der alten Reſidenz der Landgrafen
von Heſſen zu reſidieren, übte auf das geiſtige Leben
Darmſtadts einen großen, viel bedeutenden Einfluß aus.
Sie bewohnte das alte Schloß und lebte nur der Er=
ziehung
ihrer acht Kinder und der Pflege der deutſchen
Dichtung, Kunſt und Wiſſenſchaft. Während erſtere die
Haupttätigkeit ihres Lebens ausmachte, benutzte ſie ihre
Mußeſtunden dazu, dem Aufſchwunge der deutſchen Lite=
ratur
zu folgen und dieſe kräftig zu fördern. Die Ge=
ſänge von Klopſtocks Meſſias der damals erſchien, er=
füllten
ihre Seele mit Begeiſterung für dieſe erhabene
Dichtung, und ſie ließ die Oden und Elegien dieſes Dich=
ters
, welche in verſchiedenen Zeitſchriften zerſtreut waren,
ſammeln und auf ihre Koſten einen Abdruck veranſtalten,
womit ſie ihre Freunde und verſchiedene Verehrer des
großen Dichters, wie Goethe, Herder, Wenk und Merck,
beſchenkte. Durch die Vermittlung des Kriegsrats Johann
Heinrich Merck ſtand ſie mit dem Johann Gottfried Herder,
dem jungen Goethe und Wieland in regem ſchriftlichen
Verkehr, die mit großer Ehrfurcht für die hohe Frau er=
füllt
waren und ihre Geiſtesprodukte ihr gerne zu Füßen
legten. Ja, die Hochachtung des letzteren für die erlauchte
Fürſtin war ſo groß, daß er den Wunſch ausſprach, nur
einen Augenblick Herr des Schickſals zu ſein, um ſie zur
Königin von Europa erheben zu können

Nach ihrem Tode hörte der Aufſchwung des geiſtigen
Lebens, den die Reſidenz unter ihr erfahren, auf, es war,
wie Merck klagte, der Geiſt der Landgräfin entflohen
und die Stadt ſank wieder in ihre alte Bedeutungsloſigkeit
zurück. Goethe und Herder lebten fern und verkehrten
nicht mehr in ihren Mauern. Dafür hielt aber ein anderer
namhafter Dichter der neu aufblühenden deutſchen Poeſie
iv ihren Mauern ſeinen Einzug, um hier nur ein einziges,
aver für die Literatur Deutſchlands wichtiges Jahr zu
verleben. Es war dies der Dichter Matthias Clau=
dius
, der Schöpfer des überall bekannten und viel ge=
ſungenen Rheinweinliedes Bekränzt mit Laub den liebe=
vollen
Becher

Im Jahre 1740 zu Reinfeld, einem holſteiniſchen
Marktflecken unweit Lübeck, als der Sohn eines Predigers

geboren, beſuchte er die Lateinſchule zu Plön, ſpäter die
Univerſität Jena, um Theologie zu ſtudieren. Während
dieſer Zeit beſchäftigte er ſich viel mit Poeſie, lernte Jo=
hann
Gottfried Herder kennen und wurde innig mit ihm
befreundet. Da der rationaliſtiſche Zug, der die damalige
Theologie beherrſchte, dem frommen, bibelgläubigen
jungen Claudius nicht zuſagte, wandte er ſich von ihr ab
und bewarb ſich nicht um eine Predigerſtelle, ſondern lebte,
nachdem er einige Jahre eine Sekretärſtelle bei einem
Grafen von Holſtein bekleidet, als Redakteur einer kleinen
Zeitung in Hamburg, in welcher er die erſten Früchte
ſeiner Muſe niederlegte. Claudius war durchaus Lyriker.
Haus, Wald, Feld, See, das Landleben mit ſeinen Freu=
den
und Leiden waren vorzugsweiſe Gegenſtände ſeiner
Dichtkunſt. Am liebſten nannte er ſich Bauerndichter, und
zwar mit großem Recht, denn außer ſeinem Freunde Jo=
hann
Heinrich Voß hat noch kein Dichter das ländliche
Leben in allen ſeinen Teilen ſo verherrlicht, wie er. Im
Jahre 1771 gründete Matthias Claudius zu Wandsbeck
bei Hamburg den Wandsbecker Boten
eine
kleine Zeitung, die neben wenigen Nachrichten politiſchen
Inhalts Dichtungen, Erzählungen und Bücherkritiken
brachte, welche er unter dem Namen Asmus veröffent=
lichte
. In Wandsbeck verheiratete ſich der Dichter mit
Rebekka Behn, der Tochter eines Zimmermeiſters, die ihm
zeitlebens ein treues liebes Weib geworden. Da die neue
Zeitung nicht gedeihen wollte, ſtellte er ihr Erſcheinen ein
und ſah ſich genötigt, da er Familienvater geworden war
ich um eine Verſorgungsſtelle umzuſehen. Verſchiedene
Verſuche, in Holſtein eine Stelle als Amtsverwalter, Bür=
germeiſter
oder Vogt zu finden, ſchlugen fehl.

In ſeiner Not wandte er ſich an ſeinen Freund Jo=
hann
Gottfried Herder, der in Bückeburg als General=
uperintendent
angeſtellt war. Herder hatte durch ſeine
Gemahlin Karoline Flachsland, die er in Darmſtadt
gefreit, mannigfache Beziehungen zu dem Präſidenten der
heſſiſchen Regierung, Herrn v. Moſer. Ihm empfahl er
den Dichter, der durch dürftigen Ueberſetzerlohn des Leben
der Seinigen kümmerlich friſtete, und dieſer erklärte ſich
bereit, demſelben eine Anſtellung in Darmſtadt
zu geben. Zuerſt lautete das Anerbieten auf eine geheime
Kanzleiſekretärſtelle. Als der Dichter von dieſem für ihn
glänzenden Titel hörte, geriet er in einen gelinden
Schrecken, denn er fürchtete, obgleich er Griechiſch, Latei=
niſch
, Engliſch, Däniſch, Holländiſch, Deutſch, etwas Schwe=
diſch
und Spaniſch verſtehe, die Inſtitutions. Pandekten
und Hiſtorie gehört, nicht als ehrlicher Mann zu dieſer
Stelle tauge. Am liebſten hätte er eine weniger glänzende
Stellung, etwa als Vorſteher eines im Walde gelegenen
Spitals, Verwalter eines Jagdſchloſſes, als Gartesinſper=

tor oder Vogt eines Dorfes gewünſcht, wo er Zeit ge=
habt
hätte, ſeinen Grillen nachzuhängen. Im November
1775 wurde ihm mitgeteilt, daß der Landgraf ihm Titel
und Stelle eines Oberlandeskommiſſarius mit
800 Gulden Gehalt verliehen. In einem Briefe dankte
der Dichter dem großmütigen Präſidenten v. Moſer und
machte dabei nochmals ſeine Bedenken geltend, ob er für
eine ſolche hohe Stelle die notwendigen Eigenſchaften be=
ſitze, erklärte ſich aber zum Antritt derſelben zu Oſtern
1776 bereit. Dabei läßt er durchblicken, daß nur die
Sorge für ſeine alte Mutter und ſeine Familie ihn be=
ſtimmen konnten, ſein liebes Wandsbeck zu verlaſſen.

Am letzten Märztag 1776 fuhr Claudius in einem
von ihm gekauften Wagen mit Frau und zwei kleinen
Mädchen, von denen das eine noch in der Wiege lag, von
Wandsbeck ab, beſuchte unterwegs ſeinen Freund Herder
in Bückeburg, kam am 16. April in Darmſtadt an und
bezog eine Wohnung im Weſten der Stadt, wo er einen
Ausblick nach dem Walde hatte. Es war das Haus des
Baron Friedrich, ſpäter Wolfskehls und Peter Wagners
am Luiſenplatz. Präſident v. Moſer nahm ihn, wie der
Dichter ſagt, nicht gnädig, ſondern freundſchaftlich auf.
Herders Verwandte, der ſpätere Miniſter v. Heſſe und
Frau, empfingen ihn und ſeine Familie mit vieler Liebe,
und bald befreundete er ſich mit dem Kriegsrat Merck,
dem Freunde Goethes, in deſſen Hauſe er vielfach ver=
kehrte
.

Die Oberlandeskommiſſion, zu deren Mit=
glied
der Dichter ernannt worden war, beſtand aus fünf
Mitgliedern, die auf die Verbeſſerung der materiellen
Hilfsquellen des Landes in Ackerbau und Induſtrie, ſowie
auf die Hebung der geiſtigen und ſittlichen Lage des Volkes
hinarbeiten ſollte, um die heſſiſchen Zuſtände denen an=
derer
hierin mehr fortgeſchrittener Länder möglichſt anzu=
nähern
Sie war eine Schöpfung Moſers und floß aus
dem philanthropiſchen Geiſte der Zeit, das Volk zu be=
glücken
, wovon die Dichter träumten und ſangen. Die
Landeskommiſſion ſollte nach dem Willen des Landarafen
durch Ratſchläge und Bemühungen dem gnten und fleißigen
Untertanen die Arbeiten fruchtbarer, die Abgaben leichter,
ſein ganzes Leben froher, ſeinen Himmel blauer, ihn ſtolz
auf ſein Vaterland, zufrieden mit ſich ſelbſt und dankbar
gegen ſeinen Fürſten machen. Nach der von Moſer ent=
worfenen
Inſtruktion für die Mitalieder derſelben ſollte
ſie auf die Verbeſſerung des ſtädtiſchen und dörflichen
Haushalts, des Schuldenweſens, der Vormundſchaften,
des Ackerbaues und der Viehzucht, Vermehrung und be=
queme
Schaffung wohlfeiler Lebensmittel, die Hebung des
Handels und der Fabriken, die Beſſerung des Erziebungs=
weſens
hinarbeiten, das ganze Geſchaft, heißt es, ſoll

[ ][  ][ ]

dringlichen Not ſteuern zu helfen. Ueber die Ver=
wendung
der Sachen, ſowie über den Betrieb der Näh=
ſtube u. a. m., wird demnächſt ausführlich berichtet
werden. Heute ſei in Bezug auf die Reichswoll=
woche
nur darauf hingewieſen, daß alle Wollſachen,
die dafür überhaupt in Frage kommen und in den Be=
ſtänden der Kleiderſammelſtelle vorhanden ſind, zum
Beſten dieſes Unternehmens weitergegeben werden.
Diejenigen Kleidungsſtücke, Hüte, Wäſche, Stiefel und
beſonders auch Stoffreſte jeder Art aber, die ihrer
Beſchaffenheit nach für eine Sammlung, wie die Reichs=
wollwoche
ſie beabſichtigt, nicht in Betracht zu ziehen
ind, bittet man nach wie vor der Kleiderſammelſtelle,
Hermannſtraße 21, Eingang Karlſtraße, überweiſen zu
wollen.

Sammlung zugunſten der Kriegsfürſorge der
Stadt Darmſtadt. Der heutigen Nummer liegt die
2. Quittungsliſte bei. Die Sammlung hat bis jetzt
die Höhe von rund 100000 Mark erreicht. Dieſes
Ergebnis iſt ein ſchöner Beweis für die Opferwilligkeit
der Bürger unſerer Stadt. Gegenüber den gewaltigen
Aufgaben, die der Stadtverwaltung aus der Fürſorge für
die Bedürftigen, für die Hinterbliebenen von Kriegsteil=
nehmern
, für die Erwerbsloſen uſw. erwachſen ſind und
noch erwachſen werden, iſt es aber dringend wünſchens=
wert
, daß die Opferfreudigkeit nicht nachläßt und auch
künftig weitere Zuwendungen erfolgen. Neben den ge=
nannten
Aufgaben wird kunftig auch die Fürſorge für
die als Invaliden aus dem Kriege Heimkehrenden be=
deutende
Mittel erfordern. Wie aus der Quittungsliſte
hervorgeht, hat eine große Zahl von Stadt= und Staats=
beämten
, von Lehrern, von Angeſtellten und Arbeitern in
Privatbetrieben in anerkennenswerter Weiſe durch regel=
mäßige
Gehalts= und Lohnüberweiſungen dem Fonds
einen ſtändigen Einnahmezuwachs geſichert. Dieſes Bei=
ſpiel verdient Nachahmung. Es ergeht deshalb an alle
diejenigen, die hierzu in der Lage ſind, die herzliche Bitte,
durch weitere Gaben die Sammeltätigkeit der Stadt für
die Kriegsfürſorge auch fernerhin nach Kräften zu unter=
ſtützen und damit die ſchweren Aufgaben der Stadtver=
waltung
in der gegenwärtigen Kriegszeit erleichtern zu
helfen. Beiträge werden von der Stadtkaſſe, der Städti
ſchen Sparkaſſe, ſowie der Geſchäftsſtelle unſeres Blattes
gerne entgegengenommen.

* Im Silberkranz. Fuhrmann Martin Völler
und deſſen Ehefrau Barbara Bauer feiern am
24. Januar ihre Silberne Hochzeit.

* Verſorgung der ſtädtiſchen Bevölkerung mit Kar=
toffeln
. Der Oberbürgermeiſter gibt bekannt, daß an den
Werktagen in der Zeit vom 21. bis 27. d. Mts., vormittags
zwiſchen ½9 und 12 Uhr und nachmittags zwiſchen 2 und
5 Uhr, aus den ſtädtiſchen Vorräten Kartof
feln zentnerweiſe an Jedermann, der dies wünſcht,
zum Preiſe von 3 Mark 75 Pfg. abgegeben wer=
den
. Die Ausgabe erfolgt bis auf weiteres im Keller
des ſtädtiſchen Muſeums, Schloßgraben Nr. 9.

* Die Zuſtellung des Tagblatts läßt ſich ſeit einigen
Tagen vielfach nicht in der gewohnten Weiſe bewerkſtelli=
gen
. Da infolge des Verbots der Nachtarbeit im Bäcker=
gewerbe
das Austragen der Brötchen nicht mehr morgens
erfolgt, finden die Zeitungsträgerinnen in vielen Fällen
verſchloſſene Haustüren. Eine ſpätere Zuſtel=
lung
des Tagblatts im allgemeinen liegt aber nicht im
Intereſſe der Frühaufſteher; andererſeits iſt eine ſpätere
Zuſtellung in den Fällen, wo die Zeitungsträgerinnen
verſchloſſene Türen fanden, nicht gut durchführbar. Es
wird deshalb die ſchon oft ausgeſprochene Bitte dringend
wiederholt, an den Haus= oder Vorganten=
türen
Briefkäſten anbringen zu laſſen. Die
Beſchwerden über mangelhafte Zuſtellung des Tagblatts
würden dann verſchwinden.

* Sportsleute als Ritter des Eiſernen Kreuzes. Von
dem F.=K. Olympia, Darmſtadt 1898, konnten bereits
folgende Mitglieder mit dem Eiſernen Kreuz bedacht wer=
den
: Oberarzt Dr. med. B. Ensgraber, Leutnant A.
Holzinger, die Vizefeldwebel F. Wenner, L. Lu=
bitz
und G. Noll, die Unteroffiziere R. Haberkorn,
H. Kattwinkel. E. Schmidtmann und R.
Schmidtmann. Somit mangelt den im Felde Stehen=
den
die in Friedenszeit durch Sport und unermüdlichen
Gemeinſinn erworbene Tatkraft und Entſchloſſenheit nicht.

Gartenbauverein Darmſtadt. Heute abend ſoll,
wie aus einer Anzeige hervorgeht, zum erſtenmal der
og. Kleine Abend ſtattfinden. Es werden bei
dieſer Gelegenheit in zwangloſer Form Fragen über den
Obſtbau beſprochen.

* Orpheum. Der Kartenvorverkauf zur Erſtauf=
führung
von Kamrad Männe am kommenden
Samstag hat in den bekannten Verkaufsſtellen und zu
üblichen Preiſen begonnen. Am Sonntag, 24. Januar,
finden 2 Vorſtellungen ſtatt. (S. Anz.)

Rotes Kreuz.

(Geöffnet von 81 und 26 Uhr. Bureau der Zentral=
Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 25, Krankenbeförde=
rungs
=Abteilung: Rheinſtraße 34, Fernruf 2576; Mate=
rialien
=Abteilung: Altes Palais, Fernruf 20; Kreuzpfen=
nig
=Marken: Neckarſtraße 8, Fernruf 2421.)

Wir haben aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens des
Roten Kreuzes und unſeres Heſſiſchen Landesvereins
auch des Internationalen Vermittlungs=
bureaus
für Kriegsgefangene in G enf kurz
gedacht. Dieſes Bureau wurde am 15. Auguſt 1914, alſo
kurz nach dem Ausbruch des Krieges, in Genf gegründet
durch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes.

Es hat den Zweck, den Verbleib von kriegsgefangenen
Offizieren und Soldaten, Zivilperſonen und Angehörigen
des Sanitätskorps ausfindig zu machen, und zwar ohne
Koſten für die betreffenden Auskunftſuchenden. Das Bu=
reau
händigt auch den Zentralkomitees vom Roten Kreuz
bei den kriegführenden Mächten die Kriegsgefangenenliſte
in. Von dem Umfang der dabei zu bewaltigenden Ar=
beit
mögen die folgenden Angaben einen Begriff geben.
Das Bureau, an dem nicht weniger als 1200 freiwillige
Arbeitskräfte tätig ſind, empfängt täglich etwa 810000
Briefe, deren Empfang es beſcheinigt; es befördert an
Kriegsgefangene 24000 Briefe, 56000 Poſtpakete und
Geldanweiſungen für eine Summe von 34000 Franes.
Endlich übermittelt es in durchſchnittlich 1200 Fällen Aus=
kunft
an die Familien.

Die Firma Joſef Trier hat ein Oelgemälde des
Kunſtmalers Oßwald zum Preiſe von 400 Mark zum
Beſten des Roten Kreuzes verkauft. Wir danken dem
Künſtler und ſprechen auch der Firma Trier für dieſen
erneuten Beweis fördernder Hilfe unſeren verbindlichſten
Dank aus.

In den Lazarettzügen T1 und O3 werden
68 kleine Eisſchränke gebraucht. Vielleicht finden
ſich unter den Freunden des Roten Kreuzes ſolche, die uns
dieſe Schränke als Geſchenk oder leihweiſe zur Verfügung
tellen.

Verwendet Kreuzpfennig=Marken!

C Arheilgen, 20. Jan. (Die Wollwoche.) Als
Sammeltag vorhandener überflüſſiger warmer Sachen
und getragener Kleidungsſtücke zum Anfertigen von
Unterkleidung und Decken für unſere in den Schützengräben
frierenden Krieger wurde hier der nächſte Freitag
beſtimmt. Durch die Straßen fahrende Wagen werden
die dafür zurecht gelegten Sachen in Empfang nehmen.
Hoffentlich zeigt auch hier wieder unſere Einwohner=
ſchaft, die ſchon ſo viele Opfer gebracht hat, rege Be=
teiligung
und trägt ihr Scherflein zur Reichswollwoche‟
bei.
(Bei der großen Felddienſtübung
Arheilgen contra Roßdorf) am letzten Sonntag
fuhr die Arheilger Jungmannſchaft mittelſt Bahn nach
angen, von wo aus der kriegsmäßige Vormarſch gegen
Offenthal begann. Beobachtungspoſten auf Bäumen
und vorgeſchickte Radfahrer brachten bald die Nachricht,
daß der Feind den Ort Meſſel beſetzt halte. Beim Vor=
dringen
lief der eine Flügel der hieſigen Truppe Gefahr,
vom Feinde umgangen zu werden. Doch gelang es
unſerer Uebermacht, die Einnahme des Ortes zu er=
zwingen
. Nachdem man ſich vereinigt und geſtärkt,
wurde der gemeinſame Rückmarſch über Kranichſtein an=
getreten
. Hier trennte man ſich in dem Bewußtſein,
manches Fördernde für die militäriſche Ausbildung
gelernt zu haben. (Unfall.) Das 7jährige Söhnchen
des Landwirts Herrn Georg Benz AIV. geriet mit der
rechten Hand in die Futtermühle und wurden ihm zwei
Mittelfinger abgeriſſen.

Ofenbach, 2. Zm. (Bas ein Offendacher
alles aushält.) Ein Offenbacher ſendet ſeinen hie=
ſigen Freunden folgende Poſtkarte: Frauſtadt (Poſen),
im Lazarett. Sende Ihnen und den Offenbacher Kame=
raden
von hier die herzlichſten Grüße. Am 19. Dezember
wurde ich in Rußland verwundet. Wir kamen etwas ins
Handgemenge und trug ich dabei einen Stich in den Kopf,
einen Stich durch den Arm, einen Stich in den Leib, einen
Stich in den Rücken, einen Schuß in den linken Ober=
ſchenkel und einen Leiſtenbruch davon. Die Stichwunden
ſind alle ſchon wieder heil. Sonſt gehtes mir auch
noch gut. Freuen würde ich mich, wenn ich eine Ant=
wort
von Ihnen erhalten würde. Mit kameradſchaftlichem
Bruß Findling, Vizefeldw. 12/222. (Großfeuer.)
In der Seifenfabrik von C. Naumann brach geſtern abend
ein Großfeuer aus, das infolge der leichtbrennbaren Fett=
ſtoffe alsbald einen gefährlichen Charakter annahm. Das
Fabrikgebäude wurde bis auf die Umfaſſungsmauern
völlig eingeäſchert, doch gelang es der Feuerwehr, die
ſtark gefährdeten Nachbargebäude zu retten. Die Ent=
ſtehung des Brandes wird auf das Platzen eines Dampf=
rohres
zurückgeführt. Der Brandſchaden iſt erheblich, aber
durch Verſicherung gedeckt.

r. Heubach, 19. Jan. (Auszeichnung.) Dem Unter=
offizier
Ludwig Magſam im Reſerve=Infanterie= Regi=
ment
Nr. 118, 6. Komp., wurde auf dem öſtlichen Kriegs=
ſchauplatz für bewieſene Tapferkeit vor dem Feinde das
Eiſerne Kreuz verliehen. Außerdem erhielten die Heſſiſche
Tapferkeitsmedaille Unteroffizier Michgel Itzel, Friedrich
Meiſter und Landbriefträger Jakob Karn.

r. Heubach, 20. Jan. (Jagdverpachtung.) Es
dürfte vielleicht jetzt ſchon in Jägerkreiſen intereſſieren,
daß die Feld= und Waldjagd der Gemeinde
Heubach im Februar d. I. wieder pachtfällig wird.
Dieſelbe umfaßt einen Flächeninhalt von nahezu 900 Hek=
tar
(34003500 Morgen) und iſt nicht allein ein guter
Rehſtand vertreten, mit Vorliebe wird ſie auch gerne von
Auerwild aufgeſucht. Auch der Pachtpreis iſt noch immer
ein mäßiger; derſelbe beträgt zurzeit 1800 Mark. Von der
Bahnſtation Wiebelsbach-Heubach iſt der Jagdbezirk in
einigen Minuten zu erreichen.

Mainz, 20. Jan. (Gegenüberſtellung.) Der
mutmaßliche Mörder des Korbmachers Kätzner aus
Bretzenheim, der Fuhrmann Georg Lampe, wurde in
Gegenwart der Staatsanwaltſchaft und des Unterſuch=
ungsrichters
der Leiche vor ihrer Beerdigung gegenüber=
geſtellt
. Lampe blieb völlig teilnahmslos und erklärte auf
Befragen immer wieder, er habe den Kätzner nicht er=
ſchlagen. Er wurde wieder ins Unterſuchungsgefängnis
gebracht.
(Ein junger Durchbrenner.) Am
Hauptbahnhof wurde geſtern abend ein neunjähriger
Knabe aufgegriffen, der ſeinen Eltern in Frankfurt 3 Mk.
entwendet und damit nach Belgien fahren wollte. Die
Mutter holte den Reiſeluſtigen hier ab.

Bingen, 20. Jan. (Einquartierungsfragen.)
Der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung lag ein Antrag des
Stadtverordneten, Herrn K. W. May, vor, der dahin
ging, daß die Stadt ihren Zuſchuß auf 60 Pfg. erhöhen
möge. Das hierzu erforderliche Kapital ſolle als Kriegs=
ſchuld aufgenommen und nach der Beendigung des Krie=
ges
im Laufe mehrerer Jahre unter Erhöhung der Um=
lagen
getilgt werden. Der Finanzausſchuß de= Stadtver=
ordnetenverſammlung
, der ſich mit dieſem Antrage be=
ſchäftigte, kam zu dem Beſchluß, die geſamten Ke=
ſten der Einquartierung auf die Stadt=
kaſſe
zu übernehmen. Das erforderliche Kapital
ſoll als Kriegsſchuld aufgenommen und in einer Reihe
von Jahren nach dem Kriege getilgt werden. Unter der
Annahme, von 1000 Mann Einquartierung würde die
Stadtkaſſe, wenn man den Zuſchuß der Stadt mit 1,20
Mark berechne, täglich mit 1200 Mark und in fünf Monaten
mit 180000 Mark belaſtet. Bei einer Verzinſung von
5 Prozent und einer Tilgung von 5 Prozent würden
jährlich auf die Dauer von 1516 Jahren 18000 Mark
aufzubringen ſein. In der ſich anſchließenden, ſehr aus=
giebigen
Ausſprache waren faſt alle Stadtverordneten mit
dem Beſchluß des Finanzausſchuſſes einverſtanden. Die
Mannſchaften ſollen bei Leuten untergebracht werden, die
ſich in Friedenszeiten durch Vermietung von Zimmern
ernährten. Auf jeden Fall ſolle von Maſſenquartieren ab=

beharrlich das Wahrzeichen ihres Urſprungs tragen, ſowie
ſie ſelbſt ein Werk der Liebe ihres Fürſten iſt, ſo ſoll auch
jenes nur ein Werk der Ueberzeugung und probhaltiger
Erfahrungen ſein. Der Fürſt wird nicht als Herr, ſon=
dern
nur als Vater erſcheinen, und der Bauer ſoll erſt
ehen und dann glauben.

Wir ſehen, wie das ganze Werk wohl bedacht und aus
aufrichtiger Menſchenliebe hervorgegangen war, aber an
der Ausführung ſcheiterte es, und mit dem Abgange des
Miniſters v. Moſer fiel es zuſammen, umſomehr es
eine Menge Feinde hatte, die es als auf leeren Schein
hinauslaufende Phantaſterei und Geldſchneiderei ver=
ſchrien. Matthias Claudius, der Dichter und unpraktiſche
Mann, der, wie Moſer ſpäter von ihm ſagte, zu faul war
und nichts tun mochte, als Vögel ſingen hören, Klavier
ſpielen und ſpazieren gehen war ſchon einige Monate in
der Stadt, als ihn ſein Freund Mumſſen fragte, worin
ſein Tun und Laſſen beſtände, worauf er antwortete: Ich
tue nichts und laſſe alles. Mit dem Direktor Eymes von
der Kommiſſion, deſſen Charakter nicht gerade als gut
geſchildert wird, geriet er in Konflikt, und ein erfolgreiches
Wirken mit dieſem war ihm nicht möglich. Die einzige
reiche Tätigkeit des Dichters war die Redaktion der
neugegründeten Heſſen=Darmſtädtiſchen
privilegirten Landeszeitung die vom 1. Ja=
nuar
1777 ab in dem Verlage und zum Beſten der Inva=
lidenanſtalt
erſchien und die im In= und Ausland großen
Beifall fand. Claudius verſtand es vorzüglich, in dem
zweiten unpolitiſchen Teil derſelben unter dem fingierten
Namen Görgel, der Invalide den Bauer zu unterhalten
und ihn zur Hebung und Verbeſſerung ſeines Loſes anzu=
leiten
. Hierin wirkte er ſehr viel Gutes, was auch von
allen Seiten anerkannt wurde.

Was uns aber am allermeiſten hier intereſſiert, iſt
die poetiſche Tätigkeit, welche der Dichter in der kurzen
Zeit ſeines Hierſeins entwickelte, und dieſe iſt nicht gering
zu ſchätzen. In unſeren Mauern entſtand eines ſeiner
ſchönſten und bekannteſten Lieder, das Abendlied‟
das noch heute als eine Perle der deutſchen Literatur
angeſehen wird und in alle deutſchen Leſebücher überge=
gangen
iſt:

Der Mond iſt aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald ſteht ſchwarz und ſchweiget,
Und aus den Wieſen ſteiget
Der weiße Nebel wunderbar ꝛc.

Dies Lied wurde in Darmſtadt gedichtet und
ſoll die Idee dazu auf dem Wege nach Traiſa,
wo abends auf den Wieſen am Schnampelweg, nach dem

Alexandertempel hin, Nebel lagerten, entſtanden ſein. Ein
anderes viel geſungenes Lied des Dichters verdankt wohl
auch Darmſtadt ſeine Exiſtenz, das Rheinweinlied. Es
iſt undenkbar, daß der Dichter es in Wandsbek, dort, wo
der echte Rheinwein ihm jedenfalls unbekannt war, ge=
dichtet
haben ſollte. Ob er mit ſeinen Freunden, als er
in Darmſtadt weilte, eine Rheinreiſe gemacht und dabei
den edlen Rheinwein kennen gelernt und, durch deſſen
Macht begeiſtert, dieſes herrliche Trinklied geſungen, iſt
wohl möglich, aber nicht erwieſen. Nach einer anderen
Verſion ſoll der Dichter in Geſellſchaft einiger Darm=
ſtädter in der Krone zu Groß=Gerau echten Rheinwein
gebechert und auf dem Heimweg plötzlich den Anfang des
Liedes hervorgeſprudelt haben:

Bekränzt mit Laub den liebevollen Becher
Und trinkt ihn fröhlich leer! ꝛc.

und am anderen Tage konnte er dasſelbe ſeinen Freun=
den
vollendet vorzeigen. Dasſelbe machte jetzt die Runde
durch das ganze deutſche Vaterland, und wo ſich frohe
Zecher zuſammenfinden, ertönt es, herrlich vertont, in
röhlicher Weiſe und wird erklingen, ſolange noch frohe
Menſchen Wein trinken. Auch das ſchöne Lied: War einſt
ein Rieſe Goliath, mit ſeinem friſchen Humor, iſt in
Darmſtadt gedichtet worden.

Nicht länger als ein Jahr hielt es Matthias in den
ihm fremd gebliebenen Verhältniſſen aus. Für das Amt,
das man ihm übertragen, eignete ſich ſeine zur Einſam=
keit
geneigte Natur ſehr wenig. Das ſtädtiſche Geſell=
ſchaftsleben und ein gut Teil Schreibarbeit widerſtrebte
der vorwiegend kontemplativen Richtung ſeines Lebens.
Die Kluft, die zwiſchen ſeinem Amte und ſeiner eigenen
Leiſtungsfähigkeit gähnte, beunruhigte den gewiſſenhaften
Mann. Auch ſagte ihm die Zuſammenſetzung der Behörde
in der er arbeiten ſollte, nicht zu und er machte aus ſei=
nen
Gefühlen darüber kein Hehl, ſondern ſprach ſich teils
erbittert, teils wegwerfend bei ſeinen Freunden aus, was
dem Miniſter zugetragen wurde, der ihm in einem Briefe
die bitterſten Vorwürfe machte. Das trockene Klima un=
ſerer Gegend behagte auch dem an die weiche Seeluft
ſeiner Heimat gewöhnten Manne ſehr wenig, und da
Darmſtadt damals mit einem Kranze wüſter Sanddünen
umgeben war, die man erſt überklettern mußte, ehe man
zu den Naturſchönheiten, die ſie umgaben, gelangte,
wurde der von ihm ſo geliebte Aufenthalt in den Wäl=
dern
, in Bergen und Tälern erſchwert, und er wurde ernſt=
lich
krank. Miniſter v. Moſer, der ihm ſehr wohl=
wollte
, legte ihm nahe, das ihm nicht zuſagende Amt
eines Oberlandeskommiſſarius niederzulegen und ſich auf
die Redaktion der Heſſiſchen Landeszeitung ferner zu
beſchränken. Es ſollte ihm eine dauernde Stellung mit

einem jährlichen Gehalte von 600 Gulden zugeſichert wer=
den
. Aber der Dichter ließ ſich nicht halten, er war krank
vor Aerger und Heimweh nach ſeinem geliebten Wands=
beck
.*) Ganz ohne Reiſegeld konnte er nicht gehen, und er
wendete ſich in ſeiner Not an den ihm unbekannten Philo=
ſophen Jakobi in Düſſeldorf, ihm die zur Heimreiſe nöti=
en
Mittel zu leihen. Bald traf von demſelben eine zu=
agende
Nachricht ein, die den armen Kranken bald ge=
ſund machte. Doch brauchte er die Hilfe dieſes edlen Man=
nes
nicht in Anſpruch zu nehmen, denn die Herzogin Luiſe
von Weimar, die Tochter der großen Landgräfin Karo=
line
, der ſein Freund Herder die traurige Lage des Dich=
ters
geſchildert, ſchickte die ihm zur Rückreiſe nach Norden
notwendigen Gelder. Was ihn in Wandsbeck erwartete,
wußte er, ein Leben voller Entbehrung, für ihn und ſeine
Familie.

Ende April 1777, gerade ein Jahr nach ſeinem Ein=
zuge
in Darmſtadt, packte der Dichter ſeine Frau und Kin=
der
in einen Wagen, und frohgemut ging die Reiſe nach
Norden zu. Unterwegs beſuchte er Leſſing in Wolfen=
büttel
und erreichte am 4. Mai ſein Ziel. Die Nachbarn
und Vettern von Wandsbeck machten große Augen,
als der Herr Oberlandeskommiſſarius ſo ohne allen Erſatz
aus dem vermeintlichen Glück in die Armut und =Not
zurückkehrte. Darmſtadt war bald vergeſſen. Mit Merck
wechſelte er noch einige Briefe, dann war das Andenken
dieſes Aufenthaltes wie ausgelöſcht, um ſo mehr, als Jo=
hann
Heinrich Voß mit ſeiner Familie nach Wandsbek
überzog, an dem er einen treuen Freund und Genoſſen
bei ſeinem an hohen Stimmungen reichen, aber an Glücks=
gütern
armen Leben fand. Hier, an dieſem ſtillen Orte
verlebte er ſeine ganze Lebenszeit, bis er am 21. Januar
Rb.
815 ſeine Dichteraugen für immer ſchloß.

(Matthias Claudius von Wilhelm Herbſt, Merck und
ſeine Umgebung von G. Zimmermann.)

*) Aus der Darmſtädter Zeit iſt ein Brief von
Matthias Claudius an Johann Martin Miller vom 31.
März 1777 erhalten, in dem es u. a. heißt: Wenn Sie uns
in Darmſtadt beſuchen wollen, ſo müſſen Sie eilen,
denn in 14 Tagen bis 3 Wochen ziehen wir wieder nach
Wandsbeck, da wir an das hieſige Clima nicht gewohnt
werden können. . . Meine Rebecca und Caroline grüßen,
und Sie ſollen wohl leben in Ihrem Schwabenlande Herr
Zeitungsſchreiber und Collega. 19 Stücke habe ich vor
die Land Zeitung geſchrieben, die übrigen mag ſchreiben
wer will, aber Ihr könnt ſie deswegen immer halten und
emphelen, und müßt’s auch thun.

[ ][  ][ ]

geſchen werden. Bei der Lilaung ſole der Stanteſtener=
betrag
als Unterlage genommen werden, jedoch ſollen die
kleineren Einkommen von einer ſpäteren Kriegsſteuer be=
freit
werden. Die Stadt ſoll dann für den Mann und den
Tag 2,50 Mark vergüten. Der Antrag des Finanzaus=
ſchuſſes wurde mit 14 gegen eine Stimme angenommen.

Aus dem Pogelsberg, 20. Jan. (Die Füchſe) haben
jetzt gute Tage, da ihnen nicht mehr in dem Maße nach=
geſtellt
wird wie ſonſt. Die meiſten unſerer Jäger ſtehen
im Felde. Infolgedeſſen ſind die Füchſe außerordentlich
dreiſt geworden. Auf einem Hofgute bei Büdingen z. B
ſtattet ſeit Wochen ein ſehr ſtarkes Tier dem Hofe und den
Gärten in ungenierter Weiſe ſeinen täglichen Beſuch ab.
Daß die Füchſe aber tatſächlich etwas zu ſehr überhand
genommen haben, beweiſt die bisherige Jagdbeute des
Pächters Müller vom Lehrerheim bei Schotten, der in
kurzer Zeit 18 ſtarke Füchſe erlegte.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt 19. Jan. Die Zahl der von
der Stadt Berlin unterſtützten Familien der
Kriegsteilnehmer, die im Auguſt 62980 betrug,
iſt bis zum Dezember auf 81268 geſtiegen. In weit ſtär=
kerem
Maße noch iſt die Geſamthöhe der Unterſtützungen
gewachſen; ſie belief ſich im Auguſt auf 1,3 Millionen
Mark, im September auf etwa 2 Millionen Mark und iſt
angewachſen im Dezember auf 3,5 Millionen Mark. Der
Geſamtbetrag der von Auguſt bis zum 21. Dezember ge=
zahlten
Kriegsunterſtützungen einſchließlich der Mietbei=
hilfen
, die erſt für die Monate November und Dezember
in Erſcheinung treten, beträgt 12, 1 Millionen Mark.

München, 20. Jan. (Die Vermählungsfeier
im Königshauſe.) Heute vormittag 11 Uhr fand in
Gegenwart des Königspaares, der Mitglieder des König=
lichen
Hauſes, der Hohenzollernſchen Familie und deren
Gefolge durch den Miniſter des Königlichen Hauſes und
des Aeußeren, Grafen Hertling, im Beiſein des Reichs=
herolds
der ſtandesamtliche Akt der Eheſchließung
des Fürſten von Hohenzollern mit der Prinzeſſin Adel=
gunde
von Bayern in den reichen Zimmern der Reſidenz
tatt. König Ludwig und Prinz Karl Anton von Hohen
zollern fungterten als Trauzeugen. Die fürſtlichen Herr=
ſchaften begaben ſich ſodann zur alten Hofkapelle. Kar=
dinal
Erzbiſchof v. Bettinger hielt die Anſprache an
das Brautpaar und vollzog die Trauung und den Ring=
wechſel
. Die Feier ſchloß mit einem Tedeum. Die Fürſt=
lichkeiten
begaben ſich darauf in die reichen Zimmer zu=
rück
. Nachdem das Königspaar Tochter und Schwieger=
ſohn umarmt und beglückwünſcht hatte, und während das
Brautpaar die Glückwünſche der Geladenen entgegen=
nahm
, wurden im anſtoßenden Saale die Unterzeichnung
des Traubuches und die vorgeſchriebene Aufnahme über
die Vermählung durch die Trauzeugen vollzogen. Um
12½ Uhr fand eine Gala= und Familientafel zu 34 Ge=
decken
in den reichen Zimmern ſtatt, an der alle fürſtlichen
Anweſenden teilnahmen. Der König brachte einen herz=
lichen
Trinkſpruch auf das Fürſtenpaar aus. Zu
gleicher Zeit war in den Steinzimmern Tafel für das
beiderſeitige Gefolge und das Gefolge der Prinzen und
Prinzeſſinnen. Um 3 Uhr 55 Min. nachmittags verließ
das Fürſtenpaar mit dem Erbprinzen im Sonderzug
München.

Oſchersleben, 20. Jan. (Feuer.) Hier brann=
ten
vier große gefüllte Feldſcheunen nieder. Der
Brandſtiftung verdächtig ſollen, laut Berliner Lokalanzei=
ger
, internierte Ruſſen ſein.

Trenton (Neu=Jerſey), 20. Jan. (Ein Feuer,
durch welches der geſamte induſtrielle Teil der Stadt be=
droht
war, zerſtörte die Werke der John A. Roebling
Sons Eie im Werte von 1 Million Dollars. Da dieſe
Geſellſchaft iſolierte Telephone und Telephondrähte für
Kriegszwecke ſowie Geſchirrketten für die Artillerie her=
ſtellt, vermutet man Brandſtiftung.

Handel und Verkehr.

* Berlin, 20. Jan. (Börſenſtimmungsbild.)
Das Geſchäft in der Börſenverſammlung nimmt von Tag
zu Tag einen lebhafterem Charakter an. Der Kreis der
umgeſetzten Papiere erweitert ſich. Auch die Zahl der
Börſenbeſucher, die ſich an den Umſätzen beteiligen, nimmt
ſtändig zu. Zweifellos bildet dieſe Entwicklung den klar=
ſten Beweis für die vertrauensvolle Stimmung, welche die
Börſenkreiſe beherrſcht. Sein Intereſſe wandte heute wie=

der der Markt den Hütten= und Bergwerksaktien zu. U. a.
wurden Oberſchleſiſche Koksaktien, Phönir, Gelſenkirchen
und Bochumer als höher genannt. Ferner wurden ruſ=
ſiſche Bankaktien, Kanada, Baltimore und Prinz Heinrich
Bahn gehandelt. Deutſche Anleihen behaupteten bei ruhi=
gem
Verkehr ihre Kursgewinne. Die Geldſätze blieben bei
unverminderter Geldflüſſigkeit unverändert

Landwirtſchaftliches.

H. Frankfurt a. M., 20. Jan. ( Fruchtmarkt=
bericht
.) Am Wochenmarkt hält die Unſicherheit im
Verkehre an, da das Angebot ungenügend gegenüber der
Nachfrage bleibt. Zum Höchſtpreiſe iſt keine Ware erhält=
lich
, wenn nicht die Händler den Landwirten Konzeſſionen
beim Verkauf von Futterartikeln machen. Einige Mühlen
haben ihren Betrieb eingeſtellt, doch wird Mehl in neuer
Mahlung von den norddeutſchen Mühlen zu unveränder=
ten
Preiſen angeboten. Die Notierung des Süddeutſchen
Mühlenrings bietet keinerlei Norm, denn Mehl iſt zu die=
ſen feſtgeſetzten Preiſen nicht zu kaufen. Gerſte und Mais
fehlen eben gänzlich. Hafer infolge der Requiſitionen eben=
falls
weniger offeriert. Es notieren, alles pro 100 Kilo
netto loko hier: Weizen, hieſiger und Wetterauer 27,80
Roggen, hieſiger und bayeriſcher 23,80, Hafer 22,30, Kleie
ohne Sack 15 Mk. Weizenmehl koſtet 4446, Roggenmehl
3739 Mk. Hattersheimer Rapskuchen 200210 Mk.

An der Mannheimer Produktenbörſe war
offiziell alles geſtrichen. Unoffiziell war Brotmehl 42 bis
42,50, Roggenmehl 38,50, Gerſte im Kleinhandel (bahnfrei
Mannheim) 3031, rumäniſcher Mais 35 Mk.

Der Berliner Getreidemarkt war faſt ge=
ſchäftslos. Für Mehl herrſchte größere Nachfrage. Die
Vorſorge für die nächſte Zeit wird immer ſchwieriger.
Man hält daher neue Verordnungen der Regierung oder
eine Milderung der Beſchlagnahmungen in den großen
Städten für unerläßlich, bis die Dreſcharbeit und die Zu=
fuhren
aus den Getreidegegenden im Gange ſind. Aller=
dings
iſt dem Handel das Intereſſe an ſolcher heranbrin=
genden
und verteilenden Tätigkeit infolge Ausſcheidung
größeren Gewinns faſt genommen.

Stimmen aus dem Dublikum.

FFür die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)

Der Waldfriedhof.

Nachdem nun durch zwingende Umſtände der Wald=
friedhof
wohl früher als vorgeſehen in Benutzung genom=
men
wurde, machen ſich auch ſchon verſchiedene Mißſtände
bemerkbär. In erſter Linie iſt dies der Mangel an
Verbindung mit dem Stadtinneren; es wäre
wohl möglich geweſen, die elektriſche Bahn bis zur dor=
tigen
Stelle weiter zu führen, auch ohne, daß ſämtliche
Verhandlungen mit der Gemeinde Griesheim zum Ab=
ſchluß gelangt wären. Die Dampfbahn kommt als Ver=
kehrsmittel
hier nicht in Betracht. Ebenſo befindet ſich die
Zugangsſtraße in jämmerlicher Verfaſſung. Ferner haben
Friedhofsbeſucher keinerlei Gelegenheit, am dortigen Platze
Blumen und ſonſtigen Grabſchmuck zu kaufen; man ſieht
wohl, daß einige Hütten errichtet ſind, jedoch ſcheinen die=
ſelben kaum für die Anſprüche unſeres Publikums zu ge
nügen. Es wäre angebracht, daß die Herren Stadtverord
neten mit beſonderem Eifer ſich der Sache annehmen, da=
mit
die Bewohner Darmſtadts bei der Wichtigkeit, die die
Verlegung des Friedhofs mit ſich bringt, beſſer unterrichtet
würden. Man hört ſo vielerlei, daß berechtigte Urſache
vorliegt, der weiteren Geſtaltung mit Mißtrauen entgegen=
Mehrere Bürger.
zuſehen.

Das Eingeſandt in Nr. 16 des Tagblatts, unterzeich=
net
P., redet der Abſchaffung der Luxushunde
als unnütze Foeſſer das Wort, weil dieſelben in den
jetzigen Zeiten die Lebenshaltung angeblich verteuern
und dem zu unſerer Erhaltung dienenden Vieh das Futter
wegfreſſen. In Nr. 17 und 19 des Tagblatts ſind ſchon
zutreffende gegenteilige Aeußerungen zu dem Artikel des
Herrn P. ergangen; ein anderes Eingeſandt zu dem
gleichen Thema in Nr. 19 ſegelt in dem Fahrwaſſer des
Herrn P.

Die unterzeichneten Vereine, welche die Intereſſen
ſämtlicher reinraſſigen Hunde, alſo auch der ſogenannten
Luxushunde vertreten, und deren Züchtung und Ver=

wendung im täglichen Leben zum Zweck haben, halten es
für ihre Pflicht und nehmen deshalb Veranlaſſung, nun=
mehr
ihrerſeits zu der Frage einmalig Stellung zu neh=
men
. Inhalt und Form des Eingeſandts beweiſen, daß
Herr P. (und der in ſeinem Fahrwaſſer ſegelnde Ver=
faſſer
des anderen Artikels) kein Hundefreund iſt und von
der Kynologie, dem Wert, der Verwendung und Ernäh=
rung
des Hundes, wie überhaupt der Daſeinsberechtigung
desſelben, keine Ahnung hat. Er ſpricht von Lurushun=
den
ohne zu ſagen, welche Raſſen er darunter perſteht.
Im Sinne des Herrn P. iſt jeder Hund, der offenſichtlich
nicht zu einem beſtimmten praktiſchen Zweck, ſondern
wohl nur aus reiner Liebhaberei gehalten wird, ein
Luxushund, der als unnützer Freſſer abgeſchafft werden
ſoll. Das iſt durchaus unzutreffend, denn ſämtliche
Hunderaſſen (Wach=, Schutz= und Gebrauchshunde
Luxushunde kennt die Kynologie überhaupt nicht) dienen
mehr oder weniger beſtimmten praktiſchen Zwecken und
deshalb hat jeder Hund ſeine Daſeinsberechtigung, mag er
auch vom Laien als Luxushund bezeichnet werden.

Die Verwendungsmöglichkeit aller Hunderaſſen im
praktiſchen Leben iſt bekanntlich eine ſehr pielſeitige. Wie=
viel
Tauſende Hunde dienen als Wächter und Beſchützer,
insbeſondere den in der Heimat zurückgebliebenen Ange=
hörigen
der Krieger? Abgeſehen von den Tauſenden
Hunden, die in der Front als Poſten und Wachhunde ihre
Pflicht tun, abgeſehen von den Tauſenden Hunden, die im
Dienſte unſerer Sanitätstruppen unzähligen verwundeten
Soldaten das Leben gerettet haben und noch retten wer=
den
. Mancher treue Hund fällt im Dienſte des Roten
Kreuzes durch feindliche Kugeln. Wer kennt nicht die
durch Erfolge bewieſenen Leiſtungen der ausgebildeten
Polizei= und Schutzhunde, die trefflichen Leiſtungen der
Jagdhunde? und als Wachhund kommt jede Raſſe
in Betracht, vom größten bis zum kleinſten Hund. Wo
bleiben da noch die Luxushunde die unnützen Freſſer
des Herrn P.?

Von dem Futter der ſogenannten Lurushunde
wird wohl kaum etwas für die Erhaltung und Ernährung
des Viehes verwendbar ſein; der Hund, von Natur be=
ſcheiden, iſt mit den doch nicht andererſeits verwendbaren
Haushaltungsabfällen, wie Knorpeln, Knochen, Fiſch=
reſten
, verdorbenem Fleiſch, Spülicht u. dergl. mehr gut
zu unterhalten und bedingt ſomit keine Verteuerung der
Lebenshaltung. Die heutigen Preiſe werden von ſelbſt
jeden Hundebeſitzer vom Füttern mit Milch, Reis, Fleiſch
uſw. abhalten, ſchon aus perſönlichem Intereſſe. Daß die
Hundebeſitzer für ihre Tiere Steuer zu bezahlen haben,
vergißt Herr P. Welcher Einnahmeausfall für Staat
und Gemeinde würde ſich ergeben, wenn der fromme
Wunſch des Herrn P. in Erfüllung ginge? oder will er
vielleicht aus eignen Mitteln das dann entſtehende Defizit
decken? Herr P., Sie hätten beſſer geſchwiegen! Haben
Sie daran gedacht, daß Ihr Artikel den Weg in die feind=
liche
Preſſe finden kann, wodurch dem feindlichen Aus=
land
ein Beweismoment in die Hand gegeben werden
könnte, daß Deutſchlands Aushungerung begonnen
habe?

Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und Umgegend.
Heſſiſcher Polizei= und Schutzhundeverein, Sitz Darmſtadt.
Ortsgruppe Darmſtadt des Vereins Deutſcher Schäfer=
hunde
. Allgemeiner Dobermannpinſcher=Verein, Abt.
Darmſtadt.

Alsbald nach Ausbruch des Krieges zog mein
Mann hinaus in Feindesland. Kurz vor ſeinem Aus=
rücken
kaufte er zu ſeiner Beruhigung und zum Schutze
für die zurückgelaſſene Familie für ſchweres Geld einen
deutſchen Schäferhund. Beruhigt und ohne Furcht können
wir uns des Abends zur Ruhe begeben, denn wir wiſſen
uns im Schutze dieſes treuen, wachſamen und ſtarken
Tieres. Es wäre eine ſchreiende Ungerechtigkeit, wollte
man uns dieſes Schutzes berauben oder durch erhöhte
Steuer uns zu größeren Ausgaben zwingen, da wir durch
die Abweſenheit des Ernährers ſchon ohnedies die aller=
größten
wirtſchaftlichen Opfer bringen müſſen. Alſo man
ſoll das Kind nicht mit dem Bade ausſchütten und bei
etwaigen Maßnahmen gleichartige Fälle es gibt viele
in Berückſichtigung ziehen.
Frau T.

Da nun beide Seiten zur Sache ausgiebig zu Worte
gekommen ſind, ſchließen wir die Beſprechung dieſer An=
gelegenheit
. Die Redaktion.

Brief aus Tlingtau.

* Berlin, 20. Jan. Von einem Tſingtauer
Koloniſten geht uns folgende Mitteilung zu:

Der 7. November 1914 iſt der ſchwärzeſte Kalen=
dertag
in meinem Leben. Da habe ich meine zweite Hei=
mat
verloren. Wer von euch Deutſchen nie in Tſing=
tau
gelebt hat, kann nie ermeſſen, was das ſchmucke
Städtchen für mich und alle anderen Heimatloſen geweſen
iſt, die gleich mir den Verluſt ihrer Heimat betrauern.
Denkt euch, ihr habt einen blühenden Garten. Mit eurer
Hände Arbeit, mit eurem Sparpfennig habt ihr ſteinigen
Boden gerodet, die lockere Erde gedüngt, darauf Blumen
ausgeſäet, Bäumchen gepflanzt und alles mit Liebe und
Sorgfalt gepflegt. Ihr freuet euch über das Knoſpen und
Blühen und ſeid beſorgt, wenn kühler Nachtfroſt die Herr=
lichkeit
zu vernichten droht. Und mitten durch die Blüten=
pracht
führe nun der Gewitterſturm, zerknicke, verwüſte
alles und fege weg, was Fleiß und Liebe mühſam erbaut
haben. Dann beſchattet ihr die Augen und zerdrückt die
Träne und ſetzt euch entmutigt auf den Fels.

So trauern wir Deutſchen um Tſingtau. Die ſchöne
Stadt liegt in Trümmern. Und wenn die Sonne des
Morgens aufgeht, dann zieht ſie ſich beſtürzt ins Wolken=
meer
zurück.

Wer dich nicht im Sonnenſchein geſehen hat, Tſingtau,
der kennt dich nicht. Wie oft habe ich auf den Hügeln der
Stadt gelegen, die Beine nach Jungenart in der Luft
ſchlenkernd. Um mich nicken mannshohe Tannenbäum=
chen
und duften Waldblumen. Und unter mir liegt, wie
Kinderſpielzeug ausgebreitet, das Städtchen, Türme und
Zinnen, rote Dächer mit weißen Unterbauten wie aus
Zuckerguß, gradlinige Straßen und blühende Gärten. Der
friſche Seewind bringt Muſikklänge in meine Hügelwelt.
Scharf und rhythmiſch klingt es Ich bin ein Deutſcher
und drunten auf dem weiten, grünen Wieſenflecken, den
das blaue Meer beſpült, da blinkt die ſchimmernde Waffen=
wehr
in Stahl und Metall. Auf dem Hafen tönen die
Dampfpfeifen flinker Boote, das rhythmiſche Stampfen
der Maſchinen und das Dröhnen des Eiſenhammers. Ein
Ozeanrieſe durchfurcht die See, Kaufmannsgüter in die
Heimat tragend. Und über allem liegt der Sonnenſchein.

Die Fauſt des Krieges hat vernichtend dreingeſchla=
gen
, hat, wie der Gewitterſturm in dem blühenden Gar=
ten
, alles verwüſtet und geknickt. Die Menſchen ſind hei=
matlos
geworden. Tſingtau konnte die alte Heimat er=

ſetzen. Die Bewohner haben ſelbſt ein echtes Stückchen
Heimat an die Shangtunger Küſte verpflanzt. Sie waren
deutſch bis zum innerſten Kern, deutſch in Wort unk
Lied, in Kleidung und Empfinden: nicht angekränkelt von
Snob und Twoſtep=Kultur. In Tſingtau zeigte der
Deutſche, daß er im Ausland deutſche Sitte und
Art wohl zu wahren wußte. Da ſchlug die nervige Fauſt
auf das Eichenholz der Stammtiſche beim Skat oder bei
politiſchen Debatten; da jagte eine Vereinsſammlung die
andere, und da ſchwirrten die Einladungen zum guten
deutſchen Abendeſſen nicht dinner hin und her. In
Tſingtau war der gute behagliche deutſche Mittelſtand
im beſten Sinne heimiſch. Es gab nur wenige Kolonen,
die kein eigenes Heim mit Garten hatten. Und drinnen
waltete die züchtige Hausfrau, ordnete und wehrte. Sie
griff in der Küche, beim Waſchen und Scheuern, beim
Schneidern und Nähen mit zu und ſtreichelte ſich am
Sonnabend, wenn alles, blitzblank geſcheuert, halbe Feier=
tagsſtimmung
atmete, die von der Hausarbeit rauhen
Hände. Alle deutſchen Stände waren in Tſingtau ver
treten. Der weitblickende Großkaufmann, der ſchneidige
Offizier und Soldat, der gewiſſenhafte Gelehrte, der unter
dem belebenden Odem des Weltmeers großzügig gewor=
dene
Beamte, der den örtlichen Bedürfniſſen entgegen=
kommende
Ladenbeſitzer, und dann die zahlreichen Ver=
treter
des Handwerks, das in Tſingtau goldenen Boden
hatte. Da ſtand der Meiſter unter ſeinen Geſellen, der
berußte Schmied, der nachdenkliche Schuhmacher und der
weißbeſchürzte Schlächtermeiſter. Getrennt waren ſie
tagsüber in den Werkſtätten; des Abends vereinte ſie der
Stammtiſch. Und am Sonntag fanden ſich die Familien
des Mittelſtandes irgendwo zu einem Tanzkränzchen zu=
ſammen, wo ſich der biedere deutſche Walzer, weniger mit
Anmut als mit Liebe getanzt, ſiegreich über alle modernen
Tänze behauptete. Unter den Bürgerstöchtern war manch
blauäugige, deutſche Geſtalt mit Gretchenzopf und einem
ſchlichten Ringlein am Finger. Weißt du noch, wie wir,
Schokolade naſchend, am Waldesrand lagen und Mama
mit mißtrauiſcher, ängſtlicher Stimme Tru-daeh ſchrie
und uns nicht fand? Weißt du noch, wie wir an jenem Sonn=
tag
Spätnachmittag, als wir von den Bergen heimkehrten
Tſingtau im Purpurſaum der erlöſchenden Sonnenglut
vor uns ſahen, du, mir die Hand drückend, ſachte ſtehen
*2
bliebeſt und hauchteſt Ach, wie herrlich!

O Tſingtau, allen, die dich kennen lernten, biſt du ans
Herz gewachſen. Mit dir haben wir das Teuerſte ver=
loren
, was uns in der Fremde verband. Du biſt uns ein

unerſchöpflicher Born deutſcher Kraft geweſen, der Stütz=
punkt
in dem großen Kulturkampf, in dem wir unſere
Gegner friedlich niederringen, ſie mit Waffen deutſchen
Geiſtes beſiegen wollten. Heute liegſt du zerſchmettert am
Boden. Sie haben die Schale zerſchmettert, nicht den
Kern. Der Kern iſt das deutſche Weſen, das, vorläufig
ſeines Stützpunktes beraubt, nun erſt recht mit
doppelter und dreifacher Kraft ſein Feld
n Chinaerobern wird. Tatkräftiger Geiſt Tſing=
taus!
Stehe uns bei in dieſem Kampfe! Bei den Ruinen
unſeres herrlichen deutſchen Städtchens geloben wir, über=
all
in China den deutſchen Gedanken zu fördern. Hei, das
wird ein fröhliches Ringen und Siegen.

Und doch bleibt der 7. November 1914 der ſchwärzeſte
Kalendertag in meinem Leben. Da habe ich meine zweite
Heimat verloren.

* (Etr. Fft.) Darmſtädter Dragoner in Belgien.
Ueber eine Jagdſaiſon der 25. Kavallerie=Brigade ſchreibt
Rittmeiſter und Adjutant Wätjen der Sportwelt von dem
Truppenübungsplatz Beverloo in Belgien: Am 4. Nov.
rief ein höherer Befehl unſere Kavalleriediviſion wieder
nach vorn an den Feind. Die Pferde wurden, wie ſchon
öfter, auf Kammer abgegeben, und die Schützeneskadrons
lagen etwa vier Wochen lang Schulter an Schulter mit der
Infanterie im nicht mehr ganz unbekannten Schützengra=
ben
. Anfang Dezember nahte ſich die hochwillkommene Ab=
löſung
, und gegen Mitte des Monats traf unſere Brigade
hier im belgiſchen Döberitz ein: Ein ohne Rückſicht auf
Koſten und Raum vorzüglich eingerichtetes Lager, das für
die Unterbringung von mindeſtens 20000 Mann Infan=
terie
und der Hälfte an berittenen Truppen bequem aus=
reichen
dürfte. Anſchließend der eigentliche Truppenübungs=
platz
: ſoweit das Auge reicht, das ſchönſte Reitgelände
deſſen idealen Bodenverhältniſſen bisher weder Froſt noch
Näſſe irgend etwas anhaben konnten. Herrliche Heide=
ſtreifen, frei von verwachſenen Rillen und hinterliſtig ver=
ſteckten Kaninchenlöchern, unterbrochen durch lichte Kie=
ferwäldchen
und hellſchimmernde Dünenhügel, die ſich wie
kleine Gebirge von ihrer Umgebung abheben. Kein Wun=
der
, daß in dieſem reiterlichen Paradies der mühſam
unterdrückte Reitergeiſt mächtig erwachte, und der Sport
in Rot, beſſer geſagt in Feldgrau, herriſch nach ſeinen alt=
gewohnten
Rechten verlangte. Zweimal wöchentlich macht
ſich das Offizierkorps der Brigade unter Führung ſeines
Kommandeurs, Herrn Oberſt v. Glaſenapp, auf di
Reiſe

[ ][  ][ ]

Ein Zeppelinangriff gegen die engliſche
Oſtküſte.

*Berlin, 20. Jan. (W. T. B. Hmtlich.) In der Nacht
vom 19. zum 20. Januar haben Marine=Luftſchiffe einen
Angriff gegen einige befeſtigte Dlätze der engliſchen
Oftküfte unternommen. Hierbei wurden bei nebligem
Wetter und Regen mehrfach Bomben mit Srfolg ge=
worfen
. Die Luftſchiffe wurden beſchoffen, ſind aber un=
verſehrt
zurückgekehrt.

Der Stellvertreter des Chefs des Admiralſtabs:
gez.: Behncke.

Unſere jüngſte, ſchon an anderen Aufgaben ge=
prüfte
und bewährte Kriegswaffe, unſere Zeppeline,
haben einen Schlag geführt gegen unſeren am ehrlichſten
gehaßten Feind, gegen das perfide Albion, das ſchon
lange vor dieſer klar erkannten Gefahr zitterte, einer Ge=
fahr
, der es ohnmächtig gegenüberſteht. Die kühne Unter=
nehmung
unſerer Marineluftſchiffe, von der uns die kurze
amtliche Meldung berichtet, iſt geglückt. Unverſehrt
haben die Luftſchiffe nach vollbrachter Aufgabe ihren Lan=
dungsplatz
erreicht. Die wenigen ſpät abends noch ein=
getroffenen
Nachrichten laſſen erkennen, daß der Schaden,
den die Bomben unſerer Zeppeline anrichteten, bedeutend
iſt. Die Engländer können ſich nun vor Augen halten,
daß ihnen dieſer unheimliche Beſuch täglich wieder zuteir
werden kann, wenn ihnen wieder einmal freoler Mut
erwächſt, von einer drei= und mehrjährigen Kriegsdauer
zu reden.

Die Unternehmung ſcheint ſich auf den ſüdlichen
Teil der Oſtküſte erſtreckt zu haben. Great Yarmouth
iſt eine Stadt von 60000 Einwohnern in der Graſſchaft
Norfolk mit bedeutendem Hafen, Kings Lynn hat
etwa 25000 Einwohner; es liegt ebenfalls in der Graf=
ſchaft Norfolk, etwa 100 Kilometer weſtlich von Yar=
mouth
.

Engliſche Vorbereitungen auf den Luftangriff.

* London, 20. Jan. Die Polizei erhielt für den
Fall eines Luftangriffs folgende Inſtruktio=
nen
: Jeder Schutzmann, der Zeuge einer Bomben=
exploſion
iſt, hat ſofort das Alarmzeichen zu geben
und wenn nötig, die Feuerwehr zu rufen, ſowie möglichſt
raſch die nächſte Polizeiſtation zu verſtändigen.
Wenn jemand verletzt wurde, hat der Schutzmann ſofort
ärztliche Hife herbeizurufen und ſelbſt Beiſtand zu leiſten.
Der Kommandant der Polizeiſtation muß alle geeigneten
Maßregein treifen und aufen umtiegenden Polzeiſtationen
ſowie der Hauptſtation Meldung machen. Der Komman=
dant
der Hauptſtation telephoniert an das Zentralamt,

das ſeinerſeits die Admiralität und das Kriegsamt ver=
ſtändigt ſowie für weiteſte Verbreitung des Alarms ſorgt.
im Marmfaue werden Repetierbiſolen an die
Schutzleute verteilt.

* London, 20. Jan. Nachts werden Hilfsſchutz=
leute
und die Feuerwehr bereit gehalten.

Sinzelheiten über die Fahrt.

* London, 20. Jan. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Geſtern abend 8½ Uhr warf ein feindliches
Luftſchiff über Yarmouth fünf Bomben ab. Dieſe
fielen beim Exerzierplatz, dem Norfolk=Square, dem
Hauſe des Mayors, und beim Hotel Peterroad nieder.
Zwei Perſonen wurden getötet. Der ange=
richtete
Schaden beläuft ſich auf mehrere 1000 Pfund.

Das Luftſchiff warf zwei Bomben über
Sharingham und über Cromer, ſowie vier
Vomben über Kings Lynn. Zwei Häuſer wurden
zerſtört und vier Perſonen getötet. Das Luftſchiff
erſchien dann über Sandringham, dem Landſitz des
Königs, von wo das Königspaar wenige
Stunden vorher nach London gefahren iſt.

* London, 20. Jan. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Geſtern abend erſchien ein feindliches
Luftſchiff über Yarmouth, das 10 Minuten über der
Stadt weilte. 5 Bomben wurden abgeworfen, drei
Perſonen wurden getötet und mehrere Häuſer zer=
ſtört. Viele Fenſterſcheiben ſind zerſprungen. Zwei der
abgeworfenen Bomben fielen am Strande nieder. Das
Luftſchiff konnte wegen der Dunkelheit nicht geſehen wer=
den
, aber ſeine Motoren waren deutlich zu hören, auch
waren Flammen in der Luft ſichtbar. Das Luftſchiff fuhr
nach Sharingham und warf dort 2 Bomben ab,
die keinen Schaden anrichteten. Auch auf Cromer wurden
Bomben geworfen. Um ¾11 Uhr erſchien das Luftſchiff
über Kings Lynn, wo es 4 Bomben abwarf. Hier

und folgt den als Hunde reitenden Leutnants v. Moßner
und Frhrn. v. Waldenfels auf der Jagd nach dem leider nur
in der Annahme vorhandenen Wild. Wie im Frieden feh=
ken
ſelten Gäſte aus den benachbarten Garniſonen.
Nachdem ſich am 31. Dezember unſer Diviſionskomman=
deur
, Herr Generalleutnant v. Unger, mit den Herren
ſeines Stabes eingefunden hatte, hatte die Brigade am
5. Januar die Ehre, Seine Durchlaucht den Fürſten von
Schaumburg=Lippe, den paſſionierten Beſitzer der Bücke=
burgev
Meute, als Teilnehmer an einer Zehntilometeriagd
begrüßen zu dürfen, in ſeinem Gefolge neben dem Flügel=
adſutanten
, Herrn Oberſt v. Pappenheim, Oberleutnant
v. Moſch (14. Huſaren), der kürzlich nach einem Mitte
Auguſt erhaltenen ſchweren Bruſtſchuß zu aller Freude zur
Front zurückehren konnte. Die nächſte Jagd iſt bereits
Ausgeſucht worden und ihr werden, ſo lange es ber Wet=
bergdit
zulaſt, weitere folgen, bis an und in hofenlich
nicht allzu ferner Zeit von höherer Stelle und in anderem
Sinne der Ruf ergeht: Wohlauf zum fröhlichen Jagen1

C.K. Ein Beſuch in Täbris. Der wichtige Erfolg,
den die Türken durch die Beſetzung von Täbris über die
Ruſſen errungen haben, bringt die zweitgrößte Stadt
Perſiens in ihre Hände und verſchafft ihnen ein großes
Uebergewicht über ihre Feinde. Die Volkszählung liegt
zwar in Perſien ſehr im argen, aber Täbris gehört zu den
wenigen Städten, die in ihrei Größe und Einwohnerjaht
in Europa entſchieden unterſchäßt worden ſind. An Aus=
dehnung
iſt die Stadt größer als Teheran, die Hauptſtadt
Perſtens. und die Einwohnerzahl muß auf wenigſtens
200 000 beziffert werden. Im tiefſten Winter ſind die
Türken in dieſe ſchöne Gartenſtadt eingezogen, und was
ſolch ein Winter in Täbris bedeutet, erzählt uns ein Be=
ſucher der Stadt, der ebenfalls im Januar dort geweilt hat.
Die umgegend iſt dann eine weite ſtüche Schneewiſte=
durch
deren Mitte der berühmte, aber recht unwirtlich
dreinſchauende Arares ſeine kalten Fluten wälzt. An den
üfern, bis ziemlich wveit in das Flußbett hinein. iſt er zu=
gefroren
und ſo iſt nur noch ein dunies Waſerdand
übrig geblieben. Schnee fällt ſchwer und erbarmungslos,
und nur mit großen Mühen kommt man vorwärts, da die
Wege fehr ſchiecht ſind. In neueſter Zeit haben frelich
die Ruſen von dem ruſiſchen Ort Julſa einen Schienen=
weg
zu legen angefangen, der ein Stück des Weges nach
Täbris führt. Auch bieten Automobile jetzt dort ein
beſſeres Fortkommen, wo früher der Reiſende nur mit
vierſpännigem Poſtwagen vorwärts drang und ſehr oft
friſche Pferde nehmen mußte. Da Perſien in den letzten
10 Jahren beſtändig durch kriegeriſche Wirren erſchüttert

wurde, ſo iſt Täbris in jüngſter Zeit öfters der Schauplatz
von Kämpfen geweſen. Sein Handel hat unter den unſiche=
ren
Feiten ſehr gelten, während die Stadt früher ein
großer Lagerplatz für Waren aller Art war und im gan=
zen
Orient ſich hohen Ruhmes wegen ſeiner zahlreichen
ſchönen Baſare erfreute. Im Bürgerkrieg von 1909 war
die Stadt ein Hauptgegenſtand erbitterter Kämpfe, und
im April dieſes Jahres beſetzten ruſiſche Truppen den
Ort, die ſo lange hier die Herren ſpielten, bis ſie nunmehr
wieder hinausgeworfen worden ſind. Der Handel mit
Rußland hat ſich während dieſer 5 Jahre gehoben, und
auch der alte Handelsweg von Täbris nach Trapezum
wurde wieder eröffnet. auf dem perſiſche Karawanen die
köſtlichſten Perſerteppiche nach dem Schwarzen Meer führ=
ten
, von wo ſie nach Europa gebracht wurden. Eine
intereſſante Perſönlichkeit iſt der gegenwärtige Gouver=
neur
von Täbris, Schuig=ed=Dauleh. früher als Samad
Khan bekannt. In der perſiſchen Politik der letzten Jahre
hat er eine große Kole geſpieit und war der topferſte
und tätigſte Belagerer der Stadt, die er ſeitdem beherrſcht
und jehzt den Türten Wbergeben hat. Die Neglerung des
jungen Schah war mißtrauiſch gegen ihn und ſuchte ihn
zu verſchiedenen Malen zu ſtürzen, aber er hielt ſich ſtets
durch ſeinen großen Einfluß.

* Kozaki. Stephan Graham erzählt eine luſtige Ge=
ſchichte wie rufiſche Kinder einmal unwiſentlich den
Deutſchen eine falſche Auskunft gaben. Der polniſche
Name für eine beſtimmte, ſehr verbreitete Pilzſorte iſt
ozaki und das führte zu einem Mißverſtändnis.
Eine Abteilung deutſcher Dragoner, die auf einen ruſſi=
ſchen Bald zu rit, ſah einige keine Kinder, die Hand in
Hand daraus hervorkamen. Sind Koſaken dort in dem
Walde? fragten die Deutſchen. Nein, antworteten die
Kinder; ſie alaubten, man frage nach kozaki, aber dort
in dem Wald auf der anderen Seite da gibt es Tauſend
und Abertauſend. Die Deutſchen ſtürmten hin, und waren
fehr erſtaunt, keine Feinde zu jehen.

** Aus der Zeit der Not. Ein Taler aus dem Jahre
1796, der uns vorgezeigt wurde, vergegenwärtigt ein Stück
Geſchichte Er iſt von der Stadt Frankfurt a. M. ausge=
geben
worden und zeigt auf der einen Seite die Inſchrift:
Keine feine Mart. 1796" (und die umſchriftr: Aus den
Geſgeſen der Kirchen und Bürger= (und auf der aderen
Seite) der Stadt Franafurt Dieſe Seile zeigt das
Wappentier der Städt Frantfurt und das Münzzeichen
H. G. B. H. Wie groß mag die Not damals geweſen ſein,
daß man ſogar Kirchengefäße eingeſchmolzen hat!

wurden zwei Häuſer zerſtört und ein Haus be=
ſchädigt. In dem einen der Häuſer wurde ein junger
Mann getötet, während ſein Vater unter den Trümmern
begraben wurde. Aus dem Geräuſch der Motoren er=
kannte
man, daß das Luftſchiff in öſtlicher Richtung
fuhr. Aus Sandringham, dem Landſitz des
Königs, wird berichtet, daß das Luftſchiff dort erſchien.

* London, 20. Jan. Der König und die =
nigin
trafen am Montag aus Sandringham ein, we=
nige
Stunden bevor ein deutſches Luft=
ſchiff über Sandringham erſchien.

* London, 20. Jan. Der in Yarmouth durch
die Bombenwürfe eines deutſchen Luftſchiffes angerichtete
Schaden wird amtlich auf mehrere tauſend
Pfund geſchätzt, an zerſprungenen Fenſterſcheiben allein
100 Pfund. In Yarmouth wurden zwei, in Kings
Lynn ebenfalls zwei Perſonen getötet.

* Amſterdam, 20. Jan. Nieuws van den Dag
meldet über London aus Yarmouth, daß eine Bombe
des Luftſchiffes in der Nähe des Exerzierhauſes
und eine andere beim Marinedepot niedergefallen iſt.

* London, 20. Jan. Für das Gerücht, daß das.
Luftſchiff bei Hunſtanton herabgeſchoſſen ſei, liegt
keine Beſtätigung vor. (Das könnte den Eng=
ländern
ſo paſſen.)

* London, 20. Jan. Die Times meldet aus Yar=
mouth
, daß die meiſten Einwohner bei der Ankunft des
Luftſchiffes in den Häuſern waren. An den öffentlichen
Gebäuden iſt wahrſcheinlich wenig Schaden angerichtet,
dagegen ſind viele Häuſer in der Petersroad be=
ſchädigt. Eine Bombe iſt in der Nähe der Peters=
kirche
, eine andere auf dem Norfollſquare, gegenüber dem
Hauſe des Mayors, niedergefallen; ſie ſchlug ein tiefes
Loch. In Sharingham wurden 5 Bomben geworfen,
aber niemand getroffen. In Kings Lynnrichteten
7 Bomben großen Schaden an. In London
ſind in der letzten Nacht Hilfsſchutzleute einberufen und
für alle Fälle die Feuerwehr bereit geſtellt worden.

Keine Verletzung der Neutralität Hollands.

* Amſterdam, 20. Jan. Die Beſatzungen von Fiſch=
dampfern
haben erzählt, daß ſie bei Ymuiden nachts
zwei Luftſchiffe ſahen. Der Chef des Marine=
ſtabes teilt mit, daß niederländiſches Gebiet
nicht berührt worden iſt.

Vom öſtlichen Kriegsſchauplatz.

* Wien, 20. Jan. Amtlich wird verlautbart: 20.
Januar. Die allgemeine Lage iſt unverändert.
An der Front in Polen fanden, abgeſehen von Patrouil=
lengefechten
, nur Artilleriekämpfe ſtatt.

Am Dunajee beſchoß unſere Artillerie mit
Erfolg Abſchnitte der feindlichen Infanterielinien und
erzwang die Räumung eines ſtark beſetzten
Meierhofes. Eine eigene Abteilung drang bis an den
Fluß vor, brachte dem Gegner mehrere hundert
Mann Verluſte bei und zerſtörte noch die vom
Feinde eingebaute Kriegsbrücke über den Dunajer.
In den Karpathen nur unbedeutende Gefechte.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.

* Berlin, 20. Jan. Die B. Z. meldet aus Weſt=
gallzien
über die Kämpfe bei Zakliezyn noch ſol=
ſendes: Die Ruffen hielten die dorigen Stelungen
füir einen der Hauptſtübzpunkte an der gaußen
Front und griffen ſie deshalb unermüdlich immer wieder
an. Beſonders war es ihnen um eine Höhe zu tun, zu
deren Eroberung ein Waldraum durchſchritten werden
mußte. Unſere Truppen erhielten Kenninis davon, daß
nach den mehrtägigen vergeblichen Angriffen zu einer be=
ſtmmien Nachtſtunde ein enlſcheidender Sturm dreier
kuſiſcher Niegimenter erfrigen ſolte. VerArilleriekomman=
dant
ließ nun die geſamte verfügbare Artillerie ſich auf
den Baldraum einſchießzen und eröffnete auf diefen ein
derartig vernichtendes Feuer, daß die ruſſi=
ſchen Regimenter faſt völlig aufgerieben,
wurden. Allein von einem Bataillon fielen vier Kom=
pagnieführer
.

[ ][  ][ ]

Die deutſche Kriegsanleihe.

* Berlin, 20. Jan. Wie wir hören, haben die durch
beſondere Verordnung nachträglich zugelaſſenen Zeich=
nungen
von Angehörigen des Feldheeres
auf die Kriegsanleihe den Betrag von rund 20
Millionen Mark ergeben, ſo daß die Geſamtſumme der
Einzelzeichnung auf nahezu 4481 Millionen geſtiegen
iſt. Die Zahl der Einzelzeichnungen beträgt 8891. Die
nachträgliche Zeichnungserlaubnis bezweckte nicht, das Er=
gebnis
zu erhöhen, ſondern ausſchließlich die Wahrung
der Intereſſen der Angehörigen des Feldheeres. Der
Höchſtbetrag der Zeichnung für einen einzelnen Zeichner
war auf 10000 Mark beſchränkt. Berückſichtigt man dies,
owie den Umſtand, daß viele Feldzugsteilnehmer ſchon
bei der Hauptzeichnung ſich beteiligen konnten, ſo darf das
erreichte Reſultat der Sonderzeichnungen als ſehr erfreu=
lich
bezeichnet werden.

Aus Belgien.

* Brüſſel, 20. Jan. Seit Ausbruch des Krieges
ſind etwa ½ Million Belgier in das Ausland geflüch=
tet
. Die Wohlhabenden unter ihnen ſind bisher nicht
zurückgekehrt. Sie haben ſich nicht nur einer Reihe Ver=
pflichtungen
entzogen, welchen ihre Mitbürger im Laufe
des Krieges entſprachen, ſondern ſie haben ihrem Lande
auch die Steuerkraft entzogen. Einige belgiſche Städte
hatten daher ſchon ſeit einiger Zeit die Abſicht, dieſe Ab=
weſenden
mit einer Sonderſteuer zu belegen.
Dieſen geſunden Gedanken aufgreifend, hat das General=
gouvernement
dieſe Beſteuerung ſelbſt in die Hand ge=
nommen
und einheitlich für das ganze Gebiet geregelt. Laut
Verordnung vom 16. Januar haben alle Belgier, welche
nach Kriegsausbruch freiwillig ihren Aufenthalt aufgaben
und bis zum 1. März 1915 nicht zurückkehren, zu einer
Sonderſteuer in Höhe des zehnfachen Betrages der für
1914 veranlagten Perſonalſteuer herangezogen. Um nur
die Wohlhabenden zu treffen, wird eine Steuergrenze feſt=
geſetzt
. Die Erträge erhalten zur Hälfte die Gemeinden
und zur Hälfte das Generalgouvernement für Verwal=
tungszwecke
.

Paris in der Furcht vor Zeppelinen.

* Paris, 20. Jan. Infolge der zeitweiligen Unter=
drückung
der öffentlichen Beleuchtung während der Abend=
ſtunden am Dienstag lief das Gerücht um, daß
Luftſchiffe auf der Fahrt nach Paris ge=
meldet
ſeien. Die Gerüchte waren unbegründet. Es
handelte ſich einfach um einen Verſuch der, Anwendung
der vorgeſchriebenen Maßnahmen für den Fall, daß eine
derartige Eventualität eintreten ſollte.

Engliſche Zukunftsbetrachtungen.
1

* London, 20. Jan. Der Londoner Bankier
Becket führte bei der Jahresverſammlung der Handels=
kammer
in Leeds aus, daß die ökonomiſche Kriſe,
in die der Krieg England gebracht habe, den finan-
ziellen
Weltſtatus um 100 Jahre zurück=
bringen
würde. Selbſt nach Friedensſchluß beſtehe
nur Ausſicht auf dunkle Zeiten.

Die Lebensmittelteuerung in London.

* London, 20. Jan. Die Preſſe weiſt auf den merk=
würdigen
Gegenſatz hin, daß einerſeits die Preiſe der
Lebensmittel außerordentlich in die Höhe
gehen, andererſeits die Docks ſo mit Gütern aller Art
überflutet ſind, daß man in ernſter Verlegenheit iſt, wie
der Stauung abgeholfen werden könne. Die Khakifabri=
kanten
können nicht genug Wolle bekommen. Der Lon=
doner
Hafen aber ſtrotzt von Wolle. Aehnlich verhält es
ſich mit anderen Arrikeln. Die beſtehende Organiſa=
tion
iſt offenbar ganz unfähig, dem Bedarfe gerecht
zu werden. Die Schiffsbeſitzer tadeln die Dockarbeiter,
denen ſie Bequemlichkeit vorwerfen. Dieſe wieder ſchieben
die Schuld auf die Schiffsbeſitzer und Kaufleute. Beide
ſind aber einig im Tadel der Hafenbehörde. Letztere ſcheint
in der Tat nicht ſo beweglich zu ſein, wie man von ihr
erwartete. Sie vermehrte zwar die Zahl der verfügbaren
Arbeiter, vermag jedoch in die Arbeitsverteilung
keinen einheitlichen Zug zu bringen, ſodaß an manchen
Stellen Arbeitsluſtige abgewieſen werden müſſen, während
an anderen nicht genug Hände gefunden werden können.
Die Löſung dieſer Frage iſt angeſichts der großen Aus=
dehnung
der Londoner Hafenanlagen beſonders ſchwie=
rig
. (Dieſe immer wiederkehrenden Preſſeerörterungen
verfolgen offenbar nur den ſchlecht verhüllten Zweck, bei
uns den Anſchein zu erwecken, als ob die Engländer im
Ueberfluß ſchwimmen. D. Red.)

Die Lage in Portugal.

* Wien 20. Jan. Das Wiener Tagblatt hat von
zuverläſſiger Seite folgende Nachrichten aus Liſſabon
erhalten: Vom 20. bis zum 31. Dezember herrſchte in
allen Kaſernen Portugals heller Aufruhr,
der ſich auch auf die Straßen fortpflanzte, als weitere
Truppenteile nach den afrikaniſchen Kolonien verſchickr
werden ſollten. Tatſächlich hatten die Truppen niemals
die Beſtimmung, nach Aegypten zu gehen, wie das Volk
befürchtete, ſondern ſie ſollten nach den Kolonien gebracht
werden. Die Volksmenge verhinderte die
Einſchiffung der Truppen, während auch die
Offiziere ſich anſcheinend nicht die geringſte Mühe gaben,
den Widerwillen der Mannſchaften gegen den Krieg zu
bekämpfen. Trotz aller Energie vermochte die Regierung
kaum weitere 7000 Mann friſcher Truppen
aufzubringen, da der größte Teil der
Wehrfähigen das Land fluchtartig ver=
ließ
. In den portugieſiſchen Gewäſſern gebärdet ſich
die engliſche Flotte ſeit längerer Zeit als unum=
ſchränkte Herrin. Dem Miniſterium Coutinho ſcheint
keine lange Dauer beſchieden zu ſein. Infolge der ge=
ringen
Einfuhr= und Ausfuhrmöglichkeiten ſind die wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe des Landes die denkbar traurig=
ſten.

* London, 20. Jan. Die Times meldet aus Paris
unter dem 18. Januar: Der Feind verſuchte nicht bei
Soiſſons über die Aisne vorzugehen, machte aber
einen kräftigen Angriff auf das weſtlich davon gelegene
Autrsches und auf Troyon. Das berechtigt zu dem
Schluß, daß der Erfolg bei Soiſſons für die Deutſchen
keinen Wert hat, wenn ſie nicht auch in den benachbarten
Teilen der Front entſprechend Gebiet gewinnen. Die
Deutſchen bemühen ſich offenbar, den Keil, den ſie in
die feindliche Linie getrieben haben, auszuweiten,
um dann ohne Gefahr für ihren Flügel eine Forcie=
rung
des Fluſſes zu verſuchen.

Wien, 20. Jan. Erzherzog Karl Franz. Jo=
leyb
von Oeſterreich=Eſte begibt ſich heute abend

nach Berlin, von wo er nach dem Hauptquartier
fährt, um den deutſchen Kaiſer zu beſuchen.

* Hannover, 20. Jan. Das Weitererſchei=
nen
des Volksfreundes (ſozialdemokratiſches
Organ für das Herzogtum Braunſchweig) hat der kom=
mandierende
General des 10. Armeekorps bis auf wei=
teres
verboten, weil die Zeitung trotz wiederholter
Verwarnung verhetzende, den inneren Frieden ſtörende
Ausführungen gebracht hatte.

* Haag, 20. Jan. Der Staatscourant veröffent=
licht
ein Ausfuhrverbot für Chiliſalpeter, Kalk=
alpeter
, Kalkſtickſtoff, ſchwefelſaures Ammoniak, Ammo=
niakſuperphosphat
, Guano und andere ſtickſtoffhaltige
Düngemittel, Superphosphat und Harzterpentin.

Paris, 20. Jan. Amtlich wird jetzt mitgeteilt:
Das franzöſiſche Unterſeeboot Saphir, das am
Vormittag des 15. Januar eine Beobachtungsſtellung am
Ausgang der Dardanellen eingenommen hatte, iſt ſeitdem
nicht zur franzöſiſchen Flotte zurückgekehrt. Die aus=
ländiſche
Preſſe meldet, daß es verſenkt worden ſei. Tür=
kiſche
Boote hätten einen Teil der Beſatzung aufgenom=
men
.

* Belfort, 20. Jan. Der Prinz von Wales
iſt am Freitag abend inkognito in Belfort eingetroffen. Er
beſichtigte militäriſche Anlagen und die hauptſächlichen
Bauwerke, und begab ſich dann zur Front im Oberelſaß.

* London, 20. Jan. Die Dampfer Pend und
George Royale ſind in Sheringham in Norfolk ge=
ſtrandet. 42 Perſonen ſind umgekommen.

* London, 19. Jan. Lloyds Agentur erfährt, daß
der Küſtendampfer Motorgeſtrandet und die
Beſatzung ertrunken iſt.

* Neu=York, 18. Jan. Das Komitee des
German Relief Fund in Neu=York hat den Betrag
von 652500 Mark geſammelt und ihm folgende
Beſtimmung gegeben: 200000 Mark für das Deutſche
Rote Kreuz‟ 200000 Mark für die National=Stiftung
für Hinterbliebene im Kriege Gefallener‟ 250 000 Mark
für Kriegsnotleidende in Oſtpreußen und 2500 Mark
für ein Privatlazarett in Wiesbaden.

* Konſtantinopel, 20. Jan. Das Osmaniſche
Nachrichtenbureau erfährt, daß 57 Matroſen der
ruſſiſchen Schwarze Meer=Flotte von dem
Kriegsgericht in Odeſſa wegen Meuterei zu je drei
Jahren Feſtungshaft verurteilt wurden.

Letzte Nachrichten.

* Paris, 19. Jan. Nach einer Meldung des Journal
aus Madrid ſind der Infant Don Jaime und die In=
fantin
Beatrix ebenfalls an Scharlach erkrankt.

* Paris, 20. Jan. (W.T.B. Nichtamtlich.) Die
Kammer hat ſich bis zum 28. Januar vertagt.

* Cap Haitien, 20. Jan. General Velbrun
Guillaume iſt durch die Revolutionäre, die kürzlich die
Stadt beſetzten, zum Präſidenten von Haiti aus=
erufen
worden. Die Truppen begannen, gegen Port au
Prince zu marſchieren, um die Regierung zu ſtürzen.

Briefkaſten.
G. W., Eberſtadt. Das Los iſt noch nicht gezogen.

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(1458

Familiennachrichten.

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzer, ſchwerer
Krankheit unſer innigſtgeliebtes herzensgutes
Willichen
im faſt vollendeten 6. Lebensjahre.
Familie 3. Diehl.
1234)
Darmſtadt, den 19. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 21. Jan.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des Friedhofes,
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.

Am 24. Dezember in der Schlacht
in Ruſſiſch=Polen ſchwerverwundet,
ſtarb in der Chriſtnacht den Tod fürs
Vaterland

2
orſt von Vestislh
Ofſizier-Stellvertreter
Landſturm-Bataillon Coblenz.

In tiefer, aber gehobener Trauer:
Familie von Zedtwitz.
Familie Göhrs.
Familie Eckſtein.

Godesberg a. Rh., Darmſtadt.
(1479

Todes=Anzeige

Am 31. Dezember 1914 in der
M4 Sylveſternacht bei einem Sturm=
angriff
in Ruſſiſch=Polen ſtarb den
Heldentod für das Vaterland mein
lieber, guter, unvergeßlicher Sohn

Richard Römer

stud. phil

Kriegsfreiwilliger-Gefreiter
im 221. Reſ.-Infanterie-Regiment.

Darmſtadt, 20. Januar 1915.
(1453
(Mühlſtraße 56).

Frau Greta Römer Witwe.

Von Beileidsbeſuchen wird gebeten, abzuſehen.

Kriegerkameradſchaft
Germanig.

Der unterzeichnete Vorſtand
ig
erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
die Mitglieder von dem Ableben unſeres ver=
ehrten
Kameraden
Johann Gerbig
Ober=Poſtſchaffner i. P.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 21. Januar,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus, Liebfrauen=
ſtraße 66, aus ſtatt. Sammlung der Kameraden
¼ Stunde früher am Sterbehaus.
Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
Der Vorſtand.
1449)

Stat beſonderer Anzeige.
Heute nachmittag 2¾ Uhr entſchlief ſanft
meine liebe Frau, unſere herzensgute Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter und
Tante

Marie Müßig

geb. Schäfer
was wir tiefbetrübt anzeigen.
(1481

Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
J. Müßig, Aktuar.
Darmſtadt, Groß=Gerau, Halle, Mainz,
20. Januar 1915.
Beerdigung findet ſtatt: Samstag, 23. Januar,
nachmittags 3 Uhr, vom Waldfriedhof aus.

[ ][  ][ ]

Dankſagung.

Für die herzliche Teilnahme bei dem Heim=
gang
unſeres lieben Vaters
Johannes Wagner
Großh. Hberlandesgerichtsrat
ſagen hiermit aufrichtigen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 20. Januar 1915. (B1480

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem uns ſo ſchwer be=
troffenen
Verluſte ſagen wir hiermit
unſeren aufrichtigen Dank.
(*1311
Darmſtadt, 20. Januar 1915.
Familie Zitzmann
und Kinder.

Dantſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben, unvergeßlichen
Gatten und Vaters
Adam Bechtel
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank, ins=
beſondere
Herrn Pfarrer Beringer für ſeine troſt=
reiche
Grabrede.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 20. Januar 1915. (*1313

Dankſagung

Herzlichen Dank für die außerordentlich zahl=
reichen
Beweiſe der Teilnahme an unſerem Ver=
luſt
, den wir durch das dem Vaterland gebrachte
Opfer unſeres lieben Sohnes und Bruders erlitten
haben. Ev. Joh. 15, 13.
Darmſtadt, 20. Januar 1815.

Celegraphenſekretär Franz Erzgräber
und Familie.
1478)

Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Verluſte unſeres lieben zweiten Sohnes, Bruders,
Schwagers und Onkels
(1469
Hans Spöhrer
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, den 21. Januar 1915.
Frau J. Spöhrer, Schutzmaunswitwe
und Kinder,
Familie Jacob Würthele.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
insbeſondere für die reichen Blumenſpenden bei
dem Tode meiner lieben Mutter, unſerer guten
Großmutter und Urgroßmutter
Traw (Thridino
onor
gren Gheiſttkte Och PAa. Wilhe
ſagen wir auf dieſem Wege Allen unſeren tief=
gefühlteſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 20. Januar 1915.
(B1454

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter
(1443
Frau Margarethe Biringer Wwe.
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 19. Januar 1915.

Wetterbericht.

Das Maximum des Hochdruckgebietes lag geſtern
morgen über dem ſüdlichen Mitteleuropa und wandert
langſam oſtwärts; auf ſeiner Rückſeite wird ſich bald der
Einfluß der nordweſtlichen Depreſſion bemerkbar machen.
Bei ſüdweſtlichen Winden, die uns bereits ſtärkere Nebel
gebracht haben, werden zunächſt Schneefälle und nach
langſamer Erwärmung ſpäter Regen eintreten.

Wetterausſichten fur Donnerstag: Bedeckt, zu=
nächſt
Schnee, ſpäter Regen, wärmer, ſüdweſtliche Winde.

Tageskalender.
Donnerstag, 21. Januar

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
11 Uhr (Ab. C): Die Räuber
Generalverſammlung des Heſſiſchen Fechtvereins
Waiſenſchutz um 8½ Uhr im Heſſiſchen Hof‟
Verſammlung des Frauenvereins der Schloß=
gemeinde
um 8 Uhr im Gemeindehaus (Kiesſtraße)
Zuſammenkunft des Gartenbauvereins um 8 Uhr
im Reſtaurant Kaiſerſaal.

Verſteigerungskalender.
Freitag, 22 Januar.

Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Anmeldung ſchulpflichtiger Kinder zur Aufnahme
in die Mittel= und Stadtſchulen.

An die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder von Kindern, die
bis zum 31. März ds. Js. einſchließlich das 6. Lebensjahr zu=
rückgelegt
haben werden,b ergeht hiermit die Aufforderung, dieſe
Kinder, ſoweit ſie nicht in andere Schulen eintreten, rechtzeitig zur
Aufnahme in die Mittel= oder Stadtſchulen anzumelden.

Bei der Anmeldung iſt Nachweis über das Alter der Kinder
und der Impfſchein oder eine Beſcheinigung über die Befreiung von
der Impfung vorzulegen.

Auf Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter können aus=
nahmsweiſe
auch geiſtig und leiblich reife Kinder in die Schule auf=
genommen
werden, die erſt bis zum 30. September ds. Js, das
6. Lebensjahr vollenden. Die Aufnahme jüngerer Kinder iſt
unzuläſſig.

Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen
Kinder, die bei Vollendung des 14. Lebensjahres die Schule nicht
volle 8 Jahre beſucht haben, bis zur vollſtändigen Erfüllung ihrer
Schulpflicht in der Schule zurückgehilten werden.

Die Nichtanmeldung in dem vorgeſchriebenen Termin kann
bei den Mittelſchulen zur Folge haben, daß die Aufnahme unmös=
lich
iſt.

Die Anmeldungen haben zu erfolgen:

Dienstag, den 2. Februar ds. Js., vormittags von 8½ Uhr bis
12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr, und zwar:

für die Knabenmittelſchule I im Schulhaus in der Friedrichſtraße,
Mädchenmittelſchule I
Viktoriaſtraße,
Mittelſchule
II
Hermannſtraße,
5
am Ballonplatz,
Stadtknabenſchule I
.
in der Müllerſtraße,
. 5
H.
Ludwigshöhſtr.,
. .
Rundeturmſtr.,
Stadtmädchenſchule I
Emilſtraße,
. .
Beſſungerſtraße,
III
9
. .
IV
Lagerhausſtr.
. Bezirksſchule

Der Bezirk der Mittelſchule II, in die Knaben und Mädchen
aufgenommen werden, wird begrenzt durch die Eliſabethenſtraße, den
Ludwigsplatz, die Schulſtraße, Pädagogſtraße und die Soderſtraße,
mit Ausſchluß der Grenzſtraßen und Platze.

Die Aufnahme der Kinder in die Stadtſchulen findet nach der
unten abgedruckten Bezirkseinteilung ſtatt. Den Hauptlehrern der
verſchiedenen Gruppen der Stadtknaben= und=Mädchenſchulen bleibt
überlaſſen, je nach Bedürfnis wegen der Ueberweiſung von Kindern
aus einer Schulgruppe in eine andere ſich zu verſtändigen.

Darmſtadt, den 13. Januar 1915.

Der Vorſitzende der Schulvorſtände.

Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.

Bezirks=Einteilung für die Stadtknaben= und
Stadtmädchenſchulen.

Bezirk I.
(Stadtknabenſchule 1 und Stadtmädchenſchule

umfaßt den Stadtteil zwiſchen der Heinrichſtraße, Eſchollbrücker Straße
und Holzhofallee einerſeits und der Allee, Rheinſtraße, Wilhelminen=,
Zeughaus=, Hochſchul=, Magdalenen=, Alexander=, Dieburger=, Hein=
heimer
= und Gutenbergſtraße andererſeits.

Von den Grenzſtraßen gehören zu dem Bezirk die Rhein=,
Wilhelminen=, Alexander=, Dieburger=, Heinheimer= und Gutenberg=
ſtraße, ſowie die Nordſeite der Heinrichſtraße.

Bezirk II.
(Stadtknabenſchule II und Stadtmädchenſchule II)

umfaßt den nördlichen Stadtteil, begrenzt von der Frankfurter=
Wilhelminen=, Zeughaus=, Hochſchul=, Magdalenen=, Alexander=,
Dieburger=, Heinheimer= und Gutenbergſtraße einſchließlich, der Grenz=
ſtraßen, mit Ausnahme der betreffenden Strecken der Alexander=,
Dieburger= Heinheimer= und Gutenbergſtraße.

Bezirk III.

(Stadtknabenſchnle IIl und Stadtmädchenſchule III)
umfaßt den Stadtteil ſüdlich von der Heinrich=, Eſchollbrücker Straße
und Holzhofallee, einſchließlich der Südſeite der Heinrichſtraße und
der beiden anderen Grenzſtraßen (beiderſeitig).

Bezirk IU.

(Bezirksſchule IV in der Lagerhausſtraße)
umfaßt den nordweſtlichen Stadtteil, begrenzt von der Frankfurter=,
Wilhelminen= und Rheinſtraße weſtlich der Wilhelminenſtraße, ohne
die Grenzſtraßen.
(1275a


er

Slamm= und Brennhotz=geeſtesgeraaß.

Montag, den 25., Dienstag, den 26. und
Mittwoch, den 27. Januar 1. Js.

werden im Ober=Ramſtädter Gemeindewald im Diſtrikt Finſterhöllen=
berg
nachbenannte Holzſortimente an Ort und Stelle verſteigert:

Stämme: 2 Eichen V. Kl., 20 St. VI. Kl., 4 Buchen III. Kl.,
68 Lärchen V Kl.,
Derbſtangen: 14 Lärchen I. Kl.,
Scheiter rm: 336 Buchen, 4 Eichen, 38 Kiefern.
Knüppel rm: 117 Buchen, 88 Kiefern, 11 Lärchen,
Stöcke rm: 132 Buchen, 6 Eichen, 24 Kiefern, 11 Lärchen.

Bem rkt wird, daß das Bau= und Nutzhoz am erſten, das
Brennholz am zweiten und dritten Tag verſteigert wird.

Zuſammenkunft an den drei Tagen jedesmal vormittags 9 Uhr
am Diſtrikt Finſterhöllenberg am Eingang des Waldes.

Das Holz ſitzt an gut gehaltenen Abfahrtswegen.
Ober=Ramſtadt, den 15. Januar 1915.
(1319ids

Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.

Zirka 30 Jaar
Kentsnere!
in Rindleder und Kalbleder
habe ich noch preiswert abzugeben
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1 Louisenplatz 1 1470

Achrung!
Achtung!
Uniformstücke 2
Soderſtraße 14, I.
Guterh. Litewka, Offizier= u. Mann=
ſchaftsmäntel, Umh., Offiz.=Säbel,
bl. u. grüne Waffen= u. Interims=
röcke
, feldgr. Offizier=Litewia und
(457a
=Hoten.

Nachtwache
bei Schwerkranken, Ausfahren von
Kranken im Fahrſtuhl, ſowie das
Aus= und Ankleiden von Toter
(*1257
übernimmt
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Heidelbergerſtraße 19, Seitenbau.

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[ ][  ][ ]

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 2 Pinſcher, 1 Jagdhund (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden.
Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden
Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(1440

Straßenreinigung.

Indem wir die nachſtehende Polizeiverordnung erneut ver=
öffentlichen, empfehlen wir allen Grundſtücksbeſitzern, die mit der
Erfüllung der in den §§ 1 und 3 dieſer Polizeiverordnung feſtgeſetzten
Verpflichtungen eine andere Perſon beauftragt haben oder dies zu tun
beabſichtigen, die beauftragte Perſon, Geſellſchaft oder Anſtalt alsbald
gemäß § 8 namhaft zu machen, falls dies noch nicht geſchehen iſt.
Zur Entgegennahme ſolcher mündlicher oder ſchriftlicher Er=
klärungen
iſt außer uns auch das zuſtändige Polizeirevier befugt.
Im Intereſſe der Grundbeſitzer liegt es, ſelbſt dafür zu ſorgen, daß
möglichſt gleichzeitig mit dieſen Erklärungen auch die Bereiterklärungen
der verantwortlichen Vertreter eingehen.

Darmſtadt, den 19. Januar 1915.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Gennes.

Polizeiverordnung,

die Reinigung der Straßen betreffend

Auf Grund des Artikel 56 Abſ. 2 Ziffer 1 des Geſetzes, die
Städteordnung für das Großherzogtum Heſſen betreffend, vom
13. Juni 1874, wird nach Anhörung der Stadtverordnetenverſamm=
lung
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt mit Genehmigung
des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 9. Dezember
1908 zu Nr. M. d. I. 20529 die nachſtehende Polizeiverordnung erlaſſen:

§ 1. Die allgemeine Reinigung der Straßen liegt den Beſitzern
(unmittelbaren und mittelbaren §§ 854 ff. B. G. B. ) der an=
grenzenden
Grundſtücke ob, ſoweit nicht die ſtädtiſche Reinigungs=
anſtalt
gemäß den Beſtimmungen des Statuts vom 14. September
1886 betreffend: Die Reinigung der Straßen und öffentlichen Plätze
in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt die Reinigung über=
nommen
hat. Die Pflicht zur Reinigung erſtreckt ſich nur auf den
Teil der Straße, der an dem Grundſtücke des Verpflichteten herzieht,
und nicht über die Mitte der Straße hinaus. Sind mehrere Beſitzer
vorhanden, ſo trifft jeden die volle Verantwortlichkeit; ein Mieter oder
Pächter iſt jedoch nur dann als Beſitzer im Sinne dieſer Verordnung
anzuſehen, wenn er allein das betreffende Grundſtück benutzt.

Iſt eine Geſellſchaft, Gewerkſchaft, Genoſſenſchaft, Stiftung, ein
Verein oder eine Anſtalt oder eine ſonſtige juriſtiſche Perſon Beſitzer
des Grundſtücks, ſo liegt die Verpflichtung zur Reinigung den Mit=
gliedern
des Vorſtands ob; bei Grundſtücken, die ſich im Beſitze oder
in der Verwaltung einer ſtaatlichen oder kommunalen Behörde befinden,
trifft die Verpflichtung den Vorſtand dieſer Behörde. Der Inhaber
einer Dienſtwohnung ſteht einem Mieter gleich.

Auf die Abfuhr des Hauskehrichts finden die Beſtimmungen
der Abſ. 1 und 2 entſprechende Anwendung. Die Kehrichtgefäße ſind
von den Grundſtücksbeſitzern zur Abholung des Kehrichts durch die
Straßenreinigungsanſtalt bereit zu halten, ſie dürfen aber nicht auf
der Straße aufgeſtellt werden.

§ 2. Jede Verunreinigung der Straßen, insbeſondere auch durch
Fuhrleute beim Fahren von Bauſchutt, Dung, Sand, Lehm, Erde
und anderem loſen Material iſt verboten.

Jede Zuwiderhandlung bedingt, abgeſehen von der verwirkten
Strafe, die Verpflichtung zur ſofortigen Reinigung der Straße.

§ 3. Den Grundſtücksbeſitzern liegen außerdem bezüglich der
Reinigung der Fußſteige von Eis und Schnee folgende Verpflich=
tungen
ob:

1. Die Fußſteige, gleichviel ob befeſtigt oder nicht, ſind in ihrer
ganzen Breite bis zum Rande der Fahrbahn, und Fußſteige
von größerer Breite auf mindeſtens 3 Meter in der meiſt=
begangenen
Fläche ſtets von Schnee und Eis freizuhalten.
Der über Nacht gefallene Schnee iſt bis ſpäteſtens 8 Uhr mor=
gens
abzuräumen.

Iſt wegen andauernden ſtarken Schneefalls die völlige
Freihaltung nicht möglich, ſo muß die Abräumung in der
Zeit von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends mindeſtens alle
drei Stunden erfolgen. Der von den Fußſteigen abgeräumte
Schnee iſt auf der Fahrbahn tunlichſt nahe dem Rande der=
ſelben zu lagern, wobei Straßenrinnen, Straßenbahngleiſe,
ſowie Hydranten und, falls anderweit Platz vorhanden iſt,
Straßenecken, Straßenausgänge und Hauseingänge freizuhalten
ſind.

Das Lagern von Schnee, welcher von Hofreiten abgeräumt
wurde, iſt auf den Straßen und Plätzen unterſagt.
2. Sofern auf den Fußſteigen Glatteis oder infolge andau=
ernden
Schneefalls, Froſteinwirkung oder aus anderen Urſachen
eine gefährlich zu begehende Schneedecke oder Schnee= und Eis=
buckel
ſich gebildet haben, oder die Fußſteige ſonſtwie ſchwer
zu begehen ſind, müſſen dieſe in einer Breite von 1,50 Meter
mit Sand, Kies, Sägeſpänen oder ſonſt geeignetem Streu=
material
ausgiebig beſtreut werden. Das Aufſtreuen iſt zu
wiederholen, ſobald auf den Fußſteigen wieder glatte Stellen
entſtanden ſind. Dieſe Verpflichtung erſtreckt ſich auf die Zeit
von morgens 7½ Uhr bis abends 8 Uhr.

Das Aufftreuen von Abfällen oder ſonſt ungeeignetem
Streumaterial iſt verboten.

§ 4. Beſchädigungen der Straße bei der Reinigung ſind ſorgfältig
zu vermeiden, insbeſondere iſt es verboten, bei Reinigung der Fuß=
ſteige ſcharfe Geräte, wie Beile, Pickel, Stoßeiſen und dergleichen zur
Entfernung des Schnees oder Eiſes zu verwenden.

§ 5. Bei Froſtwetter iſt das Ausſchütten von Flüſſigkeiten in
die Straßenrinnen unterſagt.

§ 6. Bei Froſtwetter iſt das Schleifenziehen auf den Fuß=
ſteigen verboten.

§ 7. Das Schneeballwerfen mit naſſem oder verunreinigtem
Schnee iſt verboten.

§ 8. Der Beſitzer eines Grundſtücks kann mit der Erfüllung der
in den
§ 1 und 3 feſtgeſetzten Verpflichtungen eine andere Perſon,
wie z. B. einen Hausverwalter oder eine Geſellſchaft oder Anſtalt,
die ſich die Reinigung von Straßen zur Aufgabe geſtellt hat, beauf=
tragen
. Die Beauftragten, bei Geſellſchaften oder Anſtalten deren
Vorſtandsmitglieder, ſind für die Einhaltung der Vorſchriften aus=
chließlich
verantwortlich, wenn die beauftragte Perſon, Geſellſchaft
oder Anſtalt dem Polizeiamte als verantwortliche Vertreter durch
den Grundſtücksbeſitzer ausdrücklich namhaft gemacht worden ſind,
dieſe zur Uebernahme der Verpflichtung ſich bereit erklärt haben und
das Polizeiamt binnen einer Friſt von 14 Tagen nach erfolgter
Namhaftmachung Einſpruch gegen die Vertretung nicht erhoben hat.

Mehrere Beſitzer einesGrundſtücks können nach Maßgabe der
Vorſchriften des Abſatz 1 die Erfüllung der Verpflichtungen auf einen
von ihnen übertragen.

§ 9. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Verordnung werden auf
Grund des § 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe
bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.

§ 10. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tag der Veröffentlichung
in Kraft.

Mit dem gleichen Tage wird das Polizeireglement vom
8. November 1856 aufgehoben.
(1441df

Darmſtadt, den 9. Januar 1909.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

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Zimmern, Hirsch-Apotheke,
Ober=Ramſtadt.
(X1477

Bekanntmachung.

Da es einem großen Teil der Beſitzer von Fahrrädern infolge
der Einberufung zum Heeresdienſt in dieſem Jahre nicht möglich
ſein wird, Befreiung von der Stempelabgabe zu beantragen, empfehlen
wir den Angehörigen oder ſonſtigen Familienmitgliedern dafür zu
ſorgen, daß die Abmeldung unter Rückgabe der Nummerplatte bei
Großh. Kreisamt Darmſtadt, Zimmer Nr. 9, erfolgt.

Wer die Abmeldung bis zum 31. März ds. Js. verſäumt,
wird zur Steuer herangezogen werden.

(1396md
Darmſtadt, den 16. Januar 1915.

Großherzogliches Polizeiamt.

Gennes.

Die Sehandlung der Jugtiere im Winter.

An alle Beſitzer von Zugtieren und Leiter von Fuhrwerken
richten wir die dringende Mahnung, bei Kälte und Straßenglätte
ernſtlich darauf Bedacht zu nehmen, daß die Zugtiere vor den nach=
teiligen
Einflüſſen der Witterung nach Möglichkeit geſchützt
werden, daß namentlich:

1. die Zugtiere niemals läuger als unbedingt erforderlich
und niemals unbedeckt im Freien ſtehen gelaſſen werden,

2. das Zaumzeug im Stall aufbewahrt oder andernfalls vor
dem Anlegen das Gebiß erwärmt wird, und

3. die Hufeiſen der Pferde zum Schutze gegen das Ausgleiten
gehölig geſchärft oder mit Stollen verſehen ſind.

Darmſtadt, den 19. Januar 1915.
(1442

Großherzogliches Polizeiamt.

Gennes.

Klüchenabfälle.

Mit Rückſicht auf die durch den Kriegszuſtand bedingte Er=
ſchwerung der Beſchaffung geeigneter Futtermittel iſt es im
Intereſſe der Volkswohlfahrt dringend notwendig, auch alle Küchen=
bfälle
für die Landwirtſchaft nutzbar zu machen. Dementſprechend
wird die Stadtverwaltung eine Sammlung der Küchenabfälle in
hieſiger Stadt veranſtalten.

Hierfür iſt es erforderlich, daß die brauchbaren Abfälle in den
Küchen von allem übrigen Müll geſondert werden. Zunächſt ſollen nur

rohe Kartoffelſchalen, rohe Gemüſeabfälle
und Brotreſte

zur Einſammlung kommen. Die Haushaltungen müßten dieſe Abfälle
n Körbchen oder Eimern aufbewahren, wobei mit peinlichſter Sorgfalt
darauf zu achten wäre, daß nicht ſonſtige Beſtandteile, wie Aſche,
Müll, Kehricht, Fiſchgräten, Knochen uſw. hinzukommen, weil derartige
Verunreinigungen des Viehfutters die Verfütterung unmöglich machen
oder großen Schaden verurſachen würden.

Das Einſammeln der Abfälle in den Häuſern wird wöchentlich
zwei= oder dreimal durch ſtädtiſche Hilfskräfte vorgenommen werden,
denen die geſammelten Abfälle bereitzuſtellen ſind.

Um zunächſt einen Ueberblick über den ungefähren Anfall an
nutzbaren Stoffen zu gewinnen, ſoll die Sammlung in einem Stadt=
bezirk
begonnen und demnähſt, wenn ſich die Maßnahme bewährt,
auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt werden. An die Hausfrauen
werden Karten verteilt, auf denen die Bereitſtellung der Abfälle
zugeſagt werden ſoll, und die alsbald wieder eingeſammelt werden.
Die Sammeltage werden alsdann bekanntgegeben.

Die geehrten Hausfrauen Darmſtedts
bitte ich, ſich im allgemeinen Intereſſe hierbei zubeteiligen.

Zunächſt werden die erwähnten Karten in dem durch die
Anna=, Karl=, Kirch=, Rhein=, Neckar= und Heidelbergerſtraße
begrenzten Stadtteile verteilt.

Darmſtadt, den 20. Januar 1915.
(1462ifo

Der Oberburgermeiſter.

J. V.: Ekert.

Holz-Verſteigerung.

Mittwoch, den 27. Januar l. J., von vormittags
29 Uhr an

werden in der Brücher’ſchen Wirtſchaft zu Arheilgen aus den
Forſtwarteien Kleeneck und Kalkofen, Diſtrikt Lichtſchlag 23, Mörs=
bacher
Grund 3 und Dianaburger Heegſtück 33, verſteigert:

1. Nutzholz. Fichtenſtämme: 1 St. IV. Kl. = 0,98 fm, 9 St.
Va. Kl. = 5,46 fm, 45 St. Vb. Kl.= 11,54 fm.

2. Brennholz. Scheiter, rm: 140 Buchen I. Kl., 142 Buchen
II Kl., 2 Hainbuchen, 2 Birken, 1 Eichen, 1 Kiefern;
Knüppel, rm; 112 Buchen, 2 Hainbuchen, 2 Eichen, 1 Birke,
83 Kiefern; Reiſig, Wellen: 2330 Buchen, 1080 Kiefern;
Stöcke, rm: 91 Buchen.

Das Nutzholz lagert unmittelbar an der Dianaburg, das Brenn=
holz
in Lichtſchlag 23 zwiſchen Teich= und Linklaufflügelſchneiſe nächſt
der Forſtſchneiſe. Zwiſchen dieſer und dem Wixhäuſer Weg an der
Linklaufflügelſchneiſe ſitzt das Kiefernholz im Mörsbacher Grund 3.

Auskunft erteilt Förſter Loeſch zu Forſthaus Kalkofen, Poſt
(1433
Darmſtadt.

Darmſtadt, den 19. Januar 1915.

Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.

van der Hoop.

Holzverſteigerung.

Donnerstag, den 28. d. Mts., vormittags von 9 Uhr an,
olien in der Turnhalle, Woogsplatz 5 dahier, aus dem Diſtrikt
Kirchſchlag verſteigert werden:

Scheiter, rm: 222 Buche, 28 Eiche;
Knüppel, rm: 168 Buche, 17 Eiche;
Reiſig, Hdt. W.: 39 Buche, 2 Eiche;
Stöcke (fein geſpalten), rm: 12 Buche,
Stöcke (grob geſpalten), rm: 46 Buche, 15 Eiche.

Es kommen die Abzählungs=Nrn. 279 bis 508 zum Ausgebot.
Das Holz iſt nach allen Richtungen gut abzufahren.

Nähere Auskunft erteilt der Großh. Förſter Klipſtein zu
Böllenfalltor.

Darmſtadt, 20. Januar 1915.
(1459

Großh. Oberförſterei Beſſungen.

Daab.

Stammholz-Verſteigerung.

Donnerstag, den 28. Januar,

werden im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne
190 Stück Kiefern=Stämme von 314m Länge und 2555 cm
Durchmeſſer = 150 fm
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.

Bemerkt wird, daß ſich hierunter ſehr ſchönes Schnittholz befindet.

Die Zuſammenkunft der Steigerer findet vormittags 10 Uhr
am Uebergang der Schlangenſchneiſe und der Main=Neckar= Eiſen=
bahn
ſtatt.

Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Kirſchner, Eberſtadt,
Müllerſtraße 11.

Eberſtadt, den 15. Januar 1915.
(1318imd

Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.

Schäfer.

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung

betreffend Aenderung der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Futter=
kartoffeln
und Erzeugniſſe der Kartoffeltrocknerei, ſowie der Kartoffelſtärke=
fabrikation
vom 11. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 505).

4. uo.
Vom 11. Januar 1915.

Der Bundesrat hat auf Grund von § 1 Abſ. 2, § 5 Abſ. 1 des Geſetzes, be=
treffend
Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 339) in der Faſſung der
Bekanntmachung über Höchſtpreiſe vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 516)
folgende Verordnung erlaſſen:

Artikel 1.

In der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Futterkartoffeln und Erzeug=
niſſe
der Kartoffeltrocknerei, ſowie der Kartoffelſtärkefabrikation vom 11. Dezember
1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 505) werden folgende Aenderungen vorgenommen:
Der § 2 Abſ. 3 erhält folgende Faſſung:

Bei Verkäufen von Kartoffelflocken und Kartoffelſchnitzeln, die fünf
Tonnen nicht überſteigen, und bei Verkäufen von Kartoffelwalzmehl,
trockner Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkemehl, die eine Tonne nicht
überſteigen, erhöhen ſich die Höchſtpreiſe im Abſ. 2 um 0,60 Mark für den
Doppelzentner. Bei Verkäufen, die fünf Kilogramm nicht überſteigen, gelten
die Höchſtpreiſe nicht.

Artikel 2.

Dieſe Verordnung tritt am 15. Januar 1915 in Kraft. Der Bundesrat beſtimmt
den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.

Berlin, den 11. Januar 1915.
(1434

Der Stellvertreter des Reichskanzlers
Delbrück.

Bekanntmachung.

Unter Bezugnahme auf die im Amtsverkündigungsblatt Nr. 8 vom 14. Januar 1915
abgedruckte Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5. Januar 1915 über die
Vereitung von Backwaren bringen wir die nachſtehende Bekannmachung Großh.
Miniſteriums des Innern vom 13. Januar 1915 (Darmſtädter Zeitung Nr. 11
vom 14. Januar 1915) zur allgemeinen Kenntnis. Wir machen hierbei darauf auf=
merkſam
, daß dieſe Vorſchriften nicht nur für Bäckereien und Konditoreien,
die Waren für den Verkauf herſtellen, gelten, ſondern überhaupt für die Her=
ſtellung von Backware, mag ſie für den eigenen gewerblichen Betrieb ( Hotel=
bäckereien
, Anſtaltsbäckerei uſw.), im landwirtſchaftlichen Betrieb oder auch im
Hauſe, oder in Gemeindebackhäuſern (Hausbäckerei) erfolgen. Wir weiſen noch
beſonders darauf hin, daß dieſe Vorſchriften auch gelten, wenn der Teig von einem
andern, als dem Herſteller ausgebacken wird, ſowie wenn Backware von Kon=
ſumentenvereinigungen für ihre Mitglieder bereitet wird.

Darmſtadt, den 18. Januar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

Fey.

Bekanntmachung, betreffend die Vereitung von Backware

vom 13. Januar 1915.

Auf Grund von § 9 Abſ. 3 und § 17 der Verordnung des Bundesrats vom
5. Januar 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 8) wird folgendes beſtimmt:

§ 1. Kuchen dürfen nur am Samstag jeder Woche bereitet werden.

2.
Die gemäß § 13 der Verordnung von der Polizei zu beauftragenden

Sachverſtändigen werden auf Vorſchlag der Ortspolizeibehörden vom Großh. Kreis=
amte
beſtellt und beeidigt.

§ 3. Die durch die Tätigkeit der Polizei und der von ihr beauftragten Sach=
verſtändigen
entſliehenden Koſten ſind als Kofen der Frlichen Polhzel anguſehen und
gemäß Art. 129e der Städteordnung und Art. 128b der Landgemeindeordnung von
den Gemeinden zu tragen.

Darmſtadt, den 13. Januar 1915.

Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.

An die Ortspolizeibehörden des Kreiſes!

Die obigen Bekanntmachungen wollen ſie ortsüblich alsbald veröffentlichen.
Wir machen Ihnen die Ueberwachung des Befolges der Verordnung zur
ſtrengſten Pſlicht. Gegen Zuwiderhandeinde wolen Ste unnachſchlich vardehen.
Gleichzeitig empfehlen wir Ihnen die nach § 13 der Bekanntmachung des Reichs=
kanzlers
vom 5. Januar 1915 (Amtsverkündigungsblatt Nr. 8 vom 14. Januar 1915)
zu beſtellenden Sachverſtändigen uns umgehend in Vorſchlag zu bringen.

Darmſtadt, den 18. Januar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

(1451dfs
Fey.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 2 der Kaiſerlichen Verordnungen vom 31. Juli 1914, betreffend
das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen uſw. und der Ausfuhr und
Durchfuhr von Rohſtofen, die bei der Herſtelung und dem Betriebe von Gegen=
ſtänden des Kriegsbedarfs zur Verwendung gelangen, bringe ich nachſtehendes zur
öfentlichen Kennemnier

I. Es wird verboten die Ausfuhr und Durchfuhr von:
Rauchſchutz= und Atmungsapparaten ſeder Art,
Ammoniakwaſſer (Gaswaſſer), auch verdichtet der Nummer 271 des Zolltarifs,
Ammoniat, waſerfreiem, verdichtet (verſtüſigb der Nummer 27s Bas
Zolltarifs,
Schweinsleder,
Cereiſen und Taſchenfeuerzeugen mit Cereiſenzündern.
Kobalt und Nickeloxpd.
Kunſtbaumwolle,
Pferdehaaren (aus der Mähne oder dem Schweife), roh, auch geſotten der
Nummer 146 des Kolltarifs,
rohen unbearbeiteten Rinderſchweifhaaren und rohen unbearbeiteten Zie=
genhaaren
,
Chlormagneſium (Magneſiumchlorid),
Glyzeringelatinegemiſchen.

I. Die Ziffer 3 der Bekanntmachung vom 24. September 1914 ( Reichs=
anzeiger
Nr. 225 vom 24. September 1914) erhält nachſtehende Faſſung:

3. andere ungefaßte und gefaßte optiſche geſchliffene Gläſer (Linſen, Prismen,
Ohiektive) außer Brillen, Kneifern, Brenngläſern, Lupen, optiſchen, Gürtel=
linſenapparaten
für Seebeleuchtung, Bojen, Schiffslaternen, einſchließlich der
dafür erforderlichen Linſen und Prismenſtreifen mit Bogenſchliff.

Berlin, den 31. Dezember 1914.
(1435

Der Stellvertreter des Reichskanzlers.

Delbrück.

An die Ortspolizeibehörden des Kreiſes.

Das abſchriftlich nachſtehende Schreiben des Reichskanzlers teilen wir Ihnen
zur Kenntnisnahme und Nachachtung mit.

Darmſtadt, den 18. Januar 1915.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

J. V.; von Starck.

Abſchrift:

Meines Erachtens iſt eine Malzfabrtk nicht als Verbraucher im Sinne von 86
Abſatz 1 der Bekanntmachung über die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Roggen,
Gerſte und Weizen vom 19. Dezember 1914 (Reichsgeſetzblatt S. 528) anzuſehen.

In der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Getreide und Kleie vom
28. Oktober 1914 (Reichsgeſetzblatt S. 462) waren die Großhandelshöchſtpreiſe, ins=
beſondere
für den Verkehr zwiſchen Erzeuger, Verarbeiter und Händler feſtgelegt.
Dabei war als Verarbeiter an Mühlen, Griesfabriken, Brauereien, Mälzereien,
Roggen= oder Gerſte=Kaffeefabriken, Haferflockenfabriken und ähnliches gedacht. An
dieſem Sachverhältnis iſt weder durch den Wortlaut, noch nach der Abſicht der
Aenderungen, die an jener Bundesratsverordnung vorgenommen ſind, geändert
worden. Der Begriff des Verbrauchers, wie er ſich in § 6 Abſatz 1 der Bekannt=
machung
über die Höchſtpreiſe für Roggen, Gerſte und Weizen vöm 10. Dezember
1914 und in § 1 Abſatz 2 in der Bekanntmachung über die Höchſtpreiſe für Hafer
vom ſelben Tage befindet, iſt danach möglichſt eng auszulegen und auf den unmittel=
baren
Verbrauch, alſo auf die Verfütterung, ſowie auf den Verbrauch im eigenen
Hauſe und der eigenen Wirtſchaft zu beſchränken. Danach würde eine Brauerei für
ihre Hafereinkäufe wohl als Verbraucher anzuſehen ſein, inſofern ſie ihn an ihre
Pferde verfüttert. Für ihre Gerſteeinkäufe iſt ſie dagegen Verarbeiter, und kann alſo
nicht als Verbraucher angeſehen werden.
(1436

Bekanntmachung.

Am 18., 19., 20., 21., 22. und 23. Januar 1915 wird auf dem Truppen=
übungsplatz mit Infanterie=Munition ſcharf geſchoſſen.
Der Paß wird am 18. und
23. Januar d. Js. von 1 bis 5 Uhr nachmittags, an den übrigen Tagen von 12 Uhr
mittags bis 5 Uhr nachmittags geſperrt.

Die Abſperrung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.

Darmſtadt, den 14. Januar 1915.
(1243sid

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

. V.: von Starck.

Hinterbliebenenverſorgung
aus Anlaß des Krieges 1914.

Anträge auf Bewilligung der Verſorgungsgebührniſſe:

a) Witwen= und Waiſengeld ſowie Kriegswitwen= und Kriegs=
waiſengeld
.

b) Kriegselterngeld,

ſind von den hier wohnhaften und den aus Anlaß des Krieges ſich
hier vorübergehend aufhaltenden Hinterbliebenen gefallener Kriegs=
teinehmer
des Friedens= und des Beurlaubtenſtandes bei dem
ſtädtiſchen Fürſorgeamt, Waldſtraße 6, Zimmer 13, zu ſtellen.

Vorzulegen ſind:

Zua): 1. Die Geburtsurkunden der Eheleute (können wegfallen, wenn
die Geburtstage aus der Heiratsurkunde erſichtlich ſind oder
wenn nur Waiſen= und Kriegswaiſengeld beanſprucht wird
oder wenn die Ehe über 9 Jahre beſtanden hat)-

2. die Heiratsurkunde oder, wenn Waiſen aus mehreren Ehen
verforgungsberechtigt ſind, die betreffenden Heiratsurkunden
Geburts= und Heiratsurkunden der vor dem 1. IV. 1867 ver=
hetrateten
, bei der preußiſchen Militärwitwenkaſſe verſicherten
Ofiziere und Beamten beſinden ſich in der Regel bei der
Generaldtreiion der preuhiſchen Miltär= Witwenpenſions=
anſtalt
in Berlin W. 66, Leipzigerſtraße 5);

a. die ſtandesamtliche Artunde Aber= das übleben des Ehe=
manns
und falls die verſorgungsberechtigten Kinder auch
ihre leibliche Mutter verloren haben, noch die ſtandesamtliche
Urkunde über das Ableben der Ehefrau (für den Ehemann
gegehenenfals einen der unten zu b erwähnten Ausweſe):

4. die ſtandesamtliche Geburtsurkunde für jedes verſorgungs=
berechigte
Kind unter 19 Jahrent

5. amtliche Beſcheinigung darüber, daß.

a) die Ehe nicht rechtskräftig geſchieden oder die eheliche
Gemeinſchaft nicht rechtskräftig aufgehoben war (kann
wegfalen wenn in der Sterbeurktunde die Ehefrau des
Verſtorbenen mit ihrem Ruf., Mannes= und Geburtsnamen
als deſen Witwe bezeichnet iſth:

b) die Mädchen im Ater von 16 Jahren und darüber nicht
verheiratet ſoder verheiratet geweſen) ſind.

c) keins der Kinder oder wer von ihnen in die Anſtalten
des Potsdam’ſchen Großen Militärwaiſenhauſes auf=
genommen
iſt:

6. gerichtliche Beſtallung des Vormundes oder Pflegers:
Außerdem iſt in dem Antrag anzugeben:

a) ob und wo der Verſtorbene als Beamter im Reichs=,
Staats= oder Kommunaldienſte, bei den Verſicherungs=
anſtalten
für die Invalidenverſicherung oder bei ſtändiſchen
oder ſolchen Inſtituten angeſtelt war, die ganz oder zum
Lei aus Mitein des Reichs, Staates oder der Gemeinden
unterhalten werden;

b) der zukünftige Wohnſitz der Witwe.

Anſtelle der gebührenpflichtigen Auszüge aus den Standes=
amtsregiſtern
ſind Beſcheinigungen in abgekürzter Form (nicht

Abſchriften) zuläſſig, die unter Siegel und Unterſchrift des
Standesbeamten koſtenfrei ausgeſtellt werden, die entſcheidenden
Tatſachen ergeben und die maßgebenden Daten in Buchſtaben
ausgeſchrieben enthalten.

Zu b. eine ſtandesamtliche Sterbeurkunde über den Gefallenen. Falls
eine ſolche noch nicht zu erlangen iſt, ſo genügen vorläufig als
Ausweis über den Tod die in Händen der Antragſteller be=
findlichen
Mitteilungen der Truppenteile uſw., Auszüge aus
Kriegsrangliſten oder Kriegsſtammrollen, Todesanzeigen und
Nachrufe der Truppenteile und Behörden im Miltär= Wochen=
blatt
oder in ſonſtigen Zeitungen und Zeitſchriften.

Auch ein Hinweis auf die Nummer der amtlichen Verluſtliſten
genügt.

Auf Antrag ſtellt das Zentral=Nachweiſe=Bureau des Kriegs=
miniſteriums
in Berlin Nw. 7, Dorotheenſtraße 48, beſondere
Lodesbeſcheinigungen aus,

Das Kriegselterngeld kann gewährt werden den Verwandten
der aufſteigenden Linie (Baler und jeder Großpater, Muter
und jede Grohmuter, für die Dauer der Bebürſigket, wenn
der verſtorbene Kriegsteilnehmer

aſvor Eintrit in das Feldheer oder

b) nach ſeiner Entlaſſung aus dieſem zur Zeit ſeines Todes
oder bis zu ſeiner lehzten Krantheit
ihren Lebensunterhalt ganz oder überwiegend beſtritten hat.

Darmſtadt, den 18. Dezember 1914.

Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
(222a

Verkauf von Kartoffeln.

Da der Kartoffelmangel noch nicht behoben ſein ſoll, habe ich
angeordnet, daß an den Werktagen in der Zeit vom 21. bis 27. d. Mts.,
vormittags zwiſchen ½9 und 12 Uhr und nachmittags zwiſchen 2 und
5 Uhr aus den ſtädtiſchen Vorräten Kartoffein zentnerweiſe an
jedermann, der dies wünſcht, zum Preiſe von 3 Mark 75 Pfennig
abgegeben werden. Ich bringe dies zur öffentlichen Kenntnis mit
dem Anfügen daß die Ausgabe bis auf weiteres im Keller des
ſtädtiſchen Muſeums, Schloßgraben Nr. 9, erfolgt.
(1452a
Darmſtadt, den 16. Januar 1915.

Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

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wollen ſich vorſtellen zwiſchen 4 u.
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nachmittags ½ 25 Uhr geſucht
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Einf. ält. M.idch., welch. koch.
kann, zum 1. Febr. geſucht (*1254ds
Karlſtraße 69, 1. St.

Reichliche, gut lohnende Näharbeit
für Frauen und Mädchen.
Im Einvernehmen mit dem Kriegsbekleidungsamt
Mainz=Kaſtel richtet die Stadt zurzeit einen Betrieb ein, der
vielen Frauen und Mädchen für eine Reihe von Monaten
regelmäßig Beſchäftigung mit leichten Näharbeiten gegen
guten Verdienſt gewähren will. Auch Ungeübtere ſollen
Aufträge erhalten; ſie werden nötigenfalls in einer Werkſtätte
ſo weit vorgebildet, daß ſie die in Betracht kommenden Ar=
beiten
ordnungsmäßig ausführen können. Eine kleinere An=
zahl
von Frauen und Mädchen kann in der Werkſtätte
(Hallenſchwimmbad) beſchäftigt werden. Im allgemeinen
aber handelt es ſich um Heimarbeit. Der Tag der Be=
triebseröffnung
wird noch bekannt gegeben. Zunächſt gilt
es, eine Ueberſicht über die Zahl der demnächſt zur Ver=
fügung
ſtehenden Kräfte zu gewinnen.
Es werden daher alle, die mitarbeiten wollen,
freundlichſt eingeladen, dies in der Zeit vom 20.
bis einſchließlich 26. I. Mts., vorm. von ½9 bis
12 und nachm. von 2 bis 6 Uhr im Abendheim,
Waldſtraße 21, Hinterhaus, anzumelden.
(1289a
Darmſtadt, den 16. Januar 1915.
Der Oberbürgermeiſter.

Reinliches Mädchen
oder Frau tagsüber geſucht (*1245
Landwehrſtraße 15.

Splides, reinliches Mädchen
für 1. Februar geſucht
*1256
Stiftſtraße 7, 2. Stock.

ſofort
Tücht. Dienſtmädchen geſucht
*1304) Magdalenenſtraße 19.

Laufmädchen
tagsüber geſ. Rheinſtr. 3, II. (*1290

Aeiteres, gut
empfohlenes Dienſtmädchen
gegen guten Lohn geſucht (1473a
Bismardſtraße 5, 1. Stock=

Mianlich

Infolge Einberufung zum Heer
meines Bürovorſtehers ſuche ich
zum ſofortigen Eintritt
jungen, militärfreien Mann
der im Koſtenweſen und Zwangs=
vollſtreckungsverfahren

einiger=
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bewandert iſt, als Büro=
vorſteher
, evt. auch junge Dame.
Gehalt nach Uebereinkunft. Vorzu=
ſtellen zwiſchen 37 Uhr nachm.
Rechtsanwalt Kern
Mathildenplatz 5. (1360mdf

Durchaus zuverläſſiger
Kontoriſt
od. Kontoriſin
welche auch in Stenographie und
Schreibmaſchine bewander, per ſof.
geſucht. Angebote unter T 54 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (1382md

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Alieinvertreter
eines Maſſenartike's, groß. Abſ.
bei dies ährigen Muſterungen,
für das Großherzogt. Heſſen
bei hohem Verdienſt geſucht.
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Reichenberg, Böhmen (II, 1466

Sattler
Capezierer
und
Lederarbeiter
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Hoflieferant
Darmſtadt. (1270sid

Mehrere
Lederarbeiter
Sattler, Tapezierer, auch Schuh=
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fort
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Gg. Ehrhardt & Söhne
Feldbergſtraße 36.

Aebenverdienſt.
Täglich von abends 7 Uhr ab
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wendung
finden.
Angebote unter T 92 an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes. (1476

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*1280) Lauteſchlägerſtr. 4, part.

[ ][  ][ ]

Frau Lotte.

Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
21)
(Nachdruck verboten.)

Nicht gebeugt vor Kummer, nicht menſchenſcheu war
er heute durch die Straßen Berlins geſchlichen, nein, ſtolz,
aufrecht war er zum Bahnhofe geeilt, um ſich ungeſäumt
zu ſeinem Regiment zu begeben.

Jetzt wandte er ſich dem Fahrkartenſchalter zu=

Fünf, ſechs, zehn Perſonen ſtanden vor ihm.
Alle ſchienen ſie Eile zu haben, aber keins von ihnen hielt
den bewußten roten Zettel in Händen. Alſo mochten ſie
warten. Sein Zug ging in vier Minuten.

Und als habe das Fräulein am Schalter nur auf den
Mann mit dem roten Zettel in der Hand gewartet, ſah ſie
ihn, den Zuletztangekommenen, zuerſt fragend an.

Nach Frankfurt am Main!

Fünf, ſechs, zehn Köpfe drehten ſich nach ihm
um und zehn, zwölf, zwanzig Augen ſtarrten auf
den roten Zettel in ſeiner Hand.

Alle ſchienen ſie große Eile gehabt zu haben, alle hatten
ſie jetzt Zeit.

Ehrfurchtsvoll machte man ihm Platz. Höflich dankte
er und ſtürmte dann hinauf zum Bahnſteig.

Und kaum hatte Paul. Gotland ein Abteil zweiter
Klaſſe des Berlin-Frankfurter D=Zuges betreten, als auch
ſchon der lange Wagenkoloß ſich anſchickte, puſtend aus der
Halle zu rollen.

Einen derartigen Rieſenbetrieb hatten die Berlinen
Bahnhöfe noch ſelten geſehen, aber es klappte alles vor=
züglich
.

Die große Mobiliſationsmaſchine arbeitete. Sie ar=
beitete
erſtaunlich ſchnell und genau.

Paul Gotland hatte ſich’s auf ſeinem Platz leidlick
bequem gemacht, ſo gut es eben in dem dichtbeſetzten Ab=
teil
ging und ſah ſich jetzt die Mitreiſenden etwas näher an.
Es waren faſt alle Männer in ſeinem Alter. Der

Sprache nach Mittel= und Süddeutſche, die gerade wie er
ihren Geſtellungsorten zuſtrebten.

Paul gegenüber ſaßen zwei Darmſtädter Herren, die
lebhaft über die kommenden Ereigniſſe diskutierten und
mit guter Sachkenntnis manches voraus zu ſagen mußten,
was ſpäter denn auch ſo eintraf.

Was ſo eine Mobiliſation doch für mancherlei unan=
genehme
Zuſtände mit ſich bringt! meinte der Aeltere von
ihnen, augenſcheinlich ein Kaufmann. Handel und Ge=
werbe
werden noch unermeßlichen Schaden davon haben!

Das iſt halt unvermeidlich, erwiderte der Jüngere,
wollen’s auch gerne tragen, wenn es uns gelingt, unſer
Vaterland zu erhalten!

Wiſſen Sie etwas näheres über unſeren vermutlichen
ſtrategiſchen Aufmarſch? Wieviel Armeen wir wohl an die
franzöſiſche Grenze ſtellen werden? Iſt Ihnen eigentlich
bekannt, wer dieſe Armeen führen wird?

Gar nichts iſt mir davon bekannt! antwortete nun der
Aeltere. Das braucht’s auch nicht! Warten wir mal ruhig
ab. Unſere Heeresleitung wird ſchon ihren Grund dafür
haben, wenn ſie jede ihrer Maßnahmen bis in das ge=
ringſte
hinein verſchleiert.

Wenn wir mit unſeren Kriegsrüſtungen nur nicht zu
ſpät begonnen haben! Ich hörte vorhin, daß franzöſiſche
und ruſſiſche Truppen ſchon auf deutſchem Boden ſtehen.

Nur nicht bange machen laſſen, wir kommen noch
recht. An die Ruſſen werden,wir uns vorderhand ſowieſo
nicht viel kehren. Zunächſt werden wir wohl mit aller
Schärfe den Franzoſen an den Kragen gehen. Ich habe
da vor einiger Zeit das phantaſtiſche Werk eines japani=
ſchen Generalſtabsoffiziers geleſen; danach verſucht
Deutſchland im Falle eines Krieges mit Frankreich, durch
Belgien in das Land des Erbfeindes einzudringen.

Ausgeſchloſſen! Belgien wird ſeine Neutralität er=
klären

Kann nichts nutzen! Die Selbſterhaltung iſt hier
erſter Grundſatz. Wenn Deutſchland es für nötig hält,
ſich gegen einen Einfall einer franzöſiſchen Armee durch

Betreten belgiſchen Bodens zu ſichern, dann wird und
muß es ſo handeln, wie der japaniſche Offizier in ſeiner
Phantaſie vorausſagt. Selbſtverſtändlich wird Deutſch=
land
bei der belgiſchen Regierung anfragen, ob ſie nicht
geneigt iſt, den deutſchen Truppen ungehinderten Durch=
zug
zu gewähren. Daß wir dann für jeglichen Schaden,
der dadurch dem belgiſchen Lande zugefügt wird, aufkom=
men
müſſen und werden, iſt ebenfalls ſelbſtverſtändlich.
Einen Durchzug unſerer Truppen werden die Belgier
wohl keineswegs geſtatten, dafür ſtecken ſie zu ſehr mit
den Franzoſen unter einer Decke.

Und England? warf da Paul Gotland ein. Glauben
Sie nicht, meine Herren, daß das heimtückiſche England,
das ſich immer als Schützer des Völkerrechts aufſpielt,
ohne ſelbſt im geringſten daran zu denken, die Verträge
zu halten, wenn ſie ihm unbequem werden , glauben
Sie nicht, daß dieſes England die Verletzung der belgi=
ſchen Neutralität als willkommenen Vorwand für einen
längſt geplanten Angriff auf Deutſchland nehmen wird?
Grade England mitſamt ſeinem heuchleriſchen Miniſter
Grey trque ich am wenigſten!

Der ältere der beiden Darmſtädter wiegte einen
Augenblick gedankenvoll ſeinen Kopf. hin und her, dann
meinte er zuverſichtlich:

Na, mögen ſie! Selbſt Englands Feindſchaft wirk
uns dann nicht abhalten, den Weg zu gehen, den wir
gehen müſſen. Deutſchland beabſichtigt ja keinerlei Feind=
ſeligkeiten gegen Belgien. Iſt Belgien gewillt, in dem
bevorſtehenden Kriege Deutſchland gegenüber eine wohl=
wollende
Neutralität einzunehmen, ſo wird die deutſche
Regierung ſich unbedingt verpflichten, beim Friedensſchluß
Beſitzſtand und Unabhängigkeit des Königreichs im vollen
Umfange zu garantieren. Die deutſchen Truppen werden
dann das Königreich ſofort nach Friedensſchluß wieder
räumen. Wie ich ſchon vorhin hervorhob, wird dann die
deutſche Regierung ſofort jeden Schaden erſetzen, der
durch deutſche Truppen verurſacht wurde.

(Fortſetzung folgt.)

Unser

Inventur-Ausverkauf

en digt Samstag, 23. Januar.

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for Konfirmanden.

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nur nöch diese Woche mit 10% Skonto.
Bei den kommenden hohen Wollpreisen eine nie
wiederkehrende Kaufgelegenheit.

Bett-Kolter, wollene, halbwollene und baum-
wollene
, dürfen wir nioht mehr verkaufen, weil
die Regierung unser gesamtes Deckenlager
beschlagnahmt hat.

Gebr.
Höslein
Hoflieferanten
Ludwigsplatz Ludwigsplatz
(1460)

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wird Kirſchenallee 10 auf keinen Fall abgegeben. An
unſere Stadt= und Landkundſchaft wird, ſoweit möglich,
Petroleum durch unſere Kutſcher ins Haus geliefert
14sdt Pocol-Petroleum-Gesellschaft
Kut. bürgerl. Mitag= u. Abend.
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Oöſt kann zur Beſprechung mitgebracht werden.
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baldigſt bei dem Vorſitzenden eingereicht werden.
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drei Akten von J. Kreen
und Gg. Okonkow=ki.
Gesangstexte von
Alfred Schönfeld.
Musik von
Max Winterfeld
(ean Gilbert)
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Im II. Akt:
Das Kriegs-Album.
1. Die Fahne her!‟
2. Es geht los!‟ 3. Des
Kriegers Abschied.
4. Jung-Deutschland.
5. Der erste Sieg. 6. Das
Rote Kreuz, 7. Die Wacht
am Meer. 8. Der russische
Bär. 9. Der treue Freund.
10. Nach der Schlacht.
11. Huldigung
(Kaiser Wilhelm II.)
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Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
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Graf von Moor Herm. Knispel
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Amalie, ſeine Nichte Alice Hacker
Br. Harprecht
Spiegelberg,
Johann. Heinz
Schweitzer,

Paul Peterſen
Grimm,
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Zweite Onittungaliſte
über die Bammlung zu Gunſten von Bedürftigen und Hinterbliebenen
von Kriegsteilnehmern aus der Rtadt Darmſtadt.

Vom 1. Oktober bis Ende Dezember 1914 ſind nachſtehende
Spenden eingegangen.

I. Bei der Stadtkaſſe: Betriebsbeamter A.
Meixner, 2. Gabe. 10 , von einem Verſtorbenen 200 , Schuh=
machermeiſter
J. Lotz 5 , Frau Bartha 15 , Ungenannt 10 ,
Stadtkaſſendiener Schreiber 2 , Stadtgeometer Kunz 10 ,
Regierungsrat v. Kuſenberg 300 , Finanzrat Dr. Becker 100 ,
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft 500 , Oberſekretär Darm=
ſtädter aus einem Vergleich 14,50 , Profeſſor Dietz, 2. Gabe,
5 , Dr. Otto Seuffert 25 , Natsdiener Frey 3 , Schulrat
P. Müller, 2. Gabe, 5 , Frl. L. Köſter 3 , R. Störger Söhne
20 , Dr. B. Gutenberg 10 , Hermann Gutenberg 10 , J. S.
Kahn Wwe. 5 , Provinzialdirektor Fey 100 , Fabrikdirektor
L. Baier 50 , Hch. Hilsdorf, Erlös aus verſteigerten Möbeln
vom Nachlaß des verſtorbenen Medizinalrats Dr. Strein,
122,75 , Stadtverordneter Ramdohr 50 , Joſeph Stade 50 ,
Stadtpfarrer Velte 20 . Profeſor Völſing 20 , Oberjuſtizrat
Dr. Schwarz 20 , Hermann Köhres 5 , Schmidthoff 10 ,
Frau Margarete Schaffner 3 , Oberförſter Koch 5 , Frau
Michgel Fick, 2. Gabe, 10 , Pfarrer Singer 2 , Dr. Schwalm
5 , Frau Louis Nebling Wwe., weitere Gabe 50 , Rechnungs=
rat
Kinkel, weitere Gabe, 20 , Ralph Meiſel, weitere Gabe,
5 , D. Faix Söhne, 2. Rate. 25 , Karl Schlingloff 20 ,
Reg.=Aſſ. Jöckel 6 , Bergrat Köbrich, 3. Rate, 20 , Stadtbau=
aſſiſtent
Dang 10 , Stadtgeometer Lennert 10 , Oktroierheber
Thomas 2 , Stadtgeomeker Kunz, weitere Nate, 10 , C. E.
Vierheller 50 , Oberſekretär Darmſtädter, Sühnegeld aus einer
Beleidigungsſache, 30 , F. Schweickhardt 10 , Ph. Ullrich
G. m. b. H. 100 , Ungenannt 10 , Frl. v. Plönnies 5 ,
Finanzrat Bangel 10 , Inſpektor Bingel 5 , Lehrer Offen=
bächer
6 , Kaſſier Löwe, 3. Gabe, 5 , Oktroiaufſeher i. P.
Seibert 1 , Frl. K. u. E. Eichberg für Nov. 10 , Stadtſekretär
Kreiter 5 , Oktroiaufſeher Hofmann 1 . J. Sturm, 2. Gabe,
3 , Lehrer Hamm, weitere Gabe, 10 , Dr. Kienzle 1. Gabe,
20 , Reviſor Dingeldey, 1. Nate, 4 , Frl. E. Nebhuth, 3. Gabe,
5 , 1 ruſſiſcher St. Annenorden zum Einſchmelzen, J. W. 10 ,
Miniſterialreviſor Freymann 5 , Stadtkaſſendiener Schreiber,
weitere Nate, 2 ., Stadttaſſendiener Reimund 3 . 3. Mähl
20 , Dr. H. Degen 10 . Karl Bergmann 5 , Hanna Berg=
mann
1 , Obergärtner Schneider, 3. Nate, 5 , Bur.=Aſſ. K.
Brenner 2 , Bur.=Aſſ. H. Franz 5 , Stadtkaſſendiener Mohr
2 . Frl. Du Mont 100 , Bur.=Aſſ. Koch 15 , Bibliothekar
Noack, 2. Gabe, 100 , Werkmeiſter Wagner, weitere Rate, 4 ,
Rentner Wiederſum, 3. Rate für Nov., 100 , Paul Meyer 50 ,
Frau Dr. Lindenborn 20 , Stadtkaſſendiener Scheerer, 3. Rate.
3 , Frau Oberſtleutnant Cramolini 25 , Sühnegeld aus einer
Beleidigungsſache 5 , Rechnungsrat Neuß 10 , Schulrat
Müller, weitere Gabe 10 . Frau Pfarrer Degen 10 Güter=
vorſteher
Feldpuſch 30 , Rechnungsrat Rieß 50 , Schulrat
P. Müller, 3. Gabe, 5 , Erlös aus 2 ruſſiſchen Denkmünzen
1,25 , Baurat Keller 30 , Kreisſtraßenmeiſter Schreiner,
2. Gabe, 10 . Frau Rechnungsrat Steinbrecher 5 ., Finanz=
rat
Lony 5 , Rechnungsrat Fritzges 5 Geh. Baurat L. Frey!
50 . Ralph Meiſel, weitere Rate, 5 , Oberſekretär Darmſtäd=
ter
, Sühnegeld 5 . Geh. Baurat Prof. Fr. Müller, weitere
Gabe, 500 , Bur.=Aſſ. Oßwald 5 , Dr. Kocks 10 , Bergrat
Köbrich, 4. Gabe, 20 , Baurat Diehl, für November bis Jan.,
30. , Baurat Sonne 2 , Frl. K. u. E. Eichberg f. Dez. 10 ,
Stadtgeometer Lennert, weitere Rate 10 , Stadtkaſſendiener
Reimund, weitere Rate 3 , Stadtkaſſendiener Schreiber 2 ,
Oktroiaufſ. i. P. Seibert, 3. Gabe, 1 , Paul Wildau (Speiers
Schuhhaus) 50 , Frl. E. Nebhuth, 4. Gabe 5 , Ungen. 10 ,
Oberkonſiſtorialpräſident Nebel 30 , Oktroiaufſ. i. P. Hof=
mann
, weitere Gabe 1 ., Frau Stadtſekretär Franz 5 , G.
Bauer 2,50 , Oktrotinſpektor Kammer 10 , Stadtgeometer
Kunz, weitere Gabe 10 , Frl. Reeg 20 , Obergärtner A.
Schneider, weitere Gabe 5 , Stadtkaſſendiener Mohr, weitere
Gabe 2 , Bur.=Aſſ. K. Brenner, weitere Gabe 2 , Bur.=Aſſ.
H. Franz, weitere Gabe 5 , Lehrer Hamm, weitere Gabe 10 ,
Stadtgeometer Weinmann 10 , Frau Dr. Lindenborn, weitere
Gabe, 20 , Bur.=Aſſ. Albert Koch, weitere Gabe, 15 , Werk=
meiſter
Wagner, weitere Gabe 4 , Rat Hörle, weitere Gabe
10 , Dr. Walter Beckh 60 , Frau Kaufmann Merck Witwe
6 , Direktor K. Benjamin 100 , Lehrer Beck 4 , Frau Ver=
walter
Berger, Finderlohn für eine Geldbörſe 2 , Eiſenbahn=
ingenieur
Kratz in Belgien 10 , Hofuhrmacher Karp. 2. Gabe,
25 , Auguſte Henning 6,60 , Fr. Antonie v. Raiſon 25 ,
Sanitätsrat Dr. Kolb 50 , Rechtsanwalt Stein 100 , Rechts=
anwälte
Neuſchäffer und Maurer, Buße aus zwei Rechtsſtreiten,
120 , Oberſekretär Darmſtädter, aus einer Gewerbegerichts=
ſache, 7 , Ungen. 20 , Kaſſendiener Schreiber, weitere Rate,
2 , Wirkl. Geh. Nat Römheld Exzell., 2. Gabe, 300 , Ungen.
10 , Frl. E. Nebhuth, 5. Rate, 5 , Oberſtadtſekretür Strack,
weitere Rate, 5 , Oktroiaufſeher i. P. Seibert, weitere Rate,
1 , Frl. K. u. E. Eichberg, für Januar, 10 , Kaſſendiener
Raimund, weitere Nate. 3 , Kaſſendiener Mohr, weitere Rate,
2 , Stadtgeometer Weinmann, weitere Rate. 10 . Lehrer
Offenbächer, weitere Rate, 10 , Oktroiaufſeher i. P. Hofmann,
weitere Rate, 1 , Dr. E. Kauder, weitere Rate, 50 , Lehrer
Hamm, weitere Rate 10 , Reviſor Nohaſcheck, weitere Rate,
3 , Stadtſekretär Franz, weitere Rate, 5 . Obergärtner
Schneider, weitere Gabe, 5 , Frl. Reeg, weitere Gabe, 10 ,
Fr. Strauß und Bibliothekar Noack 6 , S. D. Prinz Franz
Joſeph o. Battenberg 500 , Büroaſſ. K. Brenner, weitere
Gabe, ſen, Büroaſſ. H. Franz 5 , L. W. 5 , Klaus Hauſt,
Findig geft, 2 , Kommerzienrat Heyn 1000 .

mtenſchaft des Eiſenbahnwerkſtättenamtes II322 Mit=
glieder
des Hoftheaters, 1. Gabe, 200 , Wagenauſſeher= Ver=
ein
, Ortsgruppe Darmſtadt. 135 , Beamtenſchaft des Haupt=
ſteueramts, weitere Rate, 37 , Beitrag der Lehrerſchaft 376 ,
Stationskaſſe Darmſtadt 1953,50 , Beamtenſchaft der Allgem.
Ortskrankenkaſſe 68,70 , Erlös für an die Heeresverwaltung
verkaufte Goldſchlägerhäutchen, durch die Schlacht= und Vieh=
Hofadirektion 1955 . ſtädtiſche Beamtenſchaſt (einſchl. Heach,
geſammelt durch den Verein ſtädtiſcher Beamten, für September
593 , Zentralgenoſſenſchaft der Heſſ. Landw. Konſumvereine
und ihre Beamten 100 Perſonal des Verbandes der Heſſ.
Le v. Genoſſenſchaften 38,50 , Beamten und Unterbeamten
de oſtamts I 100 , von Schulverwaltern 43 , Erlös aus
Casſchlägerhäutchen 28,95 , Lehrer und Lehrerinnen der

Volks= und Mittelſchulen, für Oktober 388 , Beamten des
Hauptſteueramtes, weitere Rate, 54 , Kantinenfonds des
Eiſenbahnwerkſtättenamts II 153,52 , Lehrer und Lehrerinnen
der Bolls= und Mittelſchulen, für November 1918 , Arbeiter=
ſchaſt der Gandenbergerſchen Naſchinenſabrit 206 , Verband
der Kgl. Pr. und Gr. Heſſ. Lokomotivführer, Ortsgr. Darmſtadt,
1. Rate, 200 , die im Dienſt verbliebenen Angeſtellten der
Gandenbergerſchen Maſchinenfabrik, weitere Rate, 200 4 Büro
von Juſtigrat Dr. Bender 3 , Arbeiterſchaft der Gandenberger=
ſchen Maſchinenfabrik, weitere Nate, 318,50 , ſtädtiſche Be=
amtenſchaft
(einſchl. Heag), geſammelt durch den Verein ſtäd=
tiſcher
Beamten, für Oktober 624 , Perſonal der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe 58,80 , freiwillige Gehaltsabzüge der Schul=
verwalter
und Schulverwalterinner 38 , Perſonal der Haupt=
ſtaatskaſe, 2. Gabe, 41 , Damen des Fernſprechvermitte=
lungsamtes
(für liegen gebliebene Gegenſtände und den Ge=
brauch
von Fremdwörtern) 6 , Schlacht= u. Viehhofsdirektion,
vereinnahmtes Strafgeld 1 , Erlös aus Goldſchlägerhäutchen
30,55 , ſtädtiſche Beamtenſchaft (einſchl. Heag), geſammelt
durch den Verein ſtädtiſcher Beamten, für November 600 ,
Beamten des ſtädt. Vermeſſungsamts 21 , Beitrag der Lehrer
308 4, Ortsgruppe des Verbandes Dericher Lokomotiobeamten=
Vereine 180 , Freiwillige Gehaltsabzüge von Schulverwal=
tern
uſw. 38 , desgl. von Lehrern 308 , Lehrer u. Lehrerinnen
der ſtädt. Mittel= und Volksſchulen 1121 , Allg. Ortskranken=
kaſſe
, weitere Gabe, 49,20 , Lehrer . Lehre innen der Volks=
und Mittelſchulen, für Januar, 130. , B. nten des Haupt=
ſteueramts, weitere Rate, 46 , ſtavt. Beamtenſchaft (einſchl.
Heag), für Dezember, 610 .

Sammlungdes Stadtv. v. Heſſert (derſelbe 100 ,
Frl. M. Weyland 100 , Dr. Ernſt Bekker 100 , Frau Karo=
line
Friedrich Wwe. 50 . Frau Guſtav Keller 100 , Wilhelm
Höslein 50 , Dr. Ernſt Kauder 50 , Apotheker Kühn 100 ,
Auguſt Friedrich 50 , E. Haller 20 , Major von Bechtold
0 , N. N. 20 , Aloys Engel 20 , Dr. Kunz 30 ,
S. Adriano 20 , E. Gaydoul 20 , zuſ. =) 850 , Samm=
lung
von Dr. H. Göring (Frl. Louiſe Zimmermann
10 , Dr. H. Göring 50 , Frl. Gretchen Beimborn 3 . Frl.
Margarete Stuckert 3 , E. D. 1 , H. Oswald 2 . M. Bund=
ſchuh 50 , I. M. 5 . Dr. Adolf Weller 10 , Karl Stau=
dinger
5 , zuſ. =) 89,50 . Sammlung von Fr. Sani=
tätsrat
Dr. Hüffell (dieſelbe 50 . Fr. Med.=Rat Dr.
Vix 50 , Fr. Louiſe Pizzala 20 , Fr. General Otto 20 ,
Fr. Hauptmann Locher 50 , zuſ. =) 190 , Sammlung
von Stadtverordn. Dr. Ing. Heyd (derſelbe und Frau
100 , Schüler Kurt Heyd 1 (Inhalt der Pfennigſparkaſſe),
Gertrud Heyd 50 3 (desgl.), Oberſekundaner Fritzhellmuth Heyd
1,50 (desgl.), Hausmädchen Anna Schubert 1 . Gerichts=
ſchreiberaſp. Scheuermann 5 , Fr. St. 1 , L. Hoppe 2 ,
Maus 2 , Hausmädchen Anna Winkler 50 Z, v. B. 3 ,
Soldan 2 , Köchin Lina Höres 50 Z., Boigt und Frau 5 4.
N. N. 2 , Schmierer 1 , Betz 2 , Elli Heil 1 , A. Heil
und Frau 5 , Adami 1 , Henkmann 1 . Sieß 50 Z. Prof.
Wieſehahn 5 , Schmitt 3 , L. und A. Schulz 4 , Textor
2 , H. Braun 2 , Schey 5 . Wilh. Schulz 5 . Gg. Hoff=
mann
4 , K. Bonn 2 , Fr. Emmerich 5 , Prof. L. Ploch
3 , Fr. 3 , Stadtb. Heuſel 5 , zuſ. ) 186,50 , Samm=
lung
von Stadtpfarrer Vogel (Frauenverein der
Ev. Markusgem. 25 , Jugendbund derſ. 10 , Pfarrer Vogel,
1. Rate, 10 , Baurat Baltz, 2. Rate, 10 , Fr. Kaiſer 10 4,
Zimmermſtr. Ph. Spieß 10 , Geh. Rat Prof. Pützer 5 ,
zuſ. =) 80 , Sammlung von J. H. Möſer (derſ. 3 .
Fr. Klockow 3 , H. Rinner 1 , P. Göller 1 , Trautmann
5 , Fr. Vetter 1 , Joh. Götz 3 Fr. Backhaus 2 , El.
Nauck 50 , Rußler 1 , Reitz 2 , L. Möſer III. 2 , Frau
L. Möſer tr. 1 Fr. E. Floeth 2 , W. Schönhals 1 , A.
Seibert 50 Z. Fr. M. Henris 1 , Fr. Breitwieſer 1 ,
R. Himmler 1 , Fr. Kaufmann 50 Z. Barth 1 , Elſe
Schweickardt 2 , Fr. Wenzel 1 . Münſter 1 . Werkmeiſter
i. P. A. Rothermel 3 , Fr. Jöſt 1 , J. Lautenſchläger 5 ,
Metzger J. Wolf 5 , Fr. M. Simon 5 , Fr. M. Rinner 1 ,
Gg. Ramge 5 , J. Vogt 3 , Peter Vogel 3 . Th. Klump
5 . Ph. Steinmetz 3 , Fr. H. Thierolf 2 , H. Oswald 3 4,
L. Lautz 3 , Vogt 1 , E. Moerſch 1 , Fr. Kraus 1 ,
Fr. Comes 2 , Pfarrer a. D. K. Carl 3 , H. Daubert 2 ,
R. Nommel 2 , Werner 2 . Dotzler 50 Z. Schneider 1 ,
Paeſch 1 . Steffen 50 , Müller 50 ., zuſ. ) 102 4,
2. Sammlung von Stadtverordn. Gretzſchel (Fr.
Oberlandesgerichtsrat Heinzerling 3 , Rentner Obenauer 10 .
Aſſ. Gauf 10 , B. Schöller 1 , Fr. Dekan Sturmfels 3 ,
Major v. Weſternhagen 3 , Oberlandesgerichtsrat Wagner
2 . Bildhauer N. Cauer 3 , Fabrikant Max Freund 25 .
Nau 2 4, Major von Starck 3 , Generalmajor Deinhard
10 , Rentner G. Lautenſchläger 20 . Prof. Dr. Stolz 10 .
Regierungsrat von Bülow 3 , Landgerichtsrat Tenner 10 ,
Landgerichtsrat Schmidt 10 , Generalmajor von Becker 3 ,
A. L. 2 . Frau Weſt. geb. von Sanders 10 , von Plönnies
3 , R. W. 10 . Miniſter von Hombergk zu Vach Exz. 20 .
Frau Geheimrat Braun 10 , Frau Ingenieur Rummel 3 ,
Frl. Schwab 10 . Frau Regierungsrat Frölich 10 , Rent=
ner
Knöß 10 . Generaileutnant Ackermann Erz. 30 , Frl.
M. und L. Müller 3 , Frau E. und L. Schuldt 2 . Rentner
F. Mangold 3 , Geh. Forſtrat Dingeldey 3 . Major von
Neidhardt 10 , von N. 3 . Rentner Pratz 5 4, Buchdruckerei=
beſitzer
Kunze 2 , Freiherr von Riedeſel Exz. 10 . Geh.
Ober=Forſtrat Dr. Thaler 10 , Oberlandesgerichtsrat Dr.
Werle 5 . 2. B. 2. 4. Damenheim I. 10 Frau Geh. Nat
A. von Hahn 3 . Ablieferung ) 290 . 6 Weißbinder=
geſchäfte
(W. Gräf Gg. Hillgärtner, W. Klein, Th. Klump,
H. und J. Weber, Zimmermann u. Thomas) 120 , einge=
zogene
Landwehrleute, durch Ed. Marchand 12,35 ,
Sammlung von Frau E. Lack Wwe (dieſelbe 5 ,
Frau W. Biehl Wwe. 5 , Frau Ph. Ruppert Wwe. 2 , S.E
Berthold 2 . Gebr. Unger 10 , Lieſel Leißler 1 . Emma
Reinhold 1 . Frau May 2 , Ungen. 2 . Fr. K. 10
R. Störger Söhne, weitere 100 , A. Plauth 2 . Rolf Neu
5 , Fulius Fey 5 Julius Fey 1 , Ungen. 2 . Ungen.
5 , Gg. Jakob Heß Nachf. 5 , Stuckert 2 , Ludw. Stumpf
2 J. Joſeph 1 , Frau Hauptmann Selzam 15 4. Ungen.
2 , Metzgermeiſter Pfeifer 5 , Ungen. 2 , Heinr. Lipp

12 , Frau Emmerich 2 , Guggenheim u. Marx 10 , Herz
Hachenburger Sohn 5 , Frau Filinger=Eberſtadt 2 , zuſ.
315 , Sammlung jüdiſcher Familien (ruſſiſcher
Untertanen), denen der fernere Verbleib in
Darmſtadt geſtattet wurde (I. Lonſtein 10 , H.
Front 16 , Anna Weiner 15 , I. Awerbuch 10 , S. Ceder=
baum
10 . Ungen. 3 Viktor Schatz 10 , Michgel Schpaer
3 , A. Hofmann 5 , Mendel Kartowitz 5 , David Schaffir
3 , Chaira Wiſchniack 3 , Blum. Woogsſtr., 3 , Henzinski
1 , Frau Gottlieb 2 , zuſ. =) 100 , 2. Sammlung von
Stadtv. Henrich (Lehrer Eſcher, 2. Rate, 10 . Lehrer
Rauß, 2. Nate, 10 , Stadtv. Henrich. 2. Rate, 10 . Emil Löb,
2. Rate, 20 , Buchhalter Erb 5 , N. N. 2 , E. Spieß 20 ,
Buchhalter Wenſchel. 2. Rate, 10 , zuſ. =) 87 , Curzio
Simoncelli, Erlös aus dem Verkauf eines Gedichtheftchens,
1. Nate, 30 , Erlös aus dem Verkauf von Handarbeiten der
Mädchenhorte des Allg. deutſchen Frauenvereins 400 ,
Sammlung des Stadto. haurg (Soloſpiel bei Gaſt=
wirt
W. Nagel 15 , Konrad Haury 10 , Karl Schimmer
10 , Gg. Wittmann 10 , Karl Lehr 10 . W. Holtz 10 ,
Wilh. Wöhrn 10 . Vereinigung Darmſtädter Zimmermeiſter
100 , Ch. Haury Wwe. 5 , Ludw. Stoll 5 , Ad. Herbert
5 , zuſ. ) 190 .

Sammlung des Heſſ. techn. Lehrerinnen= Ver=
eins
(Frl. Sofie Diehl 5 , Henny Meyer, Leiterin des
Hausw. Seminars 5 , Eliſabeth Hiemenz 1 , Amanda Küſter
2 , Toni Kühne 5 , K. Tempel 1 , Edith Walter 1 .
Lilly Darmſtädter 1 , Johanna Baſtert 5 . Sofie Stautz
1 , F. Groß 1 , L. Bernhard 1 , Ottilie Kayſer 1 . L.
Herrmann 5 , K. Müller 5 , Eliſabeth Fuchs 2 , C. Willen=
bücher
3 , E. Hammann 1 , S. Schnittſpahn 1 , E. Döll
5 , Minna Rüdiger 1 , E. Fey 1 , L. Bohn 1 , S. Horn
1 , A. Papſt 1 , Th. Kreß 1 , zuſ. =) 58 , Samm=
lung
des Tierſchutz=Vereins (Geh. Oberſchulrat Dr.
Scheuermann 20 , Obermedizinalrat Dr. Lorenz. 10 , Geh.
Oberforſtrat Feyd 10 Privatier C. Schmidt 10 , Lehrer
i. P. Karl Roth 10 , Wilh. Schmidt 10 , Gottwald 10’ℳ4,
Prof. Müller 10 , Frl. Marie A. 20 , Spamer 5 , Moeller
5 , Wörner 5 , Hoß 5 , Block 5 , Dittmar 5 , Wünzer
5 , Dr. Stammler 5 . Ehriſtian Ulrich 10 Mendesſohn
5 . Haas 5 , Frau J. Schenck Wwe. 4 , N. Kratz 1 ,
K. Ihrig 3 , N. N. 2 , zuſ. 2) 180 , Sammlung des
Vereins ſtädt. Arbeiter und Bedienſteter ( Her=
mann
Weber 3 , Karl Schnepper 3 , Wilh. Bayrer 2 ,
Adam Plaum 2 . Th. Freudenberger 2 , Heinr. Wagner 2 ,
Fritz Ditter 1 , Johann Krichbaum 1 , Joh. Hoth 1 , Joh.
Müller 1 . Wilh. Metz 1 , Emil Lauer 1 , Heinr. Hirſch
1 , Hans Schreiber 1 4, Jakob Bär 1 , Kath. Bär 1 ,
Ludw. Debus 1 , Michgel Heuſel 2 , Karl Schuchmann 1 ,
Marg. Schuchmann 1 , Wilh. Ewald 1 , Peter Knell 1 ,
Heinr. Kunz 1 , Chriſtian Becker 1 , Heinr. Voltz 50 Z. Joh.
Spieß 1 , Chriſtoph Spieß 1 , Joh. Waſſum 1 , Ludw.
Wiemer 50 , Gg. Simrock 1 , Konrad Nühl I. 1 . Joh.
Scheuermann 50 H, Karl Saemann 1 . Peter Wacker 50 Z,
Gottl. Bahnmüller 50 , Ldw. Balzer 50 , Konr. Rühl II. 2 ,
Gg. Schneider 1 . Ph. Wolf 1 , Leonh. Gerbig 1 , Konrad
Herrmann 50 Z. K. Nupp 1 , Eg. Pet. Balles 1 , K. Debus
50 2., deinr. Erb 1 1, Audelſ Schnbt 50 3, Loren Nohmam
1 , Adam Trautmann 1 1, Dantel Nömer 50 3. Joh. Hil=
mer
1 . Wilh. Klein 1 , Adam Ruppel 50 , Anton Haag
2 , Jakob Gaul 2 . Karl Ditter 1 Robert Koch 1 ,
Ga. Ruhl 1 , Joh. Lang 1 , Frau Baßler 1 , Heinr.
Schuck 1 , Ph. Weſp 1 , Peter Plöſer 1 , Franz Bauch
60 Z. Ph. Darmſtädter 1 . Joh. Reuter 1 , Joh. Dieter
1 . Heinr Schneider 1 . Heinr. Malach 50 . Adam Kör=
ner
1 , Ph. Heeb 50 3., Joh. Roß 1 , Adam Schäfer 1 ,
Jakob Dewald 1 . Ludw. Dechert 50 Z. Peter Krämer 114.
Zermann Henkler 50 3, Albert Firchow 1 , Heinr. Laber
50 . Jakob Haas 50 3, Joh. Prieſter 50 Z, Ga. Treß 1 ,
Ga. Gerſtenmeyer 2 . Gg. Kraft 50 , Otto Truffel 3 .
Alfred Medicke 1 , Martin Gerſtenmeyer 1 , Juſtus Schuck
1 . Heinr. Kraft 1 , Gg. Krug 50 , Jakob Weber 50 Z,
Joſef Theis 1 , Joh. Schneider 2 , aus der Vereinskaſſe
32.90 , zuſ. =) 150 . Sammlung des Ortsge=
werbevereins
(Liſte I. 1135.23 , Bauführer Wilh. Hirſch
5 , Bauunternehmer Ludw. Weber 20 , Jakob Epting
10 Hoffattlermeiſter Wilh. Schaubach 20 , Prof. Theodor
Beck 20 . Hofweißbindermeiſter Kinkel 20 , Zimmermeiſter
Wilh. Mahr, 1. Rate. 10 . Tapeziermeiſter Ludw. Bieger
10 , Kaminfegermeiſter A. Wolf 10 , Glaſermeiſter Ludw.
Felmer 5 , Ofengeſchäft Konrhd Kohl 10 , Samenhandlung
Konrad Appel 20 , Holzhandlung J. Gentil 10 , Sattler=
meiſter
Buchammer 5 , Shloſermeiſter 9. Pauli 5 ,
Schuhmachermeiſter Fr. Speyerſ 10 , Fabrikant Otto Röhm
20. , Zimmermeiſter Adam Ldrenz 5 . Schreinermeiſter Ph.
Schäfer 5 , Weißbindermeiſtet J. Ruoff 10 . Gaſtwirt Gg.
Scheller 5 , Prof. Ed. Sonne ſ0 . Maurermeiſter Gg. Berth
5 Rentner L. Briede 6 , Kunſtverlag W. Gerling 3 ,
Weißbindermeiſter Karl. Juulks 3 , Schreinermeiſter C.
Markus 3 ℳA. Küfermeiſter I. Gchanz 10 , Hofbuchbindermſtr.
Gg. Böcher 10 , Hofkonditorch M. Schnitzler 10 , Rentner
W. Werner 5 , Klavierlaget Schweisgut 20 , Kaufmann
K. Freitag 5 . Rentner Ludſw. Koch 5 , Inſtallateurmſtr.
Fr. Wenz 5 , Rentner C. Jbckel 10 . Apotheker Ramdohr
10 , Schuhmachermſtr. Jung 4 . Ak. Bildhauer A. Schwarz
2 ℳl, Bankdirektor Habich 5 . Tapeziermſtr. H. Leichtweiß
3 n, Dr. A. Mere 90 . Jubelier 6. Nachsid 2. A. Nechnn
Rat Rumpf 10 , Küfermſtrl. Poth 3 , Tapeziermſtr. F.
Albert 2 , Buchdruckerei H. Menzlaw 3 , Spenglermſtr. H.
Schwarz 5 , Weißbindermſtr 1 Juſtus Weber 20 . Zimmer=
meiſter
Ph. Spieß 10 , Frau E. Werner 10 , Gebr. Buſch=
baum
10 , Schreinermſtr. 6 Beſt 5 , Ziegeleibeſitzer Fr.
Wilh. Schneider 20 , A. Ma. hr, Nechner bei der Großh. Zen=
tralſtelle
10 , Buchdruckerei K. F. Bender 3 , Schreiner=
meiſter
K. Schneider 5 , Bragumeiſter T. Eitenmüller 10 ,
Regim.=Sattler Th. Breuer 10 44. W. Müller, Gartenſtr., 5 ,
Stadtbauführer Oeſterling 5 Geh. Baurat F. Linke 10
Architekt und Hauptlehrer der Landesbaugew= kſchule H. Stumpf
5 , Stadtv. K. Lautz 10 , Sſtadtbauführer Sames 2 , Hof=
wagenbauer
Mohrmann 10 , 1E. Schäffler 20 , J. Schäfer

[ ][  ]

5 , Glaſer=Obermeiſter Ph. Schleidt 20 , Baurat Wieſen=
hach
5 , Schreinermſtr. J. Schäfer 5 , B. 50 , Zimmermſtr.
Karl Schimmer 10 , Geh. Regierungsrat Noack 20 . Satt=
lermeiſter
Rittershofer 5 . Sattlermſtr. Gieſecke 20 , Vor=
ſtandsmitglied Sch. (zur Fahne einberufen) 10 , Baupolizei=
kommiſſar
Pfeiffer 8 . Stadtbaurat Steinberger 15 , Kauf=
mann
Emil Vierheller 10 4, A. Henniger & Eo. 10 , B. J.,
Rentner, 10 , Ungen. 3 , Rentner A. Horſt 10 , Fabrik=
direktor
G. Leuchs 5 , Aug. Kahmann 20 . Maurermſtr.
Fr. Delp. 10 , Prof. Dr. Meiſel 5 . Hofl. H. Schneider 3 ,
Fabrikant Ph. Ullrich 10 , Bürſtenfabrikant Gg. Eckle. 10 ,
Vereinigung der Maurermſtr. u. Bauunternehmer 100 , Satt=
kermeiſter
Fr. Wallauer 20 , Maurermſtr. G. H. Wolf 20 ,
Architekt J. Ch. Gewin 3 , Dampfwäſchereibeſitzer Ludw.
Hering 10 , Mobelſabrikant Gg. Schwab 3 . Techn. Anſ=
ſichtsheamter Ph. Sang 5 , Prof. Dr. Ing. Kleinlogel 5 ,
Rohert Grasdorf G. m. b. H. 5 , Zimmermſtr. W. Mahr,
2. Rate, 10 . Hofweißbindermeiſter W. Klein 100. ,
Peter Karn, Steinmetzmeiſter, 2 , zuſ. ) 2320,23 ,
Sammlung des deutſchen Pfadfinderbun=
des
, Ortsgruppe Darmſtadt (Knaben= und
Mädchenortsgruppe) 107 . Sammlung der
Baptiſten=Gemeinde 184 , Damen des kath.
Paramenten=Vereins 45,50 . Sammlung im
Katholiken=Verein 50 , Sammlung der Orts=
gruppe
des Allgem. Deutſchen Frauenvereins
(H. Krauß 10 , G. Bender 10 , E. Du Mont 20 . S. Kraus
10 , E. Pfnor 10 . L. Wenck 10 , I. Pfnor 5 . Frau Lieſe
Ramſpeck 2 , Frl. Emilie Schmidt 2 , Frl. L. Becker 2
Frl. M. Frölich 2 , Ungen. 3 , Frau Louiſe Hacker 5 ,
Frau Berta Behre 3 , aus der Vereinskaſſe 100 , zuſ. )
194 , Sammlung im Anwaltsverein 254,37 ,
Naturheilverein, 2. Gabe, 17 . Klaſſe3a der
Ludwigs=Oberrealſchule 6 , Soloſpielgeſell=
ſchaft Rheingauer Weinſtube 2,10 , Sammlung
der Freien Tapezier=Innung (Pfarrer Fr. Möller
20 , Ungen. 1 , Hch. Leichtweiß 5 . Sch. Heimann 2 ,
H. Rohde 5 , L. Korte 1 4, Ph. Günther 1 , Fr. Eigen=
brodt
3 , A. R. 5 , H. Stecher 3 , F. Freudenberger 2,
F. Albert 1 . Martin Hoffmann 1 , Gg. Baum 3 , aus
der Innungskaſſe 50 , zuſ. 1 103 . Sammlung des
Bezirks=Vereins Mathildenhöhviertel (aus der
Vereinskaſſe 156 , Rechnungsrat Schupp 12 , Major a. D.
von Roeder, 2. Gabe, 20 , Rechnungsrat a. D. T. 20 . M.
Schuchardt 100 , F. Bonte 100 . Warterborg, Trautheim
3 , F. Stalf 3 , Ph. Schleidt 10 , Leonhardt Ripper
3 , H. Brandſtätter 10 , Ph. Möſer 2 , H. Krug 5 , W.
Schneider 5 , Fritz Schneider 2 , Gg. Gaydoul 2 , G.
Späth 3 , P. Seip 10 , H. Krauskopf 3 . M. 3 , G.
Böcher 10 Otto Erb 5 . von Reineke 5 , Ludw. Koch
5 , Oskar Jaeger 2 , P. Eitenmüller 5 , Gg. Keller Wwe,
20 , ein Freund 3 , Hedwig 2 . J. Koehler 3 , Gg.
Weber Wwe. 2 , zuſ. ) 532 , Sammlung des Be=
zirksvereins
Südoſt (Balth. Finger 20 , Maurermſtr.
K. Schwarz 20 , F. Frey 5 , 2. Saeng 5 , Vaubel 5 ,
Viel 10 , Dr. C. Thiel 6 , Wiener 5 , Kraus 5 . Mayer
5 Thylmann 30 , F. Vormet 5 , Frau Beſt 20 .
de Beauclair 10 , Frau Moeller 10 Cramer 10 . Jak.
Hugenſchütz 10 , Knöpfel 3 , Joh. Wallhäußer 10 , Fr. M.
Kölch 5 , Frau Dr. Winkler 5 . Fr. Egner 2 , Dr. Mennel
5 . Berth 5 , L. Geiſt 5 . G. Linck 3 , C. Baumann
Wwe. 3 , M. F. Gutermuth 5 . A. Mahr 5 , Frau L. Neb=
ling
Wwe., 3. Gabe, 40 , Sanitätsrat Dr. Sior 20 . Fr. M.
Stoll 20 , Stemmer 3 , Jockel 2 , Louiſe Geiß 5 , M. F.
Göbel 5 , Sauerwein 2 , Görich 2 , Gerlach 10 , Anthes
2 , Dehn Wwe. 5 , Gg. Dehn 2 . H. Jakobi 5 , M.
Keller 5 , Mayer 5 , Brückner 2 , C. Lautz 2 . A. Fuchs
3 ℳℳ, Kopp 50 ., Apotheker G. Heß 20 , Frau Friedrich 3 ,
Kroeh 5 , Gros 10 , E. Spieß 3 . Gg. Schneider Wwe.
3. , Kunzendorf 4 , K. Peetſch 3 , E. Römheld 50 Z. Dr.
Kennel 10 . L. Schwarz 5 . Anna Schmidt 3 P. Olbert
10 , Karl Schmidt 3 . H. Merck 2 , Reuter 50 3, Arn=
heiter
3 . Sch. Schmidt 5 , Karl Schäfer 2 , aus der Ver=
einskaſſe
300 , zuſ. ) 772,50 . Sammlung der Evan=
geliſchen
Stadtmiſſion (Ph. Heß 50 , Fr. Berx 1 ,
Frl. Bernhardt 1 , Familie Leidorf 3 , Fr. Karl Heß 50 J,
Auguſt Avemarie 5 , Anna Heinz Wwe. 1 , Fr. Dunſtädter
3 , Fr. Reit 1 , Hch. Kohlheyer 50 , Fr. Hering 4 ,
Chriſtian Nühling 5 , zuſ. ) 75 , weitere-Ablieferung
28 , desgl. 61 4, insgeſamt 164 . Sammlüng des
Allgem. Vereins für deutſchen Gruß 512 ,
Sammlung der Freien Vereinigung der
Schmiedemeiſter Darmſtadts (die Vereinigung 25 ,
Kart Rathgeber, Jugenheim, 2 , J. Geibel, Pfungſtadt, 2 ,
Jakob Crößmann VII Pfungſtadt, 2 , Karl Neber, Pfung=
ſtadt, o . Joh. Nickel. Pfungſtadt 2 , Ph. Kulmann 20 ,
Aug. Conſt. Thomas, Dieburg, 2 , Hermann Catta, Dieburg,rei Schul (Gg. Lump 3 , J. Oberle 10 , Heinr. Schul
2 , Jakob Thomas, Dieburgſ 2 ℳt. Jean Thomas, Dieburg,
2 , And. Keller, Eberſtadt. 2 . Adolf Hofmann, Eberſtadt,
2 , Jakob Schäfer, 2 , Ph. Hofmann, Eberſtadt 2 . Adam
Trautmann, Nieder=Ramſtadt, 2 . Oberfahnenſchmied Weifen=
bach
2 , Gg. Axt 5 4, Ludw. Krautwurſt, Nieder=Ramſtadt,

2 , Fr. Germann 2, E. Mohrmann 10 , Joh. Beckmann
3 , zuſ. =) 97 .

Verein f. Luftfahrt 500 , Gartenbau=Verein (aus der Ver=
einskaſſe
100 , Beiträge von Mitgliedern 164 , Erlös des
Vortragsabends von=Admiral Weſtphal 96 , zuſ. ) 360 ,
Arbeiterradfahrer=Verein Vorwärts 20 , Jungliberaler
Verein 200 . Photographen=Innung 100 . Darmſtädter
Männergeſang=Verein 100 , Verein für das Deutſchtum im
Ausland, Männer=, Frauen= und Akademiſche Ortsgruppe 300 ,
Darmſtädter Kegelklub 1911, 1. Rate 10 , Bürger=Verein
Darmſtadt 150 , Geſangverein Liedertafel 210 , Hottonia
40 , Deutſcher Schulverein. Männerortsgruppe 50 , Zweig=
Bekein Darmſtadt der fr. d. Architektenſchaft 50 , Darmſtädter
Journaliſten= und Schriftſteller=Verein. 2. Rate 100 . Rats=
herrnbrüderſchaft
, Gegenwert für ein in dieſem Jahr nicht ab=
gehaltenes
Quartal‟ 300 , Vereinigung der Schreinermeiſter
300 , Journaliſten= und Schriftſteller=Verein, 3. Nate 80 ℳt,
Starkenburg=Loge 100 . Männerquartett Beſſungen 92 ,
Scat=Klub Unſer Freund‟ § , Dienstags=Kegelgeſellſchaft bei
Sitte 10 , Freie Vereinigung der Spengler und Inſtallateure
100ℳℳ, Unterſtützungskaſſe Friede für Erwerbsunfähige 50 ,
Darmſtädter Kegelklub 1911, 2. Gabe, 10 , Samstags= Stamm=
tiſch
Fink, 4. Gabe 10 ., Verein für das katholiſche Deutſch=
land
50 . Gartenbauverein, weitere Gabe, 200 , Dienstags=
Kegelgeſellſchaft bei Sitte, weitere Rate, 10 , Darmſtädter
Kegelklub 1911, 3. Gabe, 10 , Heſſiſcher Verein für Totenein=
Läſcherung 50 , Frauenverein der Paulusgemeinde 150 ,
Ortsgruppe Darmſtadt des Verbandes Kgl. Preuß. u. Gr. Heſſ.
Lokomotivführer, weitere Rate, 180 , Darmſtädter Lehrerin=
nen
=Verein 100 , Kegelklub Montag‟ (Gaſtwirtſchaft Lindt)
30 , Stammtiſch Reſtauration Preuſch. Karlsſtr., 1. Gabe,
100 , Darmſtädter Kegelklub 1911, 4. Gabe, 20 4.

In verſchiedenen Gaſt= u. Kaffeehäuſern geſammelte Spenden:
Hotel Germania (I Oſteners aus Madrid 5 , L. Oſte=
ners
5 , A. Perez aus Malaga 5 , zuſ. =) 15 : Hoter
Traube 10 : Hotel Darmſtädter Hof (N. Doll
100 , E. Sachſenröder 10 , Heinr. Koch 10 , zuſ. ) 120 ,
Bähnhofshotel (Sto Baumgarten 5 , And. Sputh
1.50 , C. Ritſert 3 , H. Poppelsdorf 1 . G. Kinz 1 ,
Adelheid Dietz 10 , W. Thumſer 1 , G. und F. Baumgar=
ten
1 , Unteroffiz. M. K. Herzberg 10 , Friedr. Kauk 1 ,
L. Löwer 1 . M. Hay 1 , Ungen. 2 ., Vogel 2 , T. 3 ,
g. 1 , Wetzel 2 , zuſ. =) 46,50 . Hotel Prinz Kari
(Kellner Aug. Wullich 1. , Stürböth 2 , H. 2 , F. S. 1 ,
Hiemenz 2 , Hofſchauſpieler P. Peterſen 1 . E. Schröder
1 . Jean Spatz 1 , Kammerſekretär Brunner 1 , Th. 1 ,
Paul Fichtmüller 1 . Albert Diedrich 1 , Otto Will 1 ,
Joſef Wirth 1 , D. Johanſen 1. , Peter Emich 1 Hoff=
mann
1. 4, Ehriſtan Bohmann 1 4, 2. Nepler 1 4, Dr. St.
1,50 , S. 1 , J. H. 1 , F. Sander 1 4, Körner 80 Z. zuſ.
) 27,30 . Hotel Prin: Heinrich ( Weihnachtsſpar=
verein
Ex‟ der Brauerei Erker 17 , Johann Zindel 2 , Kohl=
Offenbach 2 , Fr. Heuß 3 , T. T. 2 , Dr. Sch. 2 , T.
1 , Dr. Roth 2 . E. Teuber=Leipzig 5 , Vernhard Schiff
1 , Fr. Guggenheim 1 , Wehner 5 , E. Wehner 5 ,
Frendel 1 4, Reith 2 , Nungeſſer 1 , I. Stoll, Groß= Biebe=
rau
1 , F. Kluge 5 , Mar Bierhals 1 , F. Müller 1. ,
H. Müller 1 , Dr. S. 3 , Freiherr von Buſeck 5 , G. Henſch=
Düſſeldorf 2 , Hinkel=Offenbach 2 , Bruſt 1 , Otto Schweick=
hart
1 , Gg. Ohl VIII.=Groß=Umſtadt 1 Gg. E. Nungeſſer=
Buchſchlag 2 , Pieper 1 , Oberlehrer Feickert=Dieburg 2 4,
Dr. P. 2 , F. Harbach=Offenbach 3 , Betz 2 , H. Schmidt
1 , M. Kolligs 1 , W. N. Eſchelbach 1. , Schmiſing 2 ,
Volz 2 . Geigert 1 ., Verkermann 50 ., Anton Hager=
Traunſtein 1 . A. Horſt 2 , M. S. 2 . Bauer 2 . F. H.
Mahr 2 4., S. 1.4. Dr. Brücher 2 , Dr. Engau 2 4, Morne=
weg
2 , F. S. W. 1 , H. Sonnthal jun. 2 . Ed. Rimmele 2 ,
Dr. Seitz 3 , Fr. Delp 3 , Freiherr von Gemmingen 5 ,
Ungen. 2 , Ungen. 2 . J. Heil 5 , Eberhard 2 , N. N.
1,50 , zuſ. =) 141 : Kaffee Ernſt Ludwig (T. 10 ,
Friedr. Ewald 10 , Alex Sander 5 . Albert Humpoletz 5 ,
Gebr. Adler 5 , Heinr. Alter 2 , C. Ulrich 10 , zuſ.
47 , Schloß=Kaffee (Tiſchler 3 , Joſef May 1 ., Jul.
Katzenſtein 2 , Max Katten 1 , Jul. Sander 1 , S. Weg=
lein
1 , Louis Lehbach 1 , B. Streng 1 , E. L. 1 , A.
Blaſing 1 , Jakob Geider 1 , Theodor Meyer 1 , Joſef
Joſef 1. , H. S. 2 , H. N. 1 . W. B. 1 , F. Dörner 1. ,
Ga. L. M. 1 , N. N. 1 , S. K. E. Jakob 1. . W. V. 1 ,
Vizefeldwebel d. L. Karl Bernhardt, Erſ.=Landw.=Bat., Regt. 116
(fr. Mitglied des Hoftheaters) Ergebnis eines von ihm mit
Mannſchaften des Rekruten=Depots in Sprendlingen, Rhein=
beſen
, veranſtaleten Konzerie 110 . zuſ. 165 ſt: Kaffee
Oper (S. Lichtenſtein 1 4, Ju. Waguer 1. ℳt. D. Nchſeld
1. , zuſ. ) 3 ; Reſtauration Krone, Franz Rieger
5 : Reſtaurant Fay (Wilh. Appel 10 , Borns und
Berthold 2 , Ungen. 1 , Boll 1 . zuſ. ) 14 , Braue=
5 , H. Treſſer 3 , C. Mahr 3 4, Jean Lippert 1 . L. Ben=
der
1 , Franz Kattwinkel 1 , H. Pohl 1 . W. Jordan 1 ,
Gg. Heim 1 4, Gg. Leipold 1 , Adam May 1 , Karl Heim
1 , A. Schwarz 1 , Wolf 1 , Schmelzer 2 , Metzger=
,meiſter Reuter 1,50 , Weller 10 , Rumpf 1 , Säng 1 ,

Gg. Stein 1 , T. 1 , Keßler 1 , Aug. Heilmann 2 , Held
1 , T. 1 . Hannewald 1 , H. Müller 1 , Jak. Hörr 50 Z,
H. Krauskopf 1 , Stürz 1 , Sattler 1 , Bäckermeiſter J.
Matthes u . A. Joſt 3 . zuſ. ) 69 : Reſtaurant
Sitte (Geſellſchaft Freundſchaft 20 , J. Hugenſchütz 3 ,
Heinr. Hilsdorf 1 . Karl Krüger 1 , Nungeſſer 1 , Krey
1 , Supp 2 , Wilh. Eberhard 2 , Fr. Berger 1 , Schmeel
1 , W. D. 1 , R. 1 , Kahlert 1 , Holzmüller jun. 1 ,
Viel 1 , Anſpach 1 , Paul Vogt 1. , Seibert 1 , Kellner
Dammaſchk 1 , Kellner J. Neuß 1 , Kellner Heinr. Schäfer
1 , Skatabend 5 , Franz Sitte 5 , Jean Keller 1,11 ,
H. Kraus 2 , C. Becker 2 , L. Weiler 2 , Kleppert 2 ,
Gg. Heyd 2 . Wolf 1 , zuſ. =) 66,11 ; Reſtaurant
Engelhardt CCh. Klepper 70 , T. 50 , Wilhelm Karl
Chriſtian 60 , Stammtiſch Engelhardt 7 , Skatgeſellſchaft
Engelhordt 56 3., Stammgeſellſchaft 2,25 , desgl. 26 3, desgl.
2 ℳt. N. N. 5 , zuſ. = 18,87 , Reſtaurant Bocks=
haut
(Aug. Engel=Zwingenberg =) 10ℳℳ: Reſtaurant
Ludwigshöhe (Frau Rechnungsrat Herrmann 10 , Franz
Herrmann jun., New=York 20 , zuſ. ) 30 ; Reſtau=
rant
Heilig=Kreuz (Statkaſe 1,10 , Doppelkopfkaſſe
65 . zuſ. =) 1,75 .

Richard Wagner=Verein Erlös aus dem Wüllner=
Abend‟ 75,75 ,. Rat H. Sonne, die Hälfte des Rein=
ertrags
des Vortrags von D. Gottfried Traub=Dortmund Wie
erleben wir den Krieg? am 29. September 211,69 , Verein
für Verbreitung von Volksbildung, Reinüberſchuß vom Vater=
ländiſchen
Abend‟ am 29. Oktober 150 , Reinertrag des Back=
haus
=Konzertes am 9. November, von J. K. H. der Großherzogin
durch Freiherrn von Leonhardi überwieſen 500 , Rat H.
Sonne die Hälfte des Reinertrags der beiden Vorträge von Dr.
Ludwig Bergſträßer über Dreibund und Dreiverband‟ 67.70 ,
derſelbe aus dem Ertrag des Burmeſter=Konzertes des Richard
Wagner=Vereins 214,83 , Erlös des .Vaterländiſchen Feſt=
abends
am 24. Nov. 511,55 , Rat H. Sonne aus dem Ueber=
ſchuß des Marcell Salzer=Abends am 1. Dezember 77,19 ,
Reinerlös des Vortrags=Abends von Stadtv. Dr. Heyd (zur Be=
ſchaffung warmer Unterkleidung für die beiden Artillerie= Regi=
menter
). 365,10 , Ueberſchuß aus dem Vortrags=Abend Das
Chriſtus=Drama am 22. Nov. 50,10 . Rat Sonne aus dem
Ertrag der Kriegsvorträge von Dr. Johannes Müller am 11.,
14. u. 17. Dezember 147,13 . Ueberſchuß der Weihnachtsfeier
der Geſangvereine Liederkranz‟, Lyra‟ Doppelguartett
Rheingold und Etzoldſches Männerquartett‟ 178,89 .

Zum Radiumfonds geſtiftete Beträge, die mit Zuſtim=
mung
der Geber der Sammlung überwieſen wurden (ſ. 12 Zuſt=
tungsliſte
). Durch die Bankfür Handel und Induſtrie:
Frau Georg Schuchmann Ww. 10 , Juſtizrat Jäger 10 ,
Heinr. Schmitt 3 , Frau Dr. A. Lauteſchläger 50 , Stadt=
baurat
Keller 10 , H. Gutenberg 5 , Frl. Kleinſchmidt 5 ,
Frau Louis Nebling Ww. 100 . Louis Lautz 100. , Rechts=
anwalt
Dr. Mainzer 100 , Privatier Karl Emil Ludwig 40 ,
Ungen. 15 , Hofmuſiker E. Andrä 1 , A. H. Weſt 10 , Rech=
nungsrat
Schilling 2 . Chriſtian Spieß 5 , Bankbeamter
Chriſtian Werner 2 , Georg Walter 5 ; durch die Deut:
ſche Vereinsbank, Filiale Darmſtadt: Dr. Karl Neizert
10 , A. Feuchtwanger 20 , Dr. med. Göring 10 . Frau H.
Juda 3 , Frau Dr. Simon 10 , Rechnungsrat Kalbfleiſch
20 , Fr. L. 50 ,; durch die Deutſche Bank, Zweigſtelle
Darmſtadt: Geh. Obermedizinalrat Dr. L. Hauſer 10 .

Sammlung des Darmſt. Tagblatts, 6. Ablief. 175,84 ,
dieſelbe 7. Ablieferung 226,25 , dieſelbe 8. Ablieferung
379. 41 . dieſelbe 9. Ablieferung 132,40 , dieſelbe 10. Ablie=
ferung
1000 , dieſelbe 11. Ablieferung 600 , dieſelbe 12. Ab=
lieferung
600 , Sammelſtelle der Darmſtädter Zeitung 50 ,
Sammelſtelle des Darmſtädter Täglichen Anzeigers 70 , die=
ſelbe 102,20 , dieſelbe 12 ,

II. Bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe: Bur.=
Aſſ. K. Vogt, 2. Nate, 5 , N. N. 4,75 , K. Schmidt
10 . Ungen. 10 . Frau M. Maurer 10 , Frl. de Weerth
100 4 Staatsrat Lorbacher 50 , Schulrat Schmuck 10 ,
Geh. Hofrat Thiel, 2. Rate, 36 , Kaufmann J. L. Stein 10 ,
Ungen. 40 , Frau Franz Wolff 5 , Klaſſe la der Emilsſchule
4,10 , Chemiker A. Dehn 10 , Stammtiſch Zum Deutſchen
Haus‟ 25 , Ungen. 17 , Ungen. 5 , Frau L. Kraus 5 ,
Architekt 2. Riedlinger 50 , Spartaſſendirektor Netz, 3. Nate,
15 , Fin.=Aſp. Winkler, 2. Nate, 4 , Bur.=Aſ. Brüchmann,
2. Nate. 4 , Sparkaſſendiener Marmor, 3. Rate, 10 , Bur.=
Aſſ. Schildge, 3. Nate, 10 . Direktor Kramer 20 , Oberrech=
nungsreviſor
Jockel 5 , Ludwig Nohaſcheck 5 . Frau Geng=
nagel
3 , Frau Geheimerat Jaup 10 , Allg. Taubſtummen=
verein
für Darmſtadt und Umgebung 10 , Andreas Meixner,
3. Rate, 10 , Frau Neuroth, Heinrichsſtr. 20 , Ungen. 5 ,
Frau Profeſſor Trümpert 20 , I. 2 , Frau Buggiſch 10 .
N. N. 3,55 , N. N. 14, Kanzleigehilfe Reichert 2 , Verein
von Freunden der Photographie 50 , Sparkaſſenkontrolleur
Nau 5 . Bur.=Aſſ. Schildge, 4. Rate, 10 , Bur.=Aſſ. H. Franz,
weitere Gade, 1 , Sparkaſendiener Marmor, 4. Rake, 10 ,
Verein mittlerer maſchinentechn. Eiſenbahnbeamten (ehem. Ver=
ein
deutſcher Eiſenbahnwerkmſtr.) 200 , Ungen. 4,55 , Weih=
nachtsſparverein
Odeon 12,12 , F. Rechner 2 .

Zuſammen (einſchl. Liſte 1) 99 348,51 Mk. .

Allen Gebern herzlichen Dank.

Das vorſtehelde Ergebnis iſt abermals ein ſchöner Beweis für die Opferwilligkeit der Bürger unſerer Stadt. Gegenüber den gewaltigen
Aufgaben, die der Stadtverwaltung aus der Fürforge für die Bedürftigen, für die Hinterbliebenen von Kriegsteilnehmern, für die Erwerbsloſen uſw.
erwachſen ſind und noch erwachſen werden, iſt es aber dringend wünſchenswert, daß die Opferfreudigkeit nicht nachläßt und auch künftig weitere Zu=
wendungen
erfolgen.

Neben den genannten Aufgaben wird künftig auch die Fürforge für die als Invaliden aus dem Kriege Heimkehrenden bedeutende Mittel
erfordern.

Wie aus obiger Quittungsliſte erſichtlich, hat eine große Zahl von Stadt= und Staatsbeamten, von Lehrern, Beamten und Arbeitern in
Privatbetrieben in anerkennenswerter Weiſe durch regelmäßige Gehalts= und Lohnüberweiſungen dem Fonds einen ſtändigen Einnahmezuwachs geſichert.
Dieſes Beiſpiel verdient Nachahmung.

Ich richte daher an alle diefenigen, die hierzu in der Lage ſind, die herzliche Bitte, durch weitere Gaben die Sammeltätigkeit der Stadt für
die Kriegsfürſorge auch fternerhin nach Kräften zu unterſtützen und damit die ſchweren Aufgaben der Stadtverwaltung in der gegenwärtigen Kriegszeit
erleichtern zu helfen.

Beiträge werkfen von der Stadtkaſſe, der ſtädtiſchen Sparkaſſe und den Geſchäftsſtellen der hieſigen Tageszeitungen entgegengenommen.

Darmſtadt, den 18. Januar 1915.

Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing.