Bezugspreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
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ünterhaltungöblatt und Illuftrierter Wochen=
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Nr. 1 u. 426) unſere Filialen, Landagenturen u. alle
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178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
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10 Pfg., autw. 20 Pfg.= Famiienaneigen 50
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Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23. die Filialen u.
Agen=
turen, Anzeigenerped. des In= und Auslandes. Bei
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 11. Jan. (W. T.B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Gegend Nieuport, Ypern und
ſüdlich fanden nur Artilleriekämpfe ſtatt.
Ein franzöſiſcher Angriff bei La Boi=
ſelle, nordöſtlich Albert, ſcheiterte gänzlich. Nördlich
Soiſſons griffen die Franzoſen, die ſich nur in einem
kleinen Stück unſerer vorderſten Gräben feſtgeſetzt hatten,
erneut an, erzielten aber bisher keine Erfolge. Die Kämpfe
dauern noch an.
In der Nähe von Soupir fanden in den letzten
Tagen keine Kämpfe ſtatt. Oeſtlich Perthes nahmen
unſere Truppen das ihnen entriſſene Grabenſtück zurück.
Der Feind hatte ſchwere Verluſte.
In den Argonnen ſchritten unſere Angriffe
wei=
ter fort.
Im Ober=Elſaß herrſcht im allgemeinen Ruhe.
Oeſtlicher Kriegsſchanplatz.
Die Lage in Oſtpreußen und in Nordpolen
iſt unverändert. Bei der ungünſtigen Witterung kamen
auch unſere Angriffe in Polen weſtlich der Weichſel nur
langſam vorwärts. Oberſte Heeresleitung.
Der Krieg im Orient.
* Berlin, 11. Jan. In Konſtantinopel war das
Gerücht verbreitet, daß ein engliſches und ein
franzöſiſches Geſchwader neuerdings die
Dar=
danellen beſchoſſen hätten, wobei die Forts
Orkhanie und Osman zum Schweigen gebracht worden
ſeien. Dieſe Behauptung wird in der Norddeutſchen
All=
gemeinen Zeitung von unterrichteter Stelle in allen
Tei=
len als falſch erklärt. Es habe überhaupt bloß eine
einzige Beſchießung der Dardanellen, und zwar vor
Wochen ſtattgefunden, ohne jedoch irgendwelchen Schaden
anzurichten. Am 25. Dezember ſeien 12 große engliſche
und 8 große franzöſiſche Schiffe mit 25 Torpedobooten
vor der Meerenge in Schußweite der türkiſchen Forts er=
ſchienen, ohne jedoch das Feuer zu eröffnen.
„Freigebigkeit‟.
Wiederholt iſt von unſeren Feinden der Verſuch
gemacht worden, neutrale Länder zu bewegen, ſich
ihnen anzuſchließen, wobei man ihnen herrlichen
Sie=
gespreis verhieß. Freilich war man dabei ſo ſchlau,
nicht ein eigenes Geſchenk in Ausſicht zu ſtellen, ſondern
man verſprach namentlich Gebietsteile, die der betreffende
Staat ſich ſelbſt hätte erobern müſſen, höchſtens daß man
ſo gütig war, dem veubündeten Serbien ein Stück
abzu=
zwacken, was auch ein eigenartiger Beweis von Freund=
ſchaft für dieſes Land iſt.
Nunmehr iſt man in der gleichen Weiſe, wenn auch
in=
direkt, an Italien herangetreten, und zwar hat Herr
Saſonow ſein Herz einem Petersburger Vertreter des
Mailänder Corriere della Sera ausgeſchüttet und dabei
in der unzweideutigſten Form um die Hilfe Italiens
ge=
worben. Der ruſſiſche Miniſter des Aeußern floß über
von Sympathien für Italien, nur daß er von ihm eine
tatkräftigere und entſchloſſenere Politik gewünſcht hätte.
Italien ſollte doch nicht lange zögern, zumal es doch an
Oeſterreich Wiedervergeltung zu üben habe. In Albanien
will er Italien freie Hand laſſen, indem er ſich kühn über
die Beſchlüſſe der Londoner Konferenz hinwegſetzt. Herr
Saſonow rechnet zun Diplomatie, dümmer und plumper
hätte aber auch ein Dilettant nicht handeln können, um
den, den er zu gewinnen hoffte, vor den Kopf zu ſtoßen.
Das iſt denn auch gründlich geſchehen, und der
Regie=
rungskreiſen naheſtehende Corriere d’Italia bringt eine
recht ſcharfe Erwiderung, die Herr Saſonow ſich ſicherlich
nicht hinter den Spiegel ſtecken wird. Unverblümt wird
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Freigebigkeit. — Der Abnützungskrieg. — Die amtlichen franzöſiſchen Kriegsberichte.
Aus dem engliſchen Oberhauſe.
dieſem Herrn geſagt, man ſcheine in Petersburg noch nicht
begriffen zu haben, daß alle Verſuche, Italien zur
Inter=
vention zu bewegen, wirkungslos und unerwünſcht ſeien.
Des weiteren gibt das Blatt ſeiner Genugtuung darüber
Ausdruck, daß Saſonow anſcheinend aus der Schule
ge=
plaudert hat, indem er bei ſeinen Darlegungen die
Kar=
ten über die wahren ruſſiſchen Pläne aufgedeckt habe. In
Petersburg wünſche man die Slawiſierung Iſtriens und
Dalmatiens, und es wolle auch Nordalbanien an ſeine
flawiſche Gefolgſchaft mit Ausnahme der kleinen Oaſe
Va=
lona ausliefern; die Bekennung zu dieſen Forderungen
müſſe für diejenigen Italiener, die an der Seite Rußlands
gegen Oeſterreich kämpfen wollten, wie ein kalter Waſſer=
ſtrahl wirken. Auch das müſſe zu denken geben, daß
Ruß=
land ſich, wenn auch nur durch Vermittlung Serbiens und
Montenegros, an der reich gegliederten, befeſtigten Oſtküſte
der offenen und unbefeſtigten italieniſchen Küſte gegen=
über niederlaſſen wolle. Demnach wären die Intereſſen
Italiens völlig entgegengeſetzt denen Rußlands, das nach
Anſicht des Herrn Saſonow dieſelben Intereſſen und die=
ſelben Feinde habe.
Der Artikel des genannten Blattes bildet alſo eine
derbe Abfuhr des ruſſiſchen Außenminiſters, der glaubte,
durch ſchöne, nichts koſtende Verſprechungen Italien zu
gewinnen und dabei ſo ungeſchickt verfuhr, daß man ihn
ſofort durchſchauen mußte. Der Miniſter hat höchſtens das
Gegenteil von dem erreicht, was er beabſichtigte, indem
er durch die Enthüllung der ruſſiſchen Abſichten
Deutſch=
land einen guten Dienſt geleiſtet hat, denn Italien muß
ſehen, daß es um die Freundſchaft Rußlands ein eigen
Ding iſt, man ſcheint in dieſer Beziehung von dem
ver=
bündeten England gelernt zu haben, das ſcheinheilig alles
mögliche verſpricht, aber nur eigenſüchtige Intereſſen
ver=
folgt. In dieſem Sinne hat man auch die Freigebigkeit
Saſonows zu deuten und in Italien wird man wiſſen,
was man zu tun hat.
Der Abnützungskrieg.
* Paris, 10. Jan. In einem Artikel über die
Ent=
wicklung des Krieges ſchreibt der Temps: Der Krieg hat
einen Charakter angenommen, den man nicht erwartet
habe. Man müſſe jetzt mit einem Abnützungskriege
rechnen und deshalb die gefährliche Ungeduld vermeiden.
Deutſchland könne trotz großer Menſchenverluſte noch
viele Reſerven aufſtellen. Die Verbündeten könnten
den Sieg nur um den Preis härteſter Opfer
erringen. Deutſchland ſei noch nicht am Ende. Die großen
Schwierigkeiten würden im Frühjahr beginnen,
nament=
lich, wenn die Neutralen hart blieben. Der Krieg, den
Frankreich augenblicklich führe, ſei eine härte Prüfung. Die
Ungeduld wünſche eine Beſchleunigung der Operationen,
aber es ſei Geduld nötig.
Der deutſche wirtſchaftliche Sinfluß in Rußland.
* Kopenhagen, 10. Jan. Rußkija Wjedomoſti
vom 1. Januar beſpricht in einem Leitartikel die
Be=
mühungen der ruſſiſchen Kaufmannſchaft, den deut=
ſchen wirtſchaftlichen Einfluß in Rußland
zu beſeitigen, wie folgt: Die durch den Krieg
hervor=
gerufenen, rein durch politiſche Zwecke bedingten
Maß=
regeln gegen die Untertanen der mit uns Krieg führenden
Mächte haben in einigen Kreiſen unſerer Geſellſchaft
große, aber wenig begründete Hoffnungen erweckt, daß es
möglich ſein werde, mit Hilfe von Zwangsmaßregeln
Rußland von der wirtſchaftlichen Vergewaltigung durch
die Deutſchen zu befreien und auf den Trümmern des
deutſchen Handels das Gebäude unſeres wirtſchaftlichen
Wohlſtandes aufzubauen. Wenn es uns auch durch den
Krieg gelingen würde, die Deutſchen phyſiſch aus der von
ihnen eingenommenen wirtſchaftlichen Poſition zu
ver=
drängen, dann würden an die Stelle der Deutſchen die
Franzoſen, Engländer, Schweden und Belgier kommen.
Von neuem werden wir mit ohnmächtigen Klagen über
irgend welche Vergewaltigung überſchüttet werden. Die
Zeitung wünſcht im Innern Reformen für Rußland,
namentlich die Aufhebung der Rechtsungleichheit unter
den Nationalitäten und Glaubensbekenntniſſen. Man
baue auf Sand, wenn man hoffe, durch äußere
Zwangs=
maßregeln die wirtſchaftliche Befreiung Rußlands zu
er=
reichen.
Die amtlichen franzöſiſchen Kriegsberichte:
* Anläßlich des franzöſiſchen Kriegsberichtes vom
10. d. M., der vielfach kritiklos abgedruckt worden iſt und
in dem ſich die Franzoſen Erfolge bei Soupir und anderen
Orten zuſchreiben, bemerkt die Köln. Ztg.: Auf den erſten
Blick mag es unmöglich erſcheinen, die beiden amtlichen
Berichte in Einklang zu bringen, denn ihre Einzelheiten
ſcheinen in ſchroffſtem Widerſpruch miteinander zu ſtehen.
Nun iſt an und für ſich gegen die franzöſiſchen
Mittei=
lungen der größte Zweifel notwendig, denn es haben’ſich
die Beweiſe gehäuft, welche maßloſen Entſtellungen,
Uebertreibungen und ſogar klare Fälſchungen der Tat=
ſachen in ihnen vorgebracht werden, um die Stimmung
im Lande nicht zu ſehr ſinken zu laſſen. Man muß doch,
da die große Offenſive Joffres ohne jeden wirklichen
Er=
folg blieb, irgend etwas zu melden haben. Außerdem
ſei aber darauf hingewieſen, daß die franzöſiſchen
Be=
richte zum Teil um 24 zum Teil um 16 Stunden früher
ausgegeben worden ſind als die deutſchen. Sie enthalten
dahen oft Angaben über Gefechte, die noch gar nicht
ab=
geſchloſſen waren, deren erwünſchte Ergebniſſe aber
vor=
aus genommen werden, während in Wirklichkeit ſich eine
ganz andere Wendung vollzieht. Von dieſem
Stand=
punkt aus muß man feſtſtellen, daß in den verſchiedenen
Angriffen, welche die Franzoſen bei Soupir nordöſtlich
von Soiſſons, um Perthes=les=Hurlus zwiſchen Reims
und den Argonnen nordöſtlich von Chalons, wie im Ober=
Elſaß unternommen haben, ihnen nirgendwo ein Sieg
beſchieden geweſen iſt. Es mag an manchen Punkten das
Gefecht hin und her geſchwankt haben, ſchließlich haben
wir doch unſere Stellungen überall gehalten und auch
Gefangene gemacht.
Aus dem engliſchen Oberhauſe.
* London, 10. Jan. Im Oberhauſe erklärte
Lord Lucas namens der Regierung, daß es ſtreng
ver=
mieden werden müſſe, bei Beſprechungen von militäri=
ſchen Vorbereitungen Zahlen zu erwähnen. Wenn
Eng=
land wüßte, wieviel Mann in Deutſchland aufgeſtellt und
ausgebildet werden, ſo wäre das für die Verbündeten von
der größten Bedeutung. Ebenſo könnte ſchon die Angabe
einer einzigen Zahl für Deutſchland Wert beſitzen. Alles,
was geſagt werden könne, ſei, daß das Kriegsamt trachte,
die Ausrüſtung mit der Rekrutierung in Eimkang. ia
erhalten. Das geſchehe gegenwärtig, und um mit ber be=
ſchleunigten Rekrutierung Schritt zu halten, mache das
Kriegsamt enorme Anſtrengungen, um für
Ausrüſtungs=
gegenſtände zu ſorgen. Die hierfür geſchaffene Braan=
ſation gewinne ſchnell an Umfang. Der Einwand, daß
Churchill Zahlen angegeben habe, ſei nicht ganz
zutref=
fend: Churchill habe nur in ſeinen Rekrutierungsreden ge=
ſagt, daß, wenn die nötige Zahl von Menſchen aufgebracht
werden könnte, 25 Armeekorps aufgeſtellt werden ſollten:
er habe damit einen Wunſch ausgedrückt.
Lord Selburne ſagte: Deutſchland hat gezeigt,
daß es die wunderbarſte Kampfmaſchine beſtht, über= Bie
jemals eine Nation verfügt hat. Die Aufgabe, die den
Verbündeten obliegt, iſt außerordentlich ernſt und
ſchwie=
rig: das ſolten die Engländen voll einſehen.
Deutſch=
land hat den Verileil der ventraten Lage und des
einheit=
lichen Kommandos. deshalb iſt es ndig, daß wir für
eine vollſtändige und dauernde ſtrategiſche
Zuſammen=
arbeit zwiſchen uns und den Verbündeten Sorge tragen,
ſowohl auf politiſchem als guch auf miltariſchem Geblete.
Wenn das freiwilige Kerrutierungsſpſitem nicht genug
Menſchen liefert, miſſen wir zur algemeinen Wehrpflicht
ſchreiten. Dieſer Fall mnuß eniſprechend früh vorbereitet
werden, damit nicht ein nationales Chaos eintritt.
Der Fordkanzler ſagte, die Aufſgabe Enalands
in dieſem Kriege decke ſich nicht ganz mit der der
Verbün=
deten. England müſſe vor alem für die Herrſchaft zur
See ſorgen. (Aha9) Es ſei mit verhältnismäßig
gerin=
gen Verluſten imſtande geweſen, ſeine Vorherſchaft zu
er=
halten. Der Armeebedarf werde mit einer Geſchwindig=
keit hergeſtellt, die noch vor kurzem unerreichbar geweſen
ſei. Das gelte ſowohl von den Exploſivſtoffen, wie
von den Geſchoſſen und Gewehren. Die größte Wohltat
des Krieges ſei, daß er England ſeine Mängel einſehen
gelehrt habe. Eine enge Fühlungnahme zwiſchen den
Oberkommandierenden der verbündeten Länder ſei
un=
möglich, die Stäbe ſeien jedoch in Fühlung und die Ober
kommandierenden über die einzelnen Operationspläne
un=
terrichtet. Es würden alle Anſtrengungen gemacht, ohne
Rückſicht auf die Koſten, den Deutſchen eine den 42=Zenti
meter=Mörſern gleichwertige Waffe gegenüberzuſtellen.
Lord Curzon ſagte, die Aufgabe, vor die England
ſich geſtellt ſehe, ſei die größte ſeit Beſtehen des
König=
reiches. Das Oberhaus wünſche zu wiſſen, ob das
KKriegsamt, das mit Arbeiten überhäuft ſei, überhaupt
Zeit gehabt habe, über die Vorbereitungen zur
eventuel=
len Einführung der allgemeinen Wehrpflicht nachzudenken
Lord Crewe ſagte, das Rekrutierungsſyſtem, das
einen Stillſtand oder auch nur eine Entmutigung der
bri=
tiſchen Exportinduſtrien mit ſich brächte, wurde auf den
ſchließlichen Erfolg der britiſchen Waffen ungünſtiger
ein=
wirken, als wenn die Rekrutierung um einige Tauſend
Mann hinter den Erwartungen zurückbliebe. Die
Re=
krutierung in Irland ſei trotz der unglücklichen
Differen=
zen, die dort beſtünden, zufriedenſtellend.
Tee und Kakdo.
* London, 10. Jan. London Gazette
veröffent=
licht das Ausfuhrverbot für Kakao für alle
Häfen Europas, des Mittelmeeres und des Schwarzen
Meeres mit Ausnahme der ruſſiſchen, franzöſiſchen,
bel=
giſchen, ſpaniſchen und portugieſiſchen. Das
Ausfuhr=
verbot für Tee wird aufgehoben.
Die Londoner Daily News ſchreibt, daß die
Auf=
hebung des Teeausfuhrverbotes aus
Eng=
land daraus zu erklären ſei, daß die deutſche
Teeein=
fuhr durch jenes Ausfuhrverbot nicht abzuſchneiden ſei,
weil Holland ſeinen Javatee anſtatt üben England direkt
nach Holland verſchifft und dieſen Tee nach Deutſchland
bringt. Wenn man das Ausfuhrverbot beſtehen ließe,
würde Deutſchland doch Tee bekommen und London
wahrſcheinlich ſeinen Teehandel verlieren.
Das Kakao=Ausfuhrverbot in England hat
im allgemeinen geteilte Meinungen geweckt. Weſtindiſche
Kaufleute meinen, daß das Verbot England abſolut
ver=
hindere, Führer auf dem Kakaomarkt zu bleiben, den
Hamburg bereits in den letzten Jahren vollſtändig
er=
obert habe. Es wird allgemein angenommen, daß das
Verbot England viel größere Verluſte zufügen werde, als
man im Augenblick überſehen könne.
Die franzöſiſchen Sriatztruppen.
* Paris, 11. Jan. Der Temps berichtet, daß,
falls die Einberufung der Jahresklaſſe 1917
beſchloſſen würde, ſie nicht ſofort erfolgen würde. Die
Mannſchaften der Jahresklaſſe 1917 würden lediglich
ge=
zählt und vor eine Aushebungskommiſſion geſtellt
wer=
den, ſodaß dieſe Jahresklaſſe nötigenfalls ſofort
einberu=
fen werden könne. Hierdurch würde ſtets eine formierte
Reſerve für den Bedürfnisfall bereitgehalten.
Der franzöliſche Sanitätsdienſt.
* Paris, 9. Jan. Wie der Temps meldet, hat der
Kriegsminiſter einen Ausſchuß eingeſetzt, welcher die
notwendig erſcheinenden Verbeſſerungen und Vewvoll=
kommnungen des Sanitätsdienſtes der Armee
einer genauen Prüfung unterziehen und ihre Einführung
überwachen ſoll. Den Vorſitz des aus 18 Mitgliedern be=
ſtehenden Ausſchuſſes führt Freyeinet; zu Vizepräſidenten
wurden Leon Bourgois und Louis Barthou ernannt.
Die ruſſiſche Sarde von der Front
zurückgezogen.
* (Etr. Bln.) Aus Sofia wird der Voſſ. Ztg.
gemel=
det: Hieſige eingeweihte Kreiſe haben ſichere Nachrichten
erhalten, daß das ganze ruſſiſche Gardekorps, das
bisher in Polen kämpfte, vor dem orthodoren Weihnachten
nach Petersburg befördert und durch vier
Reſervebri=
gaden erſetzt wurde. Man erklärt dies einerſeits durch den
Umſtand, daß in Petersburg größere Unruhen
be=
fürchtet werden, andererſeits daraus, daß man das
Gar=
dekorps vor der drohenden Kataſtrophe auf dem Kriegs=
ſchauplatz retten wolle.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Januar.
* Charaktererteilungen. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Oberlehrer an der
Ernſt=Ludwigs=Schule (Realſchule) zu Bad Nauheim
Dr. Reinhard Strecker und dem Oberlehrer an dem
Realgymnaſium zu Darmſtadt Dr. Heinrich Maſſing.
den Charakter als Profeſſor erteilt,
* Verliehen wurde das Ehrenzeichen für Mitglieder
freiwilliger Feuerwehren durch Entſchließung Ihrer Königl.
Hoheit der Großherzogin an Georg
Wiſſer=
mann, Balthafar Römer und Heinrich Eſpich,
ſämtlich von Lollar.
* Ernannt wurde der Lehramtsreferendar Dr. Karl
Kern zu Gießen zum Lehramtsaſſeſſor, ferner der
Kanzleidiener bei dem Miniſterium des Innern Ludwig
Wirth zum Miniſterialkanzleidiener bei dem Miniſterium
der Finanzen.
Kriegsauszeichnungen. Rechtsanwalt Karl Mei=
ſel, zurzeit Oberleutnant und Batterieführer in einem
Feldartillerie=Regiment, hat bei den Gefechten in Polen
am 20. November v. I. das Eiſerne Kreuz, am 8.
Dezem=
ber das „Fürſtl. Reuß’ſche Ehrenkreuz mit Schwertern”
und am Weihnachtsabend das „Gr. Sächſiſche Ritterkreuz
der Wachſamkeit und vom weißen Falken mit
Schwer=
ern” erhalten; der Unterarzt Wolfgang Lettenbaur
von der 48. Reſerve=Sanitäts=Kompagnie erhielt das
Heſſiſche Sanitätskreuz.
Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung
zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 16. Januar,
vormit=
tags 9½ Uhr, lautet: 1. Klage des
Ortsarmenver=
bands Darmſtadt gegen den Ortsarmenverband
Sand=
bach i. O. wegen Erſatz von Krankenhauspflegekoſten.
für die Ludwig Müller Ehefrau und ihrer beiden
Kinder Lina und Katharina Müller. 2. Klage des
Ortsarmenverbands Frankfurt a. M. gegen den
Orts=
armenverband. Offenbach wegen Erſatz von
Unter=
tützungskoſten für die Wilhelmine Kunkel aus
Gries=
heim a. M. 3. Klage des Moritz Speyer zu König i. O.
gegen eine Verfügung des Großh. Kreisamts Erbach
vom 9. Dezember 1914 wegen Verweigerung einer
Legi=
timationskarte.
Großh. Hoftheater. Freitag, den 15., wird
Raimunds „Verſchwender” neu einſtudiert und neu
inſzeniert nach einer Reihe von Jahren wieder in den
Spielplan aufgenommen. Regie Hans Baumeiſter.
Bei dem großen im 4. Akt bei der Geſellſchaft Flottwells
eingelegten Konzert wirken die Damen Vicki Baum,
Harfe), Anna Baumeiſter=Jacobs und Clementine Feiſtle,
ſowie Herr Hugo Andrege (Cello) mit. Die ſich dieſem
Konzerte anſchließenden Tänze werden von Hedwig Ehrle
und Richard Jürgas, ſowie den Damen des Ballettkorps
ausgeführt. Anfang 7 Uhr; kleine Preiſe. Samstag,
den 16., geht das Luſtſpiel „Als ich noch im
Flügel=
kleide” als Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen in
Szene. Sonntag, den 17., wird Halévys große Oper
„Die Jüdin” wiederholt.
Generalmuſikdirektor Feliz von
Wein=
gartner trifft anfangs Februar wieder in Darmſtadt
ein, um das fünfte Hofmuſikkonzert (8. Februar) und
einige Opernabende zu leiten. Der Verkauf des
Block=
abonnements, deſſen Gültigkeit ſich bis Ende Februar
erſtreckt, findet nach wie vor zu den gewöhnlichen
Kaſſenſtunden an der Tageskaſſe des Hoftheaters und
im Verkehrsbureau ſtatt.
Kriegsfreiwillige für die Marine. Bei dem 2. Erſatz
Seebataillon Nr. 1 werden demnächſt wieder
Kriegs=
reiwillige eingeſtellt. Vollendung des 17.
Lebens=
jahres, ſowie Mindeſtgröße von 1,65 Meter Bedingung.
Schriftliche Meldungen unter Beifügung der
Einwilli=
gungserklärung des Vaters oder Vormundes, des Melde=
ſcheins zum freiwilligen Eintritt, ſowie eines Lebenslaufs
ſind bis zum 15. Januar zu richten an das Kommando des
zweiten Erſatz=Seebataillons Nr. 1 in Wilhelmshaven.
Das Umrechnungsverhältnis für Poſtanweiſungen
nach den Vereinigten Staaten von Amerika und nach Kuba
beträgt vom 10. Januar ab 458 Mark für 100 Dollars.
Weihnachtsſpende des Deutſchen Flottenvereins.
Der vom Deutſchen Flottenverein erlaſſene Aufruf zur
Spende von Weihnachtsgaben für die Mannſchaften der
Kaiſerlichen Marine hat in allen deutſchen Gauen
freudi=
gen Widerhall gefunden. Auch die Mitglieder und Freunde
des Heſſiſchen Landesverbandes haben gern
und reichlich dazu beigetragen, unſerer tüchtigen Seewehr
die Weihnachtstage in ſchwerer Zeit zu verſchönen.
Ins=
geſamt wurden 11855 Mark von den heſſiſchen Gruppen
geſammelt, darunter 5801 Mark von der Kreisgruppe
Darmſtadt. Dazu kam die ſtattliche Fülle nützlicher Gegen=
ſtände und willkommener Stärkungsmittel, die, mit
an=
gehefteten Wünſchen in Proſa und Reim von alt und
jung im Hauſe des Vorſitzenden zuſammengetragen, eine
laute Sprache redeten von der Liebe und Dankbarkeit, die
wir auch im Heſſenlande unſerer Flotte entgegenbringen.
Dank dieſer Gebefreudigkeit konnte man nicht nur der 788
Mann ſtarken Beſatzung des Linienſchiffes „Heſſen” den
Weihnachtstiſch reichlich decken, ſondern auch andere
Schiffe, die weder Patenland noch Patenſtadt haben,
konn=
ten mit Gaben bedacht werden. 29 große Kiſten nahm die
„Heſſen” in Empfang, ſieben große Kiſten kamen in
Wil=
helmshaven auf andere Schiffe, und ein Betrag von 3000
Mark fand durch die perſönliche Vermittlung des
Groß=
admirals v. Köſter die zweckmäßige Verwendung. Die Reſt=
ſumme wird demnächſt zu weiteren Liebesgaben verwandt.
Die Gemahlin desVorſitzenden, Frau Dr. W. Merck, hatte ſich
in dankenswerter Weiſe der großen Mühe unterzogen, die
ungeordnete Fülle der Gaben zu geſchmackvoll
ausgeſtatte=
ten Päckchen zu ordnen, durch geſchickte Verteilung und
Ergänzung die annähernde Gleichwertigkeit der den
ein=
zelnen Matroſen zufallenden Spenden zu gewährleiſten
und durch beigefügtes Tannengrün und ein
ſelbſtverfaß=
tes, tief empfundenes Weihnachtsgedicht die Weihnachts=
ſtimmung bei den Empfängern zu erhöhen. In einem
Weihnachtsteller aus Pappdeckel mit der Inſchrift „
Weih=
nachtsgrüße aus dem Heſſenland mit treuen Segenswün=
ſchen” befanden ſich zwei wollene Gegenſtände (Strümpfe,
Kopfſchützer, Leibbinden und dergl.), eine Brieftaſche oder
Taſche mit Kamm und Bürſte, eine Pfeife mit Zubehör,
Tabakbeutel, Zigarren und Zigaretten, Seife,
Taſchen=
tücher, ein Buch, Liederbuch, Schokolade, Lebkuchen,
Kon=
fekt, Briefpapier, Bleiſtifte, heſſiſche Poſtkarten, Harmonika
oder Taſchenmeſſer oder Nähzeug, Schreibmappe mit
Auf=
druck der Heſſenglocke, dazu paſſendes Briefpapier und ein
Bild des Großherzogspaares. Beigelegt wurden die be=
ſonders von Kindern fertig gelieferten, liebevoll
zuſam=
mengeſtellten Päckchen. Der Heſſiſche Landesverband des
Deutſchen Flottenvereins dankt allen Gebern herzlich, und
hofft, ſeine Freunde auch ferner bereit zu finden, wenn es
Im Feuer der öſterreichiſchen
Schiffsgeſchütze.
CKl. Der einzige Berichterſtatter, der die
Befeſtigun=
gen an der montenegriniſchen Küſte in Augenſchein
neh=
men konnte, gibt eine intereſſante Schilderung von der
Beſchießung der Küſte Montenegros durch die
öfterreichiſchen Kriegsſchiffe. Nur mit großen
Schwierig=
keiten war es ihm im November vorigen Jahres
gelun=
gen, bis nach Cetinje durchzukommen. „Eine Woche mußte
ich warten, dann erhielt ich einen Paß von General
Janko=
witſch, dem montenegriniſchen Generalſtabschef, der mir
den Beſuch der montenegriniſchen Stellungen geſtattete.
Ich bat Major Grellier, den Führer der franzöſiſchen
Militärmiſſion, die Beſchießung der Forts von Cattaro
mitanſehen zu dürfen. Bei Einbruch der Nacht machten
wir uns auf den Weg. Es ging einen ſteilen, felſigen Pfad
hinan, der vom Regen ſchlüpfrig war und zu beiden Seiten
von tiefen Abgründen begrenzt wurde. Ich hatte Mühe,
in der Dunkelheit nicht auszugleiten und in die ſchreckliche
Tiefe zu ſtürzen. In düſteren Umriſſen erhob ſich in der
Ferne das öſterreichiſche Fort Vermac. Erſt war es
un=
heimlich ſtill; dann durchſchnitt plötzlich ein langgezogenes
Pfeifen die Luft, ein Blitz zuckte auf von den Bergen, und
unmittelbar darauf erfolgte eine Exploſion. Kugeln krachten
gegen die Felſen, und nicht weit von uns fielen mit
ziſchen=
dem Geräuſch Granatſplitter nieder. Es war das erſte
Schrapnell, das uns begrüßte. Die Quartiere der
Offi=
ziere ſind naß, dunkel und kalt. Das Glas des einzigen
Fenſters, das durch den von den ſchweren Geſchoſſen aus
gehenden Luftdruck zerſplittert war, war durch ein Stück
Tuch notdürftig erſetzt, und alles machte den ärmlichſten
Eindruck. Die ſchwere und vorzüglich geleitete Beſchie=
ßung dauerte die ganze Nacht hindurch; faſt alle Kugeln
waren Treffer, und das Krachen der Geſchütze weckte in
dem zerklüfteten Felsgebirge ein ſchreckliches Echo.
Wäh=
rend die Eiſenſtimmen geſpenſtiſch dumpf von allen Seiten
widerhallten, krachten die Kugeln auf das Dach unſeres
Unterſtandes und platteten ſich mit einem ſchweren ſtarken
Aufſchlag ab, wenn ſie die Tür trafen. Ich habe in dieſer
Nacht nicht viel Ruhe gefunden. Als am Morgen die
Kanonade unterbrochen wurde, machte mir Hauptmann
Chardon im Namen der Batterie ſeine Aufwartung und
führte mich umher. Ich konnte deutlich die öſterreichiſchen
Schlachtſchiffe „Radetzky” und „Monarch” ſehen, die in der
Bucht von Teodo vor Anker lagen. Ihre Zerſtörer und
Unterſeeboote waren weiter weg an der Mündung der
Bucht feſtgelegt. Der Boden, von den berſtenden Granaten
durchfurcht und zerriſſen, war ringsum mit Kugeln, mit
Trümmern aller Art und mit ganzen Granaten, die nicht
explodiert waren, beſät. Geſchütze lagen herum,
zerſchmet=
tert und aus ihren Lafetten gebrochen. Sogar die Felſen
waren überall zerſplittert und die Felsſtücke weithin
her=
umgeſtreut. Hier war es, wo eine von dem „Radetzky‟.
abgefeuerte 12 Zoll=Granate einſchlug, gerade, als der be=
ſehligende Major die Batterie verlaſſen hatte. Wir waren
kaum bei den Batterien angekommen, als nicht weit von
uns eine Granate vom Fort Radowitſch mit ungeheurem
Krachen einſchlug. Die Beſchießung begann wieder. „Auf
o etwas muß man hier immer gefaßt ſein, ſagte
Haupt=
mann Chardon und zog mich raſch in eine gedeckte
Stel=
lung, von der aus wir nun vorſichtig weiterkrochen bis
zu unſerem Unterſchlupf.
Es war gegen Ende Oktober, daß der Prae=Dreadnought
„Radetzky”, von Pola kommend, der Wachſamkeit der
Schiffsgeſchwader der Verbündeten entging und in die
Bucht von Cattaro eindrang. Er warf Anker mit ſeiner
Breitſeite gerade den feindlichen Batterien gegenüber. Ein
Feſſelballon erhob ſich langſam von Deck, beobachtete und
erkundete die Stellungen, und dann fing das
Granat=
feuer an. Die erſten Schüſſe ſchlugen ungeheure
Fels=
blöcke von der Felsſeite des Gebirges, die mit Getöſe
nie=
derſtürzten. Dann wurde das Feuer methodiſch und mit
bemerkenswerter Genauigkeit fortgeſetzt und brachte
zahl=
reiche Kanonen zum Schweigen. Als das Kriegsſchiff
danach etwa 125 Kilometer von den Kuk=Batterien ſick
feſtlegte und daher außer Schußweite war, eröffneten die
franzöſiſchen Kanonen als Antwort ein heftiges Feuer
gegen das Fort Vermac.”
Aus dem Feldpoſtbrief eines Fliegers
im Weſten.
* (Ctr. Frkf.) . . . . . Hoffentlich läßt das neue Jahr
uns mit dem ſiegreichen Ausgang des Krieges nicht zu
lange warten. Hier vorne in den Schützengräben iſt es
ſchwer. Wir liegen dem Feind im Durchſchnitt auf 60
Meter gegenüber. Wer nur eine Idee ſich über die Deckung
erhebt, erhält einen Kopfſchuß. Ein Durchbruch durck
dieſe zur Feſtung ausgebauten Stellungen wäre nur bei
Einſatz von überaus großen Truppenmengen und
unge=
heuren Verluſten möglich. Die Franzoſen geben ſich in
letzter Zeit, wahrſcheinlich infolge des Tagesbefehls von
Joffre, Mühe, unſere Stellung zu durchbrechen. Sie
wer=
den aber überall abgewieſen. Ausnahmsweiſe haben ſich
in letzter Zeit in der vorderſten Linie wieder Engländer
gezeigt, bisher ſaßen ſie im zweiten Schützengraben und
ſchoſſen jeden ihrer Verbündeten nieder,
der zurückgehen oder überlaufen wollte. Unſere Leute
ſtehen an vielen Stellen bis zu den Knien im Schlamm.
Tag und Nacht. Alle 4 Tage iſt im allgemeinen Ablöſung.
Bei den Franzoſen ſind die Zuſtände noch ſchlimmer.
Lei=
der waren bei der mal wieder herrſchenden Kälte
erfro=
rene Beine nicht ſelten, und trotz all dieſer vielen
Schwie=
rigkeiten und des großen Elendes iſt die Stimmung
be=
wundernswürdig. In der Beziehung kann keine andere
Nation Schritt halten. Das Land, das erſt die franzöſi=
ſchen und dann unſere Truppen durchzogen haben, iſ
vollſtändig verwüſtet. In unzähligen Dörfern und vielen
Städten iſt kein Haus unbeſchädigt. Wo Schlachten
ſtatt=
gefunden haben, iſt es ja ſelbſtverſtändlich. In anderen
Gegenden haben es ſich die Bewohner, die in blindem Haß
auf unſere Leute ſchoſſen, ſelbſt zuzuſchreiben. Ich ſelber habe
in . . . . Häuſer anſtecken laſſen müſſen, weil aus ihnen
auf Sanitätsſoldaten geſchoſſen wurde. Wir danken Gott,
daß der Kriegsſchauplatz ſich nicht auf deutſchem Gebiet
befindet.
Unſere Fliegerei iſt momentan leider etwas brach
ge=
legt. Das Wetter iſt zu ſchlecht. Die nahe See macht ſich
ſehr bemerkbar. Das fröhliche Losziehen mit Aufträgen
von 3—400 Kilometern, wie es im Anfang des Krieges,
als es noch friſch vorwärts ging, üblich war, hat
aufge=
hört. Sehr große Flüge kommen beim Stellungskampf
kaum noch in Betracht. Meiſtens handelt es ſich um
Ar=
tillerieaufklärung, Einſchießen der Artillerie, Fernauftrag
nach . . . . . . Die Gefahr iſt aber für uns größer
gewor=
den. In . . . . ſtehen Flugzeugabwehrkanonen, die gut
ſchießen. Oft lagen die Sprengpunkte der krepierenden
Granaten 50 Meter und weniger bei meinem Flugzeug,
trotzdem ich 2000 Meter hoch war. Meine Maſchine trägt
viele Pflaſter von Wunden, die ſie in der Luft erhielt.
Bisher waren aber die Treffer harmkos. Von unſeren
Fliegern, die in Frankreich tätig ſind, ſtehen . . . . auf
unſe=
rer Verluſtliſte, gefangen, abgeſtürzt, abgeſchoſſen. Arg
ſetzte uns der ſogen. „Bauernſchreck” zu, ein Farmandecker
mit Maſchinengewehr, 2 Motoren, 3 Mann Beſatzung.
Wir waren im Nachteil, weil er armiert war und ſchneller
wie wir. Wir hatten einen aufregenden Kampf mit ihm
bei . . . . . Auf 25 Meter kam er in 2100 Meter Höhe an
unſere Maſchine ran. Wir ſahen den Mann das
Maſchi=
nengewehr bedienen und ſahen es feuern. Es traf uns
aber nicht. Man ſchoß mit der Piſtole nach ihm, aber
auch ohne Erfolg. Ich habe mehr wie 7000 Kilometer in
Feindesland geflogen. Der Motor war brav, die Ma=
ſchine iſt noch dieſelbe, die aus der Garniſon Darmſtadt
mitkam. Die Weihnachtsfeier war nicht allzu erfreulich.
Wir waren überzeugt, daß die Franzoſen uns das Feſt
ſtören würden. Es blieb aber ruhig. Wir hatten
Chriſt=
bäume beſorgt; wenn aber die Kanonen, die Tag und
Nacht dröhnen, die Weihnachtsmuſik machen, kann man
auch an ſolchem Abend die Wirklichkeit nicht ganz
ver=
geſſen.
gilt, die Wunden zu heilen, die der Seekrieg unſerer
ſieges=
frohen, kühnen Marine ſchlägt.
G. Zu D. Dunkmanns Vorträgen. Man ſchreibt uns:
Von verſchiedenen Seiten iſt der Wunſch geäußert worden,
daß die Vorträge, die Herr Profeſſor D. Dunkmann in der
letzten Woche hier gehalten hat, dem Druck übergeben
wer=
den möchten. Das iſt nun freilich nicht beabſichtigt,
da=
gegen hat der gefeierte Redner und angeſehene Gelehrte
erſt vor kurzem eine Schrift über denſelben Gegenſtank
unter dem gleichen Titel „Die Bibelund der Krieg”
veröffentlicht, deren Erwerbung wohl dem ausgeſprochenen
Bedürfniſſe abhelfen würde, da ſie die Hauptgedanken
jener Vorträge — z. T. ſogar mit noch genauerer
Begrün=
dung — bringt. Sie bildet in der ſehr leſenswerten
Sammlung allgemein verſtändlicher theologiſcher
Abhand=
lungen, die ſeit mehreren Jahren unter dem Namen
„Bibliſche Zeit= und Streitfragen” erſcheint,
das erſte Heft der zehnten Reihe und iſt von jeder
Buch=
handlung für 60 Pfg. zu beziehen.
Ernſt Liſſauer=Abend. An Männer und Frauen,
Jünglinge und Jungfrauen der Stadt und Umgebung
die ſich gemeinſam an den Ruhmestaten deutſchen Geiſtes
erfreuen möchten, ergeht die freundliche Einladung, an
den Volks= und Vorleſeabenden teilzunehmen, die der
Verein zur Verbreitung von
Volksbil=
dung in Gemeinſchaft mit der „Großh. Zentral=
ſtelle für Gewerbe” alle 2—3 Wochen zu
veranſtal=
ten gedenkt. Unſer Mitbürger, Herr Franz Harres
durch ſeine germaniſtiſchen und muſikaliſch=
wiſſenſchaft=
lichen Studien als Leiter dieſer Abende vorzüglich
geeig=
net und durch ſeine bisherige Mitarbeit an Volks= und
Jugendfürſorge dazu beſtens empfohlen, wird zunächſt
Dichtungen zum Vortrag bringen, die, ſtimmungsvoll
umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen, vom Puls=
ſchlag unſerer gewaltigen Zeit durchbebt, die Seele jeden
Hörers zu ergreifen vermögen. Der erſte der Vorträge
findet ſtatt als „Ernſt Liſſauer=Abend” am näch=
ſten Freitag in der Aula der Großh. Landesbaugewerk=
ſchule, Neckarſtraße 3.
* Deutſcher Abend des Ortsgewerbevereins. Mit
dem am Donnerstag in dem Feſtſaal der Großh.
Tech=
niſchen Hochſchule ſtattfindenden Deutſchen Abend
hat der Ortsgewerbeverein eine Veranſtaltung getroffen,
deren Reinertrag zu Gunſten der Kriegsfür=
ſorge insbeſondere zur Unterſtützung von
Handwerkerfamilien, die durch den Krieg in
Not geraten ſind, beſtimmt iſt. Nach dem aufgeſtellten
reichhaltigen Programm zu ſchließen, ſteht allen Be=
ſuchern ein genußreicher Abend bevor. Seine
Magnifi=
zenz der Rektor der Großh. Techniſchen Hochſchule Herr
Profeſſor Dr. A. E. Berger hat in liebenswürdigſter
Weiſe Zur Einleitung des Abends eine vaterlän
diſche’Anſprache übernommen. Herr
Hofſchauſpie=
ler G. H. Hacker wird mit einigen Rezitationen den
Abend verſchönen helfen und auf geſanglichem Gebiete
werden ſich Frau Irma Hermanns=Schaffner
aus Köln ſowie Herr Fr. Kugler beſtens zu betätigen
wiſſen. Herr Profeſſor Dr. W. Sonne wird ſodann
noch kurz über „Deutſche Kriegslyrik 1813—1914” ſprechen
und Herr Profeſſor Dr. J. Kollmann eine
platt=
deutſche Dichtung unſeres unverwüſtlichen Fritz Reuter
zum Vortrag bringen. Die mit den Vorbereitungen be
traute Kommiſſion des Ortsgewerbevereins dürfte
jeden=
falls alles getan haben, um den Vortragsabend zu einem
würdigen, dem Ernſt der Zeit entſprechenden, zu geſtalten
ſodaß ſich ein guter Beſuch — ſchon dem wohltätigen
Zwecke wegen — ſehr empfehlen dürfte.
Odenwaldklub. Trotz des vorausgegangener
regneriſchen Wetters fanden ſich am Sonntag in der
Morgendämmerung 40 rüſtige Wandersleute der
Orts=
gruppe Darmſtadt am Böllenfalltor zuſammen, um nack
faſt einhalbjähriger Pauſe wieder einmal über die Höhen
und durch die ſchönen Tälchen unſerer engeren Heimat
zu wandern. — Nach etwas mehr als zweiſtündigem
Marſche über den Kirchberg, wo ſchöne Rundſicht die
Mühe des Aufſtieges belohnte, wurde über Waſchenbach
Frankenhauſen erreicht. Klubgenoſſe Schuchmann nahm
uns dort zur wohlverdienten Raſt in gaſtfreundlicher
Weiſe auf. Ueber die Neutſcher Höhe, Steigerts und
den Tannenberg führte nun der oft prächtige Ausblicke
in die Rheinebene bietende Weg nach Seeheim. Dort
traf die Wanderſchar gegen 3 Uhr ein. Beim einfachen,
wohlſchmeckenden Mahle in Heldmanns Gaſtwirtſchaft
begrüßte uns namens der Seeheimer Klubgenoſſen Herr
Dr. Koppe, indem er beſonders betonte, wie erfreulich
es in dieſer ſchweren Zeit ſei, daß die Darmſtädter den
Odenwald und die Bergſtraße nicht vergeſſen, wo eben
der Verkehr ſehr zu wünſchen übrig laſſe. Herr Dr.
Köſer, als Vertreter der Ortsgruppe Darmſtadt, ſtellte
dann in einer von hoher patriotiſcher Begeiſterung
ge=
tragenen Erwiderung feſt, daß es jetzt und in Zukunft
eine vaterländiſche Pflicht ſei, die Heimat immer beſſer
kennen und lieben zu lernen. Unſere Volksgenoſſen,
denen Zeit und Mittel weitere Reiſen erlauben, ſollten
zukünftig ihr gutes Geld im Vaterland laſſen, ſtatt es
an die Riviera” und andere Gegenden zu tragen, die
in den letzten Monaten genugſam Beweiſe ihrer Ge
ſinnung gegen uns Deutſche gegeben baben. Die
Gegenden, die im Kriege ſchwer gelitten haben, müßten
nach Friedensſchluß unſer Reiſeziel ſein, dort könnte
reger Verkehr großen Nutzen ſtiften. — Nach einſtün
digem Gang an die Elektriſche in Eberſtadt trafen die
Wandersleute zu früher Abendſtunde bereits wieder in
Darmſtadt ein.
Hrbeitsamt Darmſtadt.
— Im Monat Dezember waren 1072 offene
Stellen vorgemerkt, davon wurden aus dem Vormonat
als unerledigt übertragen 108, neuangemeldet 1064,
darun=
ter 743 für männliche und 321 für weibliche Perſonen. Be=
ſetzt konnten werden 612 Stellen, darunter 433 durch
Zu=
weiſung männlicher und 179 durch Zuweiſung weibliche
Arbeitskräfte. Durch Zurücknahme der Meldung
erledig=
ten ſich 64, infolge Streichung wegen Friſtablaufs 263 Ge=
ſuche. Es bleiben hiernach noch offen und ſind in den
laufenden Monat zu übernehmen 133 Geſuche. Die Zahl
der Arbeit= und Stellenſuchenden betrug 1780.
Aus dem Vormonat waren 263 Geſuche übernommen
worden, im Berichtsmonat ſind 1517 Geſuche neu
vorge=
bracht worden, darunter 1094 von männlichen und 42.
von weiblichen Perſonen. Ihre Erledigung fanden 1333
Geſuche, und zwar 612 durch Zuweiſung von Beſchäftigung,
500 durch Zurücknahme (darunter 295 Geſuche von
Wan=
derern, die, wenn nicht alsbald Arbeit nachgewieſen
wer=
den kann, erlöſchen) und 221 infolge Streichung wegen
Friſtablaufs. Als unerledigt werden in den laufender
Monat 447 Geſuche (242 von männlichen — darunter 120
Lehrſtellengeſuche — und 205 von weiblichen Perſonen)
übertragen.
Unter den im Berichtsmonat neugemeldeten Stellen
(1064) befanden ſich 189 an auswärtigen Plätzen, von den
1517 neu hinzugekommenen Stellenſuchenden waren 674
außerhalb Darmſtadts wohnhaft oder Wanderer. Die Ge=
ſchäftsräume des Arbeitsamts befinden ſich im ſtädtiſchen
Gebäude, Waldſtraße 19/21, Fernruf 371. Die Erledigung
der Aufträge= erfolgt grundſätzlich koſtenlos.
Die Lage des Arbeitsmarktes war von der des
Vor=
monats nicht weſentlich verſchieden. Das Verhältnis von
Arbeitsangebot und =nachfrage war ein günſtiges. Die
Beanſpruchung des Arbeitsnachweiſes ließ nach. Gegen
den Vormonat waren 202 offene Stellen, aber auch 470
Arbeitſuchende weniger vorgemerkt, ein Zeichen
dafür, daß die Verdienſtmöglichkeiten ſtabilere waren. Im
allgemeinen konnte von Arbeitsloſigkeit nicht die Rede ſein:
in einer ganzen Reihe von Berufen herrſchte ſogar großer
Arbeitermangel Die Erſcheinung findet ihre
Begrün=
dung in der ſehr erheblichen Beanſpruchung einer ganzen
Anzahl von Gewerben durch umfangreiche militäriſche
Aufträge. Die ſtädtiſche Erwerbsloſenunterſtützung, die
am 15. des Berichtsmonats inkraft trat, wurde von 50
Antragſtellern beanſprucht. 25 der
Unterſtützungsempfän=
ger konnten ſchon nach kurzer Zeit wieder durch
Vermitt=
lung des Arbeitsamtes in Stellung gebracht werden, wenn
auch nicht in den erlernten Berufen, ſo doch in einer
Tätig=
keit, die angemeſſen war.
Im einzelnen iſt das Folgende feſtzuſtellen:
Die Landwirtſchaft war für geeignete Kräfte
aufnahmefähig. An Melkern, Fuhrknechten u, dgl. herrſchte
Mangel. — Die Gärtnerei konnte, begünſtigt vom
Wetter, die üblichen Winterarbeiten erledigen. Das
Blu=
men= und Pflanzengeſchäft kam durch das
Weihnachts=
feſt gut auf ſeine Rechnung. Die Ausſichten für Januar
ſind nicht günſtig, weil die ſonſt in der Zeit ſtattfindenden
Feſtlichkeiten und Veranſtaltungen jetzt wohl wegfallen.
Es iſt die Hoffnung begründet; daß die ſtändigen Gehilfen
und Arbeiter auch in der arbeitsärmeren Zeit
durchge=
halten werden können. Arbeitszeitverkürzungen werden
bei ungünſtiger Witterung nicht zu umgehen ſein.
Die Metallinduſtrie war im allgemeinen be=
ſchäftigt, teils gut beſchäftigt. Die Zahl der Arbeitskräfte
vermehrte ſich um ein geringes. Die Ausſichten für die
nächſte Zeit ſind, namentlich für die Arbeitnehmer — die
auch in anderen Betrieben ſehr begehrt ſind — günſtig.
Die öffentlichen Arbeitsnachweiſe waren und ſind nicht
in der Lage, die gewünſchte Zahl Mechaniker, Schmiede,
Schloſſer, Spengler und Inſtallateure, Hobler, Bohrer,
Schweißer, Fräſer u. dgl. aufzutreiben. — Im
Schloſ=
ergewerbe war die Beſchäftigung der Werlſtätten eine
ſehr geringe; es hat den Anſchein, als ſei gegen den
Vormonat eine Verſchlechterung eingetreten.
Das
Schmiedehandwerk hatte vollauf zu tun.
Das Baugewerbe ruhte, wie alljährlich, um
dieſe Zeit. Während der Dauer des Krieges wird ſich die
Lage des Maurerhandwerks kaum wefentlich
beſſern. Die Aufträge für die Militärverwaltung ſind
aus=
geführt. Von anderen Verwaltungen ſind nur wenige
von Privaten gar keine Bauaufträge zu erwarten. Die
Zahl der Arbeiter blieb im Berichtsmonat annähernd die
gleiche wie im Monat vorher. Die Leute werden in der
nächſten Zeit kaum wieder Beſchäftigung in ihrem Gewerb
finden; ſie ſind aber faſt ſämtlich ſonſt untergebracht (auch
als Waldarbeiter) und können z. Zt. noch ſonſt
unterge=
bracht werden — Die Weißbinder waren im
allge=
meinen mäßig beſchäftigt, unter Berückſichtigung der
Jah=
reszeit können die Verhältniſſe aber nicht gerade als
un=
günſtig bezeichnet werden. Die Arbeitnehmer verſprechen
ſich von der nächſten Zukunft nicht viel, die Arbeitgeber
rechnen mit einem Anziehen der Arbeitsgelegenheiten. Im
Berichtsmonat ſind die Arbeitskräfte vermindert worden.
— Die Glaſer bezeichnen den Grad ihrer Beſchäftigung
als mittelmäßig bis gut. Die Ausſichten für die nächſte
Zukunft werden nicht günſtig beurteilt. Bis jetzt fanden
Entlaſſungen in nennenswertem Umfang nicht ſtatt; ſie
ſollen auch, ſoweit als möglich, in der nächſten Zeit
ver=
mieden werden. — Die Dachdecker waren ſämtlich mit
Aufträgen verſorgt. Die Verhältniſſe verändern ſich in
der nächſten Zeit bei günſtigem Wetter nicht. Die Zahl
der Arbeitskräfte blieb die gleiche, ſie wird auch fernerhin
zunächſt die gleiche bleiben. — Die Beſchäftigung der
Zimmerer war, der Jahreszeit entſprechend, eine
nor=
male. Wenn es gelingt, ausgeſchriebene, von den
Eiſen=
bahn= und Militärbehörden zu vergebende Arbeiten für
das Darmſtädter Gewerbe zu ſichern, was noch zweifelhaft
iſt, dann ſind die Ausſichten für die nächſte Zeit gut,
an=
dernfalls jedoch ſehr ſchlecht. Zum Teil iſt die Vergebung
der Aufträge für das Darmſtädter Gewerbe ſchon ungünd
ſtig verlaufen. Die Arbeiterzahl blieb gegen den
Vor=
monat die gleiche.
Die Holzinduſtrie als ſolche verharrte im Tief=
ſtand. Betriebe und Arbeiter waren indeſſen beſchäftigt
mit anderen Aufträgen für die Militärverwaltung: bei=
ſpielsweiſe ſind in drei größeren Betrieben nicht weniger
als 130 Tiſchler mit der Herſtellung von Sätteln be=
ſchäftigt. Die Zahl der Arbeitskräfte konnte ſogar
ver=
mehrt werden. Die Art und Weiſe, wie man ſich hier zu
helfen wußte, iſt ein ſchönes Zeugnis für die
Anpaſſungs=
fähigkeit unſerer Arbeitgeber und Arbeitnehmer beim
Eintritt neuer Verhältniſſe. Ueber die Ausſichten für die
nächſte Zeit läßt ſich nichts beſtimmtes vorausſagen. Der
Holzarbeiterverband hatte im Berichtsmonat immer noch
89 Arbeitsloſe. —
Die Lage der Schreinerwerk=
ſtätten war und iſt keine günſtige. Die Arbeitgeber
tei=
len mit, die einzigen größeren Aufträge der
Militärver=
waltung gingen faſt ausnahmslos an auswärtige
Liefe=
ranten, die häufig anſcheinend unter dem Selbſtkoſtenpreis
arbeiteten; auch ſeien die Lieferfriſten nicht ſelten ſo kurz
bemeſſen, daß ſich das kleine Handwerk nur in äußerſt be=
ſcheidenem Umfang beteiligen könne. Die Tapezierer
waren mit Militäraufträgen ſehr gut verſorgt. Die Aus=
ſichten für die nächſte Zeit ſind gute. Die Zahl der
Ar=
beitskräfte iſt bedeutend erhöht worden. Es mangelt an
gelernten Arbeitskräften. Auch Sattler könnten in großer
Zahl untergebracht werden, wenn ſie nur vorhanden
wären.
Die Beſchäftigung des Schneiderhandwerks
war, was die beſſere Herrenſchneiderei betrifft, ſehr ſchlecht,
in Uniformen gut — aber ſchlechter wie im Vormonat —
in ſonſtigen Heereslieferungen ſehr gut. In der feinen
Zivilſchneiderei wurden die Arbeitskräfte weiter
vermin=
dert, die Zahl der mit Fertigung von Bedarfsartikeln für
die Heeresverwaltung beſchäftigten Leute wurde vermehrt
Die Verhältniſſe werden ſich zunächſt nicht verändern.
Einige Werkſtätten der beſſeren Schneiderei wurden für
Lieferungsarbeiten eingerichtet. — Die Verhältniſſe de=
* Der deutſche Michel im Reichstag. Der Plenar=
ſitzungsſaal des Reichstages wird demnächſt einen
beſon=
deren plaſtiſchen Schmuck erhalten, der im vorigen Jahre
Profeſſor Fritz Klimſch, dem Berliner Bildhauer, in
Auf=
trag gegeben wurde. Der Künſtler, der ſich bei Ausbruch
des Krieges als Freiwilliger geſtellt hatte und eine
Zeit=
lang bei der Inſpektion der Fliegertruppen im Felde war,
legt jetzt während ſeines Urlaubs die letzte Hand an die
erſte dieſer Figuren, eine wehrhafte Verkörperung des
deutſchen Michel. Die Geſtalten, die weit überlebensgroß
in Bronze ausgeführt werden ſollen, ſind für die bis jetzt
leeren Niſchen über der Eſtrade des Präſidiums und des
Bundesrats beſtimmt, zwei für die Hauptwand in der
Breite des Saales, zwei an den Schmalſeiten, der breiten
Seite benachbart. Hierher kommt die Verkörperung der
Tapferkeit, jener prachtvolle jugendliche Michel. Klimſch
entwarf, innerlich erfüllt von den Erlebniſſen dieſer
Mo=
nate, eine Geſtalt von hinreißendem Schwung. Es iſt
ein Jüngling, für deſſen energiſch verhaltene Bewegung,
für deſſen trotzig ſtolzen Kopf dem Künſtler ſein eigener
Sohn Modell ſtand, jetzt als Kriegsfreiwilliger neben
ſei=
nem Bruder vor Warſchau. Kraftvoll greift der gerüſtete
Krieger nach dem Schwert an ſeiner Seite, während der
Kopf dem Herausforderer entgegenzublicken ſcheint. Die
Rüſtung, für die Klimſch in freier Weiſe Formen der
An=
tike, wie den Meduſenkopf mit ſeinen Ketten als Bruſt=
ſchmuck, die knappen Beinſchienen der Gotik, die kräftigen
Rundformen der Renaiſſance in gleicher Weiſe heranzog,
deckt den prachtvollen jungen Leib.
Krieg und Geſchäft. Der Krieg, der ſo viele
Menſchen brotlos macht, gibt anderen wieder viel zu
ver=
dienen, und dabei ſind es nicht nur die Induſtrien
die von vornherein auf den Krieg geſtellt ſind, ſondern
auch Firmen, die bisher dem Bedürfnis des Friedens
dienten, wiſſen ſich den neuen Forderungen geſchickt
anzupaſſen. Ganz merkwürdige neue Erwerbszweige ent=
ſtehen, und das ganze Erwerbsleben zeigt ein anderes
Bild, von dem Dr. Ernſt Franck in einem Aufſatz der bei
der Deutſchen Verlags=Anſtalt in Stuttgart erſcheinenden
Zeitſchrift Ueber Land und Meer erzählt. Eine große
Elektrizitätsfirma z. B., die in ihrem Auslandsgeſchäft
bedeutende Ausfälle hat, bringt manches wieder ein,
in=
dem ſie Millionen von Metallknöpfen für die
Heeresver=
waltung herſtellt; andere Firmen liefern Hunderttauſende
von Helmſpitzen oder eine Million Brotbeutel oder 60000
vorſchriftsmäßige Infanterieleibriemen uſw. An den
glänzenden Geſchäften, die die Konſervenfabriken machen,
nimmt die Weißblechinduſtrie ihren Anteil, denn für die
Konſervenbüchſen ſind gewaltige Mengen Weißblech nötig,
und die engliſche Ausfuhr an Weißblech fällt gegenwärtic
weg. Selbſt Induſtrien, die durch den Krieg naturgemäf
ſehr leiden, wie die Modebranche, erhalten doch auch
da=
durch einen Vorteil, indem ſie nicht mehr auf den Bezug
teurer ausländiſcher Waren angewieſen ſind. Freilich
nützt es dem Damenhutgeſchäft nicht viel, daß es keine
teuren Pariſer Modelle mehr zu beziehen braucht, wenn
die Kundin überhaupt keinen neuen Hut kauft, ſondern
den vorjährigen zum Umarbeiten bringt. Die
Verwun=
detenpflege gibr vielen Induſtriezweigen, beſonders den
chemiſchen Fabriken, ſowie allen Häuſern, die
Kranken=
pflegeartikel, Verbandſtoffe und dergleichen erzeugen, ſehr
reichlich zu tun. Bei den Zeitungen ſteigt wohl die
Abon=
nentenziffer und die Auflage, aber die Annahme eines
glänzenden Geſchäftsganges beruht auf Irrtum, denn das
Inſeratengeſchäft läßt nach und die Speſen wachſen
außer=
ordentlich, ſo daß von wirklichem Gewinn nicht die Red
ſein kann. Ein Induſtriezweig, der während des Krieges
und nach ihm — leider — auf großen Umſatz rechnen darf,
iſt die Fabrikation künſtlicher Glieder, die ja bei der hohen
Vervollkommnung dieſer Artikel zahlreichen
Schwerverwun=
deten den Wiedereintritt in die bürgerliche Exiſtenz
er=
leichtern. Der Baum der Induſtrie treibt im Kriege aber
auch ſehr viele Nebenſchößlinge, die z. T. recht
wunder=
lich anmuten. Gute Geſchäfte machen die Fabrikanten
von „Kriegsſchlagern” im Superlativ „Bombenkriegs
ſchlagern” die etwa mit der Deviſe angeprieſen werden:
„Dieſer Artikel wurde uns= von allen, die ihn zu Geſicht
bekamen, geradezu aus der Hand geriſſen.‟ Es handelt
ſich dabei um allerlei kleine Hauſier= und Maſſenartikel
die auf den Krieg Bezug haben, Anſichtskarten, Anſteck
nadeln, Hindenburg=Büſten, Kriegsſpielzeug und
derglei=
chen. Dieſe Induſtrie bringt ſehr wunderliche
Erzeug=
niſſe hervor, und der Mann, der ein gefühlvoll ſtiliſiertes
„Eiſernes Kreuz für Trauernde” als Erſatz der
Trauer=
kleidung anbietet, iſt noch nicht der ſonderbarſte
Schwär=
mer. An dem guten Abſatz der Kriegskarten verdienen
beſonders die Kartendruckereien, weniger die
Buchhänd=
ler. Ganz neue Möglichkeiten bietet der Krieg für
aller=
lei Vermittelungsgeſchäfte. Da gründet einer für alle die,
die mit Angehörigen oder Geſchäftsfreunden in
Feindes=
land in Verbindung treten wollen, eine Vermittelungs=
ſtelle über das neutrale Ausland; ein anderer bietet ſich
zur ſchnellſten Vermittelung zwiſchen der
Militärverwal=
tung und den Firmen an; ein dritter gründet’dafür ſogar
ein eigenes Blatt. Ein anderer wieder verkauft
abgeſtem=
pelte deutſch=belgiſche Briefmarken, die einen gewiſſer
Sammlerwert haben werden. Die Erfinder bieten kugel=
ſichere Panzerkorſetts an. Ein beſonders Findiger be
treibt die Herſtellung von Militärnähzeugen im Großen,
und ſo ruft der ganz anders geartete Bedarf mannigfache
neue Fabrikate hervor
** Eine paſſende Bezeichnung. Die franzöſiſche
Kommiſſion, die ſich mit der Ermittelung angeblicher,
natürlich erlogener, Greuel der deutſchen Soldaten
be=
faßt, wird kurz und bezeichnend „Greuelkommiſ=
ſion” genannt; denn ſie iſt in der Tat für alle anſtändig
denkenden Leute ein Greuel.
* Mit wem haben wir Krieg? Der Rottingham
Guardian teilt folgende Geſchichte mit: Auf einer Station
im Hinterland einer engliſchen Kolonie in Afrika erhält
der dienſttuende Offizier gegen Ende Auguſt von ſeiner
vorgeſetzten Behörde die Miteilung: „Der Krieg iſt
er=
klärt, alle feindlichen Staatsangehörigen ſind zu
verhaf=
ten.‟ Zwei Wochen ſpäter erhält die Behörde prompt
die Antwort: „Ich habe ſieben Deutſche, vier Ruſſen, zwei
Franzoſen, fünf Italiener, zwei Rumänen und einen
Amerikaner feſtnehmen laſſen. Bitte mir mitzuteilen, mit
wem wir Krieg haben.”
* Bitte Ganarienvogel nicht vergeſſen! Die neueſte
Nummer (7) der „Liller Kriegszeitung” enthält u. a. guten
ernſten Beiträgen in dem vom Münchener Künſtler Arnold
ausgeſtatteten Beiblatt „Kriegsflugblätter” folgendes
rüh=
rende Geſchichtchen: „Als ich im Begriff ſtand, mein Ge=
ſchäftszimmer des Bataillons in einem kleinen Dörſchen,
dicht in der Nähe des Feindes, aufzuſchlagen, betrat ick
ein Häuschen, an deſſen Tür ſtand: „Bitte Ganarienvogel
nicht vergeſſen!‟ Eine rauhe Soldatenhand hatte in
un=
gelenker Schrift dieſes geſchrieben, und zwar war dieſer
„Barbar” ein Sachſe, worauf das ſchön geſchwungene G
in „Ganarienvogel” hindeutete. Der Schützling war
über=
reich mit Waſſer, Zucker und Futter bedacht und ward
immer den nachfolgenden Truppenteilen auf dieſe Art
übergeben, von dieſen verpflegt, und iſt ſo erhalten
ge=
blieben. T., Lt. und Adj.
Maßſchuhmacherei haben ſich gegen den Vormonat
kaum geandert; ſie ſind immer noch ſchlecht. Eine der
Haupturſachen hierfür iſt in der Verteuerung des Leders
zu erblicken. Es gehen keine lohnenden Aufträge ein,
weder vom Zivil noch vom Militär. Die Zahl der
Ar=
beitskräfte blieb die gleiche. Die Lage der nächſten
Zu=
kunft wird von der Gehilfenſchaft nicht ungünſtig beurteilt.
Die Arbeitgeber ſind weniger optimiſtiſch. Gelernte
Schuh=
macher ſind gut in anderen Betrieben (Sattlerei u. dgl.)
unterzubringen.
Im Nahrungsmittelgewerbe klagen Metzger und
Bäcker über Mangel an Arbeitskräften. Der Stand des
Konditorengeſchäftes gegen normal wird mit
zwei Drittel angenommen. Die Steigerung der
Rohmate=
rialien übt einen ungünſtigen Einfluß aus. Man rechnet
damit, daß Leute entlaſſen werden müſſen. Das Verbot
der Nachtarbeit in Bäckereibetrieben wird demnächſt in den
Arbeitsverhältniſſen des Gewerbes tiefeinſchneidende
Aenderungen verurſachen.
Die chemiſche Induſtrie hat eine weitere Beſ=
ſerung ihres Beſchäftigungsgrades zu verzeichnen. Das
Perſonal konnte vermehrt werden. Die Ausſichten für die
nächſte Zukunft werden nicht ungünſtig beurteilt. Es iſt
möglich, daß mehr Perſonal erforderlich wird.
Die Lage im Buchdruckgewerbe war weiter
und iſt noch unbefriedigend. Eine kleine Beſſerung war
nur vorübergehend eingetreten. Die Geſchäftslage im
Ge=
werbe der Lithographen und Steindrucker, auch
der Chemigraphen, iſt eine ſehr ſchleppende. Die
Leute, die eben beſchäftigt ſind, können von einer zur
an=
deren Woche gerade ſo durchgehalten werden; an Neuein=
ſtellungen iſt nicht zu denken.
Fur Ungelernte waren die Verhältniſſe günſtig.
Der Nachfrage nach Leuten ſtanden nicht immer genügend
Angebote geeigneter Stellenſuchender gegenüber. Der
Fabrikarbeiterverband beurteilt den Beſchäftigungsſtand
als ziemlich gut Die Ausſichten für die nächſte Zukunft
ſind keine ſchlechten.
Was die Beſchäftigung der Frauen betrifft,
ſo waren die Verhältniſſe, wenn auch nicht gut, ſo dock
immerhin befriedigend. Es iſt intereſſant, die Beſſerung
in aufſteigender Linie an Hand der Zahlen der bei der
Ortskrankenkaſſe als verſicherungspflichtig angemeldeten
Frauen und Mädchen feſtzuſtellen. Nach einem
Nieder=
gang von der Zahl des Monats Juli (9779) bis zur Zahl
des Monats Auguſt (8822), ſteigt die Kurve in den
Mo=
naten September auf 8842, Oktober auf 9169, November
auf 9227 und Dezember auf 9462. In den Zahlen ſind
die vielen Heimarbeiterinnen nicht miterfaßt. Für Strick=
und Näharbeiten war noch geſorgt. Die
Militärverwal=
tung und Privatwerkſtätten beſchäftigten eine große
An=
zahl Frauen. Die Nachfrage nach kaufmänniſchem und
Bureauperſonal war reger. Da die Militärverwaltung für
die nächſten Monate regelmäßig große Aufträge an
Näh=
arbeiten zugeſagt hat, mit denen Hunderte von Frauen —
teils in einer von der Stadt einzurichtenden Betriebswerk=
ſtätte, zum größeren Teil als Heimarbeiterinnen — gegen
guten Verdienſt beſchäftigt werden können, iſt die Frage
der Arbeitsbeſchaffung für im Stricken und Nähen auch
nur einigermaßen bewanderte Frauen und Mädchen bis
auf weiteres gelöſt.
Der Wald und die Volksernährung im Kriege.
Mehrfach iſt in den Zeitungen darauf hingewieſen
worden, daß während des Krieges auch der Wald das
Seinige dazu beitragen müſſe, die Viehſtände zu
erhalten und die
Nahrungsmittelverſor=
gung Deutſchlands ſicher zu ſtellen. Die
Futtermittel des Waldes, beſonders das Gras von Wegen,
müßten in weiteſtem Umfange nutzbar gemacht werden.
Dieſe Forderung iſt ſelbſtverſtändlich; ebenſo ſelbſtver=
ſtändlich war es aber auch, daß die Forſtverwaltung nicht
gewartet hat, bis derartige Wünſche laut geworden ſind.
Alsbald nach Ausbruch des Krieges iſt den
Oberförſte=
reien empfohlen worden, in der Abgabe von Gras
den Viehhaltern, beſonders den Beſitzern von
Kleinvieh, weitgehendes Entgegenkommen
zu erweiſen. Wenn hiervon von der Bevölkerung
nur vereinzelt Gebrauch gemacht wurde, ſo lag der Grund
hierfür darin, daß damals ein Ueberfluß an Futter in
Feld und Flur vorhanden war und es daher nicht lohnend
erſchien, im Walde Gräſer und Kräuter zuſammen zu
ſuchen. Auch war das Gras von den Waldwegen und
Schneiſen, das den Hauptertrag bildet, damals ſchon
ge=
erntet.
Ueber den Wert und die Menge der in den
Beſtän=
den ſelbſt wachſenden Halbſchattengräſer und Kräuter
pflegen vielfach übertriebene Vorſtellungen obzuwalten. In
den meiſten Beſtänden ſind es doch nur beſcheidene Men
gen, die zuſammengebracht werden können. Aber doch
ſollten namentlich die Beſitzer von Kleinvieh (Ziegen,
Ka=
ninchen uſw.) die mit Beginn des Frühjahrs ſich bietende
Gelegenheit zur Gewinnung ſolchen Futters benutzen. Auch
durch Rupfen und Ausſchneiden von Gras und
Forſt=
unkräutern aus Hegen kann manche Laſt, mancher
Hand=
wagen Grünfutter gewonnen werden. Bei Beobachtung
der für die Hegpflege und den Schutz der jungen
Holz=
pflanzen, ſowie für Aufrechterhaltung der Ordnung
un=
erläßlichen Vorſchriften wird die Nutzung von Gras
und Futterkräutern in geeigneten
Beſtän=
den auch in dieſem Jahre ohne Entgelt geſtattet
werden. Die Grasnutzung von Wegen und Mähplatten
wird zweckmäßig, wie ſeither, fläch=nweiſe vergeben. Ob
es ſich empfiehlt, Grastage feſtzuſetzen, wie das im
Notjahr 1893 vielfach geschehen, kann nach den örtlichen
Verhältniſſen und dem eintretenden Bedarf erſt beurteilt
werden.
Wo der Eintrieb von Vieh in den Wald
ſich als notwendig oder wünſchenswert erweiſen ſollte,
wird dieſer nach Möglichkeit zugelaſſen werden. Auch in
der Abgabe von Waldſtreu darf ſich die Landwirtſchaft
im Bedarfsfalle des weitgehendſten Entgegenkommens
verſichert halten. Für das Sammeln von Beeren und
Pilzen im offenen Walde iſt bei uns eine beſondere
Er=
laubnis nicht erforderlich. Auch auf dieſe Nutzungen
wurde hingewieſen, ſie ſind aber nur in mäßigem Umfange
ausgeübt worden. Dagegen wurde der reiche Anfall von
Eicheln im Spätherbſt ausgiebig benutzt. Tauſende von
Zentnern ſind von Frauen und Kindern geleſen und damit
nicht allein ein guter Arbeitsverdienſt erzielt, ſondern auch
wertvolle Futtermittel eingebracht worden.
Durch Ausſchreiben am 2. Oktober 1914 iſt darauf
hin=
gewieſen worden, daß die landwirtſchaftliche Anbaufläche
vergrößert und der Ernteertrag unmittelbar vermehrt
wer=
den könnte, wenn die diesjährigen Abtriebsflächen in
ge=
eigneten Lagen zum Anbau von Feldfrüchten
als, landwirtſchaftlicher Zwiſchenbau
be=
nutzt würden. Dieſer ſogenannte
Waldfeldbau=
betrieb, bei dem beſonders gute Kartoffelernten erzielt
werden können. war noch vor wenigen Jahrzehnten in den
Wäldern der Rheinbene ſehr verbreitet. Der Mangel an
Arbeitskräften hat inzwiſchen zu nahezu gänzlicher
Auf=
gabe dieſes Betriebs genötigt. Es ſcheint, daß es aus
dieſem Grunde auch jetzt kaum gelingen wird, Liebhaber
für den Kartoffelzwiſchenbau auf Waldland zu finden
ſelbſt bei Verzicht auf jede Pachteinnahme. Vielleicht
geben dieſe Zeilen doch dem einen oder anderen Anlaß,
zu überlegen, ob die Ausſicht, den eigenen Kartoffelbedarf
im Herbſt ſelbſt einernten zu können, es nicht doch lohnt,
ſich der Mühe der Rodearbeit zu
unter=
ziehen.
* Eberſtadt, 9. Jan. (Vortrag.) Auf
Veran=
aſſung des Volksbildungsvereins ſprach im Saale zur
Harmonie Herr Pfarrer a. D. Erwin Becker=Frank
furt a. M. über das Thema: „Die Mohammedaner und
der Heilige Krieg‟. In trefflichen Ausführungen führte
der Redner die Anweſenden im Geiſte in das Land des
großen Propheten Mohammed, dem Stifter der nack
ſeinem Namen benannten Religion des Orients, um in
großen Streifzügen das Wichtigſte und manches
Wiſſens=
werte von Mohammeds Zeiten bis zum heutigen Krieg
des Jslams in lebendigen Farben zu ſchildern.
Pracht=
voll gelungene Lichtbilder, ſowie perſönliche Kenntniſſe
und Erfahrungen des Referenten trugen weſentlich dazu
bei, den Vortrag gemeinverſtändlich und intereſſant zu
geſtalten. Der reiche Beifall, welcher dem Redner am
Schluſſe geſpendet wurde, zeugte davon, daß den Freunder
der Volksbildungsſache wiederum ein Vortrag geboten
wurde, deſſen ſich wohl mancher noch recht lange dankbar
erinnern wird.
6 Arheilgen, 10. Jan. (Auf dem hieſigen
Standesamte) wurden im verfloſſenen Jahre 187
Geburten, 42 Trauungen und 79 Sterbefälle beurkundet.
Die Zahl der infolge des Krieges von hier
einge=
rückten Mannſchaften ſchätzt man auf weit über
1200, wovon ſchon jetzt zirka 30 als tot gelten und über
ein Dutzend mit dem „Eiſernen Kreuze” dekoriert wurden.
Es ſind dies gewiß hohe Zahlen, die beweiſen, wie ſtark
unſere Gemeinde mitwirkt, um unſer geliebtes Vaterland
gegen die neidiſchen Widerſacher zu verteidigen. All den
Braven, die ihr Leben ließen, ein treues Gedenken!
— Aus dem unteren Mümlingtale, 11. Jan. (
Ver=
kehrsklagen.) Man ſchreibt uns: Mit Ausbruch des
Orieges waren die Verkehrsmöglichkeiten im unteren
Mimlingtale weſentlich ſchlechter geworden. Doch
glaubt=
man, ſich hiermit abfinden zu müſſen mit Rückſicht auf
den Krieg. Zu Neujahr hat uns nun die Bayeriſche
Eiſenbahnverwaltung mit einem neuen Fahrplan
über=
raſcht, der in allen beteiligten Kreiſen die größte
Ent=
rüſtung hervorrief. Die Züge wurden ſo gelegt, daß es
den Reiſenden hieſiger Gegend unmöglich iſt, vom
Darmſtadt am ſelben Tage heimzufahren.
Wir müſſen und wollen aber nach unſerer Reſidenz und
von da am ſelben Tage wieder heimfahren können, denn
da wohnen unſere Angehörigen und Bekannten und da
ſind unſere Soldaten. Man hört, der
Detailliſten=
verein Aſchäffenburg habe mit einer
Ein=
gabe dieſe Verſchlechterung für uns
be=
wirkt. Die Mümlingtäler aber werden auch weiterhin
ihrer Reſidenzſtadt treu bleiben, hoffen aber, daß die
maßgebenden Behörden die Bayeriſche
Eiſenbahnver=
waltung darauf aufmerkſam machen, daß der Vertrag
uns Heſſen das Recht gibt, Anſchluß an die
Darmſtädter Züge zu erwirken. Die
Bürger=
meiſter der beteiligten Orte wollen demnächt die götigen
Schritte verſuchen.
Groß=Zimmern, 11. Jan. (Schwer verunglückt)
iſt am Donnerstag der Heizer Rapp aus Habitzheim, der
in der Seifenfabrik Groß=Zimmern beſchäftigt iſt. Der
große Laſtaufzug war ſtehen geblieben. Rapp machte ſich
mit ſeinem Werkzeug daran zu ſchaffen, als der Aufzug
ſich wieder plötzlich mit großer Geſchwindigkeit in
Be=
wegung ſetzte und dem R. eine ſchwere Verletzung an
rechten Oberſchenkel, ſowie eine klaffende Kopfwunde
bei=
brachte.
Offenbach, 11. Jan. (Im Hochwaſſergebiet)
das neben dem Stadtgebiet den Stadtteil Bürgel ſowie
das benachbarte Rumpenheim umfaßt, iſt über Nacht das
Hochwaſſer erheblich geſtiegen und hat über einen
halben Meter zugenommen. Der Main iſt heute über die
Ufer getreten und hat weite Strecken unter Waſſer geſetzt.
— Das Gebiet des Offenbacher Hafens ſteht jetzt völlig
unter Waſſer, ebenſo ſind im Stadtteil Bürgel und im
Nachbarort Rumpenheim weitere Strecken überflutet.
— (Eine ſchwere Bluttat ſpielte ſich in der Nacht
zum Sonntag in der Gaſtwirtſchaft „Zum Wildhof” in der
Waldſtraße ab. Der Inhaber dieſer Wirtſchaft, Heinrick
Altemeier, der beim Landſturm eingezogen iſt und auf
Ur=
laub nach Hauſe gekommen war, war nach reichlichem
Alkoholgenuß mit ſeiner Frau in Streit geraten. In der
Eiferſucht zog er ſein Meſſer und brachte damit ſeinen
Frau zwei Stiche bei, von denen der eine in den Kopf,
der andere in den Arm traf. Die Frau wurde in
lebens=
gefährlich verletzten Zuſtande ins Städtiſche Krankenhaus
gebracht. Der Meſſerheld wurde bald nach der Tat von
der Polizei verhaftet und geſtern der Militärbehörde
über=
wieſen.
Lampertheim, 11. Jan. (Eine Räuberhöhle),
4 Meter breit und 2 Meter hoch, hatten ſich vier hieſige
16jährige Burſchen im Lampertheimer Wald wohnlich
ein=
gerichtet und mit Lebensmitteln, wie Schinken, Wurſt
Brot, Käſe uſw. angefüllt. Die Waren hatten ſie bei
Lam=
pertheimer Geſchäftsleuten geſtohlen. Die Schinken und
Würſte hatten ſie mittels einer Bohnenſtange einem
Metz=
germeiſter durch das Fenſter abgehängt. Die Höhle wurde
von einem Förſter, dem viel Laubwerk, das den Eingang
zur Höhle verdeckte, an einem Punkte auffiel, entdeckt. Da
die Bewohner aber ausgeflogen waren, wartete man, bis
ſie wieder zurückkamen, und nahm ſie dann feſt.
Mainz, 11. Jan. (Folgenſchwerer
Zuſam=
menſtoß.) Als am Samstagvormſittag die Straßenbahn
am Depot in der Rheinallee abfuhr und in die Nähe des
Pro=
viantamtes kam, wollte ein Militärfuhrwerk in das
Pro=
viantamt einfahren. Die Pferde wurden ſcheu und raſten
gegen den Straßenbahnwagen zu. Der Wagenführer
bremſte, er konnte aber den Zuſammenſtoß nicht mehr
ver=
hüten. Mit Wucht ſtießen die Wagen zuſammen. Die
Wehrmänner Zettel, Bornholm und Kraus
wur=
den vom Wagen und Wehrmann Dominik, der auf
einem der Wagenpferde ſaß, auf die Straße gsſchleudert.
Sämtliche vier Leute erlitten erhebliche innere
und äußere Verletzungen, ſie wurden durch das
Militärkrankenauto ins Garniſonslazarett gebracht.
(Geheimnisvoller Tod.) Im Keller des Hauſes
Kaiſer Wilhelm=Ring 38 wurde am Sonntag morgen von
Hausbewohnern ein in demſelben Hauſe wohnender 15 Kaufmannslehrling, der in einer
Kolonialwaren=
handlung tätig iſt, in einer Ecke auf einem Sack liegend
anſcheinend tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei wurde
ſofort verſtändigt und der Artzt Dr. Manz herbeigeholt.
Derſelbe konnte nur den Tod des jungen Mannes
konſta=
tieren; äußere Merkmale waren an der Leiche nicht feſtzu=
ſtellen. — (Brutale Burſchen.) Zwei Wehrmänner,
die Samstag nacht gegen 12 Uhr nach Hauſe gehen wollten.
trafen an der Ecke Bonifazius= und Frauenlobſtraße einen
Ziviliſten mit einem Soldaten und zwei Frauenzimmer.
Der Soldat verhöhnte die Wehrmänner und rief ihnen
„Hämmel” zu. Als dies ſich die Wehrmännen verbaten
lief der Ziviliſt auf ſie zu und verſetzte ihnen Fauſtſtöße
ins Geſicht. Als der eine Wehrmann ſich zurückziehen
wollte, ſtellte ihm der Ziviliſt ein Bein und kam der Mann
zu Sturz, wobei er einen Arm brach. Die
hinzukom=
mende Polizei brachte die Beteiligten auf die Wache.
Worms, 11. Jan. (Den Venletzungen
erle=
gen.) Der geſtern nacht ins Krankenhaus eingelieferte
Arbeiter Schmitt, der in der Zuckerfabrik Offſtein einen
Schädelbruch erlitten hat, iſt kurz nach ſeiner Einlieferung
im Krankenhaus geſtouben.
Nackenheim, 11. Jan. (Der im Rhein
gefun=
dene alte Eichenſtamm) von etwa 9,0 Meter Länge
und mittlerem Durchmeſſer von 1,50 Meter wird jetzt von
dem Großh. Waſſerbauamt Mainz zum Verkauf
aus=
geſchrieben. Er wird als mehrere hundert Jahre alt
an=
gegeben.
Gießen, 11. Jan. (Der Kaiſer braucht
Sol=
daten.) Folgendes trug ſich in Gießen zu: Ein bei einem
hieſigen Bürger im Quartier liegender Landſtürmler aus
der Umgegend mußte ſtatt gefangener Franzoſen das Bett
hüten und hatte in dieſem Zuſtande ein begreifliches
Ver=
langen nach der ſorgſamen Pflege durch ſeine Ehefrau.
Dieſelbe wurde denn auch herbeizitiert, um den erkrankten
Krieger wieder zum Dienſt fürs Vaterland tauglich zu
machen. Allein ſie hatte die Rechnung ohne den — Storch
gemacht. Kaum hatte ſich das Ehepaar begrüßt, als der
Quartierwirt eiligſt die Hebamme herbeiholen und das
Landſturmquartier in eine Wochenſtube verwändeln mußte
in der ſich bald darauf Kriegszwillinge einſtellten, und
zwar angebrachterweiſe zwei ſtramme Jungen. So
wur=
den aus einem Pflegling im Handumdrehen derer vier.
Reich und Ausland.
Kaſſel, 11. Jan. (Frau Prinzeſſin
Reuß XXXIII. j. L.), Prinzeſſin Viktoria Margarete
von Preußen, iſt am Samstag von einer geſunden
Tochter glücklich entbunden worden. Mutter und Kind
befinden ſich den Umſtänden nach wohl.
Leipzig, 11. Jan. (Todesfall.) Geſtern iſt in
Brüſſel der dem dortigen Generalgouvernement zugeteilte
Reichsanwalt Dr. Schweiger geſtorben, der ſeinerzeit
im Konitzer Ritualmordprozeß als Staatsanwalt
fun=
gierte.
Davos, 10. Jan. (22 Schüler) der Anſtalt in
Schiers unternahmen heute früh in Begleitung zweier
Lehrer eine Skitour in der Richtung der Parſenhütte,
oberhalb Davos. Die erſte Abteilung geriet in eine
Rutſchlawine und wurde verſchüttet; die zweite
Ab=
teilung begann ſogleich unter Mithilfe einer
Rettungs=
mannſchaft die Bergungsarbeiten. Alle Verſchütteten, bis
auf einen, der wahrſcheinlich tot iſt, konnten ausgegraber
werden. Einer der Ausgegrabenen war tot, ein zweite
ſtarb auf dem Transport. Die übrigen wurden gerettet.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 11. Jan. (
Börſenſtimmungs=
bild Der günſtige Bankausweis, die guten Nachrichten
von den Kriegsſchauplätzen und befriedigende Meldungen
über den Verſand des Stahlwerksverbandes waren
ge=
eignet, die Börſenverſammlung in den zuverſichtlichen
Be=
urteilung der Geſamtlage zu beſtärken. Im
Geſchäftsver=
kehr kam aber dieſe günſtige Stimmung nur im Handel mit
Staatsanleihen, insbeſondere Kriegsanleihe, zum
Aus=
druck, die zu ziemlich unveränderten Kurſen umgeſetzt
wurden. Dagegen zeigte ſich für die Werte den
Kriegs=
material liefernden Unternehmungen eher
Realiſations=
luſt, wozu die Warnungen in den Zeitungen vor
über=
triebenen Steigerungen Veranlaſſung gegeben haben
ſol=
len; zum Teil wurden ſie 3 bis 4 Prozent niedrigen im
Kurſe genannt. Am Geldmarkt blieb die Flüſſigkeit bei
unveränderten Sätze beſtehen.
Fandwirtſchaftliches.
Donnerstag, den 14. ds. Mts., vormittags 10 Uhr,
findet auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt eine
Verſteigerung von 50 tragenden Stuten und zirka 20 Stück
ausrangierten Militärpferden ſtatt. Zur Verſteigerung
werden nur Landwirte zugelaſſen, die ſich verpflichten, die
Pferde in ihrem Betriebe zu verwenden und ſie während
der Kriegszeit nicht zu verkaufen. Die Verſteigerung
er=
folgt gegen Barzahlung.
Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 11. Januar. Auftrieb: 202 Schweine. Preiſe
(Schlachtgewicht 50 Kilogramm): 1. Qual. 88 Mk., 2. Qual.
87 Mk., 3. Qual. 86 Mk. Marktverlauf: flau; Ueberſtand.
Vermiſchtes.
* Landſturmleute, die
Kriegsgefan=
gene bewachen ſind Kriegsteilnehmer.
Die Frage, ob Landſturmpflichtige, die Kriegsgefangene
bewachen, im Sinne des § 2 des
Kriegsteilnehmerſchutz=
geſetzes „gegen den Feind verwendet” ſind, hat das
Ober=
landesgericht Dresden in einer Entſcheidung, die die
Leip=
zigen Zeitſchrift für deutſches Recht veröffentlicht, bejaht.
Der Beklagte war bei dem Landſturm=Infanterie=
Ba=
taillon 7 eingeſtellt. Dieſes iſt zwar immobil, wird aber
zurzeit zur Bewachung der Kriegsgefangenen
verwen=
det. Die Kriegsgefangenen haben dadurch, daß ſie in
Ge=
fangenſchaft geraten ſind, nicht aufgehört. Teile des
feind=
lichen Heeres zu ſein. Die Aufrechterhaltung der
Ge=
fangenſchaft iſt eine gegen den Feind gerichtete
Maßnah=
me. Die Truppenteile, die zur Bewachung der
Kriegsge=
fangenen und damit zur Aufrechterhaltung der Gefangen=
ſchaft verwendet werden, ſind daher im Sinne des
§=
des Reichsgeſetzes vom 3. Auguſt 1914 gegen den Feind
verwendete Truppen. Auch die Entſtehungsgeſchichte
zwingt zu dieſer Auslegung der Vorſchrift. Die Worte
„gegen den Feind geführt” die in dem Geſetz vom 21.
Juli 1870 enthalten waren, ſind durch die Worte „gegen
den Feind verwendet” erſetzt worden, um einer zu engen
Auslegung vorzubeugen. Die Ausſetzung des gerichtlichen
Verfahrens ſoll alſo nicht auf die Fälle beſchränkt ſein, wo
immobile Truppen im Felde unmittelbar gegen den Feind
verwendet werden, ſondern ſchon dann eintreten, wenn es
ich um eine Verwendung bei einer auch nur mittelbar
ge=
gen den Feind gerichteten Maßnahme handelt.
Friedensarbeit im Kriege. Deutſchlands
wirtſchaftliche Stärke, die ſchon wiederholt das Staunen
und den Neid unſerer Feinde erregt hat, ſpricht ſich auch
darin aus, daß unſere vorbildliche ſoziale Fürſorge
wäh=
rend des Krieges keine Unterbrechung erfahren hat,
ſon=
dern daß vielmehr Handel und Induſtrie Deutſchlands
freiwillig an ihrem Ausbau weiter arbeiten. Als ein er=
freulicher Beweis hierfür kann es gelten, daß der Deut=
ſchen Geſellſchaft für Kaufmanns=
Er=
holungsheime, deren Heime bekanntlich
gegenwär=
tig als Kriegslazarette dienen, auch während des Krieges
wieder eine Anzahl von Stiftungen zugegangen ſind. Es
traten der Geſellſchaft u. a. folgende Firmen bei:
Heidel=
berger Aktien=Brauerei vorm. Kleinlein mit 1000 Mark
die Mannheimer Gummi=, Guttapercha= und Asbeſtfabrik
A.=G. mit 1000 Mk., Ungenannt Wiesbaden mit 10000
Mark, Herr C. Ad. Roſſié und Frau Wwe. Matthien
Roſſié, Geſellſchafter der Firma Gebrüder Roſſié, in
Süch=
teln, errichteten eine Stiftung von 10000 Mk., Frau Geh.
Kommerzienrat Selve in Altena und Fabrikbeſitzer Walter
Selve erhöhten die zu Gunſten der Angeſtellten der Firma
Baſſe und Selve=Altena bereits errichtete Stiftung von
10000 Mark auf 20000 Mark. In hohem Maße
anerken=
nenswert iſt es auch, daß eine große Anzahl kaufmänni=
ſcher und techniſcher Angeſtellter der Geſellſchaft zugunſten
der in den Heimen untergebrachten verwundeten Soldaten
Geldſpenden überwieſen haben.
Literariſches.
g. Bilder aus dem öſterreichiſchen Hof=
und Geſellſchaftsleben von Vietor v. Fritſche.
Verlag Gerlach u. Wiedlung, Wien. Geb. 7,50, broſch.
6 Mk. Eine bemerkenswerte Zuſammenſtellung von
bio=
graphiſchen Notizen aus dem öſterreichiſchen
Geſellſchafts=
leben, Bilder aus dem Leben und Treiben der öſterreichi=
ſchen Ariſtokratie in vergangenen und neueſten Zeiten iſt
in dieſem umfangreichen Werk mit Fleiß und Sorgfalt zu=
ſammengetragen worden. Neben intereſſanten
Beſchrei=
bungen öſterreichiſcher Herrſcher= und Adelsſitze und deren
Werden und wechſelndes Schickſal im Laufe der Zeit
fin=
det man Beſchreibungen berühmter Feſte der hiſtoriſchen
Vergangenheit. All jene beliebten Wiener Ausflugsorte
die der Wiener nur mit Freude und Stolz nennt, werden
in faſt greifbarer Deutlichkeit beſchrieben.
— Die Fliegenden Blätter, die ſtets ein
Spiegel der Zeiten waren und alles, was jeweils im
Volke lebte und webte, mit geſundem deutſchen Humor
ſchilderten, haben auch die großen Ereigniſſe der heutigen
Tage in den gegenwärtigen Stoff ihrer Spalten
aufge=
nommen An ſich überall beliebt und bekannt, bieten
die Fliegenden Blätter hiernach gerade jetzt auch für unſere
im Felde ſtehenden wie auch für die von dort heim
gekehrten oder ſonſt im Vaterlande weilenden Soldaten
eine willkommene Lektüre. Abonnementsbeſtellungen
werden von der Feldpoſt und von jedem Poſtamt
ange=
nommen. Die Verlagshandlung Braun & Schneider,
München, ſtellt zum neuen Abonnement Probenummern
gerne gratis zur Verfügung. Preis pro Quartal (13
Num=
mern) Mk. 3.50.
— Sorge für die Hinterbliebenen und
Kriegsverſorgung. Was ſoll man für den Fall
ſeines Todes vorbereiten? Wie macht man ſein
Teſta=
ment koſtenlos ſelbſt ohne Notar? Rat, Hilfe und Unter
ſtützung für alle Hinterbliebenen und Kriegsverſorgung.
Mit Formularen und Beiſpielen von Dr. jur. E.
Karle=
mayer und Generalſekretär Paul L. Berg. 100 Seiten.
Preis 110 zu beziehen von Verlag E. Abigt, in
Wies=
baden und allen guten Buchhandlungen. Das vorliegende
Büchlein enthält alles Notwendige über Teſtament,
Erbrecht und Nachlaß, bis ins kleinſte gehende Anwei=
ſungen für die Hinierbliebenen.
Der Krieg.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 11. Jan. Amtlich wird verlautbart: 11.
Jan. Die Situation iſtunverändert. In Ruſ=
ſiſch=Polen, an der unteren Nida, geſtern hartnäckige
Kämpfe. Hier gingen die Ruſſen zum Angriff
über und verſuchten, an mehreren Stellen die
Flußnie=
derung zu paſſieren. Sie wurden jedoch unter ſtar
ken Verluſten überall abgewieſen.
Während dieſer Infanterie=Angriffe in den
benach=
barten Abſchnitten Geſchützkampf, der mehrere Stunden
hindurch anhielt. An der übrigen Front hat ſich nichts
Weſentliches ereignet.
Einer unſerer täglichen Aufklärungspatrouillen gelang
es geſtern nacht, die feindliche
Stellungzudurch=
brechen und in den dahintergelegenen Ort einzudringen
und bis an die Wohnung des feindlichen Regimentskom
mandeurs vorzuſtoßen. Von dieſem kühnen Unternehmen
kehrte die Patrouille mit 1 Offizier und 6 Mannals
Gefangenen zurück.
Da neuerdings feſtgeſtellt wurde, daß ſich Angehörige
der ruſſiſchen Armee der öſterreichiſch=ungariſchen
Uni=
formen bedienen, um Patrouillen und kleine Abteilungen
zu überfallen, wird nochmals betont, daß Offiziere und
Mannſchaften des Feindes wegen dieſer Art, die Geſetzc
und Gebräuche des Landkrieges zu mißachten, nicht als
Kriegführende behandelt werden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
von Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der ruſſiſche Kückzug und die
Bedrohung Warſchaus.
* Budapeſt, 11. Jan. Azt Eſt veröffentlicht eine
Mitteilung aus dem deutſchen Hauptquartier in Ruſſiſch=
Polen, die ſein dort befindlicher Berichterſtatter erhielt
Die Mitteilung lautet: Die Ruſſen erhalten täglich Ver=
ſtärkungen, aber ſeit einiger Zeit ſind ſie doch
genö=
tigt, ihren Rückzug fortzuſetzen. Im
Ver=
laufe ihres Rückzuges nehmen ſie die ſchon früher
vorbe=
reiteten Stellungen ein. Daher iſt die Verfolgung
ziem=
lich ſchwierig. Obwohl die Ruſſen ziffernmäßig ſtärker
ſind, haben die deutſchen Trappen die
Ober=
hand, und geht das Vondringen gegen War=
ſchau jetzt langſamer. Obwohl der politiſche Er
folg einer Eroberung Warſchaus bedeutend ſein würde,
ſo ſteht er andererſeits nicht ganz im Verhältnis zu den
großen Opfern, die ein Generalſturm erfondern
würde. Die Kämpfe ſchreiten langſam fort.
Die Engländer in Erwartung der Zeppelin=
Luftſchiffe.
* London, 11. Jan. Daily Chroniele meldet: Am
9. Januar überflog ein Luftſchiff, aus dem Innern
Belgiens über Veurne und Dünkirchen kommend, mit
dreiFlugzeugen in großer Höhe Calais in der
Richtung Dover. Die Geſchütze in Calais wurden in
Stellung gebracht, ohne den deutſchen Luftſchiffen zu
ſchaden.
Deutſche Flieger wieder über Dünkirchen.
* Dünkirchen, 11. Jan. Agence Havas meldet:
Deutſche Flugzeuge überflogen am Sonntag
Dünkirchen und die benachbarten Gemeinden und
war=
fen etwa 30 Bomben ab: aber infolge der getroffenen
Vorkehrungen ſind keine Menſchenopfer zu
be=
klagen.
Kriegsverrat.
* Inſterburg, 11. Jan. Das Kriegsgericht der
Landwehrinſpektion Inſterburg verurteilte, dem Oſtpreu=
ßiſchen Tageblatt zufolge, die Hökerin Auguſte Kam
ſchat wegen Kriegsverrats zum Tode.
Die
Oeffentlichkeit war während der Dauer der Verhandlung
ausgeſchloſſen.
Der Austauſch der kriegsuntauglichen
Gefangenen.
Bern, 11. Jan. Der Bundesrat wies die
Ver=
treter der Schweiz in Paris und Berlin an, den
Regierungen, bei denen ſie beglaubigt ſind, für den Fall
des endgültigen Zuſtandekommens der Verſtändigung
über die Rückbeförderung dauernd für militäriſche
Zwecke unverwendbarer Militärperſonen
zum Zwecke der Durchführung dieſer Rückbeförderung
die Dienſte des ſchweizeriſchen Roten Kreuzes und der
Sanitätszüge der Armee zun Verfügung zu ſtellen.
Die Tagung des franzöſiſchen Darlaments.
* Paris, 11. Jan. Die Humanité tritt der ver=
ſchiedentlich geäußerten Anſicht entgegen, die Tagung
des Parlaments müſſe möglichſt kurz ſein und
er=
klärt, der Krieg habe im Wirtſchaftsleben der Nation eine
tiefgehende Veränderung hervorgerufen und ernſte
dringende Probleme aufgeworfen, nicht nur für
die Armee, ſondern auch für die Induſtrie, die Fabriken
und die ganze wirtſchaftliche Organiſation des Staates
Die Anweſenheit von 200 Deputierten an der Front werde
an den Ergebniſſen der militäriſchen Operationen nichts
ändern. Aben wenn mangels Methode und Kontrolle in
der militäriſchen und zivilen Organiſation Anarchismus
und Verſchwendung platzgreifen würden, und wenn
in=
folge eines übereilten Schluſſes der Seſſion der
Exekutiv=
gewalt unumſchränkte Vollmacht gelaſſen würde, dann
könnten die franzöſiſchen Soldaten Helden ſein,
Frank=
reich würde doch von dem preußiſchen Militarismus ge=
ſchlagen und zerſchmettert werden. Deshalb verlangen
wir, ſo ſchreibt das Blatt, daß die Kammer nicht nur
wie gewöhnlich, ſondern mehr wie gewöhnlich
tage. Was das Volk von dem Parlament verlangt, iſt
nicht mehr ein Schauſpiel aufreizender politiſchen Debatten
oder von Lawinen von Reden. Was erwartet und
gefor=
dert wird, iſt eine ernſte geregelte planmä
ßige und gewiſſenhafte Arbeit, aus der die
nationale Verteidigung einen großen Nutzen ziehen kann.
Das franzöſiſche Offizierkorps.
TU Zürich, 11. Jan. Der Korreſpondent der
Neuen Züricher Ztg. beſpricht die Perſönlichkeiten des
franzöſiſchen Haupiquartiers und führt über General
Joffre u. a. folgendes aus: Seit Joffre den Oberbefehl
inne hat, verabſchiedete oder verſetzte ernicht
weniger als 77 Generale. Dieſe Zahl ſoll inzwi=
ſchen noch zugenommen haben. Von allen politiſchen
Ge=
neralen und Armeekorps=Kommandanten, d. h. ſolchen,
die ihre Stellung durch Vermittelung politiſcher
Macht=
haber erhalten hatten, iſt ein einziger übrig geblieben
nämlich General Sarail, der hohe ſtrategiſche Fähigkeiten
gezeigt hat. Der geringſte Verſtoß in der Truppenführung
wird ſtreng beſtraft, beziffert man doch die Zahl der ge
maßregelten höheren Offiziere auf 150.
Nicht nur hat Joffre das Kommando der franzöſiſchen Ar
mee verjüngt, ſondern er hat auch fortwährend die
körper=
lich und geiſtig unfähigen Offiziere ausgemerzt und den
militäriſchen Geiſt des Ganzen gehoben.
Die polniſche Frage.
Kopenhagen, 11. Jan. Rjetſch vom 2.
Ja=
nuar berichtet über das Slawendiner in
Peters=
burg, welches der polniſchen Frage gewidmet
war. Der Hauptredner des Abends, Schtſekeglawitſch,
hielt den Polen ihre Sünden vor und betonte, indem er
auf Kosziuskos Ausſpruch „Finis Poloniae”, hinwies,
daß ſich die Polen nicht davon träumen
laſſen ſollten, es würde ein neues Polen
ohne die ruſſiſchen geſetzgebenden
Konſti=
tutionen zuſtande kommen. Von den
anweſen=
den Polen war keiner dazu zu bringen, das Wort zu
er=
greifen. Endlich ergriff auf allgemeine Aufforderung der
Vertreter der polniſchen Preſſe das Wort. Er begnügte
ſich mit der Bemerkung, daß Deutſchland auch nach einem
Siege Rußlands noch ein ſchrecklicher Gegner kraft ſeiner
inneren Organiſation ſein werde. Man müſſe die
pol=
niſche Frage mit zärtlicher Aufmerkſamkeit behandeln
und nicht mit ſo umnachtetem Verſtande wie die=
ſes ſeitens der Ruſſen geſchehe. Da dieſe Anſpielung
dem Vorſitzenden nicht gefiel, wurde der Redner am
Wei=
terſprechen gehindert und die Verſammlung ge=
ſchloſſen.
Die Gleichberechtigung der Zuden in Rußland.
*Kopenhagen, 11. Jan. Nach der Rjetſch vom
4. Januar iſt im Moskauer Stadtbezirk von Petersburg
von der Polizei eine Razzia nach denjenigen Juden
vorgenommen worden, die ſich in Petersburg aufhalten
ohne das geſetzliche Recht dazu zu haben. Es wurden eine
ganze Anzahl Juden verhaftet und mit Arreſtſtrafen
belegt.
Die Antwort der engliſchen Regierung
auf die Note der Vereinigten Stadten.
* Waſhington, 11. Jan. (Meldung des
Reu=
terſchen Bureaus.) Der Antworttext der engli
ſchen Regierung auf die Note der Verei
nigten Staaten iſt geſtern veröffentlicht worden. Er
verſichert im allgemeinen, daß alle in der Note berührten
Punkte ſorgfältig und in demſelben Geiſt der Freundſchaft
und Offenheit erwogen worden ſeien, der die Note
kenn=
zeichne. Darauf wird die Anſicht entwickelt, daß über den
Umfang der Erſchwerung des amerikani=
ſchen Handels durch England ein großes
Miß=
verſtändnis beſtehe. Die engliſche Note führt zum Beweiſe
die Ziffern der Ausfuhr von Neu=York nach
Skandinavien, Italien und Holland für November 1913
an, verglichen mit denen für November 1914. Alle dieſe
Ziffern, ausgenommen der nur wenig veränderten für den
Handel mit Holland, erwieſen eine enorme Vermehrung
der Ausfuhr. Die Ausfuhr nach Dänemark habe im
No=
vember 1913 558 000 Dollars, im November 1914 aber
7 101000 Dollars betragen.
Die engliſche Note weiſt darauf hin, daß der ungün=
ſtige Einfluß, den der Krieg auf einige große Induſtrien
z. B. die Baumwollinduſtrie, gehabt habe,
ver=
mutlich auf die verminderte Kaufkraft Frankreichs,
Eng=
lands und Deutſchlands zurückzuführen ſei. Sodann
wer=
den die Ziffern der amerikaniſchen Kupferaus
fuhr nach den neutralen Ländern erörtert, die ſämtlich
eine große Vermehrung aufweiſen, woraus zu ſchließen
ſei, daß der größte Teil des Kupfers nicht für die neutrale,
ſondern für die kriegführende Macht beſtimmt geweſen iſt,
die nicht direkt habe importieren können. Die engliſche
Note ſagt weiter, England ſei bereit, zuzugeſtehen,
daß Lebensmittel nicht beſchlagnahmt
wür=
den, wenn ſie nicht für den Feind beſtimmt ſeien, könne
aber in dieſer Hinſicht kein definitives Verſprechen geben.
Die engliſche Regierung weiſt auf die ſteigende Gefahr
hin, daß neutrale, an Feindesland angrenzende Länder
zu Stapelplätzen großen Maßſtabs für den Feind würden
England verſuche daher im Intereſſe ſeiner eigenen
natio=
nalen Sicherheit, alle für den Feind beſtimmten Güter
an=
zuhalten, ohne die Zufuhr wirklich für die Neutralen be=
ſtimmter Güter zu erſchweren.
Die Antwortnote weiſt auf die geringe Zahl der
Schiffe hin, die vor ein Priſengericht geſtellt wurden, deſ=
ſen Entſcheidungen nicht ungünſtig für die Neutralen
ſeien. Vom 4. Auguſt 1914 bis zum 3. Januar 1915 feien
von den Vereinigten Staaten 737 Schiffe nach
Skandina=
vien, Holland und Italien gefahren; davon ſeien 45 von
ein Priſengericht geſtellt worden. Die Antwort betont die
Unmöglichkeit, verdächtige Schiffe auf hoher See zu
un=
terſuchen. Die Ladung könne nur im Hafen
gründlich unterſucht wenden. Die Note weiſt
ferner darauf hin, daß Baumwolle nicht auf die
Konter=
bandeliſte geſetzt worden ſei, aber England ſei davon
un=
terrichtet worden, daß Kupfer unter Baumwolle
verbor=
gen wurde, ſo daß die Ballen ausgeladen und gewogen
werden müßten. Es ſei ſchwer fün England, Kautſchuck
aus den Kolonien nach den Vereinigten Staaten ausführen
zu laſſen, da es von den Kriegführenden nötig gebraucht
werde. Es beſtehe der Verdacht, daß ſeit dem Beginn
des Krieges große Mengen Kautſchuck nach Amerika
aus=
geführt worden ſeien. Die von Grey gezeichnete Nota
ſchließt, die engliſche Regierung wünſche, daß der Ausfuhn
und dem Konſum amerikaniſcher Güter durch Neutrale kein
Hindernis in den Weg gelegt werde.
* London, 11. Jan. Die Blätter drücken ihr
Ver=
trauen aus, daß die Antwort Greys auf die
ameni=
kaniſche Note eine gute Aufnahme in den
Vereinig=
ten Staaten finden und die Mehrheit der Amerikaner
über=
zeugen wird, daß ihre Beſchwerden der wirklichen
Begrün=
dung entbehren und daß die Antwort einer vollſtändigen
Uebereinſtimmung den Weg ebnen wird.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 11. Jan. Die Regierung
legte der Kammer einen Geſetzentwurf vor, der zur
Beſtreitung der Kriegsausgaben einen
außerordentlichen Kredit von 10
Millio=
nen Pfund verlangt. Der Geſetzentwurf wurde
einer Kommiſſion überwieſen. Die Kammer begann
hierauf die Beſprechung des Staatshaushaltes. Der
Be=
richterſtatter teilte mit, daß mit den obenerwähnten außer
ordentlichen Krediten, ſowie mit den außerordentlichen
Ausgaben von annähernd drei Millionen Pfund, die
be=
reits gemacht wurden, und mit dem Defizit des
gewöhn=
lichen Staatshaushaltes das Defizit des nächſtjährigen
Staatshaushaltes etwa 20 Millionen Pfund beträgt.
* Petersburg, 11. Jan. Der Generalſtab der
Kaukaſusarmee teilt mit: Der Kampfinder Gegend
von Kara=Urgan dauert mit größter
Hart=
näckigkeit an. Auf den anderen Kriegsſchauplätzen
keine beſondere Veränderungen.
* Wien, 11. Jan. Wie aus Konſtantinopel
gemeldet wird, hielt anläßlich einer in Damaskus von
der arabiſchen Jugend zu Ehren des ägyptiſchen
Natio=
naliſten Abdul Aſis veranſtalteten Feier der Ober
kommandant Tſchuiſch eine Rede, in der er ausführte:
Es gibt Leute, welche glauben, es ſei Deutſchland, das
uns in den Krieg getrieben hat. Dies iſt eine falſche
Auf=
faſſung, die man berichtigen muß. In Wirklichkeit
wollen Frankreich, England und Rußland
das Kalifat unterdrücken, indem ſie Tag und
Nacht darauf ſinnen, ihre Beſitzungen vor inneren Wirren
zu bewahren, die durch die Bande hervorgerufen werden
könnten, welche ihre muſelmaniſchen Untertanen mit dem
Kalifat verknüpfen. Ich habe wiederholt in
Konſtanti=
nopel mit dem Botſchafter Frankreichs geſprochen.
Gegenüber ſeinen Beſchwerden über die Erhebung der
Muſelmanen verwies ich auf die Leiden der unter franzö=
ſiſcher Herrſchaft ſtehenden Muſelmanen. Der
Dreiver=
band hatte begonnen, uns als Feinde anzuſehen,
weil wir gleich zu Beginn des europäiſchen Krieges mobi
liſierten. Kurze Zeit darauf verſuchte Rußland, durch
ſein Eindringen in den Bosporus unſere Flotte
anzugrei=
fen. Gott ſei dank iſt unſere Flotte aus dem
Zuſammen=
treffen ſiegreich hervorgegangen und der Verſuch
Ruß=
lands geſcheitert. Die Erklärungen des türkiſchen
Ober=
kommandanten ſtellen, bemerkt das Korr.=Bureau, die beſte
Antwort auf das ruſſiſche Orangebuch dar, das die Schuld
an dem Bruche zwiſchen der Türkei und dem Dreiverband
Deutſchland zuzuſchieben ſucht.
Türkenfurcht in Tiflis.
* Kopenhagen, 11. Jan. Wegen der
maſſen=
haften Abreiſe der Bevölkerung von Tiflis
hat der ruſſiſche Gouverneur in einer Bekanntmachung
vetont, daß die Stadt keineswegs gefährdet ſei.
Die großen Verſtärkungen von Tiflis und die
Fortbrin=
gung des Staatseigentums ſei nur eine der im Krieg
übli=
chen Maßregeln. Der Gouverneur droht den Perſonen,
die falſche Gerüchte verbreiten, mit 3000 Rubel Geldſtrafe
oder Gefängnis bis zu 3 Monaten.
Die Srledigung des Zwiſchenfalls von Hodeida.
* Rom 11. Jan. Eine Meldung der Agenzia
Ste=
fani beſagt, die Pforte habe den Wali von Yemen be=
auſtragt, Italien für den Zwiſchenfall von
Ho=
deida jede Genugtuung zu gewähren, den
Salut der Fahne einbegriffen. Die Unterſuchung der
Er=
eigniſſe durch die Sonderkommiſſion iſt bereits im Zuge
unter Mithilfe des italieniſchen Konſuls.
* Rom, 11. Jan. Giornale d’Italia erklärt, ver=
ſichern zu können, daß der Zwiſchenfall von
Ho=
deida ſeiner Löſung entgegengeht. Die Pforte hat den
Behörden von Yemen den Befehl gegeben, den
Zwiſchen=
fall zu beenden, indem ſie alle von der italieni=
ſchen Regienung aufgeſtellten
Forderun=
gen ohne Unterſchied annimmt, darunter die Begrü=
ßung der italieniſchen Flagge. Das Blatt ſagt, unſere
leitenden Kreiſe wiſſen, daß Anordnungen in dieſem Sinne
erlaſſen worden ſind und haben keinen Anlaß zu zweifeln
an der Ausführung der Maßregeln. Zu der
gebräuch=
lichen Feſtſtellung der Tatſachen iſt bereits eine italieniſche
Kommiſſion und von ſeiten des Wali von Yemen be=
ſtimmte Beamte ernannt worden. Der italieniſche Konſul
iſt von der „Giuliano” gelandet, um an der Unterſuchung
teilzunehmen und ſie zu beſchließen.
* Berlin, 11. Jan. Der Lokalanzeiger meldet aus
Mailand: Der italieniſche Küſtenfahrer „Palmirino‟
traf geſtern bei Venedig drei Treibminen
an. Es gelang der Mannſchaft, zwei davon ins
Schlepp=
tau zu nehmen und an die Marine abzuliefern, wofür ſie
600 Lire Belohnung erhielt.
** Freiburg, 11. Jan. Der Direktor der
Haut=
klinik der Freiburger Univerſität, Profeſſor Dr. Eduard
Jacobi, iſt im Operationsgebiet erkrankt und ge=
ſtorben.
* Torgau, 11. Jan. Die in der Nacht vom Frei
täg zum Samstag aus dem Fort Zinna bei Torgau
entwichenen franzöſiſchen kriegsgefangenen Offiziere,
Oberleutnant de Mouſtier und Leutnant Waharte,
ſind geſtern abend gegen 9 Uhr in Eilenburg, als ſie
dört aus einem Reſtaurant heraustraten, erkannt und
feſtgenommen worden. Sie ſind bereits wieder in
Torgau bei der Kriegsgefangenen=Kommandantur
ein=
geliefert.
* Kopenhagen, 11. Jan. An amtlicher Stelle
hier wird erklärt, daß die Nachricht, Großfürſt
Alexander Michailowitſch ſei im Kaukaſus
ge=
fallen, unrichtig iſt.
** Kopenhagen, 11. Jan. Die Petersburger
deutſche Zeitung Herold ſtellt mit dem 1. Januar
(älten Stils) ihr Erſcheinen ein.
* London, 10. Jan. Die amtlichen Tabellen der
Lebensmittelpreiſe zeigen eine
allgemeine
Preisſteigerung um zwanzig Prozent gegen den
Januar vorigen Jahres.
Vatikan und Quirinal.
* Zürich, 9. Jan. Die oft gut unterrichtete
Perſe=
veranza veröffentlicht eine Korreſpondenz aus Rom, worin
von privaten Unterhandlungen zwiſchen Italien und dem
Vatikan die Rede iſt zwecks Wiederherſtellung der
diplo=
matiſchen Beziehungen. Das Blatt verſichert
Verhand=
lungen, die noch keinerlei offizielles Gepräge tragen. Doch
hätten in den letzten Tagen zwiſchen einem Kardinal und
einem Senator, deſſen Beziehungen zum italieniſchen Hofe
ſehr bekannt ſind, Beſprechungen ſtattgefunden. Es
han=
dele ſich vorläufig darum, eine Grundlage zu finden, auf
der weitere Verhandlungen aufgebaut werden könnten.
Sowohl Italien wie der Vatikan hätten großes Intereſſe
an einer Verſtändigung. Der Papſt wiſſe genau, daß er
an einer künftigen Friedenskonferenz nicht teilnehmen
könne, wenn Italien irgendwie energiſch dagegen prote=
ſtieren würde. Andererſeits habe Italien kein Intereſſe
daran, beim allfälligen Ausbruch von Feindſeligkeiten
gleichſam im eigenen Hauſe einen Feind zu beherbergen,
der trotz des Krieges nicht ausgewieſen werden könnte.
Für die Anbahnung von Verhandlungen ſprechen
verſchie=
dene Tatſachen: Einmal, daß beim Neujahrsempfang im
Quirinal auch die katholiſchen Ratsherren der Stadt Rom
erſchienen; dann daß eine Differenz zwiſchen dem
Vati=
kan und der Regierung vorgeſtern dahin erledigt wurde,
daß dem Erzbiſchof von Genua das Exequatur erteilt
wurde, nachdem die Angelegenheit ſchon anderthalb Jahre
in Schwebe war.
Darmſtadt, 12. Januar.
— Das geſtrige Konzert des Richard Wagner=Vereins
hhatte wohl mehr den Zweck, den ausübenden jugendlichen
Künſtlern den Weg für ihre weitere künſtleriſche Laufbahn
zu ebnen, als ausgereifte künſtleriſche Leiſtungen
darzu=
bieten. Der Celliſt Enrico Mainardi aus Mailand
hat ſich für ſein jugendliches Alter ſchon eine gewiß
Achtung gebietende Technik angeeignet, einſtweilen aber
ſteht die Technik noch obenan und ſein Spiel wird noch
zu ſehr von dem Beſtreben beeinflußt, die techniſchen
Schwierigkeiten zu überwinden, als daß es ſich künſtleriſch
frei entfalten könnte. Er ſpielte Sonate für
Vibloncello mit Klavierbegleitung von Brahms,
Suite Nr. 2 für Violoncello von Bach und zum Schluß
drei Stücke für Violoncello mit Klavierbegleitung von
Suk, Herbert und Randegger.
Die Sängerin Alice Benda=Lenne aus
Frank=
furt gebietet über eine hübſche, beſonders in der Höhe
glockenhelle Soubrettenſtimme, deren Tonbildung und
Ausdrucksfähigkeit für die Schubertſchen Lieder ſich als
noch nicht ausreichend erwieſen, während ſich den altdeut=
ſchen Volksweiſen ihre niedliche Stimme beſſer anpaßte
und man bei dem ſchlichten Charakter dieſer Lieder, die
auch recht ſauber geſungen wurden, von einem künſtleri=
ſchen Pathos des Vortrags abſehen konnte.
Als ein tüchtiger Klavierſpieler und fertiger
Künſt=
ler erwies ſich Herr Adolf Knotte aus Frankfurt, der die
Klavierbegleitung übernommen hatte.
Letzte Nachrichten.
—* Haag, 11. Jan. Halbamtlich wird gemeldet: Das
genaue Ergebnis der mittags abgeſchloſſenen An
leihe ſteht noch nicht feſt, es ſind aber bereits mehr als
300 Millionen gezeichnet worden.
Kriegschronik (Nr. 13).
B. Dez.: Das erſte deutſche Flugzeug erſcheint über der
Themſemündung.
31. „ Die Geſamtbeute unſerer am 11. November in
Polen begonnenen Offenſive beträgt 136060
Gefangene, über 100 Geſchütze und über 300
Maſchinengewehre. Die Zahl der Gefangenen
im Deutſchen Reich am Jahresſchluſſe beträgt
8138 Offiziere und 577 875 Mann.
1. Jan.: Das engliſche Linienſchiff „Formidable” wird im
Kanal durch ein deutſches Unterſeeboot zum
Sinken gebracht; 500 Mann finden ihren Tod.
3. „ In Polen wird nach mehrtägigem Ringen der
befeſtigte ruſſiſche Stützpunkt Borzymow
ge=
nommen, dabei 1000 Gefangene gemacht und
ſechs Maſchinengewehre erbeutet. — Die
tür=
kiſche Kaukaſus=Armee beſetzt die Städte
Ardakan und Sarikamiſch; ſeit dem 25. Dez.
machten die Türken 2000 Ruſſen zu
Ge=
angenen.
4. „ Hartnäckige Kämpfe bei Thann und Steinbach
im Oberelſaß. — Während der Kämpfe der
Weihnachtszeit haben die Oeſterreicher auf
dem nördlichen Kriegsſchauplatz über 12700
Ruſſen gefangen genommen.
5. „ Für die von unſeren Truppen beſetzten Gebiets,
teile von Ruſſiſch=Polen wird deutſche
Zivil=
verwaltung eingeſetzt.
6. „ Die deutſchen Truppen beſetzten Urmia.
7. „ Die Franzoſen wiederholen ihre Angriffe bei
Sennheim, die aber blutig zurückgeſchlagen
werden.
8. „ Weiteres Fortſchreiten der deutſchen Offenſive
öſtlich der Rawka.
9. „ Großfürſt Alexander Michailowitſch gefallen
Bei einem erfolgreichen Sturmangriff in den
Argonnen werden 1200 Gefangene gemacht.
Abfallverwertung.
Der begrenzte Vorrat an Getreide, der zu dem
Ver=
bote der Verfütterung von Roggen geführt hat, macht die
geringen Futtermittelbeſtände im Deutſchen Reiche be=
ſſonders fühlbar. Daher iſt es dringend notwendig, zur
Auffüllung der Beſtände alle Materialien zu ſammeln, die
etwa zum Verfüttern geeignet ſind. Es handelt ſich vor
allem um die Brauereirückſtände und die
Küchen=
abfälle. Auf die Bedeutung der Brauereiabfälle hat
kürtzlich der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter aufmerkſam
gemacht und die daraus hergeſtellten eiweißreichen
Trok=
kenfutterarten als Beimiſchung zu anderem Futter
emp=
fohlen. Aus dem Rundſchreiben geht hervor, daß die deut=
ſchen Brauereien 16000 Tonnen dieſes wertvollen
Fut=
ters im Werte von faſt 5 Millionen Mark auf den Markt
bringen können, wozu noch 4000 Tonnen Trockentrub und
12000 Tonnen getrocknete Hopfentreber im Werte von
beinahe 1 Million Mark kommen Neben dieſen großen
Mengen wertvoller Futterbeſtände aus den Brauereien
gehen ungeheure Quantitäten Futter durch
Verſchwen=
dung der Küchenabfälle verloren. So betragen die
Küchen=
reſte einer Stadt von 100000 Einwohnern täglich zirka 50
Zentner, jährlich alſo zirka 18000 Zentner wertvolles
Kraftfutter. Nimmt man an, daß in allen Städten
Deutſchlands bis zu 30000 Einwohnern 18 Millionen
Menſchen wohnen, ſo würden aus ihren Küchen 3250 000
Zentner Abfälle als Futtermittel gewonnen werden
kön=
nen. Die Menge hat, wie aus dem Rundſchreiben des
preußiſchen Miniſters des Innern über die Verwertung
der Küchenabfälle hervorgeht, einen Wert von 24,75
Mil=
lionen Mark und deckt etwa 4 Prozent des Fehlbetrages
an Kraftfutter. Freilich wind bei der Berechnung des
Miniſteriums mit Trockenfutter gerechnet, deſſen
Herſtel=
lung große Koſten verurſacht.
Man wird ohne Ueberrteibung behaupten können, daß
die Abfälle in der Regel nur auf dem Land und in den
Landſtädten als Viehfutter zur Verwendung kommen.
Sonſt iſt überall die Verunreinigung und damit die
Ver=
geudung der Abfälle üblich, ſelbſt dort, wo eine
Zweitei=
lung vorgenommen wird. Denn es nützt nichts. Papier
geſondert zu ſammeln, ſolange Scherben, Holzabfälle,
Na=
deln und andere Eiſenteile mit den Gemüſeabfällen in
denſelben Eimer geworfen werden. Dieſe Beſtandteile
nachträglich aus dem Müll auszuleſen, muß nach den bisher
gemachten Erfahrungen als vollkommen ausgeſchloſſen
gelten. Will man die Lebensmittelabfälle der
Verfütte=
rung zuführen, was unter den heutigen Umſtänden im
Intereſſe der Selbſterhaltung notwendig iſt, ſo muß die
Trennung der Rückſtände bereits in der Häuslichkeit
er=
folgen und ihre Ueberführung an den Viehzüchter durck
eine gute Organiſation gewährleiſtet werden. Man wird
ſich dabei auf das Sammeln des Schweinefutters be=
ſchränken müſſen, weil es Rückſtände von Obſt, das leicht
fault, von Fleiſch, Fiſch und dergleichen mit enthalten
darf, während das Futter für Wiederkäuer von dieſen
Subſtanzen frei ſein muß. Wo bisher Verſuche mit dem
Sammeln des Küchenabfalls gemacht worden ſind,
bezie=
hen ſie ſich daher auch allein auf die Schweinezucht.
Die bekannteſten Verſuche ſind die der Stadt
Char=
lottenburg, die die Dreiteilung des Mülls eingeführt
hat. Anfangs hat man die Lebensmittelreſte in einer
ſtäd=
tiſchen Schweinezüchterei direkt verfüttert, aber damit
ſchlechte Erfahrungen gemacht. Viele Tiere gingen an
Seuchen ein, andere ſtarben an Darm= oder
Magenerkran=
kungen, da ſich feſte und ungeeignete Abfälle unter den
brauchbaren befanden. Deshalb iſt man dazu
überge=
gangen, die Lebensmittelabfälle nochmals ſortieren zu
laſſen und ſie durch Erhitzen zu einem Preßfutter zu
ver=
arbeiten, das einen hohen Gehalt an Nährſtoffen und eine
günſtige Wirkung auf den Fettgehalt der Milch hat. Wenn
és ſich trotzdem nicht unbedingt bewährt hat, ſo iſt die
Urſache dafür darin zu ſuchen, daß ſich ungeachtet des
Ausſortierens und Mahlens die ſcharfen und harten Be=
ſtandteile aus dem Futter nicht vollſtändig fernhalten
laſſen. Bedenkt man außerdem, daß Charlottenburg der
Geſellſchaft, die die Verwertung übernommen hat, pro
Kopf der Bevölkerung 1.80 M. vergütet, ſo wind man zu
dem Schluſſe kommen, daß es außerordentlich ſchwer iſt,
auf dieſem Wege ein wirtſchaftlich befriedigendes
Ergeb=
nis zu ertzielen.
Die neuerdings in Lünſenbeck bei Elberfeld
einge=
richtete Schweinemäſterei, in der ſich die Tiere das
freß=
bare Futter aus den Hausabfällen auf Grund ihres In=
ſtinkts ſelbſt ausſuchen ſollen, iſt noch zu jungen Ur=
ſprungs, um ein ſicheres Urteil zuzulaſſen. Nachsden in
Charlottenburg und an anderen Orten gemachten
Er=
fahrungen wird man über die Zweckmäßigkeit des
Ver=
fahrens Zweifel hegen.
Wenn nun auch die bisherigen Verſuche der
Müll=
verwertung noch keinen gangbaren Weg gezeigt haben
ſo werden doch unter dem Zwange der gegenwärtigen
Verhältniſſe geeignete Mittel gefunden werden müſſen.
Die Organiſation muß nach zwei Richtungen ausgebaut
werden. Es handelt ſich einmal um das Sammeln
der brauchbaren Rückſtände in den
Häuslich=
keiten, den Reſtaurationen, auf den Märk
ten uſw., und ſodann um das Abholen dieſes Futters
ſowie den Transport zu den Viehzüchtern bezw.
Molke=
reien. Schon dieſe Ueberlegung zeigt, daß die
Gemein=
den bei der Schnelligkeit, mit der die Vorbereitungen
getroffen werden müſſen, hier nicht ohne allſeitige Hilfe
vorgehen können. Sie bedürfen der Unterſtützung der
Oeffentlichkeit, der Berufsvereine und Frauenorgani=
ſationen, um die Hausfrauen auf ihre Pflichten aufmerk=
ſam zu machen, und andererſeits der Mitarbeit von
land=
wirtſchaftlichen Organen, Molkereigenoſſenſchaften uſw.
Die Hausfrauen und Dienſtboten zum Verlaſſen der
alten Gewohnheit des Müllſammelns zu veranlaſſen, iſt
ſicher keine leichte Aufgabe. Die Stadt Köln verſucht, ſie
dadurch zu löſen, daß ſie beſondere Mülleimer für die
Lebensmittelabfälle aufſtellen läßt und ihre geſonderte
Abholung durch den Fuhrpark bekanntgibt. Wie weit
dieſe Bekanntmachung ihren Zweck erfüllen wird, bleibt
abzuwarten. Jedenfalls müßte der Erfolg ſicherer ſein,
wenn die Hausfrauen in Frauenverſammlungen — ſei
es der Hausfrauenvereine, ſei es der beruflichen Organi=
ſationen — aufgeklärt und dann durch Preſſenotizen und
Flugblätter immer wieder auf ihre Pflicht des
vernünf=
tigen Sammelns aufmerkſam gemacht würden. Vielleicht
ware es auch angebracht, in den Schulen eine
dies=
bezügliche Belehrung ergehen zu laſſen, da die Kinder
ſicherlich viel dazu beitragen können, daß die Abfälle gut
ven=
wahrt werden. Oberingenieur Proels, Dresden, hat
kürz=
lich zur guten Durchführung der Organiſation den Vor=
ſchlag gemacht, daß je ein Häuſerblock unter die ſtändige
Aufſicht einer Perſon geſtellt werden ſollte — eine
Maß=
nahme die ſicher Erfolg verſpricht, wo ſie ſich durchführen
läßt. In manchen Stadtgegenden würde wohl auch ein
Anreiz zum Sammeln gegeben werden, wenn für den
Abfall ein wenn auch noch ſo geringes Entgelt als
Aequi=
valent für die Mühe gegeben werden könnte. Da
Vieh=
züchter den Wert des Eimers Abfälle mit 3 bis 5 Pf.
be=
zeichnen (je nach der Dicke der Kartoffelſchalen), läßt ſich
dieſes Verlangen wohl irgendwie berückſichtigen.
(Schluß folgt.)
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet
A— Alicehoſpital, Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
B— Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift, Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm. — C = Eleonorenheim (Lazarett J. K. H. der Großberzogin.
Hein=
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mittwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D = Ernſt=Ludwig=Heilanſtalt (Dr. Loſſen), Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E= Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I).
Aleranderſtraße 27. Mitt ochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm. —
F = Haus Hagenburg. Dieburger Straße 241 (Hirſchköpfe.) Täglich
3—6 Uhr nachm. — G = Dr. Machenhauerſche Klinik, Lagerhausſtraße 24
Täglich 2—4 Uhr nachm. — H = Marienhöhe (Geneſungsheim)
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½ 6½ Uhr nachm. — I= Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. Nachmittags von
—4 Uhr. — K = Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½ Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. — L = Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ=Laz. D. Riedeſelſtraße 40. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M = Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N= Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augentlinik), Frankfurter Straße 42. Taglich
10—12 Uhr orm., 2—4 Uhr nachm. — O = Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe”. Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P = Exerzierplatz (Neſ.=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2½ 4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 5.—7. Januar 1915:
Appel, Karl, Eltville, Reſ.=Erſ.=Esk. 18. A.=K., P —
Arnold, Heinrich, Schaafheim, Ldſt.=Erſ.=Bat. 2, M —
Arnold, Peter, Sulzheim, Reſ.=Inf. 254/4, I. — Bader,
Wilhelm, Büdingen, Oberapotheker, 18. A.=K., E — Bäh
Baldus, Alois
renz, Georg, Langen, Inf. 116/12, L.
Püſchen, Reſ.=Inf. 254/6, P — Bajus, Heinrich,
Offen=
bach, Inf. 115,2, Rekr.=Dep., P — Baureis, Franz,
Viern=
heim, Ldſt.=Batl. Erbach, M. — Beckmerhagen, Wilhelm,
Dahle, Reſ.=Inf. 254, 0. — Blaſyszeck, Emil, Rudersdorf,
Train 18, I. — Breitwieſer, Philipp, Roßdorf, Drag. 23,
Erſ.=Esk., P — Bürſtlein, Ferdinand, Semd, Reſ.=Inf. 81,
— Büttner, Heinrich, Arheilgen, Inf. 115/4, H —
Damme, Theodor, Münſter, Inf. 145/10, Metz, K —
Dö=
beritz, Max, Hanau, Ldſt.=Erſ.=Bat. 2, E — Dolp, Jakob,
Haſenroth, Ldw.=Inf. 116,2, B — Droß, Karl, Allendorf,
Reſ.=Inf. 81/5, Erſ.=Batl., P — Ehrhardt, Ludwig, Fürth,
Inf. 115/2, Rekr.=Dep., E — Fecht, Eduard, Habsthal,
Train=Erſ.=Abt. 18, P — Feldhinkel, Philipp,
Lampert=
heim, Ldſt.=Batl. 2, Rekr.=Dep., K — Gaſche, Johann,
Langenſelbold, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2,/2, P — Gaſſel, Paul,
Bielefeld, Reſ.=Inf. 144/12, Metz, E — Glaab, Karl.
Crumbach, Zentr.=Pferde=Dep., P — Göbel, Robert, Rem=
ſcheid, Inf. 144/5, Metz, K — Grummer, Georg, Roßdorf,
Reſ.=Inf. 81,5, Erſ.=Batl., B — Guthus, Alfred, Halber=
ſtadt, Inf. 13377, P — Heil, Jakob, Nieder=Ramſtadt,
Feld=Bat. 70/1, I. — Henkel, Ernſt, Gleiberg, Reſ.=Inf.
315, Erſ.=Batl., P — Hofmann I., Heinrich, Schwalbach,
Train 18, I. — Hofmann, Wilhelm, Groß=Gerau, Train 18,
I. — Kaiſer, Adolf, Kreuznach, Inf. 115/2, Rekr.=Dep., P —
Keßler, Jakob, Wies=Oppenheim, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2, M —
Kirſch, Philipp, Marienfels, Train 18, L — Knopp, Georg,
Offenbach, Reſ.=Inf. 254/10, I. — Koch, Wilhelm, Michel=
ſtadt, Reſ.=Inf. 81, Rekr.=Dep., P — Kreher, Andreas,
Münſter, Ldſt.=Erſ.=Batl. 13, P — Kühne, Joſef,
Dils=
berg, Ldſt.=Erſ.=Batl. 1, 0 — Löhl, Ewald, Neu=
Dreſſen=
dorf, Reſ.=Inf. 81, I. — Machelett, Hugo, Eggenſcheid,
Reſ.=Inf. 81/1, Erſ.=Batl., P — Malik, Franz, Bobſchütz,
Reſ.=Inf. 22/7, Ratibor, K — Marius, Emil, Lüdenſcheid,
Inf. 81/5, E
— Mühling, Johann, Hering, Ldw.=Inf.
116, 0 — Müller, Adam, Frauenſtein, Reſ.=Inf. 254/10
— Nathan, Heinrich, Frankfurt, 4. Ldſt.=Esk., E —
Nie=
der, Johann, Worms, Feld=Bat. 70,2, P — Pfeil, Adam,
Lache, Art. 61, I. — Philipps, Anton Peter, Dhron, Reſ.=
Drag. 4/1, I — Pyslak, Friedrich, Paſunheim, Inf. 67/11,
K — Rederſen, Hugo, Wildemann, Flieg.=Erſ.=Abt. 3, P
Reuſch, Eduard, Gießen, Reſ.=Inf. 254/5, P — Riß,
Juſtus, Nieder=Traubach, Reſ=Inf. 81,3, Erſ., P —
Schäfer, Adolf, Ober=Widdersheim, Drag. 23, Erſ., B —.
Schaub, Friedrich, Müſchenbach, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2/3, P —
Schiller, Paul Bruno, Mannheim, Inf. 11577, H —
Schmidt, Karl Wilh., Singhofen, Train 18, I. —
Schnei=
der, Heinrich, Rambach, Ldſt.=Erſ.=Bat. 2, I — Schneider,
Wilhelm, Nieder=Beerbach, Inf. 116/1, Erſ., K —
Schuchard, Eugen, Bonn, Drag. 24/1, K — Siefert,
Ja=
kob, Ldſt.=Erſ.=Batl. 1,3, C
Simon, Julius, Darmſtadt,
Drag. 23, Erſ.=Esk., K — Spinne, Joſeph, Bork, Reſ.=
Inf. 37/6, K — Stens, Auguſt, Vohwinkel, Inf. 30/11, K
Stephan, Friedrich, Offenbach, Ldſt.=Batl. 174, M —
Stolz, Friedrich, Frankfurt, Flieg.=Erſ.=Abt. 3. P —
Strohmann II., Friedr., Oberdreßelndorf, Reſ.=Inf. 81, O
Viſſel, Franz Chriſt., Offenbach, Art. 25/3, Erſ., D —
Vogel, Guſtav, Singen, Inf. 25477, B — Vogel, Max,
Offenbach (Main), Reſ.=Inf. 254/3, B — Walther, Fritz,
Malchen, Reſ.=Inf. 116/1, E — Winter, Wilhelm,
Bingen=
heim, Reſ.=Inf. 254, 0 — Wittkopp, Otto, Ehringshauſen,
Reſ.=Inf. 81/5, Erſ.=Batl., B — Wittling, Michgel,
Schiff=
weiler, Inf. 115/1, Erſ., P — Zorn, Karl, Zorn, Reſ.=
Inf. 254/10, P.
Aus den Lazaretten entlaſfen
vom 5.—7. Januar 1915:
Barry, Johann, Reſ.=Inf. 81,2, Erſ., E — Bierögel
Albert, Inf. 133/7, K — Bock, Helmuth, Charlottenburg,
Brig.=Erſ.=Batl. 49/5, H — Braun, Fränz, Pion.=Batl.
773, K — Brinkmann, Karl, Paderborn, Drag.=24, Erſ.,
P — Buß, Friedrich, Reſ.=Inf. 116/4, C — Decker, Wilh.,
Inf. 115, E — Dittmann, Ulrich, Breslau, Reſ.=Art. 12/5,
B — Duft, Joſef, Ldſt.=Erſ.=Batl. 3,2, E — Eiſenhauer,
Heinrich, Wallbach, Ldſt.=Bat. Erbach, P — Emrich,
Kon=
rad, Darmſtadt, Reſ.=Inf. 116/4, P — Feltes, Albert
Drag. 23, Rekr., L — Fenchel, Ludwig, Dietzenbach, Reſ.=
Drag. 23, Erſ., P — Fiſcher, Georg, Inf. 97/6, K — Fleck,
Ludwig, Arheilgen, Reſ.=Inf. 116/1, N — Fleiſch, Wilh.,
Ldſt.=Erſ.=Batl. 2, E — Forg, Philipp, Train, 18/4, Erſ.,
I. — Franz, Karl, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2/2, E — Gohlitz, Paul,
Krampitz, Inf. 62/7, P — Götz, Ludwig, Darmſtadt, Inf.
136/1, N — Grimm, Joſef, Zellhauſen, Ldw.=Feld=Laz. 27,
P — Gunkel, Jakob, Roßdorf, Inf. 115/11, P — Hammer=
ſchmidt, Guſtav, Bochum, Reſ.=Inf. 81,5, Erſ., P —
Hart=
mann, Peter, Inf. 116, Maſch.=Gew., K — Hauf, Auguſt.
Reſ.=Inf. 221,/3, I. — Heinz, Georg, Jugenheim, Reſ.=Inf.
116/9, P — Heiſel, Heinrich, Inf. 143/3, K — Helfmann,
Johann Georg, Inf. 115/2, M. — Hertel, Karl, Reſ.=Inf.
11674, C — Heß, Georg, Groß=Rohrheim, Ldſt.=Erſ.=Batl.
1,2, P — Hof, Philipp, Reſ.=Inf. 118/3, 0 — Höll, An
dreas, Feld=Art. 61/4. Mun.=K., I. — Homburg, Heinrich,
Reſ.=Inf. 221, M. — Hörr, Heinrich, Reichelsheim i. O.
Ldſt.=Batl. Erbach, P — Imhof, Alude, Inf. 135,8, ge=
ſtorben, K — Jochim, Adam, Reſ.=Inf. 118/6, K — Kai=
ſer, Gardiſt, Inf. 115, Erſ., E — Kaleta, Anton, Train 16
K — Kamp, Wilhelm, Feld=Laz. 2, Pferde=Dep., M —
Kaufmann, Heinrich, Bielefeld, Inf. 53, 0 — Keßler,
Heinrich, Reſ.=Inf. 221,/4, C — Kilsbach, Jakob, Ldſt.=Erſ.=
Batl. 1, E —Kipp, Peter, Darmſtadt, Inf. 11577, N —
Klein, Adam, Lohnsfeld, Art. 61,5, Erſ., P — Knapp,
Johannes, Kolmbach, Ldw.=Inf. 116/4, P — Koblin,
Jo=
hann, Inf. 53/7, K — Körber, Karl, Erſ.=Komp. Mainz,
M — Kruſe, Johann, Flieger=Erſ.=Abt. 3, K — Krüger,
Kurt, Mainz, Reſ.=Inf. 224/6, E — Kubiak, Franz, Har
ſum, Inf. 16,2, P — Kuhn, Hans, Reſ. 118/3, K — Kühn,
Willy, Art. 61,2, K — Kühne, Emil, Sorge, Pion.=Batl
23,, P — Kumpf, Peter, Erſ.=Pferde=Dep. 18. A.=K., I. —
Kunz, Wilhelm, Train 18,2, Erſ.=Esk., E — Kutzelmann,
Hermann, Drag. 24, E — Kuznik, Julius, Train 18/4
Erſ., K — Lambert, Johann, Conthil, Inf. 131/1, D —
Leber, Otto, Inf. 115/1, Erſ., E — Leſinski, Thomas, Inf.
137/7, Hagenau, K — Limhof, Heinrich, Art. 61,2, Erſ.=
Abt., E — Luley, Jakob, Ldw.=Inf. 116,2, I. —
Mar=
quard, Hermann, Reſ.=Inf. 204/4, R — Meier, Karl,
Burghauſen, Bayer. Reſ.=Inf. 16,2, D — Miſynski,
Jg=
natz, Inf. 98/4, M — Müller, Joſef, Art. 61/1, K —
Mül=
ler, Otto, Art. 25, E — Nagel, Hermann, Hirzenhain,
Reſ.=Inf. 221/10, P — Neumaier, Taver, Zentr.=Pferde
Dep., E — Pfannſchmidt, Karl, Darmſtadt, Etappen=
Train, Esk. 126, P — Rekoſiewicz, Max, Ulm a. D., Reſ.=
Erſ.=Esk. 18. A.=K., P — Riedl, Karl, Drag. 23, M
Rinza, Reinhold, Jäg.=Batl. 5,2, B — Riſe, Wilh., Lohne,
Inf. 97,3, D — Rothmann, Emil, Feld=Bat. 7074, M
Sauer, Franz, Inf. 115,8, E — Siech, Paul, Ems, Reſ.=
Drag. 42, P — Schäfer, Adam, Ldw.=Inf. 118/2, M
Scherer, Heinrich, Feld=Bat. 70/4, M — Scheuenſtuhl,
Joh. Andreas, Reſ.=Inf. 221/1, C — Scheurich, Heinrich,
Kloppenheim, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2,2, P — Schimansky, Hch.,
Inf. 16/11, Erſ.=Bat., M. — Schloms, Viktor,
Oberhauns=
dorf, Ldw.=Inf. 74/5, P — Schmitt, Peter, Ldſt.=Batl.
Er=
bach, M — Schronfenzer, Viktor, Reſ.=Inf. 81,3, Erſ., E
— Schupp, Joſef, Inf. 115/2, Kl — Stahlſchmidt,
Fried=
rich, Reſ.=Inf. 81, E — Stimmel, Paul, Leutnant d. Reſ.,
Reſ.=Inf. 116/4, K — Stößel, Oskar, Offenbach, Reſ.=Inf.
221,2, P — Strehlau, Peter, Inf. 135710, I. —
Traut=
mann, Leonhard, Ober=Kainsbach, Drag. 24/2, P —
Trinkaus, Heinrich, Reſ.=Inf. 221/4, C — Vogel, Kaſpar,
Biſchofsheim, Flieg.=Erſ.=Abt. 3, P — Völker, Joh., 4
Ldſt.=Erſ. 18. A.=K., M. — Wachter, von, Friedrich Karl,
Inf. 115/4, K — Wagner, Jakob, Braunshardt, Inf.
115,2, Erſ.=Komp., P — Wagner, Jakob, Roßdorf, Inf.
115/11. P — Waldaeſtel, Werner, Darmſtadt, Inf. 118/1,
Erſ., I. — Wenzel, Guſtav, Ldw.=Inf. 118/3, C — Wiſch,
Friedrich, L — Wörner, Auguſt, Inf. 11875, I. — Wuſt,
Alb., Inf. 169/1, C — Zahlten, Bruno, Reſ.=Inf. 11,9, M.
Verluſtliſte (aus Nr. 121.)
Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115, Darmſtadt.
Gard. Theodor Baier (6. Komp.), Memlos, gef.
Gard. Ludwig Nickel (6. Komp.), Pfungſtadt, lv.
Wehrm. Peter Schäfer (6. Komp.), Hammelbach, lv.:
Erſ.=Reſ. Jakob Jerochnick (8. Komp.), Höchſt a. M.,
gef.: Ldſtm. Erich Fiſcher (8. Komp.), Wiesbaden, ſchv.
Gard. Max Kammerer (8. Komp.), Stuttgart, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 118, Worms.
Reſ. Jakob Lebert (4. Komp.), bisher vw., gef.
Maiſſin 22. 8. 14.
Inf.=Regt. Nr. 168, Offenbach, Butzbach, Friedberg i. Heſſ.
U.O. Franz Blechſchmidt (12. Komp.), geſt.
in=
folge Krankheit Laz. Cannſtatt 14. 12. 14; Musk. Ernſt
Henning (2. Komp.), Aſchaffenburg, bisher vm., vw.
Musk. Johann Krämer (2. Komp.), Worms, bisher
vm., vw.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Darmſtadt, Badenhauſen.
Fahr. Ernſt Claus (2. Battr. d. Erſ.=Abt.), Trebur,
gef. 20. 11. 14.
2. Landſturmbatterie des 18. Armeekorps.
Vizew. Peter Röder, Reichelsheim i. O., gef.
20. 12. 14; U.=O. Heinrich Schiebelhuth, Lauterbach
gef. 20. 12. 14.
Infanterie=Regiment Nr. 43.
III. Bataillon, Königsberg i. Pr
9. Kompagnie: Reſ. Chriſtian Schneider,
Bannerod, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 53, Cöln.
8. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Fritz Groos, Offenbach, t.
Infanterie=Regiment Nr. 59,
III. Bataillon, Deutſch=Eylau.
11. Kompagnie: U.O. Auguſt Stuckert, Groß=
Umſtadt, t.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 78,
Celle, Braunſchweig.
7. Kompagnie: Hptm. Ernſt Lauteſchläger,
Darmſtadt, vw.
Infanterie=Regiment Nr. 81, Frankfurt a. M.
10. Kompagnie: Musk. Gg. Hofmann,
Sprend=
lingen, t.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 81,
Meſchede, Siegen, Wetzlar.
4. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Conrad Chriſt,
Egels=
bach, durch Unfall lv.
Infanterie=Regiment Nr. 87, Mains.
9. Kompagnie: Musk. Rob. Knörzer, Neu=
Iſenburg, lv.; Musk. Friedrich Faber, Mainz, lv
11. Kompagnie: Musk. Jakob =Gabel, Klein=
Winternheim, lv.
Berichtigung früherer Angaben.
Musk. Wilh. Limbach (10. Komp.), Mainz, bisher
ſchv., f Laz. Marché Allouarde 7. 12. 14.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 87,
Frankfurt a. M., Limburg, Mainz.
Wehrm. Peter Weber (1. Komp.), Fürth i. O., durch
Unfall tödlich verletzt.
Infanterie=Regiment Nr. 140, Hohenſalza.
6. Kompagnie: Wehrm. Ludwig Ihrig,
Lau=
bach, lv.
Jäger=Bataillon Nr. 14, Colmar i. E.
Radfährer=Kompagnie: Off.=St. Adolf Feidel,
Gießen, ſchv.
Reſ.=Fußart.=Regt. Nr. 20, Tr.=Uebungspl. Lockſtedt.
Kan. Stefan Bauer (3. Battr), Mainz, lv.
Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz.
3. Feld=Kompagnie: Reſ. Konr. Appel,
Kefen=
rod, lv., bei der Truppe.
Kaiſerliche Marine.
Matr. Georg Huxhorn, Pfungſtadt, ſchv.; See
ſoldat Philipp Seiberth, Gimbsheim, t; Gefr. Philipp
Schadt, Groß=Gerau, t.; Heizer d. Reſ. Peter
Trumpf=
heller, Erbach, Iv
Sie erweiſen unſeren tapferen Soldaten
im Felde
eine Wohltat,
wenn Sie bei Liebesgabenſendungen
1—2 Schachteln Fays ächte Sodener
Mineral=Paſtillen beifügen. Dadurch beugen
Sie mancher ſchweren Erkrankung der
Luft= und Atemwege vor und unterdrücken
bereits entſtandenen Huſten, Heiſerkeit und
Verſchleimung im Keime. 1935
Saison-
Ausverkauf
Eichbergs Nachfolger
H.Eck
Leinen und Wäsche.
29 obere Wilhelminenstrasse
(849si
Familiennachrichten.
Todes=Anzeige.
Nach kurzem Krankenlager verſchied mein
lieber Bruder, unſer Onkel und Großonkel
Privatier
Herr Chriſtian Klina
im 69. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharine Härting Wwe., geb. Kling
nebſt Kindern und Enkel.
Darmſtadt (Sandbergſtr. 34), 10. Januar 1915.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
12. Januar, nachmittags ½3 Uhr, vom Portale
des Beſſunger Friedhofs aus ſtatt. (B973
Nachruf.
Den Heldentod auf den Schlachtfeldern in
Frankreich ſtarb unſer treues aktives Mitglied
Georg Heckwolf
Bchreiner.
Sein biederer, lauterer Charakter ſichert
(980
ihm ein dauerndes Andenken.
Geſaugverein Tiederzweig Darmſtadt.
In Erfüllung ſeiner Pflichten für das
Vater=
land von einer ſchweren Krankheit befallen,
entriß uns der Tod am 10. Januar 1915 unſeren
lieben inaktiven Corpsburſchen
cand. arch.
Karl Meyer
(rec. 1911)
z. St. Kriegsfreiwilliger im Feld-Art.-Regt.
Nr. 61.
Er war der Beſten einer und hat ſich durch
die Lauterkeit ſeines Charakters die Verehrung
und das Andenken Aller geſichert.
Corps Franronia Barmſtadt.
J. A.:
H. Gebauer.
Die Beerdigung findet in ſeiner Heimat, Lier=
ſchied, am Mittwoch, den 13. ds. Mts.,
nach=
mittags 2 Uhr, ſtatt.
(972
Am 8. Januar erlitt den
Helden=
tod fürs Vaterland an ſchwerer
Ver=
wundung durch einen Schrapnellſchuß
unſer lieber Sohn, Bruder u. Schwager
Leonhard Herget
2. Komp. Infanterie-Regiment Nr. 115
im 23. Lebensjahre.
(*701
Im Kamen der trauernden Hinterbliebenen:
Jamilie Torenz Herget,
Lademeiſter.
Darmſtadt (Feldbergſtr. 101), 11. Januar 1915.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 24. Dezember fand in Rußland im
Schützengraben den Heldentod fürs Vaterland
unſer innigſtgeliebter, unvergeßlicher Sohn und
Bruder
Herietch Herncme
Musketier im Reſ.-Inf.=Regt. 222, 3. Komp.
Inhaber der Heſſiſchen Tapferkeits-MKledaille.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Hamm.
Gräfenhauſen, den 10. Januar 1915. (982
Statt beſonderer Anzeige.
Hierdurch die traurige Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen
innigſtgeliebten Gatten, meinen guten Sohn
Anguſt Mlertſching
im 33. Lebensjahre Sonntag früh 6 Uhr nach
ſchwerem Leiden in ein beſſeres Jenſeits abzu
(991
rufen.
In tiefer Trauer:
Emma Klertſching, geb. Ebeling.
Eliſe Mertſching, geb. Alleborn.
Villenkolonie b. Eberſtadt, 11. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 13. Jan=,
vormittags 11 Uhr, vom Portale des Darm=
ſtädter Friedhofs, Nd.=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.
Statt jeder besonderen Anselge.
Nach langem Leiden verschied heute
morgen mein lieber Mann, unser guter
Vater, Schwiegervater und Grossvater
Ludwig Cramolim
Oberstleutnant a. D.
Ritter hoher Orden
im 68. Lebensjahre.
Emilie Cramolini, geb. Diefenbach.
Gusti Pfeiffer, geb. Cramolini.
Eina Werner, geb. Cramolini.
Rittmeister Lud. Cramolini, z. Zt. i. Feld.
Ernst Cramolini, Rathenow.
Emilie Cramolini.
Marie Cramolini.
Regierungsrat H. Pfeiffer, z. Zt. i. Feld.
Regierungsrat E. Werner, z. Zt. Darmstadt
und fünf Enkelkinder.
(992
Darmstadt
den 11. Januar 1915.
Mainz
Rathenow.
Beisetzung Mittwoch, den 13. Januar,
3½ Uhr, vom Hauptfriedhof.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitten
unſere Bundesbrüder:
Lehramts-
referendar
Karl Engert
Einjährig=Gefreiter im Inf.=Regt. 118.
Er fiel am 22. Auguſt in Frankreich.
Siud. ing. Sefred Selicher
Kriegsfreiwilliger im Reſ.-Inf.-Regt. 222/12.
Er ſtarb am 15. Dez. im Lazarett zu Rawitſch
an einer in Rußland erhaltenen Verwundung.
Stud. dleckr. Wilhelm Hotz
Kriegsfreiwilliger im Inf.-Regt. 115/12.
Schwerverwundet bei einem freiwilligen
Pa=
trouillengang, ſtarb er am 31. Dezember.
Ehre ihrem Andenken!
Darmſtadt, den 11. Januar 1915.− (1001
In tiefer Trauer:
Die Turnerſchaft Merovingia.
J. A.: Otto Bruſius, stud. ing.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen ½4 Uhr entſchlief ſanft nach
kurzer Krankheit im 83. Lebensjahre mein
ge=
liebter Mann, unſer treubeſorgter Vater,
Schwiegervater, Großvater und Onkel
Herr Hofkammerrat i. P.
Lllebiiih Neßllng.
Darmſtadt, 10. Januar 1915. (643
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Joſephine Neßling.
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen und Kranzſpenden bittet
man abſehen zu wollen. (953
Statt besonderer Anzeige.
Am 10. November v. J. starb den Heldentod für das Vaterland, bei einem
Sturm-
angriff in Flandern, mein herzensguter, über alles geliebter Mann, unser teurer,
unver-
geßlicher Sohn, Bruder, Schwiegersohn und Schwager
Dipl.-Ing. Gustav von Münstermann
Reserve-Leutnant des Jäger-Bataillons Nr. 7
kommandiert zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 19,
Ritter des Eisernen Kreuzes.
In tiefstem Schmerze:
Meta von Münstermann, geb. Dornseiffer.
Darmstadt, Berlin.
Wirkl. Geh. Oberbaurat C. von Münstermann und Familie.
den 10. Januar 1915.
Eduard Dornseiffer und Frau.
(1002
Frau Eise Bohnstedt, geb. Dornseiffer.
Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 31. Dezember 1914 ſtarb den
Helden=
tod fürs Vaterland auf dem Schlachtfeld in
Polen unſer treuer, herzensguter, einziger Sohn,
Enkel und Neffe
Georg Reinholtz
stud, theol.
Kriegsfreiwilliger, Gefreiter im Reſ.-Infant.
Regiment Nr. 221
in kaum vollendetem 23. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Eltern:
Johannes Reinholtz,
Sophie Reinholtz, geb. Müller.
Roßdorf (Kreis Darmſtadt), 10. Januar 1915.
„Er ging ein zu ſeines Herrn Frieden.”
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu
wollen. (941
Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt.
Auf dem Felde der Ehre in Polen erlitt
am 11. Dezember den Heldentod unſer liebes
Vorſtandsmitglied
Dr. Wauter Eiſchner
an der Spitze der von ihm geführten Kompagnie.
Wir werden ihm allezeit ein treues, ehrendes
Andenken bewahren!
958) Der Porſtand.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Hinſcheiden meiner
lieben, guten Mutter ſage ich Allen meinen
herz=
lichſten Dank.
(B961
Mlarie Schaubach.
Darmſtadt, den 10. Januar 1915.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme, welche wir beim Heimgange unſeres
lieben, unvergeßlichen Kindes
Otto Heleine
erfahren durften, ſagen wir Allen, beſonders Herrn
Pfarrer Vogel für die tröſtenden Worte am Grabe,
herzlichen Dank.
(997
Familie Ph. Heleine.
Dankſagung
(Statt Karten.)
Für ote vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſagen
wir unſeren innigſten Dank. Beſonders danken
wir für die tröſtenden Worte des Herrn Pfarrer
Marz, ſowie für die liebevolle Pflege den beiden
Schweſtern und die zahlreichen Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
H. Schaub.
Darmſtadt, den 11. Januar 1915. (964
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unferes lieben Bruders,
Schwagers und Onkels
Anguſt Bodenſtein
ſagt innigen Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Bodenſtein.
(986
Darmſtadt, Januar 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem ſchweren Verluſte unſerer lieben
Frau Leontine Retſch
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
(998
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolph Ketſch.
Wetterbericht.
Nach vorübergehendem Anſteigen des Luftdrucks iſt
auf der Vorderſeite einer neuen, über der Nordſee
erſchie=
nenen Depreſſion trübes Regenwetter eingetreten. Bei der
raſchen Wanderung der Wirbel haben wir heute auf ihrer
Rückſeite Abnahme der Bewölkung und vereinzelte
Schneeſchauer zu erwarten.
Wetterausſichten für Dienstag: Wechſelnd bewölkt,
vereinzelte Schneeſchauer, kalt, nordweſtliche Winde.
Tageskalender.
Dienstag, 12. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10½
Uhr (Ab. A): „Die Reiſe um die Erde in 80 Tagen”.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 13. Januar.
Hofreite=Verſteigerungen: Guſtav Hebermehl
(Eliſabethenſtraße 53) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I,
— Georg Scherer (Rheinſtraße 47) um 10 Uhr auf dem
Ortsgericht I. — Heinrich Fiſcher (Heidelberger
Straße 42) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht II.
Druck und Verlag: L. C. Witlich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Etto Waldaeſtelz für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Nach beendetem Jahresabschluss habe ich mich entschlossen, vom 4. bis 16. Januar 1915 in sämtlichen
Lagern grössere Posten zu aussergewöhnlich billigen Preisen zum Verkauf zu bringen. — Ich mache
haupt-
sächlich auf einige Partien
Damenkleiderstoffe, Herrenstofe, Weisswaren und Gardinen
aufmerksam. Die Sachen sind auf besonderen Tischen herausgesetzt.
Auf alle im Preise nicht ermässigten Waren gewähre ich während des Ausverkaufs
(430os
einen Nachlass von 10%
Fernsprecher
1208
Theodor Hevl
DAnmsrAbr
Marktplatz, Ludwigstr. 1
m
Weiblich
Fn
perfekt im Flicken u.
Weiß=
nähen, hat Tage frei (*653
Karlſtraße 26, 1. Stock, rechts.
Schneiderin, perf in al. Jam.. Kinderkl., Koſtüme, empf. ſich
in u. auß. d. H. Grafenſtr. 22. (*656
Geb. Dame
ſucht gegen kleine Vergütung
nach=
mittags Beſchäftigung (aute
Vor=
leſerin). Angeb. unt. R 30 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*462si
Perf. Schneiderin empf. ſich bei
billigen Preiſen. Frau Emilie
Schild, Eliſabethenſtr. 22, III. (463a
Empfehle mich im Schneidern.
Hügelſtr. 20, 2. St. (*634
Fräulein geſ. Alters ſ. Stellg. als
Stütze in Geſch. u. Haush. hier od.
ausw. Angeb. unt. R 88 an die
Geſchäftsſtelle. (*628
Mädchen ſucht Monatsſtelle,
vor=
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Kriegs=
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Frankfurt a. M. (875gid
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Neue Mainzerſtraße 60,
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Schneider und Portefeuiller,
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beizufügen.
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Fraukfurt a. M.
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ſtadt=
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Wilhelminenſtraße 31.
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Kaſino, Truppenübungspl. (938ms
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(23118
Bekanntmachung
betr. Das Kriegs=Erſatz=Geſchäft im Kreiſe Darmſtadt für 1915.
Im Kreiſe Darmſtadt wird das Kriegs=Erſatz=Geſchäft für 1915 in der Zeit vom
15. bis 22. Januar d. Js. im Hauſe der Turngemeinde dahier, Woogsplatz 5, in nach=
ſtehender Weiſe abgehalten werden:
I. Freitag, den 15. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
Muſterung ſämtlicher Militärpflichtigen
a. aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den Buchſtaben A—F
be=
ginnen,
b. aus den Gemeinden Schneppenhauſen und Wixhauſen.
II. Samstag, den 16. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben G-K:
b. aus der Gemeinde Meſſel.
III. Montag, den 18. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben L-R;
b. aus den Gemeinden Erzhaufen und Ober=Ramſtadt.
IV. Dienstag, den 19. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtabe S.
b. aus der Gemeinde Griesheim.
Het
V. Mittwoch, den 20. Januar d. J., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben T—
b. aus den Gemeinden Arheilgen, Braunshardt, Eſchollbrücken, Hahn
und Roßdorf.
VI. Donnerstag, den 21. Januar d. Js., Vormittags 7½ Uhr:
desgleichen aus den Gemeinden Eberſtadt, Gräfenhauſen, Malchen, Nieder=
Beer=
bach, Nieder=Ramſtadt und Pfungſtadt.
VII. Freitag, den 22. Januar d. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus den Gemeinden Traiſa und Weiterſtadt;
b. die von den Truppenteilen zur Dispoſition der Erſatzbehörden
entlaſſenen Leute.
Es haben ſich hierzu einzufinden:
1. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen Leute, ſoweit ſie nicht bereits bei
einem Truppenteil freiwillig eingetreten ſind. Der Beſitz des Berechtigungs=
ſcheins zum einjährig= freiwilligen Militärdienſt entbindet nicht von der Ge=
ſtellung. Auch diejenigen, die etwa im Vorjahre an einer Landſturmmuſterung
teilgenommen haben, ſind zur Geſtellung verpflichtet.
2. Die in den Jahren 1894, 1893 und früher geborenen Leute, die beim
vor=
jährigen Kriegs=Erſatz=Geſchäft als zeitig untauglich zurückgeſtellt worden ſind.
Die Militärpflictigen aus früheren Jahren haben ihre Lofungsſcheine (
Muſte=
rungs=Ausweiſe) und Berechtigungsſcheine vorzulegen, die im Jahre 1895 geborenen
fhre Berechtigungeſcheine, ſowei ſie bereis in deren Beiſie ſind.
Nicht pünktliches Erſcheinen oder Nichtgeſtellung zur Muſterung zieht die in der
Wehr=Ordnung angedrohten Strafen nach ſich und hat unter Umſtänden die Ein=
ſtellung als Unſicherer zur Foige.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
(603a
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich auf meine vorſtehende Bekanntmachung, das Kriegs=Erſatzgeſchäft
betreffend, hinweiſe, empfehle ich Ihnen, die Militärpflichtigen aus Ihren Gemeinden
rechtzeitig hierzu zu laden.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Am Donnerstag, den 14. und Freitag, den 15. d. Mts., wird auf dem
Truppenübungsplatz mit Infanterie=Munition ſcharf geſchoſſen. Der Platz wird an
beiden Tagen von 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags geſperrt. Die
Abſper=
rung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
Darmſtadt, den 11. Januar 1915.
(970id
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Bekanntmachung.
Im Monat Dezember 1914 betrug der Durchſchnittsmarktpreis im
Hauptmarkt=
ort Männheim für Hafer 2230 Mark. für 100 Ktlo; im Hauptmartiort Darmſtabt für
Heu 8 Mark, für Stroh 6 Mark für 100 Kilo.
Darmſtadt, den 6. Januar. 1915.
(990
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
In den Gemeinden Langen und Klein=Steinheim (Kreis Offenbach) iſt die
Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
In der Gemeinde Bieber (Kreis Offenbach) iſt die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen.
In Groß=Hauſen (Kreis Bensheim) iſt die Maul= und Klauenſeuche
aus=
gebrochen.
(989
Aantier Aachrichten der Greſt. Peieiante armiardt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Foxterrier (zugelaufen). Die
Hunde Iönnen von den Eigentümern bei dem 5. Polizel=Revier
aus=
gelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet
dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um 10 Uhr, ſtatt.
(95
Kriegs=Muſterung 1915.
Die nachſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur
Kennt=
nis der Beteiligten.
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung,
betreffend: Das Kriegs=Erſatz=Geſchäft im Kreiſe Darmſtadt
für 1915.
Im Kreiſe Darmſtadt wird das Kriegs=Erſatz=Geſchäft für 1915
in der Zeit vom 15. bis 22. Januar ds. Js. im Hauſe der
Turn=
gemeinde dahier, Woogsplatz 5, in nachſtehender Weiſe abgehalten
verden=
I. Freitag, den 15. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
Muſterung ſämtlicher Militärpflichtigen
a. aus der Stadt Darmſtadt, deren Namen mit den
Buchſtaben A—F beginnen,
b. aus den Gemeinden Schneppenhauſen u. Wixhauſen.
II. Samstag, den 16 Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben G-K;
b. aus der Gemeinde Meſſel.
III. Montag, den 18. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtaben L-R;
b. aus den Gemeinden Erzhaufen und Ober=Ramſtadt.
IV. Dienstag, den 19. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt, Buchſtabe S:
b. aus der Gemeinde Griesheim.
V. Mittwoch den 20. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus der Stadt Darmſtadt Buchſtaben 2—3:
b. aus den Gemeinden Arheilgen, Braunshardt,
Eſchollbrücken, Hahn und Roßdorf.
Vl. Donnerstag, den 21. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen aus den Gemeinden Eberſtadt, Gräfenhauſen, Malchen,
Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt und Pfungſtadt.
VII. Freitag, den 22. Januar ds. Js., vormittags 7½ Uhr:
desgleichen a. aus den Gemeinden Traiſa und Weiterſtadt;
b. die von den Truppenteilen zur Dispoſition der
Erſatzbehörden ent aſſenen Leute.
Es haden ſich hierzu einzuſinden:
1. Sämtliche im Jahre 1895 geborenen Leute, ſoweit ſie
nicht bereits bei einem Truppenteil freiwillig eingetreten
ſind. Der Beſitz des Berechtigungsſcheins zum ei
jährig=
freiwilligen Militärdienſt entbindet nicht von der Geſtellung
Auch diejenigen, die etwa im Vorjahre an einer
Landſturm=
muſterung teilgenommen haben, ſind zur Geſtellung
ver=
pflichtet.
2. Die in den Jahren 1894, 1893 und früher geborenen Leute,
die beim vorjährigen Kriegs=Erſatz=Geſchäft als zeitig
un=
tauglich zurückgeſtellt worden ſind.
Die Militärpflichtigen aus früheren Jahren haben ihre Loſungs=
ſcheine (Muſterungs=Ausweiſe) und Berechtigungsſcheine
vorau=
legen, die im Jahre 1895 geborenen ihre Berechtigungsſcheine, ſoweit ſie
bereits in deren Beſitz ſind.
Nicht pünktliches Erſcheinen oder Nichtgeſtellung zur Muſterung
zieht die in der Wehr=Ordnung angedrohten Strafen nach ſich und
hat unter Umſtänden die Einſtellung als Unſicherer zur Folge.
Darmſtadt, den 4. Januar 1916.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr Reinhaft.
(799a
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Bitten Offerte einzuholen.6ℳ 1 (*429si
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Griesheim b. D. Telephon Nr. 6 Amt Griesheim.
Preiſe für Fleiſch und Brot
in der Stadt Darmſtadt
am 5. Januar 1915.
(Mitgeteilt von der Großh. Zentral=
ſtele für die Landesſtatitit)
Häufigſter Preis in s pro Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 100
Rindfleiſch „ „ . 86 u. 90
Kuhfleiſch „ „ . . 809
Kalbfleiſch „ „ . . . 100
Hammeifleiſch „ „ . . 100
Schweinefleiſch, „ . . . 90
Jeberwurſt gewöhnliche . . 80
Blutwurſt, „ . . 80
Geräucherter Speck . . . 120
Schweineſchmalz, inländiſches 90
Brot 1. Sorte . . . . . . 18
Brot II. Sorte . . . 17½ u.18
9 Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
43 Meßgereien, und zwar auf 2.
in denen Ochſen=, Kuh= od.
Rind=
fleiſch, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 9, in denen Hammelfleiſch und
17, in denen Schweineſleiſch
ver=
kauft wurde; ferner für Brot auf
18 Bäckereien und 4ſonſtige Läden.
Die von der Bäckerinnung
feſt=
geſetzten Mindeſtpreiſe für Brot:
1. Sorte, Weißbrot2½ Kilo 90 Pf.
1½ „ 45 „
½ „ 20 „
II. Sorte, Schwarzbrotz „ 70 „
„1 „ 35 „
½ „ 18 „
Konkurgverfahren.
Ueber das Vermögen des
Kauf=
manns Otto Dexheimer,
In=
habers der Firma J. Dexheimer &
Söhne in Darmſtadt, wird heute,
am 8. Januar 1915, vormittags
9¼ Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet, da derſelbe
zahlungs=
unfähig iſt und er ſelbſt, ſowie ein
Gläubiger die Eröffnung beantragt
haben.
.Der Kaufmann Ludwig Raab
in Darmſtadt wird zum
Konkurs=
verwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
30. Januar 1915 bei dem
Ge=
richte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung
über die Beibehaltung des
er=
nanmnten oder die Waht eines
ande=
ren Verwalters, ſowie über die
Beſtellung eines Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretenden Falls
über die in § 132 der
Konkurs=
ordnung bezeichneten Gegenſtände
und zur Prüſung der
angemel=
deten Forderungen auf
Samstag, 6. Februar 1915,
vormittags 10 Uhr.
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Zimmer Nr.219, Termin anberaumt.
Alen Perſonen, weiche eine zur
Konkursmaſſe gehörige Sache in
Beſitz haben oder zur Konkuromaſſe
etwas ſchuldig ſind, wird
aufgege=
ben, nichts an den
Gemeinſchuld=
ner zu verabfolgen oder zuleiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſihze der Sache und
von den Forderungen, für welche
ſie aus der Sache abgeſonderte
Befriedigung in Anſpruch nehmen,
dem Konkursverwalter bis zum
30. Januar 1915 Anzeige zu
(978
machen.
Darmſtadt, 8. Januar 1915.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
Verdingung von Waſſerleitungsarbeiten.
Die zur Erneuerung eines beſtehenden Rohrſtranges für das
Waſſerwerk der Landesirrenanſtalt Heppenheim erforderlichen
Arbeiten und Lieferungen, und zwar:
Röhrengräben, Rohrlieferungen (ca. 2000 m von 50—70 mm I. W.)
und Verlegungsarbeiten
ſollen unter Hinweis auf den Miniſterialerlaß vom 16. Juni 1893 in
einem Los ungetrennt vergeben werden.
Pläne und Bedingungen ſind bei uns einzuſehen.
Angebots=
vordrucke ſind nur von uns, und zwar gegen Bareinſendung von
250 Mk. (nicht in Briefmarten) zu beziehen. Angebote ſind ver=
ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens
Samstag, den 30. Januar 1915, vormittags 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde, Bleichſtraße 1, einzureichen, woſelbſt
auch die Eröfnung in Gegenwart der Bieler ſtatſinder. Ee Pönnen
nur Angeboie unter Benuhung der Vordrucke ohne Tertänderun en
und Zuſätze berückſichtigt werden. Freie Auswahl bleibt ausdrücklich
vorbehalten. Zuſchlagsfriſt 6 Wochen.
(994
Darmſtadt, den 11. Januar 1915.
Großherzogliche Kulturinſpektion Darmſtadt.
Wallek.
Stammholz=Berſteigerung.
Donnerstag, den 14. Januar,
werden im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne,
290 Kiefern=Stämme von 25—40 cm Durchm. u. 5—13m Länge
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.
Es wird noch bemerkt, daß ſich ſehr ſchönes Schnittholz und
Holz, für Bumvenmacher geeignet, hierunter beſindet.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet auf dem Bäckerweg
am Eingang des Waldes vormittags um 9½ Uhr ſtatt.
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Kirſchner, Eberſtadt,
Müllerſtraße 11.
(874gi
Eberſtadt, den 7. Januar 1915.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Stamm= und Breunholz=Verſteigerung.
Freitag, den 15. Januar 1. Js., von vormittags 9 Uhr an,
werden in dem hieſigen Gemeindewald, in den Diſtrikten „Steig und
Wachholderberg” nachverzeichnete Holzfortimente verſteigert:
3 Eichen=Stämme von 20—25 om mittl. Durchmeſſer u. 5—9 m Länge
9 Lärchen= „ „ 15—22 „ „ „ „ 8—14 „ „
109 rm Buchen= und 5 rm Eichen=Scheiter
101 rm Buchen=, 13 rm Eichen= und 2. rm Lärchen=Knüppel
1580 Buchen=, 130 Eichen= und 300 Kiefern=Wellen
39 rm Buchen, 2 rm Eichen= und 2. rm Kiefern=Stöcke.
Die Zuſammenkunft iſt am Klosberg am Eingang des Waldes.
(949
Nieder=Ramſtadt, den 9. Januar 1915.
Großh. Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Appel.
Dant.
Aus Anlaß der Weihnachtspaketwoche ſind der Immobilen
Etappenkommandantur 3 hier in anertennenswerter Weiſe, und
zwar hauptſächlich von der Geſchäftswelt Darmſtadts, zahlreiche
Kiſten zur Verpackung der Gaben an die Truppen koſtenlds zur
Ver=
fügung geſtellt worden. Dies hat weſentlich mit dazu beigetragen,
daß die Weihnachtspakete den Eimnfängern rechtzeitig augeſtelt
wer=
den konnten. Indem die Etappen= Kommandantur aien Spendern
ihren beſten Dank hiermit ausſpricht, bitet ſie für die vorausſichlich
vom 23. bis 30. ds. Mis. ſtattfindende nähſte Paketwoche um weitere
toſtenloſe Zuwendun= von Packmaterial. Bemerit wird, daß nur
größere, möglichſt ſtarke Kiten Verwendung finden können. Die
Kiſten werden auf telephoniſchen Anruf (Nr. 2503) abgeholt. (951
Darmſtadt, den 5. Januar 1913.
Immobile Etappen=Kommandantur 3.
Mittwoch, den 20. Januar
1915, vormittags 11 Uhr,
fin=
det im Geſchäftszimmer der
unter=
zeichneten Verwaltung — Riedeſel=
ſtraße 60 — die Verdingung der
Lieferung der für 1915
erforder=
lichen Mandel=, Kern=, Schmier=
ſelfe, Soda, Brenmnpiritus und
Makulaturpapier ſtatt. Die
Be=
dingungen liegen im
Geſchäfts=
zimmer der Verwartung aus,
Eön=
nen auch gegen Erſtattung der
Schreibgebühren bezogen werden.
7952) Garniſonverwaltung.
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Kreisgruppe Darmſtadt.
Dank.
Mitglieder und Freunde unſerer Kreisgruppe haben zur
Weih=
nachtsſpende für die Mannſchaften der Kaiſerlichen Marine, insbe=
ſondere für die Beſatzung S. M. S. „Heſſen‟ 5801,05 Mk. beigeſteuert.
5417,60 Mk. ſind bei unſerem Rechner in Darmſtadt eingegangen,
106,20 Mk. fallen auf Gruppe Arheilgen, 63 Mk. auf Gruppe Eber=
ſtadt, 14,50 Mk. auf Gruppe Erzhauſen, 55 Mk. auf Gruppe Meſſel,
50,50 Mk. auf Gruppe Nieder=Ramſtadt, 61,50 Mk. auf Gruppe
Roß=
dorf, 32,75 Mk. auf Gruppe Traiſa.
Auch hat Alt und Jung, Arm und Reich eine ſtattliche Fülle
nützlicher Gegenſtände und wilkommener Stärkungsmittel zur
Sam=
meiſtelle getragen.
Allen Gebern ſagen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 7. Januar 1915.
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Der Vorſtand der Kreisgruppe Darmſtadt.
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Im VII. Bild: Ballett, ein=
ſtudiert von Hedwig Ehrie,
1. Einzugsmarſch. 2. Tanz der
Baladeren der Königin Nakahira,
ausgeführt von 8 Damen des
Ballettkorps. 3. Beduinentanz,
ausgeführt von Adelheid
Crone=
berg und Luiſe Rehr. 4. Aegyptiſcher
Tanz, ausgeführt von Hedwig
Ehrle. 5. Negertanz. ausgeführt
von 6 Damen des Ballettkorps,
6. a) Walzer, getanzt von den
Damen des Balleikorps, 5)
Schwertertanz, ausgeführt von
Adelheid Croneberg u. Luiſe Rehr,
e) Galopp, getanzt von den Damen
des Ballettkorps.
Nach d. 1. u. 2. Abt. längere Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
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terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
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konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
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kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
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Anfang 7Uhr. Ende nach 10½ Uhr.
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tieren ſchützt vor Eingehen der
Gewebe, auch bilden ſich keine
Regenſlecken mehr.
Von fertigen Koſtümen werden
Regenflecken entfernt. (983a
Ernst Göbel
Größte Sy==. eatur=Anſtalt
Schuſte. 11
Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
13)
(Nachdruck verboten.)
Gretel kam ihm zuvor. Lebhaft wandte ſie ſich an
ihre Freundin:
Was meinſt Du, Thenſa, den Erzherzog Franz
Fer=
dinand, weißt, ſein Bild haben wir noch neulich z’ſammen
in der Woche betrachtet! — haben ſie in Serajewo
ermor=
det und ſeine arme Frau dazu.
Thenſa war ſich nicht gleich klar darüber, was ſie mit
dieſer Nachricht anfangen ſollte; ſchließlich meinte ſie mit
großem Gleichmut:
Na, i’ denk’, das kann uns Deutſche doch eigentlich
wenig intereſſieren! N Erzherzog, ſagſt d’ doch?
Aber gegen dieſe wenig mitfühlende Bemerkung hatte
ſelbſt Fried etwas einzuwenden:
Wer weiß, ſagte er ernſt, ob das nicht grade uns
Deutſche noch einmal ganz beſonders intereſſiert! Wenn
Oeſterreich auf dieſe Bluttat in Serajewo hin in Serbien
etwas tun wird, dann halte ich’s abſolut nicht für
aus=
geſchloſſen, daß auch Deutſchland indirekt noch mit der
Sache zu tun bekommen wird.
Thenſas flatterhafter Geiſt, der ſich mit ſolchen
Din=
gen nie beſchäftigt hatte, wollte keinen Zuſammenhang
zwiſchen dem Fürſtenmord und dem, was das vielleicht
noch Deutſchland angehen konnte, finden.
Wo liegt denn eigentlich das Serajewo? fragte ſie
mit großer Unbefangenheit.
In Boönen, nicht ſehr weit von der ſerbſchen
Grenze, antwortete Fried und faltete die Depeſche
ſorgfäl=
tig zuſammen, als ahne er ſchon, welch einen großen
hiſtoriſchen Wert dieſes Blatt einſt noch bekommen werde.
Natürlich ging auch Gretel die große Bedeutung die=
ſer weltgeſchichtlichen Tat vollſtändig ab, doch ſie
be=
dauerte das vorgefallene vom rein menſchlichen
Stand=
punkt aus mit mitleidsvollem Herzen und konnte
beſon=
ders für das Unglück der armen Erzherzogin nicht genug
Worte finden.
Endlich gab Fried dem Geſpräch durch ſeine Frage
nach Muter Siedler eine andere Wendung.
Die Mutter is’ nach Gieſing nüber, eine alte Tante
beſuchen, ſagte Gretel. Wird auch ſo früh heut abend net
grad zurückkommen. — Du bleibſt natürlich da zum
Nacht=
eſſen, Fried, was beſonders kriegſt zwar net, darſt net
denken! Halt ine kalte Platte mit Tee und Rum, den
trinkſt ja gern. — Gelt ja, Lieb fügte ſie leiſer hinzu,
mit einem verlegenen Blick auf Thenſa.
Aber Thenſa Bachmann hatte das „Lieb” wohl
ge=
hört, und ein ſpöttiſches Lächeln umſpielte jetzt ihre fri=
ſchen, koketten Lippen, als ſie ſagte:
Du Gretel, — würd’ſt mi’ ſchon beſſer ’nauswerfen
heut abend. Als Anſtandsdame bin i’ leider gar net zu
gebrauchen.
Wenn Du mal Fried zum Abendeſſen einlädtſt, be=
ſtellſt mi’ auch dazu, vielleicht bin it beſſer als
Anſtands=
dame zu gebrauchen! gab Gretel treffend zurück. Aber
ſchon bereute ſie ihre ſcharfen Worte, — und Thenſa einen
Stuhl an den Tiſch ſchiebend, meinte ſie herzlich: In Zu=
kunſt rebſt net ſo ſad dahert Heut abend is es Frieds
Sache, wie er mit uns beiden ferti’ wird.
Sie ging hinaus in die Küche, um den Tee
anzu=
fertigen.
Thenſa und Fried waren allein.
Während das Modell an dem Fenſter ſtand und mit
der Vorhangſchnur ſpielte, ſaß der Student auf dem
grü=
nen Diwan und lächelte ſtill vor ſich hin.
Fried!
Thenſa?
I hab Dir was zu ſagen.
Ich bin ganz Ohr.
Naa, jetzt net! Begleit’ſt mi’ nachher nachhaus, da
ſag' * Dir’s.
Das wird ſich heute ſchlecht machen, ich habe meinem
Leibfuchſen Sperber verſprochen, um neun Uhr im
Pſchorr zu ſein.
Verſetzt’n halt mal, Deinen Leibfuchſen.
Ausgeſchloſſen! Und lachend fügte er hinzut
Denkſt, ſo’n Leibfuchs kann man ſo kaltlächelnd verſetzen,
als wenn’s irgend ein kleines Mädel wär?
Ja, ich ſeh’s jeden Tag deutlicher, wie Du mit Deinen
Mädels umgehſt — — —
Um Himmelswillen werde nicht ſentimental, Thenſa!
Er ſtand läſſig auf und trat zu ihr hin.
Oeffentlich warnen ſollt’ man vor Dir! Wer Dir in
die Finger fällt — — — — —
Na, weiter!
I kann ja auch ruhig ſein! — A Herz ſcheinſt ſcho'
gar net zu haben!
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chen zu haben. Das iſt mir tatſächlich neu und freut mich
ſehr!
Brauchſt noch zu ſpotten! Glaubſt, it mach das noch
länger ſo mit? Entweder hab i’ Di alloa, oder gar net!
Iſt’s das, was Du mir heute abend ſagen wollteſt?
Das und noch manches andere. Kommſt alſo mit mir
und läßt Deinen Leibfuchſen?
Unmöglich Thenſa! Ich komme morgen zu Dir, ich
verſpreche Dirss.
Er wollte beruhigend ihre Hand ergreifen, doch ſie
kam ihm zuvor, riß ihn mit wilder Geberde an ſich und
küßte ihn auf den Mund. Einmal, zweimal — — lange.
Jetzt küß’ i’ Di’! kam es ſtoßweiſe von ihren Lippen.
Und als er ſich ihr zu entwinden verſuchte:
Jetzt grad, und wenn ſie all drumherumſtehen ſollten,
all die kloanen Mädels, die Du ſcho’ gehabt haſt!
Endlich war es Fried gelungen, ſich mit Gewalt frei
zu machen.
Eine Minute ſpäter trat Gretel mit unbefangener
Mine herein und begann, den Tiſch zu decken.
Willſt mir a biſſel helfen, Thenſa?
Die beiden Mädchen gingen noch einigemale ab und
zu und dann ſetzten ſich die Drei zu Tiſch.
Fried zwiſchen Gretel und Thenſa. —
Eine Stunde ſpäter ſah Fried auf ſeine Uhr und
er=
hob ſich raſch. Ich muß gehen, der Sperber wartet ſchon.
Er verabſchiedete ſich mehr offiziell als freundlich
von Thenſa und ging hinaus. Gretel begleitete ihn auf
den Korridor.
Ich danke Dir für das Eſſen, ſagte er und reichte
Gretel die Hand.
Haſt keine Urſach’ net; kannſt jeden Abend kommen,
wenn Dir’s bei uns ſchmeckt, erwiderte Gretel herzlich.
Dan bengie ſch grich mn ür herncher und lüßte ſe
auf ihr krauſes Haas. Du biſt ein gutes Mädel! ſagte er
bewegt.
Un’ a Mädel, das Di’ ſehr lieb hat! ergänzte ſie mit
Thränen in den Augen. Vergeß das net, wenn D mal
jemand brauchſt — — für Dei’ Herz, — — für Dei’
Herz, Fried!
Fried Gerſting zögerte plötzlich, ob er gehen ſollte;
doch Gretel ſchob ihn ſanft zur Tür hinaus. Jetzt geh
ſcho’, der Sperber wart’ auf Dil. Kannſt morgen abend
mal wieder vorbeikommen — — —
Ich komme!
7. Kapitel.
Nun waren es ſchon einige Monate her, daß das
lieb=
liche Braunſche Landhäuschen eine wunderſchöne, ſtolze
Schweſter bekommen hatte, — die Villa „Lotte‟.
Hier draußen, auf der kleinen Anhöhe weitab vom
Straßenlärm, war neben dem grünen Gärtchen, in dem
man tagein tagaus Maries und Rudolfs glückliches
Lachen hören konnte, ein herrlicher Park entſtanden, deſſen
leiſe rauſchende Bäume, deſſen duftende Blumen, deſſen
zwitſchernde Vögel und ſchwebende Falter tagaus tagein
Zeugen einer großen, innigen Liebe zweier Menſchen ſein
durften, — Lottes und Pauls Liebe.
Lottes und Pauls Liebe! Eine Liebe, — für Lotte
zu groß, zu ehrlich, als daß ſie nur dem Glücke des
Augenblicks hätte leben können. Für Paul zu ſchön, als
daß ſein Geiſt, der in ſeinem künſtleriſchen Schaffen einſt
unermüdlich ſchien, nicht in dem ſüßen Duft ſeiner
Ge=
fühle hätte einſchlummern müſſen. Eine Liebe, in eben
dieſer Größe und Schönheit wie geſchaffen für den
miß=
günſtigen Neid der Götter. — — — —
Paul ſaß auf der offenen Veranda vor einem Tiſch
mit Schreibutenſilien.
In ſeinem Secſel beguen rüichgelchnt, den Dick wrähn.
meriſch in das Blättergewirr einer alten Buche draußen
im Garten gerichtet, ſaß er nun ſchon eine ganze Weile da.
Jetzt mußte ihn irgend ein Geräuſch in ſeinem
glück=
lichen Sinnen geſtört haben, er richtete ſich auf, und ſich
ſeiner „Pflicht” bewußt werdend, ſtreiften ſeine Augen
mit mitleidig=ſpöttiſchem Blick die leeren, weißen Blätter
vor ihm auf dem Tiſch.
Pah! Es wird heute doch wieder nichts!
War nicht ein leichter Mißmut in ſeinen Zügen zu
leſen geweſen, als er dieſe Worte vor ſich hinmurmelte?
Greif, der tüchtige Polizeihund, der Haus und Park
vortrefflich zu bewachen verſtand, lag neben ſeinem
Herrn und ſah ihn jetzt mit ſeinen klugen Augen
fra=
gend an.
Leiſe ſtrich Paul über des Hundes geſpitzte Ohren,
und als habe er einen Menſchen vor ſich, begann er ſich
mit ihm zu unterhalten:
Nun, mein Hund, — auch ungeduldig? Warteſt wohl
auch auf Deine Herrin? — Liegſt ja hier ſchon eine volle.
Stunde und läſſeſt das Nachbarhaus nicht mehr aus den
Augen! — — Haſt auch Sehnſucht? Und dann noch
ein=
mal leidenſchaftlich: Haſt auch Sehnſucht? Immer Sehn=
ſucht?
Der kluge Hund hatte das Wort „Herrin” wohl ver=
ſtanden, aber den Sinn der Worte mißdeutend, glaubte er,
er ſei beauftragt, ſeine Herrin zur Stelle zu ſchaffen,
wel=
ches Kunſtſtück Lotte und Paul ſchon oft mit ihm gemacht
hatten. Und da er wußte, daß Frau Lotte ſich bei Marie
zu einem Plauderſtündchen eingefunden hatte, eilte er nun
in großen Sätzen, laut bellend, durch den Park, über=
ſprang gewandt die Einfriedigung, die die beiden
Nach=
bargärten trennte und verſchwand bald darauf in der halb
(Fortſetzung folgt.)
offen ſtehenden Haustüre.
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Das häusliche Leben der
Griechen.
Von Prof. Dr. H. Lamer. 3)
Wir reden gewohnheitsmäßig von den Griechen und
Römern, wenn wir von den Völkern des Altertums
ſprechen wollen. Dieſer Brauch ſtammt noch aus dem
37—18. Jahrhundert, einer Zeit, in der für die nordiſchen
Gelehrten das Altertum alles war, während für ſie die
zeitgenöſſiſchen Griechen und Römer beinahe gar nicht
exiſtierten. Heute iſt das anders geworden; wir bereiſen
die Mittelmeerländer und ſtudieren Sitten und Gebräuche
ihrer Bewohner, bei denen ſich, namentlich in dem
konſer=
vativen Orient, recht viel erhalten hat, was zur
Auf=
hellung antiker Lebensverhältniſſe dient. Ferner bedeutet
der moderne Römer, in jüngſter Zeit auch der moderne
Grieche etwas anderes als der, deſſen Land unter
poli=
tiſcher Zerriſſenheit oder der Türkenherrſchaft litt. So
wäre es wohl am Platze, zu genauerer Unterſcheidung
immer von den alten oder jetzigen Römern und Griechen
zu ſprechen. Trotz ſolcher Erwägungen vergißt der,
der ſich mit dem Altertum näher beſchäftigt, den Zuſatz
„die alten” oft; er redet von den Griechen. Denn er
weiß, daß dieſe Alten in vielen Stücken ſo verblüffend
dieſelben ſind wie wir Modernen, daß ſie lachen und
ſcherzen, ſingen und trinken, daß ſie lieben und Hochzeit
feiern wie wir, daß die Mode des Tags, wie ſie die
ton=
angebende Weltſtadt gerade vorſchreibt, für den einen
eine Quelle immer neuer Freude über ſeine Eleganz, für
den gelehrten Philoſophen aber eine quälende Laſt war,
der er ſich, als eines Unſinns, nach Möglichkeit entzog;
und daß auch der antike Stadtmenſch einmal des Druckes
der Häuſermauern ſatt wird und ſich hinausſehnt und
hinausträumt in eine nicht hetzende und nicht haſtende
Beſchaulichkeit des Schäfers und der Schäferin am
mur=
melnden Bach. Das antike Kind ſpielt mit Kreiſel und
Reifen, und die Puppe muß Schuhchen und Ringlein und
Gerätſchaften haben wie ihre kleine Beſitzerin; die jungen
Mädchen tanzen und muſizieren, die brave Hausfrau aber
ſitzt zu Haus mit Schere und Fingerhut beim Stopfkorb —
wenn ſie es nicht vorzieht, in den Spiegel zu ſchauen und
ihre Friſur kunſtvoll zu ordnen. Iſt das nicht unſere
Welt?
Auch die Stellung der griechiſchen Frau und die
Er=
ziehung der griechiſchen Mädchen können wir in vieler
Beziehung mit den heutigen Verhältniſſen vergleichen.
*) Dieſes anſprechende Kulturbild finden wir in deſſen
ſoeben im 11. bis 20. Tauſend erſchienenen prächtigen
Kul=
turatlas, der die geſamte griechiſche Kultur in Wort und
Bild vor unſeren Augen vorüber ziehen läßt. („Griechiſche
Kultur im Bilde‟ 220 Abbild. auf 96 Tafeln und 64
Sei=
ten Text. Wiſſenſchaft und Bildung, Bd. 82. Verlag von
Quelle und Meyer in Leipzig.)
E7 bieit eine wunderiche Laſache der Auiuge=
ſchichte, daß die ſonſt ſo bildungsfrohen Griechen die eine
Hälfte der Menſchheit ängſtlich von allem Wiſſen aus=
ſchloſſen, während doch einige wenige, hoch gebildete
Frauen bewieſen, daß wenigſtens nicht alle Mitſchweſtern
das Los der Verdummung verdienten. Aber tatſächlich
verbrachten Mädchen und Frauen des alten
Griechen=
lands ihr Leben faſt nur im Innern des Hauſes, und die
räumliche Beſchränkung bedeutete zugleich eine ſolche des
geiſtigen Horizontes; Wiſſen zu erwerben und damit für
die Heffentlichkeit zu wirken, blieb ihnen verſagt.
Ge=
wiß genoß die griechiſche Frau als Gattin und Mutter
viel Liebe — attiſche Grabſteine des 4. Jahrhunderts
zei=
gen das in rührender Weiſe. Aber die geiſtigen
Inter=
eſſen des Mannes teilte ſie nur unvollkommen und nur,
ſoweit es ihre angeborene Veranlagung, der Mutterwitz
ihr geſtattete; dem gebildeten Manne ein wirklicher gei=
ſtiger Kamerad zu ſein vermochte ſie nicht, weil ihr deſſen
Bildung und Erziehung fehlte. Die Bildung wurde ihr
verſagt; wie heute hielten es Tauſende von Vätern für
ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht, ihre Söhne zu gebildeten
Menſchen zu erziehen, während es ihnen ebenſo ſelbſtver=
ſtändli.h erſchien, daß ihre Töchter eine gleiche Bildung
nicht zu erhalten brauchten, ja nicht einmal erhalten
dürften.
So ſehen wir die Frauen in einer der größten Zeiten
geiſtigen Fortſchritts, die die Geſchichte kennt, im 5.
Jahr=
hundert v. Ehr von allen den neuen großen Errungen=
ſchaften ausgeſchloſſen. Welcher Abſtand zwiſchen dem
Griechenland der Jahre 500 und 400! Aber unter den
Menſchen, die den Fortſchritt ſchufen, unter den Politikern,
Dichtern, Bildhauern, Architekten, Gelehrten — nie eine
Frau; ganz wenige nahmen an den neuen
Errungenſchaf=
ten, wenigſtens geiſtig Anteil. Nicht einmal die Freude
am Sport, die die Männer ſo ſehr erfüllte, durften ſie
teilen. Einzig Sparta machte in der Mädchenerziehung
wenigſtens inſofern eine Ausnahme, als es in ſeinen
Mädchengymnaſien den Töchtern des Landes eine gute
körperliche Erziehung gab. Die Zeit nach Alexander dem
Großen brachte auch in der Frauenfrage einige Befreiung;
einen wirklich durchgreifenden Wandel hat aber weder der
Hellenismus noch das Chriſtentum geſchaffen. Nur
aus=
nahmsweiſe ſehen wir im Altertum in den Hörſälen der
Univerſitäten oder in einem Richter= oder Aerzte= oder
Lehrerkollezum Frauen neber den Männern; das einzige
Recht, das ſie hatten, das der Bekleidung prieſterlicher
Aemter — wozu ſie ſich doch ſo ſehr eignen —, nahm ihnen
das Chriſtentum.
Da nun aber antike Anſchauungen auch unſer
moder=
nes Leben bis ins einzelne hinein beſtimmten (und be=
ſtimmen), ſo wurde in Deutſchland die altgermaniſche
Hochſchätzung der Frau als eines bildungsfähigen Weſens
ſehr zeitig unterdrückt, und erſt die jüngſte Vergangenheit
hat hierin einigen Wandel geſchaffen. An dieſem Beiſpiel
kann man beſonders ſchön zeigen, wie man ein ſo
moder=
nes Problem, wie das der Frauenfrage, gar nicht über=
ſchnuen fau, wenn man des Aterum uicht kenmnt. Der
die Forderungen der Frauenfrage ablehnt, ſteht — meiſt
unbewußt im Banne altgriechiſcher Anſchauungen, für
einen ſo modernen und zielbewußten Deutſchen er ſich
auch halten mag.
Vermiſchtes.
C. K. Das Auto=Kinderfräulein. Einen neuen Beruf
hat eine junge Dame aus Chikago erfunden, der in Amerika
vielfach aufgenommen wird und ſeinen Mann oder
viel=
mehr ſeine Frau ſehr gut ernährt. Wenn nach einem
amerikaniſchen Rezept der ſichere Weg zum Geldverdienen
iſt, „etwas zu tun, was andere Leute nicht tun”, ſo hat
Ruth Timme dieſen Weg eingeſchlagen. Sie tat etwas,
was noch niemand ſonſt getan hatte. Die junge Dame,
die ſich zunächſt im Beſitz eines beträchtlichen Vermögens
befand, war eine begeiſterte Automobiliſtin; ſie konnte
ſelbſt ihren Wagen vortrefflich lenken und wußte mit ihm
in jeder Hinſicht Beſcheid. Dann verarmte ihre Familie
plötzlich; ſie konnte nicht länger im eigenen Automobil
fahren, ſondern mußte daran denken, ſich ſelbſt des Lebens
Unterhalt zu erwerben. „Wie kann ich das auf die
leich=
teſte Weiſe anfangen, ohne deshalb auf das geliebte
Auto=
mobilfahren verzichten zu müſſen?” fragte ſich die findige
Amerikanerin, und ſie fand die richtige Antwort. Sie hatte
beobachtet, daß viele Perſonen, die Automobile beſitzen,
Kinder haben; ebenſo hatte ſie beobachtet, daß viele Leute,
die Automobile haben, ſich keinen Chauffeur dazu halten.
Der Vater lenkt und beſorgt den Wagen. Wenn er im Ge=
ſchäft iſt, dann ſteht der Wagen müßig, weil kein Lenker
da iſt, obgleich die Kinder ſehr gern fahren möchten; und
das für ſie ebenſo geſund wie luſtig wäre. Da fehlte alſo
etwas, und Ruth Timme trat entſchloſſen in die Lücke. In
großen Anzeigen bot ſie in den Zeitungen ihre Dienſte als
„Auto=Kinderfräulein” an. Als erfahrene Chauffeuſe
wolle ſie für den und den Preis Kinder täglich ſpazieren
fahren. Ihre Freundinnen lachten ſie ob dieſes
wunder=
lichen Einfalles aus, aber ſchon wenige Stunden nach
Auf=
gabe der Anzeige begann das Telephon bei ihr zu läuten
und zu läuten. Sie konnte mit Befriedigung feſtſtellen,
daß dieſer neue Beruf ein Bedürfnis war, daß gerade
einen Menſchen wie ſie viele Leute in Chikago brauchten;
und nun fährt ſie die Kinder wohlhabender Eltern in deren
Automobilen ſpazieren, zu Einkäufen und zu
Geſellſchaf=
ten. Sie verdient viel Geld, iſt berühmt geworden, und
andere Frauen von Chikago betreiben nun auch den von
ihr erfundenen Beruf des Auto=Kinderfräuleins.
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