Darmſtädter Tagblatt
178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
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turen, Anzeigenexped. des In= und Auslandes. Bei
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Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Miniſterpräſident Graf Tisza über den Krieg. — England und
Amerika. — Zum Untergang der „Formidable‟. — Der Aufſtand in Südafrika.
Politiſche Jahresſchau.
II.
Nicht minder wie bei uns beherrſchen auch im
Aus=
lande die kriegeriſchen Verhältniſſe das geſamte öffentliche
Leben, und zwar ſind es nicht nur die am Kriege
un=
mittelbar beteiligten Staaten, ſondern auch in den übrigen
Ländern machen ſich die Folgen lebhaſt bemerkbar. Unter
den erſteren iſt vor allem die Donau=Monarchie zu
nen=
nen, die ſich die Entente=Mächte aufs Korn genommen
hatten, um ihre Großmachtſtellung zu untergraben.
Oeſter=
reich=Ungarn hat ſich tapfer ſeiner Haut gewehrt, in Polen
kämpfen wir brüderlich Schulter an Schulter, und die
dor=
tigen Erfolge haben bewirkt, daß die Geſamtlage für
Oeſterreich=Ungarn eine günſtige geworden iſt. Der
Rück=
zug aus Serbien fällt nicht gar zu ſehr ins Gewicht, da
es ſich hier um einen Kriegsſchauplatz von minderer
Be=
deutung handelt, und die Serben aufs Aeußerſte ge=
ſchwächt ſind. Auch in der Donau=Monarchie zeigt ſich ein
ähnliches Bild, wie in Deutſchland: Alle klaffenden Riſſe
ſind überbrückt, der Nationalitätenhader, auf den die
Feinde ſo große Hoffnungen geſetzt hatten, iſt völlig ver=
ſtummt, und die Parteiung verſchwunden. Die Freveltat
von Serajewo, das Gefühl, Vergeltung üben zu müſſen,
brachte dieſe Einigung zuſtande, und auch in den Reihen
der öſterreichiſch=ungariſchen Truppen herrſcht jene Zuver=
ſicht die beſeelt wird durch das Vertrauen, für eine
ge=
rechte Sache zu kämpfen.
Eine nicht zu unterſchätzende Unterſtützung hat uns
die Teilnahme der Türkei am Kriege gebracht. Kommt
doch hier nicht allein das Osmaniſche Reich in Frage,
ſon=
dern infolge der Verkündigung des Heiligen Krieges zieht
ein großer Teil der iſlamitiſchen Welt das Schwert gegen
Ruſſen und Engländer, die als Unterdrücker des
Glau=
bens angefehen werden, und die Erhebungen in Nord=
Afrika, einſchließlich Marokkos ſind eine Erſcheinung,
deren Folgen ſich bei unſeren Gegnern ſehr bald
unan=
genehm bemerkbar machen dürften Dazu kommt, daß ſich
in der Türkei ſelbſt ein vollſtändiger Wandel vollzogen,
und insbeſondere auf militäriſchem Gebiete iſt eine
durch=
greifende Reorganiſation unter Mithilfe deutſcher
Offi=
ziere erfolgt. Feldmarſchall von der Golz Paſcha iſt als
Berater nach Konſtantinopel gegangen, und die bisherigen
Waffenerfolge eröffnen gute Ausſichten.
Nun zu unſeren Gegnern! Welch gewaltiger Unter=
ſchied zwiſchen uns und dieſen! Nirgends in der
Bevöl=
kerung eine Spur von Begeiſterung, in Rußland größter
Widerwille und dazu eine tiefgehende Gärung der
unzu=
friedenen Elemente. In Frankreich hat das Gros des
Volkes für den Krieg gleichfalls nicht viel übrig und in
England ſtößt die Rekrutierung und Abſendung von Nach=
ſchüben trotz aller großſprecheriſchen Redensarten auf die
größten Schwierigkeiten. Die Stimmung der
Verbünde=
ten mag unter ſolchen Umſtänden keine allzu roſige ſein,
und zeitweilig gewinnt man auch den Eindruck, als wenn
ihre Harmonie untereinander manches zu wünſchen übrig
laſſe. Dazu kommt, daß der Krieg in wirtſchaftlicher Hin=
ſicht ſchwerer auf dieſen Ländern laſtet, zumal die
Vorbe=
reitungen auf dieſem Gebiete recht unzulängliche waren,
ſodaß hin= und herexperimentiert werden muß, um nicht
auf finanziellem Gebiete vorzeitig Schiffbruch zu
erlei=
den. Desgleichen erregt es beſonders in Frankreich tiefe
Verſtimmung, daß England augenſcheinlich den Krieg
be=
nutzen will, nicht nur den deutſchen Handel zu
unter=
drücken, ſondern ſich ſelbſt auf Koſten ſeiner Verbündeten
zu bereichern und dieſe in den Hintergrund zu drängen.
Dieſe Stimmung kann den Keim zu wichtigen
Verände=
rungen innerhalb der internationalen Konſtellation in ſich
bergen, freilich erſt nach dem Kriege.
Dieſes Verhalten Albions und die Erkenntnis, die
ſich trotz aller Verdrehungen ſeitens der
Dreiverband=
mächte durchrang, daß England um des eigenen Vorteils
willen in erſter Linie den Krieg heraufbeſchwor, hat bei
den neutralen Mächten das größte Mißbehagen
hervor=
gerufen. Dieſes Vorgehen der Briten, die ſich um die
wichtigſten Beſtimmungen des Völkerrechtes auch gegen=
über den am Kriege nicht beteiligten Staaten
bekümmer=
ten, hat ſogar dahin geführt, daß die nordiſchen Staaten
ſich zum Schutze ihrer Intereſſen auf wirtſchaftlichem
Ge=
biete zuſammengetan und gelegentlich des
Dreikönigs=
tages in Malmö eine Annäherung vollzogen, die auch in
politiſcher Hinſicht nicht ohne Einfluß bleiben dürſte. In=
ſonderheit darf feſtgeſtellt werden, daß dieſer Zuſammen=
ſchluß in keiner Hinſicht einen englandfreundlichen Akt
darſtellt, ſondern eher das Gegenteil bedeutet.
Von der größten Bedeutung für die Geſtaltung der
Dinge war die Haltung Italiens. Es hat anfänglich
viel=
fach Befremden erregt, daß man in Rom den Bündnisfall
für nicht gekommen erachtete, und verſchiedentlich mag
ſo=
gar die Befürchtung beſtanden haben, daß Italien aus
Ab=
neigung gegen Oeſterreich=Ungarn zur Befriedigung alter
Wünſche ſich zur Gegenſeite bekennen würde. Tatſächlich
gibt es im Apenninenreiche eine ſolche Strömung; aber
ſie hat doch nicht die Allgemeinheit mit ſich reißen können,
und die Regierung hat ſtrenge Neutralität proklamiert,
freilich unter dem Vorbehalt, bei einem etwaigen
Frie=
densſchluſſe mit dabei zu ſein und zu verhindern, daß bei
einer Aenderung der europäiſchen Karte italieniſche
In=
tereſſen gefährdet werden könnten. Die Beſetzung
Va=
lonas durch Italien hat der Preſſe von neuem Anlaß
ge=
geben, Italiens Stellung zum Kriege zu
erör=
tern. Es kann die Sachlichkeit dieſer Erörterung nur
fördern, wenn man ſich darin erinnert, wie Fürſt Bülow
in ſeiner „deutſchen Politik” den Wert beurteilt, den die
Zugehörigkeit Italiens zum Dreibunde im Kriegsfalle
habe. Fürſt Bülow ſchreibt hierüber wörtlich: „Auch
wenn Italien nicht in allen Situationen bis zu den letzten
Konſequenzen mit uns und Oeſterreich, und wir und
Oeſterreich nicht in allen Verwicklungen des weltpolitiſchen
Getriebes mit Italien gehen könnten, ſo würde doch jede
der drei Mächte durch den Beſtand des Bündniſſes
ver=
hindert ſein, dem Gegner der anderen zur Seite zu treten.
Das hatte Fürſt Bismarck im Auge, wenn er einmal
äußerte, es genüge ihm, daß ein italieniſcher Korporal mit
der italieniſchen Fahne und einem Trommler neben ſich
die Front gegen Weſten, d. h. gegen Frankreich, und nicht
gegen Oſten, d. h. gegen Oeſterreich nehme. Alles weitere
wird davon abhängen, wie eine eventuelle Konfliktsfrage
in Europa geſtellt, mit welchem Nachdruck ſie militäriſch
von uns vertreten und mit weſchem Erfolg ſie milltäriſch
und diplomatiſch durchgeführt wird.‟ Das vorſtehende
Urteil iſt vom früheren Reichskanzler vor einem Jahre
abgegeben worden; er hat damit Italiens Haltung im
Kriegsfall vollkommen richtig vorausgeſagt.
Als Japan in den Krieg eingriff, hat es nicht an
ſol=
chen gefehlt, die meinten, daß nunmehr auch die
Waſhing=
toner Regierung nicht ruhig zuſehen könne im Hinblick auf
die Verhältniſſe im Stillen Ozean. Die Vereinigten
Staaten haben ſich gehütet, ſich herauszuſtellen, ſie wollen
neutral bleiben, was freilich nicht hindert, daß
geſchäfts=
tüchtige Yankees ſich bemühen, für die Entente=Mächte
Kriegsmaterial zu liefern, denn auch jenſeits des großen
Waſſers herrſcht der Grundſatz vor: Geſchäft iſt Geſchäft.
Auch in Aſien dürfte der Weltkrieg nicht ohne wichtige
Veränderungen vorübergehen. In Vorder= und
Zentral=
aſien laſſen ſich die Folgen der iſlamitiſchen Bewegung
noch nicht vollſtändig überſehen; aber die Stimmung in
Perſien und Afghaniſtan ſpricht dafür, daß dort vielleicht
manches anders werden wird. Im fernen Oſten wird ſich
Japan jetzt im Beſitze von Kiautſchou und deutſcher
Infel=
gruppen in der Südſee als erſte Vormacht fühlen,
aller=
dings wird dieſe Herrlichkeit kaum von Dauer ſein, da
eine Abrechnung ſeinerzeit erfolgen wird. Ein ſehr
be=
merkenswertes Zeichen iſt die japanfeindliche Stimmung
in Auſtralien, wo man nicht mit Unrecht von einem
Ueber=
wiegen des japaneſiſchen Einfluſſes in jenen Gegenden
böſe Folgen für Europa ſich verſpricht. Die Entente=
Mächte werden es noch einmal bereuen, einen Staat der
gelben Raſſe ſich völlig gleichgeſtellt zu haben. Wem fiel
da das vor Jahren von Kaiſer Wilhelm geſprochene Wort
von der „gelben Gefahr” nicht wieder ein!
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 2. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Feindliche Angriffe gegen unſere Stellungen
in und an den Dünen nördlich Nieuport wurden
ab=
gewieſen.
In den Argonnen machten unſere Truppen auf
der ganzen Front weitere Fortſchritte.
Heftige franzöſiſche Angriffe nördlich Verdun ſowie
gegen die Front Ailly=Apremont, nördlich Commercy,
wurden unter ſchweren Verluſten für die
Fran=
zoſen abgeſchlagen; drei Offiziere und 100 Franzo=
ſen wurden gefangen genommen. Es gelang unſeren
Truppen hierbei, das heiß umſtrittene Bois Brûlé
ganz zu nehmen.
Kleinere Gefechte ſüdweſtlich von Saarburg hatten
den von uns gewünſchten Erfolg.
Die Franzoſen beſchießen in der letzten Zeit
ſyſtematiſch die Orte hinter unſerer Front. Im
Unterkunftsraum einer unſerer Diviſionen gelang es ihnen,
50 Einwohner zu töten. Die franzöſiſchen amtlichen
Be=
richte meldeten, daß die Franzoſen in dem Dorfe
Stein=
bach Schritt für Schritt vorwärts kämen. Von Stein=
bach iſt unſererſeits kein Haus verloren; ſämtliche
franzöſiſche Angriffe auf den Ort ſind zurückgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz:
An der oſtpreußiſchen Grenze iſt die Lage
unverändert. — Oeſtlich des Bzura= und Rawka=
Abſchnittes gingen unſere Angriffe bei einigermaßen gün=
ſtigem Wetter vorwärts. — In Polen öſtlich der Pilica
keine Veränderung.
Oberſte Heeresleitung.
* Zu der Joffreſchen Neujahrsnote wird
dem Berliner Lokalanzeiger aus Genf telegraphiert:
Joffres Jahresſchlußnote läßt die Pariſer militäriſche
Preſſe unbefriedigt, vornehmlich wegen der völlig
un=
zureichenden franzöſiſchen Operationen
in der Champagne, wo die Deutſchen in der
Umgebung von Reims wieder die Ueberlegenheit
ihrer Artillerie, Minenwerfer und Infanterie an
mehre=
ren wichtigen Punkten erprobten. Joffre verſchweigt die
Schlappe im Argonner Wald. Die militäriſche Preſſe
weiſt dagegen auf den deutſchen Geſamtvorteil
im Weſten des Argonner Waldes hin.
Der Krieg im Orient.
* Wien, 31. Dez. Die Neue Freie Preſſe
veröffent=
licht ein Geſpräch ihres Konſtantinopeler
Korreſponden=
ten mit dem perſiſchen Scheich=ul=Reis, der,
von der Pilgerfahrt nach Hedjas kommend, als Gaſt des
Komitees „Einheit und Fortſchritt” in Konſtantinopel
weilt. Der Scheich=ul=Reis bezeichnete das
Eingrei-
fen Perſiens in den Weltkrieg als unbedingt
notwendig. Vor allen Dingen müßte aber ein neues
Mi=
niſterium kommen. Es ſei ein Irrtum, wenn behauptet
werde, Perſien habe nicht die Mittel zu einer Erhebung.
Alles, auch Truppen, ſei vorhanden. Die Hauptſache ſei,
daß die Arbeit planmäßig vorbereitet werde. Die
Schi=
iten und Sunniten ſeien vollkommen einig. Die
arabiſche Bevölkerung Syriens ſei ausgeſprochen
dreiver=
bandfeindlich.
* Konſtantinopel, 2. Jan. Ein Telegramm aus
Damaskus meldet, daß der Druſenchef Emir Said an
der Spitze von 300 Reitern in Damaskus eingetroffen ſei.
Er kündigte dem Wali an, daß 20000 freiwillige Dru=
ſen bereit ſeien, nach dem Kriegsſchauplatze abzugehen.
* Konſtantinopel, 2. Jan. Es läuft das
Ge=
rücht um, das türkiſche Heer ſei in Ardakhan,
eine Stadt 80 Kilometer im Innern des Kaukaſus,
ein=
gezogen. Terdjuman=i=Hakikat verſichert, die gleiche
Nachricht aus authentiſcher Quelle erfahren zu haben. Die
Beſetzung der Stadt hat vorgeſtern ſtattgefunden.
Miniſterpräſident Graf Tisza
über den Krieg.
* Budapeſt. 1. Jan. Die Mitglieder der
Regierungs=
partei machten dem Miniſterpräſidenten und ſeinen
Kol=
legen eine Neujahrsaufwartung. Der Präſident der
Re=
gierungspartei, Graf Khuen=Hedervary, richtete
eine Anſprache an den Grafen Tisza, in der er ſagte:
Ganz Ungarn ſei ein Herz und eine Seele, in dieſem
Kampfe für die nationale Exiſtenz und Ehre bis zum
letzten Blutstropfen auszuharren. Die Nation ſei von
tiefſtem Vertrauen in die Weisheit des geliebten Königs,
in die Heldenmütigkeit der Armee, die Bundstreue der
deutſchen Nation, ihres hochherzigen Kaiſers und in die
ſichere Kraftquelle der Nation erfüllt, die bereit ſei, ihr
Letztes zu opfern, um die gegen das Daſein der Nation
verbündeten Feinde niederzuringen. Die Nation vertraue,
daß, wenn einmal Friedensverhandlungen in Frage
kämen, die Mitwirkung des Miniſterpräſidenten alles
auf=
bieten würde, um in dem Friedensſchluß
dauernde Grundlagen des Gedeihens und der
Entwickelung der Nation zu ſichern.
Miniſterpräſident Graf Tisza beantwortete die An=
ſprache des Grafen Khuen=Hedervary in einer längeren
Rede:
Auf die durch den Krieg geſchaffene Lage
über=
gehend, ſagte der Miniſterpräſident: Es ſcheint ſonderbar
daß wir uns mit der Frage beſchäftigen müſſen, ob wir
zum Kriege gezwungen wurden oder ob wir den Krieg
provozierten. Der Bund der Zentralmächte wurde durch
Geſichtspunkte der konſervativen äußeren Politik
zuſam=
mengebracht. Dieſer Defenſivgedanke lag dem Zweibund
und ſpäter dem Dreibund zugrunde, während jene
Groß=
mächte, welche offenſive politiſche Ziele verfolgten, ſich zur
Tripel=Entente vereinigten. Eine Spannung wurde für
ſie durch die agreſſiven politiſchen Handlungen der Tripel=
Entente verurſacht. Es kam allerdings eine gewiſſe Epoche,
in der es ſchien, als ob die ruſſiſche äußere Politik ſich in
Europa geändert habe und als ob Rußland auf eine exklu=
ſive Vormachtsſtellung am Balkan verzichtete. In dieſer
Periode kam die Mürzſteger Vereinbarung zuſtande. An
dem Zeitpunkt, als das türkiſche Reich eine große innere
Umgeſtaltung erfuhr und wir infolge deſſen veranlaßt
wurden, die bisher okkupierten Provinzen zu annektieren,
brach die bisher ſchlummernde eruptive Kraft hervor.
Wenn uns, die wir mehr oder weniger an der Leitung
der Politik in den letzten Jahren teilgenommen haben, ein
Vorwurf treffen kann, ſo iſt es nur der, daß wir mit
all=
zu großer Geduld und allzu großer
Friedfertig=
keit gewiſſe Umtriebe nicht geſehen haben. Ich habe nur
in der letzten Zeit an der Leitung der Politik der
Mo=
narchie teilgenommen, habe mich jedoch ſtets dafür
ein=
geſetzt, daß wir beſtrebt ſeien, den Frieden ſolange
auf=
recht zu erhalten, als dies mit Ehre möglich ſei. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Ich würde die Verantwortung für einen
ſogen. Präventivkrieg nie übernehmen.
Graf Tisza warf dann einen Rückblick auf die
Geſcheh=
niſſe ſeit dem Serajewoer Attentat und auf die Schritte,
die unternommen wurden, um Genugtuung zu erhalten.
Der Miniſter ſagte: Gleich bei Ausbruch des Krieges
iſt unſeren Feinden eine bittere Ueberraſchung bereitet.
Die ſchwache, verfallene und zum Marasmus verurteilte
Monarchie, wie ſie von unſeren Feinden dargeſtellt wurde,
gab viele Zeichen jugendlicher Lebenskraft, Einigkeit und
hingebender Opferwilligkeit, welche uns mit Freude und
Stolz erfüllte und die Welt in Staunen verſetzte. Ich ge=
ſtehe jedoch, daß auch wir eine gewiſſe Ueberraſchung
er=
fuhren, indem wir ſchon in den erſten Wochen des Krieges
wahrnahmen, daß unſere Gegner von langer
Hand Vorbereitungen getroffen hatten, und
daß ſie mit größeren Kräften ins Feld rückten, als
ver=
mutet werden konnte. Der auf dem nördlichen Kriegs=
ſchauplatz glücklich geführte Kampf, wenn er ſich auch recht
hoffnungsvoll geſtaltet, ſchwankt noch immer ohne Ent=
ſcheidung. Eine ſchmerzliche Ueberraſchung hat es uns
bereitet, daß unſere ins Innere Serbiens ſiegreich
vor=
dringenden Truppen das Land räumen mußten. Mich
berührt nicht in erſter Reihe der militäriſche Nachteil die=
ſer Lage, denn wir werden die militäriſchen Folgen des
Rückzuges in ſehr kurzer Zeit wieder wett machen, aber es
ſchmerzt mich, daß eine Armee, welche gegen das
nume=
riſche Uebergewicht eines in jeder Hinſicht
hervorragen=
den Feindes gekämpft, und welche unter rieſigen Terrain=
ſchwierigkeiten in den Heldenkämpfen während langer
Wochen und Monate eine fieberhafte Bravour bewieſen
hat, dieſen Ruhm, wenigſtens in den Augen des
Pu=
blikums, verliert, und zwar nur durch die einzige Ur=
ſache, weil man Uebermenſchliches von ihr verlangte.
Der Miniſterpräſident beſprach ſodann jene niedrigen
Finten, welche angewendet werden, um glauben zu
machen, daß die Harmonie zwiſchen Oeſterreich=Ungarn
und Deutſchland geſtört ſei. Unſere Armeen — ſagt Tisza
— ſind von gegenſeitigem Vertrauen, gegenſeitiger Liebe
und Wertſchätzung durchdrungen. Deutſche und
öſter=
reichiſch=ungariſche Truppen verrichten gemeinſam
herr=
liche Taten. In der Führung herrſcht vollkommene
Harmonie. Mit voller Hingebung kämpfen einzelne
öſterreichiſch=ungariſche Truppen unter deutſcher Führung
und deutſche Heeresbeſtandteile unter unſerer Führung.
Vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit, unmittelbare
Wahrnehmungen über die vollkommene Solidarität
zwiſchen der Monarchie und dem Deutſchen
Reiche zu machen. (Lebhafter Beifall.) Auf die Initiative
des Miniſters des Aeußern begab ich mich ins deutſche
Hauptquartier, nicht um weiß Gott welche
Schwie=
rigkeiten oder Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu
räu=
men, oder konkrete Fragen zu löſen. Der einzige Zweck
war, im Laufe unſeres mehrere Tage dauernden
Beiſam=
menſeins in zwangloſer Unterhaltung ſämtliche Fragen,
die mit dem Kriege und der Zeit nach dem Kriege in
Ver=
bindung ſtehen, zu erörtern. Im Laufe dieſer Erörterung
habe ich nicht nur das gegenſeitige Vertrauen feſtſtellen
können, ſondern auch die Wahrnehmung gemacht, daß das
Beſtreben, ſämtliche Fragen im Einverſtändnis zu
erörtern, ebenſo groß bei unſeren Verbündeten iſt wie bei
uns. Auch habe ich feſtſtellen können, daß über die
gegen=
wärtigen wie auch die ſpäteren großen politiſchen Fragen
zwiſchen den politiſchen Führern der beiden Großmächte
vollkommene Uebereinſtimmung herrſcht. Die großen An=
ſtrengungen, welche die Nation gemacht hat, müſſen auch
Früchte tragen. Bezüglich der auswärtigen Politik muß
ein Weg geſchaffen werden, durch welchen die
Wieder=
holung ähnlicher Fälle hoffentlich für ſehr lange Zeit
un=
möglich gemacht wird.
Betreffend der inneren Zuſtände hat der Krieg
be=
wieſen, daß der ungariſche Nationalſtaat eine
Anziehungskraft auszuüben vermag, und daß die
Bewoh=
ner Ungarns ohne Unterſchied der Nationalität, der Ab=
ſtammung und Konfeſſion im Banne der einigenden
Macht des Staates ſtehen. Der ſchönſte Lohn wird
darin beſtehen, daß wir unermüdlich die Arbeit der Ver=
ſtändigung und Erweckung von Vertrauen immer inten=
ſiver fortſetzen und das Gefühl der Verſchmelzung und
Einigkeit in allen Bürgern des Vaterlandes hervorgerufen
werde. Im Kriege hat auch der Dualismus, auf deſſen
Grundlage die ungariſche Nation ihren Beſtand und ihre
nationale Tradition bewahrt hat, die Feuerprobe
beſtan=
den. Nach der Wahrnehmung, was die ungariſche Nation
für die gemeinſamen großen Ziele der Monarchie getan
und geopfert hat, kann nur gemeingefährlicher Wahnſinn
zu den zentraliſtiſchen Beſtrebungen zurückkehren. Die
Geſchichte hat heute die Frage der Struktur der Monarchie
endgültig entſchieden. Staatsrechtliche Reibungen haben
in der Monarchie keine Berechtigung mehr.
Der Miniſterpräſident ſchloß ſeine Rede unter großen
begeiſterten Beifallskundgebungen, indem er den Segen
der Vorſehung auf Ungarn herabflehte und den Wunſch
ausdrückte, daß der Nation künftighin glücklichere und
ruhigere Jahre beſchieden ſein möchten.
England und Amerika.
Nachdem das Verhalten Englands gegenüber
dem Handel neutraler Mächte bereits zu einer Abwehr der
nordiſchen Staaten geführt hat, ſieht ſich nunmehr auch
die Waſhingtoner Regierung veranlaßt, ihrer=
ſeits vorzugehen und es läßt ſich nicht leugnen, daß dies
mit einer Entſchiedenheit geſchieht, wie man es ſonſt,
ſeitdem Herr Wilſon im Weißen Hauſe ſitzt, nicht mehr
gewöhnt iſt. Die nach London gerichtete Note läßt an
Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig, ihre Sprache iſt
bei aller Höflichkeit eine recht feſte, und man darf
begie=
rig ſein, welchen Erfolg dieſer Schritt der Vereinigten
Staaten haben wird. Es iſt an der Zeit, daß den
Bri=
ten das Handwerk gelegt wird, für die alle völkerrechtlichen
Beſtimmungen Luft zu ſein ſcheinen, ſobald das im
eige=
nen Intereſſe liegt, während die Herrſchaften ſelber
an=
dererſeits ſich auf das Völkerrecht berufen und ein
Zeter=
mordio anſtimmen, wenn ihnen etwas gegen den Strich
geht. Lange genug hat die Unionsregierung gewartet,
bis ſie gegenüber England Stellung genommen hat, länger
ließ es ſich nicht hinausſchieben, da der Handel
Nord=
amerikas unter der britiſchen Willkür ungemein zu leiden
hatte. Im Volke erhoben ſich ſchon ſeit einiger Zeit
erbit=
terte Stimmen und die Sympathien, die anfänglich für
England beſtanden, haben merklich Einbuße gelitten. Dem
mußte Wilſon endlich Rechnung tragen, und er hat ſich
ſeiner Aufgabe in einer Weiſe entledigt, die in
Nordame=
rika allenthalben Billigung findet. Es handelt ſich in
dieſem Falle keineswegs um einen bloßen diplomatiſchen
Akt, ſondern der Präſident hat ſich vorher des
Einverneh=
mens der maßgebenden politiſchen Perſönlichkeiten ver=
ſichert, und es handelt ſich daher um eine Aktion größeren
Stiles. Etwaigen engliſchen Einwänden wird dahin von
vornherein in der Note vorgebeugt, daß eine ganze Reihe
von Fällen angeführt werden, in denen amerikaniſche
Schiffe auf Grund bloßen Verdachtes beſchlagnahmt
wor=
den ſind.
Dieſe Note hat, nach den bisher eingetroffenen
Mel=
dungen, wie eine Bombe eingeſchlagen, nachdem man
bis=
her in London wohl geglaubt hatte, ſich alles
herausneh=
men zu dürfen. Der Ton, den die Blätter an der Themſe
anſchlagen, iſt ein ungemein ſanfter, ein Beweis, für wie
ſchwach man dort die eigene Poſition hält, denn ſonſt
würde man wohl anders aufgetreten ſein und hätte nach
üblicher engliſcher Manier den Mund recht voll genommen.
Daß man jenſeits des Kanals mit einemmal ſo kleinlaut
iſt, hat ſeinen guten Grund, denn Großbritannien iſt auf
die amerikaniſche Zufuhr angewieſen, und ihr Ausbleiben
könnte eine ſchwere Gefährdung des Inſelreiches
herauf=
bringen. Man weiß nur zu gut, welche Schwächen die
inſulare Lage in ſich birgt, die verbietet, es mit den
Amerikanern auf einen ernſten Konflikt ankommen zu
laſſen.
Welcher Beliebtheit ſich übrigens Großbritannien
augenblicklich bei den Neutralen erfreut, zeigt die Halltung
der Niederlande, deren Waſhingtoner Vertreter ſich ſofort
nach dem Miniſterium des Aeußern begab, um dort die
Sympathien zu dieſem Schritte auszudrücken und zu
be=
tonen, daß Holland dieſelben Vorſtellungen nach London
gerichtet habe. Dieſer Zwiſchenfall zwiſchen den
Verei=
nigten Staaten und England kann uns nur freuen, wenn
er auch zweifellos durch Einlenken der Briten beigelegt
wird, ſo iſt doch ſchon zu merken, daß die engliſchen
Sym=
pathien in Nordamerſika erheblich im Schwinden begriffen
ſind.
* London, 1. Jan. Das Foreign Office ver=
öffentlicht den Text der amerikaniſchen Note über
den neutralen Handel. Der amerikaniſche Bot=
ſchafter Doktor Page ſagt in einer begleitenden Note, die
Mitteilung geſchehe in freundlichſtem Geiſte. Man glaubt,
daß Offenheit und die Fortſetzung der herzlichen
Be=
ziehungen den beiden Ländern beſſer diene, als Still=
ſchweigen, das als Nachgiebigkeit ausgelegt werden
könnte. Es ſollte der britiſchen Regierung
nachdrück=
lich klargemacht werden, daß die gegenwärtige Lage
des amerikaniſchen Handels mit den neutralen Ländern
derart iſt, daß, falls ſie ſich nicht beſſert, ſie eine Stimmung
hervorrufen könnte, die den ſo lange zwiſchen dem
ameri=
kaniſchen und britiſchen Volke beſtehenden Empfindungen
entgegengeſetzt wäre. Die Aufmerkſamkeit der
bri=
tiſchen Regierung wird auf dies mögliche Ergebnis der
gegenwärtigen Politik gelenkt, um zu zeigen, welche um=
Die neueſten Wunder von
Pompeji.
*⁎* In der Via dell’Abbondanza von Pompeji haben
die neuen Ausgrabungen eine Reihe von Funden
zutage gefördert, die zu den hervorragendſten gehören, die
bisher in der toten Stadt gemacht worden ſind. Bei einer
Beſichtigung, die in den letzten Tagen der Miniſter Grippo
vornahm, führte der Leiter der Muſeen Spinazzola dieſe
neuen Funde vor. Beſondere Aufmerkſamkeit erregten
ein großer Balkon, an dem die mächtige Brüſtung faſt
un=
verſehrt erhalten iſt, ferner die Faſſade eines Hauſes mit
großen Göttergeſtalten, und ein anderes, an dem Hunderte
von Ankündigungen an die Wähler und über Spiele ange=
ſchlagen waren. Am meiſten feſſelte die Beſucher jedoch
eine großartige Wäſcherei, in der alles an ſeinem Platze
ſteht, und ein reiches Haus, in deſſen Schlafräumen die
Bet=
ten noch vollkommen erhalten ſind und deſſen Kapelle
wertvollen ornamentalen Schmuck aufweiſt; in weißem
Relief auf blauem Grunde iſt der Kampf zwiſchen Hektor
und Achilles und die Auslöſung von Hektors Leichnam
durch den greiſen Priamus dargeſtellt, Arbeiten von
erleſe=
ner Schönheit. Neben dieſem Hauſe und hinter ihm iſt
eine großartige Anlage von unterirdiſchen Räumen, von
Gärten und Häuſern aufgefunden worden, die die
Be=
wunderung der ganzen Welt erregen werden. In einem
Hauſe iſt die Treppe noch am Platze, die zum oberen
Stock=
werk führt; ebenſo ſind die beiden Zugangstüren erhalten,
und zwiſchen den Tragbalken der Vorhalle iſt der Himmel
gemalt; dazu haben ſich ein Schrank und wunderbar
be=
malte Marmortiſche gefunden. Das große unverſehrte
Triclinium mit ſeinem Marmortiſch in der Mitte, auf dem
die Gänge der Speiſen niedergeſetzt wurden, ſcheint noch
die Gäſte zu erwarten. Die unterirdiſchen Räume und die
eingegrabenen Zimmer eines großartigen Gebäudes von
wunderbarem Reichtum und größter Ueppigkeit der
An=
lage zeigen Fresken, die Szenen aus dem trojaniſchen
Sagenkreis in ununterbrochener Reihe zwiſchen
Karya=
tiden darſtellen, und ſie haben außerordentlich ſchöne
Stuckwölbungen mit dekorativem Schmuck. Kleine
Zim=
mer mit Moſaikfußboden, die Teppiche und Matten
nach=
bilden, ein ganz mit Fresken bedeckter Salon mit Bildern,
die zu den ſchönſten in Pompeji gehören, vervollſtändigen
den hervorragenden Eindruck des Ganzen.
Unter all dieſen Wundern der Kunſt wurde auch eine
Gruppe von einigen neuaufgefundenen Leichen gezeigt,
deren Stellungen ihr erſchütterndes Schickſal verraten.
Neun Perſonen hatten ſich zuſammengefunden, die ſich
zu=
nächſt in einem unterirdiſchen Raum verborgen hatten
und dann ins Freie hinaus gegangen waren, als ſie
fürch=
ten mußten, hier wie in einem Grabe eingeſchloſſen zu
werden; ſie ſtürzten auf der Höhe des hängenden Gartens
nieder, ſtreckten ſich in dem Aſchenregen, der ganz Pompeji
begrub, hin und wurden erſtickt. Einer der Leichname iſt
der eines Mädchens; ihr Körper lehnt gegen die Bruſt
eines anderen älteren, wahrſcheinlich auch einer Frau, als
wollte ſie dort Hilfe ſuchen. Ein anderer Toter liegt auf
dem Geſicht da; es iſt ein junger Menſch geweſen, an
deſſen Fuß noch der Schuh mit den Bändern, den Sohlen
und den Nägelchen darin zu ſehen iſt. Die Fülle der
neuen Funde machte auf die Beſucher einen großen
Ein=
druck. Miniſter Grippo beſuchte auch die Ausgrabungen
von Cuma und teilte mit, daß er bei Wiedereröffnung des
Parlaments ein Geſetz vorlegen würde, um den Hügel von
Cuma als Nationaldenkmal zu erklären. Das wichtigſte
Ergebnis der letzten Ausgrabungen iſt die Freilegung der
mächtigen Mauern, welche die alte Stadt umgaben, und
die Auffindung eines Apollotempels.
Weihnachten im Felde.
(Aus Feldpoſtbriefen.)
P . . . . . . . 25. Dezember 14.
Liebe Familie F . . .
Habe in der letzten Woche zwei Pakete, eins mit Seife,
Wurſt und Backwerk, das andere mit Wurſt, Backwerk und
Nußlikör, erhalten, wofür ich Ihnen recht herzlich danke.
Die Sachen waren noch alle gut und genießbar und ließ
ich mir dieſelben gut ſchmecken. Weihnachten im Felde
feiern wir heute, und waren wir darauf ſchon lange ge=
ſpannt, wie uns dieſen Tag die Franzoſen bekommen
ließen. Schon am 17. ds. Mts. machten ſie einen ſtarken
Angriff, der unter großen Verluſten
zurückgeſchla=
gen wurde, und am 18. wiederholte ſich das Spiel mit
demſelben Erfolg. Die anderen Tage wurden dann etwas
ruhiger, und hofften wir, friedliche Weihnachten feiern zu
können. Mit einem Chriſtbaum und verſchiedenem Schmuck
hatten wir uns bereits verſehen. Der Liebespakete
wur=
den auch immer mehr und immer fröhlicher wurde die
Stimmung, je näher es an dieſen Tag ging. Jeden
Abend war Geſangprobe der Weihnachtslieder: „O du
fröhliche” und „Stille Nacht, heilige Nacht” bis ſie jeder
hinreichend auswendig konnte. Vorgeſtern waren die
Franzmänner ſehr ruhig und wurde die
Weihnachtsbeſche=
rung der Batterie am Donnerstag, 7 Uhr morgens, abge=
halten in einer Scheuer im Dorf, die auch ſehr reichlich
ausgefallen iſt. Beſonders feierlich war die Stimmung
durch die Anweſenheit eines Feldgeiſtlichen, der die
Ein=
leitung mit einer ſehr ſchönen Rede machte; dann dankte
auch unſer Hauptmann mit warmen Worten für unſere
treue Pflichterfüllung ſeither, und wünſchte, daß wir auch
fernerhin gute und tapfere Kameraden zuſammen bleiben
möchten. Hierauf dankte ein Unteroffizier im Namen der
übrigen Unteroffiziere und Mannſchaften unſerem
Haupt=
mann für die gute Führung und Sorge ſeiner Soldaten.
Als dieſer feierliche Akt vorbei war, ging es fröhlich
zurück zu den Geſchützen, die Arme voller Pakete. Dann
ging es ans Auspacken, hei, das war eine Freude und
Geſchrei, alles jodelte und freute ſich, wie ein kleines Kind.
Die Freude wurde jedoch bald gedämpft, denn auf einmal
hieß es: „An die Geſchütze!”, und der Tanz ging los, die
Franzoſen alſo griffen an, und dazu mußten wir unſere
Granaten ſchicken. Den ganzen Tag gings fort, bis
nach=
mittags 4 Uhr, wo dann die Ruhe wieder hergeſtellt war.
Dann ging es ans Chriſtbaum ſchmücken, und mein
Geſchütz kann ſich rühmen, den ſchönſten Baum in der
Bat=
terie zu haben. Unſer Hauptmann war ¾ Stunden bei
uns, und wir erzählten uns kameradſchaftlich über die
vergangenen Tage, ſolange der Chriſtbaum brannte. So
verging der Abend ruhig und in ſchönſter Stimmung, bis
gegen ¾11 Uhr nachts das Schießen wieder losging, aber
nur kurze Zeit, dann war es ſtill, und wir legten uns zum
Schlafen. Während ich dieſen Brief ſchreibe, mußte ich
ſchon dreimal in Deckung wegen franzöſiſchem
Artillerie=
feuer; ſoeben ſchlug ein Sprengſtück in unſerem Erdloch
die Glasſcheibe ein. Ich will jetzt ſchließen, wünſche
Ihnen allen ein glückliches, friedenbringendes neues Jahr,
und grüße Sie herzlich Ihr dankbarer R. F.
⁕
* Preußiſch=heſſiſche Eiſenbahner in
Feindesland ſchreiben aus Braine le Comte, 27.
De=
zember 1914:
Am 27. September, nachmittags 5 Uhr, fuhren wir
im Sonderzug unter Führung des Herrn
Regierungsbau=
meiſters Frevert nach herzlicher Verabſchiedung von
Sei=
ten unſeres verehrten Herrn Direktionspräſidenten und
mehrerer Mitglieder der Eiſenbahndirektion Mainz nach
unſerem neuen Wirkungskreis ab. Der Sitz des nun neu
gebildeten Betriebsamtes wurde Braine le Comte. Schnell
mußten wir uns über alles orientieren, denn am nächſten
Tage, den 4. Oktober, ſollten wir den Dienſt bereits
über=
nehmen. An Ruhe war vorläufig nicht zu denken. Der
Dienſt war anfangs ſehr ſtramm infolge der großen
Trup=
pentransporte, aber allmählich kamen auch ruhigere Zei=
faſſende Wirkung ſie auf das. Wirtſchaſtsleben der
Ver=
einigten Staaten hat und um die Wichtigkeit der
Beſeiti=
gung der Urſachen der Beſchwerden hervorzuheben.
* (Ctr. Bln.) Aus Kopenhagen meldet das Berliner
Tagebl.: Die Berlingske Tidende erfährt aus London:
Es fand ein Miniſterrat zur Erörterung der
amerikaniſchen Proteſtnote ſtatt. Man iſt allgemein der
Anſicht, daß die Angelegenheit eine friedliche Löſung
fin=
den und daß ſie zu keinen weiteren Verwicklungen führen
wird. Sollte es jedoch nicht gelingen, die Sache durch
direkte Verhandlungen auf diplomatiſchem Wege zu einem
befriedigenden Abſchluß zu bringen, ſo meint man, in dem
engliſch=amerikaniſchen Schiedsgerichtsvertrag ein
Aus=
gleichmittel zur Beilegung des Streites zu haben.
* London, 31. Dez. Daily Mail meldet aus Neu=
York: Die amerikaniſche Note wurde beſchleunigt
durch die neuen britiſchen Beſtimmungen, nach denen Harz
und Terpentin Konterbande ſein ſollen, da Deutſchland
ſie zur Herſtellung neuer Bomben brauche. — Der britiſche
Konſul unterſuchte die Bamwollballen der Ladung des
Dampfers „Stadt Maçon” mit Röntgenſtrahlen und kam
zu dem Ergebnis, daß die Ladung Konterbande enthalte.
* Waſhington, 1. Jan. Der Senator Walſh
ſagte in einer Rede in Montana: 31 amerikaniſche
Schiffe mit 19350 Tonnen amerikaniſchem Kupfer
wurden ſeit Beginn des Krieges feſtgehalten und die
La=
dungen beſchlagnahmt. 9000 Tonnen Kupfer wurden in
Gibraltar zurückgehalten. Der Redner ſprach die
Ueber=
zeugung aus, daß der Meinungsaustauſch alle Differenzen
beſeitigen werde.
Neujahrsfeier im Hauptquartier.
* Berlin, 2. Jan. Im Anſchluß an den
Neu=
jahrsgottesdienſt nahm der Kaiſer, wie die
Deutſche Tageszeitung meldet, im Großen Hauptquartier
eine Gratulationscoun entgegen und ließ ſich die
neubeförderten Offiziere vorſtellen. Der Monarch, der
einen ungemein friſchen und bei allem tiefen Ernſt einen
ſtolz=zuverſichtlichen Eindruck machte, zeichnete die
Vertre=
ter der verbündeten öſterreichiſch=ungariſchen Heeresmacht
beſonders freundlich durch Anſprachen aus. Die im Gro=
ßen Hauptquartier anweſenden Kriegsberichterſtatter
be=
grüßte der Kaiſer mit folgenden herzlichen und
eindrucks=
vollen Worten: „Meine Herren! Ich hoffe, daß Sie im
neuen Jahre recht viel Gutes zu berichten haben werden.
Wir werden nicht eher ruhen, als bis wir den endgültigen
Sieg erfochten haben!”
Neujahrswünſche.
Wien, 2. Jan. Hindenburg hat an den
Erz=
herzog Friedrich folgendes Telegramm gerichtet: Eurer
Hoheit bitte ich, zugleich im Namen der mir anvertrauten
Truppen, meine untertänigſten Glück= und Segenswünſche
zum neuen Jahre darbringen zu dürfen. Wir ſtehen in
unerſchütterlicher Treue neben unſeren Waffenbrüdern,
bis der endgültige Sieg errungen ſein wird. Feldmar=
ſchall. v. Hindenburg. — Erzherzog Friedrich
dankte mit folgender Depeſche: Meinen wärmſten Dank
für das treue Gedenken und für die guten Wünſche zum
Jahreswechſel. Auch ich erbitte Gottes reichſten Segen für
unſere in unverbrüchlicher Treue uns zur Seite
ſtehen=
den Waffenbrüder. Zum neuen Jahre Heil und Sieg!
Erzherzog Friedrich, Feldmarſchall.
Die deutſchen Flieger über Dünkirchen.
* London, 1. Jan. Ein ausführlicher Bericht der
Daily Mail über den Angriff deutſcher
Flug=
zeuge auf Dünkirchen beſagt: Vorgeſtern haben
ſieben Flugzeuge Bomben auf die Stadt abgeworfen.
In allen Teilen der Stadt wurden Exploſionen gehört.
Kaum war ein Flugzeug verſchwunden, als ein anderes
erſchien. In der ganzen Stadt krachte Gewehrfeuer, das
auf die Flugzeuge eröffnet wurde, die explodierende
Bom=
ben auswarfen, welche dicke ſchwarze Rauchſäulen
hervor=
riefen. Viele Häuſer wurden beſchädigt. Nach allen
Rich=
tungen ſlogen die Scherben ſpringender Fenſterſcheiben.
An einer Stelle wurden die Gleiſe der Straßenbahn
mit=
ten durchſchnitten. Die erſte Bombe fiel auf eine
be=
feſtigte Stelllung, zwei andere in der Nähe der
Bahnſtation, die vierte in die Rue Caumartin, die
fünfte in die Küche des Militärlazaretts, die nächſte beim
Rathaus in der Rue St. Pierre und Rue Nieuport, die
letzte in die Nähe des Arſenals. Zwei Bomben fielen
in der Vorſtadt Rooſendaal auf eine Fabrik. Auch die
Bezirke Ouderkerque und Veurne wurden getroffen. Viele
Perſonen wurden ſchwer verletzt; die Leichen waren
ſchrecklich verſtümmelt. Die Bomben waren mit Kugeln
gefüllt, welche die Mauern verſchiedener Gebäude wie
Siebe durchlöcherten. Ein deutſches Flugzeug kreuzte als
Wache außerhalb der Stadt und nahm an dem Ueberfall
nicht teil. Offenbar hielt es ſich bereit, etwaige Angriffe
feindlicher Flieger abzuwehren.
Zum Untergang der „Formidable‟.
* (Ctr. Bln.) Ueber den Untergang des engliſchen
Linienſchiffes „Formidable” wird der B. Z.
aus Amſterdam berichtet: Neue Nachrichten aus London
liegen bis jetzt nicht vor. Die Nachrichten des Londoner
Preſſebureaus lauten ziemlich unſicher. Zur Beruhigung
wird angegeben, daß „Formidable” ein Kriegsſchiff
zwei=
ten Rcnges geweſen ſei und bereits auf eine 15jährige
Dienſtzeit zurückblicken könne.
Ferner wird der B. Z. noch aus Amſterdam berichtet:
Reuter meldet aus London: Der Schleppdampfer „
Brix=
ham” hat noch 80 Ueberlebende des „Formidable‟
gerettet. Infolge des heftigen Sturmes hatte der
Damp=
fer die größte Mühe, die Leute an Land zu bringen. Mit
dem „Formidable” hat die engliſche Flotte das dreizehnte
Schiff von größerem Kampfwert verloren. Die
Verluſt=
liſte enthält jetzt u. a. 3 Schlachtſchiffe, 6 große und 4 kleine
Kreuzer.
* London, 2. Jan. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Weitere achtzig Mann der
Beſatz=
ung des „Formidable” ſollen durch einen
Fiſch=
dampfer gerettet ſein. Das Rettungswerk war durch
den Sturm ſehr erſchwert.
Eine Niederlage der Serben.
T.U. Budapeſt, 2. Jan. Az Eſt meldet aus
Sem=
lin: Starke feindliche Truppen verſuchten nach der
neuer=
lichen Sprengung der Semliner Donaubrücke, in
Syr=
mien einzudringen. Vier ſerbiſche Infanterieregimenter,
unterſtützt von der Artillerie, die auf der Zigeunerinſel
Stellung genommen hatten, überſchritten unter dem Schutze
der Dunkelheit die Donau und gingen etwa 20 Kilometer
weſtlich Semlin vor. Hier wurden ſie von unſeren
Trup=
pen, die günſtige Stellungen eingenommen hatten,
erwar=
tet. Es entſpann ſich ein heftiges, mehrere Stunden
dauerndes Gefecht. Unſere ungariſchen Landwehrtruppen
ſchlugen ſich heldenhaft. Schließlich wurden die Serben
unter ſchweren Verluſten geſchlagen, ſo daß
ſie ſich in unordentlicher Flucht zurückziehen
muß=
ten. Mehrere Hundert Tote und Verwundete bedeckten
den Kampfplatz. Unſere Truppen machten etwa 1100
Ge=
fangene. Auf der Flucht fanden viele Serben den Tod in
der Donau.
Untergang eines engliſchen Truppentransportes.
T. U. Amſterdam, 2. Jan. Reuter meldet aus
London: Nach einem Lloydtelegramm aus Porthcawl in
der Grafſchaft Glamorgan (Wales) ſind dort eine Anzahl
Soldatenhelme, wie ſie von den Truppen in
In=
dien und Aegypten getragen werden, angeſchwemmt
wor=
den. Da das Telegramm weitere Einzelheiten nicht
ent=
hält, ſo dürfte es ſich um einen verunglückten
eng=
liſchen Truppentransport handeln.
Die Haltung Bulgariens.
* Wien, 1. Jan. Die Reichspoſt veröffentlicht ein
Telegramm ihres Sofioter Spezialberichterſtatters,
der ein Interview mit General Sawoff, dem geweſenen
bulgariſchen Oberkommandierenden im Balkankriege, hatte.
Sawoff erklärte, bei einer Aufſtellung der Bilanz der
bisherigen Ereigniſſe könne man ſagen, daß die bisher
errungenen Vorteile auf das Konto der Zentralmächte
zu buchen ſeien. Deutſchland habe der Welt ſeine
Rieſenſtärke bewieſen, und Oeſterreich=Ungarn
habe gezeigt, daß es eine Großmacht im wahren Sinne
des Wortes iſt. Was das Ziel der neutralen
Staa=
ten anlange, ſo führte Sawoff aus, Bulgarien werde
ſeine Neutralität ſo lange wie möglich aufrechterhalten.
Die verantwortlichen Faktoren des Landes werden allen
Lockungen ſtandhalten, und nur ſo vorgehen, wie
die eigenen Intereſſen es erfordern. Doch allenfalls
wer=
den und müſſen wir darauf beſtehen, daß die Fehler des
Bukareſter Vertrages gutgemacht werden. Wir ſind ent=
ſchloſſen, wenn es nottut, uns jene Gebiete, die uns
ge=
rechterweiſe gehören, auch mit den Waffen zu erringen.
Die bulgariſche Armee iſt vorbereitet und ſie wird ihre
Pflicht bis zum Ende erfüllen, ſobald die Intereſſen des
Vaterlandes es erfordern.
* Sofia, 2. Jan. Eine Proklamation des
ſerbiſchen Thronfolgers Alexander preiſt den
Patriotismus der Mazedonier in der ſerbiſchen Armee
und verſpricht für den ſerbiſchen Teil
Mazedo=
niens verfaſſungsmäßige Einrichtungen. Die
Prokla=
mation macht hier einen peinlichen Eindruck. Das
Stam=
bulowiſtiſche Parteiorgan Wolja äußert hierzu: Die
Män=
ner, Väter und Brüder jener barfüßigen hunderte von
Flüchtlingen, die unſere Grenzſtädte füllen, erhalten alſo
politiſche Rechte. Welcher Zynismus! Gebt ihnen bloß
das Recht, Menſchen zu ſein und ihre Sprache zu
ſpre=
chen. Von ihrer Tapferkeit ſprecht nicht jetzt, wo ſie mit
der Knute vorgetrieben werden, ſondern wenn ſie einmal
gegen euch ſelbſt ziehen.
Blockade eines bulgariſchen Hafens durch
die Dreiverbandflotte?
* (Ctr. Bln.) Aus Wien wird gemeldet: Das
So=
fioter Blatt Naroden Zavet meldet in einer
Extraaus=
gabe: Die Verhängung der Blockade über den Hafen
De=
deagatſch durch die engliſche Flotte ſteht
un=
mittelbar bevor. Eine Abteilung der vereinigten Flotte
kreuzt bereits vor Dedeagatſch und hält Schiffe an, die
in den bulgariſchen Hafen einlaufen wollen.
Die Neutralität Griechenlands.
* Berlin, 2. Jan. Aus Athen meldet der
Berli=
ner Lokalanzeiger: Anläßlich eines Empfanges bei Hofe
äußerte ſich König Konſtantin in Abweſenheit
diplo=
matiſcher Vertreter: Griechenland will ſeine
Neutrali=
tät bis ans Ende des europäiſchen Krieges bewahren.
Wenn der Fall eintreten ſollte, daß irgend ein Staat uns
angreift, dann werden wir uns wehren und unſer Land
ten. So verging uns die Zeit bis zum Weihnachtsfeſte
wie im Fluge. Um die Weihnachtsfeier der Heimat
eini=
germaßen zu erſetzen, taten wir uns zuſammen und
richte=
ten den Warteſaal der hieſigen Station zu einem Feſtſaal
her. Mehrere Kameraden opferten viel Zeit und
Arbeits=
kraft, um uns die Feier zu einer recht würdigen zu
geſtal=
ten. Mit Tannengrün, Fähnchen, Wappen und
Inſchrif=
ten geſchmückt, boten der Saal und die Feier beim
ſtrah=
lenden Schimmer des Weihnachtsbaumes ein Abbild
unſe=
rer deutſchen Weihnachten. Die Bewohner des
Städt=
chens, die maſſenweiſe auf der Straße vor den Fenſtern
des Feſtſaales ſtanden, ſtaunten über die ungewohnte
Pracht. Von deutſchen Weihnachten konnten ſie ſich
bis=
her keinen Begriff machen!
Herr Oberbahnhofsvorſteher Flamm leitete die Feier
durch eine tiefempfundene Anſprache ein. Nach Abſingung
unſerer alten lieben Weihnachtslieder ergriff der Vorſtand
unſeres Betriebsamts Herr Regierungsbaumeiſter Frevert
das Wort. In ſeiner zu Herzen gehenden Rede gedachte
er unſerer Lieben zu Hauſe, unſerer Tapferen im Felde
und unſeres teueren Heimatlandes. Er führte dann weiter
aus, daß auch wir Eiſenbahner, gleich unſeren tapferen
Kriegern im Felde, durch treue Pflichterfüllung, Ehre und
Ruhm des Vaterlandes zu wahren hätten. Er glaube uns
allen aus dem Herzen zu ſprechen, wenn er hier im Namen
aller Eiſenbahner gelobe, auch ferner unſere ganze Kraft
einzuſetzen für das Wohl unſeres teueren Heimatlandes.
Seine Rede klang aus in ein begeiſtert aufgenommenes
Hoch auf unſeren geliebten Kaiſer, den Schirmherrn des
Deutſchen Reiches. Hiernach wurden als Weihnachtsgaben
unſerer Verwaltung unter die Unterbeamten und Arbeiter
Hoſenſtoffe, wollene Unterjacken und Gummimäntel aus
den belgiſchen Staatskleidermagazinen verteilt. Dazu
kamen Zigarren und Lebkuchen, die der Mainzer
Frauen=
verein geſpendet hatte. Keiner hatte erwartet, beſchenkt
zu werden; unſere Freude über die uns damit bereitete
Ueberraſchung war darum um ſo größer. Ganz beſonders
dankbar haben wir empfunden, daß auch der Mainzer
Frauenverein unſerer in der Ferne gedacht hat. Allen
ver=
ehrten Geberinnen ſei auch an dieſer Stelle herzlicher
Dank abgeſtattet. Vaterländiſche Lieder wechſelten nun
mit Solovorträgen ernſter und heiterer Art ab, wobei uns
der aus der Heimat geſpendete edle Gerſtenſaft vortrefflich
mundete. Einige Redner gedachten auch der Herrſcher der
uns verbündeten Staaten ſowie des Befreiers
Oſt=
preußens, des Feldmarſchalls von Hindenburg. Zuletzt
gedachte einer der Kameraden auch unſeres Herrn
Regie=
rungsbaumeiſters Frevert und des Herrn
Oberbahnhofs=
vorſtehers Flamm. Hier bot ſich die Gelegenheit, dem all=
ſeits verehrten Amtsvorſtande unſeren Dank abzuſtatten
für die wahrhaft väterliche Weiſe, mit der er für das Wohl
ſeiner Untergebenen ſorgte. Der Redner ſchloß mit dem
Wunſche, daß auch fernerhin dieſes ſchöne Verhältnis
zwiſchen Vorgeſetzten und Untergebenen beſtehen möge.
So verlief unſere Feier bei ſtrahlendem Kerzenglanz. Un=
ſere Weihnachtsfeier in Feindesland wird allen unver
geßlich bleiben.
*⁎* Das Feldlazarett 2 des 18.
Armee=
korps hatte in den Weihnachtsfeiertagen Ortsunterkunft
in Fl . . . . einem kleinen Dörfchen Frankreichs, bezogen.
Zahlreiche Weihnachtspakete ſowohl der Angehörigen, wie
auch Liebesgaben waren eingetroffen und es regte ſich der
Wunſch, den armen Dorfkindern eine
Beſche=
rung zu veranſtalten, welcher Gedanke alsbald in die
Tat umgeſetzt wurde. Eine Liſte des Bürgermeiſters
ver=
zeichnete die Zahl von 132 Kindern, welche nebſt
Ange=
hörigen auf den zweiten Feiertag 3 Uhr nachmittags ins
Chateau zur Beſcherung geladen wurden. Pünktlich zur
feſtgeſetzten Zeit war alles in dem zur Feier beſtimmten
Raum, woſelbſt bereits der Chriſtbaum brannte,
verſam=
melt und harrte der Dinge, die da kommen ſollten. Der
erſte Inſpektor des Lazaretts hielt zunächſt in franzöſi=
ſcher Sprache eine Anrede an die Kinder, worin er betonte
daß trotz der Greuel des Krieges die deutſchen Soldaten
im Gedenken an ihre Lieben zu Hauſe Zeit fänden, den
franzöſiſchen Kindern eine Freude zu bereiten; lediglich
der franzöſiſche Soldat iſt Gegner des deutſchen
Soldaten, während Frauen und Kinder des
Geg=
ners geehrt und geachtet werden, wie die eigenen.
Die Mannſchaften des Lazaretts ſangen ſodann ein
Weih=
nachtslied, worauf die eigentliche Beſcherung erfolgte,
welche in zahlreichen Spenden von Konfekt, Pfefferkuchen
und allerlei Nützlichem beſtand und großen Jubel
aus=
löſte. Ein zweites Lied ſowie eine Gruppenaufnahme
be=
endete die wohlgelungene Feier, die den Teilnehmern noch
lange in Erinnerung ſein dürfte. Der Bürgermeiſter des
Ortes ſprach am 28. Dezember in einem Schreiben an den
Chefarzt des Lazaretts dieſem ſeinen Dank aus.
* Ehret das Brot! Die Obrigkeit und viele
einſich=
tige, weitblickende Männer haben in den letzten Wochen
in den Zeitungen verſchiedene Male darauf hingewieſen,
daß die deutſche Nation, um in dieſem großen Kriege mit
ihren Nahrungsmitteln bis zur nächſten Ernte haushalten
zu können, ſich der größten Sparſamkeit in Brot, Mehl,
Kartoffeln u. dgl. befleißigen muß. Dieſe Hinweiſe haben
leider bei einem großen Teil unſerer Bevölkerung keine
ſolche Beachtung gefunden, die ſie verdienen. Man kann
ſich vielfach von einer liebgewonnenen Lebensweiſe nicht
trennen und lebt in den Tag hinein, als ob man im
Frie=
den lebe. Gott gebe, daß wir den furchtbaren Ernſt des
Krieges nicht noch näher kennen lernen müſſen.
Vor allem ſpare man auch am Brot. Wir Alten lernten
in unſerer Jugend den ſchönen Spruch: Das Brot iſt die
edelſte Gabe Gottes, darum muß man es in Ehren halten.
Die heutige Generation ſcheint dieſen ſchönen Spruch
viel=
fach nicht zu kennen. Man gehe nur einmal nach einer
Schulpauſe auf den Hof einer hieſigen Schule, die von
Kindern aus beſſeren Familien beſucht wird. Der ganze
Raum liegt wie beſät mit weggeworfenen Brotſtücken und
Obſt. So manche gute Mutter glaubt, damit ihr Söhnlein
in der Schule ja keinen Hunger leide, ihn mit einem
tüchti=
gen Stück Brot, wobei die Zutaten, Wurſt, Butter und
Obſt, nicht fehlen dürfen, verſehen zu müſſen.
Die Kinder können das, was man ihnen mitgibt, in
den meiſten Fällen nicht verzehren; ſind ſie ſatt, ſo
wer=
fen ſie das Uebriggelaſſene achtlos in den Hof, wo es unter
den Füßen der vielen Schüler zertreten wird. Der auf=
ſichtführende Lehrer läßt gewöhnlich durch einen Jungen
das weggeworfene Brot und Obſt einſammeln und am
Schluſſe kommt der Schuldiener und holt einen Korb voll.
Alle Ermahnungen und Strafen der Lehrer helfen nichts,
weil den Kindern meiſtens zu Hauſe keine Achtung vor dem
lieben Brot gelehrt wird. Bedenken ſolche Eltern nicht,
daß ſie durch ſolch große Rationen Brot das Kind zum
Vielfraß erziehen! Haben ſie noch nicht in den
Kriegs=
berichten geleſen, daß unſere Helden, die für uns und
unſer Vaterland ſo mutig kämpfen, oft tagelang kein Brot
bekommen konnten? Und hier wird es achtlos
wegge=
worfen und in den Staub getreten! Nein, liebe Mutter,
gib in dieſen ſchweren Zeiten, wo alles Volk ſparen muß,
deinem Kinde nicht zu viel Brot mit. Gib ihm ein
klei=
nes Stück und womöglich ein wenig Obſt, oder nur die=
ſes, oder vielleicht gar nichts mit in die Schule. Es wird
nicht verhungern, und das Mittageſſen wird ihm doppelt
gut ſchmecken. Auch wirſt Du dadurch Dein Kind zu
aus eigener Kraft oder mit Hilfe unſerer Verbündeten
gegen jeden Feind verteidigen.
Der Aufſtand in Südafrika.
Amſterdam, 1. Jan. Eine Londoner
Reuter=
meldung aus Pretoria berichtet ergänzend über das
Ge=
fecht vom 22. Dezember: Die
Regierungs=
truppen hatten den Auftrag, gewiſſe Stellungen zu be=
ſetzen und Patrouillen auszuſenden. Die Patrouille des
Kommandanten Kenhard rückte am 23. Dezember morgens
in der Richtung auf Schoutdrift aus und bekam Fühlung
mit dem Feinde. Die Regierungstruppen wurden
ſchließ=
lich, um einer Umzingelung zu entgehen, genötigt, drei bis
vier Meilen zurückzugehen. Während des Rückzuges
wurden 24 Mann gefangen genommen. Inzwiſchen kam
auf dringende Aufforderung Kapitän Bronkhurſt mit 126
Mann Verſtärkung. Es entſtand ein heftiges
Ge=
fecht. Maritz und Kemp verſuchten wiederholt, die
Regierungstruppen zu umgehen, wurden aber jedesmal z
u=
rückgetrieben. Als der Abend hereinbrach, zogen ſich
die Buren nach Waterhol zurück. Auf ſeiten der
Regie=
rungstruppen wurden ein Mann getötet und zwei Mann
verwundet. 92 Mann wurden gefangen genommen, ein
Maximgeſchütz, das vorher unbrauchbar gemacht worden
war, 80000 Patronen, eine Ambulanz und drei leere
Wagen wurden erbeutet.
Dieſe Reutermeldung ließ die Frage offen, wer die
Gefangenen gemacht und das Kriegsmaterial erbeutet hat.
Die Anſicht des Nieuwe Rotterdamſche Courant, daß
dieſe Meldung dahin zu verſtehen ſei, daß die
ſüdafri=
kaniſchen Regierungstruppen 92 Gefangene und
Kriegs=
material verloren, beſtätigt ſich als richtig.
Pretoria, 1. Jan. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. In der Proklamation, in der die Mann=
ſchaften zum Feldzuge gegen Deutſch=
Süd=
afrika aufgerufen werden, heißt es: Soeben befindet ſich
eine Truppe Buren diesſeits der Grenze der Union, die
kürzlich eine kleine Abteilung von Truppen der Union
an=
greifen und überwältigen konnte, und zwar mit Hilfe von
deutſcher Artillerie. Die urſprüngliche Beſorgnis, daß
Deutſch==Südweſt als Baſis für Angriffe
gegen die Union benutzt werden könnte, iſt damit
ge=
rechtfertigt. Es iſt klar, daß die Lage wiederum
gefähr=
lich werden könnte, wenn ſich die Führer der Buren nach
Deutſch=Südweſt durchſchlagen. Angeſichts der Gefahr
eines Einfalls kann es notwendig ſein, eine viel grö=
ßere Truppenmacht zu brauchen, als anfangs
be=
abſichtigt. Die Regierung iſt der Anſicht, daß die Laſt
nicht ausſchließlich von Freiwilligen getragen werden
kann. Ein anderer Grund iſt, daß ein großer Teil der
hol=
ländiſch ſprechenden Bevölkerung die ausgezeichnetſten
militäriſchen Fähigkeiten beſitzt und völlig bereit iſt, Dienſt
zu tun, ſich aber weigert, freiwillig zu dienen. Ihr
Stand=
punkt iſt, daß, wenn die Regierung ihre Dienſte brauche,
ſie befehlen müſſe.
Amſterdam, 1. Jan. Telegraaf erblickt in der
ſüdafrikaniſchen Proklamation ein Fiasko der
Poli=
tik Bothas, der keine Freiwilligen aufbringen könne.
Das Blatt erklärt es für unbillig, daß Botha die Buren
zwingen will, gegen Deutſch=Südweſt zu ziehen.
Dienſt=
pflicht beſtehe in keiner engliſchen Kolonie, ſo daß die
Bu=
ren die einzigen britiſchen Untertanen ſeien, die
unfrei=
willig in den Krieg ziehen.
Pretoria 1. Jan. Meldung des Reuterſchen
Bureaus. Eine Proklamation ruft die erſte und
zweite Klaſſe der Nationalreſerve in ganz Transvaal,
außer im Witwatersrandbezirk und in Nordweſtkapland
bis zur deutſchen Grenze, auf.
* Rotterdam, 1. Jan. Der Nieuwe Rotterdamſche
Courant veröffentlicht eine Proklamation Dewets
und Beyers vom 28. Oktober 1914. Die Proklamation
lautet: Hiermit wird allen Bürgern der Union bekannt
gemacht, daß, nachdem die Regierung der Union beſchloſ=
ſen hat, Deutſch=Südweſt zu erobern, und der
Beſchluß auf unrichtige Berichte und Behauptungen von
Parlamentsmitgliedern der ſüdafrikaniſchen Partei
beſtä=
tigt worden war und nachdem gegen den gottloſen
Ueber=
fall auf Deutſch=Südweſt gegen ein Volk, das uns nie Bö=
ſes tat, ſondern uns alle Zeit gut geſinnt war, proteſtiert
worden war und nachdem die Regierung das Recht des
Publikums, den Proteſt fortzuſetzen, durch die
Proklama=
tion des Kriegsrechts verhindert hat, ſo proteſtieren wir
mit den Waffen in der Hand gegen ein ſo gefährliches
Prinzip, das die Regierung gegen die Abſicht und den
Willen des Volkes ausführen will, da wir überzeugt ſind,
daß unſer Volk in großes Unglück und Elend geſtürzt
wer=
den wird und daß wir uns Gottes Fluch
zuzie=
hen werden. Da unſer Proteſt nicht darauf ausgeht,
Bruderblut zu vergießen, ſondern vielmehr ſolches
mög=
lichſt zu vermeiden und keinesfalls angreifend aufzutreten,
ſo rufen wir alle Bürger auf, alle Kräfte anzuſpannen und
ihren Einfluß zu brauchen gegen die Eroberung von
Deutſch=Südweſt und ſich gleichzeitig zu weigern, ſich von
dieſer Regierung gebrauchen zu laſſen, um mit den
Waf=
fen zu kämpfen.
(gez.) Dewet, Beyers,
Generale, proteſtierende Bürger.
Steenbok Fontein, 28. Oktober 1914.
einem genügſamen Menſchen erziehen, der es Dir ſpäter
danken wird und dann leiſteſt Du dem Vaterland in
ſei=
ner großen Bedrängnis einen wahrhaft patriotiſchen Dienſt.
Achtet und ſparet das Brot!
Ein alter Lehrer.
Religionskameradſchaft im Felde. In den
Leipzi=
ger Neueſten Nachrichten erzählt ein ſächſiſcher
Diviſions=
pfarrer, O. Niedner, von dem Kriegsleben in und um
Lille und weiß dabei auch von echt kameradſchaftlicher,
alle konfeſſionellen Schranken überſpringender Geſinnung
der Militärgeiſtlichen zu berichten. „Der jüdiſche
Predi=
ger” ſo ſchreibt er, „erzählt mir, wie er einem
evange=
liſchen Truppenteil einen Feldgottesdienſt gehalten habe,
wie er das alte Lutherlied habe ſingen laſſen, wie er dann
von dem Gott gepredigt habe, der uns allen helfen muß,
und auf den wir alle vertrauen dürfen, die wir treu und
rein unſere Pflicht tun; er habe gebetet für Volk und
Vaterland, für die Lieben daheim, für die Fechtenden in
den Schützengräben und die Verwundeten in den
Laza=
retten, zum Schluß haben ſie geſungen: „Wir treten mit
Beten vor Gott, den Gerechten” Ich habe ihm die Hand
gedrückt: „Herr Kamerad, anders mache ich es auch nicht!
Vielleicht bekommt mancher alte Hader unſeres
Vol=
kes hier unter dem Donner der Kanonen den Gnadenſtoß.”
n. Bequeme Art, Gänſe im Feld zu dünſten. Mancher
hat vielleicht ſchon das hübſche kleine Feldkochbuch an die
Front geſandt. Ob ein Rezept zum Braten von Gänſen
darin enthalten iſt, weiß ich nicht. Jedenfalls iſt aber
dieſe neue Art, Gänſe genießbar zu machen, für die
Feldgrauen, vorausgeſetzt, daß ihnen Gänſe zur Verfügung
ſtehen, ſehr bequem. Es ſoll deshalb dieſe Mitteilung
als Ergänzung obigen Kochbuchs dienen. Sie iſt in
meh=
reren Kriegserinnerungen aus dem Jahre 1870, z. B. in
denen eines bayeriſchen Ordonnanz=Offiziers, von Karl
Tanera enthalten. Die Soldaten, wenn ſie eine Gans
erbeutet hatten, wälzten dieſe, nachdem ſie
ausgenom=
men, mitſamt den Federn einfach tüchtig in Lehm, ſo daß
eine dicke Kruſte davon ſie umgab. Dann wurde der ganze
Klumpen in das Biwakfeuer geworfen. Sobald der Lehm
feſtgebrannt war, konnte der Braten gegeſſen werden. Man
hatte nur nötig, nachdem der Klumpen aus dem Feuer
gewälzt war, mit dem Kolben darauf zu ſchlagen, und die
Lehmumhüllung mitſamt den Federn löſte ſich und das im
eigenen Saft geſchmorte Fleiſch lag zum Zugreifen bereit.
Uebereinſtimmend wird der vorzügliche Geſchmack gerühmt.
Unſere Feldgrauen könnten einmal einen Verſuch machen.
Nötig dazu iſt nur etwas Lehm und eine Gans. An
letz=
teren ſcheint es ja nicht zu mangeln, wenigſtens hörte ich
geſtern, wie jemand nach Hauſe geſchrieben, ſie hätten ſchon
6 Gänſe gegeſſen. Es brauchen übrigens nicht bloß Gänſe,
es kann jeder eßbare Vogel, auch Spanferkel u. dgl., ſein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Januar.
Ernannt wurden Johann Seibert in Homberg
zum Schre bgehilfen bei dem Amtsgericht Homberg,
Franz Rudolf Kampe in Alzey zum Schreibgehilfen
bei dem Amtsgericht Alzey und Gottfried Arheit in
Büdingen zum Schreibgehilfen bei dem Amtsanwalt
in Büdingen.
Militärdienſtnachrichten. Zu Leutnants der Reſerve
befördert: die Vizefeldwebel: Bernbeck (I Darmſtadt)
bei der Mil.=Eiſenb.=Dir. 3, des Eiſenbahn=Regts. Nr. 3,
Ehrhardt (II Darmſtadt) bei der Mil.=Eiſenb.=Dir. 2,
des Inf.=Regts. Nr. 87.
Kriegsauszeichnung. Dr. med. Fritz Weitzel,
ſtellvertretender Regimentsarzt im Thür. Huſaren=Regt.
Nr. 12, Sohn des Rechnungsrats Weitzel hier, wurde vom
Großherzog von Sachſen=Weimar das Ritterkreuz des
Or-
dens vom weißen Falken verliehen, nachdem er ſchon
vor=
her mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden war.
Strafkammer. Der 24jährige Anſtreicher Franz
Heinrich Bauer aus Neuſtadt a. d. H. hatte in Münſter
und Frankfurt verſchiedene Einbruchsdiebſtähle verübt,
ſpäter ging er nach Eberſtadt, wo er in der Nacht zum
21. November mehrere Einbrüche ausführte. In der Wirt=
ſchaft von Jakob Fiſcher erbeutete er 4—5 Mark
Wechſel=
geld, Zigarren und Eßwaren; bei Hermann Gernsheimer
fielen ihm 6 ſilberne Löffel und 5—8 Mark Bargeld in die
Hände. In allen Fällen nahm Bauer an Schlüſſeln mit,
was er nur erreichen konnte. In der Befürchtung, es ſei
die Leitung einer Signalglocke, zerſchnitt Bauer den
Tele=
phondraht. In der Wirtſchaft von Jakob Jakob blieb es
beim Verſuch, da der Einbrecher Reißaus nahm, als nach
einem Ueberklettern die Hunde Lärm ſchlugen. Wegen
zweier ſchwerer Diebſtähle und des Verſuchs eines
ſchwe=
ren Diebſtahls verurteilte die Strafkammer den
Angeklag=
ten zu 2½ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt.
Die 19jährige Dienſtmagd Roſe Herle von Augsburg,
die in Lampertheim bei einem Gaſtwirt in Stellung war,
ließ ſich von einem Schloſſer den Schrankſchlüſſel ſo zufeilen,
daß er die Kommode der Dienſtherrin aufſchloß und
er=
langte ſie auf dieſe Weiſe einen Geldbetrag von 19 Mk. Die
Strafkammer verurteilte das Mädchen zu einer Gefängnis=
ſtrafe von 4 Monaten.
Großh. Hoftheater. Heute findet eine
Auf=
führung der „Jüdin” von Halévy (neu einſtudiert) ſtatt.
Darin ſind beſchäftigt die Damen Callwey und Kallenſee,
ſowie die Herren Becker, Globerger, Semper, Stephani.
Das in dieſer Oper vorkommende Ballett iſt von
Hedwig Ehrle einſtudiert. Beginn 7 Uhr. Kleine Preiſe.
Für Montag, den 4., iſt das vierte Hofmuſikkonzert
unter Leitung Willem de Haans angeſetzt, Dienstag,
den 5., wird die erfolgreiche Neueinſtudierung der
„Fledermaus” zum erſtenmal wiederholt. Die nächſte
Wiederholung des großen Ausſtattungsſtückes „Die
Reiſe um die Erde‟ geht Mittwoch, den 6., auf B 17
in Szene. Donnerstag, den 7., wird „Als ich noch im
Flügelkleide” gegeben, Freitag, den 8., nach längerer
Pauſe „Wenn ich König wäre” unter Leitung Richard
Lerts wieder in den Spielplan anfgenommen. Für
Sonntag, den 10., B 18, iſt „Carmen” angeſetzt. Dies
iſt die 100. Aufführung dieſer Oper am Hoftheater
in Darmſtadt. Der Verkauf des Blockabonnements,
das bis Ende Februar Gültigkeit hat, wird auch
weiter=
hin täglich an der Tageskaſſe des Hoftheaters und im
Verkehrsbureau fortgeſetzt.
Zum Gedächtnis Edwards. Das deutſche Bühnen=
Jahrbuch, herausgegeben von der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnen=Angehörigen, iſt eben erſchienen und wieder
überaus inhaltsvoll; es gibt Kunde von allen wichtigen
das Theater betreffenden Dingen des abgelaufenen
Jah=
res und ehrt das Gedächtnis unſeres Hofrats Edward
durch einen warm empfundenen, ſeine hohen Verdienſte
als Menſch und Künſtler ſchildernden Nachruf, dem ein
treffliches Bildnis des Unvergeßlichen beigegeben iſt. —
Frau Hofrat Edward hat zum Gedächtnis ihres
Gatten, wie wir hören, dem hieſigen Hoftheater für ſeine
im Felde ſtehenden Angehörigen und deren Familien
350 Mark zur Verfügung geſtellt.
* Jub läum. Am 1. Januar waren es 25 Jahre,
daß Herr Friedrich Walther, Prokuriſt der Firma
Wilhelm Kleber, in das Haus eingetreten iſt. Dem
Ernſt der Zeit entſprechend, wurde von einer größeren
Feier Abſtand genommen. An einer gebührenden
Aner=
kennung ſeiner bisherigen unermüdlichen, pflichttreuen
Leiſtungen hat es indeſſen nicht gefehlt.
Einſchränkung der Straßenbeleuchtung. Mit Rück=
ſicht auf den durch den Krieg notwendig gewordenen ſpar=
ſamen Kohlenverbrauch, den auch das Städtiſche Gaswerk
in Erwägung zu ziehen hat, wird die Straßenbeleuchtung
in der Stadt zunächſt eine kleine Einſchränkung erfahren.
Sie wird erſtreckt auf die bis Mitternacht brennenden
Laternen, die jetzt um 11 Uhr, ſtatt wie ſeither um ½12
Uhr, gelöſcht werden.
Poſtaliſches. Vom 1. Januar 1915 ab werden
bei den Poſtanſtalten Beſtellungen auf das „
Amts=
blatt der Kaiſerlich Deutſchen Poſt= und
Telegraphenverwaltung in Belgien”
ange=
nommen. Der Bezugspreis beträgt halbjährlich 2 Mk.
Beſtellungen für ein volles Kalenderjahr (Preis 4 Mk.)
ſind zuläſſig. Das Amtsblatt erſcheint nach Bedarf.
Ein neuer Poſtwagenbrand. Unlängſt iſt wieder
eine größere Poſtladung offenbar infolge
Selbſt=
entzündung einer Sendung verbrannt,
näm=
lich auf der Station Alteneſſen, als ein mit Poſtpaketen
beladener Eiſenbahnpoſtwagen dort rangiert wurde. Aus
dem Wagen ſchlugen plötzlich die hellen Flammen heraus.
Als man ihn öffnete, war der Inhalt ſchon in voller Glut,
ſo daß nur noch wenige Pakete gerettet werden konnten.
In dem Schutte des Wageninhalts ſind u. a. Behältniſſe
gefunden worden, die augenſcheinlich mit Benzin oder
dergleichen gefüllt geweſen ſind. Aus der
Selbſtentzün=
dung eines ſolchen Pakets erklärt ſich auch das
außer=
ordentlich ſchnelle Umſichgreifen des Feuers; denn der
Wagen brannte mit ſeinem Inhalt, der etwa 500 Pakete
umfaßte, binnen wenigen Minuten bis auf das
Unter=
geſtell nieder. Ein großer Teil der Pakete ſtammte aus
Sachſen, Hannover und Weſtfalen. Viele Pakete waren
nach Oberhauſen (Rheinland), Kurs Oberhauſen-
Emme=
rich und Holland, ſowie nach Duisburg, Mülheim (Ruhr)
und Kurs Duisburg-Krefeld beſtimmt. Auch Pakete
für Soldaten ſind mit vernichet worden,
wenn auch wohl nicht in beſonders großer Zahl.
Amt=
licherſeits wird erneut vor der Verſendung
feuergefähr=
licher Gegenſtände durch die Poſt dringend gewarnt. Wer
ſich darüber hinwegſetzt und leicht entzündbare Gegenſtände
verſendet, kann die Allgemeinheit auf das empfindlichſte
ſchädigen und dabei auch die Wohltaten zunichte machen,
die Liebe und Opferſinn unſeren Soldaten im Felde
zu=
gedacht haben.
Arbeitsloſigkeit weiblich=kaufmänniſchen und
Bureau=
perſonals. Im Hinblick auf die zahlreichen durch den
Krieg ſtellenlos gewordenen Kontoriſtinnen,
Buchhalterin=
nen, Kaſſiererinnen. Expedientinnen und Verkäuferinnen
iſt es dringend erwünſcht, daß Arbeitgeber, die über offene
Stellen verfügen, dies baldmöglichſt der weiblichen
kauf=
männiſchen Abteilung des Arbeitsamtes mitteilen. Hier
ſind auch jederzeit Stenotypiſtinnen für
Stundenbeſchäf=
tigung zur Verfügung. Sprechſtunden ſiehe Anzeige.
Die Fortſchrittliche Volkspartei beabſichtigt, am
18. Januar, dem Tage der Reichsgründung, hier im
Kaiſerſaal eine große vaterländiſche
Verſamm=
lung zu veranſtalten, in der der Reichs= und
Landtags=
abgeordnete Dr. Wiemer=Berlin, der Vorſitzende der
Fortſchrittlichen Volkspartei Deutſchlands, einen
Vor=
trag halten wird.
Die Verſammlung ſoll einen
durchaus nicht=parteipolitiſchen Charakter tragen, ſo daß
zu erwarte iſt, daß alle Kreiſe der Bevölkerung ſich an
ihr beteiligen werden.
H. K. Lagerräume. Um die im feindlichen Ausland
beſchlagnahmten Waren der verſchiedenſten Art
unterzu=
bringen, bedarf es großer Lagerräume in Deutſchland.
Es nimmt die Handelskammer Darmſtadt zwecks
Weiter=
gabe an die zuſtändigen Stellen Mitteilungen darüber
entgegen, wieviel Lagerräume gegenwärtig im Bezirk in
öffentlichen Lagerhäuſern, bei Spediteuren und ſonſtwo
zur Verfügung ſtehen. Erwünſcht iſt die Angabe der
G öße der Räume danach, wieviel Wagenladungen zu
10t darin untergebracht werden können.
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 2. Januar 1915
Butter, ½ kg . . 1,50 M.
in Part. ½ kg . 1,40 M.
Eier Stück . . 13—14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 20- 22Pf.
Handkäſe, Stück 5—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner . 4 M.
„ Kumpf
(10 Liter) 60-65 Pf.
„ 1 kg . 9 Pf.
„ Mäuschen,
½ kg 9—10 Pf.
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 10— 16Pf.
Zitronen, Stück . 6—8 Pf.
Apfelſinen, Stück 6—10 Pf.
Birnen, ½ kg . 8—15 Pf.
Nüſſe 100 Stück . — Pf.
Salat. Gemüſe uſw.:
Kopfſalat, Stück 5—6 Pf.
Endivien, Stück 4—7 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Radieschen, Bündel 3 Pf.
Rettiche . Stück 4—5 Pf.
Meerrettich, Stück 10—20 Pf.
Roterüben, ½ kg 10 Pf.
Zwiebeln, ½ kg 12—14 Pf.
Tomaten, ½ kg . — Pf.
Spinat, ½ kg . 16—20 Pf.
Weißkraut, Stück 8—18 Pf
Rotkraut, Stück 10—35 Pf.
Blumenkohl, Stück 20—50 Pf.
Wirſing, Stück . 5—10 Pf.
Grünkohl, Stück . . 5 Pf.
Roſenkohl, ½ kg . . 25 Pf.
Gelberüben, ½ kg 5 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 26-28 Pf.
Sellerie, Stück . 5—10 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg 0,90—1 M.
Enten, Stück 3,00—3,50 M.
Hahnen, Stück 1,50 — 2,00 M.
Hühner, „ 2,00—2,50 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Haſen, Stück . 3,80—4 M.
Lapins, Stück 1,00—1,10 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg . . . 1 M.
Aal. ½ kg . 1 M.
Andere Rheinfiſche,
½ kg 35—50 Pf.
Kabliau, ½ kg . . 50 Pf.
Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
In den Fleiſchſtänden.
Rindfleiſch, ½ kg 70—76 Pf.
Ziegenfleiſch ½ kg . 60 Pf.
Hackfleiſch, ½ kg . 80 Pf.
Hammelfleiſch, ½ kg — Pf.
Rindsfett, ½ kg . 60 Pf.
Rindswürſtchen, Stück
15—20 Pf.
Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 90 Pf.
ohne Beilage 1 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1 M.
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 90 Pf
Leber= und Blutwurſt,
½ kg 80 Pf.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Konzert Cahier. Der geiſtreiche Muſikrezen=
ſent der großen däniſchen Tageszeitung Politiken in
Ko=
penhagen, Herr Ch. Kjerulf, ſchreibt über das Konzert von
Frau Charles Cahier in dem ausverkauften großen Saale
des Palais in Kopenhagen wie folgt: Frau Cahier iſt eine
unvergleichliche, in jeder Beziehung ganze Künſtlerin, ein
wirkliche Primadonna von Rang und eine Sängerin von
Gottes Gnaden. Ihre unglaublich geſchmeidige dunkle
Stimme glimmt und glänzt in metallartigem Farbenſpie
durch alle Nüancen wie die Kehle einer Boa=Schlange.
Sie kann ganz ruhig ſtilliegen, unbeweglich und unnah
bar, ſtilvoll wie ein Götterbild in klaſſiſchen Aufgaben,
oder ſich aufrichten und im wildeſten Fakirtanz
herumwir=
beln, während die Giftzähne glühen, die Zunge in dem
aufgeriſſenen Rachen ſpielt und die Seele zu einer
Far=
benſymphonie in Serpentinwindungen wird, wie in Brahms
wildem Zyklus „Die acht Zigeunerlieder‟. Den ganzen
Abend hörten wir nur eine Reihe prachtvoller und
meiſter=
lich vorgetragener Lieder von höchſtem künſtleriſchen Wert.
Die Studierenden und die Mitglieder des Richard
Wagner=Vereins erhalten Eintrittskarten zu ermäßigten
Preiſen gegen Vorweiſung der Legitimation, aber nur an
der Abendkaſſe, und zwar nur, ſoweit der Vorrat reicht.
Ein Teil der Einnahmen wird zur Anſchaffung von
Lie=
besgaben für die im Felde ſtehenden Soldaten verwendet.
Verwundete Soldaten haben freien Zutritt auf der
Ga=
lerie, müſſen aber um ½8 Uhr antreten.
Arheilgen, 1. Jan. (Die Sammlungen für
Wohltätigkeitszwecke in unſerer Gemeinde)
hatten im Jahre 1914 ein ſehr günſtiges Ergebnis. So
gingen für kirchliche Zwecke ein 7767 Mk., eine in
früheren Jahren noch nie erreichte Summe, für das
Rote Kreuz über 4000 Mk., die „Arheilger
Kriegs=
hilfe” nahezu 5000 Mk., für den Lazarettzug iſt
der Betrag nun auf 500 Mk. geſtiegen. Hieraus ergibt
ſich eine Summe von über 17000 Mk. als
Geſamt=
erträgnis für obige Zwecke. Es iſt dies gewiß eine
ſtattliche Ziffer und zugleich ein ehrendes Zeugnis für
die Gebefreudigkeit der hieſigen Bevölkerung, wenn
man bedenkt, wie viele Anforderungen gerade in der
zweiten Hälfte des verfloſſenen Jahres durch die
Kriegs=
lage an die Familien herantraten. — (Der hieſige
Gemeinderat) beſchäftigte ſich in ſeiner letzten
Sitzung wieder einmal mit der Umwandlung
unſerer Dampfſtraßenbahn in elektriſchen
Betrieb. Der Vertragsentwurf mit der Heſſiſchen
Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft lag vor und iſt daraus zu
erſehen, daß die Gemeinde auf 10 Jahre eine
Zins=
garantie von 3500 Mk. übernehmen muß. Die Strecke
wird gleich zweigleiſig auf der Oſtſeite der Straße,
wo die Gemeinde ſchon, bis auf ein kurzes Stück vor
der Hammelstrift, im Beſitz des von ihr zu ſtellenden
Geländes iſt, ausgebaut werden. Leider muß die öſtliche
Baumreihe unſerer herrlichen Lindenallee der Elektriſchen
zum Opfer fallen. Das Alte ſtürzt, es ändern ſich die
Zeiten. Wie verlautet, ſoll im Laufe dieſes
Früh=
jahrs mit dem Umbau begonnen werden.
Mörfelden, 2. Jan. (Zu dem
Automobilun=
fall) am Donnerstag auf der Landſtraße zwiſchen
Mör=
felden und Langen wird noch gemeldet: Der in Frankfurt
wohnende Privatmann Georg Henning fuhr mit drei
Bekannten und einem kleinen Knaben zur Jagd. Er
ſteuerte ſelbſt das Auto. Auf freier Landſtraße verſagte
plötzlich die Steuerung, der ſehr raſch fahrende
Wagen kam ins Schleudern und überſchlug ſich. Herr
Henning blieb auf der Stelle tot. Die drei Mitfahrenden
wurden verletzt; einer von ihnen ſo leicht, daß er nach
ärztlichem Beiſtand allein nach Hauſe zurückkehren konnte.
Die zwei anderen Herren wurden zunächſt ins Städtiſche
Krankenhaus nach Frankfurt gebracht, konnten aber bald
entlaſſen werden. Der Knabe, der Sohn eines
Mitfah=
renden, wurde nur nuerheblich verletzt. Herr Henning
wäre am nächſten Sonntag 64 Jahre alt geworden.
Viernheim, 1. Jan. (Ein ſchwerer Unfall)
ereignete ſich heute am Spätabend auf der
Dampfſtraßen=
bahn Mannheim-Weinheim. Als die Nebenbahn, die
um 9 Uhr 25 Min. von Mannheim abfuhr, auf Station
Käferthal ankam, ſtellte ſich heraus, daß der Zugführer
und Schaffner Franz Molitor fehlte. Mit der
Loko=
motive fuhr man ſofort die Strecke ab und fand Molitor
tot auf der Käferthaler Chauſſee dicht neben den Gleiſen
liegen. Der Verunglückte war beim Ueberſteigen von einem
Perſonenwagen in den Packwagen vom Trittbrett
ab=
geſtürzt und eine Strecke geſchleift worden.
Der Bedauernswerte war 50 Jahre alt, verheiratet und
Vater von drei erwachſenen Kindern, einem Sohne und
zwei Töchtern. Seine Familie wohnt in einem Vorort
von Mainz. Er ſelbſt wohnte in Viernheim. Molitor
war bereits ſeit faſt 25 Jahren bei der Bahn, früher als
Kontrolleur in Wiesbaden und ſeit langen Jahren auf
der Nebenbahn Mannheim-Weinheim.
Wimpfen, 2. Jan. (Eine lazarettloſe alte
Reichsſtadt.) Als Unikum dürfte wohl Wimpfen am
Neckar, zur heſſiſchen Provinz Starkenburg gehörig, da=
ſtehen, das mit ſeinen zirka 3000 Einwohnern bis heute
noch keine Verwundeten in ſeinen Mauern beherbergt.
Trotz ſeiner weithin bekannten Solbäder, die manchen
ver=
wundeten oder erholungsbedürftigen Soldaten raſch
wie=
der zu ſeinem alten Lebensmut verhelfen würden, ſcheint
dieſer poeſievolle und dazu ſo leicht erreichbare Platz, wie
immer ſo auch in Kriegszeiten, ein weltvergeſſener Ort
bleiben zu ſollen.
Schotten, 2. Jan. (Das heſſiſche Lehrerheim
„Vogelsberg”) wurde auf drei weitere Jahre an den
bisherigen Pächter, Herrn Rudolf Müller, zu den
glei=
chen Bedingungen wie ſeither verpachtet. Das Heim iſt
auch während der Wintermonate geöffnet.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 2. Jan. Der älteſte
Sohn des Reichskanzlers von Bethmann
Holl=
weg iſt (wie gemeldet) auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz
gefallen. Auguſt Friedrich von Bethmann Hollweg war in
Freienwalde an der Oder am 4. Juli 1890 geboren und
hatte Jurisprudenz ſtudiert. Am Anfang des Krieges war
er als Vizewachtmeiſter der Breslauer Leibküraſſiere, bei
denen er auch ſein Jahr abgedient hatte, ins Feld gezogen
und bald zum Leutnant der Reſerve befördert worden.
Leutnant von Bethmann Hollweg iſt auf einem
Pa=
trouillenritt gefallen. Die Teilnahme an der Trauer des
Reichskanzlers iſt um ſo lebhafter, als er bekanntlich erſt
vor einigen Monaten, am 11. Mai 1914, ſeine Gemahlin,
Frau Martha von Bethmann Hollweg, geb. von Pfuehl,
durch den Tod verloren hat, nunmehr alſo doppelte Trauer
trägt. Herr von Bethmann Hollweg hat noch zwei
jün=
gere Kinder, eine Tochter Iſa, die kürzlich das 20.
Lebens=
jahr vollendet hat, um einen 16jährigen Sohn Auguſt
Felix von Bethmann Hollweg.
Sigmaringen, 2. Jan. (Fürſt Wilhelm von
Hohenzollern) iſt vom Kriegsſchauplatze
zurückge=
kehrt. Seine Vermählung mit der Prinzeſſin
Adel=
gunde von Bayern wird noch im Laufe des Januars
ſtatt=
finden.
London, 1. Jan. (Eiſenbahnzuſammenſtoß.)
Heute früh fand in der Station Ilford, einem Vorort
im Oſten von London, ein Eiſenbahnzuſammen=
ſtoß ſtatt. Die Lokomotive und mehrere Wagen ſtürzten
den Bahndamm hinunter. Zehn Perſonen wurden
ge=
tötet, 20 ſchwer und mehrere leicht verletzt.
Der Krieg.
Ein Depeſchenwechſel zwiſchen
dem Papft und Kaiſer Wilhelm.
* Großes Hauptquartier, 2. Jan. (W. T.B.
Amtlich.) Zwiſchen Sr. Majeſtät dem Kaiſer und Sr.
Heiligkeit dem Papſt hat geſtern folgender
Telegramm=
wechſel ſtattgefunden:
Sr. Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. Im Vertrauen auf
das Gefühl chriſtlicher Nächſtenliebe, von dem Eure Majeſtät
beſeelt ſind, bitte ich Eure Majeſtät, dieſes unſelig
verlau=
fene Jahr zu beenden und das neue Jahr zu eröffnen
mit einer Handlung kaiſerlicher Großmut,
indem Eure Majeſtät unſeren Vorſchlag annehmen, daß
zwiſchen den kriegführenden Staaten ein Austauſch
der für den Militärdienſt künftig als
un=
tauglich anzuſehenden Kriegsgefangenen
ſtattfindet. Benedikt XV.
Sr. Heiligkeit dem Papſt, Rom. Indem ich Eurer
Heiligkeit für Ihr Telegramm danke, iſt es mir ein
Her=
zensbedürfnis, zu verſichern, mit Euer Heiligkeit Vorſchlag,
daß ein Austauſch der für den ferneren Militärdienſt
un=
tauglichen Kriegsgefangenen zwiſchen den kriegführenden
Staaten ſtattfindet, vollſtändig einverſtanden
zu ſein. Die tiefe chriftliche Nächſtenliebe, von dem die=
ſer Vorſchlag ausgeht, entſpricht durchaus meinen eigenen
Ueberzeugungen und Wünſchen. Wilhelm I. R.
Telegrammwechſel zur Jahreswende.
* Berlin, 2. Jan. Der Präſident des Reichstags,
Kaempf, richtete an S. M. den Kaiſer zum neuen
Jahre folgendes Telegramm: Ew. Kaiſerl. und Königl.
Majeſtät bitte ich, die ehrfurchtsvollſten, herzlichſten
Glück=
wünſche des Reichstags zum Jahreswechſel
ent=
gegennehmen zu wollen. Möge der allmächtige Gott Ew.
Kaiſerl. und Königl. Majeſtät, das ganze Kaiſerl. und
Königl. Haus und unſer geliebtes Vaterland in ſeinen
gnädigen Schutz nehmen. Möge uns ein dauernder Friede
für den das geſamte deutſche Volk mit Begeiſterung Gut
und Blut bis zum Aeußerſten einſetzt, beſchieden werden,
damit Deutſchland ſeine hohen Kulturaufgaben in der Welt
erfüllen kann. — Darauf iſt folgende Antwort
einge=
gangen: Sehr erfreut über die treuen Segenswünſche des
Reichstags zum Jahreswechſel ſpreche ich Ihnen den
wärmſten Dank aus. Ich hoffe zu Gott, daß alle innigen
Wünſche, die das Herz des deutſche Volkes in ſchwerer
Zeit angeſichts des uns noch verſchleierten neuen Jahres
für unſer teueres Vaterland bewegen, in Erfüllung gehen.
Wilhelm.
* Berlin, 2. Jan. Der Präſident des preußi=
ſchen Herrenhauſes, v. Wedel, richtete an den
Kaiſer anläßlich des Jahreswechſels folgendes
Tele=
gramm: Ew. Majeſtät bitte ich untertänigſt, die treueſten
und ehrerbietigſten Glückwünſche des Herrenhauſes zum
Jahreswechſel entgegennehmen zu wollen. Gott ſegne Ew.
Majeſtät und Allerhöchſt deren ganzes Haus. Er ſchütze
unſer Vaterland und gebe unſeren Fahnen den Sieg!
v. Wedel, Präſident des Herrenhauſes. — Darauf iſt
fol=
gende Antwort eingegangen: Ihnen und allen
Mit=
gliedern des Herrenhauſes Meinen herzlichen Dank für die
Glück= und Segenswünſche zur Jahreswende. Gott der
Herr ſchenke unſerem Volke in Waffen im neuen Jahre
weiter Ruhm und Sieg. Wilhelm.
Ein von den Ruſſen eingeſtandener
deutſcher Erfolg.
* Berlin, 2. Jan. Die Voſſiſche Zeitung meldet aus
Amſterdam: Das Reuterſche Bureau berichtet aus
Petersburg: Der Kampf an der Bzura und
Rawka trug einen wahnwitzigen Charakter. Die
Deutſchen haben es fertig gebracht, nachts
die Flüſſe zu überqueren, und beim
Morgen=
grauen befanden ſie ſich drei Viertel engliſche Meilen von
den ruſſiſchen Stellungen entfernt, über welche ſie nun wie
toll herfielen und die Ruſſen zum Weichen
brach=
ten. Doch ſammelten ſich die Ruſſen wieder und
um=
ringten die Deutſchen. Es kam zu einem furchtbaren
Bajonettkampf. Pardon wurde nicht gegeben und nicht
verlangt.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
* Wien, 2. Jan. Amtlich wird verlautbart: 2. Januar,
vormittags. Die allgemeine Lage iſt unverändert.
Nach den erbitterten Kämpfen in den letzten Tagen im
Raume ſüdlich Tornow und den mittleren Karpathen iſt
vorübergehend Ruhe eingetreten. Die am
Uszoker=
paſſe kämpfenden Truppen wurden vor überlegenen
feind=
lichen Kräften von den Kammhöhen etwas
zurück=
genommen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Ein Zeppelin über Lunéville.
* Berlin, 2. Jan. Die B. Z. am Mittag meldet
aus Genf: Nach einer Meldung des Petit Pariſien
über=
flog am 31. Dezember ein Zeppelin das Maastal in
der Richtung auf Nancy. Eine in der Gegend
Blain=
ville aufgeſtellte Batterie empfing den deutſchen
Luftkreu=
zer mit heftigem Feuer, ſo daß er ſich gezwungen ſah,
um=
zukehren. Durch eine auf Lunéville herabgeworfene Bombe
iſt angeblich der Bahnhof und ein benachbartes
Haus in Brand geraten.
Der Untergang der „Emden‟.
* London, 2. Jan. Der von der Admiralität
veröffentlichte Bericht des Kapitäns Glaccop
über den Untergang der „Emden” beſagt: Auf
einer Patrouillenfahrt erhielten wir ein Funkentelegramm
von den Kokosinſeln, worauf wir ſogleich — 7 Uhr
mor=
gens — mit Volldampf Kurs auf die Inſel nahmen. Wir
erreichten bald eine Geſchwindigkeit von 20 Knoten,
ſich=
teten um 9 Uhr 15 Minuten Land und ſahen faſt
unmittel=
bar darauf den Rauch der „Emden” die mit großer
Geſchwindigkeit auf uns zukam. Sie eröffnete
das Feuer um 9 Uhr 50 Minuten. Ich hielt mich in mög=
lichſt großem Abſtande, um den Vorteil auszunutzen, da
ich weiter tragende Geſchütze hatte. Das Feuer der
„Emden” war zu Beginn des Gefechts ſehr
genau und ſchnell, ließ jedoch bald nach. Alle
Ver=
luſte an Bord der „Sidney” fielen in den Anfang des
Ge=
fechts. Der erſte Schornſtein der „Emden” wurde zuerft
weggeſchofſen, darauf der vorderſte Maſt. An Bord
brach ein ſchwerer Brand aus. Nachdem der
zweite und ſchließlich auch der dritte Schornſtein
umge=
fallen waren, hielt das Schiff auf den Strand zu. Wir
gaben noch zwei Salven auf die „Emden” ab und nahmen
dann die Verfolgung eines Handelsſchiffes auf, das ſich
während des Gefechts uns näherte. Es war das
erbeu=
tete britiſche Kohlenboot „Buresk”, mit einigen Deutſchen
und Chineſen bemannt. Die Deutſchen bohrten ein Leck
in das Schiff, das bald ſank. Die „Sidney” kehrte
ſodann zu der „Emden” zurück und rettete die im Waſſer
liegenden Mannſchaften. Der deutſche Kreuzer hatte noch
die Flagge im Top. Wir fragten: „Wollt Ihr Euch
er=
geben?” und erhielten keine Antwort, ſo daß wir
wider Willen genötigt waren, um ½5 Uhr
das Feuer wieder zu eröffnen. (Auf ein
hilf=
loſes Wrack!! D. Red.) Fünf Minuten ſpäter ſtellten wir
das Feuer ein und begannen zu retten, was zu retten
war. Am folgenden Tag hatte der Ofizier eine
Unterred=
ung mit dem Kapitän der „Emden‟. Es wurde be=
ſchloſſen, die Verwundeten und Gefangenen
herüberzubrin=
gen, was wegen der ſtarken Brandung ſchwierig war. Der
Zuſtand der „Emden” war unbeſchreiblich. Die
Ver=
luſte an Bord der „Sidney” betrugen 4 Tote
und 12 Verwundete. Von der „Emden” waren 8
Offiziere und 111 Mannſchaften verwundet; 11 Offiziere
und 200 Mann wurden gefangen genommen. Die
Beſchä=
digung der „Sidney” iſt ſehr gering; das Schiff wurde
zehnmal getroffen.
Poincaré in Paris.
* Paris, 2. Jan. Poincaré empfing, umgeben
von den Miniſtern, geſtern vormittag das Bureau der
Kammer und am Nachmittag das diplomatiſche Korps.
Der Botſchafter Bertie brachte dem Präſidenten namens
der verbündeten Nationen und der neutralen Staaten
Glückwünſche zum Ausdruck. Poincaré dankte und drückte
ſein Bedauern aus, daß die Wünſche, die er im Januar
1914 für die Erhaltung des Friedens ausgeſprochen habe,
nicht verwirklicht worden ſeien. Er ſei davon überzeugt,
daß das diplomatiſche Korps im nächſten Jahre einen
wohltätigen, auf das Recht und die Achtung der Verträge
geſtützten Frieden feiern könne, der den Völkern die
not=
wendige Sicherheit gebe.
Der engliſche Geſandte beim Vatikan.
* London, 2. Jan. Meldung des Reuterſchen
Bu=
reaus. In der Inſtruktion für Sir Henry Howard
als Geſandten beim Vatikan, die jetzt bekannt
ge=
geben wird, heißt es: Howard habe den Auftrag erhalten,
den Papſt zu ſeiner Wahl zu beglückwünſchen und ihm die
verſchiedenen Gründe mitzuteilen, die die britiſche
Regie=
rung genötigt hätten, in den gegenwärtigen Krieg
einzu=
greifen, nachdem ſie alle Mittel angewendet hatte, um den
Frieden zu erhalten.
Englands neues Heer.
* London, 2. Jan. Reutermeldung. Es wurden
ſechs neue Armeen zu je drei Armeekorps gebildet.
Kommandeure werden ſein: der erſten Armee General
Haig, der zweiten Smith Dorrien, der dritten Hunter, der
vierten Jan Hamilton, der fünften Leslie Rundle und
der ſechſten Bruce Hamilton. (Es iſt nicht zu bezweifeln,
daß es England gelungen iſt, die ſechs Kommandeure zu
den Armeekorps zu finden, ſchwieriger dürfte es aber
hal=
ten, das Offizierkorps und die Mannſchaften
zuſammen=
zufinden. D. Red.)
Englands Flugzeugflotte.
* Paris, 2. Jan. Der Temps veröffentlicht
Mit=
teilungen über die engliſche
Waſſerflugzeug=
flotte, deren Organiſation verhältnismäßig neu iſt und
erſt ſeit einigen Monaten beſteht. Erſt nachdem Churchill
bei dem Marinebudget für eine Luftflotte eintrat, nahm
ſie eine ſtarke Entwickelung. Nach dem Temps verfügt
England heute über 103 Flugzeuge, darunter
62 Waſſerflugzeuge, über 120 ſtändige Flieger und 20 be=
ſonders ausgebildete Offiziere. Längs der Küſte ſind
fünf Stationen für Waſſerflugzeuge angelegt. Es wird
angenommen, daß die engliſche Luftflotte bei Jahresende
180 Offiziere und 1500 Mann zählt. Für die Ausbildung
von Fliegern ſind allein 5 Millionen Francs, für den Bau
und den Unterhalt der Flugzeuge 9 Millionen Francs
ver=
ausgabt worden.
Die Minengefahr.
* London, 2. Jan. Ein Torpedobootszerſtörer
lan=
dete heute nacht vierzehn Mann des norwegiſchen
Dampfers „Obedience‟. Das Schiff iſt wahr=
ſcheinlich ganz verloren. Die „Obedience” hatte
morgens Rotterdam verlaſſen, um nach Newport zu
fah=
ren. Das Wetter iſt außergewöhnlich ſchlecht.
Leichte Erfolge.
* Kapſtadt, 2. Jan. Die Walfiſchbai wurde
zu Weihnachten von einer ſtarken Abteilung
ſüd=
afrikaniſcher Soldaten beſetzt. Die
Landun=
gen fanden gleichzeitig bei der Niederlaſſung und dem
Ausladeort ſtatt. Widerſtand wurde nicht
ge=
leiſtet.
* Melbourne, 2. Jan. Meldung des Reuterſchen
Bureaus: Die Auſtralier haben Bougainville, die
größte Inſel der Salomon=Gruppe, beſetzt und
dort die britiſche Flagge gehißt. (Die Inſel war unbe=
ſchützt. D. Red.)
Ein ruſſiſcher Stiefelerlaß.
* Kopenhagen, 2. Jan. Ein Stiefelerlaß
des Chefs des Petersburger Militärbezirks wird im
Rjetſch vom 23. Dezember veröffentlicht. Danach haben
manche ruſſiſche Reſervebataillone ſo ſchlecht
gelie=
ferte Stiefel, daß die Soldaten nicht damit
ausrücken können.
Kritik des ruſſiſchen Budgets.
* Kopenhagen, 2. Jan. Kadettenführer
Schin=
geroff fährt im Rjetſch vom 24. Dezember mit der
Kri=
tik des ruſſiſchen Budgets fort. Er konſtatiert,
daß in dem Budget nicht erſichtlich ſei, aus welcher
Quelle die Kriegs= und laufenden
Aus=
gaben befriedigt werden. Das Budget weiſt
dar=
auf hin, daß die Mittel für den Krieg bisher aus=
ſchließlich durch Anleihen gedeckt wurden,
man vergeſſe aber, die geſteigerten Ausgaben für die Kre=
ditbilletts zu erwähnen. Das Defizit aus dem
Jahre 1914 beträgt ohne die Kriegsanleihen 1225
Millionen Mark, trotzdem die Ausgaben des
Staa=
tes um 672 Millionen verkürzt worden ſind. Der Ausfall
der Branntweinſteuereinnahmen ſoll in erſter Linie durch
Steuererhöhungen ſeine Deckung finden. Aber es ſei keine
ſyſtematiſche Steuergeſetzgebung erfolgt, ſondern nur eine
Abänderung des Steuerbudgets. Von einer
grundlegen=
den Reform der Steuergeſetzgebung ſieht man im
Budget=
entwurf nichts. Die Einkommenſteuer wird nicht
einge=
führt. Alles erwartet man von den Steuererhöhungen.
Dieſe ſollen über eine Milliarde bringen. Selbſt mit die=
ſen Erhöhungen, die man eiligſt auf dem
Ver=
ordnungswege einführte, gelang es nicht,
das Gleichgewicht des Budgets
herzuſtel=
len. Schingeroff iſt der Meinung, daß die Einſchätzungen
des Finanzminiſters zu hoch gegriffen ſind, denn auf allen
Gebieten mache ſich eine ſcharfe Abnahme der Einnahmen
bemerkbar. Eines ſtehe jedenfalls feſt, ſelbſt wenn die
Einſchätzungen zutreffend wären, im Budget des nächſten
Jahres werde ein Defizit unvermeidlich ſein.
Schlimme Zuſtände in Niſch.
* Kopenhagen, 2. Jan. Die Rjetſch vom 11.
(24.) Dezember berichtet aus Moskau, daß bei dem
letzten ſlawiſchen Diner in Moskau die Serben Dragutin
Ilitſch und Georgi Georgiewitſch anweſend
waren, die ſoeben aus Serbien angekommen waren. Sie
berichteten, daß ſich in Niſch im Lazarett über 1600
Soldaten befinden, von denen erſt 500
verbun=
den werden konnten. Die übrigen müſſen warten,
bis Hilfsmittel herankommen. Es ſind keine
Ver=
bandmittel da, kein Jod, kein Marly und kein
Spi=
ritus. — In derſelben Nummer iſt eine Korreſpondenz
aus Wilna abgedruckt, wonach allein in dieſer Stadt
ohne die dorthin gekommenen Flüchtlinge 2518
Ar=
beitsloſe, in dem Gouvernement 5296 Arbeitsloſe ſich
befinden.
Generalfeldmarſchall v. d. Goltz über die
Zukunft der Türkei.
* Konſtantinopel, 2. Jan. Tanin veröffentlicht
ausführliche Aeußerungen des
Generalfeld=
marſchalls v. d. Goltz Paſcha, in welchen dieſer ſich
ſehr zuverſichtlich über die Zukunft der Türkei aus=
ſpricht. v. d. Goltz erklärte, die türkiſche Armee habe ſeit
ſeinem letzten Beſuche in Konſtantinopel große Fort=
ſchritte gemacht und werde ſich noch mehr entwickeln,
ſo daß die Türkei von ihr die größten Dienſte erwarten
dürfe. Man dürfe nicht die Ereigniſſe des Balkankrieges
in Betracht ziehen. Er hoffe, daß die türkiſch=deutſche
Waffenbrüderſchaft in hohem Maße dazu beitragen werde,
daß die türkiſche Armee ihren alten Ruf und ihre alte
Kraft wieder gewinne. Was uns Deutſchen am meiſten
Vergnügen bereitet, ſagte v. d. Goltz, iſt, daß wir den
Osmanen Freundſchaftsdienſte erweiſen können. Dank der
gemeinſamen Bemühungen, werden ſich die beiden Armeen
immer inniger verbrüdern und, wie wir zuverſichtlich
hoffen, den Sieg davontragen. Die engen militäriſchen
Bande zwiſchen den europäiſchen Zentralmächten und der
Türkei bilden ein bedeutſames Unterpfand des Friedens.
Alle Osmanen müſſen feſt überzeugt ſein, daß ſie
ſchließ=
lich ſiegen werden, denn eine ſolche Ueberzeugung iſt
wichtig für den Erfolg, während Peſſimismus der Feind
des Erfolges iſt. Die Lage der deutſchen Armee
iſt ausgezeichnet. Trotz der zahlenmäßigen
Ueber=
legenheit der Ruſſen rücken die deutſchen und
öſterreichiſch=
ungariſchen Truppen langſam, aber beſtändig vor. Wir
fürchten die franzöſiſche Offenſive nicht, von der man ſo
viel ſpricht. Wir Deutſchen werden bis zum letzten
Atem=
zuge durchhalten, mit einer Treue, die der Waffenbrüder=
ſchaft der mit uns treu verbündeten osmaniſchen Armee
würdig iſt.
* Berlin, 2. Jan. Der Kapitän der „Emden”
v. Müller, der anfänglich auf Malta gefangen geſetzt
werden ſollte, iſt, wie die Deutſche Tageszeitung meldet,
in London angekommen.
* Biesdorf b. Saarlouis, 2. Jan. Zwei
feind=
liche Flieger überflogen geſtern unſeren unge=
ſchützten Ort in geringer Höhe und warfen einige
Bomben ab. Sie verſchwanden in der Richtung nach der
franzöſiſchen Grenze.
* Budapeſt, 2. Jan. Der Peſter Lloyd polemiſiert
gegen die Bemerkungen des Temps über die
Reiſe Tiszas in das deutſche
Hauptquar=
tier, wonach Tisza dem Kaiſer angeblich Ungarns
Ein=
fluß auf den künftigen Kongreß bei der Neugruppierung
Europas gegen gewiſſe Gegenleiſtungen angeboten habe.
Der Peſter Lloyd verweiſt demgegenüber auf die geſtrigen
Angaben Tiszas über dieſe Reiſe. Die weiteren
Bemer=
kungen des Temps, daß die Unabhängigkeitspartei auf eine
Annäherung an Rußland nicht gänzlich verzichte, verweiſt
das Budapeſter Blatt in das Gebiet der Fabel.
* Brüſſel, 2. Jan. In dem Lazarett in
Ma=
lonne bei Namur wurde das neue Jahr durch ein
patriotiſches Feſtſpiel in zwei Akten, betitelt
„Neujahr vor Namur” eingeweiht. Das Stück hat einen
Berliner Arzt zum Verfaſſer. Darſtellung und muſikaliſche
Begleitung lagen in den Händen von Soldaten. Nach
dem Kaiſerhoch, das der Garniſonsarzt ausbrachte, hielt
ein General der Artillerie, der mit zahlreichen Ehrengäſten
erſchienen war, eine Anſprache, in welcher er namentlich der
trefflichen herzlichen Fürſorge gedachte. Auch in anderen
belgiſchen Lazaretten begrüßte man das neue Jahr
feier=
lich unter brennenden Weihnachtsbäumen.
* Lyon, 1. Jan. Hieſigen Blättern zufolge hat die
Stadtverwaltung beſchloſſen, im Einverſtändnis
mit den militäriſchen Behörden die Beleuchtung der
Brücken und Hafenanlagen künftig von 9 Uhr
abends an zu unterdrücken. Der Bürgermeiſter
er=
klärt, die Bevölkerung brauche deswegen nicht beunruhigt
zu ſein. Da Lyon ein militäriſch wichtiger Punkt ſei,
müßten Maßregeln getroffen werden, um die Bevölkerung
zu ſchützen.
* Lyon, 2. Jan. Wie der Républicain aus Paris
meldet, hat der Kriegsminiſter angeordnet, daß
jedem Verwundeten, bevor er in die Front zurückkehrt, ein
Heimatsurlaub von acht Tagen gewährt wird.
* Kopenhagen, 2. Jan. Der Petersburger Herold
vom 11. (24.) Dezember meldet, daß der Redakteur der
Littauer Zeitung Litowskija Isweſtija in Wilna,
Schimont, wegen eines Artikels ſeiner Zeitung zu zwei
Wochen Feſtungshaft verurteilt worden iſt.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Ich weiſe hin auf den Artikel in der geſtrigen
Num=
mer „Die Kriegsgetreide=Geſellſchaft m. b. H.”, worin ge
ſagt wird: „Es kann alſo die Sorge um die
Ernäh=
rung der deutſchen Bevölkerung bis zur
nächſten Ernte unbedenklich abgewieſen werden‟. Es
wird ſchon des öfteren ſeit Wochen in allen
Tageszeitun=
gen wiederholt aufgefordert, hauszuhalten. Es
ſcheint aber hier in Darmſtadt bei einem Teil der in
beſſe=
ren Verhältniſſen lebenden Bevölkerung jede Mahnung
und jedes Geſetz vergebens erlaſſen zu ſein. Hier
wird dem Bäcker geſetzlich vorgeſchrieben, mit Zuſatz von
Kartoffel= und Roggenmehl Weiß= und Schwarzbrot zu
backen, und was erfolgt als Antwort hierauf von einem
Teil des Publikums? Man läßt ſich von
befreun=
deter Seite (und dies geſchieht ſchon in ausgiebiger
Weiſe) einen Sack Weizenmehl 0 von 100
Kilogramm beſchaffen und bäckt im Hauſe
das Brot, was geſetzlich dem
gewerbetrei=
benden Bäcker verboten wird. Die Folgen
machen ſich heute ſchon empfindlich bemerkbar. Der Bäcker
bekommt mit Rückſicht auf die naturgemäß durch Zuſatz
von Kartoffel= und Rogenmehl geringere Backware einen
empfindlichen Kundenverluſt, weil es dem ſich den
Verhältniſſen nicht Fügenwollenden gefällt, allen Geſetzen
und öffentlichen Mahnungen zum Trutz, Backwerk, Kuchen
uſw. von den feinſten Auszugmehlen im Hauſe heimlich
zu backen und die ganze Woche hindurch zu eſſen, was von
denſelben Leuten in Friedenszeiten als Verſchwendung
an=
geſehen wurde.
Hier wirft ſich nun eine ſehr ernſte Frage auf: Welche
Maßnahmen gedenkt die Regierung gegen dieſen Unfug
zu ergreifen? Soll der gewerbetreibende Bäcker ruhig
mit anſehen, daß die deutſche Hausfrau in ihrem
Haus=
halt das ungeſtraft verbäckt, was ihm als Bäcker verboten
iſt, und dabei auch noch dieſe Haushaltungen als
Kun=
den verliert? Die ſtrengſten Maßnahmen müſ=
ſen ergriffen werden, und ſofort. Die Abgabe
von Mehl in 25=, 50= und 100=Kilogramm=Säcken an
Haus=
haltungen muß den Händlern ſofort und ſtrengſtens verboten
werden. Unterwegs befindliche Bahn= und
Poſtſendun=
gen werden nicht ausgehändigt und gehen an den
Abſen=
der zurück. Der gewerbetreibende Bäcker fügte ſich ruhig
den Verhältniſſen und Geſetzen, und die Bevölkerung,
einerlei, ob ſie in weniger guten oder in glänzenden
Ver=
mögensverhältniſſen lebt, hat ſich zu fügen. Wer das
nicht tut. verſündigt ſich gegen ſeine Nebenmenſchen, gegen
die, die für uns Gut und Blut hergeben, in den
Schützen=
gräben bei Wind und Wetter liegen und mit dem älteſten
Stückchen Brot ſich zufrieden geben, denen wir es zu
dan=
ken haben, daß wir zu Hauſe in Ruhe das uns jetzt
ge=
botene Brot genießen können, wenn es auch geringer iſt,
wie ſeither. Alſo vernünftig ſein und nicht rückſichtslos
gegen den Nebenmenſchen; beſtellt deshalb nicht bei
Eurem Bäcker Brot und Brötchen ab.
Landwirtſchaftliches.
— Freitag, den 8. ds. Mts., vormittags 9½ Uhr,
fin=
det auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt eine Ver=
ſteigerung von zirka 100 Stück ein= und zweijähriger
bel=
giſcher Beutefohlen ſtatt. Die Fohlen befinden
ſich in etwas heruntergekommenem Zuſtande. Zur Ver=
ſteigerung werden nur Landwirte zugelaſſen. Die Abgabe
erfolgt nur gegen Barzahlung.
Vermiſchtes.
Privatbeamten=Selbſthilfe. Der auch
am hieſigen Platze durch eine bedeutende Ortsgruppe
ver=
tretene Deutſche Gruben= und Fabrikbeamten=Verband,
E. V., Sitz Bochum in Weſtf., zahlte dieſe Weihnachten
etwa 85000 Mark laufende Witwen= und Waiſenunter=
ſtützungen aus. Davon werden auch hieſige Angehörige
von Gruben= und Fabrikbeamten mit anſehnlichen
Beträ=
gen bedacht. Die Unterſtützungen verteilen ſich auf über
1000 Witwen. Ste betragen vorbehaltlich der noch in
Ausſicht ſtehenden Nachbewilligungen in 3 Fällen à 145
Mark, 2 à 140 Mk., 2 à 135 Mk., 4 à 130 Mk., in 12 Fällen
à 125 Mk., 29 à 120 Mk., 43 à 115 Mk., 45 à 110 Mk., 32 à 105
Mark, 50 à 100 Mk., 52 à 95 Mk., 71 à 90 Mk., 70 à 85 Mk.,
90 à 80 Mk., 95 à 75 Mk., 119 à 70 Mk., 104 à 65 Mk., 78
à 60 Mk., 64 à 55 Mk., 61 à 50 Mk., 27 à 45 Mk., 18 à 40
Mark, 8 à 35 Mk., 3 à 30 Mk., 2 à 25 Mk., 1 à 20 Mk. und
1 à 15 Mk. Die Sterbegelderzahlungen des
Ver=
bandes im Jahre 1914 werden bis Ende des
Jahres etwa 180000 Mark und die
Stellenloſig=
keitsunterſtützungen, Geneſungsbeihilfen und einmaligen
Unterſtützungen in Fällen von Krankheit und ſonſtiger
unverſchuldeter Not etwa 14000 Mark betragen. Dazu
kommen für die Dauer des Krieges laufende monatliche
Kriegsunterſtützungen an die Ehefrauen der im Felde
ſtehenden Kollegen. Die Unterſtützung beträgt monatlich
10 Mark für die Frau und 3 Mark für jedes Kind unter
14 Jahren. Nähere Auskunft zwecks Aufnahme zu die=
ſem Verband erteilt gern der 2. Vorſitzende des
Zweigver=
eins Darmſtadt, Robert Ruppert, Darmſtadt, Liebfrauen=
ſtraße 82.
Literariſches.
Ein kleines Heldengedicht mit ſchmuckloſen und doch
tiefempfundenen Verſen iſt die Reiterballade „
Huſaren=
blut” von Alex=Victor von Frankenberg und
Ludwigsdorff, die der Verfaſſer ſeinem vor dem
Feinde gefallenen Bruder widmete. Den Druck beſorgte
die Hof=Buch= und Steindruckerei H. Hohmann in
vorzüg=
licher Weiſe.
Zwei kleine Bücher, die dem deutſchen Volke in
dieſem nebenbei geführten Kriege als Ratgeber dienen
wollen und dem nationalen Standpunkt in
hervorragen=
der Weiſe Rechnung tragen, ſind die beiden Bändchen
von Dr. Rudolf Kleinpaul in der Sammlung Göſchen
„Das Fremdwort im Deutſchen‟ (Nr. 55) und
„Deutſches Fremdwörterbuch” (Nr 273). Jeder
Band gebunden 90 Pfg. (G. J. Göſchen’ſche
Verlags=
buchhandlung G. m. b. H. in Berlin und Leipzig). Sie
ergänzen ſich gegenſeitig und haben das Verdienſt, die
bisher ſo oft angeſchnittene Fremdwörterſprache im allen
ihren Phaſen zum erſtenmal als Ganzes wiſſenſchaftlich
und ausführlich zu behandeln.
Lieb Vaterland magſt ruhig ſein. Unſere
Führer in großer Zeit (Liefg. 1 M. 1,20, Boll & Pickardt.
Verlagsbuchhandlung Berlin). Die große Zeit hat uns
wieder große Männer beſchieden, die uns als Führer im
Heer, im wirtſchaftlichen Kampf und im Kampf der Geiſter
vorangehen. Ihre Bildniſſe unter dem Titel des
Vater=
landsliedes, das gewiſſermaßen das Symbol des Krieges
geworden iſt, zuſammenzufaſſen, darf daher als ein glück=
licher Gedanke bezeichnet werden. Dies um ſo mehr, als
die von Ernſt Pickardt in Federzeichnung ausgeführten
Bilder in ihrer charakteriſtiſch getroffenen Aehnlichkeit von
höchſter künſtleriſcher Wirkung ſind. Es iſt ein vom reinſten
patriotiſchen Gefühl verſtärkter Genuß, dieſe Zuſammen=
ſtellung feiner Köpfe, von denen jeder eine Individualität
verkörpert, zu betrachten.
Muſik.
J. K. P. Kiautſchou, Gedicht von C. A. Merzel,
in Muſik geſetzt für hohe Stimme mit Klavierbegleitung
von Adolf Stübing, erſchienen bei Fritz Baſelt,
Muſik=
verlag, Frankfurt a. M., Preis Mk. 1,20. Melodie und
Klavierbegleitung geben mit ſchweren, langſamen Tönen
dem tiefen Schmerze über die Wegnahme Kioutſchous
durch die Japaneſen wirkungsvollen Ausdruck. In
dumpfen Moll=Akkorden malt der Komponiſt das
ſchleichendem Raubtier gleiche Vordringen der ſchlitzäugigen
gelben Hordengegen die treue deutſche Wacht; zum Schluſſe
jedoch erklingt ein kriegeriſch=marſchmäßiges, kräftiges,
helles Dur, verkündend unſere zuverſichtliche Hoffnung
„dann, tückiſches Japan, verſpüre du, wie deutſche Rache
gewittert!“ — Deutſches Matroſenlied (Tenn
wir fahren gegen Engeland in Muſik geſetzt von
Fritz Baſelt, erſchienen im Muſikverlag Fritz Baſelt,
Frankfurt a. M. Der Dichter dieſes ergreifenden Liedes,
Hermann Löns, erlitt vor Reims am 27. September 1914
den Heldentod. Eine ſchlichte, wohlgefällige Melodie und
dazu einfache, aber ſehr wirkungsvolle Klavierbegleitung
verleihen dieſem elegiſchen Liede eine bezaubernde Wirkung.
Das Tempo, anfangs mäßig lebhaft, ſchreitet entſchloſſen
vorwärts und endet mit den energiſchen, wenn auch
klagenden ſo aber doch vertrauenden, ſicheren Worten „Leb
wohl mein Schatz, leb wohl, denn wir fahren gegen
Engeland!‟ An vaterländiſchen Feſtabenden findet dieſes
Lied ſicher immer warme Aufnahme und dankbare,
begeiſterte Zuhörer!
Jüanſchikai lebenslänglicher Präſident.
* London, 2. Jan. Daily Telegraph meldet aus
Peking: Jüanſchikai brachte ein Geſetz durch, das ihm
die Präſidentſchaft auf Lebenszeit ſichert und
ihm das Recht der Wahl des Nachfolgers einräumt.
Letzte Nachrichten.
* Rom, 2. Jan. Im Quirinal fand anläßlich des
Neujahrtages ein Empfang für die Behörden
ſtatt. Die Königin war nicht zugegen. Es wurde keine
Anſprache gehalten. Den Blättern zufolge ſprach der
König während des Empfanges mit dem Deputierten
Libertini über den ungeheuren Krieg und ſeine
ſchmerz=
lichen Folgen. Die Blätter heben hervor, daß die
Bei=
geordneten Roms Giovenale und Benucci, Anhänger der
klerikalen Partei, an dem Empfang im Quirinal
teilge=
nommen haben. Es iſt ſeit 1870 das erſte Mal, daß
der=
gleichen vorgekommen iſt. Giornale d’Italia glaubt, daß
der Vatikan dazu ſeine Ermächtigung gegeben habe.
* Kopenhagen, 2. Jan. Anläßlich des
Neujahrs=
feſtes fand beim Königspaar Tafel ſtatt, bei
wel=
cher der König ausführte: Sicher haben ſelten Wünſche
ſich wärmer um unſer liebes Vaterland geeint, als heute.
Wünſche, die alle Dänen hegen, gleichviel, wo ſie ſich
be=
finden, und die darauf ausgehen, daß der Friede
be=
wahrt werde, der in den verfloſſenen Monaten uns be=
ſchieden war. Wir hatten tiefes Mitgefühl mit denen,
die da litten, und gerade auf dem Hintergrunde dieſes
Mitgefühls fühlten wir ſtarke Dankbarkeit für den
Frie=
den, der uns vergönnt war. Hätten wir kein Zutrauen
zu Gott, ſo ſähe die Zukunft dunkel aus, aber Gott legt
ſeinen Segen in jede gute Arbeit, in jeden treuen Einſatz.
Das Land, das wir von unſeren Vätern erhalten haben,
wollen wir bewahren, und hoffen mit Gottes Beiſtand, daß
die Segnungen des Friedens weiterhin unſerem teuren
Vaterlande erhalten bleiben. Gott bewahre Dänemark.
Amerika als Konkurrent Englands.
* Waſhington, 2. Jan. Das Reuterſche Bureau
mel=
det: An die zentralamerikaniſchen und ſüdamerikaniſchen
Staaten iſt eine Einladung ergangen, im nächſten
Früh=
jahr Vertreter zu einer Beſprechung finanzieller und
kom=
merzieller Fragen, die ſich aus dem Kriege ergeben, nach
Waſhington zu entſenden. Die Beamten des
Staatsdepar=
tements, des Schatzamtes und des Handelsamtes ſind der
Anſicht, daß die panamerikaniſche Bewegung die haupt=
ſächlichſte Hoffnung der ſüdamerikaniſchen Staaten bilde,
um ihre finanzielle Unabhängigkeit von
Europa zu ſichern. Man rechnet in dieſen Kreiſen
mit der Möglichkeit, daß Neu=York ein ernſter
Konkurrent Londons im Kampfe um die
Vor=
herrſchaft auf dem Gebiete der Weltfinanz wird. Viele
Millionen amerikaniſchen Kapitals, die engliſche Anlagen
in Südamerika erſetzen könnten, liegen brach.
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Ein ſchönes Wort — und doch, wie wird der Begriff der=
ſelben oft verwechſelt, häufig mißbraucht und gar manches
mal falſch verſtanden! Die undenkbarſten und
unprak=
tiſchſten Dinge müſſen dieſen Namen tragen und wandern
hinaus ins Feld, mit der Abſicht, zu erfreuen und zu
nützen, mit der Wirkung aber, als wertlos zu gelten und
unbenützt — abgelegt zu werden. Wer daher jetzt, wo
es braußen rauh und kalt iſt, eine wirkliche Liebesgabe
ſtiften will, lege dem Feldpoſtbrief ſtets ein Paket
„Kaiſers Bruſt=Caramellen” mit den drei
Tannen bei. Er erfreut damit, ſtiftet Nutzen und trägt
Sorge, daß Erkältungen, Huſten, Heiſerkeit und Katarrhe
ſeinem Angehörigen fern bleiben.
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Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vorm. und
3—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
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Joſeph Pieroth, Beſſunger Straße 86, ein S. Robert.
Am 15.: dem Kreisbaumeiſter Dipl.=Ing. Karl Hermann
Franz Krumbiegel zu Czarnikau, Provinz Poſen, ein
S. Hans Karl Paul. Am 18.: dem Gerichtsaſſeſſor Dr.
Karl Peter Callmann, Heinrichſtraße 85, ein S. Am 15.:
dem Maler Friedrich Geyer, Ludwigshöhſtraße 56, eine
T. Margarete. Am 17.: dem Architekten Jakob Gregor
Krug, Mathildenſtraße 11, eine T. Roſemarie
Eliſa=
beth. Am 27.; dem Schreiner Ludwig Uhrhan,
Schieß=
hausſtraße 60, eine T. Dorothea. Dem Lehrer Guſtav
Adolf Friedrich Frey, Heinrichwingertsweg 54, ein S.
Heinrich Werner. Am 29.; dem Schneider Heinrich
Will=
wohl, Beſſunger Straße 66, eine T. Anna Maria. Dem
Buchdruckereihilfsarbeiter Johann Karl Duckheim, Hoch=
ſtraße 43, eine T. Eliſabeth Maria Martha. Am 24.: dem
Dekorationsmaler Heinrich Peter Weber, Heidelberger
Straße 35, eine T. Marie Lotte.
Aufgebotene. Am 23. Dez.: Reiſender Richard Georg
Wolf zu Werdau in Sachſen und Katharina Thereſe
Uhrhan, Schießhausſtraße 51.
Eheſchließungen. Am 23. Dez.: Ingenieur Karl
Hart=
mann, Schießhausſtraße 45, und Luiſe Gertrud Fiſcher,
Heidelberger Straße 85.
Geſtorbene. Am 20. Dez.: Emma Blumenthal, geb.
Homburger, Ehefrau des Sanitätsrats, 50 J., iſr.,
Hein=
richſtraße 15. Am 20.: Marie Magdalene Pfeifer, geb.
Aulmann, Ehefrau des Kanzleirats, 55 J., ev.,
Moos=
bergſtraße 43. Am 24.: Friedrich Gerhardt, Sohn des
Taglöhners, 28 Tge., ev., Beſſunger Straße 34. Luiſe
Geyer, geb. Bergner, Witwe des Lehrers, 83 J., ev.,
Herdweg 45. Am 25.: Hausburſche Georg Wolf, 23 J.,
ev., ledig, Heidelberger Straße 118. Am 27.: Metalldreher
Emil Haller, 56 J., ev., Wingertsgäßchen 4.
Familiennachrichten.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren lieben
herzensguten Vater, Schwiegervater, Großvater
und Onkel
Herrn Hermann Reichhardt
Großh. Hofſänger i. P.
nach kurzem, aber ſchwerem Leiden, im Alter
von beinahe 85 Jahren in ein beſſeres Jenſeits
abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Valentin Schaffner und Frau Anna
geb. Reichhardt und 5 Enkel.
Pfungſtadt, den 1. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Sonntag, 3, Januar,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehaus in Pfung=
ſtadt, Rügnerſtraße 41, ſtatt.
(*58
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten mache ich die
traurige Mitteilung, daß mein langjähriger
Kellermeiſter
Herr Michael Seitz
nach längerem Leiden geſtern nachmittag ver=
ſchieden iſt.
Derſelbe war mir ein treuer Mitarbeiter,
dem ich ein ehrendes Gedenken bewahren werde.
Wilhelm Rummel
Brauereibeſitzer.
Darmſtadt, 2. Januar 1915.
(407
Die Beerdigung findet ſtatt: Sonntag, den
3. Januar 1915, nachmittags 3 Uhr, vom Portale
des Beſſunger Friedhofs.
Bayern-Verein Darmſtadt.
Prot. S. Kgl. Hoh. Prinz Alfons von Bayern.
Todes=Anzeige.
Wir erfüllen die traurige Pflicht, allen
Freunden und Landsleuten Kenntnis zu geben,
daß heute nachm. 1½ Uhr unſer langjähriges
Mitglied und Landsmann Herr
(362
Michael Seitz
ſanft entſchlafen iſt.
Wir verlieren in ihm ein altes, treues Mitglied,
dem wir ein dauerndes Andenken bewahren
werden.
Bayern=Verein Darmſtadt.
Die Vorſtandſchaft.
Darmſtadt, den 1. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 3. Januar,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofes aus, ſtatt.
Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 10. Dezember ſtarb an den Folgen
ſeiner ſchweren Verwundung, die er am 3.
De=
zember in den Kämpfen in Polen erhielt, mein
lieber Mann, unſer treuer Vater, Schwieger=
ſohn und Schwager, der
Großh. Amtsrichter
Robert Weitert
Oberleutnant u. Kompagnieführer
im Reſ.-Inf.-Regt. 221.
In tiefer Trauer:
Auguſte Weitert,
geb. Bornemann.
Guſtav Heinrich Weitert.
Jürgen Weitert.
Anna Bornemann,
geb. Eigenbrodt.
Anna Bornemann.
Darmſtadt, den 1. Januar 1915.
(K419
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
heute Mittag 2 Uhr nach langem ſchweren
Leiden, meinen lieben Gatten, unſeren guten
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herrn Jacob Lied
im Alter von 59 Jahren zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Katharine Lied, geb. Stork.
Margarete Lied.
Friedrich Lied, zur Zeit in
fran=
zöſiſcher Gefangenſchaft.
Jacob Lied, zur Zeit
Erſatzbat=
taillon Fürfeld.
Frau Johanna Lied, geb. Zepter.
Luiſe Lied.
Ludwig Lied, zur Zeit im Feld,
vermißt,
und Frau Emilie, geb. Rüger.
Karl Lied.
Kätha Lied.
Darmſtadt (Langgaſſe 33), Nack, Wiesbaden,
Eppelsheim, den 1. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Montag, 4. Januar,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofs aus ſtatt.
(*342
Todes=Anzeige.
Am 20. Oktober erlitt den Heldentod fürs
Vaterland in Frankreich mein innigſtgeliebter
Gatte, der treubeſorgte Vater meiner Kinder,
unſer guter Sohn, Bruder, Schwager, Onkel
und Couſin
(*63
Wehrmann
Heinrich Rapp.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau El. Rapp, geb. Weingärtner
nebſt Kindern.
Familie Ladenſchneider.
Familie Karl Zörgiebel.
Familie Wendelin Kinz.
Darmſtadt, den 2. Januar 1915.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer einziges, innigſtgeliebtes Kind
(*59
Anton
nach langer, ſchwerer Krankheit, am 1. Januar,
früh um 6 Uhr, zu ſich in die Ewigkeit zu
nehmen.
Die trauernden Eltern:
Karl Heß und Frau.
Darmſtadt, 1. Januar 1915.
Neugaſſe 1.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem ſchmerzlichen Verluſte, der uns durch den
allzufrühen Heimgang meines lieben Gatten,
unſeres Vaters, Bruders und Schwagers (*16
Chriſtian Friedrich Karl Juuls
betroffen hat, ſagen wir Allen, ganz beſonders
Herrn Pfarrer Waitz für die troſtreiche Grabrede,
unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Juuls und Kind.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme an dem ſchweren Verluſt, der uns betroffen,
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Heinrich Frantz.
Darmſtadt, den 2. Januar 1915.
(B413
Wetterbericht.
Der Luftdruck iſt überall gleichmäßig weiter geſunken,
die Depreſſion beherrſcht den ganzen Kontinent. Eine
Aenderung iſt nicht zu erwarten, ſo daß wir mit weiterhin
ziemlich wolkigem und regneriſchem Wetter zu rechnen
haben.
Wetterausſichten für Sonntag: Bedeckt, zeitweiſe
Niederſchläge, mild, ſüdweſtliche Winde.
Tageskalender.
Sonntag, 3. Januar.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10½2
Uhr (Ab. A): „Die Jüdin‟.
Vorſtellungen um 4 Uhr und 8¼ Uhr im Orpheum.
Konzert um 4 und 8 Uhr im Konzerthaus „Metropole‟.
Verſteigerungskalender.
Montag, 4. Januar.
Pferde=Verſteigerung um 11½ Uhr auf dem
Pferdemarktplatz.
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Güntherſchen
Gaſtwirtſchaft zu Roßdorf.
Fundſachen=Verſteigerung um 9 Uhr im
Fund=
bureau Frankfurt (Poſtſtraße).
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Unser diesjähriger
Saison=Ausverkauf
beginnt am
Montag, 4. Januar, morgens 8 Uhr
Den jetzigen Zeiten Rechnung tragend, haben wir unsere Preise noch mehr als bei unseren früheren
Aus-
verkäufen herabgesetzt und ist ein frühzeitiger Besuch zu empfehlen.
Die Ausverkaufspreise sind mit Blaustift auf jedem Etiquette vermerkt.
(343
Es gelangen zum Verkauf:
Jackenkleider
Taillenkleider
Teekleider
Blusen
Samtmäntel
Mäntel
Pelze
Kostümröcke
Unterröcke
Unterziehblusen
Morgenröcke
Morgenjacken
Krawatten
Wollwaren
Batist- u. Piquékragen
Vorstecker
Handschuhe
Strümpfe
Korsetts
Untertaillen
Taschentücher
Futterstoffe
Seidenstoffe
Sammete
Bänder etc.
Ein Posten
Wintertricot-Handschuhe
mit Seidenfutter Paar 85 ₰
Ein Posten
Wintertrikot-Handschuhe
Paar 25 65 95 ₰
Ein Posten
Wintertrikot-Handschuhe
mit Samtfutter Paar 1.25
Ein Posten
Tüllpassen
Stück 45 75 95 ₰ 1.25
Ein Posten
Batist- u. Piquékragen
Stück 25 45 65 95 ₰
Ein Posten
Vorstecker
Stück 35 75 95 ₰
Ein Posten
Tüllschleifen
Stück 10 ₰
Ein Posten
Futterstoffe
p. Koup. à 1½ Meter 45 75 ₰
Ein Posten
Einreiher
per Stück 3 5 ₰
Ein Posten
Federrüschen
in weiss und grau Stück
regulärer Wert bis 3 25
75₰
Ein Posten
Federrüschen
schöne volle Qual.
in weiss, grün, braun
3.50 4.50
Ein Posten warme Ueberziehblusen Stück 95 ₰ 1.50 1.75
Ein Posten
Glacé- u. dän. Leder-Handschuhe
Paar 95 ₰
Ein Posten Glacé-,
dänisch- u. Wild eder-Handschuhe
regul. Wert bis 3.75, Paar 1.50
Ein Posten
Theaterhauben
Stück 95 ₰
Ein Posten
Waschlederhandschuhe
in weiss und gelb
vorzügliche Qual Paar
1.50 2.75
Ein Posten Stickereien per Koupon 95 ₰ 1.25 1.50 1.75
Ein Posten
leinene Klöppelspitzen
per Koupon
àà 5 Meter
95 1.50 1.90
Ein Posten
Zwirnspitzen
per Meter 2 5 10 ₰
Ein Posten
Untertaillen
per Stück 95 1.25 1.75
Ein Posten
gestrickte Westchen
per Stück 25 45 75 ₰
Ein Posten Offenbacher Lederhandtaschen Stück 1.50 2.50 3.50
(regulärer Wert bis 10.50)
Ein Posten
Herrenkrawatten
Stück 75 1.25 1.75 2.75
Ein Posten
Stickereischürzen
mit
Träger
Stück 25 15 75₰
Ein Posten
Zwirnstrümpfe
m dopp Rand
und Sohle
Paar 65 ₰
Ein Posten Pompadours
regulärer Wert bis 32.-
Stck. 95 1.50 3.50 4.50
Ein Posten Korsetts 2.75 3.50 4.50 (regulärer Wert bis 8.50)
Ein Posten reinleinene
Herrentaschentücher
mit handgestickten Buchstaben
Stück 65 ₰
Ein Posten leinene
Damentaschentücher
mit Hohlsaum u. handgestickten
Buchs aben
Stück 50 ₰
Ein Posten
Taschentücher
mit handgestickten Ecken
Stück 15 ₰
Ein Posten
Taschentücher
mit buntem Rand
Stück 20 ₰ 25 ₰ 35 ₰
Ein Posten Reformhosen 95₰ 1.25 2.75 (regulärer Wert bis 9.75)
Ein Posten
Spitzenunterrockvolants
(reg. Wert bis 7.25)
Stück 1.75 2.50 3.50
Ein Posten
Unterrockvolants
in Moirée und Seide
(reg Wert bis 11 75) Stück 1.75 2.50
Ein Posten elegante
Spitzentaschentücher
Stück 75 ₰ 1.25
Ein Posten leinene
Hohlsaumtücher
mit handgestickten Ecken
Stück 75 ₰
Ein Posten Gürtel
(regulärer Wert bis 4.50)
Stück 95 ₰
Ein Posten
bunt gestreifte seidene Schürzen
Stück 50 ₰
Ein Posten gestreifte
Schürzen
Stück 50 ₰
Carl Schürmann & Co
Ecke Elisabethen-
und
Wilhelminenstraße.
In unserem
Saison=Ausverkauf
erscheinen in den Abteilungen Damen-Konfektion und Seidenstoffe unter anderem folgende
äußerst vorteilhafte Angebote:
Ein Posten Jackenkleider
Serie I
9.50
darunter Stücke
59. zu
Serie II
19.50
darunter Stücke
bis zu 98.—
Serie III
29.50
darunter Stücke
bis zu 115.-
Serie IV
39. Stücke
bis zu 150.—
Serie V
49. Stücke
bis zu 125.-
Serie VI
59. Stücke
bis zu 210.―
Serie VII
69. Stücke
bis zu 145.-
Ein Posten garnierter Taillenkleider (regulärer Wert bis zu 95.— Mark) . . Stück 15.—
Ein Posten Taillenkleider
in Seide, Seidenkaschmir, Foulard und Samt
(regulärer Wert
bis zu 175.—)
jetzt Stück 25.−
Ein Posten Taillenkleider
in Voile, Kammgarn, Crepe und Sammet
(regulärer Wert
bis zu 190 —)
jetzt 45.−
Ein Posten Taillenkleider
in Eolienne, Seidenkaschmir und Taffet
(regulärer Wert
bis zu 150 —)
jetzt Stück 65.—
Ein Posten
farbige Voileblusen
(regulärer Wert
bis zu 19 50)
jetzt 1.50
Ein Posten Blusen
in Seide und Voile
(regulärer Wert
ris zu 29.−)
jetzt 2.50
Ein Posten Blusen
in Seide und Crepon
(regulärer Wert
bis zu 35.—)
jetzt 3.50
Ein Posten Blusen
in Rohseide, Crepon und Voile
regulärer Wert
bis zu 39 —
jetzt 5.50
Ein Posten Waschvoile-Blusen nur ganz elegante reiche Stücke, zum größten Teil mit echten Spitzen und Handstickereien
Serie I . . . . 8.50
regulärer Wert bis zu 19.50
Serie II . . . . 12.50
regulärer Wert bis zu 29.50
Serie III . . . 15.50
regulärer Wert bis zu 48.−
Serie IV . . . 19.50
regulärer Wert bis zu 79 —
Serie V . . . 25. Wert bis zu 85.−
Ein Posten Wollblusen
in hübschen einfarbigen Stoffen
jetzt 3.50 und 4.50
Ein
Posten Wollmusselinblusen
regulärer Wert bis zu 17.50
jetzt 6.50
Ein Posten
weiße Wollblusen
hübsch verarbeitet 6.75 7.75
Ein Posten
weiße Japonblusen
Stück 6.75 8.75
Ein Posten Blusen in Seide, Seidenkaschmir und Spitzen . . jetzt 10.50 (regulärer Wert bis zu 55.—)
Ein Posten
Waschunterröcke
regulärer Wert bis zu 3 75
jetzt 95 ₰
Ein Posten
Trikotunterröcke
mit Moiréevolant, in schönen
dunklen Farben . Stück 3.25
Ein Posten
Trikotunterröcke
mit Satinvolant,
in sehr schönen Farben 3.75
Ein Posten
Alpaccaröcke
mit hohem seid. Volant
regulärer Wert 15.50 jetzt 8.75
Ein Posten Mäntel, lange u. kurze Formen, Serie I jetzt 9.50 Serie II jetzt 14.50 Serie III jetzt 19.50 Serie IV jetzt 24.50 Serie V jetzt 29.50
Ein Posten
Morgenjacken
in allen Farben . Stück 1.50
Ein Posten
Morgenröcke
in allen Farben . Stück 4.75
Ein Posten reinwollene
Crépemorgenröcke
regulärer Wert 29.50 jetzt 14.50
Ein Posten
schwarze Tuchmäntel
reg.Wert bis zu 39.— jetzt 19.50
Ein Posten Seidenstoffe Serie I 75 ₰ Serie II 1.25 Serie III 1,90 Serie IV 2.25 Serie V 3.25 per Meter
Ein Posten doppelbreite glänzende
weiche Seide
regulärer Wert bis zu 9.50
jetzt per Meter 3.50
Ein Posten doppeltbreiter
Seidenkaschmir
regulärer Wert bis zu 12.50
jetzt per Meter 5.50
Ein Posten
reine Seide
in sehr schönen Farben
per Meter 1.75
Ein Posten
doppeltbreiter Mo rée
in sehr schönen Farben
per Meter 7.50
Ein Posten schwarze Seidenstoffe per Meter 1.25 1.90 2.25 etc.
Ein Posten
kleinere Seidenreste
25 ₰ 50 ₰ 75 ₰ 1.— 1.50 etc.
Ein Posten
breitgerippte Manchester
in sehr schönen Farben per Meter 2.75
Ein Posten
Blusensamte
regulärer Wert bis zu 5.75
jetzt per Meter 1.90
Ein Posten breiter Samtchinébänder per Kupons à 1 Meter 1.50 2.25
Auf sämtliche reguläre Waren gewähren wir bis zum 10. Januar einen Kasserabatt von
10-20 Prozent.
(344
Carl Schürmann & Co
Ecke Elisabethen-
und
Wilhelminenstraße.
Mein diesjähriger
Saison-Ausverkauf
zu noch nicht gekannt billigen Preisen hat am 2. Januar begonnen.
Es bietet sich eine unglaublich billige Kaufgelegenheit!
Verkauf nur gegen barl
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darunter allerletzte
Neuheiten
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Serie I
12.50
Serie II
19.50
Serie III
27.50
Herren-Ulster und Paletots
sonstiger Verkaufspreis bis 58.− Mk.
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Serie I
9.50
Serie II
18.50
Serie III
27.50
Restposten Phantasie-Westen
195
Verkaufswert bis 11.00
jetzt zum Aussuchen 2.95 und
Ein Posten
modern gestreifte Herren-Hosen
675
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Ein Posten Wasch-Anzüge
Grösse
1—12
300
nur beste Qualitäten, regul. Verkaufswert bis 12.00
jetzt zum Aussuchen 5.00, 4.00,
Sämtliche nicht angeführten Artikel werden mit 20 Prozent Extra- Rabatt verkauft.
Spanier
Ludwigstrasse 17
Telephon 717
(250
Stenographie nach Gabelsberger.
Unſer nächſter Lehrgang für Anfänger beginnt
am Freitag, den 8. Januar 1915, abends 8½ Uhr,
in unſeren Unterrichtsräumen
(364gm
Mathildenplatz 8.
Dauer: 20 Stunden.
Honorar: Mk. 6.—
Maschinenschreib-Unterricht
nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode auf
verſchiedenen Maſchinen durch bewährte Kräfte bei
billigſtem Honorar.
Beginn jederzeit.
Kein Klaſſenbetrieb.
Die Teilnahme an unſeren Kurſen bedingt keine Verpflichtung
zur Mitgliedſchaft. Unſere Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 8, iſt jeden
Abend von 8—10 Uhr geöffnet und gibt bereitwilligſt Auskunft.
Kaufmännische Stenographen-Gesellschaft „Gabelsberger‟
(Darmſtädter Stenotypiſtenſchule), Mathildenplatz 8.
Konservatorium für Musik
Mühlstrasse 70
Gegründet 1878
Direktor Wilhelm Süss
Der Unterricht beginnt Donnerstag, den 7. Januar.
Anmeldungen werden entgegengenommen.
(335
Nachhilfe=Schule, Hermannſtr. 6.
Arbeitsſtunden
Nachhilſe-Kurſe.
Für Sextaner- Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulen.
Beſt. Erſatz für teuere Privatſtund. Kein Schulwechſel mehr nötig.
Die Schüler werden nicht nur einfach überwacht, vielmehr wird
jede Aufgabe mit jedem Schüler einzeln durchgenommen, ſowie
Nichtverſtandenes durch Fachlehrer erklärt, daher beſte Gewähr für
ſicheren Erfolg. Erziehung u. Gewöhnung zu ſelbſtſtändigem Arbeiten
(Arbeitsprinzip). Eintritt jederzeit.
Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſion.
Notiz:
Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als
Halb=
penſionäre (Mittageſſen-Vesper-Arbeitsſtunde) aufgenommen
wer=
den, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren.
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Der Leiter: H. Siebenhaar.
Darmstädter
Sprach- und Handelsschule
Leiter: Emil Held — Hieron. Schneider.
10 Luisenstrasse 10.
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Bekanntmachung
betreffend Aenderung der Poſtordnung vom 20. März 1900.
Vom 21. Dezember 1914.
Auf Grund des § 50 des Geſetzes über das Poſtweſen vom 28. Oktober 1871
(Reichs=Geſetzbl. S. 347) und des § 3 Abſ. 2 des Geſetzes, betreffend die Erleichterung
des Wechſelproteſtes, vom 30. Mai 1908 (Reichs=Geſetzbl. S. 321), ſowie auf Grund
des §1 der Bekanntmachung des Bundesrats vom 17. Dezember 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 519), betreffend die Friſten des Wechſel= und Scheckrechts für Elſaß=Lothringen,
Oſtpreußen uſw., wird der § 18a „Poſtproteſt‟ der Poſtordnung vom 20. März 1900
wie folgt geändert:
1. Unter V iſt ſtatt des mit den Worten „Poſtproteſtaufträge mit Wechſeln,
die in Elſaß=Lothringen, in der Provinz Oftpreußen uſw.” beginnenden Abſatzes —
Be=
kanntmachung vom 27. November 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 491) — zu ſetzen:
Poſtproteſtaufträge mit Wechſeln, die in Elſaß=Lothringen, in der Provinz
Oſtpreußen oder in Weſtpreußen in den Kreiſen Marienburg, Elbing Stadt und
Land, Stuhm, Marienwerder, Roſenberg, Graudenz Stadt und Land, Löbau,
Culm, Brieſen, Strasburg, Thorn Stadt und Land zahlbar ſind, oder mit ſolchen
im Stadtkreiſe Danzig zahlbar gezogenen Wechſeln, die als Wohnort des
Be=
zogenen einen Ort angeben, der in Oſtpreußen oder in einem der bezeichneten
weſt=
preußiſchen Kreiſe liegt, werden erſt an folgenden Tagen nochmals zur Zahlung
vorgezeigt:
a) wenn der Zahlungstag des Wechſels in der Zeit vom 30. Juli 1914 bis ein=
ſchließlich 1. September 1914 eingetreten iſt,
am 1. Februar 1915;
b) wenn der Zahlungs ag des Wechſels in der Zeit vom 2. September 1914
bis einſchließlich 31. Dezember 1914 eingetreten iſt,
am letzten Tage einer vom Zahlungstag ab laufenden Friſt von fünf
Monaten;
c) wenn der Zahlungstag des Wechſels in der Zeit vom 1. Januar 1915 bis
einſchließlich 29. April 1915 eintritt,
am 31. Mai 1915;
d) wenn der Zahlungstag des Wechſels am 30. April 1915 oder ſpäter eintritt,
am dreißigſten Tage nach Ablauf der Proteſtfriſt des Art. 41 Abſ. 2 der
Wechſelordnung.
In allen Fällen zu a bis d gilt als Zahlungstag der Fälligkeitstag des Wechſels,
wenn dieſer ein Sonn= oder Feiertag iſt, der nächſte Werktag. Fällt der Schlußtag
der Friſt zur Vorzeigung des Wechſels auf einen Sonn= oder Feiertag, ſo wird der
Wechſel am nächſten Werktage zur Zahlung vorgezeigt. Die Poſtverwaltung behält
ſich vor, die Vorzeigung der Wechſel, deren Proteſtfriſt am 1. Februar oder am
31. Mai 1915 abläuft, auf mehrere vorhergehende Tage zu verteilen.
2. Vorſtehende Aenderung tritt ſofort in Kraft.
(338
Berlin, den 21. Dezember 1914.
Der Reichskanzler.
In Vertretung:
Kraetke.
In Langen (Kreis Offenbach) iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen.
In Bürgel (bei Offenbach) i t die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. (336
In Fürth (Kreis Heppenheim) iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. (337
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird
die Schießhausſtraße zwiſchen der Orangerie=Allee und Clemens=
ſtraße während der Zeit vom 4. bis 20. Januar 1915 für den
Fuhr=
werks= und Radfahrverkehr geſverrt.
(408
Freiſtellen an den Mittelſchulen.
Geſuche um Freiſtellen an den Mittelſchulen für das
Schul=
jahr 1915/16 ſind bis zum 10. Januar 1915 bei mir einzureichen.
Es wird darauf hingewieſen, daß Freiſtellen nur bis zu 5%
der Zahl der Schüler und Schülerinnen und nur in den vier oberſten
Klaſſen vergeben werden können. Auch müſſen die Kinder die Mittel=
ſchule mindeſtens 1 Jahr mit Erfolg beſucht haben. Vorausſetzung
der Bew lligung iſt die Bedürftigkeit der Eltern ſowie regelmäßiger
Schulbeſuch, Fleiß, Ordnungsliebe, Reinlichkeit und gutes Betragen
des betreffenden Kindes.
Die Vergebung der Freiſtellen erfolgt auf ein Jahr und in
ſtets widerruflicher Weiſe. Für die Kinder, die für das laufende
Schuljahr im Beſitze einer Freiſtelle ſind, muß ſonach um weitere
Verleihung nachgeſucht werden.
In den Geſuchen iſt außer dem Beruf und der Wohnung der
Eltern oder der Pflegeeltern noch die Schulgruppe, die das betreffende
Kind beſucht, anzugeben.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1914.
(400a
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Pferdeverſteigerung.
Die Landwirtſchaftskammer verſteigert
Montag, den 4. ds. Mts., vormittags 11½ Uhr,
auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt
weiterhin 12 aus Belgien eingeführte Pferde,
darunter 10 prächtige Stuten.
(340
Holz=Verſteigerung.
Freitag, den 8. und Samstag, den 9. Januar 1915,
jedesmal vormittags 9½ Uhr anfangend,
werden im Ober=Ramſtädter Gemeindewald im Diſtrikt Griesbach
nachbenannte Holzſortimente an Ort und Stelle verſteigert:
527 rm Buchen= und 22 rm Eichen=Scheiter
87 „ „ „ 3 „ „ „=Knüppel
145 „ „ „ 4 „ „ =Stöcke
Zuſammenkunft im Diſtrikt Griesbach auf dem Vizinalweg
Ober=Ramſtadt-Waſchenbach.
Ober=Ramſtadt, den 28. Dezember 1914.
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.
(334
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von
folgen=
den Früchten und Verbrauchsgegen=
ſtänden in der Zeit
vom 16. bis 31. Dezember 1914:
per Sack à 100 Kilo
Weizen von Mk. 28.— bis 28.50
Korn „ „ 24.— „ 24.—
Gerſte „ „ 30.− „ 32.−
Hafer „ „ 23.— „ 25.−
Butter ½ Kilo Mk. 1.40
Butter in Partien Mk. 1.60
Eier 1 Stück 15 Pfg.
Eier in Partien je 25 Stück
Mk. 3.50
Kartoffeln 1Sack zu 100 Kilo Mk. 8.—
Kartoffeln 25 Kilo . . Mk. 2.25
Kornſtroh 50 Kilo. . . Mk. 4.—
Heu 50 Kilo . . . . Mk4.75
Darmſtadt, 2. Januar 1915.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Zahlungsſtockungen
und ſonſtige Schwierigkeiten
wer=
den raſch und unauffällig
beſei=
tigt durch rout. Kaufmann.
Ueber=
nimmt a. Geſchäftsaufſicht u. dergl.
Streng verſchwiegen. Man ſchreibe
u. O. 17 an d. Geſchäfts t. (382a
Obstbäume
jetzt beſte Pflanzzeit, in vielen
Sorten, billigſt.
(386a
C. Völkers Handelsgärtnerei
Hügelſtraße 89.
Neue Reitſtiefel
Kalbleder, weicher Schaft,
abzu=
geben Gutenbergſtr. 36, III. (387a
Bekanntmachung.
Mittwoch, 13. Januar 1915,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die dem Kaufmann Guſtav
Hebermehl II. dahier zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
IV 637 438 Hofreite
Eliſa=
bethenſtraße
Nr. 53,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K65/14
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das
einge=
legte Meiſtgebot die Schätzung
nicht erreicht.
Darmſtadt, 26. November 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,21960
In unſer Handels=Regiſter,
Ab=
teilung A, wurden folgende
Einträ e vollzogen:
Am 28. Dezember 1914.
Hinſichtlich der Firma:
Louis Aden, Darmſtadt.
Die Firma iſt geändert in:
Carl Ludw. Aden.
Am 30. Dezember 1914
Hinſichtlich der Firma:
Erſte Darmſtädter
Herd=
fabrik und Eiſengießerei
Gebrüder Roeder, Darm=
ſtadt.
Die Prokura des Louis Roeder
in Darmſtadt iſt erloſchen. (367
Darmſtadt, 31. Dezember 1914,
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Mittwoch, 13. Januar 1915,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die den Heinrich Fiſcher
Eheleuten dahier zugeſchriebenen
Liegenſchaften:
Flur Nr. qm
V. 553 110 Grasgarten (
Vor=
garten
Heidel=
bergerſtraße,
V 553 5/10 615 Hofreite
Heidel=
bergerſtraße
Nr. 42,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Witt=
mannſtraße 1, zwangsweiſe ver=
ſteigert werden.
(K85/14
Darmſtadt, 10. Dezember 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt II
(Beſſungen).
Frantz. (IX,22658
Bekanntmachung.
Mittwoch, 13. Januar 1915,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die Liegenſchaft der Architekt
Georg Scherer Eheleute dahier:
Flur Nr. qm
IV 260 2447 Hofreite Rhein=
ſtraße 47,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K84 14
Darmſtadt, 4. Dezember 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,22333
In unſer Handels=Regiſter,
Ab=
teilung B, wurde heute
ein=
getragen hinſichtlich der Firma:
Bauverein für
Arbeiter=
wohnungen, Darmſtadt.
Rechtsanwalt Dr. Alexander
Bopp in Darmſtadt iſt aus dem
Vorſtande ausgeſchieden und an
ſeiner Stelle der Rentner Dr.
Friedrich Mülberger in Darm=
ſtadt zum Vorſtandsmitglied be=
ſtellt.
(368
Darmſtadt, 30. Dezember 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Handels=Regiſter,
Ab=
teilung A, wurden folgende
Einträge vollzogen:
Am 14. Dezember 1914.
Hinſichtlich der Firma:
E. Merck, Darmſtadt.
Die Prokura des
Handlungsge=
hilfen Friedrich Rothhardt in Darm=
ſtadt iſt erloſchen.
Am 21. Dezember 1914.
Neu eingetragen die Firma:
Georg Roth, Darmſtadt.
Inhaber: Georg Roth,
Kauf=
mann in Darmſtadt.
Hinſichtlich der Firma:
Arnold Rode. Darmſtadt.
Die Prokura der Arnold Rode
Ehefrau, Emma, geb. Dietſch in
Darmſtadt, iſt erloſchen.
Geſchäft und Firma iſt auf
Kaufmann Arnold Rode Witwe,
Emma, geb Dietſch in Darmſtadt,
übergegangen.
(332
Darmſtadt, 24. Dezember 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter
wurde heute eingetragen hin=
ſichtlich der Firma:
Darmſtädter Konſum=,
Spar= und Produktions=
Genoſſenſchaft,
eingetrage=
ne Genoſſenſchaft mit be=
ſchränkter Haftpflicht,
Darmſtadt.
Durch Beſchluß der Generalver=
ſammlung vom 22. November 1914
ſind die Beſtimmungen über den
Warenverkauf (§ 56 Abſ. 3 des
Statuts) geändert. Rudolf Aßmuth
iſt aus dem Vorſtand
ausgeſchie=
den. Das ſeitherige ſtellvertretende
Vorſtandsmitglied Albert Schulte
iſt zum Vorſtandsmitglied und
Adolf Klar, Maſchiniſt in Darm=
ſtadt, iſt als ſtellvertretendes Vor=
ſtandsmitglied beſtellt.
(331
Darmſtadt, 23. Dezember 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I,
Waldſtraße 19/21
Arbeitsamt
Darmſtadt
Fernſprecher 371
Stellen=Nachweis
verbunden mit Lehrſtellenvermittlung und Berufsberatung
unter ſtädtiſcher Führung.
Hauptausgleichſtelle in der Provinz Starkenburg.
A. Männliche (gewerbl. und landwirtſchaftl.) Abteilung.
I. Hauptſtelle: Waldſtraße 19/21, parterre, Fernſprecher 371, Ge=
ſchäftszeit im allgemeinen von 8—½ 1 und von ½3—7 Uhr (für
das Transportgewerbe von 9—10 Uhr vormittags).
Unentgeltlicher Nachweis offener Stellen und gelernter,
ſowie ungelernter Kräfte für Landwirtſchaft, Handel und
Gewerbe, mit Ausnahme der folgenden Berufszweige, für die
die betreffenden Nebenſtellen unter a bis f und die
Fachabtei=
lungen zuſtändig ſind. Im Holzgewerbe findet auch
Vermitt=
lung im Hauſe Bismarckſtraße 19 ſtatt.
a) Nebenſtelle für das Bäckergewerbe (Abteilung der
Bäcker=
innung): Landgraf Georgſtraße 36, Fernſprecher 2510, Ge=
ſchäftszeit von ½11—12 Uhr vormittags.
b) Nebenſtelle für das Metzgergewerbe (Abteilung der
Metzgerinnung): Frankfurterſtraße 69 (Schlachthof), Fern=
ſprecher 542, Geſchäftszeit von 8½ Uhr vorm. bis 6 Uhr
nachmittags.
c) Nebenſtelle für das Wirtsgewerbe (Abteilung des deut=
ſchen Kellnerbundes, Zweigverein Darmſtadt): Pankratius=
ſtraße 5, Fernſprecher 1745, Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm.
bis 12 Uhr mittags und von 2-7 Uhr nachmittags, auch
Sonntags von 8—12 Uhr. Ungelerntes männliches Perſonal
wird in der Hauptſache von der Hauptſtelle vermittelt (ſ. oben
unter I), weibliches Perſonal von der Dienſtbotenabteilung
(ſ. B II.)
d) Nebenſtelle für das Friſeurgewerbe: Große Ochſengaſſe 28,
(Einsfeld), Geſchäftszeit von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.
e) Wanderernachweis: in der Hauptſtelle Waldſtraße 19. Fern=
ſprecher 371. von 5—7 Uhr nachmittags und in der Neben=
ſtelle: Herberge zur Heimat, Große Ochſengaſſe 8, Fern=
ſprecher 2583, von 8 Uhr vorm. bis 9 Uhr abends.
f) Lehrſtellenvermittlung, verbunden mit Berufsberatung
(auch für kaufmänniſche Berufe) in der Hauptſtelle: Wald=
ſtraße 19, Fernſprecher 371, von 8 Uhr vorm. bis ½1 und
von ½3—6 Uhr nachmittags.
II. Fachabteilung für das Weißbinder=, Maler= und
Lackierer=
gewerbe: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäfts=
zeit von 10—11 Uhr vormittags.
III. Fachabteilung für das Gewerbe der Polſterer, Tavezierer
und Dekorateure: Waldſtraße 19, parterre, Fernſprecher 371,
Geſchäftszeit von 3—9 Uhr vormitta s,
B. Weibliche Abteilung.
I. Nachweis für gewerbliche und landwirtſchaftliche Berufe
für gelernte und ungelernte Kräfte: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit von 9 Uhr vorm. bis 12 und
von 3—6 Uhr nachmittags
II. Dienſtboten=Nachweis. a) Hauptſtelle: Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſtrecher 371. Geſchäſtszeit von 3 Uhr vorm. bis 12 und
von 3—6 Uhr nachmittags. b) Stellenvermittlung mit billiger
Herbergsgelegenheit für ſtellenloſe Mädchen: 1. im evang.
Marthahaus (Eliſabethenſtift), Stiftſtr. 14, Geſchäftszeit von
8 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends; 2. im kathol. Marienheim
(Barmh. Schweſternhaus), Nieder=Ramſtädterſtr. 30 — Abt. des
kathol. Mädchenſchutzvereins — Geſchäftszeit von 3—5 Uhr
nachmittags.
III. Hausbeamtinnen=Nachweis — auch Auslandsvermittlung
(Abteilung des Internationalen Vereins der Freundinnen
junger Mädchen, Gruppe Darmſtadt): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags von 10—11 Uhr,
Mittwochs und Freitags von 11—12 Uhr.
IV. Nachweis und Sprechſtunde für kaufmänniſche weibliche
Berufe und weibl. Büroperſonal (Abteilung der Ortsgruppe
Darmſtadt des Allgemeinen Deu ſchen Frauenvereins): Wald=
ſtraße 19, 1. Stock, Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: Montags,
Donnerstags und Samstags von 11—½1 Uhr und Dienstags,
Mittwochs und Freitags von 4—½6 Uhr.
V. Frauenberufsberatung (für alle Stände) und
Lehrſtellen=
vermittlung (Abteilung der Ortsgruppe Darmſtadt des
All=
gemeinen Deutſchen Frauenvereins): Waldſtraße 19, 1. Stock,
Fernſprecher 371, Geſchäftszeit: wie bei IV. Sprechſtunden für
muſikſtudierende Frauen mit Stundenvermittlung für Geſang,
Klavier und Violine: Mittwochs von 3—4 Uhr nachm.
Die Dienſtſtellen des Arbeitsamts können von jedermann,
ohne Rückſicht auf religiöſe, politiſche oder organiſatoriſche
Zu=
gehörigkeit, in Anſpruch genommen werden. Die
Inanſpruch=
nahme iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der weiblichen Abteilung (Dienſtboten= und
Haus=
beamtinnenabteilung) müſſen zur teilweiſen Deckung der mit der
Vermittlungstätigkeit verbundenen beſonderen Koſten, aber nur von
den Dienſtherrſchaften, geringe Gebühren erhoben werden für das
Einſchreiben 20 Pfg., für die Vermittlung 1 Mk.) Dienſtnehmer
zahlen auch bei der weiblichen Abteilung nichts.
(218a
Die Friſeurabteilung hebt von Arbeitgebern, die nicht
Mit=
glieder der Friſeurinnung ſind, für die Vermittlung eine Gebühr von
2 Mk. Innungsmitglieder und Arbeitnehmer haben die Benutzung frei
Inventur-Ausverkauf.
(415
Beginn: Montag, 4. Januar.
Wir haben auch in diesem Jahr, trotz der teuren Lederpreise, einige Posten
Schuhwaren zusammengestellt, die als ausserordentlich billig bezeichnet werden können.
Einige Beispiele:
Damen-Stiefel
Ein Posten Box-Calf- u. Chevr.-Schnürstiefel, früher bis 18.50
Rahmen-Ware
Nr. 36, 37, 40, 41, 42, jetzt Mk.
980
Herren-Stiefel
Ein Posten
Herren-Lack-, Chevr.- und Box-Calf.-H.-Stiefel
Nr. 40, 41, 44, 45, 46,
980
Beachten Sie unsere Schaufenster.
Schuhhaus Friedrich Soeder Ludwigstr. 12.
Socken
rein Wolle gestrickt,
pa. Ware von Mk. 1.95 an
Hemden, Hosen,
Unterjacken,
Ohren=
wärmer . von 35 Pfg. an
Kopfschützer v. Mk. 1
00
an
Leibbinden von 95 Pf. an
Kniewärmer,
rein Wolle, von Mk. 1,40 an
Lungenschützer
von Mk. 1.10 an. (376a
Stauchen = Handschuhe
Taschentücher = Hosenträger
empfehlen
L. & M. Fuld
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
Etwa 10 Waggons
trockenes eichenes
Scheitholz
für Radſpeichen geſucht.
Ange=
bote auch auf kleinere Mengen an
Joh. Schmahl
Wagenbau (Fr294
Mainz=Mombach.
2 Bettſtellen, lackiert
m. Stahlmatratzen (wie neu) billig,
Chaiselongue
aufgearbeitet, nur 25 Mk.,
Diwan mit Umbau, poliert, auch
einzeln billig abzugeben (*67
Mederle, Mathildenplatz10.
Schleswig=Holſteiner
Tafelbutter
tägl. friſch aus der Molkerei empf.
billigſt in Poſtſendungen Adolf
Peterſen in Rantrum.
Preisan=
gabe u. Verſandbedingung umſ. u.
frei. Garantie: Zurücknahme. (I,370
Ludwig Alter, Darmstadt
Teppich-Spezial-Abteilung.
Grosser Saison-Ausverkauf!
der mir gebliebenen grösseren Bestände in
Teppichen — Vorlagen — Läuferstoffen
zu ganz besonders herabgesetzten Preisen!
Grösse 135/200 170/235 200/300 250/350
BessereAxminster-
früherer
Preis ℳ
20.50 28.- 33.- 42.- 46.− 70.- 72.−
Plüsch-Teppiche
herabgesetzt.
Preis ℳ
16.80 22.50 24.25 33.— 37.50 52.50 61.-
Grösse 135/200 170/235 200/300 250,350
Beste
Velour-
früherer
Preis
ℳ 21.50 30.− 34.- 45.- 49.— 68.— 81.- 108.−
Plüsch-Teppiche
herabges.
Preis ℳ
17.90 23.80 28.- 36.- 41.50 55.- 66.− 89.-
135/200 170/235 200/300 250 350
Pa. Tapestry-Teppiche früherer Preis ℳ 28.− 35.-− 53.− 87.—
Brüssel-Imitation herabgesetzter Preis ℳ 18.25 27.50 43.50 79.-
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Ausmusterung zu ganz besonders billigen Preisen
Bettvorlagen
in Velour oder Axminster-Plüsch
früherer Preis ℳ 7.50 10.75 11.75 12.50
herabges. Preis ℳ5.75 8.50 9.75 10.−
la. Tapestry-Bettvorlagen
früherer Preis ℳ 5.75 7.25
herabgesetzter Preis ℳ 4.50 5.60
67 cm breit 90 cm breit
früherer Preis ℳ 3.75 5.50
Ia. Haar-Velour-Läuferstoff
herabgesetzter Preis ℳ 2.80 3.95
Läuferstoff=Reste
in Cocos, Wolle,
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brüssel und Plüsch
zu niedrigsten Restpreisen.
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bitte ich besonders um Besichtigung meiner Ausstellungs-Erker, Elisabethen- und
Zimmerstrasse. — Auch auf obengenannte, herabgesetzte Preise gewähre ich bei
sofortiger Kasse-Zahlung
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(333
Haemorrhoidalleidende
welche mit diesem schmerzhaften Uebel zu tun haben, sollten
einen Versuch mit den in vielen Fällen bestens bewährten
DUN-Zäpfchen
machen
Lahr i. Baden, Krankenhaus.
Durch Ihre Dun-Zäpfchen wurde eine Freundin
von mir von ibrem schweren Haemorrboidalleiden befreit:--
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brauchsgegenſtände uſw.).
Spezial=Laboratorium für
Urin=Unterſuchungen.
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ſuchen u. photographiſche
Wieder=
gabe u. Beſtimmung von
Finger=
abdrücken bei Einbrüchen, Dieb=
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Darmſtadt. Schützenſtr. 7.
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Zu kaufen gesucht
ein gebrauchtes, aber noch ſchönes
Büffet und eine Blumenkrippe.
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Gold, Silber und
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Gut erhaltener Petroleumofen
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gebr.
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Nieder=Ramſtädterſtr. 100. (*48
Kieſern= Stockholz zu kauſen ge=
ſucht. Angebote erbeten unt.
O. 93 an die Geſchäftsſt. (*29gi
Tiermarkt
Kanarienhähne u. Weibch., feiner
Säng. z. vk. Hölgesſtr. 3, I. (22617a
Eine große Häſin billig zu
ver=
kaufen Schuknechtſtr. 44. (*26
Verloren
Verloren!
Silberne Damenuhr mit Kette
auf dem Wege über Ludwigs= u.
Marienhöhe nach Kaſtanienallee
verloren gegangen. Abzugeben
Herdweg 26. (*85
Portemonnaie
ſchwarz, mit Inhalt, auf dem Wege
zur Poſt oder auf der elektr. Bahn
(Linie 3) Samstag mittag
ver=
loren. Wiederbringer die Hälfte
Belohnung. Karlſtr. 61, Laden. (*84
Entlaufen
Entlaufen
rauhhaarige Hündin, ca. ½ m
hoch, Farbe: braun mit ſchwarz,
Raſſe: Kriegshund. Name: Selly.
Abzugeben gegen Belohnung (*25
Wendelſtadtſtraße 8.
Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
(Nacheruck verbo en.
6)
Lotte machte ſich aus Rolas Umarmung los. Es hielt
fie nicht mehr länger hier im Zimmer. Es war ohnehin
ſpät geworden, ſie mußte ſich eilen, wenn ſie noch
recht=
zeitig zu Tiſch zu Hauſe ſein wollte. Und ſie wollte grade
heute nicht in unnötiger Weiſe ihrem Manne einen Grund
zum Vorwurf geben. Grade heute nicht.
Raſch verabſchiedete ſie ſich von Rola.
Auf Wiederſehen denn, — heute abend! Ich hole Dich
zur Vorſtellung ab, wenn der geſtrenge Herr Papa Dich
nicht weglaſſen ſollte! So hatte ihr die Freundin noch auf
der Treppe nachgerufen.
Und als Frau Lotte eine Viertelſtunde ſpäter ihr
eigenes Heim betrat, kam ihr der Herr entgegen, von dem
Rola Falkner mit ſoviel Mißtrauen geſprochen hatte. Die
Schauſpielerin hatte Recht, — die großen, kalten,
ſcharf=
blickenden Augen dieſes Menſchen hatten etwas ſehr
Un=
angenehmes an ſich.
Frau Lotte nahm ſich vor, der Perſönlichkeit dieſes
Herrn und der Urſache ſeines Beſuches recht bald auf den
Grund zu gehen.
3. Kapitel.
Schweigend hatte der Millionär Arnold während des
Eſſens ſeiner Frau gegenübergeſeſſen.
Frau Lotte hatte ſich jetzt erhoben und ſtand, wie auf
etwas wartend, in der Fenſterniſche, während Ludwig
abtrug.
Endlich hatte der Diener zum letztenmal die Türe
hin=
ter ſich geſchloſſen.
Nun erhob ſich auch die hagere Geſtalt Arnolds, um
ſich gleich darauf wieder in einem breiten Klubſeſſel vor
dem zweiten Fenſter niederzulaſſen.
Lotte! klang es da in ſtrengem, hartem
Schulmeiſter=
ton zu ihr herüber.
Unwillkürlich zuckte die junge Frau bei dieſem herben
Anruf zuſammen. Sich aber ſofort wieder aufraffend,
drehte ſie ſich nach ihrem Manne um und ſah ihn
gleich=
mütig fragend an.
Du biſt vor Tiſch weggeweſen?
Ja, ich habe Rola Falkner beſucht.
Ich liebe dieſe ſogenannten Künſtlerinnen und
Künſt=
ler nicht, — Du weißt es!
Frau Lotte ſchwieg. Was hätte ſie auch darauf ſagen
ſollen?
Doch das iſt es nicht allein, was ich Dir ſagen wollte,
fuhr Arnold in ſeinem gleichmäßigen, kalten Tonfall fort.
Ich bin in Deiner Abweſenheit in Deinem Zimmer
geweſen, — Du entſchuldigſt wohl, fügte er ſarkaſtiſch
hin=
zu, und habe eine ganz unnötig große Menge Blumen
dort gefunden. Ich liebe die Blumen nicht und außerdem
halte ich ihren Geruch für ſchädlich.
Er machte eine kleine Pauſe und als Lotte immer noch
nichts erwiderte, was er übrigens gar nicht anders
er=
wartete, fuhr er wieder fort:
Du haſt Luis entlaſſen, — — —?
Da kehrte ihm Frau Lotte ihr ernſtes, entſchloſſenes
Geſicht voll und ganz zu. Ja, ich habe ſie entlaſſen.
Kind, was ſollen dieſe Scherze? Ich liebe derlei
nicht, — Du weißt es!
Wenn ich das Kind wäre, für das Du mich immer
noch hälſt, würde meine Tat vielleicht ein Scherz ſein, ſo
iſt ſie nichts weniger, als Ernſt! Frau Lotte hatte
wäh=
rend dieſer Worte ein paar Schritte auf ihn zu gemacht,
und als ſie jetzt nahe vor ihm ſtand, glaubte er ſein Weib
noch nie ſo groß und erwachſen geſehen zu haben.
Doch noch wollte dem ſelbſtherrlichen Selfmademan
nicht die richtige Erkenntnis dafür aufgehen, daß in ſeiner
nächſten Umgebung ſich jemand allmählich zu einer
wil=
lensſtarken Perſönlichkeit herangebildet hatte, — und ſo
examinierte er unbeirrt weiter:
Glaubſt Du nicht, daß es meine Sache iſt, die Leute
in Dienſt zu nehmen und zu entlaſſen?
So? — Glaubſt Du nicht, daß ich als Deine Frau,
ganz beſonders in einem derartigen kraſſen Fall, in dem
es ſich um mein Anſehen als Hausfrau handelt, zum
min=
deſten mitzureden habe?
Hm! Hm! — Ich halte die ganze Sache für
vollſtän=
dig übereilt. Bei einigermaßen ruhigem Ueberlegen wirſt
Du das einſehen.
O nein! Ich halte die Sache abſolut nicht für übereilt.
Du wirſt mir doch nicht im Ernſt zumuten, mit einer Per=
ſon, die ſich ſo unverſchämt, ſo nichtachtend mir gegenüber
benimmt, noch einen Tag länger zuſammen zu ſein!
Schon gut, wir wollen uns nicht länger über dieſe
Bagatelle aufregen. Du weißt, ich liebe derartige Reden
und Gegenreden nicht. Arnold begann, ſich ſeine
Shag=
pfeife anzuzünden.
Doch Frau Lotte war ſich darüber klar, daß ſie dieſe
Sache jetzt noch nicht auf ſich ſelbſt beruhen laſſen dürfe,
wenn ſie nicht ewig in dem alten, ungeſunden Fahrwaſſer
dieſer Ehe weitertreiben wollte.
Eine Bagatelle nennſt Du das? — Gewiß, wenn Du
nur in allem ſelbſt beſtimmen kannſt und im übrigen
Deine Ruhe haſt, dann mag Deine Frau neben Dir ſtehen,
wie ſie will!
Genug davon! Jedes weitere Wort iſt überflüſſig!
Grosser Räumungs-Verkauf!
Um mein Lager vor Eingang neuer Waren zu räumen, gewähre ich in der
Zeit vom 4. bis einschl. 16. Januar auf mein gesamtes Lager in:
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Teppichen, Läuferstoffen, Vorlagen,
Wachstuchen, Linoleum usw!
einen
Barzahlungs-Rabatt
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10%
Durch diesen Extrarabatt bietet sich meiner verehrten Kundschaft eine
ausserordentlich günstige Kaufgelegenheit, neue, tadellos
frische Waren zu wirklich vorteilhaften Preisen zu erstehen.
Darmstädter Teppich- u. Gardinen-Haus
Heinrich Meyer
(330
Ernst-Ludwigstrasse 19
Fernsprecher Nr. 247.
Beachten Sie bitte meine stets sehenswerten Schaufenster!
Ich habe den Schaden, den du in Deinem kindlichen
Leichtſinn angerichtet haſt, ſo gut es ging, repariert. Ich
habe Luis einen monatlichen Zuſchuß von zehn Mark
verſprochen, wenn ſie bleibt.
Die junge Frau ſtand eine Weile wie erſtarrt da.
Sie wußte nicht, durfte ſie den nie ſcherzenden Mann jetzt
wirklich ernſt nehmen.
Doch als ſie in ſein unbewegliches, ſelbſtzufriedenes
Geſicht ſah, da konnte ſie nicht mehr länger an ſich halten,
— und dicht vor ihn hintretend, rief ſie ihm mit
flammen=
den Augen zu:
Weißt Du denn, was Du damit tuſt? Biſt Du Dir klar
darüber, daß Du damit meine Autorität als Herrin voll=
ſtändig vernichteſt? Iſt es Dir denn recht, daß Deine
Dienſtboten Deine Gattin für nicht voll anſehen? Sage,
iſt Dir das recht?
Du biſt Luis gegenüber im Unrecht!
Nein, das bin ich nicht! Und wenn ich es wäre, ſo
müßteſt Du als mein Gatte meinen Entſchluß zum
min=
deſten vor den Dienſtboten voll und ganz vertreten. Wenn
Du Luis zum Bleiben aufforderſt, wirfſt Du mich damit
zum Hauſe hinaus. Weißt Du das?
Ich weiß nur, daß ich Dir nicht zutraue, richtig ſelbſt=
ſtändig handeln zu können, deshalb erlaube ich Dir Deine
Eigenmächtigkeit nicht.
Deine Jugend entſchuldigt ja vieles. Ich fühle mich
berufen, Deine kindlichen Dummheiten gut zu machen
und mache ſie auch anſtandslos gut. Ich muß Dich nur
von Zeit zu Zeit energiſch bitten, da Du mit mir lebſt,
Dich auch nach mir zu richten.
Da ich mit Dir lebe?
Haha? Das iſt es ja grade, daß ich nicht mit Dir,
ſondern neben Dir lebe. Haſt Du mir denn jemals auch
nur eine Minute, ſei es in Kleinem, ſei es in Großem, ein
Mit=Dir=leben geſtattet?
Was weiß ich denn von Deinem Tun und Treiben?
Weiß ich, ob Du Freunde haſt und wer ſie ſind? Weiß ich,
warum Du Dich manchmal nächtelang in Dein
Schreib=
zimmer einſchließſt?
Haſt Du mir je das Recht gegeben, an Deinem geiſtigen
Tun teilzunehmen? Sprachſt Du je mit mir über Kunſt,
Literatur, — Politik? Haſt Du mich je auch nur den klein=
ſten Blick in Dein Inneres tun laſſen?
Wie kann ich denn überhaupt wiſſen, weſſen Seele
Kind Du biſt? Ob Freund, ob Feind von allem, was
Männerehre Dir vorſchreibt? Ob Freund, ob Feind
Dei=
nes eignen Weibes? Ob Freund, ob Feind meines —
Vaterlandes, das Deiner Herkunft nach auch das Deine
ſein ſollte?
Einen Augenblick hatte die kurze Pfeife in Arnolds
Mund gezittert, er hatte es ſelbſt deutlich gemerkt, aber
dann hatte er ſich ſofort wieder vollſtändig in der Gewalt.
Es war ja doch ausgeſchloſſen, daß ſeine Frau
irgend=
welchen beſtimmten Verdacht haben konnte. Und es war
ihm ſofort klar, daß er jetzt auf die letzte Frage ſeiner
Frau garnicht reagieren durfte; vielleicht kam bald eine
günſtigere Gelegenheit, in der er ohne Verdacht zu
er=
wecken, erfahren konnte, ob ſie wirklich mit einer tieferen
Bedeutung von ihrem Vaterland geſprochen hatte.
Lächerlich, daß er überhaupt ſo lange darüber
nach=
dachte!
Ein echter Engländer wird es immer verſtehen, die
Umwelt über ſein wahres Innere zu täuſchen! Das war
der Schluß ſeiner nur Sekunden währenden
Ueberlegun=
gen über dieſen Punkt. So knüpfte er mit viel Gleichmut
und Ruhe wieder an die urſprüngliche Unterredung mit
ſeiner Frau an.
Haſt Du mir denn jemals auch nur eine Minute, ſei
es in Kleinem, ſei es in Großem, ein Mit=Dir=leben ge=
ſtattet? So hatte Frau Lotte gefragt.
Der Gedanke, daß ſeine Frau mit Recht dieſe
Anſchul=
digung gegen ihn erhob, kam Arnold nicht. Deshalb fuhr
er jetzt auch in tadelndem Tone fort:
Du beweiſt es immer mehr, daß Du noch nicht reif
biſt, meine Vorſorglichkeit für Dich zu erkennen. Wird es
die Jugend jemals einſehen, wenn man ihr gut will? —
Ich bin Dir mehr als Gatte, ich bin Dir Vater geweſen!
So, das rechneſt Du mehr?
Lotte hätte ſich über ſich ſelbſt gewundert, woher ſie
ihrem Manne gegenüber auf einmal dieſe Sprache
gefun=
den hatte, wenn ſie überhaupt noch einen anderen
Gedan=
ken gehabt hätte, als den, ihre für ſie bitterernſt
geworde=
nen Lebensfragen mit aller Entſchloſſenheit ſo oder ſo zu
entſcheiden.
Sie hatte die heilige Ueberzeugung, daß es eines
Weibes unwürdig ſei, eine ſolche nichtachtende
Behand=
lung von Seiten ihres Mannes länger zu ertragen und
ſo wehrte ſie ſich mit allen Kräften.
Ein richtiger Gatte, hielt ſie ihm entgegen, wird
im=
mer zugleich Vater ſeines Weibes ſein, wenn das Weib
des Schutzes bedarf, aber der richtige Gatte wird auch
keineswegs vergeſſen, daß er dieſe Vorſorge nicht
über=
treiben darf, ins Lächerliche übertreiben, wie Du es tuſt.
Die Gatin ſoll mit ihm leben und nicht neben ihm! —
Sie ſoll neben ihm ſtehen und nicht unter ihm!
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brunn, lv.; Reſ. Peter Rieth, Bieber, lv.
10. Kompagnie: Hauptmann a. D. Karl
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dorn, Hamburg, lv.; Lt. Albert Renk Dillenburg, lv.;
U.=O. Eduard Adam, Offenbach a. M., lv.; U.=O. Johann
Zellmann, Wolsdorf. lv.; U.=O. Auguſt Soppe,
Burgſteinfurt, ſchv.: U.=O. Johannes Muhl. Schlierbach,
geſ.: Gefr. Gottlieb Reinhard, Erfurt, ſchv.; Musk.
Karl Kuhl, Wolf, lv.: Musk. Joſeph Schleicher,
Frankfurt a. M., ſchv.; Musk. Rudolf Velten, Eisleben,
ſchv.; Musk. Wilhelm Ebert, Butzbach i. H., gef.; Musk.
Otto Weber, Oberrad, gef.: Musk. Karl Strohl,
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penheim, gef.; Reſ. Anton Kämmerer, Mühlheim am
Main, gef.; Gefr. Heinrich Diener, Sprendlingen,
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dorf. lv.: Reſ. Juſtus Theil, Momheid, ſchv.; Musk.
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lv.; Musk. Franz Biſſinger, Mainz, vm.; Musk. Karl
Krug, Bürgel, vm.; Musk. Rudolf Buch, Butzbach i. H.,
vm.; Reſ. Friedrich Achenbach, Nieder=Dieten, lv.;
Musk. Nikolaus Collet, Jügesheim, lv.
11. Kompagnie: Oblt., vermutlich d. L., Hugo
Schneider, Ober=Ramſtadt, gef.; Vizef. Friedrich R
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der, Münchhauſen, lv.; U.=O. d. Reſ. Heinrich
Hof=
mann, Pfungſtadt, ſchv.; U.=O. Ernſt Freund, Roſchütz,
ſchv.; U.=O. d. Reſ. Guſtav Schröder, Frankfurt a. M.,
ſchv.; Kriegsfreiw. Hermann Gebhardt III.,
Offen=
bach a. M., gef.: Kriegsfreiw. Karl Wächter, Caub, gef.;
Kriegsfreiw. Wilhelm Pelke, Leipzig=Eutritzſch, ſchv.;
Kriegsfreiw. Otto Simroth. Groß=Poley, lv.;
Kriegs=
freiw. Eduard Seyboth. Schwäb. Hall, lv.; Gefr.
Fried=
rich Holtſchmidt, Hohenlimburg, gef.; Kriegsfreiw.
Theodor Schilling, Gelnhauſen, lv.; Erſ.=Reſ. Anton
Schmidt I., Gau=Bickelheim, gef.; Kriegsfreiw. Ludwig
Guth, Monsheim, gef.; Kriegsfreiw. Guſtav Lohmann,
Haſpe. ſchv.; Reſ. Peter Stenger, Mainflingen, lv.;
Kriegsfreiw. Julius Weil, Offenbach a. M., gef.; Musk.
Wilhelm Körner, Würzburg i. B. ſchv.; Gefr. d. L.
Jo=
hannes Huy, Weſthofen, lv.; Kriegsfreiw. Friedrich
Dienſt, Ockſtadt, ſchv.; Erſ.=Reſ. Alfred Käſtner.
Sunt=
hauſen, lv.; Kriegsfreiw. Franz Plantikow.
Georgen=
berg, lv.; Kriegsfreiw. Wilhelm Bingel, Offenbach am
Main, lv.; Kriegsfreiw. Alfred Hofmann III.,
Viern=
heim, gef.; Kriegsfreiw. Theodor Hau, Düſſeldorf. ſchv.;
Gefr. Philipp Feldmann, Armsheim, ſchv.; Musk.
Anton Przybylski, Baſchkow, vm.; Erſ.=Reſ. Karl
Scheider, Langendiebach, lv.; Erſ.=Reſ. Julius
Schütte, Elberfeld, ſchv.; Kriegsfreiw. Otto
Hafe=
meiſter, Grevesmühlen, lv.; Erſ.=Reſ. Adalbert
Schmitt III., Eckweisbach, lv.; Erſ.=Reſ. Wilhelm
Protzmann, Rothenbergen, lv.; Kriegsfreiw. Paul
Hock, Niederrad, lv. ; Horn. Friedrich Wirth,
Wölfers=
heim, lv.
12. Kompagnie: Gefr. Zemmin (zugeteilt v.
Eiſenb=Regt. Nr. 4, 2. Komp.), ſchv.; Musk. Georg
Bütt=
ner, Poſtenſtein, gef.; Tamb. Wehrm. Georg Göckel,
Dietzenbach, gef.; Reſ. Heinrich Johann Götz, Offenbach
am Main, lv.; Musk. Paul Lanquillon, Niederrad,
ſchv.; Gefr. d. Reſ. Heinrich Oehler, Laubach, lv.; Reſ.
Karl Schüßler. Büdesheim, ſchv.; Musk. Georg
Weickert, Gimbsheim, gef.; Musk. Eugen Schmahl,
Reichelsheim, Friedberg i. H., lv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 84, Straßburg i. E., Truppen=
Uebungsplatz Darmſtadt.
Kan. Chriſt. Meinſen (1. Battr.), Holzhauſen, lv.;
Kan. Heinrich Eichelkamp (1. Battr.), Duisburg, lv.
2. Batterie: Vizew. Wilhelm Orgler,
Myslo=
witz, gef.; U.=O. Aloys Schmitz, Surburg i. E., gef.;
U.=O. Otto. Müller, Achern, lv.: Reſ. Xaver
Acker=
mann. Weſthaufen i. E., lv.; Gefr. Bernhard
Stüm=
mel, Garbeck, lv.; Kriegsfreiw. Erhard Feucht.
Neu=
zingen, ſchv.; Kan. Chriſtian Muſcheid, Oberbieber, lv.;
Kan. Auguſt Benz, Rosheim. i, E., Iv.
Bayeriſches Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 21.
2. Bataillon.
6. Kompagnie: Gefr. Hans Bauer, Mainz, gef.
Infanterie=Regiment Nr. 128. Danzig, Neufahrwaſſer.
1. Bataillon.
3. Kompagnie: Reſ. Friedrich Rödling, Darm=
ſtadt, ſchv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 61, Darmſtadt,
Babenhaufen.
Kan. Gotthilf Rühle (4. Battr.), Backnang,
Württem=
berg, bish. vw., † Krgs.=Laz. Nesle 24. 11. 14.
Feldartillerie=Regiment Nr. 63,
Frankfurt a. M., Mainz.
Off.= Stellv. Vizewachtm. d. Reſ. Adolf Zorn (2. Battr.),
† an ſeinen Wunden 9. 9. 14, beerdigt Friedhof Sermaize.
18. Infanterie=Regiment, Landau.
6. Kompagnie: Inf. Adam Leuz, Gau=
Odern=
heim, vw.
8. Kompagnie: Gefr. Aloſ. Binnefeld, Worms, lv.
11. Feldartillerie=Regiment, Würzburg.
4. Batterie: Kan. Phil. Guthy, Heppenheim, lv.
Landſturm=Bataillon. Offenbach.
5. Kompaanie: Ldſtm. Georg Huth, † infolge
Krankheit Reſ.=Laz. Offenbach a. M. 9. 12. 14.
Reſerve=Jäger=Bataillon Nr. 19, Naumburg a. S.
4. Kompagnie: Jäg. Armin Jsrael, Groß=
Gerau, lv.
Fußartillerie=Regiment Nr. 3, Mainz.
Oblt. Erich Jaeger (1. Batt,), Soerabaja, Niederl.,
Indien, lv.
I. Pionier=Bataillon Nr. 21, Mainz.
3. Feld=Kompagnie: Pion. Albert
Späing=
haus, Seifringhauſen, t.: Pion. Willi Schütze, Berlin,
ſchv.; Kriegsfr. Ludwig Wolf, Mainz, lv.
Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 53.
1. Kompagnie: Wehrm. Adam Speyer,
Ar=
heilgen, vm.
Verwundete und kranke Soldaten
in Darmſtädter Lazaretten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz.
Die Lazarette ſind ourch die nachſtehenden Buchſtaben
bezeichnet.
A — Alicehoſpital. Dieburger Straße 21. Täglich 3—4 Uhr nachm. —
B — Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift Erbacher Straße 25. Täglich 2—4 Uhr
nachm.— C — Eleonorenheim (Lazarett I. K. H. der Großherzogin,
Hein=
heimerſtraße 21) Sonntags, Dienstags, Mitwochs und Freitags von
4—6 Uhr nachm. D = Ernſt=Ludwig= Heilanſtalt (Dr. Loſſen).= Stein=
ſtraße 21. Täglich 2—5 Uhr nachm. — E — Garniſonlazarett (Reſ.=Laz. I),
Alexanderſtraße 27. Mitt rochs und Sonntags von 2—4 Uhr nachm. —
F — Haus Hagenburg, Dieburger Straße 241 (Hirſchköpſe). Täglich
3—6 Uhr nachm. — G — Dr. Machenhauerſche Klinik Lagerhausſtraße 24.
Täglich 2—4 Uhr nachm. — H — Marienhöhe (Geneſungsheim)
Täglich 10—12 Uhr vorm., 4½ - 6½ Uhr nachm. — I — Schweſternhaus der
Barmherzigen Schweſtern, Nieder=Ramſtädter Straße 30. — Nachmittags von
2—4 Uhr. — K — Städtiſches Krankenhaus, Grafenſtraße 9. Werktäglich
2—3½, Uhr nachm., Sonntags 11—12 Uhr vorm. L — Städt. Saalbau
(ebenfalls Reſ.=Laz. I), Riedeſelſtraße 10. Mittwochs, Samstags und
Sonn=
tags von 2—4 Uhr. — M — Techniſche Hochſchule (Reſ.=Laz. II), Hochſchulſtr. 1.
Sonntags, Mittwochs und Samstags von 2—4 Uhr nachm. — N — Klinik
Dr. Ollendorff (Weberſche Augenklinik), Frankfurter Straße 42. Täglich
10—12 Uhr orm., 2—4 Uhr nachm. — O — Vereinslazarett vom Roten
Kreuz, Olbrichweg 10, „Vereinslazarett Mathildenhöhe‟ Täglich 3—4 Uhr
nachm. — P — Exerzierplatz (Reſ=Lazarett III), Mittwochs und Sonntags
von 2— 4 Uhr nachm.
Hinter jedem Lazarett ſind die Beſuchszeiten angegeben
die nach Möglichkeit einzuhalten ſind. Ausnahmen werden
zugelaſſen.
Zugänge vom 21. bis 28. Dezember 1914:
Adamek Arthur, Kochſchütz, Inf.=Regt. 156/1, B —
Adamczewski, Stefan, Pinne, Jäg.=Batl. 5/3, P — Alt,
Heinrich, Nieder=Florſtadt, Reſerve=Infanterie=Regt.
221, O — Altmeyer, Gregor, Landsweiler, Inf.=Regt.
114/3, N — Anthes, Ludw. Arheilgen, Inf.=Regt. 116/9, P
Arndt, Ernſt, Bacha Reſ.=Drag.=Regt. 4, O — Auferkamp,
Ewald, Datteln, Inf.=Regt. 98/1, K — Bachzanner, Iſidor,
Gern, Reſ.=Inf.=Regt. 221 (1. Erſ.=Komp.), P — Bailer,
Joſef. Ober=Wailingen, Reſ.=Inf.=Regt. 127/3, K —
Barth, Karl, Metz, Inf.=Regt. 30/10, P — Barthodzig, Jo=
ſef, Suchelona, Inf.=Regt. 22/7, A. — Baſtian, Luitpold,
Saalſtadt, Inf.=Regt. 116. (Erſ.=Batl., 4. Komp.), P-Baſtiſch,
Hermann Lorzendorf (Schleſien), Fußart.=Regt. 6. N —
Bayer, Burkhard, Neu=Iſenburg, Landſt.=Erſ.=Batl. 1, L
— Becker, Heinr., Eisleben (Sachſen), L.=Inf.=Regt. 26/4,
N — Becker, Joſef, Köln=Deutz, Inf.=Regt. 30/3, B —
Becker, Wilhelm, Eſſen, Inf.=Regt. 144/1, N — Belhuſtede,
Wilhelm, Reſſe Inf.=Regt. 67/3, K — Benz, Martin,
Sontheim. Landw.=Inf.=Regt. 125/10, B — Beyer, Georg,
Viernheim, Erſ.=Batl. 115, O — Binioſtek, Joh., Schumm,
1. Pion.=Batl. 16/3, P — Biſchoff, Bernhard, Rehbach,
Julius
Obernzenner
Zeil 71—79
Frankfurt a. M.
Baugraben 2—10
Inventur-Räumungs-Verkauf
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Auf Linoleum über 1.8 mm stark darf laut Konvention der Vereinigung hiesiger Linoleumhändler kein Extra-Rabatt
gewährt werden; dagegen hat der Extra-Rabatt von 10% auf Druck-Linoleum und 1.8 mm starkes Inlaid Gültigkeit.
Landſt.=Erſ.=Batl. 1/4, L. — Blumöhr, Franz, Hainſtadt
a. M., Landſt.=Erſ.=Inf.=Batl. 1, O — Bobon, Stefan,
Paulsdorf, Reſ.=Inf.=Regt. 22/5, P — Boeck, Arthur,
Ra=
batz, Reſ.=Inf.=Regt. 10/10, K — Brandt, Herm.,
Weſter=
hauſen, Feldart.=Regt. 4/2 (Landſt.=Batt.), P — Breuler,
Richard, Darmſtadt, Reſ.=Inf.=Regt. 116/5, K —
Brink=
mann, Karl, Paderborn, Drag.=Regt. 24 (Erſ.=Esk.), P —
Brinkmann, Wilh., Stockum, Reſ.=Inf.=Regt. 11/3, A. —
Brune, Heinr., Bergkamm (Weſtf.), Feldart.=Regt. 33/3,
N — Brüninghoff, Heinrich, Schermbeck, Inf.=Regt. 114/2,
P — Buchmann, Wilh., Friedeburgerhütte, Fußart.=Regt.
10/3, A — Burk, Johann, Mornshauſen, Landw.=Inf.=
Regt. 83/5 P — Buttenbruch, Fritz, Dortmund, Reſ.=
Fuß=
art.=Regt. 13, B — Bühner, Georg, Bartholome, Landw.=
Inf.=Regt. 124/9, B — Büchner, Ludwig, Darmſtadt,
Feld=
art.=Regt. 61, O — Chſchmilowski, Silveſter, Reſ=Inf.=
Regt. 10/2, K — Czernotzky, Franz, Hultſchin, Inf.=Regt.
156/5, B — Dangmann, Heinrich, Gau=Odernheim, Reſ.=
Inf.=Regt. 116/1, P — David, Otto, Buer (Münſter,
Weſtf.), Inf.=Regt. 144/8, N — Dermin, Thomas,
Pawlo=
witz, Reſ. Inf.=Regt. 22/4, B — Dittmann, Ulrich,
Bres=
lau, Reſ.=Feldart. 12/5, B — Dolata, Franz, Zacharzew,
Reſ.=Inf. 37/1, P — Dolata, Johann, Moſtki, Reſ.=Inf.
38/9, K — Döbel, Guſtav, Leeheim, Inf.=Regt. 98/6, P —
Drees, Paul, Barmen, Inf.=Regt. 221/2, F — Eberling,
Wilh., Gelſenkirchen=Sieben Inf. 144/4, B — Eckhardt,
Karl, Leutnant d. Reſ., Reſ.=Inf.=Regt. 116/6, K —
Edel=
blut, Heinr., Eplingen, Inf.=Regt. 135/2, P — Feldmann,
Peter, Griesheim, Ldſt.=Erſ.=Inf.=Bat. 1, O — Feltes,
Al=
bert, Spießen, Reſ.=Erſ.=Esk., L. — Fiſcher, Sigmund,
Le=
mars, Reſ.=Inf. 46/11, K — Forbach, Max, Darmſtadt,
Art. 61/2, A. — Freitag, Erich, Groß=Altenhagen, Inf.=
Regt. 130/11, P — Fritſche, Max, Halbach, Ldw.=Inf.=
Regt. 102/6, K — Frohmann, Julius, Reinheim, Feldart.=
Regt. 61, O — Fuchs, Joſef, Gelſenkirchen, Ldw.=Inf.=
Regt. 83/5, P — Fuchs, Ludwig, Floh, Inf.=Regt. 49, O
Fuhrmann, Guſtav, Hagen, Reſ.=Inf. 11/11, A —
Gayk, Johann, Glauch, Inf.=Regt. 135/2, P —
Gentz, Julius, Weddinghofen, Inf.=Regt. 144/10, P —
Germann, Karl, Kirchbrombach, Feldart.=Regt. 61, 2. Er=
ſatz=Abt., P — Gieſa, Franz, Oppeln, Reſ.=Art. 12/2, A.
— Gläſer, Auguſt, Wann (Weſtf.), Inf.=Regt. 144/3, N —
Goreki, Peter, Szalonka, Inf. 145/3 A. — Groh, Franz,
Pirmaſens (Bayern), Inf.=Regt. 30/9, N — Gröne,
Lud=
wig, Lengerich, Inf.=Regt. 145/3, B — Grube, Paul,
Groß=Oerner, Ldw.=Inf. 27/5, K — Hammerſchmidt,
Guſt., Bochum, Reſ.=Inf.=Regt. 81, Erſ.=Batl., 5. Komp.,
P — Hanſen, Paul, Kiel, Inf.=Regt. 98/12, P — Hary,
Johann, Mandern, Inf. 135/6, K — Heiligenthal,
Niko=
laus, Wald=Michelbach, Ldſt.=Erſ.=Bat. 1, O — Hein, Jo=
ſef, Ldſt.=Erſ.=Bat. 1, E — Hendgen, Joſef, Münſter=
Mai=
feld, Inf.=Regt. 73/10, K — Henicz, Stanislaus Pfarkie,
Jäg.=Bat. 5/1, P — Hertel, Ludwig, Reichelsheim i. O.,
Reſ.=Inf.=Regt. 81/11, B — Hetzel, Joſef, Wiesbaden,
Inf.=Regt. 115/10, P — Hildebrand, Karl, Wetterburg,
Ldw.=Inf.=Regt. 83/2, P — Hilleringmann, Heinr., Unna,
Inf.=Regt. 30/4, P — Hohl, Karl. Mittel=Urbach, Ldw.=
Inf.=Regt. 18/12, P — Höpfner, Otto, Unterdeutſchenkel,
Reſ.=Drag.=Regt. 4, O — Hundertmark, Hugo, Haſpe,
Inf.=Regt. 145/12, K — Hunger, Karl, Wattenſcheidt,
Reſ.=Inf. 37/5, P — Jahn, Alfred, Oelsnitz i. Erzgeb.,
Inf.=Regt. 98/3, B — Idſchiek, Friedrich, Klein=
Blu=
menau, Reſ.=Inf.=Regt. 10/1, B — Jedrzhowski, Johann,
Dluzyn, Reſ.=Inf.=Regt. 46/11, P — Jenk, Albert, Athen,
Ldſt.=Feld=Batt. 18. A.=K., K — Imhoff, Alcede,
Albers=
dorf, Inf.=Regt. 135/8, K — Joſt, Georg, Mettingen, Inf.=
Regt. 145/3, K — Iſtel, Franz, Unterarzt, 1. San.=Komp.,
11. Div., 6. Armee, N — Jung, Heinrich, Vilbel, Feld=
Bat. 70/4, L. — Kaiſer, Franz, Münſter, Inf.=Regt. 30/5,
P — Kalinowski, Guſtav, Eſſen, Inf.=Regt. 144/4, K —
Kanz, Eduard, Darmſtadt, Inf.=Regt. 115/7, P — Karl,
Otto, Gölla, Inf.=Regt. 22, Maſch.=Gew., B — Keßler,
Johann, Helimer, P — Kiparski, Heinrich, Gelſenkirchen,
Inf.=Regt. 135/1, P — Kleinert, Johann, Borek, Reſ.=
Art.=Regt. 12/1, K — Kneib, Emil, Haynigen, Inf.=Regt.
144/6, P — Knoche, Willy, Gleiwitz, Jäg.=Bat. 6/2, B —
Köhler, Georg, Unter=Stelzhauſen, Ldw.=Inf.=Regt. 124/3,
K — Kreiter, Wilh., Darmſtadt, Inf.=Regt. 115/7. P —
Kümmel, Adam, Gräfenhauſen, Inf.=Regt. 115, Erſ.=Batl.
1. Komp., P — Küttner, Oswald, Darmſtadt, Reſ.=Inf.=
Regt. 116, L. — Langer, Georg, Leobſchütz, Reſ.=Art.=Regt.
12/4, K — Lay, Arnold, Krefeld, Inf.=Regt. 30/5, A —
Leblau, Ferdinand, Süzingen bei Diedenhofen, Inf.=
Regt. 144/7, B — Lehr, Adam, Bullau, Ldſt.=Erſ.=Inf.=
Bat. 1, O — Leis, Gaſton, Mülhauſen, Reſ.=Inf.=Regt.
81/1, Erſ.=Batl., P — Leißler, Johannes, Traiſa, Erſ.=
Ldw.=Inf.=Regt. 116/1, F — Leißler, Johannes, Traiſa,
Inf.=Regt. 143/1, P — Lenz, Richard, Breitenbach, Inf.=
Regt. 173/7, P — Liſchka, Karl. Michalkowitz, Reſ.=Inf.
22/8, P — Lorek, Wilhelm, Altdorf. Reſ.=Feldart.=Regt.
12/5, P — Louis, Alfred, Vahl=Eberſingen, Inf.=Regt.
30/3, B — Luias, Otto, Schwenda, Ldw.=Inf.=Regt. 27/12,
P — Marciekowski, Johannes, Jübar, Fußart.=Regt. 10,
L. M.=K., P — Marx, Wilh., Weiden, Inf.=Regt. 30/5, A
— Menzel, Joſef, Oſchin, Inf.=Regt. 144/4, P — Mikoſch,
Ignaz, Jankow, Reſ.=Inf.=Regt. 37/1, P — Mocigowski,
Nicodem, Kurnik, Reſ.=Inf.=Regt. 37/5, K — Molz, Karl,
Trier, Inf.=Regt. 30/5, K — Montag, Joſef, Seiffersdorf,
Reſ.=Inf.=Regt. 51/2, B — Morgenſtern, Friedrich,
Vel=
bert, Inf.=Regt. 144/10, P — Motzkus, Guſtav, Groß=
Ge=
rau, Erſ.=Ldſt.=Batl. 3, L. — Möſer, Emil, Darmſtadt,
Reſ.=Inf.=Regt. 209, O — Mrowetz, Eduard, Köberwitz,
Reſ.=Inf.=Regt. 22/5, P — Müller, Fritz, Breslau, Reſ.=
Inf.=Regt. 38/11, P — Münſter, Peter, Reſ.=Inf.=Regt.
116/1, C — Nagel, Auguſt, Bochum, Pion.=Bat. 16/2, B
— Nikodem, Paul, Zarzytſche, Reſ.=Inf.=Regt. 22/12, P
— Orth, Karl, Darmſtadt, Feldart.=Regt. 61/2, Rekr.=Dep.,
K — Peters, Heinrich, Hüls, Inf.=Regt. 98/3, K — Petry,
Wilhelm, Friedelhauſen, Drag.=Regt. 24, Erſ.=Esk., P —
Praetorius, Otfried, Oberleutnant d. Reſ., Reſ.=Inf.=
Regt. 107/9, K — Raab, Emil, Zillbach. Ldſt.=Erſ.=
Batl. 2 Darmſtadt, P — Ragollsky, Adolf, Memel, Inf=
Regt. 144/10, B — Rimbach, Ferdinand, Frankſurt a. M.,
Ldſt.=Erſ.=Bat. 1, L. — Rohde, Hugo, Jellowa, Reſ.=Inf.
51/6, A — Roth, Georg, Breslau, Inf.=Regt. 115, M.=G.,
L. — Seiderer, Fritz, Karlsruhe, Feldart.=Regt. 11/1,
Ldw.=Batt., K. — Serfontaine, Leonhard, Aachen, Inf.=
Regt. 98/7, P — Sezepanek, Joſef, Knitzenitz, Reſ.=
Feld=
art.=Regt. 12, Leichte Mun.=Kol., B — Simrock, Karl,
Darmſtadt, Art.=Regt. 61/2, Erſ.=Abt., 3. Rekr.=Dep., B —
Sperzel, Karl, Marjoß, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2 Darmſtadt, P
— Springmeier, Johann, Gelſenkirchen, Inf.=Regt.
144/10, P — Sulan, Friedrich, Schweningen, Reſ.=Inf.=
Regt. 221/1, A. — Sülzenbrück, Alfred, Friemar, Ldw.=
Inf.=Regt. 83/9, P — Schaffer, Franz, Krainsdorf, Inf.=
Regt. 11/3, K. — Schäfer, Anton, Bredeney, Inf.=Regt.
173/3, B — Schäfer, Philipp, Wolfskehlen, Inf.=Regt.
115/2, K — Schäfer, Rudolf, Mannheim, Reſ.=Feldart.=
Regt. 25/6, F — Schärtge, Friedrich, Hannover, Inf.=
Regt. 30/2, B — Scherer, Karl, Hauſen, Reſ.=Inf.=Regt.
81/3, Erſ.=Bat. 2, P — Scheurich, Heinr., Kloppenheim,
Ldſt.=Erſ.=Batl. 2 Darmſtadt, P — Schindzielasz, Matth.,
Brobnitz, Reſ.=Inf.=Regt. 22/9, B — Schlegel, Johannes,
Umenhauſen, Ldw.=Inf.=Regt. 125/4, B — Schlerf,
Kon=
rad, Altdorf, Bayr. Ldw.=Inf.=Regt. 7/1, P — Schmidt,
Lorenz, Udenhauſen, Reſ.=Inf.=Regt. 221/1, F —
Schnapka, Arthur, Schwientochlowitz, Reſ.=Inf.=Regt.,
Mun.=Kol. 15, A. — Schnerring, Martin, Balzholz, Ldw.=
Inf.=Regt. 125/2, B — Schott, Hugo, Rüſſelsheim a. M.,
Inf.=Regt. 221/2, B — Schreck, Valentin, Reikholzheim,
Reſ.=Fußart.=Regt. 8/3, Schw. Mun.=Kol., B — Schreiber,
Balthaſar, Mörſtadt, Feldart.=Regt. 61/1, F — Schröder,
Joh., Fränk.=Crumbach, Inf.=Regt. 115/2, A. — Schubert,
Wilh., Berlin, Inf.=Regt. 67/10, P — Schubert, Wilh.,
Neurode, Reſ.=Inf.=Regt. 11/3, A. — Schutt, Johannes,
Toestrupp, Inf.=Regt. 144/3, B — Schulte, Bernhard,
So=
trop, Feldart. 34/2, K — Schulz, Hans, Barmen, Matro=
ſen=Div. 2/3, P — Schuler, Adam, Heuſenſtamm, Ldſt.=
Erſ.=Bat. 1, L. — Schweitzer, Jakob, König i. O., Ldſt.=
Bat. Erbach, 1. Komp., B — Schweyen, Mathias.
Darlei=
den, Inf.=Regt. 135/4, P — Stache, Joſef, Thomaskirch,
Reſ.=Inf. 51/5, A. — Stagge, Friedrich. Darlingerode,
Ldw.=Inf.=Regt. 27/5, P — Steinberg, Bernhard.
Ham=
mermühle, Jäg.=Bat. 6/2, P — Steinmeier, Stepban,
Kuſtardingen, Ldw.=Inf.=Regt. 124/9, B — Strubel,
Lud=
wig, Lampertheim, Feldart.=Regt. 25, O — Tinnemeier,
Heinr., Oppenwehe, Art.=Regt. 34/2. B — Vogt, Ewald
Rabishau. Jäg.=Bat. 5/4. P — Voigt, Arno, Heyda
(Sachſen=Weimar) Ldw.=Inf.=Regt. 83/12, N — Volk,
Materne, Erbach i. O.. Ldſt.=Bat. Erbach, 4. Komp., B —
Voltz, Richard. Darmſtadt, Inf.=Regt. 169/4, A. —
Wag=
ner, Karl, Gleiwitz=Richtersdorf, Reſ.=Inf.=Regt. 22/1, P
— Walter, Karl, Alfdorf. Ldw.=Inf.=Regt. 124/10, P —
Walter, Ludwig, Grosbeim, 3. Leicht. Fußart.=Bat., Park=
Kol., K — Weber, Wilh., Neunkirchen, Drag.=Regt 24,
Erſ.=Esk., P — Wegt. Heinr., Traiſa. Inf.=Regt. 115/8,
P — Wellenbrock, Joſef, Greven. Reſ.=Inf.=Reat. 46/11,
B — Weſſelbaum, Bernhard, Waltrop, Reſ.=Inf.=Regt.
37/6, P — Wiener, Hermann, Darmſtadt, Reſ.=Inf.=Regt.
6/9, K— Wieſchen, Hermann, Bismark. Feldart.=Regt.
33/10, P — Winnig, Franz, Breitenſtein, Inf.=Regt. 30/1,
P — Wojtus. Siaismund. Niechanowo, Reſ.=Inf.=Regt.
37/5. P — Zwer, Peter, Metz, Inf.=Regt. 144/12, N.
Aus den Lazaretten entlaſſen
vom 21. bis 28. Dezember 1914:
Adamczewski, Stefan, Pinne, Jäg.=Batl. 5/3, P —
Angermeier Joſeph, Groß=Zimmern, Reſ.=Art.=Regt. 25,
O — Anthöfer, Chriſtian, Train 18, E — Aſſion, Heinrich,
Groß=Steinheim, Drag.=Regt. 23, Erſ.=Esk., P — Raginski,
Oskar, Alteneſſen, Inf.=Regt. 67/10, R — Bajus, Heinrich,
Offenbach, Inf. 115/2. Rekr.=Dep., P — Baſelli, Guſtav,
Bernsfeld, R.=Erſ.=Esk. 18. A.=K., P — Baumann, Joh.,
Drag. 24, 41. Bgd., L. — Bährenz, Philipp, Inf. 115/3,
L — Becker II., Adam, Neu=Iſenburg, Inf. 115/9, B —
Bengen, Johann, Weſterholt, Ldw.=Inf.=Regt. 73/4, F —
Benn, Karl, Neumünſter, Ldſt.=Erſ.=Batl. 1 Darmſtadt, P
— Born, Auguſt, Frankiſch=Crumbach, Art. 1/5, B —
Boſſe, Hans, Schöningen, Inf.=Regt. 92/8, P — Boyungs,
Ernſt, Meiſen, Ldw.=Inf.=Regt. 74, O — Braun,
Bern=
hard, Bayer. Ldw.=Inf. 6/7, C — Buſch, Joh. Martin,
Art. 61/4, E — Chrößmann, Gg., Ldſt.=Erſ.=Batl. 2, E —
Dietrich, Karl, Kulmſee, Inf. 57/3, B — Eberlein, Georg,
Kleinhauſen, Inf. 115/6, B — Eichert, Auguſt, Steinbach,
Pion.=Bat. 16/3, B — Eilert, Kaſpar, Ldſt.=Esk. 1. K., L—
Eiſenbarth, Joſeph, Oberlahnſtein, Feldart. 25/2, Rek.=
Dep., P — Eiſenhauer, Adam, Mörlenbach, Ldſt.=Erſ.=
Inf.=Bat. 1, O — Elſäßer, Michael, Frammersbach, Inf.=
Regt. 115, Erſ.=Bat., 2. Rekr.=Dep., D — Engel, Karl,
Minden, Train=Batl. 18/1 P —
Rekr.=Dep., I — Flath, Wilheln
Inf. 116/4, B — Geier, Jakob,
B — Gentſch, Albert, Hohenheide.
P — Grehl, Johann, Reſ.=Inf. 83,/9, L —
Phil., Reſ.=Inf. 221, L. — Groos, Guſtav,
L — Guth, Philipp, Ldſt.=Erſ.=Bat. 2, E — Günther, Otto,
Klings, Inf. 115/6, P — Hammel, Ernſt, Darmſtadt, Reſ.=
Erſ.=Esk. 18. A.=K., P. — Hartmetz, Ludwig, Train 18/2, L
— Held, Johann, Drag. 24/1, K — Henning, Heinrich,
Hohenzell, Ldſt.=Erſ.=Batl. 3 Darmſtadt, P — Hennings,
Wilhelm, Großen=Linden, Inf.=Regt. 115, Erſ.=Batl., 2.
Rekr.=Dep., P — Heß, Eduard, Pion.=Batl. 21/3, K —
Höbel, Albert, Reſ.=Inf. 8/4, L. — Hummel, Philipp Rüſ=
ſelsheim, Inf. 115. Erſ.=Batl., 3. K., B — Joſt, Philipp,
Dreieichenhain, Ldſt.=Erſ.=Batl. 1 Darmſtadt, P — Keßler,
Emil Darmſtadt, Inf. 115/12, L. — Klung, Georg, Inf.
115, E — Knecht, Heinrich, 2. Erſ.=Maſch.=G.=Kol., E —
Koch, Kaſpar, Schweighauſen, Ldſt.=Batl. Erbach, 4. Komp.,
P — Kött, Joſeph, Inf. 132/4, L. — Kratz, Ludwig,
Duden=
hofen, Art. 25/6, B — Kräkling, Georg, Fiſchbach, Art.
25/2, Rekr.=Dep., P — Kurtze, Otto, Hettſtadt, Inf. 56/10,
B — Lampmann, Wilhelm, Elberfeld, Reſ.=Inf. 16/4, P—
Leißler, Heinrich, Egelsbach, Inf. 115/4, B — Leißler,
Johannes Traiſa, Inf. 143/1, P — Lindner, Otto,
Leip=
zig, Inf.=Regt. 106/4, P — Liſchke, Georg, Leipzig=
Conne=
witz, Reſ.=Inf. 102/8, P — Looſe, Karl Franz, Rüſtrin,
Reſ.=Inf.=Regt. 205/8, F — Lorenz, Heinrich, Ldſt.=Erſ.=
Batl. 1, E — Lutz, Georg, Arheilgen, Reſ.=Inf. 116/3, B—
Mathäus, Fr. Karl, Feld=Bat. 70/3, E — Meiſinger, Johs.,
Kirch=Brombach, Ldw.=Inf. 118/7, B — Mergler,
Fried=
rich, Vielbrunn, Reſ.=Inf. 118/4, B — Mertens, Karl,
Oberleutnant, Ldſt.=Batl. 4/2, K, nach Auerbach. — Mertke,
Karl, Rußdorf, Reſ.=Inf.=Regt. 52/7, F — Müller, Anton,
Offenbach, Gd.=Drag.=Regt. 23, P — Müller, Franz,
Kilianſtädten, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2 Darmſtadt, P — Müller,
Oskar, Breslau, Inf. 38/11, P — Müller, Wilh., Train 18,
E — Oehlenſchläger, Peter, Olfen, Reſ.=Inf. 118/7, B —
Rehm. Georg, Erſ.=Pferde=Dep., L. — Remmlinger, Alois,
Mannheim, Art.=Regt. 81, O — Reich, Auguſt, Inf. 140/4,
L. — Ries, Joſeph, Ldſt.=Erſ.=Batl. 2/3, L. — Sattler,
Heinrich, Bensheim, Inf.=Regt. 115, Erſ.=Batl., 1. Rekr.=
Dep., P — Sebeſta, Adolf, Inf. 157/5, L. — Seeger,
Fried=
rich, Vielbrunn, Reſ.=Inf. 118/7, B — Seibert, Albert,
Seligenſtadt, Art.=Regt. 25, 3. Erſ.=Batt., P — Segeler,
Bernhard, Metelen, Inf.=Regt. 13, O — Siemensglüß,
Fritz, Ldw.=Inf. 76/6, K — Spicker, Johann, Neuß a. Rh.,
Reſ.=Art. 59, Etapp.=Mun. 17, P — Sülzenbrück, Alfred,
Friemar, Ldw.=Inf.=Regt. 83/9, P — Schäfer, Heinrich,
Sutterſtadt, Inf. 115/1, B — Schäfer, Rudolf. Mannheim,
Reſ=Feldart.=Regt. 25, O — Schäfer, Wilhelm, Lützel=
Wiebelsbach, Reſ.=Inf. 221, Erſ.=K., P — Scherer, Georg,
Offenbach, Bäckerei=Kol. 32, P — Schmidt., Ernſt, Reſ.=
Erſ.=Esk., E — Schmitt, Philipp, Nackenheim, Ldſt.=Batl.
Erbach, 3. Komp., P — Schneider, Franz, Bauſenhagen,
Inf.=Regt. 16. O — Schneider, Joſeph, Art. 51, 1. Mun.=
Kol., L — Schott, Heinrich, Erſ.=Batl. 115/1, Rekr.=Dep., K
Schroth, Friedrich. Gren. 119/6, K — Schulze, Karl,
Frienſtedt, R.=J.=R. 118/6, P — Schweitzer, Philipp,
Framersheim, Art. 25/6, B — Stein, Lorenz. Ldſt.=Erſ.=
Batl. 1, L. — Steinhauer, Friedrich, Enſte i. Weſtf., Inf.=
Regt. 221, O — Stolte, Heinrich, Döllberger, Art. 48, 1. L.=
Mun.=Kol., B — Stroh, Phil. Sprendlingen, Inf.115/3,
B — Völlings, Johann Hermann, Veen, Inf.=Regt. 57/1,
F — Wagner, Edmund, Kaſſel, R.=J.=R. 81, Erſ.=Batl., P
— Wagner, Ludwig, Zeilhard, Inf. 115/5, B — Weiß,
Joſeph, Hohenzoll Flieg.=Erſ.=Abt. 3, P — Weinmann,
Eugen, Train 18, L. — Werner, Georg, Reichelsheim i. O.,
Ldſt.=Batl. Erbach. P — Wildner, Kanonier, Art. 25, E—
Winter, Kaſpar, Erſ.=Pferde=Dep., L. — Wirth, Hermann,
Dürrenbach, Reſ.=Inf.=Regt. 116/3, P — Wörner, Karl,
Ldſt.=Erſ.=Batl. 1/3, L.
Bruchleidende
nehmen oft ihr Leiden zu leicht. Mein Bruchband ohne Feder
„Extrabequem” eigenes Fabrikat, Tag und Nacht tragbar, hat
ſich auch bei veralteten Fällen glänzend bewährt. Zahlreiche Zeugniſſe.
Leib= u. Vorfallbinden, Geradehalter, Gummiſtrümpfe. Orthov. Kor=
ſetts. Mein Vertreter iſt mit Muſtern anweſend in
(II,369
Darmſtadt Freitag, 8. Januar, 9—3 Uhr, Hotel Merz.
Bruchb.-Spez. L. Bogisch Erben, Stuttgart,
Schwabſtr.
Nr. 38A.
Selbſtgebranntes,
garantiert reines
Zwetschenwasser
Literfl. Mk. 2.— empfiehlt
Martin Jahn,
Pallaswieſenſtraße 30.
(384a)
Wer fertigt
Torniſter u. Patronentaſchen
an? Zuſchnitt wird tadellos
her=
gerichtet von uns zugegeben.
Mitteilung u. O. 86 an die Ge=
ſchäftsſtelle ds. Blattes erb. (318
Junger Mann,
ſpäterer Heirat
28 Jahre alt,
wünſcht zwecks
mit einem ält.
Dienſtmädchen
in Verbindung zu treten; junge
Witwe nicht ausgeſchl. Br efe zu
richten an Herrn Karl Winter,
Darmſtadt, oſtlagernd. (*20goi
Durch Gaben an die
Klein=
kinderſchule haben ſich wegen
Unterlaſſung der Neujahrsbe=
ſuche nachſtehende Perſonen ent=
ſchuldigen laſſen und gleichzeitig
auf Ueberſendung von
Neujahrs=
gratulationskarten verzichtet:
Carl Chr. Rückert und Frau (zur
Zeit Lugano). Zahnarzt Köhler
und Frau (Waldſtraße 34). Carl
Dotzler. Frau Jakobine Dotzler=
Grohe. Frau Martha von Senden.
Fabrikant Schenck (Hohler Weg).
Bestellungen auf
Einbanddecken
für das unserer Zeitung
wöchentlich beiliegende
Illustr. Unterhaltungsblatt
erbitten wir recht bald.
Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatts.
Reform=und Turnhoſen
in nur la Qualität und beſter
Verarbeitung ſind beliebte
Weih=
nachtsgeſchenke.
(22876a
L. Engelhard Nachf.,
Große Ochſengaſſe 27.
Wer
ſtellt für die
Kriegs=
dauer einem unſerer
großen Lazarette unentgeltlich ein
gebrauchtes Klavier
zur Verfügung ?
(*7
Garniſonpfarrer Schaefer
Riedlingerſtr. 43.
Unser dlesjähriger
Herbst- und Winter-Halbjahr-Ausverkauf
beginnt am Montag, den 4. Januar 1915.
Wir haben unser gesamtes Lager dem Ausverkauf untersteilt und aus
einzelnen Abteilungen besonders preiswerte Artikel auf Tischen ausgelegt.
20% Nachlass auf:
Jackenkleiderstoffe - Kleiderstoffe —
Blusen-
stoffe — Unterröcke — Kinderkleidchen —
Hessenkittel — Baumwollflanelle für Kleider
und Morgenjacken.
Sofakissen — Wandbilder, gewebt.
Felle — Kinderwagendecken — Reste.
10% Nachlass auf:
Hemdenflanelle — sämtliche Weisswaren am
Stück — Leib-, Tisch- u. Bettwäsche —
B’woll-
zeug für Kleider u. Schürzen — Druckzeug —
Damen- u. Kinderschürzen.
Tischdecken — Bettvorlagen — Bettdecken —
Gardinen - Teppiche — Schlaf- u. Reisedecken.
10% Nachlass auf: Herrenanzug-, Überzieher-u. Hosenstoffe - Herrentrikotwäsche —
Sämtliche Liebesgaben-Artikel für unsere Truppen.
(409
Ludwigstr. 6. Heyl & John, Darmstadt. Fernruf 1074.
Darmstadt, Montag, den 4. Januar 1915,
Viertes Konzert
im Großherzoglichen Hoftheater
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh.
Hofmuſik, der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt und
der des Allgemeinen Deutſchen Muſikerverbandes.
Dirigent: Geh. Hofrat W. de Haan.
Als Gäſte: Herr Hofpianiſt Willy Rehberg und Herr
Walter Rehberg aus Frankfurt a. M.
Programm.
1. Ouvertüre „Anakreon‟ . . . . . Cherubini.
2. Konzert in Es dur für 2 Klaviere . . . Mozart.
3. 5 Wiener Tänze . . . . . . . Beethoven.
4 a) Thema mit Variationen . . . Schumann.
b) Militärmarſch (für 2 Klaviere) . . . Schubert.
5. Sinfonie in G-moll . . . . . Mozart.
Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Kaſſeöffnung 6½ Uhr.
Gewöhnliche Konzertpreiſe.
Der Kartenverkauf findet täglich an der Hoftheater=
Tages=
kaſſe ſtatt.
Hauptprobe zum 4. Konzert:
Montag, den 4. Januar, vormittags 10½ Uhr.
Karten zur Hauptprobe à Mk 1.65 (einſchließlich der ſtädtiſchen
Billettſteuer). An der Hoftheater=Tageskaſſe 10—11 Uhr und im
Vorverkauf in der Muſikalien= und Inſtrumentenhandlung von Gg.
Thies Nachf. (L. Schutter), Hoflieferant, Eliſabethenſtraße 12.
NB. In dieſer Hauptprobe werden alle Nummern des
Pro=
gramms zu Gehör gebracht.
(23331mo
Konzerthaus „Metropol‟
Täglich grosses patriotisches Konzert
ausgeführt von dem überall beliebten
Damen-Blas-Streichorchester „Germania‟
Dir.: Schnur.
Sonntag, den 3. Januar, abends 9½ Uhr:
Aufführung des grossen Schlachten-Potpourris von 1870-71
mit Schlachtenmusik, Feuerwerk und schöner
Beleuchtung.
Zum freundlichen Besuch ladet ergebenst ein
*47)
Die Direktion.
Generalvertrieb
und Depot für
Darmstadt und
Umgegend:
Philipp Barth
Dieburgerstr. 5,
Telephon 1646.
378a
Klavierstimmer
Emil Se lulize.
Kammermusiker,
241a) Herderſtraße 11 r., p.
Strümpfe w. angeſtrickt 35 Pfg.,
Aermel in Sweater a. d. Maſch.
*28) Roßdörferſtr. 23, 2. St.
Achtung!
Ein guter hellgrauer
Militär=
mantel (mittlere Figur) für einen
(*12
Ulſter zu vertauſchen.
Griesheim, Borngaſſe 14.
Der bereits für den 20. Dez.
an=
gezeigte und verſchobene populäre
Liederabend Cahler
findet nunmehr beſtimmt ſtatt
Mittwoch den
(237a
6. Januar
Turnhalle Woogsplatz abds. 8 Uhr.
Teileinnahme beſtimmt f. Liebesg.
Karten zu Mk 3.— 2.— u. 1.— bei
Gg. Thies Nachf., Eliſabethenſtr. 12.
Großh. Hoftheater.
Sonntag, den 3. Januar:
65. Abonnements=Vorſtellung. A 16.
Neu einſtudiert:
Die Jüdin.
Große Oper in 5 Akten.
von J. F. Halévy.
Muſik. Leiter: Paul Ottenheimer.
Spielleiter: Otto Nowack.
Perſonen:
KaiſerSigismund Frz. Herrmann
PrinzeſſinEudoria,
Nichte des Kaiſers Olga Kallenſee
Johann von
Bro=
any, Kardinal und
Präſident des
Concils . . . Alfr. Stephani
Leopold,
Reichs=
fürſt . . . . Aug. Globerger
Eleazar, ein Jude Georg Becker
Recha, ſ. Tochter Frzisk. Callwey
Ruggiero Ober=
ſchultheiß der
Stadt Konſtanz Otto Semper
Albert, kaiſerlicher
Offizier . . . Ludwig Wenzel
Ein Waffenherold Adolf Klotz.
Nach dem 3. Akte längere Pauſe
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitzt 1. —12. Reihe
3.70 ℳ, 18.— 19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ.
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr, Ende nach 10½ Uhr
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 4. Jan.: Außer
Abon=
nement. 4. Konzert der Großh.
Hofmuſik. Anfang 7½ Uhr.
Dienstag. 5. Jan. 66. Ab.=Vſt.
A17. „Die Fledermaus”.
Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 6. Jan. 67. Ab.=Vſt.
B 17. „Die Reiſe um die
Erde.‟ Kleine Preiſe. Anfang
7 Uhr.
Donnerstag, 7. Jan. (8. Ab.=Vſt.
C 17. „Als ich noch im
Flügel=
kleide.‟ Kl. Preiſe. Anfang 7½
Uhr.
Aus dem Spielplan.
Freitag. 8. Jan.: 69. Ab.=Vorſt.
D 17. „Wenn ich König wär=.
Kleine Preiſe. Anſang 7 Uhr.
Samstag, 9. Jan.: Außer
Abon=
nement. Anfang 2½ Uhr
Schüler=
vorſtellung für hieſige und ausw.
Schulen. „ Milhelm Tell”.
Abends 7½ Uhr. Außer
Abon=
nement. Vorſtellung für die
Garniſon. „Germania und
Auſtrica‟. — Vorträge. — „Ein
Landwehrmann in
Frank=
reich”.
Sonntag, 10. Januar: 70. Ab.=
Vorſt. B 18. Zum 100. Male:
„Carmen‟. Gewöhnliche Preiſe.
Anf. 7 Uhr.
Weihnachtsdank der I. Abteilung 2. Großh. Feldart.=Regts. Nr. 61.
Was kann unſer Sehnen ſtillen
In der heil’gen Weihnachtszeit ?
Wo das denken — wider Willen
rückwärts eilt — zur Heimat
weit!
Leiſe ſtiehlt ſich eine Zähre
In des Krieges hartes Aug'
Denkt er heil'ger Weihnachtsmäre
Denkt an deutſchen
Weihnachts=
brauch.
Wie ihm in der Kindhe t Tagen
Weihnachtszauber Mutterhand
Schafftel Wie er mit Behagen
Dann als Gatte, Vater ſand
All' die eil’gen heil’gen Spenden
die nur deutſche Weihnacht kennt,
Wo mit froh=geſchäft'gen Händen
Alles durcheinander rennt!
Und nun heut? Auf Feindlands
Scholle
Wuchs uns unſer Weihnachtsbaum
Während, wie in tiefem Grolle,
Streckt er ſeine Aeſt‟ im Raum!
Draußen brüllen die Geſchütze!
Weihnachtszauber? Ihnen fremd!
Ihre eh’ren F ammenblitze
Flackern nur für's Totenhemd!
Was kann unſer Sehnen ſtillen?
Nach der Heimat, unſern Lieben?:
„All’ das, was mit beſtem Willen
Ihr geſandt aus edlen Trieben!‟
All' die vielen Liebesſpenden
Die Ihr in der Weihnachtszeit
Packtet mit geſchäft'gen Händen
Uns im Feld zur Weihnachtsfreud!
Euch Ihr teuren Heſſenfrauen,
Heſſens Töchtern, Euch ſei Dank!
Euch gilt unſer Rückwärts=
ſchauen
Gern und ſtolz, wir ſagens frank!
Dieſer eine Blick nach rückwärts,
Nach der Heimat, Weib und Kind
Sei geſtattet! Sonſt nur
vorwärts
Glaubt’s uns! „Drauf” ſind wir
geſtimmt!
Im Namen der Abteilung allen liebenswürdigen Spenderinnen
und braven Gebern wärmſten Dank!
Moeller,
Major und Abteilungskommandeur.
(374
Unſer Dank!
Heut’ fiel’s wie Sonnenſtrahl in unſre Reihen —
Ein Heimatgruß aus treuem Heſſenland.
An Liebesgaben durfte heut' Jan Maat ſich freuen,
Die ihm die Wacht erleichtern, hier am Nordſeeſtrand.
Hallo!” ruft Hein, und mit gewandter Zunge
Schiebt er den Priem erſt ſchnell nach Steuerbord,
„Ok Swarten is darbi? Na warte Junge,
Up den har ik ſchon lange ’ſpannt an Bord!”
„Un mine Piep lechzt ook na Füllung‟, grunzt Kriſchan,
„Längſt wür de Tobaksbüdel ſlap un leer”
„Un die Zigarren un Zigaretten jehen mich an!”
Sagt Will m, — „jieb mich mal die Kiſte her!“
So iſt für jeden bald herausgefunden,
Wofür er ſchwärmt und was ihm Freude macht.
Und wenn's dann qualmt und ſchmökt in unſern freien Stunden,
Wird dankbar unſerer braven Spender auch gedacht.
Wir dürfen ja verraten, daß mit Groll im Herzen
Und Ungeduld wir harren Tag und Nacht,
Daß wir ſo gerne unſere Wafſen möchten wetzen
Am Britenvolk, in freier offner Schlacht.
Wohl jubelten wir mit, wenn unſer Heer bekämpfte
Und auch beſiegte unſerer Feinde Schar.
Doch Gram und Trauer oft gar unſre Freude dämpfte,
Weil, ach, an uns noch nicht die Reihe war.
Nun haben wir das überwunden
Und mit Geduld gewappnet uns und grimmigem Humor.
Wir wiſſen ja. 's kommt auch noch unſre Stunde;
„Dann England hüte dich! Der Hunne ſteht vorm Tor!"
's glüht ja an Bord in eines jeden Seele,
Vom Kommandant herab, bis auch zum jüngſten Mann
Ein Wunſch: Dem Gegner an die Kehle! und
Nieder mit dir, falſches Engelland!
So, woll’n wir dankbar denn Zigarren ſchmauchen,
Die uns geſpendet ſind aus treuem Heſſenland;
Doch ſeid verſichert: ’s wird auch kräftig „rauchen‟,
Wenn wir dem Feind erſt ſeine angebrannt!
Dann geben wir „Zigarren” ihm und recht viel „Feuer‟,
Dann liegt der Seemann ganz gewiß nicht auf dem Ohr!
Für ſolchen Freund iſt ſtärkſter Tabak nicht zu teuer,
Doch „blauen Dunſt” macht er uns nicht mehr vor!
„Volldamf voraus! nennt ſich dann unſre Loſung!
„Klar ſein iſt alles!” heißt dann unſer Ziel!
Und dieſer Kurs kennt Klippen nicht und Brandung,
Dieweil am Ruder ſteht das Pflichtgefühl!
Dann wird auch unſre „Heſſen” wacker ſtreiten
Gleich einem Bollwerk, wenn die Stürme wehn.
Ein Wunſch, ein Wille nur ſoll uns dann leiten
und der heißt Siegen oder untergehn!
(341
Rudolf Dübeler, Ob.=Maſch.=Maat
S. M. S. „Heſſen‟.
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Weiblich
Jg. Mädchen ſucht Laufdienſt f.
d. g. Tag. Kiesſtr. 21, Stb. l. (*10go
Durchaus zuverläſſiges, älteres,
ſelbſtänd. Mädchen ſucht Stelle
zu einzelner Dame oder Herrn.
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Von beſſ. Häuſerngutempfohlene
Waſchfrau nimmt noch Kund. an
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Kautionsfähiger Herr
ſucht Stellung in kaufm. Bureau.
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Offene Stellen
Weiblich
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gegen guten Lohn ſofort geſucht.
Näh. Bismarckſtr. 5, I. (*12256dfs
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Sauber. Dienſtmädchen
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Geſchäftsſtelle ds. Blattes. (406
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252fgi) Schuchardstr. 6.
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