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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Nr. 337.
Montag, den 7. Dezember.
1914.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 6. Dez. (W. T. B.
Amtlich.) Heute nacht wurde der Ort Vermelles,
ſüdöſtlich Bethune, deſſen weiteres Feſthalten im
dauern=
den franzöſiſchen Artilleriefeuer unnötige Opfer gefordert
hätte, planmäßig von uns geräumt. Die noch
vorhandenen Baulichkeiten waren vorher in die Luft
ge=
ſprengt worden. Unſere Truppen beſetzten ausgebaute
Stellungen öſtlich des Ortes. Der Feind konnte bisher
nicht folgen.
Weſtlich und ſüdweſtlich Altkirch erneuerten die
Franzoſen ihre Angriffe mit erheblichen Kräften ohne
Erfolg. Sie erlitten ſtarke Verluſte.
Im übrigen im Weſten keine nennenswerten
Ereig=
niſſe.
Auf dem Kriegsſchauplatz öſtlich der
maſuri=
ſchen Seenplatte verhielt ſich der Gegner ruhig.
Der Verlauf der Kämpfe um Lodz entſpricht nach
wie vor unſeren Erwartungen.
In Südpolen keine Veränderungen.
Oberſte Heeresleitung.
Lodz von unſeren Truppen
genommen.
* Großes Hauptquartier, 6. Dez. (W. T. B.
Amtlich.) Lodz wurde heute nachmittag von unſeren
Truppen genommen. Die Ruſſen befinden ſich
nach ſchweren Verluſten dort im Rückzuge.
Oberſte Heeresleitung.
Vom öſtlichen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 6. Dez. Amtlich wird verlautbart: 6.
De=
zember, mittags. Die Schlacht in Polen nimmt
einen für die Waffen der Verbündeten günſtigen
Fortgang. Die nach Weſtgalizien vorgerückten
ruſſiſchen Truppen wurden geſtern von unſeren und
deutſchen Truppen von Süden her
ange=
griffen. Die Verbündeten nahmen 2200 Ruſſen
gefangen und erbeuteten einige feindliche Trains.
In den Karpathen fanden Teilkämpfe ſtatt. Der in
die Beskid=Stellung eingebrochene Gegner wurde
zurück=
geworfen und verlor 500 Gefangene.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Generalmajor.
Vom ſüdlichen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 6. Dez. Vom ſüdlichen
Kriegsſchau=
platz wird amtlich gemeldet: Südlich Belgrad gewinnen
unſere Truppen Raum. Weſtlich Arandjelovac und
Gorny Milanovac zog der Gegner neue
Verſtärk=
ungen heran und ſetzte ſeine vehementen Angriffe gegen
Weſten fort. In die von unſeren Truppen okkupierten
ſerbiſchen Gebietsteilen, die faſt vollkommen verödet
an=
getroffen wurden, beginnen allmählich die geflüchteten
Bewohner zurückzukehren. Ungefähr 15000 Einwohner
verblieben in Belgrad. Dig neu eingeſetzte
Stadtverwal=
tung übt bereits ihre Funktionen aus.
Der Hilfskreuzer „Berlin‟.
* London, 6. Dez. Die Admiralität gibt bekannt,
daß das kürzlich in Dronthem internierte deutſche
Schiff Berlin” als Minenleger eingerichtet ſei. Da
das Schiff keine Minen mehr an Bord hatte, ſo müſſen dieſe
von ihm wahrſcheinlich auf hoher See ausgeſtreut worden
ſein. Die Schiffe ſeien vor der ernſten Gefahr zu warnen.
Bisher waren die tiefen Waſſer als ſicher zu betrachten,
jetzt müſſe aber auch dort mit großer Vorſicht gefahren
werden. — (Anmerkung des W. T. B.: Der Zweck dieſes
neueſten Erzeugniſſes amtlicher engliſcher Berichterſtattung
iſt durchſichtig genug. Es iſt ein Bluff, beſtimmt zun
Verdächtigung der deutſchen Seekriegsführung und zur
weiteren Einſchüchterung der Neutralen.
Be=
merkenswert iſt die mangelhafte Logik in den verſchiedenen
Kundgebungen der Admiralität. Jetzt heißt es plötzlich,
daß die tiefen Waſſer bisher als frei von Minen
anzu=
ſehen waren. In der Verfügung vom 4. November,
be=
treffend die Nordſee als Kriegsboden, ſtellte dieſelbe
Ad=
miralität die Fahrt durch die nördliche Nordſee als durch
Minen gefährdet hin, obgleich wegen der großen
Waſſer=
tieſe Minen dort gar nicht liegen können.)
Italieniſche Kammer.
* Rom, 5. Dez Die Kammer ſetzte heute die
Er=
örterung der Regierungserllärung fort. Facchinetti lenkte
die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die für die
Schiff=
fahrt ſchwierige und gefährliche Lage im Adriatiſchen
Meere. Bettolo ſprach ſich für die folgende
Tages=
ordnung aus:
Da die Kammer anerkennt, daß die Neutralität
Italiens mit vollem Recht und überlegtem Urteil
proklamiert wurde, ſo hat ſie das Vertrauen zur
Regie=
rung, daß dieſe im Bewußtſein ihrer ſchweren
Verant=
wortung durch ihr Auftreten und die geeignetſten Mittel
verſtehen wird, die den höchſten Intereſſen der Nation
entſprechende Handlungsweiſe zu erklären.
Bettolo drückte ſeine Genugtuung darüber aus, daß
die von Italien proklamierte Neutralität auf keinen Fall
ihren Grund habe in der Vorbereitung und Kraft der
militäriſchen Organiſation. (Lebhafter Beifall.) Salandra
habe die wahren Gründe dafür angegeben, weshalb
Ita=
lien an dem ungeheuren Krieg nicht teilnehmen kann.
Bettolo faßte die Haltung Italiens folgendermaßen
zu=
ſammen: Die Neutralität ſoll keine paſſive Entſagung
be=
deuten, ſondern eine wachſame und gelaſſene Ueberwachung,
die durch eine kräftige militäriſche Vorbereitung geſtützt
wird. Dieſe ſolle bereit ſein, die höchſten Intereſſen der
Nation zu verteidigen, falls ſie bedroht oder
mißverſtan=
den werden ſollten. (Beifall.) Bettolo betonte, daß
Ita=
lien beſonderes Bedürfnis empfinden müſſe, an ſich ſelbſt
zu denken, ohne auf die Schmeicheleien intereſſierter
Lock=
ungen zu hören, noch auf die gefährliche Suggeſtion
ver=
wickelter und abſtrakter Begriffe, die den Sinn für die
Wirklichkeit verlieren könnten. Bettolo ſprach zum Schluß
ſein Vertrauen aus, daß die Regierung ihre Aufgabe mit
dem ſicheren Bewußtſein der Intereſſen des Vaterlandes
erfüllen werde.
Ciccotti (Unabh. Sozialiſt) billigt die Erklärungen
der Regierung nicht, da er ſie nicht für klar hält. Er
be=
dauert, daß die Regierung nicht angebe wie ſie
vorzu=
gehen beabſichtige, und fordert eine entſchloſſene und
kräf=
tige Handlungsweiſe. Ciccotti wünſcht den Triumph des
Grundſatzes der Nationalitäten, der allein auf einen
be=
waffneten Frieden einen Zuſtand folgen laſſen könne, in
dem die fortſchreitende und friedliche Entwickelung äller
Völker keine Hinderniſſe mehr ſinde. — Altobelli (Unabb.
Sozialiſt) findet die Erklärungen der Regierung unklar
und ſpricht ſich gegen den Krieg aus, der kein
Verteidig=
ungskrieg iſt. Er erklärt ſich für eine Neutralität bis zum
Schluß, und zwar im Namen der Menſchlichkeit und
Zi=
viliſation, und vertraut darauf, daß auch bei
Beibehal=
tung der Neutralität Italien ſeine Intereſſen wirkſam
werde ſchützen können. Italien könne ſeine Neutralität
diplomatiſch zur Geltung bringen. Es könne auch mit
anderen neutralen Mächten die Anregung zum Frieden
geben.
Unter lebhafter Aufmerkſamkeit des ganzen Hauſes
ergriff Miniſterpräſident Salandra das Wort.
Italien erkennt die Verdienſte und Vorzüge aller
zivili=
ſierten Völker an und weiß, daß alle am Fortſchritt
mitge=
arbeitet haben. Es lebe Italien, das ſei unſer Ruf. (Die
Abgeordneten erheben ſich. Anhaltender Beifall.
Wieder=
holter Ruf: „Es lebe Italien!”) Man hat geſagt, daß
meine Erklärungen rätſelhaft waren; mir dagegen ſcheinen
ſie ſehr klar geweſen zu ſein, und ich glaube, daß die große
Mehrheit des Landes, die in dieſem Augenblick von uns
vertreten wird, und nicht (zur äußerſten Linken gewandt)
von Ihnen, mit mir einverſtanden iſt. (Sehr lebhafter
Beifall, der von der äußerſten Linken unterbrochen wird.)
Was ich geſagt habe, wird von jedermann verſtanden, und
ich darf kein Wort hinzufügen. Sie ſollen meine
Erklä=
rungen beurteilen; aber ich kann keine ausführlicheren
Erklärungen geben; denn das würde gegen das
Staats=
intereſſe ſein. (Sehr lebhafter Beifall.) Wenn Sie
glau=
ben, daß dieſe Art, die Pflichten der Regierung zu
beur=
ttilen, dem Staatsintereſſe entſpricht, dann werden Sie
unſere politiſche Richtlinie billigen. Andernfalls werden
ſie unſere Pflichten kennen. (Sehr gutt Bravo) Was
die militäriſche Vorbereitung anbelangt, ſo erkläre ich,
daß Heer und Flotte Italiens für jede Eventualität bereit
ſind. (Sehr lebhafte Zuſtimmung. Beifall.) Wir haben
ehenſo wie unſere Vorgänger die ſchwere Verantwortung
für das Wohl des Landes übernommen. Sie werden,
ſo=
bald Ihnen die Dokumente vorgelegt werden, dieſe
Ver=
antwortung beurteilen können. Aber nicht heute. (
Zu=
ſtimmung.) Das Land ſtimmt mit der Regierung überein,
ſeine Intereſſen ſchützen zu wollen, und ſie werden geſchützt
werden. Ich kann nicht über dieſe Erklärungen
hinaus=
gehen. (Lebhafter Beifall.) Die Kammer muß ſagen, ob
ſie Vertrauen zur Regierung hat. In dieſem Augenblick
kann man über nichts anderes verhandeln. Ich erkläre, daß
ich die Tagesordnung Bettolo annehme,
be=
ſonders, weil ſie der Regierung volle Handlungsfreiheit
zuerkennt. Salandra ſchloß mit den Worten: Wir kennen
die furchtbare Verantwortung, die auf uns ruht. Wir
ken=
nen ſie und fühlen ſie; aber ohne volle Handlungsfreiheit
unter Zuſtimmung der Kammer können weder wir noch
irgend eine Regierung das Land in dieſem Augenblick
leiten. Dies iſt die Bedeutung der Tagesordnung Bettolo,
die ich die Kammer anzunehmen bitte. (Sehr lebhafte
Zuſtimmung und anhaltender, lebhafter Beifall.)
Die von der Regierung genehmigte
Tagesord=
nung Bettolo iſt in namentlicher Abſtimmung mit
413 gegen 49 Stimmen angenommen worden.
* Rom, 5. Dez. In der heutigen Kammerſitzung
er=
griff Giolitti das Wort und teilte zur
Rechtferti=
gungder Neutralität folgendes mit: Am 9. Auguſt
vorigen Jahres habe ihm San Ginliano telegraphiſch mit=
geteilt, daß Berlin angefragt habe, ob Italien im Falle
eines geplanten öſterreichiſchen Angriffs auf Serbien den
casus foederis anerkenne. Im Einverſtändnis mit San
Giuliano habe er dies verneint, womit man ſich in Berlin
und Wien zufrieden gegeben habe. Somit ſei erwieſen,
daß die Neutralität im ganz analogen Falle
vollſtän=
dig loyal ſei. Die Erklärung machte im Hauſe und in
der Oeffentlichkeit einen großen Eindruck.
Der Untergang der „eiudacious‟.
* Neu=York, 6. Dez. Ein Korreſpondent der
Hearſiſchen Blätter, der ſich an Bord der „Oiympie”
be=
fand, als dieſe die Beſatzung der „Audacious” rettete, gibt
folgende Schilderung der Kataſtrophe:
Diens=
tag morgen ſichteten wir auf der Hähe von Irland vier
bis fünf Meilen von uns entfernt einen britiſchen
Dread=
nought, einen Kreuzer, ſowie ein Torpedoboot. Wir
hiel=
ten darauf zu und ſanden die „Audgelous” die uns
ſignaliſierte, daß ſie ſinke. Wieder und wieder verſuchte
der Dreadnought, trotz der rieſigen See, der „Olympiel
ein Kabel zukommen zu laſſen, um auf dieſe Weiſe in
ſeichtes Waſſer geſchleppt zu werden. Aber erſt, als ein
ſchwediſches Kauffahrteiſchiff auf der Bildflache erſchien,
das Kabel aus dem Waſſer aufholte und es an Bord der
Olympie” brachte, gelang die Verbindung. Kaum aber
hatte die „Olympic” begonnen, Volldampf voraus zu
geben, als die koloſſale Anſpannung des 45 000 Tonnen=
Ozeandampfers am einen, ſowie des 30 000 Tonnen=
Schlachtſchiffes am anderen Ende das Kabel zerreißen
ließ. Gemäß den von der Admiralität erhaltenen
Befeh=
len machte die „Olympie” ſich ſchließlich, nachdem
ſämt=
liche 960 Mann der Beſatzung der „Audacious”
übernom=
men worden waren, bei Einbruch der Dunkelheit nach
Longh Swilly an der Nordtüſte Irlands auf den Weg.
Langſam, kaum mit halber Geſchwindigkeit, kehrte die
„Olhmpie” ſchließlich dem Wrack des „Andgeious” den
Stern zu und trat ihre Weiterfahrt an, als mit einem
Male ein Donnergetöſe, wie ich es in meinem=Leben
noch nicht furchtbarer vernommen hatte, unſer Blut in den
Adern erſtarren machte. Ein ungeheurer roter Halbtreis
blendenden Lichtes, der mindeſtens 1000 Fuß im
Durch=
meſſer war, übergoß Himmel und Ozean hinter uns mit
einer unendlichen Lichtflut. Kaum 30 Sekunden ſpäter
war alles in tiefe, ſtockdunkle Nacht getaucht. Das
Pul=
vermagazin des Kriegsrieſen war in die Luft
geflogen, und eines der größten britiſchen
Kriegs=
ſchiffe, einen Wert von 50 Millionen Mark repräſentie
rend, war im Ozean verſunken.
Der Bericht eines Augenzeugen in der Neu=York Times
ſchreibt: Zuerſt nahm man an, daß die „Andgeious= von
dem Torpedo eines Unterſeebootes getroffen ſei; aber
nacher wurde entdeckt. daß das Schiff auf eine
trei=
bende Mine aufgelaufen war, die ein deutſcher
Fiſch=
dampfer unter norwegiſcher Flagge (Das iſt eine Lüge.
D. Red.) ausgelegt hatte Auf Befehl des
Flottenkom=
mandanten wurde die „Audaeious” an demſelben Abend
um 9 Uhr in die Luft geſprengt wie von
Hugh Griffiths und einigen anderen Paſſagieren und
Mannſchaften bezeugt wurde Griffiths erzählte unter
anderem noch: Als die 200 Mann, die auf dem „
Auda=
cious” zurückgelaſſen worden waren, um Mitternacht von
den Torpedo= und Fiſcherbooten an Bord der „Olympie”
übernommen wurden, erzählten ſie daß das Schiff auf
drahtloſe Befehle von der Admiralität hin in die Luft
ge=
ſprengt worden ſei. — Damit die Nachricht von dem
Untergange eines der beſten Schiffe der Marine nicht
be=
kannt würde, hielt die Admiralität die „Olympic” eine
Woche in Lough Swilly feſt. Alle Paſſagiere verſprachen,
keine Mitteilungen zu machen, als ſie in Belfaſt.
landeten. Erſt als die 900 Mann der Beſatzung in ihre
Heimat zurückkehrten, tauchte das Gerücht auf, „
Auda=
cious” ſei untergegangen, aber es wurde in engliſchen
Zeitungen nicht gedruckt. In Seemannskreiſen nimmt
man an, daß die Admiralität den Befehl, das Kriegsſchiff
in die Luft zu ſprengen, nur aus dem Grunde gegeben
habe, um das Wrack vor dem Feinde zu verbergen und
dadurch zu verhindern, daß die Nachricht ſo
bald bekannt werde Die Waſſertiefe beträgt an der
Stelle, wo das Unglück ſich ereignete, 162 Fuß, ſo daß das
Wrack der Schiffahrt nicht gefährlich werden kann.
Ein engliſcher Minenleger geſunken.
* Petersburg, 6. Dez. Aus London wird der
„Rußkija Wjedomoſti” gemeldet: Der engliſche
Mi=
nenleger „Mary” geriet vor Loweſtoft auf eine
deutſche Mine und ſank mit Minen an Bord.
Verhaftung des Generals Rennenkampf.
* Bukareſt, 5. Dez. Adeverul meldet aus Odeſſa:
General Rennenkampfiſt verhaftet worden Er
kam angeblich auf dem polniſchen Schauplatz acht
Stun=
den zu ſpät an, ſo daß der berühmte Durchbruch der
Deut=
ſchen gelang.
Rücktritt des Kahinetts Paſchitſch.
* Rom, 5. Dez. Die Agenzia Stefani meldet aus
Niſch: Das Kabinett Paſchitſch iſt
zurückge=
treten. Ein neues Kabinett untor dem Vorſitz
Pa=
ſchitſchs iſt in der Bildung begriffen.
Der türkiſche Krieg.
* Konſtantinopel, 6. Dez. (Amtlich.)
Ge=
ſtern verſuchten engliſche Landungst ruppen eine
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. Dezemper 1914.
Nummer 337.
von unſeren Truppen zwiſchen dem Tigris und dem Kanal
von Souvaya (?) beſetzte Stellung anzugreifen. In dem
Kampf, der folgte, wurden die Englander unter
großen Verluſten geſchlagen. Wir erbeuteten
ein Maſchinengewehr und eine Menge Munition.
* Konſtantinopel, 6. Dez. Das Große
Haupt=
quartier teilt mit: Wir haben Keda, einen ziemlich
wich=
tigen Punkt öſtlich von Batum, beſetzt. Durch einen
kühnen Handſtreich haben unſere Truppen die
Elek=
trizitätswerke von Batum außer Tätigkeit geſetzt und
da=
bei einige Gefangene gemacht. 300 Ruſſen, die von
Batum zurückgeſchickt worden waren, um eine von uns
be=
ſetzte Brücke wieder zu nehmen, fielen in einen Hinterhalt
und wurden völlig aufgerieben.
* London, 6. Dez. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Kairo: Die Militärbehörden haben die Küſte
öſt=
lich von Port Said unter Waſſer geſetzt, um die
Stadt zu iſolieren.
Aus Portugal.
* London, 5. Dez. Morning Poſt meldet aus
Liſ=
ſabon: Der Rücktritt des Kabinetts ſteht
be=
vor.
* Berlin, 6. Dez. (W.T. B. Amtlich.) Die im
Ausland verbreiteten Meldungen von rückw ärtigen
Bewegungen der deutſchen Truppen am
Yſer=
kanal ſind falſch.
* Berlin, 6. Dez. Der Chef des Generalſtabs des
Feldheeres erſtattete dem Kaiſer Bericht über die
Kriegslage.
London, 6. Dez. Daily Telegraph meldet aus
Dublin: Die Polizei beſetzte unter
Militärbeglei=
tung die Druckerei der Zeitung Irijo Worker,
kon=
fiszierte die vorhandenen Exemplare und montierte die
Druckmaſchinen ab. Die Zeitung Sinnfein ſtellte
vor=
läufig ihr Erſcheinen ein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Dezember.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Das Eiſerne
Kreuz erhielt Joſeph Parcus, Lt. d. L. im Reſ.=
Fußartillerie=Reg. Nr. 14.
— Briefe nach dem neutralen Ausland. Zu dem
Eingeſandt in Nr. 332 vom 2. Dez. ſchreibt man uns
von berufener Seite: In einem Eingeſandt in Nr. 332
vom 2. wird beklagt, daß verſehentlich oder aus
Unkennt=
nis verſchloſſen aufgegebene Briefe nach dem
neu=
tralen Ausland und nach verſchiedenen
Gegenden Deutſchlands, wohin während des
Krieges nur offene Briefe abgeſandt werden dürfen,
von den Poſtanſtalten nicht kurzer Hand geöffnet und
dann offen weitergeſandt werden, ſtatt ſie an die
Ab=
ſender zurückzugeben Leider werden tatſächlich immer
noch trotz aller Hinweiſe in den Zeitungen viele Briefe
nach dem neutralen Ausland und den für verſchloſſene
Briefe geſperrten Gegenden Deutſchlands verſchloſſen
ſtatt offen aufgeliefert. Geſetzliche Beſtimmungen laſſen
es aber in Deutſchland nicht zu, daß ſolche Briefe ohne
weiteres von den Poſtanſtalten geöffnet und offen
weiter=
befördert werden. Es muß deshalb daran feſtgehalten
werden, daß Briefe, die nur offen zur Abſendung
ge=
langen dürfen, aber verſchloſſen ſind, den Abſendern
zurückgegeben werden. Schaden durch umſonſt
ausge=
gebenes Porto braucht dabei nicht zu entſtehen, da die
Aufgabepoſtanſtalten das Porto für dieſe nicht
abge=
ſandten Briefſendungen auf Antrag bei Rückgabe der
Briefumſchläge erſtatten.
L.V.A. Die Lungenheilſtätten in Heſſen. In der
Be=
völkerung ſcheint vielfach die Meinung verbreitet zu ſein,
die Lungenheilſtätten hätten aus Anlaß des
Krie=
ges ihren Betrieb eingeſtellt. Dies iſt aber nicht der Fall.
Die heſſiſchen Heilſtätten (Ernſt Ludwig=Heilſtätte bei
Sandbach i. O., Eleonoren=Heilſtätte bei Lindenfels i. O.
und die Göttmannſche Heilſtätte in Reichelsheim, ferner
die beiden Kinderſtationen in Hirſchhorn und
Lampert=
heim) halten ihren Betrieb auch während des Krieges
auf=
recht und können Kranke (Verſicherte wie Nichtverſicherte)
jederzeit aufgenommen werden. Verſicherte ſtellen ihre
An=
träge bei der zuſtändigen Krankenkaſſe, Nichtverſicherte, die
in die Ernſt Ludwig=Heilſtätte oder in die Göttmannſche
Heilſtätte aufgenommen werden wollen, wenden ſich an
dieſe ſelbſt, während Aufnahmegeſuche von
Nichtverſicher=
ten für die Eleonoren=Heilſtätte und die beiden
Kinder=
ſtationen an den Vorſtand des Heilſtättenvereins in
Darm=
ſtadt zu richten ſind. Daß Winterkuren vom ärztlichen
Standpunkt aus beſonders wertvoll ſind, ſoll bei dieſer
Gelegenheit hervorgehoben werden. Auch die Lupusheil
ſtätte in Gießen arbeitet ruhig weiter.
— Kleiderſammelſtelle 1914/15. Der verſtändnisvollen
Unterſtützung weiter Kreiſe iſt es zu danken, daß ſich die
Kleiderſammelſtelle 1914/15 über jedes Erwarten ſchnell
entwickeln konnte, und — im Sinne der Gründerinnen —
in dieſer ſchweren Zeit ſchon viel des Guten zu leiſten
im=
ſtande war. Freilich wäre ein ſolcher Erfolg, trotz des
guten Willens der Gebenden, nicht denkbar, wenn ſich nicht
eine Reihe von Frauen gefunden hätte, die ſelbſtlos ihre
Erfahrungen, ihre Kräfte und ihre Zeit dem
Unterneh=
men zur Verfügung geſtellt haben. Unter der Anleitung
dieſer Damen beſorgen eine Anzahl von Frauen, denen
damit ein freudig begrüßter Verdienſt wird, das
Aus=
beſſern, Aendern, Reinigen uſw. der Sachen teils in der
Nähſtube ſelbſt, teils als Heimarbeit. Auf verſchiedene
Anfragen hin ſei bemerkt, daß auch neue Stoffe und
Stoffreſte jeder Art gerne angenommen und
zweck=
entſprechend verwertet werden.
Um jedem Mißbrauch der Einrichtung vorzubeugen,
hat der Vorſtand beſchloſſen: Kleidungsſtücke werden in
der Sammelſtelle nur auf Vorweiſen einer ſchriftlichen
Empfehlung hin ausgefolgt, und zwar: a)
unentgelt=
lich auf Empfehlung eines Vereins oder der ſtädtiſchen
reſp. ſtaatlichen Behörden; b) gegen Entrichtung eines
ſehr geringen Kaufpreiſes für beſſere Kleider und
gegen eine kleine Einſchreibegebühr, bei einfachen Sachen
auch auf Empfehlung eines Einzelmitgliedes. Die
ange=
ſchloſſenen Vereine haben das Recht, für ihre Zwecke
Klei=
der zu beziehen und in ihren Räumen zur beliebigen
Verteilung zu bringen.
Außerdem ſind, mehrfachem Verlangen Folge leiſtend,
für unſere Mitglieder bei der Schatzmeiſterin, Frl. Schmidt
Heidelberger Straße 12, oder in der Sammelſtelle
Gut=
ſcheine für 25 Pfg. erhältlich. Dieſe Gutſcheine müſſen
die Unterſchrift des betreffenden Mitgliedes tragen und
werden für einfache Sachen: einen Hut, einen Rock, eine
Bluſe, ein Hemd u. dgl. an Zahlungsſtatt angenommen.
J. K. P. Hindenburg=Straße konnten die Sonntags=
Spaziergänger als neueſten Straßennamen leſen, die
durch den Nikolaiweg zur Künſtlerkolonie wanderten.
Auf einfachem weißen Blatt Papier mit Bleiſtift in kräf
tigen Groteske=Buchſtaben gemalt, prangte dieſes einfache
Schild an der Stelle des früheren Straßenſchildes „
Niko=
laiweg”.
— Stockſtadt, 5. Dez. (Auszeichnungen.) Dem
Gefreiten Hugo Weſterfeld von hier, der in den
Vogeſen kämpft, wurde für Tapferkeit vor dem Feinde
das Bayeriſche Militärverdienſtkreuz 3. Klaſſe mit
Schwertern verliehen. Ferner erhielt Musketier Schott
im Inf.=Regt. Nr. 116/6 die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille,
ſowie der Offiziers=Stellvertreter Henninger im Feld=
Artillerie=Rtgiment 25/3 und Adam Schmitt im 2. bayr.
Armeekorps Inf.=Regt. Nr. 8/5 das Eiſerne Kreuz.
— Friedberg, 5. Dez. Die nachgenannten
Ange=
hörigen der ſtädtiſchen Polytechniſchen
Lehr=
anſt alt erhielten: Vom Dozentenkollegium Herr
Regie=
rungsbaumeiſter Dipl.=Ing. E. Grimm, Leutnant der
Reſerve im 1. Königl. Bayr. Jäger=Bataillon; von der
Studentenſchaft die Herren stud. ing. Otto Appel,
Fritz Benner, Paul Griemert, Walter Henſchler,
Ludwig Krämer Otto Krüger.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 6. Dezember:
Die Walküre.
W-l. In teilweiſe neuer Beſetzung ging heute abend
unter der Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters
Otten=
heimer Richard Wagners „Walküre” in Szene. Die
Sieglinde ſang erſtmalig Frau Marx, die ſich in dem
Stil der Richard Wagnerſchen Oper ſehr bewandert zeigte
und außerdem für dieſe Partie ein vorzügliches ſtimmliches
Material mitbringt, das ſie befähigt, ſowohl den
erforder=
lichen dramatiſchen Akzenten und dem geſteigerten Pathos
des Vortrags gerecht zu werden, als auch den
hochgehen=
den Wogen des Orcheſters ſtandzuhalten. Die Sicherheit
und die künſtleriſche Intelligenz, mit der ſie ihre Aufgabe
beherrſchte, laſſen darauf ſchließen, daß ſie die Partie
ſchon oft geſungen hat. Beſonders zu loben iſt auch die
deutliche Ausſprache. Herr Perkins der zum erſten
Male den Wotan ſang, iſt noch kein fertiger Wagner=
Sän=
ger. Im beſonderen iſt ſeine Tongebung noch der
Ver=
edlung bedürftig. Sie iſt teils zu maſſig, teils zu
un=
ruhig und nicht genügend ſchattiert. Zu loben iſt die
muſikaliſche Sicherheit, die Herr Perkins in dieſer von ihm
zum erſten Male geſungenen Partie an den Tag legte.
Mit ſtimmlicher Schönheit und Ausdauer und der
ihm eigenen Zuverläſſigkeit ſang Herr Becker wieder
den Siegmund eine künſtleriſch abgerundete, durch ſchöne
Harmonie in Spiel und Geſang ausgezeichnete,
intelli=
gente Leiſtung war die Brünnhilde der Frau Callwey.
Ein gleiches Lob verdienen der Hunding des Herrn
Ste=
phani und die Fricka der Frau Jacobs.
Das Walküre=Enſemble (eine erſchöpfende
Verdeut=
ſchung des Wortes wiſſen wir nicht) erſchien darſtelleriſch
und geſanglich in neuer, vorteilhafterer Aufmachung und
war dementſprechend viel charakteriſtiſcher
herausgearbei=
tet. Die bunte Bilderbogenlandſchaft, die den lachenden
Lenz vergegenwärtigen ſoll, war, obwohl es doch ein
Leichtes ware, nicht entfernt worden.
Literariſches.
Parzival. Von Alexander von Glei
hen=Rußwurm. Illuſtriert von Ernſt Kutzer.
Stutt=
gart, Verlag von Levy u. Müller. Eleg. geb. 3 Mk.
Gleichen=Rußwurm, der einzige noch lebende Urenkel
un=
ſeres großen Dichters Schiller, gibt in dieſem glänzend
geſchriebenen Buche in ausführlicher Darſtellung den
In=
halt des mittelalterlichen Epos Parzival von Wolfram
von Eſchenbach wieder, das einerſeits das Streben nach
weltlicher, irdiſcher Luſt, andererſeits das Ringen nach
dem geiſtigen, himmliſchen Beſitze in ſeinen Haupthelden
verkörpert zum Ausdruck bringt, alſo die gleiche Tendenz
verfolgt wie Goethes großzügig angelegter „Fauſt”. Für
die Jugend bildet der „Parzival” in der vorliegenden
Be=
arbeitung eine Lektüre, wie man ſie ſich anregender gar
nicht denken kann. Tritt doch hier die Ritterromantik in
ihrer ſchönſten Blüte auf, und die zahlreichen Abenteuer
des Helden und ſeiner Gegner halten das Intereſſe des
Leſers an dem großartigen Stoffe in fortwährender
Spannung. Auf die Ausſtattung des Buches wurde große
Sorgfalt verwendet, und dem Künſtler iſt es vorzüglich
gelungen, ſeinen Bilderſchmuck in harmoniſchen Einklang
mit dem Texte zu bringen. Möge das nach Inhalt und
Ausſtattung gleich prächtige Buch recht viele Freunde
finden.
Unbegründete Feldpoſtklagen.
— Sie ſind Legion, ſagt die Poſtbehörde. Und da
die Poſt dem Publikum nichts Unwahres mitzuteilen
pflegt, wird man ihr dies glauben dürfen. Weſſen Beruf
es mit ſich bringt, tagtäglich Feldpoſtbeſchwerden zu leſen,
der muß ſich manchmal ſagen, daß bei etwas weniger
Nervoſität und mehr Ruhe im Urteil manche Beſchwerde
unausgeſprochen oder ungeſchrieben bliebe. Wie oft hat
in den letzten Wochen in den Zeitungen geſtanden, daß die
Abbeförderung der Pakete nach dem Felde durch die
Militär= und Eiſenbahnverwaltung erfolgt, nicht alſo
durch die Feldpoſt, und daß bei der großen Menge der
Pakete auf eine raſche Ueberkunft nicht gerechnet werden
darf, weil die Militärbehörde auf ihren Etappenſtraßen
den zahlreichen und wichtigen militäriſchen Transporten
mit Munition, Verpflegung, Truppen und Verwundeten
ſelbſtverſtändlich unbedingt den Vorrang einräumen muß!
Gleichwohl klagt das Publikum über zu langſame
Beför=
derung der Feldpakete und macht die Poſt dafür
verant=
wortlich, ſelbſt dann, wenn die Pakete in der Heimat bei
dem Truppenteil (Erſatzbataillon) unmittelbar
aufgelie=
fert worden ſind und die Poſt alſo mit dieſen Sendungen
überhaupt keine Befaſſung gehabt hat. Wieviel
ungerecht=
fertige Beſchwerden fußen auf der Behauptung, daß bei
der Poſt eine Unzahl von Feldpoſtſendungen
unterſchla=
gen werde, weil viele Briefe draußen im Felde den
Empfänger nicht erreichen! Daß es Briefmarder bei der
Poſt gibt, hat die Poſtbehörde nie beſchönigt. Solche
Subjekte hat es immer gegeben und wird es weiterhin
geben, ſolange die Poſt und die Menſchheit beſtehen.
Auf=
gabe der Poſtverwaltung iſt es deshalb, mit allen Mitteln
dauernd darauf hinzuwirken, daß dieſe bedauerlichen
Fälle große Ausnahmen bleiben und das Vertrauen des
Publikums in die Integrität der Poſtbeamtenſchaft nicht
erſchüttert wird. In Friedenszeiten lieſt man nur ganz
gelegentlich einmal in den Zeitungen von einem
entlarv=
ten oder verurteilten Briefmarder, obwohl naturgemäß
bei dem Rieſenperſonal der Poſtverwaltung jährlich viel=
leicht gegen 100 Perſonen und mehr deshalb vor Gericht
kommen. Womit erklärt ſich dies? Weil der Gegenſtand
nicht aktuell iſt, die Preſſe daher kein Intereſſe daran hat,
jeden Einzelfall zu melden, und deshalb nur beſondere
Fälle von ihr aufgegriffen werden. Gegenwärtig iſt das
anders. Jeder Fall kommt zurzeit in die Oeffentlichkeit
und wird in den Zeitungen gebrandmarkt. Der
Poſt=
behörde kann dies inſofern nur willkommen ſein, als die
Gerichte Unterſchlagungen und Beraubungen von
Feld=
poſtſendungen, durch die unſere tapferen Krieger im Felde
geſchädigt werden, mit ſchwerer Strafe ahnden und dieſer
Umſtand abſchreckend auf ſolche Elemente wirken muß, in
denen ſich beim Anblick zahlloſer Feldpoſtpäckchen
unlau=
tere Triebe regen. Deshalb macht auch die Poſtbehürde
noch innerhalb ihrer vier Wände das in Betracht
kom=
mende Perſonal nachdrücklich auf die Folgen derartiger
Delikte aufmerkſam und ſtellt unnachſichtliche
ſtrafgericht=
liche Verfolgung jedes Falles in ſichere Ausſicht.
Es iſt daher mit großer Wahrſcheinlichkeit
anzuneh=
men, daß, nachdem jetzt die erſten Fälle der Entwendung
von Feldpoſtpäckchen, die natürlich ſchon Wochen
zurück=
liegen, abgeurteilt worden ſind, weitere Vergehen dieſer
Art künftig nicht mehr viel von ſich hören laſſen werden.
Dies wird umſo mehr der Fall ſein, je mehr das
Pu=
blikum ſich allmählich darüber klar wird, daß es zwar
ſehr bequem iſt, die vielen Verluſte von Feldpoſtpäckchen
— tatſächlich handelt es ſich dabei oft nur um ſcheinbare
ohne weiteres auf verbrecheriſche Handlungen
zurückzu=
führen, während dieſe in Wirklichkeit nur eine ganz
neben=
ſächliche Rolle ſpielen und der Krieg es iſt, der die große
Mehrzahl auch dieſer Briefverluſte im Gefolge hat. Man
tut daher der Poſtbehörde und ihrem in langjähriger
Friedensarbeit bewährten Perſonal bitter Unrecht, wenn
man die in den Zeitungen jetzt regelmäßig mitgeteilten
Entlarvungen von Feldpoſtbriefmardern, die durchweg
gerade der Mitwirkung der Poſtbehörde und ihrer Organe
zu verdanken ſind, als etwas anderes anſieht als
Einzel=
fälle, die keine Verallgemeinerung zulaſſen. Dazu kommt,
daß dieſe Einzeldelikte faſt nur Leuten zur Laſt fallen, die
überhaupt keine Poſtbeamten ſind, ſondern Zivilperſonen,
die nach der Mobilmachung, wo 70000 Poſtbeamte und
Unterbeamte zu den Fahnen gingen, aus der Klaſſe der
Arbeitsloſen eingeſtellt wurden, zumal es auch keinen
an=
deren Erſatz gab.
Das Publikum mag überzeugt ſein, daß die Reichs=
Poſtbehörde, die es in Friedenszeiten erfolgreich
verſtan=
den hat, unter ihren Leuten, einſchließlich des
nicht=
beamteten Hilfsperſonals, das alte deutſche Sprichwort
„Ehrlich währt am längſten” zur vollen Geltung zu
brin=
gen, auch jetzt im Kriege alles aufbietet, um ſich ihren
guten Ruf weiter zu ſichern. Hieran nicht zu zweifeln,
iſt die Pflicht jedes Deutſchen. Die Frage, wo die vielfach
dem Empfänger nicht zugegangenen Feldpoſtbriefe
blei=
ben, beantwortet eine kürzlich im Reichs=Poſtamt
gefer=
tigte Darſtellung. Dieſe Schrift „Wo bleiben die nicht
angekommenen Feldpoſtbriefe?” gibt die Geheime Kanzlei
des Reichs=Poſtamts in Berlin W 66, wenn man ſich
durch Poſtkarte an ſie wendet, koſtenfrei an den
Be=
ſteller ab.
Verluſtliſte (aus Nr. 93).
Brigade=Erſatz=Bataillon Nr. 41, Mainz.
1. Kompagnie: Gefr. Heinrich Hofmann,
Koſt=
heim, lv.; Gefr. Konrad Haas Bürgel, ſchv.; Gem.
Karl Bildhauer, Niederwallmenach, gefallen; Gem.
Karl Schwemmler, Pfiffligheim, gefallen; Gem. Karl
Ludwig Fritz, Offenbach, ſchv.; Gem. Balth. Rauſch,
Seligenſtadt, lv.; Gem. Heinr. Brettheimer, Mainz,
v.; Gem. Michael Heim, Mainz, vm.; Gem. Ludwig
Boll, Hahnheim, vm.; Gem. Otto Geiſt, Klein=
Stein=
heim, vm.
2. Kompagnie: Off.=Stellv. Felix Dietterich,
Mainz, ſchv.; U.=O. Georg Mundſchenk, Weiſenau, lv.;
Wehrm. Alois Hohmann, Koſtheim, ſchv.; Wehrm. K.
Becker, Gonſenheim, gefallen; Wehrm. Konr. Schedel,
Koſtheim, lv.; Kriegsfreiw. Philipp Müller, Worms,
lv.; Kriegsfreiw. Johann Jeckel, Bensheim, lv.; Krgs. Peter Wetzel, Biblis, Bensheim, ſchv.;
Kriegsfreiw. Gg. Schneider, Heppenheim, lv.; Krgs. Konrad Wolk, Worms, vm.
3. Kompagnie Kriegsfreiw. Karl Embach,
Rhein=Dürkheim, gefallen.
Infanterie=Regiment Nr. 111, Raſtatt.
10. Kompagnie: Musk. Wilhelm Merz,
Darm=
ſtadt, gefallen.
Infanterie=Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 116, Gießen.
Kriegsfreiw. Walter Lohmann (5. Komp.), Bonn,
vm.; Herm. Machalett (5. Komp.), Lich, vm.;
Kriegs=
freiw. Otto Sachſer (5. Komp.), Nürnberg, vm.; Krgs. Gg. Schmoll (5. Komp.), Bockenheim, vm.;
Erſ.=Reſ. Aquillius Schneider (5. Komp.), Herbſtein,
vm.; Reſ. Karl Karle (5. Komp.), Groß=Felda, vm.;
Musk. Hermann Kuhbier (5. Komp.), Oberbrügge, vm.;
Gefr. Georg Schuchard (7. Komp.), Alsfeld, lv.; Reſ.
Joh. Keſter (7. Komp.), Nieder=Eſchbach, vw.
Ohne Angabe der Kompagnie: Reſ. Pauſch,
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Nummer 337.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. Dezember 1914.
Seite 3.
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Mitteilung, daß unſere
liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante
(22366
Frau
Friedrich Jäger Wwe.
heute nacht 2 Uhr nach längerem Leiden
ver=
ſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Fr. Jäger,
Hch. Jäger,
„ Fr. Wagner.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1914.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 8. Dez.,
nachmittags um ½3 Uhr, vom Portale des
Beſſunger Friedhofes aus ſtatt.
Die Beerdigung von Frau Chriſtina
Krickſer findet nicht Montag, ſondern
Dienstag, 8. Dez., vorm. 10 Uhr, ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Verſtorbenen
Herrn Arnold Rode
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Zimmermann für die tröſtenden Worte am Grabe,
dem Velociped=Club Darmſtadt, ſowie für die
reichen Blumenſpenden unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterblichenen:
Frau Emma Rode und Tochter.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1914. (22367
der ganzen deutſchen Armee liegen
Die Verlustlisfenl ſämtlich von der erſten erſchienenen
Liſte bis zu den neueſten Liſten in unſerer Geſchäftsſtelle
zur Einſichtnahme auf.
Tageskalender.
Montag, 7. Dezember.
Konzert der Großh. Hofmuſik um 7½ Uhr im
Hof=
theater (Hauptprobe vormittags 10½ Uhr).
Verſammlung der Vereinigten Geſellſchaft um 7 Uhr
in den oberen Geſellſchaftsräumen.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 8. Dezember.
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tags nachmittags von 3—5 Uhr.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Anmeldungen zur Stammrolle für 1915.
Alle im Jahre 1895 geborenen, hier wohnhaften oder ſich
dauernd hier aufhaltenden Militärpflichtigen haben ſich in der Zeit
vom 1, bis 8. Dezember ds. Js., vormittags von 9 bis
12 Uhr, im Stadthauſe, Rheinſtraße 16/18, Zimmer Nr. 20 und 21,
zur Stammrolle anzumelden, ſoweit ſie nicht bereits freiwillig in das
Heer eingetreten ſind. Die nicht in Darmſtadt geborenen
Militär=
pflichtigen haben ihren Geburtsſchein vorzulegen und durch eine
Beſcheinigung des Arbeitgebers oder ein ſonſtiges Zeugnis
nachzu=
weiſen, daß ſie hier dauernden Aufenthalt genommen haben und
nicht nur vorübergehend anweſend ſind.
Die bereits freiwillig bei einem Truppenteil eingetretenen
jungen Leute ſind zwar zur Meldung nicht verpflichtet, gleichwohl
erſuche ich aber die Eltern derſelben, von dem freiwilligen Eintritt
ihrer Söhne Mitteilung zu machen, da hierdurch nicht nur die
Auf=
ſtellung der Liſte erleichtert wird und Nachforſchungen ſpäterhin
er=
ſpart, ſondern auch Rückfragen bei den Eltern und ſomit Beläſtigungen
derſelben dadurch vermieden werden.
Außerdem haben ſich in derſelben Zeit, unter Vorlage ihres
Loſungsſcheines und der vorerwähnten Aufenthaltsbeſcheinigung,
alle Militärpflichtige früherer Jahre zu melden, die bisher weder
einem Truppenteil überwieſen worden ſind, noch einen
Ausmuſterungs=
ſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben.
Auf der Ruckſeite des Loſungsſcheines muß die
Abmel=
dung von dem ſeitherigen Aufenthaltsorte beſcheinigt ſein.
Militärpflichtige, die zur Zeit von hier abweſend ſind, müſſen
von ihrem geſetzlichen Vertreter oder Arbeitgeber angemeldet werden
Eine Unterlaſſung der Anmeldung wird mir Geldſtrafe bis
zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. (22119a
Darmſtadt, den 30. November 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Schulgeld-Mahnung.
Das Ende November d. Js. fällig geweſene
Schul=
geld für das Gr. Realgymnaſium und deſſen
Vor=
ſchule, die Gr. Oberrealſchulen, die Vorſchule
der Gr. Gymnaſien, die Viktoriaſchule und das
Lehrerinnenſeminar, die Eleonorenſchule und
Frauenſchule und die Mittelſchulen für das
IV. Kalendervierteljahr 1914 iſt bis zum 10.
De=
zember 1914 hierher zu bezahlen. Erfolgt dies nicht,
dann wird das koſtenpflichtige
Zwangsvollſtreckungs=
verfahren eingeleitet und es werden vom 11.
De=
zember ab Pfandkoſten erhoben.
Dieſe öffentliche Mahnung tritt mit Genehmigung
Großh. Miniſtertums des Innern für die Dauer der
Kriegszeit an Stelle der ſeitherigen Zettelmahnung.
Darmſtadt, den 30. November 1914.
Die Stadtkaſſe.
22024a
Koch.
Nahnung der Gemeindeſtener.
Das Ende November ds. Js. fällig geweſene IV. Ziel
der Gemeindeſteuer für 1914 iſt bis zum 10. Dezember
lfd. Js. hierher zu bezahlen. Geſcheht dies nicht, dann
wird das koſtenpflichtige Zwangsvollſtreckungsverfahren
eingeleitet und es werden vom 11. Dezember ab
Pfand=
koſten erhoben.
Dieſe öffentliche Mahnung tritt mit Genehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern für die Dauer
der Kriegszeit an Stelle der ſeitherigen Zettelmahnung
Darmſtadt, den 30. November 1914.
Die Stadtkaſſe.
(22023a
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wurde immer schlimmer, so daß ich ein
Lungen-
leiden befürchtete, Ich muſte den größten Teil
der Nacht sitzend im Bette zubringen. Husten
und Nachtschweiß machten mich so matt, daß ich
kaum meine Glieder schleppen konnte. Alle
mög-
lichen Mittel wurden versucht — aber helfen
konnte mir keines. — Da wandte ich mich an Sie.
Ich führte die Kur so gut ich konnte durch und
erzielte bald Besserung, die immer weitere
Fort-
schritte machte — bis ich jetzt vollständig geheilt
bin. Ich bin ein neuer gesunder Mensch geworden
und spreche Ihnen meinen herzlichsten Dank
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und Luftröhrenkatarrh und hatte schweren Husten.
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 7. Dezember 1914.
Nummer 337.
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richten aus dem Ausland. Das Feuilleton der
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Drittes Konzert
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zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh.
Hofmuſik, der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt und
der des Allgemeinen Deutſchen Muſiker=Verbandes.
Unter Mitwirkung der Kammerſängerin Frau Anna
Kämpfert aus Frankfurt a. M.
Dirigent: Geh. Hofrat W. de Haan.
Programm
1. Tragiſche Ouvertüre für Orcheſter . . J. Brahms.
G. F. Händel.
2. Arie aus dem Oratorium „Eſther”
.J. S. Bach.
3. Suite für Orcheſter (D-dur) .
. F. Schubert.
4. a) Fragment a. d. Aeſchylus .
.. F. Schubert.
b) Die Poſt
. . R. Schumann.
c) Die Soldatenbraut . .
J. Brahms.
d) Der Schmied
. R. Schumann.
5. Sinfonie, C-dur Nr. 2 .
Konzertflügel: Bechſtein aus dem Lager der Firma
A. W. Zimmermann.
Ende 9½ Uhr. Kaſſeöffnung 6½ Uhr.
Anfang 7½ Uhr.
Gewöhnliche Preiſe.
Der Verkauf der Karten findet täglich an der Hoftheater=
(22057mo
kaſſe ſtatt.
Hauptprobe zum dritten Konzert:
Montag, den 7. Dezember, vormittags 10½ Uhr.
Karten zur Hauptprobe à M. 1.65 (einſchließlich ſtädtiſche
Billett=
ſteuer) an der Hoftheatertageskaſſe und im Vorverkauf in der
Hof=
muſikalien= und Inſtrumentenhandlung von Gg. Thies Nachf.,
Eliſabethenſtraße 12.
NB. In dieſer Hauptprobe werden alle Nummern des
Pro=
gramms zu Gehör gebracht.
Kaisersaal — Fürsteusaal
Kulmbacher Bier (Mönchshof)
irztlich empfohlen, heute wieder frisch in Zapf genommen.
Georg Christ.
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vorschriftsmäßig für Offiziere usw., ohne Futter, auch mit
Pelz und Wollfutter.
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Kamelhaardecken . . 18.50
Wolldecken von 9.— bis 15.−
und Pferdedecken.
Mk.
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sie werden es brauchen, wenn
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in den Preislagen von Mk. 3.50,
6.75, 9.-, 12.-, 15.-, 16.50,
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