Darmstädter Tagblatt 1914


Freitag, den 23. Oktober.

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Ntr. 202.

Freitag, den 23. Oktober.

1914.

TerArrouf

ie panislamitiſche Bewegung. Oeſterreichiſcher Kriegsbericht. Aufruf der Ukrainer. Die engliſchen Truppen.
lie perſiſche Note an Rußland. Die Türkei und Serbien. Von den Kriegsſchauplätzen. Vier engliſche Dampfer
durch die Emden verſenkt.

Die panislamitiſche Bewegung.

*⁎* Unter den Völkern des Islams ſoll es, wenn die
u Konſtantinopel kommenden Nachrichten auch nur an=
ähernd
den Tatſachen entſprechen, gären, und vom äußer=
n
Weſten Afrikas bis zur Oſtgrenze Indiens iſt da=
ſireg
eine Bewegung im Gange, welche ſich wohl hauptſäch=
ſct
gegen England richtet. Die briliſche Vergewaltigung
eg yptens, das nominell unter der Suzeränität des türki=
zum
Sultans, des geiſtlichen Oberhauptes aller Mo=
ſirmmedaner
, ſteht, ſcheint den Stein ins Rollen gebracht
ihaben, der geeignet iſt, der Weltherrſchaft Englands
hoere Wunden zu ſchlagen. Von ganz beſonderer Be=
rutung
würde das Verhalten der mohammedaniſchen
noer ſein, die freilich weniger aus religiöſen als aus
ollstiſchen Gründen ſchon verſchiedentlich verſucht
rhen das britiſche Szepter abzuſchütteln, aber damit
oeh keinen Erfolg hatten. Die Niederwerfung der Auf=
hunung
der Inder erforderte aber ſtets alle Kraftanſtreng=
n
Englands, deſſen Machtmittel jetzt durch den europäi=
hum
Krieg in Anſpruch genommen werden, ſo daß der
ugenblick für die Inder und deren Nachbarn, die Afgha=
in
, zur Losſagung von der britiſchen Bedrückung ſehr
Iiuſtig wäre. England würde durch den Verluſt Indiens
si ins Mark getroffen werden, deshalb hat es ſich auch
ſteſjapaniſche Hilfe geſichert, deren Wirkung jedoch erſt ab=
marten
iſt.
Schon ein Erfolg der panislamitiſchen Bewegung in
or dafrika könnte für die Engländer verhängnisvoll wer=
n
, da dann ihre Herrſchaft über den Suezkanal, d. h.
Ie. Sicherheit des Weges nach Indien in Frage ſteht
ungenblicklich betrachten ſie ſich als alleinige Herren dieſes
Iagals, mißachten in gröblichſter Weiſe die internationa=
Verträge und machen die Waſſerſtraße ihren militäri=
hemn
Operationen dienſtbar. Wenn nicht Alles täuſcht,
gunnt bei den Aegyptern das Maß der Geduld überzu=
Auen. Panislamitiſche Bewegungen im Phargonen=
Unde ſind ja ſchon öſter vorgekommen, auch in den aller=
tzpen
Jahren noch, wo das jungägyptiſche Komitee ſich
bhaft rührte und in Verbindung mit jener Bewegung
n; die Befreiung Aegyptens vom britiſchen Joche arbei=
1. Ernſte Sorge bereitete den Engländern die Bewe=
igg
im Sommer 1906, wo die britiſche Regierung um=
ſſuende
Gegenmaßregeln durch Verſtärkung der Beſatzung
Es ſei daran erinnert, daß damals die mohamme=
ſirſtiſche
Bewegung zu einer Hetze gegen Deutſch=
rird
ausgebreitet wurde. Harmloſe Forſchungsreifen
uſtſcher Gelehrter mußten ebenſo wie die guten politi=
Ahem Beziehungen Deutſchlands zum Sultan zu der Ver=
iättigung
herhalten, daß die deutſche Politik jene Bewe=
ungg
unterſtütze und fördere, um England und Frankreich
Uckwierigkeiten zu bereiten. Dabei ſteht feſt, daß die eng=
liche
Politik in Aegypten nicht möglich geweſen wäre,
omn nicht die Großmächte darunter leider auch Deutſch=
nio
, England einen Freibrief zur Vergewaltigung des
Uhatraonenlandes gegeben hätten. In London hat man
gt: Recht immer ein böſes Gewiſſen gehabt, da man die
ii der Beſetzung Aegyptens gegebenen feierlichen Ver=
richen
nicht hielt. Die Engländer mißtrauen den Aegyp=
Urn von jeher, ſie fürchten insbeſondere die einheimiſchen
elbachentruppen, wie ja auch ihr jetziges Verhältnis dieſen
genüber zeigt.
Daß eine panislamitiſche Bewegung auch Franzöſiſch=
an
dafrika nicht unberührt laſſen würde, iſt anzunehmen,
doch muß über den Umfang und die Tragweite einer
lagen erſt weiteres abgewartet werden. Hinſichtlich ihres
Mnffluſſes auf den europäiſchen Krieg wollen wir uns
Uinen überſchwänglichen Hoffnungen hingeben, wenngleich
da nicht ohne Bedeutung wäre, wenn unſeren Feinden
Uniue Schwierigkeiten erwüchſen.

Armeebefehl des Königs von Sachſen.

** Dresden, 22. Okt. Der König hat folgenden
Urmmeebefehl erlaſſen: Im Augenblick, da ich auf dem
eſcklichen Kriegsſchauplatz eintreffe drängt es mich, allen
Meuppen meiner Armee, die in den letzten Monaten an mit
eites Hilfe ſo erfolgreich verlaufenen Kämpfen der deut=
hein
Armee ruhmreichen Anteil genommen haben, meine
Aiſte Anerkennung und meinen wärmſten königlichen
Manl.k auszuſprechen. Ungeachtet der ſchweren Verluſte
ben ſie, getreu der Ueberlieferung unſerer Vorväter.
n Teil auf denſelben Geländen, wie in den Jahren
7/71, neuen, unverwelklichen Lorbeer erworben. Die
Aränderte Kampfesweiſe, verbunden mit großen Verbeſſe=
Ungen der Waffen, haben die Truppen aller Waffen, be=
Undeers die Infanterie, vor ganz neue, ſchwierige Lagen
Mibnacht. Aber deſſen ungeachtet haben ſie alle, in feſtem
Alertrauen auf Gottes Schutz, des Allmächtigen Lenkers
e: Menſchengeſchicke, und auf unſere gerechte Sache, in
Phdiger Begeiſterung ihre Pflicht voll und ganz erfüllt.
s Jahr 1914 wird für alle Zeiten ein ruhmreiches Blatt
der Geſchichte meiner Armee bleiben. Der liebe Gott

wird uns auch weiter ſchützen und uns helfen, unſere
ſchwere Aufgabe zu vollenden.
Friedrich Auguſt.

Der Krieg zur See.

* Kriſtiania. 21. Okt. Wie das Miniſterium des
Aeußern bekannt gibt, ſind alle von England und, mit
zwei Ausnahmen, alle von Deutſchland aufgebrachten
norwegiſchen Schiffe freigegeben worden.
Dagegen habe ſich die ruſſiſche Regierung noch nicht offi=
ziell
über die Freigabe der ſeit Kriegsausbruch in den
finniſchen Häfen zurückgehaltenen norwegiſchen Schiffe
geäußert.

Aus Kiautſchou.

* Amſterdam, 21. Okt. (Ctr. Bln.) Daily News
berichtet: Ein Taifun hat in Kiautſchou die Lan=
dungsmole
zerſtört. 20 japaniſche Segelboote ſind dabei
zugrunde gegangen.

Die Totenkopf=Pioniere.

B.B. Eine ganz außerordentliche Kriegsauszeichnung
durch den Kaiſer iſt der 2. Kompagnie des 1. Lothrin=
giſchen
Pionier=Bataillons Nr. 16 (Garniſon Metz) zuteil
geworden. Die Kompagnie erhielt den Auftrag, an be=
ſonders
wichtigen Punkten Befeſtigungen zu errichten und
Brücken zu ſchlagen. An der Durchführung dieſes Auf=
trages
war dem Kronprinzen als Heerführer ganz beſon=
ders
gelegen. Unter beiſpielloſer Tollkühnheit und Todes=
verachtung
löſte die Kompagnie ihre Aufgabe, wobei ſie
faſt vollſtändig aufgerieben wurde und viele Tote hatte.
Ueber die brape Heldentat berichtete der Kronprinz dem
Kaiſer, und der Monarch verlieh auf Veranlaſſung des
Kronprinzen der Kompagnie ein beſonderes Abzeichen,
für die Mütze einen Totenkopf, ähnlich demjenigen, den
das 2. Leibhuſaren=Regiment Königin Viktoria von Preu=
ßen
Nr. 2, deſſen Chef die Herzogin von Braunſchweig
iſt, an Pelz= und Feldmütze trägt.

Prinz Max von Heſſen in engliſcher
Gefangenſchaft.

* Prinz Max von Heſſen, vom 24. Dragoner=
Regiment, der zweite Sohn des Prinzenpaares Friedrich
Karl von Heſſen iſt, wie verlautet, in engliſche
Gefangenſchaft geraten. Er war, wie wir ſchon
geſtern meldeten, durch einen Schuß in den Oberſchenkel
verwundet worden. Er kam dann in ein Trappiſtenkloſter
bei Bailleul an der belgiſchen Grenze und wurde dort
von den Engländern mitgenommen.

Oeſterreichiſcher Kriegsbericht.

* Wien, 21. Okt. Amtlich wird verlautbart: 21.
Oktober mittags: In den ſchweren und hartnäckigen An=
griffen
auf die verſtärkten Stellungen des Feindes von
Felsztin bis an die Chauſſee öſtlich von Medyka ge=
wannen
wir an mehreren Stellen Terrain, während die
ruſiſchen Gegenangrife nirgends durchzudringen vermoch=
ten
. In der vergangenen Nacht erſtürmten unſere Trup=
pen
die Kapellenhöhe nördlich Mizyniec. Südlich Ma=
giera
gelang es ihnen ſchon geſtern, ſich von den erober=
ten
Ortſchaften gegen die Höhen vorzubereiten. Auf dem
ſüdlichen Flügel wird der Kampf hauptſächlich durch Ar=
tillerie
geführt. Durch weitgehende Anwendung der moder=
nen
Feldbefeſtigung nimmt die Schlacht zum großen Teil
den Charakter eines Feſtungskrieges an. In den
Karpathen wurde geſtern der Jablonica=Paß, der
letzte der von einer ruſſiſchen Abteilung beſetzt geweſenen
Uebergänge, genommen. Auf ungariſchem Boden iſt kein
Feind mehr. Unſere Erkundung in der Bukowina er=
reichte
den großen Serath.

Aufruf der Ukrainer an die ottomaniſche
Nation.

* Konſtantinopel, 21. Okt. Taſvir=i=Efkiar ver=
öffentlicht
folgenden von den Ukrainern an die otto=
maniſche
Nation gerichteten Aufruf: Rußland,
das von jeher den Traum nährt, Konſtantinopel zu er=
obern
, iſt der ewige Feind der Türkei, welche die Darda=
nellen
beherrſcht. Unter dem Vorwande, die Intereſſen
der Slawen zu wahren, kämpft Rußland für ſeine
beſonderen Intereſſen, und hat ſich immer dem
Fortſchritt und der Erneuerung der Türkei entgegengeſtellt,
und jede Gelegenheit benutzt, um ihr Verlegenheiten zu
bereiten. Die Geſchichte der politiſchen Ereigniſſe auf dem
Balkan hat bewieſen, wie falſch die angeblich panſlawiſti=
ſchen
Wünſche und Gefühle Rußlands ſind, wie ſehr ſie
aber die Slawen beeinflußt haben. Und was könnte man
über die innere Politik Rußlands ſagen, das einen ſo gro=
ßen
Teil ſeiner Bevölkerung maſſakriereen läßt? Die
vielen Unterdrückungen und Grauſamkeiten, verübt auf

Grund nationaler und religiöſer Forderungen bilden eine
Hauptgrundlage der Politik Rußlands. Pflicht der
heutigen Ziviliſation iſt es, ein Reich zu ver=
nichten
, das ſo viel Tyrannei verbreitet, und ſeine
Bevölkerung aus den Ketten der Knechtſchaft zu befreien.
In dieſer Richtung muß man auch das Heil der gefähr=
deten
Nachbarn Rußlands, ſowie den Frieden Europas
und Aſiens in Betracht ziehen. Auch die Siege Oeſter=
reich
=Ungarns und Deutſchlands haben unter
dieſen Geſichtspunkten eine große Bedeutung. Die Tätig=
keit
der Türkei erweckt Hoffnungen nicht blos bei der Be=
völkerung
des türkiſchen Reiches, ſondern auch bei den
Türken und Muſelmanen in Rußland, die den Martern
der Tyrannei ausgeſetzt ſind.
In dem Aufrufe wird ferner dargelegt, daß ine Be=
völkerung
von dreißig Millionen Menſchen in der ſchönen
Uraine, die den Martern der ruſſiſchen Unterdrückung
unterworfen iſt, Hilfe erwartet. Ihr, Ottomanen, heißt
es weiter, kennt uns. Die Geſchichte hat uns oſt zuſam=
men
am Schwarzen Meere kämpfen ſehen. Unſere Ko=
ſalen
genoſen den Schutz Eurer Padiſchas. Wir hoffen
heute, dieſe innige hiſtoriſch begründete. Verbindung wie=
deraufleben
zu laſſen. Die Ukraine, die nach der Nieder=
lage
Rußlands die Ruſſen auf ihre natürliche nationale
Grenze und das iſt Moskau zurückdrängen wird,
wird ihre Freiheit und Unabhängigkeit wieder erlangen,
und ewig mit der Türkei verbündet bleiben, weil die
Vereinigung dieſer beiden Kräfte gegen
das Moskowitertum unerläßlich iſt. Wir begrü=
ßen
von ganzem Herzen jeden Schritt, den die Türkei gegen
den Feind tun wird, um die Ukrainer zu retten. Die
türkiſche Armee wird in ihren Kämpfen gegen die fremde
Regierung und ihren falſchen Panſlawismus unſere auf=
richtige
Liebe finden. Taſvir=i=Efkiar veröffentlicht weiter
eine Unterredung mit einem Mitgliede der ukrainiſchen
Abordnung, die in die europäiſchen Staaten entſendet
worden iſt. um ihre Hilfe für die Befreiung der Ukraine
zu erbitten. Der ukrainer Delegierte ſchildert die
Leiden der Ukrainer unter der ruſſiſchen Herrſchaft
und die allgemein bekannte Verfolgung ihrer Sprache
und Literatur und betonte daß die Ukrainer, den gegen=
wärtigen
Krieg benutzend, feſt entſchloſſen ſeien, ihre Unab=
hängigkeit
zu erlangen. Das Blatt behält ſich vor, noch
weitere Aeußerungen, die der ukrainiſche Delegierte im
Lauf der Unterredung gemacht habe, zu veröffentlichen.

Die Verſenkung eines engliſchen Dampfers
durch ein deutſches Unterſeeboot.

* Berlin, 21. Okt. (Ctr. Bln.) Von der Verſenkung
des engliſchen Dampfers Glitner durch ein deutſches
Unterſeeboot werden dem B. T. aus Kriſtiania
noch folgende Einzelheiten gemeldet:
Der Dampfer ging Sonntag mittag von Grangemouth
mit einer Ladung Kohlen und anderem Gut nach
Stavanger und den nördlicher gelegenen Städten ab.
Um 12½ Uhr mitags begegnete er dem Unterſeboot,
das ihm befahl, anzuhalten. Drei von der Beſatzung
des Unterſeebootes kamen an Bord, gaben den Befehl,
die Flagge zu ſtreichen, verlangten und bekamen die
Schiffspapiere. Die Beſatzung des Dampfers erhielt zehn
Minuten Zeit, um die Retungsboote auszuſetzen, es
wurde ihnen jedoch nicht erlaubt, etwas anderes mitzu=
nehmen
als das, worin ſie ſtanden und gingen. Als die
Mannſchaft in die Boote gegangen war, wurden dieſe
vom Unterſeeboot ungefähr 500 Mards vom Dampfer
weggeſchleppt. Die drei deutſchen Marineſoldaten blieben
auf dem Glitnert zurück. Nachdem die Bodenventile
geöffnet waren, begann das Schiff mit dem Achterende
zu ſinken und legte ſich dann auf die Backbordſeite. Erſt
nach ½ 3 Uhr war das Schiff vollends geſunken; ſeine
Beſatzung ruderte der Küſte zu. Als ſie norwegiſches
Fahrwaſſer erreichte, begegnete ſie einem norwegiſchen
Lotſenboot das ſie abends im Schlepptau nach Stavanger
brachte. Der engliſche Dampfer Glitner war und
6000 Tonnen groß. Einer Kopenhagener Meldung der
Voſſ. Ztg. zufolge iſt die Verſenkung des engliſchen
Dampfers Glitner= das Werk des deutſchen Unterſee=
bootes
U. 17. Der Dampfer gehört der Salveſen=
Leith=Linie.

Serbiens Strafe.

* Peſt, 20. Okt. Der Kriegsberichterſtatter des Az
Eſt auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz gibt auf Grund
von Daten, die er von einem gefangenen, in der ſerbiſchen
Armee als Reſerveoffieier dienenden Belgrader Rechts=
anwalt
erhalten hat, eine Darſtellung der Lage Ser=
biens
. Der gefangene Offizier ſagte ihm, daß er in
der letzten Zeit dem Oberkommando zugeteilt war und
auf Grund amtlicher Miteilungen wiſſe, daß ſich die Zahl
der ſerbiſchen Verwundeten und Toten bis=
her
auf über 60000 Mann beläuft. In der ſerbiſchen

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Armee graſſieren außer Cholera auch Ruhr und
Hungertyphus in furchtbarer Weiſe. Alle halbwegs
waffenfähigen Männer Serbiens im Alter von 16 bis 56
Jahren ſind zur Armee eingezogen worden, bei der aber
auch viele Weiber mit der Waffe dienen. Seit dem 5.
September bekommen die Mannſchaften und Unteroffiziere
keine Löhnung mehr, die Offiziere nur die Hälfte der
Friedensgage. In der Bevölkerung herrſcht Hungersnot.
Man ſieht bereits ein, daß der Krieg für Serbien nur mit
einer allgemeinen Waffenſtreckung enden kann. Für den
König und Paſitſch iſt die wachſende Strömung allgemei=
ner
Empörung ſehr gefährlich.

Die engliſchen Truppen.

* Die Köln. Ztg. ſchreibt zu der kritikloſen Wiedergabe
von engliſchen Mitteilungen über engliſche Truppen= Nach=
ſchübe
: Nach der Voſſiſchen Zeitung ſollen ſeit einer
Woche, wie Londoner Blätter berichteten, gewaltige
Truppentransporte nach Dünkirchen, Ca=
lais
und Boulogne gehen, in einer Geſamtſtärke
von 200000 Mann. So wolle man die Verwirklichung
der deutſchen Pläne hindern, die ſich hinter dem verzwei=
felten
Verſuch ſich am Kanal feſtzuſetzen, verbergen. Ob
wirklich eine ſolch rieſige Transportflotte im Kanal tätig
iſt, wiſſen wir nicht, jedenfalls hat aber England keine
200000 Mann zur Verfügung, wenn es nicht ganz unaus=
gebildete
Leute ins Feuer ſchicken will. Immer wieder
wurde über den Mangel an Ausbildungsperſonal, Offi=
zieren
wie Unteroffizieren, geklagt, und der Erſatz, den
die Territorialarme bot, oder der Beſtand an ehemaligen
Berufsſoldaten, war nur gering an Zahl. Eine andere
Erklärung könnte ſich für dieſes Erſcheinen von engliſchen
Schiffen bieten, wenn man ſich erinnert, daß Marſchall
French in ſeinem Feldzugsbericht ſagt, der Hauptetappen=
ort
ſeiner Armee ſei von Havre nach St. Nazaire verlegt
worden. Jetzt, wo die Engländer auf den linken Flügel
der verbündeten Trupen geſchoben worden ſind, hat ſich
vielleicht die Notwendigkeit ergeben, den Hauptetappen=
ort
wieder zu verlegen, und zwar nach den genannten drei
franzöſiſchen Häfen. Der Nachſchub einer Armee an Be=
dürfniſſen
jeder Art, zumal wenn ſie durch das Meer von
der Heimat getrennt iſt, ſtellt ſo gewaltige Mengen dar,
daß eine dauernde Schiffsverbindung hergeſtellt werden
muß. Man darf ſich durch derartige Alarm=
nachrichten
nicht irre machen laſſen. Es wer=
den
augenblicklich noch mehr derartige verbreitet, denen
wir aber nicht durch die Wiedergabe ein unbe=
rechtigtes
Gepräge verlei hen wollen. Sie
zeigen aber, mit welchem leidenſchaftlichen Anteil die
öffentliche Meinung in England den Ereigniſſen an der
Grenze von Belgien und Nordfrankreich folgt. Man ſieht
ſich mit einem Male vor der deutſchen Gefahr; die Erfolge
der deutſchen Zeppeline, Artillerie und beſonders der
Unterſeeboote haben eine unheimliche Nervoſität hervor=
gerufen
, und als Gegenmittel werden krampfhaft Mel=
dungen
von der unmittelbar bevorſtehenden Niederlage
der Deutſchen auf dem rechten Flügel, von dauernden Miß=
erfolgen
, von gedrückter Stimmung bei den Beſatzungs=
truppen
in Belgien, von abgeſagten Feſtlichkeiten und
dergleichen mehr ausgeſtreut. Halten wir demgegenüber
daran feſt, daß nach den amtlichen deutſchen Meldungen
unſere Truppen auf der Linie der Yſer, die bei Nieuport
in das Meer fließt, im Gefecht ſtehen, das noch unentſchie=
den
iſt, und daß die immer wieder auftretenden Angriffe
des Feindes in der Gegend weſtlich von Lille abgeſchla=
gen
ſind. Es iſt harte Arbeit zu leiſten, denn für die Ver=
bündeten
bedeutet der Beſitz der Küſte die Behauptung
der ſchnellſten Verbindung mit England, und der engliſche
Wille hat ſich den franzöſiſchen unterworfen und entſchei=
det
über die Operationen weſentlich vom Standpunkte der
eigenen Intereſſen.

Befeſtigungsarbeiten um London!

* Berlin, 21. Okt. Wie der Nationalzeitung indirekt
über Neu=York gemeldet wird, veröffentlichen dortige
Blätter die Briefe einer Anzahl Soldaten der engliſchen
Kolonialarmee, die jetzt an Stelle der regulären Armee
in England die Garniſonen bildet. In dieſen Briefen be=
klagen
ſich die Soldaten bitter, daß ſie ſchwere Erd=
arbeiten
verrichten müſſen. In einem der Briefe wird
mitgeteilt, daß in einem Umkreis von 20 Meilen rings um
London Gräben ausgehoben und daß rings um die Stabt
eine große Anzahl Erdwerke, Schanzen und Verteidi=
gungswerke
angelegt werden; ferner ſind auch entlang
der ganzen Küſte und an allen ſtrategiſchen Punkten zwi=
ſchen
der Küſte und London Verteidigungswerke ange=
legt
worden. Aus den Mitteilungen geht hervor, daß
London zurzeit ſtark befeſtigt wird.

Die Angſt vor den Zeppelinen.

Die Befürchtung, daß deutſche Luftſchiffe ver=
ſuchen
könnten, über den Kanal nach England zu flie=
gen
, gibt verſchiedenen engliſchen Blättern Anlaß zu Er=
wägungen
über die Möglichkeit, die geläufigſten Typen
von deutſchen Luftkreuzern zu erkennen und Vorſichtsmaß=
regeln
gegen das Auswerfen von Sprenggeſchoſſen zu
treffen. Man hat ſogar den Vorſchlag gemacht, über ge=
wiſſe
öffentliche Gebäude, zum Beiſpiel über das Kriegs=

miniſterium, Netze zu ſpannen. Die Times hält dies
jedoch nicht für zweckmäßig; ſie rät vielmehr dazu, die
obern Stockwerke der Häuſer zu räumen und Sandſäcke
hineinzulegen; auch würde es ſehr nützlich ſein, dicke und
lange Sandſäcke auf den flachen Dächern aufzuſtapeln. Die
militäriſchen Behörden hätten an mehreren Punkten Ge=
ſchütze
aufgeſtellt und einen völligen Plan ausgearbeitet,
um die Angriffe von Luftkreuzern durch Flugzeuge ab=
ſchlagen
zu laſſen. Das Blatt bemerkt ferner: Solange
ein ſtarker Weſtwind weht und die Luft klar bleibt, be=
ſteht
weniger Gefahr für einen Einfall von Luftſchiffen
und wenn die nebligen Tage kommen, iſt es nicht möglich,
beſtimmte Gebäude zu treffen, weil ſie alsdann nicht zu
ſehen ſind.

Die perſiſche Note an Rußland.

* (Ctr. Bln.) Aus Konſtantinopel wird gemel=
det
: Der Ikdam bringt auf Grund verläßlicher Infor=
mation
den Inhalt der perſiſchen Note an
Rußland. Sie umfaßt vier Punkte. Perſien ver=
langt
von Rußland: Erſtens: Beibehaltung des alten
perſiſch=ruſſiſchen Vertrages, wonach Rußland die Inte=
grität
Perſiens verbürgt und die Erklärung ab=
gibt
, daß es in Perſien niemals eine Einflußzone anſtre=
ben
werde. Zweitens müſſe Rußland hiernach die eng=
liſch
=ruſſiſchen Abkommen von 1908 und 1911,
worin Rußland und England einander eine Einflußzone
zuerkennen, als null und nichtig betrachten.
Drittens fordert die Note, Rußland ſolle ſeine in Nord=
perſien
ſtehenden Truppen zurückziehen, und vier=
tens
daß Rußland jede Einmiſchung in die finan=
ziellen
und wirtſchaftlichen Verhältniſſe Perſiens unter=
laſſe
.
Von dieſen vier Punkten habe Rußland nur drei an=
genommen
. Das Blatt erwähnt nun, daß zwiſchen Per=
ſien
und der Türkei nicht nur die mohammedaniſche Soli=
darität
, ſondern auch gemeinſame Intereſſen beſtehen, die
die Ausſchaltung jeden fremden Einfluſſes in Perſien be=
dingen
.

Die Türkei und Serbien.

* Die Voſſiſche Zeitung meldet aus Wien, daß die
türkiſche Regierung das ſerbiſche Kabinett
auf eine Verletzung des türkiſch=ſerbiſchen Friedensver=
trages
hingewieſen habe, die darin beſtehe, daß entgegen
den Beſtimmungen dieſes Vertrages in letzter Zeit Muſel=
manen
zum Kriegsdienſt gezwungen worden ſind. Die
Türkei fordert die ſofortige Einſtellung dieſes Vorgehens.

Italien.

* Die Mobilmachung der italieniſchen Land=
wehr
, beginnend mit der Einberufung der Jahresklaſſe
1894, wird aus Turin gemeldet.

Spanien.

* London, 21. Okt. Die Morningpoſt meldet aus
Madrid vom 18. Oktober: Bei dem üblichen Journaliſten=
empfang
ſagte der Premierminiſter, das Parla=
ment
werde am 30. Oktober eröffnet werden. Der Mini=
ſter
ermahnte die Journaliſten, den Krieg ohne Leiden=
ſchaft
und Vorurteil zu behandeln. Spanien habe, ohne
eine koſtſpielige Mobiliſierung vorzunehmen, alle zur
Sicherung ſeiner Neutralität nötigen Maßnahmen
getroffen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Oktober.

Dank franzöſiſcher Gefangener.
D Die franzöſiſchen Verwundeten, die im
Reſervelazarett im Städtiſchen Saalbau
in Darmſtadt untergebracht ſind,. wollen in ganz
eigenartiger Weiſe ihre Dankbarkeit für die gute Be=
handlung
und Pflege, die ſie dort gefunden haben, be=
tätigen
. Sie wünſchen, daß jedem aus dem Lazarett wie=
der
geheilt an die Front entlaſſenen deutſchen Krieger ein
von den Franzoſen eigenhändig geſchriebener und vom La=
zarettdelegierten
abgeſtempelter Schein mitgegeben werde,
den die Deutſchen im Falle ihrer Gefangennahme vorzei=
gen
ſollen, damit ihnen in Frankreich eine gleich gute Be=
handlung
zuteil werden möge, wie den Franzoſen bei uns.
Der Schein lautet wörtlich:
Darmstadt, le 21 Octobre 1914.
Sile porteur de ce billet tombe blessé ou prisonnier
nous souhaitons, qu’fil soit aussi bien traité et aussi
bien soigné que nous le sommes à Thöpital du Saalbau
à Darmstadt, Allemagne.
Un groupe de blessés Francais.
(Ueberſetzung:)
Wenn der Inhaber dieſer Karte verwundet oder ge=
fangen
wird, ſo wünſchen wir, daß er ebenſogut behan=

delt und ebenſogut gepflegt wird, wie wir es im Saalbau=
lazarett
in Darmſtadt ſind.
Eine Gruppe franzöſiſcher Verwundeter
Es folgen die Unterſchriften von zwölf franzöſiſchem
Verwundeten.
Hoffentlich bleiben unſere Krieger vor dem Schickſall
der Gefangennahme bewahrt. Wenn dieſer Fall aber ein= ſollte, wünſchen wir der jedenfalls gutgemeinten
Abſicht der Gefangenen beſten Erfolg.

* Beſtätigung. Ihre Königl. Hoheit die Groß=
herzogin
haben der durch die Dekanatsſynode des
Dekanats Gießen für den Reſt der laufenden Wahlperiodee
vollzogenen Wahl des evangeliſchen Pfarrers Theodom
Weber zu Lang=Göns die Beſtätigung erteilt.
* Die Tapferkeitsmedaille haben Se. Königl!
Hoheit der Großherzog verliehen: dem Oberſtleutnant!
v. Weſtrell von der Armee, vorher Kommandeur dess
Leibgarde=Infanterie=Regiments (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115.
dem Major v. Neidhardt, Bataillonskommandeur im
demſelben Regiment, den Hauptleuten Keim und Frhrn=
v
. Haxthauſen, Kompagniechefs in demſelben Regi=
ment
, dem Hauptmann der Reſerve Markert, Kom=
pagnieführer
in demſelben Regiment, den Hauptleutem
Ulrichs und Frhrn. v. Stein zu Nord= u. Oſtheimg
ſowie dem Oberleutnant v. Lyncker, Kompagnieführent
im Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116, den Leutnantss
Baron v. der Recke, v. Wachter (Albrecht) und
v. Wachter (Friedrich Karl) im Leibgarde=Infanterlem
Regiment (1. Großh. Heſſ.) Nr. 115, dem Leutnantde
Reſerve Ausfeld desſelben Regiments, dem Leutnantl
Baron v. der Recke im Großh. Artillerie=Korps, 1. Großh=
Heſſ. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, dem Leutnanz
der Reſerve Morneweg (Bernhard) desſelben Regi=, dem Hauptmann Haniel, Führer der 1. Batterie=
und dem Hauptmann Geppert, Führer der 6. Batteries
im Reſerve=Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25.
Ritter des Eiſernen Kreuzes. Der Gefreite Friede=
rich
Willenbücher im Inf.=Regt. Nr. 118 erhielt under
Beförderung zum Unteroffizier das Eiſerne Krenz
Lehrer und Unteroffizier Fr. Roos=Roßdorf, im=
ſerve
=Regt. Nr. 118, wurde mit dem Eiſernen Krei
ausgezeichnet und iſt dieſer Tage zum Vizefeldwebelhe
fördert worden. Ferner: Kapitänleutn. Dr. Arthur Mül=
ler
früher Apotheker im Städt. Krankenhaus, Leutnan
Karl Weitzel, Feldflieger=Abteilung Nr. 39, Vizefel
webel Wilhelm Klee, im Leibg.=Inf.=Regt. Nr. 115, kon
mandiert zum Reſerve=Regt. Nr. 116. Vom 25. Reſere
Feldartillerie=Regiment erhielten das Eiſerne Kreuze
Major Wangemann, Komm. der 2. Abt.; Hauptmann
Krug von Nidda, Komm. der 1. Abt.; Hauptman
v. Gilſa, Batt.=Führer der 1. Batt.; Hauptmann Frhi.
v. Hirſchberg, Batt.=Führer der 5. Batt.; Hauptmann
Haniel, Batt.=Führer der 4. Batt.; Hauptmann Gep=
pert
, Batt.=Führer der 6. Batt.; Oberlt. Freſenius
Adjutant der zweiten Abt. (aktiv 61); Oberlt. v. Klein=
ſchmit
, Regts.=Adjutant (aktiv 25); Oberlt. v. Moritz
bei der 3. Batt. (aktiv 25); Oberlt. Pleßer, bei der 6.
Batt. (Reſerve): Oberlt. Dauber, Alfred, Adiutant=
der
erſten Abt. (Reſerve); Leutnant Böteführ,
1. Batt. (Reſerve); Leutnant Engels, Ordonnanzoffi=
zier
(Reſerve); Leutnant Soltau, 1. Batt. ( Reſerve=
ffizier
=Aſpirant).
Kommerzienrat Dr. Wilhelm Opel im Kaiſerl.
Freiw. Automobil=Korps wurde das Eiſerne Kreuz, ſowie
die Heſſiſche Tapferkeitsmedaille verliehen.
g. Strafkammer. Ein hoffnungsvolles Früchtchen
hatte ſich geſtern in der Perſon des erſt 17jährigen, bisher
unbeſtraften Heinrich Kraft von Hahn bei Pfungſtedt
vor der Strafkammer zu verantworten. Der junge Manſ,
der einer achtbaren Familie entſtammt und eine ſorgfäl=
tige
Erziehung genoß, war ſeit 1912 in einem Hauſe der
Heidelberger Straße bedienſtet. Am 24. Februar locktee
ſeine Herrin unter der Vorſpiegelung, ſie werde am Tele=
phon
verlangt, nach dem Erdgeſchoß. Dort warf er ihr
eine Decke über den Kopf und würdte ſie. Nur durch die
Zuſage, daß er Geld erhalten werde und durch den hef=
tigen
Widerſtand ließ ſich der Burſche veranlaſſen, von
ſeinem Opfer abzuſtehen. Er wurde gleich darauf feſtge=
nommen
. Er beſtreitet die Abſicht des Mordes, gibt aber
zu, es auf das Geld und die Schlüſſel zum Schreibtiſch
abgeſehen zu haben. Er hatte ſich anfänglich in ſeinem
Dienſt ſehr gut geführt, war aber dann auf Abwegege=
raten
und veruntreute erſt kleinere und dann auch größere
Summen, auch beging er Fälſchungen an Quittungen
und Rechnungen. Er hatte den Raubanfall planmäßi
erſonnen und eine Zeit gewählt, wo niemand weiter im
Hauſe war. Das Gericht ſah den Mordverſuch nicht für
völlig erwieſen an und verurteilte den Angeklagten,der
ür ſeine Tat voll verantwortlich zu machen
iſt, wegen Raubverſuchs, Diebſtahls, Urkundenfälſchungen
und Unterſchlagungen zu 4½ Jahren Gefängn
abzüglich 6 Monate der Unterſuchungshaft.
Großherzogliches Hoftheater. Samstag findet
dritte Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen eine Auf=

Aus meinem Kriegstagebuch.
Fresnoy=les=Roye, den 14. Oktober 1914.

Nirwana iſt ein Traum ein Zuſtand glückſeligen,
allvergeſſenden Empfindens ein zarter Nebelſchleier aus
fernem Märchenlande.
Ich träume von Nirwana.
Wunder werden oft zu greifbarer Wirklichkeit
ſchon in ruhigen Friedenszeiten. Warum ſollte es im
Kriege keine Wunder geben in der Zeit der Umwertung
aller Werte?
Und heute iſt das Wunderbare eingetroffen:
Ich ſitze hier, auf bequemem Lehnſtuhle, im Hauſe
irgend eines begüterten franzöſiſchen Landmannes. Und
vor mir, in offenem Kamine, praſſelt ein luſtiges Holz=
feuer
. Die Flamme leckt gierig an dem Scheiter
Lebensluſt und Wärme ſprühen hervor und machen die
ganze Umgebung behaglich, mollig und warm.
Habe ich nicht ſchon früher einmal an offenem Ka=
minfeuer
geſeſſen, die Zigarette läſſig in der einen Hand
befrackte Herren zarte Frauengeſtalten daneben
ſitzend und blinzelnden Auges einer ſchönen Erzählung
gelauſcht?
Es muß lange, ſehr lange her ſein!
Aber ich will es ja gar nicht wiſſen will nicht
danach forſchen in den mannigfaltigen Fächern meiner Er=
innerung
will das Wunder des Augenblicks genießen
jede Minute iſt wertvoll ſchon die nächſte kann es
ſtören.
Und ſo kommt wieder der alte Optimismus zu ſei=
nem
Rechte, denn offen geſtanden etwas peſſimiſtiſch
bin ich in den letzten Tagen geworden; habe ſogar weid=

lich zu ſchimpfen begonnen über die Unkultur des Volkes,
dem wir kämpfend gegenüberſtehen nur weil ich meine
Zigaretten mit franzöſiſchen Streichhölzern anſtecken muß
die ſo garſtig nach Schwefel riechen, aber ſtolz die Auf=
ſchrift
: Alumettes francaises Manufacture de 1Etat
tragen. Und dann neulich, Sonntags, lag ich im
Schützengraben herrlichſter Sonnenſchein ſtiller, tie=
fer
Frieden um uns her. Da ſchrieb ich an meine
Mutter einen langen Brief: Heute, am erſten Sonntag,
an dem man keine ziſchenden Kugeln um die Ohren pfei=
fen
hört an dem keine ſchweren Granaten in todbrin=
gender
Nähe platzen und ſchon kam die erſte an, 30
Meter von unſerem Unterſtande entfernt. Den Brief habe
ich erſt abends bei Kerzenſchein zu Ende gebracht!
Aber das iſt nun ſchon längſt altes Eiſen! Tempi
passati!
Jetzt ſitze ich hier und genieße bin ſogar ein
ganz klein wenig übermütig und überlege mir ernſtlich,
ob ich nicht nach alter guter Orforder Gewohnheit den
Kamin mit meinen friſch eingefetteten Schnürſtiefeln zie=
ren
ſoll als moraliſchen Trumpf auf den Fall Ant=
werpens
und die 22000 entwaffneten Engländer?
Ja, Grund zum Genießen haben wir alle und
auch das Recht dazu nicht ſowohl in dem dankbaren
Gefühl, bisher verſchont geblieben zu ſein dafür ſind
uns bislang zu viele liebe Kameraden entriſſen worden und
unſere Taten ziert das Kreuz aus Eiſen nein, es iſt
das herrliche Gefühl, nach inhaltsſchweren Tagen, nach
einer Periode blutiger Kämpfe aus vorderſter Kampfes=
linie
herausgezogen zu ſein und der Ruhe pflegen zu
können mit dem ſtolzen Bewußtſein, ſeinen Mann voll
und ganz auf wichtigem Poſten geſtanden zu haben.
Und was hatten dieſe letzten Tage alles mit ſich ge=
bracht
ein Sturmangriff nach dem andern von Ort=

ſchaft zu Ortſchaft ſchrittweiſe Eroberung eines hartnäckg
verteidigten Bodens kein Unterſchied zwiſchen Tag und
Nacht nur das eine machtvolle Siegesgefühl: vorwärts
vorwärts!
Noch vor 14 Tagen war dieſer Ort, der jetzt weit hin=
ter
der eigentlichen Kampffront liegt, in Feindeshand
ſtark ausgebaut mit allen nur denkbaren Mitteln pionier=
techniſcher
Feldbefeſtigung ein Stützpunkt der ganzen
feindlichen Infanterielinie.
Und dieſen Ort haben wir genommen, die tapferen
Kerle vom Leibgarde=Regiment, im Verein mit unſerem
Brigade=Regiment, den 116ern. Ein harter Tag wars
und die Sonne beſchien mit lachenden, hellen Strahlen
das blutige Schlachtfeld. Mittags 2 Uhr war der An=
griffsbefehl
ausgegeben worden von Gruny aus, wo=
wir
in ſtarken Schützengräben lagen.
Ruhig und gleichmäßig, wie auf dem Exerzierplatz,
vollzog ſich die Entfaltung des Regiments der Ba=
taillone
die Entwickelung der Kompagnien. Wellen=
weiſe
, in möglichſt dünnen Schützenlinien, ging es vor
mit Anſchluß, Richtungspunkt und Trennungslinie. Vor=
bei
an dem berühmten Bahnwärterhäuschen, um das in
den letzten Tagen der Kampf ſo heftig getobt das zuerſt
Artillerie=Beobachtungsſtelle des Feindes geweſen dann
der Infanterie als ſtarker Stützpunkt gedient von
einer ſchneidigen Patrouille von uns genommen wurde,
die ſich aber nicht hatte halten können und dann ſchließ=
lich
mitſamt einigen franzöſiſchen Maſchinengewehren von
unſerer Artillerie zuſammengeſchoſſen wurde.
Und da, wie die erſten Wellen die ſtark ausgebaute,
ber bereits verlaſſene Bahnlinie überſchritten, fing das
feindliche Artilleriefeuer an zuerſt einige nichtsſagende
Schrapnells, die in faſt unermeßlicher Höhe platzten

[ ][  ][ ]

Nummer 292.

Darmſtätder Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Seite 3.

inerung von Flotows Martha ſtatt. Für Sonntag
pauf Allerhöchſten Befehl ein Patriotiſches Kon=
eurt
angeſetzt, deſſen reichhaltiges Programm bereits mit=
eilt
wurde. Das Gedicht Vae vietis das Franz
ooneider bei dieſer Gelegenheit ſprechen wird, iſt eine der
ejeſten Schöpfungen des jungen öſterreichiſchen Lyrikers
utton Wildgans. Mit ſeinen gedankenreichen, tiefemp=
i
denen und formvollendeten Gedichten, die bisher in
rii Bänden: Herbſtfrühling, Und hättet der Liebe
uccht und Sonette an Ead erſchienen ſind, hat
Illdgans in den letzten Jahren ſtarles, berechtigtes Auf=
hen
erregt und ſich einen erſten Platz in den Reihen
uſerer Dichter geſichert. Vae vietis iſt unſeren ver=
undeten
Heeren gewidmet, der Vortrag dieſes Gedichtes
d daher wohl beſonderes Intereſſe erwecken.
Von der Heag. Im Monat Auguſt war eine Notiz
cchienen, die die Leiſtungen der Heag und ihre Lage
ahhrend der Mobilmachungsmonate zuſammenfaßte.
izerin war beſonders betont, daß die Heag trotz erheb=
chen
Einnahmerückganges doch in gleicher Weiſe für
Familien der Kriegsteilnehmer ihres Perſonals
urge getragen habe, wie dies bei der Stadt erfolgt iſt.
er Einnahmerückgang für die Bahnen und Stromver=
ggung
war im Monat Auguſt auf 60000 Mark ange=
ommmen
. Nachdem heute die tatſächlichen Ergebniſſe
ogenüber dieſer Schätzung im Monat Auguſt vorliegen,
min mitgeteilt werden, daß die Schätzung des Einnahme=
usfalls
glücklicherweiſe nicht in vollem Umfang zutrifft,
olidern daß der Einnahmerückgang auf nur über 40000
uaark feſtgeſtellt werden kann, ſoweit ſich dies bis jetzt
herblicken läßt. Bei der Schätzung konnte insbeſondere
icht vorausgeſehen werden, daß der Verkehr auf der
zu mpfbahn in außerordentlicher Weiſe geſteigert wurde,
n dem Maße, wie dies tatſächlich der Fall war. Leider
mitgeteilt werden, daß auch für die Monate Sep=
eunber
und Oktober bedeutende Einnahmerückgänge vor=
agen
. So hat z. B. die elektriſche Straßenbahn im
honat September gegen den Monat Juli einen Ein=
ahmeausfall
von annähernd 26000 Mark zu verzeichnen.
lich für Oktober ſind Mindereinnahmen gegen das Vor=
rur
gemeldet. Die Verwaltung war bemüht, den ſeit=
ei
igen regelmäßigen Fahrplan wieder aufzunehmen. Es
udd zurzeit etwa 40 neue Schaffner und Wagenführer an=
enommen
. Auf den Linien 1, 2 und 3 iſt ſeit dem 16.
Mts. der 7½ Minuten=Betrieb wieder eingeführt. Auf
er übrigen Linien ſoll der vorjährige Winterfahrplan
ileder aufgenommen werden, ſobald geeignetes Perſonal
dtiter zur Verfügung ſteht. Vom Fahrdienſt befinden ſich
zeit 96 Schaffner, Wagenführer und Hilfsleute im
alde. Im ganzen ſind von den Bedienſteten der Heag
Perſonen zum Heeresdienſt einberufen.
* Höchſtpreiſe für Speiſekartoffeln. Wie die Darmſt.
tg. hört, hat das Großh. Miniſterium des Innern die
moßh. Kreisämter und die Oberbürgermeiſter der Städte
cnuftragt, ſofort Höchſtpreiſe für Speiſekar=
offfeln
feſtzuſetzen, die dem örtlichen Ernteertrag, den
Fürrkehrs= und Abſatzverhältniſſen uſw. anzupaſſen ſind
nd einen beſtimmten Betrag nicht überſteigen dürfen,
dr Maßnahme ſtützt ſich auf das Reichsgeſetz, betreffend
Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914, und hat zur Folge,
as ein Beſitzer von Kartoffeln, der dieſe Höchſtpreiſe über=
hreitet
oder Vorräte an Kartoffeln verheimlicht oder der
ifforderung der zuſtändigen Behörde, ſeine Vorräte zu
er feſtgeſetzten Höchſtpreiſen zu verkaufen, nicht nach=
omimt
, mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mark oder im Unver=
ihgensfalle
mit Gefängnis bis zu 6 Monaten beſtraft
ourd. Auch kann die zuſtändige Behörde die Kartof=
elln
übernehmen und auf Koſten und Rech=
ung
der Beſitzer zu den feſtgeſetzten
löchſtpreiſen verkaufen, ſoweit ſie nicht für deſ=
Bedarf nötig ſind. Die Behörden ſind angewieſen,
Vorſchriften des Geſetzes ſtrengſtens zu handhaben, da=
nt
die Bevölkerung des Landes ſich mit dieſem notwen=
ig
,en Nahrungsmittel zu Preiſen, die das Intereſſe des
of ſumierenden Publikums berückſichtigen, daneben aber
urh der Lage der Händler und Produzenten Rechnung
rcgen, verſorgen kann.
Auskunft über Kriegsgefangene in England.
England beſteht eine Auskunftſtelle über
friegsgefangene unter der Bezeichnung: The
nisoners of War Information Bureau. Poſtſendungen
n. Kriegsgefangene in England, deren Aufenthaltsort
icht bekannt iſt, können an dieſe Auskunftſtelle ge=
idotet
werden. Die Aufſchrift hat zu lauten: (Name
es Gefangenen) care of the Prisoners of War Infor-
nei
tion Bureau, Löndon, 49 Wellington Street, Strand.
Zuiefe an Kriegsgefangene in England ſollen kurz und,
vamn möglich, engliſch geſchrieben ſein; auf der Rückſeite
ei Sendung müſſen Name und Wohnung des Ab=
ei
ders angegeben werden.

Kriegs=Vorträge. Von der Vorgeſchichte des
gegenwärtigen Weltkrieges haben die meiſten trotz, oder
vielmehr wegen der faſt unüberſehbaren Fülle der aus
den verſchiedenſten Weiß=, Grün=, Orange=pp.=Büchern in
den Zeitungen abgedruckten Dokumente, wie der zwiſchen
Wien und Belgrad, Petersburg und Berlin, London und
Berlin u. ſ. f. gewechſelten Telegramme und der Kund=
gebungen
und Berichte der Staatsmänner und Diploma=
ten
, ſicherlich nur eine ſehr unklare Vorſtellung. Der Laie
bedarf hier eines kundigen Führers, der das Unweſent=
liche
von dem Weſentlichen zu ſcheiden und ihm die gro=
ßen
Richtlinien in der Politik der einzelnen Staaten auf=
zuweiſen
verſteht. In erſter Linie iſt dazu der geſchulte
Hiſtoriker berufen. Es wird deshalb von vielen dankbar
begrüßt werden, daß es dem Darmſtädter Vortragsver=
band
und dem Hiſtoriſchen Verein für das Großherzogtum
Heſſen, die ſich für den Winter 1914/15 zur Veranſtal=
tung
aufklärender Vorträge zuſammengetan haben, ge=
lungen
iſt, einen unſerer begabteſten jüngeren Hiſtoriker
den Greifswalder Privatdozenten Dr. Lüdwig Berg=
ſträßer
, den Angehörigen einer alten Darmſtädter Fa=
milie
, zu zwei Vorträgen über Dreibund und
Dreiverband zu gewinnen. Herr Dr. Bergſträßer
dem der Ruf eines ausgezeichneten Redners voraufgeht,
hat ſich durch eine Anzahl tüchtiger Arbeiten auf dem
Gebiete der neueren und neueſten Geſchichte bekannt ge=
macht
. Er iſt alſo wie wenige andere dazu berufen, das
Wort über die Vorgeſchichte des Weltkrieges von 1914 zu
ergreifen. Er wird in dem erſten Vortrag die euro=
päiſche
Politik von 18801914, in dem zweiten den
Ausbruch des Krieges an der Hand des geſamten zugäng=
lichen
offiziellen Materials behandeln. Die Vorträge fin=
den
, wie bereits bekannt gegeben, am 24. und 31. d. M.,
abends 8¼ Uhr, im Kaiſerſaal ſtatt. Die Eintrittspreiſe
betragen 2 Mark für den numerierten, 50 Pfg. für den
Saalplatz. Der Reinertrag ſoll zur Hälfte der ſtädtiſchen
Kriegsfürſorge, zur Hälfte den Notleidenden im Elſaß zu=
gute
kommen. Unſere Leſer ſeien nochmals auf die zeit=
gemäßen
und lehrreichen Vorträge hingewieſen.
Das Rettungshaus Hähnlein erhebt auch in dieſer
Zeit wie in den vergangenen Jahren die übliche Haus=
lollekte
und bittet bei den Wohlhabenden und Mild=
tätigen
um freundliche Beiſteuer. Wenn auch die gegen=
wärtige
Kriegszeit an jeden ihre Anforderungen ſtellt, die
willig und gern geleiſtet werden, ſo kann doch ein Haus,
das ſchon 63 Jahre beſteht und gegen 700 Knaben in Er=
ziehung
, Unterricht und Arbeitsbefähigung das Eltern=
haus
erſetzen mußte, in ſeinem geordneten Beſtand nur
erhalten und weitergeführt werden, wenn es auf ſeine regel=
mößigen
Einnahmen rechnen kann. Eine weſentliche Mit=
hilfe
für das Werk mit ſeinen 40 Angehörigen bildet die
alljährliche Hauskollekte. Möge das jeder, der den Wert
chriſtlicher und vaterländiſcher Jugenderziehung ſchätzt,
wohlwollend bedenken!
-h- Zwingenberg, 21. Okt. (Auszeichnung.)
Herr Dr. L. Fuchs, Oberleutnant und Batterieführer im
Badiſchen Reſerve=Feldartillerie=Regiment in Lahr= erhielt
das Eiſerne Kreuz. Herr Dr. Fuchs iſt der Sohn
des hieſigen Bürgermeiſters und Beamter in hervor=
ragender
Stellung bei der Hapag in Hamburg, früher Ge=
richtsaſſeſſor
und ſtellvertretender Staatsanwalt in Darm=
ſtadt
.
-h- Von der Bergſtraße, 21. Okt. (Der Feder=
weiße
) wird in den meiſten Wirtſchaften das Viertel=
liter
um 20 Pfg. verzapft. (Die Preiſe der
Aepfel) ſind beträchtlich geſtiegen. Schafnaſen koſten
89 Mark die 109 Kilogramm und die beſſeren Sorten
1315 Mark. (Der Obſtmarkt) in Zwingenberg
wird mit dem 31. Oktober für dieſes Jahr geſchloſſen.
Die Metzger haben den Preis des Schweinefleiſches von
76 Pfa. auf 80 Pfg. das halbe Kilo erhöht. Dem=
gemäß
ſtiegen auch die Preiſe für die Wurſtwaren. Der
Preis des Brotes ging ebenfalls in die Höhe und koſten
nun 2 Kilogramm Schwarzbrot 58 Pfg. (Die Kar=
toffelpreiſe
) ſind noch nicht feſtgeſetzt. Käufer und
Verkäufer ſind ſehr zurückhaltend und haben daher viele
Käufer ihren Winterbedarf noch nicht gedeckt. Auch der
Handel ruht faſt gänzlich.
Erbach i. Odw., 22. Okt. (Herr Kreisrat Dr.
Kranzbühler) tritt in die deutſche Verwaltung in
Belgien über und hat bereits unſer Städtchen verlaſſen.
Herr Kreisrat Dr. Kranzbühler hat ſich trotz der Kürze
ſeines amtlichen Wirkens bereits zahlreiche Freunde im
Odenwalde erworben und genoß als Menſch ſowohl wie
als Beamter allgemeine Beliebtheit und Wertſchätzung.
(Prak tiſche Kriegsfürſorge.) Die 200 Zentner
Speiſekartoffeln, die der Unterſtützungsausſchuß unſe=
res
Kriegervereins für bedürftige hieſige Familien, deren
Ernährer im Felde ſtehen, angekauft hat, ſind bereits ver=
teilt
. Die weitaus meiſten der in Betracht kommenden
zirka 90 Familien und Einzelperſonen haben 3 Zentner
erhalten; einige wenige, die nicht ſo bedürftig waren, zwei
Zentner. Es war gut, daß der Ausſchuß frühzeitig kaufte,
denn der Zentner koſtete nur 2,50 Mark, während er heute
3,50 Mark koſtet. Es wurden alſo 200 Mark geſpart, die

ſpäter für weitere Unterfühzungen verwendet werden kön=
nen
. Die beſtellten Kohlen konnten bis jetzt noch nicht ge=
liefert
werden.
Mainz, 22. Okt. (Eiſenbahner in Feindes=
land
.) Die Eiſenbahndirektion Mainz hat eine 69 Mann
ſtarke Telegraphenbau= und =betriebsabteilung ausgerüſtet,
die ſeit acht Tagen des Befehls nach Belgien harrt. Von
morgen ab ſteht eine weitere 420 Mann umfaſſende Arbei=
ter
=Bau= und Betriebskolonne des Eiſenbahndirektions=
bezirks
Mainz zum Abmarſch bereit. Zum Führer der
Telegraphenabteilung iſt Eiſenbahningenieur Hallſtein=
Mainz, der Arbeiterkolonne Eiſenbahnbetriebsinſpektor
Bruſt aus Detmold cheſtimmt. Der vor etwa drei Wochen
von der hieſigen Eiſenbahndirektion nach Belgien geſand=
en
400 Mann ſtarken Kolonne, die ſich des beſten Wohl=
ſeins
erfreut, iſt die Inſtandſetzung und Inſtandhaltung
der Eiſenbahnlinie Brüſſel-Mons übertragen.
Bingen, 22. Okt. (Unglaubliche Vorf älle.)
In einer der letzten Nächte haben ausländiſche, das hieſige
Technikum beſuchende junge Leute in den Straßen der
Stadt die Marſeillaiſe geſungen, auch in franzöſiſcher
Sprache ſich in wegwerfender Weiſe über Deutſchland ge=
äußert
. Eine angeſtellte Unterſuchung konnte leider keine
greifbaren Tatſachen zutage fördern. Immerhin ſind all=
gemein
gehaltene Warnungen polizeilicher und privater
Seite ergangen, die hoffen laſſen, daß dadurch derartigem
Unfuge wirkſam geſteuert wird.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 21. Okt. Laut Berl. Tage=
blatt
erregt in Schöneberg-Berlin das plötzliche Ver=
ſchwinden
des Pfarrers Fritz Mirbt großes
Aufſehen. Eine verfehlte Millionenſpekulation des Geiſt=
lichen
ſoll zu Grunde liegen. Nach einer Angabe verlor
der Pfarrer eine halbe Million, nach einer anderen über
eine Million.
Wiesbaden, 21. Okt. Außer der Griechiſchen
Kapelle die Eigentum des ruſſiſchen Staats
iſt, wurde auch die Engliſche Kirche an der Frank=
furter
Straße vom Staat beſchlagnahmt. Der eng=
liſche
Geiſtliche wurde polizeilich aufgefordert, ein ge=
naues
Inventar von den in der Kirche befindlichen Ge=
genſtänden
, Geräten uſw. aufzuſtellen. Die zur Herſtellung
und Ausſchmückung der Anglo=American=Church vor
kurzer Zeit bei den ſogenannten Fünf=Uhr=Tees geſam=
melten
20000 Mark, an denen ſich mehr Deutſche als Eng=
länder
beteiligten, entgingen der Beſchlagnahme, da der
engliſche Geiſtliche die Summe bereits an die Handwerker,
die die Renovierungsarbeiten in der Kirche vorgenommen,
gezahlt hatte.
Konſtantinopel, 22. Okt. Der vor 17 Tagen von Kon=
ſtanza
mit einer für Konſtantinopel beſtimmten Petro=
eumladung
abgegangene perſiſche Dampfer Schiraz iſt
überfällig. Man glaubt, daß er im Schwarzen Meer mit
Mann und Maus untergegangen iſt, da ein den
Namen des Dampfers tragender Rettungsgürtel gefun=
den
worden iſt.
Konſtantinopel, 22. Okt. Das amerikaniſche
Rote Kreuz hat zu Gunſten der Opfer des Erdbebens
in Anatolien 144000 Kronen geſpendet.

Handelskammer Darmſtadt.

Sitzung vom 19. Oktober.
An einer vom Deutſchen Handelstag, Deutſchen Land=
wirtſchaftsrat
, Kriegsausſchuß der Deutſchen Induſtrie
und Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertag am
28. September in Berlin veranſtalteten
Verſammlung aus Anlaß des Kriegs nahm
Herr Bankdirektor C. Parcus teil. Näheres über den
Verlauf der großartigen Kundgebung iſt in den Tages=
zeitungen
bereits bekannt gegeben geworden.
Am Samstag, den 10. Oktober, hat eine Verſamm=
lung
des Heſſiſchen Handelskammertags
in Frankfurt a. M. ſtattgefunden, welcher der Vorſitzende
und Syndikus der Handelskammer beigewohnt haben.
Auf dieſer Tagung wurde eine allſeitige, ſehr ſtarke In=
anſpruchnahme
der Handelskammer aus Anlaß des Kriegs
feſtgeſtellt. Insbeſondere gab die wichtige Frage des
Erſatzes von Kriegsſchäden Anlaß zu längeren
Erörterungen. Es handelt ſich hier einerſeits um Schä=
den
, welche deutſche Gewerbetreibende im Auslande er=
litten
haben oder noch erleiden werden, und andererſeits
um den anzuſtrebenden Erſatz für vorausſichtlich infolge
des Kriegs uneinbringliche Forderungen im Ausland.
Nachdem ſich eine Anzahl von Vereinigungen dieſer An=
gelegenheit
bereits angenommen hatten, wurde bis jetzt
eine Zentraliſierung der geſamten Feſtſtellungen im
Deutſchen Handelstag angeſtrebt. Nunmehr ſollen nach
einer Mitteilung des Großh. Miniſteriums des Innern
die aus Anlaß des jetzigen Krieges im Fein=
desland
erlittenen Schäden bei der Rechts=
abteilung
des Auswärtigen Amtes möglichſt direkt ange=

no dann Granaten zuerſt einige wenige dann mehr;
lagenweiſe wurde das ganze flache Angriffsfeld zu=
chseckt

Mein Bataillonskommandeur und ich befanden uns bei
zuletzt eingeſetzten Reſervekompagnie. Er war ge=
ahoe
vor einigen Tagen aus der Heimat zum Regiment
eitoßen und erlebte die unmittelbare Wirkung dieſer kre=
jerrenden
Geſchoſſe zum erſten Male. Ich rufe: Herr
ſajor, wir müſſen vor!. Und im Marſch=Marſch, durch
tempauſen unterbrochen, ſtürmten wir vor, in die vor=
eifſte
Linie, wo ein heftiger Infanteriekampf bereits ein=
eſeetzt
hatte: und er, der in militäriſchem Dienſte ergraute
Mann, unter deſſen Kommando ſonſt eine Schar von über
uttauſend Krieger trat, führte einen Zug von vierzig
lopfen in vorderſter Linie, die durch den Fall eines jun=
e
1 Offiziers führerſos geworden waren.
Und ich riß einen anderen Zug mit vor und lag neben
un!
Eine Granate nach der anderen flog jetzt über unſere
apfe hinweg mit dem uns längſt zur Gewohnheit und
zur Beruhigung gewordenen pfeifenden Tone, dem
alld darauf der Aufſchlag, aber 100200 Meter hinter
ns, erfolgte.
Aber um ſo heftiger praſſelten die franzöſiſchen In=
autteriegeſchoſſe
in unſer Rübenfeld ein, in dem wir lagen:
om der Front und aus der Flanke, denn die Franzoſen
attten glänzend angelegte Flankierungsanlagen an die
orfränder eingebaut, die kaum zu erkennen waren.
Und ſo ging es weiter ſchrittweiſe nur aber wir
annen vor. Schon brach die Abenddämmerung herein
inſſtere, düſtere Schatten legten ſich auf das Kampffeld
aber unaufhörlich tobte das Gefecht weiter. Einige
äruſer von Fresnoy waren inzwiſchen von unſerer, Ar=
ſilleerie
in Brand geſchoſſen worden und erhellten mit ihrem
laarkernden Lichtſcheine magiſch die Umgebung.

Um 1 Uhr nachts wurde mit blanker Waffe zum
Sturm gegen das Dorf angetreten und mit Hurra ge=
nommen
.
Wir blieben die Nacht über in neu angelegten Schützen
gräben.
So ging es faſt Tag für Tag: auf Fresnoy folgte
Goyencourt auf Goyencourt Damery auf Damery
Parvillers und le Quesnoy=en=Sauterre.
Und nun dürfen wir ausruhen, für 2 Tage, von all
den Strapazen, Gefahren und Mühen haben wieder
einmal ein Dach über uns und einen Tiſch zum Eſſen
einen Stuhl zum Sitzen und ein Feuerchen, um ſich bei
dem eben einſetzenden Regenwetter zu wärmen. Dürfen
endlich wieder einmal nach 3 Wochen die Gamaſchen aus=
ziehen
—— es uns bequem machen haben Zeitungen
zu leſen und Briefe zu ſchreiben ein ganzer Vormittag
gehört aber der Seife und warmem Waſſer.
Ich aber ſtecke mir eben eine neue Zigarette an, lege fri
ſches Holz in den Kamin und lehne mich wieder behaglich
zurück in das Polſter meines Stuhles.
Und träume von dem Wunder, das zur Wirklichkeit
geworden.
Alex Victor von Frankenberg und Ludwigsdorff.
* Keine Hodlerei mehr. Aus Dresden wird gemeldet:
Mit Genehmigung des Prinzen Johann Georg, der für
die Dauer der Abweſenheit des Königs mit der Führung
der Staatsgeſchäfte beauftragt iſt, iſt der Maler Ferdinand
Hodler aus Genf wegen ſeiner bekannten deutſchfeind=
lichen
Haltung aus den Liſten der Mitglieder der Aka=
demie
der bildenden Künſte zu Dresden geſtrichen
worden. Dresden iſt ſomit den Berlinern, Münchenern
und Kölnern gefolgt.
* Die Franzoſen und Engländer in Drohobyez.
Auf ſchlaue Weiſe wurde das Navbtbaarubengebiet von

Drohobycz vor ruſſiſchen Verwüſtungen gerettet. Als die
Ruſſen dort eingezogen waren, rief irgend jemand den
Kommandanten Tſchernajew ans Telephon. Es begann
folgendes Geſpräch: Sind Sie in Drohobycz eingezogen?
Ja! Wir bitten Sie um die Schonung der Gruben.
Wer ſpricht dort? fragte der General. Der Vertreter
der franzöſiſchen Bank, die Millionen über Millionen in
dieſes Induſtriegebiet hineingeſteckt hat. Deshalb bitten
wir Sie Gut erwiderte der General. Und wenn
Herr General nach dem Kriege nach Paris kommen wird,
ſo wird es uns ſehr freuen Gut, gut, antwortete
der befriedigte General. Kaum hatte er die Telephon=
zelle
verlaſſen, ſo rief man ihn wieder. Sind Sie der
General Tſchernajew? Jawohl! Hier der Vertreter
der engliſchen Banken. Schonen Sie bitte die Naphtha=
gruben
. Es handelt ſich um engliſche Intereſſen. Alles,
was Sie finden, gehört den Engländern. Und wenn Sie
nach dem Kriege uns in London beſuchen wollen, ſo bitte
uns nur vorher zu benachrichtigen. Und ſo wurde Droho=
bycz
gerettet.
* Feldgrau. Die Zeitſchrift Die Modiſtin (Berlin)
ſchreibt: Feldgrau iſt tonangebend! Es nötigt
nicht nur unſeren Feinden größte Achtung und Bewun=
derung
ab, ſondern man hat es auch bei uns als belieb=
teſte
Modefarbe erklärt. Man bringt ſchon feld=
graue
Kleiderſtoffe, feldgraue Mützen und auch feldgraue
Hutfedern, und wie wir hören, wird feldgrau unter den
Modefarben für das nächſte Frühjahr an der Spitze ſtehen.
* Havaſeln. Im Türmer iſt zu leſen: Ein neuer
Ausdruck: havaſeln hat ſich mit großer Raſchheit in der
Oſtſchweiz ausgebreitet. Sein Vater iſt der gut aleman=
niſche
Witz, und ſeine Mama iſt die brave Havas=
Agentur, deren leichtherzige Zungenfertigkeit die Welt
erfüllt. Havaſeln bedeutet demnach: in die Welt hinein=
lügen
, daß ſich die ſtärkſten Balken biegen.

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Nummer 292.

meldet werden. Sofern einem Deutſchen im Feindesland
Schaden erwachſen iſt oder noch erwächſt, werden die feind=
lichen
Regierungen dafür zu gegebener Zeit nach Völker=
recht
verantwortlich gemacht werden. Vorläufig empfiehlt
es ſich, daß jeder, deſſen Eigentum beſchädigt worden iſt,
tunlichſt bald ein Verzeichnis aufſtellt, worin die erlittenen
Schäden möglichſt genau unter kurzer Angabe des Sach=
verhalts
aufgeführt werden. Die Handelskammer erklärt
ſich Intereſſenten gegenüber zu weiteren Angaben über
ein zweckentſprechendes Vorgehen bereit. Die Frage
wegen Beitreibung von Forderungen im feind=
lichen
Ausland hat der Handelskammer bereits
mehrfach Veranlaſſung zu Rundſchreiben gegeben. Nach
Anſicht des Heſſiſchen Handelskammertags erſcheinen die
deutſchen Handelskammern die gegebenen Zentralſtellen
für Feſtſtellung derartiger Forderungen. Fraglich iſt
jedoch zurzeit noch, ob und inwieweit ein erfolgverſpre=
chendes
Eingreifen irgend welcher Behörden hier zu er=
warten
ſein wird. Eine Klärung hierüber, ſowie über das
zweckentſprechendſte Vorgehen (Feſtſtellung, welche Arten
von Forderungen überhaupt in Betracht kommen können
uſw.) wird noch zu erfolgen haben, worauf die Handels=
kammer
Veranlaſſung nehmen wird, ſich mit den in Frage
kommenden Intereſſentenkreiſen ins Benehmen zu ſetzen.
Ueber die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen und
Ausnahmetarifen für Getreide, Fragen, welche
die Handelskammer bereits vielfach beſchäftigt hat, fand
eine ſehr ausgedehnte Diskuſſion ſtatt, welche ſchließlich
zu folgender Reſolution führte: Der heute verſammelte
Heſſiſche Handelskammertag hält es einſtimmig für ſehr
wünſchenswert, daß einer anormalen Steigerung der
Preiſe für beſtimmte Lebensbedürfniſſe ſtaatlicherſeits ent=
gegengetreten
werde. Als geeignetes Mittel dazu erſchei=
nen
in erſter Linie die Beibehaltung der beſtehenden
Staffeltarife und ihre Ausdehnung auf Gerſte, Hafer und
Hülſenfrüchte. Ferner hält der Handelskammertag die
Einführung von Höchſtpreiſen für Weizen, Roggen, Gerſte,
Mühlenerzeugniſſe, Hafer, Hülſenfrüchte, Kartoffeln und
Futtermittel grundſätzlich für wünſchenswert, jedoch darf
dieſe Feſtſetzung nur von einer Reichszentrale aus ge=
ſchehen
. Es müſſen dabei die verſchiedenen Produktions=
gebiete
und verſchiedenartigen Qualitäten berückſichtigt,
es muß ferner eine richtig bemeſſene Spannung zwiſchen
Rohware und den einzelnen Zwiſchen= und Fertigerzeug=
niſſen
eingeführt, auch der Unterſchied zwiſchen Großhan=
dels
= und Kleinhandelspreiſen berückſichtigt und dem
Handel die Erfüllung ſeiner Aufgaben gewährleiſtet wer=
den
. Der Handelskammertag bittet die Reichsregierung,
mit Vertretern der verſchiedenen Produktionszweige und
des Handels in eine beſchleunigte Beratung zur Löſung
der Frage einzutreten. Es haben in dieſer Frage bereits
Beratungen in Berlin ſtattgefunden, wobei jedoch die
Handelskammer leider in keiner Form ſeitens der Reichs=
regierung
zur Mitwirkung aufgefordert worden war. In=
folgedeſſen
iſt die Handelskammer an zuſtändiger Stelle
dahin vorſtellig geworden, es möchte ihr künftighin Ge=
legenheit
gegeben werden, bei der Aufſtellung etwaiger
Vertreter des Handels zur Beratung dieſer wichtigen
Fragen in geeigneter Weiſe tätig zu ſein.
Die Frage, ob die Handelskammer= Ergän=
zungs
= bezw. Erſatzwahlen Ende dieſes Jahres
ſtattfinden ſollen, führte auf dem Heſſiſchen Handelskam=
mertag
zu dem Beſchluß, es liege kein Anlaß vor, wegen
des gegenwärtigen Krieges dieſe Wahlen auszuſetzen. Es
werden für die Darmſtädter Handelskammer derartige
Wahlen in den Wahlkreiſen Bensheim, Darmſtadt, Erbach
und Groß=Gerau ſtattzufinden haben.
Die Bemühungen des Einigungsamtes
haben bis jetzt in faſt ſämtlichen Fällen zu den wünſchens=
werten
Einigungen geführt. Ebenſo war die koſten=
loſe
Arbeitsvermittelung für ſtellenloſe
Kaufleute in der Lage, einer Anzahl ſolcher Kaufleute
Stellen nachzuweiſen. Ueber die in den einzelnen Län=
dern
zur Einführung gelangenden Moratorien
bezw. moratorienähnliche Zuſtände iſt die
Handelskammer in der Lage, Intereſſenten umfaſſende
Zuſammenſtellungen zur Verfügung zu ſtellen. Fort=
geſetzt
war die Handelskammer bemüht, auf die Milderung
von Härten in der Kreditgewährung und den
Lieferungsbedingungen ſeitens der Roh=
ſtoff
= und Halbzeugproduzenten hinzuwirken.
Auch bezüglich der Aufhebung bezw. Neuein=
führung
von Ausfuhrverboten iſt die Han=
delskammer
in der Lage, Intereſſenten ſtets Auskunft zu
erteilen. In letzter Zeit iſt ſeitens des Reichsamts des
Innern ein Formular zur Verfügung geſtellt worden,
welches als Grundlage für Erlangung von Ausnah=
men
für einzelne Sendungen von Ausfuhrverboten
dienen ſoll. Die Antragsmuſter werden den Intereſſenten
ſeitens der Handelskammer zur Verfügung geſtellt.
Den in Frage kommenden Intereſſenten werden fort=
während
die Veröffentlichungen des Deutſchen Handels=
tags
zwecks Verbreitung der Wahrheit im
Ausland zur Verfügung geſtellt.
Eine Umfrage des Deutſchen Handelstags bezüglich
Fabrikdiebſtähle und Gewerbebetrieb im
Umherziehen wurde dahin beantwortet, es kämen
derartige Diebſtähle von kleinen Eiſenteilen uſw. auch in
unſerem Bezirk vielfach vor. Veranlaßt werden dieſe
Diebſtähle vielfach durch die Anweſenheit von Althänd=
lern
. Irgend welche Maßnahmen ſeitens der einzelnen
Fabrikanten hätten bis jetzt nichts gefruchtet. Infolge=
deſſen
ſeien die ſeitens der Handelskammer Hagen ge=
machten
Vorſchläge, es müſſe auch für den Handel im
Umherziehen die Führung von Geſchäftsbüchern vorge=
ſchrieben
werden, in die alle Ein= und Verkäufe eingetra=
gen
werden müſſen, durchaus beachtenswert. In noch
höherem Grade würden jedoch die Vorſchläge der Han=
delskammer
Breslau geeignet ſein, die feſtgeſtellten Miß=
ſtände
zu beſeitigen. Dieſe Vorſchläge wollen ein Verbot
des Handels mit Altmetallen ſowohl für Hauſierer wie
für Kleingeſchäfte. Nur handelsgerichtlich eingetragene
Firmen ſollen Metallhandel treiben dürfen. Es müſſen
die Verkäufer von Metallen einen entſprechenden Aus=
weis
beſitzen und die Bücher der Käufer müſſen von Zeit
zu Zeit durch geeignete Beamte revidiert werden.
In der Aeußerung zu einer Umfrage des Deutſchen
Handelstags über Schädigungdes Handels durch
Nichtgewerbetreibende (Beſchaffung von
Heilmitteln durch Krankenkaſſen) wurde mit=
geteilt
, daß ſich derartige Schäden im Handelskammer=
bezirk
, ſowohl bei Apotheken wie bei Drogiſten und
Bandagiſten, ebenfalls herausgeſtellt hätten.
Es wurde ein umfaſſendes Gutachten über die in
Ausſicht genommene Kanaliſierung des Neckars
vom Standpunkte der verſchiedenen dort in Betracht kom=
menden
Intereſſentenkreiſe abgegeben, in welchem ſich
die Handelskammer für dieſe Kanaliſierung ausſprach.
Entgegen einer Eingabe der Handelskammer Altona
an das Reichsamt des Innern wurde unter gleichzeitiger
Mitteilung einer Anzahl diesbezüglicher Gutachten der
Handelskammer aus den letzten Jahren der Standpunkt

vertreten, daß der gegenwärtige § 2 der Veredelungs=
ordnung
beibehalten werden möchte. Insbeſondere
ſei die Beſtimmung aufrecht zu erhalten, der Veredelungs=
verkehr
ſolle nur dann bewilligt werden, wenn durch den=
ſelben
eine Benachteiligung anderer einheimiſcher Er=
werbszweige
nicht zu befürchten ſei. Die Handelskammer
Altona hat eine allgemeine Bewilligung des Veredelungs=
verkehrs
beantragt, wenn hierdurch nur keine einheimiſchen
Zollintereſſen verletzt würden.
Der Voranſchlag über die Ausgaben der
Handelskammer für das Jahr 1914 iſt auf
42 475,44 Mark feſtgeſetzt worden, wovon 30075,71 Mark
durch die Beitragspflichtigen des Handelskammerbezirks
zu decken ſind. Der beitragspflichtige Steuerwert des An=
lage
= und Betriebskapitals beträgt 253748900 Mark für
das Jahr 1914.
Auf Anregung des Heſſiſchen Handelskammertags iſt
eine Verordnung des Inhaltes ſeitens des Heſſiſchen
Juſtizminiſteriums erlaſſen worden, daß der Ge=
richtsvollzieher
auch dann ſchon ſeine
Dienſte verweigern muß, wenn bei Ausverkäufen
nur der Verdacht einer unrichtigen Angabe über den An=
laß
und den Zweck des Verkaufs beſteht oder die durch
das Reichsgeſetz gegen den unlauteren Wettbewerb vom
7. Juni 1909 getroffenen Beſtimmungen von dem Auf=
traggeber
nicht eingehalten ſind. In Zweifelsfällen hat
ſich der Gerichtsvollzieher an das ihm vorgeſetzte Amts=
gericht
zu wenden (§ 24 der Gerichtsvollzieherordnung),
dem es überlaſſen bleibt, vor ſeiner Entſcheidung die zu=
ſtändige
Handelskammer gutächtlich zu hören.
Infolge der ſtarken Inanſpruchnahme des Güter=
wagenparks
durch die Heeresverwaltungen müſſen ſeitens
der Eiſenbahnverwaltung Maßnahmen getroffen werden,
um den Herbſtverkehr nur einigermaßen bewältigen zu
können. Es ſoll vor allem das Ladegeſchäft möglichſt be=
ſchleunigt
werden. Von einer allgemeinen Herabſetzung
der Ladefriſten wird zunächſt abgeſehen, es ſollen
dieſe Friſten jedoch ſowohl für Privatanſchlüſſe wie auch
für den Freiladeverkehr gekürzt werden, wo dies nach
Lage der örtlichen Verhältniſſe zweckmäßig erſcheint. So
muß darauf gerechnet werden, daß ſich die Verkehrs=
intereſſenten
mit derartigen Maßnahmen der Eiſenbahn=
verwaltung
, welche eine Beſchleunigung des Wagen=
umlaufs
herbeiführen ſoll, möglichſt abfinden.

Stadtverordnetenverſammlung.
-g. Darmſtadt, 22. Oktober.

14. Sitzung.
Der Oberbürgermeiſter eröffnete die Sitzung um
¾44 Uhr mit folgenden
Mitteilungen:
Der Vorſitzende gedenkt zunächſt des Ablebens des
Beigeordneten, Großh. Baurats Jaeger, und widmet
ihm Worte ehrenden Gedächtniſſes.
Herr Stadtv. Lehr hat für die ihm anläßlich ſeines
40jährigen Jubliäums als Stadtverordneter und ſeines
75. Geburtstages ausgeſprochenen Glückwünſche und die
Ueberreichung eines Ehrengeſchenks ſeinen Dank aus=
geſprochen
.
Der Oberbürgermeiſter der Stadt Königsberg
hat für die bewilligte Beihilfe von 5000 Mk. zum
Beſten der durch den Krieg geſchädigten Gemeinden in
Oſtpreußen gedankt.
Der Ortsverband Darmſtadt der Genoſſenſchaft deut=
ſcher
Bühnenangehörigen hat dem Oberbürger=
meiſter
und den Herren Stadtverordneten den Dank aus=
geſprochen
für die hochherzige und vornehme Geſinnung,
die die Stadtverwaltung und=Vertretung in der Be=
handlung
der Theaterfrage bekundet hat.
Der Verein für Verbreitung von Volksbildung hat zu
dem am Donnerstag, 29. Oktober d. Js., im Feſtſaal der
Turngemeinde ſtattfindeneen Vaterländiſchen Abend, deſſen
Reinertrag der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt zu=
fließen
ſoll, eingeladen.
Der Oberbürgermeiſter gibt Kenntnis von der ab=
lehnenden
Entſcheidung des Großh. Miniſteriums
des Innern auf einen Antrag der Stadtverwaltung, der
eine Erhöhung des Staatsbeitrags zu den
perſönlichen Koſten des Polizeiaufſichts=
perſonals
durch Einbeziehung der Ruhegehalte in die
perſönlichen Koſten bezweckte.
Unter Bezugnahme auf eine Mitteilung des Herrn
Stadtv. Hammann in einer der letzten Sitzungen der
Stadtverordneten=Verſammlung über die angebliche
Ein führungvon Ueberſtunden bei dem Militär=
bauamt
während der Mobilmachungstage, ſtellt der Vor=
ſitzende
an Hand der eingeholten Auskunft den Sachver=
halt
richtig.
Herr Beigeordneter Ekert gibt Kenntnis von den
durch die Gas= und Waſſerwerks=Deputation in der Zeit
vom 1. April bis 30. Sept. 1914 zur Ausführung geneh=
migten
Gas= und Waſſerrohrleitungen.
Herr Beigeordneter Ekert teilt ferner mit, daß die
Königl. Bergwerksdirektion Saarbrücken nicht in der Lage
iſt, während der Kriegszeit den vollen Gaskohlen=
bedarf
des Gaswerks anzuliefern und daß deshalb mit
Zuſtimmung der Gaswerks=Deputation 10000 Tonnen
Gaskohlen von der Firma Thyſſen beſchafft worden ſind.
Stadtv. Werner hat Grüße vom Kriegsſchauplatz
aus Roye geſandt.
Die Kartoffelpreiſe
Stadtv. Delp fragt, was die Stadtverwaltung zu
tun gedenkt, um der gewaltigen Preisſteigerung der Kar=
toffeln
entgegenzutreten. Es ſei feſtgeſtellt, daß, durch die
feſtgeſetzten Höchſtpreiſe veranlaßt, überhaupt keine Kar=
toffeln
mehr auf den Maxkt gebracht werden. Er möchte
vorſchlagen, ob es nicht möglich ſei, daß die Stadtverwal=
tung
ſich mit anderen Kommunalverwaltungen an das
Militär=Kommando wendet, daß von dieſer Stelle andere
Maßnahmen ergriffen werden, um die Verſorgung der
Bevölkerung mit Kartoffeln ſicher zu ſtellen. Stadtv.
Saeng bringt dieſelben Klagen zum Ausdruck. Der
Preis von 7,50 Mark ſei ſchon an ſich hoch genug.
Stadtv. Jung iſt der Anſicht, daß die Landwirte durch
Mangel an Arbeitskräften und Pferden dazu veranlaßt
werden, mit dem Verkauf der Kartoffeln zurückzuhalten.
Für ein ganzes einheitliches Produktionsgebiet müßte ein
einheitlicher Höchſtpreis feſtgeſetzt werden. Der Ober=
bürgermeiſter
bemerkt, daß man ſich von vornherein
darüber klar war, daß es ſich um eine außerordentlich
ſchwierige Frage handelt. Aber trotz aller Schwierigkeit
iſt alles Mögliche von der Stadtverwaltung getan wor=
den
, um eine Entſcheidung zu ſichern. Schon Mitte Auguſt
wurde an das Miniſterium der Antrag geſtellt, Höchſtpreiſe
feſtzuſetzen. Die Stadtverwaltung war von vornherein
der Ueberzeugung, daß es zwecklos ſei, daß Höchſtpreiſe
von einzelnen Bürgermeiſtereien oder Kreisräten feſtgeſetzt
würden. Deshalb mußte dahin gewirkt werden, daß dieſe
Maßnahmen allgemein für einen größeren Bezirk und ſo=
fort
ergriffen würden. Es wurde dem Großh. Miniſterium

gegenüber auch betont, daß die Feſtſetzung von Höchſtprei= ſpäter immer ſchwieriger würde. Das Reichsamt dess
Innern, mit dem auch Verhandlungen geführt wurden,
hat vor einigen Tagen erklärt, daß es außerſtande ſei,
Preiſe für das ganze Reichsgebiet feſtzuſetzen, ohne ver= Unterſchiede zu treffen für die einzelnen Qualiss
täten und einzelnen Landesteile. Die Stadtverwaltun
hatte ſich auch mit Frankfurt in Verbindung geſetzt, undd
auch hier war die Anſicht vertreten, daß eine Regelung
nur möglich ſei, wenn ſie für alle Kreiſe geſchehe. Dass
Miniſterium war dann in der letzten Woche geneigt, einex
Entſcheidung dahin zu treffen, daß die Höchſtpreiſe fürk
das ganze Land auf 5,50 Mk. pro Malter gelten ſollen.
Daraufhin wurde von allen Verwaltungsbehörden all= erklärt, daß dies den tatſächlichen Verhältniſſen kei= entſpreche und einen Schlag ins Waſſer bedeutenn
würde, wenn nicht gleichzeitig ganz radikale Maßnahmenn
ergriffen würden, um die Verſorgung ſicher zu ſtellen, wie?
Feſtſtellung der Vorräte und deren Ankauf, ſowie die Er= eines Ausfuhrverbotes. Am Montag fand wie= eine Sitzung ſtatt, bei der man allgemein der Anſicht!
war, daß ein Notſtand vorliege. Unter den Landwirten!
herrſche eine Aufregung, da viele Händler auf dem Lande
umherziehen, um Kartoffeln aufzukaufen. Weiter trägt
dazu auch bei, daß Anfragen von Preußen kommen,da
insbeſondere in Brandenburg die Kartoffelernte nicht gu
geraten iſt.
Stadtv. Haury nimmt Stellung zu einem in den
Heſſiſchen Volksfreund veröffentlichten offenen Brief und
ſtellt die darin erhobenen Behauptungen in Abrede,
Straßenbahnſchmerzen.
Stadtv. Schönberger wünſcht, daß in derMt
tagszeit von 122 Uhr in der Heidelberger Straße mehl
Wagen verkehren. Der Oberbürgermeiſter weiſt daralſ
hin, daß durch die vielen Einberufungen die Heag zu ihren
eigenen Bedauern nicht in der Lage war, den 7½=Minmn=
Verkehr aufrecht zu erhalten. Von ihrem geſame
Perſonial ſtehen 154 Leute im Felde. Es ſeien bereits
bis 50 neue Schaffner eingeſtellt, und fortgeſetzt erfolgen
weitere Neueinſtellungen. Es ſollte auch auf dieſer Line
der 7½=Minuten=Verkehr ſchon wieder aufgenommen me=
den
. Stadtv. Dr. Bender beſtätigt, daß die Line
durch die Heidelberger Straße die erſte war, für died
7½=Minuten=Verkehr wieder eingeführt werden ſollte
Stadtv. Sames bringt Beſchwerden wegen der
bindung nach dem Johannesviertel. Stadtv. Han
mann wünſcht, daß nun auch die Linie durch die Pal
kratiusſtraße vollendet werde. Beig. Ekert bemen
daß dieſe Arbeiten ſofort wieder aufgenommen würde
wenn genügend Fuhrwerk vorhanden ſei. Auch der Oba
bürgermeiſter betont, daß die Heag ſelbſt das größte In
tereſſe daran habe, den Betrieb in möglichſt großem Un
fange zu führen, ebenſo natürlich an der Fertigſtellung
Linie in das Martinsviertel. Stadtv. Pickert rüßh
daß die Uhren mit elektriſchem Antrieb häufig nichtin
Ordnung ſeien. Ferner ſei es unverſtändlich, warum man
das Pförtchen nach dem Herrngarten an der Frankfurler
Straße geſchloſſen halte.
Es wird hierauf in die Tagesordnung eingetreten
Geſuche um Befreiung von baupolizei
lichen und anderen Beſtimmungeng
Die Militärverwaltung beabſichtigt, auf dem Grund
ſtück Riedeſelſtraße 75 einen Krankenſtall zu errich=
ten
. Dieſer ſoll einen Abſtand von 3,36 Meter von dem
auf dem gleichen Grundſtück vorhandenen Stallgebäudeer=
halten
. Da nach § 32 Abſatz 6 der Baupolizeiordnung
zwiſchen ſolchen Gebäuden ein freier Abſtand von 5 Meter
liegen bleiben muß, iſt Befreiung von dieſer Beſtimmung
erforderlich. Mit Rückſicht darauf, daß der Abſtand inab=
ſehbarer
Zeit bei Erweiterung des Stalles überbaut wer=
den
ſoll, befürwortet die Stadtverwaltung das Geſus
Es berichtet hierüber Stadtv. Haury.
Die Militärverwaltung beabſichtigt, auf dem Grund
ſtück der Doppelkompagnie=Kaſerne an der Holzhofallee
eine ge ſchloſſene Umwehrung zu errichten. Hie
zu iſt Befreiung von den Beſtimmungen in § 34 der Ball=
polizei
=Ordnung erforderlich. Da die Ausführung einel
geſchloſſenen Umwehrung aus militäriſchen Gründenn
wendig iſt, wird das Geſuch befürwortet. Es berichte
Stadtv. Wagner.
Die Militärverwaltung beabſichtigt die Errichtun
einer Rauhfutterſcheune mit Wieghaus pp. an der Eſcholle
brücker Straße jenſeits der Bahn, wozu weil außel
halb des Bebauungsplanes liegend die Befreiung von
der Beſtimmung in § 5 des Ortsbauſtatuts erforderlich
iſt. Der Oberbürgermeiſter befürwortet dieſe Befreiung
Es berichtet Stadtv. Haury.
Ein Gaſtwirt ſucht um Befreiung von der Beſtimmung
in § 4 der Ortsbauſatzung über die Anlage und Benutzung
der Vorgärten vom 26. Oktober 1907 für Bismarckſtraße
82 nach. Die Stadtverwaltung beantragt Befürwortung
des Geſuchs. Es berichtet Stadtv. Lindt. Sämtliche
Geſuche werden genehmigt.
Die Straße nach dem Nikolaiweg.
Der Bezirksverein Nordoſt hat um Schaffung einer
Treppenanlage in der Straße auf der Oſtſeite des
Alicehoſpitals von der Dieburger Straße nach dem Niko=
laiweg
nachgeſucht. Mit Rückſicht darauf, daß die Aen=
derung
der Straße nicht als dringlich bezeichnet werden=
kann
, beantragt der Oberbürgermeiſter, ſie zunächſt in
ihrem derzeitigen Zuſtande zu belaſſen. Berichterſtatten
Stadtv. Wagner. Stadtv. Kahn wünſcht eine Trep=
penanlage
, da die Straße durch Fuhrwerk ja doch nicht
benutzt werden kann. Der Antrag des Oberbürger=
meiſters
wird angenommen.
Das Ortsbauſtatut für die Mathilden=
höhe
.
Gegen das von der Stadtverordneten=Verſammlung
gutgeheißene Ortsbauſtatut für den Stadtteil zwiſchen
Mathildenhöhe und Odenwaldbahn wurden zwei Einwen=
dungen
erhoben, und zwar: 1. gegen die geſchloſſene Bau=
weiſe
, 2. gegen das Verbot der Errichtung von Hinter=
und Seitengebäuden zu Wohn= oder gewerblichen Zwecken
Stadtv. Lindt berichtet über die Einwendungen. Das
Großh. Kabinett wünſcht eine geſchloſſene Bauweiſe. Der
Hochbauausſchuß hat ſich aber für die offene Bauweiſe
entſchloſſen. Nach kurzer Beſprechung wird das Ortsbau=
ſtatut
gutgeheißen. Für den
Betrieb der Induſtriegleisanlage
von der Weiterſtädter Straße nach Norden bis zum Grä=
fenhäuſer
Weg wird der Erlaß einer Polizeiverordnung
notwendig. Vom Großh. Polizeiamt wurde nach Ver=
handlungen
mit dem Eiſenbahnbetriebsamt ein Entwurf
hierfür vorgelegt, der ſich ähnlichen früheren Verordnun=
gen
, die ſich bewährt haben, anſchließt. Der Entwurf wird
nach dem Bericht des Stadtv. Lindt gutgeheißen.
Punkt 8 und 9 werden abgeſetzt.
Die Behandlung der Friſtgeſuche,
die ſeither der Stadtkaſſe übertragen war, muß während
der Kriegszeit eine Aenderung erfahren, weil nach Zahl

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Nummer 292.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Seite 5.

Art der Geſuche die Verantwortung für die Beſchei=
niyg
einzelner Fälle von der Stadtkaſſe allein nicht über=
bormen
werden kann. Es wird die Bildung eines be=
lundderen
Ausſchuſſes vorgeſchlagen, der, unter Zu=
lenung
des Stadtkaſſevorſtandes, über die vorzulegenden
llichtigeren Geſuche Entſcheidung fällen ſoll. Der Ausſchuß
lind nach dem Vorſchlag des Oberbürgermeiſters ge=
Lählt.
Für die Elſaß=Lothringer
llild ebenſo, wie für Oſtpreußen geſchehen, ein Betrag
= 5000 Mark bewilligt.
pe Gebührenordnung zur Friedhofs= und
Begräbnis=Ordnung
mnanlaßt eine lebhafte Beſprechung. Die Gebührenord=
luag
wird dann mit geringen Abänderungen gegen eine
tumme gutgeheißen.
eſammenlegung von Gelände an der Hei=
denreichſtraße
.
Zwecks Schaffung regelrechter Bauplätze in dem nörd=
der
Roßdörfer Straße und öſtlich der Heidenreich=
räße
gelegenen Baublock wurde mit den Beteiligten eine
buſammenlegung ihrer Grundſtücke vereinbart. Es wird
en ntragt, der Zuſammenlegung zuzuſtimmen. Das ge=
hoeht
nach dem Bericht des Herrn Stadtv. Lindt.
e Verpflegung verwundeter Offiziere
im Städt. Krankenhaus.
Der Herr Oberbürgermeiſter führt zu dieſem Punkte
us: Mit dem Landesverein vom Roten Kreuz wurde ein
trrtrag abgeſchloſſen, durch die die Verpflegung verwun=
euer
Offiziere und Mannſchaften im Kriegsfalle geregelt
urrde. Es war dabei vorgeſehen, daß den Offizieren
arpflegung 2. Klaſſe gewährt werde, dabei iſt die Unter=
rungung
von mehreren Offizieren in einem Zimmer vor=
ehehen
. Nun iſt von älteren Offizieren die Bitte ausge=
nochen
worden, daß ſie ein Zimmer für ſich haben möchten.
d. dieſem Wunſch auch in anderen Städten Rechnung
er ragen wurde, konnte man ſich dem hier nicht verſchlie=
ein
. Es wurde dadurch eine Abänderung des Vertrags
ötig dahin, daß die Verpflegung im Einzelzimmer 6 Mk.
und 5 Mark koſten ſolle. Dabei ſollen alle Offiziere ein=
eütliche
Koſt erhalten. Die Verpflegung wird aus Mit=
ſehm
des Roten Kreuzes gewährt. Der Abänderung
durde von der Verſammlung zugeſtimmt.
Hiermit iſt die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung
eigen 6 Uhr erledigt.

Preußiſcher Landtag.

* Berlin, 22. Okt. Das preußiſche Abgeordneten=
auts
trat heute nachmittag 2 Uhr zu einer kurzen
Elingung zuſammen. Präſident Dr. Graf Schwerin=
iöwitz
eröffnet die Sitzung und erbittet, indem ſämt=
ichse
Abgeordnete, einſchließlich der Sozialdemokraten, ſich
rheben, die Ermächtigung des Hauſes, der Kaiſerin die
zlickwünſche des Hauſes zum Geburtstage darbringen
ul dürfen. Der Präſident bemerkt weiter: Das Haus hat
en Tod zweier treuer Mitglieder zu beklagen. Der Abg.
diaſenelever iſt nach Mitteilung des Kommandeurs
es 171. Infanterie=Regiments am 9. September in Fran=
eich
auf dem Felde der Ehre gefallen. Er hat dem Hauſe
eit Beginn dieſer Legislaturperiode angehört. Am 16.
Scptember iſt der Abg. Bauer (konſ. 3. Merſeburg) ver=
torben
. Das Haus ehrt das Andenken der Verſtorbenen
unrch Erheben. Der Abg. v. Renventlow (konſ. 7. Schles=
gg
=Holſtein) hat ſein Mandat niedergelegt. Das Haus
ritt hierauf in die Tagesordnung ein, deren erſter
5y genſtand iſt die erſte, zweite und dritte Beratung des Ge=
letzentwurfes
zur Abänderung des Geſetzes, be=
refffend
die Feſtſtellung des Staatshaus=
iltsetats
für das Jahr 1914 vom 3. Juni 1914.
Vizepräſident des Staatsminiſteriums Dr. Delbrück:
llss Sie im Juni dieſes Jahres Ihre Arbeiten abbrachen,
jetſchah es in der Annahme, daß Sie in der Lage ſein
wiürden, ſie im November wieder aufzunehmen. Dieſe
baoffnung hat ſich nicht erfüllt. Das Schickſal hat es an=
ders
beſchloſſen. Der Haß und die Mißgunſt unſerer
ſachbarn hat Deutſchland in einen Krieg um Sein und
ſöchtſeini verwickelt. Seine Majeſtät der Kaiſer befindet
dg inmitten ſeiner ſiegreich fechtenden Truppen. Der
Reichskanzler und Miniſterpräſident hat ihn begleitet, und
o fällt es mir zu, anſtelle des letzteren, der lebhaft be=
dauert
, verhindert zu ſein, heute in dieſem Saale zu er=
cheinen
und zwei Vorlagen vor Ihnen zu vertreten, die
mes der Krieg aufgenötigt hat. Bevor ich dies aber tue,
nttledige ich mich eines Allerhöchſten Auftrages (die Mit=

glieder des Hauſes und der Regierung erheben ſich von
den Plätzen), indem ich dem Hauſe die herzlichſten Grüße
unſeres geliebten Kaiſers und Königs übermittle, die mir
vor kurzem, als ich im Hauptquartier weilte, dort auf=
getragen
worden ſind. Von den beiden Vorlagen, die
ſich in Ihren Händen befinden, iſt die wichtigſte diejenige,
die einen Kredit von 1½ Milliarden erfordert.
Ein Teil des Kredits iſt beſtimmt, die Löcher auszufüllen,
die der Krieg in die Einnahmen des Staates naturgemäß
geriſſen hat und weiter reißen wird. Er ſoll die Mög=
ichkeit
geben, die Verwaltung des Staates ordnungsmäßig
weiterzuführen. Darüber hinaus iſt es eine unſerer wich=
tigſten
Aufgaben, die Hemmungen, die der Krieg un=
ſerem
Wirtſchaftsleben auferlegt, nach Möglichkeit zu be=
ſeitigen
und die mit dieſen Hemmungen verbundenen Nach=
teile
nach Möglichkeit abzuſchwächen. Vor allem gilt es
hier, der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern und die
Not zu lindern, die ſie zu begleiten pflegt. Hiervon ab=
geſehen
, ſollen aber auch ſtaatliche Notſtands=
arbeiten
in Angriff genommen werden. Mit ſchmerz=
licher
Teilnahme haben wir erfahren müſſen, daß bei dem
ſchweren Kampf an zwei Fronten die Provinz Oſt=
preußen
, in die der Feind eingedrungen war, von der
Kriegsnot auf das Härteſte betroffen wurde. Wie es
Seine Majeſtät der Kaiſer und König in ſeiner warm=
herzigen
öffentlichen Kundgebung betont hat, iſt es ein
ſelbſtverſtändlicher Akt der Dankbarkeit des Vaterlandes
gegen die ſchwergeprüfte Bevölkerung, daß ihr der Scha=
den
in vollem Umfang erſetzt und daß den betroffenen
Landesteilen wieder zu dem früheren Wohlſtand verholfen
wird. (Lebhafter Beifall. Vorbehaltlich der Erſatzpflicht
des Reiches war es eine unabweisbare Pflicht des preu=
ßiſchen
Staates, ſofort eine umfangreiche Hilfsaktion ein=
zuleiten
. Wie hoch ſich die Koſten des Wiederaufbaues
der Provinz Oſtpreußen und der in Mitleidenſchaft ge=
zogenen
Teile von Weſtpreußen belaufen werden, läßt ſich
heute noch nicht überſehen. Wir ſind aber der Meinung,
daß Veträge bis zu 400 Millionen Mark be=
reitgeſtellt
werden müſſen. Während draußen unſere Heere
kämpfen und bluten, iſt es unſere Pflicht und Aufgabe,
das Land in allen Hilfsquellen urtüchtig und leiſtungs=
fähig
zu erhalten und die in der Heimat Zurückgeblie=
benen
vor Not und Sorge zu bewahren. Ein jeder weiß,
daß wir die Waffen nicht eher aus der Hand legen dür=
fen
, als wir einen Sieg erkämpft haben, der uns die
Bürgſchaft für einen dauernden Frieden gibt. Ein jeder
weiß aber auch, daß wir die Kraft und die Mittel haben,
durchzuhalten, bis dieſer Sieg unſer iſt.
Abg. Hirſch=Berlin (Soz.): Namens meiner Freunde
habe ich zu erklären, daß die ſozialdemokratiſche Partei
mit den Grundgedanken der Vorlagen ein=
verſtanden
iſt. Unter den in Ausſicht genommenen
Arbeiten vermiſſen wir den Mittellandkanal. Die Ange=
hörigen
der Kriegsteilnehmer müſſen durch die Unterſtützung
in den Stand geſetzt werden, nicht nur notdürftig ihr
Leben zu friſten. Dann fordern wir aber auch die Auf=
hebung
aller beſtehenden Ausnahmegeſetze, damit alle
Staatsbürger ohne Anſehen der Nationalität gleichberech=
tigt
ſind. In erſter Linie fordern wir auch Aufhebung
des Dreiklaſſenwahlſyſtems und Einführung des allge=
meinen
, gleichen und geheimen Wahlrechts.
Eine weitere Debatte findet nicht ſtatt. In zweiter
und dritter Leſung wird darauf die Vorlage ohne
Diskuſſion erledigt und in der Geſamtabſtim=
mung
einſtimmig angenommen. Präſident: Ich
ſtelle feſt, daß die Genehmigung, ſoweit ich überſehen kann,
einſtimmig vom Hauſe angenommen iſt. (Stürmiſcher all=
ſeitiger
Beifall.) In einmaliger Beratung wird darauf
die Notforderung betreffs eines vereinfachten Enteig=
nungsverfahrens
zur Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit
und zur Beſchäftigung von Kriegsgefangenen einſtimmig
nachträglich genehmigt. Sodann erteilt das Haus, eben=
falls
ohne Diskuſſion, einſtimmig dem Antrage des
Staatsminiſteriums an das Abgeordnetenhaus auf Er=
teilung
ſeiner Zuſtimmung zur Vertagung des
Landtages bis zum 9. Februar 1915 auch die ver=
faſſungsmäßige
Zuſtimmung. Damit iſt die Tagesord=
nung
erledigt. Um 4 Uhr fand eine neue Sitzung zur
Entgegennahme einer königlichen Verordnung betreffs die
Vertagung des Landtages ſtatt.

Handel und Verkehr.

* Von dem auf 4,25 Millionen Mark feſtgeſetzten, mit
25 Prozent eingezahlten Grundkapital der Kriegswoll=
Bedarfs=Akt.=Geſ. in Berlin haben das meiſte

die Militärtuchfabriken gezeichnet, insgeſamt etwa 30 Fir=
men
in ganz Deutſchland. Der Aufſichtsrat beſteht
aus den Herren Kommerzienrat Fritz Rechberg (Berlin=
Luckenwalde), Kaufmann Bruno Schulze (Berlin), Fa=
brikant
Quandt (Pritzwalk), Kommerzienrat Koswig
(Finſterwalde), Fabrikant Oehlert (Neuſtadt), Fabrikant
Ulrich (Werdau), Fabrikant L. Arzt (Michelſtadt), Fa=
brikant
Fähndrich (Luckenwalde) und Kommerzienrat
Müller (Kamenz). Der Vorſtand wird gebildet aus den
Herren Fabrikant Pariſer (Berlin=Luckenwalde) und Kauf=
mann
Hebel (Berlin). Aufſichtsrat und Vorſtand erhalten
keine Vergütung. Der geſamte Gewinn der Geſellſchaft
wird der Militärbehörde zur Verfügung geſtellt. Die Ein=
zahlung
des Kapitals erfolgte wie im Falle der Kriegs=
metallgeſellſchaft
bei der Berliner Handelsgeſellſchaft. Die
Einzahlungen für die Kriegschemikaliengeſellſchaft wur=
den
bei der Dresdner Bank geleiſtet.

Landwirtſchaftliches.

Schlachtviehmarkt Darmſtadt. Schweine=
markt
am 21. Oktober. Auftrieb 244 Schweine. Preiſe
1. Qual. pro 50 Kg. Schlachtgewicht 83 Mk., 2. Qual.
82 Mk., 3. Qual. 81 Mk. Marktverlauf: mäßig, Ueber=
ſtand
. Schweinemarkt am 22. Oktober. Auftrieb 208
Schweine. Preiſe 1. Qual. pro 50 Kg. Schlachtgewicht
83 Mk., 2. Qual. 82 Mk., 3. Qual. 81 Mk. Marktverlauf:
rege, Ueberſtand. Kälbermarkt am 22. Oktober.
Auftrieb 138 Kälber, 2 Schafe. Preiſe 1. Qual. pro 50 Kg.
Lebendgewicht 60 Mk., 2. Qual. 56 Mk., 3. Qual. 50 Mk.
Marktverlauf: drückend.
Frankfurt a. M., 21. Okt. (Viehhof= Markt=
bericht
.) Auftrieb: 2015 Schweine. Preiſe für 1 Zentner
Lebendgewicht (Schlachtgewicht) in Mark. Schweine:
a) u. b) 6264 (7880), c) u. d) 6164 (7780). Markt=
verlauf
: mittelmäßig, bleibt Ueberſtand.
Kartoffel: en gros 6.007.00 Mk., en detail
7.508.50 Mk.

Der Hochverratsprozeß in Serajewo.

* Serajewo, 22. Okt. Heute wurde wiederum eine
große Anzahl Zeugen vernommen. Es wurden Teile eines
Buches der Narodna Odbrana verleſen, aus denen hervor=
geht
, daß in Bosnien und der Herzegowina der Kampf
für die Narodna Odbrana durch den ſerbiſchen Verein
Provjeta in Serajewo geführt wurde. Weiterhin dien=
ten
den Zwecken der Narodna Odbrana die wirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaften, Leſevereine, Antialkoholvereine
und Geſangvereine. Die Narodna Odbrana vereinigte
alle ſerbiſchen Sokolvereine. In Bosnien und der Herze=
gowina
gehörten der Vereinigung 22 Sokolvereine und
ferner Vereine in Dalmatien und Bacska an. Aus dem
Protokoll über die Gutachten der Sachverſtändigen bezüg=
lich
der Bomben wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um bei der
ſerbiſchen Armee verwandte Handgranaten handelt, die
von derſelben Konſtruktion ſind, wie die in Brcko vorge=
fundenen
, den Sachverſtändigen aus einer früheren Unter=
ſuchung
her bekannten Granaten, die in dem Original=
makulaturpapier
des Kragujewacer Arſenals eingewickelt
waren. Derartige Handgranaten ſind außer in Serbien
nirgends in Europa in Verwendung.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, den 22. Oktober.

Zum erſten Male:
Cheodor Körner.
Vmterländiſche Oper in einem Vorſpiel und 4 Bildern
von Alfred Kaiſer.
W-l. Die volkstümlich=vaterländiſche Oper Theodor
Kiörner von Alfred Kaiſer behandelt das letzte
Lübensjahr Theodor Körners vom 17. Auguſt 1812 bis
zum 26. Auguſt 1813. Die Handlung beginnt mit der
Aufführung von Körners Toni im Burgtheater in Wien,
blhandelt ſeine unglückliche Liebe zu der Wiener Schau=
ſpäelerin
Antonie Adamberger und die ideale Liebe der
eillen Chriſtine Hofer zu dem Dichter, dem ſie als Schwe=
ſtar
in den Krieg folgt und den ſie betrauert, als er bei
Stchwerin den Heldentod auf dem Schlachtfelde ſtirbt.
Da kein Textbuch zu der Oper ausgegeben und der
Imnhalt nicht bekannt war, mußte man ihn aus den ge=
ſunmngenen
Worten konſtruieren, was nicht immer möglich
kwaar, da man nur wenig verſtand und darüber manchmal
Verzweiflung geraten konnte.
Der Held der Oper erſcheint hier weniger als Helden=
jümgling
und als Freiheitsheld obwohl er mit den
Worten: Für die Freiheit, für die Ehre, für das deutſche
Lraterland ſtirbt denn als ſentimentaler Dichter und
uaglücklichen Liebhaber und entſpricht nicht dem Ideal,
das wir uns von dieſem deutſchen Heldenjüngling ge=
billdet
haben.
Die Muſik iſt im allgemeinen auf den lyriſch=elegiſchen
Ton geſtimmt, der dem zweifachen Liebesverhältnis und
dam ſchmerzlichen Verzicht auf den Beſitz des Geliebten
ſunnd der Geliebten entſpricht. Dieſer Konflikt zwiſchen der
Lebe und der Treue zum Vaterland verleiht der Oper
inn zweiten Teil ihren tragiſchen Grundton, der im letzten
Akte ſo geiſteigert iſt, daß er den Heldentod des Jünglings
faſſt der Glorie beraubt. Muſikaliſch dürfte dieſer Akt an
ſich am höchſten zu bewerten ſein, obwohl es der Oper
zuim Vorteil gereichen würde, wenn die triviale Rolle des
Aerneth aus dieſem Schlußakt ganz geſtrichen würde. Das
Vgorſpiel, das dreiviertel Stunden in Anſpruch nimmt, iſt

etwas lang ausgedehnt. Im Gegenſatz zu dem zweiten
Bilde, in dem ein trauriges Lied von Liebe und Ent=
ſagung
geſungen wird, iſt das dritte Bild, das in einem
Reſtaurationsgarten in Döbling ſpielt, und in dem nach
dem Dreivierteltakt getanzt, getrunken und gerauft wird,
auf den heiteren Volkston geſtimmt. Dieſer Akt erzielte
von allen den bedeutendſten und einen ſtarken Erfolg.
Das nächſte Bild in der Auguſtinerkirche in Wien, in dem
die ausziehenden Freiſchärler und ihre Fahne vom Pfar=
rer
geſegnet werden, bildet in ſeiner religiöſen Grundſtim=
mung
einen Kontraſt zu dem vorhergegangenen. An
dieſe Szene ſchließt ſich die Losſagung der Antonie von
Körner, der ſein Beſitz mehr gilt, als das Vaterland. In
dem ſchon erwähnten letzten Akt ſind Lieder von Theodor
Körner in die Muſik eingeflochten. Ueber ihm liegt die
Stimmung einer düſteren Todesahnung, obwohl wir uns
die tapferen Lützower vor der Schlacht gern anders vor=
ſtellen
, als ſie hier geſchildert ſind.
Die Titelpartie ſang Herr Becker mit unverwüſt=
licher
ſtimmlicher Friſche und Ausdauer und unbedingter
Sicherheit; in der Darſtellung der Rolle unterſtrich er aber
das Sentimentale noch mehr, anſtatt es, wie erwünſcht,
in Parentheſe zu ſetzen. Die Partie der Antonie gelangte
durch Frau Marx, die ſtimmlich, geſanglich und darſtelle=
riſch
allen Anforderungen entſprach, zu beſtmöglicher Gel=
tung
. Fräulein Feiſtle welche die dankbare Partie
der Chriſtine ſang, verfügt über ein prächtiges, allerdings
noch nicht ganz gleichmäßig ausgebildetes Tonregiſter und
eine ſchöne Bühnenerſcheinung; nur müßten ihre Be=
wegungen
noch freier und edler ſein. Die übrigen Par=
tien
ſind weniger von Bedeutung und nur epiſodiſcher
Art. Wir erwähnen von ihnen noch Frl. Jacobs als
Karoline Pichler, Herrn Semper als Joſeph von Ar=
neth
und Herrn Stephani als Frieſen.
Die muſikaliſche Leitung der Aufführung unterſtand
Herrn Kapellmeiſter Lert die ſzeniſche Herrn Regiſſeur
Nowack. Beide haben ſich um das ſchöne Gelingen der
Aufführung in erſter Linie verdient gemacht. Die Geſtal=
tung
des Bühnenbildes rührte von den Herren Hoftheater=
maler
Kempin und Maſchinendirektor Schwerdt=
feger
her. Die Inſzenierung der Oper, die beſonders
in dem Vorſpiel eine geſchickte Hand und eine bühnen=
kundige
Leitung erfordert, ſtand auf gewohnter Höhe.
Alles klappte außerdem gut. Die Oper fand eine warme
Aufnahme.

Von den Kriegsſchau=
plätzen
.

* Großes Hauptquartier, 22. Okt., vormittags. (W.
T. B. Amtlich.) Die Kämpfe am Yſerkanal dauern
noch fort. Elf engliſche Kriegsſchiffe unterſtützen die
feindliche Artillerie. Oeſtlich von Dixmuiden wurde
der Feind zurückgeworfen; auch in der Richtung Ypern
drangen unſere Truppen erfolgreich vor.
Die Kämpfe nordweſtlich und weſtlich Lille waren
ſehr erbittert. Der Feind wich aber auf der gan=
zen
Front langſam zurück.
Heftige Angriffe aus der Richtung Toul gegen die
Höhen ſüdlich Thiaucourt wurden unter ſchweren Ver=
luſten
für die Franzoſen zurückgeworfen.
Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß der engliſche Ad=
miral
, der das Geſchwader vor Oſtende befehligte, nur
mit Mühe von der Abſicht, Oſtende zu beſchießen, durch
die belgiſche Behörde abgebracht wurde.
Auf dem nordöſtlichen Kriegsſchauplatz folgen
Teile unſerer Truppen dem weichenden Gegner in Rich=
tung
Oſſowiec. Mehrere hundert Gefangene und Ma=
ſchinengewehre
fielen in unſere Hände. Bei War=
ſchau
und in Polen wurde geſtern nach dem unent=
ſchiedenen
Ringen der letzten Tage nicht gekämpft. Die
Verhältniſſe befinden ſich dort noch in der Entwicklung.
* London, 22. Okt. Die Admiralität gibt bekannt:
Die Monitoren Severn, Humber und Merſey nahmen
letzthin an den Operationen an der belgiſchen
Küſte teil und feuerten auf den rechten Flügel der
Deutſchen. Ferner ſetzten ſie zur Unterſtützung der Ver=
teidigung
von Nieuport eine Abteilung Schnellfeuerge=
ſchütze
an Land. Bei den Operationen wurden ein Leut=
nant
getötet, drei Mann verwundet und ſechs Mann wer=
den
vermißt.

Die Kämpfe in Belgien.

* Amſterdam, 22. Okt. Telegraaf meldet aus
Sluis vom 21. Okt.: In der letzten Woche beſetzten
40000 Deutſche die Stadt Rouſſelaer in Weſt=
flandern
; ſie wurden darauf zur Verſtärkung nach Nieuw=
poort
und Dixmuiden geſchickt. Sie ließen nur 100 Mann
zurück. Am Morgen kamen von Ypern 200 franzöſi=
ſche
Dragoner, die nach einem langwierigen Gefecht
die Deutſchen aus Roußelaer vertrieben. Abends kamen
von Ypern einige tauſend Franzoſen, beſetzten die Stadt,
ſtellten Kanonen in den benachbarten Gehöften auf und
errichteten nachts Barrikaden in den Straßen und auf dem
Markt. Sie ſtellten die Maſchinengewehre in den Türen,
in den Eckhäuſern und hinter den landesüblichen hohen
Briefkäſten auf. Am Montag früh kamen deutſche Truppen
von Brügge und Gent und ſtellten ihre Kanonen in Hoog=
leden
, Ardoye und Tſeghet auf. Sie hatten gute Stellun=
gen
, beſonders in Hoogleden, da das Dorf auf einem =
gel
, achtzig Meter höher als die 5 Kilometer entfernte
Stadt liegt. Bald fanden Vorpoſtengefechte am Kanal
ſtatt. Die Franzoſen eröffneten ein Artilleriefeuer. Die
Deutſchen beſchoſſen die Stadt. Deutſche Infanterie rückte
vor und nahm Deckung bei den Wagen der Rangier=
ſtation
Baveren und bei Roußelaer. Die Franzoſen ſchoſ=
ſen
die Wagen über den Haufen, aber es gelang den
Deutichen, in die Stadt einzurücken. Es ent=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Nummer 292.

ſtand ein wütendes Straßengefecht; die
Franzoſen mußten zurückweichen, aber in gu=
ter
Ordnung mit allen Kanonen. Sie gingen nur bis
Oſt=Nieuwkerke zurück, fünf Kilometer von der Stadt. Die
Deutſchen beſetzten Roußelaer und brannten eine ganze
Straße ab, um eine Feuerlinie für ihre Artillerie zu er=
halten
. Am Dienstag früh wurde der Kampf erneuert;
die Engländer kamen den Franzoſen zu Hilfe. Den gan=
zen
Tag wurde heftig gekämpft.
* Amſterdam, 22. Okt. Nieuwes van den Dag
melden von geſtern aus Maaſtricht: Zwei Zeppeline
flogen heute über Lüttich in der Richtung Antwerpen.

Die Deutſchen in Marokko.

* Berlin, 22. Okt. Wie amtlich ermittelt iſt, hat ſich
die Nachricht beſtätigt, daß eine Anzahl von den in Ma=
rokko
lebenden Deutſchen in Caſablanca vor ein
Kriegsgericht geſtellt wurden wegen angeblicher
Verſchwörung gegen das franzöſiſche Protektorat. Es
handelt ſich um folgende 14 Deutſche: Karl Fricke, Grane,
Brandt, Max Witt, Waetgen, Tönnies, Seyfert, Nehrkorn,
Mohn, Mano, Gründler, Geyer, Dobbert und Bocklan.
Die Vertretung der deutſchen Intereſſen in Marokko neh=
men
die Vereinigten Staaten von Amerika wahr. Speziell
in Caſablanca vertritt mangels eines amerikaniſchen Be=
rufsbeamten
der dortige italieniſche Konſul die deutſchen
Intereſſen. Die amerikaniſchen Behörden treten nachdrück=
lich
für unſere betroffenen Landsleute ein. Die deutſche
Regierung hat alle Schritte getan, um den in franzöſiſcher
Gewalt befindlichen Deutſchen jede nur irgend mögliche
Unterſtützung zukommen zu laſſen. Die franzöſiſche Re=
gierung
iſt davon in Kenntnis geſetzt worden, daß die
deutſche Regierung für jedes widerrechtliche Vorgehen
gegen Angehörige des Deutſchen Reiches in der rück=
ſichtsloſeſten
Weiſe Vergeltung üben werde.

Die Beſetzung der deutſchen Beſitzungen in
Ozeanien durch die Japaneſen.

* Wien 22. Okt. Zu der Beſetzung der deut=
ſchen
Inſelgruppen in Ozeanien ſchreibt die
Neue Freie Preſſe: Als die erſten deutſchen Südſeeinſeln
von den Japanern beſetzt wurden, verkündigte man in
Tokio, die Beſitzergreifung ſei nur aus militäriſchen Grün=
den
und nur vorübergehend erfolgt. Eine nunmehr veröf=
fentliche
Erklärung läßt aber die Zukunft der Beſitzfrage
völlig im Dunkeln. Die Beſetzung der drei Inſelgrup=
pen
richtet ſich in erſter Linie gar nicht gegen Deutſchland,
ſondern gegen die Vereinigten Staaten und
Auſtralien und damit gegen England. Darin liegt das
Tragikomiſche an dem britiſch=japaniſchen Bündnis, daß
es ſelbſt in einem Falle, da England Nutzen daraus zu
ziehen hofft, ſeine Spitze gegen dieſes ſelbſt richtet.

Die Behandlung der Italiener in Deutſchland.

* Rom, 22. Okt. Giornale d’Italia veröffentlicht
einen Brief aus Deltingen (Bayern), der im Namen
von 44 italieniſchen Arbeitern von dem italieniſchen Arbei=
ter
Angelo Paravia geſchrieben iſt und in dem gegenüber
den von den franzöſiſchen Blättern verbreiteten Gerüchten
erklärt wird, daß die italieniſchen Arbeiter in
Deutſchland gut behandelt würden. Diejenigen,
die in die Heimat zurückzureiſen wünſchten, hätten bereit=
willige
Unterſtützung erfahren. Der König von Bayern
ſelbſt habe in der Nähe von München 400 Italienern ein
Mahl gegeben. Paravia wünſcht, daß dieſer Brief ver=
öffentlicht
werde, um die falſchen Berichte der franzöſiſchen
Zeitungen zu widerlegen und die Familien zu beruhigen.
Er ſchließt, daß die ſeit ſieben oder acht Jahren nach
Deutſchland gekommenen italieniſchen Arbeiter immer die
gleiche Behandlung erfahren hätten.

Die Blockade der ganzen Nordſee.

* London, 22. Okt. Der Mitarbeiter der Times
für Marineangelegenheiten beſchäftigt ſich mit der Frage
der Blockade der ganzen Nordſee für die neu=
trale
Schiffahrt. Er geht dabei von dem Schickſal des
Kreuzers Hawke und anderer engliſcher Schiffe, die bei
dem Wachtdienſt in der Nordſee, der hauptſächlich zur
Ueberwachung von Handelsſchiffen diente, verloren gingen.
Dabei führt der Verfaſſer Erklärungen einer Anzahl von
Völkerrechtslehrern an, die alle darüber einig ſeien, daß
die kriegführenden Mächte berechtigt ſind, Gewäſſer, die
am Schauplatze der Kriegsoperationen liegen, für die neu=
trale
Schiffahrt vollſtändig zu ſchließen. Der Verfaſſer
tritt ſodann für die Blockade des ganzen öſtlichen Teiles
der Nordſee von Calais bis zur norwegiſchen Küſte ein.
Alle Schiffe auf der Fahrt nach neutralen Häfen müßten
ſich an beſtimmten Stellen der norwegiſchen Küſte und im
Iriſchen Kanal ſammeln, wo ſie unterſucht werden wür=
den
und von wo ſie unter Schutz nördlich um Schottland
herum weiterfahren könnten. Gleichzeitig müßte alle
Schleppfiſcherei und alle Fiſcherei mit Treibgarn ver=
boten
werden. Die Schließung der Nordſee durch eine
Sperre von den Shetlandsinſeln bis zur norwegiſchen
Küſte, ſo daß nur die norwegiſchen Weſthäfen und ein
ſchmaler Einlauf ins Skagerrak frei blieben, würde es
leicht machen, Handelsſchiffe zu überwachen, ohne dabei in
dem gleichen Maße wie jetzt Gefahr zu laufen. Die neu=
tralen
Länder würden einem ſolchen Schritt gegenüber
kaum Schwierigkeiten machen und ſicherlich anerkennen, daß
die Verantwortung hierfür letzten Endes nicht England
zugeſchoben werden könnte. (Die Abſperrung der ganzen
Nordſee würde ſich den übrigen Völkerrechtsbrüchen der
Engländer würdig anreihen. Eine ſolche Maßnahme
würde aber nicht nur die neutralen Staaten, ſondern letz=
ten
Endes England ſelbſt ungeheuer ſchaden.)

Der Krieg zur Seg.

* Kriſt ian ia, 22. Okt. Aftenpoſten ſchreibt
anläßlich der Verſenlung des engliſchen
Dampfers Glitra durch ein deutſches Un=
terſeeboot
: Daß Unterſeeboote Handelsdampfer ka=
pern
und verſenken, iſt das die neueſte Seite der Wirkſam=
keit
dieſer modernen Kriegswaffe? Die Zerſtörung feind=
licher
Handelsſchiffe war bisher allein Aufgabe der Kreu=
zer
. Vorläufig kann die Epiſode mit der Glitra als
einzig daſtehender Zufall genannt werden, er deutet aber
an, welch vielſeitige Rolle die Unterſeeboote im Laufe der
Zeit zu ſpielen berufen ſind.
* Kriſtiania, 22. Okt. Ein engliſcher Kreu=
zer
hat den däniſchen Dampfer Rolf der mit Getreide
von Neu=York nach Kriſtiania unterwegs war, in der
Nordſee angehalten und nach einem ſchottiſchen
Hafen gebracht.
* Waſhington, 22. Okt. Die Preſſe erörtert leb=
haft
die Beſchlagnahme des Standard=Oil=
Schiffes Brindilla durch einen britiſchen
Kreuzer. Die Neu=Yorker Zeitung American ſpricht
von der Wahrſcheinlichkeit eines heftigen Proteſtes. Die
Waſhington Poſt ſchreibt: Die neutrale Schiffahrt der
Unionſtaaten, die Ladungen der neutralen Staaten über=
mittelt
, iſt nach dem Völkerrecht ein Recht der Neutralen
und von der Unterſuchung und Beſchlagnahme befreit.

Da die Undnſtaten mit alle Rationen Freundſchaſt hal=
ten
, würde man Geduld üben, wenn fremde Kriegsſchiffe
verſehentlich amerikaniſche Rechte beeinträchtigten. Aber
wir können nicht dulden, wenn irgend eine Nation das
Recht beanſprucht, Schiffe mit Cargos für neutrale Häfen
ohne Verbindung mit den kriegführenden Nationen zu
beläſtigen, durchſuchen und zu beſchlagnahmen.

Erfolge unſerer Verbündeten.

* Wien, 22. Okt. Amtlich wird gemeldet vom 22.
Okt., mittags: In der Schlacht beiderſeits des Strwiaz
gelang es uns, nun auch im Raum ſüdlich dieſes Fluſſes
den Angriff vorwärts zu tragen. Auf der be=
herrſchenden
trigonometriſchen Höhe von 668 Meter ſüd=
lich
Stary=Sambor wurden zwei hintereinander=
liegende
Verteidigungsſtellen des Feindes
genommen. Nordweſtlich des genannten Ortes ge=
langte
unſere Gefechtslinie nahe an die Chauſſee nach
Staraſol heran. Nach den bisherigen Meldungen ſind in
den letzten Kämpfen 3400 Ruſſen, darunter 25 Offi=
ziere
, gefangen genommen und 15 Maſchinen=
gewehre
erbeutet worden. In Czernowitz ſind
ſchon unſere Vortruppen eingerückt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Generalmajor.

Die Kämpfe in Galizien.

* Peſt, 22. Okt. Nach Blättermeldungen ſind die
öſterreichiſch=ungariſchen Truppen, nachdem ſie die Ruſſen
aus Sereth vertrieben haben, gegen Czernowitz
vorgedrungen. Die Ruſſen haben Ezernowitz ver=
laſſen
und ſind in nordweſtlicher Richtung ab=
gezogen
.
* Wien, 22. Okt. Der Kriegskorreſpondent der Wie=
ner
Neuen Freien Preſſe meldet: Die Kämpfe bei
Przemysl und Hermanowice dauern in unver=
minderter
Heftigkeit fort. Die Ruſſen haben anſcheinend
von Lemberg Verſtärkungen bekommen und machen ver=
zweifelte
vergebliche Verſuche, ſich der Höhen von Ma=
geera
, die am 17. Oktober von den Unſeren erobert wur=
den
, wieder zu bemächtigen. In der vergangenen Nacht
und heute früh von 6 bis 7 Uhr griff unſere Artillerie kräf=
tig
ein. Auch die ſchweren Geſchütze der ſüdöſtlichen Zwi=
ſchenwerke
feuerten heftig. Die Bozener Landesſchützen
ſtürmten mit einer Bravour ohnegleichen und löſten allein
eine Aufgabe, die drei Regimentern geſtellt worden war.
Man ſieht dem Ende der Kämpfe mit aller Zuverſicht
entgegen.

Vier engliſche Dampfer
verſenkt.

* London, 22. Okt. Der Agent von Lloyds in Co=
lombo
telegraphiert an die Admiralität: Der deutſche
Kreuzer Emden hat die britiſchen Dampfer
Chilka, Troilus Benmohr Clan Grant und den
für Tasmanien beſtimmten Bagger Ponrabbel ver=
ſenkt
und den Dampfer Orford gekapert.

Die Engländer kapern Sanitätsſchiffe.

* London, 22. Okt. Daily Telegraph meldet: Das
deutſche Sanitätsſchiff Ophelia wurde geſtern
von dem engliſchen Kreuzer Yarmouth einge bracht;
ſeine funkentelegraphiſche Anlage wurde ihm abgenommen.

Zwei gleichgeſinnte Seelen.

* London, 22. Okt. (Reuter.) Marineminiſter
Churchill richtete ein in herzlichen Ausdrücken gehal=
tenes
Telegramm an den japaniſchen Marine=
miniſter
in dem er ſeine Wertſchätzung für die Ener=
gie
ausdrückt, mit der die verbündete Flotte die Sache
der Verbündeten ſtütze. In dem Antworttelegramm ſprach
der japaniſche Marineminiſter die tiefe Genugtuung über
die vollkommene Harmonie aus, die zwiſchen den Flotten
der Verbündeten herrſche. Hieraus ginge hervor, daß
beide das gleiche Ziel verfolgten, das beide bald erreichen
würden.

Die Türkei und der Dreiverband.

* London, 22. Okt. Das Reuterſche Bureau meldet
aus Konſtantinopel vom 19. Oktober: Auf die britiſche
Vorſtellung über die fortgeſetzte Anweſenheit deut=
ſcher
Mann ſchaften auf türkiſchen Kriegsſchiffen
hat die Pforte endgültig erwidert, daß dies eine innere
Angelegenheit ſei.

Aus Serbien.

* Saloniki, 22. Okt. Infolge ſtarker Verluſte be=
abſichtigen
die Serben, die Männer bis zum
Alter von 50 Jahren einzuberufen. Die Unzufrie=
denheit
der bulgariſch=muſelmaniſchen Bevölkerung Neu=
ſerbiens
mit der ſerbiſchen Verwaltung iſt im Steigen be=
griffen
. Drei ſerbiſche Dörfer im Bezirk Veres ſuchten tür=
kiſchbulgariſche
Banden heim, die von ſerbiſchem Militär
beſetzt waren. Auf beiden Seiten waren erhebliche Ver=
luſte
zu verzeichnen.

Unruhen in Portugal.

* Liſſabon 22. Okt. Halbamtlich wird gemeldet:
In der letzten Nacht erlitten die Eiſenbahn= und Telegra=
phenverbindungen
durch Sabotage eine gewiſſe Un=
terbrechung
, wurden aber bald wieder hergeſtellt. Augen=
blicklich
herrſcht wieder Ordnung in Portugal, außer in
Braganza und Mafra, wo Erhebungen ver=
ſucht
aber bald unterdrückt worden ſind. Eine Bande
von Aufſtändiſchen, die von Mafra auszog, wurde von
Truppen verfolgt. Der frühere Oberſt Adriano Veca
ſcheint das Haupt der mißlungenen Erhebung zu ſein; er
wurde in Braganza feſtgenommen.

* London, 22. Okt. Aus Antwerpen zurückgekehrte
Seeſoldaten erzählen, daß Churchill ſie dorthin be=
gleitete
und bis zuletzt mit ihnen im Schützengraben ge=
blieben
ſei und daß Churchill im Flugzeug Erkundungen
ber die Stellungen der Deutſchen unternahm.
* London 22. Okt. Nach Blättermeldungen wird
im Laufe dieſer Woche der erſte Transport verwun=
deter
indiſcher Soldaten in England erwartet.
* London 22. Okt. Das früher in Antwerpen er=
ſchienene
Blatt Metropole erſcheint von heute ab in
franzöſiſcher Sprache als Beiblatt des Londoner
Standard. Die Independence Belge, die geſtern zum er=
ſtenmal
in London erſchienen iſt, veröffentlicht eine Zu=
ſchrift
des Premierminiſters Asquith.

Letzte Nachrichten,

* Konſtantinopel, 22. Okt. Durch kaiſerlichen Erlaßt
wurde verfaſſungsmäßig der für den 14. November an=
braumte
Wiederzuſammentritt des Parlaments mit
Rückſicht auf den Krieg um einen Monat verſchoben.

Briefkaſten.

Der Jahrgang 1895 wird jedenfalls wie in Friedens= zur Muſterung gehen müſſen.

Wetterbericht.

Das im Weſten liegende Tief ſcheint ſich nordwärtss
zu verlagern, ſo daß es uns nicht mehr beeinfluſſen wirdn
ein Ausläufer des nördlichen Hochs hat ſich über Mittel=
europa
ausgebreitet und in der letzten Nacht Aufheiterungg
gebracht. Wir werden wohl im Bereich der ſüdlichenn
Randgebiete dieſes Hochs bleiben, ſo daß mit geringerer,
doch noch wechſelnder Bewölkung zu rechnen iſt. Nieder=
ſchläge
werden nicht eintreten. Die Temperatur wirde
nachts ſtärker ſinken.
Wetterausſichten für Freitag: Wolkig, trocken,
nachts kühler, ſüdöſtliche Winde, vielfach Morgennebel.

Maßnahmen gegen Kartoffel=
verteuerung
.

Der Deutſche Kartoffelgroßhändlen
Verband (Sitz Düſſeldorf) hat an das Reichsam
des Innern eine Denkſchrift gelangen laſſen, in welcher
die Notwendigkeit betont wird, zwecks eines vermehrten
Angebots von Ware auf die Landwirte einzuwirken
damit dieſe den für den eigenen Bedarf nicht unbeding
notwendigen Vorrat von Kartoffeln dem allgemen
nen Gebrauch freigeben. Zur Erreichung dieſes
Zieles ſei erforderlich, aufklärend dahin zu wirken, daß
die ungebührliche, über ein beſtimmtes Maß hinaus=
gehende
Feſthaltung von Ware jedenfalls moraliſch nicht
als einwandfrei bezeichnet werden könne und daß, falls
die entſprechenden öffentlichen Hinweiſe nicht genügen ſoll=
ten
, mit Maßnahmen gegen ſolche Landwirte ( ſelbſtver=
ſtändlich
auch Händler) vorgegangen werden müſſe, denen
nachgewieſen wird, daß ſie Kartoffeln zutückhalten bezu=
aufſpeichern
, um auf die allgemeine Preislage verteuenn
zu wirken und aus dem Hochgehen der Preiſe unberech=
tigten
Nutzen zu ziehen. Als derartige Maßnahme könne
allerdings nur die zwangsweiſe Enteignung in Betrachk
kommen. Allerdings dürften dann niemals die aufz
ſtellenden Höchſtpreiſe eintreten, ſondern gerade um
gekehrt beſondere Mindeſtpreiſe, weil einVel
kauf zu Höchſtpreiſen dem Beſitzer der Ware nure
wünſcht ſein könne. Es müſſe alſo das Geſetz betr. Höchſt=
preiſe
eine Ergänzung dahin erfahren, daß im allgemel
nen der Verkauf freigelaſſen und nur von Fall zu Fall
eingeſchritten würde, wenn ein wucheriſches Feſthalten von
Ware nachweisbar iſt.

Verluſtliſte (aus Nr. 55 und 56).

Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115, Darmſtadt,
Anloy am 22., Raucourt und Haraucourt am 28.8
Maurupt=le=Montois am 8. und 10., Sermaize les Bains
vom 7. bis 18., am Marne=Kanal am 17. und Reims am
18. 9. 14.
IIII. Bataillon.
Stab: Major und Bataillonsführer Frhr. y Un=
gern
=Sternberg, t.
9. Kompagnie: Reſ. Joſef Daniel Klohaler,
Oberstauſen, lv.; Gefr. Franz Hebiſch, Tannenroden
ſchv.; Gefr. Georg Chriſt Trauheim, lv.; Reſ. Friedrich
Heuß, Langen, lv.; Reſ. Wilhelm Schmelz, Stock
hauſen, lv.; U.=O. Karl Kohlhund Mittelbrunn,t
Gefr. Philipp Schönberger Mörfelden, lv.; Gefr.
Reſ. Franz Löhr Heuſenſtamm, lv.; Gefr. Friedrich
Gutmann, Wörrſtadt, lv.; Reſ. Johann Wenzeln
Bürgel, ſchv.; Gefr. Auguſt Vohwinkel Worms,Iv
Reſ. Jakob Lutz, Darmſtadt, ſchv: Gefr. Heinrich Ihrig
Raubach, lv.: Gefr. Martin Heß, III., Kaſtel, lv.;Re
Heinrich Köhler Dietzenbach, lv.; Reſ. Ludwig Weſpa
Arheilgen, lv.; Gefr. d. Reſ. Philipp Ripper, Fahren=
bach
, t.; Reſ. Guſtav Elberskirchen, Blume, lv.; Ge=
freiter
Adam Schott Eſſenheim, lv.; Gefr. Wilhelm
Reul Stammheim, lv.; Gefr. Friedrich Homburga
Pfungſtadt, lv.; Gefr. Georg Arnold I, Gräfenhauſen,
lv.; Gefr. Jakob Arnold II., Gau=Bickelheim, lv.; Geft
Tambour Philipp Derchenner, Oppenheim, lv Ge
Caſpar Denz Holzen, lv: Gefr. Friedrich Schnei
der I, Bauſchheim, lv.; Reſ. Jakob Heiſer, Bürſtadtl
lv.; Reſ. Arthur Vierheller Oberrad, lv.; Gefr. Wedekind Ober=Ingelheim, ſchv.: Gefr. Joſe
Lechner Danendorf, lv.; Reſ. Jakob Finkel Bretzen=
heim
, lv.; Gefr. Ludwig Helllmann, Straßburg,
Gefr. Karl Kneiſel Stockſtadt, lv.; Reſ. Adam Diet
Neu=Iſenburg, ſchv.; Gefr. Heinrich Finger Ober= Ram=
ſtadt
, lv.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm Klopfer, Sontheim,
lv.; Gefr. Paul Kiemann Beckum, ſchv.; U.=O. Jakohl
Gruber Ober=Rosbach, lv.: Gefr. Konrad Baiel,
Frankfurt a. M., vm.; Reſ. Ludwig Strauß, Goddelau,
vm.; U.=O. d. Reſ. Karl Weckbrodt Göttingen, vm
U.=O. d. Reſ. Philipp Wahl, Vonhauſen, vm.; Gefr.d
Reſ. Franz Becker, Löhrbach, vm.; Gefr. Ernſt Leh=
mann
, Limbach, vm.; Gefr. Martin Noll, Allendorf
vm.; Reſ. Johannes Gieß Roth, vm.; Reſ. Franz Wick=
lein
, Ziegelerden, vm.; Reſ. Karl Deiß Diedesheim,
vm.; Reſ. Wendelin Reichenbach, Nieder=Roden, vm.;
Reſ. Philipp Damm, Bauſchheim, vm.; Reſ. Wilhelm
Heil Neu=Iſenburg, vm.; Reſ. Hermann Pankratz=
Bieberich, vm.; Reſ. Friedrich Lades Marktberge, vm.;
Reſ. Guſtav Kohl, Platz, vm.; Reſ. Eugen Gunter=
mann
, Bensheim, vm.; Reſ. Michael Reitz Gräfenhau=
ſen
, vm.; Reſ. Leo Högk Bobingen, vm.; Reſ. Wilhelm
Dammel, Nauheim, vm.; Gefr. Georg Fried, Neu=
ſtadt
a. H., Rheinpfalz, vm.; Gefr. Eugen Häußler,
Hagenau, vm.: Gefr. Joh. Münch Horchheim, vm.;
Gefr Franz Oswald Unterdeufſtetten, vm.; Gefr. Ar=
tur
Fiſcher I., Altenburg, vm.; Reſ. Leonhard Mül=
ler
, Sandbach, vm.; Gefr. Emil Jörger, Hecklingen,
vm.
10. Kompagnie: Reſ. Ludwig Altmann, Wal=
ting
=Cham, vm.: Reſ. Martin Klein, Hainſtadt, vm.;
Reſ. Georg Beck Sprendlingen, vm.; Reſ. Ernſt Wer=
ner
, Leipzig=Schönefeld, vm.; Gefr. d. Reſ. Valentin
Georgi, Bürſtadt, vm.; Reſ. Otto Zlomke, Hein=
richsdorf
, vm.; Gardefüſilier Adolf Jäger, Hergershau=
ſen
, vm.; Gardefüſilier Ernſt Gambs Worms, vm.;
Gardefüſilier Ernſt Riſſinger Worms vm.; Reſ.
Bruno Wirſig, Rothwaſſer, vm.; Reſ. Ludwig Sie=
benborn
Sprendlingen, vm.; Reſ. Nikolaus Willi=
gens
Ober=Urſel, vm.; Reſ. Bernhard Brumer, Bür=
ſtadt
, vm.; Gefr. Julius Schlage Budajok, vm.; Gefr.
d. Reſ. Jakob Keller, Hauſen, vm.; Gardefüſilier Ernſt=
Wagner Rödigen, vm.; Reſ. Wilhelm Schmidt, Bür=
gel
, vm.; Gardefüſilier Wilhelm Opper, Stadten, vm.;

[ ][  ][ ]

klummer 292.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Seite 7.

Michael Spert, Chamerigg, vm.; Reſ. Adam
lſerrner, Jügesheim, vm.; Reſ. Chriſtian Sahm, Nie=
r
=ſRoden, vm.; Gefr. d. Reſ. Philipp Schäfer, Sprend=
ſigden
, t.; Reſ. Georg Mock, Seligenſtadt, lv.; Gefr. d.
Jakob Laun, Bauſchheim, lv.; Gefr. d. Reſ. Wil=
ſin
Fengel, Dudenhofen, vw.; Gardefüſilier Friedrich
urauß, Gelſenkirchen, vw.; Gardefüſ. Joſef Piwo=
mski
, Strazewo vw.; Gardefüſ. Wilhelm Reich=
dt
, Burg=Gemünden, vw.; Gardefüſ. Peter Reich=
dt
, Ober=Ofleiden, vw.; Gardefüſ. Peter Hinkel,
ſuchlheim, vw.: Gardefüſ. Alois Kaiſer, Zellhauſen,
; Gardefüſ. Teophil Hertrich, Nordhauſen, vw.;
ſundefüſ. Friedrich Kitz, Nieder=Rosbach, vw.; Garde=
Wilhelm Reichert, Eckartshauſen, vw.; Reſ. Jo=
mm
Marquardt, Klein=Bieberau, vw.; Reſ. Fried=
9 Roßmann, Rodau, vw.; Reſ. Andreas Hübner,
alldberg, vw.; Reſ. Philipp Koſer, Nieder=Roden,
; Gardefüſ. Georg Sturz, Lohrbach, vw.; Gardefüſ.
t Budesheim, Griesheim, vw.; Gardefüſ. Karl
eiß, Frankfurt, vw.; Reſ. Wilhelm Büttel, Eber=
dt
, vw.; Reſ. Wilhelm Clar, Wiesbaden, vw.; Garde=
Thomas, Höhnheim, vw.; Reſ. Valentin Lang,
rſch, vw.; Reſ. Karl Ohl, Bürſtadt, vm.; Gardefüſilier
haodor Sannwald, Neu=Iſenburg, t.; Gefr. Ludwig
innmig, Oberkirch, t.; Gardefüſ. Franz Rächer,
taß=Steinheim, vw.; Gardefüſ. Thomas Jäkel, Gor=
dſuchawua
, vw.; Gefr. Nikolaus Schell, Budenheim,
v.z Vizef. Otto Buchholz, Rotenburg, vw. Reſ. Phi=
Kümmel, Gräfenhauſen, vw.: Gardefüſ. Adam
ünmmel, Gräfenhauſen, vw.; Gefr. d. Reſ. Heinrich
ut tine, Hainſtadt, vw.; Reſ. Johann Kempf, Geis=
vw
.; Gefr. d. Reſ. Konrad Sutter, Mainz, vw.:
Hermann Levi, Griesheim, vw.; Gardefüſ. Auguſt
uttz, Leiſelheim, vw.; Reſ. Adam Kratz, Dudenhofen,
Gardefüſ. Johann Trüller, Weikartshain, vw.;
=O. Hans Wolf, Stadecken, vw.; Gardefüſ. Wilhelm
üher, Ober=Ramſtadt, vw.; Gardefüſilier Richard
naas, Schmölln, vw.; Gefr. Karl Stein, Garben=
ic
,, vw.; Gardefüſ. Alfons Beck, Darmſtadt, vw.; Re=
eſiſt
Hermann Kredel Eberſtadt, vw.; Reſ. Anton
eixler Bürſtadt, vw.; Gardefüſ. Heinrich Sonek,
eurnsheim, t.; U.=O. d. Reſ. Johann Guldau, Läm=
eiſſpiel
, vw.; Gardefüſ. Emil Lenhardt, Petersbach,
v.; Gefr. Georg Rein, Hetzbach, vw.; Reſ. Anton Neu=
Farchant, vw.; Reſ. Ludwig Schlapp, Sprend=
en
vw: Gardefüſ. Wilhelm Hauck Worms, vw.
Idefüſ. Georg Baumert, Schlettſtadt, vw.; Gefr. d.
Valentin Veith, Lorſch,, vw.; Gefr. Eugen Bur=
, Odratzheim, vw: Gardefüſ. Lorenz Grodzki,
borowo, vw.; Gardefüſ. Ruſus Euler, Seligenſtadt,
11. Kompagnie: Gardefüſ. Peter Krämer, Pfaf=
nWBeerfurth
, vw: Gefr. Heinrich Krämer, Hammel=
d
, vw.; Gardefüſ. Philipp Jünger, Kocherbach, vw.;
. Robert Michel Mosbach, t.; Reſ. Joh. Georg
feifer, Limmenbach, t.; U.=O. Adam Dörr, Lee=
ini
, ſchv.; Gardefüſ. Karl Friſchle, Mannheim, vw.;
a defüſ. Johann Stay, Heppenheim, lv.; Gardefüſ.
hullipp Groß II., Nieder=Mörlen, lv.; Gardefüſ. Joſeph
iunger, Rhein=Dürkheim, vw.; Serg. Konrad Ger=
, Mahr, ſchv.; Einj.=Freiw. Philipp Schüler, Wall=
d
,, vw: Gardefüſ. Bernhard Brendle, Heppenheim,
v.; Reſ. Philipp Schneider II., Neu=Iſenburg, vw.;
defüſ. Georg Bauer II., Nieder=Beerbach, vw.; Reſ.
ull Gromotker, Tauberbiſchofsheim, vw.; Gardefüſ.
un en Lerch, Marlenheim, vw: Gardefüſ. Oswald
faff, Arborn, vw.; Gardefüſ. Auguſt Brand, Vier=
1, vw.; Gardefüſ. Karl Wagner, Groß=Bieberau
* Reſ. Max Willi Hillmer, Wolfersdorf, vw.; Gar=
fürſ
. Karl Groß I., Straßburg, vw.; Gefr. d. Reſ. Jo=
inmes
Fröhlich, Groß=Zimmern, vw.; Gardefüſ. Felix
ac, Kützberg, vw.; Reſ. Heinrich Emrich, Darmſtadt,
; Gardefüſ. Karl Wieſemann, Abendſieben, vw.;
Jakob Sallway. Langen, vw:Gardefüſ. Wilhelm
ieeber, Steinburg, vw.: Einj.=Freiw. Gefr. Sally
ahn II., Groß=Umſtadt, vw.; Reſ. Stephan Roß=
biof
, Münſter, vw.: Gardefüſ. Franz Natterer,
ambach, vm.; Reſ. Adam Acker, Offenbach, vm.; Garde=
Georg Sattler, Affolterbach, vm.; Reſ. Georg
ehcker, Rodern, vm.; Reſ. Jakob Eſſinger Reichen=
t
., vm.; Reſ. Adam Meiſenbach, Wembach, vm.;
O. Heinrich Meffert, Walldorf, lv.; Reſ. Konrad
Aller, Egelsbach, lv.
12. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Meinold vermut=
ch!
Lt. d. Reſ. Meinhold, t.; Reſ. Peter Göttmann,
ransbach, t.; Einj.=Freiw. Gefr. Rudolf Braun, Darm=
ntt
, lv.; Einj.=Freiw. Gefr. Auguſt Brun, Darmſtadt,
Gardefüſ. Jakob Achenbach Eppelsheim, lv.;
kunbour Wilhelm Schmidt, Dorn=Aſſenheim, lv.;
aledefüſ. Philipp Ruths Asbach, lv.; Gefr. Karl
ſchmidt, Strebendorf, t.; Gardefüſ. Wilhelm Wei=
Muſchenheim, ſchv.; Gefr. Philipp Becker Reiskir=
ſchv
.; Gardefüſ. Peter Scherer, Kriegsheim, ſchv.
aledefüſ. Philipp Schreck Darmſtadt, lv.; Gardefüſ.
alsob Klippel Erbes=Büdesheim, lv.; Gardefüſ. Hein=
Erker, Pfaffen=Wiesloch, lv.; Reſ. Georg Stelzer,
üſſelsheim, lv.; Reſ. Georg Hartmann, Rothenkan=
lv
.; Reſ. Georg Feichtmeier Darmſtadt, lv.;
eſtrr. d. Reſ. Jakob Ofenloch Bürſtadt, lv.; Reſ. Georg
aumeli, Hofheim, lv.; Reſ. Georg Klee Alsfeld, lv.;
d. Reſ. Adam Sattler Jügesheim, ſchv.; Reſ.
biülhelm Eſch, Oberrad, ſchv.; Reſ. Karl Böhm, Offen=
zu
), lv.; Reſ. Guſtav Eckert Schweisweiler, lv.; Vizef
einnrich Joſt, Reichelsheim, ſchv.; U.=O. Georg Baum,
jeßßen, ſchv.; U.=O. d. Reſ. Friedrich Schickedanz
ungen, ſchv.; Feldw Heinrich Momberger, Stum=
rnenrod
, t.: Gefr. d. Reſ. Johann Geiſer, Groß=
taänheim
, t.; Gefr. Heinrich Gunkelmann, Hergers=
rufſen
, t.; U.=O. d. Reſ. Ludwig Kaufmann, Frank=
lv
.: Gefr. d. Reſ. Hans Aden, Darmſtadt, lv.; Gefr.
unguſt Weite, Querenburg, lv.; Reſ. Adam Otto
eing, lv.; Reſ. Johannes Möller Bernges, lv.; Gar=
iſ
. Adam Horſt Biſchofsheim, lv.; Gardefüſ. Jean
evonhardt, Ober=Rosbach, lv.; Reſ. Andreas Kreis,
eiftſenſtamm, lv.; Reſ. Karl Emrich Ingenheim, lv:
Ludwig Dröll, Langen, lv.; Reſ. Konrad Glatt
eliſterbach, lv.; Gefr. d. Reſ. Valentin Horch, Rem=
en
lv.: Gefr. Heinrich Uhrich, Bürgel, lv.; Garde=
üilier
Adam Bernius, Ueberau, ſchv.; Gardefüſilier
moreas Gruber, Eppershauſen, ſchv.; Reſ. Balthaſar
atttenberger, Ober=Gerſprenz, lv.; Reſ. Heinrich
hm, Hainhauſen, lv.; Reſ. Vinzenz Lodwuer, Eu=
hzeim
, ſchv.; Reſ. Peter Barth, Langen, lv: Reſ. Jo=
mm
Wildhirt, Heuſenſtamm, lv.; Gardefüſ. Heinrich
ergner I., Darmſtadt, lv.; Gardefüſ. Wilhelm Boß=
Georgenhauſen, lv.: Gardefüſ. Auguſt Schmidt,
Ulldainnes, lv.; Gardefüſ. Otto Wolf, Mittelſtille, lv.
. Friedrich Arras, Michelſtadt, lv.; Gardefüſ. Paul
reeuſch, Erbach, lv.; Reſ. Peter Dietz, Fränkiſch=
ru
mbach, lv.; Horniſt Heinrich Schlachter Groß= Um=
ntt
. ſchv.; Gardefüſ. Bernhard Morgenroth, Weiten=
eſtäß
, lv.; Gefr. Otto Lenk, Groß=Räſchen, ſchv.; Gefr
Reſ. Theodor Schaack, Groß=Krotzenburg, ſchv.; Gar=
Ffütſ. Wilhelm Müller, Hetzbach, lv.; Reſ. Johann

Schrimpf, Biſchofsheim, lv.; Reſ. Georg Giegerich,
Nieder=Kainsbach, lv.; Gardefüſ. Philipp Ganß, Groß=
Bieberau, lv.; Reſ. Simon Herget, Hergershauſen,
lv.; Reſ. Leo Fleckenſtein, Swinbach, lv.; Reſ. Phi=
lipp
Roßmann I., Nieder=Beerbach, lv.; Gardefüſ. Joh.
Schneider II., Reichlos, vm.; Gardefüſilier Schor
kopf, Frankfurt, vm.; Reſ. Julius Weller, Langen=
berg
, vm.; Gardefüſ. Wilhelm Einſchütz, Offenbach
vm.; Gefr. d. Reſ. Franz Maul, Gernsheim, vm.; Gar=
defüſ
. Heinrich Flechſenhaar, Steinbach, vm.; Garde=
füſilier
Karl Schmidt VII., Reichelsheim, vm.; Garde=
füſilier
Anton Keinz,Bürſtadt, vm.; Reſ. Jakob Ponz,
Walldorf, vm.; Reſ. Adam Bikoni Gernsheim, vm.;
Reſ. Georg Thomas Viernheim, v .; U.=O. d. Reſ.
Wilhelm Matthes, Haßloch, vm.; Gardefüſ. Joſeph
Jäger I., Klein=Auheim, vm.; Reſ. Barthel Väth,
Trennfeld, vm.; Gefr. Karl Jene Blödesheim, vm.:
Gardefüſ. Johann Baczynski Zbietka, vm.: Reſ
Karl Heß, Darmſtadt, vm.; Reſ. Georg Marquardt
Billings, vm.; Reſ. Wilhelm Dröll Darmſtadt, vm.;
Reſ. Wilhelm Keppler, Kelſterbach, vm.; Heinrich
Schmidt IV., Waldgirmes, vm.; Reſ. Heinrich Voll=
hardt
, Egelsbach, vm.; U.=O. d. Reſ. Ehriſtian Bau
mann, Pfungſtadt, t.; Gefr. Jakob Schneider II.,
Biſchofsheim, t.; Gardefüſ. Karl Waltner II., Par=
tenheim
, t.; Gardefüſ. Heinrich Hingſt Bochum, ,t.;
Gefr. Johann Stein, Siedelsbrunn, lv.; Gardefüſ. Georg
Seibert, Lengfeld lv.; Gardefüſ. Ludwig Pathen=
ſchneider
Ober=Beerbach, lv.; Gardefüſ. Georg Dey,
Nieder=Mörlen, ſchv.; Gardefüſ. Joſef Henne Schön=
ecken
, ſchv.; Gardefüſ. Georg Abels Geldern, lv.; Gar=
defüſ
. Joſef Juchs Reichshofen, ſchv.; Gardefüſ. Karl
Gehrig, Altheim, lv.; Reſ. Emil Keßler Darm=
ſtadt
. lv.; Reſ. Willy Ottermann Krögis, lv.; Gar=
defüſ
. Heinrich Gürtler, Lauterbach, ſchv.; Reſ. Georg
Lompus Frankfurt, lv.; Reſ. Wilhelm Sauerbier,
Mengen, ſchv.; Reſ. Adolf Reviol, Kelſterbach, lv.
Reſ. Karl Lohr, Offenbach, ſchv.; Reſ. Bernhard Will
Main=Bernheim, lv.: Einj.=Freiw. U.=O. Adam Reib=
ſtein
, Darmſtadt, ſchv.; Gardefüſ. Friedrich Greiner
Tübingen, lv.; Gardefüſ. Georg Strauß I., Groß= Zim=
mern
, ſchv.: Einj.=Freiw. U.=O. Ernſt Kolb Darmſtadt
ſchv.; Horniſt Friedrich Lang Stockheim, lv.; Gardefüſ.
Hermann Elſäſſer, Vaihingen, lv.; Reſ. Daniel
Geidt, Bockenheim, lv.; Reſ. Georg Bolz. Groß= Rohr=
heim
, lv.; Tambour Paul Kiene, Mainz lv.;
Maſchinengewehr=Kompagnie: Lt. Karl
Ausfeld, Darmſtadt, lv.; Lt. Kuno Gr. Vitzthum v.
Eckſtaedt Baden=Baden, ſchv.; U.=O. Ludwig För=
ſter
Bechenheim, t.; Gardefüſ. Gerhard Matz, Ber=
lin
=Schöneberg, t.: Gardefüſ. Guſtav Hofmeyer
Kaſſel, t.; Reſ. Karl Lüttringhaus Wettringhof, t.
Gardefüſ. Philipp Adam, Nieder=Modau, ſchv.; Garde=
ſüſ
. Georg Schauermann Pfungſtadt, ſchv: Gefr
Philipp Seehaus, Griesheim, ſchv.; Reſ. Johannes
Reinheimer Ginsheim, ſchv.; Reſ. Georg Schaub
Offenbach, lv.; U.=O. Hermann Knabenſchuh, Frank=
furt
a. M., ſchv.; U.=O. Karl Fiſcher Michelſtadt, vm.;
Gardefüſ. Karl Flach Aulendiebach, vm.; Gardefüſ. Jo=
hann
Heß, Rumpenheim, t.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 118, Worms.
Revigny=Laimont vom 6. bis 13. und Binarville am 14.
und 15. 9. 14.
I. Bataillon.
1. Kompagnie: Hptm. Johann Fromm, Worms,
t.; Lt. d. Reſ. Auguſt Höhn, Heppenheim, t.; Gefr. Jakob
Ofenloch, Nordheim, vw.; Reſ. Heinrich Huthmann,
Pfeddersheim, vw.; Wehrm. Kaſpar Hartmann, Bür=
ſtadt
, lv.; Reſ. Georg Sehrt, Burg=Gemünden, lv.; Reſ.
Sebaſtian Korb, Lampertheim, t.; Vizef. d. Reſ. Georg
Wehr, Weiſenau, t.; Vizef. d. Reſ. Guſtav Dehlin=
ger
, Weilerhof bei Wolfskehlen, t.; Wehrm. Adam We=
gerle
, Lampertheim, t.: Wehrm. Jakob Dauphin,
Ziegelhütte Altdorf bei Nürnberg, t.; Reſ. Franz Keil
mann, Bürſtadt, t.; Wehrm. Lorenz Ofenloch, Bür=
ſtadt
, t.; Reſ. Joh. Alberti, Bürſtadt, t.; Wehrm. Emil
Wehpke, Gottſchirmerbruch, t.: Wehrm. Philipp Feil,
Worms, t.; Wehrm. Adam Gebhard, Bürſtadt, t.;
Wehrm. Jakob Schäfer, Lampertheim, t.; Wehrm. Jakob
Bohn, Lampertheim, t.; Gefr. Georg Fuchs, Jugenheim,
t.; Wehrm. Nikolaus Rau, Klein=Hauſen, t.; Reſ. Franz
Zehnbauer, Bensheim, t.; Wehrm. Oswald Fuller,
Dörlesberg, t.: Wehrm. Hch. Philipp Schäfer, Bens=
heim
, t.; Wehrm. Martin Gebhard, Bürſtadt, vw.;
Reſ. Hch. Wal ther, Königſtädten, vw.; Reſ. Chriſtian
Hennemann, Bickenbach, vw.; U.=O. Philipp Moos
Lampertheim, vw.; Wehrm. Adam Binefeld, Lampert=
heim
, vw.; Wehrm. Auguſt Schneider, Söllingen, vw.;
Wehrm. Karl Ofenloch, Bürſtadt, lv.; Reſ. Joh. Mon=
tag
, Bobſtadt, lv.; Wehrm. Philipp Schubert, Auer=
bach
, lv.; Gefr. Georg Thomas, Griesheim, lv.; Reſ.
Michael Strubel Bürſtadt, lv.; Wehrm. Maximil.
Schmidt, Fehlheim, lv.; Wehrm. Joh. Vormehr,
Bobſtadt, lv.; Reſ. Phil. Reinhardt, Lampertheim,
lv.; Reſ. Georg Mattes, Schwanheim, lv.; U.=O. Adam
Lannert, Lindenfels, lv.; Wehrm. Philipp Wilker
Walldorf, lv.; Reſ. Adolf Möhler, Bensheim, lv.; Gefr.
Richard Baumann, Neudorf, lv.; Gefr. Max Funken,
Mannheim, lv.; Wehrm. Hch. Kiſſel, Biblis, lv.; U.=O
Hch. Wild, Erfelden, lv.: Gefr. Philipp Müller, Hähn=
lein
, lv.; Wehrm. Chriſtian Krau ß, Auerbach, lv.;
Wehrm. Franz Jakob, Lorſch, lv.; Wehrm. Chriſtoph
Maſſoth, Lorſch, lv.: Wehrm. Franz Finn, Bensheim,
lv.; Reſ. Franz Gerlach, Affaltrach, lv.; Wehrm. Phil.
Sartorius, Bieber, lv.; Wehrm. Bernh. Brenner
Bürſtadt, lv.; Reſ. Adam Siegler, Bürſtadt, lv.; Wehrm.
Philipp Werle, Bobſtadt, lv.: Gefr. Fritz Hüter, Lam=
pertheim
, lv.; Gefr. Konrad Widmann, Aepfingen, lv.;
U.=O. Philipp Willmann, Ginsheim, lv.; U.=O. Alex.
Weide, Butzbach, lv.; Reſ. Franz Morgenroth
Frankfurt a. M., lv.; Gefr. Mathias Wilhelm, Hoch=
heim
, lv.; Wehrm. Franz Schüßler, Lorſch, lv.; Wehrm.
Joh. Hanun, Lampertheim, lv.; Wehrm. Wilh. Schwab
Auerbach, lv.; Wehrm. Hch. Schwerdt, Schwanheim, lv.;
Wehrm. Melchior Koop, Lorſch, vm.; Reſ. Karl Her
weck, Lampertheim, vm.; Reſ. Johann Seib, Biblis,
vm.; Wehrm. Valentin Dietrich, Waſſelnheim, vm.;
Reſ. Franz Maſſoth, Bürſtadt, vm.; Wehrm. Jakob
Klein, Hechtsheim, vm.; Reſ. Georg Bitſch, Schlier=
bach
, vm.; U.=O. Philipp Wagner, Rüſſelsheim, vm.;
Wehrm. Rob. Schweinlin, Lüttſchenbach, vm.; Wehrm.
Hch. Schreiner, Bürſtadt, vm.; Gefr. Karl Diſosky,
Wallerſtädten, vm.
2. Kompagnie: Wehrm. Johann Murmann,
Eppertshauſen, ſchv.; Wehrm. Valentin Gabler, Lam=
pertheim
, vw.; Wehrm. Martin Steffan, Lampertheim
vw.; Reſ. Karl Gött, Aſtheim, lv.; Wehrm. Johannes
Bauer, Bürſtadt, lv.; Wehrm. Peter Jakob Bürſtadt,
lv.; Wehrm. Georg Weidmann, Winterkaſten, lv.;
Wehrm. Adam Klotz, Lampertheim, lv.; Wehrm. Karl
Romig, Gundernhauſen, lv.; U.=O. Chriſtian Willand,
Babenhauſen, ſchv.; Wehrm. Ludwig Friedrich Eiche=
nauer
, Lampertheim, lv.; Wehrm. Phil. Doberts.

Hofheim, lv.; Reſ. Georg Schäfer, Leeheim, lv.; Wehrm.
Georg Ruppert, Hochſtätten, lv.; Gefr. Aloys Huther,
Münſter, lv.; Wehrm. Georg Roßkopf, Münſter, lv.;
Wehrm. Joſef Gallei, Klein=Hauſen, lv.; Wehrm. Phil.
Hechler, Lautern, lv.; Reſ. Phil. Barthel, Ginsheim,
v.; U.=O. Joh. Staab, Gernsheim, lv.; U.=O. Friedrich
März, Sorg, lv.; Wehrm. Jakob Dillmann, Schön=
berg
, lv.; Wehrm. Adam Weber, Dieburg, lv.; Reſ. Hch.
Georg, Altheim, lv.; Wehrm. Wilhelm Weber, Dieburg,
lv.; Reſ. Heinrich Daum, Lindenfels, lv.; Reſ. Peter
Jung I., Rüſſelsheim, lv.; Reſ. Georg Vollhard,
Bensheim, lv.; Wehrm. Karl Enders II., Dieburg, lv.;
Gefr. Heinrich Höbel, Lindenfels, lv.; Reſ. Heinrich
Becker, Geinsheim, lv.; Wehrm. Adam Brunnen=
gräber
, Lorſch, lv.; Wehrm. Adam Roth, Schaafheim,
lv.; Reſ. Heinrich Inhauſen, Opſeer, lv.; Vizef. Auguſt
Blum, Darmſtadt, lv.; Wehrm. Nikolaus Lang, Fehl=
heim
, t.; Wehrm. Heinrich Weigand, Babenhauſen, t.;
Reſ. Georg Merten, Ginsheim, t.; Wehrm. Jakob Wick,
Dieburg, t.; Wehrm. Adam Euler, Oberroden, t.;
Wehrm. Adam Krauß I., Eppertshauſen, t.; Wehrm.
Georg Krapp, Babenhauſen, t.; Wehrm. Jak. Kiſſel,
Gernsheim, vm.; Wehrm. Peter Herd, Münſter, vm.;
Wehrm. Guſtav Wagner, Frankfurt a M., vm.; U.=O.
Karl Heinrich Schlicher, Fiſchbach, vm.; Wehrm. Herm.
Eifert, Dieburg, vm.; Wehrm. Philipp Petermann,
Wallerſtädten, vm.; Wehrm. Georg Degen, Fehlheim,
vm.; Wehrm. Peter Waldmann, Eppertshauſen, vm.;
Wehrm. Johann Krauß, Eppertshauſen, vm.; Gefr.
Philipp Moldauer, Leeheim, vm.; Wehrm. Peter
Rützert, Hähnlein, vm.; Wehrm. Joſef Neudecker,
Darmſtadt, vm.; Wehrm. Philipp Fiſcher, Ober= Beer=
bach
, vm.; Wehrm. Georg Gunkel, Lampertheim, vm.;
Wehrm. Joſeph Weber, Oberroden, vm.; U.=O. Wilhelm
Müller, Niederems, vm.; Wehrm. Heinrich Krich=
baum
, Reichenbach, vm.; Wehrm. Valentin Vorme hr,
Biblis, vm.; Wehrm. Lorenz Schauer, Marxheim, vm.;
Wehrm. Adam Pfeifer I., Lindenfels, vm.
3. Kompagnie: Reſ. Phil. Schroth, Gundern=
hauſen
, vw.; Reſ. Hch. Grünewald, Habitzheim, lv.;
U.=O. Georg Löw, Zeilhard, lv.; Gefr. Johann Lutz,
Heubach ſchv.: Gefr. Wendel Diehl, Nordheim, ſchv.;
Reſ. Simon Focke, Detmold, lv.; U.=O. Wilhelm Selig,
Biſchofsheim, lv.; U.=O. Hch. Klee, Holzheim, lv.; Reſ.
Konrad Jäger, Niederroden, lv.; Reſ. Georg Zulauf,
Haſſenroth, lv.; Reſ. Julius Schneider, Kreuznach, lv.;
Reſ. Adam Seib, Urberach, lv.; Reſ. Johann Valentin
Eder, Urberach, lv.; Reſ. Jakob Schmidt, Mörfelden,
lv.; Gefr. Johann Jakob, Lampertheim, ſchv.; Gefr.
Hermann Stoiber, Zwieſen, lv.; Gefr. Georg Dörr,
Rodenſtein, lv.; Reſ. Philipp Barthei, Büttelborn, lv.;
Reſ. Peter Görlich, Büttelborn, lv.; Reſ. Georg
Mayer, Groß=Bieberau, lv.; Reſ. Georg Pra, Rohr=
bach
, lv.; Reſ. Philipp Reeg, Reichelsheim, lv.; Reſ. Gg.
Jayme, Rohrbach, lv.; Reſ. Peter Wolſ, Ginsheim, lv.;
Reſ. Frdr. Müller, Rüſſelsheim, lv.; Reſ. Phil. Göbel,
Werſau, lv.; U.=O. Anton Wahlig, Lorſch, lv.; Reſ. Hch.
Jakobs, Lünen, ſchv.; Reſ. Adolf Stephan Rothen=
gatter
, Grötzingen, vw.; Reſ. Viktor Notter, Lorſch,
v.; Reſ. Frdr. Wolf, Rüſſelsheim, lv.; Reſ. Georg
Klink, Büttelborn, lv.; Reſ. Karl Sprenger, Wall=
rabenſtein
, lv.; Reſ. Joh. Fiſcher, Guſtavsburg, lv.;
Reſ. Georg Balß, Ingenheim, lv.; Bat.=Tamb. Adam
Börner, Kelſterbach, lv.; Off.=Stellv. Guſtav Mohr,
Cottbus, lv.; Reſ. Konſtantin Oefloreine, Blettincn,
lv.; Reſ. Ludwig Roßmann, Klein=Bieberau, t.; Reſ.
Wilhelm Horneff, Gunternhauſen, t.; Reſ. Karl Robert
Pruß, Wilhelminenort, t.; Reſ. Heinrich Gils, Stock=
ſtadt
, vm.; Reſ. Johann Heinrich Röſſinger, Offen=
bach
, vm.; Reſ. Philipp Oeſer, Kelſterbach, vm.; Reſ.
Adam Daum, Ober=Kinzig, vm.; Reſ. Wilh. Liehn,
Groß=Bieberau, vm.; Reſ. Johannes Reinheimer,
Fränkiſch=Crumbach, vm.; Reſ. Philipp Zeißler, Stock=
ſtadt
, vm.; Reſ. Wilhelm Wambold, Stockſtadt, vm.;
Reſ. Adam Schwöbel, Siedelsbrunn, vm.; Reſ. Aug.
Handwerk, Groß=Umſtadt, vm.
4. Kompagnie: Reſ. Georg Mohn, Mörfelden, t.;
Wehrm. Ludwig Klein, Erfelden, t.; Wehrm. Gabriel
Mirquet, Bollingen, t.; Wehrm. Karl Spindler,
Marane, t.; Feldw. Paul Fritſch, Sangerhauſen, t.;
Wehrm. Nik. Gier, Hayingen, t.; Reſ. Hch. Lammers=
dorf
, Nauheim, t.; Wehrm. Hch. Küchler, Mörfelden,
Reſ. Philipp Acker, Mörfelden, t.; Wehrm. Nik.
Fiſcher, Gernsheim, lv.; Feldw.=Lt. Martin Umbach,
Romrod, lv.; Reſ. Wendelin Berkau, Mainz, lv.; Reſ.
Andreas Bertram, Kelſterbach, ſchv.; Wehrm. Jakob
Bierbaum, Geinsheim, ſchv.; Wehrm. Joh. Chriſt,
Geinsheim, lv.; Reſ. Adam Driſchler, Flörsheim, lv.;
Wehrm. Karl Etter, Mainz, ſchv.; Wehrm. Jakob
Eller, Eimsheim, lv.; Reſ. Karl Haft, Geinsheim, lv.;
Reſ. Peter Hüter, Rüſſelsheim, lv.; Wehrm. Phil. Hat=
tun
, Bechtolsheim, lv.; Wehrm. Joh. Knöß, Rüſſels=
heim
, lv.; Wehrm. Hch. Klöppinger, Goddelau, lv.;
Reſ. Otto Krämer, Chemnitz, lv.; Reſ. Martin Fuchs,
Aſtheim, lv.; Reſ. Anton Grünewald, Kelſterbach, lv.;
Reſ. Gg. Geyer, Wallerſtädten, lv.; Wehrm. Philipp
Jung, Leeheim, lv.; Wehrm. Fridolin Glock, Hoch=
hauſen
, lv.; Gefr. Konrad Mattes, Hauſen, lv.; Wehrm.
Hch. Muth, Erfelden, ſchv.; Wehrm. Wilh. Rühl, Geins=
heim
, lv.; Reſ. Peter Reinhard, Plankſtadt, ſchv.; Gefr.
Peter Schulmeyer, Mörfelden, lv.; Reſ. Karl Stroh,
Walldorf, ſchv.; Reſ. Frdr. Schluckebein, Eſſen, lv.;
Gefr. Gg. Schneider, Bauſchheim, lv.; Reſ. Guſtav
Trapp, Betzdorf, lv.; Reſ. Fritz Topel, Schöneborn,
ſchv.; Wehrm. Joſeph Zwieſeler, Ravensburg, ſchv.;
Wehrm. Ferdinand Herfeld, Monhofen, lv.; Gefr. Joh.
Bender, Aſtheim, lv.; Gefr. Hch, Kraft, Geinsheim,
ſchv.; Vizef. Frdr. Görtz, Wöllſtein, ſchv.; Vizef. Richard
Jochem, Laubach, lv.; Wehrm. Ludwig Schneider,
Rüſſelsheim, lv.; Reſ. Adam Bonifer, Dieburg, vm.;
Reſ. Arth. Krauß, Steinach, vm.; Wehrm. Karl Grüne=
wald
, Kelſterbach, vm.; Wehrm. Alexander Lieb, Land=
ſtuhl
i. Pfalz, vm.; Reſ. Herm. Rachwitz, Friedland,
vm.; Reſ. Hch. Sattler, Bensheim, vm.; Reſ. Reinhard
Schwarz, Breckenheim, vm.; Gefr. Hch. Schimbold,
Bermersheim, vm.; Reſ. Gg. Trunk, Laudenbach, vm.;
Reſ. Frdr. Wolf, Bauſchheim, vm.; Wehrm. Julius
Jacquemin, Thonville, vm.; Wehrm. Auguſt Gentit,
Bollingen, vm.; Reſ. Gg. Müller, Darmſtadt, vm.; Wehr=
mann
Philipp Becker, Kelſterbach, vm.; Reſ. Johann
Abbeln, Kempen, vm.
Ohne Kompagnieangabe: Reſ. Hch. Fied=
ler
, Heubach, vw.; Reſ. Karl Dörr, Fränkiſch=Crumbach,
leicht verwundet.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Gefr. d. Reſ. Karl Emmerich,
Michelſtadt, t.; Gefr. d. Reſ. Friedrich Emig, Oberſens=
bach
, t.; Reſ. Georg Reichert, Ober=Hainbrunn, t.; Reſ.
Georg Doſch, Breitenbach, t.; Reſ. Friedrich Staudt,
Wimpfen, t.; Reſ. Karl Appel, Neuſtadt, t.; Reſ. Karl
Fülbert, Neuſtadt, t.: Reſ. Georg Beck, Kirchbrombach,
t.; U.=O. d. Reſ. Wilhelm Eckhardt, Höchſt, vw.; Gefr.
d. Reſ. Heinrich Wilhelm, Michelſtadt, vw.; U.=O. d.
Reſ. Johann Kuhl, König, vw.; Gefr. d. Reſ. Jakob

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Nummer 292.

Trumpfheller, Würzberg, vw.; Reſ. Georg Lein=
berger
, Stierbach, vw.; Reſ. Simon Müller, Stein=
bach
, vw.; Reſ. Georg Karg, Michelſtadt, vw.; Reſ. Ernſt
Hauſer, Leberach, vw.; Reſ. Georg Dort, Steinbach,
vw.; Reſ. Georg Heckmann, Hüttenthal, vw.; Reſ. Adam
Heinbüchner, Neuſtadt, vw.; Reſ. Georg Ober, Mi=
chelſtadt
, vw.; Reſ. Mathias Waſchinger, Kirchhauſen,
vw.; Reſ. Leonhard Müller, Nieder=Kinzig, vw.; Reſ.
Johann Schlecht, Erbach, vw.; Reſ. Adam Ihrig,
Unterſensbach, vw.; Reſ. Adam Thomasberger, =
tersbach
, vw.; Reſ. Georg Helbig, Viernheim, vw.; Reſ.
Johann Kaffenberger, Steinbach, vw.; Reſ. Michel
Verſt, Lützel, vw.; Reſ. Adam Flick, Günterfürſt, vw.;
Reſ. Adam Haas, Hebſtahl, vw.; Reſ. Wilhelm Lenz,
Hebſtahl, vw.; Reſ. Peter Friedrich, Rimhorn, vw.;
Reſ. Jakob Weimar, König, vw.; Reſ. Peter Gärt=
ner
, Hebſtahl, vw.; Reſ. Aug. Wörner, Urloffen, vw.;
Reſ. Adam Schäfer, Kirſchhauſen, vw.; Reſ. Hyronimus
Friedrich, Annelsbach, vw.; Gefr. Wilhelm Weimar,
König, vm.; Reſ. Ludwig Reickert, Steinbach, vm.;
Reſ. Johann Groll, Schönnen, vm.
6. Kompagnie: Vizef. d. Reſ. Off.=Stellv. Julius
Stolz, Gonſenheim, vw.; Wehrm. Guſtav Hoffmann,
Wald=Michelbach, t.; Wehrm. Heinrich Lehr, Hummet=
roth
, t.; Wehrm. Georg Hagny, Neuſtadt, t.; Gefr. d.
Reſ. Heinr. Rohmann, Michelſtadt, t.; Wehrm. Steffan
Hener (oder Heuer), Haingrund, t.; Wehrm. P. Ehret,
Wald=Michelbach, t.; Wehrm. Johann Flisk, Günter=
fürſt
, t.; U.=O. d. Landw. Ad. Katzenmeier, Erbach,
vw.; Gefr. d. Reſ. Heinrich Herfeld, Höchſt, vw.; Wehr
mann Franz Wilhelm Reeg, Zell, vw.; Wehrm. J. Th.
Heß, Würzburg, vw.; Wehrm. Ph. Freidel, Ernsbach,
vw.; Wehrm. Adolf Ohl, Neuſtadt, vw.; Wehrm. Rud.
Albrecht, Beerfurth, vw.; Wehrm. Wilh. Balonier,
L.=Wiebelsbach, vw.; Wehrm. P. Helm, Vielbrunn, vw.;
Wehrm. Joh. Krämer, Güttersbach, vw.; Wehrm. Joſ.
Riederer, Nieder=Liebersbach, vw.; Reſ. Adolf Wal=
ter
, Wald=Michelbach, vw.; Wehrm. Jakob Groll,
Würzberg, vw.; Wehrm. Peter Viniol, Rohrbach, vw.;
Gefr. d. Landw. Joh. Trumpfheller, Würzberg, vw.;
Wehrm. Daniel Joſt, Fürſtengrund, vw.; Wehrm. Ad.
Stier, Würzburg, vm.; Wehrm. R. Degenhardt,
Weitengeſäß, vm.; Wehrm. Johann Hartmann, Viel=
brunn
, vm.; Wehrm. Ph. Balonier, Lützel= Wiebels=
bach
, vm.; Wehrm. Ad. Haas, Seekuhnern, vm.; Wehrm.
Joh. Ihrig, Unter=Moſſau, vm.; Wehrm. Adolf Jo=
hann
, Gammelsbach, vm.; Wehrm. Joh. M. Roßler,
Neuſtadt, vm.: Gefr. d. Landw. Peter Zörgiebel,
Unter=Moſſau, vm.
7. Kompagnie: Reſ. Karl Berthold, Hirſch=
horn
, t.; Reſ. Adam Wunder, Viernheim, vw.; Reſ.
Philipp Oberle, Rimborn, vw.; Gefr. d. Landw. Wilh.
Veith, Beerfelden, vw.; U.=O. Karl Schalk, Viern=
heim
, vw.; Reſ. Adam Winkler, Zotzenbach, vw.; Reſ
Nikolaus Getroſt, Zotzenbach, vw.; Reſ. Johannes
Martin, Heppenheim, vw.; Reſ. Kornelius Pfützer,
Viernheim, vw.; Reſ. Karl Mader, Frauenbeck, vw.;
Reſ. Karl Hock, Viernheim, vw.; Reſ. Valtias Kühle=
wein
, Viernheim, vw.; Reſ. Georg Pfennig, Viern=
heim
, vw.; Reſ. Adam Lanz, Viernheim, vw.; Reſ. Phil.
Kaffenberger, Erbach, vw.; Reſ. Johann Adam
Weimar, Klein=Gumpen, vw.; Reſ. Arthur Flörs=
heimer
, Höchſt, vw.; Vizef. Emil Skribſchak, Thiele,
vw.; Reſ. Emil Bullinger, Wimpfen, vw.; Reſ. Joh.
Krans, Kortelshütte, vw.; Reſ. Georg Schmitt,
Schopfloch, vw.: Reſ. Franz Flachs, Hirſchhorn, vw.;
Reſ. Heinrich Walter, Hirſchhorn, vw.; Reſ. Gebhard
Schuſter, Heilbronn, vw.; Reſ. Philipp Johann Schu=
ſter
, Unter=Hambach, vm.; Reſ. Adam Baumann, Hep=
penheim
, vw.; Reſ. Jakob Mandel, Viernheim, vw.;
Gefr. d. Reſ. Bernhard Stalf, Fürth, vw.; Reſ. Alois
Maier, Altſch i. Baden, vw.; Reſ. Heinrich Schmitt,
Viernheim, vw.; Reſ. Nikolaus Joh. Schmitt, Zotzen=
bach
, vw.; U.=O. d. Reſ. Johann Adler, Viernheim, vw.;
U.=O. d. Reſ. Heinrich Krämer, Güttersbach, vw.; Gefr.
Adam Bickel, Zotzenbach, vw.; Gefr. Peter Bickel
Zotzenbach, vw.; Reſ. Karl Vock, Heppenheim, vw.; Reſ.
Nikolaus Roos, Viernheim, vw.; U.=O. d. Reſ. Gerhard
Rübel, Hammelbach, vm.; Reſ. Leonhard Wecht, Zotzen=
bach
, vm.; Gefr. d. Reſ. Joſef Krug, Viernheim, vm.;
Reſ. Johann Sannert, O.=Hambach, vm.; Reſ. Franz
Adam Hintenlang, O.=Abſteinach, vm.; Gefr. d. Reſ.
Chriſtoph Schaumberger, Haid, vm.
8. Kompagnie: Reſ. Wilh. Eichler Neckar=
ſteinach
, vw.; Wehrm. Auguſt Hofacker, Hohenſtadt, lv.;
Wehrm. Peter Freudrich, Affolterbach, lv.; Wehrm.
Max Oppenheimer, Neckarſteinach, vw.; Reſ. Georg
Schmidt, Kreidach, vw.; Reſ. Peter Schütz, Ober= Mum=
bach
, lv.; Reſ. Emil Gläſer, Wimpfen, vw.; Gefr. Phil
Gärtner, Viernheim, lv.; Gefr. Joſef Heberer, Hirſch=
horn
, vw: Wehrm. Adam Jäger, Mörlenbach, lv.;
Wehrm. Wilh. Hauf, Viernheim, lv.; Wehrm. Michel
Faltermann, Viernheim, lv.; Wehrm. Wilhelm Bau=
mann
, Wimpfen, vw: Reſ. Albert Kleub, Wimpfen,
vw.; Wehrm. Adam Flath, Heppenheim, lv.; Reſ. Nikl.
Bitſch, Erlenbach, vw.; U.=O. Jakob Schmitt, Rimbach,
lv.; Wehrm. Johann Petermann, Hambach, lv.; Wehr=
mann
Peter Hafner, Heppenheim, lv.; Wehrm. Peter
Steckel, Lautenweſchnitz, vw.; Wehrm. Leonh. Brecht,
Bonsweiher, vw.; U.=O. Peter Scholl, Unter= Flocken=
bach
, lv.; Wehrm. Georg Fäudrich, Birkenau, lv.; Reſ.
Martin Gärmann, Kirch=Brombach, lv.; Wehrm. Max
Schönberger, Rieding, lv.; Wehrm. Joh. Helm=
ling
, Wald=Erlenbach, lv.; Wehrm. Johannes Bitſch,
Scheuerberg, lv.; Wehrm. Michael Rettig, Albersbach,
ſchv.; Wehrm. Franz Kohler, Hirſchhorn, lv.; Wehrm.
Georg Ballmann, Oberſchönmattenwag, vw.; Reſ. Ad.
Neff, Unterſchönmattenwag, vw.; Gefr. Ludwig Heil=
mann
, Neckarſteinach, vm.; Wehrm. Adam Ehrhardt,
Heilig=Kreuzſteinach, vm.; Reſ. Adam Gebhardt, Er=
bach
, vm.; Wehrm. Rud. Löhr, Weinheim, vm.; Wehrm.
Johann Lammer, Viernheim, vm.; Wehrm. K. Guſt
Kannenwurf, Hackpfüffel, vm.; Wehrm. Georg Vock,
Heppenheim, vm.; Wehrm. Leonh. Florig, Birkenau, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 17, Mörchingen.
III. Bataillon.
Germingen und Moyen vom 20. bis 25. Aug., Nesles
und Herly am 24., Chilly, Hattencourt und Arras vom
25. bis 29. Sept.
11. Kompagnie: Reſ. Weber, Ruhlkirchen, vm.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 31,
Altona und Bremerhaven.
Löwen am 25. und 26., Langenſtreat und Campelaer am
26. Aug., Noyon am 15., Pontoiſe am 16., La Pommeraye
am 17., St. Mard am 21. und Pouſaline am 25. Sept.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: Gefr. Gottfried Gölz, Watten=
heim
, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 75, Bremen und Stade.
St. Quentin am 1., Ferme les Courbers, Autreville und
LEchelle am 4., Eſterney am 6., Boiſſy am 9., Bytry, Rhe=
tondes
u. Attichy am 12. u. Nampoel vom 15. bis 20. Sept.
I. Bataillon.
4. Kompagnie: Musk. Heinr. Willig, Mainz, lv.

Füſilier=Regiment Nr. 90.
II. Bataillon, Wismar.
Eſternay vom 4. bis 7., Boiſſy am 9., Nampoel und
Lombray vom 14. bis 20. Sept.
8. Kompagnie: Füſ Karl Karg, Bieberau, vm
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 99.
Erſatzbataillon, Straßburg i. E.
Celles und Alamont am 21., 22., 26. und 27. Sept.
3. Kompagnie: Lt. Otto Goetz, Fiſcherbach=
Weiler, lv.
Leib=Grenadier=Regiment Nr. 109, Karlsruhe.
Montonville am 21., Féy=en Haye vom 20. bis 28.
und Mamey vom 20. bis 26. Sept.
Füſilier=Bataillon.
9. Kompagnie: Reſ. Joh. Häfner, Eberſtadt, t.
11. Kompagnie: Wehrm. Friedrich Hartmann,
Hochzoll, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 171, Colmar i. E.
I. Bataillon.
Leuven (Löwen) und Norent am 12., Luconviller,
Craonne und La Creule vom 19. bis 27. Sept.
1. Kompagnie: Reſ. Jacob Nau, Biebesheim, vm.
2. Kompagnie: Lt. d. Reſ. Hermann Riedel,
Mainz, lv.
Dragoner=Regiment Nr. 6, Mainz.
Sermaize, Sechault und Orainville vom 10. bis 18. Sept.
1. Eskadron: Drag. Wilhelm Strauß, Gunders=
heim
, lv.; Reſ. Joſef Mono, Mainz, vm.; Reſ. Philipp
Zorn, Jugenheim, Kr. Bingen, vm.
Feldartillerie=Regiment Nr. 83.
II. Abteilung, Düren.
St. Hubert am 25., Sedan am 25. und 26. und Marzon
am 31. Aug., Buſſy=le=Chateau am 3., Marolles am 6.
und Somme=Py am 14. und 15. Sept.
4. Batterie: Vizewachtm. Karl Metz, Aumühle,
Kr. Alsfeld, ſchv.
Fußartillerie=Regiment Nr. 3, Mainz.
I. Bataillon.
Verancourt am 10. und 11. und Servon am 13. Sept.
3. Batterie: U.=O. Adam Hay, Mainz, vw.
Feld=Lazarett Nr. 4 des 18. Armeekorps, Darmſtadt.
Heiltz=le=Maurupt am 11. Sept.
Vermißt werden ſeit Zurücklaſſung bei Schwerver=
wundeten
: Feldunterarzt Dr. Max Roſenthal aus
Sayn, San.=Gefr. Karl Knab aus Pfeddersheim und
Mil.=Krankenwärter Karl Adolf Schwenz aus Duisburg.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 130, Metz.
IV. Bataillon.
Amel am 24. und Ancy am 23. und 28. Aug.
13. Kompagnie: Gefr. Peter Reinhard, Leeheim,
ſchv.; Wehrm. Philipp Hofmann, Rendel, lv.; Wehrm.
Ludwig Naas, Bullau, ſchv.; Wehrm. Ludw. Rieſe,
Rendel, vm.; Wehrm. Heinr. Fehl, Freienſteinau, vm.
Berichtigungen früherer Verluſtliſten.
Laudwehr=Infanterie=Regiment Nr. 116.
I. Bataillon, Darmſtadt.
Wehrm. Andreas Müller, Gernsheim, bish. ver=
wundet
, iſt tot.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 118,
Darmſtadt, Erbach und Mainz.
Wehrm. Kiehn, bish. vermißt, iſt verwundet; Wehrm.
Leonhardt, bish. vermißt, iſt verwundet; Wehrm.
Waller, bish. vermißt, iſt verwundet; Wehrm. Schungel,
bish. vermißt, befindet ſich wieder bei der Truppe; Reſ.
Aron, bish. vermißt, befindet ſich wieder bei der Truppe.
Infanterie=Regiment Nr. 168.
II. Bataillon, Offenbach.
Musk. Reuter, bish. verwundet, iſt tot.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt i.

Geöffnet an Wochentagen von 9 12 Uhr vorm. und
8 5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Aufgebotene. Am 13. Oktober: Monteur Albrecht
Volkmart Findeiſen, Gaisberg 5, mit Köchin Margar.
Schneider in Reinheim. Hutmacher Auguſt Schäfer,
Schützenſtraße 14, mit Haushälterin Katharina Seidel
Schützenſtraße 14. Buchhalter Klemens Pilz, Wieners=
ſtraße
73, mit Maria Biedenkopp, Beckſtraße 14. Am
15. Oktober: Schuhmachermeiſter Peter Roth, Pallas=
wieſenſtraße
4, mit Haushälterin Klara Metzger, hier,
Kahlertſtraße 15 Am 16. Oktober: Hausburſche Friedrick
Schwarz, Rheinſtraße 50, mit Margarete Seeger, Bal=
lonplatz
10. Am 19. Oktober: Schloſſer Ludwig Bo
mit Anna Maria Leibrich, beide in Arheilgen.
Geborene. Am 13. Okt.: dem Kohlenhändler Franz
Schydlowski, Kleine Ochſengaſſe 13, e. S. Ludwig. An
12. Okt.: dem Maſchineriegehilfen beim Gr. Hoftheater
Adam Kartſcher, Gartenſtr. 19, e. S. Erich Adam. Am
11. Okt.: dem Bahnarbeiter Georg Chriſt, Eckhardt=
ſtraße
5, e. S. Balthaſar Georg. Am 16. Okt.: dem Fri=
ſeur
Auguſt Pirotte, Feldbergſtraße 103, e. T. Frieda
Eliſabeth. Am 16. Okt.: dem Eiſenbahnhilfsſchaffner Jo=
hann
Großhaus, Wendelſtadtſtr. 49, e. S. Hans. An
12. Okt.: dem Inſtallateur, zurzeit Wehrmann, Ludwig
Pullmann, Soderſtraße 59, e. T. Chriſtine Charlotte
Am 11. Okt.: dem Schleifer Peter Heinrich Hix, aus Ur=
berach
, hier, Lagerhausſtr. 24, e. S. Karl. Am 14. Okt.:
dem Diener Ferd. Steen, Dieburger Straße 49, e. T.
Gertrude Marie Helene. Am 13. Okt.: dem Bankbeam=
ten
Ludwig Gaul, Kiesſtr. 57, e. S. Wilhelm Ludwig
Am 18. Okt. dem Wagner Johannes Femer, Blumen=
thalſtraße
32, e. S. Hermann. Am 15. Okt.: dem Gärtner
Georg Woicker, Landwehrſtr. 47, e. T. Eliſabeth.
Eheſchließungen. Am 12. Okt.: Regierungsbaumeiſter
Karl Hallwachs, in Hemfurth, mit Katharina Eiß
feller, hier. Am 13. Okt.: Fabrikarbeiter, zurzeit Garde=
füſilier
Karl Weis, hier, mit Margarete Becker in Bo=
benheim
. Am 17. Okt.: Fabrikant Johs. Gruber in
Pfungſtadt mit Anna Feucht, hier. Artiſt Theodor
Ott mit Artiſtin Luiſe Muntermann, beide hier. Fa=
brikarbeiter
Jakob Heiland, hier, mit Maria Keller in
Frankfurt a. M. Schreiner, zurzeit Erſatzreſerviſt, Wil=
helm
Hartmann, hier, mit Maria Breitenbach in Parten=
ſtein
. Zeugleutnant Wilhelm Wermet in Straßburg
i. Elſ. mit Eliſabeth Eckert, hier. Vizefeldwebel Friedrich
Minola mit Louiſe Rathgeber, beide hier. Werkmeiſter=
Aſpirant Johannes Herbers mit Modiſtin Johannette
Frick, geb. Bitſch, beide hier. Ingenieur, zurzeit Offi
ziersſtellvertreter, Philipp Weinreich mit Johannc
Steger, beide hier.
Geſtorbene. Am 15. Okt.: Margarete Charlotte
Reinheimer, geb. Ehrhard, Ehefrau des Schloſſets
44 J., ev., aus Roßdorf, hier, Erbacherſtraße 25. Mat
garete Schnepper, geb. Mahr, Ehefrau des Invaliden
39 J., ev., Kiesſtr. 28. Am 16. Okt.: Johanna Blaß
ohne Beruf, 22 J., ev., ledig, Stirnweg 24. Otto Huge
Ewald Becker, Sohn des Straßenreinigers, 1 J., ev.
Landwehrſtr. 37. Am 15. Okt.: Eliſabeth Sophie Korn
geb. Berger, Wwe. des Miniſterialkanzl., 77 J., ev., Roß=

dörfer Straße 4. Am 16. Okt.: Maria Krummeck, gt
Baumann,, Wwe, des Gaſtwirts, 71 J., ev., Gardiſtiy
ſtraße 4. Am 15. Okt.: Wilhelm Ludwig Orthwer
Zeugfeldwebel, 29 J., ev., ledig, Liebfrauenſtr. 98.P
17. Okt.: Eliſabeth Joft, geb. Pfeiffer, Ehefrau
Landwirts, 62 J., ev., aus Elmshauſen, hier, Steinſtr.
Alexander Vincent, Landwirt, zurzeit Sold. i. fran
J.=R. 63, 21 J., kath., led., Hochſchulſtr. 2. Otto Gelhſ
Sigmund Penzing, Dekorateur, 27 J., ev., Rundeturng
ſtraße 7. Am 18. Okt.: Sophie Lorenz, ohne Beruſ
J., ev., led., Grafenſtr. 9. Am 17. Okt.: Johann Konrad
Zimmer, Geh. Finanzrat i. P., 79 J., ev., Soderſtr
Hans Großhaus, Sohn des Eiſenbahn=Hilfsſchaffne=
1 Tag, ev., Wendelſtadtſtraße 49. Am 18. Okt.: Om
Hahn, Lehrer, 49 J., ev., aus Lengfeld i. O., hier,ie
fenſtraße 9.

Trauer-Kleider TrauerLostüme
Trauer-Blousen Trauer-Röcke
Trauer-Mäntel, Trauer-Stoffe
In reicher-Auswahl!
Anderungen, sofort!
Gebr.Höslein,
Ludwigsplatz:
5194a

Familiennachrichten.

Statt Karten.

Die Verlobung meiner ältesten Tochten
Wally mit Herrn Oberleutnant und Adju
tant des Flieger-Bataillons Nr. 4 Victoh
Carganico beehre ich mich anzuzeigen
Frau Elsa Meincken
Braunschweig.

817

Statt besonderer Anzeige.

Meine Verlobung mit Fräulein Wallg
Meincken aus Braunschweig, Tochter
des verstorbenen Konsuls Meincken, beehfe
ich mich anzuzeigen.
Victor Carganico
Oberleutnant und Adjutant des Flieger-
Bataillons Nr. 4, z. Zt. Darmstadt.

818

Statt beſonderer Anzeige.
Heute abend entſchlief ſanft in=
Gottes Hände im 20. Lebensjahre
nach langem, ſchwerem, mit tapferer
Geduld durchkämpftem Leiden unſer
einziges Kind, unſere heißgeliebte
Tochter
(20342

In tiefſtem Schmerz:=
Ludwig Ehrhardt,
Großh. Oberhofprediger.
Toni Ehrhardt,
geb. von Hombergk zu Bach.
Darmſtadt, 21. Oktober 1914.

Die Einſegnungsfeier findet am Samstag, den
24. Oktober, vormittags 11 Uhr, im Trauer=
hauſe
(Prinz=Chriſtianweg 4) ſtatt, daran
ſchließt ſich die Beiſetzung auf dem Darmſtädter
Friedhof.

[ ][  ][ ]

ummer 292.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Seite 9.

Den Heldentod auf Frankreichs
Erde ſtarb unſer lieber Philiſter
Bipl.-Ingenieur
Wilhelm Oppermann
(Dſt. 05)
Leutnant d. Reſ. im Inf.-Rgt. 98
Ritter des Eiſernen Kreuzes.
Der Darmſtädter Wingolf.
I. N. u. A.:
R. Wagner, Kriegsvertreter.
*7810)

Statt beſonderer Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Mitteilung, daß meine
innigſtgeliebte Schweſter
Paula Schwab
nach längerem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Julie Schwab.
Darmſtadt (Ludwigsplatz 4), den 22. Okt. 1914.
Die Beerdigung findet Samstag, 24. Okt., nach=
mittags
3 Uhr, vom Portal des ſtädt. Fried=
hofs
aus ſtatt.
20343

ſä dtiſches Hallenſchwimmbad, Mühlſtraße
n.. 33 (geöffnet an Werktagen von 8 Uhr vormittags
ki: 8 Uhr abends, Samstags bis 8½ Uhr, Sonn= und
Fiüertags von 812½ Uhr).
werbemuſeum Neckarſtraße 3. Geöffnet täglich
om 111 Uhr; bei Sonderausſtellungen auch Werk=
aärs
nachmittags von 35 Uhr.

Allen Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Nachricht, daß heute nachmittag 5¾ Uhr
unſer lieber
(B20331

Walter

ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Ph. Maul, z. Zt. im Felde,
Roſine Maul.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1914
Sandbergſtr 49 (früher Eſchollbrückerſtraße).
Die Beerdigung findet Freitag, den 23. Oktober,
nachm. 5 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Für die wohltuende Teilnahme
an unſerem ſchweren Verluſte ſagen
wir innigen Dank.
(20337
Familie Zimmer.
Darmſtadt, 21. Oktober 1914.

Dankſagung.
Herzlichen Dank ſagen wir allen lieben Ver=
wandten
, Freunden und Bekannten, welche an
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſt unſeres
lieben Sohnes, Bruders und Schwagers (*7843
Otto Wamboldt

ſo innigen Anteil nahmen.
Die Tieſtrauernden:
Otto Wamboldt und Familie.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1914.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgange meines in treuer
Pflichterfüllung fürs Vaterland gefallenen innigſt
geliebten Mannes, unſeres treubeſorgten Vaters,
Bruders, Schwagers und Onkels
(20334
Adam Petry III.
ſagen wir allen Verwandten und Bekannten, ins=
beſondere
Herrn Dekan Schneider für ſeine
troſtreichen Worte. am Grabe, dem Krieger= und
Militärverein, dem Geſangverein Frohſinn, der
Turngemeinde, ſowie ſeinen Schulkameraden für
die Kranzſpenden unſern tiefgefühlten Dank.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Frau Adam Petry III.
und Kinder.
Braunshardt, den 22. Oktober 1914.

Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 23. Okt. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr
Samstag, den 24. Okt. Morgengottesdienſt 8 Uhr
45 Min. Sabbatausgang 6 Uhr 5 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen Religions=
geſellſchaft
.
Samstag, den 24. Okt. Vorabend 4 Uhr 50 Min.
Morgens 8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr. Sabbataus=
gang
6 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 25. Okt., an;
Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr.

Caſinoſtraße 7.
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ieren.

Tageskalender.
Freitag, 23. Oktober.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
16½ Uhr (Ab. D): Wilhelm Tell

Verſteigerungskalender.
Samstag, 24. Oktober.

Pferde=Verſteigerung um 11 Uhr in der Lud=
wigshalle‟
.
Dünger=Verſteigerung um 9½ Uhr in der Dra=
goner
=Kaſerne (Regt. Nr. 24).

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

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[ ][  ][ ]

Nr. 138.

Freitag, 25. Otober.

1914.

Das Großh. Munſerium des Iunern hat den Deuſchen Luſtahrerverdand in
Berlin die Erlaubnis erteilt, je 10 000 Loſe 2. und 3. Reihe einer im November und
Dezember 1914 zu veranſtaltenden Gegenſtandslotterie innerhalb des Großherzogtums
zu vertreiben.
Nach dem von der zuſtändigen Behörde genehmigten Verloſungsplan der ganzen
Lotterie dürfen 400 000 Loſe à 3 Mk. ausgegeben werden. Zum Vertrieb in Heſſen
dürfen nur mit dem heſſiſchen Zulaſſungsſtempel verſehene Loſe gelangen.

Während der Zeit des Vertriebs der Loſe der 1. Klaſſe einer Preußiſchesühs
deutſchen Lotterie iſt Ankündigung, Ausgabe und Vertrieb der Loſe in Heſſen ſicht
geſtattet.
Der Vertrieb der Loſe der 1. Klaſſe der 6. Preußiſch=Süddeutſchem
(232. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlotterie wurde vorläufig auf Juni k. Jss
verſchoben.
(20339

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Dogge, Spitzhund, 2 Pinſcher, 1 Jagdhund, 1 Dober=
mann
. 1 Dobermann (zugelaufen). Die Hunde können von den
Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Ver=
ſteigerung
der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk=
(2024
tag, vormittags 10 Uhr, ſtatt.

Bekanntmachung.

Wir ſehen uns veranlaßt, in Erinnerung zu bringen, daß das
Ausklopfen, Ausſchütteln, Abkehren uſw. von Bettwerk, Tep=
pichen
, Kleidungsſtücken, Staubtüchern und dergleichen Gegen=
ſtänden
nach Straßen, öffentlichen Plätzen und Vorgärten hin
gemäß § 366,8 Str.=G.=B. und Artikel 292 Pol.=Str.=G. unſtatthaft
und mit Strafe bedroht iſt.
Die Schutzmannſchaft iſt zur genauen Ueberwachung angewieſen.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1914.
(20290df
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.

Einquartierung.

Eine etwaige Vergütung für geleiſtete Quartiere, ſowie für
Verpflegung einquartierter Mannſchaften wird ſpäter nur dann ge=
währt
, wenn die Quartierſcheine innerhalb der nächſten 10 Tage
nach Abgang der Mannſchaften dem ſtädtiſchen Einquartierungs=
Ausſchuß, Stadthaus, Zimmer Nr. 23, zur Anerkennung vorgelegt
werden. Es ſind von den Quartiergebern bis jetzt viele Scheine noch
nicht zur Vorlage gekommen, und bitte ich, dieſes alsbald nachholen
zu wollen.
Umquartierung von Mannſchaften, die länger als 8 bis 10 Tage
in einem und demſelben Quartier lagen, wird auf Nachſuchen und
Vorlage des Quartierſcheines durch den vorſtehend bezeichneten
Ausſchuß vorgenommen.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1914.
(19585a
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Sammlung zu Gunſten von Bedürftigen und
Hinterbliebenen von Kriegsteilnehmern aus Darmſtadt.

Vor einigen Wochen hat der Hauptausſchuß der Stadtverord=
neten
=Verſammlung gemeinſam mit der Stadtverwaltung einen Auf=
ruf
erlaſſen und die Einwohnerſchaft gebeten, zur Unterſtützung von
Hinterbliebenen hieſiger Kriegsteilnehmer, ſowie von unverſchuldet in
Not geratenen Angehörigen unſerer Stadt beizuſteuern.
Wie die kürzlich veröffentlichte 1. Quittungsliſte zeigt, iſt dieſer
Aufforderung auch bereits von allen Schichten der Bevölkerung in
recht erfreulichem Maße entſprochen worden. Die bis jetzt einge=
gangene
namhafte Summe reicht aber bei weitem nicht aus, um die
großen Anforderungen zu erfüllen, die in der gegenwärtigen Zeit an
die öffentliche Hilfstätigkeit geſtellt wirden.
Ich richte deshalb an die Bürgerſchaft wiederholt die herzliche
Bitte, durch Zeichnung fortlaufender oder einmaliger Beiträge weitere
Mittel für dieſe Zwecke zur Verfügung zu ſtellen. Zeichnungsliſten
ſind bei den Vereinen, Behörden, Anſtalten uſw. im Umkauf. Auch
nehmen Spenden gerne entgegen die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, die
ſtädtiſche Sparkaſſe, Hügelſtraße 22, ſowie die Geſchäftsſtellen der
Darmſtädter Zeitung, Rheinſtraße 15, des Darmſtädter Tagblatts,
Rheinſtraße 23, des Darmſtädter Täglichen Anzeigers, Saalbauſtr. 19,
der Heſſiſchen Landeszeitung, Grafenſtraße 39, und des Heſſiſchen
Volksfreundes, Bismarckſtraße 19.
Darmſtadt, den 14. Oktober 1914.
(20130gms
Der Oberbürgermeiſter:
J.=P.: Ekert.

Frauenſchule.

Auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 16. Juli
1914 und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern, Ab=
teilung
für Schulangelegenheiten, vom 2. Auguſt 1914 (zu Nr.
M. d. J. I. 10170) wurden die Schulgeldſätze für die mit der Elegnoren=
ſchule
verbundene Frauenſchule mit Wirkung vom 1. April 1914 ab
wie folgt feſtgeſetzt:
a) für Schülerinnen, deren Eltern oder an ihre Stelle getretene
Unterhaltspflichtige oder die ſelbſt, ſofern ſie großjährig
ſind, ihren Hauptwohnſitz im Bezirk der Stadt Darmſtadt
haben
150 Mk. jährlich
b) für alle anderen Schülerinnen
. . 170 Mk.
Für Geſchwiſter in der Viktoriaſchule (mit Seminar),
der Eleonorenſchule (mit Frauenſchule) und den ſtädtiſchen
Mittelſchulen iſt wie ſeither zu zahlen: für das erſte Kind
das volle Schulgeld, für das zweite drei Viertel, für das
dritte und jedes folgende die Hälfte des Schulgeldes der=
jenigen
Anſtalt und Klaſſe, die ſie beſuchen.
(21003sid
Darmſtadt, den 13. Oktober 191e
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Glaſſing.

Strohlieferung.

Die Verdingung am 13. d. Mts. iſt nicht genehmigt. Es wird
daher zur Abgabe von Angeboten für die Lieferung von 200 Zentner
Kornſtroh (Maſchinendruſch), 40 Zentner Kornſtroh (Handdruſch) und
15 Zentner Gerſtenſtroh (Maſchinendruſch) für die ſtädt. Verwaltungen
eine Friſt bis Montag, den 26. ds. Mts., vormittags 10 Uhr,
feſtgeſetzt.
Die Lieferungsbedingungen liegen im Stadthaus, Zimmer
Nr. 39, während der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
(20275df
Darmſtadt, den 19. Oktober 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
: Ekort.

Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Kaſſenſtunden an allen Wochentagen vormittags von
(17152a
8½—12½ Uhr, nachmittags von 35 Uhr.
(Samstags nachmittags geſchloſſen)

Se her ſer lhodiente erdereſen üir ſanpſereg eſtltchten Feid=
28 arilerie= Regiment 2 Dasſelbehal, entgegen mehrſacher Zeitungs=
notizen
, noch keinerlei warme Sachen erhalten. Zuwendungen
jeglicher Art werden dankbar entgegengenommen von der Erſatz=
Abteilung Feldartillerie=Regiment Nr. 31, Hagenau i. Elſ.,
ſowie von Frau Oberſtleutnant Collmann, Darmſtadt, Eliſabethen=
ſtraße
70. Dieſelbe erbittet ferner Angebote zu mäßigen Preiſen über
Wollhemden und Socken für Mannſchaften in größerer Anzahl bei
(20318ts
ſchnellſter Zieferung.

Abhanden gekommene
Sparkaſſenbücher.

Die vermißten Einlagenbücher,
lautend auf die Namen:
Nr. 124393 Barbara Weisgerber,
Nr. 161077 Tilla Vogt
Nr. 191636 Auguſt Wilk,
Nr. 190288 Elikabeth Eiſenhauer
derſtädtiſchen SparkaſſeDarmſtadt
werden nach deren Satzung § 24
für kraftlos erklärt, wenn ſie nicht
innerhalb 3 Monaten bei dieſer
Kaſſe vorgezeigt werden.
Darmſtadt, den 22. Sept. 1914.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Netz, Direktor. (18958a

I
Feinſtgemäſtete
Ganſt
auch im Ausſchnitt
empfiehlt (20336
Heinrich Grimm,
Hoflieferant.

Laubſtreu=Verſteigerung.

Dienstag, 27. Oktober I. J., morgens 10 Uhr, wird heis
Wirt Heberer in Meſſel das Laub von Wegen und Schneiſen
im Domanialwald verſteigert. Auskunft durch die Forſtwarte,
Meſſeler Forſthaus, 21. Oktober 1914.
(203328t
Großherzogliche Oberförfrerei Meſſel.
Schlag.

Verſteigerungs-Anzeige,

Samstag, den 24. Oktober 1914, vorm. 11 Uh
verſteigere ich im Verſteigerungslokale Zur Ludwigshalle‟ (Ohs
gaſſe) für Rechnung deſſen, den es angeht, öffentlich meiſtbieken
gegen Barzahlung:
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20338)
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Für Sextaner Oberſekundaner (einſchl.) aller hieſigen höheren Schulce
Beſter Erſatz f. teuere Privatſtunden. Kein Schulwechſel mehrnöllt
Die Schüler werden nicht nur einfach überwacht. Nichtverſtandeil
durch Fachlehrer erklärt. Erziehung und Gewöhnung zu ſelbſtändigt
Arbeiten (Arbeitsprinzip). Beginn 15. Oktober.
(B193f
* Auswärtige Schüler erhalten vorzügliche Vollpenſiol
Notiz: Solche aus der Umgebung Darmſtadts können als Hallt
penſionäre (Mittageſſen Besper Arbeitsſtunde) aufgenomug
werden, um abends zu ihren Eltern zurückzukehren. Der=Leite

Dücker Innung Darmstaut.
An unſere werte Kundſchaft.
Seit der Mobilmachung haben die Mehlpreiſ
eine ungewöhnliche Höhe angenommen. Bis jetzteit
keine Ausſicht vorhanden, daß die Preiſe zurückgehen
deshalb ſehen wir uns notgedrungen veranlaßt, einen
kleinen Aufſchlag eintreten zu laſſen, und koſtet von=
Freitag, den 23. Oktober, ab der ſchwarze und
weiße große Laib Brod je ſechs Pfennige mehl
Das Pfund Weizenmehl koſtet 27 Pfg
Der Vorſtand.
20333)

Eicheln
(nicht unter 10 Kilo)
kauft zu (B20281
5 Pfg. per Kilo
Heinrich Keller Sohn
Heidelbergerſtr. 28.

e
eigerm
Lazarett-Einrichtungen

Bedeutende Vorräte
zu alten Preiſen

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Hemden
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Wämmſen
Jacken
Leibbinden
Ohrenſchützern
Kniewärmern
Stauchen
Imprägn. Fuß=
lappen
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[ ][  ][ ]

ſtmummer 292.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

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Der ſilberne Adolf.
Roman von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten.)

(Es wird ihr nicht gelingen und wenn ſie noch ſo
urmant iſt, woran ich übrigens gar nicht zweifle! . ..
Udenfalls würde ich erſt zum Onkel fahren und dann
srAbſchiedsgeſuch ſchreiben! . . . Er wird Dir ſchon den
llal: ſtechen! Und nun erlaube mir noch, als Dein beſter
euund, Dir einiges unter die Naſe zu reiben. Sechs
ihre biſt Du nun Offizier, haſt mir immer Deine Freu=
Unnund Leiden anvertraut, da hab’ ich einfach die Pflicht,
uuſſch mit Dir zu reden. Alſo, Deine erſte Liebe war
uwerintendents Lieschen. Die verlobte ſich zum Glück
DDich ſchleunigſt mit unſerem Amtsrichter, als Dein
tes Herzblut zu fließen begann. Die Afäre haſt Du
ſch mit leidlicher Würde überſtanden. Dann kam recht
ild Nummer zwei, und da haſt Du einen grandioſen
ſchmack entwickelt. Fräulein Ellen Wommen, die Toch=
ides
Hamburger Senators, nie hab’ ich ein Weib ſo
Pferde ſitzen ſehen. Da hat Dir zwar unſere Kom=
Audeuſe, bei der ſie zu Beſuch war, zur rechten Zeit ab=
Monnkt, aber Du wollteſt Deinen Korb haben. An dem
lſt Du faſt anderthalb Jahre getragen, für Dich eine
echener lange Zeit!
Hör’ doch auf mit den ollen Kamellen, ſagte der ſil=
Arwe Adolf und ſuchte mit den Augen den Kellner.
Mein, Sohnemann, jetzt wird nicht ausgeriſſen, ſonſt
mir die Pointe flöten und die muß ich Dir unbedingt
rſistzen. Alſo Nummer drei: Ihre Durchlaucht, die
Einzzeſſin Iſabella von Hochgereuth=Wildenberg=Wellin!
hurage haſt Du da entwickelt, Junge! Potz Tauſend!
bar wenn ſo was auf achtzigtauſend Morgen in der
lähde der Garniſon und reſidiert und verſchwägert iſt mit
Uhnenm Großherzoghaus, ſo macht man da ſeinen Kratzfuß
ſtd ißt gut! Dann hat aber das Lied auch ein Ende!:
Und der Korb ging Dir ſo zu Herzen, daß Du gar nicht
nell genug nach Südweſt kommen konnteſt! Du, das
Aunze Regiment hat aufgeatmet! So’n braver Kerl, ſon
Achttiger Offizier aber wehrlos gegen die Evastöchter!
htaal wehrlos! . . . Da unten in Südweſt warſt Du ja

1 verſorgt und aufgehoben, ſo dachten wir und hofften, daß
ſich mit den Jahren eine leidliche Portion Vernunft bei
Dir einſtellen würde! . . . Und da muß Dir, ausgerechnet
in der Kalahariwüſte, eine über den Weg laufen! Du
ſagteſt vorhin, in Kirchheim hätteſt Du die langhaarigen
Geſchöpfe elend vermißt! Natürlich biſt Du mit Deinem
weichen Herzen poſtwendend zur Strecke gebracht worden!
Da aber fuhr der ſilberne Adolf auf.
Soll das etwa die Pointe ſein he? Da, er zog eine
Photographie aus ſeiner Bruſttaſche; ſieh Dir ſie an und
ſchweig ſtill. Und das Bild iſt wahrhaftig nur ein arm=
ſeliger
Abklatſch! Die blitzenden Augen, das funkelnde
Haar: die ganze Art, ſich zu geben, und ihre Stimme
ihre Stimme, die wird mir zeitlebens im Ohr nachſchwin=
gen!
Alſo die Würfel ſind gefallen! und gehts durch
die Wand, dann geht’s eben durch die Wand! Gute Nacht,
Kurt Sandberg! Einen Rat von Dir befolg' ich aber
doch und dank Dir für ihn, erſt fahr ich zu Onkel Chri=
ſtoph
; ob ich mein Abſchiedsgeſuch ein paar Tage ſpäter
ſchreibe, darauf kommts ja nicht an!
Sandberg ſchüttelte ihm ſtumm die Hand, ſah ihn
lange an. Sie bezahlten und trennten ſich.
Vor dem Kaffee Joſty blieb Sandberg ſtehen und ſah
dem ſilbernen Adolf nach, dem Hünen, der über den immer
noch belebten Potsdamer Platz hinüberſchritt, nach ſeinem
Hotel, ein Bild deutſcher Kraft. Und ſchüttelte den Kopf
immer wieder.
3. Kapitel.
Das ſchwarzweiße Ordensband im Knopfloch ſeines
Ueberrockes, ſtand der filberne Adolf vor ſeinem Onkel
mit rotem Kopfe. Er hatte ſo eindringlich geſprochen,
wie er es nur vermochte, aber vorläufig keinerlei Eindruck
erzielt. Zuſammengeſunken in ſeinen gepolſterten Lehn=
ſtuhl
, das Kinn vorgeſtreckt, wackelte Chriſtoph Ruſtens
Unterkiefer nach rechts und links. Es ſah aus als wolle
er ſich das Lachen verbeißen, denn die tiefliegenden grauen
Aeuglein blickten verſchmitzt ſeinen Neffen an. Das von
taufend Runzeln zerknitterte Geſicht, der eisgraue, nach
oben gedrehte kleine Wrangelbart, die ſpitze Naſo, dazu
die mächtige Glatze, die nur von einem dünnen Kranze
weißer Haare eingerahmt war, das alles wirkte ungemein
komiſch. Di: Pachbarn, fünf Meilen in der Runde,

gingen ihm ſchon lange aus dem Wegez es war mit ihm
nicht auszukommen. Die einen nannten ihn einen Kra=
keeler
, denn er nahm grundſätzlich kein Blatt vor den
Mund, andere wieder hielten ihn für einen hinterliſtigen
Geſellen, weil er ſeine Augen und Ohren überall hatte,
und ſchrecklich neugierig war.
Der ſilberne Adolf ſchloß mit einer großzügigen
Handbewegung.
Du biſt auch einmal jung geweſen, Onkel! Und
wenn du auch nie verheiratet warſt; wie es im Leben zu=
geht
, weiß doch ein ſo alter Herr, wie du! Und dann das
Stammgut! Ich kann doch nicht eines Tages als land=
wirtſchaftlicher
Waiſenknabe antreten und mir anmaßen,
den immerhin beträchtlichen Beſitz zu verwalten! Und
zum Schluß, meine Braut wird dich hegen und pflegen.
Woll ja, unterbrach Chriſtoph Ruſten ſeinen Neffen
mit kräftiger Stimme, das könnte mir paſſent und ſoll
ich vielleicht acht Tage vor meiner Himmelfahrt noch
Windeln riechen? Das wär' das eine! Wie es im Leben
zugeht, weiß ich, und deshalb war ich ſo klug und weiſe
und hab’ nicht geheiratet! Denkſt du, ich ſäß' ſonſt mit
meinen ſiebenundachtzig Jahren noch immer ſo leidlich
fidel hier? Unter der Erde wär' ich! Das wär’ das
andere! Und nun drittens! Das Gut! Du, da rat’ ich
dir, laß Häpel, meinen Adminiſtrator, machen, was er
will. Der iſt grundehrlich und hat mehr los wie alle
Oekonomieräte Pommerns zuſammen! Und zweiund=
vierzig
iſt er auch erſt, halt mir den warm, Adolf! Sage
danke ſchön nachher gleich zu ihm, denn wenn der nicht für
dich eingetreten wäre, glaubſt du, ich hätte deine Schulden
damals bezahlt, als dein Freund Sandberg mir aufs Fell
kniete? Nicht dran gedacht hätt ich! Aber lieber bezahl'
ich nochmal ſolche Schulden, als mir nen verliebten Firle=
fanz
nach Ruſten zu nehmen! und ne Frau dazu! Nee,
nee! . . . Wann willſt du wieder fahren?
Alſo du wirfſt mich hinaus, Onkel?
Daran hindert mich nur das Ordensbändchen auf dei=
ner
Bruſt! Als Rittmeiſter hab’ ich Reſpekt davor! In
unſerer pflaumenweichen Zeit freut’s mich, daß ein Ruſten
Gelegenheit gehabt hat, zu zeigen, was in unſerem Ge=
(Fortſetzung folgt.)
ſchlecht ſteckt!

[ ][  ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 23. Oktober 1914.

Nummer 292..

Geistige Körperqymnastik!

Ein System ganz neuer Richtung
ohne Gewichte oder dergleichen!
Nicht zu verwechseln mit System Müller und anderen.

Wer allseitige, ebenmäßige und kräftige Entwicklung seiner
gesamten Muskulatur, kräftige Sehnen, elastische, gesunde und
starke Glieder wünscht, erreicht dies in nicht weniger als
6 Wochen bei einer täglich nur kurzen Uebungsdauer durch
unser System in einem Maße, wie es durch keine Gewichts-
gymnastik
oder andere Gerätschaftsübungen in demselben
kurzen Zeitraum auch nur annähernd möglich ist. Keine
Ueberanstrengungen und Anforderungen an das Herz wie
bei einer Gewichtsgymnastik. Ueberflüssiges Fett wird be-
seitigt
, Muskelfleisch da angesetzt, wo solches nötig ist.

zurückgesetzte Preis
des Krieges auf IIn. Gwird einem jeden

Der für die Dauer
durch Garantieschein sichergestellt, in wel-
chem
wir uns verpflichten, denselben an-
standslos
zurückzuzahlen, wenn die in Aus-
sicht
gestellten Erfolge nicht eintreffen.
Niemals könnten wir diese Sicherheit stellen, wenn wir
unserer Sache nicht ganz sicher wären. (20326
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Darmstadt, Roßdörferstr. 22.

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2 Drei-Akter

Die Liebe wacht und Der Fels am Meer

Morgen:
(20329
Henny Porten in dem neuen Kunstfilm
Ein Ueberfall in Feindesland.

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Dunge gebildete Dame erteilt
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Kindergarten
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gute Belohnung in der Geſchäfts=
ſtelle
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Verloren entw. auf d. Weg. v. ob.
29 Lichtenbergſtr. z. Halteſt. d. Stift=
ſtraße
od. b. Wechſ. d. Wag. a. d. Ernſt=
Ludwigspl. ein. Anſtecker mit gold.
Bröſchch., da letzt. And. geg. Belohn.
abzug. Lichtenbergſtr. 37, pt. (*7807

Adler=Rad

faſt neu, ſehr billig abzugeben.
Müller & Ober,
Karlſtraße 30. (20264mfg

Ein neuer dunkler Damenwinter=
Emantel, Schneiderarbeit, z. verk.
Soderſtr. 4, 1. St.
(*7847

ebr. Kinderwagen zu verkauf.
7829) Rundeturmſtr. 17, Mſd.

AlMoholfreies
Speisehaus
Nieder=Ramſtädterſtraße 14.
Behaglicher Aufenthalt.
Guter billiger (*7772
Mittags= und Abendtiſch
Kaffee, Tee, Kakao zu 15 Pfg.
Stets friſcher Kuchen.

Würgerlichen Mittagstiſch.
Luiſenſtr. 10, part. (19197a

Gut. bürg. Mittagstiſch. Nied.=
Ramſtädterſtr. 31, I. (*7707df

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Achtung! Die Korb= u. Stuhl=
flechterei
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Arnold vom
Melchtal
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Klaus von der
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Arnold von
Sewa
Jenni, Fiſcher=
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Seppi, Hirten=
knabe

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Gattin, Fürſt’s
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Schulſtraße 10, 1.

Großh. Hoftheater.

Freitag, den 23. Oktober 1914.
23. Abonnements=Vorſtellung. D
Neu einſtudiert:
Wilhelm Tell.
Schauſpiel in 5 Akten
von Friedrich Schiller.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Reichsvogt in
Schwyz und Uri K. Weſtermann
Werner, Frhr. v.
Attinghauſen,
Bannerherr . . Herm. Knispel

Walther, 1 Tells Erna Stoffen
Wilhelm, Knaben Erna Jungkurth
Berta v. Bruneck,
eine reiche Erbin Alice Hacker=
Armgard, Bäue= Charlotte Pils
Mechthild,rinnen Paula Karſtell
Frießhardt, Söld= Adolf Klotzn
Leuthold, ner Adolf Jordaſ
Rudolf d. Harras
Geßler’s Stallm. Otto Thomſeſt=
Johs. Parricida,
Herzog v. Schwab. Emil Kroczak
Stüßi, der Flur=
. Rich. Jürgas
ſchütz .
Wanderer
. Georg Syauda
Meiſter Steinmetz Fr. Jachtmann
. Frz. Herrmann
Frohnvogt
Ein alter Mann. Br. Waigandt
Nach dem 2. Akte längere Pallſe
Preiſe der Plätze (Klein
Preiſe): Sperrſitz: 1.12. Reiſ
3.70 , 13.19. Reihe 3.20 , Pa
terre: 1.5. Reihe 2.35 , 6.
Reihe 1.95 , Proſzeniumslog
5.20 , Mittelloge 5.20 , Ba=
konloge
4.70 , I. Rang 4.20
II. Rang: 1.6. Reihe 2.15
7. u. 8. Reihe 1.75 , I. Galer
1.15 , II. Galerie 65 .
Kartenverkauf: an der Tages.
kaſſe im Hoftheater von 9½—
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende geg. 10½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen=
Samstag, 24. Okt. Außer Ab.
Dritte Volksvorſtellung zu ermäß=
Preiſen. Martha‟ Anfang=
7½ Uhr. (Vergl. beſ. Anzeige)
Sonntag, 25. Okt. 24. Ab.=Vſt.,
A 6. Auf Allerhöchſten Befehlg
Patriotiſches Konzert.
Hierauf, z. erſtenmale: Wörth
Achtzehnhundertſiebziger Kriegs
ſzenen von Georg v. Ompteda,
Gew. Preiſe. Anfang 7 Uhr. (Vergl.
beſ. Anzeige.)
Montag, 26. Okt. Keine Vorſt.
Dienstag, 27. Okt. 25. Ab.=Vſt.
A 7. Zum erſten Male wiederholt;
Theodor Körner Gewöhnl.
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 28. Okt. Keine Vorſt.
Anmeldungen auf Abonnements
werden noch fortwährend von der
Hoftheater=Hauptkaſſe inden Kaſſe=
ſtunden
vormittags von 1912½
Uhr entgegengenommen.