Darmstädter Tagblatt 1914


Nr. 143., Dienstag, den 26. Mai.

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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

Das Wichtigſte vom Tage.

Bei der geſtrigen Reichstagserſatzſtichwahl in
Stendal=Oſterburg wurde Wachhorſt de
Wente (natlib.) gewählt.
Die Reichs=Schulkommiſſion iſt geſtern unter
dem Vorſitz des Wirkl. Geh. Oberregierungsrats Präſi=
denten
Kelch in Berlin zuſammengetreten. Die Kom=
miſſion
beſucht nach ihren Beratungen einige Schul=
anſtalten
.
Die Zahl der bei der Exploſion in Düren ums
Leben Gekommenen beträgt 8. 12 Schwerverletzte be=
finden
ſich noch im Krankenhauſe. Mehrere werden
noch vermißt.
Bei der Gewitterbö auf der Kieler Föhrde
ſind ein Oberbootsmannsmagt und fünf Matroſen ver=
unglückt
.
Der ungariſche Abgeordnete und frühere Handelsminiſter
Franz v. Koffuth iſt im Alter von 72 Jahren ge=
ſtorben
.
Das engliſche Unterhaus hat geſtern in dritter
Leſung die Homerulebill mit 351 gegen 274
Stimmen angenommen.
Letzte Nachrichten ſiehe Seite 5 und 6.

Jungdeutſchlandbund
und Sport.

In Stuttgart tagte der Kongreß des Jungdeutſch=
Landbundes unter dem Vorſitz des Generalfeldmarſchalls
. d. Goltz. Erfreulicherweiſe wurde auf dieſer Tagung
beſchloſſen, die Kluft, die bisher zwiſchen der Leitung des
Jungdeutſchlandbundes und der Jugendbewegung in den
Sportvereinen und der Deutſchen Turnerſchaft geöffnet
war, ein für allemal zu ſchließen. Sowohl der General=
ſekretär
der Olympiſchen Spiele, Karl Diem, wie Pro=
ieſſor
Lachenmaier=Stuttgart als Vertreter der Turner=
ſchaft
kamen zum Wort und konnten in längeren Refera=
ten
über das Zuſammengehen des Jungdeutſchlandbundes
mit den Sportverbänden und der Turnerſchaft berichten.
Es iſt dringend zu wünſchen, daß die verſchiedenen
zweige der Jugendbewegung nun auch wirklich in der
ſrraktiſchen Arbeit zuſammengehen und daß nicht in den
e nzelnen Lokalverbänden Sonderbeſtrebungen die Herr=
ſhaft
gewinnen. In den Kreiſen der Turnerſchaft wird
le gentlich ſeit der Gründung des Jungdeutſchlandbundes,
Ades Wandervogels und der Pfadfinder Klage darüber ge=
fihrt
, daß der Nachwuchs den Turnvereinen entzogen
Un ird und nun einſeitig in die Kreiſe dieſer neuen Grün=
Udungen gezogen wird. Andererſeits hatten ſich die Turner
Abeim Aufkommen des Sports ſchon darüber beklagt, daß
itmen die Jungmannſchaften verloren gehen, und erſt als
Udie Turner und die Sportsleute ihren Frieden ſchloſſen
und die Turner ſelbſt den Sport zu fördern begannen,
Wemnte die Turnerſchaft wieder neu erſtarken. Die Sport=
Mabteilungen der Turnerſchaft haben ſich ihrerſeits gut be=
Awäihrt und haben diejenige Anziehungskraft auf die Ju=
zend
wieder ausüben können, die das reine Turnen nicht
Adurchzuführen vermochte.
Und als dann Pfadfinder, Wandervögel und Jung=
euttſchland
ihren Siegesmarſch antraten, ſah auch die
u rnerſchaft ein, daß ſie nicht zurückbleiben könne, und
rganiſierte die Wanderfahrten ihrer Jugendabteilungen.
Gerade im Hinblick auf die olympiſchen Spiele, in
Aenen in zwei Jahren Deutſchlands Jugend im Wettkampf
Anis der anderer Nationen zeigen ſoll, daß ſie wert des
Viorbeerkranzes iſt, iſt es mit Freuden zu begrüßen, daß
ie erſtrebte Einigung größere Fortſchritte macht. Gerade
Henartige Austauſchvorträge von Turnern und Sports=
Hlugen auf Veranſtaltungen des Jungdeutſchlandbundes
tagen dazu bei, die gemeinſamen Ziele, die in allen die=
n
Organiſationen vorhanden ſind, in helleres Licht zu
Dſchen. Geſundung der Jugend durch Turnen, Sport und
prel muß die Loſung ſein. Ob dies nun in dem Rah=
Aſen= des Jungdeutſchlandbundes erzielt wird oder im
ſahsmen der Sportverbände oder der Turnerſchaft, iſt im
Arunde gleichgültig, nur muß Einſeitigkeiſt vermieden
lterden. Auch Schwimmen und Rudern, wie es jetzt von
n Turnern, den Schulen und von dem Jungdeutſchland=
Aid gefördert wird, gehört dazu, unſere Jugend kräftig
ud geſund zu geſtalten und ihr neben der Schulung des
Abiſtes die Schulung des Körpers zuteil werden zu laſſen.
Wie im alten Hellas neben der Hochſchule der Philo=
ſſphie
die Ringſchule ſtand, in der die Jünglinge, die zu
ſ Füßen der Lehrer der Wiſſenſchaft ſaßen, ihren Kör=
ſtählten
, ſo ſoll auch für die kommende Generation
heißen: ein geſunder Geiſt in geſundem Körper.

Poincaré in Lyon.

* Präſident Poincaré entwickelte in einer
Rede ſeine Anſicht über die Stellung des Präſi=
denten
der Republik, der den unvermeidlichen
Spaltungen in der freien Demokratie gegenüber unbetei=
ligt
bleiben müſſe. Er müſſe Präſident aller
Franzoſen bleiben, die verſchiedenen Fragen, die an
ihn herantreten, von allen zufälligen Komplikationen tren=
nen
, ſowie verſuchen, ſie ausſchließlich unter dem franzöſi=
ſchen
Geſichtspunkt zu betrachten.
Dieſe Rede des Präſidenten Poincaré über die Stel=
lung
des Präſidenten der Republik wird von mehreren
gemäßigten und konſervativen Blättern kritiſiert.
Die République Francaiſe ſchreibt: Die Furcht vor
der Beſchuldigung, nach perſönlicher Macht zu ſtreben, darf
nicht ſoweit führen, daß das Staatsoberhaupt auf ſeine
eigene Perſönlichkeit verzichtet. Selbſt die gegenwärtige
unvollkommene Verfaſſung gewährt dem Präſidenten das
Recht, an das Parlament und an das Land eine Mahnung
zu richten und ſein moraliſches Gewicht zugunſten der be=
ſtändigen
Notwendigkeiten einzuſetzen. Sonſt hätten
weder er noch ſein Amt eine Exiſtenzberechtigung, Der
Gaulois ſagt: Der Präſident erklärte, daß das Staats=
oberhaupt
ſich bemühen müſſe, die verſchiedenen Fragen
ausſchließlich vom franzöſiſchen Geſichtspunkte aus anzu=
ſehen
. Eine ſolche Frage iſt zweifellos das Dreijahrgeſetz.
In dieſer Frage muß man entweder mit den patrioti=
ſchen
Verehrern der Jungfrau von Orléans oder mit den
Verteidigern der Kommune zuſammengehen. Vom fran=
zöſiſchen
Geſichtspunkte aus iſt aber keine Frage leichter
zu löſen als dieſe. Der radikale Evenement ſagt: Die
Republikaner werden einſtimmig den loyalen Erklärungen
Poincarés zuſtimmen.
Präſident Poincaré beſuchte am Sonntag in Lyon die
Ausſtellung und beſichtigte vor allem einen jeden der
ausländiſchen Pavillons. Vor der deutſchen Abtei=
lung
, die noch unvollſtändig iſt, wurde er von den
deutſchen Delegierten begrüßt. Der deutſche
Kommiſſar ſprach den Wunſch aus, der Präſident möchte
bei ſeiner nächſten Reiſe nach Lyon die dann fertige deut=
ſche
Ausſtellung beſichtigen, die die von den Deutſchen auf
dem Gebiete der Hygiene und Wohlfahrt und des Unter=
richtes
, ſowie auf allen Gebieten des ſtädtiſchen Lebens
erreichten Fortſchritte feſtſtelle. Er gab ſodann ſeinen
Gefühlen der Achtung und Verehrung vor dem hervor=
ragenden
Oberhaupt der franzöſiſchen Republik Aus=
druck
. Poincaré antwortete: Es hat mich ſehr gefreut,
mich einige Augenblicke vor Ihrem Pavillon haben aus=
halten
zu können. Ich hätte es vorgezogen, Ihre Aus=
ſtellung
im einzelnen zu beſichtigen, wenn ſie vollſtändig
fertig geweſen wäre, aber ich weiß infolge der Dresdener
Ausſtellung, daß Deutſchland in der Hygiene und Wohl=
fahrt
die glücklichſten Anregungen zu verzeichnen hat. Ich
weiß im voraus, daß die deutſche Beteiligung in jeder
Hinſicht der Ausſtellung Lyon würdig ſein wird

Deutſches Reich.

Reichstagsnachklänge. Dem Präſidenten
des Reichstags, Dr. Kaempf, iſt bei Schluß der Seſſion am
Mittwoch nicht der übliche Dank des Hauſes für ſeine Ge=
ſchäftsführung
ausgeſprochen worden. Mehrere Blätter
verſchiedener Parteirichtungen haben betont, daß hier
keine Abſicht vorlag, ſondern ein Zufall im Spiel war.
Nach der Darſtellung der Freiſinnigen Zeitung hatte der
nationalliberale Abg. Beck=Heidelberg, der dazu auser=
ſehen
war, den Dank des Reichstags an den Präſidenten
auszuſprechen, den rechten Zeitpunkt zur Wortmeldung
verſäumt und Präſident Dr. Kaempf dann in ſeiner Ge=
wiſſenhaftigkeit
, nachdem Staatsſekretär Dr. Delbrück den
Reichstag geſchloſſen hatte, Bedenken getragen, dem Ab=
geordneten
noch das Wort zu erteilen. Der nationallibe=
rale
Deutſche Kurier gibt folgende Darſtellung von dem
Vorfall:
Nach der Schlußanſprache des Präſidenten ſollte
Abg. Beck=Heidelberg im Namen der Fraktionen dem Prä=
ſidenten
den Dank für ſeine Geſchäftsführung ausſprechen.
Infolge der unerwarteten Beſchlußunfähigkeit war das
Bureau nervös geworden, ſo daß die Wortmeldung des
Abg. Beck zur Geſchäftsordnung überſehen wurde und der
Präſident ſofort nach ſeiner Anſprache dem Staatsſekretär
Dr. Delbrück das Wort erteilte. Nachdem dieſer den
Reichstag geſchloſſen, wurde der Irrtum bemerkt, Präſi=
dent
Dr. Kaempf hatte aber Bedenken, nunmehr noch das
Wort zur Geſchäftsordnung zu erteilen. Den Fraktionen
kann keine Schuld an dieſem bedauerlichen Vorfall zuge-
ſchoben
werden.
Die Reichstagsſtichwahl in Stendal.
Die ſozialdemokratiſche Stichwahlparole für Oſterburg=
Stendal iſt beſchloſſen worden. Sie lautet, wie dem
Deutſchen Kurier aus Stendal mitgeteilt wird: Alle
Stimmen für Wachhorſt de Wente keine Stimme für
Hoeſch! In der Begründung, die das Wahlkreiskomitee
dieſer Parole gegeben hat, heißt es, daß Wachhorſt de

Wente in ſeinen Wahlverſammlungen den freiheitlichen
Bedingungen der Sozialdemokratie gegenüber Erklärun=
gen
abgegeben habe, deren Inhalt ihr genüge.
Die Nationalliberalen. Die National=
liberale
Korreſpondenz ſchreibt: Der geſchäftsführende
Ausſchuß hat durch ſeinen Unterausſchuß am Donnerstag,
den 21. Mai, unter dem Vorſitz des Abgeordneten Dr. von
Krauſe in Erfüllung des ihm vom Zentralvorſtande erteil=
ten
Auftrages mit den Vertretern des Reichsverbandes
der Vereine der nationalliberalen Jugend und des alt=
nationalliberalen
Reichsverbandes über die Möglichkeit
und Zweckmäßigkeit der Auflöſung beider Verbände ver=
handelt
. Die in durchaus parteifreundlichem Geiſte ge=
führte
Beſprechung ergab den allſeitigen guten Willen,
etwa vorhandene Unzuträglichkeiten zu beſeitigen. Ins=
beſondere
wurde die beiderſeitige Bereitwilligkeit und Ab=
ſicht
feſtgeſtellt, bei künftigen Meinungsverſchiedenheiten
ſtreng darauf zu achten, daß die Auseinanderſetzungen nach
Ton und Form ſich in den durch die Zugehörigkeit zu der=
ſelben
Partei gebotenen Grenzen halten. Man verein=
barte
, bei etwaigen Differenzen eine Verſtändigung durch
Vermittelung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes zu ver=
ſuchen
. Die Vertreter beider Verbände bezeichneten in ein=
gehender
Begründung die Erhaltung ihrer Verbände im
Parteiintereſſe als notwendig und deren Auflöſung als
undurchführbar. Dagegen wurde auf beiden Seiten der
Wunſch laut, zu einer häufigeren perſönlichen Fühlung=
nahme
zu gelangen, um Meinungsverſchiedenheiten mög=
lichſt
auszugleichen und Streitigkeiten vorzubeugen. Der
geſchäftsführende Ausſchuß wird nunmehr zu dieſem Er=
gebnis
der Verhandlung Stellung zu nehmen haben.
Unterſuchung über die Verhältniſſe
des Kleinhandels. Die bereits zweimal verſchobene
Konferenz zur Beſprechung einer Unterſuchung über die
Lage des Kleinhandels findet nunmehr am 9. Juni im
Reichsamt des Innern ſtatt. Einladungen dazu ſind er=
gangen
an die Regierungen der Bundesſtaaten, an eine
Reihe von Mitgliedern des Reichstags und des preußi=
ſchen
Abgeordnetenhauſes und an die Detailliſtenverbände,
die eine Reihe von Vertretern entſenden werden,

Ausland.

Belgien.

Die Wahlen zur Kammer. Nach dem bis jetzt
vorliegenden Ergebnis über die Erſatzwahlen zur belgi=
ſchen
Kammer verteilen ſich 88 zu vergebende Wahlſitze
auf 41 Mitglieder der katholiſchen Partei, 20 der liberalen
Partei, 26 der ſozialiſtiſchen Partei und einen der chriſt=
lichen
Demokratie. Die Katholiken verlieren zwei Sitze,
die Liberalen verlieren einen und gewinnen zwei, die
Sozialdemokraten gewinnen einen. Es kann eine Ver=
ſchiebung
noch dahin eintreten, daß ein Sitz der katholi=
ſchen
Partei verloren geht, der der liberalen Partei zu=
fallen
würde. Die neue Kammer wird, wenn die amtliche
Feſtſtellung des Ergebniſſes keine Aenderungen mehr
bringt, ſich wie folgt zuſammenſetzen: Katholiken 99, Libe=
rale
45, Sozialdemokraten 40, chriſtliche Demokraten zwei
Sitze. Die Katholiken hatten in der letzten Kammer 101
Sitze. Der Patriote (konſervativ) glaubt den Verluſt der
katholiſchen Partei bei der letzten Wahl auf die Schul=
und Militärpflicht zurückführen zu können und ſtellt außer=
dem
feſt, daß in faſt allen Wahlbezirken, die zu wählen
hatten, die Stimmenzahl der Konſervativen zurückgegan=
gen
iſt, die der Oppoſition aber teilweiſe auffallend ſtarke
Fortſchritte gegenüber dem Jahre 1912 gemacht habe.

Spanien.

Der Miniſterpräſident über das ſpani=
ſche
Vorgehen in Marokko. In der Deputier=
tenkammer
erklärte Miniſterpräſident Dato gegenüber den
Ausführungen verſchiedener Redner über das ſpaniſche
Vorgehen in Marokko, daß er in der ſpaniſchen Zone kei=
nen
Eroberungskrieg führen wolle. Aber die im Protek=
torat
herrſchende Unordnung erheiſche, daß die oberſte
Behörde des Protektorats, welche die Zivilbehörde ſei,
von der Armee unterſtützt werde. Was das Statut von
Tanger betreffe, ſo zeigten die Mächte das größte Ent=
gegenkommen
, insbeſondere Frankreich, mit welchem Spa=
nien
durch die Bande einer herzlichen und aufrichtigen
Freundſchaft verbunden ſei. Er lehne die Ernennung
einer parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion über
Marokko ab. Tiefverletzt von dem Tadel, den Maura
gegen ihn ausgeſprochen habe, erwarte er ruhig die Ab=
ſtimmung
der Kammer. Wenn dieſe der Meinung ſei, daß
nur eine Politik der friedlichen Durchdringung des Pro=
tektorgts
am Platze ſei, ſo werde die Regierung zurück=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

kreten und Maura ihren Platz überlaſſen. Hierauf unter=
brach
Maura den Miniſter und rief, er habe nur ſeine
Pflicht getan, als er die Wahrheit ſagte. Dato erwiderte,
daß auch er ein ruhiges Gewiſſen habe und auch von ſich
ſagen könne, er habe ſeine Pflicht getan.

Balkanſtaaten.

Der ſerbiſch=griechiſche Handelsver=
trag
iſt unterzeichnet worden. Auch die Verhandlungen
über den öſterreichiſch=ungariſch-griechiſchen Handelsver=
trag
ſind zu einem befriedigenden Abſchluß gelangt.
Die bulgariſche Sobranje wählte einen aus
dreißig Abgeordneten beſtehenden Ausſchuß, der ſich mit
der Unterſuchung der Vorbereitung und der Führung des
letzten Krieges und der Politik der Kabinette Geſchow und
Danew befaſſen ſoll. Einundzwanzig Mitglieder des
Ausſchuſſes gehören der Regierungspartei an. Die Oppo=
ſition
erhob gegen die Wahl von Anhängern Danews und
Geſchows, ſowie gegen diejenige des ehemaligen Miniſters
Ghenadiew, lärmend Einſpruch.
Die internationale Kommiſſion zur
Regelung der Balkanfinanzfragen, die Mitte
Juni einberufen werden ſollte, wird einer offiziöſen
Meldung zufolge erſt Mitte Oktober in Paris zuſammen=
treten
können, da die öſterreichiſche Regierung, fowie meh=
rere
Balkanſtaaten den Wunſch geäußert haben, vorerſt
mehrere ſchwebende wirtſchaftliche Verhandlungen zu Ende
zu führen.

Die Umwandlung Chinas in ein neues
Kaiſerreich geht mit Rieſenſchritten vorwärts. Wie
aus Peking gemeldet wird, iſt ein neues Dekret Juan=
ſchikais
erſchienen, wonach das alte Verwaltungsregime
in den chineſiſchen Provinzen wieder eingeführt wird.
Danach werden, wie zur Zeit des Kaiſerreiches, die Trup=
pen
unter den Befehl der Regierung in Peking geſtellt,
und die Zivilgouverneure haben nur das Recht zur Ein=
treibung
der Steuern und der Verwaltung der Juſtiz.
Weiter werden in Zukunft alle Zivilgouverneure ſowie
auch alle höheren Beamten ausſchließlich vom Präſidenten
ernannt werden. Die Abſchaffung der Militärgouver=
neure
iſt gleichbedeutend mit der abſoluten Herrſchaft
Juanſchikais in China.
* Saarbrücken, 25. Mai. Auf ein Huldigungs=
telegramm
der Vertreter der nationalen wirt=
ſchaftsfriedlichen
Arbeiterbewegung an
den Kaiſer iſt folgendes Antworttelegramm einge=
gangen
: Seine Majeſtät der Kaiſer und König haben den
Huldigungsgruß der dort verſammelten Vertreter der
nationalen wirtſchaftsfriedlichen Arbeiterbewegung gern
entgegengenommen und ſich über das treue Gedenken des
ſegensreichen ſozialen Wirkens des erſten Hohenzollern=
kaiſers
gefreut. Seine Majeſtät laſſen für die Erneuerung
des Gelübdes der Treue danken und werden auch ferner den
wirtſchaftlichen Intereſſen der Arbeiter ihre Fürſorge zu=
teil
werden laſſen. Auf Allerhöchſten Befehl Geh. Kabi=
nettsrat
v. Valentini.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 26. Mai.
* Vom Hofe. Die Fürſtin zu Solms=Lich iſt am
Samstag abend 11 Uhr 15 Min. zum Beſuch im Neuen
Palais eingetroffen. Die Fürſtin=Witwe Louiſe zu
Waldeck und Pyrmont mit dem Prinzen Wolrad=Friedrich
nahmen Sonntag an der Frühſtückstafel im Neuen
Palais teil. Nachmittags 2 Uhr 3 Min. ſind Landgraf
und Landgräfin Chlodwig von Heſſen nebſt Prinzen=
Söhnen, ſowie Prinz Chriſtian von Heſſen zum Beſuch
im Neuen Palais eingetroffen. (Darmſt. Ztg.)
* Charakterverleihung. Der Großherzog hat
dem Bauaſſeſſor Bauinſpektor Franz Beck in Groß=
Gerau den Charakter als Baurat zum 1. Juni d. Js.
verliehen.
* Ernennungen. Der Großherzog hat den
Hauptſteueramtsaſſiſtenten Ludwig Buttron zu Darm=
ſtadt
zum Reviſor bei dem Kataſteramt und die Eichmeiſter=
gehilfen
Joſeph Hartmann in Friedberg und Philtpp

Haſſinger in Mainz mit Wirkung vom 1. Juni 1914.
ab zu Eichmeiſtern ernannt.
Ordensverleihung. Der Großherzog hat
dem Portier der Kaiſerlich Deutſchen Botſchaft in Paris
Karl Repp die Silberne Medaille des Ludewigs=Ordens
verliehen.
*Lehrerperſonalien. Der Großherzog hat den
Oberlehrer an der Oberrealſchule zu Gießen Profeſſor
Joſeph Geyer zum Oberlehrer an dem Realgymnaſium
zu Gießen mit Wirkung vom 1. Juni 1914 an ernannt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Hauptlehrer Wilhelm
Wückert zu Biſchofsheim, im Kreiſe Groß=Gerau, auf
ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen
treuen Dienſte, und ihm die Krone zum Ritterkreuz
2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen. In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer
an der Volksſchule zu Burg=Gräfenrode, im Kreiſe Fried=
berg
, Friedrich Vetter auf ſein Nachſuchen, unter Aner=
kennung
ſeiner langjährigen treuen Dienſte, und ihm das
Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen verliehen; ferner wurde der Oberlehrer an
der Oberrealſchule zu Gießen Profeſſor Heinrich Müller
auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen
treuen Dienſte, mit Wirkung vom 1. Juni 1914 an in den
Ruheſtand verſetzt und ihm die Krone zu dem Ritterkreuz
1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
* Verſetzung in den Ruheſtand. Der Großher=
zog
hat den Oberförſter der Oberförſterei Düdelsheim
Forſtmeiſter Friedrich Bücking zu Büdingen auf, ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treu
geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt und ihm
aus dieſem Anlaß die Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen ver=
liehen
.
* Erledigt ſind: Die mit einem evangeliſchen
Lehrer zu beſetzende zweite Lehrerſtelle zu Steinbach,
Kreis Erbach. Das Präſentationsrecht ſteht dem Herrn
Grafen zu Erbach=Fürſtenau zu. Eine evangeliſche
Lehrerſtelle zu Nieder=Rosbach, Kreis Friedberg.
Die evangeliſche Lehrerſtelle zu Rodau, Kreis Bens=
heim
. Mit der Stelle iſt Leſegottesdienſt und Organiſten=
dienſt
verbunden. Das Präſentationsrecht ſteht dem
Großh. Kreisrat zu Bensheim und dem Ortsvorſtand in
Rodau zu. Ferner die Stelle des Oberförſters der
Oberförſterei Düdelsheim.
g Strafkammer II. Wegen wiſſentlich fal=
ſcher
Anſchuldigung hatte ſich geſtern der 29 jäh=
rige
Chauffeur Jean Arnold von Neu=Iſenburg vor
der Strafkammer zu verantworten. Zwiſchen dem An=
geklagten
und dem beim hieſigen Trainbataillon dienen=
den
Schloſſer Adam Baumann beſteht eine tiefgehende
Feindſchaft, die aus geſchäftlichen Beziehungen entſtanden
war. Dieſe Feindſchaft veranlaßte den Arnold ſchon
wiederholt zu Anzeigen gegen den Baumann bei den Mi=
litärbehörden
. Im Sommer vorigen Jahres wurde der
heutige Angeklagte Arnold wegen des Diebſtahls eines
Feueranzünders, den er in einer Neu=Iſenburger Wirt=
ſchaft
ausführte, vom Schöffengericht zu 2 Wochen Ge=
fängnis
verurteilt. Dieſe Strafe iſt inzwiſchen rechts=
kräftig
geworden und wurde bereits verbüßt. Seine
Rachegedanken veranlaßten Arnold nun, eine Anzeige zu
erſtatten, daß nicht er, ſondern der Baumann damals das
Feuerzeug geſtohlen habe. Da das rechtskräftige Urteil
vorlag und auch durch andere Umſtände die Täterſchaft
des Arnold feſtſtand, wurde gegen ihn die Anklage der
wiſſentlich falſchen Anſchuldigung erhoben. Die Straf=
kammer
erkannte wegen der gemeinen und niederträchti=
gen
Geſinnung des Denunzianten gegen Arnold auf
6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt.
Vom Hoftheater. Morgen wird nach längerer
Pauſe Minna von Barnhelm mit Frl. Pils in der
Titelrolle und Herrn Baumeiſter als Tellheim gegeben.
Für dieſe Vorſtellung, die um 7½ Uhr beginnt, ſind kleine
Preiſe angeſetzt. Den fünften Abend der Frühlingsfeſt=
ſpiele
bildet am Donnerstag eine Aufführung von Car=
men
unter muſikaliſcher Leitung von Profeſſor Arthur
Nikiſch. Neben den Gäſten Marguerite Sylva als Car=
men
und Robert vom Scheidt als Escamillo wirken in
den Hauptpartien Frl. Geyersbach (Micaéla) und Herr
Globerger (Joſé) mit. Dieſer Abend gehört wohl zu den
intereſſanteſten der diesjährigen Feſtſpiele. Es ſei noch
einmal darauf hingewieſen, daß der allgemeine Vorver=
kauf
für den ſechſten Feſtſpielabend Alda morgen, Mitt=
woch
, beginnt.
* Kunſtjahr Darmſtadt 1914. Man ſchreibt uns: Die
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſt=
ler
wird eine beſondere Anziehungskraft durch eine An=
zahl
neuer Plaſtiken von Profeſſor Ludwig Habich
ausüben. Der Künſtler, der ſich durch ſeine Schöpfungen
in Darmſtadt einen bedeutenden Namen gemacht und ſich

großer perſönlicher Sympathien erfreut ſtellte mit ſeinem
Weggang 1906 nach Stuttgart, wohin ihn eine ehrenvolle
Berufung führte, nicht mehr in ſeiner Vaterſtadt aus.
Nunmehr haben wir hier Gelegenheit, ſeinen neuen Bo=
genſpanner
, eine überlebensgroße, wundervoll ſtreng
durchgebildete Figur, ſowie mehrere weitere Arbeiten,
darunter ein großes monumentales Relief Flieger und
eine ganz vorzügliche Tierplaſtik zu ſehen. Hervorragende
Arbeiten hat Profeſſor Philipp Otto Schaefer, der
Schöpfer der Malereien im Hochzeitsturm, eingeliefert.
Für die Ausſtellung werden durch Herſtellung der Räume
des Kunſtvereins umfangreiche Vorbereitungen getroffen.
* Abgeſtiegen. Im Hotel zur Traube iſt die Für=
ſtin
=Witwe zu Waldeck und Pyrmont abge=
ſtiegen
. Der kommandierende General des 18. Armee=
korps
v. Schenck trifft heute ein und wird ebenfalls im
Hotel zur Traube Wohnung nehmen.
* Der Landesverband Heſſ. Tanzlehrer, Sitz Darm=
ſtadt
hatte, ſo ſchreibt man uns, in den Räumen des Bahn=
hofhotels
die drei Tage dauernde Verbandshochſchule für
Tanzkunſt mit anſchließendem 1. Verbandstag einberufen.
Der Beſuch der Hochſchule iſt für die Mitglieder obligato=
riſch
; ſolange noch keine ſtaatliche Autorität für die Quali=
fikation
eines Tanzlehrers beſteht, vertritt die Verbands=
hochſchule
deren Stelle. Der Unterricht hat den Zweck, die
fachwiſſenſchaftliche Tanzlehre einzuführen, wie ſie die mo=
derne
Tanzphyſiologie verlangt Dieſe neue Methodik des
Tanzes gibt eine klare Entwickelung auf Grund des ein=
fachen
Tanzmotives, das den Bewegungsrhythmus er=
läutert
. Das unbeſtrittene Verdienſt, dieſe Methode ge=
ſchaffen
zu haben, gebührt dem Direktor der Hochſchule,
Herrn A. Schrimpff, Darmſtadt. Unter ſeiner Leitung ab=
ſolvierten
die Teilnehmer den Unterricht mit gutem Er=
folge
. Auch die pſychologiſche Bedeutung des Tanzes, wie
ſie ſpeziell im theatraliſchen Tanze zur Geltung kommt,
fand gebührende Berückſichtigung an Hand von praktiſchen
Uebungen und Einſtudierung eines Tanzes aus der alten
klaſſiſchen Tanzperiode. Selbſtverſtändlich wurden auch
alle modernen Geſellſchaftstänze gelehrt. Intereſſant war
eine Vorführung des Verbandsmitgliedes J. Limbach
nebſt Gattin aus Mainz, der die in Paris gelegentlich des
internationalen Tanzkongreſſes mit überwiegender Stim=
menzahl
angenommene Furlana von Frl. de Caſperini=
Berlin, tanzte. Außerdem war die Original=Furlana im
Stile Rameaus, ſowie der Ta=Tao=Tanz von Herrn
Schrimpff neu im Repertoire der modernen Salontänze.
Am Abend des dritten Tages fand die Verbandsverſamm=
lung
ſtatt, bei welchem der 1. Vorſitzende die Mitalieder
und Gäſte begrüßte. Der Bericht über die bisherige Tätig=
keit
des Verbandes gab ein zufriedenſtellendes Reſultat
In erſter Linie war es die Organiſation, die ſich aus der
kürzlich erfolgten Konſtituierung des Verbandes ergeben
hatte. Unter den eingelaufenen Anträgen intereſſiert be=
ſonders
der Beſchluß, daß der Landesverband dem inter=
nationalen
Kongreß der Akademie des Maitres de Danſe
in Paris beigetreten iſt, indem ein Verbandsdelegierter
den jährlich einmal tagenden Kongreß regelmäßig beſuchen
wird Für den erſten Pariſer Kongreß wird der 1. Vor=
ſitzende
als Delegierter gewählt. Der Verbandstag wurde
im Anſchluß an die Verhandlungen mit einem Souper im
Konferenzſaale des Bahnhofhotels geſchloſſen, das einen
frohen Verlauf nahm, wobei der 1. Vorſitzende der Kunſt=
ſtadt
Darmſtadt und der Tanzkunſt gedachte. Weitere Vor=
träge
und intereſſante Tanzdarbietungen wechſelten dand
in angenehmer Reihenfolge ab, ſodaß allen Anweſenden
genußreiche und heitere Stunden geboten wurden. Auch
dem in jeder Beziehung entgegenkommenden Hotelbeſitzer,
Herrn Baumgarten nebſt Gemahlin, ſowie den verdienſte
vollen Leiſtungen des Piauiſten Herrn Lahl, deſſen Auf=
gabe
keine leichte war, wurde gebührender Dank gezollt,
* Gartenſtadt=Genoſſenſchaft am Heinrichwingerts=
weg
. Man ſchreibt uns: Eine äußerſt emſige Tätigkeit hat
ſich in den letzten Wochen auf dem Baugelände der Ge=
meinnützigen
Gartenſtadt=Genoſſenſchaft am Heinrich=
wingertsweg
entwickelt. Mehr als ein Dutzend Wohnun=
gen
in Einzelhäuſern ſowie in Zwei= und Dreigruppen=
häuſern
gehen ihrer Vollendung entgegen und bilden in
ihrer maleriſchen Anordnung ein hübſches Bild. Dabei
zeigt ſich ſchon jetzt die Schönheit der gewählten Lage in
ganz hervorragendem Lichte. Kein Wunder, daß die ver=
fügbaren
Bauplätze ſchon bis auf eine einzige Bauſtelle
vergeben ſind. Ebenſo hören wir, daß das noch nicht in
Angriff genommene Gelände ſüdlich der jetzigen Bau=
ſtellen
in Kürze aufgeteilt und abgegeben werden ſoll,
nachdem ſich bereits eine lebhafte Nachfrage nach den 6
bis 8 verbleibenden Bauſtellen gezeigt hat Die genannte
Genoſſenſchaft iſt vor 4 Jahren gegründet worden, hatte
aber bis zur Erreichung ihres Zieles, ſchöne und nicht zu
teuere Eigenheime in möglichſter Nähe der Stadt zu er=
richten
, außerordentlich viele Schwierigkeiten zu überwin=

Aus den Erinnerungen eines
Hofphotographen.

C) Es iſt eine Reihe intereſſanter und charakteriſti=
ſcher
Erinnerungen, die der bekannte Hofphotograph
Adolf Baumann in einem Aufſatz des Strand Magazine
veröffentlicht, in denen er erzählt, wie die Fürſtlichkeiten
ſich den Anſprüchen der photographiſchen Kamera gegen=
über
verhalten; faſt alle gekrönten Häupter Europas hat
Baumann photographiert und dabei mancherlei Beobach=
tungen
über Weſen und Lebensgewohnheiten ſeiner fürſt=
lichen
Auftraggeber machen können. Die Gelegenheit
dazu verdankt er der Kaiſerin; 1883 hatte er ſich als
junger Photograph nach Norderney begeben und dort als
Anfänger ein kleines Atelier eröffnet, als er eines Tages
zum Grafen Mirbach ins Hotel Viktoria beſtellt wurde:
die Prinzeſſin Wilhelm, die heutige Kaiſerin, wünſchte
eine Aufnahme und zu dieſem Zwecke die Feſtſetzung einer
geeigneten Stunde. Zur feſtgeſetzten Stunde fuhr ein ein=
ſpänniger
Wagen vor, und, von einer Hofdame begleitet,
erſchien die Kaiſerin mit dem Kronprinzen, der damals
gegen 1¼ Jahre alt war. Ich ſah eine Frau von zarten
Zügen, Mittelgröße, blondem Haar und dunklen blauen
Augen; ein leichtes Kleid von höchſt einfachem Schnitt
mit weißem Spitzenbeſatz hatte ſie angelegt, und ein Arm=
band
war der einzige Schmuck, den ſie trug. Ich habe
Ihnen meinen älteſten Jungen mitgebracht ſagte ſie
lächelnd, wir möchten uns photographieren laſſen. Und
möglichſt gute Aufnahmen, denn ſehen Sie, ich möchte
meinen Mann überraſchen. Es koſtete nicht wenig Mühe,
denn der künftige Kronprinz war ein gar lebhaſter kleiner
Burſche, der vergnügt in ſeinem Stuhl umhertanzte und
kaum zur Ruhe zu bringen war. Ich knipſte mit den
Fingern, erzählte ihm, ein Vogel käme aus der Mündung
meiner Kamera, er möge aufpaſſen; ſchließlich ſtellte ſich
die Prinzeſſin neben mich, nahm eine Kuarre und drehte
ſie während der Aufnahme. Die Bilder müſſen gefallen
haben, denn als ſich Baumann im Herbſt in Berlin nieder=
ließ
, erbielt er im September den Auftrag, ins Potsdamer

Schloß zu kommen. Die Kaiſerin ließ den künftigen
Kronprinzen aufnehmen. Kommen Sie ins andere Zim=
mer
, da iſt beſſeres Licht. Die Bilder ſind ein Weihnachts=
geſchenk
für meinen Mann; ſie werden doch noch fertig?
Und während ich meine Aufnahme machte, erzählte die
Kaiſerin von der Patti, die damals in Berlin auftrat.
Baumann hatte die Patti aufgenommen und ein Frei=
billett
erhalten, das er trotz hoher Angebote nicht ver=
kaufte
, ſondern ſelbſt benutzte. Recht taten Sie, meinte
die Kaiſerin, Kunſt ſteht über Geld, und die Patti iſt
wundervoll. Sie hatten ganz recht, Geld können Sie auf
andere Weiſe verdienen.
Die Kaiſerin ſelbſt iſt beim Photographieren ſorglos;
um ſo beſorgter aber zeigte ſie ſich, als es ſpäter galt, die
Prinzeſſin Viktoria Luiſe zu photographieren. Es muß
hübſch werden, wirklich, ich möchte ein hübſches Bild,
verſicherte ſie dann immer wieder und kniete vor ihrer
Tochter nieder, um die letzten Falten aus dem Kleide zu
entfernen. Nein, rief ſie, wir müſſen dieſe Falten alle
wegbekommen. Der Kaiſer dagegen iſt ſich der reprä=
ſentativen
Aufgabe der Bilder bewußt und legte damals
ſtets das größte Gewicht darauf, in ſeinen Bildern ſehr
ernſt und militäriſch zu erſcheinen. Er ſelbſt beſtimmt die
Stellungen, nimmt ohne weiteres die erforderliche Hal=
tung
an, ändert den Geſichtsausdruck, ordnet an. Er
weigerte ſich, ſich zu ſetzen, die Haltung erſchien ihm nich!
würdevoll genug; aufrecht, in befehlender Haltung, als
Soldat wollte er auf den Bildern erſcheinen. Mit er=
ſtaunlicher
Schnelligkeit wechſelten Stellung und Geſichts=
ausdruck
. Gut! Weiter! Als endlich der Befehl Ge=
nug
! fiel, waren in 40 Minuten 35 verſchiedene Auf=
nahmen
gemacht. Als Baumann dann die Probeabzüge
zurückerhielt, hatte der Kaiſer ſelbſt auf einigen Bildern
Retouchen angedeutet; alle Falten im Anzug ſollten ver=
ſchwinden
.
König Alfons von Spanien dagegen, den
Baumann 1902 in München photographierte, gibt ſich vor
der Kamera ungezwungen und lebhaft. Er erſchien bei
dem Photographieren mit einer Rieſenzigarre, einem wah=
ren
Ungeheuer von Zigarre, und als er den entſetzten Blick
des Photographen ſah, wandte er ſich lächelnd zu ſeinem

Stallmeiſter: Ich habe keine mehr bei mir; geben Sie
doch, bitte, Herrn Baumann eine von meinen Spezial=
zigarren
, ſie iſt aus Havanna, die wird Ihnen ſchmecken.
Ich habe manche ſchwere Zigarre geraucht, erzählt Bau=
mann
, aber eine ſo ſchwere noch nie. Der Tabak mag
wundervoll geweſen ſein, aber nach ein paar Zügen
mußte ich ſie weglegen, mir wurde faſt ſchlecht. Der
Könia hatte ſich beim Jagen während ſeines Münchenen
Aufenthaltes den Finger verletzt; ſtolz hielt er dem Pho=
tographen
nun das bandagierte Glied entgegen: Ich
möchte, daß die Verletzung auf das Bild kommt. Paſſen
Sie auf, es wird eine hiſtoriſche Photographie. Unge=
zwungen
, impulſiv, faſt weiblich lebhaft gab ſich der König,
Als Baumann 1885 nach München überſiedelten
wurde er Hofphotograph. Die ganze königliche Familien
war zu jener Zeit ſehr bitter auf Wagner zu ſprechen, und
man bedeutete mir, daß ſein Name in Gegenwart von
Mitgliedern des Königlichen Hauſes beſſer nicht genannt=
würde
. Man glaubte, der Meiſter habe einen unheilvollen
Einfluß auf Ludwig II, ausgeübt und verdachte es dem
König ſehr, daß er für Wagner in Bayreuth das Feſt=
ſpielhaus
erbaut hatte. Nur eine Königin machte in ihrer
Stellung zu Wagners Kunſt damals eine Ausnahmen
Carmen Sylva, die Königin von Rumänien. Ich
entſinne mich noch, wie ſie einmal zu mir kam, noch gand
begeiſtert und entzückt über eine Tannhäuſer=Aufführung,
die ſie am Abend vorher gehört hatte. In der ganzen
Welt gibt es keine ſolche Muſik wieder, erklärte ſie. Die=
ſer
Mann iſt ein Genie. Es iſt fabelhaft! Die elegan=
teſte
Königin, die am beſten gekleidete, die Baumanſ
photographierte, iſt nach ſeiner Erinnerung die Königin=
Elena von Italien, ein ſprühendes, heiteres, fröhliches
Temperament. Die ſchönſte Fürſtlichkeit aber war die ge=
rade
in jüngſter Zeit im Zuſammenhang mit ihren =
chern
ſo oft genannte Infantin Eulalia von Spa=
nien
. Sie war vom Standpunkte körperlicher Schönheit
ſchlechthin vollkommen. Die Fürſtin mit der ſchlankſten
Taille aber war die Prinzeſſin Giſela von Bayern,
die Tochter Kaiſer Franz Joſefs.

[ ][  ][ ]

Nummer 143.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Seite 3.

den. Mit dem bevorſtehenden offenſichtlichen Erfolge wird
ſie zweifellos in der Lage ſein, vom nächſten Jahre ab
ihren Mitgliedern auch einen angemeſſenen Reingewinn
aus ihrer Tätigkeit zukommen zu laſſen. Wie wir hören,
haben die Stadtverordneten Gretzſchel und Herbert ihre
Aemter als Vorſitzende von Aufſichtsrat bezw. Vorſtand
jetzt niedergelegt. Vorſitzender des Aufſichtsrats iſt nun=
mehr
Herr Finanzrat Bangel hier, während die Leitung
des Vorſtandes Herr Rechtsanwalt Staedel übernommen
hat.
* Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine im
Großherzogtum Heſſen. Auf die morgen, Mittwoch, den
27. Mai, nachmittags 3 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße
Nr. 17, ſtattfindende Hauptverſammlung, mit der
ein Referat des Herrn D. Dr. Schian=Gießen über Die
Erziehung unſerer weiblichen Jugend zu evangeliſch= kirch=
lichem
Bewußtſein und zur Beteiligung derſelben am
kirchlichen Gemeindeleben verbunden iſt, ſei hierdurch
nochmals hingewieſen.
* Vortrag. Es wird auf den am Mittwoch, den 27.
Mai, abends 8 Uhr, ſtattfindenden apologetiſchen Vortrag
in der St. Eliſabeth=Kirche verwieſen. Herr Profeſſor
Göckel ſpricht über das hochaktuelle Thema Die mo=
derne
Religion. (S. Anz.)
Krieger=Verein Darmſtadt. Die Mitglieder des
Vereins hatten ſich Sonntag nachmittag zu einem
Familienſpaziergang mit Muſik auf dem Woogsplatz
eingefunden. Pünktlich um 2½ Uhr begann der Ab=
marſch
bei guter Beteiligung unter Vorantritt der Muſik
vom Woogsplatz aus durch die Stadt, auf herrlichen
Pfaden durch den ſtädtiſchen und Roßdörfer Wald,
vorbei am Ludwigstempel und Diebsbrunnen und zu=
letzt
auf Feldwegen nach Roßdorf, um Einkehr bei
Gaſtwirt Kamerad Günther zu halten. Saal und
Garten waren alsbald dicht beſetzt. Nach dem Vortrag
einiger Konzertſtücke fanden die Kameraden Gelegenheit
zum Tanze. Kamerad Bruchhäuſer begrüßte namens
des Vorſtandes die Teilnehmer, ſowie die inzwiſchen er=
ſchienenen
Kameraden des Krieger=Vereins Roßdorf, an
jährer Spitze den Herrn Bürgermeiſter. Nur allzubald
mahnte die Stunde des Aufbruches, um dann mit der
Bahn die Heimfahrt anzutreten.
* Vogelsberger Höhenklub. Nach der Anzeige in der
Heutigen Nummer unſeres Blattes unternimmt der Zweig=
werein
Darmſtadt des V. H.=C. am 13. und 14. Juni eine
anderthalbtägige Wanderung nach Oberheſſen. Die Wan=
werung
beginnt am Samstag nachmittag mit einem Beſuch
von Alsfeld, deſſen altertümliche Bauten (Rathaus) eine
Sehenswürdigkeit bilden. (Die Beteiligung an dem vor=
ausgehenden
Beſuch des Jagdſchloſſes Romrod iſt in das
Belieben der Teilnehmer geſtellt.) Die Uebernachtung er=
fwlgt
in Lauterbach, von wo die Wanderung am Sonntag
iober den geologiſch intereſſanten Bilſtein, den turmge=
trönten
Hainig und das Schloß Eiſenbach nach Herbſtein
und weiter nach Ilbeshauſen (Teufelsmühle) führt. End=
zäel
der Fahrt iſt Hochwaldhauſen, der raſch bekannt ge=
wordene
Luftkurort. Die Beteiligung an dieſer Wan=
derung
kann nur empfohlen werden, da die Zweigvereine
Llsfeld und Lauterbach alles aufbieten werden, um den
Larmſtädtern recht angenehme Stunden zu bereiten. Bei
deer vorausſichtlich ſtarken Beteiligung (im Vorjahre 112
Verſonen) iſt Anmeldung durch rechtzeitigen und genauen
Eintrag in die bis 7. Juni bei Dietz, Eliſabethenſtr. 30,
offfenliegende Liſte unbedingt erforderlich. Die Führer
An=achen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die beſonders
vereinbarten Preiſe nur für die gemeldeten Teilnehmer
Agelten und daß ſie nichtgemeldeten Teilnehmern gegen=
Küber keine Verantwortung für Unterkunft und Verpfle=
gung
übernehmen können.

Kunſtnotizen.

urber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ktehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Unter den bei der Uraufführung von Otten=
imers
Hans im Glück mitwirkenden Gäſten
Averd Hubert Mariſchka die ſprichwörtliche Wiener
ejebenswürdigkeit und Eleganz repräſentieren. Wie
Eellenberg war auch Mariſchka urſprünglich von ſeinen
Elbern für den Kaufmannsſtand beſtimmt, empfand aber
benfalls abſolut keine Neigung dafür und drängte ſeinen
Later ſo lange, bis er bei dem bekannten Geſangslehrer

Ludwig Mantler Unterricht nehmen durfte. Sein außer=
gewöhnliches
Talent führte ihn bald zum Erfolg, denn
ſchon nach kurzen Geſangsſtudien wurde der junge Künſt=
ler
nach Brünn engagiert und eroberte ſich die Gunſt des
dortigen Publikums durch ſeine liebenswürdige Wiener
Art im Sturme. Freilich, lange konnte ſich Brünn ſeines
Lieblings nicht erfreuen, denn bald berief die Direktion
des Karltheaters ihn nach Wien. An dieſer Bühne
kreierte Mariſchka das neue Werk Leo Falls Die geſchie=
dene
Frau und blieb ſeit dieſer Zeit in Wien der
Erfolg war ſtets auf ſeiner Seite. Heute iſt er der männ=
liche
Star des Theaters an der Wien, und einen ſeiner
größten Erfolge hatte der Künſtler daſelbſt gerade in letz=
ter
Zeit mit ſeiner wunderbaren Leiſtung in Lehärs jüng=
ſtem
Werke Endlich allein‟. Durch ſeine zahlreichen Gaſt=
ſpiele
, die Mariſchka trotz ſeiner Jugend bereits abſol=
vierte
, iſt er auch dem Publikum Deutſchlands kein Frem=
der
mehr, ſondern ein immer wieder gern geſehener, mit
jubelnder Begeiſterung aufgenommener Liebling. Seine
Gaſtſpielfahrten, zu denen er immer, wenn der Sommer
kommt, auswandert, führen ihn diesmal auch nach Darm=
ſtadt
, deſſen Publikum ſomit Gelegenheit haben wird,
die vornehme Geſangs= und Tanzkunſt und das ent=
zückende
Spiel des liebenswürdigen Künſtlers kennen zu
lernen.
* Reſidenz=Theater am weißen Turm.
Heute iſt der letzte Tag der Vorführung des grandioſen
Filmromans von Richard Voß in 5 Akten Eva mit der
beliebten Kinodiva Henny Porten in der Hauptrolle.
Morgen beginnt das vollſtändig neue Programm mit dem
Liebesroman in 3 Akten Weib gegen Weib und dem
Detektivdrama Das Geheimnis der Lüfte, ebenfalls ein
Dreiakter. (S. Anz.)
Meſſel, 25. Mai. (Die Vereinigung früherer
Leibgardiſten) von Darmſtadt und Umg. hielt in den
Räumen der Reſtauration von Germann zum Zwecke des
Anſchluſſes der Meſſeler Kameraden eine gut beſuchte Ver=
ſammlung
ab, zu der vier Vorſtandsmitglieder aus Darm=
ſtadt
erſchienen waren. In Verhinderung des erſten Vor=
ſitzenden
begrüßte deſſen Stellvertreter Kam. Groh die
ehemaligen Leibgardiſten, erläuterte den Zweck und die
Ziele des Zuſammenſchluſſes und forderte zum Beitritt
auf, worauf alsbald ſämtliche Anweſenden ſich durch ihre
Unterſchrift verpflichten. Um einer weiteren großen An=
zahl
Kameraden, welche geſtern verhindert waren, Ge=
legenheit
zum Anſchluß zu geben, iſt für Samstag nach
Pfingſten, den 6. Juni, eine nochmalige Verſammlung vor=
geſehen
, die im Hebererſchen Lokal ſtattfinden ſoll und
zu der wieder der Vorſtand aus Darmſtadt erſcheinen wird.
In angeregter Unterhaltung verfloſſen die Stunden kame=
radſchaftlichen
Zuſammenſeins. Zum Schluſſe ſprach Ka=
merad
Groh den Meſſeler Freunden beſten Dank für die
freundſchaftliche Aufnahme aus mit dem Wunſche weiteren
treuen Zuſammenhaltens.
Ch. Egelsbach, 24. Mai. (Selbſtmord.) Der hie=
ſige
Bäckermeiſter und Fleiſchbeſchauer G. H. hat ſich geſtern
auf dem Friedhofe zu Offenbach erſchoſſen. Was den
ſehr geachteten und in guten Verhältniſſen lebenden Mann
in den Tod getrieben, iſt bis jetzt noch nicht aufgeklärt.
* Trebur, 25. Mai. (Das Riedbahnprojekt.)
Im Saale des Heſſiſchen Hofes in Trebur tagte am
Sonntag eine von mehreren Hunderlen von Bahninter=
eſſenten
der Riedgemeinden beſuchte Verſammlung, um
zur Frage der Erbauung einer elektriſchen Bahn durch das
Ried Stellung zu nehmen. Nach Worten herzlicher Be=
grüßung
durch Bürgermeiſter Dörr=Trebur wurde Kreisrat
Geh. Rat Dr. Wallau=Groß=Gerau zum Vorſitzenden der
Verſammlung gewählt, welcher in ſeiner einleitenden
Rede auf die Wichtigkeit des Bahnprojekts im Intereſſe
des wirtſchaftlichen Aufſchwungs der Riedgemeinden
hinwies. Sodann ergriff Landtagsabgeordneter Kommer=
zienrat
Molthan=Mainz das Wort zu einem längeren
mit großem Beifall aufgenommenen Referat. Die Bahn
ſolle von Guſtavsburg über Ginsheim, Bauſchheim, Aſt=
heim
, Trebur, Geinsheim, Leeheim führen und außerdem
ſei eine Stichbahn von Groß=Gerau über Wallerſtädten,
Geinsheim nach Kornſand in das Projekt aufzunehmen.
Die Bahn ſolle auch dem Güterverkehr dienen. Die Bürger=
meiſter
von Ginsheim, Bauſchheim, Aſtheim. Leeheim,
Wallerſtädten ſowie Direktor Herrmann=Guſtavsburg, Kom=

merzienrat Schmahl=Mainz, Gemeinderat Hoffmann=Groß=
Gerau und Pfarrer Walter=Trebur welche noch das Wort
nahmen, ſprachen ſich einſtimmig für das Bauprojekt aus.
Die Verſammlung nahm einſtimmig nachſtehende Reſo=
lution
unter Beifallskundgebungen an: Die heute in
großer Zahl verſammelten Vertreter der Gemeinden
Guſtavsburg, Ginsheim, Bauſchheim, Aſtheim, Trebur,
Geinsheim, Leeheim. Wallerſtädten und Groß=Gerau rich=
ten
an die Großh. Regierung das dringende Erſuchen, den
Ausbau einer normalſpurigen elektriſchen Bahn mit Güter=
verkehr
von Guſtavsburg nach Goddelau mit einer Stich=
bahn
von Geinsheim über Wallerſtädten nach Groß=Gerau
und Kornſand in Ausſicht zu nehmen und den Land=
ſtänden
alsbald eine entſprechende Vorlage zu machen.
Dieſes Projekt geht alſo darauf hinaus, den Verkehr
von der Landeshauptſtadt abzulenken. Es
wäre wohl Sache der Reſidenz, dieſe Beſtrebungen genau
zu verfolgen und eine Erſchließung des Riedes von Darm=
ſtadt
aus ins Auge zu faſſen.
M. Stockſtadt a. Rh., 25. Mai. ( Wanderhaus=
haltungsſchule
). Veranlaßt von der Kreisverwal=
tung
Groß=Gerau, fand auch hier ein ſechswöchiger Kurſus
der Wanderhaushaltungsſchule unter der Leitung von
Frl. Schmitt aus Geinsheim ſtatt. Es beteiligten ſich mit
regem Eifer 20 hieſige Mädchen. Am Schluſſe fand im
Beiſein des Kreisrats, Herrn Geheimrat Dr. Wallau,
und geladenen Gäſten eine Abſchiedsfeier mit
Prüfung der Kochſchülerinnen ſtatt, welche ein
ſchönes Zeugnis von intenſiver Arbeit gab. Dieſe Ver=
anſtaltung
hatte gezeigt, daß unſere Kreisverwaltung mit
dieſer Einrichtung einen guten Wurf getan hat und für
wenig Geld auch den Töchtern von Handwerkern und Ar=
beitern
Gelegenheit gibt, ſich in den für den Haushalt ſo
wichtigen Zweigen wie Kochen, Nahrungsmittellehre, =
geln
und dergl. auszubilden.
Offenbach, 25. Mai. (Eine Meſſerſtecherei.)
Aus geringfügigen Urſachen geriet in der Nacht von Sams=
tag
auf Sonntag der Taglöhner Michael Johann Rabus
mit dem Taglöhner Alois Heß und deſſen Freund, dem
Hilfsarbeiter Heinrich Kordwig, auf dem Nachhauſeweg
am Bahnübergang in der Biebererſtraße in Streit. Es
entſtand eine Rauferei, in deren Verlauf Heß dem Ra=
bus
zwei Stiche in die rechte Bruſtſeite bei=
brachte
, die die Lunge trafen. Der Schwerverletzte
ſchleppte ſich noch ein Stück Wegs fort, bis er bewußtlos
zuſammenbrach. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Heß und
Kordwig wurden alsbald nach der Tat feſtgenommen.
Schwere Brandwunden) erlitt die 8 Jahre alte
Tochter des Arbeiters Wannemacher, die ſich in einem un=
bewachten
Augenblicke mit einer Petroleumkanne am Herd
zu ſchaffen machte. Die Kanne explodierte und der bren=
nende
Inhalt ergoß ſich über das Kind, das ſchwere
Brandwunden erlitt.
R. Heubach, 24. Mai. (Beerdigung). Dem ver=
ſtorbenen
Forſtwart i. P. Jakob Stauth II gab heute ein
großes Trauergefolge das Geleite zu ſeiner letzten Ruhe=
ſtätte
. Mehr als 30 Jahre war der Verſtorbene im Forſt=
dienſte
der Gemeinde Heubach als ein dienſteifriger und
pflichtgetreuer Beamter. Die zahlreichen Leidtragenden,
Kollegen, Vereine und Körperſchaften, welche ihm die
letzte Ehre gaven, und die verſchiedenen Ehrenämter, welche
er bekleidete, bewieſen, welch’ großer Beliebtheit ſich der
Verblichene zu erfreuen hatte. Lange Jahre war er ſtell=
vertretender
Vorſitzender des Bezirks Groß=Umſtadt der
Kriegerkameradſchaft Haſſia, bekleidete 24 Jahre das Rech=
neramt
des Militär= und Veteranenvereins Wilhelm, er
war ferner ein eifriges und tüchtiges Mitglied des Auf=
ſichtsrates
der Spar= und Darlehenskaſſe und gehörte auch
dem Kirchenvorſtande der reform. Kirchengemeinde an.
Mainz, 25. Mai. (Der Wehrbeitrag in
Mainz.) Wie aus amtlicher Quelle verlautet, hat Mainz
die Summe von 2 300000 Mark für den Wehrbeitrag
aufgebrach‟. Der Betrag ſtellt die tatſächliche Leiſtung von
Mainz und Mainz=Mombach dar. Das Ergebnis der Stadt=
teile
Mainz=Kaſtel und Mainz=Koſtheim ſteht noch aus.
* Mainz, 25. Mai. (Landesverräter). Wie das
Gouvernement mitteilt, iſt am Samstag der bei dem hie=
ſigen
Kreisamt beſchäftigte Schreibgehilfe Schäfer ver=
haftet
worden, weil er ſich in offenbarer landesverräteri=
ſcher
Abſicht Nachahmungen von militäriſchen Dienſtſtem=

Feuilleton.

* Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Der Voſſiſchen
ſe tung wird aus Weimar geſchrieben: Im Oberlichtſaale
e: Großh. Muſeums für Kunſt ziehen zurzeit etwa 20
Aemälde des in München lebenden Darmſtädter Malers
Willy Preetorius die Aufmerkſamkeit der Kunſtfreunde
lluf ſich. Preetocius hatte ſich einſt hier in Weimar Ludwig
Hoffmann angeſchloſſen. Als es galt, das neue Hof=
euter
mit Bildern zu ſchmücken da fehlte auch der junge
ſtarmſtädter Meiſter nicht der ſeit ſeinem Scheiden von
Ite mar in der Technik eigene Wege gegangen iſt. Ver=
ſiſlichgen
mit ſeiner früheren Fertigkeit, macht heute ſeine
ſteiere Technik bei aller faſt mimoſenhaften Feinfühligkeit
Ziiem mächtigeren Eindruck. Alle hier ausgeſtellten Bil=
üeierſcheinen
gleichſam ſaturiert; Licht und Farbe wirken
lgleich Ton und Stimmung gebend Vornehmlich ſind es
lder aus der römiſchen Vorzeit, deren Charakter ſym=
liiche
Bedeutung hat. Man denkt beim Anblick der in
kummeriſches Licht getauchten Ruinen der Campagna an
hartin Greifs hübſches Wort Ueber zerfallenem Haus
Alumt die Geſchichte webet dem Immergrün zarte Ge=
Ohte und Gedichten gleichen zum Teil auch die Bilder
Ihi Preetorius der nicht nur das Auge entzückt, ſondern
h der Seele ſo viel zu ſagen hat. In der Generalver=
lutlung
des Deutſchen Bühnenvereins in
Aemburg wurde ein Normalaufführungsvertrag feſtge=
t
, wonach künftig eine Tantiémen=Garantie unzuläſſig
ünſoll. Nach längerer Debatte wurde ferner ein Antrag
Barons v. Putlitz=Stutfgart angenommen, nach dem
In 15. April 1915 ab jede Vereinsbühne gezwungen ſein
ausſchließlich die preisgekrönte Scheidemantelſche Be=
heittung
den Aufführungen von Mozarts Don Juan
runde zu legen. Die Verſammlung nahm dann zu=
ln
=end und dankend Kenntnis von einer Einladung des
ſherzogs von Heſſen, die Maitagung 1915 in Darm=
Adt ſtattfinden zu laſſen. Das Münchener Künſt=
A=Theater 1914, hat unter der neuen Leitung
Allo. Georg Fuchs und der Direktion des Düſſeldorfer
Whauſpielhauſes Luiſe Dumont und Guſtav Lindemann)
ihmeehr ſeine Tätigkeit beginnen können, nachdem die Ver=
ie
Genehmigung gefunden haben und die Grundſätze
ſüdie Reorganiſation und für die Mitwirkung Münchener
Müſtiaer in Gemeinſchaft mit dem Kuratorium feſtgelegt
Miem ſind. Wenn trotz der vorgeſchrittenen Zeit und
in appen Vorbereitungsfriſt daran feſtgehalten wurde,
Künſtler=Theater heuer am 1. Juli zu eröffnen, ſo iſt
vor allem veranlaßt durch die in der Oeffentlichkeit

und in der Preſſe zutage getretene Anſchauung, daß Mün=
chen
im Hinblick auf Verſuche in anderen Städten gerade
in dieſem Jahre alles daran ſetzen müſſe, ſeine führende
Stellung auf dem Gebiete künſtleriſcher Theater=Kultuc
aufrecht zu halten. Der für die heurige Spielzeit feſtgelegte
Spielplan umfaßt bis jetzt folgende Werke: 1. Der
Sturm ein feſtliches Spiel von W. Shakeſpeare, mit einer
eigens für das Künſtler=Theater geſchaffenen Schauſpiel=
Muſik von Prof. Anton Beer=Walbrunn. Die ſzeniſche
Ausgeſtaltung, ſowie die Koſtüme werden in München
ausgeführt nach Entwürfen von Prof. Franz Naager.
2. Iphigenie auf Tauris von Goethe. 3 Peer Gynt
von Henrik Ibſen mit der Muſik von Edward Grieg.
* Der Großglockner verkauft. Lebhafte Beunruhigung
ruft in den Kreiſen der Bergwanderer die ſeltſam klingende
Nachricht hervor,, daß das Großglocknergebiet verkauft
worden ſei. Ein Herr Willers in Bochum hat den Groß=
glockner
angekauft und hat dieſe Tatſache dem Hauptaus=
ſchuſſe
des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins
mit folgendem Brief angezeigt: Der Großglockner nebſt
einem Gebiet bei demſelben iſt in meinen Beſitz überge=
gangen
. Da ich beabſichtige, dort oben Steinwild auszu=
ſetzen
, bin ich gezwungen, das Gebiet für den Touriſten=
verkehr
ab 1. Auguſt dieſes Jahres zu ſperren. Jedoch bin
ich bereit, einige Wege zum Glockner freizugeben und bitte
ich den Alpenverein, mir umgehend Vorſchläge und
Wünſche zu unterbreiten, da ich meine Diſpoſitionen bald
treffen muß. Es wird dies ja ein harter Schlag für den
Verein ſein, doch bin ich gewillt, weiteſtes Entgegenkommen
zu zeigen und hoffe, damit einen friedlichen Vergleich her=
beizuführen
. Man glaubt wveder unter den Bergbeſteigern
noch unter den Bewohnern der Glocknergegend an die
Gründung eines Wildſtandes da ja in dieſen hochgelege=
nen
, unwirtlichen Gegenden das Wild nicht gedeihen
kann. Vielmehr ſeien Gerüchte verbreitet, daß der Groß=
glockner
für Winterſportzwecke benutzt werden ſoll. Eine
Schwebebahn oder eine Zahnradbahn ſoll auf den Berg
geführt und große Hotelbauten errichtet werden. Wozu
aber die Abſperrung? Gibt es doch in der Schweiz genug
Berge auf welche Bahnen führen und wo Hotels ge=
deihen
. Von einer Abſperrung irgend einer Gegend hört
man aber nichts. Im niederöſterreichiſchen Landtage iſt
eine Interpellation an den Statthalter gerichtet worden
mit der Anfrage was die Regierung zu tun gedenke um
die drohende Abſperrung des Großglockners zu verhindern.
C.K. Die ſchlafloſen Nächte des Milliardärs. Die
Nächte John D. Rockefellers ſind jetzt beſonders unruhig
und aufgeregt, berichtet der Standard. Seitdem die Un=

ruhen auf den ihm gehörigen Bergwerken in Colorado an=
fingen
und ſo furchtbare Opfer forderten, ſchläft er faſt gar=
nicht
mehr. Er denkt nur noch daran, wie er ſich ſchützen
kann gegen das etwaige Eindringen von Manifeſtanten,
gegen Ueberfälle und Verbrechen. Früher bewachten auf
ſeiner Beſitzung Tarrytown vier Neger den weiten Park
vom Abend bis zum Morgen. Wenn der Petroleumkönig
dann des Nachts aufwachte, ging er ans Fenſter und rief
die braven Schwarzen an, die ihm antworteten, um ihn
zu beruhigen. Jetzt hat er die Zahl dieſer Wächter ver=
doppelt
, und es genügt ihm auch nicht mehr, ſich mit ihnen
des Nachts viele Male mündlich zu unterhalten. Er hat
ſich vielmehr ein elektriſches Beleuchtungsſyſtem anbringen
laſſen, durch das er in der Lage iſt, vom Bette aus ſich
ſeiner Ruhe und ſeiner Sicherheit zu vergewiſſern. Ein
leichter Druck auf einen Knopf ganz in der Nähe ſeines
Bettes bringt zahlreiche rote, weiße und blaue Lampen
zum Leuchten, die durch den ganzen Park verſtreut ſind.
Dieſe plötzliche Illumination zeigt den Wächtern an, daß
die Aengſte und Aufregungen ihres Herrn wieder einmal
einen Höhepunkt erreicht haben, und ſie müſſen ihm ſogleich
vermittels eines elektriſchen Läutewerkes Antwort geben.
Rockefeller kontrolliert ſeine Schwarzen auf dieſe Weiſe in
der Nacht, weil er fürchte, ſie könnten etwa einſchlafen.
Dieſe traurige Unterhaltung muß dem ſchlafloſen Milliar=
där
die Qual ſeiner langen, langen Nächte ein wenig ver=
kürzen
. Eine ähnliche elektriſche Anlage ſoll übrigens auch
auf der Beſitzung ſeines Sohnes angebracht werden, der,
wie in ſo vielen anderen Dingen auch, im ſchlechten Schlaf
den Spuren ſeines Vaters zu folgen ſcheint.
Das Denkmal des Klavierlehrers Unter dem
Titel Der Ruhm erzählt der Cri de Paris ein nachdenk=
liches
Geſchichtchen: Seit mehr als zwei Jahren erhebt ſich
auf einer Raſenfläche des Bois de Vincennes ein großes
Brettergerüſt, und die Mehrzahl der Spaziergänger, die
keine Ahnung haben, was dieſer große Verſchlag bedeutet,
wenden ſich neugierig an den Parkwärter um von ihm
etwas Näheres zu erfahren. Dieſer antwortet dann immer
geringſchätzig und mit nachläſſiger Geſte: Ach, das iſt
ein Denkmal, das man irgend einem alten Klavierlehrer
errichtet, einem gewiſſen Dingsda ich kann mich auf
den Namen nicht mehr beſinnen. Dieſe etwas ungenaue
Mitteilung des Parkwächters muß dahin vervollſtändigt
werden, daß es ſich um ein Denkmal handelt, das demnächſt
enthüllt werden ſoll, um ein Denkmal Beethovens.

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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

peln anfertigen ließ und Aktenſtücke mit militäriſchem ge=
heimen
Inhalte entwendet hat.
Worms, 25. Mai. (Uebung der freiwilligen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz.) Geſtern
nachmittag wurde die diesjährige große Uebung abgehal=
ten
, die nach allen Seiten einen befriedigenden Verlauf
nahm. Herr Generalarzt Dr. Lindemann=Darmſtadt,
der Inſpekteur der heſſiſchen Sanitätskolonnen, nahm die
Uebung ab.
Oppenheim, 25. Mai. (Eine ganze Bande von
Fiſchwilderen), die ſowohl im Rhein wie auch in
den anderen Fiſchgewäſſern ihr Handwerk trieb ver=
urſachte
ſeit geraumer Zeit den Fiſchern von Oppenheim
und Nierſtein beträchtlichen Schaden. Auf friſcher Tat
wurde jetzt eine Anzahl Pecſonen aus Oppenheim und
Dienheim ertappt, ebenſo fanden Hausſuchungen ſtatt, bei
denen größere Mengen gewilderter Fiſche gefunden wur=
den
. Die Fiſchräuber hatten verſchiedentlich auch die mit
Fiſchen gefüllten Netze (Wölfe) ihres Inhalts entleert.
Elpenrod, 24. Mai. (Verbrannt.) Durch eine
plötzlich hervorbrechende Herdflamme fingen die Kleider
der jugendlichen Tochter des hieſigen Lehrers Feuer. Das
Mädchen verbrannte, ehe ihm Hilfe gebracht werden
konnte.

Der Landesverband der Bürgermeiſter
im Großherzogtum Heſſen

hielt geſtern vormittag unter dem Vorſitze des Verbands=
vorſitzenden
, Herrn Bürgermeiſter Metzger=Langen,
ſeine Hauptverſammlung ab. Nach Erledigung intern=
geſchäftlicher
Angelegenheiten erſtattete der Verbands=
vorſitzende
den Tätigkeitsbericht des Vorſtan=
des
. Aus dem Bericht iſt von allgemeinem Intereſſe die
angeſtrebte Aenderung der Tagegelder= und Reiſekoſten=
vergütung
dahin, daß bei einer Tätigkeit von über ſechs
Stunden 8 Mark, unter ſechs Stunden 5 Mark, vergütet
werden. Weiter wurde die Beſeitigung der Befreiungs=
vorſchriften
der Fahrradſteuer angeſtrebt, an deren Stelle
eine allgemeine Herabſetzung des Stempels für alle Fahr=
räder
treten ſoll. Ein Antrag des Kreisverbandes Bingen
bezweckt die Aenderung beziehungsweiſe eine andere Aus=
legung
des Fürſorgekaſſengeſetzes. Ein Antrag des Kreis=
amtes
Offenbach wünſcht die Errichtung von Erholungs=
heimen
, ähnlich den Kaufmannserholungsheimen, und die
Ermöglichung eines Heilverfahrens für Mitglieder. Der
Kreisverein Oppenheim beantragt Einführung einer Ge=
bührenmarke
zur Vereinfachung des Geſchäftsbetriebes.
Eine Anzahl weiterer Anträge ſtellt der Verbandsvorſtand
ſelbſt. U. a. den Antrag, daß der Penſionshöchſtſatz auf
85 Prozent heraufgeſetzt werde, und daß die Polizeihunde,
die im Intereſſe des Dienſtes von den Gemeinden gehalten
werden, auch ſtaatsſteuerfrei werden. Der Vorſtand teilt
weiter mit, daß ſich ein Kreisverein Mainz neu
gebildet hat und dem Verband beigetreten iſt. (Bravo.)
Es bleibt zu hoffen, daß die noch ausſtehenden Kreiſe Er=
bach
, Worms und Alzey nun bald folgen mögen. Der
Jahresbericht wird genehmigt.
Den Kaſſenbericht erſtattet Bürgermeiſter Schäfer=
Dortelweil. Die Einnahmen betragen 452 Mark, die Aus=
gaben
277 Mark, ſo daß ein Kaſſenreſt von 174 Mark, nach
Abzug von 20 Mark Rückſtand, 154 Mark verbleibt. Der
Reſervefonds beträgt 600 Mark. Der Kaſſenbericht wird
genehmigt und dem Rechner Entlaſtung erteilt. Der
Vorſtand wird debattelos durch Zuruf einſtim=
mig
wiedergewählt.
Die Verſammlung beſchäftigt ſich dann mit den oben
mitgeteilten Anträgen. Der Antrag Bingen geht da=
hin
, den Kollegen, die bisher noch nicht der Fürſorgekaſſe
beitreten konnten, da ſie ein Einkommen von 800 Mark
noch nicht haben, den Beitritt durch andere Auslegung be=
ziehungsweiſe
durch Abänderung des § 3 des Geſetzes
zu ermöglichen. Bürgermeiſter Scholl=Aspisheim
gibt eine ſehr eingehende Begründung des Antrages. Bür=
germeiſter
Schnellbacher=Lindenfels empfiehlt den
Antrag angelegentlichſt zur Annahme. Ebenſo eine Reihe
weiterer Bürgermeiſter. Vom Vorſitzenden wird geraten.
zunächſt einmal feſtzuſtellen, wieviel Bürgermeiſter noch
unter 800 Mark Einkommen haben. Bürgermeiſter
Stein=Waldmichelbach bittet, den Antrag dahin zu er=
weitern
, daß jeder Bürgermeiſter, gleichviel, wel=
ches
Einkommen er hat, in die Fürſorgekaſſe
aufgenommen wird. Bürgermeiſter Senßfelder=
Büttelborn ſtimmt dem zu, weiſt aber darauf hin,
daß das Geſetz wohl davon ausgegangen ſei, daß kein
Bürgermeiſter unter 800 Mark Einkommen habe. Er
empfiehlt eine Reſolution dahin, daß ausgeſprochen wird
daß jeder Bürgermeiſter ſein Amt im Hauptberuf ausübt
und daß jeder berechtigt iſt, der Fürſorgekaſſe beizu=
treten
. Die Herren Kreisräte mögen dafür ſorgen, daß
die Einkommen der Bürgermeiſter nicht unter 800 Mk. be=
tragen
. Es wird ſchließlich beſchloſſen, Fragebogen heraus=
zugeben
, auf Grund deren Material über die Verhältniſſe
der Bürgermeiſter gewonnen werden ſoll. Der Antrag
Bingen wird vom Vorſtand weiter verfolgt werden.
Der Kreisverband Offenbach wünſcht u. a. die An=
rechnung
der Vordienſtzeit für Bürgermeiſter, ferner die
Schaffung von Erholungsheimen uſw. Bürgermeiſter
Aenzel=Hainſtadt begründet die Anträge. Bürger=
meiſter
Krapp=Sickenhofen führt Klage darüber, daß=
den
Bezirksſparkaſſen, die ſeinerzeit Mitglieder der Geſell=
ſchaft
für Erholungsheime wurden, unter der Bedingung,
daß deren Beamte Anrecht auf Aufnahme haben, jetzt
mitgeteilt wurde, daß keine Plätze frei ſeien. Der Vor=
ſitzende
empfiehlt nach kurzer Debatte, die Frage vorerſt
im Auge zu behalten, ob die Fürſorgekaſſe demnächſt in
der Lage ſein wird, an die Errichtung von Erholungs=
heimen
zu denken. Weitergehende Anträge ſind einſtwei=
len
wohl ausſichtslos. Der Vorſchlag wird angenommen.
Ebenſo eine Reihe weiterer Anträge. Der Antrag, betr.
die Einführung einer Gebührenmarke, wird von
Bürgermeiſter Fendt=Hungen ſehr warm befürwortet
und die Notwendigkeit der Einführung im Intereſſe der
Vereinfachung der Geſchäftsführung für dringend not=
wendig
erachtet. Eine längere Debatte entſteht hierzu
darüber, ob die Gebühren in die Gemeindekaſſe fließen
oder den Bürgermeiſtern überlaſſen bleiben ſollen. Es
wird ſchließlich feſtgeſtellt, daß nach den geſetzlichen Be=
ſtimmungen
keine Gemeinde berechtigt iſt, auf Gebühren
zu verzichten und daß die Gebühren mit einigen Ausnah=
men
in die Gemeindekaſſe fließen müſſen. Der Vorſchlag,
eine Gebührenmarke einzuführen, wird angenommen. Der
Antrag, die Tagegelder auf 8 Mark bezw. bei unter
6 Stunden auf 5 Mark feſtzuſetzen, wird angenom=
men
. Dieſer Antrag betrifft nicht nur die Bürgermeiſter,
ſondern auch die Gemeindebeamten. Den Antrag, den
Fahrradſtempel herabzuſetzen und die Befreiungs=
beſtimmungen
aufzuheben, begründet Bürgermeiſter
Fendt=Hungen. Er bedauert, daß die Kammer ſich die=
ſſem
Antrag gegenüber ablehnend verhalten hat, und for=
dert
vor allem die Beſeitigung der Beſtimmung, daß der
Bürgermeiſter beſcheinigen ſoll, daß der Befreiungſuchende
das Rad nur zur Fahrt nach der Arbeitsſtelle gebraucht.

wozu der Bürgermeiſter gar nicht in der Lage iſt. Der
Vorſtand wird ſchließlich beauftragt, die Sache weiter zu
verfolgen. Der Antrag auf Erlaß der ſtaatlichen Hunde=
ſteuer
für Polizeihunde wird angenommen im
Intereſſe der öffentlichen Sicherheit. Der Kreisverband
Bingen ſtellt ferner noch den Antrag, bei der Regierung
dahin vorſtellig zu werden, daß Standesbeamte bei Ver=
gehen
, die aus Unvorſichtigkeit oder Unkenntnis der Ge=
ſetze
erfolgen, nur diſziplinariſch beſtraft werden. Der
Vorſitzende teilt mit, daß das durch Reichsgeſetz geregelt
werden muß und daß die Aenderung bei der in Ausſicht
ſtehenden Novelle zum Reichsgeſetzbuch erfolgen dürfte.
Bürgermeiſter Schnellbacher=Lindenfels regt beim
Vorſtand an, dahin vorſtellig zu werden, daß die Zahl der
Schulſtunden für die Fortbildungsſchulen in den einzelnen
Kreiſen einheitlich feſtgeſetzt werden und daß die Gebüh=
ren
für Sühnetermine einheitlich geregelt werden.
Als Ort der nächſten Hauptverſammlung wird
Friedberg gewählt. Damit iſt die Tagesordnung er=
ledigt
. Ein gemeinſames Mittageſſen beſchloß die
Tagung.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 24. Mai. Der Mathema=
tiker
und Naturwiſſenſchaftler Geh. Regierungsrat Georg
Hettner, Profeſſor der Univerſität und der Techniſchen
Hochſchule in Charlottenburg, iſt heute geſtorben. Heute
morgen iſt plötzlich auf ſeiner Beſitzung im Grunewald
der Geſchäftsinhaber der Berliner Handelsgeſellſchaft,
Guſtav Ahrens, im Alter von 54 Jahren an einem
Herzſchlag geſtorben. Ahrens war eine der bekannteſten
Berliner Perſönlichkeiten. Zu dem mißglückten Ueber=
fall
auf den Geldbriefträger hat die Verneh=
mung
des Täters ergeben, daß die Tat von langer Hand
vorbereitet war. Der feſtgenommene Arbeiter Guſtav
Schulz geſtand dem Kriminalkommiſſar Sanders von der
Schöneberger Kriminalpolizei ein, daß er die Tat mit
einem Komplizen, den er jedoch nur mit dem Vornamen
Franz kennen will, im Tiergarten verabredet habe. Die
Täter rechneten damit, daß ſie am Samstag, wo am
Winterfeldtplatz ein lebhafter Marktverkehr herrſcht, im
Gedränge entkommen würden. Der Komplize konnte bis=
her
noch nicht ermittelt werden.
Stuttgart, 25. Mai. (Kunſtausſtellung.) Am
Pfingſtſonntag findet hier die Eröffnung der von der
Stadtverwaltung und dem Verein der Kunſtfreunde in
den Ländern am Rhein veranſtaltete Kunſtausſtellung ſtatt.
Das Königspaar ſowie das Großherzogspaar von Heſſen
haben ihre Teilnahme zugeſagt.
Stuttgart, 25. Mai. (Jungdeutſchland.) Geſtern
vormittag begann in der Umgebung des Schloſſes Soli=
tude
das Geländeſpiel des Jungdeutſchland=
Bundes, dem auch Graf Zeppelin beiwohnte. Nach
der Beendigung des Spiels hielt Pfarrer Wüterich einen
Feldgottesdienſt ab, worauf ſich ſämtliche Ortsgruppen,
2300 Knaben und Mädchen mit 400 Führern, auf der
Straße nach Stuttgart aufſtellten, um den König, der
um 11½ Uhr im Automobil eintraf, zu begrüßen. Auch
der Kommandierende General v. Fabeck war anweſend
Frhr. v. d. Goltz empfing den König und überreichte ihm
mit einer kurzen Anſprache eine Denkmünze des Jung=
deutſchland
=Bundes, wofür dann der König herzlich
dankte. Darauf ſchritt der König in Begleitung der übri=
gen
Herren die Front ab, worauf die Jungdeutſchland=
Mannſchaften unter den Klängen einer Militärkapelle
zum Schloß Solitude zogen, wo ſpäter wiederholt der
Bundesleitung gegenüber Befriedigung ausgedrückt
wurde.
Konſtanz, 25. Mai. (Leichenländung.) Die
Leiche des geſtern ertrunkenen zirka 50jährigen Kunkel aus
Arborn (Schweiz), der ſeis 20 Jahren bei den Automobil=
werken
von Sauer angeſtellt war, iſt heute vormittag ge=
ländet
worden.
Dresden, 25. Mai. (Todesfall.) Der Direktor
der Königl. Kunſtgewerbeſchule, Geh. Hofrat Profeſſor
Loſſow, Mitinhaber der Architektenfirma Loſſow und
Kühne, iſt geſtern abend in einer Heidelberger Klinik, wo
er Heilung von einem Leiden ſuchte, im Alter von 62
Jahren geſtorben. Er iſt u. a. der Erbauer des neuen
Königl. Schauſpielhauſes in Dresden und des Leipziger
Hauptbahnhofs.
Barby, 25. Mai. (Vom Blitzerſchlagen.) In
Poemmelte iſt geſtern abend der 27jährige Bergarbeiter
Schneider in ſeiner Wohnung von einem Blitzſtrahl getötet
und ſeine Frau gelähmt worden.
Braunſchweig, 25. Mai. (Familientragödie.)
Samstag nacht ſprang eine unbekannte Frau mit ihren
zwei zehn= und ſiebenjährigen Mädchen in der Nähe des
Reſtaurants Hoheworth in die Oker. Die Frau und das
jüngere Kind waren zuſammengebunden. Die Leichen
wurden geſtern vormittag geborgen.
Gurkfeld (Krain), 25. Mai. (Blitzſchlag in
einen Regenſchirm.) Auf der Feldmark wurden
ein Bauer und ſeine 16jährige Tochter durch einen Blitz=
ſchlag
getötet, der in einen aufgeſpannten Regen=
ſchirm
gefahren war. Eine andere Tochter wurde töd=
lich
verletzt.
Genua, 25. Mai. (Unfall des Marine=
miniſters
.) Als der Marineminiſter Millo ſein Hotel
verließ, um den König bei der Beſichtigung der Werft
Anſaldo zu begleiten, ſtolperte er über den Teppich, ſtürzte
und brach das rechte Bein. Die Aerzte erklären, er müſſe
über einen Monat das Bett hüten. Der König beſuchte
ihn in Begleitung des Herzogs der Abruzzen und des Ko=
lonialminiſters
Martini.
Paris, 25. Mai. (Verhaftung wegen Spio=
nageverdachts
.) Im Matin erzählt der franzöſiſche
Automobil= und Luftſchifferzeuger Clement Bayard,
daß er am vergangenen Freitag vormittag mit zwei Mit=
arbeitern
namens Nicolas und Sabathier und einem Dol=
metſcher
, als ſie ſich nach einer in Deutſchland unter=
nommenen
kurzen Studienreiſe auf der Rückfahrt nach
Paris befanden und in der Nähe des Flugfeldes von
Bickendorf bei Köln verweilten, wo ſie die Landung des
Zeppelins anſehen wollten, unter dem Verdacht der
Spionage verhaftet worden ſei. Er ſei wie ein ge=
meiner
Miſſetäter durchſucht, gemeſſen, photographiert
und 36 Stunden lang im Kölner Gefängnis in einer
elenden Zelle ohne genießbare Nahrung in Haft behalten
worden. Erſt am Samstag abend ſeien er und ſeine Ge=
fährten
ohne ein Wort der Entſchuldigung freigelaſſen
worden. Er wiſſe noch nicht, welche Haltung er beobach=
ten
werde, aber es ſei möglich, daß er ſich auf diplomati=
ſchem
Wege beſchweren werde.
Man muß dieſe Meldung mit Vorſicht aufnehmen
und erſt eine Darſtellung des Vorganges von anderer
Seite abwarten.
Petersburg, 25. Mai. (Brandunglück.) In der
Ortſchaft Porochwyje, unweit Petersburgs, brach in dem
Dachraum eines Holzhauſes Feuer aus, das mit raſen=
der
Schnelligkeit das zweite Stockwerk ergriff. wo der Ar=
beiter
Fedorow mit ſeiner Frau und ſieben Kindern
wohnte. Die Frau ſtürzte ſich aus dem Fenſter auf die

Straße, der Mann, der ſie zurückhalten wollte, ſtürzte
ebenfalls auf das Pflaſter; beide wurden ſchwer verletzt.
Die ſieben Kinder verbrannten. Elf Arbeiter, die
ſich aus den Fenſtern der angrenzenden Häuſer, auf die
das Feuer überging, auf die Straße ſtürzten, erhielten
Verletzungen.
Petersburg, 25. Mai. (Verbnannt.) In der Ort=
ſchaft
Porochwyje unweit Petersburgs brach in dem Dach=
raum
eines Holzhaufes Feuer aus, das mit raſender
Schnelligkeit das zweite Stockwerk ergriff, wo der Arbeiter
Fedorow mit ſeiner Frau und ſieben Kindern wohnte.
Die Frau ſtürzte ſich aus dem Fenſter auf die Straße, der
Mann, der ſie zurückhalten wollte, ſtürzte ebenfalls auf
das Pflaſter; beide wurden ſchwer verletzt. Die ſieben
Kinder verbrannten. Elf Arbeiter, die ſich aus den Fen=
ſtern
der angrenzenden Häuſer, auf die das Feuer über=
ging
, auf die Straße ſtürzten, erhielten Verletzungen.
St. Louis, 25. Mai. (Denkmals=Enthüllung.)
Unter äußerſt zahlreicher Beteiligung wurde das Denkmal
für die deutſch=amerikaniſchen Journaliſten Carl Schurz
Emil Preetorius und Carl Dänzer feierlich ent=
hüllt
. Das Denkmal iſt eine Schöpfung des Berliner Bild=
hauers
Profeſſors Wandſchneider.
Victoria (Britiſch=Kolumbien), 24. Mai. ( Feuers=
brunſt
.) Die Stadt Atlin in Britiſch=Kolumbien iſt
geſtern durch Feuer vollſtändig zerſtört wor=
den
. Das Geſchäftsviertel iſt ganz verbrannt, ebenſo
mehrere Privathäuſer, drei Hotels eine Kirche, das Poſt=
amt
und das Telegraphenamt. Keines dieſer Gebäude
war verſichert.

Der Prinz=Heinrich=Flug 1914.
Erklärung der Unglücksfälle.

O. L. Die Urſachen von Unfällen beim Flie=
gen
werden ſelten von Anfang an klar erkannt. Zunächſt
werden ſchnell Nachrichten von Berichterſtattern verbreitet,
die naturgemäß nicht über genügende Fachkenntnis ver=
fügen
, um ſich ein richtiges Bild aus den Angaben der
Augenzeugen zu machen. Auch für die Fachleute bedarf
es einer gewiſſen Zeit, um aus den Protokollen über den
Befund am Flugzeuge und nach den Angaben des oder der
am Leben gebliebenen Flieger eine einwandfreie Erklä=
rung
zu geben; vielfach auch iſt eine Aufklärung überhaupt
nicht zu erzielen. Ueber die Unfälle, die ſich beim dies=
jährigen
Prinz=Heinrich=Flug bis zum 23. ereignet haben,
ſind die Akten jetzt geſchloſſen; es ſei daher kurz das Er=
gebnis
der Unterſuchung angegeben.
Der Unfall von Carganico in Darmſtadt ereignete
ſich, wie die Tagespreſſe richtig angegeben hat, bei einem
Sturzfluge Carganino ſagt aus, er habe einen Spiral=
gleitflug
ausgeführt, der gegen ſeinen Willen immer ſteiler
und ſteiler wurde und ſchließlich zum Kopfſturz ausartete,
als er dann den Verſuch machte, durch nochmaliges Gas=
geben
eine größere Geſchwindigkeit und demnach eine grö=
ßere
Wirkſamkeit der Steuerorgane zu erzielen, gelang
ihm dies nicht mehr, weil er ſich in zu geringer Höhe be=
fand
. Es iſt ja allgemein bekannt, daß die Steuerorgane
um ſo beſſer wirken, je größer die Geſchwindigkeit iſt. Bei
Schiffen liegen die gleichen Verhältniſſe vor.
Der Unfall des Flugzeuges von Oberleutnant Waltz,
bei dem der Beobachter tötlich verletzt worden iſt, hat
ſeine Urſache im Verſagen des Gleichgewichtsgefühls. Der
Führer hat den Flug in den niedrighängenden Wolken
durchführen müſſen. Wie jetzt unzweifelhaft feſtſteht, ver=
liert
man beim Fluge in Wolken oder Nebel ſeyr leicht
das Gleichgewichtsgefühl Als der Führer aus den Wiolken
herausgekommen iſt, ſah er ungünſtiges Landungsgelände
vor ſich. Dieſem wollte er ausweichen; es war wahrſchein=
lich
ein ſteil anſteigender Hang. Er verſtärkte dazu wahr=
ſcheinlich
die ſchon beſtehende Schräglage, wodurchn=
wendigerweiſe
Rutſchen des Flugzeuges und dann Sturz=
eintrat
.
Oberleutnant Kolbe, der bei Hechtsheim abgeſtürzt
iſt, vollzog, weil der Motor in der Tourenzahl nachließ,
eine Notlandung. Hierbei überſchlug ſich die Maſchine,
weil ſie an ein Hindernis angeſtoßen iſt. Der Beobachter
wurde durch die Karoſſerie erdrückt. Vielleicht hätte ſich
der Beobachter noch vor dem tödlich wirkenden Sturz be=
wahren
können, wenn er nicht ſchon vorher infolge des
böigen Wetters ſtark ſeekrank geweſen und dadurch in der
Leiſtungsfähigkeit beeinträchtigt worden wäre.
Der Unfall von Leutnant Boeder erſcheint geklärt,
obwohl beide Inſaſſen den Tod erlitten haben. Aus der
Barographenkurve geht nämlich unzweifelhaft hervor, daß
in 1450 Meter Höhe ein Gleitflug eingeleitet wurde. Auch
die Landleute, die Zeugen des Unfalles geweſen ſind, geben
an, der Apparat ſei zunächſt langſam niedergegangen. Der
Gleitflug iſt dann plötzlich aber ſehr ſteil geworden, die
Maſchine ſtreifte die Wipfel eines Baumes, rutſchte nach
der Seite ab und wurde völlig zertrümmert In den
Wipfeln blieben einige Fetzen des Apparates hängen. Die
Beſichtigung der Unfallſtelle ergab, daß der Platz, den ſich
der Führer zum Landen ausgeſucht hatte, ſehr klein wark
Da ferner die Bauern angeben, das Flugzeug habe einmal
kehrt gemacht, ſo iſt anzunehmen, daß der Führer einen
Spiralgleitflug hat machen wollen, um unbedingt über dem
kleinen Platz zu bleiben. Er iſt dann den Bäumen zu nahe
gekommen, hat ſie geſtreift und mußte nun natürlich ab=
ſtürzen
. Wir haben es alſo in allen Fällen mit Un=
fällen
zu tun, die immer wiederkehren können.

Köln, 25. Mai. Im ganzen ſind 28 Fliegen
zu den Aufklärungsübungen nach dem Exerzierplatz Han=
gelaar
bei Bonn geſtartet, darunter 13 Doppeldecken,
Der Start war um 8 Uhr 25 Minuten beendet. Die Offi=
ziere
der Kölner Fliegerſtation beteiligen ſich an dem
Fluge. Trotz des ſchlechten Wetters hatte ſich ein zahl=
reiches
Publikum eingefunden, das die Abflüge mit regem
Intereſſe verfolgte. Der Himmel iſt ſtark bedeckt und das
Wetter kalt. Der anfangs ziemlich heftige Sprühregen ließ
ſpäter nach. Die Rückkehr der Flieger wird zwiſchen 9 und
12 Uhr erwartet Prinz Heinrich weilt ſeit 6 Uhr morgens
auf dem Startplatze.
* Köln, 25. Mai Als erſter iſt von den Auf=
klärungsübungen
vom Exerzierplatz Hangelaar wieder
zurückgekehrt von Buttlar um 8 Uhr 35 Minuten, der
um 7 Uhr 9 Minuten aufgeſtiegen war, als zweiter Oſter=
roth
um 8 Uhr 52. der ſum 7 Uhr 11 Minuten aufgeſtiegen
war, als dritter v. Beaulieu um 8 Uhr 45 Minuten, der
um 7 Uhr 14 aufgeſtiegen war.
* Köln, 25. Mai. Um 108 Uhr landete am
Butzenweiler Hof Leutnant Wimmer (Nr. 67), Beoh=
achter
Leutnant Schneider, der geſtern in Roſenburg
eine Notlandung vorgenommen hatte und heute Mor=
gen
von dort nach Köln weiter geſtartet iſt. Die Landung
erfolgte glatt.
Ueber den gedachten Kriegsſchauplatz zwiſchen Lever=
kuſen
, Opladen und Schlebuſch=Reth wurde der erſte
Doppeldecker um 8,05 Uhr geſichtet. Aufgeſtellt waren
zwei Haubitzen=Batterien, Feldbatterien und ſechsBa=
taillone
einſchließlich zweier Maſchinengewehrabteilungen

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Nummer 143.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Seite 5.

Major Siegert vom 4 Flieger=Bataillon in Straßburg
leitete die taktiſche Uebung. Bis Mittags ſind ſämtliche
Flugzeuge wieder nach dem Flugplatz am Butzen=
weiler
Hof zurückgekehrt, außer dem Doppeldecker
des Leutnants v. Holler, der bei Hangelar ſchweren
Schaden erlitt und abmontiert werden mußte, und dem
Eindecker des Leutnants Copeci von der hieſigen Flie=
gerſtation
, der nach einer Reparatur heute Nachmittag
zurückfliegen wird. Menſchen ſind nicht zu Schaden ge=
kommen

Die Verteilung der Preiſe.
* Köln, 25. Mai. Zu Ehren des Prinzen Heinrich
von Preußen und der Teilnehmer am Prinz=
Heinrich=Fluge gab heute in dem prächtig mit Blu=
men
und Blattpflanzen geſchmückten Saale des Gürzenich
die Stadt Köln ein Feſtmahl, zu dem u. a. erſchienen
waren: Prinz Heinrich von Preußen, Prinz Waldemar
von Preußen, Prinz Max von Sachſen, Prinz Karl Anton
von Hohenzollern, Prinz Adolf zu Schaumburg=Lippe, der
Fürſt von Hatzfeldt=Wildenburg, Kriegsminiſter v. Fal=
kenhayn
, Senatspräſident Stadtländer (Bremen), General=
leutnant
v Wandel Gouverneur der Feſtung Köln, Ge=
neralleutnant
v. Ditfurth, Kommandeur der Landwehr=
inſpektion
Köln, Regierungspräſident Dr. Steinmeiſter
(Köln), Oberbürgermeiſter Walraf (Köln), Univerſitäts=
profeſſor
Dr. v Miſes (Straßburg). An der Ehrentafel
ſaßen die Preisträger vom Militär und Zivil.
Es hatten Preiſe erhalten: den Kaiſerpreis
Lt. Frhr. v. Thüna, den Prinz Heinrich=Preis Krum=
ſiek
, den Preis des Königs von Bayern Lt. v Kleiſt,
der Beobachter des Frhrn. v. Thüna, den Preis des Groß=
herzogs
von Baden Lt. Klagemann, der Beobachter
von Krumſiek, den Preis des Großherzogs von Olden=
burg
Oblt v. Beaulieu, den Ehrenpreis des Herzogs
von Braunſchweig und Lüneburg und den Ehrenpreis des
Fürſten Wedel Lt. v. Buttlar, den Preis des hambur=
giſchen
Landwehroffizierskorps Oblt. Hantelmann
und Lt. Bonde, den Preis der Stadt Köln, Lt. v.
Schröder, den Preis der Stadt Münſter Schauen=
burg
, den Preis des bayeriſchen Kriegsminiſteriums Lt.
Müller, den Ehrenpreis der Stadt Hamburg Lt v.
Hiddeßen, den Ehrenpreis der Stadt Bremen Lt.
Müller, den Ehrenpreis des preußiſchen Kriegsmini=
ſteriums
Hptm. Geerdtz, den Preis des Fürſten von
Hohenzollern Lt. Schlemmer, den Preis des Fürſten
zu Hatzfeld Lt. König, den Preis des Fürſten von
Schaumburg Lt. v. Schröder, den Preis der Stadt
Minden Lt. v. Beaulieu und den Preis des Kreiſes
Minden Hptm. Geerdtz. Prinz Heinrich von Preußen
gedachte in einer kurzen Anſprache der Toten und beglück=
wünſchte
die Preisträger
* Osnabrück, 25. Mai. Heute Nachmittag wurden
mit der Regimentsmuſik der 78er die tödlich verunglückten
Fliegeroffiziere Boeder und Bernhard vom Gar=
niſonslazarett
nach dem Bahnhof übergeführt.
von wo abends die Ueberführung nach den Heimatorten
Halle, bezw. Breslau erfolgt. Im Trauergefolge befanden
ſich das geſamte Offizierskorps der hieſigen Garniſon, ſo=
wie
der Oberbürgermeiſter von Osnabrück Rißmüller.

Luftfahrt.

* Baden=Baden, 25. Mai. Das Luftſchiff Vik=
koria
Luiſe iſt heute früh 9.50 Uhr zur Fahrt nach
Friedrichshafen aufgeſtiegen.
* Friedrichshafen, 25. Mai. Das Luftſchiff
Viktoria Luiſe iſt, von Baſel kommend, heute
nachmittag um 2.30 Uhr hier eingetroffen. Es wird
vorausſichtlich bis zum Samstag hier bleiben und ver=
ſchiedene
Paſſagierfahrten ausführen.
* Konſtanz, 25. Mai. Trotz Sprühregens wurden
geſtern abend nach 7 Uhr noch ſeitens dreier Flieger Auf=
friege
veranſtaltet. Dabei gelang es Ernſt Stöffler,
inn Schnelligkeitswettbewerb um den Ueber=
linger
See Hirth mit 25,33 Minuten zu ſchlagen. Hirth
ſhat nach der offiziellen Zeit 27,32 Minuten gebraucht. Im
Wettbewerb um den Zeppelinpreis wurde Hirth
Erſter, Schirrmeiſter Zweiter.

Turnen, Spiele und Sport.

* Die Ausbildung unſerer turneriſchen Vertretungen
für internationalen Wettſtreit wird weiterhin energiſch be=
i
ieben. Der Vorſitzende des Turnausſchuſſes der Tur=
narſchaft
, Schulrat Schmuck=Darmſtadt hat für den
Juni dieſes Jahres das Auftreten der Mann=
ſchaften
die die Turnerſchaft in dieſem Jahre ins Aus=
lamd
ſchickt, ſeinem Ausſchuſſe in Vorſchlag gebracht Bei
dieeſer Gelegenheit ſollen auch ein Wetturnen an Ge=
cäten
und Vorführungen von Spielen ſtatlfinden.

Erdbeben.

Jugenheim Erdbebenwarte 25. Mai,
hermittags 10 Uhr. Geſtern nachmittag 5 Uhr 6 Minuten
9 Sekunden begann die Aufzeichnung eines ſchwächeren
Krnbebens, deſſen Maximum 5 Uhr 35 Minuten 46 Se=
lumnden
war. Der Herd liegt in einer Entfernung von
8)0 Kilometer. Nach 1½ Stunden waren die Apparate
pieder in Ruhe.
* Hohenheim 25. Mai. Geſtern abend wurde hier
or- den Inſtrumenten der Erdbebenwarte ein ſchwaches
Pernbeben aufgezeichnet, deſſen Herd etwa 6700 Kilo=
ket
er entfernt iſt. Der erſte Vorläufer traf um 5 Uhr
Minuten 14 Sekunden ein; der ſtärkſte Ausſchlag erfolgte
m 5 Uhr 35 Minuten.

Eine Anſprache des Papſtes.

* Rom, 25. Mai. In dem heute vormittag abge=
lenen
geheimen Konſiſtorium hielt der Papſt
ie Anſprache, in der er ſeine Trauer über die Lücken
ßsdrückte, die der Tod in die Reihen des heiligen
ollegiums geriſſen hat. Es handle ſich um die Be=
tung
der erledigten Biſchofsſitze und außerdem um die
eſetzung der erledigten Stellen im Kalr=
hn
alskollegium. Der Papſt hob hervor, daß die
hit andauernd voll Unruhen für die Kirche ſei, weil die
riehrung mit den herandrängenden ſchlechten Lehren
Glauben und die Sitten des chriſtlichen Volkes zu
Aderben ſuche und weil die Kirche gezwungen ſei, faſt
lich den Angriffen von Menſchen ſtandzuhalten, die das

Reich Gottes bekämpften oder die Religion aus dem Be=
reiche
der Ziviliſation ausſchließen wollten. Demgegen=
über
fehle es auch nicht an zeitweiligen Lichtblicken. So
erinnerte der Papſt an das große konſtantiniſche Jubiläum
des Vorjahres, durch das die katholiſche Welt einerſeits
tapfer ihren Glauben bekräftigte, andererſeits allein in
ihren Händen das Kreuz Chriſti emporzuheben und als
einzige Quelle des Friedens und des Heils der leidenden
Menſchheit zu zeigen ſchien. Tatſächlich verlange man
jetzt mehr als je nach dem Frieden, da man Geſellſchafts=
klaſſen
gegen Geſellſchaftsklaſſen, Stände gegen Stände
und Völker gegen Völker ſich erheben ſehe. Dieſe Rivali=
tät
, die von Tag zu Tag bitterer werde und oft und plötz=
lich
in ſchreckliche Kämpfe ausarte, ſeien angeſehene ſehr
ernſte Männer an der Arbeit, welche die Sache der Na=
tionen
und der menſchlichen Geſellſchaft im Auge hätten
und gemeinſam an den Ideen und Mitteln arbeiteten, um
das Unglück der inneren Unruhen und der Kriegsgreuel
zu vermeiden und ſowohl im Innern wie nach außen an=
dauernd
die Wohlfahrten eines fruchtbaren Friedens zu
fördern. Dieſe Abſicht ſei vorzüglich, es würde ſich aber
um wenig fruchtbare Bexatungen handeln, wenn man
nicht zugleich mit der Tat dafür ſorgte, daß die Lehren
der chriſtlichen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit tiefe
Wurzeln in dem Gemüte der Menſchen ſchlügen, welche
heute tatſächlich abhängiger von der Menge als von den
zur Leitung Beſtimmten ſeien, möge es nun in der zivili=
ſierten
Geſellſchaft ruhig oder unruhig zugehen.
Der Papſt hob dann die verderblichen Folgen her=
vor
, welche der Mangel an chriſtlicher Lehre nach ſich zieht,
und die Hilfe, welche die Kiche der bürgerlichen Verwar=
tung
leiſten könne. Aber im Gegenſatz dazu verfahre man
meiſtens gegenüber der Kirche, als ob ſie nicht die Schöpfe=
rin
und die Mutter aller Dinge wäre, welche die menſch=
liche
Kultur und Ziviliſation ausmachen, ſondern als die
Gegnerin und Feindin des Menſchengeſchlechtes anzuſehen
ſei. Dieſe Tatſachen dürfen uns nicht erſchüttern, denn
wir wiſſen durch das Beiſpiel Chriſti, daß die Kirche dazu
da iſt, wohlzutun und Ungerechtigkeit als Lohn der Wohl=
taten
zu empfangen. Wir wiſſen noch immer, daß auch
in den Schwierigkeiten ihr göttliche Hilfe nicht fehlen
werde, dafür hätten wir Chriſtus als Bürgen und die
Geſchichte als Zeugen. Der Papſt erinnerte dann daran,
daß gerade jetzt der 100jährige Gedächtnistag der Heim=
kehr
des Pontifer Pius VII. nach Rom wiederkehre, des
vom Schimpfe einer langen Gefangenſchaft Befreiten. Auch
hier habe ſich die Hilfe bewieſen, welche Chriſtus für
immer der Kirche, ſeiner Braut, zugeſagt habe. Der Papſt
ſchloß ſeine Anſprache, indem er die Ernennung der
neuen Kardinäle bekannt gab.
* Rom, 25. Mai. In dem heute vormittag abge=
haltenen
geheimen Konſiſtorium hat der Papſt
an Stelle des verſtorbenen Kardinals Oreglia den
Kardinal Sella Volpe zum Kämmerer der
heiligen römiſchen Kirche ernannt.

Engliſches Unterhaus.

* London, 25. Mai. Im Gegenſatz zu den erregten
Verhandlungen der letzten Woche verliefen die heute Nach=
mittag
fortgeſetzten Verhandlungoen über die
Homerule=Bill vollkommen ruhig. Das
Haus war gedrängt voll und es wurden häufig Beifalls=
rufe
und Gegenrufe laut, doch griff keine Erregung Platz.
Nach kurzen Reden von Bonar Law und Aſquith
ſchritt das Haus in aller Ruhe zur Abſtimmung. Das
Ergebnis wurde ohne große Kundgebung angehört. Nur
die iriſchen Mitglieder erhoben ſich und brachen in Bei=
fallsrufe
aus. Die Bill wurde darauf an das Oberhaus
geſandt und die Nationaliſten folgten triumphierend dem
Beamten, der die Bill ins Oberhaus brachte.
Ausgehend von den Zwiſchenfällen am Don=
nerstag
erklärte der Sprecher, mit der Frage an
Bonar Law habe er nicht die Unterſtellung beabſichtigt,
daß Law für die Demonſtration verantwortlich wäre
Law nahm die Erklärung an und verſicherte dem Sprecher,
daß er das Vertrauen beider Seiten des Hauſes beſitze.
(Beifall.) Der Sprecher bemerkte ſodann, daß Aſquith eine
Erklärung über die Zuſatzbill abgeben wolle. Aſquith
wiederholte, daß er auf eine friedliche Beilegung hoffe. Er
ſchlug vor, die Bill an das Oberhaus zu bringen Darauf
wurde die dritte Leſung der Bill wiederaufgenommen.
Law riet der Oppoſition, nicht an der Debatte teilzuneh=
men
, da eine Diskuſſion unnütz ſei. Bonar Law er=
klärte
, laſſen Sie den Vorhang herunter über dieſe ver=
ächtliche
Poſſe, je eher deſto beſſer. Die Regierung hat die
Macht, die Bill im Parlament durchzubringen, aber hier
endet ihre Macht. Der Schluß dieſes Schauſpieles wird ſich
nicht hier in dieſem Hauſe, ſondern im Lande abſpielen,
woran wir appellieren werden. Dieſer Appell iſt nicht mehr
fern Aſquith betonte in einer kurzen Erwiderung an Bo=
nar
Law nachdrücklich die Tatſache, daß die Parlaments=
akte
die Ungerechtigkeit etwas mildere, unter der die Libera=
len
zwei Menſchenalter gelitten hätten. Das Haus ſchritt
ſodann ohne ſunderliche Erregung zu der bereits gemel=
deten
Abſtimmung.
* London, 25. Mai. Das Unterhaus hat in
dritter Leſung die Homerulebill mit 351 gegen 274
Stimmen angenommen.
* London, 25. Mai. Miniſterpräſident Asquith
teilte in der heutigen Sitzung des Unterhauſes mit, daß
die Regierung die Frage der offiziellen Beteiligung an
der Pangma=Ausſtellung in San Franzisko aber=
mals
ſorgſam erwogen habe und zu dem Ergebnis ge=
kommen
ſei, daß ſie von ihrer früheren Entſcheidung nicht
abgehe.

Die Lage in Albanien.

* Rom, 24. Mai. Die Agenzia Stefani meldet, daß
der italieniſche Geſandte in Durazzo, Aliotti, an den
Miniſter des Aeußern eine Depeſche ſandte, in der über
die Rückkehr des Fürſten von Albanien fol=
gendes
mitgeteilt wird: Auf der Straße nach Tirana be=
gegneten
wir dem holländiſchen Kapitän, der unter Ge=
leit
von drei unbewaffneten Inſurgenten, die eine Parla=
mentärflagge
trugen, ſtand und erklärte, er ſei gekommen,
um im Namen der Inſurgenten dem Fürſten mitzuteilen:
Erſtens, die Inſurgenten wollten durch Unterhändler ihre
Forderungen dem Fürſten überreichen. Zweitens, die
Gefangenen würden alle erſchoſſen werden, wenn bis
morgen abend 8 Uhr der Kapitän nicht mit einem Briefe
des Fürſten zurückkehrte, der eine günſtige Antwort ent=
hielte
. Drittens, die Inſurgenten forderten, daß die
Waffen niemals mehr gegen ſie gekehrt würden. Dem
Fürſten wurde geraten, ſich ſogleich in den Palaſt zu
begeben, wo er den Kapitän empfing und den Brief, betr.
die Forderungen der Inſurgenten, unter=
zeichnete
. Der Fürſt forderte, man ſolle ihm von
neuem Matroſenabteilungen als Eskorte mitgeben. Der
von den Inſurgenten mit ihren Forderungen abgeſandte
Kapitän berichtet, dieſe ſeien 2000 Mann und mehr ſtark.

Die Bewegung ſcheine hauptſächlich religiöſen Charakter
zu haben, aber es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß Banden
von Anhängern Eſſad Paſchas im geheimen daran teil=
nehmen
. Auf jeden Fall handle es ſich, da dieſer niemals
die Möglichkeit gehabt habe, mit ſeinen Anhängern in
Verbindung zu treten, ſicherlich um eine Erhebung ſpon=
taner
Natur.
* Rom, 24. Mai. Giornale d’Italia veröffentlicht
folgendes Telegramm ihres Korreſpondenten in Durazzo:
Geſtern mittag verkündete ein Kanonenſchuß den Be=
ginn
des Kampfes. Es war der holländiſche Oberſt
Thompſon, der von den Hügeln Durazzos aus zwei Ge=
ſchütze
gegen die Aufſtändiſchen befehligte; die Schüſſe
waren jedoch wirkungslos. Die albaniſchen Truppen
ſtanden unter dem Befehl der Majore Gluys, Rofſelma
und des Hauptmanns Gumpenberg, der in der Schlacht
ſchwer verwundet wurde. Die Bevölkerung Du=
razzos
geriet in Schrecken und verbarrikadierte ſich in
den Häuſern, während die italieniſchen Seeleute ſich zur
Verteidigung der Geſandtſchaft und des Fürſtenpalaſtes
zurechtmachten. Am Nachmittag wurde der Kampf hef=
tiger
. Das Automobil eines Italieners namens Moscia
brachte Tote und Verwundete in die Stadt. Zahlreiche
muſelmaniſche Frauen flüchteten in die italieniſche Ge=
ſandtſchaft
und auf Schiffe, die den Flüchtlingen zur Ver=
fügung
geſtellt worden waren. In der Stadt ſind mehrere
hundert Verwundete. Die Verluſte der Aufſtändiſchen
ſollen groß ſein.
* Durazzo, 24. Mai, 11 Uhr vorm. (Meldung der
Agenzia Stefani.) Die vergangene Nacht war ruhig.
Man erwartet die Parlamentäre der Aufſtändiſchen, die
eine Beſprechung mit dem Fürſten wollen. Nur eine ita=
lieniſche
Truppenabteilung iſt an Land geblieben, ledig=
lich
zum Schutze des Fürſten und der italieniſchen
Geſandtſchaft. Die Flüchtlinge kehren allmählich von den
Schiffen ans Land zurück.
* Durazzo, 25. Mai. (Meldung der Agenzia Ste=
fani
.) Geſtern morgen wurde bekannt, daß in dem
Kampf am vorhergehenden Tage 20 Mann gefal=
len
und 10 verwundet worden ſind. Die Aufſtändi=
ſchen
hatten auch mehrere Gefangene gemacht, dar=
unter
einen holländiſchen Offizier und den ru=
mäniſchen
Militärattaché Prinzen Sturdza. In der Nacht
langte ein öſterreichiſch=ungariſches Ge=
ſchwader
von fünf Torpedobooten an. Eins brachte
einen Teil der hier zum Schutze des Palaſtes eingetroffe=
nen
Maliſſoren nach San Giovanni di Medua. In der
italieniſchen Schule wurde eine Schutzwache, die unter
dem Befehl von Marineoffizieren ſteht, eingerichtet.
Geſtern vormittag begab ſich der Fürſt in Begleitung des
Hofmarſchalls v. Trotha und des Offiziers Ekrem Bey
ſowie zweier Diener zu den Vorpoſten und beſichtigte die
Verſchanzungen. Darauf kehrte er zurück. Auf dem gan=
zen
Wege war der Fürſt Gegenſtand freundlicher Kund=
gebungen
. Nach einigen Verhandlungen lieferten die
Aufſtändiſchen die Gefangenen und Verwundeten aus,
die mit Automobilen nach Durazzo gebracht wurden.
Geſtern kehrte Turkhan Paſcha an Bord eines öſterreichi=
ſchen
Torpedobootes hierher zurück. Die Stadt war
geſtern abend ruhig.
* Pola, 25. Mai. Der Panzerkreuzer St. Georg
und zwei Torpedoboote ſind nach Durazzo
beordert worden.

Letzte Nachrichten.

(Wolffs telege. Korreſp.=Bureau.)
* Döberitz, 25. Mai. Der Kaiſer hielt heute früh
mit der zweiten Garde=Infanterie=Brigade eine Uebung
ab an der auch andere Truppenteile des Gardekorps teil=
nahmen
.
* Neuſtrelitz, 25 Mai. Das Befinden des Groß=
herzogs
von Mecklenburg=Strelitz hat ſich ern eut
verſchlimmert. Die Landeszeitung für beide Meck=
lenburg
meldet offiziös: Der Großherzog iſt infolge einer
fieberhaf.en Venenentzündung in den alten Krampfadern
mit anſchließender Roſe momentan ans Bett gefeſſelt. Hier=
durch
hat ſich die Nachkur verzögert. Der Berliner Aufent=
halt
des Großherzogs hat verlängert werden müſſen. Das
Allgemeinbefinden des Patienten iſt augenblick=
lich
zufriedenſtellend.
* Wien, 25. Mai. Das Befinden des Kaiſers
iſt anhaltend vortrefflich.
* Amſterdam, 25. Mai. Die däniſchen Maje=
ſtäten
ſind heute nachmitlag an Bord ihrer Yacht nach
Kopenhagen abgereiſt.
* Petersburg, 25. Mai. Die Reichsduma hat den
Etat des Miniſteriums des Aeußern angenommen.
* Neu=York, 25. Mai. Ueber 6000 Perſonen be=
ſichtigten
geſtern den Dampfer Vaterland in
allen Teilen. Tauſende mußten unverrichteter Sache um=
kehren
. Die Eintrittsgelder (50 Cents für die Perſon)
kamen dem Seemannsfonds zugute.
* Neu=York, 25. Mai. Heute vormittag fand an Bord
der Vaterland ein Empfang mit anſchließendem
Frühſtück ſtatt, an dem der deutſche Botſchafter Graf
Bernſtorff und 600 Vertreter der Preſſe, der ſtaat=
lichen
und ſtädtiſchen Behörden teilnahmen.
* Waſhington, 25. Mai. Der Kapitän des Kreuzers
Waſhington meldet, er habe den Präſidenten Bordas
von San Domingo zum letzten Male ermahnt, das
Artilleriefeuer auf Puerto Plata einzu=
ſtellen
. Am Sonntag wurde nicht gefeuert.
* Niagara Falls, 25. Mai. Es wird erklärt, daß die
Forderung der amerikaniſchen Delegierten,
genaue Entwürfe für die Regelung der Land=
frage
in Mexiko in die Regelung der mexikaniſchen
Lage einzubeziehen, für die Vermittler unannehmbar ſei.
Falls darauf beſtanden würde, würde dies für die mexi=
kaniſchen
Delegierten ein Grund zum Abbruch der Ver=
handlungen
ſein. Trotzdem erklärte geſtern ein ameri=
kaniſcher
Delegierter, die Verhandlungen ſchritten gün=
ſtig
fort.
Reichstagserfatzwahl.
* Stendal, 25. Mai. Bei der heutigen Reichstags=
erſatzſtichwahl
im Reichstagswahlkreiſe Magde=
burg
2 (Stendal=Oſterburg) erhielt Hoeſch (lonſ.)
11561 Stimmen, Wachhorſt de Wente (natlib.)
14336 Stimmen. Das Ergebnis aus einigen kleineren Or=
ten
ſteht noch aus, doch iſt die Wahl Wachhorſt de Wentes
geſichert.
Bei der erſten Wahl am 15. Mai erhielten: Hoeſch
12 182. Wachhorſt de Wente 7010 und Beims (Soz.) 6911
Stimmen; 9 Stimmen waren zerſplittert.
Zum Schiffsunglück in Kiel.
* Kiel, 25. Mai. Die genaue Liſte der bei der Ge=
witterbö
auf der Kieler Föhrde verunglückten Ma=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

troſen iſt: Oberbootsmannsmaat Böttcher, die Ma=
troſen
Skarupke, Kuka, Köppſel, Olſen und Rasmuſſen.

Zum Kaſernenbrand in Konſtantinopel.

* Berlin, 25. Mai. Anders lautenden Gerüchten
gegenüber ſei feſtgeſtellt, daß außer den tödlich Ver=
unglückten
zwei Angehörige der deutſchen
Marine bei dem Konſtantinopeler Brandunglück ver=
letzt
worden ſind, nämlich der Obermaſchiniſtenmaat
Höhndorff aus Elſen und der Heizer Eſſenberg aus Lie=
bichau
. Die Verletzten befinden ſich im Deutſchen Kran=
kenhauſe
zu Konſtantinopel.
* Konſtantinopel, 25. Mai. Das Leichenbegäng=
nis
der drei bei dem Brande der Taſchkyſchlakaſerne töd=
lich
verletzten deutſchen Matroſen des Panzer=
kreuzers
Göben fand heute vormittag unter großen
militäriſchen Ehren ſtatt. Dem Trauerſarge folgten der
Kriegs= und Marineminiſter, ein Vertreter des Sultans,
der deutſche Botſchafter, die Herren der deutſchen Botſchaft
und des deutſchen Generalkonſulats, ein Offizier der deut=
ſchen
Militärmiſſion und die geſamte deutſche Kolonie.
Der Trauerzug ſetzte ſich von der deutſchen Botſchaft in
Bewegung; die Leichen wurden auf dem proteſtantiſchen
Friedhof in Ferikoej beerdigt. Man hofft, die zwei an=
deren
ſchwerverletzten Matroſen zu retten. Doktor Nazim
und Bahäddin ſtatteten geſtern im Namen des jungtür=
kiſchen
Komitees dem deutſchen Botſchafter Frhrn. von
Wangenheim einen Beileidsbeſuch ab.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.

* Berlin, 25. Mai. In der heutigen Vormittags=
ziehung
fiel ein Gewinn von 15000 Mk. auf Nr. 233945;
von je 5000 Mk. auf Nr. 686 17721 und 132263 ſowie von je
3000 Mk. auf Nr. 4746 4988 7296 7312 14814 14843 18422
19716 27542 29424 42354 42425 43971 44102 48305 63932
65744 69132 75305 80565 85548 101229 103416 103603 104088
107015 109181 113160 128280 135788 137643 139808 157702
161143 178521 190474 199232 207683 210124 213239 217133
220032 220464 229550 und 231657. Bei der Nachmittags=
Ziehungfielen 40000 Mk. auf Nr. 4229, 10000 Mk. auf Nr.
226711, je 5000 Mk. auf Nr. 416 37831 94917 115342 148200
150902 216827, je 3000 Mk. auf Nr. 11006 12521 27471
40704 47272 48224 66519 66933 81296 39278 101666 105011
109021 109509 116761 122287 124694 135132 146196 146743
155912 157165 158158 161582 171121 184008 184176 186160
187076 188235 200081 206081 219099 221709. (Ohne Gewähr.)
(Schluß des redaktionellen Teils.)

Geſchäftliches.

Kennen Sie den Unterſchied zwiſchen Molkerei=
Butter und Margarine? Beide unterſcheiden ſich in
erſter Linie durch den Preis. Margarine iſt ca. 40 Pro=
zent
billiger als Naturbutter, ohne ihr an Wohl=
geſchmack
, Verdaulichkeit und Bekömmlichkeit etwas nach=
zugeben
. Dies gilt allerdings nur von wirklich erſt=
klaſſigen
Erzeugniſſen, wie es die bekannten, überall be=
liebten
Spezialmarken Siegerin=Süßrahm= Mar=
garine
und Palmato=Pflanzenbutter= Mar=
garine
ſind. Ihre Butter=Aehnlichkeit iſt geradezu
verblüffend, ſo daß ſelbſt Feinſchmecker keinen Unter=
ſchied
herauszufinden vermögen.
(F,12747
Von Bielefeld in alle Welt gehen täglich hundert=
tauſende
der Päckchen von Dr. Oetkers Fabrikaten.
Sie ſind nicht nur in Deutſchland, Schweiz, Oeſterreich,
Rußland, Italien und anderen europäiſchen Staaten
vertreten, ſondern auch in weltentlegenen einſamen
Farmen des braſilianiſchen Urwaldes und den afri=
kaniſchen
Steppen ſind Dr. Oetkers Fabrikate und Dr.
Oetkers Rezepte ſtändig in Gebrauch. Für die Qualität
der Marke Oetkers Hellkopf iſt dieſer Weltruf der beſte
Beweis. Alle Bäckereien, die mit Oetkers Backin= Back=
pulver
hergeſtellt werden, gelingen vorzüglich. Nahrhafte
wohlſchmeckende Puddings bereitet man aus Dr. Oetkers
Puddingpulver, und Dr. Oetkers Vanillinzucker gebraucht
man zum Würzen von Süßſpeiſen aller Art anſtelle der
teuren Vanille. Dr. Oetkers Fabrikate ſind überall das
Päckchen zu 10 Pfg. zu haben. Rezeptbücher werden in
den Geſchäften gratis verabfolgt.
(II,12743

Amtlicher Wetterbericht.

Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Zwiſchen hohem Douck über Nordweſteuropa einer=
ſeits
. Oſteuropa andererſeits liegt eine Furche tiefen
Druckes, die ganz Mitteleuropa bedeckt und in deren Be=
reich
wir Sonntag meiſt trübes Wetter und ſtellenweiſe
ſehr ſtarke Regenfälle und Abkühlung hatten. Da der
nordweſtliche hohe Deuck oſtwärts vordringt, haben wir
heute Abnahme der Niederſchläge und der Bewölkung zu
erwarten.
Ausſichten in Heſſen für Dienstag, 26. Mai=
Abnahme der Regenfälle und der Bewölkung, etwas
wärmer, nordöſtliche Winde.

Tageskalender.

Dienstag, 26. Mai.
Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10
Uhr (Ab. A): Figaros Hochzeit
Verſammlung des Alice=Frauenvereins für Kranken=
pflege
um 3 Uhr im Saalbau.
Schülleraufführungen des Beethoven= Konſer=
vatoriums
für Muſik um 4½ Uhr im Hotel Zul
Traube‟.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 27. Mai.
Mobiliar= uſw. Verſteigerungen: Rundeturm=
ſtraße
16 um 3 Uhr, Ludwigshalle um 3 Uhr.

Drick und Verlagt 4. 6. Witicſe Soſtuchdenchent
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfts=
leben
: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren,
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträge=
liche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.

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(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß es dem Herrn über Leben und
Tod gefallen hat,
(12762
Fräulein Clara Eppert
Handelslehrerin
im 73. Lebensjahre geſtern Sonntag abend
in die Ewigkeit abzurufen.
Um ſtilles Beileid bittet
Wilhelmine Johe.
Darmſtadt, den 25. Mai 1914.
Karlſtraße 26.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. Mai,
nachmittags 5½ Uhr, vom Beſſunger Friedhof
aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Hierdurch die traurige Nachricht, daß heute
Vormittag 9 Uhr mein guter Gatte, unſer treu=
beſorgter
Vater, Schwiegervater, Großvater
und Onkel
Herr Johannes Horst
infolge eines Herzſchlages unerwartet aus dem
Leben geſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Horſt, geb. Volz.
Darmſtadt, den 25. Mai 1914.
Wittmannſtr. 34.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. Mai,
nachmitt. 2 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofs aus ſtatt. (B,12812

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden und der Beerdigung
unſeres lieben Vaters, Schwiegervaters, Groß=
vaters
und Urgroßvaters
(*14687
Herrn
Friedrich Kammerl
ſprechen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer Lin=
denſtruth
für die troſtreichen Worte am Grabe,
unſeren herzlichen, tiefgefühlten Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Guſtav Guntrum.
Darmſtadt, den 25. Mai 1914.

Sooehsrau dold

[ ][  ][ ]

Nummer 143.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

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Seite 19.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

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Nummer 143.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Seite 9.

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

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Baverische Ablös.-Rente:
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906 4 98.40
4 98,40
do. unkdb. p. 1918
4 98,40
do, unkdb. p. 1920 . .
H.-B.- u. Allgem. Anl.
. 98,40
unkdd. p. 1930 . .
3½ 85,00
do. Anleihe . .
76,00
do.
Hamburger Staats-Anl. . 4 98.00
3½
do. v. 1887/94 .
79,20
do. . . . . . . . . .
Hossſache Staats-Anleihe 4 97.00
97,05
do. unkdb. p. 1921 .
85,90
do.. . . .
3 74,80
du....
Sächsische Staats-Rente 3 77,50
Wärttembg. Staats-Anl.
4 98,55
(unkdb. p. 1921). . .
3½ 87,80
do. v. 79/80 . . . . .
3 77.80
do. . .
Bulgarische Gid.-Anl. . . 5
Grioch, Anl. v. 1890 . .
1,6) 56,50
do. v. 1887 Monopol 19/
Italienische Rente. .
.3½
Osterr. Staats-R. v. 1913 . 4½ 90,80
do, Sülber-Rente . . . . 4½
dd. Papier-Rente . . . 4½ 84,90
do. Gold-Rente . . . . . 4 85,05
do,. einheitl. Bente . . 4 81,45
Portug. Tab-Anl. 1891 . . 4½ 98.20
dd. inn. amort. 1905 . . 4½ 73.50
do. unif. Serie I
3 61,80
do.
III. I 3 64,70
do. Spezial Titel. . . .
9,60
Rumünen v. 1903 . . . . . . 5 1100,00
do. Gold v. 1913.
14½ 91,10
do. Schatzsch. v. 1918 . 4½100,00
do. conv.
4 84,50
do. v. 1890
4 93,70
do, v. 1891
4 87,50
. do. v. 1905
4 55,00
do. v. 1905
4 1 85,80
do, v. 1910
4 85,00
Russinche St-AAnI.V
4½
do, kons. v. 1880
Z.Ho. Gold v. 1890
do. v. 1908 .
89,45
Schwoden v. 1960
do. v. 1895 .

..3½ 88,20
Schweden v. 1890. .
8700
Sorben steuerfrei .. . . . .
78,80
do, amort. r. 1895
Türk. Egypt. Tribut .
do. kons. steuerfreie
do. Admin, v. 1903 . .
76,70
do. unif. v. 1903. . . . .
do. v. 1905. . . . . . . .
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . .4½ 89,00
Ungar. Staatsk.-Scheine
*1913. . . . . . . . . . . . 41
98,50
do. Gold-Rente. . . . .
81,60
do. Staats-Rente 1910.
80,10
80,20
do. Kr.
Argont. innere Gold-Anl.
v. 1887
do, äußere v. 1890 . . . 5 99,60
do. innere v. 1888 . . .4½
do, äußere v. 1888 . . .4½
do. v. 1897 . . . . .
4 79,70
Chile Gold-Anl. v. 1911.
93,60
do, v. 1889 . . . . . . . .4½
do. v. 1906 . . . .
4½ 88,00
Chines. St.-Anl. v. 1895. . 6
do. v. 1896 .
5 99,80
do. Reorg. Anl.,
5 87,70
do. v. 1898
4½ 89,40
Japaner
4½ 99,25
Innere Mexikan
5½ 65,70
Außere do.
5 85,00
Mexikan. Gold
4 67,50
do. cons. .
3 43,00
do. Irrigat.-Anleihe .14½ 68,40
Buenos-Aires Prov.
3½ 63,50
Tamaulipas .
5 68,50
Sao Paulo E.-B.
5
do. v. 1915 =
5 98,90
Ziam v. 1907.
4½
95,00
Prioritäts-
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1895/973½ 84,30
v. 19043½
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
Oblig., gar. v. d. Stadt
Darmstadt.
.. . . 4 93,85
Nordd. Lloyd-Obligat. . .4½
Donau-Dampfschiff. v. 82
92,00
Elisabethbahn . .
49060
Franz-Josef-Bahn. . . .
-
4
Kaschau-Oderberger v. 89
Prag-Duxer
3 71,50
Osterreich. Staatsbahn . 5 1101,70
do. . . . .
4
do. .
73,00
do. Südbahn (Lomb.) . 5
do. do.
4 70,80
do. do.
20/10 50,75
Raab-Oedenburg .. . . .
76,70
Kronprinz Rudolfbahn .
Russ. Südwest . . . . . .
84,50

Moskau-Kasan .
4½ 94,10
d0. . . . . .
Wladikawkas.
85,40
Rjäsan-Koslow.
63,30
Portugies. Eisenb. v.
do. . . . .
86,50
Livorneser .
69,15
60,50
Salonique Monastir.
77,40
Bagdadbahn .
Anatolische Eisenbahn .4½ 90,20
4 90,00
Missouri-Pacitic I.
4 1 54,55
do. do. V. 1905
4 1 9460
Northern-Pacific. . . .
Southern-Pacific . . . . . . 4 92,30
St. Louis & San Francisco 5
Tchuantepee . . . . . . . . 5
Ungar, Lokalbahn . . . . 5 98,50
Provinz-Anleihen.
Rheinprov. Obl. Em. 20/21) 4 97,00
3½ 87,00
do. Em. 10 . . . . . .
3 83,50
do. 9,
,
3½
Posen Prov.. . . . .
Westfalen Prov. V. . . . . 4 95,70
Hess. Prov. Oberhessen . 4 95,30
3½
do. Starkenburg. .
Städte-
Obligationen.
Darmstadt.
4 94,50
. ..
do. . . . .
.. . .3½ 83,00
Frankfurt . .
.. . . 4 M00
do. . . .
.. .3½, 88,50
Gießen . . .
4 9450
do. . . .
3½ 87,00
Heidelberg.
4 91,00
do. ...
3½
Karlsruhe .
4
(o. . . .
3½ 86,90
Magdeburg
4
Mainz . . .
4 94,50
do. . .
3½, 87.50
Mannheim
4½ 54,60
do.
3½ 86,40
München .
4 96,20
Nauheim
3½
Nürnberg
* 95.00
do.
3½ 86,10
Offenbach
4 95,50
do. v. 1914
4
do.
13½ 84,35
Wiesbaden.
4
do. . .
3½
Worms .
4 94,50
do. . . .
... .3½ 87,00
Lissabon v. 1888 . . . . . . 4 73,20
Moskau v. 1912 . . . . . . . 4½ 93,50
Stockholm v. 1880 . . . . . 4 92,00
Wien Komm. . . . . . . . . 5
Wiener Kassenscheine . 4½ 98,70
Zürich v. 1880
Buenos Stadt v. 1892 . . . 6'10200

Pfandbriefe.
100,00
Berliner Hyp.-Bk.-Pf. .
9360
do. unkdb. 1918. . . . .
2970
1919. . . . .
do.
94.75
1921. . . .
do.
95,75
do.
1922. . . ..
½ 84,30
do. . . . . . . . .
do. Komm.-Obl. unk. 1918) 4 95,00
95,00
Frankf. Hyp.-Bk. pr. 1910
96,00
1915 .. ..
do.
96,50
1920 . . . .
4o.
de. Ser. 1219. . . . . . 3½ 86,40
Kommunal-Oblig. Ser. 1,
86,50
unkdb. 1910
Frankt. Hyp.-Kred.-Ver.
94,00
Ser. 1542
94,90
4849
do. . . .
96,00
do. unk. 1922 52
88,60
do. 1913. . . . . .
3½ 86,50
do. Scr. 45 .
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,90
Ser. 12, 13, 16
96,90
14, 15, 17
do. . .
97,40
do. unkdb. 1920 . . .
97.50
1923 . . .
do.
do. Sor. 1, 2, 68 . . . . 3½ 84,70
84.50
do. 35 . . . . . . .
3½ 84,70
do. kündb. 1915.
96.90
do. Komm. unk. 1913
96,90
1914
do.
97,10
1916
do.
97,40
1920
do.
97,50
1925
do.
do. verlosb. u. kündb. . 3½ 84,80
unkdb. 1915 3½ 84,80
do.
94,60
Meininger Hyp.-Bk. Pfdb.
95,80
do. unkdb. 1922. . . . .
3½ 86,00
do. .
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
94,00
unkäb. 1917
do. . . . .. 1915 4 94,00
do. . . . .. 1921) 4 94,00
4 96,20
do. . . . .. 1924
3½ 84,60
do.
do. Komm. unk. 1923 . 4 95,20
1924 . 4 96,00
do.
4 97,80
Südd. Bod.-Kred.-Pfdbr.
88,00
Go. . . . . . . . . . . . . 3
Bank-Aktien.
pir.
Bank für elektr. Unter-
nehmungen
Zürich . 10 (194,75
Berg.-Märkische Bank. 7½
Berliner Handelsges.. . . 8½ 1151,25
61½1116,25
Darmstädter Bank . .
Deutsche Bank. . . . . . .12½1240,10
Deutsche Vereinsbank. . 6 118,40
Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 1112,30
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 (187,40
Dresdner Bank. . . . . . .8½ 1149,10

Frankf. Hypothek.-Bank) 10 (214,50
155,90
do. do. Kred.-Ver,
Mitteldeutsche Kred.-Bk. 6½ 1116,00
110,40
Nation.-Bank f. Deutschl.
122,75
Pfälzische Bank . . . . .
. . . . . 8.43 138.00
Reichsbank
126,80
Rheinische Kredit-Bank.
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver. . 3 1109,10
Wiener Bank-Verein . . . 8 1129,50
Aktien von Trans-
port
-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 128,20
8 1111,90
Norddeutscher Lloyd.
4 1600
Frankfurt. Schleppschiff.
Südd. Eisenb.-Gesellsch. .6½ 130,00
Anatel. Eisenb. 60%-Akt. 5½ I115.50
6 92,00
Baltimore .
10 (19575
Canada .
7½ 1137,75
Schantung.
8 15600
Prinz Henry
0 18,75
Lombarden
111,00
Pennsylvania
Aktien.
Industri
(654,75
Badische Anilin-Fabrik .
Chem. Fabrik Griesheim 14 (249,25
Farbwerke Höchst . . . . 30 589,00
Ver. chem. Fabr. Mannh., 20 (305,00
Zement Heidelberg . . . 10 (148,00
Chemische Werke Albert 30
Holzverkohl. Konstanz I 15 1306,50
Lahmeyer . . . . . . . . . . 6 120,00
Schuckert, Nürnberg . . . 8 1145,50
Siemens & Halske. . . . . 12 212.10
Bergmann Elektr. .
5 (117,00
Allg. Elektr.-Gesellsch. . 14 243,10
25 (301,00
Hagen Akkum..
Deutsch. Übersee-Elektr. 11 (176,00
Gummi Peter .
.0 80,00
Adler-Fahrradwerke . . . 25 1333,50
Maschinenfabr. Badenia. 6 1125,00
Wittener Stahlröhren . . 0
Motoren, Oberursel . . .8½ 1154,00
Gasmotoren, Deutz . . .
*9 1122,00
Siemens Glas-Industrie . 15 220,00
Enzinger Filter .
.. 23 286,00
Steaua Romana . . . . . . 10 1142,00
Zellstoff Waldhof . . . . . 15 1170,50
Bad. Zucker-Waghäusel . 12,83/220.50
Neue Boden-Aktien-Gos. . O 82,50
Süddeutsche Immobilien 0 60,00
Bergwerks-Aktien.
Aumetz-Friede . .
12 1157,00
Bochum. Bergb. u. Gußst. 14 220,00
Leonhard, Braunkohlen . 9 1159,00
Konkordia Bergbau
23 357,75
Deutsch-Luxemb. Bergb.! 10 (127.00
Eschweiler . . . . . . . . . . 10 227,50

Gelsenkirchen Bergw. . . 11 182,00
Harpen Bergbau. . . . . . 11 178.00
Kaliwerke Aschersleben - 10 138,80
Kaliwerke Westeregeln . 13 1204,00
Königin Marienhütte . . 6 81.00
Laurahütte . . . . . . .
2 82,40
Oberschles. Eisenbed.
Oberschl. Eisen-Industrie 3 68.00
18 (235,75
Phönix Bergbau . .
Rheinische Braunkohlen 10 (237,00
12 (188.00
Riebeck Montan . . .
South West.-Afr. Shares . 5 1149
Verzinsliche
Anlchenslose. Zt.
Badische . . . . . TIr. 100 4 (184,40
Cöln-Mindener . TIr. 1003½143,00
Holländ. Komm. . A. 100 3*115.50
Madrider . . . . . Frs. 100 3
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 1141,40
Osterreicher 1860er Lose . 4 (180.70
Oldenburger . . . . TIr. 40 3 (127,20
Raab-Grazer . . . . H. 1502½111.30
Mk.
Unverzinsliche
ſp. 3t.
Anlehenslose.
Augsburger . .
.. A. 7
Braunschweiger . . . TIr. 20 202,50
Mailänder . . . . . . . Fs. 45

Fs. 10.
do.
.. . .
Meininger . . . . . . . . . A.7
Osterreicher v. 1864 . H. 100
da, v. 1858 . H. 100
Ungar. Staats . . . . . H. 100
Venediger . . . . . . . Fs. 30
Türkische . . . . . . Fs. 400 165,80
Gold, Silber und
Banknoten.
20,45
Engl. Sovereigns. . . . . . .
20-Franks-Stücke . . . . . . . 16,26
Amerikanische Noten . . . . 4,18¾/
20,50
Englische Noten . . . . . .
Französische Noten. . . . . . 81,45
169,10
Holländische Noten . . . .
Italienische Noten . . . . . . 81,00
Osterr.-Ungarische Noten. . 84,85
Russische Noten . . . . . . . .
Schweizer Noten. . . . . . . . 81,35
Reichsbank-Diskont
do. Lombard Zsf.. .
Tendenz:
Behauptet.

Handel und Verkehr.

Frankfurt a. M., 25. Mai. (Börſe.) Die
neue Woche eröffnete trotz der ungünſtig lautenden poli=
tiſchen
Nachrichten aus Albanien mit einer verhältnis=
mäßig
recht widerſtandsfähigen Börſe. Die Kurſe, die
zu Anfang auf allen Märkten etwas niedriger einſetzten,
konnten ſich im Verlauf erholen und zeigten beſonders
Montanwerte gegen den Schluß etwas höhere Kurſe. Die
Spekulation hält trotz des überaus leichten Geldſtandes
mit dem Eingehen von Neuengagements ſehr zurück, wozu
außer der politiſchen Unſicherheit noch die unſichere Haltung
der Auslandsbörſen hinzukam. Recht matt lagen heute
Lombarden, bei denen die Sanierungsvorſchläge verſtimm=
ten
, die für die Aktionäre eine gewiſſe Enttäuſchung bedeu=
ten
. Die Kurſe der Schiffahrtswerte waren wenig ver=
ändert
und hielten ſich auf dem Niveau vom Samstag. Am
Kaſſamarkt der Induſtriepapiere war die Tendenz nicht
einheitlich, doch waren die Kurſe meiſt abgeſchwächt.
Höher notierten Porzellanfabrik Weſel zirka 4 Prozent,
die mit dieſer Steigerung ſich dem Berliner Kurſe vom
Samstag anſchloſſen, wahrſcheinlich auf die neulichen Aus=
laſſungen
der Direktion. Dagegen mußten Akkumulatoren
7 Prozent, Höchſter Farbwerke zirka 3 Prozent Badenia
2 Prozent Kleyer und Holzverkohlung je 1½ Prozent im
Kurſe nachgeben. Tendenz behauptet.

Landwirtſchaftliches.

(*) Die landwirtſchaftliche Ausſtellung
für den Kreis Schotten gibt ein reges Zeug=
nis
von dem hohen Stand der Viehzucht im Vogelsberg.
Die Ausſtellung umfaßt elf Gruppen und iſt überaus reich
beſchickt. Die umfangreichſte Gruppe iſt die Abteilung
Rinder, die mit nahe 300 Tieren alle bisherigen Kreis=
ſchauen
an Ausdehnung übertrifft. Es handelt ſich hier

um die Gegenüberſtellung zweier Raſſen, nämlich der
bodenſtändigen Vogelsberger mit der ſeit einigen Jahr=
zehnten
eingeführten Simmentaler Raſſe. Bis auf den
heutigen Tag wogt der Kampf um den Vorrang beider
Raſſen. Beſonders intereſſant ſind die Zuchtreſultate aus
der ſeit 1909 eingeführten Kreuzung der Vogelsberger
Raſſe mit Frankenbullen; die 20 Kreuzungsprodukte zei=
gen
, daß es gelungen iſt, die Vogelsberger Raſſe in ihrem
Gewicht zu ſteigern. Daneben ſtehen 190 Vogelsberger
Tiere und 55 Simmentaler. Von den weit verbreiteten
Vogelsberger ſind 20 Zuchtfamilien, 6 Sammlungen von
Einzelzüchtern und 4 große Sammlungen von Zuchtbezir=
ken
zur Schau geſtellt. Zur Prämiierung ſind für dieſe
Abteilung allein 4500 Mark vorgeſehen. In der Gruppe
Pferde ſind 55 Tiere ausgeſtellt. Die Pferdezucht wird
im Vogelsberg noch in geringem Maße betrieben, trotz=
dem
waren in den beiden Raſſen Belgier und Oldenburger
ſchöne Tiere zur Schau geſtellt. 1300 Mark ſind für die
Preiſe vorgeſehen. Gering beſchickt iſt die Abteilung
Schweine mit nur 15 Ebern und Zuchtſauen, denn die
Schweinezucht ſteht im Vogelsberg zurück. Lebhaftes
Intereſſe erregt die Abteilung Schafe mit den 150 Tieren,
darunter die Zuchtprodukte der ſeit 1910 eingekreuzten
engliſchen Böcke, die den Zuchtſtationen Götzen und Bo=
benhauſen
entſtammen. Die Saanenziegen ſind mit rund
100 Stück vertreten; die Tiere zeigen, daß die Ziegenzucht
auch im Vogelsberg große Fortſchritte gemacht hat. Für
Schafe und Ziegen ſollen je 800 Mark als Preiſe ausge=
geben
werden. In den anderen Gruppen treffen wir
milchwirtſchaftliche Erzeugniſſe, landwirtſchaftliche Ma=
ſchinen
. Geräte, Hilfsſtoffe, landwirtſchaftliches Bauweſen,
wiſſenſchaftliche Arbeiten aus dem Unterrichts=, Meliora=
tionsweſen
uſw. Für die Prämiierung ſtehen nahezu
10000 Mark zur Verfügung. Zahlreiche Ehrenpreiſe ſind
geſtiftet, darunter auch einer vom Fürſten zu Stolberg=
Wernigerode.
Schlachtviehmarkt Darmſtadt. Schweine=
markt
am 25. Mai. Auftrieb: 317 Schweine. Preiſe für
50 Kg. Schlachtgewicht: 1. Qualität 62 Mk., 2. Qualität

(1 Mt., 2. Zualit 60 M. Martvertanſt Rlege, Uleder.
ſtand.
Frankfurt a. M., 25. Mai. Schlachtvieh=
markt
. (Amtlicher Bericht.) Auftrieb: 1648 Rinder,
darunter 627 Ochſen, 62 Bullen, 959 Färſen und Kühe,
ferner 460 Kälber, 57 Schafe, 2981 Schweine. Preiſe
für 1 Zentner Lebendgewicht (Schlachtgewicht): Ochſen:
vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes im
Alter von 4 bis 7 Jahren 4652 (8288), junge, flei=
ſchige
, nicht ausgemäſtete und ältere ausgemäſtete 4145
(7580), mäßig genährte junge und gut genährte ältere
3540 (6474); Bullen: vollfleiſchige, ausgewachſene
höchſten Schlachtwertes 4245 (7075), vollfleiſchige jün=
gere
3841 (6670); Färſen und Kühe:- vollflel=
ſchige
, ausgemäſtete Färſen höchſten Schlachtwertes 4348
(7785), vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten
Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 4044 (7479), wenig
gut entwickelte Färſen 3842 (7381), ältere, ausge=
mäſtete
Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe
3439 (6372), mäßig genährte Kühe und Färſen 2833
(5666), gering genährte Kühe und Färſen 2025 (46 bis
57); Kälber: feinſte Maſtkälber 6064 (100107), mitt=
lere
Maſt= und beſte Saugkälber 5660 (95102), ge=
ringere
Maſt= und gute Saugkälber 5055 (8593);
Schafe: Maſtlämmer und Maſthammel 4243 (9284);
Schweine: vollfleiſchige von 160 bis 200 Pfd. Lebend=
gewicht
45½48½ (6062), vollfleiſchige unter 160 Pfd.
Lebendgewicht 4547 (5860), vollfleiſchige von 200 bis
240 Pfd. Lebendgewicht 4549 (5961), vollfleiſchige von
240 bis 300 Pfd. Lebendgewicht 4549 (5961). Markt=
verlauf
: Das Rindergeſchäft wickelte ſich ſchleppend ab;
es verbleibt Ueberſtand. Kälber werden bei langſamem
und Schafe bei ruhigem Handel ausverkauft. Der
Schweinemarkt verlief rege und hinterläßt etwas Ueber=
ſtand
. In der Pfingſtwoche findet der Hauptmarkt am
Dienstag, den 2. Juni, ſtatt.
FC Frankfurt a. M., 25. Mai. ( Kartoffel=
markt
.) Man notierte: Kartoffeln im Waggon 6,50 Mk.,
im Detail 7,50 Mk. Alles per 100 Kilo.

Kaufe getragene Herrenkleider
ſowie Schuhe und Zahngebiſſe.
Zahle bis 30 Mark.
Kletzewski, Schloßgaſſe 29.
Poſtkarte genügt. (*14706idf

2
1
Wer dort ? (12341a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 23.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
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[ ][  ][ ]

Nr. 62.

Dienstag. 26. Mat.

1914.

Bekanntmachung.

Auf dem hieſigen Truppenübungsplatz findet am 26. Mai d. J. Scharfſchießen
der Maſchinen=Gewehr=Kompagnie Inf.=Regiments Nr. 115 ſtatt.
Der Platz wird hierzu von 20 bis 60 nachmittags abgeſperrt. Die Abſperrung
erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
Darmſtadt, den 25. Mai 1914.
(12757
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Piſtor.

Bekanntmachung.

Wegen der Gleislegungsarbeiten für den Ausbau der elektriſchen Straßenbahn
in Eberſtadt iſt das Stück der Heidelbergerſtraße von der Obergaſſe bis Pfung=

ſtädterſtraße für ieden Fuhrwerksverkehr vom 14, bis 17. ds. Mts. polzelich
geſperrt. Vom 18. ds. Mts. erfolgt die Sperrung der Heidelbergerſtraße von der
Pfungſtädterſtraße bis zur Kirche für den durchgehenden Fuhrwerksverkehr auf die
Dauer von etwa 5 Wochen.
Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht daß vom 14. bis 17. ds. Mts.
ein Wagenverkehr von und nach dem Bahnhof Eberſtadt infolge der Sperrung nicht
erfolgen kann.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen ſind nach § 2 der Polizei=
verordnung
vom 12. Februar 1908 ſtrafhar.
(11983a
Darmſtadt, den 12. Mai 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 Schäferhund, 1 Spitzhund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
ſelbſt
ieden Werktag, vormittags 10 Uhr ſtatt.
(12760

Polizeiverordnung

über den Verkehr mit Laſtautomobilen in den Straßen an der
Hochſchule zu Darmſtadt.
Auf Grund des Artikels 129 b der Städteordnung vom 8. Juli
1911 und des § 23 der Bekanntmachung des Bundesrats über die
Regelung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen vom 3. Februar 1910
wird nach Anhören der Stadtverordnetenverſammlung und mit Ge=
nehmigung
des Großh. Miniſteriums des Innern vom 11. Mai 1914
zu Nr. M. d. J. 8990 verordnet:
§ 1.
Für den durchgehenden Verkehr von Laſtautomobilen
werden geſperrt:
a) die Hochſchulſtraße in ihrer ganzen Länge,
b) die Schloßgartenſtraße von der Ruthsſtraße bis zur Hoch=
ſchulſtraße
,
c) die Arheilger Straße von der Ruthsſtraße bis zur Schloß=
gartenſtraße
,
d) die Pankratiusſtraße von der Ruthsſtraße bis zur Schloß=
gartenſtraße
.
§ 2.
Zuwiderhandlungen werden nach § 366 Ziffer 10 des Reichs=
ſtrafgeſetzbuchs
mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu
14 Tagen beſtraft.
§ 3.
Dieſe Polizeiverordnung tritt in Kraft mit dem Tage ihrer
erſtmaligen Verkündigung im Darmſtädter Tagblatt.
Darmſtadt, den 20. Mai 1914.
(12692gim
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.

Sonntagsruhe an Pfingſten

im Handelsgewerbe und im Gewerbebetrieb der Bäcker,
Friſeure und Photographen.
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Großh. Kreis=
amts
Darmſtadt vom 27. Dezember 1907 bringen wir die für die
kommenden Feſttage auf Grund des § 105e der Reichsgewerbeord=
nung
für die nachſtehend aufgeführten Gewerbszweige erlaſſenen
Vorſchriften über die Sonntagsruhe zur allgemeinen Kenninis!
I. An den beiden Pfingſtfeiertagen darf im Handelsgewerbe
auf Grund der Beſtimmungen des Ortsſtatuts vom 6. September 1907
weder eine Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern,
noch ein Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsſtellen ſtattfinden.
Ausnahmen auf Grund des § 105 e der Reichsgewerbeordnung
ſind nur zugelaſſen:
A. Für den erſten Pfingſtfeiertag:
1. für Bäcker und Konditoren in der Zeit von vormittags 5 bis
9 Uhr und 11 bis 12 Uhr;
2. für Milchhändler und Molkereien in der Zeit von vormit=
tags
5 Uhr bis nachmittags 1 Uhr und nachmittags von
6 bis 8 Uhr;
3. für Blumenhändler in der Zeit von vormittags 5 bis 9 Uhr
und von 11 bis 12 Uhr mittags:
4. für Verkäufer von Roheis von vormittags 6 Uhr bis nach=
mitags
1 Uhr:
5. für Zeitungsſpediteure von vormittags 6 bis 9½ Uhr. ( Zei=
tungs
= und Druckſchriſtenverkauf an den Hauptbahnhöfen
ohne Zeitbeſchränkung)
B. Für den zweiten Pfingſtfeiertag:
1. für Bäcker in der Zeit von vormittags 5 bis nachmittags
1 Uhr;
2. für Konditoren in der Zeit von vormittags 5 Uhr bis
nachmitags 3 Uhr:
3. für Metzger und Fleiſchwarenhändler in der Zeit von vor=
mittags
6 Uhr bis 11 Uhr:
4. für Milchhändler und Molkereien in der Zeit von vormit=
tags
5 Uhr bis 1 Uhr nachmittags und von 6 bis 8 Uhr
nachmittags;
5. für Blumenhändler in der Zeit von vormittags 7 Uhr bis
9 Uhr und von 11 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags;
6. für Verkäufer von Roheis von vormittags 6 Uhr bis nach=
mittags
1 Uhr:
7. für Zeitungsſpediteure in der Zeit von vormittags 6 Uhr
bis 9½ Uhr. (Zeitungs= und Druckſchriftenverkauf an den
Hauptbahnhöfen ohne Zeitbeſchränkung.)
II. Der Gewerbebetrieb der Friſeure und die Beſchäftigung
von Gehilfen und Lehrlingen im Friſeurgewerbe iſt am erſten
Pfingſtfeiertag geſtattet:
a) außerhalb der Werkſtätte bis 12 Uhr mittags;
b) innerhalb der Werkſtätte von 9 Uhr vormittags bis 12 Uhr
mittags.
Am zweiten Pfingſtfeiertag iſt jeglicher Gewerbebetrieb ein=
ſchlieblich
desjenigen der Friſeuſen unterſagt.
An den beiden Pfingſtfeiertagen iſt, wie an allen Sonn=
und Feſttagen, ein Gewerbebetrieb der Friſeure und die Beſchäf=
tigung
von Gehilfen und Lehrlingen innerhalb und außerhalb der
Werkſtäte in der Zeit von 6 bis 9 Uhr nachmittags bei der Vor=
bereitung
von öffentlichen Theatervorſtellungen und Schauſtellungen
geſtattet.
III. In den Werkſtätten der Photographen iſt am erſten
Pfingſtfeiertag ieglicher Gewerbebetrieb unterſagt. Am zweiten
Pfingſtfeiertag iſt die Ausübung des Gewerbebetriebes und die
Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern in den photo=
graphiſchen
Werkſtätten geſtattet ausſchließlich zum Zweck der Auf=
nahme
von 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags.
IV. Wenn die Sonn= und Feiertagsarbeiten länger als 3 Stun=
den
dauern, ſo ſind die Arbeiter entweder an iedem dritten Sonntag
für volle 36 Stunden oder an jedem aweiten Sonntag mindeſtens in
der Zeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends oder in jeder Woche
während der zweiten Hälfte eines Arbeitstages, und zwar ſpäteſtens
von 1 Uhr nachmittags ab von jeder Arbeit frei zu laſſen. Wenn
die Arbeiter durch die Sonntagsarbeit an dem Beſuche des Gottes=
dienſtes
verhindert werden, ſo iſt ihnen an jedem dritten Sonntag
die zum Beſuche des Gottesdienſtes erforderliche Seit frei zu geben.

en g es e ie e
der richtigen Einhaltung der vorſtehend bekannt gegebenen Beſchäf=
tigungs
= und Verkaufszeiten beauftragt und werden Uebertretungen
unnachſichtlich zur Anzeige bringen laſſen.
Darmſtadt, den 16. Mai 1914.
(12731ids
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Gennes.

Verloſung von Schuldverſchreibungen der
Stadt Darmſtadt.

In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darm=
ſtadt
ſind nachſtehende 3½ ige Schuldverſchreibungen auf den In=
haber
durch Verloſung zur Rückzahlung berufen worden, nämlich:
I. Rückzahlbar am 1. September 1914.
Buchſt. V Abt. I zu 2000 Mk. Nr. 91, 188, 228, 260, 307, 367, 398,
476, 523, 577, 626, 687, 698 und 794.
II zu 1000 Mk. Nr. 48, 83, 98, 125, 160, 172. 354,
427, 451, 729, 765, 767, 770 und 706.
III zu 500 Mk. Nr. 76, 126, 163, 182, 238, 275, 338,
362, 405, 438, 455, 483, 527 und 658.
IV zu 200 Mk. Nr. 7, 146, 175, 225, 361, 405, 435,
440, 489, 501, 515, 670, 699, 888, 893, 908, 948
und 958.
II. Rückzahlbar am 1. November 1914.
Buchſt. 3 Abt. I zu 2000 Mk. Nr. 82, 102, 140, 184, 205, 267, 320,
359, 419, 538, 666, 698, 722 und 732.
II zu 1000 Mk. Nr. 1, 26, 77, 259, 273, 284, 287,
J
326, 334, 359, 426, 501, 621 und 671.
J III zu 500 Mk. Nr. 46, 76, 102, 113, 144, 180, 182,
398, 509, 716, 880, 911, 930 und 939.
IV zu 200 Mk. Nr. 71, 120. 142, 176, 347 und 434.
Die Einlöſung geſchieht bei der Stadtkaſſe Darmſtadt, ſowie
bei der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt und Berlin
und deren übrigen Niederlaſſungen. Die Verzinſung der Schuldver=
ſchreibungen
hört mit den obengenannten Verfallterminen auf.
Die nachverzeichneten Schuldverſchreibungen ſind bereits gekündigt,
aber noch nicht zur Einlöſung gekommen, und zwar:
auf den 1. September 1907
Buchſt. V Abt. IV zu 200 Mk. Nr. 392
auf den 1. Februar 1912
H Abt. IV zu 200 Mk. Nr. 436
auf den 1. September 1912
V Abt. IV zu 200 Mk. Nr. 399
M III 500 1021
auf den 1 Oktober 1912
L. Abt. IV zu 200 Mk. Nr. 32
auf den 1. September 1913
V Abt. III zu 500 Mk. Nr. 787
II 1000
1002 und 1049
M
. 662 und 1545
M III 500
auf den 1. Oktober 1913
L. Abt. II zu 1000 Mk. Nr. 98
L. III 500
1782
A (Gaswerksſchuldverſchreibung) zu 200 Mk. Nr. 711,
1052 und 1061
auf den 1. November 1913
J Abt. I zu 2000 Mk. Nr. 494
III 500
317
IV 200
451
auf den 1. Februar 1914
H Abt, III zu 500 Mk. Nr. 325
. 812 und 1147
2000
II 1000
206, 312, 807, 1009, 1257,
2629 und 2693
552, 1326, 2053 und 2264
III
500
N
140 und 320.
IV 200
Die Verzinſung dieſer Schuldverſchreibungen hat von den an=
(12724id
gegebenen Tagen ab aufgehört.
Darmſtadt, den 23. Mai 1914.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Oeffentliche Impfung.

Mittwoch, den 13. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 56 Uhr nachmittags unentgeltliche Impf=
termine
im Schulhaus an der Rundeturmſtraße für im Vorjahr
geborene ſowie für ältere, mit der Impfung im Rückſtande verblie=
bene
Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der geſetz=
lichen
Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch Erwach=
ſene
auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen Kränk=
lchkeit
beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie Schar=
lach
, Maſern, Diphtherie, Eroup, Keuchhuſten, Flecktpphus, rofen=
artige
Entzündungen oder die natirlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
(11730a
Darmſtadt, den 8. Mat 1914.
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.

Dabezieren Rolle 30 Pf., Auf=
T arbeiten u. Neuanfertigen v.
Polſtermöbel gut u. billigſt
H. Schmidt
Mathildenplatz 6. (*14739im

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Wer ferligt Litfaßfäulen zum
Auftellen auf Fluren u. zum Be=
kleben
m. Zeitung. uſw. an? Angeb.
unt. R 72 an Exp. (*14601gim

Preiſe für Fleiſch
in der Stadt Darmſtadt

am 20. Mai 1914.
(Mitgeteilt von der Großh. Zentrak=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 3 pro Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 96
Rindfleiſch
80 u. 90
Kuhfleiſch
. 775)
Kalbfleiſch
. 100
Hammelfleiſch
.100
Schweinefleiſch,
80
Leberwurſt gewöhnliche
66
Blutwurſt,
66
Geräucherter Speck .
. . 100
Schweineſchmalz, inländiſches 80
*) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 25,
in denen Ochſen=, Rind= od. Kuh=
fleiſch
, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 7, in denen Hammelkleiſch und
18, in denen Schweinefleiſch ver=
kauft
wurde.

Schulgeld=Erhebung.

Das Schulgeld für das Großh.
Realgymnaſium, die Großh.
Liebigs= und die Großh. Ludwigs=
Oberrealſchule, die Vorſchule der
Großh. Gymnaſien, die Vik=
toriaſchule
und das Lehrerinnen=
ſemiuar
, die Eleonoren= und
Frauenſchule, ſowie die Mittel=
ſchulen
für das II. Kalender=
vierteljahr
1914 iſt bei Mei=
dung
des Beitreibungsverfahrens
bis Ende Ifd. Mts. an den
Werktagen, vormittags von 8 bis
12½ Uhr, hierher zu entrichten.
Darmſtadt, 19. Mai 1914.
Die Stadtkaſſe.
Koch. (12544sid

En unſer Handels=Regiſter, Ab=
teilung
A, wurden folgende Ein=
träge
vollzogen:
Am 19. Mai 1914.
Hinſichtlich der Firma:
L. C. Wittich’ſche Hof=
buchdruckerei
, Darmſtadt.
Rudolf Wittich, Kaufmann in
Darmſtadt, iſt zum Prokuriſten
beſtellt.
(12723
Am 22. Mai 1914.
Hinſichtlich der Firma:
Heinrich Kichler, Buch=
druckerei
und Verlag des
Darmſtädter Täglichen
Anzeigers, Darmſtadt.
Die Prokura des Heinrich Kich=
ler
in Darmſtadt iſt erloſchen.
Darmſtadt, 22. Mai 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

In unſer Handels=Regiſter, Ab=
a
teilung B, wurde heute ein=
getragen
hinſichtlich der Firma:
Deutſche Sommer= Flug=
zeugwerke
, Gefellſchaft mit
beſchränkter Haftung,
Darmſtadt.
Durch Beſchluß der Geſellſchafter
vom 29. April 1914 ſind die §§ 5
und 13 des Geſellſchaftsvertrags
abgeändert. Das Stammkapital
iſt auf Grund des Beſchluſſes der
Geſellſchafter vom 29. April 1914
um 35 000 Mk erhöht und beträgt
jetzt 135 000 Mk.
(12755
Darmſtadt, 18. Mai 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.

Bekanntmachung.

Das Konkursverfahren über das
Vermögen des Reſtaurateurs
Johann Adam Huth zu Darm=
ſtadt
iſt, da eine den Koſten des
Verfahrens entſprechende Maſſe
nicht vorhanden iſt, eingeſtellt
worden.
(12734
Darmſtadt, 13. Mai 1914.
Der Gerichtsſchreiber
Großh. Amtsgerichts Darmſtadt I

Feinſte bayriſche
Lanabarter
bei Ballen
Pfund Mk. 1.15.


Fertia

Karlſtr. 47
Telef. 641.
VIII. 12788

Friſchmelkende weiße Ziege zu
(*14732
verkaufen
Darmſtraße 49, I.

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

Kür die im Auguſt 1. Z. erſalgende Ausführung von Kleinpflaſter
auf der Kreisſtraße Darmſtadt-Griesheim ſollen auf dem Wege
des öffentlichen Wettbewerbes folgende Arbeiten, Fuhrleiſtungen und
Lieferungen vergeben werden:
a) Die Ausführung von ca. 4350 qm Kleinpflaſter, ſowie
das Setzen von ca. 1850 m Wandſteinen;
b) das Anfahren von 175 cbm Walzſchotter, 80 cbm Walz=
grus
, 97 Waggons Kleinpflaſterſteinen, 12 Waggons Wand=
ſteinen
, 175 cbm Steinmehl und 100 cbm Stückſteinen;
c) die Anlieferung von 270 cbm gewöhnl. Sand, 230 cbm
Steingeröll oder Kohlenſchlacken und 70 cbm Beſſungerkies.
Die Bedingungen liegen in den Geſchäftsräumen des Unter=
zeichneten
(Neckarſtraße 3) an den Vormittagen offen, woſelbſt ſchrift=
liche
Angebote bis ſpäteſtens Donnerstag, den 4. Juni 1. J.,
vorm. 10 Uhr, entgegengenommen werden.
(12733
Darmſtadt, den 22. Mai 1914.
Der Großh. Kreisbauinſpektor.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 27. Mai 1914, vorm. 10 Uhr,
und, wenn nötig, nachm. 3 Uhr
erden im Pfandlokale Rundeturmſtr. 16 (Reſt. zur Roſenhöhe) dahier
I. zwangsweiſe: Diwans, Schreibtiſche, Vertikos, Kleider=
ſchränke
, Trumeauxſpiegel, Büfetts, 1 Schreibſekretär, 1 Schreib=
kommode
, 1 amerik. Rollbüro, Tiſche, 1 Seſſel, 1 Salon=
ſchrank
, 1 Jalouſieſchrank, Kommoden, 1 Waſchmangel,
1 Materialſchrank, 1 Fahrrad, 1 Sprechmaſchine, 1 Pianino,
Ladenſchränke, 1 Kaſſenſchrank, Ladenregale, Ladentheken,
Fingerringe, 1 Büroſchrank, elektr. und Gaslüſter, 1 Brand=
kiſte
, Oxford, Weißwaren, 1 Frackanzug, 2 Sack Mehl,
Haferquetſchmaſchinen und Schrotmühlen;
II. im Auftrage des Konkursverwalters die aus dem Konkurſe
Naigaß herrührenden Warenbeſtände, als: 1 große Anzahl
Herren=, Damen= und Kinderſtiefel, ſowie Pantoffel
jeder Größe, ferner Taſchentücher, Herren= u. Damen=
hemden
, Normalhemdeu, Hoſen, Kinder=Unterhoſen,
Herren= und Knaben=Anzüge, Kinderjoppen, Sommer=
(12790
joppen, Arbeitskleider u. dgl. m.
durch den Unterzeichneten meiſtbietend verſteigert.
Berbert, Großh. Gerichtsvollzieher
Georgenſtraße 11.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 27. Mai 1914, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale Zur Ludwigshalle ( Ober=
gaſſe
) zwangsweiſe gegen Barzahlung:
Eine Partie Weiß= und Schnittwaren, 2 Taſchenuhren und
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Nummer 143.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

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Jürgen lächelte und ſagte: Dieſes Nichtverlangen
kann verſchieden begründet ſein. Entweder iſt das Buch
gut, dann ſchiebt es den Verfaſſer beiſeite und ſtellt ſein
Werk in den Vordergrund. In dieſem Falle hat er An=
laß
, ſich zu freuen. Oder aber das Buch iſt ſo herzlich
ſchlecht, daß man von ſeiner Lektüre vollauf genug har
und nicht das geringſte Bedürfnis empfindet, auch noch
obendrein ſeinen Erzeuger kennen zu lernen. Meinen Sie
es ſo?
Ich ging dieſen Gedanken eigentlich nicht nach. Ich
rneine nur, daß der Verfaſſer den meiſten Leſenden über=
haupt
Nebenſache iſt. Und nun habe ich ſo völlig uner=
wartet
das Vergnügen, einen Dichter von Angeſicht zu
ſehen. Das iſt wirklich ungemein intereſſant.
In hohem Maße, ſpöttelte Jürgen, namentlich einen
wie mich, der ſein Manuſkript ſchon ſeit einem Jahr bald
von Verleger zu Verleger jagt und . . . . Aber weshalb
erzähle ich Ihnen das! Er faltete die Bogen unordentlich
zuſammen und ſtieß ſie mit einem ärgerlichen Ruck in die
Taſche zurück, ſank weit nach vorn über und hielt die
Hände zwiſchen die Knie gepreßt.

Eie ſch beſt ehtihen Mligeſtſts auf ſehne gehente
Geſtalt. So mißmutig und verzagt konnte nur einer ſein,
der eine Fülle von Enttäuſchungen und Widerwärtigkeiten
erfahren. Sie hatte das Bedürfnis, ihn aufzurichten, ihm
Mut zu machen, und ſagte leiſe: Seien Sie voll neuer
Hoffnung, Herr Rasmuſſen, ſo werden Sie überwinden,
was jetzt auf Ihnen laſtet. Und rechnen Sie ganz auf mich,
wenn Sie eines Menſchen bedürfen, der Ihnen hilft.
Er richtete ſich langſam in die Höhe und ſah ſie dank=
bar
an. Das iſt gut. Das iſt ſchon wie neue Hoffnung,
ſolch ein Wort.
Ihre Augen ruhten augenblickslang in den ſeinen, aus
denen ein warmes Leuchten kam, daß ſich ihr in die Seele
ſtahl und dort blieb. Etwas wie leiſe Verwirrung be=
mächtigte
ſich ihrer, die ſie zu ſchnellem, haſtigem Entgeg=
nen
trieb. Und nun möchte ich zunächſt bitten: Ueberlaſſen
Sie mir Ihr Manuſkript zur Lektüre. Ich bin begierig,
Ihr Werk kennen zulernen.
Ihr Intereſſe macht mich glücklich, Fräulein von Lind=
ſtedt
, ſagte er, während ſeine dunklen Augen glänzten,
aber das Manuſkript iſt ſo durchgreifend überarbeitet, daß
Sie ſich in ihm nicht zurechtfinden würden. Es iſt zudem
herzlich unleſerlich geſchrieben. Er ſtockte, in ſcheuer Haſt
einem ihm plötzlich kommenden Gedanken nachgehend, und
fuhr dann zögernd fort: Aber ich wüßte einen Ausweg.
Wenn ich Ihnen den in Vorſchlag bringen därites

Sie ſch in emeritngsbelen. Gaulſ, ſorchen Sie
nur!
Er blickte unſchlüſſig in den Regen hinaus und wand
die Hände ineinander. Erſt nach geraumer Zeit kehrte er
ihr ſein Geſicht voll zu. Wenn Sie mir Gelegenheit =
ben
, Ihnen Törris Manders Heimkehr vorzuleſen?
Gern, ſagte ſie ſofort erfreut, um dann etwas lang=
ſamer
hinzuzufügen: Aber wo? Am beſten wird es ſein,
wenn Sie zu uns kommen.
Das dürfte Ihr Herr Vater, ſoweit ich ihn kenne,
kaum geſtatten, wandte er ein. Wollen wir uns nicht lie=
ber
auf einen Ort im Freien einigen?
Sie ſah ihn mit halbem Erſchrecken an und vermochte
nicht, ihm ſofort bedenkenlos zuzuſtimmen. Da kam ſie
eben aus dem exkluſiven Genfer Penſionat, wo die ſtreng=
ſten
Formen geherrſcht und einen Verſtoß gegen ſie als
Todſünde gegolten. Was würde Mademoiſelle de la
Croix ſagen, wenn ſie die Frage Jürgen Rasmuſſen eben
gehört? Scandaleuse, mademoiselle de Lindstedt, in-
kame
! Ganz ſicher ſo oder ähnlich! Und ſie würde wut=
zitternd
darauf warten, daß einem derartig Unverſchämten
die gebührende Abfertigung wurde.
Einen Augenblick dachte Erika an die kleine Franzöſin
mit dem gelblichen Teint und der verrunzelten Haut, den
bohrenden, ſtechenden Aeuglein und dem heimlichen Be=
ben
der Naſenflügel, wenn Verrat gegen die Form im

[ ][  ][ ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

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Anzuge war. Und an den ganzen Sittenkoder ihres Stan=
des
überhaupt dachte ſie. Aber auch nur im flüchtigen
Hinübergleiten. Sich ſagend, daß die Befürchtung Jür=
gens
nicht zu Unrecht gehegt ſein möchte, und von neuem
daran denkend, daß ſie ihm verpflichtet ſei, zauderte ſie
nicht länger, zuſtimmend zu erwidern. Auch das eigen=
artig
Romantiſche bei der ganzen Sache reizte ſie, den
Formen bedenklos den Rücken zuzudrehen und ihnen noch
vorher ſpitzbübiſch lächelnd die Zunge zu zeigen
Und wenn das alles nicht geweſen: eins hätte ſie un=
widerſtehlich
zum Entgegenkommen bereit gemacht; der
Mann ſelbſt, dieſes nicht ſchöne, aber doch intereſſante Ge=
ſicht
mit den durchgeiſtigten Zügen und dem rätſelhaften,
ſehnenden Blick in den dunklen Augen. Ein merkwürdiges
Etwas zog ſie zu ihm, ein uneingeſtandenes, kaum geahn=
tes
Gefühl der Zuneigung lag in ihrem Blute und for=
derte
, geheimnisſchwer aufbegehrend, ſein Recht.
Jürgen Rasmuſſen beobachtete ihre angenblickslange
Unentſchloſſenheit und war ſchon nahe daran, ihr zu ſagen,
daß er wohl ein zu weitgehendes Opfer von ihr verlange,
als ſie ſich aufatmend zurücklehnte, wie einem unentrinn=
baren
Zwange folgend, und erwiderte: Wenn der Tag
morgen ſchön iſt, will ich Sie am Nachmittage um dre:
.. Sie wiſſen ſchon: wo
Uhr am Wildgatter erwarten .
wir vor ſechs Jahren unſer erſtes Begegnen hatten.
Aus halbgeſchloſſenen Augen ſah ſie ihn an. Etwas
eigen Flimmmerndes, Goldiges lag in dieſem Blick, et=
was
, das ihm die Kehle zuſchnürte und ſeine Stimme
band. Er vermochte nur mit einem dankenden Neigen
ſeines Kopfes zu entgegnen. Und nach langem Stumm=
ſein
zwiſchen ihnen, während ſie nur das rollende Ge=
räuſch
des Wagens, den gleichmäßigen Hufſchlag der
Pferde und das Aufklatſchen der Regentropfen über ſich

auf der Dacke des Coupé vernahmen, fragte er mit er=
ſtickter
Stimme: Und wenn das Wetter morgen ein Zu=
ſammenkommen
nicht erlaubt?
Dann ſpäter. Zu derſelben Stunde an demſelben
Orte bei dem erſten ſchönen Wetter.
Ich bin Ihnen dankbar, gnädiges Fräulein.
Dann waren ſie bald dicht an Trebnitz. Sie hatten
während der letzten Strecke kaum noch zuſammen geſpro=
chen
. Nun richtete ſich Jürgen entſchloſſen auf. Geſtatten
Sie, daß ich halten laſſe? Ich möchte ſchon vor dem Dorfe
ausſteigen.
Wenn Sie es wünſchen. Aber es wäre doch nicht
nötig.
Es iſt beſſer ſo. Er ließ das Coupéfenſter haſtig herab
und rief Bernd zu. Der Wagen ſtand ſofort.
Sie reichten ſich die Hand. Vielen Dank, Fräulein
von Lindſtedt!
Auf Wiederſehen! ſagte ſie leiſe und ſah an ſeinen
ihr Geſicht ſuchenden Augen vorüber.
Bernd blickte ſich mit einem ironiſchen Mundzucken
nach Jürgen um, als er das Schließen des Wagenſchlages
gehört hatte.
Der nickte zu ihm hinauf und trat zur Seite. Es kann
weitergehen, Herr Zabelbier.
Bernd knurrte etwas, ließ ein elegantes Zungen=
ſchnalzen
zur Welt und beſchrieb mit der Peitſche einen
gravitätiſchen Bogen und dachte: Da wären wir Gott ſei
Dank glücklich wieder unter uns!
Es hatte noch nie recht nach Freude ausgeſehen, was
Jürgen erlebt, wenn er einmal daheim zu Beſuch kam.
Und heute war es nicht anders. Selbſt die Mutter, die
ihm doch ſonſt wenigſtens noch mit einem ſtillen Lächeln

auf dem Geſicht entgegengekommen war und ihm ein
Willkommen! geboten hatte, ſchien ſeine unerwartete
Ankunft nicht angenehm zu empfinden und tat eher er=
ſchrocken
als erfreut.
Als er ihr ſo plötzlich auf dem Flur gegenüberſtand,
ſchrie ſie leicht auf und wich vor ihm bis zur Wand zurück.
Du, Jürgen?
Er bejahte lebhaft und ſtreckte ihr die Hand hin, die
ſie nicht ergriff.
Du triffſt es ſchlecht, klagte ſie anſtatt eines Grußes.
Vater iſt ſeit vorgeſtern krank. Da hat er ſeinen Aerger
mit Ehrenberg gehabt. Der hat ihn nämlich um den
Sandberg betrogen, weißt Du. Na, und nun liegt er vor
Wut krank zu Bett und drangſaliert mich. Sie wiſchte
ſich mit dem Schürzenzipfel die Augen aus und fuhr mit
weinerlicher Stimme fort: Und was willſt Du? Kommſt
Du um Geld? Ich kann Dir, weiß Gott, keins geben. Ich
ſchrieb Dir ja zwar, daß ich verſuchen wollte, es zu ſchaf=
fen
, aber
Ich weiß, Mutter, entgegnete er düſter und fühlte ſich
verſucht, ſtehenden Fußes umzukehren ob dieſes Emp=
fanges
.
War er daheim oder bei Fremden? Warum hatte
die Heimat nie ein freundliches Geſicht für ihn, warum
blickte ſie ihn immer aus kalten Augen an? Mehr denn
je deuchte er ſich ein Verſtoßener, Ueberflüſſiger, den man
lieber gehen als kommen ſieht.
Und aus dieſem bitteren Gefühle heraus ſprach er:
Laß mich doch erſt wenigſtens über die Schwelle, nachher
magſt Du ja erzählen, daß ich wieder einmal ungelegen
komme.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 143.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Seite 15.

Kongreſſe und Verbandstage.

Heſſiſcher Richtertag.
: Die diesjährige Hauptverſammlung des Heſſi=
ſchen
Richtervereins fand unter zahlreicher Be=
teiligung
am 23. ds. Mts. in der Stadthalle zu Mainz
unter dem Vorſitze des Herrn Oberlandesgerichtsrats Wel=
cker
ſtatt. Dieſer begrüßte die Anweſenden, insbeſondere
auch den Vertreter des Großh. Juſtizminiſteriums, Herrn
Staatsrat Dr. Beſt, der ſeinerſeits freundlichſt dankte.
Der Vorſitzende erſtattete den Geſchäftsbericht, wobei
naturgemäß auf den Abſchluß der Beſoldungsreform und
die Tätigkeit des Richtervereins und ſeines Vorſtands hier=
bei
hingewieſen wurde. Der ſonſtige geſchäftliche Teil der
Tagesordnung fand ſeine ſachgemaße Erledigung. Abge=
ſehen
; von dieſen geſchäftlichen Angelegenheiten erfolgte
ein Vortrag des Herrn Landgerichtsrats v. Pfiſter über
die Betätigung des Richters im öffentli=
chen
Leben. Der Vortragende ging davon aus, daß
der Richterſtand in dieſer Hinſicht eine zu große Zurück=
haltung
übe, während er tatſächlich geeignet und berufen
ſei, auf den verſchiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens,
vermöge der großen Erfahrungen ſeiner Berufstätigkeit
und auf Grund ſeiner pflichtmäßigen Gewohnheit zu
ſtrenger Sachlichkeit und Gerechtigkeit, eine leitende Rolle
zu ſpielen. Hierbei dürfe auch die öffentliche, politiſche
Tätigkeit grundſätzlich nicht ausgeſchieden werden. Es ſei
ja zu verſtehen, wenn der eine oder andere in dieſer Be=
ziehung
Bedenken habe. Dem gegenüber müſſe aber vor
allem darauf hingewieſen werden, daß der Richter doch
auch ein Sohn ſeines Volkes ſei und bleibe und als ſol=
cher
Pflichten gegen Volk und Vaterland hätte. Dazu ge=
höre
auch die Politik. Denn Politik im guten Sinne be=
deute
, das Glück und die Wohlfahrt ſeines Volkes erſtreben.
Nur müſſe der Richter hierbei beſonders darauf bedacht
ſein, in ruhiger, ſachlicher Weiſe vorzugehen. Herr Ober=
ſtaatsanwalt
Hofmannn erſuchte mit anerkennenden
Worten, den beifällig aufgenommenen Ausführungen des
Redners auch tunlichſt nachzukommen.
Als Ort der nächſtjährigen Tagung wurde dann Bad
Nauheim beſtimmt.
Herr Oberlandesgerichtsrat Fabricius dankte dem
Vorſtande für ſeine umſichtige. Geſchäftsführung und
Leitung.
Ein gemeinſchaftliches Mittagsmahl und im Anſchluß
daran eine Rheinfahrt nach Rüdesheim, die noch durch die
Anweſenheit der Damen verſchönt wurde, ließ auch die
Geſelligkeit zu ihrem guten Rechte kommen, ſo daß der
Heſſiſche Richterverein mit Befriedigung auf ſeine Jahres=
verſammlung
zurückblicken kann.

Hauptverſammlung des Deutſchen
Flottenvereins.

Breslau, 24. Mai. In ſeiner programmati=
ſchen
Anſprache über die allgemeine Lage betonte
Großadmiral v. Koeſter, daß dahin geſtrebt werden
müſſe, daß das Flottengeſetz bis zum Jahre 1920 zur
vollen Durchführung gelange, das Dreiſchiffsbau=Tempo
voll berückſichtigt werde, dem Mangel an Perſonal abge=
holfen
werde und die Schaffung der Reſerveformationen
mit mindeſtens der Hälfte der Beſatzung zur Durchfüh=
rung
gelangt. Redner warf darauf einen Rückblick auf
die erzwungene Untätigkeit der Flotte im Kriege 1870/71
und hob hervor, wenn die Schiffe den an ſie geſtellten
Anforderungen entſprechen und genügend Beſatzung vor=
handen
ſeien, das Flottengeſetz auch heute noch
für ausreichend erachtet werden könnte. Bezüglich
des Schiffsmaterials ſei es aber Tatſache, daß
die älteren Panzerkreuzer frühzeitig gealtert ſeien. Von
den durch das Flottengeſetz von 1912 geforderten 60 Kreu=
zern
fehlen noch 31 infolge Mangels an Perſonal. Die
Schiffe der Mittelmeer=Kreuzer=Diviſion können einen
vollwertigen Erſatz für das Fliegende Geſchwader nicht
bilden. Der Redner nahm dann Bezug auf den Eindruck,
den das Erſcheinen der deutſchen Schiffe in den afrikani=
ſchen
Kolonien und die Ausſchiffung der Landungstruppen
gemacht habe und wies darauf hin, daß bezüglich der
Etatszahlen der größeren Marinen für das nächſte Jahr
der Nachweis erbracht ſei, daß inbezug auf Marineaus=

gaben Deutſchland erſt hinter England, den Vereinigten
Staaten und Rußland ſtehe. In England ſpreche man
heute nur mehr von einem Verhältnis von 20: 10 und
wenn das Programm der Flottenliga zur Durchführung
gelangen ſollte, werde eine noch höhere Verhältniszahl
herauskommen, was uns nicht gleichgültig ſein könne.
Unſere Blicke müſſen ſich unausgeſetzt nach Oſten und
Weſten wenden und wir müſſen unſerer unerſchütterlichen
Heeresphalanx zwei ſchwimmende Nordflügel angliedern,
die alle ihnen zufallenden Aufgaben erfüllen können.
Frankreich wird im Jahre 1915 ganz erheblich ſeine Flotte
vermehrt haben und Rußland wird demnächſt über ein
vollwertiges Geſchwader modernſter Panzerſchiffe ver=
fügen
. Unter langanhaltendem großem Beifall und
Händeklatſchen ſchloß der Großadmiral v. Koeſter: Wenn
unſer Kaiſer dann, was noch in ferner Zukunft liegen
möge, Klar zum Gefecht! rufen ſollte, ſo wird auch unſere
Flotte gleich unſerer ſieggekrönten Armee, in welcher
unſere Brüder dienen, ſich als ein mächtiger Eckſtein deut=
ſcher
Macht und deutſcher Kraft erweiſen!
Hierauf wurde folgende Kundgebung einſtimmig
angenommen: In Berückſichtigung der wachſenden Auf=
gaben
der deutſchen Flotte tritt der Deutſche Flottenverein
für eine energiſchere Durchführung des Flottengeſetzes ein,
insbeſondere für die Löſung der Kreuzerfrage unter Inne=
haltung
des Dreiſchiffstempos, ſowie für die Bereitſtellung
von genügendem aktiven Perſonal für die geſetzmäßige
Verwendung des vorhandenen Schiffsmaterials.
Nach Erſtattung des bereits mitgeteilten Jahres=
berichts
durch den geſchäftsführenden Vorſitzenden Konter=
admiral
Weber und der Genehmigung des mit 450000
Mark bilanzierenden Etats für 1915, berichtete Geh. Ad=
miralitätsrat
Dr. Feliſch über die Tätigkeit der Kuratorien
für den China= und Südweſtafrika=Fonds. Hiernach ſind
aus erſterem von 1901 bis 1913 insgeſamt 1248 Perſonen
mit 120 445 Mark, aus letzterem von 1905 bis 1913 1137
Perſonen mit 67540 Mark unterſtützt worden.
Das Abkommen mit dem Flottenbund deutſcher
Frauen über das gegenſeitige Verhältnis, namentlich be=
züglich
der Wohlfahrtseinrichtungen, wurde einſtimmig
angenommen und hierauf nach Wiederwahl der ausſchei=
denden
Mitglieder als Ort der nächſten Hauptverſamm=
lung
Karlsruhe i. B. gewählt. Mit einem Vor=
trag
des Geh. Regierungsrats Profeſſor Dr. Julius Wiolf
über die Steuerliche Leiſtungsfähigkeit Englands im Ver=
gleich
mit derjenigen Deutſchlands hatte die Tagung ihr
Ende erreicht. Abends fand ein Feſtmahl ſtatt.

Stimmen aus dem Publikum.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaktion
feinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Der Platz vor dem Muſeum. Es dürfte ſich
empfehlen, darauf hinzuweiſen, daß die Einfaſſungen um
die Epheuanlagen entfernt werden. In einer Zeit von
zwei hieſigen Ausſtellungen, wodurch viele Fremde zu er=
warten
ſind, könnte ſonſt der Kunſt= bezw. Schönheits=
begriff
mit einem Fragezeichen verſehen werden.
Vor einiger Zeit wurden laut Beſchluß der Stadt=
verordneten
die im Verkehrshäuschen befindlichen Bureau=
räume
erweitert und die Vorhalle zu dieſem Zwecke zum
größten Teil in Anſpruch genommen. Es bleiben nur
noch etwa 10 Plätze des auf Anſchluß mit der Straßenbahn
wartenden Publikums übrig, die bei ungünſtiger Witte=
rung
Unterſtand finden. Bei dem jetzt ſtark entwickelten
Straßenbahnverkehr iſt dieſer Aufenthaltsraum aber viel
zu klein bemeſſen. Da ein Anbau, bezw. nochmaliger Um=
bau
wegen Raummangel ꝛc. ſich verbietet, ſo ſei der Stadt=
verwaltung
empfohlen, den Vorraum eventl. auch die bei=
den
Seiten des Verkehrshäuschens mit einem vorſpringen=
den
Glasdach verſehen zu laſſen. Damit wäre genügend
Raum für das gegen Witterungsunbilden Schutz ſuchende
Straßenbahnpublikum geſchaffen. Dem Verkehrshäuschen
ſelbſt würde meines Erachtens der gefällige Eindruck da=
durch
nicht genommen, auch würden die Koſten für dieſe
Herſtellung verhältnismäßig gering ſein. Auf Entgegen=
kommen
der Stadtverwaltung dürfte im Intereſſe der All=
gemeinheit
wohl zu rechnen ſein.

Gewinnansiug
der
4. Lreußiſch-Füddeutſchen
(230. Königlich Preußiſchen) Klaſſenlottevie

5. Klaſſe 13. Ziehungstag 23. Mai 1914
aluf iede gezogen ummer ſind zwet gleich doße Gewine
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und I.
(öhne Genchr ul. St.cl f. Z0)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
72 Gewinne zu 3000 Mk. 13073 84952 39807 41983
47754 53949 67711 71433 72839 94366 98055 101729
107569 120676 123008 126320 130330 132018 132159
142746 144734 146082 153720 161506 166517 178811
180723 194416 195125 204578 212196 216225 217457
218357 224120 225888
142 Gewinne zu 1000 Mk. 624 11600 17410 23848
25273 27190 27440 30649 30815 41378 43086 46122
47408 47644 48110 50498 63397 54226 69832 61177
64052 60684 82305 84308 67217 95075 99124 109371
111349 116242 118365 118577 119391 122672 123414
127239 128005 128711 129985 135973 136760 141481
142874 143365 148497 145968 159016 162631 165134.
165811 167881 170476 171770 173367 177176 178796
183392 199448 205942 210123 210647 210936 211090
211334 219043 220973 223806 226626 226169 227009
231559
212 Gewinne zu 600 Mk. 252 2698 3989 8681
9768 9878 18967 24601 26510 28186 30826 35181
45517 47131 49573 49719 52021 52692 59286 59804
62491 67249 67726 71435 72747 72962 72974 7389a,
74224 76770 77496 88917. 89700 89863 92582 92698
92912 95845 104983 105043 108275 116240 120258
122779 123976 125450 126258 128140 128160 131232
132768 134861 134927 136447 137110 137268 137510
139173 140418 140507 143981 145285 149717 150295
150956 151612 152496 158867 162453 162620 162964
163832 163930 165869 167816 170233 170332 171059
171873 174285 174901 176708 178736 180158 183352
184478 185480 185922 168297 188836 193429 198161
198423 199462 205717 209822 214477 214551 215850
220056 222563 224000 224035 228257 226361 233965
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 100000 Mk. 9196
2 Gewinne zu 30000 Mk. 194921
2 Gewinne zu 15000 Mk. 6647
2 Gewinne zu 10000 Mk. 2539
6 Gewinne zu 5000 Mk. 11783 13173 193689
72 Gewinne zu 3000 Mk. 1321 10770 11844 13290
27631 28192 39780 *45132 60141 66506 67845 69812
76290 77621 78514 78800 79450 79576 88812 95099
95325 104069 113522 134718 141258 143243 149097
153169 168225 173442 177761. 190677 198862 214284
223987 231137
138 Gewinne zu 1000 Mk. 684 1473 5081 10009
10460 11413 11970 12141 14081 14873 16880 25328
25866 35820 39025 39221 39301 39399 41172 41447
41828 42199 42810 43265 45952. 48247 52237 5664a
62829 73871 76368 77743 79635 83386 93542 103076
108947 109439 110129 121626 122942 182489 144087
145915 155886 163781 173027 173310 178189 178370
178710 179653 183014 184310 191737 192554 193473
196080 197479 197764 200303 201470 206165 215191
219876 225204 225262 226040 230212
202 Gewinne zu 500 Mk. 3849 7401 11494 14341
19466 22583 24094 27828 28001 28834 28975 31618
32326 37077 42051 43062 43070 44325 44491 48718
50293 54916 56854 60264 61031 64286 65363 70831
71385 72096 76886 78964 79621 80279 80301 81123
88759 89431 91531 95130 100423 113693 115406 115845
117843 122277 122962 123583 126215 126417 129262
130305 131351 133960 135455 141576 147640 149222
150539 151235 152219 152250 156926 157600 158144
158666 159534 161643 162487 168771 172367 172793
173129 173607 175033 180895 181995 186680 187246
187850 190247 190369 193498 194641 195180 207660
210169 212121 212631 213361 214204 214281 218253
218299 219250 221941 226129 228339 229481 231602
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Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26. Mai 1914.

Nummer 143.

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Tracht, Tgſ. Darmſtadt, 55. 6. Ludwig Schwarz, Tgſ.
Darmſtadt; Ph. Ernſt, Werkſtättenamt 2 Darmſtadt, 54½.
7. Konrad Engel, Tv. Meſſel; Konrad Petry, Tv. Worfel=
den
, 54. 8. Hch. Heil, Tam. Sprendlingen, 52. 9. Hch. Böt=
tiger
, Tv. Pfungſtadt, 51½. 10. Ch. Simon. Tv. Vorwärts
Nieder=Roden; Georg Grün, Tgſ. Darmſtadt, 50. 11. Otto
Löwer, Tgm. Darmſtadt, 49. 12. Gg. Ph. Krehr, Tv. Mün=
ſter
bei Dieburg, 48. 13. Karl Schäfer Tgſ. Darmſtadt, 47.
14. Chriſtian Köſer, Tgm. Nieder=Roden, 45. 15. Fritz
Roß, Tv. Nieder=Beerbach, 44½ 16. Gg. Neunbäcker, Tam.
Sprendlingen; Karl Scheerer, Tgm. Traiſa, 43½. 17. Ma=
thäus
Schrod, Tam. Ober=Roden, 42½ 18 Gg. Weichel.
Tv. Eberſtadt; Jean Lorenz, Tg. Egelsbach; Michael Hitzel,
Tp. Nieder=Roden, 42. 19. Heinrich Bauſch, Tgm. Gries=
heim
; Heinrich Heck, Tam. Beſſungen, 41. 20. Philipp
Hunkel, Tam. Sprendlingen; Georg Stroh, Tam. Sprend=
lingen
; Siegmund Joſeph, Tv. Eberſtadt, 39½. 21. Ph.
Pabſt, Tv. Seeheim, 38½. 22. Richard Fiſcher, Tgm.
Darmſtadt, 38. 23. Ph. Laumann, Tv. Meſſel; Hch. Britſch,
Tv. Nieder=Beerbach, 37½. 24. Karl Dehmer, Tv. Wolfs=
kehlen
; Wilhelm Hohwahrde, Tgm. Traiſa, 36. 25. Franz
Ruppert, Tgſ. Darmſtadt 35½. 26. Aug. Ewald, Tgſ. Ober=
Ramſtadt; Adam Avemarya, Tgm. Egelsbach, 35.
II. Vierkampf. Turner über 40 Jahre. Gruppe B.
Teilnehmer 15. Sieger 13. 1. Preis Otto Weiß, Tam.
Darmſtadt; Karl Schad, Tv. Groß=Gerau, 61½ Punkte.

2. Karl Böhm, Tgm. Beſſungen, 51½. 3. Auauſt Irle, Tgm.
Darmſtadt, 49½. 4. Heinrich Wolf, Taſ. Dietzenbach, 46.
5. Hermann Göckel, Tgm. Traiſa, 45. 6. Karl Schmidt,
Tgſ. Darmſtadt, 44½. 7. Jean Mockel, Tv. Eberſtadt;
Peter Grimm, Tv. Vorwärts, Nieder=Roden, 44. 8. Adolf
Kling, Tgm. Darmſtadt, 41½. 9. Otto Hallerſtede, Tgm.
Darmſtadt; Danjel Wolf, Tgſ. Dietzenbach, 40. 10. Peter
Fiedler, Tv. Arheilgen 38½.
III Fünfkampf. 283 Teilnehmer. 180 Sieger.
1. Preis Chriſtian Grimm, Tv. Vorwärts, Nieder=Roden,
83½ Punkte. 2. Oskar Jänſch, Tgm. Iſenburg, 83. 3.
Chriſtian Siechriſt, Lehrerturnverein, Groß=Gerau 82. 4.
Lorenz Fink, Tgm. Darmſtadt; Heinrich Diehl, T.=B. Nau=
heim
, 81. 5. Ludwig Anthes, Tv. Arheilgen, 78½. 6. Jo=
hann
Auguſt Löwig, Tv. Münſter, 77½. 7. Joſef Euler,
Tv. Dieburg: Chriſtian Simon II Tgm. Nieder=Roden,
8. Adolf Müller, Tgſ. Griesheim, 76½. 9. Franz
Oberndörfer, Tgſ. Walldorf, 76. 10. L Zwill, Ing., Tgſ.
Walldorf. 75. 11. Emil Schaad. Tgſ. Darmſtadt, 74½. 12.
Georg Kling, Tv. Worfelden; Adam Schroth, Tgm. Ober=
Roden; Karl Schubkegel, Tgm. Darmſtadt, 74. 13. Aug.
Weber, Tv. Ober=Ramſtadt, 73½. 14. Oskar Walther,
Tgm. Beſſungen, 73. 15. Franz Manus, Tv. Nieder=Roden;
Jakob Obmann, To. Ober=Ramſtadt, 72½. 16. Friedrich
Neufahrt, Tgm. Neu=Iſenburg, 72. 17. Georg Bernhardt,
Tgſ. Darmſtadt; Philipp Rodenhöber, Tv. Rüſſelsheim,
71½. 18. Unteroffizier Böhm, Tgm. Darmſtadt; Wilhelm
Heil, Tam. Sprendlingen, 71. 19. Albert Diehl T.=B.
Nauheim: Mar Melke, Tgm. Darmſtadt, 70½. 20. Heinrich
Monter, Tv. Ober=Ramſtadt; Georg Zimmer, Tv. Arheil=
gen
; Walter Hermanny, Tam. Darmſtadt, 70. 21. Karl
Lanz, Tv. Rüſſelsheim; Peter Hock. Tv. Dieburg, 69½. 20
Erich Kaſſel, Tv. Groß=Gerau: Adam Griesmann, Tv.
Münſter, 69. 23. Adam Keller, Tgm. Nieder=Roden; Jean
Heck, Tgm. Egelsbach; Fritz Deiß, Tgſ. Walldorf. 68½.
24. Hermann Möller, 6. Kompagnie Nr. 115, 68. 25. Alb.
Kraft, Tv. Babenhauſen; Adam Blum, Tv. Nieder= Ram=
ſtadt
, 67½. 26. Franz Simon, Tv. Vorwärts Nieder=
Roden; Peter Rohmann, Tv. Dieburg, 67. 27. Wilhelm
Dautenheimer, T.= und Milit.=V. Büttelborn. 66½. 28.
Leonhardt Hottung, Tv. Rüſſelsheim; Heinrich Anthes,
Tv. Arheilgen; Peter Simon, Tgm. Nieder=Roden; Georg
Hamſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 66. 29. Jakob Kraft, Tv.
Babenhauſen; Hermann Zimmermann, Tam. Darmſtadt;
Wilhelm Hickler Tv. Meſſel. 65½. 30. Hans Dittmar, Taſ.
Darmſtadt; Johann Schaffner, Tv. Goddelau, 65. 31.
Franz Hedtler, Tgm. Darmſtadt; Heinrich Wittmeier, Taſ.

Neu=Iſenburg;
Jakob Partenheimer, Lehrer=Tv. Groß=Gerau.
Mannſchaftskämpfe. I. Eilbotenlauf: 1. Tgd.
Darmſtadt 75½ Sek.; 2. Tgd. Nieder=Roden 77 Sek.; 3.
Tv. Babenhauſen 77½ Sek.
II. Tauziehen: a) Schwergewicht: 1. Tp.
Vorwärts Nieder=Roden, 2. Tv. Babenhauſen, 3. Turn=
und Militär=Verein Büttelborn; b) Leichtgewicht: 1.
Tgo. Egelsbach, 2. Tgd. Nieder=Roden.
III Mannſchaftsdreikampf: 1. Tad. Darm=
ſtadt
155 Punkte; 2. Tv. Arheilgen 139 P.; 3. Taſ. Darm=
ſtadt
84 P.; 4. Turn= und Militär=Verein Büttelborn 67 P.
Darmſtädter Turnerſchaft. Fünfkamp.f.
4 Pr. Lorenz Fink, Tad. Darmſtadt, 81 P. 10. Emil
Schaad, Tgſ. Darmſtadt, 74½. 12. Karl Schubkegel, Tad.
Darmſtadt, 74. 14. Oskar Walther, Tgd. Beſſungen, 73.
17. Georg Vernhard, Taſ. Darmſtadt, 71½. 18. Ernſt
Böhm, Tgd. Darmſtadt, 71. 19. Max Melke Tad. Darm=
ſtadt
, 70½. 20. Walter Hermanny, Tgd. Darmſtadt, 70.
29. Hermann Zimmermann, Tgd. Darmſtadt, 65½. 30.
Hans Dittmar, Tgſ. Darmſtadt, 65½. 31. Franz Hedtler,
Tgd. Darmſtadt, 64. 33. Georg Kunz, Tgſ. Darmſtadt, 63.
34. Georg Friedrich, Tgd. Beſſungen, 62½. 38. Ernſt
Bingel, Tgd. Darmſtadt, 60. 40. Albert Rüdiger, Tgd.
Darmſtadt, 59. 43. Fritz Hedtler, Tgd. Darmſtadt, 57½.
45. Georg Oerb. Taſ. Darmſtadt, 56½, 47. Adam Riffel,
Tv. Darmſtadt, 55½. 50. Friedrich Debus, Tgſ. Darm=
ſtadt
, 54. 54. Hans Hofmann, Tad. Beſſungen und Lud=
wig
Lied, Tgd. Darmſtadt, 52. 55. Georg Schäfer II., Tgd.
Darmſtadt, 51½ 46. Wilhelm Rutz, Toſ. Darmſtadt, 46.
67. Julius Egli, Tgſ. Darmſtadt, 45.
Vierkampf. Gruppe A, Turner über 30 Jahre.
1. Fr. Huthmann, Tgſ. Darmſtadt, 64½. P 2. Ph. Schnei=
der
, Tgſ. Darmſtadt. 61½. 4. Ludwig Mulch, Tgſ. Darm=
ſtadt
, 57. 5. Adam Tracht, Tgſ. Darmſtadt, 55. 6. Ludwig=
Schwarz, Tgſ. Darmſtadt, 54½. 10. Georg Grün, Tgſ.
Darmſtadt 50. 11. Otto Löwer, Tgd. Darmſtadt, 49. 13.
Karl Schäfer, Taſ. Darmſtadt, 47. 19. Herm. Heck, Tgd.
Beſſungen, 41. 22. Rich. Fiſcher, Tad. Darmſtadt, 38. 25.
Franz Ruppert, Tgſ. Darmſtadt, 35½. 6. Philipp. Ernſt,
Werkſtättenamt 2, 54½. Gruppe B, Turner über 40 Jahre.
1. Otto Weis, Tgd. Darmſtadt, 61½ P. 2. Karl Böhm.
Tgd. Beſſungen, 51½. 3. Auguſt Irle. Tgd. Darmſtadt,
49½. 6. Karl Schmidt, Taſ. Darmſtadt, 44½. 8. Adolf
Kling, Tgd. Darmſtadt, 41½. 9. Otto Halleiſtede, Tgd.
Darmſtadt, 40.

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[ ][  ]

Seite 18.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 26.Mai 1914.

Nummer 143.

* Hersfeld, 24. Mai. Um den hohen Anforderungen,
betreffs Straßen= und Truppenſicherheit, die heutzutage in
erhöhtem Maße an Offizierspferde geſtellt werden,
mehr zu entſprechen, ſah ſich Herr Rittmeiſter der Reſerve
Carl Baumann veranlaßt, einen Teil ſeines Geſtüts
von Hersfeld nach Frankfurt a. M. zu verlegen.
Herr Baumann hat zu dieſem Zwecke das Gogelsgut ( Be=
ſitz
Sommerhoff) in Frankfurt a. M., am Ende der Gut=
leutſtraße
übernommen, wo jetzt ſchon über 30 Reitpferde
eingeſtellt ſein ſollen. Das bekannte Geſtüt in Hersſeld,
das ſchon ſo viel brauchbare Reitpferde an Offiziere ge=
liefert
hat, bleibt zur weiteren Aufzucht ebenfalls beſtehen.
Herr Baumann läßt die jüngeren Pferde auf den dortigen
Weiden, während die gebrauchsfertigen, gerittenen und
eingefahrenen in Frankfurt eingeſtellt werden.
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de Galles; 25000 Francs, Diſtanz 2400 Meter: 1. Monſ.
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(Beſ.), 2. Torquemada (Lt. v. Pagenhardt). Tot.
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=Jagd=Rennen; 3500 Mark, Diſtanz 3500 Meter:
1. Hrn. P. Eigners Diadem (Prater), 2. Kathinka ( Thal=
heim
), 3 Gruna (P. Kuttke). Tot. 29110. Pl. 17, 28:10.
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Rennen; 2800 Mark. Diſtanz 1800 Meter: 1. Hrn. K. Hart=
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Malmo (Hr. Glaſer)), 2. Munſter (Hr. Purgold),
3. Napagedl (Lt. Krüger). Tot. 25:10 Pl. 111, 24, 16:10.
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1. Lt. Martins Heidrun (Lt Streſemann), 2. Aladin (Lt.
Guſtedt), 3. Schwärmerin (Lt. v. d. Decken). Tot. 14:10.
Im erſten Rennen lief Mandeville unplaziert.
Hoppegarten=Iſubiläſums=Preis. Dorn=
Rennen; 5000 Mark, Diſtanz 1800 Meter: 1. Hrn. A. von
Schmieders Rübezahl (Slade), 2. Lepidus (Archibald), 3.
Balkan (Shurgold). Tot. 17110. Pl. 11, 11110 . Unpl.:
Pfeil. Sehr leicht 2½32 Lg. Hardenberg= Handi=
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Sigismund (Jentzſch), 2. Trumpf (Markert), 3. Pacific
(Davies). Tot. 41:10. Pl. 16, 40, 14:10. Unpl.: Chame=
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Schmieders Nebelkappe (Slade), 2. Aſtarte (Shaw), 3.
Dryade (Raſtenberger). Tot. 18:10. Pl. 12, 16:10. Unpl.:
Malta II (4), Sieſta. Ueberlegen 41¾ Lg. Jubi=
läums
=Preis; 30000 Mark. Diſtanz 2200 Meter: 1. Frhrn.
S A.v Oppenheims Ariel (Archibald), 2. Terminus
(Shurgold), 3. Cyanit (Winter). Tot. 16:10. Pl. 11,
14:10. Unpl.: Talmi (4), Cröſus (gef.), Inder. Sicher
¾442 Lg. Orkan=Rennen; 5000 Mark, Diſtanz 1600
Meter: 1. Hrn. R. Haniels Trianon (Fn Lane)), 2. Weich=
ſelmünde
(Winter), 3. Coſima (Shaw). Tot .20110. Pl.

11, 13. 13:10. Unpl.: Freimut (4), Mataafa, Wilde Jagd,
Glücksſtern. Leicht 112 Lg. 3. Klaſſen=Erſatz=Preis;
7300 Mack, Diſtanz 2000 Meter: 1. Hrn. A. u. C. v Wein=
bergs
Pirol (Shaw), 2. Royal Blue (Archibald), 3. Lock=
ruf
(Shatwell). Tot. 29110. Pl. 11, 11110. Unpl.: Mond=
ſtein
(4), Anker. Sicher ½23 Lg. Logierhaus=
Handikap; 5000 Mark, Diſtanz 1400 Meter: 1. Hrn. E. F.
Guetſchows Heuſchrecke (Olejnik), 2. Matze (Davies), 3.
Staccionata (F. Lane). Tot. 55:10. Pl 18, 19. 31110.
Unpl.: Pfalzgraf, Kreuzer For Walnuß, Ortrecht, Winter=
märchen
, Panter, Schorſe, Magnolie, Ladoga. Sicher
6 Lg.
Wiesbaden. Marcobrunner=Preis: 4000 Mark,
Diſtanz 1600 Meter: 1. Graf J. Sierſtorpffs Sturmbraut
(W Plüſchke), 2. Helmarich (R. Francke), 3. Salamis
(Kühl), Tot. 42:10. Pl. 24, 45:10. Unpl. Shaky Lad (4),
Halili. Sehr leicht 433 Lg. Preis von Homburg;
5000 Mark, Diſtanz 1200 Meter: 1. Hrn. F. C. Arnulls In=
duſtrie
(Wurſt), 2. Sirene (O. Kühl), 3: Kompaß (W.
Plüſchke). Tot. 24:10. Pl. 15. 18:10 Unpl.: Reveuſe,
Naiade. Preis von Oranien; 6500 Mark. Diſtanz 1400
Meter: 1. Hrn. W. Lindenſtaedts Marius (W Plüſchke),
2. Granville (Ludwig), 3. Oranier (O. Müller). Tot.
39:10. Pl 12, 12. 14:10. Unpl.: Königsleutnant (4), Do=
vecot
, Mirakel, Haeckel. Sicher ¾½3 Lg. Herren=
Flach=Rennen; 3400 Mark, Diſtanz 2000 Meter: 1. Hrn. A.
v. Schilgens Cerelo (Beſ.), 2. Buoy and Gull (Lt. Frhr.
v Berchem), 3. Knillhorn (Lt. v. Herder), Tot. 29110.
Pl. 11, 12. 12:10. Unpl.: Beni Mora (4), Toronto, Union
Hall, Proſpero Sehr leicht 3½2½ Lg. Frankfurter
Handikap; 7000 Mark. Diſtanz 1600 Meter: 1. Graf A.
Henckels Mansfield (Garrigan), 2. Jouneyman (J. Lane),
3. Predictor (Fritſche). Tot. 79110. Pl, 25, 20:10. Unpl.:
Cambronne (4), Bangalore, Auvergnat. Leicht ¾32
Lg. Preis vom Feldberg; Ehrenpreis und 2800 Mack,
Diſtanz 3600 Meter: 1. Lt. Rilters Brodekin (Lt. Zelt=
mann
), 2. Golden Amor (Cpt Repelaer), 3. Flibuſtier (Lt.
Frhrr. v. Berchem). Tot. 23:10. Pl. 18 24:10. Unpl.:
Go (4). Sehr leicht 2½3 Lg. Mombacher=Jagd=
Rennen; Ehrenpreis und 5000 Mark, Diſtanz 3200 Meter:
1. Hrn E. Vahr und V. Weiß Marder (Lt. Dietzſch), 2.
Lido (Cpt. Repelaer), 3. Abendſtern (Lt. Frhrr. v. Berchem).
Tok. 53110. Pl. 21. 16:10. Unpl.: Traum (4), Dollar=
prinzeſſin
. Sehr leicht 45 Lg.
sr. Radrennen. Stellbrinck Sieger im Köl=
ner
Jubiläumspreis. In Köln hatte die ausge=
zeichnete
Beſetzung des 100 Kilometer=Rennens um den
Jubiläumspreis trotz der kühlen Witterung der Radrenn=
bahn
am Sonntag ein ausverkauftes Haus gebracht. In
dem von Saldow, Stellbrinck, Günther und Miquel be=
ſtrittenen
Rennen übernahm Saldow zunächſt die Spitze
vor Stellbrinck, die er auch bis über die Hälfte des Ren=
nens
behielt. Dann ging der vorzüglich fahrende Stell=
brinck
an ihm vorbei und gewann leicht in 1 Std. 22 Min.
46 Sek. vor Günther 1160 Meter, Miquel 1660 Meter und
den gänzlich zurückgefallenen Saldow 4200 Meter zurück.
Das Hauptfahren gewann Otto Meyer leicht vor Schwab
und Jacquelin und im Malfahren ſiegte Finn vor Breh=
mer
und Mädler. Das Tandemfahren fiel an Meyer=
Wegener vor Mädler=Finn und Schwab=Carapezzi.
sr. Schwimmen. Ein neuer Weltrekord bei
dem Wettſchwimmen in Magdeburg=Buckau.
Das Nationale Wettſchwimmen des Schwimm=Klubs
Magdeburg=Buckau war am Sonntag recht gut beſucht
und brachte ſchönen Sport. Willi Lützow vom Magde=
burger
S.=C. von 1896, der die beiden Weltrekords im
Bruſtſchwimmen über 100 und 200 Meter hält, verbeſſerte
bei einem offiziellen Rekordverſuch den 100 Meter=Rekord
von 1 Min. 18,4 Sek. auf 1 Min. 16,8 Sek. In der zweiten
kurzen Strecke über 100 Meter ſiegte erwartungsgemäß
Görges (S.=C. 96) in 1111 überlegen gegen ſeinen einzigen
Gegner Stephan (Amateur=Deſſau). Das 100 Meter=
Rückenſchwimmen wurde eine ſichere Beute von Strübing
(Männerturnverein von 1848 Magdeburg) in 1224 gegen
H. Blencke (S.=C. 96). Im zweilen Bruſtſchwimmen über
100 Meter ſiegte Schulze (Pſ.) (Hellas=Magdeburg) ſehr
leicht in 1227,8 gegen Keilberg= Quedlinburg. Das
ſchönſte Rennen des Tages war die Große Bruſtſtafette
über 5 mal 50 Meter um den Preis des Kultus= Miniſte=
riums
. Hellas=Magdeburg ſiegte ſchließlich ſicher in 3
Min. 30 Sek., während S.=C. 96 und Neptun=Buckau nach
ſcharfem Kampf in totem Rennen als Zweite das Ziel
paſſierten In der Seniorlagenſtafette 4 mal 100 Meter
ging S.=C. 96 in 5 Min. 10 Sek. allein über die Bahn, da
Hellas=Magdeburg nicht antrat. Das Seniorſpringen
holte ſich Werner (Amateur=Deſſau) mit der Platzziffer 5
vor Balcke (Männer=T.=V.=Magdeburg), während das
Kürſpringen an Oberheu (S.=C 96) mit der Platzziffer 6
fiel. In der Junior=Lagenſtafette 4 mal 50 Meter feierte

Magdeburg 96 einen ſicheren Sieg in 2:35,6 gegen Hellas=
Magdeburg, während in der Seniorſtafette 3 mal 100 Meter
Hellas=Magdeburg in 3 Min. 33,2 Sek, gewann.
sr. Fußball. Fußballſpiele im Reiche. Der
Fußballſtädtekampf Hamburg-Leipzig gelangte in Ham=
burg
zur Entſcheidung und endete unentſchieden 111. In
Stuttgart ſchlug die engliſche Berufsſpielermannſchaft
Tottenham=Hotſpur mit 1:0 die Stuttgarter Städtemann=
ſchaft
. In Fürth erfocht der Fußballklub Internationale=
Mailand mit 3:2 über die Erſatz=Liga=Mannſchaft von
Spielvereinigung Fürth einen knappen Sieg.
sr. Schach. Dr. Lasker, Sieger im Peters=
burger
Schachturnier. Das Großmeiſter= Schach=
turnier
in St. Petersburg hat mit dem Siege des deut=
ſchen
Weltmeiſters Lasker geendet, der den jungen Kubaner
Capablanca knapp mit einem halben Zähler ſchlagen
konnte. In ſeinem letzten Spiel hatte der Deutſche den
Amerikaner Marſhall zum Gegner. Erſt nach vierſtün=
digem
, hartnäckigem Kampfe konnte er dieſen beſiegen.
Capablanca hatte als letzten Gegner den Ruſſen Alechin,
mit dem er leichter fertig wurde, denn er konnte ihn ſchon
im 41. Zuge matt ſetzen. Die Plazierung der Spieler iſt
folgende: 1. Dr. E. Lasker=Berlin 13½ Zähler; 2. Capa=
blanca
=Kuba 13 Zähler; 3. Alechin=Rußland 10 Zähler;
4. Dr. Tarraſch=Nürnberg 8½ Zähler; 5. Marſhall= Eng=
land
8 Zähler.
sr. Lawn=Tennis. Internationales Lawn=
Tennis=Turnier im Grunewald. Das Lawn=
Tennis Interclub=Match Paris-Berlin brachte auch am
Samstag dem Lawn=Tennis=Turnierklub Berlin ſchöne Er=
folge
. Sämtliche vier Einzelſpiele wurden eine Beute der
Berliner, dagegen mußten ſich Logie=Bergmann vor dem
vortrefflichen Paar Dunlop=Canet beugen, das mit 775,
3:6, 6:4, 6:3 die Oberhand behielt. Eingeleitet wurden die
Kämpfe des dritten Tages mit dem Treffen Rahe=Poulin,
das Rahe mit 6:4, 6:0 leicht gewann. Einen ſchweren
Gegner fand H. Kleinſchroth in Gault, der erſt nach hart=
näckigem
Kampfe mit 4:6, 517 unterlag. Mit beſonderer
Spannung ſah man der Begegnung des Auſtraliers Dun=
lop
im Einzelſpiel mit Rahe entgegen. Im erſten Satz
war Dunlop vortrefflich, ſiel dann aber ganz ab. Mit 9:7,
6.2 ſchlug Rahe ſeinen Gegner aus dem Felde. Das
vierte Einzelſpiel gewann Uhl mit 644, 6:2 leicht gegen
Manſet. Von den bisher zum Austrag gelangten Spielen
hat Berlin 13 Einzelſpiele und 2 Doppelſpiele gewonnen,
während die Pariſer ein Einzelſpiel und drei Doppelſpiele
auf ihr Konto brachten.

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