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177. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer har 18 Seiten.
Das Wichtigſte som Tage.
Prinz Heinrich von Preußen iſt geſtern
nach=
mittag hier eingetroffen.
Der Reichstag beriet geſtern nach Erledigung kleinerer
Etats und Vorlagen den Etat des auswärtigen Amtes.
Staatsſekretär des Auswärtigen v. Jagow legte die
Auffaſſung der deutſchen Regierung über den
gegen=
wärtigen Stand der Internationalen Politik dar.
Der Reichstag hat den Geſetzentwurf betr.
Ver=
längerung des Handelsabkommens mit
der Türkei in erſter und zweiter Leſung
ange=
nommen.
Geſtern vormittag wurde in Stuttgart die
Aus=
ſtellung fürGeſundheitspflege in Gegenwart
des Königs eröffnet.
Siehe auch Letzte Nachrichten.
Ulſter und das engliſche
Oiinierrorpe,
* Zum dritten Male innerhalb von drei Jahrzehnten
kämpft Irland den Kampf um Homerule, d. h. um
Selbſt=
verwaltung und ein eigenes Parlament in Dublin. Was
der liberalen Partei, auf deren Programm dieſe Vorlage
ſtets geſtanden hat, 1886 und 1893 nicht gelang, ſoll
end=
lich Wirklichkeit werden. Die jetzige Homerule=Vorlage
(die dritte Leſung der Bill ſteht unmittelbar bevor)
des Miniſteriums Asquith iſt bereits in zwei
aufeinander=
folgenden Parlamentsſeſſionen im Unterhauſe
durchge=
gangen, vom konſervativen Oberhaus aber jedesmal
ab=
gelehnt worden. Auch in der diesjährigen Seſſion hat die
Vorlage zwei Leſungen erfolgreich paſſiert. Geht ſie zum
dritten Male durch, ſo wird ſie nach den Beſtimmungen
der engliſchen Verfaſſung auch gegen den Willen des
Ober=
hauſes Geſetz.
Gegen die Einführung der
Selbſtver=
waltung in Irland iſt in Ulſter, der
nörd=
lichſten iriſchen Provinz, ein heftiger Widerſtand
ent=
brannt. Die Bewohner dieſer Provinz ſind zum
überwie=
genden Teil Proteſtanten und befürchten, in einem iriſchen
Parlament von der katholiſchen Mehrheit der übrigen
Provinzen politiſch vergewaltigt zu werden. Da ſie
fer=
ner im Verhältnis zu den anderen Provinzen Irlands
ſſehr vermögend ſind, befürchten ſie, unter „Homerule für
Irland” noch mehr Steuern zahlen zu müſſen. Sie haben
ſſich daher ſchon ſeit etwa zwei Jahren militäriſch
organi=
ſiert und erklärt, daß ſie jeden Verſuch, Ulſter
Home=
rule aufzuzwingen, mit Waffengewalt entgegentreten
wür=
den. Unter Führung des Rechtsanwalts Sir Cdward
Carſon und zahlreicher verabſchiedeter Offiziere wurde
eine Freiwilligen=Armee von angeblich über 100 000 Mann
gebildet, ſoweit als möglich mit Waffen verſehen und
mi=
litäriſch einererziert.
Die liberale Regierung ſah in allen dieſen
Vorbe=
reitungen anſcheinend zunächſt nur einen groß angelegten
„Bluff”. Abgeſehen davon, daß ſie vor einigen Monaten
ein Waffeneinfuhrverbot für Ulſter erließ, traf ſie keine
Gegenmaßregeln. Erſt als mit der in Ausſicht ſtehenden
Entſcheidung der Ausbruch von Unruhen zu befürchten
twar, wurden Ende März die Truppen in Ulſter durch
kleine Abteilungen aus den anderen Provinzen verſtärkt,
um Waffendepots und andere militäriſch wichtige Gebäude
zu ſchützen. Andere Truppen wurden zum Abtransport
bereitgehalten. Dieſe militäriſchen Vorſichtsmaßregeln
gaben den Anlaß zu dem „Offizierſtreik” von Cürragh
(Truppenlager in Irland, ſüdweſtlich Dublin). Sein
Verlauf ſoll, ſoweit er ſich aus Zeitungsnachrichten und
den von der engliſchen Regierung veröffentlichten
Akten=
ſſtücken erſehen läßt, hier in Kürze wiedergegeben werden.
Der kommandierende General in Irland,
General=
leutnant Paget, hatte anſcheinend bereits vor längerer
Zeit befürchtet, daß im Falle einer Verwendung von
Truppen in Ulſter Schwierigkeiten im Offizierkorps
ent=
ſtehen würden. Schon im Februar hatte er daher in einer
pſel bemerkten öffentlichen Rede erklärt, es gäbe für den
Soldaten keine andere Wahl, als zu gehorchen und zu
marſchieren, gleichviel wie er über die Ulſterfrage denke.
Als Ende März die Gefahr des Bürgerkrieges näher
rückte, ſuchte er ſich — wohl um offene
Gehorſamsverwei=
gerungen rechtzeitig zu verhüten — über die Stimmung
in den Offizierkorps zu unterrichten. In welcher Form
dies geſchah, iſt einwandfrei nicht feſtgeſtellt. Jedenfalls
ſtellte es ſich heraus, daß in der zum Abtrausport
bereit=
gehaltenen 3. Kavallerie=Brigade (5. und 16. Ulanen,
* Aus dem „Militär=Wochenblatt”.
4. Huſaren, Standorte: Lager von Curragh und Dublin)
ſehr geringe Neigung herrſchte gegen Ulſter zu
marſchie=
ren. Die darüber erſtattete Meldung veranlaßte das
Kriegsminiſterium zu der Verfügung, daß.
ausgenom=
men die in Ulſter Beheimateten, ſämtliche Offiziere, die
nicht nach dem Norden abgehen wollten, ihre Entlaſſung
einzureichen hätten. Das Ergebnis war, daß von 77
dienſttuenden Offizieren der Brigade 59 ihren Abſchied
erbaten, an ihrer Spitze der Brigadekommandeur,
General=
major Gough. Das Kriegsminiſterium, dem dieſer
Aus=
gang augenſcheinlich völlig überraſchend kam, ließ ſich nun
angeſichts des Ernſtes der Lage in Unterhandlungen mit
den ſtreikenden Offizieren ein. General Paget und
Ge=
neralmajor Gough mit ſeinen Regimentskommandeuren
wurden nach London befohlen. Das Ergebnis der
Ver=
handlungen war, daß General Gough ein Schriftſtück
aus=
gehändigt erhielt, in dem ihm die Zuſicherung gegeben
wurde, daß die dritte Kavallerie=Brigabe nur zur
Auf=
rechterhaltung der Ordnung und zur Unterſtützung der
Zivilgewalt in Ulſter verwendet werden ſolle, nicht aber
dazu, politiſchen Wülerſtand zu brechen
oder Ulſter Homerule aufzuzwingen. Das
Schriſtſtück wurde vom Kriegsminiſter, Oberſt Seely, dem
Chef des Generalſtabes, Feldmarſchall Sir John French
(der Generalſtab iſt in England dem Kriegsminiſterium
unterſtellt) und dem Generalleutnant Ewart, einem der
Departementsdirektoren im Kriegsminiſterium,
unter=
zeichnet. General Gough erhielt die Erkaubnis, den
Truppen dieſe Verfügung bekannt zu geben. Sämtliche
Offizlere verhlieben in ihren Dienſtſtellungen.
Die geſchilderten Vorgänge führten zu mehreren
ſtür=
miſchen Parlamentsverhandſungen und heſtigen
Angrif=
fen der konſervativen Oppoſition. Aus den Erklärungen,
die vom Miniſtertiſch abgegeben wurden, aing hervor, daß
das oben in Sperrdruck wiedergegebene Verſprechen vom
Kriegsminiſter ohne Wiſſen ſeiner Miniſterkollegen dem
Schriftſtück an General Gough zugeſetzt worden war. Oberſt
Seelh entſchuldigte ſich wegen dieſer Eigenmächtigkeit und
reichte ſeine Entlaſſung ein. Sie wurde zunächſt
verwei=
gert, dann einige Tage ſpäter aber angenommen. An
Seelys Stelle übernahm der Miniſterpräſident Asquith
ſelbſt proviſoriſch die Leitung des Kriegsminiſteriums.
Das Verhalten der Offiziere der 3. Kavallerie=
Yri=
gade wurde als ein „ehrenvolles Mißverſtändnis”
er=
klärt. Sie hätten bei Einreichung ihres Abſchiedsgeſuches
angenommen, daß ſie zu politiſchen Zwecken in Ulſter
verwendet werden ſollten. Dies ſei indeſſen niemals
be=
abſichtigt geweſen. Ausdrücklich wurde betont, daß offene
Gehorfamsverweigerung nicht vorgekommen ſei.
Auch die Mitunterzeichner des Schriftſtückes, die
Ge=
nerale French und Ewart, reichten ihren Abſchied ein.
Man verſuchte, ſie von ihrem Vorhaben abzubringen und
gleichzeitig General Gough zur Herausgabe des
Schrifr=
ſtücks zu veranlaſſen. Beides war vergeblich. Die
Gene=
rale French und Ewart beharrten auff ihrem Entſchluß.
Eine weitere. Folge der Ereigniſſe von Eurragh iſt ein
Heeresbeſehl, der charakteriſtiſch genug iſt, um in
Ueber=
ſetzung wiedergegeben zu werden:
1. Kein Offizier oder Soldat darf von ſeinen
Vorge=
ſetzten befragt werden, welche Haltung er gegenüber einem
ſpäter zu gebenden Befehl einnehmen wird. 2. Es iſt dem
Oifizier oder Soldaten unterſagt, Zuſicherungen in bezug
auf Beſehle zu verlangen, eu deren Befolgung er
aufge=
fordert werden könnte. 3. Es iſt Pflicht jedes Offiziers
und Soldaten, allen geſetzmäßigen Befehlen zu gehorchen.
die in angemeſſener Weiſe gegeben werden, um das
Staatseigentum zu ſchützen, die Zivilgewalt in
Ausfüh=
rung ihrer Pflichten zu unterſtützen oder um Leben und
Eigentum der Bewohner bei Störung des öffentlichen
Friedens zu ſchützen.
Es iſt hier nicht der Platz, ein Urteil über die
geſchil=
derten Vorkommniſſe abzugeben. Daß ſie für den
Orga=
nismus des Heeres von ſchwerem Nachteil geweſen ſind,
wird auch in England von der Preſſe beider Parteien
an=
erkannt. Man beſütrchtet von den Vorkommniſſen in
Eurragh nicht nur eine bedauerliche Schädigung der
Mannszucht, ſowie Spaltung im Offizierkorps, ſondern
auch eine Herabminderung des Anſehens der Armee im
Auslande, ſowie eine ungünſtige Wirkung in den
Kolo=
nien, beſonders Aegypten und Indien Das Ausſcheiden
des tüchtigen und ſehr beliebten Feldmarſchalls French
iſt gleichfalls ein ſchwerer Schlag für die Armee. Auch
die Arbeiterpartei hat ſich die „Armeekriſe” zunutze
ge=
macht. Sie hat ſich beeilt, darauf hinzuweiſen, daß, wenn
der Offizier ſich weigere, nach Ulſter zu gehen, auch der
Soldat ſich ebenſo weigern könne, im Falle von Aufruhn
oder Streiks gegen Landsleute zu marſchieren.
Zur Bildung eines eigenen Urteils über die jüngſten
Vorgänge in Irland ſei noch folgendes erwähnt:
Die Stellung des engliſchen Offiziers
im Staatsleben iſt von der der Offiziere anderer
Länder ſehr verſchieden. Zwar iſt er äußerlich „IIis
Majesty’s Okkicer” wie etwa der deutſche. Er ſchwört
auch dem König Treue und Gehorſam, aber mit dem
be=
zeichnenden Zuſatz: „according to the lav” (in
Ueber=
einſtimmung mit dem Geſetz). Einem ungeſetzmäßigen
Beſehl zu gehorchen, iſt er nicht verpflichtet. Es würde
ihn auch kein Beſehl ſeiner Vorgeſetzten vor Strafe
ſchützen, wenn er bei Ausführung eines dienſtlichen
Auf=
trages das Geſetz verletzt hat.
Der König von England iſt nur dem Namen nach
Oberhaupt der Armee. Er iſt nicht Kriegsherr, ſondern
nur ihr Ehrenoberſt und hat keine Kommandogewalt. Alle
Heereserlaſſe, wie auch jede Ernennung und Beförderung
von Offizieren, müſſen vom Kriegsminiſter
gegengezeich=
net werden, der ſeinerſeits wieder dem Parlament
ver=
antwortlich iſt. Das Parlament muß auch alljährlich
der Regierung die Erlaubnis erteilen, für das laufende
Jahr ein Heer zu halten. Das engliſche Heer iſt demnach
ein reines Parlamentsheer, der engliſche Offizier,
trotz=
dem er ſich „His Majesty’s Okkicer” nennt, ein
Parla=
mentsoffizier.
Daraus ergibt ſich, daß der engliſche Offizier
politiſchen Einfküſſen ausgeſetzt iſt und in
Zeiten politiſcher Hochſpannung leicht in den Strudel der
Parteileidenſchaft hineingezogen werden kann. Es iſt dies
um ſo eher möglich, als er ebenſo wie der aktive Soldat
das Wahlrecht zum Parlament beſitzt und auch ausübt.
Seiner Parteirichtung nach iſt das Offizierkorps zum
größten Teil konſervativ Der Liberalismus iſt in der
Armee wenig beliebt. weil er dem Sparſamkeitsgrundſatz
huldigt und wenig für die Entwickelung und das
Wohl=
ergehen des Heeres tnt. In der Ulſterſtrage kommt noch
hinzu, daß es dem proteſtantiſchen Offizier widerſtrebt,
gegen Glaubensgenoſſen die Waffen zu erheben zugunſten
einer Regierung, deren politiſcher Gegner er iſt. Alle
dieſe Umſtände miſſen berückſichtigt werden, wenn mar
über die eigenartigen Vorgänge in Irland ein
zutreffen=
des Bild gewinnen will.
Oeſterreich=Ungarn und die
auswätrige Poltitr.
* In dem von dem Marquis Baquehem über den
Voranſchlag des Miniſteriums des
Aeu=
ßern in den Delegationen erſtatteten Bericht heißt es,
daß der Ausſchuß mit Genugtuung feſtſtellte, daß es den
Bemühungen des Miniſters des Aeußern gelang, der
Monarchie die Segnungen des Friedens zu erhalten.
Das Bündnis zwiſchen Oeſterreich=
Un=
garn und dem Deutſchen Reiche, das ſich wenige
Jahre nach ſeiner Begründung durch den Beitritt Italiens
zum Dreibund erweiterte, hat ſich, ſagſt der Bericht, auch
während der Balkankriſen als Schutz und Schirm des
Weltfriedens bewährt. Die häufigen Begegnungen der
beiden Monarchen bezeugen, daß die Allianz zwiſchen dem
Deutſchen Reiche und Oeſterreich=Ungarn auch von den
innigſten perſönlichen Beziehungen der Herrſcher getragen
iſt. Die Begegnung von Abbazia wurde von der
öfſent=
lichen Meinung Oeſterreich=Ungarns und Italiens
ſym=
pathiſch begrüßt. Durch die Votſchaften der beiden
Mi=
niſter des Aeußern in Abbazia an den deutſchen
Reichs=
kanzler wurde Deutſchland gleichſam zum Zeugen dafür
angerufen, daß Wien und Rom miteinander einig ſind,
und es wird dadurch das Feſthalten an der gegenſeitigen
Richtlinie, von der das Communiqué aus Abbazia ſprach,
bekräftigt. Die vollommene Harmonie, die ſomit dem
Dreibund in ſeinen friedlichen Beſtrebungen
voran=
gegangen iſt und noch vorangehe, berechtige zu der
Hoff=
nung auf eine Regelung aller ſchwebenden
Orientange=
legenheiten. Wenn der Konflikt im Epirus beendigt iſt,
wird erſt die Balkankriſe erledigt ſein. Das
Einverneh=
men der Dreibundmächte hat dann wiederum zur
Erhal=
tung des Friedens weſentlich beigetragen.
Manche Intereſſengegenſätze, welche die Monarchie
von Rußland irennten. beſtänden nicht mehr. Die
Völker hätten ein großes Ruhebedürfnis. Europa könnte
ſich der Pflege des Wohlſtandes hingeben, wenn nicht
manches die Sorgen aufſcheuchte. Dennoch habe man
nicht die Empfindung einer nahen Gefahr. Aber der
Ein=
druck bleibt, erklärt Baguehem weiter daß Rußland
ſei=
nen diplomatiſchen Einfluß durch militäriſche
Vorkehrun=
gen unterſtützen will, daß es das geräuſchvolle Auftreten
braucht, um für die Reizbarkeit im Innern ein Ventir
nach außen zu öffnen. Nach amtlichen Mitteilungen ſteht
man allerdings an maßgebenden Petersburger Stellen
den kriegeriſchen Aeußerungen der Preſſe fern, aber ich
ſpreche ihnen jede Berechtigung ab.
Bezüglich der wirtſchaftlichen Fragen führt der
Be=
richt aus, daß nach den Erklärungen der deutſchen
Reichs=
regierung Deutſchland nicht die Abſicht hat, ſeine
Tarifverträge zu kündigen. Wenn die anderen
Staaten dies aber tun, werde Deutſchland ſeine
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen verteidigen. Deutſchland iſt der
Meinung, daß es bei ſeinen Tariſverträgen gut abſchnitt,
eine große Enttäuſchung dabei nicht erlebt habe und daß
ſich etwas Beſſeres nicht leicht werde erzielen laſſen. Die
Stellungnahme der deutſchen Regierung in der Frage der
Erneuerung der Handelsverträge iſt
ange=
ſichts des enormen Aufſchwunges der deutſchen Erzeugung
und des Handels unter dem gegenwärtigen Zollregime
und angeſichts des beiſpielloſen techniſchen und
induſtriel=
len Fortſchritts erklärlich. Deutſchland möchte gern
vermeiden, ſich auf handelspolitiſche
Ex=
perimente einzulaſſen. Für uns wäre eine
ein=
fache Verlängerung unſeres Handelsvertrages mit dem
Heutſchen Reiche mit Rückſicht auf die Verſchiebungen,
die ſich in dem Handelsverkehr mit Deutſchland bei
ein=
zeinen Induſtriezweigen ergaben, nicht annehmbar. Eine
Reihe der Induſtrien leidet ſchwer unter der
Unzuläng=
lichkeit des Schutzolles. Bei der gewaltigen Steigerung
der Leiſtungsfähigſeit der deutſchen Undernehmungen,
heißt es am Schluß, können unſere Betriebe mit ihnen
nicht gleichen Schritt halten und begegnen der mächtigen
deutſchen Konkurrenz. Jedoch iſt ein großer Teil der
Be=
ſtimmungen unſeres Handelsvertrages nichſt
abänderungs=
bedürftig. Daher dürfte es ſich ſeinerzeit empfehlen, den
Vertrag nicht zu kündigen, ſondern einen Zuſatzvertrag zu
vereinboren.
Deutſches Reich.
— Reichstagserſatzwahl. Heute findet im
Wahlkreiſe Stendal=Oſterburg eine Reichstagserſatzwahl
ſtatt, nachdem die Wahl des bisherigen konſervativen
Ab=
geordneten Hoeſch für ungültig erklärt worden iſt. Die
Konſervative Partei, die von jeher bis zum Jahre 1907
im Beſitze des Mandats war, ſtützt ſich auf die
Wähler=
maſſen in den meiſten Landorten, in denen es üblich iſt,
geſchloſſen für den konſervativen Kandidaten zu ſtimmen.
Die Nationalliberale Partei hat den Wahlkreis von 1907
bis 1911 vertreten. Im Jahre 1912 erhielt die
Konſer=
vative Partei 10512, die Nationalliberale 8620 und die
Sozialdemokratie 7430 Stimmen. In der Stichwahl
ſie=
len die ſozialdemokratiſchen Stimmen zum größeren Teil
auf den konſervativen Kandidaten, Oekonomierat Hoeſch,
während der Nationalliberale Fuhrmann unterlag. Er
hatte vor der Stichwahl beſonderen Wert darauf gelegt,
ſeine unverſöhnliche Gegnerſchaft gegen die
Sozialdemo=
kratie zu betonen. Der konſervative Kandidat erhielt in
der Stichwahl 13 288, der nationalliberale 10995
Stimmen.
Die Beſoldungsnovelle. Zu einer
Einigung in der Frage der Beſoldungsnovelle iſt es im
Reichstag noch nicht gekommen. Die Fraktionen werden
ſich erneut mit der Frage befaſſen, worauf die
Fraktions=
vorſtände wiederum zuſammentreten werden. Die
Aus=
ſichten für ein Kompromiß werden als ſehr ungünſtig
beurteilt. Daß die preußiſche Regierung ihrerſeits die
Novelle zur Beſoldungsordnung im Abgeordnetenhauſe
zurückzuweiſen gedenkt, iſt, wie die Poſt erfährt,
unrich=
tig. Es darf vielmehr als ſicher angenommen werden,
daß die Staatsregierung nach wie vor entſchieden Wert
auf die Verabſchiedung des Geſetzentwurfes legt. Die
freikonſervative Fraktion des Abgeordnetenhauſes hat
den Antrag geſtellt, für den Fall der Nichtverabſchiedung
der Beſoldungsnovelle die Mittel für die
Dienſteinkom=
men=Verbeſſerung den Beamten im Etat für 1914 vom
1. April ab als nichtpenſionsfähige Ausgleichszulage zu
gewähren.
— Die Nationalliberalen. Der
geſchäfts=
führende Ausſchuß der Nationalliberalen Partei hat ſich
bereit erklärt, entſprechend dem Frankfurter Beſchluſſe
des Geſamtvorſtandes des Reichsverbandes der Vereine
der nationalliberalen Jugend in Beſprechungen mit dem
Reichsverbande einzutreten, die auf die Schaffung eines
dauernden Friedens in der Partei abzielen.
— Ein Zündholzmonopol? Der Verein
deutſcher Zündholzfabriken hat bei der Regierung und
dem Reichstage die Verſtaatlichung der Zündholzinduſtrie
angeregt. Er legt dar, daß der Verbrauch an
Zündhöl=
zern infolge der ſtarken Zunahme der ſteuerfreien
Zünd=
holzerſatzmittel erheblich zurückgehe und im nächſten Jahre
noch weiter zurückgehen wird. Unter dieſen Umſtänden
hält die Zündholzinduſtrie den Kampf um ihre Exiſtenz
für ausſichtslos und will deshalb ihre Fabriken dem
Reiche zum Weiterbetriebe überlaſſen.
— Freiherr von Schleinitz, der langjährige
Kommandant unſerer Schutztruppe in Oſtafrika, erläßk
eine Erklärung in der Poſt über ſeinen Rücktritt, in der
es heißt: „Die maßloſen Angriffe der Germania gegen
mich in dem Artikel vom 22. April: „Ein Nachwort zum
Fall Schleinitz” veranlaſſen mich, da das Blatt mir erſt
jetzt vorgelegen hat, auf Grund meiner Aktenkenntnis
sine ira et odio den nackten Tatbeſtand wiederzugeben,
der mich veranlaßt hat, meinen Abſchied zu erbitten,
Jeder vorurteilsfreie Leſer muß dann zu der
Ueber=
zeugung kommen, daß ich lediglich dem Einfluß der
Zen=
trumspartei zum Opfer gefallen bin.”
Ausland.
Italien.
Das Wahlgeſetz. Bei der Weiterberatung des
Etats des Miniſteriums des Innern in der Kammer gab
der Miniſterpräſident Salandra verſchiedenen
Vorred=
nern zu, daß einige Abänderungen des Wahlgeſetzes
an=
gebracht ſein könnten. Im ganzen habe es erfreulich
ge=
wirkt, ſo daß eine große Reform, wie die von einem
Redner vorgeſchlagene Rückkehr zur Liſtenwahl, nach
einer ſo kurzen Erfahrung unangebracht ſei. Bei den
be=
vorſtehenden allgemeinen Wahlen der Verwaltungskörper
werde die Regierung eine Einflußnahme vermeiden.
England.
Die Homerulefrage. In parlamentariſchen
Kreiſen wird erwartet, daß das Unterhaus in der dritten
Leſung die Homerulebill in der nächſten oder in der
über=
nächſten Woche annimmt. Das Geſetz geht dann an das
Oberhaus, das es wahrſcheinlich ablehnt. Dann kann die
Bill auf Grund der Parlamentsakte Geſetz werden. Die
Regierung beabſichtigt indeſſen, einen Geſetzentwurf
ein=
zubringen, der die Zugeſtändniſſe umfaßt, wie ſie bereits
Asquith anbot. Von deſſen Annahme wird es abhängen,
ob es zu einer friedlichen Beilegung kommt.
Balkanſtaaten.
Die ſerbiſchen Offiziere. Die ſerbiſche
Skupſchtina ſetzte die Verhandlung über die
Interpella=
tion wegen der Unzufriedenheit des Offizierskorps fort.
Dreskowitſch (Jungradikal) führte aus: Noch bevor die
Offiziere mit der Regierung unzufrieden geweſen ſind,
war die Unzufriedenheit gegenüber den Ofſizieren
wahr=
nehmbar. Die Regierung machte noch während der
Kriegsereigniſſe die Heeresleitung für die Bulgarien bei
der Belagerung Adrianopels geleiſtete Hilfe, ſowie für
die angeblich geringe Vorſorge gegen den Ueberfall
Bul=
gariens vom 30. Juni und gegen den Einfall der
Alba=
ieſen verantwortlich. In der öffentlichen Meinung
Ser=
biens hat die Regierung einen Feldzug gegen das
Offi=
zierkorps angeſtiftet. Der Redner beantragte eine
Tages=
ordnung, in welcher er die Notwendigkeit der Eintracht
im Heer und die Vorrangſtellung der Zivilgewalt betont.
Miniſterpräſident Paſitſch erwiderte, für die Haltung der
ſerbiſchen Preſſe trage die Regierung keine
Verantwor=
tung, mit dem Offizierkorps beſtand ſtets das beſte
Einvernehmen. Gerade die radikale Partei wandte dem
Heere die größte Fürſorge zu. Nach mehrſtündiger,
teil=
weiſe ſehr erregter Debatte nahm die Skupſchtina die von
dem Interpellanten Jankovic beantragte einfache
Tages=
ordnung mit 77 gegen 50 Stimmen an, worauf die Sitzung
geſchloſſen wurde.
Die internationale
Kontrollkommiſ=
ſion. Die Agenzia Stefani meldet: Die Nachricht der
Neuen Freien Preſſe über Streitigkeiten und Einſtellung
der Arbeiten der internationalen Kommiſſion zur
Feſt=
ſetzung der Grenze Nordalbaniens iſt unrichtig. Es ſind
zwiſchen den Delegierten Meinungsverſchiedenheiten
auf=
getaucht, aber nicht über grundſätzliche Fragen. Es kann
keine Rede davon ſein, daß die Kommiſſion ihre Arbeiten
eingeſtellt hat. Speziell zwiſchen den franzöſiſchen und
den italieniſchen Delegierten haben ſich
Meinungsverſchie=
denheiten ergeben, weil bezüglich der Grenzlinie Koritza=
Lokaj in der Kommiſſion zwei Löſungen vorgeſchlagen
waren. Die Kommiſſion hält es für zweckmäßig, ſich über
dieſen Teil der Grenze endgültig auszuſprechen und wird
in gleicher Weiſe mit ihren Arbeiten fortfahren, indem ſie
es ſich für ſpäter vorbehält, die Art und Weiſe, wie die
beiden Vorſchläge miteinander zu verſöhnen ſind, einer
Prüfung zu unterziehen.
* Die Wormſer Zeitung und die
Natio=
nalliberalen. In einer Preßpolemik heſſiſcher
libe=
raler Blätter gegen die Wormſer Zeitung war behauptet
worden, daß die Wormſer Zeitung kein nationalliberales
Organ mehr ſei, da es von der Partei als ſolches
abge=
lehnt worden ſei. Als Beweis dafür wurde angeführt.
daß in einem der „Bugra” in Leipzig eingeſandten
Ver=
zeichnis nationalliberaler Zeitungen die Wormſer Zeitung
von dem Zentralvorſtand der Nationalliberalen Partei
geſtrichen worden ſei. Die Wormſer Zeitung ſtellte dies
anfangs in Abrede, hat aber dann die Tatſache als richtig
zugeben müſſen.
* London, 14. Mai. Etwa 40 Arbeiter aller
Klaſſen von der London=Brighton=Bahngeſellſchaft
haben geſtern eine Geſellſchaftsreiſe nach
Deu tſchland angetreten, um die Entwicklung des
elek=
triſchen Betriebes in Deutſchland und u. a. die Werke der
A. E.=G. in Berlin kennen zu lernen.
* London, 14. Mai. Geſtern begann in
Sunder=
land unter dem Vorſitz von Dr. Harms die Tagung
der Deutſchen Kirche in Großbritannien,
die alle zwei Jahre ſtattfindet. Etwa 60 Delegierte waren
aus verſchiedenen Teilen des Landes erſchienen, und
ebenſo waren Vertreter aus Deutſchland anweſend. Die
Verſammlung wurde von Vertretungen der
Stadtverwal=
tung ſowie der engliſchen Staatskirche und der engliſchen
freien Kirche begrüßt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Mat
Keine Audienzen. Der Großherzog wird
am Samstag, den 16. d. Mts., weder Audienzen erteilen,
noch Meldungen und Vorträge entgegennehmen.
Charaktererteilung. Der Großherzog hat
dem Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts Schotten
Dr. Philipp Beſt den Charakter als Medizinalrat erteilt.
* Ernannt wurde der Lehramtsreferendar Dr. Joſeph
Hartleb zu Davos (Schweiz) zum Lehramtsaſſeſſor.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Adolf Fuchs zu
Klein=Zimmern, Kreis Dieburg, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Fürfeld, Kreis Alzey.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Lehrer
an der Volksſchule zu Darmſtadt Wilhelm Schäfer I.
auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner
lang=
jährigen treuen Dienſte, vom 16. Mai 1914 an.
* Erledigt ſind: Eine evangeliſche Lehrerſtelle zu
Guntersblum, Kreis Oppenheim. — Eine
evan=
geliſche Lehrerſtelle zu Schornsheim, Kreis
Oppen=
heim. — Eine evangeliſche Lehrerſtelle zu Rodheim
v. d. H., Kreis Friedberg. — Eine evangeliſche
Lehrer=
ſtelle zu Wieſeck, Kreis Gießen. Der Inhaber wird
vorzugsweiſe zur Erteilung des Turnunterrichts
ver=
wendet werden.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 12 vom
14. Mai hat folgenden Inhalt: 1. Verordnung, die
Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadt
Kreuz=
nach zum Erwerb von Gelände für die Bahn Kreuznach
(Landesgrenze) — Sprendlingen — St. Johann betreffend.
2. Bekanntmachung, Aenderung der Poſtordnung vom
20. März 1900 betreffend. 3. Verordnung, die
Aus=
führung des Jagdſtrafgeſetzes, insbeſondere
Anord=
nungen wegen der Hegezeit betreffend. 4.
Bekannt=
machung, die Uebertragung von Bezirkskaſſegeſchäften
an das Großh. Steueramt Pfungſtadt betreffend.
5. Bekanntmachung, die Einteilung der
Beitreibungs=
bezirke betreffend.
Aus der Geſellſchaft. Prinz Heinrich von
Preußen iſt geſtern nachmittag im Automobil hier
ein=
getroffen. — Se. Kgl. Hoheit der Großherzog und
Se. Kgl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen
nahmen geſtern abend an einem Herrenabend teil, den
Kammerherr Freiherr v. Oetinger in der Villa
Karls=
hof aus Anlaß des Prinz=Heinrich=Fluges gab. An dem
Herrenabend nahmen auch mehrere Herren der Geſellſchaft,
die Herren von der Oberleitung, Flieger und
Beobach=
tungsoffiziere teil.
g Provinzialausſchuß. Die Ludwig Gerhardt
Ehefrau zu Offenbach ſucht um Ausſtellung eines
Wander=
gewerbeſcheins nach. Der Ehemann fertigt Korbwaren
an, und da ihm der Wandergewerbeſchein aus geſetzlichen
Gründen nicht erteilt werden kann, ſucht ſeine Frau darum
nach. Sie will mit Schirmen und Korbwaren handeln.
Da ſie erſt 23 Jahre alt iſt, wurde ihr der Schein von
Kreisamt und Kreisausſchuß verſagt. Ihre Klage gegen
den ablehnenden Beſcheid wurde vom Provinzicklausſchuß
abgewieſen. — Johann Friedrich Meßthaler aus
Worms ſucht um Erlaubnis zum Betriebe einer
Gaſtwirt=
ſchaft nach. Die Brauerei will unweit des Brückenkopfes
der Ernſt=Ludwig=Brücke in der Gemarkung Lampertheim,
der Kreuzungsſtelle der Straßen nach Bensheim, Bürſtadt
und Hofheim, ein Haus für dieſe Gaſtwirtſchaft errichten.
Die Bedürfnisfrage wurde vom Gemeinderat
Lampert=
heim verneint, da in Lampertheim bei 10700 Einwohnern
54 Gaſt= und 9 Schankwirtſchaften beſtehen. Der
Kreis=
ausſchuß des Kreiſes Bensheim verſagte daraufhin in
nichtöfſentlicher Sitzung am 23. März die Konzeſſion. Der
Provinzialausſchuß verwarf die von Meßthaler
einge=
legte Berufung. — Die Verhandlung über das Projekt der
Erbauung einer zweiten Schiffahrtsſchleuſe bei
Koſtheim, über das bereits am 2. Mai ausführlich
be=
richtet, wurde fortgeſetzt und nach Anhören der Parteien
eine Augenſcheinseinnahme an Ort und Stelle am 20. Mai,
nachmittags 3¼ Uhr (Zuſammenkunft an der Schleuſe in
Guſtavsburg) beſchloſſen. — Außerdem wurde das Urteil
in Sachen Geſuch der Firma M. Loeb u. Cie. zu
Darm=
ſtadt um Errichtung einer Talgſchmelze verkündet. Der
Firma wurden für den Betrieb einer Talgſchmelze 21
Be=
dingungen auferlegt. Die Koſten des Verfahrens hat die
Firma Loeb zu tragen.
g. Geſchworenen=Ausloſung. Bei der geſtern
erfolg=
ten Ausloſung der Geſchworenen für die zweite
dies=
jährige Tagung des Schwurgerichts der Provinz
Starken=
burg, die am 8. Juni beginnt, wurden folgende Herren
ausgeloſt: Betriebsleiter Heinrich Schalk=Guſtavsburg;
Bäckermeiſter Heinrich Wolf IV in Groß=Gerau; Sattler
Johann Kern in Offenbach; Privatier Dr. Adolf Wel=
Die Todesfliege von Uganda.
(* Ein engliſcher Reiſender, der in dieſen Tagen von
einem Zug durch Uganda nach Nairobi zurückgekehrt iſt
und Gelegenheit gehabt hat, auch die weniger bekannten
Diſtrikte jener oſtafrikaniſchen Regionen aus eigener
An=
ſchauung kennen zu lernen, gibt in einem Bericht eine
in=
tereſſante Schilderung ſeiner Eindrücke von den
Fort=
ſchritten der Schlafkrankheit und dem Kampfe
gegen dieſe furchtbare Seuche, die weite Länderſtrecken
Oſtafrikas zu entvölkern droht. Allein in Britiſch=
Oſt=
afrika, das ſehr dünn bevölkert iſt, hat die Schlafkrankheit
in weniger als 15 Jahren über eine viertel Million Opfer
unter der ſchwarzen Bevölkerung gefordert. Nur wer mit
eigenen Augen die von der Seuche betroffenen Gebiete
kennen lernte, vermag ſich über die furchtbare Tragweite
und den menſchlichen Jammer Rechenſchaft zu geben, die
mit dem Vordringen der Krankheit in das öſtliche und
nördliche Afrika über die wehrloſe Menſchheit
hereinge=
brochen iſt. „Die Ironie der traurigen Situation”, ſo
be=
richtet der Reiſende, „liegt in der Tatſache daß die
Ein=
geborenen, von deren intelligenten Mitarbeit bei allen
Schutzmaßnhmen die Einſchränkung der Gefahr abhängig
iſt, nicht nur mit Mißtrauen die ſcheinbare Selbſtloſigkeit
betrachten, mit der die Weißen die Negerbevölkerung vor
der Seuche zu ſchützen ſuchen, nein, noch mehr: die
Schwar=
zen betrachten das Eindringen der Seuche in ihr Land
geradezu als das Werk der Europäer. Und da die
Schlaf=
krankheit auf den von Europäern eröffneten Handelswegen
aus dem belgiſchen Kongogebiete eingeſchleppt worden iſt,
bezw. den Handelswegen folgend, vordrang, liegt in der
Auffaſſung der Schwarzen ſogar ſcheinbar eine halbe
Wahrheit, die den Negern zu erklären und verſtändlich zu
machen unmöglich iſt.”
Die wahren Schuldigen ſind bekanntlich eine Gruppe
gefährlicher Stechfliegen, deren Lebensgewohnheit
und Fortpflanzung ſeit langem die Forſchung beſchäftigen.
Die Tſetſe=Fliegen vollbringen unermüdlich ihr
tödliches Werk der Weitergabe der Paraſiten, der
Try=
panoſomen, und alle bisher verſuchten Mittel, die
Para=
ſiten abzutöten, ſind fruchtlos geblieben. Die Tſetſe=Fliege
hat dabei nur allzu wenig natürliche Feinde; nur die
Drachen=Fliege, die auf die Tſetſe=Fliege Jagd macht,
be=
ſitzt die nötige Flugſchnelligkeit, das unheilbringende
In=
ſekt erhaſchen zu können. Auf den Seſſe=Inſeln im
Vik=
toria=Nyanza=See arbeitet gegenwärtig ein Naturforſcher
in der Stille daran, neues Licht in die geheimnisvolle
Le=
bensweiſe der Tſetſe=Fliege zu bringen. Er hat dabei
auch Beobachtungen über die natürlichen Feinde des
In=
ſektes angeſtellt und iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß
von den Vögeln des Landes nur ein einziger imſtande iſt,
die Tſetſe=Fliege in der Luft zu fangen: der Bienenfreſſer,
Meropes supereiliosus. Aber dieſer Vogel iſt zugleich
der Feind und der Freund der Tſetſe=Fliege, denn er jagt
nicht ſie allein, ſondern auch die Drachen=Fliege Cacergates,
die der Tſetſe=Fliege nachſtellt. Da die ärztliche
Wiſſen=
ſchaft noch immer außerſtande iſt, ein wickſames Mittel
zur Bekämpfung der Schlafkrankheit zu liefern, müſſen ſich
die Bemühungen der Behörden auf die Abholzung des
allen größeren Anſiedelungen benachbarten Buſchwerkes
beſchränken. In engen örtlichen Grenzen wird damit
manche Erleichterung geſchaffen, aber die allgemeine
Ver=
breitung der Seuche iſt naturgemäß mit ſo beſcheidenen
Mitteln nicht aufzuhalten. Bei allen Bemühungen bleiben
die Europäer, wie bereits geſagt, auf die Mitarbeit der
Eingeborenen und insbeſondere der intelligenteren
Häupt=
linge angewieſen. Und hieran fehlt es nur allzu ſehr.
Es iſt unglücklicherweiſe außerordentlich ſchwierig, die
Schwarzen davon zu überzeugen, daß zwiſchen der Tſetſe=
Fliege und der Schlafkrankheit ein Zuſammenhang
be=
ſteht; denn die Eingeborenen kannten dieſe Fliege längſt,
bevor die Schlafkrankheit ihren Einzug in das Land hielt.
Dazu kommt, daß die Abholzung und Freilegung des
Buſchwerkes eine koſtſpielige und ſchwierige Arbeit iſt;
und langwierige Arbeiten gehören nicht zu den
Leiden=
ſchaften der Neger.
Feuilleton.
* Aus Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. Das große
Feſtkonzert in Bad Nauheim zum Beſten der
Wohlfahrtsanſtalten für Muſiker unter Leitung von Felix
von Weingartner und unter Mitwirkung des
Konzert=
meiſters Profeſſor Guſtav Havemann=Leipzig mit den
Mit=
gliedern der Darmſtädter Hofkapelle und der Bad
Nau=
heimer Kurkapelle — im Orcheſter 100 Mann — geſtaltete
ſich zu einer Ovation ſeitens der Zuhörer für Dirigenten
und Künſtler. Das Programm war auserwählt. Auf
Webers Freiſchütz=Ouvertüre folgte das von Profeſſor
Havemann mit feinſinnigem Empfinden vorgetragene
Violin=Konzert in G=dur, Opus 52 von Weingartner.
Den Schluß machte Beethovens Eroika. Weingartners
ſouveräne Art, den Stab zu führen und die volle Hingabe
des großen Muſikkörpers an die künſtleriſchen Aufgaben
er=
zielten nach jedem Vortrag lebhaften Applaus des
voll=
beſetzten Hauſes. — Die Rechts= und Staatswiſſenſchaftliche
Fakultät der Univerſität Breslau hat den
volks=
wirtſchaftlichen Doktortitel Dr rer pol, geſchaffen.
Von den Bewerbern wird ein dreijähriges juriſtiſches und
nationalökonomiſches Studium ſowie eine
volkswirtſchaft=
liche Abhandlung gefordert. — Zur Aufführung der
„Joſephs=Legende” in Paris wird gemeldet:
Richard Strauß erklärt ſich für ſehr befriedigt
ler in Darmſtadt; Landwirt Jakob Wilhelm Nold in
Wolfskehlen; Landwirt Adam Falter in Unter=
Schar=
bach: Oberleutnant a. D. Chemnitz Sturt in
Darm=
ſtadt; Privatier Peter Eidenmüller in Darmſtadt;
Kaufmann Wilhelm Jakob Schmahl in Beerfelden;
Zimmermeiſter Adam Dietz II. in Kelſterbach;
Rent=
meiſter Friedrich Küſter in Langen; Kaufmann Alwin
Nietſche in Lampertheim: Dachdecker Karl Heinrich
Müller in Darmſtadt; Brauereibeſitzer Heinrich Heil
in Reichelsheim; Kaufmann Theodor Schwab in
Darm=
ſtadt; Zimmermann Adam Denſer I. in Erzhauſen;
Vize=Admiral Hugo Weſtphal in Traiſa; Bankdirektor
Ludwig Habicht in Darmſtadt; Alexander Walich II.,
Buchhalter in Offenbach; Wertmeiſter Johannes Haas
in Egelsbach; Bureaugehilfe Friedrich Rauch VII. in
Ginsheim; Geſchäftsinhaber Ferdinand Hitz in
Offen=
hach; Rentner Karl Ludwig Vietor in Auerbach;
Fa=
brikant Adolf Gernand in Hirſchhorn; Metzger Peter
Art in Neuſtadt i. O.; Bauunternehmer Valentin
Hof=
mann XlV. in Griesheim; Fabrikant Joh. Jakob
Rein II. in Steinbach; Metzgermeiſter Georg Joſt I. in
Offenthal; Bürgermeiſter Jakob Geibel II. in Nieder=
Beerbach; Landwirt Peter Hübner in Reichenbach.
-g. Kriegsgericht. Zu einem leichtſinnigen Streich
hatten ſich die bei der hieſigen Fliegerabteilung dienenden
Drewes und Schupp durch eine
Urlaubsüberſchrei=
tung verleiten laſſen. D. hatte Urlaub nach Frankfurt
er=
halten und dieſen um ¾ Stunde überſchritten. Er
ver=
anlaßte nun ſeinen Freund den Angeklagten Schupp, der
Paroleſchreiber war, den Urlaubspaß zu fälſchen. Das
Bericht verurteilte D zu 1 Woche und Schupp zu 3.
Tagen Gefängnis Da ſich die Angeklagten bisher
im Dienſt einwandfrei geführt haben ſollen ſie die Strafe
als Mittelarreſt verbüßen. — Der im Herbſt beim
Ar=
tillerie=Regiment Nr. 25 als Kanonier eingetretene Karl
Stein aus Mainz=Kaſtel hatte an einem Sonntag mit
einem alten Kameraden eine Bierreiſe gemacht. Als er
am Abend in betrunkenem Zuſtand auf ſeine Stube kam,
forderte ihn der Stubengefreite auf, ins Bett zu gehen.
In ſeiner Trunkenheit gab ihm Stein eine freche Antwort.
Im Aerger darüber gab ihm der Gefreite eine Ohrfeige,
die Stein ſchlagfertig erwiderte. Er hatte ſich nun wegen
Achtungsverletzung, Ungehorſam und Beharren im
Unge=
horſam zu verantworten, worauf als Mindeſtſtrafe 1 Jahr
Gefängnis ſteht. Das Gericht kam jedoch zu der
Ueber=
zeugung, daß ſich der Angeklagte nicht bewußt war, daß
er einem Vorgeſetzten gegenüberſtand und ſprach
deshalb den Angeklagten frei. — Der Trainreiter
Heinrich Urſtadt vom Trainbataillon Nr. 18 hat
wie=
derholt die Spinde ſeiner Kameraden geöffnet, angeblich
aus Freude am Schranköffnen ſelbſt. Doch hat er dabei
auch zwei Uhren an ſich genommen, wovon die eine
ver=
ſchwunden iſt, während die andere bei ihm vorgefunden
wurde. Aus dieſem Verhalten ging hervor, daß er auch
einen beſtimmten Zweck mit ſeiner Leidenſchaft verband.
Es kam nun die juriſtiſche Frage, ob die Diebſtähle, die
er beging, als einfache oder qualifizierte zu beurteilen
ind. Durch die Demonſtration des Angeklagten, der mit
einem Handgriff die Spinde öffnete, kam das Gericht zu
der Ueberzeugung, daß nur einfacher Diebſtahl vorliegt
und erkannte auf 4 Wochen ſtrengen Arreſt und
Verſetzung in die 2. Klaſſe des Soldatenſtandes.
— Vom Hoftheater. Heute wird der Hauptmann=
Zyklus mit der erſten Wiederholung von „Hanneles
Himmelfahrt” fortgeſetzt. Am Samstag iſt wegen
der letzten Proben zum Weingartner=Feſtabend
ge=
ſchloſſen. Die Uraufführung von Weingartners Oper
„Kain und Abel” am Sonntag beginnt pünktlich
6½ Uhr; es wird beſonders darauf hingewieſen, daß zu
ſpät kommenden Beſuchern der Eintritt in den
Zu=
ſchauerraum nicht geſtattet werden kann. Das
ein=
aktige Werk, daß muſikaliſch von Weingartner ſelbſt,
ſzeniſch von Regiſſeur Nowack geleitet wird, iſt in
den Hauptpartien mit Lucile von Weingartner=Marcel,
Anna Jacobs, Robert Perkins, Hans Bertram und
Auguſt Globerger beſetzt. Den Abend ſchließt die
Wiedergabe der 3. Sinfonie von Weingartner, bei
der das Orcheſter wie bei den Hofmuſik=Konzerten auf
der Bühne aufgeſtellt iſt.
* Sammlungen für das Deutſche Rote Kreuz.
Die Liſte über den Ertrag der Sammelbüchſen der
Helferinnen des 1. Bezirks liegt von heute ab bis zum
21. Mai zur Einſicht der Helferinnen,
Ausſchußmit=
glieder und Intereſſenten bei der Papierhandlung
Simon, Grafenſtraße 15, offen. Der Ausſchuß
des 1. Bezirks verfehlt nicht, allen Helferinnen für die
liebenswürdige nnd überaus eifrige Mitarbeit auch an
dieſer Stelle beſtens zu danken.
D Vom Arbeitsamt. Am Dienstag haben die Herren
Miniſterialrat Schliephake, Oberregierungsrat Gräf und
Regierungsrat Pfeiffer von der Abteilung für
Landwirt=
ſchaft, Handel und Gewerbe (Großh. Miniſterium des
Innern), unter Führung des Herrn Bürgermeiſters
Muel=
ler, die Dienſträume des Arbeitsamts im ſtädtiſchen Hauſe
Waldſtraße 19 beſichtigt. Die Herren bekundeten großes
Intereſſe für die Organiſation des öffentlichen
Arbeits=
nachweiſes in Darmſtadt und in der Provinz Starkenburg
und ließen ſich über den Dienſtbetrieb im allgemeinen
Bericht erſtatten; ſie ſprachen ſich über die nunmehr durch=
geführte Neuregelung der Arbeitsvermittelung
anerken=
nend aus. Intereſſant iſt, daß das Arbeitsamt, trotz der
in manchen Branchen immer noch ruhigen Geſchäftslage,
im Monat April 420 Stellen beſetzt hat. Es waren in der
männlichen Abteilung mit ihren Nebenſtellen 568
Stellen=
ſuchende und 456 offene Stellen und in der weiblichen
Ab=
teilung 411 Stellenſuchende und 521 offene Stellen
vorge=
merkt. Es iſt wünſchenswert, daß Arbeitgeber und
Ar=
beitnehmer noch mehr als bisher dazu übergehen, die
Ein=
richtung zu benützen; darin werden ſich die vorhandenen
Arbeitsgelegenheiten und Arbeitskräfte möglichſt raſch
und in einer für beide Teile gleich vorteilhaften Weiſe
aus=
gleichen laſſen. Die Geſchäftsſtelle iſt unter Nr. 371 an
das Fernſprechnetz angeſchloſſen.
C Der ſprechende Film. Ediſons ſprechender Film,
der bereits vor einigen Monaten ein ſehr erfolgreiches
Gaſtſpiel im Uniontheater gegeben hat, das nur
da=
durch beeinträchtigt wurde, daß der Film — engliſch ſprach,
hat jetzt auch deutſch gelernt, d. h., es ſind jetzt die erſten
Aufnahmen in deutſcher Sprache herausgekommen,
die ſeit geſtern für kurze Zeit im Uniontheater zur
Vor=
führung gelangen. Ueber die Bedeutung der ſenſationellen
Erfindung Ediſons haben wir ſeinerzeit bei der erſten
Vorführung näheres gebracht. Auch die neuen Aufnahmen
dieſer modernſten Kinoerrungenſchaft ſind ſehr intereſſant.
In der Szene aus „Auerbachs Keller” (Fauſt) wird
zum erſten Male überhaupt ein ſprechender Film
vor=
geführt, die bisherigen waren ſingende oder muſizierende
Aufnahmen. Die bekannte derbhumoriſtiſche Szene aus
Auerbachs Keller iſt übrigens ganz vorzüglich geſpielt und
wirkt ſo doppelt intereſſant. In einem Auszug aus dem
3. Akt der „Zauberflöte” wirkt beſonders das liebliche
Glockenſpiel ſehr anziehend. Ganz ausgezeichnet aber
kommen ſprachtechniſch die Rundgeſänge und
Kommers=
lieder heraus, die auf einer fidelen Studentenkneipe
geſun=
gen werden. Dann bringt das Programm noch ein „
Ge=
ſtörtes Stelldichein” und reizvolle Szenen aus „Hoffmanns
Erzählungen” ſowie humoriſtiſche Einlagen in engliſcher
Sprache. Es iſt anzunehmen, daß auch dieſe erſten
deut=
ſchen Kinetophonvorführungen, die wiederum einen Schritt
weiter bedeuten in der Entwicklung desKinemathographen
dem Uniontheater eine Reihe ausverkaufter Häuſer
brin=
gen, denn das Intereſſe am Kino ſteigt immer noch.
* Nationalliberale Partei. Die Partei ſchließt ihre
Winterarbeit ab mit der angekündigten großen
öffent=
lichen Verſammlung am Samstag, den 16. Mai,
abends 8½ Uhr, im „Kaiſerſaal”. Herr
Oberverwaltungs=
gerichtsrat Schiffer, Mitglied des Reichstages und des
Preußiſchen Abgeordnetenhauſes, wird über die
poli=
tiſche Lage ſprechen. Die Wahlkreisorganiſation der
Partei hat in dieſem Winter eine außerordentlich
erfreu=
liche und erfolgreiche Arbeit geleiſtet. Es ſind neue Vereine
entſtanden, die ſich in überraſchend ſchneller und kräftiger
Entwicklung befinden. In Darmſtadt konnte der Partei
eine ſehr große Zahl neuer Mitglieder zugeführt werden,
obwohl gerade dieſen Winter an die Opferfreudigkeit der
Parteifreunde hohe Anſprüche geſtellt werden mußten. Daß
die Partei nun noch einen der erſten Führer der
National=
liberalen im Reiche und in Preußen hier als Helfer
be=
grüßen kann, gereicht ihr zu beſonderer Genugtuung und
beweiſt, mit welchem Intereſſe man an der Zentrale der
Partei die Entwicklung der hieſigen Organiſation verfolgt.
Die Rede Schiffers wird von hohem politiſchen Intereſſe
ſein und vorausſichtlich über die Stellung der
National=
liberalen zu anderen Parteien ſehr intereſſante und wichtige
Darlegungen bringen.
* Odenwald=Klub. Am Sonntag, den 17. Mai, ruft
der Odenwald=Klub ſeine Getreuen zur
Hauptver=
ſammlung nach dem ſchönen Bensheim an der
Bergſtraße. Die Ortsgruppe Darmſtadt wird ſicher in
großer Zahl dem Rufe folgen; iſt es doch der einzige Tag
an dem es den Klubiſten geſtattet iſt, auch Frau und
Töch=
ter mit auf die frohe Wanderſchaft zu nehmen. Mit dem
Zuge 6.13 Uhr morgens vom Hauptbahnhof, 6.18 Uhr
mor=
gens vom Südbahnhof, werden die Mitglieder, Gäſte,
Freunde und Freundinnen der Ortsgruppe bis
Zwingen=
berg a. d. B. fahren. Hier beginnt die Wanderung, die
den Damen zulieb, auf die Hälfte der ſonſt üblichen
Zeit=
dauer reſp. Stundenzahl abgekürzt wird. Ueber die „Not
Gottes” geht’s zum „Auerbacher Schloß”, daſelbſt kann
ein kleiner Imbiß eingenommen werden und nach
ein=
ſtündiger Raſt wird der Weg durch das Hochſtätter Tal
und Fürſtenlager nach dem Kirchberg eingeſchlagen wer
den. Auf dem Kirchberg wird von der Ortsgruppe
Bens=
heim ein Konzert veranſtaltet, ſo daß den Darmſtädtern
gleich bei der Ankunft ein muſikaliſcher Genuß in Ausſicht
ſteht. Mit den Klubgenoſſen der anweſenden Ortsgruppen
wird dann gegen 12 Uhr der Abmarſch nach Bensheim
an=
getreten werden, um der Hauptverſammlung beiwohnen
zu können. Nach Beendigung findet im „Deutſchen Haus”
gemeinſchaftliches Eſſen ſtatt, ſoweit der Platz vorhanden
iſt. Es empfiehlt ſich daher, beizeiten ſich eine Tiſchkarte
à 2 Mark zu erſtehen, da ohne dieſe der Eintritt überhaupt
nicht geſtattet iſt. Wer ſich nicht an dem Eſſen beteiligen
will, findet ja überall auch anderwärts ſicher gaſtliche
Auf=
nahme. Für die vielen feſtlichen Veranſtaltungen, die am
Nachmittag ſtattfinden, gilt als Einlaßkarte ein
Feſt=
abzeichen, das zum Preiſe von 30 Pfg. bei Herrn Berg=
mann, Wilhelminenſtraße 19, und bei den Führern zu
haben iſt. Alſo „Friſch auf” zur frohen Wanderung!
* Muſikverein. Am Sonntag, den 24. Mai, wird der
Muſikverein ſeinen alljährlichen Familienausflug für
aktive und inaktive Mitglieder machen. Das Endziel iſt
Auerbach. Bei gutem Wetter iſt von Jugenheim ein
Spaziergang über den prächtigen Herrnweg nach dem
Auerbacher Schloß vorgeſehen. Dort wird ein „
Maifeſt=
ſpiel” zur Aufführung kommen. Der Text dieſes überaus
ſinnigen Singſpiels rührt von dem rühmlichſt bekannten
Hausdichter des Vereins, Herrn Dr. Büchner, her. Die
Kompoſitionen ſtammen von dem Altmeiſter Mangold
und aus Willem de Haans Meiſterhand. Es wird der
ganze Chor daran teilnehmen. Die Solopartien ſind
gleichfalls von Mitgliedern aus dem aktiven Chor beſetzt.
Die Einſtudierung hat Herr de Haan übernommen, ihm
ſteht Herr Dr. Büchner zur Seite. Falls das Spiel, wie
beabſichtigt, im Freien zur Aufführung kommen wird, ſo
wird ſein poetiſcher Inhalt ganz erſchöpft werden können.
Jedenfalls erwartet der Verein mit Rückſicht auf die Mühe,
der ſich die aktiven Mitglieder bei der Einſtudierung
unter=
ziehen, daß nicht nur der aktive Chor ſondern auch die
inaktiven Mitglieder des Vereins ſo zahlreich wie möglich
in dem Ausflug teilnehmen. Der aktive Chor wird auch
des Nachmiktags noch durch Chorvorträge für
Unterhal=
tung ſorgen. Nach dem erfreulichen Beſuch des
Winter=
feſtes darf man auf eine ebenſo zahlreiche Beteiligung bei
dem Sommerfeſt ſchließen.
* Die Illuſtrierte Wochen=Chronik liegt
ausnahms=
weiſe der Samstagnummer bei.
* Schlachtungen. Nach dem Monatsberichte des
Fleiſchbeſchauamts ſind während des Monats April
im hieſigen Schlachthaus geſchlachtet worden: 125
Ochſen, 1 Bulle, 251 Kühe, 25 Jungrinder, 1199 Kälber,
2552 Schweine, 124 Schafe, 20 Ziegen und 12. Pferde —
Beanſtandet wurden: 93 Ochſen, 1 Bulle, 184 Kühe,
19 Jungrinder, 28 Kälber, 487 Schweine, 18 Schafe,
1 Ziege und 2 Pferde. — Minderwertig wurde erklärt
das Fleiſch von: 1 Ochſen, 10¾ Kühen, 1¾
Jung=
rindern, 4¼ Kälbern und 6¾ Schweinen. — Bedingt
tauglich war das Fleiſch von: 1¼ Ochſen, 2¾ Kühen
¼ Jungrindern, ¾ Kälbern und ¾ Schweinen. —
Un=
tauglich waren: 4 Kühe, 2 Schweine, 1 Schaf, 1558
Organe, 190 kg Fett und 149 kg Fleiſch von 833
Tieren. — Auf Trichinen unterſucht wurden: 2552
im Schlachthaus geſchlachtete Schweine, ſowie 5267 kg
für hieſige Metzger eingeführtes friſches Fleiſch von
30 Schweinen. — Der Nachunterſuchung
unter=
zogen wurden: 903 Sendungen eingeführtes Fleiſch,
enthaltend: 10 239 kg Rindfleiſch, 5117 kg
Schweine=
fleiſch, 173 kg Kalbfleiſch, 1429 kg Hammelfleiſch, 1353 kg
Ziegenfleiſch und 268 kg Pferdefleiſch.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil por.
* Reſidenztheater am weißen Turm. Man
verſäume nicht, ſich das heutige Programm anzuſehen.
Die beiden hervorragenden Schlager, das Luſtſpiel in 3
Akten „Das Liebesbarometer” und das Trauerſpiel in 3
Akten „Ave Maria” werden heute zum letzten Male
vor=
geführt. Morgen beginnt die Vorführung des mit ſo
großer Spannung erwarteten Films: Die Opfer und
Schrecken der Fremdenlegion‟. Ein Mahnruf an unſere
deutſche Jugend.
Gernsheim, 14. Mai. (Unerwartete
Steuer=
erhöhung.) Ende der abgelaufenen Woche wurden hier
die Gemeindeſteuerzettel ausgetragen. Sie verurſachten
einen panikartigen Schrecken; die Gemeindeſteuern ſind
auf das Doppelte geſtiegen. Sie waren ſchon ſeither nicht
gerade niedrig; auf 1 Mark ſtaatliche Einkommenſteuer
entfielen im abgelaufenen Jahre 1,187 Mark
Gemeinde=
ſteuer. Für 1914/15 aber waren auf 1 Mark ſtaatliche
Einkommenſteuer gar 2,178 Mark
Gemeindeeinkommen=
ſteuer angeſetzt! Die Erhöhung iſt veranlaßt durch den
Ausfall der Einkommenſteuer der Zuckerfabrik, die im
ab=
gelaufenen Betriebsjahre keine Einnahme zu verzeichnen
hätte. Da niemand von dieſer Sachlage etwas wußte,
war die Ueberraſchung und Entrüſtung allgemein. Da
die Erregung beſtändig wuchs, wurde am Montag der
Gemeinderat zu einer außerordentlichen Sitzung berufen.
Es wurde hier beſchloſſen, von der Erhebung der
feſtge=
ſetzten Steuer abzuſehen, ſich mit einer Erhöhung der
Gemeindeſteuer auf 150 Prozent der Staatsſteuer zu
be=
gnügen und den Ausfall durch eine Anleihe von 50000
Mark zu decken. — Die Meldung iſt nicht ganz verſtändlich.
Sollte denn der erſte Beſchluß des Gemeinderats über den
Steuerzuſchlag nicht vorher bekannt geworden ſein?
H. Lampertheim, 14. Mai. (In der
Gemeinde=
ratsſitzung) wurde das zur Ausführung genehmigte
Projekt für die Erbauung eines 16klaſſigen Schulhauſes
mit Turnhalle vorgelegt. Nach dem ebenfalls vorgelegten
Koſtenanſchlag wird der Bau auf zirka 220000 Mark zu
ſtehen kommen. In dem Schulhaus, das nach den
Vor=
ſchlägen der Bauabteilung des Miniſteriums zweiſtöckig
ausgeführt wird ſoll auch ein Volks= und Schülerbad
eingerichtet werden. Die Turnhalle wird nunmehr in
einer Größe von 26X12 Meter erſtellt, damit darin evtl.
auch größere feſtliche Veranſtaltungen abgehalten werden
können. In den beiden alten Schulhäuſern der
Römer=
ſtraße ſoll, entſprechend dem Vorſchlag der Baukommiſſion,
eine Zentralheizungsanlage eingerichtet werden. Die
Koſten ſind mit 9000 Mark veranſchlagt. Für den
Schul=
hausneubau, die vorerwähnte Zentcalheizungsanlage,
ſo=
wie ſonſtige weitere außergewöhnliche Bedürfniſſe wird
die Aufnahme eines Darlehens von 250000 Mark bei der
Landeshypothekenbank Darmſtadt beſchloſſen.
Erbach, 14. Mai. (Funkſpruchſtation.) Seit
Montag iſt eine militäriſche Funkſpruchſtation für
draht=
loſe Telegraphie direkt neben dem hieſigen Friedhof
ein=
gerichtet. Die Uebung, die von Mannſchaften der in
Darmſtadt neuerrichteten 5. Kompagnie des 3. Telegr.=
Bataillons Koblenz ausgeführt wird, dauert noch bis zum
donnerstag.
Mainz, 14. Mai. (Zwei langgeſuchte
Fahr=
radmarder verhaftet.) Der Mainzer
Kriminal=
polizei iſt es gelungen, in Heidesheim zwei
Fahrrad=
dieben auf die Spur zu kommen, die ſeit längerer Zeit
ihr Handwerk in Mainz ausübten. Am Dienstag abend
wurde in Mainz ein 16jähriger Junge von Heidesheim
mit einem kürzlich am Mainzer Hauptpoſtamt geſtohlenen
Fahrrad betroffen und feſtgenommen. Der Junge hatte
das Rad von dem in Heidesheim wohnhaften
Schmiede=
meiſter Altenkirch geliehen. Am Mittwoch beſchlagnahmte
ie Kriminalpolizei in Heidesheim die acht in Mainz
ge=
ſtohlenen Fahrräder, die teils von dem gen. Altenkirch,
teils von zwei Perſonen aus Mainz in Heidesheim zu
Schleuderpreiſen abgeſetzt wurden. Wegen Verdachts des
fahrraddiebſtahls wurden geſtern nachmittag in Mainz
zwei wegen desſelben Delikts wiederholt mit Zuchthaus
vorbeſtrafte Perſonen feſigenommen, mit den Heidesheimer
mit dem Fortgang der Proben. Das ruſſiſche Ballett
ar=
beitet mit Anſpannung aller Kräfte, und Richard Strauß
ſelbſt gab ſeiner Bewunderung unverhohlen Ausdruck.
Der Tag der Premiere ſteht noch nicht genau feſt.
Unlös=
bar ſcheint zurzeit noch die Platzfrage für die Premiere.
Die Händler verlangen heute bereits bis zu 200 Francs
für das Billett.
* Die Schiffskatze des Kreuzers „Sapphire‟. In dem
britiſchen Kriegshafen Chatam paſſierte dieſer Tage ein
niedliches Geſchichtchen. Während die Mannſchaft des
Kreuzers „Sapphire” der dort mit Stammbeſatzung liegt,
größtenteils auf Urlaub war, ſprang die Schiffskatze,
deer es an Bord zu einſam geworden war, ins Waſſer und
ſchwamm zu dem etwa 100 Meter entfernten Kreuzer
„Loveſtoft” hinüber. Dort, wo man ihre Reiſe beobachtet
hatte, wurde ſie mit großem Jubel aufgenommen. Bald
nach dem Empfang aber verſchwand ſie wieder und kehrte
nach einiger Zeit auf dem Waſſerwege zurück. Diesmal
trug ſie ein Kätzchen in den Zähnen, das ſie in das für
ſie zurechtgemachte Neſt legte. Noch zweimal machte die
Katze die naſſe Reiſe zwiſchen der „Sapphire” und der
„Loveſtoft” und brachte jedesmal ein Kätzchen mit. Bald
hatte ſich die Katzenmutter mit ihren drei Kleinen auf der
„Loveſtoft” eingewöhnt und wird nun an Bord des
Kreu=
zers die Reiſe nach dem Cap der Guten Hoffnung antreten.
* Eine angenehme Ueberraſchung. In London
wur=
den dem Geiſtlichen Reverend Lawſon in Perſhore 1400
Pfund (28000 Mk.) von einer Bank ausgezahlt, die ein ſeit
achtzig Jahren vergeſſenes Guthaben mit Zins
und Zinſeszins darſtellen. Der Großvater Lawſons hatte
ſeinerzeit, wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, ſeinen
Rechts=
beiſtand angewieſen, etwa ihm zukommende Dividenden
aus einer Korkursmaſſe bei der Lancaſter Banking Com=
pany einzuzahlen. Es wurden damals zwei Beträge in
Höhe von 200 Pfund deponiert. Bald darauf ſtarb der
Großvater, und die Einzahlungen, die nicht in ſeinen
Büchern aufgeführt waren, wurden vergeſſen. Als ſich
nunmehr die Lancaſter mit der Liverpool=Diſtriktbank
verſchmolz, ſtieß man auf das Konto Lawſon, und eine
Unterſuchung ergab, daß der geiſtliche Herr der
recht=
mäßige Erbe war.
** Cowboy=Höflichkeit. Ein hübſches Kompliment
wurde einmal kürzlich der verſtorbenen amerikaniſchen
Sängerin Lilian Nordica bei einem Konzerte in Texas
gemacht. Die Sängerin war auf dem Wege zum
Kon=
zertſaal in einen Schneeſturm geraten, der es ſie
ſchmerz=
lich empfinden ließ, daß ſie ihre warmen Galoſchen im Hotel
zurückgelaſſen hatte. Ein Cowboy, der zufällig anweſend
war, erbot ſich ſofort, ihr die Galoſchen heranzuſchaffen.
Er brachte aber nur einen Schuh und mußte ſich wieder
auf den Weg machen, um den anderen zu holen. Frau
Nordica dankte dem höflichen jungen Mann und gab
leichzeitig ihrem Bedauern Ausdruck, daß es nötig
ge=
weſen ſei, zweimal den Weg zu machen. „Das macht
nichts,” ſagte der Cowboy. „Ich bedauere nur, daß Sie
icht ein Tauſendfuß ſind.”
* Gut kapiert. Herr (den Diener inſtruierend, der
eine Beſtellung ausrichten ſoll): „Sie berichten den
Herr=
ſchaften alſo folgendes: es ginge mir nach dem Sturz
vom Pferde vechältnismäßig wohl, und die kleine
Gehirn=
erſchütterung ſei auch ſchon wieder behoben . .
verſtan=
dien?‟ — Diener: „Zu Befehl! Es ginge dem Herrn Baron
nach dem Sturz vom Pferde verhältnismäßig wohl, und
die Erſchütterung Ihres kleinen Gehirns ſei auch ſchon
wieder behoben!” (Flieg. Blätter.)
Fahrradkäufern konfrontiert und als die Verkäufer
er=
kannt. Gegen den Schmiedemeiſter Altenkirch iſt wegen
Verdachts der gewerbsmäßigen Hehlerei
Unterſuchungs=
haft verhängt worden, er wurde aber geſtern abend wieder
freigelaſſen.
Mainz=Mombach, 14. Mai. (Schlecht belohnter
Freundſchaftsdienſt.) In der Nacht vom 11. zum
12. Mai nahm ein in der Hauptſtraße Nr. 25 wohnender
Arbeiter einen fremden Arbeitskollegen mit in ſein
Zim=
mer und gewährte ihm Nachtlager. Auch am anderen
Tage ließ er den Fremden in ſeinem Zimmer, während er
zur Arbeit ging. Als der junge Mann nach Hauſe kam,
war der Vogel ausgeflogen und hatte die Erſparniſſe
ſei=
nes Gaſtgebers im Betrage von 620 Mark mitgenommen.
Von dem Diebe hat man bis jetzt noch keine Spur.
Friedberg, 14. Mai. (Kaiſer, Papſt und der
Einjährige.) Ein Einjährig=Freiwilliger des
Infan=
tere=Regiments Nr. 168 war zum Gefreiten befördert
wor=
den, aus welchem Anlaß ihm zahlreiche Gratulationen
zu=
gingen. Auch am geſtrigen Abend wurden ihm am
Stamm=
tiſch noch Glückwünſche von Honoratioren zuteil. Der
Jün=
ger des Mars nahm die Glückwünſche mit Dank entgegen,
bemerkte jedoch, daß nicht ſie, die Angeſehenſten der Stadt,
die erſten ſeien, die ihm gratuliert, ſondern Kaiſer und
Papſt. — „Schneiden Sie nicht auf!” tönte es uniſono
ihm entgegen. „Wetten wir, 12 Flaſchen Sekt.‟
Ein=
verſtändnis erfolgte. Es dauerte nicht lange, da erſchien
der Gefreite mit den in ſeiner Kompagnie dienenden
Musketieren Kaiſer und Papſt. 12 Flaſchen Henkell
Trocken ließen die „Friborger” auffahren. Die Taſelrunde
hatte verloren. (M. J.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 13. Mai. Nach einer
Mit=
teilung der B. Z. am Mittag ſtehen die Verhandlungen
wegen Uebernahme des Zirkus Schumann durch
Prof. Reinhardt vor dem Abſchluß. Damit würde
dann das Theater der Fünftauſend in nächſter Nähe des
Deutſchen Theaters errichtet werden. — Ein Opfer der
ſpaniſchen Schatzſchwindler iſt ein Handwerker
aus Neukölln geworden. Nachdem er den bekannten Brief
eines angeblichen ſpaniſchen Gefangenen erhalten hatte,
korreſpondierte er mit den Schwindlern und war ganz
entzückt, durch eine kleine Gefälligkeit 230000 Mark
ge=
winnen zu können. Er verabredete eine Zuſammenkunft
im Viktoriahotel zu Saragoſſa und zahlte als erſte Rate
7000 Mark an die Schwindler, wofür er als Sicherhei!
einen gefälſchten Scheck der Bayeriſchen Bank in München
erhielt. Außerdem bezahlte er auch ſämtliche Hotelkoſten
der Gauner mit. Alsdann reiſte er auftragsgemäß nach
Bordeaux, wo er von der Tochter des „Gefangenen”
er=
wartet werden ſollte. Dort wurde ihm ein Telegramm
übergeben, es ſei ein Unglück paſſiert, und er möge ſofort
nach Neukölln abreiſen. Wieder zu Hauſe angekommen,
fand er einen ausführlichen Brief vor, in dem man ihm
mitteilte, daß die ganze Geſchichte nichts weiter als
Hum=
bug ſei Er möge ſie für ſich behalten und ſeinen
Freun=
den nichts erzählen, da dieſe ſich doch nur über ihn luſtig
machen würden. Er möge noch den guten Rat annehmen,
daß es vorteilhafter ſei, ſich ſein Brot durch ehrliche
Ar=
beit zu verdienen, als ſich auf geſetzwidrige Weiſe
be=
reichern zu wollen.
Frankfurt, 14. Mai. (Die Zählung des
Ergeb=
niſſes der Roten Kreuz=Tage) hat zwei volle
Tage in Anſpruch genommen. Am Dienstag dauerte das
Zählgeſchäft zehn Stunden, am Mittwoch fünf Stunden.
In die Arbeit teilten ſich 26 Damen und Herren. Die
Sammlungen brachten 3878309 Mark, von denen noch
2500 Mark für Unkoſten in Abzug zu ſtellen ſind. Das
Reinerträgnis iſt alſo 36000 Mark für die
Aufgaben des Roten Kreuzes.
Frankfurt, 14. Mai. (Getötete Hirſche.) In der
vergangenen Nacht fand man in der Nähe der Station
Kelſterbach=Raunheim auf den Schienen drei kapitale
Hirſche die ſich aus dem Jagdgehege der Gebrüder
Opel=Rüſſelsheim verirrt hatten und von dem Orientexpreß
Oſtende=Wien, der kurz nach 12 Uhr hier eintrifft, erfaßt
und getötet worden waren.
Sulzbach a. M., 14. Mai. (Brand.) Geſtern
nach=
mittag gegen ½3 Uhr brach in dem Doppelanweſen der
Landwirte Leo Schwarzkopf und Theodor Trautmann auf
bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Trotz
raſchen Eingreifens der Feuerwehr konnte eine große
Ausdehnung des Brandes nicht verhindert werden,
ſo daß außer dem genannten Doppelanweſen auch die
Scheuer des Oekonoms Helfrich und die Doppelſcheuer des
Wendelin Chriſt und des Beigeordneten Michael Lebert
zerſtört wurden. Der Schaden wird auf ungefähr 80000
Mark beziffert.
Würzburg, 14. Mai. (Von Steinmaſſen
ver=
ſchüttet.) In dem Steinbruch zu Rottenbauer wurden
die beiden Arbeiter Körber und Gräbel durch
herab=
ſtürzende Erd= und Geſteinsmaſſen verſchüttet, der erſtere
iſt tot.
Stuttgart, 14. Mai. (Ausſtellungs=
Eröff=
nung.) Heute vormittag 11 Uhr wurde die von der
Stadt veranſtaltete Ausſtellung für
Geſund=
heitspflege feierlich eröffnet. Außer zahlreichen
Ver=
tretern der Kunſt und Wiſſenſchaft nahmen daran teil: der
König, die Mitglieder der Königlichen Familie, die
Mit=
glieder des Staatsminiſteriums die Rektoren der
Uni=
verſität Tübingen und der Techniſchen Hochſchule
Stutt=
gart. Geheimerat Dr. Lingner=Dresden, die Präſidenten
der beiden Kammern und andere. Um 11 Uhr wurde der
König am Hauptportal der Ausſtellung von
Oberbürger=
meiſter Lautenſchläger und dem Leiter der Ausſtellung,
Dr. Ingelfinger empfangen. Im Feſtſaale der
Aus=
ſtellung begrüßte der Oberbürgermeiſter den König als den
Schirmherrn alles Schönen und den Förderer aller
Unter=
nehmungen der Stadt und ſchloß mit einem Hoch auf den
Protektor der Ausſtellung. Nach der Königshymne dankte
der König für die freundlichen Worte der Begrüßung und
knüpfte daran die beſten Wünſche für ein nutzbringendes
Gelingen der Ausſtellung. Darauf erklärte er die
Aus=
ſtellung für eröffnet. Unter Führung des
Oberbürger=
meiſters und Dr. Ingelfingers trat ſodann der König den
Rundgang durch das Ausſtellungsgelände an; die übrigen
Fürſtlichkeiten wurden durch die Mitglieder der
Aus=
ſtellungsleitung geführt. Die Ausſtellung umfaßt
ein=
ſchließlich des Stadtgartens ein Areal von 60000
Quadrat=
meter. Außer dem von der Stadt jüngſt mit einem
Koſten=
aufwande von 700000 Mark erbauten
Stadtgarten=
gebäude ſind auf dem Gelände der Ausſtellung
provi=
ſoriſche Baulichkeiten mit einem Aufwande von 500000
Mark errichtet Die Ausſtellung, die bedeutungsvollſte
ihrer Art, gliedert ſich in eine Lehrausſtellung mit einer
wiſſenſchaftlichen, einer hiſtoriſchen volkstümlichen und
literariſchen Abteilung, ſowie eine Ausſtellung für
ange=
wandte Hygiene.
Weilburg a. L., 14. Mai. (Ueberfall.) Eine
An=
zahl unbekannter auswärtiger Burſchen überfielen geſtern
nacht den Tierarzt Müller und verletzten ihn durch Meſſer
ſtiche und Knüppelſchläge ſo ſchwer, daß er geſtorben iſt
Köln, 14. Mai. (Bubenſtreich.) Der Grundſtein
zur Piuskirche in Köln=Zollſtock, der am verfloſſenen
Sonntag gelegt worden war, iſt nachts von unbekannter
Hand durch Hammerſchläge zertrümmert und der Behälter
welche die Urkunden und Geldbeträge enthielt, beraubt
worden.
Kuxhaven, 14. Mai. (Preſſefahrt mit der „
Vater=
land”.) Etwa 120 Preſſevertreter, die einer Einladung
der Hamburg=Amerika=Linie zu der erſten Ausfahrt der
„Vaterland” gefolgt waren, begaben ſich geſtern an Bord
des Dampfers, wo ſie von dem Direktor Huldermann mit
einer Anſprache begrüßt wurden, in der er u. a. betonte, daß
die „Vaterland” ausſchließlich mit deutſchem Material
hergeſtellt ſei und zwar auf dem größten Helgen der Welt.
Chefredakteur Landau=Berlin ſchilderte den
unauslöſch=
lichen Eindruck, den dieſes Werk techniſcher Vollendung
mache und dankte im Namen der Preſſevertreter für die
Gaſtfreundſchaft. Heute vormittag fand unter ſachkundiger
Führung eine eingehende Beſichtigung des Dampfers ſtatt,
der Paſſagiere übernahm und vorausſichtlich gegen 3 Uhr
nachmittags ſeine erſte Reiſe antreten wird. Das Wetter
iſt kühl und regneriſch.
Bremen, 14. Mai. (Hafenneubauten.) Die
Bürgerſchaft bewilligte nach den Verhandlungen über die
Verhältniſſe in Bremerhaven mit überwältigender
Mehr=
heit 27 Millionen für Hafenneubauten.
Catania, 14. Mai. (Weitere Erdſtöße.) In der
vergangenen Nacht und heute morgen ſind in der Gegend
von Milo, Linguagloſſa Santa Venerina und Giarre
wiederholt Erdſtöße verſpürt worden. Die Erſchütterungen,
melche zum Teil ziemlich heftig waren, riefen unter der
Bevöllerung große Aufregung hervor. Schaden iſt nicht
entſtanden. Der Aetna ſtößt noch immer Rauchwolken und
Aſche aus.
Paris, 14. Mai. (Der Mord des Chauffeurs
Kohler.) Die bezüglich der Ermordung des Kolmarer
Chauffeurs Kohler von der franzöſiſchen Polizei
ein=
geleitete Unterſuchung hat ergeben, daß das
Ver=
brechen wahrſcheinlich von zwei ausReinzy bei Paris
ſtam=
menden 18jährigen Burſchen namens Louis Frutz und
Lambert verübt worden iſt. Frutz iſt der Sohn eines
reichen Bauunternehmers, die Mutter des Lambert iſt
Kaſſiererin bei der Oſtbahngeſellſchaft. Die beiden jungen
Leute ſind in Reinzy ſchon ſeit langem als Tunichtgute
bekannt und ſtehen in dem Verdacht, mehrere
Einbruchs=
diebſtähle verübt zu haben. Sie unternahmen vor 14
Tagen eine Reiſe nach Nancy und ſtiegen dort unter dem
Namen Jaques und Richard Neréze, Studenten aus Paris,
in einem der erſten Hotels ab, aus dem ſie am 6. Mai
ver=
ſchwanden, ohne die Rechnung bezahlt zu haben. Wie
Frau Frutz einem Berichterſtatter erzählte, hat ſie ſich
kürzlich nach Nancy begeben, um dort eineRechnung zu
be=
gleichen und eine Summe von 300 Mark zu bezahlen, die
ſich ihr Sohn von einer dort lebenden Tante geliehen hatte.
In dem Nancyer Hotel und auf der Polizei wurde ihr
dann mitgeteilt, daß Frutz und Lambert ſich zunächſt nach
Straßburg begeben haben dürften, da ſie ſich wiederholt
nach einem dortigen Hotel erkundigten.
London, 14. Mai. (Der Untergang des
Dampfers „Tuert Hill”.) Der einzige
Ueber=
lebende des auf der Höhe von Southwold gekenterten
Kohlendampfers „Tuert Hill” erzählt: Um 3½
Uhr ſchwankte der Dampfer plötzlich und ſchlug um. Die
an Bord befindlichen 12 Perſonen, darunter der Kapitän
und deſſen kleiner Sohn, ſchliefen und ſind zweifellos
all=
ertrunken. Der einzigeUleberlebende, derObermaſchiniſt,
ſchwamm einem Boote zu, das er forttreiben ſah und
wurde ſpäter von einem belgiſchen Dampfer aufgenommen.
Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht aufgeklärt. Nach der
einen Lesart ſoll ein Fiſcherboot mit dem Dampfer
zuſam=
mengeſtoßen ſein, nach der anderen ſoll er infolge der
Ver=
ſchiebung ſeines Schwergewichtes geſunken ſein.
Neu=York, 14. Mai. (Während der
Auf=
bahrung der Leichen von zwei Seeleuten)
in Boſton bzw. Chicago kam es zu einem großen
Ge=
dränge, bei dem viele Perſonen verletzt wurden. In
Boſton wurden etwa 100 Frauen niedergetreten; mehrere
davon ſind ſchwer verletzt worden. In Chicago wurden
etwa 12 Perſonen niedergetreten.
Darlamentariſches.
St. Am Donnerstag hielt der Vierte Ausſchuß der
Zweiten Kammer unter dem Vorſitz des Abg. Raab eine
Sitzung ab. Die Verhandlung über den Antrag des Abg.
Hartmann (Soz.) über den Höchſter Kloſterfonds nahm
längere Zeit in Anſpruch. Der anweſende
Regierungs=
vertreter wies auf die erheblichen Schwierigkeiten hin, in
der Frage der Verwendung des Fonds Aufklärung zu
ſchaffen. Durch den bekannten Vergleich von 1908 ſei
zu=
dem eine neue Rechtslage entſtanden. Die Regierung
habe ſelbſt das größte Intereſſe daran, feſtzuſtellen, was
an den Behauptungen des Antragſtellers Tatſache iſt. Der
Ausſchuß äußerte wiederholt den Wunſch, daß die
Re=
gierung das auſklärende Material beſchaffen und vorlegen
möge. Darauf wurden die weiteren Verhandlungen
ver=
tagt. Zu den Vorſtellungen des Verbandes deutſcher
Gra=
nitwerke in Karlsruhe, die Vernichtung der deutſchen
Granitſchleiferei=Induſtrie durch die neuen
Friedhoſſsord=
nungen betreffend, der Bürgermeiſterei Crumſtadt, die
Verlegung der Apotheke von Crumſtadt nach Goddelau
betreffend, und zum Antrag der Abgg. Hauck und Gen.,
die Verwendung des Urkundenſtempels betreffend,
wur=
den die Berichte der Abgg. Auler, Senßfelder und Korell=
Ingelheim entgegengenommen und genehmigt. Die
Vor=
ſtellung des Otto Stuppert in Eich, Verkauf von
Ge=
meindegelände in Eich betreffend, wurde für erledigt
erklärt.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin 14. Mai. Präſident Dr. Kaempf
er=
öffnet die Sitzung um 11.19 Uhr. Auf der Tagesordnung
ſteht zunächſt die zweite Beratung der Ergänzung zum
Etat für das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet.
Es handelt ſich dabei um die Ueberweiſung von 5
Mil=
lionen Mark an die Landwirtſchaftsbank für Deutſch=
Süd=
weſt=Afrika. Die Kommiſſion beantcagt, nur 2½
Millio=
nen Mark zu bewilligen. — Staatsſekretär Dr. Solf:
An mich ſowohl wie an den Reichstag iſt ein Telegramm
des Landesrates eingegangen, in welchem gebeten wird
doch die volle Summe zu bewilligen. Die Befürchtung,
daß leichtfertig bei der Bewilligung von Darlehen
vorge=
gangen würde, trifft nicht zu. Jedenfalls würde ich bei
dem Gouverneur dahin wicken, daß dieſer Mißſtand nicht
eintritt. — Abg. Dr. Oertel (konſ.): Auch ich bitte um
Wiederherſtellung der Regierungsvorlage. Ohne weitere
Debatte wird abgeſtimmt und die Faſſung der Kommiſſion
gegen die Stimmen der Konſervativen angenommen.
Es ſolgt die Beratung des von der Kommiſſion
vor=
geſchlagenen Geſetzentwurfes, betr. Heranziehung
der Anlieger zu den Bahn=, Straßen= und
Strombaukoſten in den Kolonien. Die
Kon=
ſervativen beantragen, dieſe Materie nicht durch ein
Ini=
tiativ=Geſetz, ſondern durch eine Reſolution zu erledigen.—
Abg. Waldſtein (Fortſchr. Vpt.) als Berichterſtatter
kündigt an, daß er angeſichts der Verhandlungen in der
Kommiſſion, um den Bahnbau nicht unnütz zu verzögern.
in der dritten Leſung einen Antrag einbringen wird auf
Hinzufügung eines Vermerkes in den Diſpoſitiven des
Etats, wonach die Verausgabung der 5 Millionen Mack
erſt dann erfolgen hann, wenn die Sichſerſtellung und
Heranziehung der Anlieger gegeben ſei. — Staatsſekretär
Dr. Solf: Mit dieſen Vorausſetzungen für den Bau
der Ovambo=Land=Bahn bin ich einverſtanden und ich
werde für eine rechtzeitige Verordnung in dieſem Sinne
ſorgen. — Abg. Erzberger (Ztr.): Dieſe Zuſage ſollte
der Staatsſekretär auf alle wirtſchaftlichen Anlagen
aus=
dehnen. — Staatsſekretär Dr. Solf: Eine Verzögerung
des Bahnbaues wird nicht eintreten. Hinſichtlich der
letz=
ten Anregung muß ich mir das Weitere vorbehalten. —
Abg. Waldſtein (Fortſchr. Vpt.): Angeſichts dieſer
Erklärung bitte ich, den Geſetzentwurf von der heutigen
Tagesordnung abzuſetzen. Der Geſetzentwurf wird von
der Tagesordnung abgeſetzt. — Ohne Debatte wird der
Etat der Schutzgebietsſchuld bewilligt. — Eine
große Reihe kleinerer Etats wird von der Tagesordnung
abgeſetzt und die Verlängerung des Handelsvertrages mit
der Türkei ſowie ein Abkommen betr. Schutz des
gewerb=
lichen und geiſtigen Eigentums mit Japan in erſter und
zweiter Leſung erledigt. Es folgt die zweite
Leſung des Etats des auswärtigen Amts.
Abg. Baſſermann (natl.) berichtet über die
Ver=
handlungen der Budgetkommiſſion. (Am Bundesratstiſche
ſind inzwiſchen erſchienen: Staatsſekretär v. Jagow und
Unterſtaatsſekretär Zimmermann). Redner empfiehlt die
Annahme des Etats wie er von der Budgetkommiſſion
verabſchiedet worden iſt, das heißt mit ganz geringen
Aen=
derungen, und bittet um Annahme einer von der
Kom=
miſſion beſchloſſenen Reſolution auf Einſetzung einer
Kom=
miſſion für Prüfung von Legationsſekretären und
Vize=
konſuln.
Staatsſekretär des Auswärtigen v. Jagow:
Seit der Herr Reichskanzler zum letzten Mal an dieſer
Stelle über die auswärtige Politik geſprochen hat, hat die
allgemeine Entſpannung in Europa Fortſchritte
gemacht. Die Liquidation der durch den Balkankrieg
ge=
ſchaffenen Lage iſt, wie ich hoffe, zu einem gewiſſen
Ab=
ſchluß gelangt, nachdem die in den Beſchlüſſen der
Lon=
doner Botſchafterkonferenz und des Bukareſter Friedens
niedergelegten Bedingungen ſchließlich von den Beteiligten
als Grundlage für den Frieden akzeptiert worden ſind.
Allerdings iſt dringend zu wünſchen, daß der tatſächlichen
Durchführung der Beſchlüſſe von keinem der Beteiligten
Schwierigkeiten bereitet, daß vielmehr auf dem Wege der
Verſtändigung diejenigen Differenzen ausgetragen
wer=
den, die bei ſo großen Umwälzungen nicht ausbleiben
können. Nach den ſchweren Prüfungen, denen das
be=
freundete ottomaniſche Reich ausgeſetzt geweſen iſt,
wird, wie wir annehmen, die Regeneration, die es ſich zum
Ziele geſetzt hat, nur gefördert werden, wenn es gelingt,
praktiſch ein friedliches Nebeneinanderleben der
verſchiede=
nen Elemente in den neu verteilten Gebietsſtrecken zu
ge=
währleiſten. Als ein erfreuliches Zeichen erſcheint es mir,
daß die türkiſche Regierung ſich den Ratſchlägen der Mäch”
entſprechend zur Einführung von Reformen in Armeniea
entſchloſſen hat, die zur Hoffnung berechtigen, daß auch in
dieſem Teile des türkiſchen Reiches befriedigende
Verhält=
niſſe ſich entwickeln werden. (Beifall.) Da auch die
ſieg=
reichen Balkanſtaaten ihren Landerwerb und ihre
wirt=
ſchaftlichen und kulturellen Aufgaben nur in ruhiger,
fried=
licher Arbeit entwickeln können, möchte Grund für die
Hoff=
nung ſein, daß alle Beteiligten weiterhin auf einen
fried=
lichen Austrag bedacht ſein werden. Wir laſſen es uns
angelegen ſein, darauf hinzuwirken, ſo viel wir vermögen.
Ueber Albanien ſind in den letzten Tagen
wider=
ſprechende Nachrichten in die Preſſe gedrungen. Daß der
Fürſt ſchon mit der Schaffung der Organiſation der
wirt=
ſchaftlichen Grundlagen für das neue Staatsweſen vor
eine ſchwierige Aufgabe geſtellt wurde, war von vornherein
klar. Dazu kommt das Widerſtreben einzelner Stämme in
verſchiedenen Teilen des Landes ſich in die neuen
Staats=
bedingungen einzuleben. Nachdem Griechenland dem
Wunſch der Mächte entſprechend beſchloſſen hat, ſeine
Truppen aus dem ſüdlichen Albanien zurückzuziehen und
die albaniſche Regierung ſich zu gewiſſen Konzeſſionen an
die Epiroten geneigt zu zeigen ſcheint, und nachdem die
Kontrollkommiſſion eine Vermittlungsaktion zwiſchen den
Aufſtändiſchen und der albaniſchen Regierung
über=
nommen hat, dürfen wir hoffen, daß es gelingen wird,
auch dort die Ruhe herzuſtellen. Bei den noch
unentwickel=
ten Lebensbedingungen der bisher an ſtramme
Staats=
formen nicht gewöhnten Lande wird man ſich allerdings
davor hüten müſſen. Nichtordnung und unruhige Zuſtände
mit dem gewöhnlichen Maß zu meſſen. Auch haben manche
Nachrichten, welche in der letzten Zeit in der Preſſe
ver=
breitet worden ſind den Stempel der Senſation an der
Stirn getragen. Es ſcheint mir deshalb kein Grund
ge=
geben zu ſein, die allmähliche Konſolidierung des
albaniſchen Staates als eine Utopie zu behandeln.
Wenn wir von der gegenwärtigen Etappe aus auf die
Balkanereigniſſe zurückblicken, ſo dürfen wir mit
Genug=
luung feſtſtellen, daß es dem einheitlichen und geſchloſſenen
Auftreten des Dreibundes bisher gelungen iſt, im
friedlichen Einvernehmen mit England,
Rußland und Frankreich die berechtigten
Inter=
eſſen der verbündeten Monacchien im vollen Umfange zu
wahren. (Beifall.) Ich begegne mich hierin mit den
An=
ſchauungen, die der Leiter der auswärtigen Politik
Oeſter=
reich=Ungarns unlängſt in Budapeſt vor dem Ausſchuß der
Reichsratsdelegation dargelegt hat Ein weſentliches
Ver=
dienſt an dem bisher Erreichten fällt der beſonnenen und
maßvollen Haltung Rumäniens zu. Die hohe Weisheit
ſeines Herrſchers und ſeiner Regierung bürgen uns dafür,
daß Rumänien an dieſer durch den Erfolg bewährten
Po=
itik auch weiterhin feſthält und in Anlehnung an alte
Freunde an der Erhaltung des durch die Bukareſter und
Londoner Beſchlüſſe wieder hergeſtellten Friedens
mit=
arbeiten wird. (Lebhafter Beifall.) Die Grundſätze, von
denen ſich die deutſche Politik hat leiten laſſen, werden uns
auch in Zukunft als Richtſchnur dienen unter billiger
Rück=
ſichtnahme auf das Recht und die Intereſſen anderer
Län=
der, und in voller Sympathie mit der Entwickelung der
Balkanſtaaten werden wir ſtets feſt und entſchloſſen für die
eigenen Rechte und Intereſſen, ſowie diejenigen unſerer
Bundesgenoſſen eintreten, wo und wann immer die
Ge=
legenheit hierzu ſich bietet. (Lebhafter Beifall.)
Unſer Verhältnis zu Rußland hat neuerdings die
Oeffentlichkeit in erheblichem Maße in Anſpruch
genom=
men. Der Herr Reichskanzler bedauert ganz beſonders,
die folgenden Ausführungen Ihnen nicht ſelbſt machen zu
önnen. In den letzten Tagen hat das Urteil des Pro
zeſſes gegen die deutſchen Luftſchiffer weithin Aufſehen ers
regt. Wir haben die ruſſiſche Regierung gebeten. uns die
Begründung des Urteils baldigſt mitzuteilen. Bis dahin
muß ich mit einer Ausſprache über die Sache zurückhalten.
Zweifellos hat ſich die ſchon ſeit langem in einem Teile
der ruſſiſchen Preſſe herrſchende deutſchfeindliche
Beweg=
ung in der letzten Zeit immer mehr verſchärft (Hört, hört!)
und auf den verſchiedenen Gebieten zu einer feſten
ſyſte=
matiſchen Kampagne gegen uns geführt. Diejenigen, die
dieſe Kampagne unterhalten haben, können ſich nicht
wundern, wenn es ſchließlich aus dem Walde herausſchallt,
wie hineingerufen wird. (Lebhafter Beifall). Wie ich es
ſchon in der Kommiſſion getan habe, möchte ich mich aber
nochmals gegen die Verſuche verwahren, die kaiſerliche
Regierung für einzelne dieſer Kundgebungen in der
deut=
ſchen Preſſe verantwortlich zu machen. Die Reaktion in
Deutſchland war eben eine Folge der Aktion, die in einem
Teile der ruſſiſchen Preſſe begonnen hatte. Wir haben in
dem ruſſiſch=deutſchen Preſſeſtreit wieder eine alte
Erfah=
rung machen müſſen. Keinem Beobachter der Preſſe des
Auslandes wird es entgangen ſein, daß man dort
ge=
neigt iſt, uns und andere Mächte mit ungleichem Maß zu
meſſen. Gerade Kundgebungen eines unſerer verdienteſten
inaktiven Offiziere, die gelegentlich energiſch mit dem
Säbel raſſeln, gerade Kundgebungen bei den
Verſamm=
lungen unſerer nationalen Vereine, bei denen die Wogen
der nationalen Begeiſterung einmal etwas Pchſchlagen,
werden von der Preſſe des Auslandes mit ſorgfältiger
Miene regiſtriert, wenn wir aber, wie es oft der Fall iſt,
von Oſten oder Weſten, meiſt aber von beiden Seiten
gleichzeitig mit Angriffen oder Drohungen bedacht werden
ſo ſchenkt dem niemand außerhalb Deutſchlands beſondere
Beachtung. (Lebhafte Zuſtimmung.) So erklärt es ſich
meines Erachtens, daß, als damals unſere Preſſe etwas
kräftige Worte der Abwehr findet, ein führendes engliſches
Blatt es für nötig hielt, darauf hinzuweiſen, daß eine
Fortdauer dieſer Bewegung das ſicherſte Mittel ſei, um den
engeren Zuſammenſchluß der Mächte der Tripel=Entente
herbeizuführen. Ich habe die bona kides des Blattes in
keinem Augenblick bezweifelt. Ich bin überzeugt davon
daß es die Stimmung zutreffend wiedergab die in
England die herrſchende war. Ich kann wohl ſagen,
ich war nicht einmal erſtaunt darüber denn es war mir
wohl bekannt, daß die Kampagne, welche gewiſſe Organe
der öffentlichen Meinung in Rußland durch Monate
hin=
durch gegen uns geführt hatten, in der engliſchen Preſſe
keine, oder doch jedenfalls nicht annähernd die Beachtung
gefunden hatte, die der Widerhall dieſer Kampagne
nun=
mehr in Deutſchland erweckte. (Zuſtimmung.) Ich kann
nur wiederholen, was der Herr Reichskanzler vor einem
Jahr geſagt hat: Wir kennen keine realen Gegenſätze die
einem friedlichen Nebeneinanderleben der
beiden Reiche Rußland und Deutſchland
hinderlich wären. Auch hiandelspolitiſche
Schwie=
rigkeiten, die demnächſt entſtehen könnten werden ſich
bei gutem gegenſeitigen Willen ſchlichten laſſen. Um ſo
verwerflicher erſcheint es, einen künſtlichen Antagonismus
durch die Erregung von Volksleidenſchaften
hervorzu=
rufen. (Sehr richtig.) In unſerer übernervöſen Zeit mit
der Einwirkung der Preſſe auf die Pſyche des Volkes, iſt
das ein Spielen mit dem Feuer. (Sehr richtig.) Der
Zu=
ſtand einer derartigen gegenſeitigen Gereiztheit iſt nicht
geeignet, eine erſprießliche Führung der laufenden
Ge=
ſchäfte zu fördern. (Sehr richtig.) Ich hoffe aber, daß es
den Bemühungen der beiden Regierungen gelingen wird,
dieſen gefährlichen Strömungen einen Damm
entgegen=
zuſetzen. Der Gedanke, daß die Intereſſen beider Länder
durch ein freundnachbarliches Zuſammenleben am beſten
gewahrt werden, iſt geſund und durch die Geſchichte
be=
währt. Ich habe Grund zu der Annahme, daß auch die
ruſſiſche Regierung ungeachtet der erwähnten Treibereien
an dieſem alten freundnachbarlichen Verhältnis
feſtzu=
halten gewillt iſt.
Was die viel diskutierten ſchwebenden
Verhand=
lungen über gewiſſe den nahen Orient
betreffen=
den Fragen angeht, ſo bin ich leider nicht in der Lage,
Ihnen heute darüber Mitteilungen zu machen, da die
Ver=
handlungen noch nicht mit allen beteiligten Staaten
abge=
ſchloſſen ſind. Dem, was bei der erſten Leſung des Etats
über die Verhandlungen mit England geſagt iſt, kann
ich neues nicht hinzufügen. Von beiden Seiten werden
dieſe Verhandlungen in freundſchaftlichem Geiſte geführt,
der auch ſonſt in unſeren Beziehungen zu Großbritannien
herrſcht. (Bravo.) Wir haben auch Verhandlungen mit
Frankreich gepflogen und wenn ihr Inhalt auch in
erſter Linie finanzieller und techniſcher Natur iſt, ſo glaube
ich doch begrüßen zu können, wenn wir mit unſerem
weſt=
lichen Nachbar zu einer derartigen, Leidenſchaften
aus=
ſchließenden, Verſtändigung gelangen. Alle dieſe
Ver=
handlungen ſtehen in einem gewiſſen Zuſammenhang
Einzelne Teile des Verſtändigungswerkes vorweg der
Oeffentlichkeit zu übergeben, dürfte nicht im Intereſſe der
Sache liegen.
Die Unſicherheit der Lage der Dinge in Mexiko hat
eine weitere Verſchärfung erfahren infolge des Konfliktes,
der mit der Regierung der Vereinigten Staaten entſtanden
iſt. Wictſchaftliche und perſönliche Intereſſen deutſcher
Staatsangehöriger ſind leider in hohem Grade durch den
Bürgerkrieg in Mitleidenſchaft gezogen. Wir haben uns
bemüht, für die perſönliche Sicherheit unſerer in
Mexiko=
lebenden Landsleute nach Möglichkeit Vorſorge zu treffen
und unſere Bemühungen ſind glücklicherweiſe bisher vom
Erfolg geweſen. Was die wirtſchaftlichen Schädigungen
anlangk, ſo werden wir dazu Stellung nehmen, ſobald die
Ordnung in Mexiko wieder hergeſtellt iſt. Vorbereitende
Schritte haben wir bereits getan. Wir haben es freudig
begrüßt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten, mit
der auch wir fortgeſetzt die beſten Beziehungen
unterhal=
ten, ſich entſchloſſen hat die Vermiltlung der drei großen
ſüdamerikaniſchen Republiken anzunehmen. Die
Verhand=
lungen der Vermittlung werden am 18. Mai in Niagara
Falls beginnen. Die weitere Entwickelung wird
abzu=
warten ſein.
Mit Argentinien, Chile und Braſilien, die die
Frie=
densmiſſion übernommen, ſind wir in der letzten Zeit
wiederholt in Berührung gekommen. Ich gedenke mit
Dank des freundlichen Empfanges, den Seine Königliche
Hoheit Prinz Heinrich und ſeine Gemahlin ſowie das
deutſche Geſchwader in den ſüdamerikaniſchen Republiken
gefunden haben. (Beifall.) Die dabei bewieſene
Auf=
nahme beweiſt auch, daß man von der Aufrichtigkeit unſerer
Wünſche dort überzeugt iſt, unſere handelspolitiſchen
Be=
ziehungen zu dieſen aufſtrebenden Ländern ohne politiſchen
Hintergedanlen zu fördern. Darin erweiſt ſich ein
Ver=
trauen in die Aufrichtigkeit der deutſchen Politik, das
ge=
rade auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen eine
Vorbedingung des Erfolges bildet. (Sehr richtig.) Und
das zu erhalten und zu ſtärken wir beſtrebt ſein werden.
(Lebhafter Beifall.) Ich richte an Sie, meine Herren, die
Bitte, uns in dieſen Beſtrebungen zu unterſtützen und an
den hohen Aufgaben die uns geſtellt ſind, der Sicherung
unſerer gerade vom Glück nicht begünſtigten geographiſchen
Lage und der Entfaltung der wictſchafllichen und
kuliu=
rellen Kräfte Deutſchlands in der Welt, mitzuarbeiten mit
Anſpannung aller unſerer Kräfte. Den Erfolg zu
unter=
ſchätzen haben wir auch dann keinen Anlaß, wenn er ſich
zwar nicht ſprunghaft aber allmählich in ſicherem und in
ſtetem Wachstum einſtellt. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Wendel (Soz.): Was wir hier zu hören
be=
kommen haben über die auswärtige Lage, das iſt dem
aufmerkſamen Zeitungsleſer ſchon lange belannt. Es gibt
kaum eine Partei, der das verſchwommene Geſicht unſerer
auswärtigen Politik gefiele. Wenn der Engländer überall
in der Welt geſchätzt wird, ſo kommt das daher, weil man
weiß, er iſt der freie Bürger eines freien Landes. Bei
uns aber kann von Freiheit keine Rede ſein. Die
Balkan=
politik iſt noch nicht erledigt. Wenn aber der Abg.
Baſſer=
mann ſeinerzeit ſagte, die deutſche Politik hätte alles
be=
den Balkanwirren erreicht, was ſie wollte, ſo kann man
ſagen, nur die Nationalliberalen ſind beſcheiden. Auf
dem Balkan hat ſich ein Stück weltgeſchichtlicher
Revolu=
tion vollzogen. Wir ſind keine Dreibundenthuſiaſten.
Die Politik des Grafen Berchtold war beherrſcht von der
Angſt, Serbien könnte auf dem Ballan zu ſtark werden.
Fürſt Wilhelm von Albanien hat ſich als Privatmann
in ein privates Abenteuer geſtürzt, das für Deutſchland
gefährliche Folgen haben kann. Die Entſendung der
deut=
ſchen Militärmiſſion nach der Türkei iſt uns peinlich. Das
erweclt den Anſchein, als ob wir uns dort ſeſtſetzen wollen,
um das Meſſer darin zu haben, wenn es ans Teilen geht.
Rußland, das ruſſiſche Volk, will Krieg führen, nicht gegen
das deutſche Volk, ſondern gegen die dortigen Machthaber.
Wenn der Kaiſer Nikolaus an die Kanonen appellieren
will . . . (Vizepräſident Paaſche bittet, derartige
Aus=
drücke einem verbündeten Fürſten ſGroßer Lärm bei den
Sozialdemokraten) gegenüber zu unterlaſſen.) Wenn der
Zar Krieg führen will, dann ſoll er erſt Schuppenketten
an ſeine Krone machen, damit ſie nicht davonfliegt. Die
Entſpannung zwiſchen Deutſchland und England begrüßen
auch wir. Die Millionen von Sozialdemokraten ſind das
Kanonenfutter, wenn es zum Klappen kommt. Sie wollen,
daß es nicht dazu kommt. Das Gefühl der
internatio=
nalen Solidarität der Kulturvölker wird das Säbelraſſeln
uns nicht aus dem Herzen reißen, und wenn es jenſeits
der Vogeſen heißt: Es lebe Deutſchland!, ſo ſage ich:
Vive la France! (Lautes Lachen bei den bürgerlichen
Parteien, Beifall bei den Sozialdemokraten; wiederholtes
Lachen.)
Abg. Dr. Spahn (Ztr.): Wir müſſen an die Spitze
der Völker treten in Kultur und Wiſſenſchafft, aber das
Frankreich, das der Vorredner eben hochleben ließ, tritt
uns an vielen Stellen in der Welt entgegen. Unſere
Hee=
resvermehrung mußte vorgenommen werden, um bei allen
Eventualitäten gerüſtet zu ſein. Unſere Beſtrebungen
müſſen hauptſächlich auf Europa gerichtet ſein. Sie ſind,
wie in Albanien, nur wirtſchaftlicher Natur. In
Klein=
aſien wollen wir, wie alle Völker, freie Hand haben.
Selt=
ſamerweiſe wird in unſeren Beziehungen zu England
immer das Schwergewicht auf die wirtſchaftlichen
Gegen=
ſätze gelegt. Das trifft aber keineswegs zu, wir haben
viel mehr Berührungspunkte mit England, als man
an=
nimmt. In Rußland haben wir die engſten
wirtſchaft=
lichen Beziehungen. Auf Unfreundlichkeiten gewiſſer Kreiſe
ſollten wir nicht allzuviel Gewicht legen.
Staatsſekretär v. Jagow: Ich möchte nur
bemer=
ken, daß an dem Veto, das ſeinerzeit von dem Kardinal
von Krakau gegen die Wahl des Kardinals Rampolla im
Namen Oeſterreichs eingelegt wurde, die kaiſerliche
Re=
gierung keinen Anteil hat.
Abg. Prinz zu Schönaich=Carolath (natlib.):
Wir ſind entſchiedene und überzeugte Anhänger des
Drei=
bundes, wollen aber auch unſererſeits volle
Bewegungs=
freiheit zu anderen Ländern haben, da Oeſterreich=Ungarn
das gleiche für ſich in Anſpruch nimmt. Graf Berchtold
ſpricht von guten und herzlichen Beziehungen zu Rußland
und Frankreich. Darüber können wir uns nur freuen,
wenn Oeſterreich auch die deutſchen Intereſſen wahrt. Ein
Konflikt mit England wäre ein Verbrechen und ein
Un=
ſinn. Das iſt noch heute unſer Standpunkt. Die
Kriegs=
hetzer müſſen einmal auf ein Schlachtfeld geführt werden
mit ſeinem Jammer und Elend und ſeinen
unbeſchreib=
lichen ſchrecklichen Eindrücken, und ſie würden anderer
An=
ſicht werden. (Bravo!) Der Annäherung zu England
freuen wir uns. Die Ausführung des Staatsſekretärs
über unſer Verhältnis zu Rußland begrüßen wir mit
Ge=
nugtuung. Die Friedensſtörer auf dem Balkan ſollten
von den Regierungen zur Ruhe verwieſen werden. Für
die Konſolidierung Albaniens unter einem einflußreichen
Fürſten haben wir die beſten Wünſche. Ob Herr Wender
mit dem Rufe: Vive la France! ſeiner Sache gedient hat
möchte ich bezweifeln. Eine deutſchfreundliche Stimmung
in Frankreich haben wir bei den maßgebenden Politikern
noch nicht bemerkt. (Widerſpruch bei den Soz.) Wir haben
der Entwicklung einer franzöſiſchen Großmacht niemals
feindlich gegenübergeſtanden. Bismarck ſelber hat
Frank=
reich darauf verwieſen, Kolonialpolitik zu treiben. Wir
ind Freunde des Schiedsgerichts und unterſtützen alle
hierauf gerichteten Beſtrebungen. Für die Vorbereitung
zur dritten Haager Konferenz haben ſchon faſt alle Länder
Kommiſſionen eingeſetzt. Weshalb haben wir in
Deutſch=
land noch keine Kommiſſion, um die Arbeiten
vorzube=
reiten? In dieſer Frage wie auch in allen anderen müſſen
Reichstaa und Bundesrat Hand in Hand arbeiten. (
Bei=
fall bei den Nationalliberalen.)
Staatsſekretär v. Jagow: Der Herr Abg. Prinz zu
Schönaich=Carolath hat über die Abſchaffung des
See=
beuterechts geſprochen und um eine Auskunft gebeten
Belanntlich iſt die Frage in der zweiten Haager Konferenz
erörtert worden. Es waren damals vier Großmächte
da=
für, Amerika, Deutſchland, Italien und Oeſterreich=Ungarn,
während vier andere, England, Frankreich, Rußland und
Japan, dagegen waren. Da auch die Stimmung in den
Mittelſtaaten eine geteilte war, konnte man zu
irgend=
einem Beſchluß natürlich nicht gelangen. Daß eine
we=
ſentlich geänderte Stellungnahme der Staaten ſeitdem
er=
folgt wäre, iſt uns nicht bekannt. Wenn heute Sir Edward
Grey eine freundlichere Haltung ſeines Landes in Ausſicht
ſtellte, ſo iſt das im Intereſſe einer internationalen
Ver=
ſtändigung zu begrüßen. Sir Edward Grey hat an dieſe
Konzeſſion Bedingungen von großem Umfange geknüpft
Dieſe Bedingungen ſind mir noch nicht genügend bekannt
Sie bedürfen jedenfalls noch einer Erläuterung und
Prü=
fung, ſo daß ich mich momentan zu dieſer Frage nicht
aus=
ſprechen kann. Zur Ratifizierung der Seerechtsdeklaration
ind wir bereit, aber das engliſche Parlament hat ihr
noch nicht zugeſtimmt.
Abg. Gothein (Fortſchr. Vpt.): Daß Amerika ſich
wirtſchaftlich ganz anders entwickelt hat als Deutſchland,
iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Wir haben 1200000 Mann
mehr unter den Wafffen als Amerika, Welche großen wirt
ſchaftlichen Werte gehen dabei verloren! Man ſollte nicht
mehr von den Gefahren der europäiſchen Völker
unterein=
ander ſprechen, ſondern die wirtſchaftliche Ueberflügelung
der neuen Welt ins Auge faſſen. Der Erfolg der
fran=
zöſiſchen Wahlen iſt als eine eminente Friedenskundgebung
anzuſehen. Gute Beziehungen zu Deutſchland waren
ge=
radezu Wahlparole. Da ſollten wir dieſen freundlichen
Ton erwidern. Der Staatsſekretär hat allen Anlaß, au
unſere chauviniſtiſche Preſſe ein wachſames Auge zu haben.
Das Vorgehen Rußlands in der Getreidezollfrage bringt
uns die Notwendigkeit, wieder auf den Identitätsnach=
weis bei dem Einfuhrſcheinſyſtem zurückzugreifen. Das
Kaligeſetz entzieht uns Milliarden, mit denen, im Ausland
angelegt, wir in der äußeren Politik Vorteile erlangen
könnten. Auch die Anhäufung von Kriegsſchätzen ſchwächt
unſere wirtſchaftliche Schlagfertigkeit. Unſere auswärtige
Politik ſollte ſich nicht überall hineinmiſchen in innere
An=
gelegenheiten anderer Länder. Vor allen Dingen beſteht
der Wunſch nach einer beſſeren Ausbildung unſerer
Diplo=
matie und Konſularbeamten in kaufmänniſchen Dingen.
Wir treten für unſere alten guten Beziehungen zu
Oeſter=
reich und für den Dreibund ein, ſofern der Dreibund den
Frieden ſichern will. Wir freuen uns, daß das Verhältnis
zu England nicht nur korrekt, ſondern ſogar
freundſchaft=
lich iſt. Bei den Balkanwirren haben ſich viele
deutſch=
engliſche Intereſſengemeinſchaften gezeigt. Hoffentlich
ge=
lingt es, in England die Schwierigkeiten zu beſeitigen,
die einer Verſtändigung über die Seerechtsdeklaration
noch entgegenſtehen. Eine auswärtige Politik kann nur
Er=
ffolg haben, wenn ihr Vertrauen im Auslande wächſt.
Hierin iſt ſchon manches beſſer geworden. Hoffentlich gehr
es ſo weiter. Der Fall Zabern hat gezeigt, daß nicht die
Volksvertreter, auch nicht der Reichstag, ſondern
unver=
antwortliche Stellen die Politik des Deutſchen Reiches
machen. Die Agitation der Wehrvereine und einzelner
inaktiver Offiziere ſſollte nicht von der Regierung geſtützt
werden.
Staatsſekretär v. Jagow: Ich weiß nicht, wie der
Vorredner annehmen konnte, ich hätte mich zum
Fürſpre=
cher und Verteidiger chauviniſtiſcher Kundgebungen
ge=
macht. Ich habe nur feſtgeſtellt, daß die ruſſiſch=deutſche
Preßlampagne von ruſſiſcher Seite ausgegangen iſt und
daß das Maß, mit dem im Auslande gemeſſen wird, nicht
ein gleiches iſt.
Abg. Dr. Oertel (konſ.): Der Widerhall in
Deutſch=
land bei der ruſſiſchen Preßkampagne war ein Säuſeln
gegen die Klänge, die zu uns herüberkamen. Die beſſere
Ausbildung unſerer Diplomaten iſt wohl zu wünſchen.
Im Abgeordnetenhauſe haben die Konſervativen einen
dahingehenden Antrag eingebracht. Die Reſolution geht
viel zu viel ins einzelne. In Saſhen der auswärtigen
Politik muß man ſowohl dem befreundeten wie dem
nicht=
befreundeten Ausland gegenüber vorſichtig ſein. In
Mexiko muß alles getan werden, um Leben und Eigentum
der Deutſchen zu ſchützen. In China muß deutſche
Wiſſen=
ſchaft und Kultur verbreitet werden. Daß wir der
Pen=
delpolitik Oeſterreich=Ungarns nachgelaufen ſeien, iſt
un=
gerechtfertigt. In der Türkei müſſen wir unſeren Einfluß
ſichern; deshalb verſtehe ich wohl die Entſendung einer
Militärmiſſion, obgleich die Ausbildung fremder Truppen
ſtets einen unangenehmen Beigeſchmack hat. Sie iſt ein
Zeichen des Bewußtſeins der Stärke, ſie iſt aber
bedenk=
lich. Dies geht aber lediglich Deutſchland und die Türkei
an. (Sehr richtig!) Wir erwarten, daß unſere Intereſſen
in Kleinaſien gewahrt werden. Der Dreibund iſt eine
ge=
ſchichtliche Notwendigkeit. Bei den Balkanwirren hat er
die Feuerprobe beſtanden. Kein Menſch will gegen
Frank=
reich hetzen. Dieſe Sünde iſt drüben weit ſtärker als hüben.
Die Fremdenlegion iſt ein Makel an der Ehre
Frank=
reichs den wir ihm nicht nehmen können. An Rußland
gefällt mir manches nicht. (Zuruf von den Soz.: Die
Knute!) Ob die neuen Maßnahmen der Zollgeſetzgebung
in Rußland viel nützen werden, glaube ich nicht.
Dar=
über gehen die Meinungen ſehr weit auseinander. Win
ſind ein ſehr guter, williger und nachſichtiger Abnehmer
ruſſiſcher Produkte. (Sehr richtig!) Wir müſſen hier
kalltes Blut zeigen. Rußland wird es ſich noch ſehr
über=
legen müſſen. Ich wünſche, daß die Verhandlungen mit
England zu einem guten Ende geführt werden. Dabei
wollen wir aber nicht der allein Gebende ſein, wir wollen
uns nicht über den Löffel barbieren laſſen. Bei unſehrer
Außenpolitik wollen wir lediglich unſere Ziele verfolgen.
Unſere Flotte iſt nicht gegen England gebaut worden.
Endlich muß die Entſchädigung der im Burenkriege 1901/02
geſchädigten Deutſchen durchgeſetzt werden. Wir haben
unſere Friedensliebe bewieſen.
Abg. Schulz=Bromberg (Rpt.): Noch nie ſind in
Frankreich ſo ſcharfe Reden gegen uns gehallten worden
wie jetzt, wo hier eine Politik der Verſöhnung mit
Frank=
reich begonnen hat. Es kann nicht verkannt werden, daß
die Stimmung in Rußland in der letzten Zeit feindſeliger
gegen uns geworden iſt, namentlich im Hinblick auf die
Entſendung unſerer Militärmiſſion nach der Türkei. Dieſe
Stellung Rußlands uns gegenüber muß auf unſere
Stel=
lungnahme zu Rußland zurückwirken. Unſere Intereſſen
in Kleinaſien lreuzen ſich mit denen Rußlands in keiner
Weiſe. Wir haben aber auch keinen Grund, uns in die
Verhältniſſe anderer Staaten einzumiſchen, wenn ſie uns
nicht berühren. Das ſchafft nur Verſtimmung. Erſtreut
wiar ich über die Mitteilung des Staatsſekretärs bezüglich
unſeres Verhältniſſes zu England. Wenn wir früher
ſcharfe Worte hier gegen England gebrauchten, ſo kam das
daher, weil in England ſcharfe Worte gegen uns gefallen
waren. Damals war der ganze Reichstag mit uns einig.
Heute wird uns unſere damalige Halltung von Herrn
Gothein vorgeworfen. Die Behandlung unſerer in Perm
gelandeten Luftfahrer war nicht der Stimmung des
Augenblicks entſprungen, ſondern beruhte auf geſetzlicher
Grundlage. Wenn Rußland das Ueberfliegen ſeiner Grenze
nicht wünſcht, dann ſollte es auch unterbleiben. Es iſt
nicht zu wünſchen, daß eine Verſtimmung zwiſchen zwer
großen Nachbarreichen Platz greift. Wir wollen nach
Möglichkeit mit allen Staaten in Frieden leben. (Beiſall
rechts.)
Unterſtalatsſekretär Zimmermann: Auf unſere
letzte Anfrage bei der engliſchen Regierung über die
Ent=
ſchädigung der Deutſchen aus dem Burenkriege haben wir
noch keine Antwort erhalten. Wir werden von neuem bek
der engliſchen Regierung vorſtellig werden. Ueber die
Fremdenlegion haben wir uns zur Genüge unterhalten.
Auf unſere Vorſtellungen ſind ſtets junge Leute, die noch
nicht volljährig waren, entlaſſen worden. Daß unſer
Ge=
ſſamthandel mit China ſehr gering iſt, muß ich leider
zu=
geben. Daran ſind verſchiedene Gründe ſchuld. Die
In=
tereſſen der Induſtrie haben früher alteingeſeſſene Bürger
wahrgenommen, als die Induſtrie noch nicht ſo entwickelt
war wie heute. Daraus kann man entnehmen, daß ſie
noch nicht recht in der Entwicklung der Geſchäfte
bewan=
dert ſind, ich glaube aber, daß unſere Induſtrie andere
Wege einſchlagen muß, wenn ſie in China Erfolge erzielen
will. Zunächſt würde es ſich empfehlen, eine
Speziali=
ſierung der Geſchäfte nach dem Vorbild der Konkurrenz
vorzunehmen; ſo müſſen eigene Vertreter nach China
hin=
ausgeſchickt werden, die entweder den bereits vorhandenen
Vertretern attachtert werden oder ſelbſtändig arbeiten nach
dem Vorbild der engliſchen und amerikaniſchen
Kon=
kurrenz. Auch müſſen die Geſchäfte gut finanziert
wer=
den. Einen wichtigen Faktor bildet auch die kulturelle
Propaganda. Junge Chineſen müſſen in der deutſchen
Sprache ausgebildet werden, die dann in unſere Dienſte
übrnommen werden können. Aber das koſtet viel Geld.
Das wichtigſte aber iſt, daß unſſere Induſtrie die dortige
Sprache beherrſcht, wie wir es von unſeren Beamten ver=”
langen. Wir legen Wert darauf, daß die Beamten, die
nſach China gehen, ſich ſpeziell für China ausbilden. Der
Kaufmann und ſeine Angeſtellten müſſen das Chineſiſche
beherrſchen. Wir wollen hoffen, daß unſere Kaufleute
mitarbeiten, damit unſer Handel geſtärkt wird. Dann
wer=
den wir allmählich auch in China die Poſition erringen
die uns zukommt. (Bravo!)
Abg. Mumm (Wrtſch. Vgg.): Wir wünſchen
mög=
lichſt gute Beziehungen zu Rußland, und wir wünſchen
ein friedliches Verhältnis zu England, können aber nicht
die Haltung des Abg. Wendel teilen, der für Frankreich
in Hurrapatriotismus machte. Gerade Herr Wendel hätte
kkeinen Anlaß, ſich über die ffelddienſtfähigen Mundwerke
ehemaliger Generale aufzuregen. Zu bedauern iſt, daß
in einem deutſchen Konſulat eine zioniſtiſche Zeitſchrift
zum Annoncieren empfohlen worden iſt. Unſere Politik
muß unter dem Zeichen des Chriſtentums ſtehen, das uns
groß gemacht hat.
Geheimrat Dr. Johannes: Es iſt allerdings nicht
Aufgabe eines deutſchen Konfulats Zeitſchriften für die
Zwecke des Annoncierens zu empfehlen und dafür
Re=
klame zu machen. In dieſem Falle aber glaubte der
Kon=
ſul, ohne gegen die beſtehenden Vorſchriften verſtoßen zu
wollen, den deutſchen Exporteuren eine beſtimmte Zeitung
empfehlen zu ſollen, um den Exporteuren mit ſeinen
Ab=
nehmern in Verbindung zu bringen.
Darauf tritt auf Vorſchlag des Präſidenten Kaempf
trotz lebhaften Proteſtes Vertagung ein. Nächſte
Sitzung Freitag, 11 Uhr pünktlich: (Anfragen,
Fort=
ſſetzung, kleinere Etats, Etatsgeſetz, kleine Vorlagen. —
Schluß 7 Uhr.
Gerichtszeitung.
* Mannheim, 14. Mai. Die Neue Badiſche
Landes=
zeitung meldet aus Karlsruhe: Das
Oberlandesge=
richt hat heute entſchieden daß die vorläufige
Vormund=
ſchaft des Profeſſors Böthlingk über Fräulein Ilſe von
Harder die von dem Landgericht aufgehoben worden
war, ſo lange beſtehen bleiben ſoll, bis das
Oberlandes=
gericht über die gegen die Aufhebung der Vormundſchaft
von Harder eingelegte Beſchwerde Beſchluß gefaßt hat.
* Wien 14. Mai. In dem Prozeß gegen den
Baron Heinrich Stralendorff und die
Kam=
merfrau Boejty wegen Diebſtahls des
Tage=
buches der Gräfin Vera Eſterhazy das zu
Er=
preſſungsverſuchen benutzt worden war, wurde der
An=
geklagte Stralendorff wegen Diebſtahls und Erpreſſung zu
einem Jahr ſchweren Kerkers und zum Verluſt
des Adels verurteilt. Die Kammerfrau wurde
frei=
geſprochen.
Die große Darmſtädter Flugwoche.
Prinz=Heinrich=Flug 1914.
* Heute ſchon, nicht am 16., wie geſtern irrtümlich
in einem Teil der Preſſe geſagt war, beginnen die
Schauflüge auf dem Darmſtädter Flugplatz. Aus der
Tatſache, daß bereits geſtern (Donnerstag) abend
an=
nähernd 20 Flieger hier eingetroffen ſind, darf geſchloſſen
werden, daß dieſe Schauflüge höchſt intereſſant und
reich=
haltig werden. Die Mehrzahl der Flieger iſt heute noch
zu erwarten. Den Anmeldungen und dem Kartenverkauf
nach zu urteilen, dürfte der Andrang zu den
Flugveran=
ſtaltungen ganz gewaltig werden. Es iſt darum im
eigen=
ſten Intereſſe des Publikums geboten, nochmals dringend
davor zu warnen, die Abſperrvorrichtungen zu
überſchreiten oder abgeſperrtes Gelände zu betreten.
Es ſind wohl alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen
wor=
den, ein Unfall in der Luſt oder auf dem Startplatz kann
ſich aber deſſen ungeachtet ereignen. Hier zu helfen ſind
einzig die in ausreichendem Maße vorhandenen
Sani=
tätsmannſchaften und Aerzte beruſen und
be=
fugt. Erfahrungsgemäß werden gerade bei einem Unfall
meiſt ſofort die dem Publikum gezogenen Schranken
durch=
brochen; dadurch kann das Unheil nur noch größer werden,
z. B. wenn noch Apparate, die in der Luft ſind, landen müſſen
und dergl. Es kann deshalb nicht dringend
genug gefordert werden, gerade bei etwa
eintretendem Unfall die größte Ruhe und
Beſonnenheit zu wahren. Die
Abſperrmann=
ſchaften ſind angewieſen, eventuell mit Anwendung von
Gewalt die Abſperrung aufrecht zu erhalten. Jeder
Be=
ſucher möge die Folgen ſich vor Augen halten, die ein
Ueberſchreiten der Schranken nach ſich ziehen kann.
Die Sanitätsvorkehrungen.
Mit dankenswerter Umſicht ſind in Darmſtadt. die
um=
faſſendſten Sanitätsvorkehrungen durch die Freiwillige
Sanitätskolonne im Auftrage des Sanitäts= und
Sicher=
heitsausſchuſſes getroffen worden. Durch das
bereit=
willige Entgegenkommen der Militärbehörden und durch
die liebenswürdige tätige (Mitarbeit des Herrn
General=
oberarztes Dr. Reinhardt war es möglich, dieſe
Vor=
kehrungen ſo intenſiv zu betreiben und auch zu geſtalten,
wie es jetzt geſchehen iſt.
Im einzelnen ſei darauf hingewieſen, daß eine Unfall=
Zeltſtation, zugleich Zentralſtelle, in der Anlage weſtlich
der Querſtraße, hinter der Tribüne (Telephon Nr. 2409,
Gebäude 1, Kommandantur), errichtet iſt. Eine zweite
Zeltſtation befindet ſich am Göpel Nord, Pumpſtation, am
weſtlichen Ende der ſüdlichen Lagerſtraße, hinter dem 2.
und 3. Platz (Telephon Nr. 2410, alte Wache, ſüdl.
Lager=
ſtraße). Eine Reſerve der Station befindet ſich in der
Militär=Unfallſtation der Fliegertruppe. Hauptlagerſtraße,
gegenüber dem Kommandanturgebäude, während die
Re=
ſerve der Station 2 in der Revierkrankenſtube des Art.=
Regiments Nr. 84, Baracke 18, ſüdl. Lagerſtraße, liegt.
Außerdem ſind noch vorgeſehen beſondere Radfahrer=
Pa=
trouillen an der ſüdlichen Abſperrlinie des
Truppen=
übungsplatzes. Der Halteplatz für einen Kranken=
Kraft=
wagen der Firma Opel, von dieſer liebenswürdigerweiſe
geſtellt, und einen Militärkrankenwagen beſindet ſich nächſt
der Kommandanturſtallung, Gebäude 3. Auf einem
Re=
ſerve=Wagenhalteplatz ſtehen durch Entgegenkommen des
Herrn Majors Rochlitz der 2. Abteilung des Feldart.=
Re=
giments Nr. 84 Kaſtenwagen auf den Plätzen nördlich
der ſüdlichen Lagerſtraße nächſt den Gebäuden 13, 15, 17
und 19 bei Maſſenunfällen zur Verfügung. Die Pferde
des Feldart.=Regts. Nr. 84 ſtehen in den Stallungen (
Ge=
bäuden 13, 15, 17 und 19) während des Fliegens unter
Geſchirr.
Sämtliche Stationen ſind durch Mannſchaſten der
Sanitätskolonne ſtark beſetzt. Um Irrtümern
vorzubeu=
gen, ſei aber betont, daß die Rettungswache in Darmſtadt
während der Flugtage ebenſalls ſtärker beſetzt iſt als ſonſt,
um auch bei etwaigen Unfällen und dergl. innerhalb der
Stadt in jeder Beziehung hilfreich eingreifen zu können.
Luftfahrt.
Johannisthal, 14. Mai. Heute nachmittag
3.23 Uhr ſtartete hier der Offiziersflieger Oberleutnant
Kolbe mit Leutnant Röder als Beobachter auf einer
Albatrostaube zu einem Fernfluge nach Darmſtadt
Kolbe nimmt auch am Prinz Heinrich=Flug teil.
* Berlin, 14. Mai. Das von den
Brandenburgi=
ſchen Flugzeugwerken, früher Sportfliegergeſellſchaft, für
den Prinz Heinrich=Flug hergeſtellte Flugzeug iſt
verbrannt. Als es mit der Bahn nach Darmſtadt
trans=
portiert werden ſollte, fing es bei Gelnhauſen durch
Funkenflug der Maſchine Feuer und wurde vollſtändig
ver=
nichtet.
* Buc 14. Mai. Der Flieger Venrier iſt heute
früh 5.07 Uhr in der Richtung nach Deutſchland abgeflogen,
um ſich für den Pommery=Pokal zu bewerben,
Der Kaiſer in Wiesbaden.
* Wiesbaden 13. Mai. Auf Allerhöchſten Befehl
begannen heute abend die diesjährigen
Feſtvorſtel=
lungen der Königlichen Schauſpiele mit
Guſtav Freytags „Die Journaliſten‟ Den Konrad Balz
gab Karl Clewing aus Berlin. Das Haus war mit
Roſen=
girlanden geſchmückt und von einer glänzenden Geſellſchaft
gefüllt. Unter Führung des Intendanten Barons von
Mutzenbecher erſchien in der großen Hofloge der Kaiſer,
den das Publikum mit Hochrufen empfing. Der Kaiſer
verneigte ſich dankend. Neben dem Kaiſer nahmen Platz
der Kriegsminiſter v. Falkenhayn und Generaloberſt von
Scholl. Der Kaiſer empfing in der Pauſe einige Damen
der hieſigen Geſellſchaft und nach Schluß der Vorſtellung
den Schauſpieler Clewing und die Vertreter der anderen
Rollen, denen gegenüber er ſich über die Vorſtellung
äußerſt befriedigt ausſprach. Nach der Rückkehr des
Kai=
ſers in das Königliche Schloß wurden Sr. Majeſtät vom
Publikum ſtürmiſche Kundgebungen dargebracht.
* Wiesbaden, 14. Mai. Der Kaiſer hörte heute
vormittag den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts.
* Wiesbaden, 14. Mai. Zur heutigen
Abend=
ſtafel im Kgl. Schloſſe waren geladen Generalintendant
Graf v. Hülſen=Häſeler, der heute hier eingetroffen
war, und Joſef v. Lauff. — Der zweite Abend der
Feſtſpiele brachte die hervorragende Aufführung von
„Lohengrin‟ Die muſikaliſche Leitung hatte Proſeſſor
Schlar, den Lohengrin ſſpielte Kirchhoff=Berlin, den
Telra=
mund Biſchof, die Elſa Frl. Schmidt=Berlin und die
Or=
trud Frau Cahier=Wien. Der Kaiſer gab wjederholt
ſei=
nen Beifall.
Eiſenbahnunfälle.
* Schönholz=Reinickendorf, 14. Mai. (
Amt=
lich.) Heute nacht 2.13 Uhr überfuhr der Lokomotivführer
des Güterzuges 9401 von Pankow=Verſchiebebahnhof das
auf Halt ſtehende Einfahrtsſignal des Bahnhofs
Schön=
holz=Reinickendorf und ſtieß mit einem aus dem Bahnhof
ausfahrenden Güterzug 8606 zuſammen. Dabei wurde
der Schaffner Teſch aus Pankow getötet. Beide
Lo=
komotiven ſowie fünf Wagen wurden beſchädigt, fünf
andere Wagen entgleiſten und wurden ebenfalls beſchädigt.
Die Betriebsſtörung war um 8 Uhr vormittags beſeitigt.
Unterſuchung iſt eingeleitet.
* Hannover 14. Mai Heute morgen gegen 10
Uhr iſt auf der Umgehungsbahn an der Leinebrücke der
Güterzug 5009 mit Maſchine und einer ganzen Reihe
Wagen entgleiſt. Der Zugführer und der Schaffner
wurden getötet. Der Lokomotivführer und der Heizer
konnten ſich durch Abſpringen retten.
Mexiko und die Vereinigten Staaten.
* Waſhington 13. Mai. OShaugneſſy, der
amerikaniſche Geſchäftsträger in Mexiko, berichtete dem
Vernehmen nach, dem Präſidenten Wilſon in einer
län=
geren Beſprechung, daß die unter Huertas perſönlichem
Befehl ſtehenden Truppen weit überſchätzt würden.
Tat=
ſächlich ſeien ſie nur 4000 bis 6000 Mann ſtark. Dies
ſtimmt mit Nachrichten aus anderen Quellen überein,
wo=
ach Huerta Gold über See ſchickt, um für die Verbannung
erüſtet zu ſein. O'Shaugneſſy ſcheint auch das letzthin
verbreitete Gerücht gehört zu haben, daß Huerta die
Haupt=
ſtadt zu veplaſſen plane, um den Rebellen einen letzten
ver=
zweifelten Widerſtand in Puebla halbwegs nach Veracruz
zu leiſten und bereits begonnen hat, dieſen Platz zu
be=
feſtigen und mit Lebensmitteln zu verſehen. Der
Ge=
chäftsträger meint, daß jede Regierung Mexikos Beſtand
haben werde, welche von der Union geſtützt würde.
* Veracruz 13. Mai. Hier ſind weitere 200
Flüchtlinge aus der Hauptſtadt angekommen, welche
dort aus verſchiedenen Gegenden im Innern
zuſammen=
getroffen waren. Die meiſten ſind Bergleute aus
Nord=
amerika.
* Paris, 14. Mai. Der hieſige „Neu=York Herald‟
nteldet aus Waſhington: Kontreadmiral Mayo
tele=
graphierte dem Marineminiſterium, daß Tampico in
ie Hände der Konſtitutionaliſten gefallen
ei.
* Waſhington, 14. Mai. Admiral Mayo meldet,
aß die Kanonenboote der Bundestruppen den Fluß
verlaſſen haben und neben den fremden Kriegsſchaffen vor
Anker gegangen ſeien. Er berichtet weiter, daß die
Bundes=
truppen um 1 Uhr nachmittags begonnen hätten, Tampico
unter Benutzung der Eiſenbahn zu räumen.
* Waſhington, 14. Mai. Das Staatsdepartement
beginnt die Verhandlungen mit den Rebellen,
um den Ausländern die Erlaubnis, zu den Oelquellen
zu=
rückkehren zu dürfen, zu erwirken. Nach Mitteilungen des
Staatsdepartements übernahm General Garcia Pena
an=
ſtelle des Generals Mayo den Oberbefehl über die
mexi=
kaniſchen Bundestruppen außerhalb von Veracruz.
* Paris, 14. Mai. Nach einer Blättermeldung aus
Mexiko haben ſich 50 franzöſiſche
Staatsan=
gehörige, welche mit einem von dem franzöſiſchen
Ge=
ſchäftsträger geſandten Sonderzuge die Küſte erreichten,
ſich an Bord des Dampfers „Espagne” in Coatzacolios
eingeſchift
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telege. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 14. Mai. In der heutigen Sitzung
des Bundesrates wurde den zuſtändigen Ausſchüſſen
überwieſen: Der Entwurf von Abänderungen der
Aus=
führungsbeſtimmungen zu dem Geſetz betr. die
Schlacht=
vieh=Fleiſchbeſchau, die Vorlage betr. Neuwahl von
nicht=
ſtändigen Mitgliedern des Reichsverſicherungsamtes aus
dem Stande der Arbeitgeber und Verſicherten, eine
An=
leihedenkſchrift für die Schutzgebiete für das Jahr 1913.
Dem Antrage des Herzogtums Braunſchweig wegen
Prä=
gung von Fünf= und Dreimarkſtücken in Form von
Denk=
münzen anläßlich des Regierungsantrittes des Herzogs
von Braunſchweig und Lüneburg wurde zugeſtimmt.
An=
genommen wurden: Die Bekanntmachung über die
Ein=
richtung und den Betrieb von Ablagen zur Herſtellung von
Bleifarben uſw., der Antrag Bremens betr. Reifezeugniſſe
der ſtädtiſchen Studienanſtalt und der Oberrealſchule für
Mädchen in Bremerhaven, der Entwurf für Aenderungen
der Beſtimmungen zur Ausführung des Weingeſetzes betr.
ie Herſtellung von Malzwein, die Vorlage betr.
Anrech=
nung der Hilfsbeamtendienſtzeit als penſionsfähige
Dienſt=
zeit bei den Beamten der Reichseiſenbahnverwaltung, die
Aenderung der Verordnung über Tagegelder uſw. von den
Beamten der Betriebsverwaltung der Reichseiſenbahnen.
* Berlin, 14. Mai. Im preußiſchen
Abgeord=
netenhauſe erklärte Finanzminiſter Dr. Lentze die
Regierung lege Wert darauf, daß die
Beamtenbeſol=
dungsnovelle in dieſer Tagung verabſchiedet werde,
jedoch nur unter der Vorausſetzung, daß das Haus nicht
über den Rahmen der Vorlage hinausgehe. Sollte dies
geſchehen, ſo hätte die Regierung kein Intereſſean
der Verabſchiedung der Vorlage.
* Hohenfinow, 14. Mai. Die ſterblichen Reſte der
Frau v. Bethmann Hollweg wurden heute unter
außerordentlich großer Beteiligung aus der näheren und
weiteren Umgebung zur letzten Ruhe beſtattet.
Außer den Einwohnern des Landkreiſes waren ebenfalls
viele Leidtragende aus Freienwalde, Eberswalde und
Wriezen erſchienen. Die Trauergemeinde, unter der ſich
der Statthalter von Elſaß=Lothringen, v. Dallwitz,
Ober=
präſident v. Bülow, General v. Pfuel und
Unterſtaats=
ſekretär v. Wahnſchaffe befanden, verſammelte ſich mit der
Familie Bethmann in der ſchönen Hohenfinower Kirche,
die der Reichskanzler ſelbſt erſt vor kurzem in alter
Schön=
heit wieder herſtellen ließ. Die Trauerrede hielt Paſtor
Paſſow über Jeſ. 60, Vers 1: „Mache dich auf und werde
Licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn
leuchtet über dir!‟ Danach wurde der Sarg von
Guts=
leuten nach dem nahegelegenen Friedhof getragen, wo die
Beiſetzung unter Gebet und Segen erfolgte.
* München, 14. Mai. Die Kammer der
Abge=
ordneten hat die Nachtragsforderungen der Regierung
in Höhe von 2031817 Mark für den bereits gebildeten
Bayeriſchen Rheinſchiffahrts=Konzern zur
Sicherung des pfälziſchen und Aſchaffenburger
Umſchlag=
verkehrs genehmigt. Die Eiſenbahnverwaltung
über=
nimmt hiervon 677 272 Mark. Der Reſt von 1354544 Mark
wird durch Anleihen auf Rechnung der Miniſterien der
Finanzen, des Innern und des Aeußern gedeckt.
* Karlsruhe, 14. Mai. Der Großherzog empfing
heute Mittag in Gegenwart des Miniſters der
Auswär=
tigen Angelegenheiten, Dr. Freiherr von Duſch, den
neuen ſächſiſchen Geſandten und
bevollmäch=
tigten Miniſter am badiſchen Hofe, Exzellenz von
Stieg=
litz der geſtern aus München hier eingetroffen war. Heute
abend wird der Geſandte der Großherzogin vorgeſtellt
werden und darauf an einer ihm zu Ehren im Palais
ſtatt=
findenden Hoftafel teilnehmen.
* Dresden, 14. Mai. Die Erſte Ständekammer
entſchied heute gegen die Stimmen der beiden
Oberbürger=
meiſter Dr. Beutler=Dresden und Dr. Dehne=Plauen
(Vogtland) für die Verlegung der
Tierärzt=
lichen Hochſchule nach Leipzig.
* Wien, 14. Mai. Der Kaiſer hatte eine gute Nach”.
Die katarrhaliſchen Erſcheinungen ſind unverändert. Das
Allgemeinbefinden iſt vollkommen zufriedenſtellend.
* Wien, 14. Mai. Der Kaiſer überreichte heute
vor=
mittag dem Chef der Militärkanzlei Frhr Bolfras
v. Ahnenburg anläßlich ſeines 25jährigen
Jubiläums als Generaladjutant und Chef der
Militärkanzlei die Verdienſtmedaille und eine große
Reiterſtatuette des Kaiſers mit einer überaus freundlichen
Vidmung. Der deutſche Kaiſer ſandte eine
Glückwunſch=
adreſſe, deren Schluß lautet: Mögen Sie in Geſundheit
und Friſche Ihrem kaiſerlichen Herrn meinem hohen
Ver=
bündeten, in verantwortungsvoller Stellung zum Wohle
des Vaterlandes noch lange erhalten bleiben. Der
Thron=
folger ſandte ebenfalls eine Glückwunſchdepeſche Der
Kaiſer, Kriegsminiſter Krobatin.
Landesverteidigungs=
niniſter Freiherr v. Georgi, Frhr. Harzay ſowie andere
Perſönlichkeiten gratulierten perſönlich.
* Durazzo, 14. Mai. Der Miniſterpräſident
Turk=
han Paſcha iſt geſtern nach Rom und Wien abgereiſt.
* Rom. 14. Mai. Der albaniſche Miniſterpräſident
Turkhan Paſcha iſt hier eingetroffen und vom
Mi=
niſterpräſidenten Salandra und dem Miniſter des
Aeuße=
ren di San Giuliano empfangen worden. — Turkhan
Paſcha ſtieg als Gaſt der Regierung in einem hieſigen Hotel
ab. San Giuliano gab zu Ehren Turkhans ein Frühſtück.
Dann hatten die beiden Miniſter in der Konſulta eine
lange Unterredung. Morgen wird Turkhan einer
Ein=
ladung des Königs zum Frühſtück folgen. Der italieniſche
Geſandte in Durazzo Alliotti, trifft morgen hier ein.
* Palermo, 14. Mai. In einer Klinik hat eine Frau
aus dem Volke fünf geſunde Kinder geboren.
* Paris, 14. Mai. Geſtern abend fand auf der
deut=
chen Botſſchaft ein Diner ſtatt, welchem der
anläß=
lich der Uraufführung ſeiner Joſef=Legende hier weilende
Komponiſt Richard Strauß und Gemahlin, Freiherr
v. Thielmann mit Familie, Gräfin Schlippenbach, Graf
Harry Keßler und die Herren und Damen der deutſchen
Botſchaft beiwohnten.
* Paris, 14. Mai. Heute nacht wurde auf der
Nord=
bahnlinie bei St. Dennis der Signallwächter Poullain,
während er ſeinen Dienſt verſah, meuchlings von
bis=
her unbekannten Verbrechern erſchoſſen. Die Polizei
vermutet, daß Poullain, der vor zwei Jahren einen
Sa=
botageverſuch der Autobanditen verhindert hat, einem
narchiſtiſchen Racheakt zum Opfer gefallen iſt.
Die Frau Poullains beſaß die Selbſtverleugnung, an
Stelle ihres getöteten Gatten den Signaldienſt während
der ganzen Nacht zu verſehen.
Eze, 14. Mai. Präſident Poincaré und Gemahlin
ſind heute nachmittag nach Paris abgereiſt.
* London, 14. Mai. Die Regierung entging heute
nachmittag bei der Abſtimmung über die Reſolution über
den Arbeitsplan des Parlaments im Unterhaus
knapp einer Niederlage. Dieſelbe war rein formell und
eine Abſtimmung wurde nicht erwartet, die Oppoſition
je=
doch, ſehr ſtark an der Zahl, verlangte über die Reſolution
eine Abſtimmung, die mit 255 gegen 234 Stimmen
ange=
iommen wurde. Die Miniſteriellen brachen in wilde
Bei=
fallsrufe aus.
* Stockholm, 14. Mai. Der König hielt im Schloß
Drottningholm Miniſterrat ab und übernaahm
wieder die Regierung.
* Petersburg, 14. Mai. Anläßlich der Maifeier=
(ſtreiken in den Fabriken, darunter in den Putilow=
und Obuchow=Werken, und in einer Anzahl kleiner
Be=
triebe etwa 50000 Arbeiter. Bei der Unterdrückung von
Kundgebungsverſuchen wurden mehrere Arbeiter verhaſſtet.
* Konſtantinopel, 14. Mai. Heute nachmittag erfolgte
die feierliche Eröffnung des neugewählten
Parlaments.
* Waſhington, 14. Mai. Wie die Panamaeiſenbahn
mitteilt, findet gegenwärtig zum erſten Male ein
durch=
gehender Leichtverkehr auf dem Kanal ſtatt.
* Tokio, 14. Mai. Der Kaiſer ſchenkte den Admiralen
Yamomoto und Saito mit dem kaiſerlichen Wappen
geſchmückte Vaſen, was dafür ſpricht, daß ihre
Verab=
ſchiedung eine wegen ihrer Verantwortlichkeit bei den
Marineſkandalen getroffene Diſziplinarmaßregel iſt, und
daß ihre dem Lande früher geleiſteten Dienſte trotzdem
anzuerkennen ſeien.
* Tokio 14, Mai. Der Miniſterpräſident Okumad
veröffentlichte einen Ueberblick über das
Pro=
gramm des Kabinetts. Das Programm ſichert
eine ſtrengece Beobachtung des konſtitutionellen Prinzips,
die Annahme der auswärtigen Politik, welche im fernen
Oſten den dauernden Frieden ſichern ſoll, und die ſtrengſte
Diſziplin unter den Beamten zu. Die Regierung erklärt,
daß die Grundlage zur nationalen Verteidigung auf der
Einmütigkeit in den Grundſätzen des Finanzdepartements
und der Militär= und Marineverwaltung beruhen werde.
Das Programm verſpricht ferner die Förderung der
pro=
duktiven Unternehmungen und die Geſundgeſtaltung der
Finanzen durch Einſchränkung der Steuern und
Vermei=
dung neuer Regierungsanleihen.
Eine Duellforderung des ungariſchen Miniſterpräſidenten
Tisza.
* Peſt, 14. Mai. Der Miniſterpräſident
Tisza forderte den Abg. Stefan Rakovsky infolge des
lebhaften Wortwechſels in dem Ausſchuß der Delegation.
Die Zeugen Tiszas ſind Fürſt Geza Odescalchi und Graf
Julius Czekonicz, während Rakovsky Prinz Ludwig
Win=
diſchgrätz und Markgraf Georg Pallavicini benannte.
Die Aufſtände in Marokko.
* Madrid 14. Mai. Amtlich wird aus Tetuan
ge=
meldet, daß Eingeborene eine in Alcazaba ſtehende
Abteilung angegriffen und Handgranaten auf die
Soldaten geworfen haben, wovon acht verwundet wurden.
Der Feind griff eines der an den Stadttoren
aufgeſchla=
genen Lager an, wurde aber bald zurückgeworfen.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 14. Mai. In der heutigen
Vormittags=
ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie fielen 30000 Mark auf die Nummern 70132
196 948, 10000 Mark auf 56 709 207648, 5000 Mark auf
106 902 158 240, 3000 Mark auf die Nummern 3218 5334
5608 6880 11567 28 571 31 464 35 252 46 104 54 430 55 530
59 789 67 898 70 097 70 457 73283 74222 79011 90 455
94 506 106 361 112 404 115 439 117148 117487 123543
124036 131 152 140877 141809 150 326 154637 158065
158 948 159 974 164982 170350 171888 175 720 177993
179508 190 162 199 442 203840 209391 209921 210 159
211306 212030 221 751 226003 228 468 230804 232131.
In der Nachmittagsziehung fielen 15000 Mark auf die Nr
101 219, je 5000 Mark auf die Nr. 63891 95 402 108 412
129 553 204321, je 3000 Mark auf die Nr. 30 44 3726 6032
9201 26 096 29704 30 290 31 453 33 568 41 237 44968 53 207
53 327 54003 55049 70 270 87037 92 287 99 424 102709
107824 109233 110385 115740 118325 121720 125021
169006 169396 170 994 176713 191 452 193590 202 929
204 352 213052 215824 und 233 040. (Ohne Gewähr.)
Amtlicher (Oetterbaricht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Ein Ausläufer des nördlichen Tiefdruckgebietes
iſt nach der Nordſee und Norddeutſchland
vorge=
drungen und verurſacht bei uns kühles, regneriſches
Wetter. Auf dem Feſtland ſteigt faſt überall der
Luft=
druck, doch bleibt die Wetterlage vorerſt noch unſicher.
Wir haben heute zunächſt noch vorwiegend wolkiges,
wärmeres Wetter ohne erhebliche Niederſchläge zu
er=
warten.
Ausſichten in Heſſen für Freitag, den 15. Mai:
Vorwiegend wolkig, keine erheblichen Niederſchläge,
etwas wärmer.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
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Leſer beſonders hinweiſen möchten.
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Originalität und der Vollkommenheit ihrer
techniſchen und hygieniſchen Einrichtungen eine
Sehenswürdigkeit Bremens ſind, zu beſichtigenS
und ſich die Bearbeitung des coffeinfreien
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Für die herzliche Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben
Vaters, unseres Bruders, Schwagers und Onkels
Herrn Rentner Heinrich Kichler
sprechen wir innigen Dank aus.
Darmstadt, 14. Mai 1914.
(12058
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Todes=
Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern nachmittag 3 Uhr entſchlief nach
längerem Leiden im 76. Lebensjahre unſer
lieber Vater, Schwiegervater und Großvater
Herr Karl Osterrath.
Darmſtadt und Frankfurt a. M.,
den 14. Mai 1914.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Freitag,
nachmit=
tags 4½ Uhr, von der Leichenhalle des
Darm=
ſtädter Friedhofs aus ſtatt. (12049
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute mittag 3 Uhr entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden unſere innigſtgeliebte Mutter,
Schwiegermutker, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Elise Schwarz Wwe.
geb. Müller
im 61. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1914.
Roßdörferſtr. 34 (z. Zt. Kiesſtr. 91).
Die Beerdigung findet Samstag, 16. Mai,
nachmittags 3½ Uhr, vom Portale des Darm=
(12079
ſtädter Friedhofs aus, ſtatt.
Danksagung.
Für die ſo liebevolle Teilnahme und die
zahl=
reichen Blumenſpenden, die uns bei dem
Hin=
ſcheiden meiner lieben Gattin, unſerer
unvergeß=
lichen Mutter, Tochter, Schweſter u. Schwägerin
Frau Margarethe Baumann
geb. Bauer
erwieſen wurde, insbeſondere Herrn Pfarrer Velte
für die ſo troſtreichen Worte am Grabe,
allerherz=
lichſten Dank. Auch danken wir vielmals den
Schweſtern des Alice=Hoſpitals, die der
Ver=
ſtorbenen bis zum letzten Augenblick ihre Liebes=
(12078
dienſte erwieſen haben.
Im Namen der Hinterbliebenen:
J. K. Baumann, Riedeſelſtraße 66.
Darmſtadt, den 14. Mai 1914.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 15. Mai:
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 16. Mai:
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 9 Uhr
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 16. Mai:
Vorabend 7 Uhr 30 Min. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr. Sabbatausgang 9 Uhr.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 17. Mai, an:
Morgens 6 Uhr. Nachmittags 7 Uhr. Abends 9 Uhr.
Tür den Prinz=Heinrich=Flug 1914 ſind weiter ein=
6 gegangen: Eggert 1 ℳ. Hofrat Koch 50 ℳ. Ph.
Ullrich, G. m. b. H., 10 ℳ. Ober=Bahnaſſiſtent David
2 ℳ. H. Wertheim, Bankgeſchäft, 10 ℳ. Carl Braun,
Heinrichſtraße 52, 3 ℳ. Ludwig Joſeph, Heinrichſtraße 3,
25 ℳ. Prof. Dr. Lud. Schäffer 10 ℳ. Stammtiſch
im „Goldenen Pflug” 12 ℳ Zuſammen 123 ℳ, mit
den bereits veröffentlichten 1363.50 ℳ Summa 1486.50 ℳ.
Weitere Gaben nehmen wir gerne entgegen.
„Darmſtädter Tagblatt‟
Die Geſchäftsſtelle.
Dampfernachrichten.
Hamburg=Amerika=Linie. Mitgeteilt von dem
Ver=
treter: Adolf Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Nordamerika: „Hamburg” vom Mittelmeer, 12. Mai
10 Uhr morgens in Neu=York. „Moltke‟ 12. Mai 11 Uhr
morgens von Genua über Neapel nach Neu=York.
„Pretoria”, von Neu=York kommend, 13. Mai 6 Uhr
30 Min. morgens Lizard paſſiert. „Siegmund” 12. Mai
6 Uhr 45 Min. morgens in Boſton. — Weſtindien,
Mexiko: „Kronprinzeſſin Cecilie” 11. Mai nachm. von
Veracruz nach Havanna. „Syria” nach Weſtindien,
12. Mai 2 Uhr nachm. von Antwerpen. „Weſterwald”
von Mexiko und Havanna kommend, 12. Mai 1 Uhr
nachm. von Antwerpen nach Hamburg. — Südamerika,
Weſtküſte Amerikas: „Abeſſinia” nach der Weſtküſte
Amerikas, 12. Mai von Genua. „Bethania”, von der
Weſtküſte Amerikas kommend, 11. Mai von Las Palmas.
„La Plata” nach Braſilien, 12. Mai 7 Uhr morgens in
Oporto. — Oſtaſien: „Arabia” 12. Mai morgens von
Tſingtau nach Hongkong. „Friſia” 11. Mai morgens
Finiſterre paſſiert, ausgehend. „Goldenfels” 12. Mai
2 Uhr nachm. von Manila nach Yokohama. „
Marko=
mannia” 12. Mai von Malta nach Port Said. „
Schwarz=
burg” 12. Mai morgens in Taku, heimkehrend. — „
Nico=
media‟ 12. Mai von Buſhire, ausgehend.
Tageskalender.
Freitag, 15. Mat.
Großh Hoftheater Anfang 8 Uhr, Ende nach 9½
Uhr (Ab. D): „Hanneles Himmelfahrt”
Abnahme der Flugzeuge und
Ausſcheidungs=
flüge zum Prinz Heinrich=Flug um 3 Uhr.
Vortrag des Afrikareiſenden Schumann um 5 Uhr im
Saalbau.
Konzert um 3 und 6½ Uhr im Konzerthaus Roth auf
dem Truppen=Uebungsplatz.
Bilder vom Tage (Bilderauslage unſerer Expedition
(Rheinſtraße 23): Vom Eiſenbahnunglück in Nieder=
Saulheim. — Die Eröffnung der „Bugra” (
Weltaus=
ſtellung für Buchgewerbe und Graphik) in Leipzig.
Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Chriſtian von
Sachſen vor dem Denkmal der 1870 bei St. Privat
ge=
fallenen Kämpfer des XII. ſächſiſchen Armeekorps.
Zur Verurteilung deutſcher Luftſchiffer in Rußland.
Drick und Verſagt z. 6. Pilichſche Soluchmnctnct
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Iriedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
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liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
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am Samstag, den 16. Mai, abends 8½ Uhr,
im Kaisersaal, Grafenstrasse.
Redner:
Oberverwaltungsgerichtsrat Schiffer,
Mitglied der Reichstags und des
Preußiſchen Abgeordnetenhauſes
über:
(11928mfs
Diepolitiſche Lage
Freie Ausſprache.
Es ladet freundlichſt ein
Der Vorstand.
Zimmel-ehlutsel-Gesellschant „Räuchlose
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Gäſte willkommen. Vorverkaufskarte 30 Pfg., III. Platz.
— Abends gemütliches Beiſammenſein im Vereinslokal.
Der Vorstand. J. V.: Kratſch.
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Sonntag, den 17. Mai, von 4—11 Uhr
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Bei ungünſtiger Witterung findet das Konzert in den inneren
Räumen ſtatt.
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Eintritt frei.
Eintritt frei.
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Samstag, den 16. Mai, 5 Uhr und 8¼ Uhr,
Sonntag, den 17. Mai, 5 Uhr und 8¼ Uhr
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Zwei verlass. Italiener.
Das treue Mutterherz.
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H. W. Petry-Martell.
— Na, denn man los!
Ein Nachtbummel durch
Berlin.
Wenn der Frühling kommt!
Sonntags hab’n wir
Zeit dazu.
„Juxbaron‟.
Wonn. Frühlingsnacht!
Das Lied v. Nachtdienst.
Kleine Mädchen müssen
schlafen gehn.
Marschduett.
Wenn ein Mädel einen
Herrn hat.
Marschduett.
Populäre Melodien,
I. Teil, v. Otto Reutter
(Reutter).
II. Teil (Reutter).
La vrale Furlana.
Im Opiumrausch,
Two-Step.
La Furla Italiana,
von Nicolai Moleti.
Boston-Glocken (Valse
boston).
Fantasie, I. Teil, aus
„Hänsel und Gretel‟
von Humperdinck.
Fantasie, II. Teil.
Fantasie, I. Teil, aus
„Troubadour” v. Verdi
(arrang. von Singelée)
(Schott’s Söhne).
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Freitag, den 15. Mai 1914.
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Gerhart Hauptmann=Zyklus.
Zweiter Abend:
Hanneles Himmelfahrt.
Traumdichtung in 2 Teilen von
Gerhart Hauptmann.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Perſonen:
Hannele .
.. Käthe Gothe
Gottwald, Lehrer. Kurt Ehrle
Schweſter Martha,
Diakoniſſin . . Käthe Meißner
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Hedwig1 Armen= H. Alſen ſdolph
Pleſchke I häusler Herm. Knispel
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Hanke
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Schmidt,
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diener
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Mattern,
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Vater
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Mutter
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Lehrer
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Dorfſchnei=
der
Ein klei. Junge
Erſte
Zweite
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Erſter
Zweiter
Dritter
Ein ſchwarzer
Engel
Johs. Heinz
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Kurt Ehrle
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Paul Peterſen
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Hede Schaub
Ellen Widmann
Charlotte Pils
Hans Bertram
Krank: Sybille Huber.
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Preiſe): Sperrſitz: 1.—13. Reihe
3.70 ℳ, 14.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
Anfang 8 U. — Ende nach 9½ U.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Samstag, 16. Mai. Keine
Vor=
ſtellung.
Sonntag, 17. Mai. Außer Ab.
Frühlings=Feſtſpiele. Vierter
Abend: „Kain und Abel”
(Uraufführung). Oper in einem
Akt von Felix von Weingartner.
— Hierauf, zum erſten Male:
Sinfonie Nr. 3 in E-dur von
Felix von Weingartner. Erhöhte
Preiſe. Anfang 6½ Uhr. (Vergl.
beſondere Anzeige.)
Montag, 18. Mai. Außer Ab.
XIV. Sonder=Vorſtellung. „Alt=
Heidelberg”. Anfang 8 Uhr.
Zu dieſer Vorſtellung findet kein
Kartenverkauf ſtatt.
Dienstag, 19. Mai. 168. Ab.=
Vorſt. A 43. „Mignon”. Kl.
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zum Konzert beim Empfang der
Oberleitung und Etappenleitung
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1—½3 Uhr, vor dem Bahnhof=
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1. „Einzug der Gäſte auf der
Wartburg” aus der Oper „
Tann=
häuſer” von R. Wagner. 2.
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mannslied und Matroſenchor aus
der Oper „Der fliegende Holländer”
von R. Wagner. 3. Tonbilder aus
„Walküre” von Richard Wagner.
4. Divertiſſement aus „Das
Rhein=
gold” von R. Wagner. 5.
Ange=
reihte Stücke aus der Oper „
Tann=
häuſer” von R. Wagner. 6.
Ein=
leitung zum 3. Akt und Brautchor
aus der Oper „Lohengrin” von
R. Waaner.
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In der Strafſache
gegen den Möbelhändler Robert Bauer und den Schreiner Anton
Kappes, beide in Darmſtadt, wegen unlauterem Wettbewerb hat
die erſte Strafkammer Großh. Landgerichts in Darmſtadt am 9.
Ok=
hober 1913 für Recht erkannt:
1. Der Möbelhändler Robert Viktor Bauer in Darmſtadt,
geboren zu Frankfurt a. M. am 2. September 1886, katholiſch,
ledig, vorbeſtraft;
2. der Schreiner Anton Kappes in Darmſtadt, geboren zu
Kirchzell am 17. Auguſt 1879, katholiſch, verheiratet, vorbeſtraft,
werden wegen je zweier, gemeinſchaftlich begangener Vergehen gegen
§ 4 des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909
und § 47 St. G. B. verurteilt:
a) Bauer in zwei Geldſtrafen von je eintauſend Mark,
b) Kappes in zwei Geldſtrafen von je dreihundert Mark.
Die Koſten des Verfahrens, einſchließlich der dem Nebenkläger
erwachſenen notwendigen Auslagen, fallen den Angeklagten, ſoweit
ſie zu Strafen verurteilt ſind, im übrigen der Staatskaſſe,
beziehungs=
weiſe dem Nebenkläger zur Laſt.
Im Falle der Uneinbringlichkeit der Geldſtrafen tritt je ein
Tag Gefängnis an Stelle von zehn Mark Geldſtrafe.
Die Richtigkeit der Abſchrift der Urteilsformel wird beglaubigt
und die Vollſtreckbarkeit des Urteils beſcheinigt.
Darmſtadt, den 28. April 1914.
(12053
Dr. Fricker,
Gerichtsſchreiber der Strafkammer Großh. Landgerichts.
Vergebung von Asphaltarbeiten.
Die Beton= und Asphaltarbeiten für Herſtellung von
Tor=
fahrten in der Heidelberger= und Seeheimerſtraße in Eberſtadt ſollen
in öffentlicher Submiſſion vergeben werden (zirka 400 qm). Die
Offerten ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens
Samstag, den 16. Mai d. Js., vormittags 10 Uhr bei der
Großherzogl. Bürgermeiſterei Eberſtadt einzureichen, woſelbſt auch
die Bedingungen einzuſehen und die Angebotsformulare gegen
Ver=
gütung der Kopialgebühr zu erhalten ſind.
Eberſtadt, 12. Mai 1914. Großh. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
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Samstags bis 3½ Uhr nachmittags. (11879mf
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Wechsel-, Scheck- und Bankverkehr.
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Bekanntmachung.
Die zur Zeit der Eintragung
des Verſteigerungsvermerks im
Grundbuche für Darmſtadt BandVI,
Blatt 474 auf den Namen:
a) Peter Trautmann,
Schuh=
machermeiſter,
b) Karoline Trautmann, geb.
Gutbrodt (deſſen Ehefrau),
beide in Darmſtadt,
eingetragenen Grundſtücke:
Flur Nr. qm
II 760 37
GrabgartenHein=
heimerſtraße,
II 761 118 Hofreite
Hein=
heimerſtr. 61,
II 761¾10 32Grasgarten(
Vor=
garten) daſelbſt,
ſollen:
Donnerstag, 28. Mai I. Js.,
nachmittags 3 Uhr,
durch das Großh. Amtsgericht
Darmſtadt I im Saal Nr. 219 im
Wege der Zwangsvollſtreckung
(K4/14
verſteigert werden.
Darmſtadt, 30. März 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,9213
Bekanntmachung.
Freitag, den 5. Juni I. Js.,
vormittags 11 Uhr,
ſoll die dem Jakob Gebhardt
dahier zugeſchriebene Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
II 1220 118 Hofreite Neue
Ireneſtr. 3,
II 1229 37 Grabgarten
da=
ſelbſt,
35 Grasgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K66/14
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das eingelegte
Meiſtgebot die Schätzung nicht
er=
reicht.
Darmſtadt, 27. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,11028
Bekanntmachung.
Freitag, den 5. Juni I. Js.,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die dem Georg Philipp VolzII.
zu Groß=Bieberau, im Grundbuch
hieſiger Gemarkung zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
III 481 260 Hofreite
Eckhardt=
ſtraße
III 481¾/10 151 Grasgarten,
Vor=
garten,
da=
ſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
(K4/13
werden.
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das
einge=
legte Meiſtgebot die Schätzung
nicht erreicht.
Darmſtadt, 28. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I
Müller. (VIII, 11028
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Neue helle ägyptiſche Zwiebeln.
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Mathildenplatz 1.
Teleton 116.
Bekanntmachung.
Freitag, den 5. Juni I. Js.,
vormittags 10½ Uhr,
ſoll die dem Kaufmann Johann
Georg Wolf dahier zugeſchriebene
Liegenſchaft:
Flur Nr. qm
IX 96 59 Grasgarten,
Vorgarten,
IX 96¾/10 345 Hofreite
Soder=
ſtraße 101,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II., zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K1/14
Falls andere rechtliche
Hinder=
niſſe nicht entgegenſtehen, wird
Ge=
nehmigung der Verſteigerung auch
dann erfolgen, wenn das
einge=
legte Meiſtgebot die Schätzung nicht
erreicht.
Darmſtadt, 29. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII, 11027
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Adler, Ideal und verſch. andere
Syſteme von Mk. 50 an abzugeben.
Auch Reisemaschine billig. (11909a
Kranichſteinerſtr. 591/0, pt., rechts.
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*13903)
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billig zu verkaufen (*13904
Karlſtraße 58, 1. St. rechts.
Bekanntmachung.
Freitag, den 5. Juni I. Js.,
vormittags 10¼ Uhr,
ſollen die den Philipp Meiſinger
Eheleuten dahier zugeſchriebenen
Immobilien:
Flur Nr. qm
IV 245 588 Hofreite
Bleich=
ſtraße 47,
IV 246 426 Hofreite
Bleich=
ſtraße 45,
IV 247 148 Grabgarten
da=
ſelbſt,
in unſerem Bureau, Grafenſtraße
Nr. 30, II, zwangsweiſe verſteigert
werden.
(K42/14
Darmſtadt, 28. April 1914.
Großh. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller. (VIII,11030
Schlafzimmer
neu, eich., m. 3tür. Spiegelſchrank,
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Küchen pitsch-pine
einige gutgearb. Diw.,
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ſpiegel, 2gr. Flurgarderoben z. Zt.
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für Brautpaare. Mederle,
Garten=
ſtraße 21, I. Schreinerei. (*1384a
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Sofa, Vertiko, Tisch und
Eisschrank.
kandwehrſtr. 19½, II
Gut=
billig
ab=
erhalten. Kinderwagen zugeben.
*13855fs) Mathildenſtr. 5, I.
rankturter Kursbericht vom 14. Aar 1erz
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Industrie. (Darmstädter Bank.)
Handel und Verkehr.
— Frankfurt a. M., 14. Mai. (Börſe.) Trotz
des guten Fortgangs der Verhandlungen der Deutſchen
Drahtwalzwerke, bei denen geſtern eine vollſtändige
Einig=
ung über die Quotenfrage erzielt wurde und worauf man
wohl eine beſſere Tendenz der heutigen Börſe hätte
er=
hoffen dürfen, entſprach der Verlauf dieſen Erwartungen
nicht. Zwar zeigten zu Beginn Montanwerte eine ziemlich
feſte Haltung doch hielten ſich die Kursveränderungen in
engem Rahmen und im weiteren Verlauf war die Tendenz
allgemein abgeſchwächt, wozu allerdings in der Hauptſache
die ſtark rückläufige Bewegung der Aktien der Ruſſiſchen
Naphthageſellſchaft beitrug, über die Gerüchte von einer
Kapitalerhöhung im Umlauf waren. Die ſchwache Haltung
dieſes Papieres beinflußte in ungünſtiger Weiſe auch die
Haltung der Ruſſiſchen Bankaktien. Der Markt neigte
ſchließlich allgemein zur Schwäche und erſt gegen Schluß
trat wieder eine leichte Befeſtigung ein, ſo daß die
Kurs=
abſchwächungen auf den meiſten Gebieten nicht über
1 Prozent hinausgehen. Auch die Kurſe auf dem
Kaſſa=
markt waren vorwiegend niedriger. Die obenerwähnten
Ruſſiſchen Naphthaaktien büßten 13 Prozent im Kurſe
ein. Kleyeraktien mußten 2½ Prozent, Scheideanſtalt und
Daimler je 4 Prozent, Filzfabrik Fulda 6 Prozent im
Kurſe nachgeben. Tendenz ſchwächer.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 13. Mai. Auftrieb 181 Schweine. Schlachtgewicht
50 Kilogramm. Preiſe: 1. Qual. 62 Mk., 2. Qual. 61 Mk.
3. Qual. 60 Mk. Marktverlauf: rege; Ueberſtand.
Schweinemarkt am 14. Mai. Auftrieb 193 Schweine.
Schlachtgewicht 50 Kilogramm. Preiſe: 1. Qual. 62 Mk.,
2. Qual. 61 Mk., 3. Qual. 60 Mk. Marktverlauf: mäßig;
Ueberſtand. — Kälbermarkt am 14. Mai Auftrieb 169
Kälber. Lebendgewicht 50 Kilogramm. Preiſe: 1. Qual.
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lebhaft.
Stimmen aus dem Publikum.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
leinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 desz
Preßgeſetzes in vollem Unfange der Einſender verantwortlich.,
— Das Landeskrieger=Denkmal, welches
ſeit Jahren nicht nur von den Kriegsveteranen, ſondern
auch von dem größten Teil der Bevölkerung als
un=
würdig plaziert erachtet wird, ſteht durch das letzte
Ein=
geſandt wieder im Vordergrund des öffentlichen
Inter=
eſſes und des allgemeinen Tagesgeſpräches. Der
ver=
ſtorbene Oberbütgermeiſter Morneweg hatte ſeinerzeit in
der Stadtverordnetenverſammlung auf eine diesbezügliche
Anfrage erklärt, daß dieſer Platz nur als Proviſorium zu
betrachten ſei, und das Kriegerdenkmal an ſchöner
geeig=
neter Stelle, vor dem neuen Bahnhof Aufſtellung finden
ſollte. Seitdem ſind einige Jahre ins Land gegangen und
alles iſt beim alten geblieben, trotzdem ſich die
Kriegs=
veteranen immer wieder bemühten und nicht nachlaſſen
werden, ſo lange noch einer davon am Leben iſt, bis das,
auch zu ihrer Ehre, aus den freiwilligen Beiträgen des
ganzen Landes errichtete Denkmal zu allgemeiner
Zufrie=
denheit aufgeſtellt iſt. Darmſtadt hat ja wenig Auswahl
an geeigneten Plätzen, allein nachdem das
Veteranen=
denkmal auf dem Marienplatz entfernt und die
Garniſon=
kirche auf demſelben nicht gebaut werden ſoll, wäre ein
idealer Platz für das Reiterſtandbild Großherzogs
Lud=
wig IV. gefunden. Vor der Dragoner=Kaſerne, in welcher
derſelbe als Kommandeur der Reiter=Brigade ſo oft und
gerne geweilt, in der Nähe des neuen Palais, in welchem
der tapfere Heerführer an der Seite der unvergeßlichen
Großherzogin Alice das höchſte Familienglück genoſſen,
und von wo aus ſeine Kinder und Kindeskinder die
Heldengeſtalt ihres teueren Ahnen über den Park hinweg
ſtets vor Augen hätten, wäre die beſte Löſung dieſer
leidigen Frage gefunden. Dorthin ſtelle man dieſes
herr=
liche Reiterſtandbild, welches auf dem ſchönen freien Platze
als eine Zierde der dortigen Gegend viel mehr zur
Gel=
tung kommt und an deſſen Stelle könnte dann das Landes=
Kriegerdenkmal eine jedermann befriedigende Anſtellung
finden. Mögen die berufenen Organe dieſen Vorſchlag
einer eingehenden Prüfung unterziehen, die Koſten könnten
keine allzu großen ſein, da ja die Fundamente auf beiden
Plätzen vorhanden ſind.
Mehrere Veteranen.
Literariſches.
— Ueber die neuzeitliche Holzbildkunſt finden wir im
neueſten 17 Heft der illuſtrierten Zeitung „Moderne
Kunſt” (Verlag von Rich. Bong, Berlin W. 57. Preis
des Vierzehntagsheftes 60 Pfg.) einen mit zahlreichen
Ab=
bildungen ausgeſtalteten Aufſatz von Hermann Abeking.
Ferner heben wir Georg Buß’ Abhandlung über Woldemar
Friedrich hervor, die gleichfalls mit Abbildungen nach
Werken dieſes Künſtlers reich verſehen iſt. Aus dem
text=
lichen Teil ſeien beſonders die Aufſätze „Das Flugzeug im
Kriege” von Friedrich Otto und „Allerlei vom Kuß” von
A. W. J. Kahle erwähnt. Für Unterhaltungslektüre im
vornehmſten Sinne ſorgen die Fortſetzung von Klaus
Ritt=
lands (Eliſabeth Heinroth) Roman „Die Ehen des Herrn
von Brenkhuſen” und die feinſinnige Novelle „Ein Buch”
von Hans Freimark Auch diesmal gehen Zick=Zack und
Beilage in Bild und Wort eine Reihe bedeutender und
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Das war rein zu toll in dieſem Jahre. Es ſchien
mit dem Unglück einen Pakt geſchloſſen zu haben und war
mit Widerwärtigkeiten wie geſpickt und genudelt.
Timm Rasmuſſen fluchte eine lange Reihe in ſich
hin=
ein und aus ſich heraus, als er vom Felde heimgekommen
war und einen Brief vorgefunden hatte. Melchior Loeb,
der Pferdehändler drüben aus dem Mecklenburgiſchen,
ſchrieb ihm, daß er die ſchon im vorigen Herbſt fällig
ge=
weſene Reſtzahlung für die braune Stute im Betrage von
dreihundert Mark zum erſten April beſtimmt erwarte.
Einen abermaligen Aufſchub würde er keinesfalls
be=
willigen.
Der Bauer hatte knapp den zehnten Teil dieſer Summe
zur Verſügung und Einnahmen nicht zu erwarten.
Spar=
kaſſengelder waren ihm ein unbekanntes Ding, Im beſten
Falle ging ſein Jahresexempel immer glatt auf, und er
war ſchon zufrieden, wenn es ſo lam. Aber ſeit längerem
ging es bergab. Die letzte Ernte war verhagelt. Eines
der beiden Pferde war gefallen. Zwei Kühe hatten
ver=
kalbt. Die Futtermittel koſteten ein ſchweres Geld. Die
ganze Wirtſchaft ſchien verhext!
Und nun der Mahnbrief. Zwar hatte er ihn längſt
erwartet und immer mit heimlicher Angſt an ſein Ein=
treffen gedacht, aber doch gehofft ,es möchte noch eine
Weile dauern.
Nun war es wirklich ſchon ſo weit. Und Melchior
Loeb würde wenig Federleſens machen. Wenn er den
Reſt nicht zum feſtgeſetzten Termin bekam, holte er ſich
die Braune wieder. Für dies Entweder=Oder war er
bekannt.
Jetzt im Frühjahr konnte Timm Rgsmuſſen aber die
zweite Zugkraft nicht miſſen. Da hieß es alſo, das Geld
irgendwo aufzutreiben.
Der Bauer ſchleuderte die Pelzkappe, die er während
des Briefleſens und des erſten Grübelns über die
unan=
genehme Nachricht auf dem Kopfe hin und her geſchoben
hatte, unwirſch auf den Tiſch und hatte für ſeinen Poldi
keinen Blick. Als Urſula die magere Mittagsſuppe
auf=
trug, fuhr er ſie grob an, daß er heute ſo lange warten
müſſe. Jetzt äße er überhaupt nicht mehr, er ginge wieder
aufs Feld.
Er ſtürmte auch ſofort hinaus und warf die Tür hart
ins Schloß. Urſula zuckte die Achſeln. Mochte er doch
gehen. Es kümmerte ſie ſo wenig, was er tat.
Keine Viertelſtunde ſpäter war er ſchon wieder da.
Urſula ſtellte gerade die Teller zuſammen.
Laß ſtehen! ſchrie er. Soll ich hungern?
Er würgte etwas von der kalten Suppe hinunter
und warf den Löffel hin. Das Zeug eſſe ich nicht
Und Du, der Loeb will ſein Geld.
So? Ganz kalt und gemeſſen. Dann gib es ihm.
Timm ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die
Teller hochſprangen. Geier eins, red’ nicht ſolche
Dumm=
heit. Ich habe nichts.
Urſula ſah unglaublich gleichgültig vor ſich hin. Sie
wußte das ja. Sie wußte auch, wie es ſtat, wenn man
geben ſollte und nichts hatte. Was kam dabei heraus,
ſich über eine altgewohnte Sache neu aufzuregen?
Ihr Schweigen reizte den Bauer. Dir iſt es freilich
egal, was wird. Aber wenn ein anderer Geld für ſeine
klugen Dummheiten braucht, möchteſt Du Dir die
Ge=
danken verrenken, woher Du es nimmſt.
Sie blickte an ihm vorüber und richtete ihre Augen
mit einem ſuchenden Ausdruck ins Leere. Ja, die
Ge=
danken verrenken. Er hatte recht. Das Herz, die Seele
ſogar verrenken. Wenn’s nur Hilfe gebracht!
Sei nicht ſo, als wenn Dich der ganze Kram bei mir
überhaupt rein gar nichts mehr anginge, fuhr er in ihr
Schweigen hinein.
Sie hätte ihm ins Geſicht ſchreien mögen: Es geht
mnich ja auch nichts an. Und ich wollte, es wäre erſt aus
und vorbei mit der Laſt. Aber ſie zwang ſich zurecht,
be=
gann aufs neue mit dem Abräumen des Tiſches und ſagte
mit ſtiller Stimme: So wirſt Du das Geld borgen müſſen,
Timm, oder die Bleß verkaufen.
Die Bleß gilt jetzt nichts. Soll ich mein Vieh
ver=
ſchleudern?
Daun einen Ackerplan vielleicht.
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Timm Rasmuſſen mißtönend.
So geh doch ſchon zum Ehrenberg.
Ja, zu dem! Zu dem, nicht wahr? Eher hänge ich
mich auf! Und er ſprang polternd hoch, ſpie mitten ins
Zimmer und verließ es fluchend.
Poldi weinte. Urſula erhob drohend die Hände gegen
ihn. Du, ſei ſtill! Du . . . Sie ſprach das beabſichtigte
harte Wort nicht aus. Aber ein haßerfüllter Blick traf den
ſſcheu Verſtummenden, als ſie zur Tür ſchritt.
So war das Leben hier. Sie liefen alle wie Fremde
nebeneinander her. Es war kein Band, das einigend
um=
ſchlang. Immer klaffte ein Riß. Alle Türen zu dem
ſtillen, friedſamen Garten eines geruhigen Glückes waren
wie mit tauſend Riegeln verwahrt.
Drei Tage lang trug ſich Timm Rasmuſſen mit der
neuen Sorge. Er ſchleppte an ihr, daß es ſchier ſchien, als
würde ſie ihn erdrücken. Und, obwohl er längſt wußte,
daß Ehrenberg ſeine einzige Rettung bedeutete, ſträubte
er ſich mit verzweifelter Energie gegen dieſen Gedanken,
bis ſchließlich etwas über ihn kam, das einem wüſten
Wellengetöſe glich und den letzten elenden Reſt ſeines
Widerſtrebens in den Strudel eines unwiderruflichen
Ent=
ſchluſſes hinabzog wie ein maſtenloſes, leckes Schiff.
Am Nachmittag des vierten Tages ging er zu Juſtus
Ehrenberg.
Der war maßlos verwundert, als Timm Rasmuſſen
zu ihm in die leere Krugſtube trat. Gehörte der
Ankömm=
ling doch zu den wenigen Trebnitzern, die zur
Vermeh=
rung des Ehrenbergſchen Reichtums ſo gut wie nichts
bei=
trugen und daher auch bei Juſtus nicht ſonderlich gut
an=
geſchrieben waren.
Trotzdem war der ſich läſſig von ſeiner Bank hoch
Re=
lelnde heute lebhaft erfreut, den Bauer bei ſich zu ſehen.
Nun ſparte er den für heute Abend vorgenemmenen
Gang zu ihm.
Daß Timm Rasmuſſens Kommen einen triftigen
Grund haben müſſe, hatte Ehrenberg längſt erwogen, aber
er war viel zu ſehr Diplomat, ihm dies zu ſagen.
Er brachte ſeinem Gaſt den beſtellten Schnaps und
ſetzte ſich zu ihm. Ein mattes Geſpräch ſpann ſich
lang=
ſam an. Es betraf den Saatenſtand. Danach kam man
auf das Wetter. Da dies nach der Meinung beider
zur=
zeit nicht viel wert war, leitete der Krugwirt die ſpärliche,
wie ein dem Verſiegen nahes Wäſſerchen daherſickernde
Unterhaltung auf die Bosheit und Schlechtigkeit der Welt.
Er ſpann über dieſes Thema ein langes Garn, daß
Ras=
muſſen, der längſt nur noch Zuhörer war, den Kopf immer
tiefer ſinken ließ und trübſelig vor ſich hin ſtarrte.
Denn das will ich Dir ſagen, Rasmuſſen, man kann
ſich auf kein’m nich mehr nich verlaſſen. Man muß Augen
hab’n wien Luchs un Weisheit wie Salomo. Un betrügen
tun ſe Dir doch. Wenn’s nich noch ehrliche Leute geb’n
tät, wie ich un Du welche ſind, würde es in greuliches
Da=
ſein ſin. . . . Willſt Du noch in Schnaps, Rasmuſſen?
Der Gefragte ſchüttelte ſich und ſchob das Glas weit
auf den Tiſch hinauf. Laß man, Ehrenberg. Ich vertrag’n
nicht. Und übrigens habe ich auch kein Geld zum
Ver=
trinken.
Deswegen? Na, Rasmuſſen, deswegen bloß?
Da=
brauchſt Du Dir nicht zu hab’n. Ich ſchenk Dir umſonſt
noch zwei ein.
Nein, laß! wehrte der andere das merkwürdig
ſplen=
dide Angebot barſch ab, ohne über den Grund der
Frei=
gebigkeit Ehrenbergs weiter nachzudenken. Ich bin nicht
hergekommen, um Deinen Schnaps zu trinken, ſondern
ich wollte mal mit Dir was bereden — Dich mal fragen,
ob Du — ob es — na, Du wirſt ja ſchon wiſſen.
Nee, ich weiß von gar nichts nich, log Ehrenberg mit
der Miene des Biedermanns, während er unter dem Tiſch
ein wollüſtiges Reiben ſeiner Hände begann,
Na, aber denken kannſt Du’s Dir.
Das noch weniger. Denn ſieh mal, Timm, ich bin
doch keiner, der denkt.
Rasmuſſen hob ein unruhiges Hin= und Herrücken an
und heftete ſeine Augen feſt auf den ſandbeſtreuten
Fuß=
boden. Erſt nach einer ganzen Weile, während Ehrenberg
den Verlegenen wie ein auf der Lauer liegender Fuchs
beobachtet hatte, quälte er heiſer heraus: Ich brauche
nämlich Geld. Wenn’s ſo in einer Wirtſchaft mehr Pech
als Glück gibt, kommt man nicht zuwege. . . . Nu ſchreibt
der Pferdejude noch zu allem Ueberfluß. . . . Du weißt
ſchon . . . die braune Stute. . . . Na, und zum Erſten
wartet er drauf. Und da wollte ich Dich mal fragen, ob
Du mir bis Martini nicht dreihundert Mark borgen
würdeſt
Juſtus Ehrenberg erhob ſich ſchroff. Nee. Er haſtete
auf und ab, ſchob Stühle beiſeite und rückte an den
Zei=
tungsblättern auf den Tiſchen herum. Endlich ſtand er
und lächelte den ganz in ſich zuſammengeknickten
Bitt=
ſteller eigen an. Du biſt mir natürlich goldſicher,
Ras=
muſſen, und ich würde Dir auf n Fleck dreitauſend
bor=
gen. Alſo darum nich. Er trat mit einem großen Schritk
neben ihn, ſchlug ihm gönnerhaft auf die Schulter und
betonte: Denn ſieh mal, Du brauchſt ja gar nich nichts zu
borgen. Alſo darum. Un nu paß Achtung, Timm,
lie=
ber Freund, wir woll’n beide ’n Geſchäft machen, das Dir
was einbringt, mehr als dreihundert.
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* Heidelberg, 13. Mai. (2. Kongreß des
Allgemein Poſitiven Verbandes.)
Stadt=
pfarrer Götz=Heidelberg eröffnet die wiederum übervolle
erſte Hauptverſammlung in der Harmonie. Geheimrat
D. Ihmels aus Leipzig ſprach darauf über: „Das
Be=
kenntnis der Kirche und die Diener der Kirche‟ Die
Kirche muß Raum laſſen für eine Entwickelung ihrer
jun=
gen Diener. Wir wünſchen keine fertigen Berichterſtatter
von Einzelheiten auf den Kanzeln: Die Kirche muß Raum
geben für ein „Noch nicht!” Sie ſelbſt aber darf nicht
Theologenſchule werden oder Gemeinſchaft der
Suchen=
den, ſondern ſie iſt eine Gemeinſchaft der Beſitzenden. Der
zu Verpflichtende muß ſich eins wiſſen mit dem
eigent=
lichen Zentrum des Bekenntniſſes. Die Gemeinde kann
keine Predigt ertragen, die in Widerſpruch ſteht mit dem
Bekenntnis der Kirche. Auch das Schweigen kann
Wider=
ſpruch ſein. Die Kirche will Zeugen der Offenbarung
haben. Zuletzt muß ſie fordern, daß ihre Diener die
ganze Offenbarung verkünden können. Pfarrer
Bern=
beck erinnert in ſeinen Dankesworten daran, daß
D. Ihmels jüngſt „Unwiſſenſchaftlichkeit” von einem
ſäch=
ſiſchen Lehrer vorgeworfen worden iſt. Der A. P. V.
ver=
trete mit dem Redner die im beſten Sinne des Wortes
moderne Wiſſenſchaft. Geh. Kirchenrat Prof. D. Lemme=
Heidelberg wirft die Frage auf, ob ein Vertreter der
Ge=
fühlsreligion, ein Anhänger Nietzſches, noch ein Diener
der chriſtlichen Kirche ſein kann. Er warnt vor
unge=
ſchichtlichem Kongregationalismus, der Auflöſung in
Einzelgemeinden. Die Kirche iſt eine einheitliche Größe
für uns, ſie darf nicht eine bloße Geſinungsgemeinſchaft
werden. Das Bekennen iſt Sache des Einzelnen, das
Be=
kenntnis aber Sache der Kirche. Hier liegt etwas
objek=
tig Gegebenes, dem gegenüber es gilt, ſubjektiv Stellung
zu nehmen. Zum mindeſten iſt Pietät zu verlangen
gegenüber dem Bekenntnis. — Profeſſor Dr. Meyer=
Göttingen: Nicht das Kirchenpolitiſche, ſondern das
Reli=
giöſe iſt im Referat mit Recht betont worden. Das dient
der Verſtändigung. Was innerlich getrennt iſt, geht leicht
äußerlich auseinander in der praktiſchen Wirklichkeit der
Landeskirche. Wir wollen andere nicht vergewaltigen,
laſſen uns aber auch nicht vergewaltigen. Religiös ſei
das Band, das uns verbindet und das uns auch ſchützt.
Es trat darauf eine Pauſe ein. Nach Wiederaufnahme
der Verhandlungen verlas in Vertretung des erkrankten
Generalſuperintendenten D. Hoppe in Hildesheim deſſen
Sohn ſeinen Vortrag über: „Das Bekenntnis der
Kirche und das Recht der Gemeinde‟.
Turnen, Spiele und Sport.
A. D. A.=C.=Waſſerſportwoche in Mecklenburg.
* Der Allgemeine Deutſche Automobil=Klub, Sitz
München, der ſeit zirka 2 Jahren auch den Motorbootſport
in ſein Arbeitsgebiet aufgenommen hat und deſſen
Schaffung von zwei billigen Motorboot=Typen, die 1000
und 2000 A. D. A.=C.=Motorboote, ihn ſchnell in den
Waſſerſportkreiſen bekannt gemacht hat, veranſtaltet vom
1. bis 6. Juli eine Waſſerſportwoche in Mecklenburg.
Die=
ſelbe bietet als beachtenswerte Neuerung eine Motorboot=
Sternfahrt. Dieſelbe erſtreckt ſich auf drei Tage, und zwar
auf den 1., 2. und 3. Juli. Ziel der Sternfahrt iſt Plau
in Mecklenburg. Das ausführliche Programm der
Waſſer=
ſportwoche des A. D. A.=C. iſt ſoeben wie folgt offiziell
feſtgelegt worden: Mittwoch, Donnerstag,
Frei=
tag, 1., 2. und 3. Juli, Sternfahrt für Motorboote nach
Plau in Mecklenburg. Freitag, 3. Juli, abends 8 Uhr,
Zielſchluß für die Motorboot=Sternfahrt in Plau,
an=
ſchließend hieran Bierabend in Plau, Hotel Seeluſt.
Samstag, 4. Juli, früh 9 Uhr Start zur
Geſchwader=
fahrt nach Waren, gegen 12 Uhr Mittagsraſt in Malchow.
abends gegen 6 Uhr Ankunft in Waren. Im Anſchluß
hieran Gartenfeſt im Reſtaurant Heidelbach, Kietz 14.
Sonntag, 5. Juli, vormittags 10 Uhr,
Geſchicklichkeits=
wettbewerb auf dem kleinen Müritzſee, mittags 1 Uhr
Be=
ginn der Motorboot=Regatta auf dem kleinen und
gro=
ßen Müritzſee, nachmittags 4 Uhr Feſteſſen im Hotel Stadt
Hamburg in Waren. Montag, 6. Juli, Verkaufsrennen.
Von den dem Zielort benachbarten Gauen werden für
Samstag, bezw. Sonntag, den 4., bezw. 5. Juli,
Geſell=
ſchaftsfahrten für Motorfahrzeuge ausgeſchrieben. Alle
Auskünfte erteilt die Zentral=Geſchäftsſtelle des A. D. A.=C.
München, Neuturmſtraße 5 I.
sr. Schwerer Sturz von Rütt in Amerika. Die ſo
glänzend begonnene amerikaniſche Tournee des deutſchen
Weltmeiſters Walter Rütt hat jetzt, einem
Tele=
gramm aus Newhaven zufolge, ein jähes Ende
ge=
funden. Der Weltmeiſter kam am Dienstag bei den
dor=
tigen Rennen auf der kleinen, 160 Meter großen Holzbahn
zu Fall und zog ſich bei dieſem Sturz außer einem
Schlüſſelbeinbruch eine Gehirnerſchütterung zu, die ſeiner
dortigen, bis zum 4. Juni vorgeſehenen Tournee leider
ein vorzeitiges Ende bereitet.
sr. Schach. Das Petersburger
Schachtur=
nier brachte in der dritten Runde der Siegergruppe die
intereſſante Begegnung des Kubaners Capablanca mit
dem Deutſchen Dr. Tarraſch. Capablanca zeigte ſein
ge=
wohntes glänzendes Spiel, ſchlug einen gefährlich
aus=
ſehenden Angriff von Tarraſch in der Mitte des Spiels
zurück und gewann nach 35 Zügen. Die zweite Partie
des Tages zwiſchen dem Amerikaner Marſhall und dem
Ruſſen Alechin endete mit dem Siege des Ruſſen. Dr.
Lasker war ſpielfrei. Der Stand des Turniers iſt
folgen=
der: Capablanca 9 (1), Dr. Lasker 7½ (1), Alechin 8, Dr.
Tarraſch 6½ (1), Marſhall 6 (1).
sr. Lawn Tennis. Das Wiesbadener Lawn
Tennis=Turnier hat unter der ungünſtigen
Wit=
terung ſtark zu leiden. Im Herren=Einzelſpiel um den
Wiesbadener Pokal beſiegte in der dritten Runde
Froitz=
heim mit 610, 6:4 Krasna. Traſenſter ſchlug O. Kreuzer
ohne Spiel, da derſelbe krankheitshalber zurückgetreten iſt.
Um die Meiſterſchaft von Wiesbaden kämpfte in der
zwei=
ten Runde Freiherr von Biſſing mit Haußmann, der mit
3:6, 0:6 unterlag. Im Herren=Doppelſpiel ohne Vorgabe
gewannen Grieber=Prange kampflos gegen Froitzheim=O.
Kreuzer, doch hat Froitzheim inzwiſchen in Gault einen
neuen Partner gefunden, da deſſen Partner Poulin an
der Beteiligung nicht teilnimmt. Im Damen=Einzelſpiel
um die Meiſterſchaft von Wiesbaden ſiegte Frl. Ryan
ohne Spiel gegen Frau Larida, und Frl. Herrmanns mit
1:6, 610 gegen Frau Reinoldi.
Luftfahrt.
sr. Ein ſeltſamer Flugzeugunfall, bei dem zwei
Aviatiker ihr Leben einbüßten, ereignete ſich auf dem
eng=
liſchen Flugplatz Farnborough. Dort ſtarteten
Haupt=
mann Anderſon auf einem Sopwitch=Doppeldecker und Lt.
Wiltſon mit einem Mechaniker an Bord. Beide
Maſchi=
nen zogen längere Zeit ruhig ihre Kreiſe über dem
Flug=
felde. Als ſie ſich gerade in beträchtlicher Höhe
überein=
ander befanden, fiel die obere Maſchine plötzlich ſteil
her=
unter und direkt in das untere Flugzeug hinein, ſo daß
beide Apparate wenige Augenblicke ſpäter vollſtändig zer=
trümmert auf dem Boden lagen. Während Hauptmann
Anderſon und der Mechaniker Carter ſofort getötet
wur=
en, wurde Lt. Wilſon mit ſchweren Verletzungen unter
den Trümmern hervorgezogen.
Gewinnanszug
der
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5. Klaſſe 5. Ziehungstag 13. Mai 1914
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Nachdruck verboten)
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
6 Gewinne zu 6000 Mk. 18907 36339 211992
100 Gewinne zu 3000 Mk. 3720 6320 13769 22163!
23153 32067 35806 48485 50018 51126 63868 65916)
69161 73068 77379 79907 60539 81503 87440 100929)
101670 105882 106414 109601 112381 115197 122022)
122347 123922 132876 140823 143025 146792 14874gf
149367 162836 163389 171917 177207 184272 195483)
198878 198993 201284 206189 211260 212523 219085
230932 231151
148 Gewinne zu 1000 Mk. 2883 6783 10876 12591.
19005 23102 25485 28594 36303 45183 49342 57116
57485 68792 59602 61077 61365 61481. 62742 67223
68726 75067 75887 81176 87378 90038 90509 91418
95903 101739 109373 112750 113439 115593 117252
118841 119946 120853 126705 131088 134398 138939)
140533 141622 147383 147748 149197 162291. 163627
169354 170840 171723 174452 181706 182100 1825574
182662 185910 187341 194112 194256 197966 200101
206010 206248 213551 217215 220706 221412 221927,
226988 227628 229988 231042
222 Gewinne zu 500 Mk. 137 1052 1176 1246
2581 5740 9821 11835 12541 13119 15276 20053
22867 23470 23617 26554 30078 34071 34929 37790)
38957 40655 45055 52314 61095 61334 64331 67610
68480 71116 71688 72338 73084 73175 74077 79595i
80265 80727 86041. 86603 91865 93013 93419 96969)
98673 100168 101430 104501 105071 106474 10705f
107065 108924 113639 115890 117987 118903 132230
132638 133879 135337 137858 141094 141194 146076)
148313 152795 152964 153245 153374 154617 155566
157704 159019 161292 164372 168631. 173088 173447
174202 174366. 174658 175235 179391 179491 182303,
182435 184730 186844 191705 195368 196412 197158
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222112 222510 224323 224356 225531 226744 229069
230313 231512 231604 231943
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 150000 Mk. 226485
4 Gewinne zu 15000 Mk. 86778 223918
2 Gewinne zu 10000 Mk. 21797
2 Gewinne zu 5000 Mk. 219059
78 Gewinne zu 3000 Mk. 8365 9556 13063 19664
42237 43590 46409 51852 62783 63920 80507 80895
94765 98792 111209 111510 114909 120795 127611
130948 136276 140711 147222 149546 154563 157306
159083 164536 168394 173084 187131 188190 193545
200586 205768 209264 219695 222579 227177
152 Gewinne zu 1000 Mk. 1560 7762 7715 8793
9538 9760 11769 15216 23908 26475 35715 36566
37946 40765 41132 42173 44223 49349 49351 61091
51249 51312 51897 62224 63372 74573 74680 77332.
79985 81749 101562 102866 103621 103972. 108314
108825 112142 115325 127534 135101 140344 140378)
140475 141215 141593 142758 147195 147753 150871
157693 165888 167209 172666 177896 178376 178904
179007 184193 187202 190809 190918 195293 196211)
199118 199520 203382 204208 211433 212527 219540
220410 225600 226963 230153 230329 230532
184 Gewinne zu 500 Mk. 1574 2037 5049 5973
6663 9322 9779 10625 12872 23274 23821 24310
26749 29178 29441 37321 37474 38381 39532 45187
45579 47826 47944 52324 52402 54175 56104. 61700
63972 64285 64961. 70312 70427 72678 78874 79191
79308 84276 85184 91446 93032 93804 94489 95431
97975 99671 101818 103042 104411 106337 107351.
107754 111931 114514 117009 119844 132138 135057)
138048 139704 144303 144782 144785 148440 150172
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163051 169183 172151 176729 179755 186068 192254
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206262 209188 209191 214042. 230410 231926
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