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1777. Jahrgang
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Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Das Wichtigſte vom Tage.
Der Kaiſer iſt geſtern von Braunſchweig in Metz
ein=
getroffen.
Prinz Heinrich von Preußen iſt, von London
kommend, geſtern in Kiel eingetroffen.
Der Reichstag ſetzte geſtern die zweite Leſung des
Militäretats fort, wobei die wieder in den Etat
eingeſtellten Kommandanturen Darmſtadt,
Karls=
ruhe und Königſtein geſtrichen wurden.
Nach längerer Krankheit iſt geſtern die Gemahlin des
Reichskanzlers, Frau v. Bethmann Hollweg,
geſtorben.
Generalmuſikdirektor Ernſt v. Schuch in Dresden iſt
Sonntag abend im 68. Lebensjahre geſtorben.
Die St ichwahlen zur Deputiertenkammer
in Frankreich, die am Sonntag ſtattgefunden haben,
haben der äußerſten Linken eine Vermehrung ihrer
Mandate eingebracht.
Letzie Nachrichten ſiehe Seite 7.
Der Balkan.
— Im Delegationsausſchuß hat ſich Graf
Berch=
told nach ſeinem letzten allgemeinen Expoſé nunmehr
auch im ſpeziellen zu der Lage auf dem Balkan geäußert,
und wiederum gab er ſeinen Darlegungen eine ziemlich
optimiſtiſche Färbung, wenn auch mit der Einſchränkung,
daß er trotzdem die Augen vor den Gefahren der heutigen
europäiſchen Lage nicht verſchließe, indeſſen ſcheine kein
Grund vorhanden zu ſein, in einen ungeſunden
Peſſi=
mismus zu verfallen. Im übrigen haben die
Mitteilun=
gen des Leiters der öſterreichiſchen Außenpolitik etwas
Neues von Bedeutung nicht gebracht, ſie ſind zum Teil
gerade in Fragen, wo man volle Aufklärung gewünſcht
hätte, recht verſchwommen gehalten. Ueber Albanien
machte der Miniſter im weſentlichen nur hiſtorſche
Mit=
teilungen, und auch das, was er über die
Aufrechterhal=
tung des Gleichgewichts in der Adria ſagte, war nicht
gerade welterſchütternd. Dasſelbe gilt von dem Paſſus
über das Verhältnis zu Rumänien, indem alles auf
Hetz=
artikel eines Teiles der Preſſe zurückgeführt und erklärt
wird, daß die Pflege vertrauensvoller und freundlicher
Beziehungen zu Rumänien auch weiterhin die Aufgabe
der öſterreichiſch=ungariſchen Regierung ſein werde.
Ueber den augenblicklichen Stand der
Dinge auf dem Balkan überhaupt ſchwieg ſich Graf
Berchtold aus, ſagte auch nichts über die ſüdalbaniſchen
Wirren, die jetzt mehr und mehr wieder in den
Vorder=
grund treten. Die von dort kommenden Nachrichten geben
kein klares Bild der Lage; jede der beiden Parteien mißt
ſich ſelbſt den Sieg zu; nur das eine iſt Tatſache, daß
der von der internationalen
Kontrollkom=
miſſion angeregte Waffenſtillſtand von den Epiroten
abgelehnt worden iſt. Dieſe haben erneut Zuzug
bekom=
men, darunter auch 200 Kreter unter griechiſchen
Offi=
zieren mit Waffen und Munition, die in Santi Quaranta
gelandet worden ſind. Die Lage iſt jedenfalls eine
unge=
mein kritiſche, und der Ausgang iſt nicht abzuſehen. Man
kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, als wenn bei
die=
ſen Wirren Unberufene die Hand im Spiele haben, deren
Hintermänner bei einigen gewiſſen Regierungen zu ſuchen
ſind, die aus beſtimmten Gründen keine Ruhe auf dem
Balkan aufkommen laſſen wollen. Alles deutet darauf
hin, daß über kurz oder lang der Balkan wiederum der
Angelpunkt ſein wird, um den ſich die Weltpolitik dreht,
und es wäre alsdann nicht ausgeſchloſſen, daß es zu
fol=
genſchweren Verwicklungen dadurch kommt. Nicht ohne
Bedeutung iſt vielleicht auch die Entſendung einer
tür=
kiſchen Sondergeſandtſchaft nach Livadia
zum Zaren, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß zu
die=
ſer Zeit auch die leitenden ruſſiſchen Miniſter dort
an=
weſend ſein werden, um verſchiedene Fragen,
insbeſon=
dere ſolche, die Kleinaſien betreffen, zu erörtern.
Bemer=
kenswert iſt auch, daß dieſe Miſſion den Rückweg über
Bukareſt wählen wird, wo gleichfalls Konferenzen
ſtatt=
finden dürften. Man ſieht, die Türkei will ſich nicht ganz
beiſeite ſchieben laſſen und erforderlichenfalls auch ein
Wörtlein mitreden.
Die Wahlen in Frankreich.
* Nach dem Ergebnis der beiden
Wahl=
gänge wird die neue Deputiertenkammer
un=
gefähr folgende Zuſammenſetzung haben: 192 geeinigte
Radikale und Sozialiſtiſch=Radikale, 101 geeinigte
So=
zialiſten, 22 ſozialiſtiſche Republikaner von der Richtung
Augagneur, 31 Linksradikale, 35 Mitglieder der
demo=
kratiſchen Linken, 77 Mitglieder des Verbandes der
Lin=
ken, 61 gemäßigte Republikaner, 36 Mitglieder der
katho=
liſchen Action Libérale, 27 Royaliſten und Bonapartiſten
und 12 Wilde. Die geeinigten Sozialiſten haben in den
beiden Wahlgängen zuſammen 33 Mandate gewonnen,
die geeinigten Radikalen und Sozialiſtiſch=Radikalen
ver=
loren 13 Mandate, die republikaniſchen und unabhängigen
Sozialiſten verloren 5 Mandate, der Verband der Linken
gewann 2 Mandate, die gemäßigten Republikaner
ver=
loren 10 Mandate, die Action Libérale verlor 1, die
Rechte gewann 1 Mandat. Die Wahlergebniſſe von
Mar=
tinique und Senegal ſtehen noch aus.
Die Stichwahlen ſind ohne beſonderen Zwiſchenfall
verlaufen. Die Zahl der Wähler war größer als bei
dem erſten Wahlgange, einmal infolge der großen
Propa=
ganda der verſchiedenen Parteien, vielleicht aber auch
wegen des ſchlechten Wetters.
In der Humanité erörtert der Führer der
ge=
einigten Sozialiſten, Jaurés, mit lebhaſter
Befriedi=
gung den von ſeiner Partei errungenen Wahlſieg, indem
er u. a ſchreibt: Der geſtrige Tag hat gezeigt, welche
großartigen Fortſchritte die Sozialiſten ſowohl in den
ſtädtiſchen wie in den ländlichen Wahlbezirken enzielt
haben. Dieſer Erfolg iſt um ſo bemerkenswerter, als
die Partei gegen die tzügelloſen Verleumdungen des
Na=
tionalismus und des Rückſchritts zu kämpfen hatte. Man
darf nunmehr mit Sicherheit annehmen, daß jede
Re=
gierung und jedes Parlament mit dem Sozialismus zu
rechnen haben wird. Die Partei weiß, daß ſie ihren Sieg
der Klarheit und Kraft ihres Programms zu verdanken
hat Mögen es die Rückſchrittler jetzt wagen, das
unheil=
volle Dreijahrgeſetz noch lange aufrechtzuerhalten! — Der
konſervative Gaulois ſchreibt: Wenn man nur die
Ziffern anſieht, dann muß man ſagen, daß noch niemals
eine Deputiertenkammer für unſere Intereſſen, für unſeren
Glauben und für unſere Vaterlandeliebe bedrohlicher
er=
ſchien. Glücklicherweiſe gibt es neben dieſem beunruhi.
genden und aufgewühlten Frankreich der Politiker ein
anderes Frankreich, das durch den glänzenden Einmarſch
der Truppen in Taza einen neuen Beweis ſeiner
Tapfer=
keit und Tatkraft gegeben hat. — Der Figaro ſagt: Die
Siegeshymne der Revolutionären wird uns nicht aus der
Faſſung bringen können, auch der Block der äußerſten
Lin=
ken nicht; dann wird ſich gewiß ein anderer Block bilden,
welcher die künftige Mehrheit darſtellt und die für das
Leben einer Nation unerläßlichen Grundſätze verteidigen
wird. Morgen kann es nur zwei Parteien geben, die
konſervative und die revolutionäre — Der Radical
ſagt: Man kennt jetzt in unzweideutiger Weiſe den Willen
des Landes. Es hat ſich für die Politik der Reformen.
der Verweltlichung, der gerechten Beſteuerung und des
Volkes in Waffen ausgeſprochen. Es wird die Aufgabe
der neuen Kammer ſein, durch eine kräftige Politik der
Verwirklichung die Hoffnungen der Demokratie zu erfüllen.
welche ſich ſo tapfer und diſzipliniert gezeigt hat — Die
radikale Lanterne erklärt: Die Wahlergebniſſe
über=
ſteigen alle unſere Hoffnungen. Der Verband der Linken,
der nur ſeine Führer retten konnte, hat eine ſchwere
Niederlage erlitten, und die Alliance demokratique, welche
ſich mit der Kirche verband, hat eine grauſame Lektion
er=
halten. Der Block der Linken kehrt mächtiger denn je in
die Kammer zurück. — Die gemäßigte Republique
francaiſe ſchreibt: Der zweite Wahlgang war nicht
gut für uns. Das furchtbare Bündnis zwiſchen den
ge=
einigten Radikalen und den geinigten Sozialiſten hat
ſeine Früchte getragen. Wir dürfen uns nicht verhehlen,
daß die neue Kammer ſchlimmer ſein wird als ihre
Vor=
gängerin. Aber die große Zahl der geeinigten
Sozia=
liſten wird für die Radilalen den Beginn ihrer Strafe
bilden ſie werden die Untergebenen der Sozialiſten ſein.
Es wäre dies ein köſtliches Schauſpiel, wenn es nicht mit
dem Gelde und vielleicht auch mit dem Blute Frankreichs
bezahlt werden müßte.
Deutſches Feich
— Reichstagsſchluß. Nach Aeußerungen
maß=
gebender Perſönlichkeiten kann die Schließung der
Reichs=
tagsſeſſion als die nunmehr feſtſtehende, dem Kaiſer zur
Genehmigung vorzulegende Entſcheidung der Regierung
angeſehen werden.
— Die Duala=Angelegenheit iſt vom
Haus=
haltsausſchuß des Reichstages durch die Annahme der
Regierungsvorlage in wünſchenswerter Weiſe erledigt
worden. Die Reſolution, die gleichzeitig alle großen
bür=
gerlichen Parteien annahmen, zielt dahin, einerſeits eine
angemeſſene Entſchädigung der enteigneten Eingeborenen
zu ſichern, andererſeits einer gegen die Enteignung
ge=
richteten Agitation vorzubeugen, durch welche die politi=
ſche Ruhe im Schutzgebiet gefährdet werden könnte. In
letzterer Beziehung iſt ohne Zweifel die Meldung des
Ka=
meruner Gouvernements, daß der Bruder Duala
Man=
gas mehrere Häuptlinge zum Abfall von der deutſchen
Herrſchaft und zum Anſchluß an England habe beſtimmen
wollen, von Einfluß geweſen. Wurde doch nach der
Ver=
leſung jener Nachricht von verſchiedenen Abgeordneten
die Beſorgnis bekundet, es könne in Duala zum Aufſtande
kommen und eine Expedition notwendig werden.
Staats=
ſekretär Dr. Solf iſt dieſer Beſorgnis entgegengetreten,
weil die Duala dem Buſch ſchon ſo entwöhnt und
der=
maßen verweichlicht ſeien, daß man ernſte Gefahren von
ihnen nicht mehr zu befürchten brauche. Beruht die
Auf=
faſſung des Staatsſekretärs auch ſicherlich auf einer
zu=
treffenden Einſchätzung der Dualas, ſo wird doch dadurch
an der moraliſchen Beurteilung der vom Kameruner
Gouvernement gemeldeten rebelliſch=landesverräteriſchen
Schritte nichts geändert. Nur einem ſozialdemokratiſchen
Abgeordneten blieb es, dem vorliegenden Bericht zufolge,
vorbehalten, das Abwehrrecht der Duala gegen
vermeint=
liche Schädigungen auch auf die Anrufung der Hilfe
an=
derer Mächte zu erſtrecken. Dieſe ſozialdemokratiſche
Be=
günſtigung aufrühreriſch=hochverräteriſcher Beſtrebungen
muß feſtgenagelt und um ſo rückhaltloſer gebrandmarkt
werden, als ſie von anderer ſozialdemokratiſcher Seite
anſcheinend ohne Widerſpruch gelaſſen worden iſt.
— Ein nationalliberales Dementi.
Un=
ter der Ueberſchrift „Eine Ente” ſchreibt die
National=
liberale Korreſpondenz:
In der Zeitſchriſt Das freie Wort kündigt ein
So=
zialdemokrat namens Oehme eine binnen kurzem vor ſich
gehende Fuſion des Fortſchritts und der
Nationallibe=
ralen an. Er meint ſogar, der Augenblick der
Verſchmel=
zung ſei ganz nahe, „da einerſeits die Gegenſätze im
Na=
tionalliberalismus ſich nicht mehr überbrücken ließen,
andererſeits die Differenzen hwiſchen Baſſermännern und
Naumännern nur noch winzig ſeien: Wir zürden es
nicht für nötig halten, auf dieſes hohle Geſchwätz auch
nur ein Wort zu erwidern Nachdem aber die Germania
auf die Geſchichte hereingefallen iſt und ſie tatſächlich ernſt
nimmt, möchten wir doch erklären, daß es ſich hier um
Phantaſtereien handelt, die als ſolche zu erkennen auch
für die Germania nicht allzu ſchwer geweſen wäre.
— Der ſozialdemokratiſche
Gewerk=
ſchaftsbericht für 1913 iſt von der
Generalkom=
miſſion in ihrem Korreſpondenzblatte ſoeben veröffentlicht
worden. Wie nicht anders zu erwarten, ſtellt auch dieſer
Bericht den Einfluß der ungünſtigen Wirtſchaftslage auf
die Entwicklung der Gewerkſchaften feſt. Denn obwohl
gegenüber dem Jahresdurchſſchnitt der Mitgliederzahl des
Vorjahres ein kleiner Zuwachs verzeichnet werden konnte,
iſt vom Jahresſchluß 1912 bis Ende 1913 „ein allerdings
nicht erheblicher Rückgang” in der Mitgliederzahl
einge=
treten. Beſtimmte Zahlen gibt die Generalkommiſſion
nicht an. Neben der Mitteilung über die
Mitglieder=
bewegung iſt in dem Bericht der Generalkommiſſion der
Abſchnitt über die ſozialdemokratiſche Jugendbewegung
bemerkenswert, weil er den Eifer erkennen läßt, mit dem
die Jugendbewegung von den Gewerkſchaften gefördert
wird. Das ſozialdemokratiſche Jugendorgan hat im
Be=
richtsjahre die Zahl ſeiner Abonnenten von rund 90000
auf rund 103000 ſteigen ſehen. Endlich verlohnt es ſich,
einen Blick auf die Jahresabrechnung der
Generalkom=
miſſion zu werfen. Ihre Geſamteinnahme betrug rund
632000 Mark, der eine Geſamtausgabe von rund 573000
Mark gegenüberſteht. Verausgabt wurden für Agitation
rund 224000 Mark, für Kongreſſe und Konferenzen rund
5800 Mark, für ſachliche Verwaltungskoſten rund 17000
Mark, für Gehälter, Sitzungs= und
Reviſionsentſchädigun=
gen uſw. rund 29000 Mark, für Unterrichtskurſe rund
61000 Mark, für das Zentral=Arbeiterſekretariat rund
23000 Mark. Zur Durchführung von Streiks und
Aus=
ſperrungen vereinnahmte die Generalkommiſſion
anläß=
lich der Ausſperrung der Maler rund 288000 Mark, von
denen der Malerverband 230000 Mark erhielt. Für die
bulgariſchen und ſerbiſchen Gewerkſchaften wurden rund
35000 Mark geſammelt und verausgabt, für die
ausge=
ſperrten holländiſchen Tabakarbeiter zahlten die
Zentral=
vorſtände rund 23000 Mark.
Ausland.
Oeſterreich=Ungarn.
Im Heeresausſchuß der öſterreichiſchen
Delegation gab der Leiter des öſterreichiſchen
Finanzminiſteriums, Dr. Freiherr Engel v. Mainfelden,
Aufſchlüſſe über die Geſtaltung des Budgets infolge der
Anforderungen für Heer und Marine. Er erklärte, daß
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Nummer 130.
die normalen Erforderniſſe des gemeinſamen Budgets in
den normalen Einnahmen ohne neue Steuern Deckung
finden. Für die außerordentlichen Kredite, welche
Oeſter=
reich mit 115,9 Millionen treffen, ſeien Kreditoperationen
in Ausſicht genommen. Mit Rückſicht auf die
Entwie=
lungstendenz und die Mehrerträgniſſe der Steuern ſei
nicht zu beſürchten, daß die öſterreichiſche Volkswirtſchaft
die Koſten des Marineprogramms von 426 Mill., welche
auf eine längere Reihe von Jahren zu verteilen ſeien,
nicht zu tragen imſtande ſei. Bei der Beſprechung des
öſterreichiſchen Budgets für 1914/15 erklärte der Miniſter,
daß dieſes ohne Defizit abſchließe. Der Miniſter
vertei=
digte die Modalitäten der letzten Anleihe und erklärte,
die Behauptung des Sozialdemokraten Leuthner, daß
durch die letzte Emiſſion der deutſche Markt verſtimmt
wurde, für unzutreffend. Die letzte Emiſſion hätte
viel=
mehr nicht bloß einen günſtigen, ſondern auch einen ſehr
wichtigen Erfolg gehabt, indem ſie für öſterreichiſche
An=
leihepapiere ausländiſche Märkte eröffnete, welche lange
Zeit und in dieſer Ausdehnung bisher nicht eröffnet
waren, ſo daß öſterreichiſche Staatspapiere auch dort wie
der in die Schränke der Anlage eines Kapitalien ſuchenden
Publikums wandern und dort verbleiben.
England.
Die Homerulefrage. Die Regierung ſcheint
entſchloſſen, in der Homerulefrage mit der allergrößten
Energie zu kämpfen. Sie wolle die Homerulebill in der
dritten Leſung in einer Sitzung des Unterhauſes
verab=
ſchieden mit Hilfe der Geſchäftsordnung und die
De=
batte auf ein Mindeſtmaß beſchränken, um zu verhindern
daß zu erwartende Einwände des Oberhauſes von der
Oppoſition vorgenommen und beſprochen werden.
Beſprechungen zwiſchen
Dreiverband=
miniſtern. Der konſervative Standard will aus beſter
Quelle von Konferenzen von großer internationaler
Wich=
tigkeit erfahren haben, die in den letzten drei Tagen als
Nachtrag derjenigen ſtattgefunden hätten, die während
des Beſuches des engliſchen Königspaares in Paris
zwi=
ſchen Sir Edward Grey und den franzöſiſchen und
ruſſi=
ſchen Miniſtern und Botſchaftern gehalten worden ſeien.
Herr Paul Cambon, der franzöſiſche Botſchafter, und
Graf Benckendorff, ſein ruſſiſcher Kollege, hätten mit Enr
Edward Grey im Auswärtigen Amt Beratungen gepflo,
gen, und, wie verlautet, hätten die Unterredungen Sir
Edward Greys mit Herrn Doumerque, dem franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten und dem Miniſter des Auswärtigen,
dabei einen weiteren Fortſchritt gemacht. Am
Donners=
tag ſei dann auch Herr Iswolski, der ruſſiſche Botſchafter
in Paris, in London eingetroſſen und alsbald zu den
Konſerenzen hinzugezogen worden. Sein Auſenthalt in
London ſei allerdings nur ſehr kurz geweſen, und er ſei
bereits wieder nach Paris zurückgekehrt. Obſchon man
übrigens dieſen Konſerenzen die größte Wichtigkeit
bei=
meſſe, ſtehe nicht zu erwarten, daß vorderhand etwas über
die Ergebniſſe veröffentlicht werde.
Spanien.
Ein Erfolg des Kabinetts Dato. Der
Se=
nat beriet den Entwurf der Antwort der Cortes auf die
Thronrede. Die Debatte drehte ſich hauptſächlich um die
Uebernahme der Regierung durch Dato. Mehrere frühere
Miniſter und konſervative Anhänger Mauras, beſonders
Allende, Salzar, Rodriguez und San Pedro, bekämpften
lebhaft das Kabinett. Dato erklärte, die Anhänger
Mau=
ras bekämpften die Regierung in dem Augenblick, wo
dieſe vor ſo bedeutende Fragen geſtellt ſei, wie den Streik,
die Marokkofrage, den Streit in Mexiko und die
Flotten=
organiſation. Er würde ſolange am Ruder bleiben, wie
er das Vertrauen der Krone und die Unterſtützung ſeiner
Partei habe, und er werde ſich allein der Zukunft und dem
Wohlergehen des Landes widmen. Der Miniſterpräſident
drückte ſein lebhaſtes Bedauern aus, daß ihm ſeine tief.
empfundene beſtändige Loyalität gegenüber Maura nur
Angrifſe ſeitens der Anhänger Mauras zugezogen hätte.
Wekter behandelte Dato die Marokkofrage. Er erklärte,
Spaniens Integrität erfordere, daß es vom Mittelmeer
bis zum Atlantiſchen Ozean an der nordafrikaniſchen
Küſte nur die Autorität des Sultans gäbe, geſchützt von
Spanlen, deſſen Pflicht es ſei, dies um jeden Preis zu ver=
wirklichen. Zum Schluſſe forderte Dato den Senat auf,
eſonders die Konſervativen, die Regierung zu
unter=
ſtützen. San Pedro, der Führer der Anhänger Mauras,
erklärte, er wüirde ſich der Abſtimmung enthalten, da Dato
die konſervative Partei in zwei Lager ſpaltete. Die
Bot=
ſchaft iſt, wie gemeldet, mit 145 gegen 71 Stimmen
ange=
nommen worden. Bei der Abſtimmung verließen die
An=
hänger Mauras den Saal.
Rußland.
Ueber die Ausführung des
ſogenann=
ten großen Schiffbauprogramms meldet die
Rjetſch, es werde nicht auf einmal der Reichsduma
vor=
elegt werden, um die Nennung der hohen erforderlichen
Summen zu vermeiden. Dieſe ſollen vielmehr auf
meh=
rere Bauzeiten verteilt werden, jede zu fünf Jahren, um
ſo die Ausnutzung der inzwiſchen gemachten techniſchen
Fortſchritte der Bauten zu ermöglichen. Es ſteht alſo
vieder die Einbringung eines kleinen Programms bevor,
das Ende dieſes Jahres oder Anfang des nächſten der
Reichsduma zugehen ſoll, um mit Beginn der Bauzeit
915 in Angriff genommen zu werden.
Balkanſtaaten.
Die diplomatiſche Vertretung
Ser=
iens. Dem Amtsblatt zufolge ſchafft Serbien in
Al=
banien eine diplomatiſche Vertretung, in Berlin, Wien,
Bulareſt und Konſtantinopel ſerbiſche Generalkonſulate
in Prag, Skutari und Trieſt ſerbiſche Konſulate. Der
gegenwärtige ſerbiſche Geſchäftsträger in Berlin,
Ge=
ſandtſchaftsſekretär Bogitſchewitſch, wurde zum ſerbiſchen
diplomatiſchen Vertreter in Kairo, Miniſterialſekretär
Schainowitſch, zum Generalkonſul und Miniſterialſekretär
Michailowitſch zum Vizekonſul in Berlin ernannt.
Die internationale
Kontrollkommiſ=
ſion in Korfu. Zographos, der Präſident der
Re=
gierung von Epirus, Cara Panos, der Miniſter der
aus=
wärtigen Angelegenheiten für Epirus, und die Mitglieder
der internationalen Kontrollkommiſſion Albaniens ſind in
Korſu eingetroffen. Die Beſprechungen haben am
Sonn=
tag vormittag begonnen. Nachmittags hat eine neue lange
Unterredung zwiſchen den Vertretern von Epirus und
denen von Albanien ſtattgeſunden. Die Delegierten haben
ſich geweigert, Einzelheiten der Beſprechung bekannt zu
geben.
* London, 10. Mai. Im Buckingham=Palaſt ſand
geſtern abend zu Ehren des Königspaares von
Dänemark ein Staatsbankett ſtatt, an dem 132
Gäſte teilnahmen, darunter die Mitglieder der königlichen
Familie, die Miniſter, das diplomatiſche Korps und
an=
dere hervorragende Perſönlichkeiten. König Georg und
König Chriſtian tauſchten herzlich gehaltene Trinkſprüche
aus, in denen ſie die Hoffnung auf einen engeren
kommer=
ziellen Verkehr zwiſchen beiden Ländern, die durch Bande
der Freundſchaft verknüpft ſeien, ausdrückten. Vor dem
Bankett verlieh König Georg dem König Chriſtian den
Hoſenbandorden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Mai.
* Vom Hofe. Die Großherzogin empfing
am Sonntag vormittag 11½ Uhr im Neuen Palais
den Direktor des Großh. Realgymnaſiums zu Gießen
Dr. Baur. Prinz und Prinzeſſin Viktor zu Erbach=
Schönberg nahmen an der Abendtafel im Neuen
Palais teil. (Darmſt. Ztg.)
Ordensverleihung. Der Großherzog hat
dem Forſtwart der Kommunalforſtwartei Biebesheim
Förſter Ludwig Sudheimer in Biebesheim aus
Anlaß ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand das
Allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für treue Dienſte‟
verliehen.
Erledigt ſind: Die Stelle eines Steueraufſehers
bei Großh. Hauptſteueramt Darmſtadt. — Die Stelle
eines Zuckerſteueraufſehers bei Großh. Hauptſteueramt
Worms.
g. Strafkammer II. Die Taglöhner Karl Auguſt
Wil=
helm Neubauer und Heinrich Keim VII. von Langen
haben ſich, als ſie beide längere Zeit arbeitslos waren, in
Langen in verſchloſſene Gärten und Gartenlauben
Ein=
gang verſchafft und Bleiröhren im Werte von 20 Marl
geſtohlen. Die beiden Angeklagten wurden geſtern von der
hieſigen Strafkammer, nachdem ſie kürzlich von der Frank.
furter Strafkammer wegen ähnlicher Verbrechen abge
urteilt worden waren, zu 6 bzw. 8 Monaten
Ge=
fängnis verurteilt. — Der ſchweren Urkundenfälſchung
war die Witwe Margarete Suſanne Dotter aus
Seligenſtadt angeklagt. Ihr Mann war im Dezember 1913
im Hanauer Krankenhauſe geſtorben. Da die in Dieburg
wohnenden Brüder des Verſtorbenen die Beerdigung
über=
nahmen, wurde ihnen auch das Sterbegeld mit 90 Mark
ausbezahlt. Dies verdroß nun die Witwe derart, daß ſie
an die Hanauer Staatsanwaltſchaft einen mit Joſeph
klein unterzeichneten Brief richtete, in dem die Brüder
des Verſtorbenen der betrügeriſchen Aneignung
desSterbe=
geldes beſchuldigt wurden. Noch während die formelle
Unterſuchung gegen die beiden Brüder im Gange war,
ge=
langte ein zweiter Brief an die Staatsanwaltſchaft, in dem
der geheimnisvolle Klein beteuerte, die Witwe Dotter habe
den Brief nur in ſeinem Namen geſchrieben. Der
aben=
teuerlichen Erfindung der alten Frau, die angab, der
ge=
heimnisvolle Klein ſei ihr im Walde erſchienen und habe
ihr den erſten Brief diktiert, während ſie von dem zweiten
keine Ahnung haben wollte, ſchenkte das Gericht keinen
Glauben und verurteilte ſie wegen qualifizierter
Urkun=
denfälſchung in zwei Fällen zu 2 Wochen Gefängnis.
— Vom Hoftheater. Zu dem Gerhart
Haupt=
mann=Zyklus, der heute abend 7½ Uhr mit der
Verſunkenen Glocke” ſeinen Anfang nimmt und
um Freitag mit der erſten Wiederholung der
Traum=
ſchtung „Hanneles Himmelfahrt” fortgeführt
wird, ſind Sonder=Abonnements ohne Erhebung einer
Vorverkaufsgebühr noch heute an der
Tages=
faſſe zu haben. Der Einzelverkauf für die erſte
Vorſtellung Verſunkene Glocke” beginnt heute Dienstag
vormittag. Am Mittwoch ſingt in der, letzten
Auf=
führung von Puccinis „Madome Butterfly”
Ger=
trud Geyersbach die Titelpartie, Anna Jakobs, Auguſt
Globerger und Georg Weber die weiteren Hauptpartien.
Am Donnerstag wird Geheimerat de Haan, der mit
Ablauf dieſer Spielzeit nach 36jähriger erfolgreicher
Wirkſamkeit von ſeiner Stellung als erſter
Hofkapell=
neiſter zurücktritt, eines ſeiner Lieblingswerke, Beethovens
„Fidelio” mit der großen Leonoren=Ouvertüre, zum
letzten Male dirigieren. In dieſer Aufführung ſingt
Kammerſänger Weber den Pizarro, die übrige Beſetzung
mit den Damen Callwey und Beling und den Herren
Becſer, Stephani, Bernhardt, Semper, Globerger und
Schützendorf iſt unverändert geblieben. In den letzten
Wochen der Spielzeit wird das Publikum noch weiter
Helegenheit haben, Geheimerat de Haan einige
der=
jenigen klaſſiſchen und modernen Opern leiten zu ſehen, mit
denen ſein Name als hervorragender Dirigent hier
be=
ſondere eng verknüpft iſt.
* Todesfall. Am Sonntag nachmittag iſt nach
lan=
gem und ſchwerem Leiden Herr Hofbuchdrucker
Hein=
rich Kichler geſtorben. In der von ſeinem Vater
ge=
gründeten Zeitung widmete er ſich vorwiegend der
Aus=
geſtaltung des redaktionellen Teils; ſeine Sachkenntnis und
Objektivität waren allgemein geſchätzt. Auch noch im
Ruheſtande verfolgte er mit lebhafter Anteilnahme alle
öffentlichen Angelegenheiten ſeiner Vaterſtadt und wandte
ſein Intereſſe vorwiegend der Darmſtädter Volksbank zu,
deren Vorſitzender im Aufſichtsrat er jahrelang war.
Neben wirtſchaftlichen Angelegenheiten beſchäftigte den
Verſtorbenen u. a. auch die Münzkunde, und auf dieſem
Gebiete beſaß er ebenfalls eine große Sachkenntnis, die
er in den Dienſt des Landesmuſeums ſtellte. Eine
ſchmerz=
volle Krankheit ſeſſelte ihn monatelang an das
Kranken=
lager, bis vorgeſtern ihm der Tod die Erlöſung von dem
qualvollen Leiden brachte.
* Autoverbindung mit Wiesbaden anläßlich der
dies=
jährigen Ausſtellungen. Man ſchreibt uns: Die
Aus=
ſtellungen von 1914 berechtigen zu der Hoffnung, daß ſich
in Darmſtadt ein größerer Fremden=Verkehr entwickelt,
wie man es ſonſt gewohnt iſt. Insbeſondere den Gäſten
der in nicht zu großer Ferne liegenden internationalen
Badeplätze ſollte es ermöglicht werden, unſere Stadt und
deren Bedeutung für wahre künſtleriſche Beſtrebungen
ken=
nen zu lernen. Es iſt deshalb mit Freude zu begrüßen,
daß durch die Initiative der hieſigen Niederlaſſung der
Deutſchen Vereinsbank eine Automobil=Verbindung
zwi=
ſchen hier und Wiesbaden für die Dauer der Ausſtellungen
zu Stande gekommen iſt. Die Wiesbadener Automobil=
Geſellſchaft wird mit ihren eleganten, ruhig und angenehm
fahrenden Benz=Wagen allwöchentlich zwei
Geſellſchafts=
fahrten hierher unternehmen und hat für Hin= und
Rück=
fahrt einſchließlich des Beſuchs beider Ausſtellungen einen
Geſamtpreis von 8,50 Mark feſtgeſetzt. Eine Fahrt wird
Montag vormittag um 10 Uhr vom Kurhaus Wiesbaden
abgehen und gegen ¾12 Uhr in der Ausſtellung eintreffen,
und um auch den Kurgäſten, die ſich nicht gerne über die
Mittagszeit von Wiesbaden entfernen, eine angenehme
Gelegenheit zum Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen,
wird die zweite Fahrt Freitags mittags um 1½ Uhr von
Wiesbaden abgehen. Die Rückfahrt ſoll Montags um
½6 Uhr und Freitags um 8 Uhr abends erfolgen. Man
darf hoffen, daß durch dieſen Autoverkehr dem
inter=
nationalen Publikum, das zu den regelmäßigen Gäſten
des benachbarten Weltbades gehört, unſere Ausſtellung
nahe gerückt wird, und ſo die rühmlichen Beſtrebungen
Die Magnet=Bahn.
C) Ueber eine bedeutſame Erfindung, die beſtimmt
er=
ſcheint, im modernen Verkehrsweſen eine tieſgreiſende
Umwälzung hervorzurufen, veröffentlicht ein Londoner
Blatt einen Aufſehen erregenden Bericht. Es handelt ſich
um die Erſindung eines franzöſiſchen Ingenieurs, der
jahrelang in Amerika lebte und erſt jetzt, nach einer an
manchen Enttäuſchungen und Rückſchlägen reichen Zeit von
20 Jahren ſeine Erſindung ſo weit vervollkommnet und
vollendet hat, daß er ſie nunmehr der Oeffentlichkeit
unter=
breitet. Der Erfinder iſt Emile Bachelet und ſeine
Er=
findung nennt er die „Bachelet levitadet Railway”, die
ſchwebende Eiſenbahn. Wenn man das große
Verſuchsmodell, das der Erfinder jetzt in London einer An
zahl von Technikern und Eiſenbahnſachleuten vorführte, in
Betriebe ſieht, glaubt der Laie im erſten Augenblick
faſt=
an ein Wſinder. Dieſe Eiſenbahn ſchwebt mit blitzartiger
Schnelligkeit ohne jede Stütze und ohne jeden Halt durch
die Luſt, ſcheint aller Geſetze der Schwerkraſt zu ſpotten
und erreicht wie ſpielend eine
Stundengeſchwindig=
koit von 300engliſchen Meilen, alſo von mehr
als 550 Kilometer! Und dabei handelt es ſich nicht um
eine Kurioſität, um ein Spielzeug techniſcher
Erfindungs=
gabe; die Londoner Fachleute, die Eiſenbahntleiter und die
Ingenieure der Poſtverwaltung, die dieſe Eiſenbahn
be=
ſichtigen durften, ſind aufs höchſte verblüfft, und eine der
größten engliſchen Eiſenbahngeſellſchaften hat dem
Er=
finder bereits eine größere Teilſtrecke ihres Schienennetzes
zu Vorführungen in großem Stile zur Verſügung geſtellt.
Bachelets Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß
gewiſſe Metalle einen heinmenden Einfluß auſ die
mag=
netiſche Kraſt ausüben, die von einer mit Wechſelſtrom
geſpeiſten elektriſchen Spule ausgeht. Dieſe Hemmungs
wirkung führt zu Wirbelſtrömungen” die das Gegenteil
magnetiſcher Anziehungskraft hervorbringen: alſo ſtatt der
Anziehungskraſt eine magnetiſche Abſtoßung. Mit anderen
Worten: gewiſſe Metalle werden von der magnetiſchen
Spule nicht angezogen, ſondern abgeſtoßen. Zu den
Metal=
len, die auf dieſe Weiſe reagieren, zählt das Aluminium.
Die Wirkung magnetiſcher Elektrizität auf Aluminium
bildet die Grundlage der Bacheletſchen Erfindung. Die
Wagen der neuen magnetiſchen Luftbahn gleichen in ihrer
Grundform faſt einer Zigarre oder einem ſtarren
Luft=
ſchiff. Wenn ſie halten, liegen ſie auf der Strecke, die einer
Keite elektriſcher Spulen gleicht. In kurzen Abſtänden von
wenigen Fuß liegt hier Spule neben Spule. Mit der Ein
ſchaltung des elektriſchen Stromes beginnen die Spulen
ihre Tätigkeit, ſtatt den Wagen anzuziehen, ſtoßen ſie ihn
ab, und die Folge iſt, daß der Wagen emporgehoben wird
und unmittelbar über der Strecke vollkomen frei in der
Luft ſchwebt. Auf der Strecke ſind nun in Abſtänden
von etwa 10 Meter ſogenannte Solenoiden angebracht,
große Magneten, die in Form eines Tunnels oder
ein=
zelner halbrunder Brücken die Strecke überwölben. Der
Wagen fährt unter dieſen Solenoiden durch, die
auto=
matiſch mit Energie geladen werden und ſo als ein ſtetiger
Magnet wirken, der den Zug über die Strecke hinzieht.
Das Verſuchsmodell, das Bachelet den Ingenieuren
vorführte, iſt in einem langgeſtreckten großen Saal auf
geſtellt. Der Wagen hat ein Gewicht von etwa 40 Pfund
und ruht auf der durch die elektriſchen Spulen bezeichneten
„Strecke.‟ Der Erſinder ſteht an einem Taſtbrett, hebt
einen Hebel: und plötzlich ſpringt der Wagen von der
Strecke empor und hängt unbeweglich mitten in der Luft.
Alle Verſuche, dieſen durch magnetiſche Gewalt in den
freien Luftraum gebannten Wagen auch nur um einen
Millimeter Breite zu bewegen oder herabzudrücken, waren
vergeblich: das kleine Gefährt trotzte ſelbſt der vollen Kraft
zweier Arme, wie in ſtählernen Scharnieren ſeſtgenietet
ſtand es in der Luft. Nun bewegt der Erfinder einen
zwei=
ten Hebel: und blitzſchnell ſauſt der Wagen über die Strecke
hin. Das Auge vermag kaum zu folgen. Bei ſeinem
Fluge beginnt das Ding zu flimmern und zu leuchten,
kleine Funken blitzen, alles die Würkung jener verborgenen,
elektro=magnetiſchen Kräfte, die dieſe Fliege=Bahn
regie=
ren. Bachelet erklärt, daß er die Wagen mit 550
Kilo=
meter in der Stunde die Strecke entlangſchwirren laſſen
kann, aber ein bekannter engliſcher Eiſenbahnfachmann und
Techniker, der am Donnerstag in die Erfindung eingeweiht
wurde, erklärte bereits, daß ohne Schwierigkeit auch
Ge=
ſchwindigkeiten von 1000 Kilometer erzielt werden könnten,
vorausgeſetzt, daß die elektriſche Kraft in ausreichendem
Maße vorhanden iſt. Im Vergleich mit den Betriebskoſten
der modernen Eiſenbahnen wären die laufenden
Betriebs=
ausgaben der Bacheletſchen ſchwebenden Bahn erſtaunlich
niedrig. Die Konſtruktion iſt von größter Einfachheit, die
Inſtandhaltungskoſten ſind minimal, Lokomotiven, Räder,
Achſen, Schienen uſw. fallen fort. Kurven können mit einer
Geſchwindigkeit durchfahren, bzw. durchflogen werden, wie
ſie heute kein Eiſenbahn=Ingenieur zu erträumen wagt.
Alle Reibungswiderſtände fehlen, keine Kraft zur
Fort=
bewegung toten Gewichtes wird vergendet. Zunächſt wird
die Erſindung in den Dienſt der Poſt geſtellt werden. „Wir
wollen zuerſt zeigen,” erklärte der Erfinder, „daß die
Brief=, die Palet= und die Güterbeförderung mit
voll=
kommener Sicherheit und unter Ausſchluß aller Gefahren
erfolgt; erſt dann werden wir zum Paſſagierdienſt
über=
gehen. Das Syſtem kann an der Seite jeder beſtehenden
Eiſenbahnſtrecke inſtalliert werden.”
Nummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Seite 3.
Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs zur Förderung der
Kunſt und des Kunſtgewerbes auch im Ausland weiter
bekannt und gewürdigt werden, ſo daß Heſſens Hauptſtadt
dank der kunſtſinnigen Beſtrebungen unſeres Landesfürſten,
der mit feinem Verſtändnis und regem Eifer der Kunſt
hier eine Heimſtätte geſchaffen hat, ihren Namen als
Kunſtſtadt auch in fernen Gegenden bewahrt und befeſtigt.
Die beiden Walderholungsſtätten werden am
18. Mai wieder eröffnet. Anmeldungen können
vom 15. Mai an, Blumenthalſtraße 7, erfolgen. Um
vielfach vorhandenen falſchen Anſchauungen
vorzu=
beugen, ſei bemerkt, daß die Walderholungsſtätten nicht
das bieten wollen und können, was die eigentlichen
Heilanſtalten leiſten. Sie ſind vielmehr berufen,
Leicht=
kranken, Erholungsbedürftigen und Rekonvaleſzenten
durch ſtändigen Aufenthalt in friſcher Luft und durch
kräftige Nahrung und Ruhe Gelegenheit zur
Wieder=
erlangung ihrer Geſundheit zu geben.
* Eine für Hundebeſitzer intereſſante und wichtige
Entſcheidung hat das Landgericht Elberfeld auf Grund der
für das ganze Deutſche Reich ausnahmslos geltenden
Be=
ſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches getroffen. Der
Hund des Pächters eines bergiſchen Jagdbezirks hatte im
Nachbarbezirk gejagt und wurde von dem dort
bedienſte=
ten Jagdaufſeher erſchoſſen. Der Beſitzer des getöteten
Hundes klagte den Betrag von 100 Mark als Wert des
Tieres ein. Seitens des Jagdberechtigten wurde der
Spieß umgedreht, er machte Schadenerſatz geltend, weil
der Hund des Klägers das Wild beunruhigt, verſcheucht
und wohl auch eingefangen habe. Der Kläger wurde
ab=
gewieſen und mußte alle Koſten tragen; außerdem iſt er
zum Erſatz einer Schadenſumme von 300 Mark verurteilt
worden wegen Störung des Wildes im Jagdgebiete.
Dieſe Entſcheidung iſt von großer Tragweite und ſchützt
den Jagdpächter mehr, als alle polizeilichen Beſtimmungen
gegen willkürliches und rückſichtsloſes Umherlaufen der
Haſenfänger.
O Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen
be=
finden ſich bei folgenden Privatperſonen
1. in Darmſtadt: Ahaſtraße 8 bei Wilh. Beyer,
Blumenthalſtraße 81 bei Pilipp Roth, Gervinusſtraße 39
bei A. Gorr, Heidelberger Straße 1 bei Wilh. Sohn,
Heidelberger Straße 102 bei Marg. Keutel,
Heinheimer=
ſtraße 35 bei Joſ. Jarraſch, Holzſtraße 19 bei Joſ. Zahn,
Lauteſchlägerſtraße 4 bei Mira Sallwey, Lichtenbergſtr. 80
bei H. Roßmann, Liebfrauenſtraße 47 bei P. Ackermann,
Liebigſtraße 71 bei Heinr. Fleckenſtein, Mollerſtraße 17 bei
Joh. Treuſch, Moosbergſtr. 49 bei Anton Fiſcher Nieder=
Ramſtädter Straße 31 bei Norb. Müller, Rheinſtraße 17
bei G. L. Kriegk, Sandbergſtraße 49 bei Georg Dillmann,
Wendelſtadtſtraße 28 bei Jakob Skurnik, Wendelſtadtſtr. 27
bei Karl Braun. 2. im Landbeſtellbezirke: Auf
der Ludwigshöhe bei Gaſtwirt Wenz.
— Religiöſe Vorträge. Die Vorträge für das
religiöſſe Bedürfnis unſerer Zeit von Herrn
Karl Richter aus Nürnberg erfreuen ſich eines immer
regeren Beſuches. Schon die Themen verraten etwas von
den intereſſanten Ausführungen. Die Vorträge werden
nicht in erſter Linie für ſolche gehalten, die auf bibliſchem
Glauben fußen, ſondern vor allen denen, die kritiſch und
zweifelnd den wichtigſten Fragen unſeres Lebens
gegen=
überſtehen. Heute Dienstag nachmittag iſt ein beſonderer
Vortrag nur für Frauen und Jungfrauen mit dem Thema:
„Ein geſegnetes Frauenleben” im Kaiſerſaal. Heute abend
findet ein Vortrag nur für Herren und junge Männer ſtatt.
Das Thema lautet: „Die Pflicht der Männerwelt!‟ Der
Eintritt iſt frei.
* Kriegerverein Darmſtadt. Nachdem in den
Winter=
monaten das Schießen eingeſtellt war, fand als Eröffnung
der diesjährigen Schießperiode das erſte Uebungsſchießen
Sonntag nachmittag auf Stand 1 der Militärſchießſtände
ſtatt. Das Schießen nahm pünktlich um 2 Uhr ſeinen
Anfang und hatte ſich hierzu eine große Anzahl
Teilneh=
mer aus früheren Jahren ſowie einige neue Kameraden
eingefunden, um in echter Kameradſchaft, dem ſchönen
Schießſport huldigend, einige Stunden miteinander zu
verleben. Geſchoſſen wurde auf Ringſcheibe aus einer
Entfernung von 150 Metern, und wurden hierbei recht
ſchöne Reſultate erzielt. Das Schießen war um 5 Uhr
beendet. Es finden nun in kurzen Pauſen derartige
Uebungsſchießen ſtatt, um die Schießperiode anfangs
Auguſt mit einem Preisſchießen zu beenden. Das nächſte
Uebungsſchießen findet vorausſichtlich am erſten
Pfingſt=
feiertage ſtatt, und werden die Kameraden in immer
noch größerer Anzahl hierzu jetzt ſchon eingeladen.
* Ortsgewerbeverein. Am Sonntag fand der
erſte Familien=Ausflug des Ortsgewerbevereins
im neuen Vereinsjahre ſtatt. Eine ſtattliche Zahl
fröh=
licher Wanderinnen und Wanderer hatte ſich am
Bahnhof eingefunden, um mit durch die ſchönen Auen
am Rhein zu wandern. Wie in den letzten Jahren,
finden nunmehr im Sommer wieder verſchiedene
Aus=
flüge und Beſichtigungen von induſtriellen Anlagen und
Fabriken ſtatt. Ein gemeinſamer Ausflug zur
Beſich=
tigung der Werkbundausſtelluug in Köln ſei hier
er=
wähnt. Manches Lehrreiche und Intereſſante wird der
Verein wieder ſeinen Mitgliedern bieten. Der geringe
Jahresbeitrag von 4 Mk. ſollte auch viele veranlaſſen,
ihren Beitritt zu erklären. Erwähnt ſei hier noch, daß
auch Damen als Mitglieder beitreten können. Anregungen
und Wünſche werden gerne berückſichtigt.
* Vogelsberger Höhenklub. Trotzdem die zweite
Wanderung nach der Einladung der Führer von den
Wan=
dersleuten erhöhte Marſchleiſtungen verlangte, hatten ſich
doch nahezu 100 „Wackere” eingefunden. Auf ausgeſuchten
ſchönen Wegen ging es von Weinheim hinauf zum
Geiers=
berg und von da auf herrlichen Pfaden, mit ſtetig
wechſeln=
den Ausblicken ins Gebirge, nach Ober=Flockenbach. Nach
reichlicher Raſt wurde hierauf der Weitermarſch nach
Tröſel angetreten, um von hier auf prächtigem Saumpfad
hinüber ins Löhrbacher Tal zu gelangen. Auch die nun
folgende Wanderung durch das Kallſtädter-Birkenauer
Tal bot für manchen Wanderer beſondere Reize, ſo daß
alle mit voller Befriedigung auf einen ſchön verlaufenen
Tag zurückblicken können.
* Reichstagsabgeordneter Schiffer, Mitglied des
Preu=
ßiſchen Abgeordnetenhauſes, wird in einer von der
Nationalliberalen Partei einberufenen großen
öffent=
lichen Verſammlung am Samstag, den 16. Mai,
abends 8½ Uhr, im „Kaiſerſaal” über „Die politiſche
Lage” ſprechen. Die Verſammlung wird für jeden
poli=
tiſch Intereſſierten in hohem Maße anregend und
förder=
lich ſein. Schiffer zählt zu den beſten Rednern in deutſchen
Parlamenten, nicht allein was die eigentliche Kunſt der
Rede anlangt, ſondern vor allem durch den klaren
durch=
ſichtigen und gehaltvollen Aufbau ſeiner Reden. Die
großen und politiſch außerordentlich bedeutſamen
Aus=
einanderſetzungen derNationalliberalen
imPreußiſchenAb=
geordnetenhauſe mit der Konſervativen Partei ſeit dem
Ende der Blockpolitik wurden ſtets durch außerordentliche
gedankenreiche und großzügige Reden Schiffers eingeleitet.
In der Debatte iſt Schiffer von einer ſeltenen humorvollen
und geiſtreichen Schlagfertigkeit. In den Kreiſen der
kun=
digen Politiker iſt das außerordentliche Verdienſt Schiffers
an dem Zuſtandekommen der Deckungsvorlagen zur
Heeresvermehrung wohl bekannt. In derNationalliberalen
Partei ſteht Schiffer, wie alle verantwortlichen Führer, in
der Mitte und hat durch ſeine verſöhnliche, objektive und
freundliche Art die „Rechte” wie die „Linke” zu Freunden.
So wird die Verſammlung am Samstag wertvoll und
politiſch bedeutſam ſein vor allem für die Freunde der
nationalliberalen Sache, aber darüber hinaus für alle
volitiſch Gebildeten.
* Der Verein der ehemaligen Heſſiſchen Ludwigs=
Eiſenbahn=Beamten und Penſionäre hält am 17. Mai
d. Js., nachm. 3 Uhr, im großen Saale des „Weißen
Bierhauſes” zu Mainz, Roſengaſſe 17, ſeine
dies=
monatliche Mitgliederverſammlung ab, worauf alle
Ludwioshahner hiermit aufmerkſam gemacht werden.
* Der Main=Rhein=Verband „Gabelsberger”, dem
eine größere Anzahl alter und großer Stenographen=
Ver=
eine angehören, hält am Sonntag, den 17 ds. Mts., in
Darmſtadt im „Kaiſerſaal” ſeine diesjährige Verbands=
Vertreterverſammlung ab. Vormittags findet in
demſel=
ben Saale ein Wettſchreiben, nachmittags eine
Vertreterver=
ſammlung ſtatt; abends vereinigen ſich die Teilnehmer zum
Beſuch der Abendunterhaltung der Kaufmänniſchen
Steno=
graphen=Geſellſchaft „Gabelsberger” im „Kaiſerſaal”
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im
Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Inſtrumental=Verein. Es ſei nochmals
auf das kommenden Mittwoch, den 13. Mai, abends 8½
Uhr, in der Stadtkirche ſtattfindende
Wohltätig=
keitskonzeert des Inſtrumental=Vereins
zum Beſten des Diakoniſſenhauſes „
Eliſa=
bethenſtift” aufmerkſam gemacht. Wie bereits mitt
geteilt, verſpricht das abwechſelungsreiche Programm eine
Fülle von Kunſtgenüſſen hauptſächlich zum erſten Male
oder ſelten gehörter Werke alter Meiſter. Aber abgeſehen
davon verdient allein ſchon der gute Zweck ein beſonderes
Intereſſe; gilt es doch, eine Anſtalt zu unterſtützen, die es
ſich zur Aufgabe ſtellt, Kranken ohne Unterſchied der
Per=
ſon eine liebevolle Pflege angedeihen zu laſſen. So ſei
denn der Beſuch dieſes Konzertes, das einem ſo edlen
Zwecke dient, ganz beſonders empfohlen. Außer dem
In=
ſtrumental=Verein unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn
Direktor Wilhelm Schmitt, wirken dabei noch mit: Frau
Pfarrer Fiſcher aus Goddelau (Geſang), Freiin Eliſabeth
von Bellersheim und Fräulein Lilly Hickler (Werke für
2 Violinen), Herr Stadtorganiſt Wilhelm Borngäſſer
(Orgel), ſowie der Kirchengeſangverein der
Martins=
gemeinde (Dirigent: Herr H. Colin). Der Kartenverkauf
findet ſtatt in der Hofmuſikalienhandlung von Heinrich
Arnold Wilhelminenſtraße 9 (Tel. 2560) und abends vor
dem Konzert in der Einhorn=Apotheke gegenüber der
Stadtkirche
* Der Afrikareiſende und
Südweſt=
kämpfer Robert Schumann, der erſt kürzlich von
ſeiner neunjährigen Jagderpedition aus Deutſch=Oſt=Afrika
zurückgekehrt iſt, wird von Freitag, den 15. Mai an im
Städt Saalbau an der Hand von kinematographiſchen
Aufnahmen ſeinen hochintereſſanten Vortrag über
afri=
kaniſche Jagd= und Naturſtudien halten. Herr Robert
Schumann, der es unternommen hat, die intereſſanteſten
und gefährlichſten Jagden Afrikas auf den Film zu bannen,
hat ſich nicht verleiten laſſen, die Expeditionen mit
Theater=
tricks und dem beliebten ſenſationellen Film=Klimbim
aufzuputzen. Schlicht und beſcheiden, wie er von ſeinen
glänzenden Jagderfolgen erzählt, ſind auch ſeine Films;
hier ſpricht nur die Leiſtung, die eine doppelt
anerkennens=
werte iſt; galt es doch nicht nur, ſich bis in die nächſte
Nähe der Nashörner, Gnus und anderer gefährlicher
Beſtien heranzupirſchen und ſie mit verblüffender
Sicher=
heit zur Strecke zu bringen oder ihnen im wütenden letzten
Kampf den Fangſchuß zu geben, ſondern auch dieſe
Mo=
mente höchſter Lebensgefahr und jägeriſcher Meiſterſchaft
auf den Film zu bannen.
* Reſidenztheater am weißen Turm. Das
neue Programm bringt uns als Hauptfilm das dreiaktige
Luſtſpiel „Das Liebesbarometer”, das von dem
Ober=
regiſſeur Franz Hofer verfaßt und inſzeniert iſt. Dorrit
Weixler, die uns allen aus dem tollen Schwank „Das roſa
Pantöffelchen” noch in angenehmer Erinnerung iſt, hat
ſich dieſes Mal durch ihr neckiſches Spiel ſelbſt übertroffen.
Daneben finden wir das dramatiſche Lebensbild in 3
Ak=
ten „Ave Maria” inſzeniert und mit Muſilbegleitung von
Ch. Decroir. Einige gelungene Humoresken, die
Natur=
aufnahmen „Erfurt” und „Wochenchronik” beſchließen den
geſchickt zuſammengeſtellten Spielplan. Wir machen an
dieſer Stelle nochmals darauf aufmerkſam, daß wir das
alleinige Aufführungsrecht des Films: „Opfer und
Schrecken der Fremdenlegion” beſitzen, und beginnt die
Vorführung erſtmalig am Samstag, den 16. ds. Mts.,
nachmittags 3½ Uhr.
— Felix v. Weingartner in Bad=
Nau=
heim. Ueber der mächtig aufblühenden Badeſtadt
Nau=
heim ſteht in künſtleriſcher Hinſicht ein beſonders günſtiger
Stern. Ragen ſchon die regelmäßigen Sinfoniekonzerte
der Kurkapelle (Winderſtein=Orcheſter=Leipzig) über das in
den Bädern ſonſt muſikaliſch gebotene weit hinaus, ſo
er=
möglichten gerade für Nauheim günſtige Umſtände
wie=
derholte Veranſtaltungen im größeren Rahmen. Zu
die=
ſen gehören neuerdings wieder die Konzerte am 12. Mai
und 7. Juni, in welch letzterem die „IX.” mit dem
Darm=
ſtädter Muſikverein unter Prof. Winderſtein zur
Auffüh=
rung gelangt. — Das Feſtkonzert am Dienstag bringt
uns Felix v Weingartner als Dirigent und Komponiſt.
Sein Violinkonzert wird Herr Havemann=Leipzig, ein in
verhältnismäßig kurzer Zeit in die vorderſte Reihe der
„Großen” gerückter Geiger, ſpielen, während ſich die
hun=
dertköpfige Muſikerſchar (Kurkapelle=Bad=Nauheim und
Hofkapelle=Darmſtadt) in zwei Orcheſterglanznummern,
Freiſchützouvertüre und „Eroika” präſentieren wird. —
Konzertkarten haben nachmittags für die Terraſſe
Gültig=
keit.
-h- Bensheim, 10. April. (Vom Blitz
erſchla=
genes Vieh.) Vorgeſtern nachmittag wurden in dem
benachbarten Gronau bei einem Gewitter zwei
wert=
volle Kühe vom Blitz im Stalle des Landwirts
Filbert erſchlagen.
Rüſſelsheim, 11. Mai. (Die Darmſtädter
Fun=
ker.) Eine Vorübung für die Kaiſermanöver wird hier
durch Teile des in Darmſtadt garniſonierenden
Telegra=
phenbataillons ausgeführt. Es handelt ſich um die
An=
lage von Funkentelegraphenſtationen. Die erſte Station
wird hier angelegt, während die nächſte in Seligenſtadt
errichtet wird. Die Uebungen locken viele Neugierige an.
Offenbach, 11. Mai. (Den Brandwunden
er=
legen.) Das Brandunglück, das ſich vor einigen Tagen
in einem Hauſe der Domſtraße beim Wärmen von
Mit=
tageſſen auf dem Spirituskocher ereignete, hat nun leider
doch ein Opfer gefordert. Das ſchwerverbrannte Kind,
die neunjährige Margarete Schätzlein, iſt am Samstag
nachmittag ihren ſchweren Brandwunden im
Kranken=
hauſe erlegen. Der Stadtkaſſenbote Schrauder, der, wie
gemeldet, dem Mädchen zu Hilfe eilte und ſich dabei
Brandwunden zuzog, befindet ſich noch im Krankenhauſe.
Mühlheim a. M., 11. Mai. (Skelettfund.) In
einem Hauſe, das der Inhaber ſchon 30 Jahre bewohnt,
wurde geſtern 75 Zentimeter tief vergraben ein Skelett
aufgefunden, und wird durch das Gericht Aufklärung, ob
ein Verbrechen vorliegt, verſucht.
Mainz, 11. Mai. (Beleidigungsklage.)
Der Provinzialausſchuß der Provinz Rheinheſſen hat
gegen die Verfaſſer und Verbreiter der
ſozialdemo=
kratiſch=freiſinnigen Flugblätter und
Pla=
kate, in denen er beſchuldigt wird, ein parteiiſches Urteil
in Sachen der annullierten Mainzer
Stadtverordneten=
wahlen zugunſten der bürgerlichen Parteien gefällt zu
haben, Strafantrag geſtellt.
Budenheim, 11. Mai. (Jugendlicher
Leicht=
ſinn.) Auf der benachbarten Station Uhlerborn wurden
zwei Jungen im Alter von 9 und 13 Jahren von der
Polizei aufgegriffen und ihren Eltern zugeführt. Die
beiden Brüder hatten vor acht Tagen in Mombach zwei
Einbruchsdiebſtähle ausgeführt und waren, als ſie ſich
entdeckt ſahen, geflohen. Die ganze Zeit hindurch hatten
Münchner Theater.
P Am 8. Mai fand in den Münchner Kam
merſpielen die fünfaktige Komödie „Bürger
Schippel” von Karl Sternheim dank der
glänzen=
den Darſtellung eine ſehr beifällige Aufnahme. Nur das
„Bürgerduell” am Schluß, dieſe famoſe Neugeſtaltung des
„Kampfes zweier Haſenherzen” reizte durch ſeine
über=
triebene Karikatur einige zum Widerſpruch. Ich kann
mich dieſer Minderheit nicht anſchließen, ſondern finde
daß dieſer Schluß mit ſeinem komiſchen Fortiſſimo das
richtige Finale dieſer Groteske iſt, die in ſo luſtiger Weiſc
modernes Spießbürgertum, ein neues Krähwinkel, auf
die Bühne bringt und es durch die zaghafte Frechheit
eines Vagabunden, des Wirtshausmuſikanten Schippel,
in die Enge treiben läßt. Ganz köſtlich iſt, wie Schippel
auf der Höhe ſeiner Erfolge plötzlich Angſt vor ſeinem
Triumph bekommt und ſich wieder in das bürgerliche
Nichts zurückſehnt. Hilft ihm aber nichts. Er iſt jetzt
„Bürger Schippel”, dieſer Schippel iſt die Schöpfung
eines Dichters. In ihm rumort es und wetterleuchtet es
gar ſeltſam. Er iſt ein Bruder der Shakeſpeareſchen
Narren, aber es iſt in ihm auch etwas von
Mephiſto=
pheles. Es kniſtert wie Höllenfunken, wenn er auftritt
Daß er ſich die Erfolge ſeiner Frechheiten immer ſelbſt
wieder verdirbt, iſt meiſterliche Pſychologie. Erich
Zie=
gel gab dieſe köſtliche dichteriſche Improviſation einſach
vollendet. Eine Analyſe dieſes Schippel würde ein
gan=
zes Feuilleton für ſich beanſpruchen. Ein Kabinettſtück
war auch der Buchdruckereibeſitzer Wolke von Nic.
Albrecht. Es war eine von Dickensſchem Humor
um=
leuchtete Figur, die wir da zu ſehen bekamen. Stahl=
Nachbaurs Hicketier war etwas zu krampfhaft komiſch.
Uneingeſchränktes Lob verdiente auch die ſzeniſche
Aus=
ſtattung. Die Kammerſpiele haben da einen „ſeltenen
Vogel” entdeckt. Er heißt Paul Erkens. Seine
Bühnenbilder mit ihrer vortrefflichen Symbolik dichten
das Werk des Dichters in verblüffender Weiſe ins
Sze=
niſche um. Schon in Apels „Teufelskirche” und Strind
bergs „Kronbraut” erregten ſeine Bühnenbilder
berech=
tigtes Aufſehen.
„Die Auserwählte”, Schauſpiel in drei
Auf=
zügen von Paul C. Fuhrmann, fand am 9. Mai bei
der Uraufführung im Münchner
Schauſpiel=
haus beifällige Aufnahme. Der Verfaſſer, deſſen „Kain”
vor einiger Jahren durch den „Neuen Verein” im
Münch=
ner Künſtlertheater zur Aufführung gebracht wurde,
hat ſich ſchnell genug von den großen
Menſchheitsproble=
men ab= und der dramatiſchen Tagesſchriftſtellerei
zuge=
wandt. „Die Auserwählte” iſt ein rohes Tendenzſtück,
das ſich gegen die päpſtliche Verordnung richtet, wonach
kein Katholik bei Strafe der Exkommunikation einen
Prieſter vor ein weltliches Gericht ziehen dürfe, es ſei
denn, er habe die oberhirtliche Erlaubnis dazu erhalten.
Fuhrmann rennt jedoch offene Türen ein, denn die
päpſt=
liche Verordnung iſt für Deutſchland außer Vollzug
ge=
ſetzt. So wäre das Stück eigentlich erledigt. Aber nein,
der Autor richtet ſeine ſatiriſchen Pfeile nicht nur gegen
ein papiernes Geſetz, ſondern auch gegen die religiöſe
Borniertheit einer Mutter. Dieſe Satire iſt billig. Der
Dichter iſt kein Drachentöter geweſen, er macht ſich nur
das billige Vergnügen, armen Leuten, die nicht gehen
können, ihre Krücken wegzuſchlagen. Es war ſehr
ver=
nünftig von der Zenſur, daß ſie für dies Machwerk nicht
durch ein Verbot Reklame gemacht hat.
Feuilleton.
** Mit der Bahn um den Aetna. Schwer iſt die
Pro=
vinz Catania von dem neuen ſizilianiſchen
Erd=
beben heimgeſucht, und Angſt und Bangen erfüllt die
maleriſchen Dörfer und Marktflecken, die ſich gleich einem
bunten Kranze vertrauensvoll an Fuß und Flanken des
Aetna anlehnen. Wohl keiner, der je von Catania aus
die Fahrt rund um den Aetna unternahm, wird die
herr=
lichen Bilder vergeſſen. Indeß die Lokomotive ſich keuchend
fortarbeitet, erſcheint nach dem Verlaſſen Catanias bald
hieter dem maleriſchen kleinen Weiler Miſterbianco die
trotzige alte Burg, die die Grafen Ruggieri um das Jahr
1071 auftürmten; wie Küken um ihre Henne gruppieren ſich
Häuſer um die Burg. Es iſt Paterno mit ſeinen ſchönen,
breiten Straßen. Noch gemahnen einige wenige
Monu=
mente an die klaſſiſche Zeit dieſer Stadt, die, als ſie noch
griechiſch war, Hybla Minor hieß. Im 4. Jahrhundert
ward ſie von den Athenern geplündert. Am Simeto=Fluſſe
ragen noch die beiden Bogen einer antiken Brücke; der
Naturfreund aber wandert hinaus zurGrotte vonFracaſſo,
in deren Tiefe ein unterirdiſcher Sturzbach rauſcht. Weiter
geht die Fahrt. Bei dem Dörflein Santa Maria di
Lico=
dia erhob ſich vielleicht der alte Aetna und in dem jetzt
von dem Erdbeben heimgeſuchten ſchönen Biancavilla
be=
wundert der fremde Wanderer die Grotte von Seila,
ſtatt=
liche Baſalthöhlen, und in der Lava von 1607 die berühmte
Arabergrotte. In Solicchiata fällt die große Zahl der
hier angeſiedelten Albanier auf, epirotiſche Flüchtlinge, die
am Aetna, fern vom türkiſchen Joche, eine Heimat ſuchten.
Hier harren der Reiſenden die Führer zum Aetna. Dann
kommt Aderno, das heitere blühende Städtchen, in deſſen
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Nummer 130.
ſie ſich bettelnd in der Umgegend herumgetrieben und die
Nächte im Stationsgebäude zugebracht.
Monsheim, 11. Mai. (Beim Rangieren) iſt
heute früh ein Güterzug über den Prellbock
hinausge=
fahren. Der Prellbock wurde vollſtändig zertrümmert,
während die Lokomotive ſich etwa 1½ Meter
in den Damm einwühlte. Die
Bedienungsmann=
ſchaft der Lokomotive konnte ſich noch im letzten
Augen=
blick durch Abſpringen retten. Von Worms wurde ein
Hilfszug abgelaſſen, jedoch iſt es bis jetzt nicht gelungen,
die Lokomotive in die Höhe zu bringen. Der Verkehr
iſt nicht geſtört.
(*) Butzbach, 10. Mai. (Ein großes Gelände
ſpiel) für die Turnvereine des 5. Bezirks des Gaues
Heſſen fand heute im Wettertale ſtatt. Die nördliche
Ab=
teilung ſammelte ſich in Griedel, die ſüdliche Abteilung
an der Kirche zu Oppershofen. Auch Offiziere und
Unter=
offiziere des hieſigen Bataillons beteiligten ſich an der
Uebung. Die Oberleitung hatte Hauptmann Dihm. An
die Uebung ſchloß ſich eine Zuſammenkunft im Hotel
Gerſte in Rockenberg.
Crainfeld, 11. Mai. (Zur Mordtat.) Die
aber=
malige Verhaftung Karl Hofmanns, der ſich immer noch
in Haft befindet, wurde durch den Gerichtschemiker Dr.
Popp aus Frankfurt veranlaßt, der feſtaeſtellt hatte, daß
Blutſpuren an den Kleidern Hofmanns von Menſchenblut
herrührten. Sie befanden ſich an dem Kragen ſeines
Rockes, an der Weſte und an den Gamaſchen und waren
zum Teil (beſonders an den Gamaſchen) verwaſchen. Der
Verhaftete gab an, er ſei vor etwa ſieben Wochen an
einer Schlägerei beteiligt geweſen und habe dabei einen
Meſſerſtich in die rechte Wange erhalten. Er ſei damals
vollſtändig blutüberſtrömt geweſen und habe verſucht,
ſeinen Anzug vom Blute zu reinigen. Höchſt verdächtig
iſt es aber, daß ſich auch unter ſeinen Fingernägeln
Men=
ſchenblut fand. Aber auch hierfür hatte Hofmann eine
Erklärung: An ſeinem Hinterkopf habe er ein Geſchwür,
das er gekratzt habe; dadurch ſei das Blut unter die
Nägel gekommen. Bemerkenswert iſt es, daß man unter
den Fingernägeln auch Algen vorfand, die aus einem
Sumpfe herrühren, in dem Hofmann jedenfalls nach
voll=
brachter Tat ſeine Hände vom Blute gereinigt hat. Wie
bekannt, leugnet Hofmann energiſch, den Mord begangen
zu haben. Während dieſe Unterſuchungen an Hofmann
vorgenommen wurden, ſtellten Kriminalkommiſſare
ein=
gehende Nachforſchungen in Crainfeld und der Umgegend
etwa eine Woche lang an, die am Samstag als erfolglos
abgeſchloſſen werden mußten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Mai. Das
Zentral=
komitee des preußiſchen Landesvereins vom
Ro=
ten Kreuz eröffnete geſtern ſeine
Jubiläumskreuzſamm=
lung mit einem Blumentag auf Bahnhöfen und freien
Plätzen. In Reſtaurationen und auf der elektriſchen
Stra=
ßenbahn herrſchte den ganzen Tag über ein reger Verkehr.
Trotz des wenig günſtigen Wetters erzielten die
Verkäufe=
rinnen recht erhebliche Einnahmen. Das Abzeichen
be=
ſtand aus drei künſtlichen Eichenblättern und einem
Wap=
penſchildchen mit Aufſchrift. Die Sanitätskolonne hatte ſich
am Nachmittag zu einer Friedensübung eingefunden, die
mit einem Feldgottesdienſt eingeleitet wurde. Auch in
vielen größeren Provinzialſtädten fanden Blumentage und
Sammlungen ſtatt. — In der Mitte des Müggelſees geriet
der Benzinbehälter des Privatmotorbootes
„Argo” heute in Brand. In kurzer Zeit ſtand das ganze
Boot, das ſechs Inſaſſen an Bord hatte, in Brand. Auf die
Hilferufe der in Gefahr befindlichen Perſonen eilte ein
in der Nähe befindliches Ruderboot herbei, dem es auch
gelang, ſämtliche Inſaſſen des brennenden Bootes zu
ret=
ten. Das Schiff wurde vollſtändig vernichtet. — Die
Berliner Theaterdirektoren wählten geſtern
eine Kommiſſion, deren Aufgabe es ſein ſoll, mit den in
Frage kommenden Behörden in Verbindung zu treten und
ſie von der praktiſchen Unmöglichkeit der angeblichen
Er=
weiterung der Luſtbarkeitsſteuer, die vom Magiſtrat
ge=
plant iſt, zu überzeugen.
11. Mai. Der Betrieb an der
Handelshoch=
ſchule iſt heute morgen in vollem Umfange
wieder aufgenommen worden. — Heute nachmittag wurde
in der Wohnung des Bäckers Walloſcheck der Arbeiter
Beumer als Teilnehmer an einem Einbruch in einem
Stiefelgeſchäft feſtgenommen. Walloſcheck ſelbſt und ein
unbekannter Mann, die ſich in dem neben dem Zimmer
be=
legenen Abort verſteckt hatten, ſprangen als ſich die
Beamten an eine Durchſuchung der Wohnung machten.
aus dem Kloſettfenſter vier Stockwerke auf den Hof
hinab wo ſie beſinnungslos liegen blieben.
Frankfurt, 11. Mai. (Mordverſuch und
Selbſt=
mord.) Der 25 Jahre alte Schneider Siegmund Cisco,
der einige Zeit verreiſt war, kam heute früh aus Köln
wie=
der an und begab ſich in die Wohnung der Familie Sch.,
um ſich mit der Tochter, mit der er ein Liebesverhältnis
unterhielt, auseinander zu ſetzen. Ohne viele Worte zu
machen, zog Cisco einen Revolver und ſchoß auf das
Mäd=
chen, das er jedoch nicht traf. Das Mädchen rief nach der
Mutter, die aus der Küche herbeieilte. Auf dieſe ſchoß
nun der Schneider und traf Frau Sch. in den Hals und
verletzte ſie ſchwer. Cisco ſchoß ſich dann ſelbſt eine Kugel
in die Schläfe, die aus dem Hinterkopf wieder heraustrat,
und brach bewußtlos zuſammen. Die beiden
Schwerver=
letzten fanden im Bürgerhoſpital Aufnahme. Der Zuſtand
der Frau Sch., iſt recht bedenklich, der des Schneiders
völ=
lig hoffnungslos.
Karlsruhe, 11. Mai. (Die Eisheiligen.) In
den höheren Lagen des Schwarzwaldes iſt ein
empfind=
icher Wetterſturz eingetreten. Bis zu 1300 Meter herab
iſt Neuſchnee gefallen, der ſich auf den Bergkämmen und den
Höhen zwiſchen dem Feldberg, Belchen und Herzogenhorn
behauptet. Die Temperatur iſt uner den Nullpunkt
ge=
ſunken.
Düſſeldorf, 10. Mai. (Ein Schwindler als
Gas= und Waſſerwerksdirektor.) Die
Düſ=
ſeldorfer Polizei verhaftete auf Erſuchen der
Kri=
minalpolizei in Oberhauſen den Kaufmann Bernhard
Eiſenhut aus Nürnberg. Eiſenhut hatte auf Grund
gefälſchter Papiere und Zeugniſſe unter mißbräuchlicher
Benutzung des Amtsſiegels des Magiſtrats zu Kiſſingen
ſich die mit 3900 Mark ausgeſchriebene Stelle als
kaufmän=
niſcher Leiter des Elektrizitäts=, Gas= und Waſſerwerks in
Oberhauſen verſchafft. Obwohl Eiſenhut nur die
Elemen=
tarſchule beſucht hatte, auch nicht Soldat geweſen war, gab
er ſich als Reſerveoffizier eines bayeriſchen
Infanterieregi=
ments aus. Nachdem Eiſenhut etwa ¾ Jahre die
Stel=
lung in Oberhauſen innehatte, kam man hinter ſein
Trei=
ben. Er wurde flüchtig, wandte ſich nach Düſſeldorf, und
als er auf dem hieſigen Hauptpoſtamt die dort
poſtlagern=
den Sachen in Empfang nehmen wollte, erfolgte ſeine
Ver=
haftung.
Werder a. d. Havel, 11. Mai. (Bootsunglück.)
Das Segelboot „Waſſernixe” überrannte geſtern bei
böigem Weter ein Ruderboot mit vier Inſaſſen. Alle vier
ſtürzten in das Waſſer, drei von ihnen konnten durch die
Segler gerettet werden, während der Kaufmann Märker
aus Werder ertrank.
Forſt, 11. Mai. (Automobilunfall.) Auf der
Chauſſee Forſt=Muskau, hinter Tſchernit, rannte geſtern das
mit ſechs Perſonen beſetzte Automobil des Kaufmanns
Arno Oehler aus Forſt, des Mitinhabers der
Woll=
firma Oehler u. Co., gegen einen Baum und überſchlug
ſich. Sämtliche Inſaſſen wurden auf die Chauſſee
geſchleu=
dert. Frau Oehler und eine Tochter wurden ſchwer
ver=
letzt, die anderen vier Perſonen leichter.
Grünau, 11. Mai. (Aus unglücklicher Liebe)
ſtürzten ſich zwei junge Mädchen von der Schmöckwitzer
Brücke in den Langen See. Das eine ertrank, das andere
wurde von Sealern gerettet.
Halenſee, 11. Mai. (Aus Haß gegen ſeine
Frau) verletzte der Arbeiter Paul Luther ihr
ſieben=
jähriges Kind Elly durch Meſſerſtiche ſchwer und brachte
ſich dann ſelbſt einen Stich in die Bruſt bei. Luther wurde
verhaftet
Bühlertal, 11. Mai. (Vom Blitz erſchlagen.)
Hier wurde eine Hochzeitsgeſellſchaft, die einen
Spaziergang unternahm, von einem Gewitter überraſcht.
Plötzlich ging ein Blitzſtrahl nieder und tötete den 20 Hermann Kiſt, während zwei andere
Hochzeits=
gäſte betäubt wurden.
Ferraro, 11. Mai. (Gemäldediebſtahl.) Aus
der Kirche San Chriſtophoro wurde nachts von
unbekann=
ten Dieben das Gemälde von der Enthauptung Johannes
des Täufers entwendet, indem das Bild aus dem
Rah=
men geſchnitten wurde.
Brüſſel, 11. Mai. (Der Herzog von Ligne.)
der Vater des Herzogs von Arenberg, iſt geſtern abend im
Alter von 76 Jahren geſtorben.
London, 10. Mai. (Der deutſche Schoner
„Hinrika”,) mit Kohlen von Fifeſhire nach
Bremerha=
pen unterwegs, wurde in der Nähe von Aberdeen vom
Sturme überraſcht und ſank. Als ein Matroſe an Bord
eines Schleppers aus Grimsby, der zur Hilfe geeilt war,
zu ſteigen verſuchte, fiel er ins Waſſer und ertrank.
London, 11. Mai. (Straßenbahnunglück.)
Heute vormittag ſtießen auf der Blackfriars=Brücke zwei
Straßenbahnwagen zuſammen und wurden vollſtändig
zertrümmert. Vierzehn Perſonen wurden zumeiſt durch
Glasſplitter, verletzt.
Kopenhagen, 11. Mai. (Gekentertes Boot.)
Bei Midelford auf Fünen kenterte ein mit fünf
Per=
ſonen beſetztes Ruderboot. Die Inſaſſen, darunter der
deutſche Maſchinentechniker Müller von den Kabelwerken
in Midelford, ertranken.
St. Petersburg, 11. Mai. (Fünf Perſonen
er=
trunken.) In der Newamündung kenterte eine Macht.
Vier Männer und ein junges Mädchen ertranken.
Batavia, 11. Mai. (Die Sängerin Lillian
Nordica) iſt geſtorben.
Tunis, 11. Mai. (Mord im Eiſenbahnwagen.)
Eiſenbahnbeamte fanden bei der Reviſion eines
Zuges, welcher Reiſende und die Poſt aus dem
Mutter=
lande gebracht hatte, in einem Abteil erſter Klaſſe einen
Ueberzieher und einen Stock, welche mit Blut beſudelt
waren. In dem Abteil befand ſich eine Blutlache. In dem
Ueberzieher ſteckten Papiere auf den Namen des ruſſiſchen
und norwegiſchen Konſuls in Tunis Batt. Bei der
Ab=
ſuchung der Bahnlinie wurde die Leiche des Konſuls
zwiſchen Tindſche und Moteur, ungefähr 25 Kilometer von
Biſerta entfernt, aufgefunden. Die Leiche wies einen
Re=
volverſchuß unter der linken Schläfe und blutunterlaufene
Stellen an den Augen auf. Der Koffer und das
Hand=
gepäck des Konſuls ſind verſchwunden. Wahrſcheinlich iſt
er das Opfer eines Raubanfalles geworden. In dem
Ab=
teil ſoll ſich ein junger Mann von etwa 25 Jahren
befun=
den haben. Die Nachforſchungen dauern fort.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 11. Mai. Präſident Dr. Kaempf
er=
öffnet die Sitzung um 11 Uhr 20 Minuten mit folgenden
Worten Meine Herren! Der erſte Beamte des Reiches,
der Reichskanzler, iſt von einem ſchweren Verluſt
betroffen und in tiefes Herzeleid verſetzt worden. (Die
Abgeordneten haben ſich von ihren Sitzen erhoben.) Wir
alle nehmen aufrichtigen Anteil an dem ſchweren
Schick=
ſalsſchlage, der ihn betroffen hat. Ich bitte um die
Er=
mächtigung, dem Herrn Reichskanzler die Teilnahme des
Reichstags zum Ausdruck zu bringen und namens des
Reichstags an dem Sarge der Dahingeſchiedenen einen
Kranz niederlegen zu dürfen. Sie haben ſich zum Zeichen
Ihrer Teilnahme von Ihren Sitzen erhoben. Ich ſtelle
dies feſt, ſowie, daß Sie mit meinem Vorſchlag
einver=
ſtanden ſind.
Hierauf wird die
zweite Leſung des Militäretats
beim Kapitel Naturalverpflegung der
Trup=
pen fortgeſetzt. Abg. Hebel (Ztr.), auf der Tribüne
ſchwer verſtändlich, bittet die Militärverwaltung, in erſter
Linie bei der Naturalverpflegung auch in den Kaſernen
deutſche Erzeugniſſe zu verwerten. Dahin gehöre auch
die oberbayeriſche Käſefabrikation. Die Produzenten ſeien
auf das eifrigſte bemüht, die Fabrikationsweiſe zu
ver=
beſſern, um auf dieſe Weiſe eine ſtets gleiche
Beſchaffen=
heit der Ware zu erzielen. In dieſem Beſtreben müſſe die
Bevölkerung durch die Militärverwaltung unterſtützt
wer=
dn. — Abg. Dr. Thoma (natlib.): Die Ernährung mit
Käſe iſt von der allergrößten Wichtigkeit für die
Heeres=
verwaltung. Der Käſe hat den größten Nährwert und
die ausgedehnteſte Haltbarkeit. Infolgedeſſen iſt die
Er=
nährung mit Käſe vom geſundheitlichen Standpunkt aus
zu empfehlen. Die Produzenten klagen über
ungenügen=
den Abſatz, und da muß die Heeresverwaltung eingreifen.
— Abg. Dr. Neumann=Hofer (Fortſchr. Vpt.): Dem
Grundſatz: Ohne Käſe keine Siege! will ich nicht
wider=
ſprechen. (Heiterkeit.) Ich möchte weiter für eine beſſere
Beförderungsmöglichkeit der Proviantmeiſter eintreten.
Das ganze Avancementſyſtem müſſe geändert werden.
Generalmajor v. Schöler: Das Prinzip des
Ein=
kaufs möglichſt aus erſter Hand beſteht auch heute ſchon.
Wir werden es auch, ſoweit es mit den Intereſſen der
Naturalverpflegung vereinbar iſt, weiter ausbauen. Der
Verwendung von Milch und Käſe für die
Mannſchafts=
ernährung ſtehen wir wohlwollend gegenüber. Die
Ver=
pflegung iſt aber Sache der einzelnen Truppenkörper, an
die wir indeſſen empfehlend herantreten werden. Wir
hoffen, im nächſten Jahre eine Vorlage einbringen zu
können, durch die die Proviantmeiſter erheblich
aufge=
beſſert werden. — Abg. Werner=Hersfeld (Wirtſch.
Vag.): Nicht nur bei den kleineren, vor allen Dingen
ſollten auch bei den größeren Proviantämtern Stellen für
Maſchinenmeiſter eingerichtet werden. Eine
Vereinheit=
lichung des Beamtenapparats in den Proviantämtern iſt
nötig. — Abg. Heckmann (natlib.): Die Löhne der
Ar=
beiter an den Proviantämtern ſind ſehr minimal. Die
Arbeitsleiſtung hat ſich geſteigert. Dementſprechend
ſoll=
ten mehr Arbeiter eingeſtellt und die Ueberſtunden
be=
zahlt werden. Die Verwaltung ſollte aber auch den
Ar=
beiterausſchüſſen mehr Gehör ſchenken, die doch die
In=
tereſſen der Arbeiter zu vertreten haben. Ich bitte die
Militärverwaltung, ſich die Fürſorge für die Arbeiter
beſonders angelegen ſein zu laſſen. — Generalmajor
Wild v. Hohenborn: Die Löhne der Arbeiter
wer=
den alljährlich revidiert, um feſtzuſtellen, ob die Löhne
nicht hinter denen anderer Arbeiterkategorien
zurück=
bleiben. Wenn noch nicht überall die Ueberſtunden
be=
zahlt werden, ſo wird Remedur eintreten. Eine
einheit=
liche Arbeitsordnung iſt ausgearbeitet worden und wird
den Arbeiterausſchüſſen zugehen. Dieſe Ausſchüſſe
wer=
den weiter ausgebaut werden. Wir nehmen uns des
Wohles unſerer Arbeiter beſonders an, dennoch verkennen
wir nicht, daß ſie nicht zu den Beneidenswerten dieſen
Erde gehören. Unſere Betriebe ſollen Muſterbetriebe ſein.
Unſere Arbeiter ſollen zufrieden ſein. (Bravo!) Ein
fis=
kaliſcher Betrieb iſt vielfach gebunden. Ordnung und
Diſziplin müſſen herrſchen, denn die Techniſchen
Inſti=
tute ſind keine Spielwarenfabriken, ſie dienen dem Lande
und müſſen allſtündlich gerüſtet ſein, wenn das Vaterland
ihre Ertzeugniſſe braucht. Diſziplin und Zufriedenheit,
das iſt unſer Programm. — Das Kapitel wird bewilligt.
Es folgte das Kapitel „Bekleidung und
Aus=
rüſtung der Truppen” Abg. Thöne (Soz.): Mit
dem Wort Sozialpolitik in unſeren Militärbetrieben allein
iſt uns nicht gedient, man muß dem Worte auch die Tat
folgen laſſen. Die gegenwärigen Verhältniſſe entſprechen
den früheren Verſprechungen nicht. — Abg. Duffner
(Ztr.) (auf der Tribüne faſt unverſtändlich) ſpricht über den
ſchweren Dienſt der Offiziere und Unteroffiziere ſowie der
Oekonomiehandwerker und Angeſtellten bei den
Beklei=
dungsämtern. Die Ausnutzung der Notlage der
Heim=
arbeiter durch Unternehmer, die von den
Bekleidungsäm=
tern beſchäftigt werden, muß von der Heeresverwaltung
verhindert werden. — Abg. Albrecht (Soz.): Die Zahl
der Oekonomiehandwerker iſt ja ſchon bedeutend
einge=
ſchränkt worden, dieſe Einrichtung müſſe aber gänzlich
be=
ſeitigt werden. Dadurch würden zahlreiche kleine
Exiſten=
zen Brot erhalten. Die Militärverwaltung ſollte auch
nicht mehr als ihren Bedarf in den Strafanſtalten arbeiten
laſſen, da von dort nicht genügend gute Arbeit geliefert
wird. Das Wichtigſte iſt die Vergebung der Arbeiten
durch die Bekleidungsämter an private Großbetriebe. Da
kommen die Handwerker mehr zu ihrem Recht. Leider
be=
ſtehen bei den Bekleidungsämtern noch zahlreiche
Miß=
ſtände. So wird vor allem über eine gewaltige
Ungleich=
heit der Löhne bei den einzelnen Aemtern Klage geführt.
Die Lohnzahlungen müſſen wöchentlich erfolgen, nicht 14. Die Arbeiterausſchüſſe ſind vollſtändig machtlos
und bedeutungslos. Die feldgraue Uniform ſollte auch für
den Friedensdienſt eingeführt werden. Damit würden
große Erſparniſſe gemacht werden. — Generalmajor Wild
v. Hohenborn: Es iſt ſchon jetzt Aufgabe der Verwal=
Mitte eine ſchöne Kirche die Blicke auf ſich lenkt; an der
Piazza ſteht noch heute das im Jahre 1084 vonRuggiero I
bewohnte burgartige Schloß. Aderno iſt das Adranum der
Alten und verdankt ſeinen Namen dem heiligen Tempel
des Kriegs= und Feuergottes, deſſen Kult in ganz Sizilien
verbreitet war. Hier wurden die tauſend heiligen Hunde
gehalten, die mit ihrem Gebell den Gott ehren ſollten.
Ueberall Reminiszenſen klaſſiſcher Zeiten.
Bronte, die nächſte Station, verdankt ſeinen Namen einem
Zyklopen, einem Sohn jener Titanen, die in den Tiefen
des Aetna für Zeus die Blitze ſchmiedeten; auf dem Hügel
ſtand das Maniaco=Kloſter, das im 10. Jahrhundert zu
Ehren des Sieges der Byzantiner über die Sarazenen
gegründet wurde. Von Bronte aus genießt man einen
herrlichen Blick auf den Aetna und ſchlürft dabei den
köſt=
lichen feurigen Landwein, der Bronte weit in der
Umgeb=
ung berühmt gemacht hat. Dann kommt, lauſchig in
grünen Wäldern eingebettet, Maletto, und hier erreicht die
Bahn ihren höchſten Punkt, um nun, ſich wieder dem Meere
zuwendend, nachAcireale hinabzugleiten. Es iſt, als habe
die Natur alle ihre Reize aufgeboten, um dieſen ſo oft von
Erdbebenkataſtrophen heimgeſuchten Winkel Siziliens zu
ſchmücken. Der Fluß Aci der Alten hat ſich in kleine Bäche
aufgelöſt und durchſtrömt das Städtchen, das zum großen
Teil aus Aetna=Lava erbaut iſt. Wohin der Blick ſchweift,
erwachen mythologiſche Erinnerungen; an jenem
Vor=
gebirge ſchleuderte, in einer Aufwallung von Eiferſucht,
der jähzornige Polyphem den Fels gegen den armen Aci;
dort verwandelte die Nymphe Galathea den ermordeten
Geliebten in einen Fluß und ſich ſelbſt in eine Quelle.
Acireale ſelbſt iſt eine hübſche arbeitſame kleine Stadt, die
nach dem großen Erdbeben von 1693 200 Meter über dem
Meere wiedererbaut wurde. An der alten Baſilika di San
Sebaſtiano betrachtet man die ſchöne Barockfaſſade, und an
dem Rathaus feſſeln die grotesken Kariatyden den Blick.
DerStadtpark gilt mit Recht als einer der ſchönſten Gärten
Jtalkens. Im Winter locken die ſchon den alten Römern
ekannt geweſenen Thermen der Santa Venere fremde
Gäſte nach Acireale. Dicht am Meeresſtrande hin verläuft
die Eiſenbahn, und 6 Kilometer von den letzten Häuſern
agen im Meere die Faraglionen, die Scopuli ciclopum,
mpor, die Polyphem dem liſtigen Odyſſeus im
ohnmäch=
tigen Zorne nachſchleuderte. Die größere der beiden
Klippen bildet die Aci=Inſel, auch Iſola di Trezza
ge=
nannt; 16 Meter ragt ſie über das Meer empor und zeigt
noch die Ueberreſte antiker Wohnſtätten und die berühmten
Zyklopengrotten.
* Hohe Preiſe für Briefmarken. Die am Samstag
beendete Briefmarken=Auktion in Berlin brachte einen
Ge=
ſamterlös von 100000 Mark. Am höchſten wurde eine
rumäniſche Marke aus dem Jahre 1859 (81 Parale) mit
7370 Mark bezahlt. Käufer war ein augenblicklich in
Berlin weilender Ruſſe. Sonſt iſt noch bemerkenswert.
daß eine Hannover 1120 Mark und eine Mauritius aus
dem Jahre 1859 1430 Mark brachte.
* Der Tiger der Stärkere. Im Neu=Yorker
Zoologi=
ſchen Garten hatte ſich ein zwei Jahre alter Löwe durch
eine ofſenſtehende Tür in den nebenan befindlichen Käfig
eines Tigers eingeſchlichen. Der rieſige bengaliſche Tiger
lag gerade im Schlafe, als ſich der Löwe auf ihn ſtürzte.
Zwiſchen beiden Tieren entſpann ſich vor vielen
Zu=
ſchauern ein wütender Kampf. Die Wärter waren
voll=
kommen machtlos. Schließlich gelang es dem Tiger, ſich
ſeines Gegners dadurch zu entledigen, daß er ihm das
Genick durchbiß.
* Münchener Appetit. Der Münchener Maibock hat
acht Tage gedauert. Im Hofbräuhaus allein wurden bei
einem täglichen Geſamtverkehr von 12000 Perſonen 150
Hektoliter Bock= und 150 Hektoliter gewöhnliches Bier im
Tag ausgeſchenkt. Das macht 240000 Liter in acht Tagen.
Zwanzig Kälber und vier Schweine wurden geſchlachtet
und 36000 Würſte, 180 Spießbrathühner und 500 Rettiche
täglich vertilgt.
Nummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Seite 5
tungen, bei der Zuſchlagserteilung nur ſolche Firmen zu
beruckſichtigen, die für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen
den Arbeitern gegenüber die erforderliche Sicherheit
bie=
ten. Eine Lohnkontrolle iſt bedenklich. Das
Koalitions=
recht wird der Militärarbeiterſchaft nicht verkümmert,
ſo=
weit es ſich beſchränkt, wie es die Sicherheit des Staates
erfordert. Dies geſchieht durch den Arbeitsvertrag.
Abg. Chryſant (Ztr.): Daß die Zwiſchenmeiſter für
Bekleidungslieferungen einen großen Gewinn erzielen,
trifft nicht zu. Das Schuhmachergewerbe fühlt ſich dadurch
geſchädigt, daß ausrangierte Militärſtiefel den
Jugend=
organiſationen zur Verfügung geſtellt werden. Die Schuhe
dürften auch nicht paſſen. Das Handwerk iſt völlig in der
Lage, die ihm übertragenen Arbeiten einwandfrei zu
erle=
digen. Das hat das bayeriſche Sattlergewerbe durchaus
bewieſen. Unſer Genoſſenſchaftsweſen bietet ebenfalls in
dieſer Hinſicht Garantien. — Abg. Behrend (Wirtſch.
Vgg.): Der Heimarbeiterſchaft könnte von der
Heeresver=
waltung dadurch gedient werden, daß die Lohnliſten auf
Grund des Heimarbeitergeſetzes eingefordert werden.
Techniſch ſind die Bekleidungsämter ein großer Fortſchritt,
für die Arbeiter aber entſtehen Nachteile dadurch, daß die
Löhne immer noch nicht genügend ſind. Die Akkordſätze
müſſen anders geſtaltet werden. Der Zeitſtücklohn ſollte,
wie bei der Eiſenbahn auch in den Bekleidungsämtern
ein=
geführt werden. — Abg. Trimborn (Ztr.): Die
Maſchi=
niſten der Heeresverwaltung müſſen beſſergeſtellt werden.
In der Beſoldungsordnung, deren Los noch im Schoße
der Mutter ruht, ſollten einzelne Gruppen dieſer Kategorie
hervorgehoben werden. Seit 16 Jahren haben ſie nur 200
Mark Aufbeſſerung erfahren. Das genügt aber nicht.
Abg. Albrecht (Soz.): Die gelben Organiſationen, die
man als nationale bezeichnet, ſind eine Schmach und
Schande für die deutſchen Arbeiter. Dieſen
Organiſatio=
nen ſich anzuſchließen, erlaubt die Heeresverwaltung den
Arbeitern, nicht aber den freien Gewerkſchaften, die doch
ebenſo national ſind. — Generalmajor v. Schöler: Daß
bei den verſchiedenen Bekleidungsämtern verſchiedene
Löhne gezahlt werden, liegt an der Verſchiedenartigkeit der
Ortsüblichkeit der Löhne. Die Heeresverwaltung iſt gerne
bereit, entſprechend den Anregungen des Reichstages die
Bekleidungsämter auszubauen. Die den Strafanſtalten
überwieſenen Arbeiten der Bekleidungsämter betragen nur
einen ganz geringen Bruchteil. Es wird darauf geſehen,
daß den freien Handwerkern keine Konkurrenz gemacht
wird. Wir ſind gern bereit, den geäußerten Wünſchen
be=
züglich der Maſchiniſten und auch darüber hinaus
entge=
genzukommen, ſoweit es in der Macht der
Heeresverwal=
tung liegt. — Abg. Werne=Hersfeld (Wirtſch. Vgg.):
Die Beförderungs= und Anſtellungsverhältniſſe der Unter=
Kaſerneninſpektoren laſſen viel zu wünſchen übrig. — Abg
Trimborn (Ztr.): tritt für eine Beſſerſtellung der
La=
zarettverwaltungsinſpektoren ein. — Abg. Rupp=
Mar=
burg (Wirtſch. Vgg.): Die Servisgelder und die
Zu=
ſchüſſe zum Servis während der Truppenübungen entſpre
chen nicht den heutigen Verhältniſſen. Alles iſt teurer
ge=
worden. Da ſollte die Heeresverwaltung ein Einſehen
haben. — Abg. Lieſching (Fortſchr. Vpt.): Bei den
Manövereinquartierungen, namentlich auf dem Lande,
muß den Soldaten beſondere Vorſicht beim Umgehen mit
Feuer auferlegt werden, um Brände zu verhüten. Auch
muß ihnen eingeſchärft werden, die Bevölkerung nicht zu
reizen und die Bauern nicht zu mißhandeln. —
General=
major v. Schöler: Die Manöver bringen
ſelbſtverſtänd=
lich für die Bevölkerung große Laſten mit ſich. Wir ſind
aber bemüht, dieſe herabzuſetzen. Gegen die
Ausſchreitun=
gen beim Manöver in Elſaß=Lothringen iſt ſcharf
vorge=
gangen worden. Die Angelegenheit ſchwebt noch vor
Gericht.
Beim Kapitel „Militärmedizinalweſen” fordert Abg
Erzberger (Ztr.) Sicherſtellung des Vorrats
vonImpf=
ſtoffen für den Ernſtfall. Sera ſollten in großem Maße
jederzeit zur Verfügung ſtehen. — Oberſtabsarzt Profeſſor
Dr. Hoffmann: Die nötige Sicherſtellung iſt
gewähr=
leiſtet. Eine Fabrik erhält 25000 Mark Subvention
jähr=
lich, ohne daß wir im Frieden auch nur ein Mittel davon
gebrauchen. Auch ſtehen bei der Mobilmachung die
ver=
ſchiedenen Laboratorien für dieſen Zweck zur Verfügung.
Wir verlieren die Sache nicht aus dem Auge. — Abg.
Erz=
berger (Ztr.): Der Kernpunkt liegt darin, daß alles erſt
beim Ausbruch der Mobilmachung vorbereitet werden
muß. Entſprechende Forderungen werden wir gern
be=
willigen. — Oberſtabsarzt Profeſſor Dr. Hofmann:
Wir können die Sera nicht lagern laſſen, da ſie ſonſt ihre
Schutzkraft verlieren und unbrauchbar werden. Im übrigen
werden wir die Frage weiter prüfen. — Auf Anregung des
Abg. Thöne (Soz.) erklärt Generalmajor Wild von
Hohenborn daß bei Einberufung der
Reſervemann=
ſchaften alle möglichſte Rückſicht auf die Bevölkerung
ge=
nommen werde. — Beim Kapitel „Pferdebeſchaffung” liegt
eine Reſolution der Konſervativen, Nationalliberalen und
des Zentrums, ſowie der Freiſinnigen vor auf Feſtlegung
der Geſtehungskoſten für Militärremonten in Verbindung
mit den amtlichen Vertretungen der Landwirtſchaft.
Abg. Baſſermann (Ntl.): Der grauſamen Tierquälerei
des Pferdekupierens ſollte beim Militär entſchieden
ent=
gegengetreten werden.
Kriegsminiſter v. Falkenhayn: Die
Remontie=
rung der Militärpferde iſt eine höchſt wichtige Frage.
Hin=
ſichtlich des Kupierens ſtehen wir vollkommen auf dem
Standpunkt des Abg. Baſſermann. Für Dienſtpferde ſind
nur Pferde mit langen Schwänzen einzuſtellen. Im vorigen
Jahre waren wir bei dem großen Ankauf von volljährigen
Pferden genötigt, auch kupierte Pferde zu nehmen. Es
wurde uns vorgehalten, daß wir die Pferde im vorigen
Jahr bei den Händlern angekauft hätten. Es darf nicht
vergeſſen werden, daß wir die Käufe der Pferde nicht eher
ankündigen konnten, als ſie uns vom Reichstag bewilligt
waren, das war Anfangs Juli. Anfangs Oktober mußten
wir aber die Pferde haben. Die eigentlichen Züchter kamen
für die volljährigen Pferde nicht in Betracht da ſie ihre
Voräte ſchon verkauft hatten. Bei den Landwirten konnten
wir auch nicht kaufen, da die Pferde durch die Erntearbeit
überanſtrengt waren. Sie ſollten aber gleich
leiſtungs=
fähig ſein, wenn ſie angekauft ſind. So blieb uns nichts
übrig, als bei den Händlern zu kaufen, die wir auch nicht
ausſchließen wollten. Den Nachweis der Abſtammung
konnten wir auch nicht zur Bedingung machen, da wir
da=
durch gerade die kleinen Beſitzer geſchädigt hätten. Der
Reſolution der bürgerlichen Parteien ſtehen wir
wohl=
wollend gegenüber. Die Zahl der Ankaufskommiſſionen
für Remonten iſt jüngſt vermehrt worden. Es iſt aber nicht
leicht, die geeigneten Herren für dieſe Poſten zu finden;
denn der Umgang mit den Herren Landleuten iſt nicht
immer ſehr einfach. (Heiterkeit links, Widerſpruch rechts.)
— Abg. Kreth (Konſ.): Die Ausführung der Reſolution
wird zeigen, welche Mißſtände beſtehen. Die Händler
ſoll=
ten nicht ausgeſchaltet werden. Das Kapitel wird bewilligt
und die Reſolution angenommen. Kapitel „
Militärerzie=
hungs= und Bildungsweſen”. Abg. Schultz=Erfurt
(Soz.): Der Kriegsminiſter mag in erſter Linie dafür
ſor=
gen, daß keine Schundliteratur in die Kaſernen
hinein=
kommt. — Abg. Weinhauſen (Fortſchr. Volksp.): Die
Dienſt= und Erholungszeit der Unterbeamten an den
Kadettenanſtalten muß einer Reviſion unterzogen werden.
— Generalmajor Wild von Hohenborn: Von einer
Ueberanſtrengung dieſer Leute kann nicht geſprochen werden.
Nach Erledigung einiger weiterer Kapitel folgt die
Beratung des vorgeſtern zurückgeſtellten Kapitels
Gou=
verneure, Kommandanten und
Platz=
majore” Hierzu liegen mehrere Abänderungsanträge
vor. Generalmajor Wild von Hohenborn: Aus
militäriſchen Gründen biten wir Sie, die Vorlage in
vol=
lem Umfange zu bewilligen. Wir fordern das mit Rückſicht
auf die Mobilmachung, die hier nicht mehr zu erläutern iſt.
Das trifft beſonders zu für die Kommandanturen
Karls=
ruhe, Darmſtadt und Königſtein. — Abg. Rogalla
v. Bieberſtein (Konſ.): Der Antrag des Zentrums
die Kommandaturen Karlsruhe und Königſtein zu ſtreichen,
dagegen Darmſtadt wiederherzuſtellen, will den Zuſtand ſo
feſtlegen, wie er im vorigen Jahr im Etat geſtaltet wurde.
— Badiſcher Geſandter Frhr. v. Bercheim tritt für
Auf=
rechterhaltung der Kommandantur Karlsruhe ein, heſſiſcher
Geſandter Dr. Frhr. v. Biegeleben für diejenige in
Darmſtadt. — Sächſiſcher Generalleutnant Frhr.
Leuk=
kart von Weißdorf: Wir bitten die Kommandantur
in Königſtein zu bewilligen. — Württembergiſcher
Gene=
ralleutnat v. Grävenitz: Ich bitte, für Stuttgart einen
Kommandanten im Hauptamt zu bewilligen.
Abg. Dr. Spahn (Ztr.): Wir wollen mit unſerem
Antrag den Zuſtand feſtlegen, wie er im Laufe des Etats
beſteht. Ich bitte Sie, dem Antrag zuzuſtimmen. Ohne
weitere Debatte wird der Antrag Spahn in allen ſeinen
Teilen angenommen, das heißt die Kommandanturen
Karlsruhe, Darmſtadt und Königſtein werden
ge=
ſtrichen. Der Truppenübungsplatz
Darm=
ſtadt bekommt als Kommandanten einen penſionierten
Offizier, ebenſo Dresden und Stuttgart. Die übrigen
Anträge ſind damit erledigt und das Kapitel wird mit
dieſer Aenderung bewilligt. Darauf geht das Haus über
zu den Kapiteln „Artillerie und Waffenweſen” und „
Tech=
niſche Inſtitute‟ — Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Die
Panzerplattenfabrikation wie auch die Munition= und
Waffenfabrikation ſind durch Vertruſtung mit anderen
Unternehmen, beſonders mit den Putilowwerken zu einer
internationalen Gefahr geworden. Deutſchland iſt eine Art
Weltverſorger mit Kriegsmunition. Der Export ins
Aus=
land iſt ein ganz gewaltiger. Die Bedeutung der
Krupp=
ſchen Beſtechungen liegt vor allem darin, daß eine
Verun=
reinigung der öffentlichen Meinung vorgekommen iſt.
Be=
zeichnend für die Korruption ſind die Vorgänge zwiſchen
der Firma Siemens=Schuckert und der japaniſchen
Marine=
verwaltung. (Präſident Dr. Kaempf macht den Redner
darauf aufmerkſam, daß die japaniſchen Angelegenheiten
nicht in den Reichstag gehören.) Es handelt ſich hier um
eine deutſche Firma, die auch für die deutſche
Heeresver=
waltung liefert. Um Siemens=Schuckert zu ſchützen, hat
das Auswärtige Amt eine Denkſchrift ausgearbeitet und
den Staatsanwalt auf den Angeſtellten der Firma gehetzt,
der den betreffenden Brief entwendet hat.
Kriegsminiſter von Falkenhayn: Ich habe den
Mut, die Firma Krupp zu verteidigen. Sämtliche Krupp=
Prozeſſe haben nichts von Landesverrat ergeben. Seitens
der Militärverwaltung iſt alles geſchehen, was geſchehen
konnte, um der Wiederholung ſolcher bedauerlichen
Einzel=
fälle vorzubeugen. Von den Nachteilen ſpreche ich nicht,
die der Militärverwaltung durch die früheren
Ausfüh=
rungen Liebknechts entſtanden ſind ſondern ich betone
nur, daß ſehr große Nachteile erwachſen ſind der deutſchen
Induſtrie und dem deutſchen Handel. (Zuruf: Und den
Arbeitern.) Im Inland iſt der Ruf der Firma zu
be=
kannt, als daß es ihr ſchaden könnte; aber im Auslande
machen ſich die Konkurrenten gerne derartige
Ausfüh=
rungen zu Nutze. 80000 Menſchen finden ihr Brot bei
der Firma Daß ich die Ausführungen über einen
Ver=
ſtorbenen habe anhören müſſen, bedauere ich ſehr (
Leb=
hafter Beifall rechts.) — Generalmajor Wild v.
Hohen=
born: Wir werden das vielleicht intereſſante, vielleicht
wertloſe Material in der Rüſtungskommiſſion prüfen
Daß Deutſchland Waffen exportiert, dürfte bekannt ſein.
Dr. Liebknecht hat aber nicht erwähnt, um wieviel das
deutſche Nationalvermögen dadurch geſtiegen iſt, und wie
viel die Arbeiter dabei verdient haben. (Bravo.) Von
irgendwelchen Privatintereſſen hat ſich Deutſchland bei der
Einfuhr neuer Waffen und Munition nie leiten laſſen.
ſondern nur von der Schlagfertigkeit der Armee. Den Fall
Krupp nochmals breitzutreten, dürfte nicht im Intereſſe
des Landes liegen. Mein alter Freund Wangemann iſt
durchaus intakt. Bei den übrigen Ausführungen
Lieb=
knechts über Goecz, Japan und Chile iſt es ſchade um die
viele Mühe, Zeit und die Zuhörer. (Heiterkeit.) Die
be=
dauerlichen und ſtrafbaren Verfehlungen einzelner
Men=
ſchen ſind beſtraft worden. Ein materieller Schaden iſt für
das Reich nicht entſtanden und Rückſchlüſſe auf die
Inte=
grität des Offizierkorps und des Beamtentums ſind nicht
zu ziehen. In dieſen Rückſchlüſſen liegt die ſchlimmſte
Folge dieſer Vorgänge. Wir waren auf die Integrität
ſtolz und werden es wieder ſein können. (Lebh. Beifall.)
Abg. Erzberger (Zentrum): Die Rede des
Abge=
ordneten Liebknecht war ein Rückzug auf der ganzen Linie,
aber mit rauchloſem Pulver. Wenn die vorgekommenen
Beſtechungen mit ſo geringen Summen ein Panama
be=
deuten, ſo iſt das ein glänzendes Zeugnis für unſere Be
amtenſchaft. Die Rüſtungskommiſſion wird nichts
be=
ſchönigen. Unſere Induſtrie ſteht nicht auf einem ſo
nied=
rigen Niveau, wie Liebknecht meint. Auch die heutige
Rede wird wieder eine Schädigung der Volkswirtſchaft
wie der Arbeiter ſein. In der ganzen Welt kann man vor der
Ehrlichkeit und Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie
den Hut ziehen. (Lebhafter Beifall.) — Abg. Schulz=
Bromberg (Reichspt.): Die hier wieder aufgetretenen
An=
griffe auf den Landrat Rötger waren völlig unberechtigt.
Aus der Nichtvereidigung eines Zeugen kann man noch
nicht darauf ſchließen, daß er an Straftaten irgendwie
teilgenommen hat. — Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Wit
lämpfen immer für die Verſtaatlichung der
Rüſtungs=
induſtrie; unſere Arbeiter werden alſo nicht hungern.
Generalmajor Wild von Hohenborn: Gegen
einzelne bei der Keuppaffäre beteiligte Zeugoffiziere
ſchwebt noch ein beſonderes Verfahren. Einige haben
ihren Abſchied eingereicht. Wenn der Abg. Erzberger die
erſte Rede des Abg. Liebknecht als dreiviertel Rückzug
be=
zeichnete, ſo ſcheint er das letzte Viertel jetzt nachgeholt zu
haben. (Große Heiterkeit.) — Aba. Lieſching (Vpl.):
Auch ich muß die Rüſtungsinduſtrie gegen derartige
An=
griffe in Schutz nehmen. Unzweifelhaft bedeutet es eine
ſchwere Schädigung unſerer Induſtrie, wenn ſolche
De=
batten im Reichstage ſtattfinden. — Abg. Erzberger
(Zentrum): Die Beſtechungen der Marinebehörden haben
ſich als Trinkgelder in Höhe von einigen Mark zu
Weih=
nachten gekennzeichnet und gegen die Beamten iſt
diſzi=
plinariſch eingeſchritten worden. Görz liefert an das
In=
land immer noch billiger als an das Ausland. Die
Ar=
beiter werden zweifellos durch ſolche Reden in erſter Linie
ſchwer geſchädiat — Abg. Dr. Liebknecht (Soz.):
Die deutſchen Arbeiter würden nicht zur Untätigkeit ver=
urteilt werden durch die Verſtaatlichung der
Rüſtungs=
induſtrie. Meine Ausführungen halte ich gänzlich
auf=
recht. — Generalmajor Wild von Hohenborn: Ich
bedauere, daß der Abg. Liebknecht kein Gefühl dafür hat,
in welcher Weiſe er eine hervorragende, auf dem Gebiete
der Optik in der Welt führende Firma vor dem Auslande
diskreditiert und geſchädigt hat. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Lieblnecht (Soz.): Auch engliſche
Sozialdemo=
kraten haben ſich gegen engliſche Firmen als Mitſchuldige
an den internationalen Rüſtungstreibereien gewandt.
Damit ſchließt die Debatte. Es wird vertagt. Nächſte
Sitzung Dienstag 11 Uhr. — Fortſetzung und Etat
für Kamerun. (Dualaangelegenheit.) — Schluß nach
9 Uhr.
Die Feſtlichkeiten in Braunſchweig.
* Branuſchweig, 10. Mai. Heute abend fand im
herzoglichen Hoftheater Galavorſtellung ſtatt.
Das Haus war mit Roſengirlanden reich geziert. Im
Parkett, in den Logen und Rang ſah man Miniſter, die
Hofgeſellſchaft, das diplomatiſche Korps, Herren und
Da=
nen der Gefolge, die zur Tauffeier anweſenden
Abord=
nungen der bayeriſchen und der preußiſchen Regimenter,
das Offizierkorps der Garniſon und die Vertretung der
Stadt Braunſchweig. Unter Fanfarenklängen betraten die
Fürſtlichkeiten die große Hofloge und verneigten ſich gegen
das Publikum. Der Oberbürgermeiſter Retemeyer
hielt eine An ſprache in der er ſagte, an ſeines
Für=
ſtenhauſes ſonnigem Glück nehme das ganze Land und die
Reſidenz innigſten Anteil. Aller Wunſch ſei, daß ein gutes
Geſchick auch künftig über dem Herrſcherhauſe walten möge,
und daß der junge Welfenſproß aufwachſen möge zur
Freude ſeiner Eltern und Großeltern, ſeinem engeren
Va=
terlande zum Heile und dem großen deutſchen Vaterlande
zum Segen. In das Hoch auf das Herzogspaar und ſeinen
jungen Sproß, die durchlauchtigſten Gäſte und beſonders
die Großeltern ſtimmten die Anweſenden begeiſtert ein. Die
Muſik ſpielte die Nationalhymne, die vom Publikum
mit=
geſungen und von den Fürſtlichkeiten ſtehend angehört
wurde.
Der Kaiſer und die Kaiſerin ſowie Prinz und
Prinzeſſin Auguſt Wilhelm und die Prinzen Oskar und
Waldemar von Preußen haben abends Braunſchweig
verlaſſen. Nach herzlicher Verabſchiedung von dem
Herzogspaar fuhr die Kaiſerin um 10 Uhr im
Son=
derzug nach Wildpark, wo die Ankunft nachts erfolgte. Um
10,10 Uhr erfolgte die Abreiſe des Kaiſers nach Metz.
Die übrigen prinzlichen Herrſchaften reiſten in anderen
Zü=
gen ab. Prinz Adalbert von Preußen hat bereits am
Nachmittag Braunſchweig verlaſſen.
Der Kaiſer in Metz.
* Metz, 11. Mai. Heute vormittag 10.10 Uhr trafen
mit dem fahrplanmäßigen Zuge mit einiger Verſpätung
der neue Statthalter v. Dallwitz und der
Staatsſekre=
tär Graf v. Rödern ein und wurden von dem
Be=
zirkspräſidenten, dem Polizeipräſidenten und dem
Kom=
mandierenden General begrüßt. Dann fuhren die Herren
im Automobil des Bezirkspräſidenten zum
Bezirksprä=
ſidium.
* Metz, 11. Mai. In der mit Blumenarrangements
reichgeſchmückten Vorhalle des Hauptbahnhofs hatten ſich
zum Empfange des Kaiſers u. a. eingefunden: der
Statthalter von Elſaß=Lothringen v. Dallwitz, der
Kom=
mandierende General v. Mudra und der Polizeipräſident
Baumbach v. Kaimberg. Der kaiſerliche Hofzug
lief Punkt 11.50 Uhr auf dem Hauptbahnhof ein, während
von den Forts die Kanonen den Begrüßungsſalut
nieder=
donnerten und die Kirchenglocken in der Stadt läuteten.
Der Kaiſer entſtieg dem Hofzug und begrüßte zunächſt
den Statthalter und darauf den Kommandierenden
Ge=
neral, der Meldung erſtattete, alsdann den
Polizeipräſi=
denten. Sodann beaab ſich der Kaiſer durch die
Emp=
fangshalle auf den Bahnhofsvorplatz, von wo er ſich
ſo=
gleich mit den zum Empfang erſchienenen Herren ſowie
dem Gefolge in den bereitſtehenden Automobilen zur
Ka=
ſerne des Königs=Infanterie=Regiments Nr. 145 in
Mon=
tigny begab, wo das Regiment auf dem Kaſernenhofe
Paradeaufſtellung genommen hatte. Nach Abnahme der
Parade nahm der Kaiſer im Offizierkaſino des Regiments
das Frühſtück ein, worauf im Automobil die Abfahrt zur
Beſichtigung der Befeſtigungswerke der weſtlichen und
nordweſtlichen Front von Metz erfolgte. Das Wetter war
regneriſch, klärte ſich aber ſpäter auf.
* Metz, 11. Mai. Auf ſeiner Fahrt nach den
weſtlichen Befeſtigungsanlagen wurde der
Kaiſer in den Ortſchaften mit großer Freude begrüßt.
Die Ortſchaften prangten im feſtlichen Flaggenſchmuck.
Ueberall hatten Schulkinder mit Fähnchen in den Händen
Aufſtellung genommen. Wo es angängig war, wurden
Blumenbuketts feierlich überreicht. Am Abend ſpeiſte der
Kaiſer bei dem Bezirkskommandeur Freiherrn v.
Gem=
mingen. Zu dem Diner waren u. a. geladen der
Statt=
halter v. Dallwitz und Staatsſekretär v. Rödern.
Die Erkrankung des Kaiſers Franz Joſef.
* Wien 11. Mai. Das Abendbulletin über
das Befinden des Kaiſers beſagt, daß nach einer
durch den Huſtenreiz etwas ſehr geſtörten Nacht der Huſten
tagsüber nur relativ gering war. Der objektive Befund
ergab eine, wenn auch nur unbeträchtliche Verminderung
der katarrhaliſchen Erſcheinungen. Im übrigen iſt keine
Veränderung eingetreten.
* Wien 11. Mai. Ueber das Befinden des
Kaiſers wird amtlich gemeldet: Die Nacht verlief gut,
die katarrhaliſchen Erſcheinungen ſind unverändert. Das
Allgemeinbefinden iſt vollkommen befriedigend.
Probefahrt des Dampfers „Vaterland‟
* Kuxhaven, 11. Mai. Zur Teilnahme an der
Probefahrt des Dampfers „Vaterland”
tra=
fen geſtern im Sonderzuge etwa 120 Gäſte der Hamburg=
Amerika=Linie ein, vornehmlich Vertreter des Senats, der
Bürgerſchaft, der Marine= Militär= und Zivilbehörden,
der Handelskammer, des Schiffbaues und der Reedereien,
an der Spitze Bürgermeiſter Predöhl, der Präſident der
Bürgerſchaft Schön, Großadmiral v. Köſter, die Admirale
v. Holtzendorff und v. Uſedom, Konteradmiral Trummler,
der Kommandierende General des 9. Armeekorps v. Quaſt,
Kommandant v. Borries, der preußiſche Geſandte v.
Bü=
low Geſandter a. D. Frhr. v. Jeniſch, Dr. Roſen, Max
Schinckel, Rudolf Craßmann und Hermann Blohm=
Am=
ſinck, von bayeriſchen Herren Miniſterialdirektor v. Meinel,
Miniſterialrat Donle, Reichsrat v. Miller, Generalmajor
v. Wenninger, Oberſt Zöllner, Generalkonſul v. Rücker,
und von ſonſtigen bekannten Perſönlichkeiten Prinz
Hein=
rich von Reuß, Graf Kalckreuth und Kapitän z. S. Löh=
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Nummer 130.
lein. Die Gäſte wurden von dem Direktor v. Holtzendorff
begrüßt. Sie begaben ſich an Bord des Salondampſers
„Cobra” und fuhren bei ſchönem, kühlem Wetter zu dem
bei dem Feuerſchiff „Elbe 4” liegenden Rieſendampfer, wo
ſie Generaldirektor Ballin freundlichſt empfing. Gegen
7 Uhr traf Prinz Franz von Bayern mit dem
General=
leutnant v. Schoch und Major Frhrn. v. Reichlin ein; die
Herren begaben ſich ſofort an Bord von der Schiffskapelle
mit der Königshymne begrüßt. Alsdann ſtach die „
Va=
terland” in See.
Radiotelegramm von Bord der „Vaterland”
Kux=
haven, 11. Mai. Bei dem Feſtmahl gelegentlich der
Probefahrt der „Vaterland” hielt Generaldirektor
Bal=
lin eine Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Eure
Kö=
nigliche Hoheit bitte ich an Bord dieſes Schiffes der
Ham=
burg=Amerika=Linie herzlich willkommen heißen zu dürfen.
Die deutſche Flagge auf dem größten Schiffe der Welt,
der beſten und ſchnellſten einem, das iſt der Gedanke, der
uns zurückführt auf die Entwicklung, welche die deutſche
Seegeltung ſeit der Errichtung des Reiches genommen hat.
Dem Kaiſer war und iſt es eine hohe und hehre Miſſion,
Deutſchlands Seegeltung zu mehren, zu fördern und zu
ſchirmen. Das gilt nicht nur vom Ausbau der
Kriegs=
marine, das gilt in nicht minder hohem Maße von der
Handelsflotte. In nie verſagender Hingebung widmete
ſich der Kaiſer der großen Aufgabe. Ich glaube kein
Ge=
heimnis preiszugeben, wenn ich hervorhebe, daß die
kürz=
lich erfolgte Zuſammenfaſſung der Kräfte des
Norddeut=
ſchen Lloyds und der Hamburg=Amerika=Linie auf dem
großen Verkehrsgebiete in hohem Maße auf die
Einwir=
kung des kaiſerlichen Herrn zurückzuführen iſt. Dieſes
Streben des Kaiſers für Deutſchlands Seegeltung findet
die volle Unterſtützung der Souveräne der deutſchen
Bun=
desſtaaten, allen voran diejenige des Königs von Bayern.
Der König widmete ſich ſeit langen Jahren als Prinz
Lud=
wig der Binnenverkehrspolitik in ziebewußter Weiſe und
rief durch ſeine rege Tätigkeit auf dieſem Gebiete und durch
ſeine programmatiſchen Kundgebungen das Intereſſe der
Nation für den Ausbau der deutſchen Waſſerſtraßen wach.
So lag es, abgeſehen von allem anderen, nahe, daß wir,
nachdem der Kaiſer dem erſten Schiff dieſer Klaſſe Segen
und Weihe gab, dem König von Bayern die Bitte
vortru=
gen, die Patenſchaft bei dem zweiten Schiff zu
überneh=
men. Der Kronprinz von Bayern gab im königlichen
Auf=
trage dem Schiff den ſchönen Namen „Vaterland”. Heute
haben wir die hohe Ehre und Freude, zur Probefahrt der
„Vaterland” als Vertreter des Königs den Prinzen Franz
von Bayern an Bord zu begrüßen. Da aber, wo die
Mon=
archen ſo harmoniſch und vereint wirken für den Ausbau
des deutſchen Verkehrs, dürfen wir in dieſem Kreiſe auch
unſeren Dank vereinen in dem Rufe: Der Kaiſer und der
König von Bayern Hurra!‟ Die Muſik ſpielte die Kaiſer=
und die Königshymne.
Prinz Franzvon Bayern erwiderte ſofort: „Als
Vertreter des Königs zur Probefahrt der „Vaterland”
entſandt, habe ich zuerſt dem Bedauern Seiner Maieſtät
Ausdruck zu geben, daß Seine Majeſtät ſelbſt verhindert
iſt, der Einladung zur Probefahrt zu folgen. Mit
geſpann=
ter Erwartung kam ich zu dieſer Probefahrt. Viel
rüh=
mendes las und hörte ich über dieſes herrliche Schiff, aber
alle Erwartungen ſind übertroffen. Sie wiſſen alle,
wel=
ches Intereſſe der König nicht nur der Binnenſchiffahrt
und den damit zuſammenhängenden Fragen des
wirt=
ſchaftlichen Lebens, ſondern auch der überſeeiſchen
Betäti=
gung des deutſchen Wiſſens und Könnens zuwendet. Möge
die „Vaterland” auf einem glücklichen Kiel fahren und
da=
zu beitragen, den Ruhm des deutſchen Namens im
Aus=
lande zu verkünden. Möge der Hamburg=Amerika=Linie,
deren Flagge über dieſem ſtolzen und herrlichen Schiff
weht, eine glückliche und glänzende Zukunft beſchieden ſein.
Die Hamburg=Amerika=Linie und die „Vaterland” Hurra!”
Die Muſik ſpielte „Deutſchland, Deutſchland über alles!“
* Kuxhaven, 11. Mai. Die Probefahrt der
„Vaterland” fand nach glücklichem Verlauf heute
nach=
mittag ihren Abſchluß. Bei der Einfahrt in die
Elbemün=
dung ſalutierte das Fort Grimmerhörn die bayeriſche
Prinzenflagge mit 21 Schüſſen. Am Abend fand ein
Feſt=
diner ſtatt, bei dem Prinz Franz von (Bayern einen
Trinkſpruch auf die Erbauerin des Schiffes ausbrachte,
während Dr.=Ing. Hermann Blohm auf die Reederei
toaſtete und ein dreifaches Hurra auf den Prinzen
aus=
brachte.
Der Prinz Heinrich=Flug 1914.
* Die Tage der großen klaſſiſchen Flugprüfung rücken
ſchnell näher. Schon heute werden zahlreiche Apparate hier
eintreffen um auf dem Flugplatz montiert und demnächſt
eingeflogen und von der Sportleitung abgenommen zu
werden. In den Ausſchüſſen iſt emſigſt gearbeitet worden
und auf dem Flugplatz ſelbſt herrſcht überall eine
fieber=
hafte Tätigkeit, die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten
rechtzeitig zu vollenden.
Von beſonderer Bedeutung werden die Flugtage
wie=
der für unſere Jugend ſein. Noch ſind die Tage nicht
vergeſſen, da Zeppelins grandioſer Flug nach Mainz zum
erſten Male ein Lenkluftſchiff über unſer Land brachte und
wie überall auf dem kühnen Fluge, ſo auch hier, eine
Be=
geiſterung auslöſte, die faſt beiſpiellos war, die wie hier,
alle deutſchen Gaue durchbrauſte und Widerhall
verſchie=
denſter Art fand in der ganzen Welt. Deutſchland in der
Lüft voran! Mit freudigem Stolz riefen wir es hinaus
in die Welt, deren Blicke ſtaunend und neidend auf
Deutſch=
land gerichtet waren. Unvergeſſen werden dieſe Tage der
Begeiſterung bleiben jedem Deutſchen. Ein Erlebnis aber,
das unlöſchbar in der Erinnerung haften bleibt, haften
blei=
ben ſoll, war derAnblick des erſten deutſchenLuftkreuzers für
unſere Jugend. Wie jubelte ſie beſonders dem greiſen
Luftadmiral zu und wie bildete der Name Zeppelins den
ſtehenden Punkt in ihrer Unterhaltung, in ihren Spielen.
Es iſt eine heilige Pflicht für uns, dieſe nationale
Begeiſte=
rung für den „größten Mann ſeiner Zeit” — unſere Zeit
iſt ja ſo arm an großenGeiſtern-wach zu halten, zu einem
Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Volkes werden
zu laſſen, deſſen Zukunft unſere Jugend iſt. Wenige Jahre
ſind ſeitdem ins Land gegangen und noch oftmals hat ſo
ein deutſcher Rieſenaar ſeine Kreiſe gezogen auch über
Darmſtadt, ſtets von neuem Begeiſterung entfachend.
Inzwiſchen iſt nun auch die Fliegerkunſt, das Fliegen
im Aeroplan, in Deutſchland erblüht und mit welchem
Eifer und Fleiß ſich unſere Jugend dem Bau an
Flug=
zeugmodellen hingibt, bewies ſchlagend die Ausſtellung
ſolcher Modelle im Herbſt v. J. Da iſt es nicht Wunder
zu nehmen, daß der Gedanke, die Schuljugend an den
Ereigniſſen des Prinz Heinrich=Fluges in gewiſſem Sinne
aktiv Teil nehmen zu laſſen, mit Begeiſterung
aufgenom=
men wurde. Unter Führung von
Sachverſtän=
digen ſoll der Jugend nämlich ermöglicht werden, am
15. und 16. ds. Mts., vormittags, die am Fluge
teil=
nehmenden Apparate der verſchiedenſten Syſteme zu
beſich=
tigen. Schon jetzt ſind über 3000 Schüler
ange=
meldet die an den beiden Tagen in Gruppen die
Ap=
parate beſichtigen.
Auch ſonſt zeigt ſich in allen Kreiſen der Bevölrung
erfreulicherweiſe das lebhaſteſte Intereſſe für die große
Flugveranſtaltung. Beſonders aus der Bergſtraße und
dem Odenwald wird — den Anfragen nach zu ſchließen
— der Beſuch außerordentlich zahlreich werden.
Luftfahrt.
* Friedrichshafen, 11. Mai. Das neueſte
Zeppelinluftſchiff „L. Z. 24” das für die
Marineverwal=
tung beſtimmt iſt, iſt heute vormittag zu ſeiner erſten
Probefahrt unter der Führung des Grafen Zeppelin
auf=
geſtiegen. An Bord des Luftſchiffes befindet ſich auch die
Marinebeſatzung.
* München, 11. Mai. Der Flieger Hirth, der
heute früh 8.55 Uhr in Johannisthal aufgeſtiegen war,
iſt um 2.30 Uhr auf dem Flugplatz Schleißheim in
drei Schleifenflügen gelandet.
* Roſtock, 11. Mai. Die Hauptverſammlung
des Deutſchen Luftflottenvereins begann
am Samstag mit einer Sitzung des Arbeitsausſchuſſes.
Die Beſprechung, die vertraulich war, hatte den Zweck,
in wichtigen Vereinsangelegenheiten, wie
Satzungs=
änderungen, Beſetzung von Aemtern, durch Vorbeſprechun
gen eine Klärung herbeizuführen. Nach einer
Beſichti=
gung der Stadt fand am Abend eine außerordentliche
Mit=
gliederverſammlung ſtatt. Am Sonntag vormittag
er=
öffnete Generalleutnant z. D. Berger im Saale der
Bürgervertretung die Hauptverſammlung. An den
Kai=
ſer, den Großherzog von Mecklenburg=Schwerin und den
Grafen Zeppelin wurden Begüßungstelegramme
abge=
ſandt. Als Ort für den nächſten Verbandstag wurde
Düſſeldorf gewählt. Nach Schluß der geſchäftlichen
Sitzung hielt Hauptmann Neumann einen Vortrag über
ſeine Flüge Berlin-Kopenhagen und Berlin-Wien. Am
Nachmittag ſand eine Fahrt nach Warnemünde zur
Be=
ſichtigung des Leuchtturms und des Flugplatzes ſtatt.
Abends war ein Feſteſſen im Rathauſe.
* Roſtock, 11. Mai. Gleichzeitig tagte hier der
Verband ſtudentiſcher
Luftflottenver=
eine. In einer ſiebenſtündigen Verhandlung ſpielte die
Erörterung der Frage, wie das Intereſſe an der
Luft=
fahrt unter der Jugend zu fördern ſei, eine große Rolle.
In der öffentlichen Verſammlung am Samstag ſprachen
der Verbandsvorſitzende und der Generalmajor z. D
Eckenbrecher=Berlin, ſowie Kandidat John=Berlin.
* Luditz (Böhmen). 11. Mai. Geſtern landete in
Holletitz ein deutſcher Ballon. Die Inſaſſen,
zwei Offiziere und ein Lehrer, ſind heute nach
Deutſch=
land zurückgekehrt.
Die Bevölkerungszunahme in den
haupt=
ſächlichſten Kulturſtaaten-
D Ueber Bevölkerungszunahme in den
hauptſäch=
lichſten Kulturſtaaten während des 19. Jahrhunderts
ent=
hält die neueſte Ausgabe der „Jahrbücher für
National=
ökonomie und Statiſtik” (Jena, Guſtav Fiſcher) eine von
Dr. Johannes Müller=Halle nach amtlichen Quellen
be=
arbeitete Statiſtik, die ſehr intereſſante Vergleiche geſtattet.
Für die meiſten der behandelten Staaten reicht die
Statiſtik bis zum Jahre 1910, für einige bis zum Jahre
1911. Ohne Berückſichtigung dieſes geringen Unterſchiedes
ergibt ſich, daß an der Schwelle des zweiten Jahrzehnts
unſeres Jahrhunderts auf 1 Quadratkilometer an
Men=
ſchen gezählt wurden: in Deutſchland 120,0, in Oeſterreich
95,2, in Ungarn 64,2, in Italien 120,9, in Frankreich 73,8;
in England und Wales 239,8, in Schottland 60,4, in
Ir=
land 52,3, im europäiſchen Rußland (i. J. 1897) 19.7, in
Belgien 252,0, in Holland 171,4, in Spanien 138,7;
in Schweden 13,4, in Norwegen 7,6, in der Schweiz 91,1
und in den Vereinigten Staaten Nordamerikas 10,0. Die
beinahe vollſtändige Uebereinſtimmung der Volksdichtigkeit
in Deutſchland und in Italien iſt bemerkenswert.
Unter den deutſchen Einzelſtaaten kommt
Preußen mit einer Volkszahl von 115,2 auf 1
Quadrat=
kilometer dem Reichsdurchſchnitt ſehr nahe, während
Bayern mit 90,8 erheblich unter ihm bleibt, Sachſen mit
320,6 am weiteſten über ihn hinausgeht, Baden mit 142,2
und Württemberg mit 125,0 ihn übertreffen. Seit 1840,
wo in Deutſchland die Volkszahl auf 1 Quadratkilometer
1,2 betrug, hat ſich alſo die Volksdichtigkeit bei uns
an=
nähernd verdoppelt. Geringer blieb ſie in Oeſterreich=
Ungarn; in Oeſterreich ſtieg ſie von 60,7 i. J. 1857 auf 95,2
i. J. 1910 (ohne Bosnien und Herzegowina), in Ungarn
während desſelben Zeitraumes von 42.6 auf 64,2. Stärker
als in Ungarn war die Zunahme der
Bevölkerungsdichtig=
ke:; in Italien, wo ſie von 86,7 i. J. 1861 auf 120,9 i. J.
1911 geſtiegen iſt. Sehr gering war, der niedrigen
Ge=
burtenzahl entſprechend, die Zunahme der
Bevölkerungs=
dichtigkeit in Frankreich; hier iſt ſie von 67,7 i. J. 1872 nur
auf 73,8 i. J. 1911 geſtiegen. Noch geringer iſt ſie trotz der
erheblichen Geburtenhäufigkeit in Rußland, wo auf
1 Quadratkilometer i. J. 1879 nur 15.0, i. J. 1897 (dem
letzten, in der vorliegenden Statiſtik herangezogenen Jahre)
bloß 19,7 Menſchen gezählt wurden.
Die prozentuale Bevölkerungszunahme
Deutſch=
lands ſtellte ſich i. J. 1850 auf 0,76 Prozent, i. J. 1860 auf
0,60 Prozent, i. J. 1870 auf 0,70 Prozent, i. J. 1880 auf
1,03 Prozent, i. J. 1890 auf 1,7 Prozent, i. J. 1900 auf 1,5
Prozent und i. J. 1910 auf 1,36 Prozent. Für das zuletzt
genannte Jahr (bzw. für 1911) betrug der Prozentſatz der
Bevölkerungszunahme in Oeſterreich 0,88, in Ungarn 0.81,
in Italien 0,63, in Frankreich 0,18, in England und Wales
1,3, in Schottland 0,62, in Irland 0,17, in Belgien 1,09;
in Holland 1,38, in Spanien 0,47 in Schweden 0,72, in
Norwegen 0,60 und in den Vereinigten Staaten 2,06.
Die Wahlen in Frankreich.
* Paris, 11. Mai. Ueber das
Geſamtergeb=
nis der Kammerwahlen werden noch folgende
Ziffern bekannt gegeben. Gewählt ſind 34 Konſervative,
34 Mitglieder der Action libérale, 69 fortſchrittliche
Re=
publikaner, 73 Linksrepublikaner, 52 radikale
Republika=
ner, 28 ſozialiſtiſch Radikale 178 geeinigte Radikale, 33
ſozialiſtiſche Republikaner, 102 geeinigte Sozialiſten und
ein Revolutionär. Drei Reſultate aus Martinique und
zwei aus Senegal und Korſika ſtehen noch aus. Die
Kon=
ſervativen gewinnen ſechs und verlieren 1 Sitz, die Action
libérale gewann und verlor 8 Sitze, die fortſchrittlichen
Republikaner gewannen 14 und verloren 28, die
Re=
publikaner der Linken gewannen 21 und verloren 25, die
radikalen Republikaner gewannen 9 und verloren 24, die
ſozialiſtiſch Radikalen gewannen und verloren 44, die
ſozialiſtiſchen Republikaner gewannen 5 und verloren 13,
die geeinigten Sozialiſten gewannen 45 und verloren 10
die Revolutionäre gewannen 1 Sitz.
* Paris, 11. Mai. Die Statiſtik über die
Wahlen gibt in Anſehung des
Dreijahrge=
ſetzes folgendes Bild: Von 305 Abgeordneten, die für
das Geſetz geſtimmt haben, ſind 236 wiedergewählt
wor=
den, 12 traten vor dem zweiten Wahlgang zurück, 57
er=
lagen und 109 kamen in die Stichwahl. Von 197
Abge=
ordneten, welche gegen das Geſetz geſtimmt haben, ſind
152 wiedergewählt worden, 7 vor dem zweiten Wahlgang
zurückgetreten, 38 erlagen und 90 kamen in die Stichwahl.
Von 12, die damals ſich der Abſtimmung enthielten,
wur=
den 8 wiedergewählt, einer iſt vor dem zpeiten Wahlgang
zurückgetreten, 2 wurden geſchlagen und einer iſt nicht
wieder aufgeſtellt worden. Von 15 Abgeordneten, welche
damals gefehlt haben, ſind 11 wiedergewählt worden,
2 vor der zweiten Abſtimmung zurückgetreten, 4 geſchlagen
worden und 5 in die Stichwahl gekommen.
* Paris, 11. Mai. Das Miniſterium des Innern
teilt die Statiſtik über das Geſamtergebnis der
Wahlen mit. Gewählt wurden: 81 konſervative
Libe=
rale, 59 Progreſſiſten, 31 Mitglieder der vereinigten
Lin=
ken, 60 Republikaner der Linken, 236 ſozialiſtiſche
Radi=
kale, davon 188 geeinigte ſozialiſtiſche Radikale, 30
ſozia=
liſtiſche Republikaner und 102 geeinigte Sozialiſten. Die
konſervativen Liberalen gewinnen 7 Sitze, die
ſozia=
liſtiſchen Radikalen 23, die geeinigten Sozialiſten 27. Die
Progreſſiſten verlieren 24, die Vereinigung der
Lin=
ken 16, die Republikaner der Linken 14 und die
ſozia=
liſtiſchen Republikaner 3 Sitze. Fünf neugeſchaffene Sitze
fielen den geeinigten Sozialiſten zu.
Vermiſchtes.
— Nationaler Schüleraustauſch. Man
ſchreibt uns: Wie erinnerlich, iſt vor einigen Wochen von
dem Oberlehrer Walter Sauxe, Berlin=Reinickendorf, der
Gedanke eines nationalen Schüleraustauſches angeregt
worden. Der Vorſchlag ging dahin, daß die deutſchen
El=
tern in den großen Ferien ihre Söhne und Töchter nicht
mit Ausländern, wie es von anderer Seite bereits
ge=
ſchieht, ſondern unter ſich austauſchen möchten. Es ſoll ſo
in der heranwachſenden Jugend das Deutſchbewußtſein
geſtärkt werden. Auch wird ſo der gewiß großen Anzahl
von jungen Leuten, deren Eltern nicht verreiſen,
Gelegen=
heit gegeben, auf billige und bequeme Weiſe die
Schön=
heiten ihres Vaterlandes kennen zu lernen. Auf Grund
der in mehreren Zeitungen erſchienenen Aufſätze des
Ober=
lehrers Saure ſind bereits zahlreiche Zuſtimmungen
ein=
gelaufen. Freunde dieſes nationalen Schüleraustauſches
werden gebeten, recht eifrig für die neue Sache zu werben.
Ein ſolcher Austauſch kommt ſchon dieſes Jahr zuſtande.
Der geſchäftsführende Ausſchuß iſt in der Bildung
begrif=
fen. Nähere Auskunft erteilt die „Hilfsſtelle für
vater=
ländiſche Arbeit” Berlin SW 11, Bernburgerſtraße 15/16,
welche die Geſchäfte führt.
C. K. Foſſile Blumen. Foſſile Blumen finden
ſich nur ziemlich ſelten, in erſter Linie in den
Bernſtein=
ablagerungen der Oſtſee. Um ſo größeres Intereſſe findet
daher die Tatſache, daß kürzlich L. C. Glenuc von der
Vanderbilt=Univerſität eine ganze foſſile Flora von über
250 Pflanzenarten entdeckt hat, die in der Mehrzahl
ſſub=
tropiſchen Charakter haben und von denen viele der
Wiſ=
ſenſchaft neu ſind. Dieſe reiche Flora fand ſich im Süden
von Tenneſſee in der Eöcen=Formation. Beſonderes
Inter=
eſſe erregte darunter eine vollkommen erhaltene Blume,
die zu den Mimoſen gehört und der man den Namen
„Combretanthites eocenica” gegeben hat.
Literariſches.
Zeit’ſchrift „Kunſt und Kunſtgewerbe
fürs Haus” Band I, Winter 1914, Preis 4,50 M (
Ver=
lag „Kunſtgewerbe fürs Haus” Berlin NW 6.) Der
ge=
ſchmackvolle, mit großen, teils farbigen Illuſtrationen
und Kunſtbeilagen reich ausgeſtattete Vierteljahrs=Band
dieſer Zeitſchrift bietet eine Fülle bemerkenswerter Muſter
mit originalgroßen Werkzeichnungen auf vier großen
Mu=
ſterbogen und eingehende Beſchreibungen, die das
Nach=
arbeiten der empfohlenen Vorbilder ermöglichen.
Gehalt=
volle Aufſätze über die Bemühungen und Erfolge des
deut=
ſſchen Werkbundes zur Förderung von Qualitätsarbeit,
üben Muſik, Literatur und Amateurphotographie,
be=
ſchließen neben einer Bücherſchau den reichhaltigen
Vier=
teljahrsband (der ſich vorzüglich für Geſchenkzwecke eignet.
— Ahasvers Lieder von Peter Zenz.
Ver=
lag W. Härtel u. Co. Nachf., Leipzig. Broſch. 1,50 Mk.,
gebd. 2,50 Mk. In ſeinem Vorwort bemerkt der Verfaſſer,
daß er von der Veröffentlichung ſeines Werkes abſehen
würde, wenn er nicht in der Lage wäre, dem leſenden
Publikum etwas Neues zu bieten. — Und es iſt zu
begrü=
ßen, daß er uns ſeine Schöpfung nicht vorenthalten hat.
Namentlich in Jägerkreiſen wird man dem Erſcheinen des
Buches großes Intereſſe entgegenbringen, denn Zenz
kennt den Wald, ſeine Bewohner, ſeine Sprache.
— Das neueſte Heft der Zeitſchrift „Thespis”
(Thespis=Verlag in Charlottenburg) iſt Kriſtian Kraus
gewidmet. Unter anderen Beiträgen wird beſonders ein
Eſſay „Ueber die Ausnutzung der dichteriſchen Kraft”
gro=
ßes Intereſſe erwecken, da Kriſtian Kraus darin einen
neuen Weg weiſt, die wirtſchaftliche Lage der Schriftſteller
nach kaufmänniſchen Prinzipien zu befeſtigen. Die
An=
regung wurde vom Verlag zum Gegenſtand einer
Rund=
frage gemacht.
Muſik.
Madame Butterfly. Das neueſte Heft der
volkstümlichen Zeitſchrift „Muſik für Alle” „
Ma=
dame Butterfly” beſchließt die kleine Serie der
Puccini=
ſchen Opern, von denen bereits in derſelben Sammlung
„Tosca” und Bohéme” erſchienen ſind. In leicht
ſpiel=
barem Klavierſatz iſt das entzüchende Werk, das durch
ſei=
nen originellen Text, wie durch die eindrucksvollen
melo=
diſchen Inſpirationen des Meiſters der neuitalieniſchen
Schule intereſſiert, in chronologiſcher Anordnung
wieder=
gegeben. Wie die anderen Puccini=Hefte, iſt Madame
Butterfly” zum Preiſe von 50 Pfennig in allen Buch= und
Muſikalienhandlungen, ſowie direkt vom Verlage Ullſtein
u. Co., Berlin SW 68, Kochſtraße 22/26, erhältlich.
Das Erdbeben in Sizilien.
* Catania, 10. Mai. Nach den bisher aus dem
Erdbebengebiet vorliegenden authentiſchen
Meldun=
gen verwandelte das Erdbeben die Ortſchaften Linera,
Zerbati, Paſſapomo und Penniſi in Trümmerhaufen. In
den Ortſchaften Santa Venerina, Santa Maria Ammalati,
Guardia und Bongiardo wurde großer Schaden
angerich=
tet. Aus den Trümmern von Linera ſind 42 Leichen
geborgen worden. Die Zahl der noch Verſchütteten wird
auf 60 angegeben. In Bongiardo und Paſſapomo wurden
acht Leichen gefunden. Zwei Perſonen werden noch
ver=
mißt, 20 ſind verletzt. In Mortara iſt eine Perſon
um=
gekommen, in Guardia wurden drei verletzt. Im
Kranken=
haus von Acireale fanden 72 Verletzte Aufnahme im
Krankenhaus von Catania 13, im Krankenhaus von Giarre
zwei Verletzte, abgeſehen von einer großen Anzahl Ver=
Nummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Seite 7.
letzter, die nach Anlegung von Notverbänden wieder
ent=
laſſen werden konnten.
* Rom 11. Mai. Anläßlich der
Erdbeben=
kataſtrophe hat der Botſchafter v. Flotow der
ita=
lieniſchen Regierung das Beileid der deutſchen Regierung
ausgeſprochen.
* Rom 11. Mai. Geſtern fand in Randazzo am
Fuße des Aetna wiederum ein ſtarker Erdſtoß, von
unterirdiſchem Donner begleitet, ſtatt. Die Bevölkerung
äſt von neuer Panik ergriffen. In Catania herrſcht
wieder einigermaßen Ruhe, doch verlaſſen die meiſten
Einwohner die Stadt. Es kommt die Nachricht, daß ſich
der Aetna in voller Tätigkeit befindet. Auch die blühende
Ortſchaft Conſentini exiſtiert nicht mehr. Ueberall liegen
Leichen von Frauen und Kindern umher, die nur mit
un=
endlicher Gefahr aus den Trümmern hervorgezogen
wer=
den können.
Offiziell wird bekannt gegeben, daß das Erdbeben
120 Tote gekoſtet hat. An Geldſpenden ſind 400000
Lire eingelaufen, und zwar 100000 vom König, 45000
vom Papſte und 15000 vom Miniſter des Innern. Der
angerichtete Schaden ſoll 2 Millionen Lire betragen.
* Catania, 11. Mai. Das Erdbeben ſuchte eine
auf 5 Quadratkilometer beſchränkte Zone ſchwer heim und
machte darüber hinaus die Orte Linera und
Paſſo=
pomo dem Erdboden gleich. Bisher wurden ungefähr
60 Tote gezählt. Die Gegend leidet wegen der
Aus=
brüche des Aetna und der ſchlechten Bauart der Häuſer
ſehr durch Erdbeben. Geſtern abend bemerkte man auf
dem Gipfel des Vulkans einen Feuerſchein. Die kleinen
Erdſtöße dauern an.
Vom Balkan.
* Duraizzo, 11. Mai. Die Milizbildung
ſchreitet erfolgreich in Koritza fort. Bereits 100 Mann
ſind aus Dibra, 1000 aus Elbaſſan, 200 aus Starowa
ein=
getroffen. 1000 Freiwillige aus Tirana unter Abdireſiki
und Murad Bey Toptani ſind auf dem Marſche
tach Koritza. Die Regierung hofft, dort in wenigen
Tagen über 5000 Bewaffnete zu verfügen. Die Zahl dürfte
noch erheblich ſteigen; auch 12 Maſchinengewehre ſind
unterwegs dorthin.
* Wien, 11. Mai. Die Albaniſche Korreſpondenz
meldet aus Valona, daß auf Befehl des Fürſten vom
7. Mai ab die Feindſeligkeiten auf der
gan=
en Linie eingeſtellt ſind.
* Wien, 11. Mai. Die Albaniſche Korreſpondenz
meldet aus Durazzo, daß infolge des Beſchluſſes, den
die internationale Kontrollkommiſſion in Korfu gefaßt
hat, ſowohl die albaniſche Regierung wie Zographos
die notwendigen Anordnungen zur Feſtfetzung
einer neutralen Zone in Epirus =verfügten
Durch dieſe, die nach dem Stande der Operationen vom
9. Mai abgegrenzt worden iſt, ſollen Zuſammenſtöße
zwi=
ſchen den beiderſeitigen Kombattanten verhütet werden
Mexiko und die Vereinigten Staaten.
Erfolge der Aufſtändiſchen.
* Neu=York, 10. Mai. Der Befehlshaber der
Inſurgenten drückte dem amerikaniſchen Admiral ſein
tiefes Bedauern aus, daß kürzlich Nichtkämpfer durch eine
Bombe getötet wurden, die von einem Militärflugzeug
herabfiel. Er erklärte, die Bombe ſei gegen den Willen des
Flugzeugführers herabgefallen. Der Fall
Mazat=
lans ſcheint nahe bevorzuſtehen. Die ſtädtiſchen Beamten
begaben ſich geſtern nacht auf zwei Schiffe, die ſich zur
Ab=
fahrt bereithalten.
* Waſſhington 11. Mai. Nach beim
Staats=
departement eingetroffenen Meldungen, haben die
Auf=
ſtändiſchen am 10. Mai den allgemeinen Angriff
auf Tampico begonnen.
Die Vermittelungsaktion.
* Veracruz 11. Mai. Die von Huerta für die
Vermittelungsaktion ernannten Vertreter ſind
geſtern mittag 11½ Uhr hier eingetroffen und haben ſich
ſofort an Bord des Dampfers „Kronprinzeſſin Cecilie”
be=
geben, um von dort über Havana nach den Vereinigten
Staaten zu reiſen. Die vom General Funſton angebotene
Gaſtfreundſchaft, ſowie das Anerbieten des Admirals
Badger, der ihnen für die Fahrt nach den Vereinigten
Staaten ein Kriegsſchiff zur Verfügung ſtellen wollte,
haben ſie abgelehnt.
* Waſhington 10. Mai. Es wird gemeldet, daß
die Vermittler noch immer verſuchen, Carranza
zur Teilnahme an den vorläufigen
Vermittelungsverhand=
lungen zu bewegen. Carranza ſoll in veränderter Form
eine neue Einladung zur Entſendung von Vertretern nach
Niagarg Falls erhalten.
Die Gefährdung der Schiffahrt.
* Mexiko, 1i. Mai. Der Miniſter des
Aeußern Ruiz proteſtierte bei den Friedensvermittlern
in Waſhington, daß einige amerikaniſche
Tor=
pedoboote und ein Transportſchiff in der Höhe von
Lobo Island zwiſchen Tampico und Veracruz erſchienen
ſeien und Truppen gelandet hätten.
* Waſhington, 11. Mai. Der Doyen der
Friedensvermittler, Degama, hatte geſtern im
Weißen Hauſe eine Beſprechung mit Wilſon,
man glaubt, über den Zwiſchenfall von Lobo Island.
Es wird erklärt, daß Huerta außer dem Befehl, die
Leucht=
feuer an der pazifiſchen Küſte auszulöſchen,
ähnliche Anordnungen auch für die atlantiſche Küſte ge
geben habe. Die Beſetzung von Lobo Island dürfte eine
VVorſichtsmaßregel zwecks Schutzes der geſamten
Schiff=
fahrt darſtellen.
* Waſhington, 11. Mai. Kontreadmiral Badger
kabelt aus Veracruz, der Hapag=Dampfer „Kronprinzeſſin
Tecilie” habe ſeine Munitionsladung in Puerto Mexiko
nicht gelöſcht, ſie ſei auch jetzt in Veracruz noch an
Bord.
* Juarez, 11. Mai. Nach hier eingegangenen
Mel=
dungen tobt bei Tampico die wildeſte Schlacht der
ganzen Revolution. Eine Anzahl von
Oel=
tanks und ein Teil der Stadt brennen. Der
britiſche Panzerkreuzer „Eſſex” iſt eiligſt nach Tampico
abgegangen.
* Veracruz, 11. Mai. Geſtern traf aus der
Haupt=
ſtadt ein Zug mit einigen amerikaniſchen und etwa
100 deutſchen und franzöſiſchen
Flücht=
lingen hier ein. Die Engländer und die Deutſchen
in der Stadt Mexiko haben ſich zur Verteidigung bereit
gemacht. Wie gemeldet wird, iſt von 4000 Mann
Trup=
pen, die Huerta bei Saltillo ſtehen hatte, der größte Teil
zu den Inſurgenten übergegangen.
Letzte Nachrichten.
(Wolffs telegr. Korreſp.=Bureau.)
* Berlin, 11. Mai. Nach längerer Krankheit iſt die
Ge=
mahlin des Reichskanzlers, Frau von
Beth=
mann=Hollweg, heute früh geſtorben. In wenigen
Wochen hätte der Reichskanzler die ſilberne Hochzeit feiern
können. Kurz vor Oſtern war in dem Befinden der
Ver=
ſtorbenen eine Verſchlimmerung eingetreten und eine
Ope=
ration notwendig geworden, die keine Rettung mehr
brin=
gen konnte. Sie hat ein Alter von nur 49 Jahren erreicht.
Die Beiſetzung erfolgt Donnerstag auf dem
Familien=
gute Hohenfinow; vorher findet eine Trauerfeier in Berlin
ſtatt. — Die Kaiſerin ſtattete am Nachmittag dem
Reichskanzler einen Kondolenzbeſuch ab.
* Berlin, 11. Mai. Zur Dualafrage verſendet
Rechtsanwalt. Dr. Halpert als Vertreter der Duala
ein ihm aus Kamerun zugegangenes Telegramm, in dem
die Behauptung aufgeſtellt wird, daß die Vorgänge, die
zur Verhaftung Bells wegen Hochverrats führten, auf
Küſtenklatſch beruhten. Dieſer Behauptung iſt
entgegen=
zuhalten, daß die Meldung über die Aufruhrabſichten der
Duala durch den weit im Innern wohnenden
Oberhäupt=
ling Joja von Ramum durch die Vermittelung der
Miſ=
ſion erſtattet wurde, daß ſie alſo weder auf Küſtenklatſch,
noch, wie Halpert annimmt, auf Anzeigen ſchwarzer
Spitzel beruht.
* London, 11. Mai. Der König und die Königin
von Dänemark empfingen heute vormittag das
diplo=
matiſche Korps im Buckingham=Palaſt.
* Straßburg, 11. Mai. Aus franzöſiſchen Zeitungen iſt
in die deutſche Preſſe die Mitteilung übergegangen, daß der
deutſche Kaiſſer am 8. Mai dadurch in
Lebens=
gefahr geraten ſei, daß er auf der Fahrt von Baſel nach
Straßburg beinahe von einem Eiſenbahnzug
überfahren worden wäre. Wie die von der
Eiſen=
bahnverwaltung angeſtellte eingehende Unterſuchung
er=
geben hat, iſt an dieſer Behauptung kein wahres
Wort.
* Peſt, 11. Mai. Im Heeresausſchuß der
öſterreichiſchen Delegation erklärte der
Kriegs=
miniſter v. Krobatin auf eine Anfrage des Abg.
Ma=
ſtalka wegen der der Monarchie ſeindlichen Demonſtration
in Italien, daß die Erörterung der Angelegenheit in das
Reſſort des Miniſteriums des Aeußern gehöre. Wie ihm
mitgeteilt worden ſei, ſei eine Klarſtellung der
Angelegen=
heit eingeleitet worden. Der Kriegsminiſter verlas
ſo=
dann folgendes von dem öſterreichiſch=ungariſchen
Gene=
ralkonſul in Venedig an den Miniſter des Aeußern
ge=
richtetes Telegramm von den Studenten aus
Padua: Die vorgeſtern hier inſzenierte, von der
vene=
zianiſchen Bevölkerung gleichgültig aufgenommene
De=
monſtration wurde von der beiderſeitigen Preſſe zumeiſt
übertrieben wiedergegeben. Das Verbrennen der
öſter=
reichiſchen Fahne reduziert ſich in Wirklichkeit auf einen
ſimulierten Rummel. Die hieſigen Behörden haben die
Demonſtration rechtzeitig und ſehr energiſch unterdrückt.
Vor dem Konſulat haben keine Demonſtrationen
ſſtattge=
funden.
* Bukareſt, 11. Mai. Der König und die
Köni=
gin, das Thronfolgerpaar und die übrigen Mitglieder der
königlichen Familie, ſind in Begleitung des Miniſters des
Innern und des Miniſters der öffentlichen Arbeiten
ab=
gereiſt, um auf der Königlichen Jacht einen achttägigen
Ausflug auf der Donau zu unternehmen.
* London, 11. Mai. Im Unterhaus erwiderte
Miniſterpräſident Asquith auf eine Anfrage der
Re=
gierung und beſchloß, gegen die an der Waffenlandung in
Ulſter beteiligten Perſonen keine gerichtliche Unterſuchung
einzuleiten. (Gelächter bei der Oppoſition.) Anderweitige
Schritte würden unternommen werden, deren
Veröffent=
lichung nicht wünſchenswert ſei.
* Stockholm, 11. Mai. Es beſteht die Abſicht, dem jetzt
zuſammentretenden Reichstage vorzuſchlagen, zwecks
einer Telephonverbindung zwiſchen Schweden
und Deutſchland mit Anſchlußleitungen in Stockholm
und Gotenhurg 900000 Kronen anzuweiſen.
* Stockholm, 11. Mai. Der (König hat den
beſtimm=
ten Wunſch ausgeſprochen, Anfang nächſter Woche den
Reichstag ſelbſt zu eröffnen. Der König wird
ſich ſodann nach Karlsbad zum Kurgebrauch begeben.
* Petersburg, 11. Mai. Aus Sibirien liegen
Hoch=
waſſermeldungen vor. Aus Tomsk wird gemeldet,
daß der Turafluß um 22 Fuß geſtiegen iſt; eiligſt werden
Wehre errichtet. Die Bahnlinie Tjumen-Omek iſt durch
die Ueberſchwemmung gefährdet. Die Brücken und
Tele=
graphenlinien ſind beſchädigt worden.
* Petersburg, 11. Mai. Der Sympathieſtreik
anläßlich des Ausſchluſſes von 21 Abgeordneten aus der
Reichsduma erreichte ſein Ende. Auch in den meiſten
Fabriken, welche auf unbeſtimmte Zeit den Betrieb
einge=
ſtellt hatten, wurde die Arbeit wieder
aufge=
nommen.
* Charbin, 11. Mai. Der im hieſigen chineſiſchen
Ho=
ſpital krank liegende Konſul der Vereinigten Staaten,
Warner hat Selbſtmord begangen.
* Konſtantinopel, 11. Mai. Der Miniſterrat hat
die Beratung des Wortlautes der Thronrede beendet,
die bei der Eröffnung des Parlamentes zur Verleſung
kommt. — Der türkiſche Botſchafter in Paris, der einen
Ur=
laub erhielt, iſt mit Rückſicht auf die politiſche Lage
beauf=
tragt worden, in Paris zu bleiben. Sabah dementiert die
Gerüchte, denen zufolge der Botſchafter abberufen werden
ſoll.
* Saida, 11. Mai. Der Kriegsminiſter Noulens iſt
hier eingetroffen und beſichtigte die Fremdenlegion.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
* Berlin, 11. Mai. In der heutigen Vormittags=
Ziehung der Preußiſch=Südd. Klaſſenlotterie
fielen 15000 Mark auf die Nr. 186093 204 132, 10000 Mk.
auf die Nr. 140047 153 445, 5000 Mk. auf die Nr. 86 299
188929 210 415, 3000 Mk. auf die Nr. 89 2762 3179 8890
14 122 16 258 24515 27535 32883 34519 40 758 45 154 52639
54 797 55 308 56871 59 464 72 498 77839 86 798 88717
100 918 102 479 111783 145 199 154628 162704 167246
168 109 170 275 179 280 181 476 185672 188484 188827 197291
199 246 210 157 212 246 225 481 226 606 227661 229333 und
229952. In der Nachmittags=Ziehung fielen 30000 Mk.
auf die Nr. 134 157, je 5000 Mk. auf die Nr. 37 427 165 927,
je 3000 Mk. auf die Nr. 2799 9642 13514 16982 28532
40 206 41883 56 067 56 509 71061 76776 78985 86 209
100880 114998 124743 125 681 138 387 147678 156 777
169 227 170041 172571 180 974 182177 188 475 190860
198 389 200 666 207 635 208039 220 157 und 222 789. (Ohne
Gewähr.)
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Hohenlohe
Hafermehl
macht die Säuglingsmilch leicht
verdau=
lich, verhütet Erbrechen und Durchfall.
Deshalb iſt es die einzig richtige
Kin=
dernahrung, wenn Muttermilch fehlt.
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Jeder
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Gebrauchte billigst
wirkliche Gelegenheiten.
Thies Nachf., Elisabetnenstr. 12
Leopold Schutter.
10215a)
Geſchäftliches.
Eine Neuerung für Darmſtadt auf dem
Wege der Fleiſchbeförderung. Die Firma
Schäfer, Automobilgeſchäft, hier, Frankfurter Str. 130,
beabſichtigt, einige Automobil=Transport=Fleiſchwagen zur
Beförderung des Fleiſches vom Schlachthof zu den
einzel=
nen Metzgermeiſtern in Betrieb zu ſtellen. Die Wagen
wer=
den geſchloſſen gebaut, innen mit Zinkblech ausgeſchlagen
und mit Ventilatoren verſehen, ſodaß die Beförderung des
Fleiſches, vom hygieniſchen Standpunkt aus betrachtet,
als einwandfrei daſtehen dürfte. Dadurch werden längſt
fällige Beanſtandungen bei dem derzeitigen Transport
nicht nur aufgehoben, auch die ſchnelle Beförderung
dürfte von beſonderer Wichtigkeit ſein. Im Laufe nächſter
Woche wird der erſte Wagen in Betrieb geſtellt werden.
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914
Nummer 130.
erädcrßusen..
(985a
-Jackenkleider
-Taillenkleider
-Röcke a a .
in grösster Auswahl, vom einkachsten bis
elegantesten Genre. Aenderungen sofort.
G. m.
D. Rehleld 8 Lo. b. h.
Ludwigstr. 5 Darmstadt Teleph. 2539
Familiennachrichten.
Todes=Anzeige.
Heute früh 3 Uhr entſchlief ſanft nach
langem Leiden im 49. Lebensjahre mein
innigſt=
geliebter Gatte, unſer lieber Vater, mein guter
Sohn, unſer Bruder, Schwager und Onkel
Herr Josef Kämmerer
Postsekretär 1. P.
Um ſtille Teilnahme bittet
im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Märgarete Kämmerer.
Darmſtadt, den 11. Mai 1914.
Gutenbergſtr. 40.
(11847
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
nach=
mittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des ſtädt.
Friedhofes aus ſtatt.
Statt besonderer Anzeige.
Heute nachmittag ist mein lieber Vater, unser guter Bruder,
Schwager und Onkel
(11833
Herr Rentner
Peintrteir Tleitter
von seinem monatelangen, schweren Leiden durch den Tod erlöst
worden.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Auguste Kichler.
Darmstadt, den 10. Mai 1914.
Die Einäscherung findet in der Stille statt.
Blumenspenden und Beileidsbesuche dankend verbeten.
Verein für Vogel= u. Geflügelzucht.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht,
unſere Mitglieder von dem Ableben unſeres
langjährigen und treuen Dieners
(11844
Karl Bott
in Kenntnis zu ſetzen.
Während 27 Jahren hat derſelbe die
Diener=
geſchäfte unſeres Vereins beſorgt und ſich
durch ſeine Pflichttreue, Gewiſſenhaftigkeit und
Verſchwiegenheit das Vertrauen ſämtlicher
Mit=
glieder erworben.
In ihm geht uns nicht allein der Diener,
ſondern auch ein Freund unſerer Sache verloren.
Sein Andenken wird bei uns ſtets in Ehren
gehalten werden.
Die Beerdigung findet Dienstag, 13. Mai,
nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle aus
ſtatt und erſuchen wir unſere Mitglieder um
zahlreiche Beteiligung.
Darmſtadt, den 11. Mai 1914.
Der Vorſtand.
Statt beſonderer Anzeige.
Donnerstag, den 7. d. M., entſchlief ſanft
nach mit großer Geduld getragenem Leiden
unſere innigſtgeliebte Mutter, Schweſter,
Schwieger= und Großmutter
(11802
Rentiere Marie Borchert
verw. Polleit, geb. Kaeſer
nach vollendetem 65. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Gertrud Polleit,
Antonie Polleit,
Margarete Paul, geb. Polleit.
Königsberg, den 8. Mai 1914.
Danksagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an unſerem ſchweren
Ver=
luſte ſagen wir Allen, beſonders Herrn
Pfarrer Waitz für die troſtreichen Worte
am Grabe und den Schweſtern der
Martinsgemeinde für die langjährige,
liebevolle Pflege der Verſchiedenen
un=
ſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Krauß u. Kinder.
Darmſtadt (Taunusſtr.), 10. Mai 1914.
Nach beinahe 60 jähriger Tätigkeit in unſerem
9
Hauſe verſchied am Samstag unſere treue
(11824
Mitarbeiterin
Frau
Marie Fischer
geb. Wüst.
Durch ſeltene Pflichttreue und
Arbeits=
freudigkeit hat ſich die Verſtorbene ſtets
aus=
gezeichnet und mein vollſtes Vertrauen und
ſtete Achtung erworben, ſo daß ich derſelben
ſtets ein ehrendes Andenken bewahren werde.
J. Ph. Leuthner,
Hofpapierhandlung und
Geſchäfts=
bücherfabrik.
Darmſtadt, den 11. Mai 1914.
Sonntag nachmittag entſchlief ſanft unſer
S lieber Vater, Schwiegervater u. Großvater
Herr Karl Löw
im Alter von 79 Jahren.
(*13577
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Funk.
Darmſtadt, Orangerieſtr. 1, 11. Mai 1914.
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
nachmit=
tags 3 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Fried=
hofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines geliebten Mannes
ſage ich allen meinen aufrichtigen Dank.
Ins=
beſondere Herrn Pfarrer Vogel für ſeine
Grab=
rede, dem Metallarbeiter=Verband für ſeine
Kranz=
ſpende und Nachruf, ſowie ſeinen Kollegen und
Freunden.
(11856
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kredel.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach langem, mit
großer Geduld ertragenem Leiden meine innigſt
geliebte Frau, unſere gute treubeſorgte Mutter,
Tochter, Schweſter und Schwägerin
Frau Margaretke Daumann
geb. Bauer
im 46. Lebensjahre.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Johann Karl Baumann nebſt Kinder,
Jean Bauer und Frau,
Familie Karl Bauer,
Familie Philipp Bauer,
Familie Heinrich Bauer.
Darmſtadt, Groß=Gerau, Berlin, 11. Mai 1914.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
4½ Uhr vom Portale des Darmſtädter
Fried=
hofs aus ſtatt.
(11857
Amtlicher Wetterbericht.
Oeffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Ein Ausläufer des nördlichen Tiefdruckgebietes iſt
geſtern nach der Nordſee vorgedrungen und verurſacht
bei uns Trübung und Regen. Das Tiefdruckgebiet wird
weiter oſtwärts vordringen; wir haben heute auf ſeiner
Rückſeite bei meiſt nordweſtlichen Winden kühleres Wetter
mit einzelnen Regenſchauern zu erwarten.
Ausſichten in Heſſen für Dienstag, den 12. Mai!
Vorwiegend wolkig, einzelne Regenſchauer, kühler,
nord=
weſtliche Winde.
Tageskalender.
Dienstag, 12. Mai.
Großh. Hoftheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Ab. A.): „Die verſunkene Glocke‟
Konzert um 8 Uhr im „Perkeo”.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 13. Mai.
Hofreite=Verſteigerungen: Katharine Fiſcher
(Geiſtberg 2) um 9 Uhr auf dem Ortsgerlcht I. —
Fried=
rich Henning Witwe (Beckſtraße 2) um 10 Uhr auf dem
Ortsgericht I — Ludwig Wolff (Beſſungerſtraße) um
10¾ Uhr auf dem Ortsgericht II. — Heinrich Fiſcher
(Heidelbergerſtraße 42) um 11 Uhr auf dem
Orts=
gericht II.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung: Rundeturmſtpaße
16 um 11 Uhr. — Ludwigshalle um 3 Uhr, hieran
an=
ſchließend um 5 Uhr nach Zuſammenkunft Ecke
Guten=
berg= und Liebfrauenſtraße.
Druk und Beragt z. 6. Bitihſihe goſtuchernckert
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil Max Streeſe; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Geſchäfts=
leben: Carl Friedrich Romacker, ſämtlich in Darmſtadt. —
Für den redäktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind
an die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren.
Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
nachträg=
liche werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte
werden nicht zurückgeſandt.
Nummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
elblich
ſucht p. 1 Zum
Verkäuferin Stellung in
einer Schweinemetzgerei. Offerten
unter N 91 an d. Exped. (*13512is
empf. ſich im Ausbeſſ. v.
Witwe Wäſche und Kleidern. —
Sauberes Arbeiten zugeſichert.
*13518) Fuhrmannſtr. 8, Hths.
Fräulein in mittleren Jahren,
in allen häuslichen Arbeiten
be=
wandert, ſucht Stelle als Stütze
der Hausfrau oder als
Haus=
hälterin. Gefl. Offerten unt. N 21
(B11622
an die Expedition.
Anſtänd., unabhäng. Frau ſucht
für tagsüber oder ganz Stellung.
*13511) Schlachthausplatz 3.
Junges Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt für morgens 2—3 Stunden.
*13499) Inſelſtraße 29, Manſarde.
Saubere Fran ſucht Laufdienſt
für morgens 1—2 Stunden.
*13496) Soderſtraße 34, I., rechts.
Junge Frau ſucht Laufdienſt
von 8—11 Uhr.
(*13529im
Rundeturmſtraße 7, Hths. part r.
Ein Mädchen ſucht Laufdienſt,
geht auch Waſchen und Putzen
Langgaſſe 41, Hths. (*13545
Saub. Frau ſ.Wäſche z. Waſchen
ins Haus. Gute Behandl. u.
Raſen=
bleiche. Off. u. O. 7 Exped. (*13586
Frau ſucht Laufdienſt und geht
Stunden und halbe Tage putzen
(*13588)
Kiesſtraße 1.
Junge gutempfohlene Frau ſucht
JLaufſtelle.
(*13536)
Lauteſchlägerſtr. 44.
Junge, unabhängige, ehrliche
Frau (Witwe) ſucht tagsüber
Stellung in Geſchäftshaus, wo ſie
im Geſchäft tätig und Hausarbeit
mit verrichten könnte, am liebſten
in Blumengeſchäft, wo ſie das
Binden erlernen kann. Off. u.
O. 13 a. d. Cxpedition. (*13567
Geb. Fräulein, 19 J.a., h.
Inter=
eſſe, d. Verkauf z. erlern., ſ. Stell.
i. fein. Geſchäft: übern. ev. a. I.
Büroarb. geg. Vergüt.
Offerten unter N 64 an die
Expedition d. Bl.
(*13429
Männlich
Junger Mann
ſeither als Kontoriſt tätig,
Kennt=
niſſe in Stenographie u.
Maſchinen=
ſchreiben, ſucht p. 1. Juni anderw.
Stellung. Offert. unt. N 29 an
die Exped. d. Bl.
(*12238fgi
der 1Jahr
Jung. Kaufmann die Han=
delsſchule beſucht, 3 Jahre in der
Lehre war und zurzeit in ungekünd.
Stellung auf dem Büro tätig und
im Beſuche der Kundſchaft bewand.
iſt, ſucht ſich baldigſt zu verändern.
Branche einerlei.
(*12278si
Gefl. Offerten an
Poſtlager=
karte Nr. 85, Darmſtadt.
Ofene Stellen
Weiblich
Fräulein
tüchtige Verkäuferin, für den
Blumenkiosk der Ausſtellung,
Mai-Oktober, geſucht. (*13495
Näheres Wilhelminenſtr. 7.
Gesucht
einige kräftige Mädchen
15—17 Jahre alt, für eine geſunde
Beſchäftigung in freier Luft vor=
und nachmitt. (Trägerinnen beim
Golf=Spiel.) — Näheres in der
Expedition ds. Bl. (11826im
Ein ordentl. fleißiges Mädchen
für alles zum 1. Juni geſucht.
Frau Postrat Scherpe
*13453gi) Martinſtr. 70, I.
Für ſofort oder ſpäter ein in
Küche und Hausarbeit perfektes
Mädchen geſucht. Hilfe für
Haus=
arbeit vorhanden. Hoher Lohn.
Vorzuſtellen m. guten Zeugn. aus
Herrſchaftshäuſ. v. 3—5 Uhr nachm.
Auch durch Vermittlung. Frau Prof.
Meißner, Roßdörferſtr. 89. (11403a
das ſchon gedient hat, per 1. Juni
geſucht.
(11678a
Arheilgen b. Darmſt., Apotheke.
Ein einfaches, gebildetes
Fräu=
lein für
Alterspflege
geſucht. Pflegeſchweſter bevorzugt.
Offerten bitte unter N 71 an
die Expedition dieſes Blattes ein=
(11758a
zuſenden.
ſofort ge=
Tüchtige Kellnerin ſucht
13519‟) Zum Luftschiff, Langgasse 32.
Wiontig lur ane Hausträuch!
Die gefürchteten Waſchtage ſind vorbei und das Waſchen nur noch ein Vergnügen.
Der neue Waschapparat, genannt
Wasen
wäſcht in wenigen Minuten nur mit heißem Waſſer und gewöhnlicher Seife ohne jegliche
Beſchädigung jede Art Wäſche, auch Gewebe, Spitzen, Gardinen uſw. tadellos rein.
macht die beſte, teuerſte Waſchmaſchine, beſonders die läſtige zeit=
„So-Wasch raubende Handarbeit u. jede andere Waſchmethode völlig entbehrlich.
é iſt der billigſte, leichteſte, dabei beſte und bequemſte Waſch=
„5o-Wasch apparat für jeden Haushalt.
Preis nur Mk. 7.50.
Wer einmal benutzt, wird nie mehr anders waſchen. — Alleinverkauf und Auskunft:
C. Schnabel, Darmstadt, Bismarckstrasse 80.
Alle bis Ende Mai abgeholten Apparate werden zum
Vorzugspreiſe von Mk. 6.50 gegen Bar abgegeben.
(*13475
Verfrauenstreilung.
Infolge Eintritts eines Verwandten wird der Poſten meines
derzeitigen Buchhalters anderweitig beſetzt. Da ich dieſen Herrn als
vertrauenswerte, energiſche und äußerſt gewiſſenhafte Perſönlichkeit
empfehlen kann, ſuche ich für denſelben hierdurch zum 1. Juli oder
früher eine paſſende Stelle. Er eignet ſich auch für einen
verant=
wortungsvollen Disponenten=, Bureauchef= oder Korreſpondenten=
Poſten, ſowie zum Privatſekretär. Kaution in jeder Höhe, erſte
Referenzen, Gehalt beſcheiden. Gefl. Offerten unter N 89 an die
Expedition d. Bl.
(*13522imd
Stellennachweis
verbunden mit Lehrſtellenvermittlung u. Berufsberatung
— unter ſtädtiſcher Führung
männliche (gewerbliche u. landwirtſchaftliche) ſowie weibliche Abteilung.
Waldſtraße 19/21.
Fernſprecher 371.
Die Benutzung iſt grundſätzlich koſtenlos.
Nur in der Dienſtbotenabteilung zahlen Herrſchaften für
das Einſchreiben der Geſuche 20 Pfg. und für die Vermittlung 1 Mk.
Dienſtboten zahlen keine Gebühr.
Arbeitsamt Darmſtadt.
(11823a
Geſucht
zum 15. oder 20. Juni in
herrſchaft=
liches Haus nach Düſſeldorf am
Rhein eine perfekte Köchin und
beſſeres Hausmädchen; hoher! Lauffrau ſofort geſucht. Vor=
Lohn. Reiſe dahin wird
ver=
gütet. Nur ſolche mit guten
Zeug=
niſſen aus Herrſchaftshäuſern
mögen ſich vorſtellen
Wilhelm=
ſtraße 8, II., Darmſtadt, morgens
bis 10 Uhr, 1 bis 3 Uhr, abends
(B11624
8 bis 9 Uhr.
Jg. geb. Mädchen aus beſſerer
Familie mit liebevollem Weſen,
zu 3 Kindern im Alter v. 3—6 J.
für nachmittags per ſofort geſucht
Vorzuſtellen bis 5 Uhr nachmittags
Heidelbergerſtraße 81. (*13492
Ein im Haushalt erfahrenes,
ſauberes, fleißiges Mädchen, am
liebſten v. Lande, in gutem Hauſe
bei gutem Lohn per 15. Mai
ge=
ſucht. Vorzuſt. bis 6 Uhr abends
Heidelbergerſtraße 81, pt. (*13491
Haushälterin
aus guter Familie, mit all.
Haus=
arbeiten vertraut, zu drei Kindern
von 7—10 Jahren geſucht.
Lauf=
frau vorhanden. Offerten unter
N93 an die Exped. (B11829
ein braves, ehrliches
Geſuhhl Mädchen für mit auf
Reiſen.
(*13513
Kondttorei Zuckerschmidt,
Messe, hier.
von 8 Uhr
14 jähr. Mädchen vormitt. bis
6 Uhr abends f. leichte Hausarb. geſ.
Kranichſteinerſtr. 591/10, III. (*13515
Tüchtiges Mädchen
für alle Hausarbeit in kleinen
Haushalt ſofort geſucht. Zu erfr.
Kiesſtraße 75, 1. Stock. (*13517im
Unabhäng. Laufmädchen geſ.
*13501) Kaſinoſtraße 24, II.
Beſſeres junges Mädchen
für nachmittags zu 2 Kindern geſ.,
event. gelernte Kindergärtnerin.
Frau Oppenheimer
Stirnweg 25. (11841
Saub. Pienſtmädchen geſ.
Landwehrſtaße 2, 2. St. (*13559
Laufmädch. von 2—5 Uhr geſ.
Anzufr. von 7—9 Uhr morg.
Wendelſtadtſtr. 31, 1. St. (*13546
Tüchtiges Mädchen
welches die bürgerliche Küche
ver=
ſteht, ſofort gegen hohen Lohn
geſucht Fuchsſtr. 21, I. (*13543ims
ſchreib. u. Stenographie bewandert.
Fräulein
von hieſ. Bureau geſucht. Offert. m.
Gehaltsanſpr. u. N 95 an d. Exp. (* zuſtellen von 8—9 o. nach ½11 Uhr
*13603)
Neckarſtraße 15. Lauffrau oder Mädchen für 2
Stunden vorm. geſ. Anmeld. bis
2 Uhr nachm. Gutenbergſtr. 19, I. (* Suche lbess. Mädchen
zum Servieren mit etwas Haus=
arbeit, 1 Mädchen für Zimmer u.
Mithilfe im Hauſe, und 1 Spül=
mädchen (bei ſtrengem Geſchäft iſt
Spülfrau da).
(*13598
Hotel u. Penſion Kühler Grund
— Jugenheim (Bergſtraße). v. 8—3 Uhr
Laufmädchen ſofort geſ.
*13584imd) Clemensſtr. 12, p. Küchenmädch. ſ. Ausſt.=Reſtaur.
geſ. Hoh. Lohn. Wohn. auß. Hauſe.
Frau Minna Dingeldein, gewerbs=
mäßige Stellenvermittlerin, Eliſa=
bethenſtr. 5. Telephon 531. (*13575 Zuverläſſige Lauffrau
geſucht Taunusſtr. 1, part. (*13540 Eine zuverläſſige, erfahrene
Köchin mit guten Zeugniſſen
gegen guten Lohn ſofort geſucht.
Vorzuſt. zwiſchen 4—5 Uhr nachm.
oder vorm. zw. 9—10 Uhr
2
Heinrichſtraße 47. (*13541ids ſofort
1 Servierfräulein geſucht
Obergaſſe 3, Ratskeller. (*13573 Köchin
die etwas Hausarbeit übernimmt,
wird bei gutem Lohn zum als=
baldigen Eintritt geſucht. Haus=
mädchen vorhanden. Vorzuſt. zw.
1 u. 3 Uhr (Verm. n. ausgeſchl) bei
1182s0) Frau Dr. Bender, Heinrichſtr. 12. Geſucht z. 15. Mai oder ſpäter
ordentlich., kräft. Mädchen
(*12261dsi
in gut. Hauſe.
Heidenreichſtraße 21, part. Männlich
Feſte Anſtellung!
Strebſ. Vertreter, der Landwirte
beſuchen will, dauernd geſucht.G. Haag, Saalbauſtr. 22. (11550a
Futtermittelhaus Schleicher,
*13528imd) Speyer a. Rh. aller Berufe
die Zeitung Deutſche Vakanzen=
Poſt, Eßlingen 143. (I,1984
mit gut. Zeug=
Jung. Mädchen niſſen zum
15. Mai für halbe Tage geſucht
Heidelbergerſtr. 65 I. (*13533
Kurz Ihre Abreſſe zur
Ueber=
nahme der Zigarrenagentur.
Ver=
güt. M. 200 p. Mon. od. hohe Prov.
A. Bieck & Co., Hamburg. (II,11817
Jg. Buchvindergehilfe
ſofort geſucht
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23. (11854
Achun
Handwerker!
Die Kaiſerl. Werft in
Wilhelms=
haven ſucht durch den
Arbeits=
nachweis 75 Schiffszimmerleute,
75 Schiffbauer, 30 Zimmerleute,
40 Schloſſer und 20 Nieter.
Die Fahrtkoſten können von dem
Mitteldeutſchen
Arbeitsnachweis=
verband zurückerſtattet werden.
Nähere Auskunft, auch über
Lohn=
verhältn. u. ſonſt. Bedingungen beim
Arbeitsamt, Waldſtraße 19
Eingang Nr. 21
Fernſprecher 371. (11524fi
Junger Schuhmacher geſucht.
(*13509)
Soderſtraße 27.
per
Tücht. Tapeziergehilfe ſofort
für dauernd geſucht.
(11816
Ludwig Stritzinger, Heinrichstr. 67.
Zum Einkaſſieren v. Geldern
u. Beſuch von Privatkundſchaft
wird zuverläſſiger und
gewandter Mann
ſof. geſucht. Sicherh. erford. Eintr.
mögl. ſof. Offerten mit näh. Ang.
u. N 90 an d. Exped. (11825imd
Zuverläſſige Perſon
zum Verkauf der
Konzert=
programme auf der
Künſtler=
olonie=Ausſtellung geſucht.
Kleine Kaution muß geſtellt
werden. Meldungen bei der
Joh. Conr. Herbert’ſchen
11846) Hofbuchdruckerei
Nachf. Dr. Adolf Koch.
Intelligenter, fleißiger
Junge
ca. 16 Jahre alt, zum Verkauf
von Poſtkarten auf der
Ausſtel=
lung der Künſtlerkolonie geſucht.
Schriftliche Meldungen mit näh.
Angaben u. N 85 Exped. (11800
1 oder 2 Jungen geſucht zum
Waſſerholen dreimal i. d. Woche,
nachm. v. 5—8 Uhr, a. d.
Sport=
platz Heidelbergerſtraße. Zu meld.
bei Bohnſack, Sandbergſtr. 54, II.,
Mittwoch zw. 5 u. 7 Uhr. (*13557
Tücht. Hausburſche für großen
Reſtaurationsbetrieb geſucht. Gute
Zeugn. Hoh. Lohn. Adolf Dingeldein.
gewerbsmäßiger Stellenvermittler,
Eliſabethenſtraße 5.
(*13576
Geſucht jg. Burſche, der zu
Hauſe ſchlafen kann, zum
Gläſer=
ſchwenken. Koſt im Hauſe. Näh.
Liebfrauenſtr. 73, II. links. (*13534
Tüchtiger Hausburſche
ſofort geſucht
Frankfurterſtraße 6. (*13572
Junger, zuverläſſ. Hausburſche
ſofort geſucht Georg Graeſ
Wilhelminenſtr. 31. (*13565imd
Hausburſche
der Rad fahren kann, geſucht
11845)
Kaſinoſtraße 12.
gegen Wochen=
Tapezierlehrling lohn geſucht
*1855
Kaufmänniſcher
Lehrling
Offene Stellen enthält ſtetsper ſofort geſucht. Offerten unter
N98 a. d. Exped. d. Bl. erbeten.
Gaſtwirtſchaft
mit ſchönem Lokal in Eberſtadt p.
1. Juli anderweitig zu verpachten.
9762a) Näheres Expedition.
Seite 9.
Cölner Schwarzbrot
per Stück 50 Pfg.
im Ausſchnitt ¾ Pfd. 8 Pfg.
Weizenſchrotbrot
vielfach ärztlich empfohlen
bei
(1160a
Wilhelm Mitze
Hoflieferant.
Brot= und Wiener Feinbäckerei,
Ecke Hügel= und Schützenſtraße.
Grossh. Kabinettsgut
Kranichſtein (1156a
empfiehlt durch die eigenen
Milch=
wagen frei Haus
friſche beſte Voll= und
Kindermilch,
Schlagrahm,
ſüßen u. ſauren Rahm,
feinſte Tafelbutter,
friſche Eier eigen. Zucht.
Den weit. Verkauf meiner
Kinder=
milch habe Herrn
Wilhelm Reitinger,
Soderſtr. 2. Tel. 1834. übertragen.
Adolf Hagedorn.
Telephon 183.
Eichen=Scheitholz Mk. 1.—
Buchen=Scheitholz „ 1.35
Tannen=Klötzchen „ 1.35
per Zentner frei Keller.
la. trocken, kurz geſchn. u. geſpalt.
8812a
Martin Jahn‟
Brennholz=Dampfſchneiderei
Pallaswieſenſtr. 30. — Tel. 305.
Gelegenheit!
Schlafzimmer, Eiche, wie neu, gz.
billig, 1 Bettſtelle (lack., 2ſchl., mit
Stahl=Aufliegmatratze u. Deckb.)
nur 45 Mk., einf., eiſ. Bettſtelle 6Mk.,
lack. Waſchſchränkch. 12 Mk.,
Steg=
tiſch 14 Mk., alles gut erhalten.
Gartenstrasse 21, I. Mederle.
FernerlG
neu Schlafzimmer
Eiche, mit 3türig. Spiegelſchrank,
— pitch-pine —,
Küchen einige Diwans.
Trumeauſpiegel, wegen Umzug
konkurrenzlos billig. (*13590
Sitz= u. Liegewagen f. 4,50 Mk. zu
verk. Lichtenbergſtr. 72, I. r. (*
Der Käufer
der z- Busen-Nadel
mit Etui und Inſchrift (*13578
Baurauch Budapest
welche bei der Aprilverſteigerung in
hieſigem Leihamt verkauft wurde,
wird höflichſt gebeten, dieſelbe
gegen gute Bezahlung in der
Ex=
pedition dieſes Blattes abzugeben.
Distinguierte
feingeb., 23j. Waiſe, heit. u.
liebens=
würd. Weſ., alleinſt., 200000 M.
Bar=
verm., ſucht Heirat m. vornehm denk.,
gutſit. Hrn. Gegenſ. Diskr. ſelbſtred.
Anon. u. indir. unber. Off. u., Ersehntes
Heim 175‟ Hamburg, hauptpostl. (III,11819
Junge, geſ. Schenkamme wünſcht
Kind mitzuſtillen.
(*13553
Näh. Nickels, Löffelgaſſe 9, I
Seii
grüne Seide, innen bunter Rand,
Stahlgriff mit Silberbeſchl.
Sonn=
tag abend in der Parterre=
Garde=
robe des Hoftheaters abhanden
gekommen. Geg. Belohnung
abzu=
geben Hobrechtſtr. 6, II. (*12552im
In der Nähe des Friedhofs gold.
mit Schleife
Damenuhr verloren.
Gegen gute Belohnung abzugeben
*13537) Heinheimerſtr. 81, pt.
verloren
2 Reiſedecken
von Eſchollbrückerſtraße nach dem
Waſſerwerk. Abzugeben gegen
Be=
ohn. Eſchollbrückerſtr. 5, II. (*13619
goldene Broſche
Verloren (Biene) von
Witt=
mannſtraße bis Saalbau. Abzugeb.
geg. Belohn. Wittmannſtr. 33, I. (*
eidelberger= bis Eliſabethenſtraße
Uhr mit Kette verloren.
Gegen Belohnung abzugeben
*13430gid) Heidelbergerſtr. 21, III.
Juner Sagchlus
abhanden gekommen. Vor Ankauf
wird gewarnt. Gegen Belohnung
abzugeben
Mohr,
*13566)
Neckarſtraße 4,
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Nummer 130.
rankrurter Karsberiek. Von T. Aar 1914.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Industrie. (Darmstädter Bank.)
2
Staatspapiere.
100,30
Dt. Reichsschatzanw.
98,70
Dt. Reichsanleihe p. 1918
99.00
do. . . . . p. 1925 .
86,65
G0. . . . . . . . . . .
77,75
(0. . . . . . . . . . . „
100,30
Preußische Schatzanw.
91,20
Staffelanleihe. .
86,60
Consols . . . . . . . .
77,60
(0. .... . . .
Badisohe Staats-Anleihe
do. v. 92/94 . . . . . . . 3½ 88.00
82,30
(0. . . . . . . . .
97,00
Baverische Ablös.-Rente
97,75
E.-B.-Anl. kdb. ab 1906
97,70
do. unkdb. p. 1918 .
97,80
do. unkdb. p. 1920 . .
E.-B.- u. Allgem. Anl.
97,90
unkdb. p. 1930
85,00
do. Anleihe .
75,90
do. „
98,10
Hamburger Staats-Anl.
do. v. 1887/94
79,20
(0. . . . . . . . . . .
97,20
Hessische Staats-Anleihe!
do. unkdb. p. 1921 .
84,95
do. . .
75,25
d0, ....:::::
Sächsische Staats-Rente
77,50
Württembg. Staats-Anl.
(unkdb. p. 1921).
do. v. 79/80 ..
88,00
do. „
77,90
Bulgarische Gid.-Anl.
5 96,05
Griech. Anl. v. 1890 .
1,61 56,40
do. v. 1887 Monopoll 19) 51,50
Italienische Rente . .
*4)
Osterr. Staats-R. v. 1913 .4½ 91,25
do. Silber-Rente . . . .4½ 85,10
do. Papier-Rente . . I4½I,910
do. Gold-Rente . . . . .
85,80
do, einheitl. Rente . . 4 81,75
Portug. Tab-Anl. 1891 . . 4½ 97,60
do. inn. amort. 1905 . . 41
do. unif. Serie I . .
61,70
do.
III.
do. Spéziel Titel. . .
9,95
Bumänen v. 1903 . . . . . . 5 —
do. Gold v. 1913.
4½ 91,40
do. Schatzsch. v. 1913 4½100,00
do. conv.
do. v. 1890
4 1 93,60
do. v. 1891
4 1 87,00
do, v. 1905
4 85,00
do. v. 1908
do, v. 1910
4 85,00
Russische St--A
½ 98,00
do. kong. v. 1
4 86,30
do, Gold v. 1890
do. v. 1902 .
89,45
Schweden v. 1880. .
do. v. 1886 .
85,80
(27
Schweden v. 1890. .
4fg 8770
Serben steuertrei
79,00
do. amort. v. 1895
Türk. Egypt. Tribut . .
do, kons. steuerfreie
do. Admin. v. 1903 .
76,50
do. unif. v. 1903. .
do. v. 1905..
a
Ungarische Staats-Rente
1913 unkdb. bis 1923 . . 41
89,90
Ungar. Staatsk.-Scheine
97,10) v. 1913. . . . . . . . . . . . 4½ 98,70
do. Gold-Rente. . . . . 4 82,00
do. Staats-Rente 1910. 4
do.
Kr. 4 80,40
Argent. innere Gold-Anl.
v. 1887 5
do. äußere v. 1890 . . . 5 99,80
do, innere v. 1888 . . .14½ —
do. äußere v. 1888 .
4½
do. v. 1897
Chile Gold-Anl. v. 1911.
5 93,10
do. v. 1889 .
4½—
do. v. 1906
4½ 88,00
Chines. St.-Anl. v. 1895. . 6 6000
do. v. 1896 . . .
5 99,60
97.40 do. Reorg. Anl.,
5 87,45
do. v. 1898
4½ —
Japaner . . . . . . .
4½ 89,10
Innere Mexikaner .
64,00
Kußere do. v. 1899 5 S425
Mexikan. Gold v. 1904 .
4 68,50
do. cons. . . .
3
do. Irrigat.-Anleihe . 4½ 69,00
Buenos-Aires Prov.
3½ 63,75
Tamaulipas .
5 67,00
Sao Paulo E.-B.
9
5
do. v. 1913
5 96,70
Siam v. 1907. .
.4½ 95,00
Prioritäts.
Obligationen.
Südd. Eisenb.-Gesellsch.
v. 1895/973½ 84,45
„ „ v. 1904 3½
Hess. Eisenb.-Akt.-Ges.
3 6480 Oblig., gar. v. d. Stadt
Darmstadt . . . . . . . . 4 93,85
Nordd. Lloyd-Obligat. . . 4½ —
Donau-Dampfschiff. v. 82 4 91,00
Elisabethbahn .
4 91,20
495,10 Franz-Josef-Bahn:
4 86.90
Kaschau-Oderberger v. 891 4
Prag-Duxer .
3 71,10
Osterreich. Staatsbahn . 5 1101,60
4 85,00) do. . . . . .
4 8870
Go. . . . . .
3 73,45
do. Südbahn (Lomb.)
98,45
do. do.
71,00
do. do.
.2710 50,50
Raab-Oedenburg . . . . .
76,50
Kronprinz Rudolfbahn .
88.70
Rusg. Südwest .
84,80
t
4½, 94.30
Moskau-Kasan . .
485,50
do. . . . . . . . .
Wladikawkas. . . . . . .
4
—
4
Rjäsan-Koslow.
Portugies. Eisenb. v. 1886) 3 I 63,60
do. . . . . .
4½
Livorneser .
2010) 69,70
60,50
Salonique Monastir.
Bagdadbahn
4 17350
Anatolische Eisenbahn .4½ 90,30f
Missouri-Pacife 1.
4 90,20
do. do, v. 1905
4 102,50
Northern-Pacific. .
4 95,20
Jouthern-Pacific . .
4 91,40
St. Louis & San Francisco 5 —
5
Tchuantepec . . . . .
Ungar. Lokalbahn
5 98,50
Provinz-Anleihen.
96,60
Rheinprov. Obl. Em. 20/21
ot,
87,00
do. Em. 10 . .
3 83,50
do. „ 9. ..
3½,—0
Posen Prov. . .
495,90
Westfalen Prov. V. . .
4 95,80
Hess. Prov. Oberhessen
3½
do. Starkenburg.
Städte-
Obligationen.
4—
Darmstadt.
do. .. ..
3½ 87,20
Frankfurt
4 97,00
do. . . . .
3½ 89,00
Gießen . .
4 94,50
do. . . . .
3½ 87,00
Heidelberg.
4* 91,00
do. . . . .
3½ 86.50
Karlsruhe .
4 94,00
do. . . . . .
3½ 87,00
Magdeburg
4—
Mainz . . .
4 95,00
do. . . .
3½ 87,00
Mannheim.
495,50
do. . .
3½
München .
4 96,20
Nauheim:
3½
Nürnberg
495,00
Go. . . .
3½ 85,80
Offenbach
4
do. v. 1914 .
4
do. . . .
3½ 97,80
Wiesbaden.
4
. . .
3½ —1
Worms .
4 95,10
(0. . . . . . .
3½ 87,20
Lissabon v. 1888
4
Moskau v. 1912
4½ 94,00
Stockholm v. 1880 .
92,50
Wien Komm. .
92
Wiener Kassenscheine . 4½ 98,70
Zürich v. 1889 .
3½) —
Buenos Stadt v. 1892 . .
6
Pfandbriefe.
100,00
Berliner Hyp.-Bk.-Pf. .
9360
do. unkäb. 1918.. . . . .
93,75
do. „ 1919. . . .
94,75
do. „ 1921. . . . .
95,75
do. „ 1922. ...
84,30
do. . . .
. . . . „
95,00
do. Komm.-Obl. unk. 1918
95,00
Frankt. Hyp.-Bk. pr. 1910
do. „ 1915 ... 4 9600
4 96,50
do. „ 1920 . . .
dc. Ser. 12—19. . . . . . 3½ 86,40
Kommunal-Oblig. Ser. 1,
unkdb. 1910 . . . . . . . 3½ 86,50
Frankt. Hyp.-Krod.-Ver.
Scr. 15—42) 4 94,00
do. . . . . . . „ 48—49) 4 94.90
4 96,00
do. unk. 1922 „ 52
do. „ 1918. . . . . . . 3½ 88,00
do. Ser. 45 . . . . . . . . 3½ 86,50
Hess. Land.-Hyp.-Bk. Pf.
96,90
Ser. 12, 13, 16
do. . . . . „ 14, 15, 17 4 96,90
do. unkdb. 1920 . . . . 4 9740
do. „ 1923 . . . . 4 97,50
do. Ser. 1, 2, 6—8 . . . . 3½ 84,20
do. „ 3—5 . . . . . . . 3½ 84.10
do. kündb. 1915 . . . . . 3½1 84,10
4 96,90
do. Komm. unk. 1913
„ 19141 4 96,90
do.
„ 1916) 4 97,10
do.
„ 1920) 4 97,40
do.„
19231 4 1 97,50
do.
do. verlosb. u. kündb.. 3½ 84,20
„ unkdb. 1915) 3½ 84,20
do.
94,60
Meininger Hyp.-Bk. Pfdb.
95,80
do. unkdb. 1922. . . .
3½ 86,00
do. . . . . . .
Rheinische Hyp.-Bk. Pfb.
9400
unkdb. 1917
93,70
do. . . . . . „ 19191.
4 94,00
do. . . . ..
„ 1921
do. . . . . . „ 19241 4 96,20
3½ 84,60
do. . . . . . . . .
do. Komm. unk. 1923 . 4 95,20
1924 . 4 96,00
do.
4 96,80
Südd. Bod.-Kred.-Ptdbr.
do. . . . . . . . . . . . . . 3½) 88,20
Bank-Aktien.
Div.
Bank für elektr.
Unter-
nehmungen Zürich . . 10 1192,00
Berg.-Märkische Bank. 7½ —
Berliner Handelsges.. . . 8½ 152,50
Darmstädter Bank . . . . 6½ 116,60
Deutsche Bank. . . . . . .12½1240,00
Deutsche Vereinsbank. . 6 1118,25
Dt. Effekt.- u. Wechs.-Bk. 6 1112,00
Disk.-Kommand.-Ant. . . 10 187.30
Dresdner Bank.
8½ 149,25
2
Frankf. Hypothek.-Bank 10 213,70
do. do, Kred.-Ver. 8½ 1155,60
Mitteldeutsche Kred.-Bk.l6½ 116,25
Nation.-Bank t. Deutschl. 6 (111,50
Pfälzische Bank . . . . . . 7 1123,05
. . . . . 8,43 136,00
Reichsbank
Rheinische Kredit-Bank. 7 1126,75
A. Schaaffhaus. Bk.-Ver. . 3 1109.25
Wiener Bank-Verein . . . 8 1130,00
Aktien von
Trans-
port-Anstalten.
Hamb.-Amerika-Packetf. 10 127,20
§ (1040
Norddeutscher Lloyd.
Frankfurt. Schleppschiff. 4 1116,00 Anlehenslose. Zt.
Südd. Eisenb. -Gesellsch..6½ 131.50
Anatol. Eisenb. 60%-Akt. 5½ 115.00
6 1 90½.
Baltimore
10 190,50
Canada .
7½ 1140,25
Schantung.
8 1153,00
Prinz Henry.
.. . . 0 1 20½
Lombarden .
Pennsylvania. . . . . . . . 6 111,00
Industrie-Aktien.
Badische Anilin-Fabrik . 28 1655,50
Chem. Fabrik Griesheim 14 247,00
30 1634,00
Farbwerke Höchst . .
Ver. chem. Fabr. Mannh.. 20
Zement Heidelberg . . . . 10 1149,00
Chemische Werke Albert 30 1450,00
Holzverkohl. Konstanz 15 308,00
6
Lahmeyer . . . . . . . .
8 11445/
Schuckert, Nürnberg.
12 (210,60
Siemens & Halske. . .
Bergmann Elektr. . . .
5 121,25
Allg. Elektr.-Gesellsch. . 14 1240,50
Hagen Akkum. .
25 333,00
Deutsch. Übersee-Elektr. 11
Gummi Peter
0 80,00
..
Adler-Fahrradwerke . . . 25 336,00
Maschinenfabr. Badenia. 6 130,00
Wittener Stahlröhren . . 0
Motoren, Oberursel . . .8½ 1155,00
Gasmotoren, Deutz . . . . 9 (119,50
Siemens Glas-Industrie . 15 1236,50
Enzinger Filter . .
23 288,00
Steaun Romana
. . 10 143,10
Zellstoff Waldhof . . . . . 15 1178,50
Bad. Zucker-Waghäusel .112,83/221,80
Neue Boden-Aktien-Ges.. C I 82,50
Süddeutsche Immobilien 0 60,75
Bergwerks-Aktien.
Aumetz-Friede .
12 153,75
Bochum. Bergb. u. Gußst.! 14 220.00
Leonhard, Braunkohlen. 9 1159.00
Konkordia Bergbau . . . 23 359,10
Deutsch-Luxemb. Bergb. 10 1122.80
Eschweiler . . . .
10 228,75
ſhen
Gelsenkirchen Bergw. . . 11 178½
Harpen Bergbau. J. . . .11 175,40
Kaliwerke Aschersleben . 10 (136.80
Kaliwerke Westeregeln . 13 201,75
Königin Marienhütte. . 68100
. . . . § 1140,50
Laurahütte
6
Oberschles. Eisenbed.
I 67,00
Oberschl. Eisen-Industrie
Phönix Bergbau . . . . 18 227,75
Rheinische Braunkohlen 10 (222.50
Riebeck Montan . . . . . . 12 1192,50
South West.-Afr. Shares . 5 1115½
Verzinsliche
Badische . . . . . TIr. 100) 4 185,60
Cöln-Mindener . Tlr. 1003½142,40
Holländ. Komm. . H. 100 3'115,80
Madrider . . . . . Frs. 100 3.
Meininger Präm.-Pfdbr. . 4 (140,60
Osterreicher 1860er Lose . 4 180,90
Oldenburger . . . . TIr. 40 3 127.50
Raab-Grazer . . . . H. 1502½112,45
Mk.
Unverzinsliche
p. St.
Anlehenslose.
Augsburger
A.7
TIr. 20 1201,50
Braunschweiger .
Fe. 45
Mailänder
Fs. 10
do.
. A. 7 37,70
Meininger
Osterreicher v. 1864 . H. 100 1594,00
v. 1858 . H. 100 (532,00
do.
A. 100 (450,00
Ungar. Staats
Fs. 30 —
Venediger . . . .
Fa. 400 1165,00
Türkische . . . . .
Gold, Silber und
Bänknoten.
20,44
Engl. Sovereigns. .
16,28
20-Franks-Stücke .
415
Amerikanische Noten
20,46
Englische Noten . .
81,40
Französische Noten. .
1169,25
Holländische Noten .
181,20
Italienische Noten
85,15
Osterr.-Ungarische Noten.
Russische Noten . . .
Schweizer Noten. . . . . . .
81,40
Reichsbank-Diskont
do. Lombard Zsf..
Tendenz:
Still.
Handel und berkehr.
— Frankfurt a. M., 11. Mai. (Börſe.) Der
heutige Verkehr charakteriſierte ſich als außerordentlich
ſtill. Allerdings zeigten die Anfangskurſe gegen den
äußerſten Schluß vom Samstag kleine Beſſerungen, doch
konnte ſich der Markt im Verlaufe nicht beleben, weil
weder das Publikum noch die berufsmäßige Spekulation
größeres Intereſſe nach irgendeiner Richtung zeigten.
Man war heute geneigt, die induſtriellen Ausſichten etwas
günſtiger zu beurteilen mit der Motivierung, daß die
gegenwärtige mißliche Situation nur dazu beitragen
könne, einen Zuſammenſchluß der Intereſſenten zu
be=
ſchleunigen. Trotzdem konnte ſich weder auf dem
Mon=
tanmarkt noch in den übrigen führenden Werten ein
leb=
hafterer Verkehr entwickeln, und die Börſe verlief bis
zum Schluß ohne Anregung, um ſo mehr, als auch die
Berichte von den weſtlichen Börſen nicht dazu angetan
waren, die Tendenz zu beeinfluſſen. Der Kaſſamarkt war
ſtill. Immerhin konnten einige Werte ihren Kursſtand
erhöhen, z. B. Daimler um 7 Prozent, Chemiſche
Gries=
heim um 8 Prozent, Anilin um 3½ Prozent,
Scheide=
anſtalt um 2¼ Prozent, Aluminium um 3¼ Prozent,
Tendenz: Still.
* Berlin 11 Mai. Nach einer der Firma Hardy
zu Co., G. m. b. H., zugegangenen Depeſche betrug die
Ausbeute der in den Transvaal Chamber of Mines
vereinigten Minen im April dieſes Jahres 655607 Unzen
im Werte von 2784842 Pfund Sterling gegen 657708
Unzen im Werte von 2793 768 Pfund Sterling, der
Außen=
diſtrikte 28270 Unzen im Werte von 120082 Pfund
Ster=
ling gegen 29093 Unzen im Werte von 123 578 Pfund
Ster=
ling im März dieſes Jahres. Ende des Monats waren
in den Goldminen 165005, in den Kohlenbergwerken 9625
und in Diamantminen 14 150, insgeſamt 188780 Arbeiter
beſchäftigt.
— Im Reichspoſtgebiet iſt die Zahl der
Konto=
inhaber im Poſtſcheckverkehr Ende April 1914 auf
90 582 geſtiegen. (Zugang im Monat April 909). Auf
dieſen Poſtſcheckkonten wurden im April gebucht 1664
Mil=
lionen Mark Gutſchriften und 1651 Millionen Mark
Laſt=
ſcheiften. Bargeldlos wurden 1774 Millionen Mark des
Umſatzes beglichen. Das Geſamtguthaben der
Konto=
inhaber betrug im April durchſchnittlich 204,9 Millionen
Mark. Im internationalen Poſtüberweiſungsverkehr
wurden 9 Millionen Mark umgeſetzt.
Landwirtſchaftliches.
O Die Landwirtſchaftskammer führt in
dieſem Jahre Stutfohlen aus Belgien und Oldenburg ein.
Sie trägt dabei alle Ankaufs= und Transportkoſten und
gewährt außerdem noch einen Zuſchuß bis zu 20 Prozent
des Ankaufspreiſes. Außerdem gibt der
Landespferde=
zuchtverein ſeinen Mitgliedern beim Bezug von belgiſchen
Fohlen noch eine beſondere Beihilfe von 100 Mark per
Fohlen, ſofern der Betreffende bereits 2 Jahre Mitglied
iſt Alles Nähere iſt aus den beſonderen Beſtimmungen
erſichtlich, welche die Landwirtſchaftskammer Darmſtadt
umſonſt verſendet.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 11. Mai. Auftrieb 274 Schweine.
Schlachtge=
wicht 50 Kilogramm. Preiſe 1. Qual. 62 Mk., 2. Qual.
61 Mk., 3. Qual. 60 Mk. Marktverlauf: mäßig Ueberſtand.
— Frankfurt a. M., 11. Mai.
Schlachtvieh=
markt. (Amtlicher Bericht.) Auftrieb: 1219 Rinder
(einſchl 12 aus Oeſterreich=Ungarn), darunter 421 Ochſen,
35 Bullen und 763 Färſen und Kühe, 292 Kälber, 78
Schafe, 2711 Schweine. Preiſe für 1 Zentner
Lebend=
gewicht (Schlachtgewicht): Ochſen: vollfleiſchige,
aus=
gemäſtete höchſten Schlachtwertes im Alter von 4 bis 7
Jahren 47—52 (85—90), junge, fleiſchige, nicht
ausge=
mäſtete und ältere ausgemäſtete 42—46 (76—83), mäßig
genährte junge und gut genährte ältere 47—41 (68—75);
Bullen: vollfleiſchige, ausgewachſene höchſten
Schlacht=
wertes 45—48 (75—80), vollfleiſchige jüngere 40—44
(70—76); Färſen und Kühe: vollfleiſchige,
ausge=
mäſtete Färſen höchſten Schlachtwertes 43—48 (77—86),
vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes
bis zu 7 Jahren 40—45 (74—81), wenig gut entwickelte
Färſen 38—42 (73—81), ältere, ausgemäſtete Kühe und
wenig gut entwickelte jüngere Kühe 34—39 (63—72),
mäßig genährte Kühe und Färſen 28—33. (56—66),
ge=
ring genährte Kühe und Färſen 22—27 (50—60); Käl=
ber: mittlere Maſt= und beſte Saugkälber 56—60 (95 bis
102), geringere Maſt= und gute Saugkälber 50—55 (83
bis 91), geringe Saugkälber 44—48 (75—81); Schafe:
Maſtlämmer und Maſthammel 43 (94): Schweine:
vollfleiſchige von 160 bis 200 Pfd. Lebendgewicht 45—48,
vollfleiſchige unter 160 Pfd. Lebendgewicht 44—46 (57 bis
59), vollfleiſchige von 200 bis 240 Pfd. Lebendgewicht
44—48 (58—60), vollfleiſchige von 240 bis 300 Pfd.
Le=
bendgewicht 44—48 (58—60). Marktverlauf: Am
Rindermarkt reger Handel und ausverkauft. Kälber und
Schafe werden bei ruhigem Geſchäftsgang geräumt.
Schweine hinterlaſſen bei langſamem Handel erheblichen
Ueberſtand — Des Himmelfahrtstages wegen wird der
Haupt=Kleinvieh= und der zweite Rindermarkt
Frei=
tag, den 22. Mai, abgehalten. In der Pfingſtwoche
findet der Hauptmarkt Dienstag, den 2. Juni, ſtatt.
FC Frankfurt a. M., 11. Mai. (
Kartoffel=
markt.) Man notierte: Kartoffeln im Waggon 6,50
Mark, im Detail 7,50 Mark, alles per 100 Kilo.
** Heſſiſche Erfinder. (Mitgeteilt von Dipl.=Ing.
Kle=
mens Herszberg u. Co Patent= und Ingenieur=Bureau,
Darmſtadt, Rheinſtr. 19) Patent=Anmeldungen:
64c. H. 62913. Ausſchänkhahn; Zuſatz zu Patent
257344. Louis Heß, Darmſtadt, Saalbauſtraße 2—6. 3.
7. 13. Gebrauchs=Muſtererteilungen: 12d.
601 221. Weinfilter. Carl Seipp, Darmſtadt, Kiesſtraße
32, 3. 3. 14. S 33035. 13d. 600 623. Dampfüberhitzer.
Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg Akt.=Geſ.,
Darm=
ſtadt. 8. 3 13. D. 24574 20k. 601310. Schalldämpfer
für Oberleitungen elektriſcher Bahnen. Franz Bechtel.
Darmſtadt, Mühlſtraße 20. 23. 3. 14. B. 68820 341.
601 116 Koch= und Bratapparate mit Wärmeverteilung
und Einſatz, Hilda Stern geb. Neumann, Darmſtadt,
Liebigſtraße 25. 7. 4. 14. St. 19314. 47d. 601 516.
Er=
ſatz=Kettenglied. Joſeph Jarraſch, Darmſtadt
Heinheimer=
ſtraße 35. 12. 3. 14. J. 15 202. 65 c. 601 086. Ruder zur
Fortbewegung des Bootes in der Geſichtsrichtung. Jakob
Müller. Darmſtadt. Lauteſchlägerſtraße 17. 20. 3. 14.
M. 50 432. 81c. 601 187. Tortenſcheibe mit abnehmbarem
Fuß. G. C. Klebe, G. m. b. H., Eberſtadt, Kr. Darmſtadt
11. 4. 14. K. 63 118.
ſeurmnanen fewntaſehtuntdt.
Sicher abführende Wirkung ohne
Keizung der Darmtäfigkeif bei
Kabelrsaueite:
eeecte
Blasen u. Nierenleiden.
Licht-Kheumafism
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geſucht Selbſtgeber Vorzug. Off.
unt. L. 27 an die Exp. (B10976
(7696a
M Hypothekenkap.
25000-50000 MI. an I. Stelle auf
Privathaus ſof. zu verg. Off. an
11419a) Hausbeſitzerverein.
Bekanntmachung.
Für den am 15. 16. und 17. d. Mts. oder an den folgenden Tagen auf dem
Truppenübungsplatz Darmſtadt ſtattfindenden Prinz Heinrich=Flug wird auf Grund
des Art. 65 der Kreis= und Provinzialordnung Folgendes angeordnet:
Alle auf den Truppenübungsplatz fahrenden Wagen, Automobile und
Motor=
räder haben von der Straße Darmſtadt-Griesheim aus die an der Halteſtelle der
Dampfſtraßenbahn abzweigende Querſtraße einzuſchlagen und auf dieſer bis zur
Ein=
mündung der Hauptlagerſtraße zu fahren. An dieſer durch eine Tafel mit der
Auf=
ſchrift „Hauptlagerſtraße. Fahrzeuge halten” kenntlich gemachten Stelle hat das
Vublikum die Fahrzeuge zu verlaſſen und ſich auf den durch Tafeln kenntlich
ge=
machten Wegen auf die Zuſchauerplätze zu begeben.
II.
Die leeren Automobile haben ſodann durch die Hauptlager= und Waldſtraße
nach der nördlichen Lagerſtraße abzufahren und an dem für ſie vorgeſehenen
Halte=
platz Aufſtellung zu nehmen.
Die leeren Fuhrwerke haben die Hauptlagerſtraße weiter zu fahren und ſich an
dem für ſie beſtimmten Halteplatz aufzuſtellen.
III.
Die Automobile ſind zur Rückfahrt an ihrem Halteplatz (nördliche Lagerſtraße)
zu beſteigen. Die Abfahrt hat von hier aus zu erfolgen, und zwar nur über die
weſtliche Lagerſtraße nach der Straße Griesheim-Darmſtadt.
Die Fuhrwerke ſind zur Rückfahrt an ihrem Halteplatz (an der
Hauptlager=
ſtraße) zu beſteigen.
Die Anordnung in Abſatz, I Satz 2 gilt auch für die Fuhrwerke.
I1
Auf der Straßenſtrecke Darmſtadt (Rheintor)-Griesheim iſt Automobilen auf
der Hin= und Rückfahrt das Ueberholen anderer Automobile unterſagt.
Auf der von der Straße Darmſtadt-Griesheim nach dem Truppenübungsplatz
abzweigenden Querſtraße und den Straßen innerhalb des Lagers ſowie auf der
weſt=
lichen Lagerſtraße dürfen Automobile und Motorräder mit einer
Stundengeſchwin=
digkeit von höchſtens 15 km fahren. Auch auf dieſen Straßen iſt Automobilen das
Ueberholen anderer Automobile unterſagt.
V.
Für die Automobile der Oberleitung (kenntlich durch gelbe Flaggen mit der
Aufſchrift: „Prinz Heinrich=Flug 1914½) und die Automobile der hieſigen Etappenleitung
(kenntlich durch grüne Flaggen mit der Aufſchrift: „Prinz Heinrich=Flug 19144) ſowie
für Krankenautomobile gelten die Vorſchriften unter IV nicht.
Ml.
Die Zuſchauer dürfen ſich unter keinen Umſtänden auf dem Flugplatze
außer=
halb der abgeſperrten Zuſchauerplätze aufhalten.
Das Betreten der Gebäude im Barackenlager iſt unterſagt.
M.
Das Publikum wird dringend aufgefordert, die vorſtehenden Anordnungen zur
Verhütung von Unglücksfällen genau zu befolgen.
Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen werden auf Grund des Art. 65
der Kreis= und Provinzialordnung mit Geldſtrafen bis zu 30 Mark beſtraft.
Darmſtadt den 9. Mai 1914.
(11806ids
Großh. Kommandantur.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
von Randow.
I. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Es iſt beabſichtigt, auf der Güterlinie Mainz-Kranichſtein ein beſonderes
Gleis Darmſtadt Nord — Sensfelderweg anzulegen und einen Straßenübergang
in km 0,35 der genannten Linie herzuſtellen.
Der Plan der Anlage ſowie ein Erläuterungsſchreiben liegen in der Zeit von
Montag, den 11., bis Montag, den 18. d. Mts. einſchließlich. zu jedermanns
Einſicht im hieſigen Stadthauſe offen.
Etwaige Einwendungen ſind innerhalb dieſer Friſt bei Meidung des
Aus=
ſchluſſes ebenda vorzubringen.
Darmſtadt, den 6. Mai 1914.
(11799
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Am 1., 4., 5., 7., 8., I1., 12., 14., 15. 18. und 19. Mai 1914, von 7 Uhr
vormit=
tags bis zum Einbruch der Dunkelheit, wird Schießen mit ſcharfer Munition von
Truppenteilen des XVIII. Armeekorps auf dem Schießplatz bei Meſſel abgehalten werden.
Schußrichtung vom Steinhügel, 1 km nördlich Meſſel in nordnordweſtlicher
Richtung gegen die Wieſen am Rutſchbach.
Das gefährdete Gelände:
im Norden: Egelsbacher Feldweg und Waldpfad ausſchließlich,
„ Weſten: Dammweg-Brunnersweg ausſchließlich,
Süden: Forſthaus Steinacker-Steinhügel ausſchließlich,
Oſten: Alter Offenthaler Weg und deſſen Verlängerung über
Milches=
wieſe-Sauwieſe-Schreibertswieſe-Geishecke einſchließlich
wird während des Schießens durch Poſten, Wegſchranken und Warnungstafeln abgeſperrt.
Das Betreten des Geländes während der Schießzeit iſt verboten. (Polizei=
Verordnung Kreisamt Darmſtadt, 25. September 1909.)
Darmſtadt, den 23. April 1914.
(10940a
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: von Starck.
Arice Rocheihten e berih, Peitenete eanrt=
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1. Vobermann. Die Hunde können von den
Eigen=
tümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteige=
rung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag,
vormittags 10 Uhr, ſtatt.
(11815
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 13. I. Mts., und die folgenden Mittwoche,
ſolange Bedürfnis, von 5—6 Uhr nachmittags unentgeltliche
Impf=
termine im Schulhaus an der Rundeturmſtraße für im Voriahr
geborene ſowie für ältere, mit der Impfung im Rückſtande
verblie=
bene Kinder.
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung der
geſetz=
lichen Strafe. Kinder, die in dieſen Terminen nicht geimpft werden,
ſind bis zum Jahresſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andernfalls im Januar k. Js. die Nachholung der Impfung binnen
kürzeſter Friſt unter Strafandrohung angeordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen auch
Erwach=
ſene auf ihren Wunſch und Kinder, die erſt im laufenden Jahre
geboren ſind, auf Wunſch ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht mehr als
50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung wegen
Kränk=
lichkeit beanſprucht wird, können gleichfalls in den Terminen dem
Impfarzt vorgeſtellt werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder wird beſondere
Benachrichtigung an die Schulvorſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten, wie
Schar=
lach, Maſern, Diphtherie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus,
roſen=
artige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impflinge zum aligemeinen Termin nicht gebracht werden.
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem
Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden.
Darmſtadt, den 8. Mai 1914.
(11730a
Der Oberbürgermeiſter:
J. V.: Schmitt.
Die Erd. Maurer, Aſphalt, Steinmehz, Schloſſr, Tüncher=
und Anſtreicherarbeiten für die Umwehrung der Kaſerne für
3 Train=Eskadrons zu Darmſtadt ſollen in 4 Loſen, und zwar:
Los I Erd=, Maurer= und Aſphaltarbeiten,
„ II Steinmetzarbeiten,
„III Schloſſerarbeiten
IV Tüncher= und Anſtreicherarbeiten,
öffentlich vergeben werden.
Die Zeichnungen und Bedingungen liegen im Geſchäftszimmer
des Neubaubureaus an der Eſchollbrückerſtraße, früheres
Munitions=
magazin Nr. 3, während der Dienſtſtunden, vormittags von 8—12
und nachmittags von 3—6 Uhr, offen aus. Die
Verdingungsunter=
lagen können daſelbſt
für Los I zum Preile von 1,00 Mk.
,
0,50
„ „II
„, 0,50
„ IV
0,50
oder gegen poſt= und beſtellgeldfreie Einſendung des Betrages
be=
zogen werden.
Die ausgefüllten Angebote nebſt den vorgeſchriebenen Proben
ſind verſiegelt, mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis Samstag,
den 23. Mai ds. Js., und zwar Los I 10, Los II 10½,
Los III 10½, Los IV 11 Uhr vormittags an vorgenanntes
Ge=
ſchäftszimmer poſt= und beſtellgeldfrei einzuſenden, zu welchen
Zeit=
punkten die Eröffnung erfolgt.
(811852
Die Zuſchlagsfriſt beträgt 28 Tage.
Militär=Bauamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
(Stadtwald.)
Sämtliches Nutz= und Brennholz
muß bei Meidung
forſtgericht=
licher Anzeige bis zum 20. Mai
I. Js. aus dem Stadtwald
abge=
fahren ſein.
(11471di
Darmſtadt, 4. Mai 1914.
Großh. Oberförſterei Darmſtadt.
Kullmann.
An unſer Handels=Regiſter, Ab=
I teilung B, unter Nr. 110 wurde
heute die Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung unter der
Firma:
Frankfurter Deteetiv=
Cen=
trale und Privat=
Aus=
kunftei, Geſellſchaft
mitbe=
ſchränkter Haftung,
Haupt=
niederlaſſungFrankfurtam
Main, Zweigniederlaſſung
Darmſtadt,
eingetragen.
Gegenſtand des Unternehmens
iſt:
Der Betrieb eines
Unterneh=
mens, das die Ermittelung aller
Tatſachen, insbeſondere die
Bei=
bringung von Beweismaterial in
Privat=, Geſchäfts= und
Gerichts=
angelegenheiten, die Vornahme von
Beobachtungen zum Zwecke der
Feſtſtellung von Straftaten, die
Auffindung verſchollener oder ſich
verſteckt haltender Perſonen,
ferner=
hin die Erteilung von Auskünſten
zum Gegenſtand hat.
Der Geſchäftsbetrieb ſoll ſich
ſowohl auf den Kreis von
Frank=
furt a. M. als auch außerhalb von
Frankfurt a. M. erſtrecken;
ferner=
hin ſoll der Geſchäftsbetrieb
ſo=
wohl auf das In= und Ausland
ausgedehnt werden. Insbeſondere
ſoll die Geſellſchaft berechtigt ſein,
außerhalb von Frankfurt a. M.
Filialen zu begründen und zu
be=
treiben, ſowie alle mit Geſchäften
erwähnter Art in Beziehung
ſtehende Geſchäfte und
Nebenge=
werbe zu errichten und zu
betrei=
ben. Die Geſellſchaft iſt beſugt,
ſich in jeder zuläſſigen Form an
Geſchäften und Einrichtungen, ſei
es im In= oder Auslande, zu
be=
teiligen, ſolche Unternehmungen zu
erwerben und zu errichten, ſowie
alle Geſchäfte einzugehen, weiche
geeignet ſind, den Geſchäftszweck
der Geſellſchaft zu fördern oder
gewinnbringend zu geſtalten.
Das Stamm=Kapital beträgt:
20 000 Mark.
Geſchäftsführer iſt: Hugo
Ale=
xander Beling, Schriſtſteller in
(11803
Frankfurt a. M.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am
3. Mai 1910 feſtgeſtellt.
Darmſtadt, 7. Mai 1914.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
0 Ztr. prima Hen
15 Ztr. Kornſtroh zu verk.
Hügelſtr. 69, II. (*13570
i eiſernes Kinder=
.=Schreibtiſch, bett u. Bettſt.
Sprungrahmen u. Roßhaarmatr.
verk. Darmſtr. 49, 1. (*13587
Herren= und Damenrad billig
zu verkaufen. Landzettel,
(*13593
exanderſtr. 25, I.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 13. Mai 1914, nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Verſteigerungslokale „Zur Ludwigshalle” (
Ober=
gaſſe) zwangsweiſe gegen Barzahlung:
Eine Partie Weiß= und Schnittwaren, 1 Pianino,
1 Büfett, ſowie ſonſtige Hausmobilien u. a. m.
Hieran anſchließend nachmittags 5 Uhr an Ort und Stelle
(Zuſammenkunft der Steigerer: Ecke Gutenberg= u. Liebfrauenſtraße):
2 Kanapees, 1 Kommode, 1 Waſchtiſch, 1 Regulator,
1 Nähtiſch, 1 Schreibkommode, 1 Sofa mit 3 Stühlen,
1 poliertes Schränkchen, 1 Sekretär, 1 Plüſchſeſſel,
1 Nähmaſchine.
(11851
Kapp.
Großh. Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
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Mittwoch, den 13. Mai 1914, vorm. 11 Uhr,
werden im Pfandlokal Rundeturmſtr. 16 (Reſt. zur Roſenhöhe) dahier
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Trumeauxſpiegel, 1 Jalouſieſchrank, 1 Diwan, 1
Schreib=
kommode, Waſchkommoden, 1 Bett, 1 Sekretär, 1
Spiegel=
ſchrank, 1 Büfett, 1 Brandkiſte, 1 Eisſchrank, 1
Blumen=
krippe, 1 Nachtſchränkchen, Stühle, Vorlagen,
Paneel=
brett, 1 Ladenſchrank, 1 Ladentheke, 1 Kaſſenſchrank,
1 Bücherſchrank, 1 Sprechapparat, 1 Badewanne,
Weiß=
waren, 20 Zentner Heu und im Anſchluß hieran an Ort
und Stelle vorausſichtlich ſicher die Einrichtung und
Warenbeſtände eines Friſeurgeſchäfts: Toilettenſeifen,
Haarzöpfe, Parfümerien, Zigarren, Kämme u. dgl. mehr;
ferner 1 Bett, 1 Kleiderſchrank, 1 Tiſch, 1 Regulator,
1 Spiegel
durch den Unterzeichneten zwangsweiſe verſteigert.
(11842
Berbert, Gerichtsvollzieher
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verſch. Bluſen bill. z. verk. (*12347am
Viktoriaſtraße 32, II.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Nummer 130.
Haarmilch
reinigt, Kräftigt und erfriſcht
das Haar und die Hopfhaut.
Flaſche zu 2 H. für mehrere Wochen ausrelchend.
(A9728
ſchaftsweſen eine mächtige Stütze unſeres
Wirtſchafts=
lebens und unſerer ganzen wirtſchaftlichen Entwicklung,
namentlich unſeres Mittelſtandes erblicke. Die Regierung
mache für die Verfehlungen, die ſich einzelne
Genoſſen=
ſchaften und Genoſſenſchaftler hätten zu Schulden kommen
aſſen, nicht das ganze Genoſſenſchaftsweſen
verantwort=
lich. Sie hoffe, daß das Vertrauen den Genoſſenſchaften
erhalten bleibe, und, ſoweit es entſchwunden ſei wieder
gewonnen werde; ſie habe aber auch den dringenden
Wunſch, daß die Genoſſenſchaften ſich ſtreng an die
ge=
gebenen Beſtimmungen halten, und daß ſie von dem
Kredit=Geben und=Nehmen ſtets nur einen vorſichtigen
weiſen Gebrauch machen. Er verbinde mit den Grüßen
der Regierung heute noch einen ganz beſonderen Dank.
nämlich den Dank an den Vorſitzenden des Verbandes für
die Unterſtützung und die Mühewaltung, die er der
Regie=
rung bei der Sanierung des heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsweſens habe zuteil werden laſſen. Er ſpreche
auch perſönlich Herrn Direktor Stein ſeinen herzlichſten
Dank für deſſen Bemühungen aus.
Ueber das Verbandsjahr 1913/14
berichtete Herr Direktor Stein ſehr ausführlich, indem er
nicht nur alle Vorgänge, die ſeinen Verband betreffen,
ſondern auch allgemeine wirtſchaftliche Fragen behandelte.
Unter Verweiſung auf den vorliegenden gedruckten
ſtatiſtiſchen Jahresbericht erwähnte Redner, daß die
Ver=
eine des Verbandes im Intereſſe ihrer kreditbedürftigen
Mitglieder aus dem teuren Geldſtand des letzten Jahres
ebenſowenig wie in den vorausgegangenen Jahren,
keinen oder nur geringen Vorteil gezogen hätten. Die
Gewinnergebniſſe ſeien in einer Reihe von
Genoſſen=
ſchaften durch einen abermals erfolgten Rückgang der
feſt=
verzinslichen Papiere ſehr geſchmälert worden, ſo daß es
in einzelnen Fällen nur unter Hinzuziehung der
vorhan=
denen Spezial= oder Effektenreſerven möglich geweſen
wäre, eine entſprechende Dividende zu verteilen. Das ſei
eine Mahnung für die Vereine, ihre Reſerven in guten
Jahren zu ſtärken, was auch zur Förderung der eigenen
Kapitalbildung beitrage und ein günſtiges Ergebnis
ſchaffe zu den fremden aufgenommenen Mitteln. Bei
allem anzuerkennenden Streben, die kreditbedürftigen Mit=
liehene und denjenigen, welche für aus geliehene Gelder
berechnet werden, damit die erwachſenden Unkoſten reichlich
Deckung fänden und noch ein angemeſſener Betrag zur
Speiſung der Reſerven übrig bleibe.
Geſchäfte mit Nichtmitgliedern ſollten nicht getätigt
werden. Wer Kredit von einer Genoſſenſchaft zu billigem
Zinsfuß haben will, möge neben den Rechten auch die
Pflichten, die die Mitgliedſchaft mit ſich bringen,
über=
nehmen. Der bei einzelnen Genoſſenſchaften erfolgte
Rück=
gang der Mitgliederzahl wäre in der Hauptſache der Kriſis
im Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen,
weiter aber auch der Furcht die infolge dieſer Kriſis vor
der unbeſchränkten Haftpflicht entſtanden ſei,
zuzuſchrei=
ben. Hier müſſe aufklärend gewirkt werden. Beſonders
geeignet ſei hierzu der Geſchäftsbericht, ſofern er
mit entſprechenden Erläuterungen der trockenen
Bilanz=
zahlen verſehen werde und er ein erfreuliches Bild von der
Entwicklung der Geſchäfte der Genoſſenſchaft zu geben
ver=
möge. Etwas weniger Gleichgültigkeit, dafür ernſter
Wille die Einrichtungen und die Geſchäftsführung der
Genoſſenſchaft zu verbeſſern, ſind notwendig, um ſie auf
der Höhe zu halten. Redner verweiſt auf die Schriften des
Herrn Bankdirektor Diehl in Offenbach: „Was muß jedes
Mitglied einer Genoſſenſchaft von der Haftpflicht wiſſen?”
„Welche Geſichtspunkte ſind bei dem Uebergang zur
be=
ſchränkten Haftpflicht zu beachten?” und empfiehlt, zur
be=
ſchränkten Haftpflicht nur dann überzugehen, wenn die
Unterlagen der Genoſſenſchaft es geſtatten.
Die Agitation gegen die unbeſchränkte Haftpflicht, die
ſonderbarer Weiſe auch von Stellen unterſtützt wird bei
denen man etwas mehr Sachkenntnis vorausſetzen dürfte,
mag wohl ihre Begründung finden in den letzten
Zuſam=
menbrüchen und den ſchlechten Erfahrungen, die die
Mit=
glieder ſolcher Vereine mit unehrlichen und
ge=
ſchäftsunkundigen Verwaltungen gemacht haben.
Glücklicher Weiſe ſeien dies aber doch Einzel=
Erſchein=
ungen, die durchaus nicht dazu berechtigten die anderen
ehrlich verwalteten und gut geleiteten Genoſſenſchaften in
Mißkredit zu bringen. Jegliches Unternehmen, welche
Form es auch haben möge, gehe bei ſchlechter Verwaltung
zugrunde. Die unbeſchränkte Haftpflicht ſei für junge, ſich
erſt entwickelnde Genoſſenſchaften die einzig richtige
Kreditbaſis. Auch biete ſie den Vorteil der leichteren
Durchführung einer eventl. notwendigen Sanierung. Aus
der jüngſten Zeit liefere der Vorſchußverein in Bühl
(Baden), hierfür den beſten Beweis. Dank des
Verſtänd=
niſſes und Opfermutes ſeiner Mitglieder und dank der
beſonnenen Haltung ſeiner Gläubiger ſei dort die
Sanie=
rung ſchnell durchgeführt worden, und der Verein genieße
heute wieder das volle Vertrauen ſeines Bezirkes. Redner
belegt an Hand der neueſten Statiſtik die Tatſache, daß die
Genoſſenſchaften mit unbeſchränkter Haftpflicht weiter
zunehmen.
In der Pflege des Realkredites möchten die Vereine
Maß halten und auch die allmähliche Tilgung der
ge=
gebenen Kredite von den Darlehnsnehmern beanſpruchen;
ſerner ſei die Liquidität nicht außer Acht zu laſſen.
Verbandstag des Verbandes
der Erwerbs= und
Wirtſchaftsgenoſſen=
ſchaften für die Provinzen Starkenburg
und Oberheſſen.
** Am 9 und 10 Mai fanden in Seligenſtadt a. M.
die Verhandlungen des Verbandes unter Leitung des
Herrn Verbandsdirektors Stein=Darmſtadt ſtatt.
Be=
ſonders die zweite Verſammlung war ſehr ſtark beſucht.
Die Teilnahme an den Beſprechungen der einzelnen
Punkte der Tagesordnung bewies, welch reges Intereſſe
die Beſucher des Verbandstages an den vechandelten
Gegenſtänden nahmen.
Nachdem die Rechnung für 1913/14 genehmigt und
dem Verbandsdirektor Entlaſtung erteilt worden war,
er=
folgte an Stelle des verſtorbenen Reviſors Herrn Schmitz
die Neuwahl des Verbandsreviſors, des Herrn Otto
Sei=
bert=Wiesbaden, und ſeines Stellvertreters, Herrn
Direk=
tor Habicht=Darmſtadt. Der vorgelegte Voranſchlag für
1914/15 wurde genehmigt. Alsdann hielt Herr Profeſſor
De. Crüger=Charlottenburg einen
Vortrag
über: „Aufſichtsratskurſe gelegentlich der
Verbands=
reviſion.”
Er ging von der Entſtehung und der Entwicklung der
Verbandsreviſion ſelbſt aus, erwähnte, daß ſchon 20 Jahre
vor Einführung der geſetzlichen Reviſion von den
Ver=
bänden freiwillig bei den Vereinen Reviſionen
vor=
genommen worden ſind, die der Belehrung und der
Prü=
fung der Geſchäftsführung und Geſchäftseinrichtungen
ge=
dient hätten. Gerade die ſpäter eingeführte geſetzliche
Reviſion hätte ſich an die freiwillige Tätigkeit der Verbände
angelehnt. Wenn von ſeiten der Verbände in der nie
unterlaſſenen Anleitung der Mitglieder des Vorſtandes
und des Aufſichtsrates noch intenſiver gewickt werde, ſei
auch dies eine freiwillige Tätigkeit und beruhe durchaus
nicht auf geſetzlicher Verpflichtung. Es ſolle durch den
Verbandsreviſor gelegentlich der geſetzlichen Reviſion an
Hand der Buchführung und der Unterlagen für die
Kre=
dite der Aufſichtsrat wie auch der Vorſtand praktiſch
ange=
leitet werden, welche Richtlinien bei der Kontrolltätigkeit
einzuhalten wären; ferner möchte der Reviſor nach
Be=
endigung der Reviſion, bei der mündlichen
Berichter=
ſtattung, auch einen allgemeinen Ueberblick über die
be=
ſtehende wirtſchaftliche Lage geben und dadurch helfen, den
Geſichtskreis der Verwaltungsorgane zu erweitern.
Herr Habicht erſtattet hierauf eingehenden
Be=
richt über die in 1913/14 von dem verſtorbenen Reviſor
Schmitz, Herrn Reviſor Crößmann=Kulmbach und von ihm
vorgenommenen Reviſionen und kam zu dem Ergebnis,
daß, wenn auch eine Reihe von Anſtänden und
Empfeh=
lungen der Reviſoren immer noch zu beachten wären, die
Vereine ſich doch bemühten, den Ratſchlägen der Reviſoren
zu entſprechen. Der Antrag eines Vereins auf Aenderung
des Statuts, von nun an die geſetzliche Reviſion
unan=
gemeldet vorzunehmen, wurde, da der Antrag
lebhaf=
tem Widerſpruch begegnete, wieder zurückgezogen.
Begrüßungen.
Am zweiten Tage konnte der Verbandsdirektor eine
Reihe von Ehrengäſten begrüßen, darunter die beiden
Vertreter der Großh. Regierung, Herrn Miniſterialrat
Schliephake und Herrn Geheimen Landesökonomierat
Müller. Anweſend waren außerdem Herr Beigeordneter
Fecher als Vertreter der Stadt Seligenſtadt, die Heeren
Direktor Malz und Prokuriſt Wild von der Dresdener
Bank, mehrere Vorſtandsmitglieder aus Vereinen des
Mittelrheinniſchen Verbandes, ſodann Herr
Finanzamt=
mann Loy von der Heſſiſchen Landeshypothekenbank.
Herr Direktor Mager von der Zentralkaſſe der heſſiſchen
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften. Herr
Miniſterial=
rat Schliephake richtete an die Verſammlung ungefähr
fol=
gende Worte:
Wenn auch die Beziehungen zwiſchen den
Genoſſen=
ſchaftsverbänden und der Regierung nur loſe ſeien ſo
wäre doch für ſie von der größten Bedeutung, mit den
Ver=
bänden in perſönlicher Fühlung zu bleiben und aus ihren
Verhandlungen zu entnehmen, wie die Verbände auf eine
geſunde Entwicklung der Genoſſenſchaften hinzuwirken
be=
müht ſeien. Durch das Erſcheinen der Vertreter der
Re=
gierung wolle dieſe bezeugen, daß ſie trotz der ſchweren
Kriſis, die über das heſſiſche landwirtſchaftliche
Genoſſen=
ſchaftsweſen hereingebrochen ſei, und trotz der
mannig=
fachen betrübenden Erſcheinungen, die hierbei zutage
ge=
treten wären, den Genoſſenſchaftsgedanken nach wie vor
für einen durchaus geſunden halte und in dem Genoſſen=
Alsdann wendet ſich Redner gegen die neuerlich
auftreten=
den Beſtrebungen, die Genoſſenſchaften ſchlechthin zur
Ein=
kommenſteuer heranzuziehen. Der hierauf zielende
An=
trag des preußiſchen Städtetages, dem ſich auch der
Aus=
ſchuß des deutſchen Handelstages angeſchloſſen habe, der
auch von der Vollverſammlung des Deutſchen
Handels=
tages in nicht gerade genoſſenſchaftsfreundlichem Sinne
behandelt wurde, ſei durchaus zu verurteilen. Es wird
hier nicht dem Intereſſe des Gewerbeſtandes und der
Landwirtſchaft gedient, obwohl die Urheber ſolcher
An=
träge behaupten, nur im Intereſſe des bedrängten
Mittel=
ſtandes zu ſolchen Forderungen zu kommen. Die
Ge=
noſſenſchaften ſeien keine Erwerbsinſtitute
ſon=
dern wirtſchaftliche Vereinigungen, die im Intereſſe ihrer
nicht wohlhabenden und im Durchſchnitt recht
kreditbedürf=
tigen Mitglieder arbeiten, und ſo gemeinnützigen
Zwecken dienten. Erhöhte Steuern hätten zweifellos
Er=
öhung der Zinsſätze zur Folge, ſonach hätte die Koſten
erhöhter Steuern der Mittelſtand wieder zu tragen.
Fis=
kaliſche Gründe dürften nicht ins Feld geführt werden,
wenn auf der anderen Seite wirtſchaftlicher Schaden zu
erwarten ſei. Es ſei recht gut, wenn die Mitglieder der
Handelskammern die genoſſenſchaftlichen Tagungen
be=
ſuchen würden, damit ſie ſich dort über die Beſtrebungen
der Genoſſenſchaften und ihr gemeinnütziges Wirken
ge=
nügend unterrichten könnten, denn nur durch eigene
An=
ſchauungen könne man lernen.
In der Anlegung von Gemeinden= und
Kirchenkaſſen=
geldern bei Genoſſenſchaften möge die Regierung als
Aufſichtsbehörde eine wohlwollende Haltung gegenüßer
den Genoſſenſchaften einnehmen, damit ſie nicht gegenüber
den großen Banken, denen man die Berechtigung, daß
Mündelgelder bei ihnen angelegt werden können, und die
dieſes Recht zuweilen als Reklameſchild aushängten,
allzu=
ſehr benachteiligt würden.
Herr Direktor Stein beſpricht hierauf das Abkommen
des heſſiſchen Staates mit der Zentralkaſſe, indem er hofft,
daß es der Zentralkaſſe und den ihr angeſchloſſenen
Ver=
einen bald gelingen möge, die durch die Kriſis
hervorgeru=
fene Beunruhigung der Bevölkerung zu überwinden und
das Staatsdarlehen in nicht allzu ferner Zeit wieder
zu=
rückzubezahlen, um ſo wieder den Boden der Selbſthilfe
zu gewinnen. Mit der Frage der Ausgeſtaltung der
Re=
viſion ſeien die großen Verbände zurzeit beſchäftigt. Hier
könnte nicht die Einführung geſetzlicher Zwangsmittel
hel=
fen, ſondern nur die Stärkung des
Verantwortlichkeitsge=
fühls der Verwaltungsorgane der einzelnen
Genoſſenſchaf=
ten, ihre Belehrung und die Heranziehung gut geſchulter
und gewiſſenhafter Reviſoren. Auf dem
Genoſſenſchafts=
tag in Poſen ſei eingehend von dem Anwalt, Herrn
Pro=
feſſor Dr. Crüger, über die Reviſionsfrage geſprochen
worden. Die Begründung, die Herr Dr. Crüger dem
einſtimmig angenommen Antrag gegeben habe, ſei ſo
über=
zeugend, ſo klar und ſo aus der Erfahrung heraus geſchöpft
geweſen, daß man kaum noch etwas hinzuſetzen könne, und
ſchließlich der fanatiſchſte Reviſioniſt des
Genoſſenſchafts=
geſetzes die Ausführungen als berechtigt anerkennen müſſe.
Zum Schluß erwähnte Redner noch den
Zuſammen=
ſchluß der beiden Großbanken Schaaffhauſenſcher
Bankver=
ein und Direktion der Diskonto=Geſellſchaft, aus welchem
Beiſpiele hervorginge, daß nicht nur die Genoſſenſchaften
ihr Schickſal hätten, ſondern auch große, alte und
hochan=
geſehene Aktiengeſellſchaften und forderte auf, ſich ebenfalls
zu konzentrieren in dem Willen die Geſchäfte gut zu
füh=
ren, die innere Lage der Genoſſenſchaften zu ſtärken durch
Vermehrung der Geſchäftsanteilguthaben und der
Reſer=
ven, um unabhängiger von dem fremden Kapital zu
wer=
den. Die Regierung möge die Genoſſenſchaften in ihren
Beſtrebungen zur Selbſthilfe unterſtützen in Erinnerung
auf die Frage Goethes: „Welche Regierung iſt die beſte?”
„Diejenige, die uns lehrt, ſelbſt zu regieren!‟ Es folgte
dann die Beſprechung der Reviſionsberichte und einer
Reihe intereſſanter Mitteilungen der Abgeordneten aus
ihren Vereinen. Ueber die „Schulze=Delitzſchſchen
Grundſätze im deutſchen Genoſſenſchaftsweſen und die
Be=
deutung des Schulze=Delitzſchſchen Verbandes für den
Staat” verbreitete ſich Herr Profeſſor Dr. Crüger wohl
in gedrängter, aber das Material ſelbſt erſchöpfender
Weiſe. Wenn auch die Schulze=Delitzſchſchen Vereine die
finanzielle Hilfe des Staates ablehnten, ſo ſeien ſie ihm
doch dankbar, wenn er ihre gemeinnützigen, ſozialen und
nationalen Beſtrebungen unterſtütze. Der Vorwurf, der
den Schulze=Delitzſchſchen Genoſſenſchaften gemacht werde,
daß ſie ſich mit Politik beſchäftigten, ſei ſchon ſo oft als
gegenſtandslos und direkt unwahr zurückgewieſen worden,
daß es ſich kaum noch lohne, dieſen Vorwurf überhaupt
ernſt zu nehmen.
Zum Verbandsdirektor wurde Herr Stein, zu
ſei=
nem Stellvertreter Herr Habicht wiedergewählt und als
Ort für den nächſten Verbandstag Groß=Gerau
be=
ſtimmt.
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Roman von Fritz Gantzer,
Der Bauer wand ſich wie in körperlichen Schmerzen
von ſeinem Sitz auf und fand im ſtieren Umſchauhalten
den verkrüppelten Idioten auf der Bank am Ofen. Poldi
hatte während der ganzen Zeit des Unbeachtetſeins
re=
gungslos vor ſich hin geſtarrt. Noch immer trug er die
Hände über dem dem Leib gefaltet. Seiner Seele Land
war wie ein verſchloſſener Garten . . . . Gerade, als der
Bauer zu ihm gehen wollte, trat Urſula ins Zimmer.
Bei ihrem Anblick vergaß er ſeinen Vorſatz und wurde
lebhaft an den Brief erinnert. Er wußte ſofort: ſie
kommt dieſes Briefes wegen.
Ein feindſeliger, abweiſender Zug prägte ſich ſeinem
Geſicht ſofort auf, und ohne Umſchweife betonte er: Du,
die 500 Mark ſoll ſich der Herr Student nur von wo
an=
ders holen, ich gebe ihm keinen roten Pfennig, nicht mal
den Grünſpan vom Pfennig.
Die Frau ſchien einen anderen Beſcheid auch gar nicht
erwartet zu haben. In ihrem Geſicht bewegte ſich kein
Muskel. Straff aufgerichtet ſtand ſie gegen den
Tür=
pfoſten gelehnt.
Und Timm Rasmuſſen fuhr unwirſch ſweiter
darauf=
los. Solche Verlogenheit! Ein Buch will er geſchrieben
haben. Ha, ha, ein Buch!
Urſula reizte das in ein höhniſches Lachen
über=
gehende Sprechen. Sie trat einen Schritt vor und
be=
tonte ſcharf: Jürgen lügt nicht.
Daß Du’s glaubſt, iſt kein Wunder. Ein hämiſches
Leuchten blitzte in ſeinen Augen auf. Ich ſag’s Dir
den=
noch zum anderen: es iſt . . . . .
Sag’s nicht! keuchte die Bäuerin, das ganze Geſicht
von flammender Röte des Zorns übergoſſen.
Ha! Timm Rasmuſſen lachte verächtlich und vergrub
die Hände in die Hoſentaſchen. Was mich Dein Wüten
ſchert . . . . ich werd’s nimmer glauben.
Urſulas Erregung ſchien ſich vor einem unſichtbaren,
übermächtigen Feinde zu verkriechen. Sie trat ganz
ge=
laſſen, demütig faſt in der Bewegung ihres Schreitens,
an den Tiſch, ſtand nun dicht neben Rasmuſſen, daß ſich
ihre Geſtalten leiſe berührten, und ſagte: Timm, in ſolch
einem Brief, wie ihn der Jürgen geſchrieben hat, ſteht
kein unwahres Wort. Wir können’s nur nicht ſſo recht
verſteh’n mit unſeren Köpfen. Es iſt ſchon alles ſo. Und
da möcht ich bitten, hilf dem Jürgen!
Nein! knirſchte der Bauer und rückte ein Stück von
ſeiner Frau ab, als ſei ihm ihre Nähe verhaßt.
Timm, Du haſt’s zurzeit nicht, fuhr Urſula in dem
alten Ton fort und trat einen Schritt nach. Ich weiß es
ſchon . . . . aber . . . . ſie ſſtockte und ſenkte den Blick
ſcheu.
Aber? So red!! . . . So mach, daß es zu (Ende
kommt mit Deinem Geſtöhn . . . . Es iſt mir zum Ekel.
Zum . . . . Er erhob ſich wie in einem Abſcheu und
flüch=
tete ſich neben Poldi auf die Gank am Ofen
Die Bäuerin biß ſich auf die Lippen, daß ein Tropfen
Blut ſprang. Ein Zittern lief über ihren Leib. Sie war
nahe daran, einen lauten Schrei zu tun aus tiefgründiger
Pein heraus, aber ſie zwang ihn hinab mit ſtarkem
Auf=
lehnen gegen ihre Schwäche und ſenkte den Kopf auf die
Bruſt. Wie mit ſchwerer Schuld belaſtet ſtand ſie nun.
Timm Rasmuſſens Sinn durchflog bei ihrem Anblick
ein weicheres Gefühl. Er vermocht es, nach einem längeren
Schweigen weniger hart denn vorher erneut zu fordern:
So red!!
Urſula ſchluckte heftig, flocht die Finger ineinander
und ſagte endlich: IIch meine, es möchte angehen, wenn
Du das Geld borgſt. Wenn Du nun zum . . . .
Du biſt wohl ganz und gar! unterbrach Timm
Ras=
muſſen mit einem wütenden Schreien. Er ſchnellte hoch,
ſtieß die zur Fauſt geballte Rechte vor und fühlte, wie
ihm die Stirnader wulſtig aufſchwoll. Alles Weiche, für
Sekunden zur Verſöhnlichkeit Meigende war dahin. Du
biſt wohl von Sinnen, daß ich zu dem . .:. dem als
Bettler ſoll!
Nicht doch, Timm, nicht doch! beruhigte Urſula
zit=
ternd. Nicht zu . . .
Nenne den verfl . . . . Namen nicht, Weib! ſchrie
der Bauer mit wutentſtellter Stimme, daß Poldi
wim=
mernd zur Erde glitt und Urſula die Hände gegen die
Ohren preßte.
Nein, Timm! ſagte ſie dann ganz gehorſam und
de=
mütig.
So rede, zu wem!
Zum Ehrenberg, wollt” ich ſagen, ſtieß ſie mit
ver=
ſchleierter Stimme mühſam hervor.
Zu dem? Timm Rasmuſſen ſtreckte die geſpreizten
Finger vor. Zu dem? . . . . Na, da müßt ich wohl
ver=
rückt ſein. Er begann ein haſtendes Auf= und Abrennen
in der Stube, weit nach vorn übergebeugt, warf die Arme
wüſt durch die Luft und ſtieß ruckweiſe heraus: Zu
nie=
mand geh’ ich . . . . zu keinem . . . . keinen Finger rühr!
ich . . . . ein Buch . . . . ein Buch . . . . der iſt
überge=
ſchnappt . . . . Laß ihn noch zehn ſchreiben, hundert,
tau=
ſend, von mir nichts. Er blieb hart ſtehen, wurde
plötz=
lich ganz ruhig und fügte mit kaltem Sprechen gelaſſen
an: Ich habe ja überhaupt mit ſeinen Büchern nichts zu
tun . ... nein, rein gar nichts,
Seite 14.
Nummer 130,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
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Da hatte er ſchon die Mütze vom Haken geriſſen.
Er=
ſtürmte zur Tür, öffnete und trat auf den Flur. Das
Ge=
räuſch von einem harten, knallenden Zuſchlagen lief durch
das Haus. Von den Wänden bröckelte Kalk.
Urſula zuckte jäh zuſammen. Einen Augenblick lang
wollte ſie eine grenzenloſe Mutloſigkeit befallen. Dann
warf ſie den Kopf herriſch, machtvoll, wie eine Königin.
So werde ich ihm zu helfen ſuchen, murmelte ſie.
Als alles im Hauſe ſchlief, mühte ſie ſich mit einem
Briefe für Jürgen ab. Und immer wieder hieß es in ihm:
Sei nur getroſt, mein Jürgen, ich helfe Dir ſchon.
Juſtus Ehrenberg war in Trebnitz und Umgegend
eine ſtark begehrte Perſönlichkeit. Die Kinder und Frauen
beſuchten ſeinen winkligen, niedrigen Kramladen ſo rege,
daß die verroſtete, heiſer ſchreiende Glocke über der Tür
während des ganzen Tages ſelten länger als zehn
Minu=
tn Ruhe hatte. Bei Juſtus Ehrenberg bekam man aber
auch alles! Was beherbergten die Schübe, Käſten, Fäſſer,
Flaſchen und Töpfe wohl nicht! Ganz zu ſchweigen von
dem vielerlei Krimskrams, der an Nägeln und Pflöcken
hing oder in den ſchier unzähligen Ecken und Winkeln
herumlag. Ein witziger Reiſender hatte dies Paradies
einmal mit der „Schatzkammer der Königin von Saba”
verglichen und von dem Trebnitzer Kramladen als einem
„achten Weltwunder” geſprochen.
Für Juſtus Ehrenberg war dieſe Anſammlung von
tauſenderlei, die in regelmäßigen Zeitabſchnitten
an=
ſchwoll, und abebbte, wie die Waſſer des Meeres, eine
unerſchöpfliche Goldgrube. Und ſeine Ehehälfte war
Kö=
nigin in dieſem Reiche. Emilie Ehrenberg maß, ſchnitt,
Ge e e
auch nie anderer Leute Vorteil. Und das mit einer
un=
glaublichen Umſicht, Schnelligkeit und Gewandtheit.
Dieſe Eigenſchaften ſeiner Getreuen gingen Juſtus
Ehrenberg vollſtändig ab, obwohl er, hager und dürr von
Perſon, im Vergleich zur körperlichen Fülle Emiliens, in
dieſer Hinſicht das Fünffache hätte leiſten müſſen. Aber
er begann im Intereſſe des Ausgleichs alles ſehr gründlich
und gewiſſenhaft, faßte jede Sache nach reiflichem
Ueber=
legen immer am rechten Ende an und war ſicher, nie einen
Pfennig Schaden zu haben.
Ein würdiger Nachfolger des wackeren Ehepaares
verſprach der einzige Sproß, der jetzt
fünfundzwanzig=
jährige Edmund, zu werden, kurzweg Ede genannt. Er
trug Sonntags mit Vorliebe einen grün= und rotkarierten
Schlips und bevorzugte graugeſtreifte Beinkleider und
blaugetüpfelte Manſchetten. Wo gerade Not am Mann
war, trat er helfend in Aktion. Entweder ging er ſeiner
Mutter im Kramladen zur Hand, oder er griff ſeinem
Alten in der Krugſtube unter die Arme.
Dieſe Krugſtube war die andere Goldgrube der
Ehrenbergs. Denn die Trebnitzer liebten es, ſich in ihr
aufzuhalten, und waren auf drei Meilen im Umkreiſe als
arge „Saufbolde” verſchrien.
Heute war keiner der fünf Tiſche frei. Sogar die
lange Wandbank links, die ſich ohne Tiſche begnügen
mußte, war von Nachzüglern beſetzt. Sie mußten ſich
al=
lerdings damit abfinden, ihrer Stange Dünnbier oder
ihrem Achtel Schnaps einen Platz unter der Bank
anzu=
weiſen, genoſſen dafür aber auch den Vorzug, das ganze
Zimmer überſehen zu können.
Der Grund für dieſe ſonſt nur an Sonntagabenden
übliche Fülle war in der Ankunft des Geometers zu
ſu=
hen. Wie Präriebrand war es durch ganz Trebnitz
ge=
eilt: Einer von die Bahn is da. Die neue Bahn war
beliebteſtes Biertiſchthema ſeit Monden. Juſtus
Ehren=
berg ſchnitt dieſen Geſprächsſtoff beſonders gern an und
erging ſich während der hitzigen Debatte in Wendungen
wie: Unſer Hinterland wird erſchloſſen und der Kultur
an die Bruſt gelegt — was mitunter ſehr nötig geweſen
wäre — oder: Die Bahn iſt geradezu ein Bedürfnis,
wel=
cher Tatſache ſich kein Einſichtiger verſchließen wird.
Ue=
brigens verßapfte der Trebnitzer Krugwirt damit nicht
geiſtiges Eigentum. Er hatte ſeine Weisheit aus dem
Kreisblatt, deſſen Redaktion ſich auf höheren Befehl
da=
mit abquälte, für die neue Bahn Stimmung zu machen.
Den Gedanken, der Juſtus Ehrenberg in Ausſicht auf
den zu erwartenden Kulturfortſchritt am häufigſten durch
den Kopf ging, formte er nie in Worte um. Der war ſein
Heimliches und Eigenſtes. Geld! Mit dieſem ihm
über=
haupt geläufigſten Begriff trieb er ſeit Wochen die
wun=
derbarſten Jonglierkunſtſtücke, manchmal ſo wagehalſige,
daß ihn ſelbſt ſchwindelte.
Gleich nach dem Eintreffen Otto Behrings hatte er
ſich zu ihm geſetzt und ſchon nach kurzer Zeit alles ihm
Wiſſenswerte mit unglaublicher Virtuoſität herausgefragt.
Nun wußte er ſo ziemlich genau, welchen Weg die
Bahn=
linie nehmen würde und weſſen Ackerparzellen für den
Ankauf in Frage komen. Sogar den vorausſichtlichen
Platz für den Trebnitzer Bahnhof kannte er.
(Fortſetzung folat.)
[ ← ][ ][ → ]Nummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mat 1914.
Seite 15.
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Die Zuſchuß= und Sterbekaſſe Hahn, früher eingeſchriebene
Hilfskaſſe Nr. 27, hat ſich am 8. März 1914 aufgelöſt, beſtätigt durch
Senatsbeſchluß des Kaiſerlichen Aufſichtsamts für Privatverſicherung
in Berlin. vom 22. April 1914. Dieſelbe iſt in Liquidation getreten
und iſt der ſeitherige Vorſtand zu Liquidatoren beſtellt worden.
Es werden nun alle Gläubiger, welche noch Forderungen an die
Kaſſe zu machen haben, aufgefordert, dieſelben bis längſtens zum
1. Juni 1914 bei dem Unterzeichneten einzureichen, ſpäter einlaufende
Forderungen bleiben unberückſichtigt.
(1510imd
Hahn, den 10. Mai 1914.
Der Vorſtand der Zuſchuß= und Sterbekaſſe Hahn.
J. A.: Pühler, I. Vorſitzender.
Federn
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Gut. erh. Kinder-Sitz- u. Liegewagen
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Aus der am Samstag, den 9, Mai ſtattgefundenen Wahl der
Verſicherten=Vertreter zum Vorſtand der Allgemeinen
Ortskranken=
kaſſe gingen als gewählt hervor:
1. Vom Wahlvorſchlag der Freien Gewerkſchaften.
a) Als Vertreter:
1. Knoblauch, Wilhelm, Buchdrucker; 2. Preher, Heinrich, Gärtner;
3. Sparr, Anton, Arbeiterſekretär; 4. Lumb, Jakob, Geſchäftsführer;
5. Hütſch, Joſeph, Geſchäftsführer; 6. Stork, Auguſt, Geſchäftsführer;
7. Hofferberth, Chriſtian, Schreiner: 8. Moſt, Konrad, Buchdrucker;
9. Roſenberger, Anna, Ehefrau.
b) Als erſte Erſatzleute:
1. Ernſt, Margarete, Ehefrau; 2. Lack, Eliſe, Witwe; 3. Drach,
Wilhelm Weißbinder; 4. Klaas, Auguſt, Schreiner; 5. Hartenfels,
Wilhelm Schloſſer; 6. May, Anna, Ehefrau; 7. Illert, Georg,
Schloſſer; 8. Berthold, Sophie, Näherin; 9. Nover, Thereſia, Ehefrau.
c) Als zweite Erſatzleute=
1. Reeg, Heinrich, Maurer, Darmſtadt; 2. Scheffel, Jakob,
Fabrik=
arbeiter, Darmſtadt; 3. Doſter, Guſtav, Keſſelſchmied, Darmſtadt;
4. Menges, Ernſt, Buchdr.=Hilfsarb., Weiterſtadt: 5. Fein, Eliſe,
Fabrikarbeiterin Darmſtadt; 6. Schreiner, Heinrich, Fabrikarbeiter,
Pfungſtadt: 7. Wachs, Oskau, Gärtner Darmſtadt; 8. Karl, Andreas,
Brauer, Darmſtadt; 9. Schmidt, Wilh. Buchdrucker, Darmſtadt.
2. Vom Wahlvorſchlag der chriſtl. Gewerkſchaften.
a) Als Vertreter:
1. Laufer, Karl, Arbeiterſekretär; 2. Frey, Hermine, Schneiderin;
3. Koch, Jakob, Küfer.
b) Als erſte Erſatzleute:
1. Weber, Hermann, Vorarbeiter; 2. Gölz, Marie, Dienſtmädchen;
3. Türk, Peter, Küfer.
c) Als zweite Erſatzleute:
1. Hauff, Anna, Verkäuferin; 2. Krämer, Karl, Schreiner; 3. Firchov,
Albert, Gärtner.
Die Wahl der Vertreter der Arbeitgeber fand ohne
Stimm=
abgabe ſtatt. und gelten nachfolgende Herren als gewählt:
1. Sames, Heinrich, Maurermeiſter: 2. Müller, Heinrich,
Hofdach=
deckermeiſter; 3. Dr. Garth, Schlachthofdirektor: 4. Eberhardt,
Wilhelm, Hofſpenglermeiſter, 5. Schembs, Karl, Architekt: 6. Lutz,
Jakob Fabrikant.
Darmſtadt, den 11. Mai 1914.
Der Vorſtand:
11813)
Knoblauch.
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Dienstag. 12. Maſ.
1914.
Kongreſſe und Verbandstage.
— Poſen, 10. Mai. Unter überaus zahlreicher
Be=
teiligung ſeiner Mitglieder aus allen Teilen des Reiches
trat heute hier in der Akademie der Deut ſche
Wehr=
verein zu ſeiner 3. Hauptverſammlung
zuſam=
men. Nach den üblichen Begrüßungsanſprachen wurden
Huldigungstelegramme an den Kaiſer und den
Kronprin=
zen abgeſandt. Darauf nahm der Vorſitzende,
General=
major a. D. Keim=Berlin, das Wort zu ſeinem
Vor=
trage über: „Entwicklung und Ziele des
Deut=
ſchen Wehrvereins‟. Der Redner wies auf den
großen Aufſchwung hin, den der Verein ſeit ſeiner letzten
Tagung genommen habe und betonte, daß er ſich auch
in=
nerlich weiter gefeſtigt habe. Er ſei eine Gemeinde
ge=
worden, deren Mitglieder ſich eng verbunden fühlten durch
die Liebe zum Vaterlande, die ohne jeden Nebengedanken
mit ganzem Herzen ihrer großen und guten Sache
anhän=
gen. Er danke allen, welche die Ideen des Vereins in
immer weitere Kreiſe des Volkes getragen haben. Dieſe
Arbeit ſei namentlich jetzt nötig, weil wir in einer Periode
leben, in welcher das deutſche Leben im ganzen immer
mehr aus dem geiſtigen, ethiſchen und völkiſchen
Gleich=
gewiatt geraten ſei. Auf der einen Seite ſehe man die
Demokratiſierung des öffentlichen Lebens das Vordringen
des Materialismus Abnahme der Gottesfurcht und
zu=
nehmende Menſchenſcheu, Verkümmerung des
vaterländi=
ſchen Empfindens zu gunſten einer verträumten
Weltbür=
gerei, auf der anderen Seite treue Liebe zu Kaiſer und
Reich, unbekümmertes Feſthalten an den Gedanken und
Zielen, wie ſie uns die großen Männer einer großen Zeit
und einer idealen Weltanſchauung vermittelt haben. Feſte
Entſchloſſenheit, das deutſche Volk auf der alten Höhe
germaniſcher Geſinnung, einfacher Lebensführung und
idealee Weltanſchauung zu erhalten. Wir treten ein für
unſere Machtſtellung in der Welt, die zum Ausdruck kommt
in einem ſtarken Heere, ſtark bis an die äußerſten Grenzen
perſönlicher und finanzieller Leiſtungsfähigkeit. Man ſagt
den Leitern des Wehrvereins nach, daß ſie zum Kriege
hetzen. Das ſei eine Infamie. Er ſelber ſelle im
Kriegs=
falle drei Söhne ins Feld und hetze ſchon aus dieſem
Grunde nicht zu einem Kriege. Der Wehrverein verlange
nur Forderungen, die dem Wohle der Sicherheit und der
Macht unſeres Vaterlandes dienen.
Nachdem Generalleutnant z. D. Litzmann=Berlin
die militärpolitiſche Lage beleuchtet hatte,
ge=
langte folgende Entſchließung zur einſtimmigen
An=
nahme: „Im Hinblick auf den Ernſt der militär=politiſchen
Lage Deutſchlands tritt der Deutſche Wehrverein für die
geſetzgeberi. Erfüllung nachſtehender vaterländiſcher
Forderungen ein: 1. Tatſächliche Durchführung der
allge=
meinen Wehrpflicht. Vom Jahrgang 1913 ſind nach
amt=
licher Feſtſtellung noch 38000 völlig waffenfähige junge
Leute überzählig geblieben. 2. Vorbereitung der
männ=
lichen Jugend für den Heeresdienſt unter ſtaatlicher
Auf=
ſicht. 3. Umgeſtaltung des Einfährig=Freiwilligen=Syſtens
im Sinne einer ausgiebigeren und gründlicheren Ausbil=
dung unſerer Reſerveoffiziere. 4. Sicherſtellung eines
zahlreichen und tüchtigen Unteroffizierkorps durch weitere
Hebung der Stellung des aktiven Unteroffiziers und
be=
ſonders durch die Förderung des Militäranwärterweſens.
5. Beſſere Fürſorge für die Altpenſionäre, namentlich die
Kriegsteilnehmer und deren Hinterbliebene.”
Nachdem noch Dr Sevin=Berlin das Thema
Wehrmacht und. Volkswirtſchaft behandelt
hatte, wurde zum Ort der nächſten Hauptverſammlung
Düſſeldorf beſtimmt. An die Verſammlung ſchloß
ſich ein Feſteſſen im Feſtſaal des Rathauſes.
Turnen, Spiele und Sport.
* Uebungskurſus für Leichtathletik. Der Fußballklub
Olympia gibt folgendes bekannt: Am 14. und 15. Mai
finden abends von ½7—½10 Uhr, auf dem Sportplatze an
der Heidelbergerſtraße, durch Herrn W. Döer, Sportlehrer
aus Frankfurt a. M., Uebungskurſe ſtatt, um jeden mit
dien wichtigſten Punkten des Leichtathletikſportes bekannt
zu machen. An dieſem Kurſus kann jedermann teilnehmen.
Der Fußballklub Olympia ladet hiermit die Sportvereine,
Turnerſchaften, Militärmannſchaften, Schulen und jeden,
der für die Technik des Sportes Intereſſe hat, zu den
ge=
nannten Tagen ein Da die Teilnahme unentgeltlich iſt,
hat jedermann Gelegenheit, ſich die Grundkenntniſſe der
leichtathletiſchen Uebungen anzueignen. Es wird um recht
zahlreiche Beteiligung gebeten, damit ſolche Uebungskurſe
ſpäter wiederholt werden können.
* Fußball. Darmſtädter Sportklub 1905,
e. V. Am Sonntag konte die 1. Mannſchaft des D. S. C.
1905 einen überlegenen Sieg von 8:2 Toren über die gleiche
Mannſchaft des F. C. 1899=Offenbach erringen. Am
kom=
menden Sonntag empfängt Sportklub die beſtbekannte
„Elf” des F.=C. Germania=Pfungſtadt.
sr. Pferderennen. Mannheim. Die Mannheimer
Badenia mit ihrem 75000=Mark=Preis, eines der
wert=
vollſten Hindernisrennen im deutſchen Rennbetriebe, hat
mit dem Ueberraſchungsſiege von Tropie unter dem
jun=
gen Herrenreiter Leutnant v. Herder geendet. Dem im
Gewicht ſehr begünſtigten alten Wallach des Freiherrn
v. Nagel gelang es, den von Herrn Purgold geſteuerten
Elk nach ſchärfſtem Kampf um einen Hals zu ſchlagen.
Der einzige ausländiſche Kandidat, der aus Oeſterreich
herübergekommene Field Maſter, wurde Vierter.
Hür=
den=Rennen für Landwirte; Ehrenpreis und 850 Mark,
Diſtanz 1800 Meter: 1. Herrn Ph. Langfingers Topchidere,
2. Euſine, 3. Pegaſus. Tot. 29110 Pl. 14, 12.10. Unpl.;
Togo, Pia. Leicht 3—2 Lg. — Werder=Rennen;
Ehren=
preis und 4000 Mark, Diſtanz 3000 Meter: 1. Dr. Fr.
Rieſes Iſhkoodah (Beſ.), 2. Renaiſſance (Lt. v.
Mecklen=
burg), 3. Orator II (Rittm. Graf Hardenberg). Tot. 11:10,
Pl. 11, 15110. Unpl.: Rob Roy IV. Leicht 2—6 Lg. —
Lindenhof=Flachrennen für Jagdpferde; Ehrenpreis und
3000 Mark, Diſtanz 2500 Meter: 1. Herren Beyer und
Schmeißers Coup d’Oil (Kapitän van Repelaer), 2.
Lich=
tenſtein (Lt. Graf Holck), 3. Firlefanz II (Lt. v. Herder).
Tof e Geſimiſt. Sehr echt
3—4 Lg. — Badenia; Ehrenpreis des Großherzogs von
Baden und 75000 Mark, Diſtanz 4800 Meter: 1. Frhrn.
C. Nagels Tropie (Lt. v. Herder), 2. Elk (Herr Purgold),
3. Tory Hill (Herr v. Weſternhagen). Tot. 71:10, Pl. 24,
20, 28:10. Unpl.: Field Maſter (4), Ben Trovato (5),
Pikey, Abſage (angeh.), Adriatic, Princeſſe des Urſins,
Thurandot, Saint Rules, Niſſa, Coram Populo (gef.),
Geograph. Scharfer Kampf, Hals—1—½ Lg. —
Schloß=
garten=Jagd=Rennen: 5000 Mark, Diſtanz 3500 Meter:
1. Herrn A. v. Schilgens La Bourſe (Lt. Graf Holck),,
2. Comus II (Lt. v. Herder), 3. Zobten (Lt. v.
Walden=
fels). Tot. 21:10, Pl. 13, 17110. Unpl.: Mir,
Schwär=
merin. Kampf, Hals-2 Lg. — Preis von der Pfalz;
Ehrenpreis und 5000 Mark, Diſtanz 3200 Meter: 1. Herrn
S. Schmitts Rapp (Lt. v. Moßner), 2. Early Cloſing (Lt.
E. v. Lotzbeck) 2. Sunbath (Lt. v. Mecklenburg). Dot.
49:10, Pl. 18, 30. 23:10. Unpl.: Streep, Lord D, Handsoff.
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Ehrenpreis und 20 000 Mark, Diſtanz 4200 Meter: 1.
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meiſter v. Kummers Adler (Lt. v. Moßner) 2. Oberbayer
(Monſ. A. de Fournas), 3. Hausfrau (Lt. v. Herder).
Unpl.: Grasmücke, Kann doll, Haſchiſch, Dollarprinzeſſin,
Florika, Saint Sabina, Gondolier.
Hoppegarten. Oberhof=Rennen; 5000 Mark,
Diſtanz 1200 Meter: 1. Herrn W. Lindenſtaedts Notoleß
(W. Plüſchke), 2. Miramare (Archibald), 3. Aſchanti (F.
Lene) Tot. 49:10, Pl. 13, 11, 20110. Unpl.: Lapalie (4),
Nareiß, Exarch, Fabella, Schatzgräber, Baſalt II.
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colo (Shaw), 2. Komet (Raſtenberger), 3. Einwandfrei
(Kennedy). Tot. 104:10, Pl. 38 30. 21:10 Unpl.: Maſter (4),
Wilde Jagd, Hadſchar, Proſit, Trumpf Aß, Jeune fille,
Induſtrie, Gernot, Markus, Jasmin, Optimus, Oſiris,
Luntrus. Sicher 1 Lg-Hals—3 Lg. — Henckel=Rennen:
Ehrenpreis und 26000 Mark, Diſtanz 1600 Meter:
1. Herrn R. Haniels Terminus (Archibald) 2. Leonidas
(Schläfke), 3. Chanit (F. Winter). Tot. 1310, Pl. 11,
17110. Unpl.: Hasdrubal (4) Centaur. Ueberlegen 1—½
bis 3 Lg. — Preis vom Fließ; 5000 Mark, Diſtanz 1400
Meter: 1. Herrn U. v. Oertzens Pompejus (Raſtenberger),
2. Askania (Slade), 3. Carino (Smith). Tot. 121:10, Pl.
38, 31, 28:10. Unpl.: Harmonia (4), Mataafa, Lyſander,
Eiffelturm, Piccolo, Sieſta, Hochdruck. Sicher ¾4—1½
bis 1 Lg. — Burgwart=Rennen; 3800 Mark, Diſtanz 1200
Meter: 1. Herrn F. Föſtens Calvin (Raſtenberger), 2.
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vibazar (Shatwell), 3. Cavalier (Oleinik). Tot. 45:10,
Pl. 18, 22, 17:10. Unpl.: Kientopp (4). Heiligenthal, Fairy
Queen, Ika. Gülnare, Norda, Süße Nire, Judith. Sicher
34—1½—1 Lg. — Gaſtgeber=Rennen; 5000 Mark Diſtanz
1800 Meter: 1 Herrn F. C. Krügers Magna (Bleuler),
2. Mormone (Davies), 3. Odaliske (Archibald). Tot.
185110, Pl. 13, 10, 11:10. Unpl.: Herzeleid, Kreuzer,
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dreas, Rauchtopaz (4). Sicher 2—2½ Lg.-Hals. —
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Zubereitung: Die Butter rühre zu Sahne, gib Zucker,
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gemiſcht daran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß.
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Seite 18.
Nummer 130.
Hamburg=Farmſen. Erſtes Rennen: 1. Bice
(Grube), 2. Jung Axtell (Fiſcher), 3. Ambroſia (Enſing).
Tot. 34:10, Pl. 19. 16, 18:10. Unpl.: Baron Michel,
Er=
langer, Sonntagskind, Unverhofft, Magdalena, Marta H
— Zweites Rennen: 1. Doline I (Alkemade), 2. Erfurt W.
(M. Fiſcher), 3. Agott H. (C. Mills). Tot. 216:10, Pl. 23,
16,13:1. Unpl.: Bermuda, Gerda, Hans, Baron, LillianScott,
Diplom, Edith. — Drittes Rennen: 1. Angelie (
Dieffen=
bacher), 2. Sonnenſtrahl (Oſterhof), 3. Seriane (C. Mills).
Tot. 21110, Pl. 15, 22:10. Unpl.: Thekla III, Alentell jr.
— Viertes Rennen: 1. Black Iim (C. Mills), 2. True Ring
(Alkemade), 3. Trioga Boy (Beſ.). Tot.: 12110, Pl. 12.
16:10. Unpl.: Heritier, Mary Chaſe, Herode. 1½—4 Lg.
— Fünftes Rennen: 1. Annona (C. Mills), 2. Radau H.
(A. Mills), 3. Mine v. Drateln). Tot. 19110, Pl. 13, 17110.
Unpl.: Freddy I, Patriot I. — Sechſtes Rennen: 1. Folly I
(Enſing), 2. Novelliſt (Fiſcher), 3. Quappe (Pohl). Tot.
20110, Pk. 12, 14, 18110. Unpl.: Anarch, Unverhofft, Miß
Alentell, Lebensretter. — Siebentes Rennen: 1. Kochel
(Stegemann), 2. Quäſtor (Beſ.), 3. Heinerle (Beſ.). Tot.:
16:10, Pl.: 14, 51, 19110. Unpl.: Hochheimer, Orange,
Fili=
gran, Brolinde, Sonntagskind III, Liddy G., CoeurDame,
Edeldame, Nivolette, John P., Lady Electwood.
Magdeburg. Elbe=Jagdrennen; 2700 Mark,
Di=
ſſtanz 3200 Meter: 1. Hen. H. Ohms Lucky Jap (Maſſon),
2. Knud (Seiffert), 3. Muttchen (Edlor). Tot. 39110, Pl.
16, 17. 33:10. Unpl.: Harold (4), Fun, Fälſcher (angeh.),
Bascaville, Viluco, Lady Borril. Leicht ¾—½ Lg.
8 Magdeburger Steeple=Chaſe; Ehrenpreis und 2800 Mark,
Diſtanz 4000 Meter: 1. Lt. Hartmanns Crie Crack (Lt.
Krüger), 2. Chauton (Lt. v. Raven), 3. Kings Love (Lt.
v. Platen, Huſ.). Tot. 91:10, Pl. 14, 11, 11.10; Unpl.:
Chronometer, Top Twig, Torquemada, Choptank, Pride
of Weil, Solid Silver. Leicht ½ Lg.-Hals—4 Lg.
Edelmann=Jagdrennen; 2700 Mark. Diſtanz 3200 Meter:
1. M. Ramhorſts Irene de S (Liſtl), 2. Myrthe (Scholz),
3. Sühne (Theilen). Tot. 18:10, Pl. 13, 16:10. Unpl.:
Quart. Leicht 2½—4 Lg. — College=Jagdrennen; 4000
Mark. Diſtanz 3600 Meter: 1. Hrn. M. Lückes Samum
(Thalheim), 2. Baby (Wurſt), 3. Florial (Reith). Tot.
26:10. Pl. 15. 16:10. Unpl.: Olivia (gef. und
er=
ſchoſſen). Sicher 1—2 Lg. — Jam=Jagdrennen;
Ehren=
preis und 2800 Mark, Diſtanz 3600 Meter: 1. Hr. Jaeck=
Jaffes Maſter Bowes (Lt. v. Platen, Huſ.), 2. Country
Couſin (Lt. v. Raven), 3. Cuſtozza (Lt. Streſemann). Tot.
15:10. Drei liefen. Ueberlegen 5—Weile. — Preis von
Althaldensleben; Ehrenpreis und 2800 Mark, Diſtanz 3600
Meter: 1. Lt. v. Morgens Killonan (Beſ.), 2. Yatagan
(Lt. v. Platen, Huſ.), 3. Sea View (Lt. Streſemann).
Tot. 36:10. Pl. 22, 22110. Unpl.: Aca (gef.), Entweder
Oder (4) Ueberlegen 2—6 Lg. — Sivaii=Hürden=Rennen;
2700 Mark, Diſtanz 3000 Meter: 1. Hrn. J. Beermanns
Piroska (Edler), 2. Atti ((Nitſche). Tot. 13110. Zwei
liefen. 1 Lg.
sr. Paris, 10. Mai. Prix de Villeneuve-L'Etang;
5000 Francs. Diſtanz 1100 Meter: 1. Monſ. W. Bottens
Varoumi (Lemmel), 2. Sole Sees (Bottequin), 3. Darling
Boy (Garner). Tot. 54110. Pl. 20. 43, 16:10. Unpl.:
Mirobolant (4). Oujda, Donneville Wenzeslas, Bellita,
Rubia, Alcir 3 Lg.-Kopf. — Prix de Sevres; 7000
Francs, Diſtanz 1800 Meter: 1. Monſ. Rütgers Le Roys
Eversley (O'Neill), 2. Kincade (Sharpe), 3. Maitre et
Seigneur (M. Barat). Tot. 47110. Pl. 23, 38:10. Unpl.:
Gue du Roi (4), Montgoger, Cog Hardi. Kurzer Kopf-
Hals—½ Lg. — Prix Biennal 1913/14; 40000 Francs,
Diſtanz 3000 Meter: 1. Monſ. A. Aumonts Nimbus (J.
Reiff), 2. Bavard IIII (Sharpe), 3. Fauche le Vent (G.
Stern). Tot. 13110. Pl. 12. 13:10. Unpl.: Pirpiriol (4),
Boyne, On Ferme, 3—10 Lg. — Prix Greffulhe; 30000
Francs. Diſtanz 2100 Meter: 1 Monſ. Rutgers Le Roys
Diderot (O'Neill), 2. Oracle (G. Stern), 3. Le Corſaire (J.
Reiff). Tot. 87110. Pl 21,14, 27110. Unpl.: Duras (4),
Wall Street, Cornelius Nepos, Sommeil, Moheli, Baſalte,
Fanjeaux II, Liſtman, Jaques Coeur, Apotheoſe,
Dia=
volezza. 4 Lg.-Kopf-2 Lg. — Prix de Saint James;
7000 Francs, Diſtanz 1800 Meter: 1. Monſ. A. Aumonts
Porte Cloſe (Garner), 2. New Star (O'Neill), 3. Ulrique
(J. Reiff). Tot. 275:10. Pl. 76, 20.10. Unpl.: Perplexite,
L’Adorable, Red White and Green, Forque Si. 2½—1—2
Lg. — Prix de Montretont; 5000 Francs. Diſtanz 1600
Meter: 1. Monſ. Prince Murats Mephiſto (Sharpe), 2.
Coulfere (O'Neill), 3. Waldorf (J. Reiff), Tot. 80110. Pl.
28, 21, 31:10. Unpl.: Mephiſto III, Phenomene Searod,
Leſſo, Landwaſter, Odin II, Commander, Mareil. Marly,
Nuſhka. ½ Lg.-Hals-3 Lg.
sr. Das Reit= und Fahr=Turnier im Berliner
Sport=
palaſt. Leichtes Jagdſpringen: 1. — R. Wolffs 8j. br. St
Septima (Beſ.), 1 — Max Benies’ 7j. br. St. Panny (Beſ.),
3. Lt. Frhr. v. Eller=Eberſteins’ 5j. F.=St. Iskanda (Lt. v.
Longchamps). 35 Teilnehmer. Materials=Prüfung für
Reit=
pferde: 1. Hauptmann Seidels” 5j. dbr. St. Nordlicht
(Beſ.), 2. Frau Gretel Hamels 4j. hbr. St. Gravelotte
(Beſ.), 3. Rittmeiſter Hevelkes 5j. F.=St. Otter (Beſ.).;
6 Teilnehmer. Einſpänner. Herrn L. Kappels 7j. F.=W.
helleren Chief (Beſ.), 2. L. v. d. Berghs 7j. dbr. W.
Chal=
lenger (Beſ.), 3. F. Beits W. Naughty Boy (Frau Beit);
7 Teilnehmer. Eignungsprüfung für Reitpferde: 1. E.
Reichmanns 6j. dbr. W. Tango, — 2 Frl. Reſi Hardys 6j.
F.=St. Killy, — 2 Frau Valentins 5j. F.=St. Confeß Fifi; 14
Teilnehmer. Ermunterungs=Dreſſurprüfung: 1. Lt.
Lin=
kenbachs 7j. Sch.=W. Kurwenal, 2. Oberlt. Benders 7j. F.=
W. Heinerle, 3. Rittm. Taeffners 7j. F.=W. Goldmint; 7
Teilnehmer. Damenſpringen: 1. Lt. Erbgraf Fugger von
Babenhauſens (Gd. d. C.) a. Sch. W. Gay Lord (Frau v.
Krieger), 2.O. Voßwinckels a. Rſch.=St. Lilo (Frau
Voß=
winckel), 3. Lt. Frhr. Eller von Eberſteins 5j. F.=St.
Is=
kanda (Frau v. Funcke); 10 Teilnehmer.
Der zweite Tag: Eignungs=Prüfung für
Reit=
pferde: 1. Herrn A. Hirtes Ard Patrick, 2. Baron W. de
Savornins Greyhound, 3. Oberlt. v. Wedels Vino (4).
Herrn R. Ullſteins Flirt; 12 Konkurrenten. —
Materials=
prüfung für Reitpferde: 1. Frau Hilda Wolffs Damascener
(Beſ.), 2. Oberlt. Bürkners und Hptm. Müllers Erbprinz
(Oberlt. Bürkner), 3. Lt. v. Studnitz Gral (Beſ.), 4.
Ober=
leutnant v. Bismarcks Wildfang (Beſ.); 12 Konkurrenten.
Zweiſpänner=Eignungsprüfung: 1. Herrn F. Beits
Naughty Boy 2. Herrn B. v. Achenbachs Fuchs; 4.
Teil=
nehmer. — Schleifenraub: 1. Herrn Haspergs Jamique,
2. Herrn S. M. Baers Don Miquel, 3. Frhr. v. Heintze=
Weißenrodes Drag.; 6 Konkurrenten. — Schweres
Jagd=
ſpringen: Da die erſten ſechs Pferde gleiche Punktzahl
er=
zielten, wurde geloſt: 1. Lt. Graf Grotes Toni, 1. Lt.
Brems Black Cherry, 1. Herrn A. R. Olſons Panſchi,
1 Frhr. v. Buddenbrock=Pläswitz” Montjoie III, Herrn
Camineccis Gibſon Boy.
Radrennen. Eſſen: Großes goldenes Rad. 100
Kilometer: 1. Günther=Köln 1:20115, 2. Janke 380 Meter,
3. Nettelbeck 6000 Meter, 4. Shephard, weit zurück.
Kleines goldenes Rad. 30 Kilometer: 1. Stukt 25:3622,
2. Köſterhern 620 Meter, 3. Wilde 3900 Meter, 4.
Perzy=
wodda 4200 Meter zurück. — Preis der Hubertusburg.
10 Kilometer: 1. Wilde 9221:3, 2. Köſterhern 390, 3.
Perzy=
wodda, 4. Stuki. — Großer Sportplatz=Preis. 10
Kilo=
meter: 1. Günther 8.01,4, 2. Janke 190 Meter, 3. Nettelbeck
1080 Meter, 4. Shepherd 1500 Meter zurück. Ein
Prämien=
fahren und ein Ausſcheidungsfahren gewann Wilde.
Dresden. In der Hauptkonkurrenz, dem
Fünflän=
derkampf, über eine Stunde, zeigte ſich der Berliner
Saldow als der beſte Mann, hatte das ganze Rennen
hindurch die Führung und ſiegte mit 79,960 Kilometer.
Linart, der bis kurz vor Schluß in guter Poſition lag,
wurde von einem Defekt ereilt. Walthour belegte mit
9,510 Kilometer den zweiten Platz vor Linart 78,500
Kilo=
meter, Jacquelin 73,950 Kilometer und Hall 72,630
Kilo=
meter. Auch im 20=Kilometerfahren blieb Saldow in 14
Minuten 37,2 Sekunden leichter Sieger. Zweiter wurde
Linart 457 Meter, 3. Hall 3250 Meter, 4. Jacquelin 3800
Meter und 5. Walthour 7000 Meter zurück. Im
Haupt=
fahren ſiegte Otto Meyer vor Peter und Hoffmann und
das Tandemfahren gewann Meyer mit Peter als Partner
vor Schwab=Sennecke und Krahner=Schrage.
Straßburg. Goldenes Rad für Flieger. 1. Lauf:
1. Ellegaard, 2. Dupré 1 Lg., 3. Polledri ½ Lg., 3.
Ritzen=
thaler. — 2. Lauf: 1. Ellegaard 2. Polledri 2 Lg., 3. Dupré
½ Lg.; 4. Ritzenthaler. — 3. Lauf: 1. Ellegaard, 2. Dupré,
Vorderradlänge, 3. Polledri 1½ Lg., 4. Ritzenthaler. —
Klaſſement: Ellegaard 3 P., Dupré 7, Polledri 8,
Ritzen=
thaler 12 P. — Tandemrennen: 1. Ellegaard=Polledri, 2.
Dupré=Ritzenthaler. — Dauerrennen. 10 Kilometer: 1.
Goor 9 Min., 2. Ebert 300 Meter, 3. Somers 880 Meter.
— Großer Mai=Preis. Zwei Läufe. 1. Lauf 20 Kilometer:
1. Goor 16:16:2, 2. Somers 1000 Meter, 3. Ebert 1100
Meter. — 2. Lauf 25 Kilometer: 1. Goor 22136,2, 2. Ebert
440 Meter, 3. Somers 1280 Meter. — Klaſſement: 1. Goor,
2. Ebert, 3. Somers.
sr. Robert Kleinſchroth gewinnt die Tennis=
Meiſter=
ſchaft von Paris. Auf den Plätzen des Tennis=Club de
Paris wurde am Sonntag die Tennis=Meiſterſchaft von
Paris entſchieden, für deren Endpunkt ſich der Auſtralier
Dunlop und der Deutſche Robert Kleinſchroth qualifiziert
hatten. Die beiden erſten Sätze gewann der Auſtralier
in ſchönem Stil mit 7:5, erlahmte dann jedoch, ſo daß
Kleinſchroth die drei folgenden Sätze mit 6:3, 611 und 6:4
und damit die Meiſterſchaft gewinnen konnte.
Gewinnausing
der
4. Prenſiſch-Füddentſchen
(230. Röniglich Preußiſchen) Klaſſenlotterie
5. Klaſſe 2. Ziehungstag 9. Mai 1914
auf iede getogene Mummer ſund zwet gleih hoße Gewine
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II.
(Ohne Gewähr A. St.=A. f. Z.)
(Nachdruck verboten)
In der Vormittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 40000 Mk. 220060
4 Gewinne zu 10000 Mk. 149554 226190
4 Gewinne zu 5000 Mk. 11988 45429
82 Gewinne zu 3000 Mk. 634 1515 27983 3526y
51799 64954 57032 57463 67883 58531 64342 66919
68533 70099 76908 77310 79773 80663 96672 100602
101422 104292 111264 116227 127266 134217 140167
159523 163893 164916 165285 170046 175265 178059
192245 192657 195158 198827 214662 230223 232209
144 Gewinne zu 1000 Mk. 1071 2092 2436 6842
6967 7168 16883 20229 20257 20262 23001 23894
29770 31276 37160 38228 41663 45735 48808 50145)
55838 56924 57543 63597 66695 69040 73650 74108
74703 82466 83689 86593 100920 107070 110290
110958 112633 114075 116606 118940 121406 123686
132794 141143 145929 147907 153814 154767 166210
157345 159667 160689 161641. 162027 169004 171285
175763 180200 188776 200614 200824 201076 203257
209290 211988 216812 217231 227847 228063 228269
229893 232845
198 Gewinne zu 600 Mk. 7676 5671 12371 18790)
19033 28456 26677 29275 34007 36332 37978 39864
40885 42512 44771. 47821 61297 54558 59043 59434
64167 65898 66303 67379 68413 68420 69052 69198
73181 75436 75719 79647 82275 83977 84263 84603
87737 90511 91755 91947 94081 97211 97044 100998
102607 104206 106638 110966 113056 113667 11496a
118097 118666 121463 123373 127243 128499 135190
136507 137638 141199 141270 142352 142511 143788
145500 146527 147825 153551. 168421 160800 166732.
166684 172819 174859 177118 177408 181330 187199,
189299 191560 191679 192833 194309 198072 200017
201466 207768 208239 210093 212505 213807 215597
216479 221194 222874 224147 225651 229847
In der Nachmittags=Ziehung wurden Gewinne über
240 Mk. gezogen:
2 Gewinne zu 30000 Mk.? 10810
2 Gewinne zu 10000 Mk. 104107
10 Gewinne zu 5000 MMk. 113786 120491 147749
188692 193848
66 Gewinne zu 3000 Mk. 1170 2577 6413 9718
13967 16177 23414 30975 34293 35871. 46367 67572
69662 73818 77513 99735 111689 119660 119907
124624 126997 127606 131249 131549 134280 138508
139863 142769 150309 151348 151737 169728 171962
186713 189161 189709 191550 192394195541 195592
205668 208718 210793 228176
130 Gewinne zu 1000 Mk. 7762 8430 9141 15435
19872 21679 24353 28076 28620 29930 32887 35169
39718 44897 46618 49142 49174 50656 66356 63607
66269 66783 67446 71388 91782 93649 96976 98008
105604 106826 108909 114197 117361 118342 129260
129673 181642 135529 135896 138839 143549 148216
162356 168010 158669 161373 165836 166415 167249.
170171 172683 178766 188368 198636 201525 202443.
208476 212238 216102 216559 219264 223243 224808
226306 228856
264 Gewinne zu 500 Mk. 1894 4376 4568 5798
7676 8166 10253 10780 11199 11808 12804 12979
14012 14020 15762 19156 19752 20714 26526 28106
28344 30657 31193 31780 35819 36634 36896 38993
39727 39793 40606 40742 41372 45978 46813 47311
50319 51236 56671 55706 61529 63082 64741 66393
65921 69973 72037 72765 76745 79427 82363 84259
85984 86547 88435 89737 89871 91100 91558 93371
96326 98100 102602 105616 106476 107646 110221
113205 115029 117037 117646 119320 128612 126328
129607 130603 131440 133458 138865 143139 146848
148930 149605 149949 155908 160918 162311 164853
164960 166365 167552 168271 168370 171776 174170)
174768 175460 177197 180553 183359 183468 185336
187826 189388 189683 190176 191474 192164 197659
199161 199604 203185 203941 204012 206722 207171
208336 209509 211653 211987 212930 214442 215376
215435 216863 218272 218660 220708 226750 227982
228777 229748‟
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Luwgstr. 15
[ ← ][ ][ → ]Nummer 130.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Erklärund
Durch einstweilige Verfügung des Großh. Amtsgerichts Darmstadt I wurde
am Samstag, den 9. Mai, 8½ Uhr, dem Inhaber des Union-Theaters, Herrn
Reich, hier verboten, den Film
Ab heute das neue Programm!
in seinem Theater aufzuführen, weii er sich den Film widerrechtlich verschafft
hat. Für jeden Fall der Zuwiderhandlung wurde ihm eine Geldstrafe von 500 Mk.
angedroht. Trotzdem führte Reich den Film weiter vor, bis ihm derselbe am Sonntag
nachmittag 5 Uhr gerichtlich beschlagnahmt wurde. Wir machen darauf aufmerksam,
daß sich das Publikum nicht täuschen läßt, wenn das Union-Theater wirklich
einen anderen minderwertigen und alten Film aufzugabeln und vorzuführen im
Stande wäre. Der hätte mit unserem neuen Kunstfilm Schrecken und Opfer
der Fremdenlegion nichts gemein.
Das Residenz-Theater
welches immer bemüht ist, seinen Besuchern nur das Neueste und Beste auf dem
Gebiet der Kinematographie zu bieten, hat sich auch das alleinige Aufführungsrecht
dieses hochinteressanten Mahnrufs an die Jugend
Großes Lustspiel in 3 Akten
mit Dorait Weixler, der Heldin von „Rosa‟
pantöffelchen‟, in der Hauptrolle.
Dramatisches Lebensbild in 3 Akten
und das übrige hochinteressante
Programm.
gesichert und wird der Film am Samstag nachmittag 3½ Uhr erstmalig im
Residenz-Theater
B
gezeigt.
11807
Ab heute bis Freitag das äußerſt ſpannende
Rieſen=Pracht=Programm
Verwaist
Ein erſchütterndes Drama zweier Waiſenkinder
aus dem Pariſer Leben, in 2 Akten.
Kokl als Hausherr
Ein ſehr erheiterndes Luſtſpiel.
Der Schatten ihres Glücks
Großer Detektiv=Schlager in 3 Akten. Dieſer Film
zeigt, wie der Detektiv den verwegenen
Falſch=
ſpieler und Hochſtapler, genannt der Rote Franz, T8,
aufs äußerſte verfolgt.
Pumpl macht ’nen Ausflug
Ein bumoriſtiſcher Schlage
Spannend Line Schreckensnacht Spannend
Großer amerikaniſcher Senſationsſchlager
Spannend
Spannend
in 2 Atten.
Der Plan des dicken Peter
Eine entzückende Humoreske.
Ein äußerſt ſpannender Wild=Weſt=Schlager. Koloriert.
Die lanten Preier
umoriſtiſch, zum Tränenlachen.
Trotz dieſes teuren Wochen=Programms keinen Preisaufſchlag.
3. Platz 19 Pfg.
(11843
Inhaber:
Georg Brand.
Darmſtadt
2 Rheinſtraße 2
Im Piim.
b Samstag, den 23. Mai
im
Kaisersaal
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Einem titl. Publikum zur Nachricht, daß
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Rie=
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Seite 20.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Mai 1914.
Nummer 130.
Alice=Frauenverein für Krankenpflege
im Großherzogtum Heſſen.
(Heſſiſcher Landes=Frauenverein vom Roten Kreuz.)
Protektor: Se. Königl. Hoheit der Großherzog. — Präſidentin:
Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin.
Die Mitglieder des Vereins, ſeine Abteilungen und
Zweigver=
eine werden zu der
Dienstag, den 26. Mai, nachmittags 3 Uhr
im Städtiſchen Saalbau zu Darmſtadt (Riedeſelſtr. 40)
ſtattfindenden
21. ordentlichen Mitgliederverſammlung
ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung:
1. Mitteilungen.
2. Bericht über die Tätigkeit des Hauptvereins der
Abtei=
lungen und Zweigvereine.
3. Rechnungsablage des Schatzmeiſters des Hauptvereins.
4. Ueberreichung von Schweſterndiplomen.
5. Beratung und Beſchlußfaſſung über vorliegende Anträge
gemäß § 12 Abſ. 2 Ziffer 3 der Vereinsſatzung.
Darmſtadt, den 10. Mai 1914.
Im Auftrag des Zentralkomitees
Der Generalſekretär:
Dr. Kratz, Miniſterialrat.
Einladung
zur
Haupt=Versammlung
Dienstag, den 19. Mai, abends 9 Uhr
im „Kaisersaal‟ (Grünes Zimmer)
Tages-Ordnung:
1. Erstattung des Jahresberichtes
2. Rechnungsablage
3. Vorstandswahl
4. Satzungsänderung
5. Anträge und Verschiedenes.
Es wird um zahlreichen Besuch gebeten. (11528fi
Der Vorstand:
W. Kalbfuss, Vorsitzender. Fr. Becker, Schriftführer.
Anzeige.
Dr. med. Oberdörffer von Schloss Rheinburg
hält
am Mittwoch, den 13. Mai, Sprechstunden ab
vormittags von 10—12 Uhr, nachmittags von 4—6 Uhr
in dem von ihm geleiteten Institut
für natürliche Heilweise und Körperkultur
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„Neues Leben‟ Neckarstr. 10
Die verordneten Kuranwendungen können im Institut
genommen werden.
Anwendungsformen:
Bäder, Packungen, Heissluftbehandlung, Heilgymnastik,
Elektro-Therapie, Massage, Rückgratbehandlung usw.
11832im)
William Martens.
Wasmirdie Wldnsscah‟
Filmvortrag des Afrikareisenden
Robert Schumann.
Städfischer Sauibad.
Freitag, den 15. Mai, 5 Uhr nachm.,
Samstag, den 16. Mai, 5 Uhr und 8¼ Uhr,
Sonntag, den 17. Mai, 5 Uhr und 8¼ Uhr,
SrinzHeinrich
feFT
Hauptetappe und Anfangsort Darmſtadt.
Protektor des Finges über Heſſen: Heine Königliche Hoheit der Großherzog Ernſt Ludwig.
Am 15. Mai, nachm. 3 Uhr: Abnahme der Flugzeuge u. Ausſcheidungsflüge.
Am 16. Mai, nachm. 3 Uhr: Abnahme der Flugzeuge u. Ausſcheidungsflüge. E
10
Am 17. Mai, vorausſichtlich um 5 Uhr vormittags:
Start zum Prinz Heinrich=Flug
Flleger unter perſönl. Leitung Sr. Kgl. Hoh. des Prinzen Heinrich von Preußen.
Fleger
I. Platz: Dauerkarte 6.— Mk., im Vorverkauf 5.— Mk.; Tageskarte
Preiſe der Plätze 3.— Mk., im Vorverkauf 2.50 Mk. II. Platz: Dauerkarte 3.— Mk.,
im Vorverkauf 2.50 Mk.; Tageskarte 1.50 Mk., im Vorverkauf 1.30 Mk. III. Platz: Dauerkarte
80 Pfg., im Vorverkauf 70 Pfg.; Tageskarte 40 Pfg., im Vorverkauf 30 Pfg. Tribüne: (nur beſchränkte
Anzahl von Plätzen): Dauerkarte 12.— Mk., im Vorverkauf 10.— Mk.; Tageskarte 6.— Mk., im
Vorver=
kauf 5.— Mk. Kinder unter 15 Jahren zahlen die Hälfte. Die Karten ſind ſichtbar zu tragen.
Auf allen Plätzen Reſtauration und Muſik.s
Am 15. Mai, nachmittags bis 5 Uhr, findet Beſichtigung der Flugzeuge für Inhaber von
Tribünen= und I. Platz=Karten unter Führung ſachkundiger Herren ſtatt. Preis 50 Pfg. pro Perſon.
Das Betreten des Fluggeländes iſt ſtreng verboten.
Verein für Luftfahrt e. V., Darmſtadt.
Der Vorverkauf findet von Montag, den 11. Mai 1914, bis 14. Mai abends ſtatt.
Darmſtadt: Hugo de Waal, Rheinſtraße 14; S. Joſeph, Rhein=
Vorverkaufsſtellen ſtraße 20; Heinrich Lautz, Rheinſtraße 12¾; Haas & Bernhardt,
Rheinſtraße 19; Müller & Ober, Karlſtraße 30; Robert Schneider, Hochſtraße 2; Jul. Mylius,
Herdweg 13; Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz; Sigmund Guttmann, Wendelſtadtſtr. 26; Lina Paul,
Wendelſtadtſtraße; Müller & Rühle, Eliſabethenſtraße 5; L. F. Ohnacker, Ludwigſtraße 1. Goddelau:
F. Heinz; Heinr. Krafft III. Pfungſtadt: J. Helene; Jak. Zimbrich. Babenhauſen: Lorenz
Grüne=
wald. Oppenheim: Wilhelm Traumüller; Virmund Bingenheimer. Griesheim b. D.: Zentral=
Drogerie von Heinrich Mees; Zigarrengeſchäft von Heinrich Seibert. Groß=Zimmern: Martin
Brücher Sohn; Jean Göbel Sohn. Biſchofsheim a. M.: Philipp Jak. Fiſcher: Ernſt Klingel.
Neu=Iſenburg: Kgl. Lotterie=Einnehmer Gg. Ludw. Wörner. Zwingenberg (Heſſen); Gg. Mahr,
Buchbinder. Eberſtadt b. D.: Karl Mecherlen, Darmſtädterſtr. 15. Arheilgen: Franz Schneider,
Darmſtädterſtraße; L. Kilian III., Weiterſtädterſtraße. Auerbach (Bergſtraße): M. Greve,
Darm=
ſtädterſtraße; Wilh. Poth, Bachgaſſe. Seeheim (Heſſen): Friſeur Jean Keimp; Karl Wilking.
Groß=Bieberau: Gg. Becker vorm. Fleiſcher. Nieder=Ramſtadt: Gemeindeeinnehmer Gg. Wagner,
Kirchſtraße; Karl Block. Groß=Gerau: Herm. Neuffer; Jakob Engelleitner. Ober=Ramſtadt:
Friedr. Wilh. Göbel; Jakob Müller. Jugenheim (Bergſtraße): Aug. Loos jr.; Karl Metzger.
Rüſſelsheim a. M.: Ludwig Klingelhöffer, Darmſtädterſtraße. Michelſtadt: Konſtantin Burger.
Heppenheim (Bergſtr.): Franz Hillenbrand; Verordnungs= u. Anzeigeblatt Guſt. Otto. Langen b. D.:
Zigarrengeſchäft Stubenvoll; Zigarrengeſchäft Altvatter. Dieburg: Joſ. Wohlfarth; Heinr. Joſ. Wick.
Bensheim (Bergſtraße): F. A. Deſaga, Bahnhofſtraße.
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Ludwigshöhe.
Jeden Mittwoch und Samstag
Kur-Konzert.
Eintritt 30 Pfg. 10 Abonnementskarten (inkl. Steuer) Mk. 2.—
ſind zu haben im Verkehrsbureau und an der Kaſſe.
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Unter Allerhöchstem Protektorat Sr. Königl. Hoheit des Grossherzogs!
Instrumental-Verein
30. Vereinsjahr. 4. Konzert. 107. Vereinsabend.
mittwoch, den 13. Mai 1914, abends 8¼ Uhr in der Stadtkirche
Kirchen=Konzert
zum Besten des Diakonissenhauses „Elisabethenstift‟
unter gütiger Mitwirkung von
Frau Pfarrer Fiſcher aus Goddelau (Geſang), Freiin
Eliſabeth von Bellersheim, Fräulein Lilly Hickler
(Violine), Hrn. Stadtorganiſt Borngäſſer (Orgel), ſowie dem
Kirchenchor der Martinsgemeinde (Dir.: Hr. H. Colin).
Leitung: Wilhelm Schmitt, Direktor d. Akademie f. Tonkunſt.
PROGRAMM:
1. Faſch: Sonata a4 (
Streich=
orcheſter),
2. Stradella: Kirchenarie für
Sopran, Violoncell u. Orgel
(Violoncell: Herr Referendar
O. Hallwachs),
3. J. S. Bach: Largo aus dem
Konzert für 2 Violinen,
4. K. Ph. Em. Bach: 2 Chöre,
5. J. S. Bach: Phantaſie und
Fuge G-moll für Orgel,
6. J. S. Bach: Adagio für
2 Violinen und Orgel,
7. Mergner: 2 Lieder f. Sopran
und Orgel,
8. K. Ph. Em. Bach: Sonate
für 2 Violinen und Orgel
Satz I u. II,
9. Felix Mendelsſohn: Chor,
10. G.F. Händel: Konzert op. 4
Nr. 1 für Orgel und
Or=
cheſter.
Eintrittskarten: Numerierte Plätze (Empore u. Altarplätze):
Mk. 3.30 inkl. Steuer; alle übrigen Plätze Mk. 1.10 inkl.
Steuer in der Hofmuſikalienhandlung von Heinrich Arnold,
Wilhelminenſtraße 9, und abends vor dem Konzert in der
Einhorn=Apotheke, gegenüber der Stadtkirche.
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Nashornfang.
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Anerkennung vorgeführt.
Billettvorverkauf im Verkehrsbüro.
Preise der Plätze 1—4 Mk. Kinder die Hälfte.
erren= u. Damenrad mit Freil.,
ſowie ein Adlerrad mit hoh. Zu verkaufen:
Mh
5
Perkeo-Theater
Alexanderstraße 12/14.
Ab 1. Mai täglich abends 8 Uhr:
das große
Eröffnungs=Programm
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Ludwigshöhſtraße 78. (*13514*13505im) Beſſungerſtr. 34, part.
Varieté-Programm
Zurkomische
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Wirtſchaft z. Caplan, Mühlſtr. 68.
Großherz. Hoftheater.
Dienstag, den 12. Mai 1914.
164. Abonnem.=Vorſtellung. A 42.
Gerhart Hauptmann=Zyklus.
Erſter Abend:
Die verſunkene Glocke.
Ein deutſches Märchendrama in
Akten von Gerh. Hauptmann.
Spielleiter: Heinrich Hacker.
Perſonen:
Heinrich, der
Glockengießer. . Hs. Baumeiſter
Magda, ſ. Weib . Herta Alſen
Erna Stoffer
Kinder beider
Ern. Jungkurth
Johann. Heinz
Der Pfarrer
Der Schulmeiſter Paul Peterſen
Der Barbier . . Herm. Knispel
Die Nachbarin . Agn. Wisthaler
Die alte Wittichen Minna Müller=
(Rudolph
Rautendelein, ein
elbiſches Weſen. Käthe Meißner
Der Nickelmann,
e. Elementargeiſt Heinrich Hacker
Ein Waldſchrat,
fauniſcher Wald=
. Kt. Weſtermann
geiſt
Elfen
Nach dem 2. Akte längere Pauſe.
Käthe Gothe
Hede Schaub
Luiſe Kümmel
EllenWidmann
Krank: Sybille Huber.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—13. Reihe
3.70 ℳ, 14.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½ —1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung; im Verkehrsbüro
von 8—1 Uhr und von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der
Vor=
ſtellung. (Im Verkehrsbüro
wer=
den auch telephoniſch
Kartenbe=
ſtellungen entgegengenommen. —
Telephon Nr. 1582.)
Anfang 7½ U. — Ende 10 U.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Mittwoch, 13. Mai. 165. Ab.=
Vorſtellung. B 41. „Madame
Butterfly.” Gewöhnl. Preiſe.
Anfang 7½ Uhr.
Donnerstag, 14. Mai. 166. Ab.=
Vorſt. C 42. „ Fidelio.” Kl.
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 15. Mai. 167. Ab.=Vſt.
D 42. Gerhart Hauptmann=Zyklus.
Zweiter Abend. Zum erſten Male
wiederholt: „Hanneles
Him=
melfahrt”. Kleine Preiſe.
An=
fang 8 Uhr. (Vgl. beſ. Anzeige.)
Aus dem Spielplan.
Samstag, 16. Mai. Keine
Vor=
ſtellung.
Sonntag, 17. Mai. Außer Ab.
Frühlings=Feſtſpiele. Vierter
Abend: „Kain und Abel”
(Uraufführung). Oper in einem
Akt von Felix von Weingartner.
— Hierauf, zum erſten Male:
Sinfonie Nr. 3 in E-dur von
Felix von Weingartner. Erhöhte
Preiſe. Anfang 6½ Uhr. (Vergl.
beſondere Anzeige.)